Newsletter Chance 50plus Ausgabe 9/2013
Newsletter Chance 50plus Ausgabe 9/2013
Newsletter Chance 50plus Ausgabe 9/2013
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v.l.:Constanze Santarossa; Bernhard Wiedemann,<br />
Geschäftsführer Jobcenter Wetterau; ganz rechts:<br />
Karin Frech, Geschäftsführerin FAB gGmbH<br />
Seit vier Monaten wird in der Büdinger<br />
„Kreativ-Werkstatt“ der FAB gGmbH<br />
im Auftrag des Jobcenters Wetterau<br />
intensiv handwerklich gearbeitet.<br />
Arbeitsuchende können hier unter<br />
fachkundiger Anleitung ihre Stärken<br />
(wieder) neu entdecken und kreative<br />
Ideen umsetzen. Eines der Ergebnisse<br />
aus der Fahrradwerkstatt - sechs aufbereitete<br />
Fahrräder - wurde am<br />
www.chance50.de<br />
Jobclub Gießen: MAX macht mobil!<br />
Ende August führten der Jobclub<br />
Gießen und das Projekt MAX des Polizeipräsidiums<br />
Mittelhessen ein Mobilitätstraining<br />
durch. 20 Teilnehmer konnten<br />
gleich zu Beginn mit der Rauschbrille<br />
die Problematiken von Alkohol im<br />
Straßenverkehr kennenlernen - danach<br />
wurde intensiv mit dem Fahrrad<br />
geübt sowie die verschiedenen Mobilitätsformen<br />
in der Stadt aufgezeigt.<br />
Kreativ-Werkstatt Büdingen -<br />
mit Freude an der Arbeit<br />
14. August an das Gesundheitsprojekt<br />
AGILer der Sportuniversität Frankfurt<br />
übergeben.<br />
Die Kreativität im „Upcycling“ von Gebrauchtem<br />
scheint hier buchstäblich<br />
keine Grenzen zu kennen: Nicht mehr<br />
verwendbare Fahrräder werden auch<br />
schon mal bepflanzt und schmücken<br />
einen Vulkanradweg. Aus alten Jeans,<br />
Bettwäsche, Moosgummi oder Kaffeetüten<br />
entstehen Portemonnaies, Taschen,<br />
Tischsets, Schreibetuis oder Kita-Lätzchen;<br />
und Geschenkpapier-Reste verwandeln<br />
sich tatsächlich in einen 2000<br />
Perlen-Schmuckvorhang.<br />
Aus alt mach’ neu<br />
Die Nähwerkstatt (mit ihren zwölf Teilnehmerinnen)<br />
war bereits im März an<br />
den Start gegangen, es folgten nach<br />
und nach eine Holz-, Mal- und Lackierund<br />
schließlich die Fahrradwerkstatt.<br />
Das Prinzip, die Produkte im wesentlichen<br />
aus Altmaterial herzustellen und<br />
für einen guten Zweck zu stiften (statt<br />
zu vermarkten), gilt überall.<br />
„Dabei ist es uns wichtig, mit den Teilnehmern<br />
alle Formen von Mobilität, die<br />
wir in der Region haben, durchzusprechen<br />
und auszuprobieren“, erklärte ein regelmäßiger Bestandteil<br />
Das Mobilitätstraining ist nun<br />
Dirk Brandau, Polizeioberkommissar im Angebot des Jobclubs.<br />
und Projektleiter von MAX.<br />
Es bietet in Zusammenarbeit<br />
Der Beschäftigungspakt <strong>Chance</strong> <strong>50plus</strong> ist ein regionales Netzwerk zur Aktivierung und Integration von langzeitarbeitslosen<br />
Menschen ab 50 in den Arbeitsmarkt in der Stadt Offenbach, in den Kreisen Groß-Gerau, Wetterau, Hochtaunus, Stadt und<br />
Landkreis Gießen und der Stadt Wiesbaden. <strong>Chance</strong> <strong>50plus</strong> wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im<br />
Rahmen der Kampagne Perspektive <strong>50plus</strong> gefördert.<br />
I m p r e s s u m<br />
V. i. S. d. P.<br />
Dr. Matthias Schulze-Böing<br />
MainArbeit Kommunales Jobcenter Offenbach<br />
Berlinerstr. 190, 63067 Offenbach am Main<br />
Tel.: 069 - 8065 8210<br />
Jobcenter Kreis Groß-Gerau<br />
Brunecker Straße 2a, 64521 Groß-Gerau<br />
Tel.: 06152 - 6384 137<br />
Eisenstr. 40, 65428 Rüsselsheim<br />
Tel.: 06142 - 17766 164<br />
Jobcenter Wetterau<br />
Gymnasiumstr. 2, 63654 Büdingen<br />
Tel.: 06042 - 957 235<br />
Jobcenter Stadt Wiesbaden<br />
St. Veiter Platz 1, 55246 Mainz-Kostheim<br />
Tel.: 06134 - 603 205<br />
Jobcenter Gießen<br />
Nordanlage 60, 35390 Gießen<br />
Tel.: 0641- 9393 729<br />
Kommunales Jobcenter Hochtaunus<br />
Ludwig-Erhard-Anlage 1-5, 61352 Bad Homburg<br />
Tel.: 06172 - 999 8180<br />
Konzept und Redaktion<br />
GOAB mbH, Michael Ständer<br />
Layout und Satz<br />
GOAB mbH, René Schüler<br />
Sept./13<br />
Die jetzt gestifteten Fahrräder finden<br />
Verwendung in der Fitness- und Bewegungsberatung<br />
des Jobcenters Wetterau.<br />
AGILer-Projektleiterin Constanze<br />
Santarossa: „Wenn wir Sportangebote<br />
vorschlagen, werden wir Gesundheitsberater<br />
oft mit der Frage konfrontiert:<br />
‚Und wie komme ich da hin’?“ Hier<br />
kann jetzt doppelt Abhilfe geschaffen<br />
werden, so Santarossa. „Fahrrad fahren<br />
ist eine prima Möglichkeit, sich fit<br />
zu halten.“<br />
v.l.: Klaus-Peter Traumüller, Anleiter Kreativ-Werkstatt;<br />
Constanze Santarossa, Projektleiterin AGILer,<br />
J.W.Goethe-Universität, Abt. Sportmedizin, Frankfurt<br />
mit dem Projekt MAX sowohl Information als auch<br />
Spass, Geselligkeit und individuelle Übungen. Gerade<br />
durch diese Übungen konnten bei vielen Teilnehmern<br />
Hemmnisse und Ängste abgebaut werden.<br />
„Wir haben alle ein neues Bild von den Möglichkeiten<br />
zur<br />
Verbesserung<br />
der<br />
eigenen<br />
Mobilität<br />
bekommen!“,<br />
lautete das<br />
allgemeine<br />
Fazit.<br />
<strong>Chance</strong> <strong>50plus</strong><br />
FÜR ARBEITSSUCHENDE AB 50<br />
Andreas Kaczmaryk<br />
Ich bin gezielt umgestiegen<br />
Andreas Kaczmaryk (53) hat die Branche gewechselt<br />
Herr Kaczmaryk, was heißt das -<br />
Sie sind gezielt umgestiegen?<br />
Ich habe mir angeschaut, was es an<br />
Zukunftsmärkten für Ältere gibt. Da<br />
gehört der soziale Bereich mit unserer<br />
älter werdenden Gesellschaft dazu.<br />
Also habe ich eine Weiterbildung zum<br />
Demenzbetreuer gemacht.<br />
Was ist ihr ursprünglicher Beruf?<br />
Ich bin gelernter Landmaschinenmechaniker<br />
und habe dann mein ganzes<br />
Berufsleben im Vetrieb gearbeitet.<br />
Aber als ich dann arbeitslos wurde,<br />
war ich plötzlich nicht mehr gefragt.<br />
Wie sind Sie damit umgegangen?<br />
Sie stellen ja vielleicht Fragen - ich<br />
habe mich einfach überall und auf<br />
alles beworben.<br />
Aber - bringt das was?<br />
Bei mir hat es jedenfalls nichts gebracht,<br />
es war ziemlich hektisch.<br />
Irgendwann bin ich dann ruhiger geworden<br />
und habe mir überlegt, was<br />
tatsächlich noch gehen könnte.<br />
Und was war das Ergebnis?<br />
Als erfahrener Vertriebler arbeite ich<br />
jetzt im Vertrieb für den Pflegedienst-<br />
leister Therapon 24.<br />
Moment mal - der neue Bereich war<br />
doch die Demenzbetreuung.<br />
Richtig! Und über die Arbeit im Demenzbereich<br />
bin ich auf diese Firma<br />
gestossen.<br />
Mit anderen Worten: Sie haben mit<br />
dem Ausstieg aus Ihrem alten Beruf<br />
wieder in Ihren ursprünglichen Erfahrungsbereich<br />
zurückgefunden.<br />
So ist es! Eigentlich bin ich schon immer<br />
zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />
gewesen, ich habe auch immer die richtigen<br />
Menschen kennengelernt. Und<br />
zwar immer dann, wenn ich eine Entscheidung<br />
für mich getroffen hatte, von<br />
der ich wußte: Genau das machst du<br />
jetzt!<br />
Welche Unterstützung hatten Sie?<br />
Das Wichtigste ist natürlich, dass die<br />
Familie hinter Dir steht. Außerdem bin<br />
ich während meiner Qualifizierung und<br />
Arbeitssuche über Arbeitsagentur und<br />
vom Jobcenter gut unterstützt worden.<br />
Sie haben dann selbst im Jobcenter<br />
Groß-Gerau einen Arbeitgeberinfo-<br />
Tag für Arbeitsuchende veranstaltet.<br />
<strong>Ausgabe</strong> Sept./13<br />
IN OFFENBACH, KREIS GROSS-GERAU, WETTERAUKREIS,<br />
HOCHTAUNUSKREIS, WIESBADEN UND DEM LANDKREIS GIESSEN<br />
www.chance50.de<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
so geht´s auch:<br />
Andreas Kaczmaryks Bewerbungen<br />
bringen keinen Arbeitsplatz - also überlegt<br />
er zielgenau, wo und wie er gebraucht<br />
werden könnte. Und hat es<br />
damit wieder in seinen alten Erfahrungsbereich<br />
zurückgeschafft.<br />
Spannend!<br />
Hätten Sie gedacht, dass Sie sich mit<br />
einer Schulung direkt eine Arbeitsplatzzusage<br />
holen können? Lassen Sie<br />
sich überraschen. Auf Seite 3 wird gezeigt,<br />
wie das geht.<br />
Ältere werden in allen Bereichen zunehmend<br />
gebraucht - im letzten <strong>Newsletter</strong><br />
war es die Meldung des<br />
Deutschen Handwerks, diesmal finden<br />
Sie auf Seite 3 einen Hinweis auf die<br />
Commerzbank. Interessanterweise<br />
stellt die Bank fest, dass Bankkunden<br />
gerne von vertrauenswürdigen, älteren<br />
Beratern beraten werden. Wer hätte<br />
das gedacht? Das hätten wir denen<br />
auch sagen können.<br />
Arbeitsplatzalarm:<br />
Wenn Unternehmen sich vorstellen,<br />
dann ist Arbeitsplatzalarm. Arbeitgeber-Infotage<br />
in Jobcentern bringen<br />
richtig Arbeitsplätze! Bitte beachten<br />
Sie dazu den Artikel mit Andreas<br />
Kaczmaryk und auf Seite 2 die Infotag-<br />
Meldung aus dem Jobcenter Wetterau.<br />
Und dann gibt es auf Seite 2 noch die<br />
richtige Lösung für Ihre persönliche<br />
Fitness - mit dem Programm „JobFit“<br />
im Jobcenter Hochtaunus. Als ich dort<br />
war, habe ich auch gleich selbst mitgemacht.<br />
Das hat mir richtig gut getan!<br />
Ihr Michael Ständer<br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>Chance</strong> <strong>50plus</strong>
<strong>Chance</strong> <strong>50plus</strong> für Arbeitsuchende ab 50<br />
IN OFFENBACH, KREIS GROSS - GERAU, WETTERAUKREIS,<br />
www.chance50.de Sept./13 HOCHTAUNUSKREIS, WIESBADEN UND STADT UND LANDKREIS GIESSEN <strong>Chance</strong> <strong>50plus</strong><br />
weiter von Seite 1<br />
Natürlich - dort sind viele Arbeitsuchende,<br />
die sich im Pflegebereich gut einbringen<br />
können und gebraucht werden.<br />
Wie war die Resonanz dieses<br />
Arbeitgeber-Infotages?<br />
Über 40 Interessierte hatten an der<br />
Veranstaltung teilgenommen, von denen<br />
dann fünf für den Bereich haushaltsnahe<br />
Dienstleistungen eingestellt werden<br />
konnten.<br />
Planen Sie weitere Infotage?<br />
Das steht jetzt noch nicht fest - ein neuer<br />
Im Rhythmus: Mit JobFit neue Kraft getankt<br />
Mit dem Gesundheitsprojekt JobFit bietet<br />
das Kommunale Jobcenter Hochtaunus<br />
in Kooperation mit der Volkshochschule<br />
Hochtaunus ein Bewegungs-, Ernährungsund<br />
Entspannungsprogramm, das intensiv<br />
genutzt wird.<br />
Frau Scherer, Sie sind eine von 25<br />
TeilnehmerInnen, die beim letzten<br />
Kurs regelmäßig dabei waren. Was<br />
war für Sie das Besondere an JobFit?<br />
Sabine Scherer (61): Zusammen mit anderen<br />
etwas für die eigene Gesundheit<br />
tun - und dazu noch den kleinen, inneren<br />
Schweinehund ärgern, das hat mich richtig<br />
angespornt. Da kommt dann auch<br />
meine Kämpfernatur zum Vorschein.<br />
Außerdem war da diese Breite des Angebots.<br />
Es gab ja nicht nur Kurseinheiten<br />
zu Bewegung, sondern auch zu Ernährung<br />
und Entspannung.<br />
Das klingt sehr umfassend!<br />
Sabine Scherer<br />
Ist es auch - da kommt wirklich keine<br />
Termin im März 2014 wäre denkbar.<br />
Wenn Sie jetzt zurückblicken - was<br />
war für Sie in der Zeit der Arbeitssuche<br />
das Wichtigste?<br />
Ich bin zwar zwischendurch hektisch<br />
geworden, aber ich habe einfach den<br />
Kopf nicht in den Sand gesteckt. Und<br />
mit der Weiterbildung zum Demenzbetreuer<br />
hatte ich eine Herausforderung,<br />
die mich natürlich auch geschoben<br />
hat. Das kann man nicht so nebenbei<br />
machen, da bleibt man in Bewegung.<br />
Langeweile auf.<br />
Wie haben Sie die einzelnen Abschnitte<br />
erlebt?<br />
Das war ganz unterschiedlich. Ich hatte<br />
zum Beispiel im Kursteil „Bewegung“<br />
am Anfang schon etwas Mühe und<br />
Zweifel, ob ich die Übungen auch alle<br />
richtig mache und habe Pausen gebraucht.<br />
Aber dann läuft da diese rhythmische<br />
Musik weiter, überall in der<br />
Halle ist Bewegung - also machst du<br />
selbst auch wieder weiter. Und dann<br />
wird man einfach viel ruhiger, der Kopf<br />
schaltet ab.<br />
Was war für Sie noch wichtig?<br />
Ich nutze einfach alles, wo ich mit anderen<br />
zusammen sein kann. Und obwohl<br />
wir als Arbeitsuchende hier im<br />
Grunde alle in der gleichen schwierigen<br />
Situation stecken, konnten wir<br />
das im Kurs selbst gut hinter uns lassen.<br />
Es ist einfach so viel Bewegung<br />
drin, da sind die Gedanken hier und<br />
nicht woanders.<br />
Frau Schurr, Sie sind die Leiterin<br />
des Teams <strong>Chance</strong> <strong>50plus</strong> im Jobcenter<br />
Hochtaunus. Was war der<br />
Grund für die Entwicklung dieses<br />
Gesundheitsprojektes?<br />
Es ist ein bekanntes Phänomen, dass<br />
bei längerer Arbeitslosigkeit das Krankheitsrisiko<br />
steigt. Da lag es nahe, ein<br />
attraktives Kursangebot zu schaffen,<br />
bei dem wirklich jeder mitmachen kann.<br />
Wie hat es sich bewährt?<br />
Die Besonderheit von JobFit liegt ja<br />
nicht nur in der Vielfalt des Angebots,<br />
Mit Infotagen<br />
zur neuen Arbeit<br />
Arbeitgeber-Infotage in den Jobcentern<br />
sind DIE Gelegenheit zur unkomplizierten<br />
persönlichen Vorstellung, zum<br />
Kennenlernen des Arbeitsangebotes.<br />
Einfach hingehen, Gespräch führen!<br />
So präsentierte sich neben anderen<br />
Unternehmen die DB Busverkehr Hessen<br />
GmbH im Jobcenter Wetterau. Alle<br />
elf Teilnehmer hatten zwischen 9.30-<br />
und 12.45 Uhr Einzelgespräche mit<br />
dem Personalleiter. Insgesamt acht erhielten<br />
nach weiterem Qualifikationsnachweis<br />
/ Erwerb des Führerscheins<br />
die Einstellungschance!<br />
sondern auch in der festen Gruppe, die<br />
während des Kurses gebildet wird. Dadurch<br />
unterstützen und motivieren sich<br />
die TeilnehmerInnen gegenseitig. Dazu<br />
kommt noch das individuelle Gesundheitsprofiling.<br />
Dieses Gesundheitsprofiling wird für<br />
jede/n Teilnehmer/in in Einzelberatung<br />
erstellt; vor, während und nach Kursende.<br />
Damit kann dann wirklich jede/r<br />
seinen ganz persönlichen Erfolg abschätzen.<br />
Es ist also kein Zufall, dass<br />
v.l.: Carsten Koehnen, Leiter vhs Hochtaunus;<br />
Daniele Engel, Projektleiterin vhs Hochtaunus. Silke<br />
Laska, Pers. Ansprechpartnerin <strong>Chance</strong> <strong>50plus</strong>,<br />
Kommunales Jobcenter Hochtaunus; Marion Schurr,<br />
Teamleiterin <strong>Chance</strong> <strong>50plus</strong>, Jobcenter Hochtaunus<br />
25 Teilnehmer (von 26 Anmeldungen)<br />
konstant durchgezogen haben. Ja, Job-<br />
Fit hat sich sehr gut bewährt.<br />
Und wie geht es nach Kursende für<br />
die Teilnehmer weiter?<br />
In Abstimmung mit dem/der jeweiligen<br />
Teilnehmer/in bezahlt unser Jobcenter<br />
den Jahresbeitrag zu einem Verein mit<br />
passenden Gruppenangeboten. Den<br />
Verein suchen sich die TeilnehmerInnen<br />
dann selbst aus.<br />
Schulung schafft Jobs am Flughafen<br />
„Ich sitze strahlend hier“, sagt Chrissoula<br />
Disch (51), alleinerziehende Mutter von<br />
drei Kindern. Sie ist eine von sieben älteren<br />
Arbeitsuchenden, die über ein<br />
Schulungsprogramm der MainArbeit<br />
einen neuen Arbeitsplatz am Flughafen<br />
gefunden hat. Als Logistik Security Spezialistin<br />
mit Sachkundeprüfung kann sie<br />
nun in den Hochsicherheitsbereichen des<br />
Flughafens arbeiten. „Als junges Mädchen<br />
wollte ich immer Stewardess werden.<br />
Chrissoula Disch (zweite v.l.) und ihre MitstreiterInnen<br />
Dass ih nun auf diesem Weg einen<br />
Arbeitsplatz am Frankfurter Flughafen<br />
bekommen habe, ist einfach toll“, freut<br />
sie sich.<br />
Ausbildung mit Einstellungszusage<br />
Insbesondere für ältere Arbeitsuchende<br />
ist die Ausbildung attraktiv. Ungewöhnlich<br />
und eine Besonderheit dieser Schulungskooperation<br />
zwischen dem Offenbacher<br />
Jobcenter und den beteiligten Unternehmen<br />
ist die Einstellungszusage, die die<br />
Firma All Service den Arbeitsuchenden<br />
vor Beginn der Ausbildung gegeben hat.<br />
Peter Haller, Geschäftsführender Gesellschafter:<br />
„Die siebenwöchige Ausbildung<br />
Commerzbank will ältere Mitarbeiter halten<br />
Wenn ein Konzern stetig Personal abbaut<br />
und älteren Mitarbeitern den frühzeitigen<br />
Ruhestand dabei auch noch erleichtert,<br />
kippt irgendwann die Alterspyramide. Ende<br />
Juni hat die Commerzbank angekündigt,<br />
es nun besser machen zu wollen:<br />
Das Finanzinstitut setzt von jetzt an ganz<br />
bewußt auf die Generation <strong>50plus</strong>.<br />
„Wir brauchen Erfahrungswissen, deshalb<br />
wollen wir auch ältere Mitarbeiter im<br />
und die Prüfung zur Luftsicherheitskontrollkraft<br />
(LSKK) mit Prüfung vor<br />
dem Luftfahrtbundesamt haben es in<br />
sich. Da wird richtig etwas verlangt -<br />
und wer das besteht, der gehört zu<br />
uns.“<br />
Mehrere Ausbildungsmodule<br />
Die Atmosphäre unter den Kursteilnehmern<br />
war enthusiastisch, wie Frau<br />
Disch erzählt. „Wir waren eine tolle<br />
Truppe aus vielen Ländern und wollten<br />
einfach alle Prüfungen in allen Modulen<br />
bestehen. So haben wir uns gegenseitig<br />
unterstützt und zu viert Lerngruppen<br />
gebildet. Wo findet man das<br />
denn schon, dass man mit der Ausbildung<br />
gleich einen Arbeitsplatz in der<br />
Tasche hat?“.<br />
Jedes Modul mit eigenem Abschluss<br />
Modul 1: Vorbereitung auf die<br />
Paragraph 34a Gewerbeordung-Sachkundeprüfung<br />
im Sicherheitsgewerbe<br />
Modul 2: Unterrichtseinheiten über<br />
Logistik mit Erwerb des Staplerscheins<br />
und der Gefahrgutausbildung gemäß<br />
Luftfahrtbundesamt<br />
Modul 3: Luftsicherheitskontrolle,<br />
Zertifikat Luftfahrtbundesamt<br />
Modul 4: Praxis-Modul mit Praktikum<br />
direkt in den Sicherheitsbereichen des<br />
Flughafens.<br />
Mehrfache Beschäftigungschancen<br />
Elke Wasser, Geschäftsführerin beim<br />
Logistik Training Center, hat das Kursprogramm<br />
zusammen mit Lothar Seeger<br />
vom Arbeitgeberservice <strong>Chance</strong><br />
<strong>50plus</strong> der MainArbeit konzipiert. „Wir<br />
haben gemeinsam darauf geachtet,<br />
dass jedes Modul für sich den Arbeitsuchenden<br />
zusätzliche <strong>Chance</strong>n auf dem<br />
Unternehmen halten“, sagte Personalvorstand<br />
Ulrich Sieber (47) der<br />
´Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung`.<br />
Kunden erwarten Erfahrung<br />
Um eine „ausgeglichene Altersbalance“<br />
zu gewährleisten, wurde der jüngste<br />
Sozialplan neu justiert. Anders als früher<br />
wird der Abschied für erfahrene Mitarbeiter<br />
weniger attraktiv. Das soll für<br />
Arbeitsmarkt bietet“, sagt sie. „Die<br />
Abschlussprüfung nach jeder Einheit<br />
sorgt dafür, dass man zum Beispiel<br />
auch ein Modul alleine absolvieren<br />
kann. Und mit den Themen Sicherheit,<br />
Logistik und Flughafen sind hier gleich<br />
drei Wachstumssektoren des Arbeitsmarktes<br />
abgedeckt“, so Wasser.<br />
Eine Idee mit Potenzial<br />
Ideengeber Lothar Seeger sieht in der<br />
Koooperation mit Unternehmen vor Ort<br />
weiteres Zukunftspotenzial. „Der Erfolg<br />
dieser ersten Runde hat alle motiviert -<br />
von den Teilnehmern bis zu den Unternehmen.<br />
Wir werden dieses Programm<br />
gemeinsam mit den Partnern nun fortführen<br />
und weiter ausbauen“, so Seeger.<br />
v.l.: Lothar Seeger, MainArbeit, und Peter<br />
Brandt, All Service Sicherheitsdienste<br />
Und Chrissoula Disch hat dazu noch<br />
eine ganz besondere Empfehlung parat:<br />
“Jeder, der will, sollte diese Ausbildung<br />
machen“, sagt sie, „Jobs am Flughafen<br />
gibt es genug. Ich fahre jedenfalls wieder<br />
mit offenen Augen durch die Welt“,<br />
so ihr Resumee.<br />
Sie haben Interesse an dieser Ausbildung?<br />
Bitte fragen Sie ihre/n<br />
persönliche/n Ansprechpartner/in.<br />
eine stabilere Struktur im Unternehmen<br />
sorgen. „Sie erwarten als Kunde, dass<br />
auch erfahrene Berater in der Filiale sitzen“,<br />
so Vorstand Sieber.<br />
Da der Konzern auf betriebsbedingte<br />
Kündigungen verzichtet, nimmt er umgekehrt<br />
in Anspruch, frei entscheiden zu<br />
können, wem der Abschied erleichtert<br />
wird und wem nicht.