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der adler - Baden-Württembergischer Luftfahrtverband eV

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<strong>der</strong> <strong>adler</strong><br />

Magazin für Luftsport und Luftfahrt<br />

Organ des <strong>Baden</strong>-Württembergischen <strong>Luftfahrtverband</strong>es e.V.<br />

Preis: Inland 1,85 e · Ausland 2,00 e · für DAeC-Mitglie<strong>der</strong> 1,70 e (jeweils zzgl. Postgebühr)<br />

07<br />

E<br />

1037 E<br />

Postvertriebsstück<br />

Gebühr bezahlt<br />

Juli 2010<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 02/2010<br />

Motorflug<br />

47. Allgäuflug:<br />

Hält das Wetter o<strong>der</strong><br />

hält es nicht?<br />

Seite 16<br />

Segelflug<br />

47. Hohenloher<br />

Vergleichsfliegen<br />

Wolkenstraßen, Wolkenlücken<br />

und viel Wind<br />

Seite 22


Inhalt<br />

Allgemeines<br />

3 Airport Lahr:<br />

Motoren & Power 2010<br />

3 „Fly-in-Kino“ auf dem<br />

Flugplatz Tannheim<br />

4 A380 in Stuttgart<br />

7 Trauer um Michael Goth<br />

8 Flugplatz <strong>Baden</strong>-Oos<br />

feiert 100. Geburtstag<br />

10 Fliegendes Museum<br />

Hahnweide<br />

11 Concorde soll wie<strong>der</strong><br />

fliegen<br />

12 ILA 2010:<br />

Messe <strong>der</strong> Superlative<br />

Luftsportjugend<br />

14 BWLV-Luftsportjugend<br />

setzt auf Eigenwerbung<br />

14 Müllheimer Fliegerjugend<br />

auf <strong>der</strong> ILA<br />

Leserfoto<br />

14 von Helmut Grix<br />

Freiballon<br />

15 Ballonsegnung<br />

15 Ballonjugendlager 2010<br />

Motorflug/UL<br />

LaJu Treffen 2010<br />

18. September 2010 in Backnang-Völkeshofen<br />

Das diesjährige Landesjugendtreffen und die Landesjugendversammlung werden<br />

am Samstag, 18. September 2010 auf dem Segelfluggelände Backnang-Völkeshofen<br />

stattfinden. Weitere Informationen hierzu werden im August <strong>adler</strong> veröffentlicht.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

16 47. Allgäuflug 2010<br />

18 Red Bull Air Race 2010<br />

19 Plädoyer für das<br />

Ultraleichtfliegen<br />

29 Sternflug zur<br />

Air Magdeburg<br />

Segelflug<br />

22 47. Hohenloher<br />

Vergleichsfliegen 2010<br />

23 SalzmannCup 2010<br />

in Kitzingen<br />

25 Fit für die WM<br />

in Slowenien<br />

25 Rekordflug vom Weinheimer<br />

Helmut Bauer<br />

26 Landeska<strong>der</strong>training<br />

im Segelkunstflug<br />

27 44. Hahnweidewettbewerb<br />

28 Englische Woche<br />

auf <strong>der</strong> Hahnweide<br />

30 Richard Eppler:<br />

Windenschlepp<br />

34 Sprachprüfungen<br />

Amtliches<br />

27 Hinweis des RP Stuttgart<br />

Technik<br />

34 Prüferzuwachs im BWLV-<br />

EASA Techn. Betrieb<br />

Abschied . . .<br />

35 . . . von Egon Schmitt<br />

35 . . . von Eric Lay<br />

Modellflug<br />

36 Landesmeisterschaft 2010<br />

im Elektroflug F5B-J mod.<br />

37 FG Schorndorf:<br />

Segler-Wettbewerb 2010<br />

PR-Arbeit<br />

37 Kostenloses Fliegen –<br />

aber nicht umsonst<br />

DAeC<br />

38 Das Gemeinsame<br />

und das Trennende<br />

38 Grand-Prix-Finale:<br />

Berg <strong>der</strong> Flieger<br />

39 Flugmodelle: Lizenzen<br />

und Zulassungen<br />

39 Dokumente für<br />

Luftsportgeräte<br />

Umwelt<br />

39 Luftige Begegnungen:<br />

Neue Projektphase<br />

39 Internetportal:<br />

Klimaschutz im Sport<br />

Flugsicherheit<br />

40 Das Vergessen<br />

vergessen machen!?<br />

38 Wi<strong>der</strong>spruch einlegen:<br />

TKG- und EMVG-<br />

Bescheide 2006/2007<br />

39 BWLV-Terminservice 2010<br />

Fallschirm<br />

43 30 Jahre Fürstenberg<br />

Fallschirmteam<br />

Bücher<br />

44 Figgen/Plath/Morgenstern:<br />

A360 im Linieneinsatz<br />

44 Gerald Kainberger:<br />

Das große Buch<br />

des Modellflugs<br />

44 Hinrik Schulte:<br />

RC-Wasserflug<br />

mit Schaummodellen<br />

BWLV-Mitteilungen<br />

45 BWLV-Terminservice 2010<br />

Aus den Regionen<br />

46 Region 1:<br />

Rhein-Neckar-Enz<br />

46 Region 3:<br />

Ostalb-Donau<br />

47 Region 7:<br />

Schwarzwald<br />

Zum Titelbild<br />

Airbus A 380: Der weiße Riese<br />

in Stuttgart. Anfang Juni 2010<br />

kam das neue Flaggschiff <strong>der</strong><br />

Lufthansa zu seinem Antrittsbesuch<br />

auf dem Flughafen Stuttgart<br />

vorbei. Mehr hierzu – Seite<br />

4-6. Foto: Katrin Heber<br />

Impressum<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong><br />

Magazin für Luftsport<br />

und Luftfahrt<br />

67. Jahrgang<br />

FAI-Ehrendiplom (1986)<br />

ISSN 001-8279<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württembergischer</strong><br />

<strong>Luftfahrtverband</strong> e.V.<br />

Herdweg 77, 70193 Stuttgart<br />

Erscheint jeden Monatsanfang.<br />

Redaktionsschluss am 1. des<br />

Vormonats. Beiträge (Wort und<br />

Bild) sind Spenden <strong>der</strong> Einsen<strong>der</strong>.<br />

Mit Übergabe <strong>der</strong> Manuskripte<br />

und Bil<strong>der</strong> versichert <strong>der</strong> Verfasser,<br />

dass er das alleinige und<br />

uneingeschränkte Recht an ihnen<br />

besitzt. Namentlich o<strong>der</strong> mit<br />

Buchstaben gezeichnete Artikel<br />

müssen nicht unbedingt die Meinung<br />

<strong>der</strong> Redaktion wie<strong>der</strong>geben.<br />

Kürzungen bleiben <strong>der</strong> Redaktion<br />

vorbehalten. Höhere Gewalt entbindet<br />

den Herausgeber von <strong>der</strong><br />

Lieferungspflicht. Ersatzansprüche<br />

können in einem solchen Fall<br />

nicht anerkannt werden.<br />

Die Bezieher sind damit einverstanden,<br />

dass die Post Anschriftenän<strong>der</strong>ungen<br />

dem Herausgeber<br />

mitteilt.<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Klaus Michael Hallmayer<br />

Redakteur:<br />

Manuel Löhmann (ml)<br />

Redaktionsanschrift:<br />

„<strong>der</strong> <strong>adler</strong>“<br />

Herdweg 77, 70193 Stuttgart<br />

BWLV-Geschäftsstelle<br />

Herdweg 77, 70193 Stuttgart<br />

Tel. (07 11) 2 27 62-0<br />

Fax (07 11) 2 27 62-44<br />

Telefon Redaktion<br />

(07 11) 2 27 62-23<br />

E-Mail: <strong>adler</strong>@bwlv.de<br />

loehmann@bwlv.de<br />

Internet: www.bwlv.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Druck- und Medienzentrum<br />

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Benzstraße 8, 70839 Gerlingen<br />

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E-Mail: a.geyer@dmzg.de<br />

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2 Inhalt <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Allgemeines<br />

Black Forest Airport Lahr:<br />

Motoren & Power 2010 war ein voller Erfolg<br />

Die Antonow AN2 war eines <strong>der</strong> fliegerischen Höhepunkte <strong>der</strong> diesjährigen<br />

Motoren & Power 2010 auf dem Black Forest Airport Lahr<br />

Mehr als 18.000 Messebesucher ließen sich trotz wechselhaftem Wetter von<br />

fliegenden und fahrenden Vehiclen begeistern<br />

Lahr – Die Aussteller haben ihre<br />

Stände abgebaut, am Airport Lahr ist<br />

wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Alltag zurückgekehrt. Der<br />

Flughafen hat während <strong>der</strong> Motoren &<br />

Power 2010 Mitte Mai wie<strong>der</strong> einmal<br />

zeigen können, wozu er fähig ist. Am<br />

Sonntag, als <strong>der</strong> Wettergott nach drei<br />

Tagen Regen und tief hängenden Wolken<br />

endlich ein Einsehen hatte, konnte<br />

<strong>der</strong> geplante Rundflugbetrieb, das<br />

Oldtimer-Fly-In sowie die dazwischen<br />

noch stattfindenden Modellflugvorführungen<br />

reibungslos vonstatten gehen.<br />

Mehr als 120 Flugbewegungen und<br />

zusätzliche Modellflug-Slots wurden<br />

allein an diesem Tag vom Tower registriert.<br />

Begeisterte Gesichter von Jung und<br />

Alt waren Beleg dafür, dass das Messekonzept<br />

stimmig ist. Ob Groß ob Klein,<br />

je<strong>der</strong> konnte ausprobieren, zuschauen,<br />

staunen und sich informieren.<br />

Die kühlen Regentage haben den vielen<br />

angemeldeten Oldtimer-Flugzeugen<br />

einen dicken Strich durch ihren<br />

Flugplan gemacht. Diese ließen ihre<br />

kostbaren Raritäten mit Stoffbespannung<br />

und offenen Verdecken lieber am<br />

Heimatflughafen im Hangar stehen.<br />

Auch <strong>der</strong> weiteste geplante Fly-In Pilot<br />

fand an keinem <strong>der</strong> Messetage ein<br />

Durchkommen mit seiner offenen Platzer<br />

Kiebitz von Berlin nach Lahr. Eric<br />

Jansonne, Grün<strong>der</strong> des Elsässischen<br />

Oldtimer-Flugzeug-Clubs (Alsace Historic<br />

Flight) lies es sich dennoch nicht<br />

nehmen, mit dem PKW nach Lahr zu<br />

kommen, um sich einen Eindruck von<br />

<strong>der</strong> tollen Veranstaltung zu machen.<br />

Im Gepäck die Ankündigung für die<br />

Motoren&Power 2011 ein Mitglie<strong>der</strong>treffen<br />

seines Clubs, zu dem zwölf<br />

außergewöhnliche Flugzeugraritäten<br />

zählen, in Lahr abzuhalten.<br />

Die Absage des DC-3 Fluges (Rosinenbomber),<br />

<strong>der</strong> für Samstag geplant<br />

war, war für die Flight Crew <strong>der</strong> Super<br />

Constellation Flyers eine schmerzliche<br />

Entscheidung. Doch Sicherheit geht<br />

beim Fliegen immer vor, und kühle<br />

Temperaturen und eine daraus resultierende<br />

Eiswarnung auf <strong>der</strong> Flugstrecke<br />

von Bern nach Lahr müssen ernst<br />

genommen werden. Fast als Trostpflaster<br />

für die fehlende DC-3 flog dann am<br />

selben Tag ein Oldtimer-Kampfjet, eine<br />

L-39 C „Albatros“ mit dröhnenden Jet-<br />

Triebwerken über den Airport Lahr<br />

und setzte zur Landung an.<br />

Das Fazit überlassen wir den vielen<br />

Bekundungen <strong>der</strong> mehr als 18.000<br />

Messebesucher: „Es ist toll, was Messeveranstalter<br />

und Flughafen auf die<br />

Beine gestellt haben und dass es endlich<br />

eine solche Veranstaltung hier in<br />

Lahr gibt.“ Text/Fotos: Elke Günther<br />

Freiluftkino auf die etwas an<strong>der</strong>e Art<br />

Flugplatz Tannheim lädt ein zum „Fly-in-Kino“<br />

Tannheim – Das Autokino ist in Zeiten<br />

von Flachbildschirmen, DVDs und<br />

Dolby-Surround-Anlagen im Wohnzimmer<br />

ja eher etwas für Nostalgiker.<br />

Trotzdem: Der gemeinschaftliche Filmgenuss<br />

unter freiem Himmel hat seine<br />

ganz eigene Wirkung. Das „Tannkosh“-<br />

Organisationsteam um Verena Dol<strong>der</strong>er<br />

will an die goldenen Zeiten des<br />

Freiluftkinos anknüpfen und lädt am<br />

10. Juli zur „Cinema Night“ auf dem<br />

Flugplatz Tannheim ein. Natürlich<br />

wird es Filme zu sehen geben, in denen<br />

es ums Fliegen geht. Und: Angereist<br />

wird nicht mit dem Auto, son<strong>der</strong>n<br />

mit dem Flugzeug.<br />

Der erste Film des Kinoabends, „Flyabout”,<br />

erzählt die Geschichte von Monika<br />

Petrillo, die mit einer Einmot quer<br />

durch Australien fliegt. Sie lässt das<br />

Gefühl <strong>der</strong> Freiheit des Fliegens in den<br />

von Menschen kaum berührten Regionen<br />

auf sich wirken und beschließt,<br />

ihre spirituelle Gedankenwelt neu zu<br />

ordnen. Doch das erweist sich schwieriger<br />

als gedacht angesichts technischer<br />

Probleme, schlechter Sicht, löchriger<br />

Pisten und tückischer Winde.<br />

Präsentation: Monika Petrillo.<br />

Über den zweiten Film muss nicht<br />

viel gesagt werden, er zählt längst<br />

zu den Klassikern: „Die tollkühnen<br />

Männer in ihren fliegenden Kisten“.<br />

Gezeigt wird die ungekürzte Version.<br />

Die Stunts mit den nachgebauten Einund<br />

Doppeldecker-Flugzeugen haben<br />

nichts von ihrem Reiz verloren.<br />

Der Eintritt beträgt 5 Euro pro Person,<br />

Kin<strong>der</strong> bis 14 Jahre sind frei. Beginn<br />

20.30 Uhr. Keine Landegebühren für<br />

Kinobesucher. Die Gaststätte „Fly-In“<br />

hat parallel geöffnet. Um Platzreservierung<br />

wird gebeten. Die Veranstaltung<br />

findet nur bei gutem Wetter statt.<br />

Kontakt: Tannheimer Flieger- und<br />

Freizeit GmbH, Flugplatz, 88459 Tannheim,<br />

Tel.: 08395/1244, E-Mail: info@<br />

flugplatz-tannheim.de.<br />

red.<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Allgemeines 3


Der weiße Riese<br />

besucht Stuttgart<br />

Fast 70 Jahre<br />

Luftfahrtgeschichte<br />

auf dem Stuttgarter<br />

Flughafen vereint:<br />

Oldtimer Junkers<br />

Ju 52 und <strong>der</strong><br />

Airbus A 380 <strong>der</strong><br />

Lufthansa<br />

Medienrummel:<br />

Flugkapitän<br />

Raimund Müller<br />

(links im Bild) war<br />

an diesem Tag ein<br />

gefragter Mann<br />

4 Allgemeines <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


„LH 8926 cleared to land on<br />

RWY 25”. Der Flugkapitän dirigiert<br />

den Airbus A 380 durch die<br />

dichte Wolkendecke. Die Sicht<br />

an diesem Mittwochmorgen ist<br />

wetterbedingt nicht die beste.<br />

Am Horizont tauchen die Landescheinwerfer<br />

des neuen Riesenvogels<br />

deutlich erkennbar auf.<br />

Tausende Schaulustige warten<br />

gespannt wie sich <strong>der</strong> weiße Riese<br />

nach und nach dem Stuttgarter<br />

Airport nähert. Elegant schwebt<br />

das neue Flaggschiff <strong>der</strong> Lufthansa<br />

am 2. Juni kurz nach 7:30<br />

Uhr in <strong>der</strong> Schwabenmetropole<br />

ein. Ein historischer Augenblick.<br />

Sanft und leise setzt die fast 560<br />

Tonnen schwere Maschine auf<br />

<strong>der</strong> Landebahn auf. Der Airbus ist<br />

an diesem Tag sicherlich eines <strong>der</strong><br />

am meisten fotografierten Objekte<br />

des Landes. Jung wie Alt – alles<br />

ist auf den Beinen, um sich dieses<br />

einmalige Erlebnis nicht entgehen<br />

zu lassen. Kurze Zeit später<br />

wird <strong>der</strong> Megaflieger auf dem<br />

Vorfeld direkt neben dem Oldtimerflugzeug<br />

Junkers Ju 52 abgestellt.<br />

Größer könnte <strong>der</strong> Kontrast<br />

kaum sein – dicht nebeneinan<strong>der</strong><br />

stehen fast 70 Jahre Luftfahrtgeschichte.<br />

Kennt man Bil<strong>der</strong> des<br />

Airbus aus den Medien, so wirkt<br />

die Maschine aus <strong>der</strong> Ferne aufgrund<br />

ihres gedrungenen Rumpfs<br />

relativ klein. Doch steht man auf<br />

dem Vorfeld unmittelbar daneben,<br />

so realisiert man erst, welche<br />

gigantischen Ausmaße die neue<br />

Königin <strong>der</strong> Lüfte einnimmt. Die<br />

Maschine ist mit neuen Werkstoffen<br />

gebaut und dadurch leichter<br />

als bisherige Verkehrsflugzeuge.<br />

Der Spritverbrauch auf dem Flug<br />

nach Stuttgart soll bei weniger<br />

als drei Liter pro Passagier pro<br />

einhun<strong>der</strong>t Kilometer gelegen<br />

haben, so Flugkapitän Raimund<br />

Müller. Der 49-jährige <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Baden</strong>er fliegt bereits seit 2007<br />

den Airbus A380. Über seinen<br />

Flug mit dem neuen Gerät sagt<br />

er: „Man ist natürlich angespannt<br />

Gigantische<br />

Ausmaße: Das neue<br />

Flaggschiff <strong>der</strong><br />

Lufthansa bietet<br />

526 Passagieren<br />

Platz und kann<br />

dabei nahezu 15.000<br />

Streckenkilometer<br />

zurücklegen<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010<br />

Allgemeines 5


Bild rechts: Der<br />

A 380 – auch in<br />

Zukunft ein immer<br />

gern gesehener<br />

Gast am Flughafen<br />

Stuttgart<br />

„Kleines Kraftpaket“:<br />

Die vier<br />

Rolls Royce Trent<br />

900-Triebwerke<br />

liefern bis zu 80.000<br />

Pfundschub (etwa<br />

32.000 PS). Die<br />

Triebwerksschaufeln<br />

wirbeln bei<br />

Höchstleistung mit<br />

einer Umdrehung<br />

von 12.200 Umdrehungen<br />

pro Minute<br />

und erzeugen 24<br />

Megawatt pro<br />

Triebwerk – genug,<br />

um eine Kleinstadt<br />

mit Strom zu<br />

versorgen<br />

und auch freudig gespannt, wie<br />

die Maschine fliegt. Aber sobald<br />

man drinsitzt und fliegt, ist man<br />

einfach begeistert. Der A 380<br />

fliegt ungemein wendig und agil,<br />

d.h. wenn sie wirklich Steuerungsfähigkeit<br />

bei böigem Wetter<br />

brauchen, dann hat er diese auch.<br />

Gleichzeitig ist er dennoch aufgrund<br />

seiner hohen Masse stabil<br />

und fliegt sich komfortabel und<br />

sportlich. Alles in allem ein tolles<br />

Flugzeug.“ Nach kurzem Aufenthalt<br />

geht es noch am gleichen Tag<br />

für den neuen Supervogel weiter<br />

nach Wien, Dresden, Linz und<br />

München.<br />

Anlass für den Flug nach Stuttgart<br />

war das Pilotentraining <strong>der</strong><br />

Lufthansa an zahlreichen Airports<br />

im deutschsprachigen<br />

Raum. Das Flugtraining erfolgte<br />

als Start- und Landeübung von<br />

angehenden Ausbildungskapitänen<br />

<strong>der</strong> Lufthansa, bevor das<br />

Flugzeug am 6. Juni schließlich<br />

mit <strong>der</strong> Deutschen Fußball-Nationalmannschaft<br />

zu seinem ersten<br />

offiziellen Langstreckenflug ins<br />

südafrikanische Johannesburg<br />

abhob. Die Einführung des Airbus<br />

A 380 in <strong>der</strong> Lufthansa Flotte<br />

war eine logische und technische<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung. Rund ein Dutzend<br />

Ingenieure haben seit 2001<br />

an <strong>der</strong> Spezifikation und Entwicklung<br />

des weltgrößten Passagierflugzeuges<br />

„Made in Europe“<br />

mitgearbeitet. Ulrich Hohl, verantwortlicher<br />

Trainingskapitän<br />

<strong>der</strong> A 380-Flotte: „Auch wenn es<br />

im Cockpit viele Gemeinsamkeiten<br />

mit an<strong>der</strong>en Flugzeugen gibt,<br />

ist es für die Piloten dennoch<br />

eine große Herausfor<strong>der</strong>ung, da<br />

es mehr zu erfassen gilt.“ Die<br />

angehenden A 380-Piloten verfügen<br />

deshalb über eine Fluglizenz<br />

auf dem Langstrecken-Airbus A<br />

340, <strong>der</strong> dem A 380 am meisten<br />

gleicht. „Wer schon einen Airbus<br />

geflogen hat, profitiert vom<br />

sogenannten Familienkonzept.<br />

Alle Airbus-Typen ähneln sich<br />

stark. Abweichungen im Cockpit<br />

gibt es nur, wo die Technik sich<br />

entwickelt hat“, erklärt Hohl, <strong>der</strong><br />

die Trainingsgrogramme mitentwickelte.<br />

Die Umschulung dauert<br />

für Ausbil<strong>der</strong> insgesamt vier und<br />

für Kapitäne rund acht Wochen.<br />

Wie Lufthansakreisen zu entnehmen<br />

ist, wird bis 2015 die<br />

auf 15 Maschinen anwachsende<br />

A 380-Flotte ausschließlich ab<br />

Frankfurt zum Einsatz kommen.<br />

Künftig ist die Aufnahme Münchens<br />

als zweitgrößtes Drehkreuz<br />

des luxuriösen Kranichs<br />

in den Flugplan vorgesehen. Für<br />

Stuttgart war die kurze Stippvisite<br />

des Megavogels ein ähnlich<br />

epochales Ereignis wie einst die<br />

Landung <strong>der</strong> bereits legendären<br />

Concorde im Mai 1998. Aufgrund<br />

begrenzter Kapazitäten <strong>der</strong><br />

Flughafeninfrastruktur wird <strong>der</strong><br />

Airbus A 380 allerdings künftig<br />

– abgesehen von wetterbedingten<br />

Ausweichlandungen – nicht<br />

regelmäßig in Stuttgart zu Gast<br />

sein, so die Betreibergesellschaft<br />

des Flughafens. Nichtsdestotrotz<br />

ist man stolz darauf dem neuen<br />

Flaggschiff <strong>der</strong> Lufthansa in<br />

Stuttgart einen standesgemäßen<br />

Antrittbesuch bereitet zu haben.<br />

Text: Manuel Löhmann<br />

Fotos: Katrin Heber<br />

Technische Daten des A380<br />

• Länge: 72,57 Meter<br />

• Höhe: 24,06 Meter<br />

• Spannweite: 79,75 Meter<br />

• Reisegeschwindigkeit: 950 Stundenkilometer<br />

• Maximale Flughöhe: 13.100 Meter<br />

• Reichweite 14.800 Kilometer<br />

• 526 Sitzplätze<br />

• Verbaut wurden rund vier Millionen Einzelteile von 1.500 Firmen<br />

• Rund 100.000 einzelne Kabel haben eine Gesamtlänge von etwa<br />

530 Kilometern<br />

• 550 Quadratmeter Teppich wurden verlegt<br />

• 220 Kabinenfenster gewähren einen Blick nach draußen<br />

• 22 Rä<strong>der</strong> tragen den Riesenjet am Boden mit seinem Startgewicht<br />

von bis zu 560 Tonnen<br />

• Listenpreis: Rund 300 Millionen Euro<br />

6 Allgemeines <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Trauer um Dr. Michael Goth<br />

Beauftragter für Umwelt- und Naturschutz<br />

im BWLV bei Flugunfall verstorben<br />

Erschütterung und Betroffenheit<br />

löste die Nachricht vom tragischen<br />

Flugunfall aus, bei dem Anfang<br />

Juni <strong>der</strong> Beauftragte für Natur- und<br />

Umweltschutz im BWLV, Dr. Michael<br />

Goth, tödlich verunglückte.<br />

Der Vorstand, das Präsidium und alle<br />

Luftsportler in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

trauern mit den Angehörigen um einen<br />

hochgeschätzten Fliegerkameraden,<br />

<strong>der</strong> sich in vielfältiger Weise um den<br />

Luftsport beson<strong>der</strong>s verdient gemacht<br />

hat.<br />

Als begeisterter Segelflieger und Fluglehrer<br />

galt sein Interesse schon früh<br />

den Fragestellungen des Natur- und<br />

Umweltschutzes in <strong>der</strong> Fliegerei. Hier<br />

engagierte sich <strong>der</strong> promovierte Geologe<br />

im Beson<strong>der</strong>en neben seinem<br />

Einsatz als ehrenamtlicher Fluglehrer<br />

beim Aeroclub Stuttgart. Vor knapp<br />

20 Jahren baute er das Referat Umweltund<br />

Naturschutz im BWLV auf, das er<br />

bis zu seinem viel zu frühen Tod mit<br />

großem Geschick und Erfolg führte. An<br />

vielen Fluggeländen konnten mit seinem<br />

fachkundigen Rat und dank seines<br />

Einsatzes Problemfragen des Naturschutzes<br />

erfolgreich gelöst werden.<br />

Das Bewusstsein für die Belange des<br />

Umweltschutzes und ihre Bedeutung<br />

für den Luftsport hat er – zum Wohle<br />

für den Luftsport – geför<strong>der</strong>t und<br />

geprägt. Fliegen im Einklang mit <strong>der</strong><br />

Natur war sein Credo, für das er sich<br />

auf vielfältige Weise einsetzte, nicht<br />

nur in Seminaren für Umwelt- und Naturschutz,<br />

die er initiierend leitete. Es<br />

war nur folgerichtig, dass sein Wissen<br />

und seine Erfahrung sowie seine ruhige<br />

und sachliche Art im Umgang mit<br />

Menschen auch auf höherer Ebene gefragt<br />

waren. So wurde er 1995 in die<br />

Umweltkommission <strong>der</strong> FAI berufen,<br />

die er seit 2005 als <strong>der</strong>en Präsident bis<br />

zu seinem Tod leitete. Hieraus ergab<br />

sich auch ein kooperatives Miteinan<strong>der</strong><br />

und Engagement in <strong>der</strong> Arbeit des<br />

entsprechenden Umweltreferates beim<br />

DAeC, mit dem er eng zusammen arbeitete.<br />

Die Luftsportler des BWLV und weit<br />

darüber hinaus, verlieren mit Dr. Michael<br />

Goth einen allseits beliebten<br />

Freund, dem sie zu großem Dank verpflichtet<br />

sind und dem sie ein stets ehrendes<br />

Andenken bewahren werden.<br />

Den Angehörigen gilt das Mitgefühl<br />

aller Luftsportler des BWLV.<br />

Die <strong>adler</strong>-Redaktion<br />

Foto: Frank Eberhardt<br />

Wir nehmen Abschied von Dr. Michael Goth<br />

Am 29. Mai 2010 verlor unser Mitglied<br />

Dr. Michael Goth bei einem<br />

tragischen Flugunfall sein Leben. Wir<br />

trauern gemeinsam mit seinen Angehörigen<br />

um ihn und vermissen ihn<br />

sehr.<br />

Michael kam 1969 als Jugendlicher zur<br />

Segelfluggruppe des Aeroclub Stuttgart<br />

und startete im Frühjahr 1970 im<br />

Bergfalken zu seinem ersten Alleinflug.<br />

Kaum hatte er die Segelfluglizenz<br />

in <strong>der</strong> Tasche, entwickelte er eine große<br />

Leidenschaft für den Streckenflug.<br />

Während zahlreicher Fluglager ging er<br />

dieser Passion mit Begeisterung nach,<br />

über <strong>der</strong> heimatlichen Schwäbischen<br />

Alb o<strong>der</strong> im Hochgebirge. So waren die<br />

Sommerwochen des ACS in Kufstein<br />

o<strong>der</strong> Mauterndorf ohne Michael undenkbar.<br />

Während dieser Urlaube hatte<br />

er oft seinen Geologenhammer im<br />

Gepäck. Auf Wan<strong>der</strong>ungen vermittelte<br />

Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus<br />

Flog über stille Lande<br />

Als flöge sie nach Haus<br />

er als promovierter Fachmann seinen<br />

Vereinskameraden viel Wissenswertes<br />

über Beson<strong>der</strong>heiten von Gesteinsformationen<br />

und <strong>der</strong>en Auswirkungen<br />

auf die thermischen Verhältnisse. Seine<br />

nicht zuletzt durch Wettbewerbsteilnahmen<br />

gesammelte Erfahrung<br />

gab er ruhig und sachlich, aber immer<br />

mit anstecken<strong>der</strong> Begeisterung auch<br />

an seine Flugschüler weiter. Michaels<br />

Pioniergeist als Beauftragter für Naturund<br />

Umweltschutz im BWLV sowie<br />

sein entsprechendes Engagement in<br />

<strong>der</strong> FAI fanden natürlich auch ihren<br />

Joseph Freiherr von Eichendorff<br />

positiven Nie<strong>der</strong>schlag im Vereinsleben.<br />

So ließ er jede Vorseilsuche inmitten<br />

einer blühenden Wiese humorvoll<br />

zum unvergleichlichen Duft- und Botanikerlebnis<br />

gedeihen. Obwohl es Michael<br />

vor einigen Jahren beruflich in<br />

den Frankfurter Raum verschlug, hielt<br />

er seinem Heimatverein bis zu seinem<br />

viel zu frühen Tod immer die Treue.<br />

Wir nehmen Abschied von einem<br />

großartigen Menschen. Michael, Du<br />

wirst uns immer unvergesslich bleiben.<br />

Text: Stefanie Gester<br />

(Aeroclub Stuttgart)<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Allgemeines 7


„Zwischen Geschichte und Zukunft“<br />

Flugplatz <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> Oos<br />

feiert 100. Geburtstag<br />

Tausende Schaulustige sollen<br />

es gewesen sein, die einst auf<br />

dem Flugplatz in <strong>Baden</strong>-Oos<br />

zusammenströmten, um das in Friedrichshafen<br />

gestartete Luftschiff LZ 6<br />

zur offiziellen Einweihung des neuen<br />

Flugplatzes zu begrüßen. Am 21. August<br />

1910 war es dann soweit. Im benachbarten<br />

Iffezheim fand gerade die<br />

weltbekannte Rennwoche statt, als <strong>der</strong><br />

144 Meter lange Zeppelin zur Mittagszeit<br />

am Haltepunkt befestigt wurde.<br />

Den 100. Geburtstag ihres Flugplatzes<br />

<strong>Baden</strong>-Oos wollen die beiden Betreibervereine,<br />

die Fliegergruppe Gaggenau<br />

(FGG) und <strong>der</strong> Aero-Club <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Baden</strong>, natürlich ähnlich groß feiern.<br />

Am 24. und 25. Juli 2010 laden sie<br />

Flugsportler und am Flugsport Interessierte<br />

zum Flugplatzfest ein. Schon<br />

seit Monaten bereiten die Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> beiden Vereine das Jubiläum unter<br />

dem Motto „Zwischen Geschichte und<br />

Zukunft“ vor. Kunst- und Modellflug,<br />

Rundflüge mit <strong>der</strong> legendären JU 52,<br />

Ausstellungen und ein buntes Kin<strong>der</strong>programm<br />

versprechen sie ihren Besuchern<br />

an beiden Tagen.<br />

Die FGG-Mitglie<strong>der</strong> Horst Göricke und<br />

Nikolaus Hertweck haben in die Archive<br />

geschaut, um ein Stück deutsche<br />

Luftfahrtgeschichte Revue passieren<br />

zu lassen: Neben Friedrichshafen einer<br />

<strong>der</strong> ersten Passagier-Luftschiffhafen<br />

Deutschlands ist 1910 in <strong>Baden</strong>-<br />

Oos entstanden. Die Maschinenfabrik<br />

Augsburg hatte dort eine Halle errichtet,<br />

um Luftschiffe zu parken. Westlich<br />

des heutigen Bahnhofs <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />

erwuchs die 160 Meter lange und<br />

30 Meter breite Luftschiffhalle rund 30<br />

Meter in die Höhe. Daneben entstanden<br />

zudem eine Werkstatt sowie ein Lager<br />

für 12.000 Kubikmeter Wasserstoffgas.<br />

Von <strong>der</strong> Bahnstrecke wurde ein Gleis<br />

abgezweigt, auf dem das Gas zum<br />

Flugplatz transportiert werden konnte.<br />

Den Anfang machten aber nicht Zeppeline,<br />

son<strong>der</strong>n Flugzeuge. Noch vor<br />

Abschluss <strong>der</strong> Arbeiten an <strong>der</strong> Luftschiffhalle<br />

hatte die Kurverwaltung<br />

<strong>der</strong> Stadt <strong>Baden</strong> im Juli 1910 zu einem<br />

Fliegertreffen geladen. Schau- und<br />

Wettkampfflüge mit Eindecker- und<br />

Doppeldeckerflugzeugen standen am<br />

Beginn des Flugbetriebs in <strong>Baden</strong>-Oos.<br />

Wie alles begann: Bereits 1910 betrieben die Luftschiffer in <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> einen regen Flugbetrieb<br />

Der Eindecker des Piloten Behrend<br />

soll eine Höhe von 30 Metern erreicht<br />

haben, auf 74 Meter – so berichten die<br />

Chronisten – soll es gar <strong>der</strong> Pilot Jeanin<br />

in einem Aviatik-Zweidecker gebracht<br />

haben. Es verwun<strong>der</strong>t nicht, dass dieses<br />

Spektakel von tausenden Zuschauern<br />

auf den Tribünen verfolgt wurde.<br />

Ebenso wie zur offiziellen Eröffnung<br />

im August 1910. Gegen eine Mark Eintritt<br />

konnte die Bevölkerung damals<br />

das Luftschiff LZ 6 in seiner neuen<br />

Halle besichtigen. 1.600 Eintrittskarten<br />

sollen an einem Nachmittag verkauft<br />

worden sein. Am 23. August begann<br />

dann in <strong>der</strong> Kurstadt die Geschichte<br />

des deutschen Passagier-Luftverkehrs.<br />

Mit dem LZ 6 wurde die erste offizielle<br />

Passagierfahrt in Deutschland<br />

durchgeführt. Zwölf Personen leisteten<br />

sich das teure Vergnügen. 200<br />

Mark kostete das Billet für eine knapp<br />

zweistündige Rundfahrt über Mittelbaden.<br />

Bis zum 14. September 1910<br />

fanden täglich Rundfahrten statt. Doch<br />

ein Unfall zerstörte den LZ 6. Durch<br />

eine Verpuffung kam es zu einer Stichflamme,<br />

Sekunden später brannte die<br />

Haut des Luftschiffs. Das Wasserstoffgas<br />

strömte glücklicherweise aus <strong>der</strong><br />

Halle und entzündete sich im Freien.<br />

So blieb das Gebäude weitestgehend<br />

verschont. Doch <strong>der</strong> Zeppelin, <strong>der</strong> bei<br />

34 Fahrten 318 Gäste transportiert hatte,<br />

wurde zerstört. Übrig blieb nur ein<br />

Aluminiumgerippe. Noch im gleichen<br />

Jahr nahm die in Deutschland gegründete<br />

Deutsche Luftschiffahrts-AG (DE-<br />

LAG) mit dem Luftschiff LZ 7 erstmals<br />

die Fahrtroute von Frankfurt nach<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> und Düsseldorf für Passagiere<br />

auf. Betuchte Gäste fanden so<br />

den Weg in die Kurstadt.<br />

Auch den Flugzeug-Konstrukteur<br />

Anton Fokker, <strong>der</strong> in <strong>Baden</strong>-Oos – etwas<br />

glücklos – sein erstes Flugzeug<br />

testete. Die Spin 1 mit einem 50-PS-<br />

Argus-Motor wurde in <strong>der</strong> Luftschiffhalle<br />

zusammenmontiert. Sie verfügte<br />

we<strong>der</strong> über Seiten- noch Querru<strong>der</strong>.<br />

Bei <strong>der</strong> Erprobung ging sie prompt zu<br />

Bruch. Dennoch war sie die Basis für<br />

viele weitere Konstruktionen des Luftfahrtzeugbau-Pioniers.<br />

So gab es neben<br />

den Zeppelinen immer mehr auch<br />

Flugzeuge in <strong>Baden</strong>-Oos zu bestaunen.<br />

Hellmut Hirth triumphierte<br />

beim Wettbewerb in Oos<br />

Im Mai 1911 wurde <strong>der</strong> erste deutsche<br />

Zuverlässigkeitsflug für Motorflugzeuge<br />

veranstaltet. Kurdirektor Graf<br />

Vitzthum und Apotheker Dr. Oskar<br />

Rössler zeichneten für die Organisation<br />

verantwortlich. Geplant war ein<br />

8 Allgemeines <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Später begann die Produktion eines<br />

Schulungdoppelsitzers namens „Frohe<br />

Welt“ sowie eines Seglers mit dem Namen<br />

„Nimm mich mit“. Gestartet sind<br />

diese Flugzeuge jedoch nicht auf dem<br />

Platz in <strong>Baden</strong>-Oos, son<strong>der</strong>n vom Feldberg<br />

und <strong>der</strong> Hornisgrinde. Für Furore<br />

sorgte in den 1920er-Jahren <strong>der</strong> in<br />

Karlsruhe geborene Luft-Akrobat Fritz<br />

Schindler, <strong>der</strong> mit seiner Show auch in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> die Massen begeisterte.<br />

Er vollführte seine Kunststücke frei auf<br />

dem Flugzeug kletternd.<br />

Ein Bild aus vergangener Zeit: Der Verkehrslandeplatz <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> Oos 1992 vor dem offiziellen Rückbau<br />

im Jahre 1997<br />

Rundflug von 700 Kilometern Länge in<br />

einem Zeitraum von sieben Tagen. Gewohnt<br />

mondän lud die Stadt <strong>Baden</strong> zu<br />

einem Fest mit Konzerten, Illumination<br />

und Ball ins Kurhaus. Am Starttag<br />

hätte die Strecke nach Freiburg führen<br />

sollen. Die Bevölkerung, die sich um<br />

die Luftschiffhalle versammelt hatte,<br />

um die Flugzeuge aus nächster Nähe<br />

zu betrachten, wurden in doppelter<br />

Hinsicht enttäuscht. Gemeldet waren<br />

zwölf Flugzeuge, angetreten sind nur<br />

sieben. Außerdem machte das Wetter<br />

einen Strich durch die Rechnung. Der<br />

Start musste auf den Folgetag verschoben<br />

werden. Von den sieben gestarteten<br />

Flugzeugen erreichte übrigens nur<br />

ein Pilot den Zielort. Hellmut Hirth,<br />

Bru<strong>der</strong> des später bekannt gewordenen<br />

Segelfliegers Wolf Hirth, durfte das<br />

Preisgeld in Höhe von 60.000 Mark in<br />

Empfang nehmen. Geflogen war er mit<br />

seiner Rumpler-Taube.<br />

Der Versailler Friedensvertrag unterbrach<br />

die Geschichte <strong>der</strong> deutschen<br />

Luftfahrt in <strong>Baden</strong>-Oos zunächst. Hallen<br />

und Schuppen für Luftfahrzeuge<br />

waren abzubauen. Jene aus <strong>Baden</strong>-Oos<br />

wurde versteigert. Ein Teil dient heute<br />

noch einem Holzverarbeitungsbetrieb<br />

in Auggen als Produktionshalle. Mit<br />

dem Ende <strong>der</strong> Zeppeline suchte man<br />

in den 1920er-Jahren einen Neuanfang<br />

im Bau von Segelflugzeugen. Die<br />

Segelflugwerke GmbH wurde 1921 gegründet.<br />

Sie stellte erstmals Segelflugzeuge<br />

in Serie her. Ab 1922 nannte sich<br />

die Firma Weltensegler-Gesellschaft.<br />

Einzelne Flugzeuge wurden auch mit<br />

einem kleinen Motor ausgerüstet – die<br />

ersten Motorsegler schwangen sich in<br />

die Lüfte. Weltensegler, Feldberg und<br />

Bremen hießen die Konstruktionen.<br />

Zum zweitägigen Flugplatzfest<br />

am 24. und 25. Juli (Eintritt frei)<br />

hat sich auch die „Tante Ju“<br />

angesagt. Rundflüge (rund 40 Minuten)<br />

können bei Horst Göricke<br />

gebucht werden, <strong>der</strong> auch für<br />

weitere Auskünfte zum Fest zur<br />

Verfügung steht unter Tel. 07225<br />

/ 5905. Für die beiden Festtage<br />

gibt es eine Ausnahmeregelung<br />

für vereinsfremde Motorflugzeuge.<br />

Diese können an beiden Tagen<br />

bis 12 Uhr auf dem Flugplatz<br />

<strong>Baden</strong>-Oos landen. Am Flugplatz<br />

gibt es aber keine Tankmöglichkeit!<br />

Weitere Informationen gibt<br />

es im Internet: www.flugplatzbaden-oos.de<br />

1914 endete in <strong>Baden</strong>-Oos<br />

die Ära <strong>der</strong> Zeppeline<br />

Drei Jahre später, am Abend des 12.<br />

Juli 1914, startete <strong>der</strong> LZ 11 zur letzten<br />

Zeppelinreise von <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />

nach Frankfurt. Nach dem Ausbruch<br />

des Ersten Weltkriegs wurden die Passagierluftschiffe<br />

Viktoria Luise, Hansa<br />

und Sachsen in Kriegsdienst gestellt,<br />

<strong>der</strong> zivile Luftschifffahrtbetrieb wurde<br />

eingestellt. Die Halle und Werkstätten<br />

in <strong>Baden</strong>-Oos wurden von <strong>der</strong> DELAG<br />

zur Verarbeitung von Zubehörteilen<br />

für Zeppeline im Kriegsdienst umgewandelt.<br />

Ab 1917 wurden auf dem<br />

Flugplatz unbrauchbar gewordenen<br />

Kampfflugzeuge gesammelt und zerlegt.<br />

Rund 3.300 Flugzeuge wurden<br />

dort ausgeschlachtet; 280 Personen<br />

verrichteten dort bis 1919 ihren Dienst.<br />

Die Junkers JU 52 wird eine <strong>der</strong> fliegerischen Raritäten am Jubiläumsflugtag in Oos sein<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Allgemeines 9


Nach dem 2. Weltkrieg gaben<br />

die Franzosen den Ton an<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte<br />

die französische Besatzungsmacht, die<br />

ihr Hauptquartier in <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> hatte,<br />

den Ooser Flugplatz. Die Start- und<br />

Landebahn wurde auf 1.200 Meter verlängert.<br />

In dieser Zeit wurde auch wie<strong>der</strong><br />

die zivile Luftfahrt vor Ort zugelassen.<br />

An <strong>der</strong> Flughafen GmbH war auch<br />

die Stadt <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> beteiligt. Die<br />

Vereins-Fliegerei hielt 1960 Einzug in<br />

<strong>Baden</strong>-Oos. Mit Zustimmung <strong>der</strong> Franzosen<br />

verlagerten die Fliegergruppe<br />

Gaggenau und <strong>der</strong> Aero-Club <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Baden</strong> ihre Tätigkeit vom Fluggelände<br />

Baldenau bei Rastatt in die Kurstadt an<br />

<strong>der</strong> Oos. Erster Flugbetriebstag <strong>der</strong> beiden<br />

Vereine war <strong>der</strong> 16. Juni 1962. Ein<br />

Großflugtag mit 40.000 Zuschauern im<br />

Jahr 1963 spülte das nötige Geld für die<br />

Fertigstellung <strong>der</strong> ersten Wellblechhallen<br />

in die Kasse. Im Oktober 1971<br />

wurde die neue asphaltierte Start- und<br />

Landebahn in Oos eingeweiht.<br />

Seit 2000 regieren alleine die<br />

Segelflieger am Platz<br />

In neue Bahnen wurde <strong>der</strong> Flugbetrieb<br />

ab den 1990er-Jahren gelenkt. Nach <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>vereinigung zogen die Franzosen<br />

ihre Streitkräfte aus Deutschland<br />

ab und auch die Kanadier, die bislang<br />

den Militärflugplatz im nahe gelegenen<br />

Söllingen betrieben, kehrten in<br />

ihre Heimat zurück. Der zivile Flugbetrieb<br />

wurde auf den neu entstandenen<br />

<strong>Baden</strong>-Airport (Flughafen Karlsruhe/<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>) verlagert und <strong>der</strong> Verkehrslandeplatz<br />

<strong>Baden</strong>-Oos geschlossen.<br />

Nach langen Verhandlungen war<br />

den Luftsportlern die Möglichkeit eingeräumt<br />

worden, ihrer Passion in <strong>Baden</strong>-Oos<br />

weiter nachgehen zu können.<br />

Klassikwelt Bodensee 2010<br />

Fliegendes Museum<br />

Hahnweide<br />

Die Oldtimer-Schau am Bodensee<br />

wächst von Jahr zu Jahr.<br />

In zwölf Messehallen auf rund<br />

85.000 Quadratmetern galt es für die<br />

mehr als 43.000 Messegäste das komplette<br />

Spektrum <strong>der</strong> Oldtimerszene<br />

zu Wasser, zu Lande und in <strong>der</strong> Luft<br />

zu bestaunen. Bei den Ausstellern mit<br />

von <strong>der</strong> Partie waren auch Vertreter<br />

des erst kürzlich auf <strong>der</strong> Hahnweide<br />

gegründeten „Fliegenden Museums<br />

Hahnweide“ sowie des LSC Friedrichshafen,<br />

die gemeinsam am Messestand<br />

des BWLV ihre fliegenden Raritäten<br />

dem Fachpublikum vorstellten.<br />

Friedrichshafen / Hahnweide – Die<br />

Idee ein Fliegendes Museum auf <strong>der</strong><br />

Hahnweide zu gründen, gibt es bereits<br />

seit längerem. Vielleicht lag dies<br />

auch daran, dass bereits seit geraumer<br />

Zeit eine ansehnliche Anzahl von Segel-<br />

und Motorflugoldtimer im Privatund<br />

Vereinsbesitz auf <strong>der</strong> Hahnweide<br />

zu Hause sind und <strong>der</strong>en Bestand<br />

ständig wächst. Zudem gibt es einige<br />

enthusiastische Restaurations- und<br />

Nachbauprojekte. So kam die Idee,<br />

die fliegenden und im Aufbau befindlichen<br />

Pretiosen als „Fliegendes Museum<br />

Hahnweide (FMH)“ zusammen<br />

zu fassen. Ziel dieser Vereinigung ist<br />

es, den Kontakt unter den Besitzern<br />

beziehungsweise Betreibern zu intensivieren<br />

und ein Netzwerk zu bilden,<br />

welches sich dem Erhalt und Pflege<br />

<strong>der</strong> Oldtimer verpflichtet fühlt und<br />

das Know how im Holzflugzeugbau bewahrt<br />

und ausbaut.<br />

Das FMH soll in regelmäßigen Abständen<br />

die Flugzeuge möglichst<br />

geschlossen dem Publikum auf <strong>der</strong><br />

Hahnweide im Fluge präsentieren. Der<br />

Verein möchte eine Sammlung aufbauen,<br />

die einen gewichtigen Beitrag zur<br />

Bewahrung <strong>der</strong> fliegerischen Geschichte<br />

<strong>der</strong> Hahnweide und <strong>der</strong> Teck sowie<br />

dem Thema „Schwäbische Flugpioniere:<br />

„Wolf Hirth, Martin Schempp,<br />

Hans Klemm, Gottlob Espenlaub, Gebrü<strong>der</strong><br />

Hütter leistet. Ziel des FMH ist<br />

es, einen För<strong>der</strong>verein zu gründen, <strong>der</strong><br />

weitere Restaurationsprojekte auf <strong>der</strong><br />

Hahnweide finanziell unterstützt. Die<br />

langfristige Vision des FMH ist ein Museum,<br />

in dem eventuell die Flugzeuge<br />

<strong>der</strong> genannten Sammlung den Besuchern<br />

regelmäßig zugängig gemacht<br />

werden können. Das Team würde sich<br />

daher sehr über Unterlagen, Teile und<br />

Bil<strong>der</strong> zum angesprochenen Thema<br />

und damit verbundene Restaurationsobjekte<br />

freuen.<br />

Auf <strong>der</strong> Klassikwelt Bodensee durften<br />

die Piloten <strong>der</strong> Hahnweide zusammen<br />

mit den Luftsportlern des LSC<br />

Friedrichshafen und ihrem schönen<br />

Doppelraab am Stand des BWLV ihr<br />

ehrgeiziges Projekt <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

präsentieren. Dort wurde u.a. das rohbaufertige<br />

Grunau Baby III des Sportflieger<br />

Clubs Stuttgart ausgestellt,<br />

Seit 1. Februar 2000 wird <strong>der</strong> ehemalige<br />

Verkehrslandeplatz als Son<strong>der</strong>landeplatz<br />

genutzt. An die Stelle<br />

<strong>der</strong> bisherigen Betreiberin Flughafengesellschaft<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> mbH trat<br />

<strong>der</strong> Flugplatz <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> e.V., dem<br />

die Fliegergruppe Gaggenau und <strong>der</strong><br />

Aero-Club <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> angehören.<br />

Sie haben den rund 28 Hektar großen<br />

Rasenplatz von <strong>der</strong> Stadt <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />

gepachtet. Zurückgebaut wurden seitdem<br />

die Asphaltbahn sowie <strong>der</strong> Turm.<br />

Weitere Einschränkung: Motorflugzeuge<br />

sind nur für den vereinseigenen<br />

Flugbetrieb zugelassen.<br />

Text: Nico Fricke<br />

Bil<strong>der</strong>: Horst Göricke, Nikolaus Hertweck,<br />

Bildarchiv Gerd Schäfer<br />

Das Fliegende Museum Hahnweide präsentierte sich gemeinsam mit Vertretern des LSC Friedrichshafen<br />

am Stand des BWLV auf <strong>der</strong> Klassikwelt Bodensee<br />

10 Allgemeines <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Fachsimpeln und Gleichgesinnten: Der Sohn des bekannten baden-württembergischen<br />

Segelflugpioniers Hellmut Hirth (Bildmitte) im Gespräch mit<br />

Enthusiasten des ehrgeizigen Projekts „Fliegendes Museum Hahnweide“<br />

Geschichte zum Anfassen: Dies wird künftig auf <strong>der</strong> Hahnweide mit dem<br />

Fliegenden Museum zu Erleben sein<br />

welches dieses Jahr noch in die Luft<br />

gehen wird. Überdies gab es noch die<br />

GÖ4 III <strong>der</strong> Haltergemeinschaft Fliegergruppe<br />

Wolf Hirth, einen als Scheunenfund<br />

dekorierten unrestaurierten<br />

GÖ4 Rumpf und zwei Flugmotoren<br />

(HM506A und Mercedes F7502) aus<br />

den beiden Klemmflugzeugen des FMH<br />

zu sehen. Erfreulich war die große Resonanz<br />

nicht nur des Fachpublikums<br />

auf die alten Schätzchen. Viele nette<br />

Leute am Stand ermöglichten sehr interessante<br />

und fruchtbare Gespräche.<br />

Abgerundet wurde das ganze durch<br />

Aktueller Flugzeugpark<br />

des „Fliegenden<br />

Museums Hahnweide“<br />

Segelflugzeuge:<br />

Minimoa 38 Bj. 1938<br />

Slingsby T21b Bj. 1948<br />

Gö4 III Bj. 1951<br />

Grunau Baby III Bj. 1952<br />

Hütter H17b Bj. 1954<br />

L Spatz 55 Bj. 1955<br />

Zugvogel III a Bj. 1957<br />

Ka8 b Bj. 1964<br />

Ka6 e Bj. 1966<br />

Bergfalke III Bj. 1967<br />

Phoebus C Bj. 1969<br />

ASK 18 Bj. 1974<br />

Motorflugzeuge:<br />

Klemm KL35 spezial Bj. 1940<br />

Falco F8L Bj. 1962<br />

Restaurations-/Nachbauprojekte:<br />

Klemm L20 B1 Bj. 1927<br />

Kranich 2B-2 Bj. 1942<br />

Schulgleiter SG38 Bj. 1952<br />

Grunau Baby III Bj. 1953<br />

Gö4 III (Rumpf) Bj. 1953<br />

Grunau Baby III Bj. 1955<br />

Abendveranstaltungen, wie die schon<br />

legendäre Rock´n Roll Party und einem<br />

Besuch im neuen Dornier Museum mit<br />

anschließendem Barbecue. Nun freuen<br />

wir uns auf eine schöne Saison mit einigen<br />

gemeinsamen Luftausflügen unserer<br />

Old- und Youngtimer. Wir hoffen,<br />

dass die Klemm KL35 spezial und die<br />

Hütter H17b, die noch auf ihre Wie<strong>der</strong>zulassung<br />

warten, sowie das fast rohbaufertige<br />

Grunau Baby III des Sport-<br />

flieger-Clubs Stuttgart ebenfalls noch<br />

dieses Jahr in neuem Glanz das Licht<br />

des Himmels wie<strong>der</strong> erblicken.<br />

Möchten Sie mehr über das Fliegende<br />

Museum Hahnweide wissen?<br />

Dann schaun Sie doch vorbei:<br />

www.fm-hahnweide.de<br />

Text: Martin Konermann<br />

Fotos: Wolfgang Kizler und Martin<br />

Konermann<br />

Son<strong>der</strong>flüge in Planung<br />

Concorde soll wie<strong>der</strong> fliegen<br />

Das Überschallflugzeug Concorde<br />

soll wie<strong>der</strong> durchstarten<br />

– vorerst allerdings nur mit<br />

Son<strong>der</strong>flügen. Erste Triebwerkstests<br />

verliefen erfolgversprechend.<br />

Paris – Was sich auf den ersten Blick<br />

liest wie ein verspäteter Aprilscherz<br />

soll Medienberichten zufolge bald<br />

Wirklichkeit werden. Französische<br />

und britische Luftfahrt-Enthusiasten<br />

wollen die Concorde wie<strong>der</strong> für Son<strong>der</strong>flüge<br />

in die Luft bringen. Eins <strong>der</strong><br />

vier Triebwerke <strong>der</strong> am Flughafen Paris-Le<br />

Bourget beheimateten Maschine<br />

wurde Ende Mai bereits erfolgreich<br />

getestet und sei nach Aussagen von<br />

Ben Lord, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> britischen<br />

Gruppe „Rettet die Concorde” (SCG),<br />

in einem hervorragenden Zustand. Es<br />

gebe keinen technischen Grund, weshalb<br />

die Concorde nicht wie<strong>der</strong> fliegen<br />

könne. Die übrigen drei Triebwerke<br />

sollen in den kommenden Wochen<br />

getestet werden. Als nächster Schritt<br />

folgen „Rollübungen“ auf dem Vorfeld.<br />

Flüge sind laut SCG nur für kulturelle<br />

Zwecke geplant. So hofft die Gruppe,<br />

dass das Überschallflugzeug zur Eröffnungszeremonie<br />

<strong>der</strong> Olympischen<br />

Spiele 2012 in London fliegen wird.<br />

Zuvor müsste die gigantische Summe<br />

von 17 Millionen Euro investiert werden,<br />

so Lord. British Airways und Air<br />

France als Betreiber <strong>der</strong> Concorde hatten<br />

den Betrieb vor sieben Jahren eingestellt,<br />

nachdem drei Jahre zuvor eine<br />

Concorde erstmals in ihrer 27-jährigen<br />

Geschichte in Paris abgestürzt war.<br />

red. / Foto: Steve Flint<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Allgemeines 11


Messe <strong>der</strong><br />

Den rund 235.000 Messebesuchern wurden auf <strong>der</strong> ILA<br />

2010 knapp 300 Flugzeuge, darunter einige Weltprämieren,<br />

präsentiert. Im Hintergrund erkennt man die Baustelle des<br />

neuen Berliner Großflughafens BBI<br />

Berlin Air Show:<br />

ILA 2010<br />

Superlative<br />

Die Internationale Luft- und<br />

Raumfahrtausstellung (ILA),<br />

Europas wichtigstes Branchenmesse<br />

im Bereich <strong>der</strong> Luft- und<br />

Raumfahrt, hat ihren Stellenwert als<br />

Geschäftsplattform noch stärker als<br />

bisher unterstrichen.<br />

Berlin – Mit <strong>der</strong> größten Beteiligung in<br />

<strong>der</strong> über 100-jährigen Geschichte <strong>der</strong><br />

ILA zeigten Anfang Juni sechs Tage<br />

lang 1.153 Aussteller aus 47 Län<strong>der</strong>n<br />

eine eindrucksvolle Leistungsschau<br />

an aktuellen und künftigen Produkten<br />

und Dienstleistungen aus allen Bereichen<br />

<strong>der</strong> Aerospace-Industrie. Rund<br />

235.000 Besucher wurden im Verlauf<br />

<strong>der</strong> Messe registriert. Die Anzahl <strong>der</strong><br />

Fachbesucher erhöhte sich laut Messe<br />

Berlin im Vergleich zur letzten<br />

ILA leicht auf 125.000. Verträge und<br />

Geschäftsvereinbarungen im Gesamtvolumen<br />

von mindestens rund 14<br />

Milliarden Euro wurden während <strong>der</strong><br />

Messe unterzeichnet. Partnerland <strong>der</strong><br />

ILA 2010 war die Schweiz, die in diesem<br />

Jahr auch das Jubiläum „100 Jahre<br />

Schweizer Luftfahrt“ feiert und sich<br />

mit dem Publikumsliebling „Patrouille<br />

Suisse“ eindrucksvoll in Szene setzte.<br />

Knapp 300 Fluggeräte – deutlich mehr<br />

als auf je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Airshow auf <strong>der</strong><br />

Welt – wurden am Boden und in <strong>der</strong><br />

Luft präsentiert. Zu den hier vorgestellten<br />

Welt-, Europa- und ILA-Premieren<br />

zählten unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> neue<br />

Militärtransporter A400M, <strong>der</strong> mit mo<strong>der</strong>nster<br />

Avionik ausgestattete Transporthubschrauber<br />

CH-53GA (German<br />

Advanced) sowie die DLR-H2 Antares,<br />

das weltweit erste bemannte Flugzeug,<br />

das durch seinen Brennstoffzellenan-<br />

Messehighlight: A 380 <strong>der</strong><br />

Emirates – die Airline gewährte<br />

interessante Einblicke in das<br />

luxuriöse Innere des Mega-Vogels<br />

12 Allgemeines <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Weltneuheit: Der mit viel Pech behaftete Airbus Militärtransporter A 400 M<br />

gab nach jahrelanger Verzögerung 2010 auf <strong>der</strong> Messe sein Debüt<br />

Schweizer Prozession: Kunstflugstaffel Patrouille Suisse zeigte eindrcksvoll<br />

ihr fliegerisches Können<br />

trieb völlig CO 2 -frei fliegt. Luxus pur:<br />

diesen gab es zum Messebeginn zu bestaunen.<br />

Die Luftfahrtgesellschaft Emirates<br />

gewährte an den ersten beiden<br />

Messetagen dem Fachpublikum interessante<br />

Einblick in ihre First-Class mit<br />

Bar und Spa-Dusche. Speziell für die<br />

Publikumstage entsandte Airbus eine<br />

A380 für die Flugvorführung.<br />

Der größte Messeauftrag kam unterdessen<br />

ebenfalls von Emirates, die bei<br />

Airbus 32 Flugzeuge des Typs A380<br />

zum Listen-Gesamtpreis von rund 9,5<br />

Mrd. Euro bestellte. Diese Geschäftsvereinbarung<br />

ist nach Airbus-Angaben die<br />

größte Einzelbestellung in <strong>der</strong> Geschichte<br />

<strong>der</strong> zivilen Luftfahrt. Allein Airbus<br />

verkaufte nach Angaben seines Vorstandsvorsitzenden<br />

Dr. Thomas En<strong>der</strong>s<br />

67 Flugzeuge während <strong>der</strong> ILA 2010.<br />

Der Termin für die nächste ILA steht<br />

bereits fest: Sie findet vom 12. – 17<br />

Juni 2012 erneut in Berlin-Schönefeld<br />

statt. Wegen <strong>der</strong> Eröffnung des Flughafens<br />

Berlin-Brandenburg International<br />

(BBI) zieht die Messe jedoch auf ein<br />

neues Gelände im Westen des Flughafens<br />

um.<br />

Text: Manuel Löhmann<br />

Fotos: M. Löhmann / Messe Berlin<br />

vfricharts_184_130_Layout 1 09.06.10 10:03 Seite 1<br />

VFRiCharts kennt Position, Höhe, Richtung,…<br />

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VFRiCharts ist eine iPhone-Applikation, mit <strong>der</strong> man<br />

anhand <strong>der</strong> ICAO-Karte Deutschland und Europe Wall<br />

Chart seine Position, Höhe, Richtung und Geschwindigkeit<br />

bestimmen kann. Die enthaltenen Karten werden<br />

auf dem iPhone-Display in brillianter Qualität<br />

dargestellt.<br />

Besuchen Sie uns in Tannkosh 2010.<br />

Wir freuen uns auf Sie!


Jugend<br />

Eure Unterstützung<br />

ist gefragt<br />

Luftsportjugend des BWLV setzt<br />

auf stärkere Eigenwerbung<br />

Der Fachausschuss Jugend des BWLV<br />

plant, sich auf dem 69. Deutschen<br />

Segelfliegertag in Ulm (http://www.<br />

deutschersegelfliegertag-ulm.de) sowie<br />

auf <strong>der</strong> Aero 2011 mit einem eigenen<br />

Stand noch stärker den Luftsportlern<br />

zu präsentieren.<br />

Dafür brauchen wir euch! Es wird<br />

eine Videopräsentation geben, worauf<br />

Videos von unseren Jugendlichen<br />

zu sehen sind. Falls ihr Lust habt und<br />

dabei sein wollt, dann schnappt euch<br />

eine Kamera!<br />

Inhalt <strong>der</strong> Videos:<br />

• Fliegen / Bodenbetrieb<br />

• Veranstaltungen<br />

• Ausflüge eurer Jugendgruppe<br />

• Repräsentatives aus eurer Jugendarbeit<br />

Einsendeschluss ist <strong>der</strong> 1. Oktober<br />

2010!<br />

Wir behalten uns vor, eventuell Szenen<br />

zu entfernen, wenn sie nicht ins<br />

Konzept passen. Wenn ihr noch mehr<br />

Informationen braucht, dann schreibt<br />

eine Mail an etspueler@bwlv.de.<br />

Wir freuen uns auf viele Beiträge von<br />

euch. Euer Fachausschuss Jugend<br />

Müllheimer Fliegerjugend besucht ILA 2010<br />

Berlin – Eine Abordnung <strong>der</strong> Müllheimer<br />

Jugendgruppe war kürzlich auf <strong>der</strong><br />

ILA in Berlin. Lange über den Winter<br />

geplant, und unter Nutzung günstiger<br />

Flug-Tickets konnten die sechs Jungpiloten<br />

des Markgräfler Luftsportvereines<br />

e.V. Müllheim die ILA besuchen.<br />

Dabei haben sie auch den riesigen Airbus<br />

A 380 bestaunt sowie viele weitere<br />

Highlights in <strong>der</strong> Luft, auf dem Vorfeld<br />

und den diversen Hallen bestaunt.<br />

Kurz gesagt … <strong>der</strong> Besuch hat sich<br />

gelohnt, sie hatten viel Freude und das<br />

Ganze war in einem Tag mit frühem<br />

Start und später Landung wie<strong>der</strong> in<br />

Basel sehr gut zu handhaben.<br />

Text und Foto: Arno Breitenfeld<br />

Jugend goes ILA: Sebastian Schmitt, Jens Erhardt, Jonas Pfefferle, Stephan Berner, Nikolas Breitenfeld &<br />

Hannes Heuberger<br />

Leserfoto<br />

Auf diese Weise bekommt <strong>der</strong> Ausdruck<br />

„Luftsport“ eine ganz beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung. Das Foto zeigt den Ventus<br />

„II“ von Helmut Grix über einem<br />

Sportstadion in <strong>der</strong> Nähe von Burladingen<br />

bei Albstadt.<br />

Foto: Eric Neubronner<br />

Haben Sie auch ein Bild, welches das<br />

Zeug zum Bild des Monats hat? Dann<br />

schicken Sie uns dieses unter:<br />

<strong>adler</strong>@bwlv.de<br />

14 Jugend / Leserfoto <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


FreiBallon<br />

Ballonsegnung<br />

Deggingen – Am Pfingstsonntagabend<br />

wurde auf dem Wiesenparkplatz<br />

unterhalb des Wallfahrtklosters<br />

Ave Maria in Deggingen<br />

durch Pater Flavian dem neuen Heißluftballon<br />

D-OOIL des Ballonteams<br />

Vogel aus Deggingen in einer feierlichen<br />

Zeremonie Gottes Segen erteilt.<br />

Manfred Vogel, <strong>der</strong> Chef und Pilot<br />

des Ballonteams Vogel, startete am<br />

Pfingstsamstag kurz einen Rundruf<br />

und lud für den Folgetag sein Team<br />

und Freunde zu <strong>der</strong> Segnung seines<br />

neuen Heißluftballons ein. Pater Flavian<br />

vom Kapuzinerkloster Ave Maria,<br />

bekannt auch durch die zahlreich<br />

durchgeführten Motorradwallfahrten<br />

in Ave Maria, sagte dem Vorhaben von<br />

Manfred Vogel sofort zu. Gegen 19 Uhr<br />

wurde <strong>der</strong> neue Ballon zum ersten Mal<br />

im Filstal präsentiert. Alle Zuschauer<br />

waren gespannt auf das Aussehen des<br />

neuen Luftfahrzeuges. Der Ballon, <strong>der</strong><br />

jetzt in Zukunft häufiger am Himmel<br />

über dem Albtrauf zu sehen sein wird,<br />

ist gelb und trägt das Logo des Energieversorgers<br />

„eni“. Die zahlreichen<br />

und fleißigen Helfer des Ballonteams<br />

stellten den Ballon schnell und sicher<br />

auf dem Parkplatz auf, sodass Pater<br />

Flavian unverzüglich mit seiner extra<br />

für diesen Event zusammengestellten<br />

Segnungszeremonie beginnen konnte.<br />

Gemeinsam wurden Lie<strong>der</strong> gesun-<br />

Die neueste Errungenschaft des Ballonteams<br />

Vogel aus Deggingen<br />

gen, Psalme und das Vaterunser gebetet.<br />

Schließlich geizte <strong>der</strong> Pater nicht<br />

mit seinem Weihwasser und benetzte<br />

durch beherzten Einsatz den Ballon<br />

und einen großen Teil <strong>der</strong> am und<br />

im Korb versammelten Mannschaft.<br />

Zum Abschluss wurde, wie nach einer<br />

richtigen Ballonfahrt, die erfolgreiche<br />

Unternehmung mit dem einen<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Gläschen Sekt begossen.<br />

Auch Pater Flavian gesellte sich zu <strong>der</strong><br />

lockeren Runde.<br />

Der Dank des Ballonteams Vogel gilt<br />

allen, die geholfen haben den Ballon<br />

aufzustellen und natürlich Pater Flavian,<br />

<strong>der</strong> sich es nicht hat nehmen lassen,<br />

den neuen Ballon zu segnen.<br />

Wir von den Ballonfreunden Bad<br />

Überkingen wünschen unseren Nachbarn,<br />

dem Ballonteam Vogel aus Deggingen,<br />

alles Gute, immer hervorragendes<br />

Ballonwetter und allzeit unfallfreie<br />

und schöne Ballonfahrten mit ihrem<br />

neuen Ballon.<br />

Text und Ralph Eger (Ballonfreunde<br />

Bad Überkingen)<br />

Es sind noch Plätze frei<br />

Ballonjugendlager 2010<br />

Das diesjährige Ballonjugendlager<br />

(31. Juli – 6. August 2010) wird in<br />

Mammendorf, unweit von Fürstenfeldbruck<br />

stattfinden. Auf dem Programm<br />

stehen natürlich in erster Linie<br />

gemeinsame, tolle Ballonfahrten<br />

in Heißluftballonen (Vorkenntnisse<br />

sind nicht erfor<strong>der</strong>lich), evtl. lässt<br />

sich auch eine Gasballonfahrt realisieren.<br />

Alternativ stehen Ausflüge<br />

in die Region rund um den Ammersee<br />

auf dem Programm und sicher<br />

auch nach München und selbstverständlich<br />

ins Ballonmuseum nach<br />

Augsburg. Auch mit Sport und Spiel<br />

werden wir uns die Zeit vertreiben,<br />

so dass keine Langeweile aufkommt<br />

und je<strong>der</strong> auf seine Kosten kommt.<br />

Am Abend lassen wir am Lagerfeuer<br />

die Erlebnisse in gemütlicher Runde<br />

Revue passieren und planen die Ereignisse<br />

<strong>der</strong> kommenden Tage.<br />

Wer kann teilnehmen?<br />

Je<strong>der</strong> am Ballonsport und am gemeinsamen<br />

Zeltcamp interessierte Jugendliche<br />

zwischen 14 und 21 Jahren.<br />

Was kostet das?<br />

Die Teilnahmegebühr beträgt 109,-<br />

Euro und beinhaltet die Übernachtungen<br />

im Zeltcamp, Essen und<br />

Trinken, Ballonfahrten und Alternativprogramm.<br />

An- und Abreise sind<br />

nicht im Teilnahmebeitrag enthalten<br />

und müssen von den Teilnehmern<br />

selbst organisiert und durchgeführt<br />

werden.<br />

Woher bekomme ich weitere Informationen?<br />

Von Anja Herrmann;<br />

Telefon: 08141 / 53 92 71; E-Mail:<br />

bjf2010@ballonsportjugend.de.<br />

Anlässlich <strong>der</strong> feierlichen Ballonsegnung kamen zahlreiche Freunde und Schaulustige um live mitzuerleben,<br />

wie <strong>der</strong> Kapuzinerpater Flavian (rechts) den Ballon segnete<br />

Die aktuelle Ausschreibung sowie die<br />

Anmeldung findet ihr unter:<br />

http://luftsportjugend.bwlv.de<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Freiballon 15


Motorflug<br />

47. Allgäuflug 2010<br />

Hält das Wetter o<strong>der</strong> hält es nicht?<br />

Dominierende<br />

Farben sind Gelb,<br />

Grün und Rot in<br />

Leutkirch-Unterzeil<br />

Bild links: Nach <strong>der</strong><br />

Rückkehr zeigen<br />

die Damen, dass<br />

man nur Homer<br />

folgen musste<br />

Den Allgäuflug-Wettbewerb<br />

<strong>der</strong> Fliegergruppe<br />

Leutkirch hat wie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Vorjahres-Sieger, das Team Helmut<br />

Bä<strong>der</strong> und Gerhard Spreng<br />

aus Kirchheim/Teck, gewonnen.<br />

Theo Kibler und Eugen Scheuerle<br />

haben den Silberpokal mit nach<br />

Hause genommen und die aus<br />

Breitscheid angereisten Marcus<br />

und Astrid Ciesielski erreichten<br />

den 3. Platz. Sieger <strong>der</strong> Touringgruppe<br />

sind Carl-Otto Barth und<br />

Edgar Müller aus Böblingen vor<br />

Stephan Beiter und Lucas Bartkowiak<br />

aus Laupheim sowie<br />

Werner Zikeli und Thomas Dollmann.<br />

Leutkirch – „Hebt´s o<strong>der</strong> hebt´s<br />

net?“ – Hält das Wetter o<strong>der</strong> hält<br />

es nicht? Das war die bange Frage<br />

beim morgendlichen „Briefing“,<br />

<strong>der</strong> Pilotenbesprechung vor<br />

dem Start zum 47. Allgäuflug <strong>der</strong><br />

Fliegergruppe Leutkirch. Walter<br />

Nerdinger, Wetterprofi seit Jahrzehnten,<br />

hatte die Wetterlage analysiert<br />

und verkündete den versammelten<br />

40 Teilnehmern, dass<br />

in dem vorgesehenen bergnahen<br />

Wettbewerbsgebiet mit niedrigen<br />

Wolken zu rechnen sei. Der<br />

„Startschuss“ fiel deshalb eine<br />

Stunde später wie geplant, um<br />

Petrus noch etwas mehr Zeit zur<br />

Wetterbesserung zu geben.<br />

Dann jedoch hoben im Minutentakt<br />

die Motorreiseflugzeuge,<br />

Motorsegler und Ultraleichtflugzeuge<br />

von <strong>der</strong> Piste in Unterzeil<br />

ab, um eine auf <strong>der</strong> Karte eingezeichnete<br />

Strecke abzufliegen.<br />

Vorher schon legten sich Helfer<br />

<strong>der</strong> Fliegergruppe im Allgäu verstreut<br />

auf die „Lauer“, um sekundengenaue<br />

Zeitüberflüge an<br />

bestimmten Streckenpunkten zu<br />

dokumentieren. Nicht genug damit,<br />

hatten die Teams mehrere<br />

Blätter mit Luftaufnahmen dabei,<br />

<strong>der</strong>en „Echtheit“ entlang <strong>der</strong><br />

Strecke zu prüfen war. Beson<strong>der</strong>s<br />

schwierig ist ein Vergleich da<br />

diese Bil<strong>der</strong> bereits Wochen vor<br />

dem Wettbewerb entstanden sind<br />

als das höhere Allgäu teilweise<br />

noch mit Schnee bedeckt war,<br />

sich nun jedoch im grün-gelben<br />

Gewand den Teams präsentierte.<br />

Die vorgesehene Route führte von<br />

Unterzeil aus nach Süden an Isny<br />

vorbei bis nach Alberschwende<br />

in Vorarlberg, zum Rindalphorn<br />

und mit etlichen Bögen über<br />

Weitnau, Buchenberg, die Adelegg<br />

und Kempten nach Friesenhofen<br />

zum Zielpunkt-Überflug.<br />

Aus wetterbedingten Gründen<br />

wurde allerdings <strong>der</strong> Zeitüberflug<br />

am Wendepunkt in Vorarlberg<br />

neutralisiert. Auch beim diesjährigen<br />

Allgäuflug fanden sich auf<br />

dem Kartenblatt mit Ausnahme<br />

von zwei Strecken nur gebogene<br />

o<strong>der</strong> kreisrunde Kurse. Das GPS<br />

taugte also nur zur Positionsbestimmung.<br />

Überhaupt interessant<br />

das Streckenbild: Bei vervollständigtem<br />

Kartenbild entpuppte sich<br />

die Gesamtstrecke als Kopf von<br />

Homer, eine <strong>der</strong> Hauptfiguren<br />

aus <strong>der</strong> Zeichentrickserie „Die<br />

Simpsons“. Den fliegerischen Teil<br />

des Wettbewerbs wurde nach einer<br />

Flugzeit von etwa eineinhalb<br />

Stunden mit einer Ziellandung in<br />

Unterzeil abgeschlossen, bei <strong>der</strong><br />

sich nochmals die „Spreu vom<br />

Weizen“ trennte.<br />

An die Navigationsprüfung<br />

beim RP fühlten sich sicherlich<br />

etliche Pilotinnen und Piloten bei<br />

Bild rechts:<br />

Stephan Beiter<br />

(link) und Lukas<br />

Bartkowiak bei<br />

Wettbewerb Teil<br />

zwei<br />

16 Motorflug <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Ergebnisliste Wettbewerber:<br />

1. Helmut Bä<strong>der</strong> / Gerhard Spreng FMS Kirchheim/Teck<br />

2. Theo Kibler / Eugen Scheuerle Leutkirch<br />

3. Marcus Ciesielski / Astrid Ciesielski LSG Breitscheid<br />

4. Klaus Frisch / Peter Scheyer<br />

5. Heinz Nagel / Hermann Haaga LSV Roßfeld<br />

6. Michael Brandner / Alexan<strong>der</strong> Suchant Aero-Club Weißenhorn<br />

7. Mathias Betz / Bernhard Klar FG Riedlingen<br />

8. Günther Brock / Michael von Bradke FSG H. Klemm Böblingen<br />

9. Frank Hollmann / Franz Rudhart Fliegergruppe Leutkirch<br />

10. Egon Schmaus / Hans-Georg Sontheimer LSV Airbus Laupheim<br />

11. Helmut Baur / Günter Schlagenhauf FG Riedlingen<br />

12. Joachim Ostwald / Diethard Braun Flugsportv. Unterjesingen<br />

13. Reinhold Schmülling / Klaus Schick FMS Kirchheim/Teck<br />

14. Jens Baranowski / Jochen Herzner<br />

15. André Ma<strong>der</strong>holz / Uwe Horndasch LSV Treuchtlingen<br />

Ergebnisliste Touring:<br />

1. Carl-Otto Barth / Edgar Müller FSG H. Klemm Böblingen<br />

2. Stephan Beiter / Lukas Bartkowiak BWLSR Laupheim<br />

3. Werner Zikeli / Thomas Dollmann Leutkirch<br />

4. Burkhard Juhlke / Ralf Gude Kassel<br />

5. Kreuzinger / Franz Eiseler Leutkirch<br />

Teil zwei des Allgäufluges erinnert,<br />

<strong>der</strong> sich aber relativ bequem<br />

im Clubheim o<strong>der</strong> im Freien auf<br />

den Biertischen erledigen ließ<br />

und nochmals Zirkel, „Drehmeyer“<br />

und Navrechner in Aktion<br />

brachte. Bei Kaffee und Kuchen<br />

im Vereinsheim <strong>der</strong> Leutkircher<br />

Flieger diskutierten die Besatzungen<br />

anschließend über die bewältigten<br />

Aufgaben, wobei sich so<br />

manches „Oh noi“ o<strong>der</strong> „Haun´e<br />

gfonda!“ – Habe ich gefunden! –<br />

entlocken ließ.<br />

Beim Festabend im Pfarrstadel<br />

Reichenhofen begrüßte <strong>der</strong><br />

Vorstand <strong>der</strong> Fliegergruppe Helmut<br />

Seitz den Schirmherrn des<br />

diesjährigen Allgäufluges, Ober-<br />

bürgermeister Hans-Jörg Henle,<br />

Ortsvorsteher Günther Falter, den<br />

Geschäftsführer des <strong>Baden</strong>-Württembergischen<br />

<strong>Luftfahrtverband</strong>es<br />

(BWLV) Klaus M. Hallmayer,<br />

sowie den Motorflugreferenten<br />

des BWLV Walter Nerdinger und<br />

dessen Vorgänger Fritz Hachtel.<br />

Hans-Jörg Henle überbrachte die<br />

Grüße <strong>der</strong> Stadt Leutkirch an die<br />

zum Teil weit angereisten Flieger,<br />

erklärte sich augenzwinkernd<br />

auch für das gerade herrschende<br />

Wetter zuständig und lud gleich<br />

zum nächsten Allgäuflug 2011<br />

ein. Motorflugreferent Walter<br />

Nerdinger überbrachte die Grüße<br />

des Präsidiums und lobte die<br />

Fliegergruppe Leutkirch für Vor-<br />

Die Klemm 107 <strong>der</strong><br />

Crew Barth / Müller<br />

bei <strong>der</strong> Ziellandung<br />

in Leutkirch<br />

bereitung, Durchführung, Bewirtung und legendäre<br />

Gastfreundschaft anlässlich des Allgäufluges.<br />

In seinem Schlusssatz vergaß er jedoch einen sehr<br />

wichtigen Punkt nicht: „Hinter diesem Fliegergeist<br />

steckt auch eine Fliegerfrau, die die Sorgen teilt“.<br />

Auch für diesen Satz erhielt er lang anhaltenden<br />

Applaus. Bei <strong>der</strong> Siegerehrung zeigte sich welches<br />

Team beim diesjährigen Wettbewerb die Nase vorn<br />

hatte: Vorjahres-Sieger Helmut Bä<strong>der</strong> und Gerhard<br />

Spreng aus Kirchheim/Teck gewannen in <strong>der</strong> Wettbewerbsklasse<br />

mit einem fehlerlosen Flug und nur<br />

wenigen Malus-Punkten bei <strong>der</strong> Theorieaufgabe.<br />

Ebenfalls sämtliche Bil<strong>der</strong> fanden Theo Kibler und<br />

Eugen Scheuerle aus Leutkirch sowie Marcus und<br />

Astrid Ciesielski aus Breitscheid. Ein paar Minuspunkte<br />

weniger bei Teil zwei des Wettbewerbs hob<br />

das Team Kibler/Scheuerle auf das Silber-Podest.<br />

Die Sieger <strong>der</strong> Touring-Klasse heißen Carl-Otto<br />

Barth und Edgar Müller aus Böblingen, sie setzten<br />

sich mit einigem Abstand mit ihrem Oldtimer<br />

Klemm 107 vor die Konkurrenten ihrer Klasse. Die<br />

Zweiten, Stephan Beiter und Lukas Bartkowiak aus<br />

Laupheim („Zunächst waren die Aufgaben verwirrend,<br />

dann kamen Ehrgeiz und Durchblick“) setzten<br />

sich als Einsteiger vor das Team Werner Zikeli und<br />

Thomas Dollmann aus Leutkirch. Der Allgäuflug ist<br />

ein Teil zur Ermittlung des <strong>Baden</strong>-Württembergischen<br />

Landesmeisters, zusammen mit dem Anfang<br />

Juli noch folgenden Südwestdeutschen Rundflug in<br />

Konstanz.<br />

Text und Fotos: Heinz Mauch<br />

Die Sieger <strong>der</strong> Wettbewerbsgruppe (von links): Helmut Bä<strong>der</strong> (1.Platz), sein Co Gerhard<br />

Spreng ist nicht auf dem Bild, Eugen Scheuerle und Theo Kibler (2.Platz), Astrid und Marcus<br />

Ciesielski (3.Platz), Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle, Klaus Frisch, Heinz Nagel,<br />

Peter Scheyer, Hermann Haaga<br />

Die Sieger <strong>der</strong> Touring-Gruppe (von links): Edgar Müller und Carl-<br />

Otto Barth (1.Platz), Stephan Beiter und Lukas Bartkowiak (2.Platz),<br />

Werner Zikeli und Thomas Dollmann (3.Platz)<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010<br />

Motorflug 17


MUSTER<br />

Während <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Red Bull<br />

Air Race-Strecken in unmittelbarer<br />

Nähe zu Flüssen, Seen o<strong>der</strong> Meeresküsten<br />

liegt – wie zum Beispiel in London,<br />

Perth o<strong>der</strong> Barcelona – gab es bisher<br />

nur eine Handvoll Rennen, die „an<br />

Land“ ausgetragen wurden. Longleat<br />

in Großbritannien o<strong>der</strong> Berlin 2006,<br />

aber auch das Monument Valley in den<br />

USA und Interlaken in <strong>der</strong> Schweiz<br />

2007 zählten dazu. In diesem Jahr wird<br />

das Rennen am EuroSpeedway in <strong>der</strong><br />

Lausitz das einzige Red Bull Air Race<br />

„an Land“ sein.<br />

Text und Foto: Red Bull Air Race<br />

Red Bull Air Race 2010<br />

Dol<strong>der</strong>er freut sich<br />

auf sein Heimspiel<br />

Die Red Bull Air Race Weltmeisterschaft<br />

kehrt in diesem Jahr<br />

nach Deutschland zurück. Mit<br />

dem Rennen am EuroSpeedway Lausitz<br />

findet <strong>der</strong> Hochgeschwindigkeits-<br />

Wettbewerb nur wenige Meter über<br />

dem Boden erstmals auf einer Motorsport-Rennstrecke<br />

statt. Der Weltklasse-Parcours<br />

südlich von Berlin<br />

ist Gastgeber des sechsten Stopps <strong>der</strong><br />

acht Rennen umfassenden WM-Serie<br />

und wird am 7. und 8. August 2010<br />

auch einer <strong>der</strong> Höhepunkte im Jubiläumsjahr<br />

des EuroSpeedway sein, <strong>der</strong><br />

2010 sein zehnjähriges Bestehen feiert.<br />

Die Zuschauertribüne am Euro<br />

Speedway – die größte und mo<strong>der</strong>nste<br />

ihrer Art in Europa – wird den Zuschauern<br />

nicht nur eine einzigartige<br />

Perspektive auf die Rennen bieten:<br />

Auch die Boxengasse mit den Hangars<br />

<strong>der</strong> 15 Piloten und ihrer Teams wird<br />

unmittelbar vor <strong>der</strong> Haupttribüne aufgebaut.<br />

Damit erhalten die Zuschauer<br />

Einblicke aus erster Hand: Sie können<br />

nicht nur verfolgen, wie die Piloten<br />

ihre 540 Kilogramm schweren und<br />

PS-starken Propeller-Flugzeuge für die<br />

einzelnen Durchgänge präparieren,<br />

son<strong>der</strong>n auch alle Starts und Landungen<br />

live miterleben. Denn auch die<br />

Start- und Landebahn befindet sich in<br />

unmittelbarer Nähe. Bei an<strong>der</strong>en Rennen<br />

liegt <strong>der</strong> Red Bull Air Race-Flughafen<br />

normalerweise in einiger Entfernung<br />

zum eigentlichen Parcours.<br />

„Wir freuen uns sehr über unsere<br />

Rückkehr nach Deutschland“, sagte<br />

Red Bull Air Race-Geschäftsführer<br />

Bernd Loidl. Das erste Red Bull Air<br />

Race auf deutschem Boden fand 2006<br />

in Berlin am Flughafen Tempelhof<br />

statt. „Deutschland verfügt über eine<br />

lange und reiche Motorsport-Tradition.<br />

Millionen Fans haben die Red Bull Air<br />

Race-Veranstaltungen an den Fernsehbildschirmen<br />

verfolgt. Der EuroSpeedway<br />

wird eine hervorragende Kulisse<br />

bieten. Das wird sicher ein phantastisches<br />

Renn-Wochenende.”<br />

Dol<strong>der</strong>er: Rising star<br />

Der baden-württ. Starter Matthias<br />

Dol<strong>der</strong>er, einer <strong>der</strong> „Rising stars“ <strong>der</strong><br />

vergangenen Saison, freut sich ebenfalls<br />

schon riesig auf das Rennen vor<br />

heimischem Publikum. Der Tannheimer<br />

feierte 2009 seine Premiere in <strong>der</strong><br />

WM-Serie und schaffte als Dritter von<br />

Barcelona im Final-Rennen seinen ersten<br />

Podiumsplatz. Dol<strong>der</strong>er war damit<br />

einer <strong>der</strong> Top-3-Piloten <strong>der</strong> zweiten<br />

Saisonhälfte. „Ich bin begeistert, dass es<br />

dieses Jahr ein Rennen in Deutschland<br />

gibt. Es ist eine großartige Möglichkeit,<br />

das Red Bull Air Race in Deutschland<br />

noch bekannter zu machen. Und es<br />

wird phantastisch sein, vor meinem<br />

Heimpublikum zu fliegen. Natürlich<br />

hoffe ich für die Zukunft auf noch mehr<br />

Rennen hier in Deutschland.“<br />

Rahmenprogramm<br />

Die Zuschauer des Red Bull Air<br />

Race auf dem EuroSpeedway Lausitz<br />

erwarten nicht nur spannende<br />

Flüge durch die Pylonen, auch auf<br />

<strong>der</strong> asphaltierten Strecke und im<br />

Fahrerlager wird ihnen einiges geboten.<br />

So wird Sebastian Vettel einige<br />

Showrunden mit seinem Formel<br />

1-Boliden über die Lausitzer Rennstrecke<br />

drehen und auch die Rallye<br />

Dakar-Piloten Nasser Al-Attiyah<br />

und Dirk von Zitzewitz geben sich<br />

die Ehre. In <strong>der</strong> Luft wird darüber<br />

hinaus die berühmte Kunstflugstaffel<br />

aus dem Hause Red Bull, die Flying<br />

Bulls, die Zuschauer begeistern.<br />

Die zwei Tages Tickets für die Qualifikation<br />

am Samstag und das WM<br />

Rennen am Sonntag auf dem Euro-<br />

Speedway Lausitz bei Dresden sind<br />

in den Katgeorien Gold, Silber und<br />

Bronze ab sofort erhältlich! Tickets<br />

kosten ab 25,00 Euro. Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche zahlen einen stark ermäßigten<br />

Tarif. Weitere Informationen<br />

finden Sie unter www.redbullairrace.com.<br />

Anreise per Flugzeug<br />

Neben <strong>der</strong> klassischen Anreise mit<br />

dem Auto besteht auch die Möglichkeit<br />

auf dem Verkehrslandeplatz<br />

Spremberg-Welzow (www.<br />

flugplatz-welzow.de; 20 Kilometer)<br />

o<strong>der</strong> dem Son<strong>der</strong>landeplatz<br />

Finsterwalde-Schacksdorf (www.<br />

lausitzflugplatz.de; 18 Kilometer)<br />

zu landen. Von dort aus erreicht<br />

man schnell und unkompliziert den<br />

EuroSpeedway Lausitz. Taxi- und<br />

Übernachtungsmöglichkeiten sind<br />

vor Ort, bei frühzeitiger Reservierung,<br />

verfügbar.<br />

18 Motorflug <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Kommentar:<br />

Plädoyer<br />

für das UL<br />

Ultraleichtes Fliegen<br />

als unbeschwertes<br />

Vergnügen<br />

Rohr-Tuch UL: Neue Materialien machten das<br />

Fliegen erschwinglich<br />

In <strong>der</strong> letzten Zeit ist ausgerechnet<br />

die ultraleichte Fliegerei etwas<br />

in Misskredit geraten. Hieran<br />

tragen wir ULer zumindest teilweise<br />

selbst die Schuld. So gab es vereinzelt<br />

„schwarze Schafe“, die sich nicht<br />

an vorgegebene Baustandards gehalten<br />

haben. Es wurden Leergewichte<br />

überschritten und flugzeugspezifische<br />

Bauprinzipien nicht eingehalten. Zum<br />

an<strong>der</strong>en haben auch manche etablierte<br />

und gut situierte Hersteller <strong>der</strong> traditionellen<br />

Fliegerei diese ultraleichte,<br />

zarte Pflanze mit großem Argwohn beobachtet<br />

und so mache Gelegenheit zu<br />

nutzen versucht, um diese Art <strong>der</strong> kostengünstigen<br />

Fliegerei im Wachstum<br />

zu behin<strong>der</strong>n.<br />

Deshalb hat es etwas länger gedauert,<br />

bis diese kostengünstigere Art des<br />

Fliegens den Durchbruch schaffte. Der<br />

Markt, das heißt die Macht <strong>der</strong> Nachfrage<br />

hat entschieden. Seit Jahren hat<br />

<strong>der</strong> UL-Bereich kräftig zugelegt. Nun<br />

bringt auch <strong>der</strong> LSA-Bereich in den<br />

USA große Wachstumsraten. Das haben<br />

viele etablierte Flugzeugbauer<br />

erkannt und beginnen ihre Flugzeugproduktpalette<br />

nach unten hin zu<br />

komplettieren. In Europa wie<strong>der</strong>um<br />

wünschen viele Hersteller eine LSA-<br />

Klasse, um nach oben hin auszubauen<br />

zu können. Sie for<strong>der</strong>n dies mit Argumenten,<br />

als hätte es den UL-Boom nie<br />

gegeben. Lautstark erklären sie, ein<br />

Fliegen unterhalb <strong>der</strong> LSA-Grenzen sei<br />

nicht möglich.<br />

Doch vergessen wir nicht: Ultraleicht<br />

und unter Einsatz von „High End Technologie“<br />

wurde das Fliegen für Otto<br />

Normalbürger erst wie<strong>der</strong> erschwinglich.<br />

Daher möchte ich hier eine Ode<br />

auf die leichte Art des Fliegens anstimmen.<br />

Zugegeben, ich selbst habe<br />

in meinen fliegerischen Anfängen die<br />

„Fetzenflieger und Uhufluggeräte“<br />

belächelt. Jetzt nach langer Beschäftigung<br />

– mit dem Blick eines Ingenieurs,<br />

eines Flugzeugwarts und eines UL-<br />

Vielfliegers – hat sich mir die wahre<br />

Kompetenz <strong>der</strong> gesamten ultraleichten<br />

Flugzeugbauszene erst richtig erschlossen.<br />

Wirklich Geniales ist fast<br />

immer einfach aufgebaut und dabei<br />

hoch effizient. Wir Flieger können uns<br />

glücklich schätzen in einer Zeit leben<br />

zu dürfen, in <strong>der</strong> die ultraleichte Fliegerei<br />

zum zweiten Mal neu erfunden<br />

wurde.<br />

Kurzer Rückblick<br />

In den Pioniertagen <strong>der</strong> Luftfahrt wurde<br />

vor mehr als Hun<strong>der</strong>t Jahren durch<br />

die Entwicklung leichter Verbrennungsmotoren<br />

– statt <strong>der</strong> lange Zeit genutzten<br />

Dampfmaschinen – die Grundlage<br />

für das Fliegen mit Luftfahrzeugen<br />

„schwerer als Luft“ geschaffen. Die<br />

Gebrü<strong>der</strong> Wright machten ihre ersten<br />

Lufthopser mit sehr zerbrechlich<br />

wirkenden Fluggeräten. Und das alles<br />

in einer Zeit, in <strong>der</strong> man noch nicht<br />

einmal wusste, welches die richtige<br />

Flügelanordnung war, wie so ein Flügelprofil<br />

optimal zu gestalten ist, wie<br />

sich das mit <strong>der</strong> Gewichtsverteilung<br />

so verhält, o<strong>der</strong> gar wie man richtig<br />

und optimal zu steuern hat. Und die<br />

Frage, wie man landen sollte, stellte<br />

sich auch erst, als man mal richtig in<br />

die Luft kam. Es herrschte überall Aufbruchstimmung<br />

ge paart mit dem unbändigen<br />

Willen, nun endlich die dritte<br />

Dimension zu erobern. Die Pioniere<br />

sahen in erster Linie die Chancen. Hätten<br />

sie nur auf die Risiken geachtet,<br />

es wäre keiner von ihnen in ein solch<br />

zerbrechliches Fluggerät gestiegen. Es<br />

lagen damals noch keine Erfahrungswerte<br />

vor; niemand kannte das richtige<br />

Motorenkonzept, niemand wusste wie<br />

lange ein Motor hält, wie eine Luftschraube<br />

auszusehen hat (die ersten<br />

Analogien erfolgten in Anlehnung an<br />

Schiffspropellerschrauben). Alles war<br />

sehr improvisiert damals und vieles<br />

wurde aus an<strong>der</strong>en Leichtbaubereichen<br />

beispielsweise Fahrradindustrie<br />

in Form <strong>der</strong> Fahrradkette als Antriebsübertragungselement<br />

übernommen.<br />

Und trotzdem, nur wenige Jahre nach<br />

den ersten Lufthopsern, wagte es Louis<br />

Blériot den Ärmelkanal zu überfliegen.<br />

Die weitere Entwicklung war rasant,<br />

ist uns allen bekannt und eben noch<br />

lange nicht zu Ende.<br />

Innovation und Evolution<br />

Versuch und Irrtum, Innovation und<br />

Evolution, so wie es uns die Natur<br />

seit Jahrmillionen vormacht, hat sich<br />

auch die Fliegerei lange Zeit fortentwickelt.<br />

Entstanden aus den einfachsten<br />

Anfängen wurde die Fliegerei schnell<br />

von den Militärs „domestiziert“. Viele<br />

Entwicklungen wurden erst dadurch<br />

beschleunigt. Einmal mehr gelten hier<br />

die Worte Heraklits: „Krieg ist <strong>der</strong> Vater<br />

aller Dinge“. Die Fliegerei hatte im<br />

Ersten Weltkrieg ihre Unbekümmertheit<br />

und Unschuld verloren, war ihrer<br />

„Kin<strong>der</strong>zeit“ entwachsen und somit<br />

erwachsen geworden. Alles war klar,<br />

die Fliegerei ward ihrer Ge heimnisse<br />

beraubt. Auf einmal galt es, die gewonnenen<br />

Erkenntnisse und Standards zu<br />

bewahren. Die Flug-Sicherheit wurde<br />

zum alles bestimmenden Argument.<br />

Flugzeug-Hersteller-Oligopole entstanden<br />

und teilten den Weltmarkt unter<br />

sich auf.<br />

Fliegerei am Gängelband<br />

Aufgrund <strong>der</strong> überbordenden Vorschriften<br />

wurde es für Newcomer immer<br />

schwieriger, in diesem Geschäft<br />

Fuß zu fassen. Der Vorhang öffnete sich<br />

vor allem <strong>der</strong> Bürokratie, die begann,<br />

mit immer neuen Vorschriften, Gesetzen<br />

und Verordnungen langsam, unauf-<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010<br />

Motorflug 19


haltsam und grausam <strong>der</strong> Fliegerei den<br />

Nasenring anzulegen. Natürlich immer<br />

nur zum Wohle aller, zum Schutze des<br />

Einzelnen und mit <strong>der</strong> Begründung,<br />

<strong>der</strong> Flugsicherheit habe sich alles an<strong>der</strong>e<br />

unterzuordnen. Wozu hat das geführt?<br />

Letztlich genau zum Gegenteil<br />

dessen, was beabsichtig wurde. Statt<br />

zu mehr kam es zu weniger Sicherheit<br />

in <strong>der</strong> Luftfahrt. Viele Entwicklungen,<br />

Innovationen und Materialien fanden<br />

nicht mehr o<strong>der</strong> erst sehr viel später<br />

ihren Weg in die Luftfahrzeuge. Seit<br />

vielen Jahrzehnten wird unverän<strong>der</strong>t<br />

mit alten „Dampfmaschinen“ in den<br />

Flugzeugen <strong>der</strong> Allgemeinen Luftfahrt<br />

geflogen. Es sind Sprit saufende Monster,<br />

denen – so sicher wie die Dinosaurier<br />

ausgestorben sind – auch bald<br />

einmal jegliche Daseinsberechtigung<br />

entzogen sein wird. Lange Zeit war <strong>der</strong><br />

Einbau von Rettungsgeräten verboten,<br />

die Nutzung eines GPS verpönt. Nun<br />

beginnen sich langsam die elektronischen<br />

Bildschirmanzeigen den ihnen<br />

zustehenden Platz zu erobern. Doch alles<br />

muss entsprechend zugelassen und<br />

abgenommen sein, wodurch hohe Kosten<br />

für die Produkte entstehen. Durch<br />

die immense Regulierungsdichte wurde<br />

das einfache Fliegen immer teurer<br />

und bald für „Ottonormalverdiener“<br />

unerschwinglich. So war die Zeit vor<br />

wenigen Jahren reif, einen Ausweg<br />

aus dieser Sackgasse zu suchen und<br />

zu finden. Durch die „Wie<strong>der</strong>entdeckung“<br />

und „Wie<strong>der</strong>einführung“ <strong>der</strong><br />

ultraleichten Fliegerei wurde dieser<br />

gordische Knoten durchschlagen. Es<br />

konnten wie<strong>der</strong> in enger Anlehnung<br />

an an<strong>der</strong>e Ingenieur-Bereiche Erfahrungen<br />

und Erkenntnisse übernommen<br />

und weiterentwickelt werden.<br />

Flugzeugtypen –<br />

Zellaufbauten<br />

In diesem Klima <strong>der</strong> neu gewonnenen<br />

Freiheiten konnten Hun<strong>der</strong>te von neuen<br />

Flugzeugtypen entwickelt werden.<br />

Viele Bauprinzipien wurden auf ihre<br />

Tauglichkeit hin entworfen, geprüft,<br />

verbessert und zum Teil auch wie<strong>der</strong><br />

verworfen. Was mich dabei ganz beson<strong>der</strong>s<br />

wun<strong>der</strong>t, ist, dass teilweise<br />

höhere Festigkeitswerte für ULs gefor<strong>der</strong>t<br />

werden als z.B. bei VLAs und das<br />

bei geringeren Abfluggewichten. „Ein<br />

Schuft <strong>der</strong> Böses dabei denkt!“ Neben<br />

<strong>der</strong> klassischen Holz- und Metallbauweise<br />

konnten sich weitere UL-Baukonzepte<br />

bewähren:<br />

– komplette Kunststoffbauweise z.B.<br />

CT, Remos, Sting, Dynamic, teilweise<br />

mit eingearbeiteten Aufnahmepunkten<br />

aus Holz-Holzbauweise mit<br />

Kunststoffbeplankung beispielsweise<br />

Pioneer 300-<br />

– Gemischtbauweise: Stahlrohr + Aluminium<br />

+ Tuch z.B. RANS S6<br />

– Gemischtbauweise: Stahlrohr +<br />

Kunststoff z.B. FK 9<br />

– Gemischtbauweise: Aluminiumrohr<br />

+ Kunststoff + Tuch z.B. C42<br />

Komposit-UL: Know how kann das Gewicht im<br />

Zaum halten<br />

Allen Konzepten gemein ist, dass sie<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen an Festigkeiten und<br />

Gewicht im Prinzip meistern. Eventuell<br />

gab es in <strong>der</strong> Vergangenheit den<br />

einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Hersteller, <strong>der</strong> es<br />

hierbei nicht so genau nahm. Doch die<br />

„Freie Marktwirtschaft“ hat das selber<br />

geregelt, denn entwe<strong>der</strong> gibt es diese<br />

Hersteller inzwischen nicht mehr, o<strong>der</strong><br />

sie haben dazugelernt. Auf alle Fälle<br />

aber wird es diejenigen baldigst nicht<br />

mehr geben, die sich nicht an die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an Gewicht und Festigkeit<br />

halten, da die inzwischen kritischere<br />

Kundschaft sich auf solches Luftsportgerät<br />

nicht mehr einzulassen be reit ist.<br />

Ein Beispiel<br />

Und wie<strong>der</strong> gilt Innovation durch Evolution.<br />

Das möchte ich hier kurz an einem<br />

konkreten UL-Hersteller näher erläutern.<br />

Vor ein paar Monaten war ich<br />

mit unserer vereinseigenen Dynamic<br />

zum Hersteller Aerospool in die Slowakei<br />

geflogen. Ganz nebenbei es war<br />

mir wie<strong>der</strong> ein ganz beson<strong>der</strong>es Privileg<br />

durch die Tschechei, Österreich<br />

und die Slowakei zu fliegen. Das tolle<br />

daran, seit 1. April 2008 benötigen wir<br />

dafür keine Zollformalitäten mehr. Der<br />

Flugplan für die Tschechische Republik<br />

und die Slowakei genügt. Einmal<br />

mehr fand ich dort bestätig, was ich eigentlich<br />

schon wusste: Ein führen<strong>der</strong><br />

Hersteller aus <strong>der</strong> ultraleichten Flugzeugbauszene<br />

ist immer auch ein absoluter<br />

High-Tech Profi, <strong>der</strong> sein Metier<br />

aus dem „FF“ beherrscht. Das ist auch<br />

notwendig, denn nur so können Hochleistungs-Fluggeräte<br />

mit sehr guten<br />

Festigkeiten bei minimalem Gewicht<br />

entstehen. Aerospool war nur <strong>der</strong> letzte<br />

Check auf einer Liste von Herstellern,<br />

die ich in den letzten Monaten<br />

besichtigt hatte. Ich war bei Remos in<br />

Pasewalk, bei Comco Ikarus in Mengen<br />

und bei FK-Lightplanes in Speyer.<br />

Und alle diese Firmen hatten einen gemeinsamen<br />

Nenner: Professionalität.<br />

Sie arbeiten auf sehr hohem Niveau<br />

im Flugzeugbau, verfügen über Kompetenz<br />

und Know-how, haben höchste<br />

Sicherheits- und Qualitätsansprüche.<br />

Aerospool<br />

Dies möchte ich anhand von Aerospool<br />

etwas konkreter beschreiben.<br />

Schon seinerzeit beim Kauf unserer<br />

Dynamic war ich vom Gesamteindruck<br />

des Kunststoffflugzeuges angenehm<br />

überrascht. Als ich mich dann in<br />

meiner Funktion als Flugzeugwart in<br />

mehreren Wartungen – zwangsläufig<br />

– hinter <strong>der</strong> Fassade auch intensiv mit<br />

den Innereien beschäftigte, wurde aus<br />

<strong>der</strong> Überraschung schon fast ungläubiges<br />

Staunen über die Qualität <strong>der</strong><br />

Bauausführung. Dieses Staunen wie<strong>der</strong>holte<br />

sich beim Betreten <strong>der</strong> Firma<br />

Aerospool in Prievidza. Ich hatte den<br />

Eindruck, eine wirklich edle Manufaktur<br />

für ein ganz beson<strong>der</strong>s Produkt<br />

zu betreten. Der Laden war nicht eben<br />

mal so ein bisschen aufgehübscht worden<br />

für einen externen Besucher. Ordnung<br />

und Sauberkeit ist Standard dort.<br />

Man hat mir erlaubt, drei Tage lang die<br />

komplette Fertigung und Montage aus<br />

allernächster Nähe zu begutachten.<br />

Dabei bemerkt man die lange Flugzeugbauerfahrung<br />

an jedem Arbeitsgang.<br />

Die Firma hat schon seit vielen<br />

Jahren Erfahrung im Aufarbeiten und<br />

<strong>der</strong> Reparatur von Segelflugzeugen<br />

namhafter deutscher Hersteller. Dort<br />

herrschen ja bekanntlich hohe Qualitätsvorgaben.<br />

Aerospool konnte dieses<br />

Know-how 1:1 auf ihr eigenes Produkt<br />

Dynamic übernehmen. Wohlgemerkt<br />

ich möchte hier we<strong>der</strong> Dynmics anpreisen<br />

noch verkaufen, son<strong>der</strong>n beispielhaft<br />

die hohen Kompetenzen im<br />

UL-Flugzeugbau aufgrund eigener Eindrücke<br />

schil<strong>der</strong>n. Die Fertigungshallen<br />

sind alle sehr sauber, aufgeräumt und<br />

mit System strukturiert. Die einzelnen<br />

Baufortschritte werden in Gruppenarbeit<br />

durchgeführt. Je<strong>der</strong> Handgriff<br />

sitzt exakt, alles wird dokumentiert.<br />

Ein Heer von erstklassigen Mitarbeitern<br />

ist hier an <strong>der</strong> Arbeit, so etwas ist<br />

im Hochlohnland Deutschland inzwischen<br />

schlicht unvorstellbar. Beispielweise<br />

zeigt sich bei <strong>der</strong> Herstellung<br />

des Flugzeugrumpfes <strong>der</strong> aus zwei<br />

Halbschalen zusammengesetzt und<br />

mit einem Boden versehen wird, die<br />

gigantische Bau-Statik dieses Körpers.<br />

Ohne als Ingenieur mit <strong>der</strong> Finite-Ele-<br />

20 Motorflug <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


mente-Methode nachrechnen zu wollen,<br />

sehe ich anhand <strong>der</strong> Bauausführung<br />

und <strong>der</strong> Verrippung mit Streben<br />

welche immensen Festigkeiten wohl<br />

erzielt werden. Auf Nachfrage bei Peter<br />

Urban (er ist Leiter <strong>der</strong> Endmontage<br />

und fliegt jedes Flugzeug selber ein) erzählt<br />

er mir, dass sie zu Testzwecken<br />

eines dieser Flugzeuge mit 12g Belastung<br />

geflogen hätten. Dabei sei nichts<br />

gebrochen, einzig bei <strong>der</strong> Demontage<br />

waren die Aufnahmeaugen <strong>der</strong> Flügel<br />

um mehrere Millimeter verdrückt. Ja,<br />

ich weiß von ersten Flugzeugen, bei<br />

denen es Probleme mit den Holmen<br />

gab – wenn man da überhaupt von Problemen<br />

sprechen kann, denn das heißt,<br />

dass damals „nur“ bis ca. 7 – 8g Belastung<br />

möglich waren. Trotzdem wurde<br />

umgehend darauf reagiert und ein geschlossener<br />

Kastenholm eingearbeitet.<br />

Das nenne ich Revolution im UL-Flugzeugbau<br />

durch Evolution.<br />

Komplexe Neuentwicklung: nicht immer passen<br />

sie in die U-Klasse<br />

Mich hat beeindruckt, dass im Bereich<br />

des Laminierens überall dort, wo beson<strong>der</strong>e<br />

Kräfte „fließen“ auch entsprechende<br />

Verstärkungen und Rippen<br />

eingebracht wurden. Weiterhin beeindruckte<br />

mich, dass alle Scharniere<br />

<strong>der</strong> Ru<strong>der</strong> in Kohlefaser eingearbeitet<br />

werden und ausnahmslos in allen Aufnahmeösen<br />

für die Scharniere Bronzebuchsen<br />

eingearbeitet sind. Alles wird<br />

mit Schablohnen gefertigt. So gleicht<br />

jedes Flugzeug dem an<strong>der</strong>en. Zirka<br />

zwei Flugzeuge pro Woche werden hier<br />

gefertigt – rund Hun<strong>der</strong>t Flugzeuge im<br />

Jahr. Ich könnte noch in vielen Details<br />

schwelgen, doch das führt an dieser<br />

Stelle vielleicht zu weit. Als Ergebnis<br />

soll bleiben: Erfolgreiche UL Flugzeugbauer<br />

verstehen ihr Handwerk von <strong>der</strong><br />

Pike auf und nehmen Qualität, Sicherheit<br />

und auch Service sehr ernst.<br />

Instrumente<br />

Neben <strong>der</strong> Zelle ist die Instrumentierung<br />

ein weiterer sehr innovativer<br />

Bereich. Hier hat sich dank <strong>der</strong> UL-<br />

Fliegerei sehr viel getan. Heute ist beispielsweise<br />

ein GPS nahezu Standard.<br />

Ähnliches wird wohl bald für das EFIS<br />

und elektronische Motorenüberwachungsinstrumente<br />

gelten. Das konnte<br />

sich aber nur deshalb so rasant entwickeln,<br />

weil es nicht die in <strong>der</strong> traditionellen<br />

Luftfahrt übliche Regelungswut<br />

und Zulassungszwänge gibt. Was sich<br />

bewährt und dabei kostengünstig ist,<br />

wird weiterverwendet. Das Tüpfelchen<br />

auf dem i wäre <strong>der</strong> Autopilot. Aber armer<br />

deutscher Michel, da haben dir<br />

die Bürokraten mal wie<strong>der</strong> ein „faules<br />

Ei“ ins Netz gelegt und abermals mit<br />

<strong>der</strong> Begründung „Sicherheit“ den Einbau<br />

und die Nutzung untersagt.<br />

Käufer Entscheidung: Je mehr man reinpackt,<br />

desto mehr wiegt es<br />

Rettungssystem<br />

Das Tollste ist das Rettungssystem, das<br />

sich seit vielen Jahren in ULs bewährt<br />

hat. Um das System, das ja bekanntlich<br />

geschaffen worden ist, um Leben zu<br />

retten, in Flugzeuge <strong>der</strong> General Aviation<br />

einbauen zu dürfen, bedarf es fast<br />

heroischer Anstrengungen. Spätestens<br />

hier hat sich die ganze Schutz- und<br />

Sicherheits-Argumentation <strong>der</strong> Bürokraten<br />

ad absurdum bloßgestellt.<br />

Motoren für UL-Flugzeuge<br />

Für all diese Flugzeugtypen steht eine<br />

Fülle von Motoren zur Verfügung. Vieles<br />

wird ausprobiert und die Welt <strong>der</strong><br />

Flieger wie<strong>der</strong> bunter. Zum Einsatz<br />

kommen:<br />

– modifizierte Standardmotoren aus<br />

<strong>der</strong> Fahrzeugindustrie z.B. Smart,<br />

BMW-Boxer, Subaru<br />

– speziell entwickelte bzw. weiterentwickelte<br />

Flugmotoren z.B. UL-Power,<br />

Jabiru, Rotec, Rotax<br />

Allen Motoren ist gemein, dass Sie<br />

eine hohe Leistungsdichte bei geringem<br />

Gewicht, einen Treibstoffverbrauch<br />

zwischen 5 bis >20 Liter/<br />

Stunde haben und günstig im Erwerb<br />

und im Unterhalt sind. Auch die Motorlaufzeiten<br />

von bis zu 1.500 Stunden<br />

bis zur Überholung stehen den von<br />

zertifizierten Motoren in nichts nach.<br />

So konnten sich z.B. <strong>der</strong> Rotax UL<br />

(80 PS) und ULS (100 PS) binnen weniger<br />

Jahre als meistgenützter Motor<br />

etablieren. Ich schätze > 75 Prozent<br />

aller neueren Dreiachs-ULs fliegen in<br />

Europa mit Rotax-Motoren. Die beiden<br />

Motoren gibt es zertifiziert (da kostet er<br />

halt ein paar tausend Euro mehr) und<br />

nicht zertifiziert. Beide laufen übrigens<br />

vom gleichen Herstellungs-Band.<br />

Auch ohne allzu hohe Kostenaufwendungen<br />

für die Kunden steckt hinter<br />

solchen Aggregaten ein enormes<br />

Erfahrungswissen, gigantische Logistik<br />

und prima Motorenprüfstände. Das<br />

wird, im Vergleich zur General Aviation,<br />

alles mit Low Budget ermöglicht.<br />

Mein ganz persönliches Erfahrungswissen<br />

zu diesem Thema: Seit vielen<br />

Hun<strong>der</strong>t Stunden vertraue ich auf die<br />

Zuverlässigkeit eines Motortyps. Inzwischen<br />

bin ich ein Dutzend Mal<br />

über die Alpen geflogen und war erst<br />

vor einigen Monaten zum inzwischen<br />

fünften Mal in Italien, bin bis Palermo<br />

auf Sizilien geflogen, ohne je einen<br />

Aussetzer erlebt zu haben. Fliegerherz<br />

was willst Du mehr…<br />

Fazit<br />

Dieses himmlische Vergnügen <strong>der</strong> ultraleichten<br />

Fliegerei müssen wir uns<br />

unbedingt bewahren. Es gibt manche<br />

Interessensgruppe, <strong>der</strong> das zwar missfällt<br />

und mit logischer Argumentation<br />

erklärt, dass die Pfründe davonschwimmen.<br />

Wir dürfen uns jedoch<br />

nicht aufs Glatteis führen lassen. Es<br />

gilt: Was wir erreicht haben, müssen<br />

wir verteidigen. Wir dürfen den Klängen<br />

<strong>der</strong> ständig schwerer werdenden<br />

Sirenen nicht erliegen. Die schwerere<br />

LSA-Klasse ist gut. Zweifelsfrei. Die<br />

USA bestätigen dies und steuern mit<br />

ihrer 600 kg-Klasse von einem Zulassungsrekord<br />

zum nächsten. Dennoch<br />

plädiere ich dafür, dass in Europa die<br />

leichtere 450 kg-Klasse bleibt, wie sie<br />

ist. Und die Lösung? Wir führen in<br />

Europa ganz einfach eine LSA-Klasse<br />

neben <strong>der</strong> UL-Klasse ein. Die Australier<br />

haben uns das vorgemacht – mit<br />

Erfolg. Aber wir? Wir Europäer können<br />

ja immer alles noch besser. Und so haben<br />

wir als Ergebnis bis zum heutigen<br />

Stand in dieser Fra ge nichts erreicht.<br />

Die ULs ist zwar noch immer ULs,<br />

aber die Hersteller – und auch Käufer<br />

– sind verunsichert. Wir sollten uns gegenseitig<br />

stark machen für eine globale<br />

LSA-Klasse nach US-Art und einer UL-<br />

Klasse, wie wir sie in Europa erfolgreich,<br />

si cher und zu erschwinglichen<br />

ultraleichten Preisen fliegen können.<br />

Dies ist wahrlich ein Privi leg, für das<br />

es sich zu kämpfen lohnt.<br />

Text und Fotos: Leon Alexis Schweizer<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Motorflug 21


Segelflug<br />

47. Hohenloher Vergleichsfliegen 2010<br />

Wolkenstraßen, Wetterlücken und viel Wind<br />

Nach acht Jahren Pause machte<br />

das Hohenloher Vergleichsfliegen<br />

(HVF) dieses Jahr Mitte<br />

Mai wie<strong>der</strong> in Schwäbisch Hall-<br />

Hessental Station. Obwohl gerade bei<br />

diesem Segelflugwettbewerb das Gros<br />

<strong>der</strong> Piloten aus <strong>der</strong> Region zwischen<br />

Aalen, Crailsheim, Walldürn und Pleidelsheim<br />

ins verhältnismäßig zentral<br />

gelegene Schwäbisch Hall pilgerte und<br />

sozusagen alle mit demselben „Heimvorteil“<br />

starten konnten – irgendwie<br />

räumten die Gastgeber zumindest in<br />

<strong>der</strong> Leistungsklasse sowie <strong>der</strong> Mannschaftswertung<br />

dann doch ab. Aber<br />

das eigentliche, worum sich an den<br />

sechs Wertungstagen letztendlich alles<br />

drehte, war das wechselhafte Wetter:<br />

Würde es halten, wo reißt es zuerst<br />

auf und mal ganz banal: Können wir<br />

überhaupt starten?<br />

Schwäbisch Hall – Wer zur HVF-Eröffnung<br />

am 8. Mai bei noch trübem<br />

Himmel den Worten <strong>der</strong> Schirmherrin<br />

Bettina Wilhelm, <strong>der</strong> Ersten Bürgermeisterin<br />

von Schwäbisch Hall, folgte<br />

erfuhr, dass: „Die Flieger Spinner<br />

seien.“ Wie bitte? Das saß: „Spinner,<br />

weil sie den Traum vom Fliegen mit<br />

Leidenschaft verwirklichen. Ich beneide<br />

Sie um das Dahingleiten. Das finde<br />

ich total spannend“, so das Credo <strong>der</strong><br />

Schirmherrin. Eine spannende Sache<br />

erst recht für Sportleiter und „Wettermacher“<br />

Werner Bennert. Der hatte<br />

sich nach den vertrackten Wetterprognosen<br />

den Kopf zermartert, auf welche<br />

Strecken er die 37 Segelflugzeuge<br />

aus Club-, Leistungs- und Doppelsitzerklasse<br />

schicken sollte: „Höhentrog,<br />

Tiefdruckrinne – ich habe alles, was<br />

das Segelfliegerherz begehrt.“ Ganz<br />

so schlimm war es auch nicht, als gegen<br />

Spätnachmittag gestartet wurde,<br />

Strecken zwischen 115 und 150 Kilometer,<br />

inklusive Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

wie „zehn Kilometer im Umkreis <strong>der</strong><br />

letzten Wende Rothenburg keine Thermik“.<br />

Und falls mal alle Stricke reisen<br />

sollten und man sich in seinem Cockpit<br />

sehr, sehr einsam vorkommt, weil<br />

Dunkle Wolken verkünden nichts Gutes: Beim Hohenloher Vergleichsfliegen in Schwäbisch Hall hießen<br />

die Herausfor<strong>der</strong>er Höhentrog, Tiefdruckrinne und Wetterfenster<br />

Grünes Licht auf den Wolkenstraßen: Die Kilometerjagd am letzten Wertungstag des Hohenloher Vergleichsfliegens<br />

ist eröffnet – auch wenn es einen strammen Gegenwind zu bezwingen galt<br />

weit und breit kein Pilot zu sehen ist,<br />

<strong>der</strong> einem die Thermik markiert, führte<br />

ein simpler Trick „Ich habe im Flarm<br />

geschaut, wo die an<strong>der</strong>en gekurbelten<br />

haben. Und da ging’s …“ zum Tagessieg<br />

– zumindest in <strong>der</strong> Clubklasse.<br />

Richtig schaurig-schwüle Flugerlebnisse<br />

dann am Sonntag, als sich nachmittags<br />

über Hall eine mächtige dunkle<br />

Gewitterwand aufbaute. Wer schon<br />

abgeflogen war, hatte richtig gesetzt<br />

– wer noch wartete, ein Problem. Erst<br />

prasselte <strong>der</strong> Regen und Hagel, danach<br />

folgten fast im Minutentakt die Außenlandemeldungen.<br />

Die Leistungsklasse<br />

hatte noch Glück im Wetterpoker, die<br />

Haller Tagessieger – zweimal unterwegs<br />

vom Regen kalt erwischt – tasteten<br />

sich auf ihrem 160-Kilometer-Kurs<br />

langsam nach Hall zurück. Clubklasse<br />

und Doppelsitzer wurden nicht gewertet.<br />

Zu wenige schafften die ausgeschriebene<br />

Strecke.<br />

An Himmelfahrt und Freitag bremste<br />

das Wetter die Segelflugpiloten beim<br />

„Hohenloher“ aus: Genug Zeit, um<br />

sich ganz entspannt den Catering-Genüssen<br />

samt den großen Portionen, die<br />

<strong>der</strong> Haller Segelfliegerclub in <strong>der</strong> Flugzeughalle<br />

auftischte, hinzugeben. Und<br />

das, ohne gleich beim letzten Bissen<br />

aufspringen zu müssen um die Hänger<br />

zu satteln. Irgendjemand scheint nicht<br />

aufgegessen zu haben, zumindest besserte<br />

sich auch im Laufe des Samstag<br />

das Wetter nicht. Da halfen auch die<br />

22 Segelflug <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


einfache Formel von Werner Bennert<br />

nicht weiter: „Mindestens so viele<br />

Tropfen, wie runterkommen, kondensieren<br />

auch wie<strong>der</strong> weg.“ Doch die<br />

Wetterlücke wollte einfach nicht nach<br />

Hall kommen. Glück für die Rückholer,<br />

denn ihr Dresscode hätte an diesem<br />

Tag aus Gummistiefeln, Pelzmütze<br />

und Wollhandschuhen bestanden.<br />

Schließlich sollte am Sonntag, dem<br />

16. Mai und letzten Tag des HVF, die<br />

Leistungsklasse zu ihrem dritten und<br />

die Clubklasse sowie Doppelsitzer zu<br />

ihrem zweiten Wertungstag gelangen.<br />

Das Warten hatte ein Ende, diesmal war<br />

<strong>der</strong> härteste Gegner nicht die jeweilige<br />

Konkurrenz, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> starke Nordwestwind,<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Höhe mit bis zu<br />

40 Stundenkilometer blies. Einige<br />

Piloten bekamen das schon schmerzlich<br />

gleich nach dem Ausklinken zu<br />

spüren: „zerrissene“, ungleichmäßige<br />

Aufwinde; ständig wurden sie beim<br />

Höhetanken abgetrieben und mussten<br />

auf dem ersten Streckenabschnitt<br />

heftigen Gegenwind in Kauf nehmen.<br />

Erst auf den letzten Schenkeln sollte<br />

dieser „Turbo“ im Rücken für zusätzlichen<br />

Schub sorgen. Immerhin führten<br />

die Strecken mit über 180 Kilometern<br />

Länge für die Club- und Leistungsklasse<br />

sowie gut 130 Kilometern für die<br />

Doppelsitzer westlich die A6 entlang.<br />

„Damit haben die frühen Außenlan<strong>der</strong><br />

eine Chance, noch pünktlich bei<br />

<strong>der</strong> Siegesfeier aufzukreuzen“, meinte<br />

Bennert noch beim Briefing. Geschafft<br />

haben es dann dank Wolkenstraßen<br />

und Rückenwind-Bonus doch die<br />

meisten. Somit konnte HVF-Wettbewerbsleiter<br />

Waldemar Schieber in <strong>der</strong><br />

Leistungsklasse die Pokale <strong>der</strong> ersten<br />

drei Plätze gleich an die Piloten des<br />

eigenen Vereins verteilen, die Mannschaftswertung<br />

wan<strong>der</strong>te ebenfalls an<br />

die Haller. Vielleicht war doch etwas<br />

dran am Heimvorteil.<br />

Text und Fotos: Aurel Butz<br />

Endresultate des 47. Hohenloher Vergleichsfliegen 2010<br />

Die ausführliche Endwertung finden Sie unter: www.sfc-hall.de/sfc/index.php/wertungen<br />

Leistungsklasse (23 Teilnehmer)<br />

1. Schieber, Markus SFC Schwäb. Hall Discus 2a 1.550<br />

2. Mayer, Sven SFC Schwäb. Hall Discus 2b 1.451<br />

3. Windmüller, Dirk SFC Schwäb. Hall LS 8 1.344<br />

Clubklasse (8 Teilnehmer)<br />

1. Koch, Dieter / Koch, Sven FSG Öhringen DG 101 551<br />

2. Lehner, Swen FG Wolf Hirth Ka 6 E 495<br />

3. Mück, Paul SFG Backnang LS 4 460<br />

Doppelsitzerklasse (5 Teilnehmer)<br />

1. Mugele, Dieter / Iwanowic, Sascha / Trefz, Julian FSG Öhringen DG 500 Trai. EZ 699<br />

2. Golly, Harald / Hohenstein, Nadja / Seidel, Roman SFG Crailsheim ASK 21 483<br />

2. Weikert, Michael SFC Schwäb. Hall G 103 Twin II 483<br />

Deutsche Vereinsmeisterschaften im Segelkunstflug<br />

SalzmannCup 2010<br />

in Kitzingen<br />

An Fronleichnam und das darauf<br />

folgende Wochenende<br />

fand <strong>der</strong> von Marius Fink<br />

organisierte SalzmannCup auf dem<br />

Flugplatz in Kitzingen unweit von<br />

Würzburg statt. Der LSC Kitzingen ermöglichte<br />

den 47 Teilnehmern einen<br />

super Wettbewerb und bestellte dazu<br />

noch das beste Wetter!<br />

Kitzingen – In den drei Klassen<br />

Sportsman, Advanced und Unlimited,<br />

traten die Piloten an, um ihre Leistungen<br />

zu messen. In allen Klassen<br />

wurden drei Programme geflogen: Die<br />

bekannte Pflicht, die Unbekannte und<br />

schließlich die Kür. Los ging es am<br />

Donnerstag, mit dem Training. Hier<br />

war das Wetter noch nicht ganz optimal.<br />

Trotzdem konnten die Teilnehmer<br />

<strong>der</strong> Klasse Sportsman zu den ersten<br />

Wertungsflügen antreten. Ab Freitag<br />

war <strong>der</strong> Himmel blau und <strong>der</strong> Wind<br />

schwach – beste Voraussetzungen für<br />

uns alle! Eine selten dagewesene Typenvielfalt<br />

sorgte am Boden und in<br />

<strong>der</strong> Luft für Abwechslung: Mit DFS<br />

Habicht, Lo-100, PIK 20D, ASK-21, Pilatus<br />

B-4, Cirrus K, SZD-59, Fox und<br />

Swift zeichneten wir die Figuren an<br />

den Himmel. G-109, Jodel und Piper<br />

Super Cup zogen uns im Dauereinsatz<br />

zuverlässig in die Box!<br />

Mit viel Sonnencreme und scharfen<br />

Blicken beobachtete und bewertete<br />

uns das hochkarätige Jury-Team,<br />

ohne das ein fairer Wettbewerb nicht<br />

möglich wäre. Reiner Scheler als Chief<br />

Judge zusammen mit Franzi Hinz,<br />

Irene Schön, Horst Havrda und Rolf<br />

Kortejohann spendierten uns Bewertungen<br />

von HZ bis 10,0! Gekonnt zeigten<br />

die Piloten ein hohes, fliegerisches<br />

Niveau. Es wurde sehr sauber geflogen<br />

und in allen drei Klassen waren<br />

die Punkteabstände recht gering. Der<br />

Ablauf des Flugbetriebs war trotz <strong>der</strong><br />

hohen Startzahlen recht relaxt. Der<br />

ehemals von <strong>der</strong> US Army genutzte<br />

Flugplatz ermöglichte dank seiner Dimensionen<br />

eine großzügige Startaufstellung<br />

und man konnte nach <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Segelflug 23


Fox im Schlepptau<br />

Landung direkt an den Start rollen. So<br />

blieb zeitraubendes „Geschachtel“ am<br />

Boden aus. Dank <strong>der</strong> optimalen Wetterverhältnisse<br />

konnten unsere Vögel<br />

draußen „übernachten“, so blieb uns<br />

am Morgen und am Abend auch das<br />

Auf- und Abrüsten erspart.<br />

Sehr diszipliniert und ohne größere<br />

Zwischenfälle, mit Unterstützung <strong>der</strong><br />

hervorragenden Flugleitung, führten<br />

wir den Wettbewerb durch. Allerdings<br />

hinterließen gleich zwei Maschinen einen<br />

weißen Strich auf <strong>der</strong> Asphaltbahn<br />

(Fahrwerk vergessen!), die danach natürlich<br />

nicht mehr genutzt werden<br />

konnten. Die betroffenen Piloten konnten<br />

den Wettbewerb auf Flugzeugen<br />

des För<strong>der</strong>vereins und an<strong>der</strong>en, privaten<br />

Maschinen fortsetzen. Ein Zeichen<br />

für die tolle Kameradschaft unter den<br />

Kunstfliegern. Denn Eines ist sicher: Es<br />

gibt die, die es hinter sich haben, und<br />

die, die es noch vor sich haben!<br />

Bei einigen Wertungsflügen mit dem<br />

Cirrus K testeten wir das Telemetrie-<br />

System M-Link von Multiplex, als<br />

Kontrolle für die Einhaltung <strong>der</strong> Flughöhe.<br />

Verblüffend genau waren die<br />

angezeigten Höhenwerte auf dem Display<br />

<strong>der</strong> Fernsteuerung am Boden. Mit<br />

Abweichungen zum Höhenmesser des<br />

Flugzeugs von 3-5 Meter kann man leben!<br />

Dazu befand sich <strong>der</strong> Empfänger<br />

während des F-Schlepps außerhalb <strong>der</strong><br />

Die erfolgreichen Sportler mit den Organisatoren des diesjährigen SalzmannCup 2010 in Kitzingen<br />

Reichweite des Systems. Als <strong>der</strong> Empfang<br />

in Platznähe wie<strong>der</strong> hergestellt<br />

war, führte das zu keinerlei Komplikationen<br />

und wir bekamen weiterhin<br />

korrekte Werte angezeigt. Hier trifft<br />

Modellflugtechnik auf die manntragende<br />

Fliegerei!<br />

Zu einem tollen Wettbewerb gehört<br />

natürlich nicht nur ein gut funktionieren<strong>der</strong><br />

Flugbetrieb, auch – o<strong>der</strong> vor<br />

allem – das „Drumherum“ muss passen.<br />

Hier legten sich unsere Gastgeber<br />

des LSC Kitzingen so richtig für uns<br />

ins Zeug! Wir wurden sehr freundlich<br />

aufgenommen, hervorragend verpflegt<br />

und versorgt, und das zu sehr günstigen<br />

Konditionen. Da kommen wir gerne<br />

wie<strong>der</strong>! Für den Abschlussabend<br />

organisierten uns die Kitzinger Flieger<br />

eine Live-Band und bescherten uns damit<br />

einen fröhlichen Abend.<br />

Am Sonntagvormittag eröffnete Marius<br />

dann die Siegerehrung. In <strong>der</strong><br />

Klasse Sportsman gewann Frank Walz,<br />

dicht gefolgt von Uwe de Fries und<br />

Dritter wurde Arnulf Koch. Auf dem<br />

Treppchen unserer Advanced-Piloten<br />

landete Stefan Knecht ganz oben.<br />

Zweiter wurde Axel Quaiser und Michael<br />

Hofmann kämpfte sich auf die<br />

unterste Stufe des Treppchens. Wolfgang<br />

Schiek verblüffte nicht nur die<br />

Jury mit seiner SZD-59 und gewann<br />

mit seinen astrein geflogenen Programmen<br />

die Unlimited-Klasse. Auch Klaus<br />

Kahler ließ es richtig krachen und holte<br />

sich – ebenfalls mit einer SZD-59 –<br />

Silber. Auf den dritten Platz kam Andrea<br />

Fenzau-Lehmann, auch sie flog die<br />

Programme gekonnt durch!<br />

Auch in diesem Jahr erhielt wie<strong>der</strong><br />

einer <strong>der</strong> Anwesenden den Titel „Salzmann<br />

des Jahres“ für beson<strong>der</strong>es Engagement<br />

in unserer Sportart. Ob öffentliche<br />

Präsenz, Sponsorensuche o<strong>der</strong><br />

die Organisation <strong>der</strong> WM-Teilnahme<br />

unserer Advanced-Piloten in Finnland:<br />

Martin Hofmann schreckte vor<br />

nichts zurück und ist somit 2010 <strong>der</strong><br />

Auserwählte für diesen ehrenvollen<br />

Titel: Er sei ihm gegönnt!<br />

Bleibt nur noch mein Dank im Namen<br />

aller Teilnehmer auszurichten! Bei Marius<br />

Fink liefen alle Fäden zusammen.<br />

Er organisierte den SalzmannCup, hatte<br />

stets den Überblick und zeigte dazu<br />

noch als Teilnehmer in <strong>der</strong> Unlimited-<br />

Klasse, dass er sich von diesen Lasten<br />

nicht unterkriegen ließ. Ralph Rainer<br />

unterstützte ihn in organisatorischen<br />

Dingen im Hintergrund. Lei<strong>der</strong> konnte<br />

er nicht am Wettbewerb teilnehmen,<br />

einen Applaus spendierten wir ihm<br />

selbstverständlich trotzdem! Was wären<br />

wir, ohne unsere Jurys?<br />

Es ist immer wie<strong>der</strong> beeindruckend,<br />

wie sie auch bei Hitze, <strong>der</strong> Sonne in<br />

den Augen so ausdauernd und gerecht<br />

unsere Flüge bewerten! Die Schlepppiloten<br />

sollen hier natürlich nicht zu<br />

kurz kommen, denn ohne sie geht gar<br />

nichts! „Unser“ Salzmann mit seiner<br />

Piper war natürlich auch hier wie<strong>der</strong><br />

höchst persönlich aktiv!<br />

Die vielen, helfenden Hände <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />

des LSC Kitzingen trugen wesentlich<br />

zum Gelingen <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

bei. Es passte einfach Alles! Für<br />

die Bereitstellung des M-Link-Systems<br />

für unsere Tests, sind wir <strong>der</strong> Firma<br />

Multiplex natürlich ebenfalls sehr<br />

dankbar! Dieser SalzmannCup wird<br />

sicher allen Beteiligten in bester Erinnerung<br />

bleiben!<br />

Text/Fotos: Thomas Brückelt<br />

24 Segelflug <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Fit für die WM in Slowenien<br />

Das deutsche WM-Team <strong>der</strong> Club- und Standardklasse bereitete sich gemeinsam mit den Doppelsitzer- und Juniorenka<strong>der</strong>piloten Anfang Mai im slowenischen<br />

Prievidza auf die dort im Juli 2010 stattfindenden Titelkämpfe vor<br />

Prievidza – Eine positive Bilanz<br />

ziehen auch die Nationalmannschaftspiloten<br />

<strong>der</strong> Club-, Standard-<br />

und Doppelsitzerklasse aus ihrem<br />

Trainingslager im slowenischen<br />

Prievidza. Denn trotz schwieriger<br />

Wetterlagen und nur wenigen fliegbaren<br />

Tagen ist das Team nach einer intensiven<br />

Trainingswoche im Mai nun<br />

gut auf die WM vorbereitet. Die Welttitelkämpfe<br />

in <strong>der</strong> Club- und Standardklasse<br />

werden im Juli 2010 direkt in<br />

Prievidza ausgetragen. Die deutschen<br />

Athleten konnten sich mit den lokalen<br />

Gegebenheiten also bereits im Training<br />

vertraut machen.<br />

In <strong>der</strong> Standardklasse trainierten die<br />

bereits auf internationaler Ebene routinierten<br />

Piloten Mario Kießling (Europameister<br />

und Deutscher Meister) und<br />

Michael Buchthal (Weltmeister). Auch<br />

Martin Schoenwandt machte sich mit<br />

dem ebenso reiz- wie anspruchsvollen<br />

Gelände <strong>der</strong> slowakischen Fatra und<br />

Tatra vertraut. In den Kampf um die<br />

Medaillen werden sich im Juli zudem<br />

Felipe Levin (Juniorenweltmeister)<br />

und Sue Kussbach (Frauenweltmeisterin)<br />

einschalten. Sie ergänzen das<br />

Standardklasse-Team zu einer außergewöhnlichen<br />

Stärke von insgesamt<br />

fünf Top-Piloten. In <strong>der</strong> Clubklasse<br />

treten neben Arndt Hovestadt und<br />

Jens Becker mit Weltmeister Matthias<br />

Sturm und dem Juniorenweltmeister<br />

Volker Sailer vier Piloten zur WM an.<br />

Ergänzt wurde das WM-Team während<br />

des Trainings in Prievidza durch die<br />

Nationalmannschaft <strong>der</strong> Dopppelsitzerklasse<br />

sowie Athleten <strong>der</strong> Juniorennationalmannschaft.<br />

Wertvolle Erkenntnisse konnten für<br />

knappe Endanflüge aus allen Richtungen<br />

und die lokalen Thermik-Hotspots<br />

gewonnen werden. Die absolute Notwendigkeit<br />

von Mückenputzern offenbarte<br />

sich den Teilnehmern bereits im<br />

ersten F-Schlepp: Teilweise erinnerte<br />

das Geräusch <strong>der</strong> einschlagenden Mücken<br />

in seiner Stärke an das Prasseln<br />

von Regentropfen. Den Ehrgeiz, jedes<br />

noch so kleine Wetterfenster zu nutzen,<br />

brachte <strong>der</strong> slowakische Schlepppilot,<br />

<strong>der</strong> die Trainingsteilnehmer<br />

jeden Morgen mit Wetter- und Luftrauminformation<br />

versorgte, auf den<br />

Punkt: „You fly in almost nothing“.<br />

Auch die bei marginalem Wetter nicht<br />

Helmut Bauer<br />

Weinheimer klopft<br />

an die Tür zum<br />

Segelflug-Olymp<br />

Nach Rekordflug von<br />

1.855,01 Kilometer schafft<br />

<strong>der</strong> 60-jährige Weinheimer<br />

das 1.750er FAI-Diplom.<br />

Ridge Soaring (Pennsylvania) / Weinheim<br />

– Seit April hat <strong>der</strong> 60-jährige<br />

Weinheimer Segelflieger Helmut<br />

Bauer wie<strong>der</strong> seine Zelte bis August<br />

in den USA aufgeschlagen. Zum Ziel<br />

2010 hat sich das Mitglied des LSV<br />

Weinheim das 1.750er FAI-Diplom gesetzt.<br />

Nach seinen bisherigen Erfolgen<br />

in den USA, am 19. Mai 2008 flog er<br />

erstmals die Strecke von 1.278,8 Kilometer<br />

und schaffte damit das 1.250er<br />

vermeidbaren Außenlandungen bereicherten<br />

das Team um eine wichtige<br />

Erfahrung. Denn nicht jedes Außenlandefeld<br />

ist bequem mit dem Auto<br />

erreichbar, so dass in einigen Fällen<br />

das Flugzeug aus dem Acker getragen<br />

werden musste.<br />

Nun sind die vorbereitenden Hausaufgaben<br />

erledigt und alle Piloten blicken<br />

zuversichtlich auf die anstehende<br />

Weltmeisterschaft vom 3. bis 18. Juli<br />

2010 in Prievidza.<br />

Text: Sven Killinger und Thomas Obst<br />

Foto: Karsten Leucker<br />

Diplom als Zehnter von insgesamt 14<br />

Piloten weltweit. Fast auf den Tag genau,<br />

am 10. Mai 2009 legt er mit seinem<br />

1.507 km-Flug den Grundstein für<br />

das 1.500er Diplom, das mit ihm nur<br />

sechs Piloten weltweit besitzen. In diesem<br />

Jahr plante er die vorletzte Stufe<br />

vor dem 2.000er, das 1.750er Diplom<br />

<strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>ation Aeronautique International<br />

(FAI) zu erfliegen. Dies gelang bisher<br />

nur zwei Piloten: Ende November<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Segelflug 25


2001 dem Brasilianer Luiz Ernino De<br />

Moraes mit 1.893,6 Kilometer und im<br />

Dezember 2004 dem heute 76-jährigen<br />

Deutschen Diether Memmert (Bayern)<br />

mit 1.752,8 Kilometer.<br />

Ridge Soaring –<br />

Eldorado für Streckenflugrekorde<br />

In Pennsylvania auf seinem Basis-<br />

Flugplatz Ridge Soaring, ließ das Wetter<br />

zunächst keine großen Flüge im<br />

Appalachen Gebirge zu. Auf den Tag<br />

X, wenn man große Strecken fliegen<br />

will, muss man unter Umständen drei<br />

Wochen warten können und sich in<br />

Geduld üben“, so Helmut Bauer. Am<br />

Vortag des 9. Mai meldet <strong>der</strong> Wetterdienst<br />

ausgezeichnete Windverhältnisse<br />

bis nach Tennessee. Zusammen mit<br />

drei seiner amerikanischen Freunde<br />

auf dem Flugplatz, die 2.000 Kilometer<br />

anmelden, musste Helmut gezwungenermaßen<br />

auch die Strecke angestrebte<br />

Strecke deklarieren. Bei seinem Hochleistungssegelflugzeug,<br />

dem Ventus<br />

2cxM entscheidet er sich für die 15<br />

Meter Variante, muss so auf den Eigenstart<br />

verzichten und sich auf 600 Meter<br />

Höhe schleppen lassen. Um 7:27 Uhr<br />

hat er seinen Abflugpunkt Milesburg<br />

bei niedriger Wolkenuntergrenze und<br />

Regenschauer auf <strong>der</strong> Route erreicht.<br />

Das Wetter bis zum ersten Wendepunkt<br />

wird immer besser. In <strong>der</strong> Nähe<br />

<strong>der</strong> New Creek Mountains findet er<br />

einen sensationellen Wellenaufwind<br />

und kann innerhalb von acht Minuten<br />

von rund 1.300 Meter mit teilweise<br />

6 m/sec im Geradeausflug auf beachtliche<br />

3,127 Meter steigen. Die zweite<br />

Wende erreicht er gegen halb vier nach<br />

weiteren 625 Kilometern mit einem<br />

Mittel von 150 Stundenkilometern.<br />

Zum Umrunden <strong>der</strong> dritten Wende findet<br />

Bauer nicht die Welle. Stattdessen<br />

muss er den Rest <strong>der</strong> Strecke fast ausschließlich<br />

am Hang entlang fliegen.<br />

Mentales Training lässt die Kilometer<br />

regelrecht „purzeln“<br />

Etwa 1.600 Streckenkilometer sind zurück<br />

gelegt. Um die deklarierte Aufgabe<br />

zu erfüllen, fehlen jedoch noch gute<br />

400 Kilometer. Bis zum Sonnenuntergang<br />

um 20:16 Uhr verbleiben aber<br />

nur noch gut zwei Stunden. „Damit ist<br />

klar, die Aufgabe die 2.000 km-Strecke<br />

ist nicht mehr zu erfüllen, zumindest<br />

nicht heute“, meint Helmut Bauer lakonisch.<br />

Aber das Gute, alle drei deklarierten<br />

Wendepunkte sind umrundet<br />

und somit fehlen zum 1.750er-Diplom<br />

nur noch 150 Kilometer. Auf dem<br />

vierten Schenkel fliegt Bauer bewusst<br />

vorsichtig und landet schließlich um<br />

gegen 20 Uhr auf dem Flugplatz in<br />

Bedford, 100 Kilometer südlich seines<br />

Startortes. Beachtliche Bilanz des<br />

Tages: 1.855,01 Kilometer, 12:16,34<br />

Flugstunden bei einem Schnitt von<br />

151,11 km/h. Dem 1.750er FAI-Diplom<br />

steht damit nichts mehr im Wege. „Das<br />

waren die besten Bedingungen, die<br />

ich bisher in den USA hatte. Der Tag<br />

hat aber auch gezeigt, dass das 2.000er<br />

Diplom – das erklimmen des Segelflug-<br />

Olymps – nicht einfach, aber möglich<br />

Vom 13. bis 24. Mai trainierten<br />

nicht nur Mitglie<strong>der</strong> des<br />

Landeska<strong>der</strong>s unter Schorsch<br />

Dör<strong>der</strong>s und Werner Gührings Augen<br />

zielgerichtet Segelkunstflug. Gäste aus<br />

<strong>der</strong> Schweiz und auch Neulinge <strong>der</strong><br />

Zunft nutzten die Chance. Dazu kamen<br />

wir in den Genuss an <strong>der</strong> Wilga<br />

von Wolfgang Seitz uns in die Doppelschlepperei<br />

einweisen zu lassen.<br />

Walldürn – Knapp 20 wettbewerbsorientierte<br />

Kunstflieger fanden in diesem<br />

Jahr den Weg nach Walldürn. Zwei Feiertage<br />

in diesem Zeitraum machten die<br />

Sache natürlich recht arbeitnehmerfreundlich!<br />

Der Flugzeugpark gestaltete<br />

sich recht abwechslungsreich. Mit<br />

ASK-21, Fox, Swift, SZD-59 und Cirrus<br />

K herrschte eine recht ausgeprägte<br />

Typenvielfalt. Genauso vielseitig<br />

zeigte sich allerdings auch das Wetter.<br />

So fielen lei<strong>der</strong> ein paar Trainingstage<br />

buchstäblich ins Wasser, zumindest<br />

für die Praxis. Dank unserer fleißigen<br />

Schlepppiloten einer hervorragenden<br />

Flugleitung und <strong>der</strong> guten Zusammenarbeit<br />

aller Teilnehmer am Boden, kam<br />

letzten Endes doch je<strong>der</strong> zu einer hohen<br />

Anzahl an Trainingsflügen.<br />

Der harte Kern <strong>der</strong> Truppe bildete<br />

diesmal unser Aufsteiger-Team, das<br />

ist, wenn alles passt“, so Bauer. Viele<br />

fragen sich, wie kann man über zwölf<br />

Stunden bei Geschwindigkeiten von<br />

teilweise 200 über Grund in dem schmalen<br />

Cockpit so lange hochkonzentriert<br />

verbringen. Helmut Bauer bereitet<br />

sich mental vor allem mit Sudoku vor.<br />

Körperliche Fitness holt er sich beim<br />

Mountainbiken o<strong>der</strong> Radfahren auf<br />

dem Hometrainer.<br />

Text und Foto: Wolf-Rüdiger Pfrang<br />

Landeska<strong>der</strong>training im Segelkunstflug<br />

Walldürn 2010 – Mehr als „nur“ Kunstflug!<br />

zielstrebig für die WM in Finnland<br />

trainierte. Denn in diesem Jahr findet<br />

erstmalig eine WM (17. – 24. Juli) im<br />

Segelkunstflug mit <strong>der</strong> Klasse „Advanced“<br />

statt. Ein weiteres Highlight<br />

war das Doppelschlepptraining, das<br />

uns Wolfgang Seitz mit seiner Wilga<br />

an einem Tag ermöglichte. An einigen<br />

Tagen erhielten wir Besuch von einem<br />

Fernseh-Team des SWR. Nach <strong>der</strong> WM<br />

in Finnland wird es eine halbstündige<br />

Reportage über die Teilnahme an <strong>der</strong><br />

WM unserer beiden Piloten Barbara<br />

Gerkhardt und Martin Hofmann geben.<br />

Geplanter Sendetermin: 16. August;<br />

18:15 Uhr.<br />

Nach diesen abwechslungsreichen,<br />

lehrreichen und schönen Tagen können<br />

wir uns auf eine erfolgreiche Wettbewerbs-Saison<br />

freuen! Herzlichen<br />

Dank an Schorsch und Werner, die uns<br />

mal wie<strong>der</strong> ein ganzes Stück in unserem<br />

Hobby weiterbrachten, natürlich<br />

auch an die Schlepppiloten, die stets<br />

abflugbereit waren und an alle an<strong>der</strong>en<br />

Teilnehmer! „Walldürn 2011“ kann gar<br />

nicht früh genug kommen! Das Video<br />

zum Landeska<strong>der</strong>training in Walldürn<br />

findet ihr unter: www.rcmovie.de/<br />

video/f01f8865e35f4c3b87ed/Wallduern-2010<br />

Text und Foto: Thomas Brückelt<br />

26 Segelflug <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


44. Hahnweidewettbewerb:<br />

Training <strong>der</strong> Nationalmannschaft<br />

für die WM in Ungarn<br />

Eine durch anspruchsvolles Wetter<br />

sowie ausreichend Zeit am<br />

Boden gelungene WM-Vorbereitung<br />

bot <strong>der</strong> diesjährige 44. Hahnweidewettbewerb<br />

den deutschen Piloten<br />

<strong>der</strong> 15-Meter-, 18-Meter- und Offenen<br />

Klasse. Am Fuße <strong>der</strong> Burg Teck präparierte<br />

sich das Team für die Welttitelkämpfe<br />

(24. Juli – 08. August 2010) im<br />

ungarischen Szeged.<br />

Kirchheim/Teck – Zum sehr hochkarätig<br />

besetzten WM-Team gehören<br />

Holger Karow (Weltmeister 1999 und<br />

2003), Michael Sommer (Weltmeister<br />

2006 und 2008) sowie Stephan Beck<br />

(Weltmeisterschaftsdebütant) in <strong>der</strong><br />

Offenen Klasse, Reinhard Schramme<br />

und Werner Meuser (Weltmeister 1997<br />

und 2001) in <strong>der</strong> 18-Meter-Klasse,<br />

Martin und Georg Theisinger (mehrfache<br />

Deutsche Meister) und Susanne<br />

Schödel (Weltmeisterin 2009) in <strong>der</strong><br />

15-Meter-Klasse. Als Coaches und Unterstützer<br />

gehören die international<br />

wettbewerbserfahrenen Piloten Uli<br />

Schwenk, Eberhard Laur und Walter<br />

Eisele zum deutschen Team.<br />

Die meteorologischen Bedingungen<br />

ließen nur zwei bzw. drei Wertungsflüge<br />

zu. Der „beste“ davon fand am Auftakttag<br />

statt. Die Aufgaben zwischen<br />

240 und 280 Kilometer nach Nordosten<br />

und Norden beinhalteten alles, was<br />

zu einem guten Training gehört: kurze<br />

Rennstrecken, großflächige Abschirmungen<br />

und Nieselregen im Endanflug.<br />

Die meteorologische Navigation<br />

war an diesem Tag <strong>der</strong> Schlüssel zum<br />

Erfolg. Der zweite Tag brachte ebenfalls<br />

eine Wertung für vier <strong>der</strong> fünf<br />

Klassen; nur bei den Doppelsitzern<br />

gab es zu wenige Flugzeuge, welche<br />

die 100 Kilometer-Grenze erreichten.<br />

Das meteorologische Problem war an<br />

diesem Tag <strong>der</strong> überraschend starke<br />

Föhn-Effekt, <strong>der</strong> die nach Süden über<br />

die Alb gelegten Strecken schwieriger<br />

machte als erwartet. Schwache Thermik,<br />

niedrige Arbeitshöhen und eine<br />

am späten Nachmittag hereinziehende<br />

Gewitterfront erschwerten die Heimkehr.<br />

Der dritte Wertungstag gab nur<br />

noch für die 18-Meter-Klasse eine Wertung<br />

her. Bei sich schnell entwickelnden<br />

Regenschauern und minimaler<br />

Das deutsche WM-Team <strong>der</strong> 15-Meter-, 18-Meter- und Offenen Klasse bereite sich Mitte Mai im Rahmen<br />

des 44. Hahnweidewettbewerbs auf die Titelkämpfe vor<br />

Sonneneinstrahlung waren die erste<br />

Wende Plettenberg und die Rückkehr<br />

zur Hahnweide das maximal Mögliche.<br />

130 Kilometer betrug an diesem<br />

Tag die längste Strecke.<br />

Auch wenn es auf <strong>der</strong> Hahnweide<br />

nur wenige Wertungstage gab, reichte<br />

die Zeit, um sich fliegerisch noch besser<br />

kennen zu lernen und aufeinan<strong>der</strong><br />

einzustimmen. An den neutralisierten<br />

Tagen besprachen die Piloten mit<br />

den Coaches wichtige Aspekte wie die<br />

technische Vorbereitung, Beson<strong>der</strong>heiten<br />

des Wetters und des Luftraums in<br />

Ungarn, Fragen <strong>der</strong> Streckenführung<br />

bei bestimmten Aufgaben und <strong>der</strong><br />

Taktik angesichts <strong>der</strong> internationalen<br />

Konkurrenz, sowie die Organisation<br />

<strong>der</strong> Piloten innerhalb ihrer jeweiligen<br />

Klassen. „Alles, was wir hier schon<br />

klären konnten, entlastet uns sehr in<br />

Szeged. So können wir sagen, dass wir<br />

bestens vorbereitet zur WM fahren“, so<br />

Trainer Uli Schwenk.<br />

Text: Stefanie Gester<br />

Foto: Eberhard Laur<br />

Amtliches<br />

Hinweis des Regierungspräsidiums Stuttgart<br />

Die theoretischen Luftfahrerprüfungen<br />

des Regierungspräsidiums<br />

Stuttgart werden künftig immer<br />

mittwochs in <strong>der</strong> Ruppmannstraße<br />

21, 70565 Stuttgart, Raum Z 0.34, abgenommen.<br />

Auflistung <strong>der</strong> Prüfungstermine<br />

bis Ende 2010:<br />

07. Juli 2010<br />

21. Juli 2010<br />

04. August 2010<br />

18. August 2010<br />

08. September 2010<br />

22. September 2010<br />

06. Oktober 2010<br />

20. Oktober 2010<br />

10. November 2010<br />

24. November 2010<br />

08. Dezember 2010<br />

22. Dezember 2010<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Segelflug / Amtliches 27


44. Internationaler Hahnweide-Wettbewerb 2010<br />

Englische Woche auf <strong>der</strong> Hahnweide<br />

Charakterisierendes Bild des diesjährigen Hahnweide<br />

Wettbewerbes – Regen und schlechte Sicht. Der Platz<br />

glich eher einer „Entenweide“ als einem Fluggelände<br />

Niedrige Basis und reichlich<br />

Schauer auf <strong>der</strong> Strecke. Das<br />

waren häufig die Bedingungen<br />

für die 110 aus ganz Europa angereisten<br />

Piloten am diesjährigen 44. Hahnweidewettbewerb.<br />

Manch ein Teilnehmer<br />

schmunzelte denn auch beim<br />

Blick auf das En<strong>der</strong>gebnis – lagen in<br />

<strong>der</strong> Offenen- und <strong>der</strong> 18-Meter-Klasse<br />

die Englän<strong>der</strong> vorne. Ob die bei solch<br />

einem Wetter im Vorteil seien war da<br />

die Frage. Versucht wurde vieles dem<br />

Wetter abzuringen. Zwischen zwei<br />

und vier Flugtagen war das Resultat<br />

bei den verschiedenen Klassen. Nur in<br />

<strong>der</strong> Standard- und <strong>der</strong> Offenen Klasse<br />

ging die Gleichung Flugtag gleich Wertungstag<br />

immer auf.<br />

Kirchheim/Teck – Der Auftakt war<br />

gut gelungen, alle Klassen umrundeten<br />

Strecken zwischen 205 und 283 Kilometern.<br />

Mit Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />

um die 100 km/h waren die<br />

Sieger <strong>der</strong> fünf Wertungsklassen unterwegs.<br />

Steve Jones in <strong>der</strong> offenen Klasse,<br />

Ebi Schott in <strong>der</strong> 18-Meter-Klasse,<br />

Felix Fischer in <strong>der</strong> Standardklasse,<br />

Stefan Krauss bei den Doppelsitzern<br />

und die Brü<strong>der</strong> Theisinger lagen zum<br />

Tagesabschluss vorne.<br />

Am Sonntag folgte für die Piloten<br />

dann gleich die Ernüchterung in Form<br />

einer Tiefdruckrinne die von <strong>der</strong> Biskaya<br />

bis Deutschland hineinreichte.<br />

Dennoch wurde für die Standardund<br />

die 18-Meter-Klasse eine Aufgabe<br />

versucht. Beide Klasse prallten<br />

aber Richtung Westen fliegend an <strong>der</strong><br />

herannahenden Schauerfront ab, so<br />

dass in keiner <strong>der</strong> Klassen eine Wertung<br />

zustande kam. In den Folgetagen<br />

mussten denn auch Wettbewerbsmeteorologe<br />

Jupp Dahlem alle Register des<br />

Wetterschönredens ziehen, bevor er<br />

am Donnerstag endgültig kapitulierte:<br />

„wer feuchtere Temps messen will<br />

muss die Sonde im nächsten See versenken“<br />

lautete die resignierte Zusammenfassung<br />

seiner Wetterdaten.<br />

Davor schaffte er es aber gemeinsam<br />

mit Sportleiter Marc Puskeiler für einzelne<br />

Klassen das eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

kleine Wetterfenster zu öffnen. Für die<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> deutschen und englischen<br />

Nationalmannschaften sollte die<br />

Wettbewerbswoche als Vorbereitung<br />

für die im Sommer stattfindende Weltmeisterschaft<br />

in Ungarn dienen. Und<br />

so demonstrierten Werner Meuser und<br />

Reinhard Schramme perfekte Teamarbeit<br />

in <strong>der</strong> 18-Meter-Klasse. An den<br />

kniffligen zweiten und vierten Wertungstag<br />

lieferten sie die längst möglichen<br />

Segelflüge ab. In <strong>der</strong> offenen<br />

Klasse mussten sich das Team Stephan<br />

Beck, Michael Sommer und Holger Karow<br />

finden. In <strong>der</strong> Rennklasse demonstrierten<br />

Georg und Martin Theisinger<br />

gleich am ersten Tag, dass <strong>der</strong> Teamflug<br />

ihr Metier ist.<br />

In <strong>der</strong> Endabrechnung konnte man<br />

dann immerhin doch 38.000 unfallfreie<br />

Streckenkilometer zusammenaddieren.<br />

Für die Rennklasse konnte sich<br />

David Bau<strong>der</strong> noch als Tagessieger<br />

platzieren, während es ihm in <strong>der</strong> Standardklasse<br />

Andreas Belz aus Dettingen<br />

gleichtat. In <strong>der</strong> 18-Meter-Klasse hatte<br />

neben Werner Meuser und Reinhard<br />

Schramme noch Gary Stingemore einmal<br />

die Nase ganz vorne. In <strong>der</strong> offenen<br />

Klasse lieferten Stephan Beck und<br />

Sylvain Gerbaud (Frankreich) jeweils<br />

einmal die Tagesbestleistung.<br />

Trotz <strong>der</strong> widrigen Wetterbedingungen<br />

waren alle Teilnehmer von den<br />

Rahmenbedingungen und <strong>der</strong> Gastfreundschaft<br />

<strong>der</strong> Fliegergruppe Wolf<br />

Hirth begeistert. So sagte das englische<br />

Team Wettbewerbsleiter Reinhard<br />

Diez geschlossen die Teilnahme für<br />

2011 zu. Dass <strong>der</strong> Wettbewerb auf <strong>der</strong><br />

Hahnweide aber schon vor <strong>der</strong> Himmelfahrtswoche<br />

losgeht weis Reinhard<br />

Diez – schließlich musste er die<br />

Online-Anmeldung im Januar 2010 bereits<br />

nach einer Woche schließen. Alle<br />

Klassen waren da schon voll belegt.<br />

Bleibt zu hoffen dass die Fliegergruppe<br />

2011 wie<strong>der</strong> besseres Wetter für ihre<br />

zahlreichen Gäste anbieten kann.<br />

Text und Fotos: Rainer Rauch<br />

Segelfliegen trotz Querschnittslähmung – das geht<br />

nicht! Weit gefehlt, Elmar Fischer vom LSC Bad<br />

Homburg zeigt, dass es funktioniert<br />

28 Segelflug <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Vorne mit dabei – trotz Handicap<br />

Nichts ist<br />

unmöglich…<br />

Im Segelflugzeug trotz Querschnittslähmung<br />

– was zuerst unmöglich<br />

erschien ist für Elmar Fischer schon<br />

Gewohnheit. Nach seinem Autounfall<br />

im Jahr 1994 und sieben Monaten<br />

Krankenhausaufenthalt machte<br />

er sich nach seiner Reha zielstrebig<br />

an die Wie<strong>der</strong>erlangung seiner Pilotenlizenz<br />

für Segelflugzeuge. Zur<br />

Seite standen ihm seine Vereinskameraden<br />

vom LSC Bad Homburg.<br />

Für den nagelneuen Vereins-Doppelsitzer<br />

Duo Discus wurde eine zusätzliche<br />

Steuerungsmöglichkeit von<br />

den Schempp-Hirth Konstrukteuren<br />

eingebaut. Das Seitenru<strong>der</strong>, das <strong>der</strong><br />

Pilot normalerweise per Beinarbeit<br />

steuert, kann im umgebauten Doppelsitzer<br />

per linker Hand gesteuert<br />

werden. Lediglich ein zweiter Hebel<br />

wird hierfür im Cockpit eingeschraubt.<br />

Neben <strong>der</strong> Technik musste<br />

Elmar Fischer aber auch seine fliegerischen<br />

Fertigkeiten bei Wie<strong>der</strong>holung<br />

<strong>der</strong> praktischen Prüfung unter<br />

Beweis stellen. Nach diesen Formalien<br />

stand <strong>der</strong> Freiheit am Himmel<br />

nichts mehr im Wege. Beson<strong>der</strong>en<br />

Reiz übte dieses Jahr <strong>der</strong> Hahnweide<br />

Wettbewerb mit <strong>der</strong> traditionell bestens<br />

besetzten Doppelsitzerklasse auf<br />

ihn aus. Mit einem Copiloten-Team<br />

war er auf die Hahnweide angereist.<br />

Teil <strong>der</strong> Mannschaft war auch das<br />

ehemalige Mitglied <strong>der</strong> Nationalmannschaft,<br />

Gerd Spiegelberg. Dass,<br />

so gerüstet, <strong>der</strong> Erfolg nicht ausblieb,<br />

leuchtet ein. Platz 6 konnte Elmar<br />

am Schluss für sich verbuchen und<br />

das Gesamtziel für den Wettbewerb:<br />

„Spaß haben und die Flüge über <strong>der</strong><br />

Schwäbischen Alb genießen“.<br />

En<strong>der</strong>gebnisse des 44. Internationalen<br />

Hahnweide-Wettbewerbes 2010<br />

Die ausführliche Endwertung finden Sie unter:<br />

http://wettbewerb.wolf-hirth.de/wertung<br />

15m-Klasse (14 Teilnehmer)<br />

1. Eisele, Michael FG Köngen Ventus 2 1.009<br />

2. Wettemann, Thomas FG Köngen Ventus 2 1.007<br />

3. Bau<strong>der</strong>, David FLG Blaubeuren Ventus 2 1.003<br />

18m-Klasse (30 Teilnehmer)<br />

1. Stingemore, Gary Husbands Bosworth (UK) ASG 29E 1.414<br />

2. Schott, Eberhard Fliegergruppe Wolf-Hirth Ventus 2cxT 1.358<br />

3. Schramme, Reinhard LSV Bückeburg Ventus 2cxa 1.351<br />

Standardklasse (20 Teilnehmer)<br />

1. Belz, Andreas FG Dettingen/Teck Discus 2 918<br />

2. Stalman, Luc Venlose Zweefvlieg Club (NL) Discus cs 888<br />

3. Lugtenburg, Anton Fliegergruppe Eichstätt Discus 2b 843<br />

Offene Klasse (21 Teilnehmer)<br />

1. Jones, Steve Lasham (UK) Nimbus 4T 2.012<br />

2. Beck, Stephan LSV Bückeburg-Weinberg ASW 22BLE 1.933<br />

3. de Broqueville Pierre ACK Belgium (BE) EB 28 1.905<br />

Doppelsitzer Klasse (24 Teilnehmer)<br />

1. Krauss, Schweitzer,<br />

Schlaich LSV Schwarzwald Duo Discus 688<br />

2. Puskeiler, Krauss,<br />

Berger FG Wolf Hirth Duo Discus XL 666<br />

3. Gall, Schill,<br />

Fröschle Franz SC Stuttgart Duo Discus T 665<br />

Express-Kontakt – Tel.: 07459-2407<br />

Weil Fliegen Spaß macht<br />

Flugsportgruppe nimmt gerne Piloten auf.<br />

Die Flugsportgruppe (FSG) Hanns Klemm Böblingen<br />

www.fsghannsklemm.de, bietet interessanten<br />

Flugzeug-Park. Günstige Preise. Eine Attraktion:<br />

Einweisung und Fliegen mit dem legendären Oldtimer<br />

Klemm 107 C. Mehrtagesausflüge möglich.<br />

Keine Landegebühren.<br />

Sternflug zur Air Magdeburg<br />

Zum zweiten Mal führt die Messe- und Veranstaltungsgesellschaft<br />

Magdeburg GmbH in Kooperation mit dem<br />

Luftsportverband Sachsen-Anhalt e.V. einen STERN-<br />

FLUG zur AIR MAGDEBURG durch.<br />

Eingeladen sind Piloten und Pilotinnen aus dem In- und<br />

Ausland am Samstag, den 4. September 2010, zwischen<br />

14:15 und 14:30 Uhr in Magdeburg (EDBM) zu landen.<br />

Für angemeldeten Teilnehmer entfallen die Landegebühren<br />

und <strong>der</strong> Messeeintritt.<br />

Das Anmeldeformular (http://www.air-magdeburg.de/<br />

index.php?id=542) bitte ausfüllen und faxen an den<br />

Luftsportverband Sachsen-Anhalt e.V. (Fax 0391 / 62 46<br />

238) o<strong>der</strong> eingescannt per E-Mail senden an sternflug@<br />

lsvst.de o<strong>der</strong> stefanie.hesse@mvgm.de.<br />

red.<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Segelflug 29


Sicherer Windenstart<br />

Unter diesem Aspekt wurden verschiedene Abhandlungen veröffentlicht.<br />

Auf <strong>der</strong> homepage des DAeC, Segelflug, download. wurde die ausführliche und<br />

fundierte Betrachtung durch Prof Dr. Richard Eppler publiziert:<br />

http://www.daec.de/se/downfiles/2010/Windenstart_Prof_Eppler20100301.pdf<br />

InVerbindung mit dem allgemein bereit gestellten Flyer wurde auch im <strong>adler</strong><br />

auf dieses Schwerpunkthema aufmerksam gemacht .<br />

http://www.daec.de/pr/downfiles/2010/Flyer_Windenstart.pdf<br />

Zur weiteren allgemeinen Verbreitung dieses elementar wichtigen Sicherheitsthema<br />

soll in den nächsten <strong>adler</strong>-Ausgaben die Abhandlung von Richard Eppler<br />

den Mitglie<strong>der</strong>n zugänglich gemacht und in den Vereinsausbildungsbetrieben<br />

entsprechend aufgenommen werden.<br />

Vorwort<br />

von Richard Eppler<br />

Das hier gezeigte Manuskript versucht,<br />

die Probleme des Windenschlepps<br />

ausführlich und leicht verständlich<br />

dazustellen. Dies soll die<br />

Sicherheit und den Wirkungsgrad<br />

des Windenschlepps erhöhen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

beim Einsatz mo<strong>der</strong>ner leistungsstarker<br />

Winden.<br />

Hoffentlich kann es auch helfen, die<br />

seit September 2009 geltenden Vorschriften<br />

zu verstehen. Sicher ist<br />

nicht je<strong>der</strong> Fachmann mit allem einverstanden,<br />

was hier formuliert ist.<br />

Zudem wird mancher nicht überall<br />

verstehen, was gemeint ist. Ich bin<br />

für alle Vorschläge und konstruktive<br />

Kritik dankbar und erreichbar unter<br />

r.eppler@gmx.de.<br />

Richard Eppler<br />

Windenschlepp<br />

Sicherheit und optimale Ausklinkhöhe (Teil 1)<br />

1 Einleitung<br />

Der Windenschlepp ist nach wie<br />

vor die billigste Art, Segelflugzeuge<br />

in die Luft zu bringen.<br />

Jährlich werden in Deutschland ungefähr<br />

700.000 Windenschlepps durchgeführt.<br />

Die Unfallquote ist erfreulich<br />

niedrig, aber nicht Null. Ganz klar,<br />

je<strong>der</strong> Unfall ist einer zu viel. Beson<strong>der</strong>s<br />

neue Arten von Winden, Elektrowinden,<br />

sehr starke Dieselwinden, die<br />

teilweise spezielle Regelungen haben,<br />

erfor<strong>der</strong>n dringend, sich mit diesem<br />

Thema zu befassen. Dabei darf man ruhig<br />

auch daran denken, dass die neuen<br />

Winden höhere Schlepps ermöglichen,<br />

und wie man diese ohne Konzession<br />

an die Sicherheit erreicht. Diesen Problemen<br />

widmet sich <strong>der</strong> nachstehende<br />

Text. Je<strong>der</strong> Segelflieger sollte sich damit<br />

beschäftigen. Vor allem Fluglehrer<br />

müssen ihn kennen.<br />

Wir werden sehen, dass wir den Vorgang<br />

des Windenschlepps nicht verstehen<br />

können, ohne die dabei wirkenden<br />

Kräfte zu kennen. Was wir über<br />

diese Kräfte wissen müssen, ist nicht<br />

viel. Dies wird in den nächsten beiden<br />

Abschnitten kurz zusammmengefasst.<br />

Wer das nicht verstehen kann o<strong>der</strong><br />

will, <strong>der</strong> kann diese Abschnitte übergehen,<br />

er muss dann eben die hergeleiteten<br />

Ergebnisse glauben. Viele Leser<br />

werden die einfachen Grundlagen <strong>der</strong><br />

Mechanik, die hier besprochen werden,<br />

schon kennen. Auch sie sollten<br />

diese Abschnitte übergehen. Niemand<br />

soll unnötig gelangweilt werden.<br />

2 Kräfte<br />

Foto: Peter Selinger<br />

Wir sind hier natürlich an Kräften interessiert,<br />

die auf unser Segelflugzeug<br />

und möglicherweise in ihm wirken.<br />

Wer je schon einmal ein Segelflugzeug<br />

berechnet hat, <strong>der</strong> weiss, dass man es<br />

dabei ständig mit Kräften zu tun hat,<br />

Auftrieb, Wi<strong>der</strong>stand, Schwerkraft,<br />

30 Segelflug <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Seilkräfte in allen möglichen Flugzuständen,<br />

Normalflug, Kunstflug,<br />

Böen, Windenschlepp und so weiter.<br />

Wenn wir den Windenschlepp verstehen<br />

wollen, dann tun wir gut daran,<br />

uns ein klein wenig mit Kräften allgemein<br />

vertraut zu machen. Hier also das<br />

Wichtigste, was wir über Kräfte wissen<br />

sollten.<br />

A) Kräfte kann man nicht sehen. Man<br />

kann nur aus ihren Wirkungen auf<br />

sie schliessen.<br />

B) Kräfte wirken immer auf irgendwelche<br />

Dinge, Planeten, Meere, Steine,<br />

Menschen, Flugzeuge, man spricht<br />

allgemein von mechanischen Körpern.<br />

C) Jede Kraft hat eine Größe und eine<br />

Richtung. Ein Seil überträgt immer<br />

eine Kraft in <strong>der</strong> Richtung das Seils,<br />

Die Schwerkraft geht immer in<br />

Richtung Erdmittelpunkt.<br />

D) Zu je<strong>der</strong> Kraft existiert eine gleich<br />

große Gegenkraft in <strong>der</strong> entgegengesetzten<br />

Richtung. Die Sonne zieht<br />

die Erde an und lenkt sie in eine<br />

Bahn um die Sonne herum. Die<br />

Erde zieht die Sonne an und bewegt<br />

ihren Schwerpunkt, alledings sehr<br />

wenig im Vergleich zur Erdbahn.<br />

Das Windenseil übt eine Kraft auf<br />

das geschleppte Segelflugzeug aus.<br />

Die gleiche Kraft in entgegengesetzter<br />

Richtung übt das Segelflugzeug<br />

auf das Seil aus.<br />

Welche Wirkungen können Kräfte haben?<br />

a) Kräfte können eine Masse beschleunigen,<br />

es gilt allgemein<br />

Kraft = Masse × Beschleunigung<br />

a) (Newtonsches Gesetz). Ein Stein,<br />

<strong>der</strong> nur <strong>der</strong> Erdanziehungskraft unterliegt,<br />

wird durch sie in Richtung<br />

Erdmittelpunkt beschleunigt, er fällt<br />

nach unten. Man kann nachmessen,<br />

dass er dabei eine Beschleunigung g<br />

= 9,81 (m/sec)/sec = 9,81 m/sec 2 erfährt.<br />

a) Die Krafteinheit 1 Newton (1 N) ist<br />

die Kraft, die eine Masse von 1 kg<br />

mit 1 m/sec 2 beschleunigt. Die alte<br />

Krafteinheit 1 kp (Kilopond) war das<br />

Gewicht, also die Erdanziehungskraft<br />

von einer Masse 1 kg. Sie beschleunigt<br />

aber die Masse 1 kg mit<br />

g. Allerdings ist dieses g von <strong>der</strong><br />

lokalen Höhe abhängig. Man musste<br />

also für die Umrechnung eine spezielle<br />

Höhe auswählen, nämlich die<br />

von Paris, wo in <strong>der</strong> französischen<br />

Revolution die Einheiten des Kilogramms<br />

und des Meters geschaffen<br />

wurden. Dort ist g ungefähr 9.8065<br />

m/sec 2 . Damit ist 1 kp = 9.8065 N.<br />

Umgekehrt ist 1 N = 0,10197 kp o<strong>der</strong><br />

101,97 pond. Man setzt heute noch<br />

gerne näherungsweise 1 kp ≈ 10 N =<br />

1 DaN (DekaNewton) weil man sich<br />

Erdanziehungskraft einer Masse 1<br />

kg leichter vorstellen kann als die<br />

Kraft, die eine Masse 1 kg mit 1 m/<br />

sec 2 beschleunigt.<br />

b) Kräfte können einen nicht starren<br />

Körper verformen, zum Beispiel<br />

einen Flügel verbiegen. Dies kann<br />

man auch zur Herstelling von Waagen<br />

ausnützen. Eine Fe<strong>der</strong> verlängert<br />

sich abhängig von <strong>der</strong> auf sie<br />

wirkenden Kraft. Wenn man an sie<br />

eine Masse anhängt, kann man aus<br />

<strong>der</strong> Dehnung <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> auf die Gewichtskraft<br />

schliessen, mit <strong>der</strong> die<br />

Masse von <strong>der</strong> Erde angezogen wird.<br />

Heute benützt man in Waagen meistens<br />

sehr steife Stäbe <strong>der</strong>en winzig<br />

kleine Verlängerung sehr genau<br />

gemessen wird, meistens mit Dehnungsmeßstreifen.<br />

c) Kräfte können an<strong>der</strong>e Kräfte hervorrufen.<br />

Wenn <strong>der</strong> obige Stein irgendwo<br />

auf dem Boden liegt, dann<br />

erfährt er immer noch eine Erdanziehungskraft<br />

m × g. Aber diese<br />

Kraft bewirkt jetzt, dass noch eine<br />

zweite Kraft vom Boden auf den<br />

Stein wirkt, und zwar genau entgegen<br />

<strong>der</strong> Gewichtskraft. Da <strong>der</strong> Stein<br />

keine Beschleunigung erfährt, müssen<br />

sich die beiden Kräfte in ihrer<br />

Wirkung auf die Beschleunigung des<br />

Steins aufheben. Darüber wird noch<br />

mehr zu sprechen sein.<br />

Nicht alle Kraftwirkungen kann <strong>der</strong><br />

Mensch selbst fühlen. Beim Windenschlepp<br />

bemerkt <strong>der</strong> Pilot das Anschleppen<br />

sehr deutlich. Da wird sein<br />

Flugzeug und damit auch er mit 0,3<br />

bis 0,7 g beschleunigt. Er fühlt sich<br />

im Cockpit nach hinten gedrückt. (In<br />

Wirklichkeit spürt er die Kraft, die vom<br />

Flugzeug auf ihn wirkt um ihn nach<br />

vorn zu beschleunigen) Im Steigflug<br />

hat er, wenn er sauber mit konstanter<br />

Fahrt fliegt, kaum mehr eine Beschleunigung.<br />

Das bedeutet aber keineswegs,<br />

dass keine Kräfte mehr auf sein Flug-<br />

Abbildung 1: Addition von Vektoren bzw Kräften<br />

zeug wirken! Dies werden wir bald<br />

sorgfältig begründen. Dazu müssen wir<br />

noch kennenlernen wie man mit Kräften<br />

rechnen kann.<br />

Wie besprochen hat eine Kraft hat immer<br />

eine Größe (soundsoviel Newton)<br />

und wirkt in einer Richtung. Es gibt in<br />

<strong>der</strong> Mechanik viele Begriffe, die durch<br />

Größe und Richtung definiert sind, z.B.<br />

Geschwindigkeiten, Beschleunigungen,<br />

Verschiebungen. Man nennt solche<br />

Größen auch Vektoren. Man kann<br />

sie nur durch Pfeile zeichnerisch darstellen.<br />

Ihre Länge beschreibt dann die<br />

Größe o<strong>der</strong> den Betrag des Vektors und<br />

die Richtung des Pfeils ist diejenige<br />

des Vektors. Natürlich müssen längere<br />

Pfeile größere Beträge o<strong>der</strong> Kräfte darstellen<br />

als kürzere. Man benötigt also<br />

einen Längenmaßstab, zum Beispiel 10<br />

mm entsprechen 100 N, o<strong>der</strong> 60 mm<br />

entsprechen dem Fluggewicht des betrachteten<br />

Segelflugzeugs. Mit solchen<br />

Pfeilen kann man für Vektoren geltende<br />

Gesetze graphisch darstellen.<br />

Oft wirken auf ein Flugzeug o<strong>der</strong><br />

einen an<strong>der</strong>en mechanischen Körper<br />

mehrere Kräfte, wie zum Beispiel beim<br />

auf dem Boden liegenden Stein. Dann<br />

kann man die Wirkung aller Kräfte auf<br />

diesen Körper bekommen, indem man<br />

die Kraftvekoren zueinan<strong>der</strong> addiert.<br />

Wenn dieser Körper in Ruhe ist und<br />

deshalb keine Beschleunigung hat,<br />

dann weiss man sogar allgemein, dass<br />

die auf ihn wirkenden Kräfte sich insgesamt<br />

aufheben müssen. Damit kann<br />

man Kräfte ausrechnen, die man nur<br />

schwer messen könnte.<br />

Die Addition von zwei Vektoren<br />

kann man zeichnerisch durchführen.<br />

Man bezeichnet das <strong>der</strong> Spitze gegenüberliegende<br />

Ende des Vektors als seinen<br />

Anfang. Man bekommt die Summe<br />

<strong>der</strong> beiden Vektoren indem man<br />

den Anfang des zweiten Vektors an<br />

die Spitze des ersten Vektors setzt. Die<br />

Summe <strong>der</strong> beiden Vektoren ist dann<br />

ein Pfeil vom Anfang des ersten zur<br />

Spitze des zweiten Vektors. In Abb. 1<br />

ist dies für die Vektoren A und B und<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Segelflug 31


ihre Summe C dargestellt. Ganz links<br />

im Bild sind die beiden Vektoren A<br />

und B getrennt gezeichnet. Rechts davon<br />

ist gezeichnet, wie B zu A addiert<br />

wird. Knapp rechts davon ist dargestellt<br />

wie A zu B addiert wird, nur um<br />

zu zeigen, dass natürlich das gleiche<br />

Ergebnis C herauskommt. Ganz rechts<br />

im Bild ist dann noch dargestellt, wie<br />

man die Summe zweier Vektoren meistens<br />

zeichnet. Man trägt beide Vektoren<br />

vom gleichen Punkt aus ab und<br />

zieht jeweils durch die Spitze des einen<br />

Vektors eine Linie parallel zum<br />

an<strong>der</strong>n Vektor, in Abb. 1 gestrichelt<br />

gezeichnet. Dadurch entsteht ein Parallelogramm,<br />

dessen Diagonale zum<br />

Schnittpunkt <strong>der</strong> beiden gestrichelten<br />

Linien wie<strong>der</strong> den Summenvektor C<br />

ergibt. Diese Konstruktion entsteht,<br />

wenn man die beiden Figuren links davon<br />

so zusammenschiebt, dass die Ergebnisvektoren<br />

C zusammenfallen. Das<br />

funktioniert allerdings nicht, wenn die<br />

Vektoren A und B parallel sind. Mehrere<br />

Vektoren kann man addieren, indem<br />

man sie aneinan<strong>der</strong> anschliesst,<br />

immer den Anfang des nächsten an die<br />

Spitze des vorangehenden Vektors. Die<br />

Summe dieser Vektoren ist dann ein<br />

Vektor vom Anfang des ersten Vektors<br />

zur Spitze des letzten. Die Reihenfolge<br />

<strong>der</strong> Vektoren ist beliebig, das Ergebnis<br />

ist unabhängig von <strong>der</strong> Reihenfolge.<br />

Wenn <strong>der</strong> unter solchen Kräften stehende<br />

Körper keine Beschleunigung<br />

hat, müssen sich alle Kräfte insgesamt<br />

aufheben, die Spitze des letzten Vektors<br />

muss mit dem Anfang des ersten<br />

Vektore zusammenfallen, <strong>der</strong> Summenvektor<br />

muss die Länge Null haben.<br />

Wirken nur zwei Kräfte auf einen<br />

ruhenden Körper, dann müssen sie<br />

gleich groß sein und in entgegengesetzter<br />

Richtung wirken.<br />

3 Beschleunigung<br />

An eine Beschleunigung denkt man<br />

normalerweise wenn sich die Geschwindigkeit<br />

eines Fahrzeugs, Flugzeugs,<br />

einer Kugel o<strong>der</strong> einer Rakete<br />

än<strong>der</strong>t. Dann ist die Beschleunigung<br />

eben Geschwindigkeitsän<strong>der</strong>ung pro<br />

Zeit, zum Beispiel (m/sec)/sec, (km/h)/<br />

min. Nun haben wir oben das Newtonsche<br />

Gesetz Kraft = Masse × Beschleunigung<br />

gesehen. Auf <strong>der</strong> linken<br />

Seite steht dabei eine Kraft, und wir<br />

haben behauptet dass sie immer eine<br />

Richtung hat, also ein Vektor ist. Bis<br />

jetzt sieht es aber so aus, als ob die<br />

Beschleunigung durch eine Zahl bestimmt<br />

ist, von einer Richtung war<br />

keine Rede. Diesen Fehler wollen wir<br />

sofort beheben.<br />

Abbildung 2: Kräfte auf ein Segelflugzeug im Gleitflug<br />

Bei einer Geschwindigkeit können wir<br />

uns sofort vorstellen, dass sie nicht<br />

nur einen Betrag, son<strong>der</strong>n auch eine<br />

Richtung hat. Wenn wir aber vor und<br />

nach einer kurzen Zeit zwei Geschwindigkeitsvektoren<br />

vergleichen, dann ist<br />

<strong>der</strong> Unterschied wie<strong>der</strong> ein Vektor<br />

mit einer Richtung, und wenn wir ihn<br />

durch die zugehörige Zeit teilen, dann<br />

bekommen wir den Beschleunigungsvektor.<br />

Wenn ein Fahrzeug auf einer geraden<br />

Bahn fährt, hat sein Geschwindigkeitsvektor<br />

und damit je<strong>der</strong> Beschleunigungsvektor<br />

immer die Richtung<br />

<strong>der</strong> Bahn. Dann ist es langweilig, von<br />

dieser Richtung zu reden, dann geht es<br />

nur um die Beträge <strong>der</strong> Geschwindigkeits-<br />

und Beschleunigungsvektoren.<br />

Schon wenn <strong>der</strong> Wagen aber eine Kurve<br />

fährt, sieht das an<strong>der</strong>s aus. Im Wagen<br />

spüren wir eine Kraft, die uns nach<br />

außen drückt, die Fliehkraft. Wenn wir<br />

es aber von außen sehen, drückt <strong>der</strong><br />

Wagen uns in Innenrichtung <strong>der</strong> Kurve,<br />

es existiert also eine Beschleunigung<br />

in Richtung des Kurveninneren.<br />

Man nennt sie Zentripetalbeschleunigung.<br />

Sie kommt zu einer eventuellen<br />

Än<strong>der</strong>ung des Geschwindigkeitsbetrags<br />

in <strong>der</strong> Fahrtrichtung dazu. Auch<br />

Richtungsän<strong>der</strong>ungen führen zu Beschleunigungen,<br />

die Beschleunigung<br />

hat also tatsächlich immer eine Richtung,<br />

auch wenn wir uns bei gera<strong>der</strong><br />

Bahn nicht darum kümmern müssen.<br />

Genau das gleiche gilt für die durch<br />

die Beschleunigung bedingte Kraft.<br />

Beim Segelflugzeug können wir von<br />

<strong>der</strong> geraden Bahn nicht nur nach <strong>der</strong><br />

Seite, son<strong>der</strong>n auch nach oben abweichen,<br />

zum Beispiel wenn wir einen<br />

Looping fliegen. Dabei sind erhebliche<br />

Kräfte vorhanden, die <strong>der</strong> Flügel aufbringen<br />

muss. Der Pilot bemerkt aus<br />

seiner Sicht eine Fliehkraft, die ihn<br />

nach unten in den Sitz drückt und<br />

die nur durch einen erhöhten Auftrieb<br />

ausgeglichen werden kann. Von<br />

aussen gesehen muss <strong>der</strong> Pilot durch<br />

eine Zentripetalkraft in die gekrümmte<br />

Bahn gedrückt werden. Auch diese<br />

Kraft kann nur durch einen erhöhten<br />

Auftrieb aufgebracht werden. In beiden<br />

Fällen wird <strong>der</strong> Flügel zusätzlich<br />

belastet, was zu einer deutlich sichtbaren<br />

Flügelbiegung führt. Nebenbei,<br />

wenn <strong>der</strong> Looping bei genügend hoher<br />

Geschwindighkeit eng genug herumgezogen<br />

wird, kann <strong>der</strong> Flügel auch brechen.<br />

Im Prinzip kann man oberhalb<br />

<strong>der</strong> sog. Manövergeschwindigkeit jedes<br />

Flugzeug zerbrechen. Dazu gehört<br />

allerdings schon einiger Todesmut.<br />

Trotzdem ist das schon vorgekommen.<br />

Im Windenschlepp spielt die zusätzliche<br />

Belastung im Übergangsbogen<br />

zum Steigflug eine Rolle, die allerdings<br />

<strong>der</strong> Festigkeit des Flugzeugs nicht so<br />

leicht gefährlich wird, weil vorher die<br />

Sollbruchstelle reisst. Ein Überziehen<br />

kann dabei aber vorkommen, deshalb<br />

muss man diesen Übergangsbogen immer<br />

berücksichtigen (siehe Abschnitt<br />

10).<br />

4 Kräfte am geschleppten<br />

Segelflugzeug<br />

Wir fangen mit einem einfachen Beispiel<br />

an, das je<strong>der</strong> kennt. Segelflugzeuge<br />

können in ruhiger Luft nicht steigen.<br />

Sie haben dann eine Sinkgeschwindigkeit<br />

und eine Gleitzahl. Das gleichmäßige<br />

Gleiten (ohne Kurve) wird normalerweise<br />

dargestellt wie in Abb. 2,<br />

linkes Bild. Am Flugzeug entsteht eine<br />

Auftriebskraft A senkrecht zur Flugrichtung<br />

und eine Wi<strong>der</strong>standskraft<br />

W entgegen <strong>der</strong> Flugrichtung. Beide<br />

zusammen müssen das Gewicht G des<br />

Flugzeugs tragen. Alle Kräfte müssen<br />

sich gerade aufheben, denn es ist keine<br />

Beschleunigung vorhanden.<br />

Schon in diesem einfachen Beispiel<br />

hat man es mit drei typischen Kräften<br />

zu tun. Der Auftrieb A wirkt genau<br />

senkrecht zur Flugrichtung, <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand<br />

W entgegen <strong>der</strong> Flugrichtung.<br />

Beide zusammen ergeben die Luftkraft<br />

L. Sie muss genau entgegengesetzt zur<br />

Schwerkraft G sein, damit sich alle drei<br />

Kräfte aufheben. Diese drei Kräfte A, W<br />

und G. ergeben aneinan<strong>der</strong>gereiht und<br />

addiert ein geschlossenes Dreieck, ihre<br />

Summe ist Null. Nebenbei, <strong>der</strong> Winkel<br />

zwischen Auftrieb und Luftkraft ist<br />

auch <strong>der</strong> Gleitwinkel und die Geitzahl<br />

ist A/W.<br />

Entsprechend kann man die beiden<br />

an<strong>der</strong>en Bil<strong>der</strong> in Abb. 2 sofort verstehen.<br />

Wenn ein Segelflugzeug in ruhiger<br />

32 Segelflug <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Luft steigen soll benötigt es eine weitere<br />

Kraft, zum Beispiel in seiner Flugrichtung,<br />

durch ein Seil zu einem vor<br />

ihm fliegende Motorflugzeug o<strong>der</strong> einen<br />

Propeller, den es ausfahren kann.<br />

Wenn diese Kraft P gleich groß ist wie<br />

<strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand, entsteht das mittlere<br />

Bild. Hier hat man vier Kräfte, die in<br />

<strong>der</strong> Reihenfolge A, W, G, P aneinan<strong>der</strong>gereiht<br />

und damit addiert ein geschlossenes<br />

Rechteck ergeben. Der Auftrieb<br />

muss dann genau so groß sein, wie das<br />

Fluggewicht, und die Flugrichtung ist<br />

waagrecht, es muss dann zwar nicht<br />

mehr sinken, kann aber noch nicht<br />

steigen. Erst wenn die Kraft P größer<br />

ist als <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand, kann es steigen,<br />

wie dies im rechten Bild von Abb. 2 gezeigt<br />

ist. Hier klappt die Addition von<br />

P und W nicht mehr mit dem Parallelogramm,<br />

die vier Kräfte in <strong>der</strong> Reihenfolge<br />

A, G, P, W, aneinan<strong>der</strong>gereiht<br />

ergeben wie<strong>der</strong> ein geschlossenes Viereck,<br />

das allerdings aussieht wie ein<br />

Dreieck mit einem kleinen Zipfel.<br />

Man kann durch die Betrachtung <strong>der</strong><br />

Kräfte an einem Flugzeug auf einfache<br />

Art eine Menge davon verstehen, wie<br />

das Flugzeug belastet wird, und welche<br />

Bewegungen welche Kräfte benötigen.<br />

Die bisherigen Beispiele waren<br />

recht einfach. Kaum schwieriger ist<br />

das beim Windenschlepp, aber wesentlich<br />

interessanter. Hier wird wie<strong>der</strong><br />

ein Seil am Flugzeug eingehängt,<br />

das eine Kraft S auf das Flugzeug ausübt.<br />

Nur wirkt diese Seilkraft nicht<br />

mehr in Flugrichtung, die auch die<br />

Richtung <strong>der</strong> Geschwindigkeit v ist.<br />

Um nun Aussagen über die Kräfte zu<br />

bekommen, fassen wir Auftrieb A und<br />

Wi<strong>der</strong>stend W zur einer Luftkraft L<br />

zusammen. Sie ist fast gleich groß wie<br />

<strong>der</strong> Auftrieb, nur ist die Flugrichtung<br />

nicht senkrecht zu L, son<strong>der</strong>n zusätzlich<br />

um den Gleitwinkel e nach unten<br />

geneigt, wie dies schon im linken Bild<br />

von Abb. 2 <strong>der</strong> Fall ist. Als Gleitwinkel<br />

ist durchweg 2 Grad benützt, was<br />

einer Gleitzahl von 27 entspricht. An<strong>der</strong>e<br />

Gleitwinkel än<strong>der</strong>n nichts an den<br />

grundlegenden Ergebnissen.<br />

Zunächst stellen wir uns vor, das<br />

Segelflugzeug ist im Steigflug und will<br />

so steigen, dass seine Fahrtmesseranzeige<br />

konstant ist, also seine Fluggeschwindigkeit<br />

sich nicht än<strong>der</strong>t. Die<br />

Richtungsän<strong>der</strong>ung ist in dieser Phase<br />

des Schlepps so klein, dass man sie<br />

vernachlässigen kann. Damit ist keine<br />

Beschleunigung da, die Kräfte am<br />

Flugzeug müssen sich aufheben. Den<br />

Steigwinkel und damit die Richtung<br />

<strong>der</strong> Luftkraft kann <strong>der</strong> Pilot mit dem<br />

Höhenru<strong>der</strong> steuern. Man muss also<br />

immer mehrere Steigwinkel auswerten.<br />

Die Richtung <strong>der</strong> Seilkraft S ist<br />

ungefähr durch die Verbindungslinie<br />

vom Flugzeug zur Winde gegeben. Genauer<br />

bezeichnen wir als Seilwinkel<br />

den Winkel, den das Seil direkt am<br />

Flugzeug mit <strong>der</strong> Horizontalen bildet.<br />

Bei Stahlseilen ist ein erheblicher<br />

Durchhang vorhanden. Der Seilwinkel<br />

ist dann größer als ohne Durchhang.<br />

Das stört die Überlegungen nicht. Die<br />

Gewichtskraft ist immer senkrecht<br />

nach unten gerichtet. Ihre Größe ist immer<br />

das Fluggewicht des geschleppten<br />

Flugzeugs. Die Größen von Luftkraft<br />

L und Seilkraft S kennt man zunächst<br />

nicht, nur ihre Richtungen. Die beiden<br />

müssen aber zusammen genau die<br />

Schwerkraft G aufheben. Die Summe<br />

aus S und L muss also senkrecht nach<br />

oben gehen und genau die Größe <strong>der</strong><br />

Gewichtskraft haben. Das heisst, man<br />

kennt in dem Kräfte-Parallelogramm,<br />

das L und S bilden, die Diagonale und<br />

die Richtung <strong>der</strong> Kanten. Damit kann<br />

man dieses Parallelogramm und damit<br />

die Längen von L und S zeichnen. Diese<br />

Konstruktion ist in Abb. 3 für eine<br />

Anzahl von Seilwinkeln und Steigwinkeln<br />

gezeigt.<br />

In <strong>der</strong> oberen Reihe dieser Bil<strong>der</strong><br />

ist <strong>der</strong> Seilwinkel jeweils 10 o . Er<br />

wird schon in einer relativ geringen<br />

Höhe erreicht, grob 10 Prozent <strong>der</strong><br />

gesamten Seillänge, bei Stahlseilen<br />

weniger. Wenn in dieser Höhe schon<br />

ein Steigflug mit konstanter Fluggeschwindigkeit<br />

erfolgen soll, dann<br />

Abbildung 3: Kräfte auf ein Segelflugzeug im Windenschlepp<br />

hängt die erfor<strong>der</strong>liche Seilkraft stark<br />

vom Steigwinkel ab. Bei einem mässigen<br />

Steigwinkel von 30 o ist die Seilkraft<br />

wesentlich kleiner als das Fluggewicht<br />

(<strong>der</strong> entsprechende Kraftpfeil<br />

ist wesentlich kürzer als <strong>der</strong>jenige <strong>der</strong><br />

Gewichtskraft). Bei einem Steigwinkel<br />

von 40 o ist die Seilkraft schon fast so<br />

groß wie die Gewichtkraft, bei 50 o ist<br />

sie schon wesentlich größer! Genau<br />

die gleiche Tendenz kann man in <strong>der</strong><br />

mittleren Zeile <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> erkennen,<br />

wo <strong>der</strong> Seilwinkel jeweils 30 o ist. Allerdings<br />

reichen hier schon jeweils 5 o<br />

mehr Steigwinkel aus für die kräftige<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Seilkraft. In <strong>der</strong> unteren<br />

Reihe <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> Seilwinkel jeweils<br />

50 o , was im letzten Drittel des<br />

Schlepps vorkommt. Hier bewirken jeweil<br />

5 o mehr Steigwinkel noch größere<br />

Zunahmen <strong>der</strong> Seilkraft als bei 30 o<br />

Steigwinkel. Der Pilot steuert durch<br />

sein Höhenru<strong>der</strong> den Steigwinkel,<br />

er kann ihn zum Beispiel durch Ziehen<br />

vergrößern. Unsere Bil<strong>der</strong> zeigen<br />

deutlich, dass er dann aber wesentlich<br />

mehr Seilkraft benötigt, um unter dem<br />

größeren Steigwinkel gleichmäßig zu<br />

steigen.<br />

Man kann natürlich das, was man in<br />

den Bil<strong>der</strong>n geometrisch konstruiert,<br />

auch ausrechnen. Dies ist in Abb. 4 geschehen.<br />

Dort wurden für verschiedene<br />

Seilwinkel die Seil- und Luftkräfte<br />

ausgerechnet, die sich für die möglichen<br />

Steigwinkel ergeben. Die Ergebnisse<br />

sind als Kurven dargestellt. Hier<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Segelflug 33


ICAO-Sprachanfor<strong>der</strong>ungen<br />

Sprachprüfungen<br />

Abbildung 4: Seilkraft- und Luftkraft-Kurven über dem Steigwinkel für verschiedene Seilwinkel<br />

sieht man das, was aus den vielen Bil<strong>der</strong>n<br />

von Abb. 3 für einzelne Winkel<br />

schon zu erkennen war, noch deutlicher.<br />

Im linken Bild geht es um die<br />

Seilkraft S. Das Verhältnis S/G ist nach<br />

oben abgetragen. S/G = 1 bedeuted<br />

also, dass die Seilkraft gleich groß ist<br />

wie das Fluggewicht G des geschleppten<br />

Flugzeugs. Für jeden Seilwinkel<br />

von 10 o bis 60 o ist eine Linie gezeichnet.<br />

Die Linie für 10 o geht am weitesten<br />

nach rechts. Klar, bei den kleinen Seilwinkeln<br />

am Anfang des Schlepps kann<br />

man am steilsten steigen. Weiter oben,<br />

das weiss je<strong>der</strong> Pilot, wird <strong>der</strong> Schlepp<br />

immer flacher. Was hier aber noch klarer<br />

als in den Bil<strong>der</strong> von Abb. 3 herauskommt,<br />

ist die Tatsache dass bei größeren<br />

Seilwinkeln die Seilkraftlinien<br />

wesentlich steiler verlaufen. Man kann<br />

also dort durch weniger o<strong>der</strong> mehr Ziehen<br />

schon große Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> für<br />

Steigen mit gleicher Fahrt erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Seilkraft erreichen. Ganz ähnlich<br />

sieht es auch im rechten Diagramm mit<br />

<strong>der</strong> Luftkraft L aus. Man muss beachten,<br />

dass in diesem Diagramm L/G vom<br />

Wert 1 nach oben geht, die Luftkraft<br />

also immer größer ist als das Gewicht.<br />

Der Wert L/G = 2 bedeutet hier, dass<br />

die Luftkraft schon doppelt so hoch ist<br />

wie im freien Flug, wo sie ja gerade das<br />

Gewicht des Flugzeugs tragen muss.<br />

Auch die Luftkraftlinien verlaufen<br />

für höhere Seilwinkel wie<strong>der</strong> steiler<br />

als diejenigen für niedrige Seilwinkel.<br />

Darauf wird im Abschnitt 7 zurückgekommen.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Die leitenden Sprachprüfer des<br />

DAeC sind berechtigt, interne<br />

Sprachprüfer, beispielsweise Fluglehrer,<br />

zu qualifizieren. Bisher<br />

wurden elf Lehrgänge zur Sprachprüfer-Ausbildung<br />

durchgeführt.<br />

Es wurden über 100 Fluglehrer zur<br />

Abnahme von Sprachprüfungen<br />

Englisch Level 4 qualifiziert, die<br />

nun an Flugplätzen und in Vereinen<br />

die Prüfungen vornehmen<br />

können.<br />

Der DAeC hat zwei Listen mit<br />

den vor Ort tätigen Sprachprüfern<br />

im Internet veröffentlicht. Die<br />

Listen sind nach Postleitzahl und<br />

Prüfernummer sortiert. Zur Vereinbarung<br />

von Prüfungsterminen<br />

an Flugplätzen und in Vereinen<br />

bitte direkt Kontakt mit den Prüfern<br />

vor Ort aufnehmen.<br />

Kontakt:<br />

www.daec.de/<br />

mot/sprachk/index.php<br />

TECHNIK<br />

Prüferzuwachs im BWLV-EASA Technischen Betrieb<br />

Seit kurzem ist für den EASA Technischen Betrieb des BWLV ein weiterer<br />

Prüfer für Segelflugzeuge und Motorsegler tätig.<br />

Es handelt sich um: Herrn Eberhard Mertz; 73431 Aalen<br />

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WIR NEHMEN ABSCHIED . . .<br />

Abschied<br />

Egon Schmitt lebt nicht mehr. Am<br />

Pfingstmontag verstarb nach kurzer<br />

schwerer Krankheit unser liebes<br />

Ehrenmitglied, <strong>der</strong> Fluglehrer Egon<br />

Schmitt im Alter von 85 Jahren. Sein<br />

Leben war ganz durch die Leidenschaft<br />

für die Fliegerei geprägt. Geboren<br />

am 20. November 1924, setzte er<br />

schon im frühen Alter von 16 Jahren<br />

sein ausgeprägtes Interesse fürs Fliegen<br />

in die Tat um. So machte er 1941<br />

die ersten kurzen Luftsprünge mit <strong>der</strong><br />

SG 38, um dann zwei Jahre darauf die<br />

Motorflugausbildung bei <strong>der</strong> Luftwaffe<br />

zu beginnen. Seinen ersten Alleinflug<br />

absolvierte er 1943 auf einer Bücker<br />

181 am damaligen Fliegerhorst Braunschweig-Broitzem.<br />

Nach Krieg und Gefangenschaft<br />

kehrte er in seine Heimat nach <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Baden</strong> zurück wo er 1950 den Aeroclub<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> e.V. mitbegründete<br />

und nachfolgend Aufgaben als Kassierer<br />

und Schriftführer übernahm. Es<br />

folgte eine beispiellose fliegerische wie<br />

auch flugdidaktische Karriere. 1952<br />

erneuerte Egon Schmitt eine Segelflugberechtigung,<br />

die er bereits 1942<br />

erworben hatte. Nur drei Jahre später<br />

wurde er zum Segelfluglehrer ausgebildet.<br />

1968 ergänzte er diese um die<br />

Lehrberechtigung für Motorflug und<br />

erwarb 1969 die Berufspilotenlizenz<br />

CPL II. Seine Erfahrung von zuletzt fast<br />

25.000 Starts und 5.400 Flugstunden<br />

sowie sein umfangreiches Fachwissen<br />

stellte er immerfort in den Dienst unseres<br />

Vereins. Von 1968 bis 1972 war er<br />

als Ausbildungsleiter für den Segelflug<br />

zuständig und übernahm dann 1970<br />

bis 1980 auch die Ausbildungsleitung<br />

Motorflug. Ab 1970 war Egon Schmitt<br />

als Prüfungsrat für das Regierungspräsidium<br />

Freiburg, nach <strong>der</strong> Gebietsreform<br />

für das RP Karlsruhe tätig. Egon<br />

Schmitt prägte damit für Flugschülerinnen<br />

und -schüler aus drei Generationen<br />

die fliegerische Ausbildung in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>.<br />

Um sich geistig fit zu halten, gestaltete<br />

er bis in diesen Winter hinein den<br />

theoretischen Unterricht und gab Lehrgänge<br />

zum Erwerb des Sprechfunkzeugnisses<br />

in Deutsch und Englisch.<br />

Die Ausbildung stand für ihn immer<br />

im Vor<strong>der</strong>grund. So musste seine Ka 6<br />

auch an so manchem guten Tag unter<br />

<strong>der</strong> Hallendecke verweilen, weil Egon<br />

es vorzog, sich als Schlepppilot o<strong>der</strong><br />

Co-Fluglehrer zu engagieren. Als er<br />

70-jährig seine Segelfluglehrberechtigung<br />

im BWLV abgeben musste, zog es<br />

ihn prompt im Sommer an die Wasserkuppe,<br />

wo er als ehrenamtlicher Fluglehrer<br />

weiter schulte. Sein fortwährendes<br />

Engagement wurde unter an<strong>der</strong>em<br />

mit <strong>der</strong> Fluglehrer-Ehrenmedaille, <strong>der</strong><br />

goldenen BWLV-Nadel und dem Otto-<br />

Lilienthal-Diplom geehrt. Der studierte<br />

Bauingenieur verlieh neben <strong>der</strong> Ausbildung<br />

auch <strong>der</strong> Gestaltung des Flugplatzes<br />

<strong>Baden</strong>-Oos nachhaltig seine<br />

Handschrift. Unter seiner Fe<strong>der</strong>führung<br />

wurden in den 70er Jahren sämtliche<br />

Hallen gebaut, die in den frühen<br />

80er Jahren nach seinen Plänen um<br />

Werkstatt und Vereinsheim erweitert<br />

wurden. Nach seiner Pensionierung<br />

übernahm er die Geschäftsführung <strong>der</strong><br />

Flugplatz GmbH <strong>Baden</strong>-Oos. Dabei<br />

meisterte er den Spagat zwischen den<br />

Interessen <strong>der</strong> Stadt und <strong>der</strong> ortsansässigen<br />

Vereine, was nicht immer leicht<br />

war. Seiner klugen und bedachten Art<br />

und seinem Verhandlungsgeschick ist<br />

es mit zu verdanken, dass im Jahre 2000<br />

<strong>der</strong> Flugplatz <strong>Baden</strong>-Oos nicht ganz geschlossen,<br />

son<strong>der</strong>n umgestaltet wurde<br />

und heute noch als wun<strong>der</strong>bares Segelfluggelände<br />

für uns nutzbar ist.<br />

Es war ein Leben für die Fliegerei<br />

und diese Leidenschaft weiter zu<br />

geben. Dies war die Gabe von Egon<br />

Schmitt. Es gibt kaum einen Piloten<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, <strong>der</strong> nicht zumindest<br />

einen Teil seiner Ausbildung bei ihm<br />

absolvierte. Sein nie enden wollen<strong>der</strong><br />

Wissensdurst, sein unermüdlicher Einsatz<br />

und sein Tatendrang prägten über<br />

. . . von Egon Schmitt<br />

sechs Jahrzehnte hinweg den Flugplatz<br />

<strong>Baden</strong>-Oos und seine Vereine. Unterstützt<br />

wurde er dabei immer von seiner<br />

Frau Helmi und seinen drei Kin<strong>der</strong>n.<br />

Dankbar sind wir für das, was Egon<br />

Schmitt geleistet hat. Wir werden ihn<br />

sehr vermissen.<br />

Text und Foto: C. Mertens/<br />

K. Boyé (AC <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>)<br />

. . . von Eric Lay<br />

Wir müssen Abschied nehmen von<br />

unserem Vereinskameraden Eric<br />

Lay. Urplötzlich wurde er am 17. Mai<br />

2010 aus unserer Mitte gerissen, mitten<br />

aus seinen zahlreichen Plänen für<br />

die nächsten Monate und Jahre. Eric<br />

wurde nur 39 Jahre alt.<br />

Eric war von Kindesbeinen an mit <strong>der</strong><br />

Fliegerei verbunden, lange Zeit als Modellflieger.<br />

Als er dann den Weg zum<br />

Segelfliegen fand, betrieb er dies mit<br />

dem gleichen Maß an Begeisterung,<br />

Engagement und Talent. Als Flugschüler<br />

war er stets ein Garant für vor<strong>der</strong>e<br />

Plätze beim Vergleichsfliegen. Gleichzeitig<br />

bereicherte er unsere Werkstattarbeit<br />

mit Ideen, Geschick und Tatkraft.<br />

Mehrere Flugzeuge erfuhren eine<br />

Grundüberholung unter seiner tatkräftigen<br />

Mithilfe, bevor er sie selbst fliegen<br />

konnte. Viele Details an unseren<br />

Flugzeugen lassen uns an ihn erinnern.<br />

Sein liebenswertes und hilfsbereites<br />

Wesen wird in unseren Gedanken<br />

weiterleben. Wir erinnern uns an die<br />

vielen Stunden mit ihm auf dem Flugplatz,<br />

in <strong>der</strong> Luft und auch an seine<br />

meisterhaften Modellflugvorführungen,<br />

denen wir oft in den Abendstunden<br />

nach dem Flugbetrieb mit Begeisterung<br />

zuschauen durften. Alle, die<br />

ihn näher kennenlernten, haben einen<br />

guten Freund viel zu früh verloren.<br />

Seinen Angehörigen gilt unser tiefes<br />

Mitgefühl.<br />

Text und Foto: Reinhard Schwartz-<br />

Albiez (AERO-CLUB Heidelberg e.V.)<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Abschied 35


MODellflug<br />

Offene Landesmeisterschaft 2010<br />

im Elektroflug F5B-J mod.<br />

BWLV-Landesmeister F5B-J mod. (Senioren))<br />

BWLV-Landesmeister F5B-J mod. (Junioren))<br />

Goldmedaille<br />

Silbermedaille<br />

Bronzemedaille<br />

Greiner, Heiko<br />

Greiner, Oswin<br />

Blümle, Jochem<br />

Goldmedaille<br />

Silbermedaille<br />

Bronzemedaille<br />

Walz, Michael<br />

Walz, Patrick<br />

König, Lucas<br />

Am 9. Mai 2010 fand beim Flugsportverein<br />

1910 Karlsruhe<br />

e.V., Abteilung Modellflug auf<br />

dem Modellflugplatz an <strong>der</strong> B3 bei<br />

Malsch / Neumalsch die Offene Landesmeisterschaft<br />

des <strong>Baden</strong>-Württembergischen<br />

<strong>Luftfahrtverband</strong>es in <strong>der</strong><br />

Elektroflugklasse F5B-J mod. statt.<br />

Die Flugaufgabe bestand aus den drei<br />

Disziplinen:<br />

• Streckenflug<br />

• Zeitflug<br />

• Ziellandung<br />

Der Teilnehmer hatte zuerst zwölf<br />

Strecken á 150 Meter zu durchfliegen.<br />

Hierbei war es egal ob <strong>der</strong> Motor eingeschaltet<br />

ist o<strong>der</strong> nicht. Für jede vollendete<br />

Strecke erhielt er eine Punktzahl<br />

von 150 Punkten, maximal also 1.800<br />

Streckenpunkte. Für diese Aufgabe<br />

stand eine Zeit von höchstens fünf Minuten<br />

zur Verfügung.<br />

Nach dem Streckenflug hatte ein<br />

erneuter Durchflug <strong>der</strong> A-Linie zu erfolgen.<br />

Mit dem Passieren dieser Linie<br />

begann die Zeitflugaufgabe von<br />

exakt 15 Minuten. Sie endete mit dem<br />

Aufsetzen des Modells. Die maximale<br />

Punktzahl betrug hier 1.800 Zeitpunkte,<br />

jede Sekunde Über- o<strong>der</strong> Unterzeit<br />

ergab zwei Punkte Abzug. Die Landung<br />

musste an einem 20 Meter langen<br />

Strich erfolgen. Gemessen wurde die<br />

Entfernung <strong>der</strong> Rumpfspitze von diesem<br />

Strich. Die maximale Landepunktezahl<br />

betrug dabei 400 Punkte, je 10<br />

cm Abstand ergeben 10 Punkte Abzug.<br />

Insgesamt konnten somit 8.000 Punkte<br />

erzielt werden.<br />

Trotz 8/8tel Bewölkung und leichtem<br />

Nieselregen waren gegen 8.30 Uhr<br />

etwa 20 Piloten anwesend. Sie vertrauten<br />

auf die optimistische Wetterprognose,<br />

die ab ca. 11.00 Uhr deutlich<br />

besseres Wetter versprach. Die Helfer<br />

des Vereins begannen damit, die Peilvorrichtungen<br />

für den Streckenflug<br />

und die Landelinien aufzubauen. Sie<br />

wurden dabei aber immer wie<strong>der</strong> von<br />

kurzen Regenschauern gestört. Gegen<br />

Die Preisträger bei <strong>der</strong> Siegerehrung mit ihren gewonnenen Pokalen, Medaillen und Urkunden<br />

10.00 Uhr begann es etwas aufzuklaren<br />

und <strong>der</strong> Wettbewerbsleiter Guntmar<br />

Rüb rief die Piloten zum Briefing. Bei<br />

inzwischen recht guten Wetterbedingungen<br />

wurde gegen 10.45 Uhr – mit<br />

mittlerweile 28 Teilnehmern – <strong>der</strong><br />

erste von insgesamt drei Durchgängen<br />

gestartet, von denen die zwei besten<br />

am Ende zur Gesamtwertung addiert<br />

werden sollten. Gegen 13.00 Uhr war<br />

dieser erste Durchgang absolviert. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> Wetterbedingungen – am<br />

Horizont brauten sich Regenwolken<br />

zusammen – wurde <strong>der</strong> zweite Durchgang<br />

unmittelbar im Anschluss daran<br />

durchgeführt. Bei zeitweise leichtem<br />

Nieselregen wurden Pilot und empfindliche<br />

Sen<strong>der</strong>elektronik jeweils von<br />

den Helfern mit Schirmen geschützt.<br />

Da sich <strong>der</strong> Wind gedreht hatte und<br />

nun aus Westen kam, war eine Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Lan<strong>der</strong>ichtung notwendig.<br />

Ab 15.10 Uhr konnten die Teilnehmer<br />

zum letzten Durchgang starten. Um<br />

16.50 Uhr war <strong>der</strong> letzte Pilot gelandet.<br />

Das Wetter hatte während des gesamten<br />

Wettbewerbs ein Einsehen mit den<br />

28 Startern: Es zeigte sich von seiner<br />

bestmöglichen Seite. Alle aufkommenden<br />

Gewitterwolken hatten uns nur<br />

leicht gestreift und einzelne Sonnenphasen<br />

verwöhnten uns mit doch recht<br />

ordentlicher Thermik.<br />

Nun war das Auswerteteam an <strong>der</strong><br />

Reihe. Computerunterstützt wurde<br />

gerechnet, verglichen, überprüft, die<br />

Siegerurkunden gedruckt und unterschrieben,<br />

so dass gegen 18.00 Uhr<br />

die Siegerehrung erfolgen konnte. Je<strong>der</strong><br />

teilnehmende Pilot erhielt aus <strong>der</strong><br />

Hand des Vereinsvorsitzenden eine Urkunde,<br />

alle jugendlichen Teilnehmer<br />

außerdem einen Sachpreis. Die ersten<br />

drei Piloten <strong>der</strong> Junioren- und <strong>der</strong> Seniorenklasse<br />

erhielten darüber hinaus<br />

noch Siegerpokale. Aus den Händen<br />

des Elektroflugreferenten des Verbandes,<br />

Guntmar Rüb, erhielten die erfolgreichen<br />

Piloten des BWLV dann noch<br />

die Medaillen <strong>der</strong> Landesmeisterschaft<br />

2010 überreicht.<br />

Der Wettbewerb fand in <strong>der</strong> gewohnt<br />

kameradschaftlichen und ungezwungenen<br />

Atmosphäre statt. Positiv wurde<br />

von allen Teilnehmern die Verlagerung<br />

<strong>der</strong> Gastronomie zum Flugfeld hin aufgenommen:<br />

Die kurzen Pausen und<br />

Unterbrechungen konnten so von allen<br />

Teilnehmern immer wie<strong>der</strong> dazu genutzt<br />

werden, um sich vom Veranstalter<br />

kulinarisch verwöhnen zu lassen.<br />

Text und Bild: Jochem Blümle<br />

36 Modellflug <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Ankündigung:<br />

Offene Landesmeisterschaft Klasse F2B<br />

Fesselflug-Kunstflug<br />

4. DAeC-Ranglistenwettbewerb F2B<br />

1. Dr. Geza Egervary Memorial Cup<br />

Wann: 7. – 8. August 2010<br />

Wo: Bodman am Bodensee<br />

Informationen und Anmeldung:<br />

Wolfgang Gromann, 78462 Konstanz, Telefon 07531/1 79 29<br />

E-Mail: w.gromann@web.de<br />

Segler-Wettbewerb 2010<br />

<strong>der</strong> FG Schorndorf<br />

Am Samstag, den 17. Juli 2010,<br />

veranstaltet die Abteilung Modellflug<br />

<strong>der</strong> Fliegergruppe Schorndorf<br />

einen Segler-Wettbewerb auf dem<br />

Modellfluggelände „Auf <strong>der</strong> Au“<br />

in Schorndorf. Gestartet wird mit<br />

<strong>der</strong> Elektrowinde des Veranstalters.<br />

Gefor<strong>der</strong>t ist ein fünf Minuten<br />

Zeitflug und eine Ziellandung.<br />

Jugendliche bis 18 Jahre werden<br />

getrennt gewertet. Nähere Information<br />

unter www.modellflugschorndorf.de,<br />

Anmeldung an<br />

Hans Deuschle: hans.deuschle@tonline.de.<br />

An diesem Wochenende findet<br />

in Schorndorf das große Stadtfest<br />

statt, an dem sich die Modellflieger<br />

am Sonntag mit einem Schaufliegen<br />

beteiligen.<br />

Text: Bernhard Schwendemann<br />

„Kostenlos Fliegen – aber nicht umsonst“<br />

Bremgarten – Nicht selten finden<br />

herausragende Aktionen ihren<br />

Ursprung an irgendwelchen<br />

Stammtischen. So auch zu Jahresbeginn<br />

in Bremgarten. Von einer Fernsehsendung<br />

inspiriert erzählte Erwin<br />

Bögle im Kreise befreundeter Piloten<br />

und Vereinskameraden <strong>der</strong> Sportfluggruppe<br />

„Immelmann e.V.“ von seiner<br />

Idee, kranke und benachteiligte Kin<strong>der</strong><br />

zu einem kostenlosen Flug einzuladen.<br />

Er knüpfte den Kontakt zu einem<br />

För<strong>der</strong>verein für krebskranke Kin<strong>der</strong>,<br />

zu einem SOS-Kin<strong>der</strong>dorf und zur<br />

Kin<strong>der</strong>hilfsorganisation Herzenssache<br />

e.V. des SWR. Auf dem Flugplatz war<br />

die Bereitschaft, dieses Vorhaben zu<br />

unterstützen, enorm. Schnell nahm die<br />

Organisation Formen an. Weitere 20<br />

Piloten sagten Erwin Bögle umgehend<br />

ihre Unterstützung zu.<br />

Die Sportfluggruppe „Immelmann<br />

e.V.“ organisierte die Verpflegung und<br />

stellte ihre Räumlichkeiten zur Verfügung.<br />

Zudem spendete ein Freiburger<br />

Unternehmen spontan 500 Euro. Das<br />

Wetter am entscheidenden Tag passte<br />

hervorragend und Dank <strong>der</strong> Mithilfe<br />

einer zahlreichen „Bodencrew“ versprach<br />

die Benefiz-Aktion schon frühzeitig<br />

ein voller Erfolg zu werden. Weit<br />

Den Hobbypiloten in Bremgarten liegen<br />

Kin<strong>der</strong> sehr am Herzen. Beim Benefizfliegen<br />

Anfang des Jahres konnte man<br />

diesem Schmunzeln leicht den Satz<br />

entlocken: „Wenn ich mal groß bin,<br />

will ich selbst mal Pilotin werden…“<br />

über 100 Interessierte kamen, Kin<strong>der</strong><br />

mit ihren Eltern, Geschwistern und Betreuern.<br />

Mit insgesamt 13 Ultraleicht-,<br />

vier Motorflugzeugen und zwei Motorseglern<br />

wurden 61 Flüge von je rund<br />

20-30 Minuten Dauer durchgeführt.<br />

Der Gewerbepark Breisgau verzichtete<br />

PR-Arbeit<br />

als Platzhalter auf die Landegebühren.<br />

Glücklich und motiviert von <strong>der</strong> Freude<br />

und Dankbarkeit <strong>der</strong> kleinen und<br />

großen Gäste sprachen sich am selben<br />

Tag noch sämtliche Beteiligte für eine<br />

Wie<strong>der</strong>holung im kommenden Jahr aus.<br />

Text: Martin Jost / Foto: privat<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Modellflug / PR-Arbeit 37


DAeC-News<br />

Das Gemeinsame<br />

und das Trennende<br />

Was verbindet<br />

die Luftsportarten<br />

und was<br />

trennt sie? Das<br />

hat <strong>der</strong> DAeC-<br />

B u n d e s a u s -<br />

schuss Information<br />

und<br />

Kommunikation<br />

(die DAeC-<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

hat<br />

im März 2010<br />

entschieden, den<br />

Bundesausschuss Information und<br />

Kommuni kation als temporäres Gremium<br />

einzurichten. Aufgabe ist es, ein<br />

umfassendes Kommunikationskonzept<br />

zu entwickeln), die Vorsitzenden <strong>der</strong><br />

Sportfachgruppen / Bundeskommissionen<br />

und <strong>der</strong> Mitgliedsverbände gefragt.<br />

Es soll nicht um die Verteilung<br />

von Aufgaben zwischen den Luftsportverbänden<br />

und dem Dachverband gehen,<br />

son<strong>der</strong>n um das, was die Gemeinschaft<br />

<strong>der</strong> Luftsportler ausmacht – eine<br />

eher philosophische Betrachtung.<br />

Die dreidimensionale Bewegung und<br />

die Überwindung <strong>der</strong> Schwerkraft sind<br />

allen Luftsportlern gemein und machen,<br />

wie ich meine, die große Faszination<br />

des Luftsports aus. Fußball, Autorennen<br />

o<strong>der</strong> Leichtathletik kehren<br />

mehr den Wettkampfcharakter hervor.<br />

Outdoor-Sportler wie Kanufahrer o<strong>der</strong><br />

Mountainbiker können ein ebenso<br />

starkes Naturerleben wie Luftsportler<br />

haben, die Perspektive ist aber eine an<strong>der</strong>e.<br />

Der alte Traum vom Fliegen wird<br />

weiterhin geträumt.<br />

Sicher sind die verschiedenen<br />

Luftsportarten unterschiedlich eng<br />

verwandt. Segel-, Drachen- und<br />

Gleitschirmflieger lieben die Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

mit Hilfe <strong>der</strong> Thermik große<br />

Strecken zu überwinden. Die Motorund<br />

Ultraleichtflieger schätzen ihre<br />

Unabhängigkeit, Ballonfahrer genießen<br />

das Abenteuer, ihr Ziel nicht zu<br />

kennen. Fallschirmspringer erleben ihren<br />

eigenen Körper als Flugobjekt, den<br />

sie präzise durch die Luft steuern. Die<br />

Modellflieger können alles, was sich<br />

manntragend in <strong>der</strong> Luft bewegt, konstruieren,<br />

bauen und fliegen. Und sogar<br />

noch mehr. Viele Entwicklungen aus<br />

dem Flugzeugbau haben ihre Wurzeln<br />

im Modellbau.<br />

In <strong>der</strong> Praxis gibt es aber auch Trennendes:<br />

Der zeitliche und finanzielle<br />

Aufwand ist je nach Luftsportart sehr<br />

verschieden. So kommt zum Beispiel<br />

ein Segelflieger ohne Helfer nicht in<br />

die Luft, die Piloten beteiligen sich<br />

auch als Windenfahrer, Flugleiter und<br />

Ausbil<strong>der</strong> o<strong>der</strong> übernehmen an<strong>der</strong>e<br />

Aufgaben. Die Vereine stellen meist<br />

die Flugzeuge und Ausstattung. Ähnlich<br />

sieht es bei den Ballonfahrern aus.<br />

Drachen- und Gleitschirmflieger haben<br />

üblicherweise eine eigene Ausrüstung.<br />

Ausgebildet werden sie vorwiegend<br />

in kommerziellen Schulen. Die Fallschirmspringer<br />

sind in fast allen Disziplinen<br />

im Team unterwegs. Was zählt,<br />

ist die gemeinsame sportliche Leistung.<br />

Ein eigenes Fallschirmsystem<br />

ist bei lizenzierten Springern selbstverständlich.<br />

Motorflieger unterliegen<br />

ganz an<strong>der</strong>en Belastungen: Die neuen<br />

Regeln im Zuge <strong>der</strong> europäischen Harmonisierung<br />

erfor<strong>der</strong>n immer wie<strong>der</strong><br />

neue Anpassung. Das Modellfliegen<br />

unterscheidet sich nicht nur grundsätzlich<br />

von den manntragenden Sportarten,<br />

die verschiedenen Klassen sind<br />

außerdem außerordentlich vielseitig.<br />

Freiflieger brauchen ein geeignetes Gelände,<br />

aber nicht zwingend eine gute<br />

Infrastruktur, <strong>der</strong> Fesselflug verlangt<br />

eine aufwändige Anlage, für Großmodelle<br />

sind nationale Berechtigungen<br />

und Zulassungen fällig. Das Thema<br />

Technik steht bei allen Luftsportlern<br />

ganz oben – aber sehr unterschiedlich.<br />

Die Flugzeuge o<strong>der</strong> -geräte <strong>der</strong> Luftsportler<br />

sind extrem verschieden. Das<br />

betrifft Material, Konstruktion, Fertigung,<br />

Zulassung und Wartung.<br />

Was bedeuten die Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede für die Luftsportler<br />

und ihre Organisationen? Die Luftsportler<br />

begegnen sich mit Sympathie,<br />

Respekt und wissen um ihre Ausnahmestellung<br />

im Sportgeschehen. Dadurch<br />

ist es möglich, ganz pragmatisch<br />

für die gemeinsamen Interessen zu<br />

arbeiten. Ganz unphilosophisch geht<br />

es dann um Zugang zu Luftraum, Politik,<br />

Geld, Recht und Bürokratie. Die<br />

Zusammenarbeit ist notwendig, denn<br />

jede Gruppe für sich ge nommen ist<br />

viel zu klein. Die meisten Bundesliga-<br />

Fußballclubs haben alleine weit mehr<br />

Mitglie<strong>der</strong> als die größte Luftsportart<br />

bundesweit.<br />

In <strong>der</strong> Strukturdiskussion <strong>der</strong> vergangenen<br />

Jahre ging es immer wie<strong>der</strong><br />

um die Fragen: Welche Aufgaben<br />

müssen o<strong>der</strong> können nur vom Dachverband<br />

erfüllt werden, welche liegen<br />

alleine in <strong>der</strong> Verantwortung einzelner<br />

Luftsportarten, welche erfor<strong>der</strong>n<br />

eine Vertretung auf Län<strong>der</strong>ebene, und<br />

– das ist neu – wie können einzelne<br />

Luftsportarten bundesweit miteinan<strong>der</strong><br />

kooperieren? Die neu gegründeten<br />

Bundeskommissionen müssen jetzt<br />

ausloten, wie sie ihre Aufgaben bewältigen.<br />

Dabei müssen die Funktionäre<br />

einerseits sachlich die Interessen ihrer<br />

Luftsportart berücksichtigen und mit<br />

den Ressourcen haushalten. An<strong>der</strong>erseits<br />

dürfen sie nicht vergessen, dass<br />

die Solidarität <strong>der</strong> Luftsportler untereinan<strong>der</strong><br />

auf einem echten Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

beruht. Alle<br />

Luftsportler sind Partner und nicht<br />

Konkurrenten. Unsere gemeinsame<br />

Aufgabe ist es, „Fußgänger“ für unseren<br />

Sport zu begeistern und sie als aktive<br />

Sportler, Freunde o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>er zu<br />

gewinnen.<br />

Grand-Prix-Finale<br />

Berg <strong>der</strong> Flieger<br />

Auf <strong>der</strong> Wasserkuppe wird im nächsten<br />

Jahr das Sailplane-Grand- Prix-Finale<br />

<strong>der</strong> International Gliding Union<br />

(IGC) vom 23. bis 30. Juli 2011 ausgetragen.<br />

Der DAeC und die Gesellschaft<br />

zur För<strong>der</strong>ung des Segelfluges auf <strong>der</strong><br />

Wasserkuppe e.V. erhielten den IGC-<br />

Zuschlag für dieses Event.<br />

Die Wasserkuppe feiert 2011 auch<br />

das Jubiläum „100 Jahre Segelflug“. Zu<br />

diesem beson<strong>der</strong>en Anlass wird nicht<br />

nur das Grand-Prix-Finale in <strong>der</strong> Rhön<br />

ausgerichtet. Als beson<strong>der</strong>e Ehre wird<br />

eine Briefmarke mit Segelflugmotiv<br />

erscheinen. Diese „wirklich sehr gute<br />

Nachricht“ überbrachte MdB Michael<br />

Brand den Segelfliegern auf <strong>der</strong> Wasserkuppe,<br />

nachdem er die Zusage von<br />

Finanzminister Schäuble erhielt.<br />

Für das Jahr 2011 musste sich <strong>der</strong><br />

Programmbeirat beim zuständigen<br />

Bundesfinanzministerium bundesweit<br />

aus über 1.100 eingereichten Bewerbungen<br />

für nur 45 Motive entscheiden.<br />

„Dass es gelungen ist, den Segelflug<br />

von <strong>der</strong> Wasserkuppe nun auf<br />

eine Briefmarke zu bekommen, das ist<br />

schon eine Son<strong>der</strong>nummer!“, freut sich<br />

<strong>der</strong> Abgeordnete Brand gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft zur För<strong>der</strong>ung des Segelfluges,<br />

für <strong>der</strong>en Antrag Brand „mit<br />

vollem Wind unter den Flügeln“ bei<br />

Bundestagskollegen und gegenüber<br />

dem Ministerium geworben hatte.<br />

„Das wird für den Segelflugsport, für<br />

die Wasserkuppe und für die Touristik<br />

in <strong>der</strong> ganzen Rhön eine wun<strong>der</strong>bare<br />

Aufmerksamkeit mit großer Wirkung<br />

über die heimischen Grenzen werden<br />

können“, erwarten <strong>der</strong> Bundestagsabgeordnete<br />

und die an<strong>der</strong>en Beteiligten<br />

die auch regionale Bedeutung <strong>der</strong><br />

Auszeichnung. „Mit diesem Thema an<br />

diesem Ort ist international Werbung<br />

für die Rhön zu machen“, sagte Brand.<br />

38 DAeC-News <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


UMWELT<br />

Flugmodelle<br />

Lizenzen<br />

und Zulassungen<br />

In Deutschland brauchen Modellflieger,<br />

die ein Flugmodell über 25 Kilogramm<br />

fliegen wollen, einen „Ausweis<br />

für Steuerer von Flugmodellen“. Für<br />

Flugmodelle mit einer höchstzulässigen<br />

Startmasse über 25 Kilogramm<br />

besteht eine Musterzulassungspflicht.<br />

Wenn <strong>der</strong> Nachbau nicht vorgesehen<br />

ist, können diese Flugmodelle<br />

als Einzelstück zugelassen werden.<br />

Ausgenommen sind Flugmodelle, die<br />

nicht im freien Luftraum, son<strong>der</strong>n in<br />

geschlossenen Räumen betrieben werden.<br />

Flugmodelle sind im Luftverkehrsgesetz<br />

als „unbemannte Luftfahrzeuge,<br />

die in Sichtweite des Steuerers<br />

ausschließlich zum Zweck des Sports<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Freizeitgestaltung betrieben<br />

werden“ definiert. Zuständig für die<br />

Lizenzen, Anerkennungen, Zulassungen<br />

für Flugmodelle mit einer höchstzulässigen<br />

Startmasse von mehr als 25<br />

Kilogramm und bis zu 150 Kilogramm<br />

sind die dafür beauftragten Luftsportverbände<br />

DAeC und Deutscher<br />

Modellflieger-Verband (DMFV). Ausländische<br />

Modellflieger können eine<br />

Anerkennung ihrer ausländischen Befähigungen<br />

und Zulassungen bei den<br />

Beauftragten beantragen.<br />

Ungültigkeitserklärungen<br />

Dokumente für<br />

Luftsportgeräte<br />

Werden Dokumente für Luftsportgeräte<br />

beim Luftsportgeräte-Büro als<br />

gestohlen o<strong>der</strong> verloren gemeldet,<br />

werden neue Papiere mit aktuellem<br />

Ausstellungsdatum erstellt. Die alten<br />

Dokumente werden für ungültig<br />

erklärt.<br />

Folgende Dokumente<br />

sind betroffen:<br />

Eintragungsschein /<br />

Lufttüchtigkeitszeugnis<br />

Ausgestellt am 4. März 2004,<br />

Geräte-Nr.: 61193<br />

Amtliches Kennzeichen: D-MOWA<br />

Eintragungsschein /<br />

Lufttüchtigkeitszeugnis<br />

Ausgestellt am 21. März 1995,<br />

Geräte-Nr.: 61101<br />

Amtliches Kennzeichen: D-MYBF<br />

Luftige Begegnungen<br />

Neue<br />

Projektphase<br />

Die Deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt hatte dem DAeC und<br />

dem DHV die För<strong>der</strong>ung des<br />

Projekts „Luftige Begegnungen“ bewilligt.<br />

Mit Hilfe dieser För<strong>der</strong>ung ist<br />

jetzt die verbesserte Online-Erfassung<br />

von Berichten über Begegnungen zwischen<br />

Vögeln und Piloten aufgebaut<br />

und kann wissenschaftlich ausgewertet<br />

werden.<br />

Internetportal<br />

Klimaschutz im Sport<br />

Der Deutsche Olympische Sportbund<br />

(DOSB) hat das neue Internetportal<br />

„Klimaschutz im Sport“ (www.klimaschutz-im-sport.de)<br />

freigeschaltet. Es<br />

fasst in den Themenbereichen Sportstätten,<br />

Mobilität und Sportveranstaltungen<br />

das Engagement des Sportes<br />

zum Klimaschutz zusammen und bietet<br />

praxisnahe Informationen. In dem<br />

Portal haben Sportorganisationen darüber<br />

hinaus die Möglichkeit, eigene<br />

Projekte und Aktivitäten einer breiten<br />

Öffentlichkeit vorzustellen und gleichzeitig<br />

von den Erfahrungen an<strong>der</strong>er zu<br />

profitieren. Eine Übersicht aller Ansprechpartner<br />

in den Sportorganisationen<br />

hilft Verantwortlichen vor Ort,<br />

sich über För<strong>der</strong>- und Sanierungsmög-<br />

Ziel ist es, weitere gesicherte Erkenntnisse<br />

über Reaktionen von Vögeln<br />

auf Luftsportler zu gewinnen<br />

und gegebenenfalls Anleitungen und<br />

Empfehlungen zum Schutz <strong>der</strong> Tiere<br />

zu entwickeln. Der DAeC hatte zusammen<br />

mit dem Deutschen Hängegleiterverband<br />

(DHV) als Partner im September<br />

2009 den För<strong>der</strong>antrag gestellt.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> erfassten Pilotenberichte<br />

wird eine Datenbank mit wichtigen Informationen<br />

gefüllt. „Wo begegnen Piloten<br />

welchen Vogelarten?“ und „Wie<br />

reagieren unsere gefie<strong>der</strong>ten Kollegen<br />

auf Fluggeräte?“, sind nur einige von<br />

vielen Fragen, die zu klären sind. Erste<br />

Daten gibt es bereits. Viele Piloten<br />

berichteten von herrlichen, mitunter<br />

länger andauernden gemeinsamen<br />

Flügen, beispielsweise in <strong>der</strong> Thermik,<br />

und unglaublichen Annäherungen<br />

<strong>der</strong> Vögel. Die Flugkünste und<br />

Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Tiere waren<br />

beeindruckend. Sie wirkten oft neugierig,<br />

manchmal sogar verspielt. Von<br />

gefährlichen Begegnungen o<strong>der</strong> aggressiven<br />

Reaktionen <strong>der</strong> Vögel wurde<br />

nur sehr selten berichtet. Jetzt geht das<br />

Projekt mit dieser Datenbank in eine<br />

neue Phase. Mitmachen können alle<br />

Piloten von Segel-, Motorsegel-, Motor-<br />

und Ultraleichtflugzeugen sowie<br />

Modellflieger, Ballonfahrer, Drachenund<br />

Gleitschirmflieger. Je zahlreicher<br />

die Meldungen, desto aussagekräftiger<br />

werden die Ergebnisse.<br />

Teilnehmen und Daten eingeben<br />

lohnt sich. Die ersten 400 Piloten, die<br />

ihre luftigen Begegnungen eingeben,<br />

erhalten zum Saisonende ein tolles<br />

T-Shirt mit attraktivem Aufdruck. Pilotinnen<br />

und Piloten, die mitmachen<br />

möchten, finden das Projekt und weitere<br />

Informationen unter: www.luftigebegegnungen.de<br />

Kontakt: Dr. Wolfgang Scholze<br />

Tel.: 0531/23540-34,<br />

E-Mail: w.scholze@daec.de<br />

lichkeiten zu informieren und somit<br />

eigene Klimaschutzprojekte zu initiieren.<br />

Das Internetportal wird vom Bundesministerium<br />

für Umwelt, Natur<br />

und Reaktorsicherheit (BMU) geför<strong>der</strong>t<br />

und ist Baustein des Projektes „Klimaschutz<br />

im Sport“. Im Rahmen des<br />

zweieinhalbjährigen Projektes ist auch<br />

die För<strong>der</strong>ung von Klimaschutzprojekten<br />

<strong>der</strong> DOSB-Mitgliedsorganisationen<br />

vorgesehen. Außerdem geht <strong>der</strong> DOSB<br />

<strong>der</strong> Frage nach, wie sich das Thema<br />

verstärkt im sportinternen Aus- und<br />

Fortbildungssystem verankern lässt.<br />

Aktuelle Informationen über das<br />

Projekt sind auf www.klimaschutz-imsport.de<br />

veröffentlicht.<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 DAeC-News / Umwelt 39


Flugsicherheit<br />

Das Vergessen vergessen machen?!<br />

Text, Fotos und Skizzen: Harald Meyer<br />

Auslassung mit Folgen<br />

Am zweiten Sonntag im Juni 2003<br />

rüstete <strong>der</strong> Pilot einer Haltergemeinschaft<br />

das Segelflugzeug vom Typ<br />

LS-3a für einen Thermikflug auf. Der<br />

Zusammenbau erfolgte gemeinsam<br />

mit mehreren Helfern ohne Zeitdruck<br />

und Hektik. Gegen 13:00 Uhr Ortszeit<br />

startete <strong>der</strong> Segelflugzeugführer im<br />

Flugzeugschlepp. Zunächst verlief <strong>der</strong><br />

Start ordnungsgemäß, aber etwa an <strong>der</strong><br />

Flugplatzbegrenzung klinkte <strong>der</strong> Pilot<br />

in einer Höhe von nur 50 bis 80 Metern<br />

aus. Er teilte dies ohne Angaben<br />

von Gründen über Flugfunk mit. Beim<br />

anschließenden Eindrehen nach rechts<br />

wurde die Bahnkurve immer steiler,<br />

bis schließlich die rechte Tragfläche<br />

mit einem Baum kollidierte. Dabei<br />

erlitt <strong>der</strong> Segelflieger schwere Verletzungen<br />

an Kopf und Wirbelsäule. Per<br />

Rettungshubschrauber wurde er in<br />

eine Klinik geflogen, verstarb jedoch<br />

wenige Stunden später an seinen Verletzungen.<br />

Im Mittelpunkt des Interesses<br />

standen frühzeitig die L’Hotellier<br />

Schnellverschlüsse als Teil <strong>der</strong> Querru<strong>der</strong>steuerung.<br />

Sie hatten sich in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit auch unter normalen<br />

Betriebsbedingungen geöffnet, so dass<br />

das LBA in Braunschweig 1998, fünf<br />

Jahre vor dem genannten Flugunfall,<br />

reagierte und eine Lufttüchtigkeitsanweisung<br />

bekannt gab. Die Schnellverschlüsse<br />

mussten fortan mit einer<br />

Sicherungsnadel gesichert werden,<br />

alle Luftfahrzeugführer hatten sich mit<br />

den Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> L’Hotellier<br />

Verschlüsse vertraut zu machen und<br />

im Flughandbuch <strong>der</strong> LS-3a, im Abschnitt<br />

„Aufrüsten“ musste stehen:<br />

„Der L’Hotellier Verschluss muss gesichert<br />

werden“. Mitarbeiter <strong>der</strong> BFU<br />

fanden im Wrack des Segelflugzeugs<br />

beide Querru<strong>der</strong>anschlüsse in einem<br />

ungesicherten und unbenutzten Zustand<br />

vor. Sie waren unverformt und<br />

wiesen keinerlei Anzeichen einer gewaltsamen<br />

Öffnung auf. Offensichtlich<br />

ist beim Zusammenbau des Segelflugzeugs<br />

vergessen worden, die Querru<strong>der</strong>bolzen<br />

<strong>der</strong> Tragflächen mit dem<br />

Steuergestänge des Rumpfes zu verbinden<br />

und zu sichern. Ob Sicherheitsnetze<br />

zum Aufspüren dieses Fehlers,<br />

wie beispielsweise eine Sichtprüfung<br />

vor dem Schließen des Handlochdeckels<br />

o<strong>der</strong> eine Funktionsprüfung aller<br />

Ru<strong>der</strong> genutzt wurden, blieb unklar.<br />

Die letzte Chance hätte <strong>der</strong> Pilot bei<br />

<strong>der</strong> Kontrolle vor dem Start gehabt.<br />

Die weit verbreiteten Aufkleber des<br />

DAeC-Büro Flugsicherheit mit dem Titel<br />

„Kontrolle vor dem Start“ sind allerdings<br />

unvollständig. Unter Punkt 8<br />

steht dort „Ru<strong>der</strong>kontrolle – alle Ru<strong>der</strong><br />

freigängig“. Dies war im geschil<strong>der</strong>ten<br />

Unfallgeschehen durch Betätigen des<br />

Steuerknüppels vor dem Start tatsächlich<br />

<strong>der</strong> Fall. Überlebenswichtig für<br />

den Luftfahrzeugführer wäre aber <strong>der</strong><br />

wichtige Zusatz „…und sinngemäßer<br />

Ausschlag“ gewesen! Dann hätten<br />

Starthelfer beim Bewegen des Steuerknüppels<br />

nach rechts und links keinerlei<br />

Bewegungen <strong>der</strong> Querru<strong>der</strong> beobachtet<br />

und Alarm geschlagen.<br />

Der obige Aufkleber in Segelflugzeugen ist beim<br />

Punkt 8 unvollständig. Der Zusatz „und sinngemäßer<br />

Ausschlag“ hätte aus meiner Sicht das<br />

Leben des LS-3a Piloten im geschil<strong>der</strong>ten Unfall<br />

gerettet!<br />

Auswirkungen<br />

des Vergessens<br />

Bei gleicher Ursache bestimmen die<br />

Rahmenbedingungen das Schadensausmaß<br />

beim Vergessen von Arbeitsschritten<br />

im Flugbetrieb. Während<br />

meine Bauchlandung auf einer Graspiste<br />

mit dem Segelflugzeug vom Typ<br />

Cirrus ohne Schaden blieb, hatte die<br />

Besatzung eines kleinen Verkehrsflugzeugs<br />

weniger Glück. Die Beech<br />

1900D trug bei <strong>der</strong> Landung auf dem<br />

Flughafen Frankfurt/Main mit eingefahrenem<br />

Fahrwerk schwere Schäden<br />

davon. Noch schlimmer traf es einen<br />

Privatpiloten. Ein zweisitziger Tiefdecker<br />

aus Faserverbundwerkstoffen und<br />

mit Einziehfahrwerk wurde von einem<br />

Hobbypiloten in Eigenarbeit gebaut<br />

und erhielt vom LBA eine Verkehrszulassung<br />

als Einzelstück. In <strong>der</strong> Luftfahrzeugrolle<br />

war <strong>der</strong> Erbauer als Eigentümer<br />

und Halter eingetragen, <strong>der</strong><br />

seinen Amateurbau auch ausschließlich<br />

selbst flog. Als er an einem Sonntagnachmittag<br />

mit seiner Ehefrau zu einem<br />

Rundflug vom Flugplatz Heubach<br />

startete, hatte das Luftfahrzeug bereits<br />

eine Gesamtbetriebszeit von über 200<br />

Stunden erreicht. Das Motorflugzeug<br />

war zuvor wie üblich vom Eigentümer<br />

auf einem Transportwagen zum<br />

Flugplatz gebracht und dort von ihm<br />

eigenverantwortlich zusammengebaut<br />

worden. Nach dem Start lösten sich<br />

die Tragflächen vom Rumpf und das<br />

Flugzeug stürzte aus geringer Höhe auf<br />

die Piste. Durch den anschließenden<br />

Brand gab es für die beiden Insassen<br />

keine Überlebenschancen. Zur Fixierung<br />

und Verbindung <strong>der</strong> Flächen waren<br />

zwei Bolzen in entsprechenden Beschlagbohrungen<br />

im Holm zu stecken.<br />

Bei einer Untersuchung am Wrack vor<br />

Ort wurden diese Bolzen in den Hülsen<br />

in <strong>der</strong> Kabine vorgefunden, die zu<br />

<strong>der</strong>en Aufbewahrung im demontierten<br />

Zustand des Flugzeugs dienten. Der<br />

Flugunfall mit tödlichem Ausgang ist<br />

durch den Piloten selbst verursacht<br />

worden – er hatte vergessen, beide<br />

Bolzen zur Sicherung <strong>der</strong> Tragflächen<br />

zu benutzen. Auch hier hätte eine einfache<br />

Maßnahme das Auslassen <strong>der</strong><br />

wichtigen Sicherung <strong>der</strong> Tragflächen<br />

verhin<strong>der</strong>t: Die Aufbewahrung <strong>der</strong><br />

Bolzen in einer auf dem Pilotensitz<br />

befestigten Stofftasche. In dem geschil<strong>der</strong>ten<br />

Fall hätte <strong>der</strong> Pilot beim<br />

Platznehmen im Cockpit einen leicht<br />

schmerzhaften taktilen Reiz an seinem<br />

Hinterteil erhalten.<br />

Der Mensch heißt Mensch,<br />

weil er vergisst!<br />

Die Fähigkeit des Menschen, vergessen<br />

zu können, ist eine essenzielle Grundfunktion<br />

des menschlichen Gedächtnisses.<br />

In seinem Lied „Mensch“ hat<br />

es Herbert Grönemeyer so formuliert:<br />

„Der Mensch heißt Mensch, weil er<br />

vergisst!“ Wir sind nur deshalb überlebensfähig,<br />

weil ein großer Anteil <strong>der</strong><br />

Reizinformationen unserer fünf Sinnesorgane<br />

im Arbeitsgedächtnis für<br />

40 Flugsicherheit <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


kurze Zeit vorhanden ist, bevor diese<br />

gelöscht werden. Im Ultrakurzzeitgedächtnis<br />

klingen die Wahrnehmungen<br />

bereits nach 10 bis 20 Sekunden ab,<br />

während sie im Kurzzeitgedächtnis für<br />

rund 20 Minuten verbleiben. Danach<br />

sind auch diese Informationen gelöscht.<br />

Unser Gehirn entscheidet aufgrund<br />

gemachter Erfahrungen je nach<br />

Wichtigkeit <strong>der</strong> ankommenden Impulse,<br />

die in Entscheidungen und Handlungen<br />

umgesetzt werden über die<br />

Zeitdauer des Verbleibs. So sind die<br />

meisten Einzelheiten einer ATIS-Meldung<br />

für Flugplätze schnell vergessen.<br />

Im Langzeitgedächtnis sind dagegen<br />

aufgenommene Sinneswahrnehmungen<br />

lebenslänglich gespeichert. Im<br />

Prozess <strong>der</strong> Speicherung auf Dauer<br />

spielen die menschlichen Gefühle wie<br />

beispielsweise Freude, Angst, Lust<br />

o<strong>der</strong> Schmerz und <strong>der</strong> persönlich bewertete<br />

Grad für das Erlebte eine entscheidende<br />

Rolle. So wird jedem Flieger<br />

<strong>der</strong> erste Alleinflug als positives<br />

Ereignis, ebenso aber auch <strong>der</strong> beobachtete<br />

Absturz eines Fliegerkameraden<br />

als negatives Erlebnis auf Dauer in<br />

Erinnerung bleiben. Weit verbreitet ist<br />

die Auffassung, dass es nur zwei Klassen<br />

von Piloten gibt: Diejenigen, die<br />

eine „Gear-up Landing“ bereits hinter<br />

sich haben und an<strong>der</strong>e, denen das<br />

Landen eines voll funktionstüchtigen<br />

Flugzeugs mit eingefahrenem Fahrwerk<br />

noch bevorsteht. So brach während<br />

eines Flugtages ein als erfahren<br />

gelten<strong>der</strong> Fluglehrer und langjähriger<br />

Display-Pilot sein Kunstflugprogramm<br />

mit einer Harvard Mark IV (T-6 Version)<br />

aufgrund von mehreren Störungen<br />

und Behin<strong>der</strong>ungen im Flugverlauf<br />

ab und setzte das Flugzeug mit einer<br />

Bil<strong>der</strong>buchlandung auf die Graspiste<br />

auf – allerdings ohne den Fahrwerksbedienhebel<br />

in die Stellung „Ausgefahren“<br />

gebracht zu haben. Der Schaden<br />

war gering und <strong>der</strong> Oldtimer war<br />

nach kurzer Zeit wie<strong>der</strong> im flugfähigen<br />

Zustand. Allerdings war dem Berufspiloten<br />

sein „Versagen“ vor einer großen<br />

Anzahl von Zuschauern höchst peinlich<br />

und lädierte subjektiv betrachtet<br />

seinen guten Ruf. Fortan assoziierte er<br />

jeden Landeanflug mit seinem Missgeschick<br />

während des Flugtages und war<br />

für die präzise Durchführung <strong>der</strong> „Prelanding<br />

Checks“ extrem sensibilisiert.<br />

Das Vergessen eines „Gear-down“ im<br />

Landeanflug war durch die Speicherung<br />

des sehr negativen Erlebnisses<br />

vergessen gemacht.<br />

Gedächtnisstützen<br />

Wegen <strong>der</strong> Komplexität von Flugzeugen<br />

und <strong>der</strong> hohen Dynamik des Flugbetriebs<br />

ist <strong>der</strong> berühmte Knoten im<br />

Taschentuch als Memoriehilfe ungeeignet.<br />

Vielmehr entwickelten sich in<br />

<strong>der</strong> Luftfahrt an<strong>der</strong>e Methoden gegen<br />

das Vergessen von Handlungsketten<br />

sowie Auslassen von Arbeitsschritten:<br />

Ein Knoten im Taschentuch ist für Piloten ein<br />

ungeeignetes Mittel, sich an wichtige Vorhaben<br />

in <strong>der</strong> Fliegerei zu erinnern<br />

Die Checklist-Methode: Gerade nach<br />

längeren Flugpausen und Fliegen verschiedener<br />

Flugzeugtypen ist ein Pilot<br />

dankbar für eine Betriebsanleitung. Die<br />

Klarliste ist ein Auszug aus den Abschnitten<br />

Normal- und Notverfahren<br />

des Flughandbuches. Die Einzelheiten<br />

sind vom Hersteller in Zusammenarbeit<br />

mit Testpiloten entwickelt und<br />

von den zuständigen Zulassungsbehörden<br />

genehmigt worden. Die Checklist<br />

ist ein hervorragendes Hilfsmittel, um<br />

nach Ablenkungen und an<strong>der</strong>weitiger<br />

Aufmerksamkeit des Piloten eine kor-<br />

Die konsequente Nutzung <strong>der</strong> CHECK LIST eines<br />

Flugzeugs kann die Auslassung von Arbeitsschritten<br />

verhin<strong>der</strong>n. Lassen Sie sich nicht durch Äußerungen<br />

von Fliegerkameraden wie „nur Flugschüler<br />

nutzen Klarlisten“ negativ beeinflussen<br />

rekte Durchführung von Handlungsschritten<br />

zu gewährleisten. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

für Luftfahrer, die regelmäßig eine<br />

breite Palette von verschiedenen Flugzeugtypen<br />

in die Luft bewegen, ist die<br />

Klarliste überlebenswichtig. Während<br />

meiner Tätigkeit als Motorfluglehrer<br />

habe ich häufig erlebt, dass beson<strong>der</strong>s<br />

die Checkliste mit den Notverfahren<br />

nicht benutzt wurde, denn sie wies<br />

we<strong>der</strong> Fingerabdrücke auf noch waren<br />

„Eselsohren“ zu erkennen.<br />

Das 4-Augen Prinzip: Im technischen<br />

Bereich stellen die Prüfer ein wesentliches<br />

Sicherheitsnetz dar. Sie sind am<br />

Wartungs- und Instandsetzungsprozess<br />

eines Luftfahrzeugs nicht beteiligt<br />

und können somit auch durch ihre individuelle<br />

Wahrnehmung sehr leicht<br />

Arbeitsfehler entdecken. Beim Crewfliegen<br />

minimiert das 4-Augen Prinzip<br />

ein Vergessen von Arbeitsschritten,<br />

erleichtert die Aufnahme von Informationen<br />

und unterstützt bei navigatorischen<br />

Aufgaben. Überdies kann bei gesundheitlichen<br />

Einschränkungen, wie<br />

beispielsweise bei einem akuten Herzinfarkt,<br />

die nicht betroffene Person den<br />

Flug weiterführen.<br />

Verbalisieren: Der Flugbetrieb schafft<br />

häufig Rahmenbedingungen, die beim<br />

Menschen zu Stressreaktionen führen<br />

können. Das laute Aufsagen von<br />

Handlungsabläufen, Techniques und<br />

technischen Betriebsgrenzen nicht nur<br />

in <strong>der</strong> Crew, son<strong>der</strong>n auch bei Soloflügen,<br />

erzielt sowohl eine Handlungssicherheit,<br />

als auch eine Erhöhung <strong>der</strong><br />

Stressresistenz. Durch lautes Aufsagen<br />

von Notverfahren, beispielsweise<br />

„Nachdrücken, geradeaus landen!“<br />

beim Windenstart nach einem Seilriss,<br />

bringt <strong>der</strong> Segelflieger diese wichtigen<br />

Handlungen in sein Arbeitsgedächtnis<br />

und erzielt dadurch eine kurze Reaktionszeit<br />

sowie Sicherheit im Handeln.<br />

Akronyme: Der Begriff ICAO steht für<br />

International Civil Aviation Organisation<br />

(deutsch: Internationale Zivile<br />

Luftfahrtorganisation). Er setzt sich<br />

aus den Anfangsbuchstaben <strong>der</strong> einzelnen<br />

Begriffe zusammen und bildet<br />

so ein leicht merkbares Kurzwort. Diese<br />

Kunstworte werden Akronyme genannt<br />

und sind auch in <strong>der</strong> Luftfahrt<br />

weit verbreitet. Während einer Handlungsdurchführung<br />

mit Hilfe dieser<br />

„Eselsbrücken“ ist die Aufmerksamkeit<br />

dabei nicht auf eine Klarliste gerichtet,<br />

son<strong>der</strong>n auf den Luftraum und<br />

einzelne Instrumente. So steht ANDS<br />

für Acceleration North, Deceleration<br />

South und beschreibt in Kurzform das<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Flugsicherheit 41


Funktionsprinzip eines Magnetkompasses<br />

auf <strong>der</strong> Nordhalbkugel bei Beschleunigungen<br />

und Verzögerungen<br />

auf Ost- und Westkursen. Während die<br />

Anzeige sich wegdreht, bleibt die Flugrichtung<br />

konstant. Genauso verhält es<br />

sich mit <strong>der</strong> Beschreibung des Kompassdrehfehlers<br />

mit dem Akronym<br />

UNOS – Un<strong>der</strong>shoot North, Overshoot<br />

South. Auf <strong>der</strong> nördlichen Hemisphäre<br />

des Globus muss <strong>der</strong> Luftfahrer beim<br />

Kurvenflug mit Hilfe <strong>der</strong> Magnetnadel<br />

zum Ausrollen bei Kurven in Nordrichtung<br />

anzeigenmäßig vorher ausrollen<br />

und bei südlichen Richtungen überschießen.<br />

In <strong>der</strong> Ausbildung zum Militärpiloten<br />

habe ich Bekanntschaft mit<br />

HASELL gemacht und die Inhalte für<br />

Überprüfungen vor Stallübungen, Trudeln<br />

und Kunstflug umgesetzt. Die einzelnen<br />

Buchstaben stehen für Height,<br />

Airframe, Security, Engine, Location,<br />

Lookout. In <strong>der</strong> PPL-Ausbildung habe<br />

ich dann die deutsche Version HALF<br />

angewendet – Höhe, Anschnallgurte,<br />

Lose Teile, Freier Luftraum. Für die<br />

Bedienung <strong>der</strong> Landeklappen und des<br />

Fahrwerks nutzen Berufspiloten das<br />

Kurzwort LOI. Es steht für Limitation,<br />

Operation, Indication und soll durch<br />

konsequente Anwendung Fehler vermeiden.<br />

Das gleiche Ziel wird mit TIM<br />

bei <strong>der</strong> Bedienung von herkömmlichen<br />

Navigationshilfen wie ADF o<strong>der</strong> VOR<br />

verfolgt – Tune-in, Identify, Monitor.<br />

Der Pilot eines Oldtimerflugzeugs <strong>der</strong><br />

T-6 Texan Baureihe kennt das Akronym<br />

GUMPF und nutzt die Merkhilfe<br />

im Landeanflug. Der Begriff steht<br />

für (überlebens-)wichtige Handlungsschritte:<br />

Gas-on fullest tank, Un<strong>der</strong>carriage-down<br />

and locked, Mixturefull<br />

rich, Propeller-full fine, Flaps-full<br />

down. Generell ist es ratsam im Endanflug<br />

GFRC anzuwenden – Gear-down,<br />

Flaps-down, Runway-clear, Clearancereceived.<br />

Auch in deutscher Sprache<br />

existieren Akronyme zum Memorieren<br />

von wichtigen Handlungsabläufen.<br />

Beispielweise nutzt <strong>der</strong> Segelflieger<br />

das Kurzwort FKK (= Fahrwerk, Klappen,<br />

Kontrolle) an <strong>der</strong> Position, um die<br />

Landehilfen am Flugzeug zu überprüfen.<br />

Beim Kurvenflug mit Hilfe des Magnetkompasses<br />

bedient sich <strong>der</strong> Pilot dem Kurzwort UNOS, um in<br />

nördlichen Richtungen anzeigenmäßig früher auszurollen<br />

und bei Südrichtungen einen Nachlauf in<br />

<strong>der</strong> Anzeige zu berücksichtigen<br />

Piloten des Oldtimers Harvard Mark IV nutzen im<br />

Landeanflug das Akronym GUMPF. Auf diese Weise<br />

wird sichergestellt, dass alle Arbeitsschritte<br />

für eine sichere Landung komplett und in <strong>der</strong><br />

vorgegebenen Reihenfolge umgesetzt werden<br />

Sentenzen: Sinnsprüche können aufgrund<br />

ihrer Reimform leicht erlernt<br />

werden und prägen sich durch häufiges<br />

Anwenden auf Dauer ein. Sie sind als<br />

Erinnerungsstützen für Funktionsprinzipien<br />

in <strong>der</strong> Fliegerei weit verbreitet.<br />

Der Merksatz „2 Red, 2 White – you are<br />

right, only Red – you are dead!“ wird<br />

von Piloten im Anflug mit Hilfe <strong>der</strong><br />

optischen Gleitweganzeige PAPI genutzt,<br />

das Akronym steht für Precision<br />

Approach Path Indicator. Privatflugzeugführer<br />

kennen Sentenzen aus dem<br />

Theorieunterricht: „Von Warm nach<br />

Kalt knallt’s!“ und „Vom Hoch ins Tief<br />

geht’s schief!“. Diese Sentenzen erläutern<br />

in knapper Form die Funktionsprinzipien<br />

des barometrischen Höhenmessers<br />

bei abnehmen<strong>der</strong> Temperatur<br />

und sinkendem Luftdruck.<br />

Aufruf<br />

Eine Bitte an die <strong>adler</strong>-Leser: Beteiligen<br />

Sie sich aktiv an <strong>der</strong> Flugsicherheit<br />

für die Allgemeine Luftfahrt und<br />

teilen Sie <strong>der</strong> Redaktion (<strong>adler</strong>@bwlv.<br />

de) weitere Kurzwörter aus dem Flugbetrieb<br />

o<strong>der</strong> Sinnsprüche in <strong>der</strong> Fliegerei<br />

mit. Erläutern Sie diese kurz unter<br />

den jeweiligen Überschriften AKRO-<br />

NYME und SENTENZEN. Ihre Hinweise<br />

werden dann im BWLV-Magazin<br />

gerne veröffentlicht und stehen somit<br />

an<strong>der</strong>en Luftfahrern im Sinne <strong>der</strong> Unfallverhütung<br />

zur Verfügung. Im Voraus<br />

vielen Dank hierfür!<br />

42 Flugsicherheit <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Gute Verbindungen zum Wettergott<br />

hatte Anfang Mai das<br />

Fürstenberg-Fallschirmteam,<br />

das mit zahlreichen Freunden und<br />

Wegbegleitern sein 30-jähriges Jubiläum<br />

auf dem Schwenninger Flugplatz<br />

feierte, darunter auch Oberbürgermeister<br />

Rupert Kubon.<br />

Fallschirm<br />

30 Jahre Fürstenberg Fallschirmteam<br />

Villingen-Schwenningen – Das Team,<br />

das über drei Jahrzehnte lang eine<br />

erfolgreiche und fruchtbare Partnerschaft<br />

mit <strong>der</strong> Fürstenberg-Brauerei<br />

in Donaueschingen betreibt, gehörte<br />

zu den ersten Fallschirmspringern in<br />

Europa, die mit ihren geöffneten Schirmen<br />

am Himmel sozusagen „Werbung“<br />

betreiben. Nicht nur in <strong>der</strong> heimischen<br />

Region, son<strong>der</strong>n darüber hinaus in<br />

vielen Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Welt zaubern die<br />

Fallschirmspringer um Grün<strong>der</strong> Peter<br />

Lendle immer wie<strong>der</strong> mit ihren bemerkenswerten<br />

Fallschirm-Schausprüngen<br />

in den unverkennbaren Fürstenberg-Farben<br />

spektakuläre Bil<strong>der</strong> am<br />

Himmel. So nutzten die Springer auch<br />

den Sonnenschein am Jubiläumstag<br />

um den rund 120 Gratulanten aus nah<br />

und fern eine Demonstration dieser<br />

Randsportart zu zeigen.<br />

Die Sportfliegergruppe Schwenningen,<br />

Abteilung Fallschirmsport, zu <strong>der</strong><br />

das Fürstenberg-Team von Anfang an<br />

gehört, präsentierte eine Demonstration<br />

ihrer „luftigen“ Sportart. Dabei zeigten<br />

angefangen von den Schülern bis<br />

zu den „alten Hasen“ ihr Können. Das<br />

Fürstenberg-Fallschirm-Team erfreute<br />

seine vielen Freunde und Gratulanten<br />

mit einem „Stapel“ von acht Springern<br />

übereinan<strong>der</strong> mit geöffnetem Schirm<br />

am blauen Himmel. Gesprungen wurde<br />

aus <strong>der</strong> DO 27 ebenfalls in den<br />

Farben <strong>der</strong> Fürstenberg-Brauerei, aus<br />

<strong>der</strong> auch viele Gäste während eines<br />

Rundfluges die Heimat von oben genießen<br />

konnten. Darunter auch Oberbürgermeister<br />

Rupert Kubon, <strong>der</strong> die<br />

„Schmetterlingsstadt“ und das Gartenschaugelände<br />

aus luftiger Höhe<br />

betrachtete. Viele befreundete Vereine<br />

und treue Wegbegleiter feierten in <strong>der</strong><br />

Halle am Flugplatz, in <strong>der</strong> die „Gleferi“<br />

Musikanten aus Aufen und die<br />

Schwenninger Kultgruppe „D’Bähnd“<br />

für gute Laune sorgten. Als Vertreterin<br />

<strong>der</strong> Fürstenberg- Brauerei war Susanne<br />

Reddemann anwesend, die das Team<br />

schon seit vielen Jahren begleitet und<br />

betreut.<br />

Text und Fotos: Hans-Jürgen Götz<br />

Die Jubiläumsveranstaltung des Fürstenberg-Fallschirmteam wurde dazu benutzt das springerische<br />

Leistungsvermögen <strong>der</strong> Gruppe wie<strong>der</strong> einmal eindrucksvoll unter Beweis zu stellen<br />

30-jährige Tradition: Das Fürstenberg-Fallschirmteam vereint Tradition und sportliche Höchstleistungen<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Fallschirm 43


MUSTER Bücher<br />

A. Figgen / D. Plath / K. Morgenstern<br />

A380:<br />

Der Mega-Airbus<br />

im Linieneinsatz<br />

Gerald Kainberger<br />

Das große Buch<br />

des Modellflugs<br />

Hinrik Schulte<br />

RC-Wasserflug mit<br />

Schaummodellen<br />

Der Super-Jumbo A380, das größte Passagierflugzeug<br />

<strong>der</strong> Welt, ist eine echte<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung, ein Riesen-Projekt<br />

für Airbus, aber vor allem ein Flugzeug<br />

<strong>der</strong> Superlative: Größe, Materialien,<br />

Passagierzahl – alles ist außergewöhnlich.<br />

Dieser großformatige Bildband<br />

zeigt Ihnen alle Etappen <strong>der</strong> Projektentwicklung,<br />

bis zum erfolgreichen<br />

Erstflug und den ersten Einsätzen im<br />

Linienflug. Spektakuläre Aufnahmen<br />

dieser Ausnahmeereignisse <strong>der</strong> Luftfahrtgeschichte<br />

sind die Höhepunkte<br />

dieses Buches. Mit spektakulären Bil<strong>der</strong>n<br />

und sachkundigen Informationen<br />

zu allen Etappen <strong>der</strong> Projektentwicklung,<br />

mit einer Reportage über die intensiven<br />

Vorbereitungsarbeiten bei <strong>der</strong><br />

Lufthansa und ersten Erfahrungsberichten<br />

an<strong>der</strong>er Airlines weckt dieser<br />

großformatige Bildband die Vorfreude<br />

auf den „Riesenvogel“. Dem Buch<br />

von Achim Figgen, Karl Morgenstern<br />

und Dietmar Plath mangelt es jedoch<br />

an mehr Aufnahmen <strong>der</strong> Kabine des<br />

A380, die dem Luftfahrtbegeisterten<br />

interessante Einblicke in die teilweise<br />

luxuriösen Kabinen von Emirates und<br />

Co. gewähren. Dennoch handelt es<br />

sich bei diesem Werk um einen empfehlenswerten<br />

Gesamtüberblick.<br />

A. Figgen / D. Plath / K. Morgenstern<br />

A 380: Der Mega-Airbus im Linieneinsatz<br />

123 Seiten, Format 30,8 x 24,6 cm<br />

Preis 34,90 Euro<br />

ISBN: 978-3-76547-055-4<br />

Geramond Verlag<br />

Das große Buch des Modellflugs: Ob<br />

Einsteiger o<strong>der</strong> Profi – vertiefen Sie<br />

Ihre Kenntnisse und Fertigkeiten,<br />

schließen Sie Wissenslücken, klären<br />

Sie offene Fragen. In diesem Buch<br />

wird wirklich je<strong>der</strong> relevante Aspekt<br />

<strong>der</strong> Modellfliegerei beleuchtet. Mit<br />

dem erworbenen Know-how werden<br />

Sie erfolgreicher am Flugmodellbau<br />

teilnehmen! Hier finden Sie alles aus<br />

einer Hand. Autor Gerald Kainberger<br />

ist erfahrener Modellflugpilot und seit<br />

1991 auch am Steuer von Verkehrsflugzeugen<br />

unterwegs, seit 1995 als<br />

Kapitän. Aus dem Inhalt: Das Flugmodell<br />

und seine allgemeinen Erkennungsmerkmale<br />

Antriebsarten und<br />

Energiespeicher. Die Funkfernsteuerung<br />

Wetter und Modellflug Gelände,<br />

Modellflug und Recht Modellflug und<br />

Umweltschutz Bauen und Fliegen Baukastenausführungen<br />

Anschaffungs-,<br />

Rohbau-, Ausrüstungs- und Einstellungsphase<br />

Programmierung <strong>der</strong> RC-<br />

Anlage. Die Flugphasen – vom Start<br />

bis zur Landung Segelflugzeuge Motorflugzeuge<br />

Impellermodelle Strahltriebwerke<br />

Hubschrauberfliegen Beson<strong>der</strong>e<br />

Flugstile Einführung in den Kunstflug<br />

Simulatortraining.<br />

Gerald Kainberger<br />

Das große Buch des Modellflugs:<br />

Theorie – Technik - Praxis<br />

236 Seiten, Format 22,8 x 16,2 cm<br />

Preis 29,80 Euro<br />

ISBN: 978-3-88180-793-7<br />

VTH Verlag<br />

RC-Wasserflug mit Schaummodellen<br />

und Schaumwaffeln sind in den vergangenen<br />

Jahren regelrecht in Mode<br />

gekommen. Diesen Modellen kann<br />

eindringendes Wasser, im Gegensatz<br />

zu Holzmodellen, nichts anhaben. Die<br />

typische Größe dieser Schaummodelle<br />

ist ein weiteres Argument. Mit Spannweiten<br />

von 80 bis 150 Zentimetern und<br />

geringem Gewicht kann man auch auf<br />

kleineren Gewässern mühelos fliegen.<br />

Das Wasserfliegen unterscheidet sich<br />

vom „normalen Modellflug“ insbeson<strong>der</strong>e<br />

darin, dass das Starten und Landen<br />

die eigentliche Faszination ausmacht.<br />

Der Autor wird Sie überzeugen<br />

– Wasserfliegen mit Modellen ist ein<br />

Riesenspaß und eine echte Bereicherung<br />

des Modellflugalltags! Aus dem<br />

Inhalt: Das richtige Gewässer: Gewässergröße,<br />

Besitzverhältnisse, Umweltschutz,<br />

Versicherung. Das richtige Modell:<br />

Modellgröße, Schwimmflugzeug<br />

o<strong>der</strong> Flugboot? Maßstab, Schaumwaffel<br />

o<strong>der</strong> Holzmodell? Antrieb: Beson<strong>der</strong>heiten:<br />

Wasserschutz, Umrüstung<br />

auf Schwimmer, Konstruktion von<br />

Schwimmern, Lenken auf dem Wasser,<br />

Bergung aus dem Wasser, Wasserfliegen<br />

im Winter.<br />

Hinrik Schulte<br />

RC-Wasserflug mit Schaummodellen<br />

128 Seiten, Format 22,8 x 16,2 cm<br />

Preis 18,80 Euro<br />

ISBN: 978-3-88180-794-4<br />

VTH Verlag<br />

44 Bücher <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


BWLV-Terminservice 2010<br />

von bis Sp. Maßnahme Ort<br />

BWLV-Mitteilungen<br />

(Alle Angaben ohne Gewähr)<br />

02.07.2010 10.07.2010 SF Deutsche Meisterschaft im Segelkunstflug – Infos: http://fliegerklub-brandenburg.de Brandenburg-Mühlenfeld (EDBE)<br />

03.07.2010 MT 52. Südwestdeutscher Rundflug 2010 (Ausweichtermin: 4.7.2010) – Infos: nerdinger@bwlv.de Konstanz (EDTZ)<br />

03.07.2010 18.07.2010 SF Segelflug Weltmeisterschaft (Standard-, Club- und World Class) Prievidza (Slowenien)<br />

07.07.2010 A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart Regierungspräsidium Stuttgart<br />

08.07.2010 17.07.2010 SF Qualifikationsmeisterschaft 2010 (Standard-, 18m- und Club-Klasse) in Stendal-Borstel Flugplatz Stendal-Borstel (BB)<br />

10.07.2010 11.07.2010 A Sommerfest <strong>der</strong> Segelflieger – Flugtag Malmsheim – www.sfcleonberg.de Flugplatz Malmsheim<br />

10.07.2010 11.07.2010 A Hülbener Flugplatzfest u. Modellflugtag 2010 – Nähere Infos: Werner Buck 07026/ 2356 Flugplatz Hülben<br />

10.07.2010 11.07.2010 SF Individuelles Überland-Wochenende 1 – Nähere Infos: www.segelflugschule.info BWLV-Flugschule, Hornberg<br />

10.07.2010 11.07.2010 A BZF II Sprechfunk VFR Deutsch Kurs 3 – Nähere Infos: www.motorflugschule.info BWLV-Motorflugschule, Hahnweide<br />

10.07.2010 11.07.2010 MD Modellflugtag Hülben 2010 – Infos: Dietmar Huttenlocher; c.d.huttenlocher@t-online.de Flugplatz Hülben<br />

11.07.2010 A Flugplatzfest Bad Saulgau – Nähere Infos: www.fliegergruppe-badsaulgau.de Flugplatz bad Saulgau<br />

14.07.2010 A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Freiburg Regierungspräsidium Freiburg<br />

16.07.2010 18.07.2010 MT Thüringen-Cup für Solopiloten und Besatzungen – Nähere Infos: I. Gertel; gertel@arcor.de Flugplatz Gera-Leumnitz (EDAJ)<br />

17.07.2010 18.07.2010 A Royal International Air Tattoo 2010 – Nähere Infos: www.airtattoo.com Fairford (UK)<br />

17.07.2010 18.07.2010 A Jubiläumsflugtag – 60. Jahre FSG Letzenberg-Malsch e.V. –<br />

Infos: www.segelflug.de/vereine/malsch<br />

Segelfluggelände Malsch<br />

17.07.2010 24.07.2010 SF Weltmeisterschaft im Segelkunstflug – Klasse Advanced Jämijärvi (Finnland)<br />

17.07.2010 01.08.2010 SF Sommerlehrgang Segelflug – Nähere Infos: Gerhard Kresse – 0175/ 9239199 Flugplatz Laucha<br />

18.07.2010 29.07.2010 SF Qualifikationsmeisterschaft 2010 (Standard-, Club-, 15m-, DoSi- & 18m-Klasse) in Rotenburg Flugplatz Rotenburg (Wümme) (NS)<br />

19.07.2010 29.07.2010 SF Intern. Segelflug-Wettbewerb Lilienthal Glide 2010 – Infos: http://contest.fccberlin.de Flugplatz Lüsse (BB)<br />

19.07.2010 29.07.2010 SF Qualifikationsmeisterschaft 2010 (DoSi-, Offene- und 18m-Klasse) in Lüsse Flugplatz Lüsse (BB)<br />

21.07.2010 A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart Regierungspräsidium Stuttgart<br />

23.07.2010 A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Tübingen Landespolizeidirektion Tübingen<br />

24.07.2010 25.07.2010 A Isnyer Flugtage 2010 – Infos: Axel Schulz (axelschulzmail@t-online.de) od. www.lsg-isny.de Segelflugplatz Isny<br />

24.07.2010 25.07.2010 SF Individuelles Überland-Wochenende 2 – Nähere Infos: www.segelflugschule.info BWLV-Flugschule, Hornberg<br />

24.07.2010 25.07.2010 A 100 Jahre Flugplatz <strong>Baden</strong>-Oos –<br />

H. Göricke; goericke-0001@t-online.de; www.flugplatz-baden-oos.de Flugplatz <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>-Oos<br />

24.07.2010 06.08.2010 MT PPL (A) JAR FCL – Vollzeitkurs 2 – Nähere Infos: www.motorflugschule.info BWLV-Motorflugschule, Hahnweide<br />

24.07.2010 08.08.2010 SF Segelflug Weltmeisterschaft (15m-, 18m- und Offene Klasse) Szeged (Ungarn)<br />

28.07.2010 04.08.2010 A XXX OSTIV-Congress 2010 Szeged (Ungarn) / 31. FAI SF-WM – Infos: www.ostiv.fai.org Szeged (Ungarn)<br />

26.07.2010 01.08.2010 A EAA Air Venture Oshkosh 2010 – Nähere Infos: www.airventure.org Oshkosh, Wisconsin (USA)<br />

28.07.2010 A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Karlsruhe Regierungspräsidium Karlsruhe<br />

29.07.2010 08.08.2010 SF Qualifikationsmeisterschaft 2010 (Club-, DoSi- und 18m-Klasse) in Marpingen Flugplatz Marpingen (SL)<br />

29.07.2010 08.08.2010 SF Qualifikationsmeisterschaft 2010 (Standard-, Club-, Offene- und 18m-Klasse) in Roitzschjora Flugplatz Roitzschjora (SN)<br />

31.07.2010 07.08.2010 SF Qualifikationsmeisterschaft 2010 (Club-Klasse) auf <strong>der</strong> Wasserkuppe Flugplatz Wasserkuppe (HE)<br />

31.07.2010 07.08.2010 SF 42. Klippeneck Wettbewerb 2010 – Nähere Infos: www.klippeneck.info Segelfluggelände Klippeneck<br />

31.07.2010 01.08.2010 A 4. Riedlinger Oldtimertreffen – Nähere Infos: Manfred Schlegel; schlegel1@web.de Flugplatz Riedlingen<br />

31.07.2010 01.08.2010 A FLY IN in Weipertshofen 2010 – Nähere Infos: www.sfgcrailsheim.de Segelfluggelände Weipershofen<br />

01.08.2010 13.08.2010 SF DAeC-Multiplikatoren-Lehrgang für Segelfluglehrer Flugplatz St. Auban (Frankreich)<br />

02.08.2010 13.08.2010 SF Qualifikationsmeisterschaft 2010 (Standard-, Club- und 15m-Klasse) in Lachen/ Speyerdorf Flugplatz Lachen/ Speyerdorf (RP)<br />

04.08.2010 A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart Regierungspräsidium Stuttgart<br />

06.08.2010 08.08.2010 A 7. Rennen <strong>der</strong> RED Bull Air Race Serie 2010 – Nähere Infos: www.redbullairrace.com Euro Speedway Lausitz<br />

07.08.2010 08.08.2010 SF Individuelles Überland-Wochenende 3 – Nähere Infos: www.segelflugschule.info BWLV-Flugschule, Hornberg<br />

07.08.2010 14.08.2010 FB Deutsch-Franz. Jugendwerk – Ballonjugendlager 2010 – Infos: yousif.abdel.gadir@dfsv.de Mammendorf (BY)<br />

10.08.2010 21.08.2010 SF Deutsche Segelflug-MS <strong>der</strong> Junioren 2010 und Vor-WM Junioren 2011 (Club-/ Standard-Kl.) Flugplatz Freudenstadt-Musbach<br />

15.08.2010 28.08.2010 SF BWLV-Multiplikatoren-Lehrgang für Segelfluglehrer – Nähere Infos: golly@bwlv.de St. Auban (Frankreich)<br />

15.08.2010 29.08.2010 SF Deutsche Segelflugmeisterschaft <strong>der</strong> Frauen 2010 (Club-, Standard- und 15m-Klasse) Flugplatz Zwickau<br />

18.08.2010 A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart Regierungspräsidium Stuttgart<br />

21.08.2010 22.08.2010 A Walldorfer Flugtage 2010 – Nähere Informationen: www.segelflug-walldorf.de Flugplatz Walldorf (EDGX)<br />

21.08.2010 22.08.2010 A Flugplatzfest Ellwangen-Erpfental 2010 Flugplatz Ellwangen-Erpfental<br />

22.08.2010 04.09.2010 SF BWLV-Jugendlager im Segelflug 2010 – Nähere Informationen: golly@bwlv.de Segelflugplatz Sinsheim<br />

22.08.2010 SF 20. Flugplatzfest <strong>der</strong> FSG Wangen-Kisslegg – Infos: paul-dieter.bernhard@t-online.de Segeflugplatz Wangen-Kisslegg<br />

23.08.2010 28.08.2010 SF Überland-Lehrgang 3 – Nähere Infos: www.segelflugschule.info BWLV-Flugschule, Hornberg<br />

26.08.2010 05.09.2010 SF BWLV-Jugendlager im Segelflug 2010 – Nähere Informationen: golly@bwlv.de Segelflugplatz Berneck<br />

27.08.2010 29.08.2010 A Fly-In Tannkosh 2010 – Nähere Infos: www.tannkosh.de Flugplatz Tannheim<br />

27.08.2010 30.08.2010 MT Traditions-Rallye Rund um Berlin – Nähere Infos: I. Gertel; gertel@arcor.de Flugplatz Brand<br />

28.08.2010 29.08.2010 A Tag <strong>der</strong> offenen Tür und Treffen <strong>der</strong> Minimumflieger – Infos: Gerhard Kresse – 0175/ 9239199 Flugplatz Laucha<br />

28.08.2010 29.08.2010 A Flugtage <strong>der</strong> FG Donzdorf – kein Eintritt/Landegebühren – www.fliegergruppe-donzdorf.de Flugplatz Donzdorf<br />

29.08.2010 A Flugplatzfest und Fly-In – Nähere Infos: sayler@autohaus-sayler.de Flugplatz Erbach (EDNE)<br />

29.08.2010 A Müllheimer Flugplatzfest 2010 – Nähere Infos: www.segelflug.de/vereine/muellheim Flugplatz Müllheim<br />

29.08.2010 05.09.2010 SF „BWLV-Segelkunstflug-Lehrgänge 2010 – Nähere Infos: H. Golly; golly@bwlv.de“ Flugplatz Radolfzell-Stahringen<br />

30.08.2010 25.11.2010 MT PPL (A) JAR FCL – Abendkurs 2 – Nähere Infos: www.motorflugschule.info BWLV-Motorflugschule, Hahnweide<br />

03.09.2010 A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Tübingen Regierungspräsidium Tübingen<br />

03.09.2010 05.09.2010 A 4. Air Magdeburg – Messe für Luftsport, Privat- und Geschäftsluftfahrt –<br />

Infos: www.air-magdeburg.de<br />

Business Airport Magdeburg<br />

04.09.2010 05.09.2010 MD 48. Teckpokalfliegen 2010 – Nähere Infos: www.teckpokal.de Kirchheim/Teck<br />

04.09.2010 05.09.2010 T Fallschirmwart Lehrgang – Teil 1 – Nähere Infos: birkhold@bwlv.de BWLV-Flugschule, Hornberg<br />

08.09.2010 A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart Regierungspräsidium Stuttgart<br />

08.09.2010 12.09.2010 A Oldtimer und Gleitertreffen – Nähere Infos: Gerhard Kresse – 0175/ 9239199 Flugplatz Laucha<br />

05.09.2010 A Flugplatzfest Blaubeuren – Infos: www.flgblaubeuren.de o<strong>der</strong> charlie.bau<strong>der</strong>@t-online.de Flugplatz Blaubeuren (EDMC)<br />

Legende:<br />

A = Allgemeine Veranstaltungen, FS = Fallschirmsport, FB = Freiballon, H = Hubschrauber, HG = Hängegleiten, M = Messe, MD = Modellflug,<br />

MT = Motorflug, MS = Motorsegler, SF = Segelflug, UL = Ultraleichtfliegen, LJ = Luftsportjugend, PR = Öffentlichkeitsarbeit, T = Technik<br />

Terminhinweise schicken Sie bitte rechtzeitig an loehmann@bwlv.de.<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 BWLV-Mitteilungen 45


Regionen<br />

Region<br />

1<br />

Rhein-Neckar-Enz<br />

60 Jahre FSG Letzenberg-Malsch<br />

e.V.<br />

Malsch – Am 17. und 18. Juli 2010<br />

feiert die Flugsportgemeinschaft Letzenberg-Malsch<br />

ihr 60-jähriges Jubiläum.<br />

Am Samstagmittag starten wir<br />

die Veranstaltung mit unserem Kin<strong>der</strong>nachmittag<br />

und diversen Flugshows.<br />

Abends bietet die Rock-Band „ZAP-<br />

Gang“ ein vielfältiges Musikprogramm.<br />

Sonntags setzen wir das Programm fort<br />

und zeigen dabei Flugeinlagen mit<br />

Oldtimer-Flugzeugen, Kunstflug und<br />

Fallschirmspringern. Darüber hinaus<br />

freuen wir uns selbstverständlich über<br />

Gäste mit fliegenden Verkehrsmitteln<br />

und möchten insbeson<strong>der</strong>e Piloten<br />

von Oldtimer-Maschinen mit einem<br />

Verzehrgutschein belohnen.<br />

Text und Foto: Stefan Hildebrandt<br />

Region<br />

3<br />

Ostalb-Donau<br />

Riedlingen – Ein Oldtimer-Treffen für<br />

alles was historisch ist und sich bewegt<br />

hat die Fliegergruppe Riedlingen<br />

vor einigen Jahren ins Leben gerufen.<br />

Bereits zum vierten Mal treffen sich<br />

dieses Jahr am 1. August 2010 die Liebhaber<br />

von Oldtimern – ob Flugzeug,<br />

Auto, Motorrad, Traktor o<strong>der</strong> Unimog<br />

– alle sind willkommen und vertreten.<br />

Als beson<strong>der</strong>es Highlight bereichert<br />

dieses Jahr <strong>der</strong> Heinkel-Club die Veranstaltung<br />

mit seinem südwestdeutschen<br />

Heinkel-Treffen. Thematisch<br />

passen die Heinkel-Freunde beson<strong>der</strong>s<br />

gut zu dem Treffen auf dem Flugplatz,<br />

Zielgruppe: Oldtimer -Flugzeuge<br />

4. Riedlinger Oldtimer-Treffen 2010<br />

mit südwestdeutschem Heinkeltreffen<br />

war <strong>der</strong> geniale Ingenieur Erst Heinkel<br />

Fahrzeugkonstrukteur und Luftfahrtpionier<br />

zugleich.<br />

Nach den Erfolgen in den vergangenen<br />

Jahren und einem immer größer<br />

werdenden Rahmen trägt die Fliegergruppe<br />

dieses Jahr zum vierten Mal<br />

dieses Treffen aus. Fast 200 historische<br />

Fahrzeuge und Flugzeuge fanden im<br />

vergangenen Jahr den Weg zum Riedlinger<br />

Flugplatz. Eine ganz beson<strong>der</strong>e<br />

Spezialität zeichnet das Riedlinger<br />

Treffen aus – die Vielfalt – eingebettet<br />

in die lauschige Atmosphäre, die <strong>der</strong><br />

Donau-Flugplatz ausstrahlt.<br />

Bereits am Vorabend, am 31. Juli,<br />

öffnet die Fliegergruppe ihre Pforten<br />

für die Fahrer und Piloten <strong>der</strong> Oldtimer.<br />

Bei einer kleinen Oldie-Party mit<br />

Bar-Betrieb gibt es abseits des Trubels<br />

viele Möglichkeiten zu „Benzingesprächen“,<br />

Fachsimpeleien und um neue<br />

Kontakte zu knüpfen. Hinweise zu<br />

Übernachtungsgelegenheiten finden<br />

sich auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Fliegergruppe.<br />

Selbstverständlich fallen keine<br />

Landegebühren an.<br />

Die Fliegergruppe Riedlingen lädt<br />

alle Besitzer und Freunde historischer<br />

Flugzeuge und Fahrzeuge am 1. August<br />

ab 10.30 Uhr an den Flugplatz<br />

ein. Eine Außenlandegenehmigung für<br />

Flugzeuge bis 2 to und Hubschrauber<br />

ist beantragt.<br />

Weitere Infos, Anfluginformationen<br />

und Eindrücke vom letzten Oldtimertreffen<br />

finden sich auf <strong>der</strong> Homepage:<br />

www.fliegergruppe-riedlingen.de<br />

Kontakt:<br />

oldtimer@fliegergruppe-riedlingen.de<br />

Tel. 07371 / 5 03 94 27<br />

Text und Foto: Manfred Schlegel<br />

46 Regionen <strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010


Weipertshofen –<br />

FLY IN 2010<br />

Weipertshofen – In diesem Jahr veranstaltet<br />

die Sportfliegergruppe Crailsheim<br />

e.V. zum ersten mal ein Fly-In auf<br />

ihrem schön gelegenen Segelfluggelände<br />

nahe <strong>der</strong> Ortschaft Weipertshofen.<br />

Willkommen ist je<strong>der</strong> <strong>der</strong> sein Fluggerät,<br />

egal ob Segelflugzeug, Ultraleichtflugzeug,<br />

Motorsegler, am Samstag,<br />

den 31. Juli o<strong>der</strong> am Sonntag, den<br />

1. August nach Weipertshofen fliegt.<br />

Besatzungen mit Echo-Maschinen bitten<br />

wir, sich vorab bis spätestens zum<br />

13. Juli 2010 anzumelden.<br />

Jedes Besatzungsmitglied bekommt<br />

ein kostenloses Essen mit Getränk,<br />

Landegebühren entfallen selbstverständlich.<br />

Weiterhin können Piloten<br />

unter ihrer eigenen Tragfläche campen<br />

und das Hallenfest am Samstagabend<br />

mit Musik und Barbetrieb genießen.<br />

Wer <strong>der</strong> Veranstaltung nicht den ganzen<br />

Tag beiwohnen möchte, kann sich<br />

am direkt angrenzenden Badesee etwas<br />

Das Segelfluggelände Weipertshofen (Bildmitte) mit dem markanten Badesee unweit des Platzes ist<br />

idyllisch in die Landschaft eingebettet<br />

sonnen o<strong>der</strong> eine Runde schwimmen<br />

gehen und nebenbei die Flugbewegungen<br />

auf dem Segelfluggelände beobachten<br />

und so in die Sommerferien<br />

starten. Die Sportfliegergruppe Crailsheim<br />

e.V. freut sich auf euer Kommen.<br />

Text Max Schust / Foto: Harald Golly<br />

Weitere Informationen bitte aufnehmen<br />

unter: www.sfgcrailsheim.de<br />

Voranmeldung und Informationen bei<br />

<strong>der</strong> 1. Vorsitzenden Ulrike Wüstner:<br />

Mail: ulrike.wuestner@sfgcrailsheim.de<br />

Telefon (abends): 0 79 51 / 46 75 81<br />

Region<br />

7<br />

Schwarzwald<br />

Segelflug-<br />

Trainingslager 2010<br />

Müllheim – Zum mittlerweile 17. Mal<br />

hat in den Pfingstferien das Segelflugtrainingslager<br />

des Markgräfler Luftsportvereines<br />

e.V. Müllheim stattgefunden.<br />

Bedingt durch das meist gute<br />

Wetter konnten auf dem Segelfluggelände<br />

in Müllheim viele Flüge absolviert<br />

werden.<br />

Die Piloten und Flugschüler des<br />

Müllheimer Vereines konnten hierzu<br />

auch wie<strong>der</strong> einige Teilnehmer von <strong>der</strong><br />

benachbarten Sportfluggruppe „Immelmann“<br />

aus Bremgarten begrüssen. Einige<br />

beson<strong>der</strong>s lange und weite Flüge<br />

konnten erfolgreich erfolgen werden.<br />

Den Piloten gelangen dabei zum Teil<br />

recht große und zeitlich ausgedehnte<br />

Flüge, die sie auf die Schwäbische<br />

Alb o<strong>der</strong> in den Mittleren Schwarzwald<br />

führten. So wurde auf <strong>der</strong> einen<br />

Seite bis Albstadt geflogen o<strong>der</strong> auf<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite bis St. Georgen. An<br />

den thermisch weniger guten Tagen,<br />

kamen die Flugschüler für kurze und<br />

nahe Übungsflüge voll auf ihre Kosten.<br />

Insgesamt rund 30 – 40 Teilnehmer,<br />

darunter viele Familienangehörige,<br />

flogen mit 15 Segelflugzeugen sowie<br />

Motorsegler und Ultraleicht täglich<br />

in <strong>der</strong> Ausbildung o<strong>der</strong> zum Training<br />

im Streckensegelflug. Insgesamt wurden<br />

etwa 300 Flüge durchgeführt und<br />

waren dabei über 200 Stunden in <strong>der</strong><br />

Luft. Sebastian Schmitt aus Ballrechten-Dottingen<br />

absolvierte während <strong>der</strong><br />

Woche erfolgreich seine Windenfahrerprüfung.<br />

Christopher Hermann (Bad<br />

Krozingen) konnte erfolgreich seine<br />

Ausbildung zum Segelflugzeugführer<br />

mit dem Bestehen <strong>der</strong> praktischen Prüfung<br />

beenden.<br />

Organisiert wurde dieses Trainingslager<br />

wie in den vergangenen Jahren<br />

vom 1. Vorsitzenden Arno Breitenfeld<br />

(Müllheim), <strong>der</strong> wie<strong>der</strong> sehr viel Wert<br />

auf gemeinschaftliche Aktionen legte.<br />

Nach einem gemeinsamen Frühstück<br />

aller Teilnehmer jeden Morgen im<br />

Clubheim wurde entsprechend dem<br />

Wetter mit dem Fliegen begonnen. Je<br />

nach Wetter wurde entwe<strong>der</strong> ausgebildet<br />

o<strong>der</strong> Streckensegelflug trainiert.<br />

Die Abende wurden jeweils mit einem<br />

gemeinsamen Abendessen beschlossen.<br />

Am Abschlussabend fanden sich<br />

insgesamt nahezu 80 Personen zusammen,<br />

die gemeinsam feierten und<br />

dem Trainingslager einen schönen und<br />

würdigen Abschluss gaben. Das Trainingslager<br />

fand bei den Teilnehmern<br />

wie<strong>der</strong> große Zustimmung, sodass sich<br />

alle auf das nächste Jahr freuen.<br />

Text und Foto: Arno Breitenfeld<br />

(Markgräfler Luftsportverein e. V.<br />

Müllheim)<br />

Auch die 17. Auflage des Pfingstfluglagers im badischen Müllheim verhieß Spaß, gelebte Gemeinschaft<br />

und fliegerische Leidenschaft<br />

<strong>der</strong> <strong>adler</strong> 07/2010 Regionen 47


Luftsport in<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

…wo Fliegen am schönsten ist!<br />

BWLV-Jugend- und Weiterbildungsstätte Klippeneck<br />

Klippeneck 7, 78588 Klippeneck<br />

Buchungen: (0 74 24) 8 46 34, Fax 82 82 (B. Schwenk)<br />

E-Mail: klippeneck@bwlv.de<br />

Flugbetrieb: M. Puschendorf, Untere Blatt 10, 78253 Eigeltingen<br />

Telefon/Fax (0 77 74) 92 06 31<br />

E-Mail: puschendorf-renner@t-online.de<br />

BWLV-Flugschule und Leistungszentrum Hornberg<br />

73529 Schwäbisch Gmünd-Hornberg<br />

Telefon (0 71 71) 8 21 04, Fax 8 55 54<br />

E-Mail: segelflugschule@bwlv.de<br />

Internet: www.segelflugschule.info<br />

BWLV-Flugschule Hahnweide<br />

FP Hahnweide, Klaus-Holighaus-Str. 62<br />

73230 Kirchheim unter Teck<br />

Telefon (0 70 21) 5 40 51, Fax 8 40 42<br />

E-Mail: motorflugschule@bwlv.de<br />

Internet: www.motorflugschule.info<br />

Neu eingetroffen!<br />

– Aquila<br />

– Cessna 172<br />

mit GARMIN 1000<br />

BWLV-Geschäftsstelle, Herdweg 77, 70193 Stuttgart<br />

Tel. (07 11) 22 76 20, Fax (07 11) 2 27 62-44, E-Mail: info@bwlv.de, Internet: www.bwlv.de

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