weiter steigern, jedoch kommt der Beschäftigungsaufbau im Jahr <strong>2013</strong> zum Stillstand. Bei den Sozialbeiträgen wirkt dann zusätzlich die deutliche Absenkung des Beitragssatzes zur gesetzlichen Rentenversicherung einnahmemindernd. Die Gewinnsteuereinnahmen werden vor dem Hintergrund der nur schwach expandierenden Nachfrage nahezu stagnieren. Dagegen dürften die Zinseinnahmen und damit die Vermögenseinkommen des Staates wieder zulegen. Gleiches gilt, auch infolge von Gebührenerhöhungen vieler Kommunen, <strong>für</strong> die Verkäufe des Staates. Im Jahr 2014 legen die Staatseinnahmen wieder stärker zu. Dies ist im Wesentlichen auf die mit der zu erwartenden konjunkturellen Erholung stärker expandierenden Einnahmen aus Steuern und Sozialbeiträgen zurückzuführen. 21 Alles in allem werden die Staatseinnahmen im Jahr <strong>2013</strong> um 2% und damit deutlich schwächer zunehmen als in den beiden Jahren zuvor; im Jahr 2014 erhöhen sich die staatlichen Einnahmen um 3%. Die Staatsausgaben werden im Jahr <strong>2013</strong>, auch vor dem Hintergrund nachlassender Konsolidierungsbemühungen und einer expansiv ausgerichteten Finanzpolitik, stärker ausgeweitet als in den Vorjahren. So fallen etwa Mehrausgaben im Zuge der Neuausrichtung der Pflegeversicherung oder durch das neu eigeführte Betreuungsgeld an. Die monetären Sozialleistungen werden aber vor allem aufgrund deutlicher Rentenerhöhungen, insbesondere infolge kräftiger Lohnzuwächse in den vergangenen beiden Jahren, wieder stärker zulegen. Bei den Arbeitnehmerentgelten schlagen die kräftigen Gehaltssteigerungen der Beschäftigten von Bund und Kommunen zu Buche; zudem sind durch die im Laufe des Jahres <strong>2013</strong> anstehenden Tarifabschlüsse <strong>für</strong> die Landesbediensteten weitere Ausgabensteigerungen zu erwarten. Die Zinsausgaben des Staates werden im Jahr <strong>2013</strong> aufgrund des wieder stärker gestiegenen Schuldenstandes nur noch leicht sinken. Schließlich werden die öffentlichen Investitionen, die nach dem Auslaufen der <strong>Konjunktur</strong>pakete stark rückläufig waren, wieder ausgeweitet. Alles in allem werden sich die Ausgaben des Staates im Jahr <strong>2013</strong> um 2,8% erhöhen. Im folgenden Jahr fällt der Ausgabenanstieg etwas geringer aus. Nach einem nahezu ausgeglichenen Haushalt im Jahr 2012 wird sich der Finanzierungssaldo des Staates im Jahr <strong>2013</strong> wieder leicht verschlechtern. Das Finanzierungsdefizit beläuft sich auf 0,3% in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt. Im Jahr 2014 dürfte sich der negative Finanzierungssaldo etwas verringern. 22 21 Sollten, anders als in dieser Prognose unterstellt, im Prognosezeitraum Maßnahmen zum Abbau der kalten Progression umgesetzt werden, würde dies die Steuereinnahmen mindern. 22 In dieser Prognose wird unterstellt, dass ein zweiter Schuldenschnitt <strong>für</strong> Griechenland unausweichlich ist. Da derzeit aber nicht vorhersehbar ist, wann und in welcher Form ein Schuldenschnitt erfolgen wird, ist dieser in der Prognose der öffentlichen Finanzen nicht quantifiziert. 28 <strong>Konjunktur</strong> <strong>aktuell</strong>, Jg. 1 (1), <strong>2013</strong>
Hauptaggregate der Sektoren - in Mrd. Euro - Gesamte Volkswirtschaft Kapitalgesellschaften Staat 2011 2012 <strong>2013</strong> 2014 Priv. Haushalte und priv. Organisationen o. E. übrige Welt Gesamte Volkswirtschaft Kapitalgesellschaften Staat 1 = Bruttowertschöpfung 2 317,4 1 541,7 239,6 536,2 - 2 363,1 1 565,9 245,1 552,1 - 2 421,4 1 603,8 254,9 562,7 - 2 498,5 1 654,2 261,9 582,4 - 2 – Abschreibungen 390,2 224,8 44,5 120,9 - 400,5 229,2 45,8 125,4 - 410,7 233,6 47,1 130,0 - 420,5 236,5 49,2 134,9 - 3 = Nettowertschöpfung 1 1 927,2 1 316,9 195,1 415,2 - 131,7 1 962,6 1 336,6 199,2 426,8 - 155,2 2 010,7 1 370,3 207,8 432,7 - 163,4 2 077,9 1 417,6 212,8 447,5 - 157,0 4 – Geleistete Arbeitnehmerentgelte 1 326,3 928,8 199,7 197,8 10,4 1 372,4 963,4 203,9 205,2 10,5 1 407,0 986,9 209,9 210,2 10,2 1 450,5 1 018,5 215,1 216,9 10,1 5 – Geleistete sonstige Produktionsabgaben 17,7 8,7 0,1 9,0 - 18,9 9,3 0,1 9,6 - 18,0 8,8 0,1 9,1 - 18,1 8,9 0,1 9,2 - 6 + Empfangene sonstige Subventionen 26,2 23,6 0,4 2,2 - 28,1 25,4 0,4 2,3 - 29,0 26,2 0,4 2,4 - 29,1 26,3 0,4 2,4 - 7 = Betriebsüberschuss/Selbständigeneinkommen 609,4 403,1 - 4,3 210,6 - 142,0 599,4 389,5 - 4,4 214,3 - 165,7 614,7 400,7 - 1,8 215,7 - 173,6 638,4 416,6 - 2,0 223,8 - 167,2 8 + Empfangene Arbeitnehmerentgelte 1 328,0 - - 1 328,0 8,7 1 374,3 - - 1 374,3 8,6 1 408,9 - - 1 408,9 8,3 1 452,4 - - 1 452,4 8,2 9 – Geleistete Subventionen 26,9 - 26,9 - 5,7 28,2 - 28,2 - 5,6 29,3 - 29,3 - 5,6 29,4 - 29,4 - 5,6 10 + Empfangene Produktions- und Importabgaben 292,9 - 292,9 - 6,3 300,1 - 300,1 - 6,6 306,2 - 306,2 - 6,9 310,2 - 310,2 - 8,9 11 – Geleistete Vermögenseinkommen 872,2 755,2 65,9 51,2 192,6 872,7 757,5 63,2 52,0 194,0 892,2 777,1 62,7 52,4 188,8 927,9 809,2 64,3 54,4 185,6 12 + Empfangene Vermögenseinkommen 919,5 476,0 27,3 416,3 145,3 926,8 477,8 25,2 423,8 139,9 943,4 491,3 25,7 426,4 137,6 983,2 515,0 25,9 442,3 130,2 13 = Primäreinkommen (Nettonationaleinkommen) 2 250,7 123,8 223,2 1 903,7 - 180,0 2 299,6 109,8 229,5 1 960,4 - 210,1 2 351,6 114,9 238,1 1 998,6 - 215,2 2 426,9 122,4 240,4 2 064,1 - 211,0 Priv. Haushalte und priv. Organisationen o. E. übrige Welt Gesamte Volkswirtschaft Kapitalgesellschaften Staat Priv. Haushalte und priv. Organisationen o. E. übrige Welt Gesamte Volkswirtschaft Kapitalgesellschaften Staat Priv. Haushalte und priv. Organisationen o. E. übrige Welt Geleistete Einkommen- und 14 – Vermögensteuern 291,9 66,2 - 225,7 5,0 313,5 70,5 - 243,0 5,0 322,0 69,2 - 252,8 5,5 338,5 72,2 - 266,2 6,0 Empfangene Einkommen- und 15 + Vermögensteuern 296,6 - 296,6 - 0,3 318,2 - 318,2 - 0,3 327,2 - 327,2 - 0,3 344,2 - 344,2 - 0,3 16 – Geleistete Sozialbeiträge 524,4 - - 524,4 2,9 536,6 - - 536,6 3,1 544,3 - - 544,3 3,2 559,2 - - 559,2 3,2 17 + Empfangene Sozialbeiträge 525,4 87,9 436,9 0,6 1,9 537,8 90,0 447,2 0,6 1,9 545,5 92,2 452,8 0,6 1,9 560,4 94,7 465,1 0,6 1,9 18 – Geleistete monetäre Sozialleistungen 479,3 53,3 425,4 0,6 0,4 486,9 54,2 432,1 0,6 0,4 498,4 55,8 442,0 0,6 0,4 508,2 56,9 450,7 0,6 0,4 19 + Empfangene monetäre Sozialleistungen 473,2 - - 473,2 6,5 480,7 - - 480,7 6,6 492,1 - - 492,1 6,7 501,8 - - 501,8 6,8 20 – Geleistete sonstige laufende Transfers 200,5 76,3 53,8 70,4 5,0 193,7 65,2 58,1 70,5 4,9 198,5 70,2 59,2 69,2 4,8 202,5 73,4 60,4 68,7 4,7 21 + Empfangene sonstige laufende Transfers 166,8 76,1 17,0 73,7 38,7 167,9 76,5 17,3 74,1 30,8 169,7 76,7 17,6 75,5 33,6 172,9 76,7 17,9 78,3 34,3 22 = Verfügbares Einkommen (Ausgabenkonzept) 2 216,6 92,1 494,4 1 630,1 - 145,9 2 273,4 86,4 522,0 1 665,0 - 184,0 2 323,0 88,5 534,5 1 699,9 - 186,5 2 397,9 91,4 556,5 1 750,1 - 182,0 23 – Konsumausgaben 1 987,4 - 499,8 1 487,7 - 2 033,1 - 513,8 1 519,2 - 2 086,3 - 535,1 1 551,2 - 2 147,7 - 550,9 1 596,9 - 24 + Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche - - 30,1 - 30,1 - - - 30,8 - 30,8 - - - 31,6 - 31,6 - - - 32,3 - 32,3 - 25 = Sparen 229,2 61,9 - 5,4 172,6 - 145,9 240,4 55,6 8,2 176,7 - 184,0 236,7 56,9 - 0,6 180,3 - 186,5 250,2 59,0 5,6 185,5 - 182,0 26 – Geleistete Vermögenstransfers 39,3 6,1 27,2 6,0 3,8 38,1 6,7 25,4 6,0 3,4 36,6 6,0 24,6 6,0 2,6 36,3 5,7 24,5 6,1 3,0 27 + Empfangene Vermögenstransfers 38,3 16,0 9,7 12,6 4,7 37,1 16,2 9,8 11,0 4,4 35,7 16,3 9,9 9,5 3,5 35,3 16,4 10,0 9,0 4,0 28 – Bruttoinvestitionen 473,5 267,6 42,7 163,2 - 456,9 245,7 39,5 171,7 - 460,8 236,7 41,7 182,4 - 488,7 254,4 43,4 190,9 - 29 + Abschreibungen 390,2 224,8 44,5 120,9 - 400,5 229,2 45,8 125,4 - 410,7 233,6 47,1 130,0 - 420,5 236,5 49,2 134,9 - Nettozugang an nicht produzierten 30 – Vermögensgütern - 0,5 - 1,4 1,0 - - 0,5 - 1,4 1,0 - - 0,5 - 1,4 0,9 - - 0,5 - 1,4 0,9 - 31 = Finanzierungssaldo 144,9 28,6 - 19,7 136,0 - 144,9 183,0 48,2 0,3 134,5 - 183,0 185,6 63,6 - 8,5 130,5 - 185,6 181,1 51,4 - 1,7 131,4 - 181,1 nachrichtlich: - - - - - 32 Verfügbares Einkommen (Ausgabenkonzept) 2 216,6 92,1 494,4 1 630,1 - 145,9 2 273,4 86,4 522,0 1 665,0 - 184,0 2 323,0 88,5 534,5 1 699,9 - 186,5 2 397,9 91,4 556,5 1 750,1 - 182,0 33 – Geleistete soziale Sachtransfers 319,0 - 319,0 - - 327,7 - 327,7 - - 341,1 - 341,1 - - 351,9 - 351,9 - - 34 + Empfangene soziale Sachtransfers 319,0 - - 319,0 - 327,7 - - 327,7 - 341,1 - - 341,1 - 351,9 - - 351,9 - 35 = Verfügbares Einkommen (Verbrauchskonzept) 2 216,6 92,1 175,4 1 949,1 - 145,9 2 273,4 86,4 194,3 1 992,7 - 184,0 2 323,0 88,5 193,5 2 041,0 - 186,5 2 397,9 91,4 204,6 2 101,9 - 182,0 36 – Konsum 2 1 987,4 - 180,8 1 806,7 - 2 033,1 - 186,2 1 846,9 - 2 086,3 - 194,0 1 892,3 - 2 147,7 - 199,0 1 948,7 - 37 + Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche - - 30,1 - 30,1 - - - 30,8 - 30,8 - - - 31,6 - 31,6 - - - 32,3 - 32,3 - 38 = Sparen 229,2 62,0 - 5,4 172,6 - 145,9 240,4 55,6 8,2 176,7 - 184,0 236,7 56,9 - 0,6 180,3 - 186,5 250,2 59,0 5,6 185,5 - 182,0 nachrichtlich: Saldo d. lfd. Transfers - 34,1 - 31,8 271,2 - 273,5 34,1 - 26,2 - 23,4 292,5 - 295,3 26,2 - 28,7 - 26,4 296,4 - 298,7 28,7 - 29,0 - 31,0 316,1 - 314,0 29,0 Für den Sektor übrige Welt Importe abzüglich Exporte aus der bzw. an die übrige(n) Welt. – 2 Für den Sektor Staat Kollektivkonsum, <strong>für</strong> den Sektor private Haushalte, private Organisationen ohne Erwerbszweck Individualkonsum (einschließlich Konsumausgaben des Staates <strong>für</strong> den Individualverbrauch, d. h. einschließlich sozialer Sachtransfers). Quellen: Statistisches Bundesamt; Jahreswerte 2012, <strong>2013</strong> und 2014: Prognose des IWH. 1 <strong>Konjunktur</strong> <strong>aktuell</strong>, Jg. 1 (1), <strong>2013</strong> 29
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