13.01.2014 Aufrufe

Download als PDF - WTSH

Download als PDF - WTSH

Download als PDF - WTSH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Trends & Themen 2013<br />

Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Technologie<br />

in Schleswig-Holstein<br />

www.wirtschaftsland.de


Foto: grafikfoto.de


Foto: grafikfoto.de<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Schleswig-Holstein ist nach dem Saarland<br />

das zweitkleinste Flächenland. Doch<br />

Größe ist ja bekanntermaßen nicht alles.<br />

Denn mit zunehmender Größe werden<br />

Strukturen unübersichtlicher, Wege länger<br />

und Systeme komplexer. In Schleswig-<br />

Holstein sind stattdessen die Wege kurz,<br />

die Strukturen klar und – man kennt<br />

sich. Das sind Vorteile angesichts zunehmender<br />

Bedeutung von Arbeitsteilung,<br />

Kooperation und Vernetzung. Und wenngleich<br />

die Wirtschaft des nördlichsten<br />

Bundeslandes nicht von den ganz „Großen“<br />

geprägt ist, gibt es doch zahlreiche mittelständische<br />

Unternehmen, die Global Player<br />

und in vielen Bereichen weltweit Spitze<br />

sind. Zahlreiche „Hidden Champions“, <strong>als</strong>o<br />

verborgene Weltmarktführer, haben ihren<br />

Sitz in Schleswig-Holstein und entwickeln<br />

und produzieren von hier aus Hightech-<br />

Produkte für die Wachstumsmärkte dieser<br />

Welt. Teilweise haben sie ihren Sitz in den<br />

kleineren Städten oder Dörfern des Landes<br />

und finden hier nicht nur qualifizierte und<br />

motivierte Fachkräfte, sondern auch ein<br />

Umfeld, das die betriebliche Entwicklung<br />

sehr fördert. Man schätzt sie und weiß, was<br />

man an ihnen hat.<br />

tigen Wettbewerb, da das Thema Innovation<br />

bei ihnen ganz oben auf der Agenda steht.<br />

Dass im hohen Norden interessante<br />

Geschäftsideen erfolgreich umgesetzt werden,<br />

zeigt sich aber nicht nur in der „klassischen“<br />

Wirtschaft, sondern auch in eher<br />

„exotischen“ Bereichen. In einem kleinen<br />

Dorf an der schleswig-holsteinischen<br />

Westküste startete vor einigen Jahren ein<br />

Projekt, das heute Kultstatus hat und sich<br />

zum weltweit größten Heavy-Metal-Festival<br />

entwickelt hat: „W:O:A – Wacken Open Air“.<br />

Einmal im Jahr pilgern Fans aus der ganzen<br />

Welt nach Wacken, um bei dem Spektakel<br />

dabei zu sein – auch wenn die Wege in diesem<br />

Fall etwas länger sind. Doch nicht nur<br />

die Fans kommen auf ihre Kosten. Auch in<br />

wirtschaftlicher Hinsicht hat das Festival inzwischen<br />

erhebliche Bedeutung erlangt.<br />

Sie sehen <strong>als</strong>o: Schleswig-Holstein punktet<br />

nicht nur mit seinen klassischen<br />

Standortvorteilen, sondern bietet auch<br />

zahlreiche überraschende Möglichkeiten.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der<br />

Lektüre der vielfältigen Facetten<br />

Schleswig-Holsteins.<br />

Dr. Bernd Bösche, Geschäftsführer<br />

Wirtschaftsförderung und Technologietransfer<br />

Schleswig-Holstein GmbH<br />

Foto: <strong>WTSH</strong><br />

Davon profitieren gerade auch die Unternehmen<br />

aus dem Maschinenbau, der <strong>als</strong><br />

zweitwichtigste Branche des verarbeitenden<br />

Gewerbes eine erhebliche Bedeutung im<br />

Land zwischen den Meeren hat. Die hochspezialisierten<br />

Firmen der Branche haben<br />

nicht nur die Wirtschaftskrise gut überstanden,<br />

sondern sind darüber hinaus in den<br />

letzten Jahren gewachsen und haben zahlreiche<br />

neue Arbeitsplätze geschaffen. Und<br />

sie haben sich gut aufgestellt für den künf-<br />

Ihr<br />

Bernd Bösche<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

3


Trends & Themen 2013 6<br />

Strategien mit Zukunft: Schleswig-Holsteins<br />

Fachkräfteinitiative<br />

16<br />

Gebündelte Energie: Hochschulforschung<br />

weckt Wirtschaftskraft<br />

18 Kreative Köpfe: Start-ups gehen neue Wege<br />

24<br />

Nordisch entspannt: Feierabend in<br />

Schleswig-Holstein<br />

28 Feines handgemacht: Comeback der Manufakturen<br />

36<br />

Private Einblicke: Lieblingsplätze<br />

zwischen Nord- und Ostsee<br />

38<br />

Herausgeber, Autoren und<br />

weitere Informationen<br />

4 Wirtschaftsland spezial


10 Weltweit unterwegs: Marktführer in Dorfidylle<br />

13 Volle Auftragsbücher: Maschinenbauer trotzen Krise<br />

20 Grenzenlos dynamisch: Logistik-Branche in Bewegung<br />

22 Laut und lukrativ: Wacköööööön!<br />

32<br />

Ländlich köstlich: stilvoller<br />

Genuss zwischen den Meeren<br />

34 Global gefragt: Mikrobiologie aus Norderstedt


Foto: Panthermedia.net


Strategien mit Zukunft:<br />

Schleswig-Holsteins<br />

Fachkräfteinitiative<br />

Deutschlands Arbeitsmarkt steckt im Wandel. Der Bedarf an Fachkräften wird<br />

in Zukunft immer stärker wachsen. In einigen Berufsgruppen und Regionen<br />

gibt es bereits jetzt Engpässe – Tendenz steigend. Der Wettbewerb um gute Köpfe<br />

wird härter, in den Regionen, bundesweit und auch global. Schleswig-Holstein<br />

wappnet sich für diese Entwicklung frühzeitig: Auf der einen Seite entwickeln<br />

die Unternehmen selbst kreative Ideen, mit denen sie im „War for Talents“ bereits<br />

jetzt erfolgreich sind. Auf der anderen Seite starten breit angelegte Initiativen,<br />

die mit Hilfe vieler Kooperationspartner positive Effekte erzeugen.<br />

Vorbildfunktion: Fachkräfteinitiative<br />

„Zukunft im Norden“<br />

Klare Ziele – konkrete<br />

Projekte<br />

Dem schleswig-holsteinischen Arbeitsmarkt<br />

droht 2030 eine Lücke von rund 200.000<br />

Menschen. Damit steckt Schleswig-Holstein<br />

im Vergleich zwar noch nicht so sehr in der<br />

Bredouille wie andere Bundesländer – doch<br />

sollen gezielte Aktionen es gar nicht erst soweit<br />

kommen lassen. „Wenn wir nicht heute<br />

schon damit beginnen, diesen Trend einzudämmen,<br />

werden wir morgen im globalen<br />

Wettbewerb zurückfallen“, rief Wirtschaftsminister<br />

Reinhard Meyer bereits im Oktober<br />

2012 ins Bewusstsein. Dass den guten<br />

Vorsätzen schon lange Taten folgen, zeigt die<br />

eigens dafür gestartete Fachkräfteinitiative<br />

„Zukunft im Norden“.<br />

Land, Kammern, Wirtschafts- und Kommunalverbände,<br />

Gewerkschaften, die Bundesagentur<br />

für Arbeit und die Hochschulen<br />

haben sich für die Fachkräfteinitiative<br />

„Zukunft im Norden“ zusammengeschlossen.<br />

Bereits im Herbst 2012 haben sie sich auf<br />

die Handlungsfelder verständigt, innerhalb<br />

derer der wachsende Fachkräftebedarf in<br />

Schleswig-Holstein bewältigt werden kann.<br />

Alle Teilnehmer der Auftaktveranstaltung<br />

sind sich einig: Schleswig-Holstein muss<br />

Fachkräfte sämtlicher Branchen gut ausbilden<br />

– und dann im Land halten.<br />

Das Prinzip der Fachkräfteinitiative beruht<br />

auf Gemeinsamkeit. „Wir wollen mit allen<br />

Akteuren konkrete Maßnahmen definieren<br />

und vereinbaren, die dann umgesetzt und<br />

in einem Erfolgs-Controlling überprüft<br />

werden“, macht Meyer deutlich. Bis zum<br />

Jahr 2017 sollen messbare Veränderungen<br />

erreicht werden.<br />

In fünf zentralen Handlungsfeldern entwickeln<br />

Arbeitskreise Projekte und Strategien:<br />

• Fachkräftebedarf identifizieren<br />

und analysieren<br />

• Bildungs- und Aufstiegschancen<br />

eröffnen<br />

• Fachkräftepotenzial heben und<br />

bessere Erwerbschancen schaffen<br />

• Fachkräftebindung stärken<br />

• gezieltes Standortmarketing<br />

Neben den Teilnehmern der Auftaktveranstaltung<br />

stehen diese Arbeitskreise<br />

weiteren interessierten Akteuren während<br />

des gesamten Prozesses offen. „Dadurch<br />

wollen wir sicherstellen, dass die maßgeblichen<br />

gesellschaftlich relevanten Gruppen<br />

diese Fachkräfteinitiative aktiv begleiten<br />

und mitgestalten können“, ergänzt Meyer.<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

7


Konsequente Zielgruppen- und Branchenorientierung,<br />

die Berücksichtigung regionaler<br />

Strukturen und allem voran die besondere<br />

Sensibilisierung von kleinen und<br />

mittleren Unternehmen stehen dabei im<br />

Fokus. Denn mit 600.000 Mitarbeitern in<br />

rund 120.000 kleinen und mittleren Unternehmen<br />

sind über drei Viertel der Beschäftigten<br />

im Mittelstand angestellt. Damit ist<br />

der Mittelstand der Motor des Aufschwungs<br />

in Schleswig-Holstein – und das nördlichste<br />

Bundesland zeigt sich dank dieser<br />

Wirtschaftsstruktur auch in stürmischen<br />

Zeiten deutlich krisensicherer <strong>als</strong> die meisten<br />

anderen Bundesländer.<br />

Fachkräftepotenzial heben<br />

und bessere Erwerbschancen<br />

schaffen<br />

Das künftige Arbeitskräfteangebot soll einerseits<br />

durch Erhöhung des Qualifikationsniveaus,<br />

andererseits durch die<br />

Anhebung der Erwerbsbeteiligung beeinflusst<br />

werden. Das heißt: Bestehende Ressourcen<br />

sollen besser genutzt werden. So<br />

ist es eine der herausragenden Aufgaben,<br />

mehr Frauen für den Arbeitsmarkt zu gewinnen.<br />

Die Erwerbsbeteiligung der<br />

Frauen liegt im Land mit gut 66 Prozent<br />

zwar über dem Bundesdurchschnitt, aber<br />

um knapp 10 Prozent unter der Erwerbsbeteiligung<br />

von Männern. Landesweit sind<br />

rund 300.000 Frauen im erwerbsfähigen<br />

Alter nicht berufstätig, obwohl sie über<br />

8 Wirtschaftsland spezial<br />

mittlere und hohe Qualifikationen verfügen.<br />

„Die Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf stellt deshalb aus meiner Sicht einen<br />

wesentlichen Eckpfeiler dar“, so der Wirtschaftsminister.<br />

„Durch intelligente<br />

Arbeitszeitmodelle, verlässliche Kinderbetreuung<br />

und einen hohen Grad an selbstbestimmter<br />

Flexibilität müssen wir den<br />

Frauen größere Spielräume geben, um<br />

Beruf und Familie zu vereinbaren. Nur so<br />

werden wir junge Familien und damit unsere<br />

Fachkräfte von morgen langfristig im<br />

Land halten können.“<br />

Ebenso wichtig und daher ebenfalls<br />

Bestandteil der Initiative sind in diesem<br />

Zusammenhang die Vereinbarkeit von<br />

Pflege und Beruf sowie die Förderung der<br />

Potenziale der zunehmenden Zahl von<br />

Menschen mit Migrationshintergrund.<br />

Von jung bis erfahren: Fachkräfte<br />

aus allen Generationen<br />

Während die Zahl der Arbeitslosen 2012 in<br />

Schleswig-Holstein mit 92.700 (6,4 Prozent)<br />

auf den niedrigsten Oktoberstand seit 20<br />

Jahren gesunken ist, nahm die Arbeitslosigkeit<br />

bei den über 50-Jährigen im<br />

Vorjahresvergleich um 1,5 Prozentpunkte<br />

zu. Dabei sind „insbesondere auch ältere<br />

Arbeitnehmer geeignet, um dem steigenden<br />

Fachkräftebedarf gerecht zu werden“,<br />

so Minister Meyer. Die Initiative<br />

„Zukunft im Norden“ werde deshalb das<br />

Mehr Frauen für den Arbeitsmarkt zu gewinnen ist eine der zentralen Aufgaben der Initiative. Die Qualifikationen sind<br />

vorhanden – nun sollen größere Spielräume folgen, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Fotos: Panthermedia.net


Headhunter allein reichen nicht aus: Wer die besten Fachkräfte zu seinem Team zählen will, muss sich mehr einfallen lassen.<br />

Die Maschinenbau-Branche macht’s vor – und wagt sich auf ungewöhnliche Recruiting-Wege. Fotos: grafikfoto.de<br />

beträchtliche Potenzial, das gerade die<br />

Älteren zur Deckung des Fachkräftebedarfs<br />

bergen, künftig intensiver nutzen.<br />

Christoph Andreas Leicht, Präsident der<br />

IHK Schleswig-Holstein, betont die<br />

Wichtigkeit von angepassten Arbeitsbedingungen<br />

für Menschen über 55 Jahre:<br />

„Die so genannte „Generation Erfahrung“<br />

kann einen erheblichen Beitrag leisten, um<br />

den zukünftigen Fachkräftebedarf zu<br />

bedienen.“<br />

Unternehmen baut für Airbus, BMW, Audi<br />

und andere internationale Unternehmen –<br />

und suchte händeringend Ingenieure.<br />

Trotz Einsatz von Headhuntern trudelten<br />

nur wenige Bewerbungen ein. Geschäftsführer<br />

Kay Butzkies-Schiemann sieht das<br />

Hauptproblem am vermeintlichen Standortnachteil<br />

in Krempe: „Kaum jemand will<br />

aufs Dorf hinterm Deich, das gilt <strong>als</strong> uncool.<br />

Dabei hat unsere Region viel zu bieten,<br />

vor allem Lebensqualität.“<br />

Für die konsequente Nachwuchsarbeit<br />

liegt ein Fokus auf der engen Kooperation<br />

zwischen Wirtschaft und Wissenschaft:<br />

„Unsere Unternehmen haben ein großes<br />

Interesse daran, dass die jungen Menschen,<br />

die sich für einen Studienplatz in<br />

Schleswig-Holstein entscheiden, hier in<br />

unserem Land auch ihren Arbeitsplatz finden“,<br />

betont Leicht. Auch hier wird die<br />

Initiative handeln. Im Rahmen eines gezielten<br />

Standortmarketings soll auf die guten<br />

Karrierechancen im krisensicheren<br />

Mittelstand hingewiesen werden.<br />

Heavy Metal für<br />

Metallbauer<br />

Um qualifizierte Bewerbungen zu erhalten,<br />

müssen Unternehmen aber erst einmal<br />

im Bewusstsein potenzieller Bewerber<br />

landen – und das mit positiven Assoziationen.<br />

Mit dem Employer Branding, der<br />

Bildung einer Arbeitgebermarke, hat sich<br />

dafür längst eine eigene Marketingdisziplin<br />

etabliert. Die Firma Butzkies aus Krempe<br />

führte 2012 bereits eindrucksvoll vor, wie<br />

man diese richtig einsetzt. Das Stahlbau-<br />

Der angeblich fehlende Coolness-Faktor<br />

wurde behoben: Das Unternehmen<br />

machte gemeinsame Sache mit dem in der<br />

Region stattfindenden, weltweit größten<br />

Heavy-Metal-Festival, dem Wacken Open<br />

Air (WOA): Unter qualifizierten Bewerbern<br />

um eine Bauingenieurs-Stelle wurden heiß<br />

begehrte Eintrittskarten zum längst ausverkauften<br />

Open Air 2013 verlost. Die<br />

WOA-Macher waren von der Idee, die<br />

Region über das Festival attraktiv und<br />

interessant für Bewerber zu machen,<br />

ebenso angetan wie Butzkies selbst. Über<br />

40 eingegangene Bewerbungen, 8 geführte<br />

Bewerbungsgespräche und 4<br />

neu besetzte Stellen beweisen: Intelligente<br />

Maßnahmen, die sich an den<br />

Wünschen der Zielgruppe orientieren,<br />

werden belohnt.<br />

Mit welchen Marketingaktionen das WOA<br />

sonst noch von sich reden macht, lesen Sie<br />

auf Seite 22. Die Aktion zur Fachkräftegewinnung<br />

für das Unternehmen Butzkies<br />

ging durch die nationale Presse. Dank der<br />

Fachkräfteinitiative „Zukunft im Norden“<br />

wird Schleswig-Holstein in den kommenden<br />

Monaten und Jahren mit vielen weiteren<br />

guten Beispielen vorangehen. (sb)<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

9


Woran denken Sie, wenn Sie dieses Bild sehen? Wir geben Ihnen ein paar Tipps:<br />

Weltmarktführer. Innovationen. Hightech. Foto: grafikfoto.de<br />

Weltweit unterwegs:<br />

Marktführer in Dorfidylle<br />

„Dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen“ gilt <strong>als</strong> Beschreibung für eine entlegene<br />

Stelle, an die es Menschen nur selten zieht – weil dort einfach nichts passiert.<br />

Zugegeben: In Schleswig-Holstein gibt es anscheinend viele solcher Orte. Bei genauerer<br />

Betrachtung wird allerdings deutlich: Der Schein trügt. Denn an vermeintlich<br />

entlegenen Stellen sind in Schleswig-Holstein innovative Unternehmen und Marktführer<br />

angesiedelt. Darunter sind viele familien- oder inhabergeführte Unternehmen.<br />

Und genau hier, in der Provinz, entstehen Produkte und Ideen, die bundesweit<br />

und sogar weltweit für hohe Absatzzahlen sorgen. Die Faktoren für den Erfolg sind<br />

dabei ebenso vielfältig wie die Gründe, warum Mitarbeiter gerade dort arbeiten: in<br />

der Nähe von Nord- oder Ostsee, in der Holsteinischen Schweiz oder mitten im Wald.<br />

Marktführer bei Zylinderlaufbuchsen<br />

Paustian Airtex, ein Hersteller textiler<br />

Flugzeugausstattungen, die Atec Pharmatechnik<br />

GmbH, die sterile Abfüllsysteme für<br />

die Pharamindustrie produziert, oder die<br />

Nur wenige Kilometer von der Ostsee entfernt<br />

und nördlich der Schlei liegt die<br />

Gemeinde Sörup im Kreis Schleswig-Flensburg.<br />

Gut 4.000 Menschen wohnen hier. Es<br />

ARCTOS Industriekälte AG, die Kälteanlagen<br />

für die Industrie baut. 1950 hat sich in Sörup<br />

auch ein weltweit führender Hersteller von<br />

Zylinderlaufbuchsen für mittelschnelllaufende<br />

gibt ein Obstmuseum mit eigener Obstplantage<br />

Viertakt-Motoren angesiedelt: die<br />

und eine Kirche aus dem 12.<br />

Jahrhundert. Und es gibt Unternehmen wie<br />

Firma M. Jürgensen GmbH & Co KG. Die<br />

hochwertigen Zylinderlaufbuchsen werden


vor allem in der Dieselmotoren- und<br />

Kompressorenindustrie, aber auch im<br />

Anlagenbau und in der Petrochemie eingesetzt.<br />

Zentrale Anwendungsgebiete sind<br />

zum einem Antriebs- und Nebenaggregate<br />

für die Berufsschifffahrt und zum anderen<br />

stationäre dezentrale Kraftstationen, Lokomotivmotoren,<br />

Anlassluft- und Kolbenkompressoren<br />

sowie Kältekompressoren.<br />

Von seinen weltweiten Wettbewerbern unterscheidet<br />

sich M. Jürgensen durch ein fundiertes<br />

Expertenwissen in der Materialentwicklung<br />

und Oberflächentechnologie<br />

sowie eine ausgezeichnete Servicequalität.<br />

Die idyllische Lage inmitten der Urlaubsregion<br />

Angeln kommt Unternehmen und<br />

Mitarbeitern gleichermaßen zugute: Abseits<br />

der großen Städte findet sich nicht nur genug<br />

Freiraum für kreative und innovative<br />

Ideen, sondern auch bezahlbarer Wohnraum<br />

in bester Lage. Die Mitarbeiter schätzen<br />

Der Job in Sörup, die Familie in Gettorf:<br />

Die gute Bahnverbindung und ein<br />

modernes Arbeitszeitmodell machen<br />

besonders die familiäre Atmosphäre am<br />

Arbeitsplatz. Petra Schönnagel ist seit<br />

27 Jahren im Unternehmen, gemeinsam mit<br />

der Familie Jürgensen hat sie die erfolgreiche<br />

Entwicklung der Firma miterlebt. „Die gemeinsamen<br />

Jahre schweißen zusammen.<br />

Mit meiner Familie wohne ich im<br />

50 Kilometer entfernten Gettorf, die gute<br />

Bahnverbindung und ein modernes<br />

Arbeitszeitmodell machen das möglich.“<br />

Dank der engagierten und hochqualifizierten<br />

Belegschaft sowie modernster<br />

Produktionstechnologie zählt M. Jürgensen<br />

zu den Marktführern der Branche.<br />

Toronto, Tokio,<br />

Trappenkamp<br />

Rund 120 Kilometer südlich von Sörup liegt<br />

Trappenkamp, eine Gemeinde im Kreis<br />

Segeberg, die vor allem durch den gleichnamigen<br />

„ErlebnisWald Trappenkamp“<br />

bekannt ist. 5.000 Einwohner hat der Ort.<br />

Füchse und Hasen gibt es dort auch. Und<br />

das nicht zu knapp. Am Waldrand träumt<br />

man nicht nur gelegentlich von tropischer<br />

Sonne – man nutzt sie. Und zwar für die<br />

Energiewende auf den Seychellen. Denn<br />

dort hat das Trappenkamper Unternehmen<br />

Sea & Sun Technology gemeinsam mit der<br />

Kieler E3 Plan GmbH sieben Solarkraftwerke<br />

aufgebaut. Auch auf den Seychellen, wo die<br />

Sonne fast permanent zu scheinen scheint,<br />

will man alternative Energiequellen nutzen.<br />

Dieses Projekt, das von der Deutschen<br />

Energie-Agentur (dena) unterstützt wurde,<br />

passt perfekt ins Portfolio der Sea & Sun<br />

Technology GmbH, die sich unter anderem<br />

auf die Realisierung hochwertiger und leistungsstarker<br />

Photovoltaik-Anlagen spezialisiert<br />

hat. Von Trappenkamp aus gehen<br />

die Anlagen in alle Welt, samt Beratung,<br />

Planung und Montage und Wartung vor<br />

Ort. Und noch andere Produkte „made<br />

in Schleswig-Holstein“ verlassen das<br />

gemütliche Trappenkamp in Richtung<br />

Australien, Chile und Seychellen: Es handelt<br />

sich um Systeme für hochtechnologische<br />

Unterwassermesstechnik. Ein weltweites<br />

Vertriebsnetz sorgt für internationale<br />

Verfügbarkeit der Produkte. Aktiv auf dem<br />

ganzen Globus – und das aus Trappenkamp.<br />

Für den Firmengründer Heinz Schelwat<br />

stellte sich irgendwann die Frage, wo er<br />

sein Unternehmen gründet. Die Antwort<br />

war klar: „Da, wo ich mit dem Fahrrad hinfahren<br />

kann“. Ein großer Standortvorteil<br />

in Trappenkamp seien die kurzen Wege:<br />

„Das Netzwerken in einer überschaubaren<br />

Gemeinde fällt leichter <strong>als</strong> in der Metropole –<br />

man kennt sich und vertraut sich.“ So werden<br />

Ideen für neue innovative Produkte gern<br />

auch mal beim Italiener um die Ecke besprochen.<br />

Ortsansässige Unternehmen sind in<br />

die Herstellung der Sea & Sun-Produkte eingebunden.<br />

So nah wie möglich am Standort<br />

produzieren heißt die Devise – so bleiben<br />

die Kosten geringer. „Wir müssen auf regionaler<br />

Ebene zusammearbeiten, damit wir<br />

Schleswig-Holsteiner unsere hochtechnologischen<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

weltweit verkaufen können.“ Sea & Sun<br />

beweist: Trappenkamp bietet ideale Voraussetzungen<br />

für internationalen Erfolg:<br />

Ideen für innovative Produkte hat man eben<br />

nicht nur in Metropolen wie Toronto und<br />

Tokio, sondern ebenso in Trappenkamp.<br />

das möglich. Ein Unternehmen gründen, aber wo? –<br />

„Da, wo ich mit dem Fahrrad hinfahren kann!“<br />

Foto: grafikfoto.de<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

11


In der hügeligen Landschaft Angelns – einer<br />

der beliebtesten Urlaubsregionen im hohen<br />

Norden – liegt die Gemeinde Satrup.<br />

Aufgrund ihrer Lage gilt sie <strong>als</strong> Herz von<br />

Angeln. Knapp 3.700 Menschen leben hier.<br />

Und es ist der Firmensitz der Günter<br />

Andersen Shopper Manufaktur. Hier wird<br />

ein ganz besonderer „Hackenporsche“ hergestellt.<br />

2011 hat dieser immerhin den reddot<br />

award, universal design award und consumer<br />

favorite abgeräumt. Und das ist kein<br />

Wunder: Denn mit cooler Aluminium-Optik,<br />

kugelgelagerten Niederquerschnittsreifen,<br />

belastbarem Gestell und federleichten<br />

Einstellmechanismen setzt der Unus<br />

Shopper ® – wie die rollende Einkaufstasche<br />

richtig heißt – neue Maßstäbe<br />

in Technik und Design. Und das mit Erfolg:<br />

Der Shopper ® hat sich inzwischen rund<br />

10 Millionen Mal verkauft. Das<br />

Familienunternehmen ist Marktführer in<br />

Deutschland und vielen anderen europäischen<br />

Ländern mit einem Exportanteil von<br />

35 Prozent. Vom ursprünglichen<br />

Hackenporsche wurde das Produkt vielseitig<br />

weiterentwickelt: Shopper ® mit Sitz oder<br />

Kühlfach, Taschen aus gebrauchter LKW-<br />

Plane oder Segeltuch, einfarbig oder chic gestylt.<br />

Bei steigenden Benzinpreisen und<br />

wachsendem Umweltbewusstsein eignet<br />

sich nicht nur der Fahrrad-Shopper ® <strong>als</strong> gesunde,<br />

preiswerte Alternative zum Auto für<br />

Kurzstreckeneinkäufe. Für Schulkinder entlastet<br />

ein Shopper ® den vom schweren<br />

Ranzen gestressten Rücken. Wer einen<br />

Shopper ® nutzt, tut daher auch etwas für die<br />

eigene Gesundheit und das Klima. Ob auf<br />

dem Lande oder in irgendeiner europäischen<br />

Metropole.<br />

Innovative Shopper<br />

Andersen rockt! Ein Paradebeispiel<br />

für die Innovationskraft der Shopper-<br />

Manufaktur aus Satrup ist z. B. der<br />

UNUS SHOPPER® PLAY aus der aktuellen<br />

Kollektion 2012/2013.<br />

12 Wirtschaftsland spezial<br />

Präzisionsarbeit im<br />

Maschinenbau<br />

Mitten im schleswig-holsteinischen Grün<br />

liegt die Gemeinde Schenefeld. Der Name<br />

bedeutet „schönes Feld“ und ist Programm.<br />

Denn wenn man Luftaufnahmen von<br />

Schenefeld betrachtet, fällt einem sofort das<br />

viele Grün in der und um die Gemeinde auf.<br />

Für die meisten der knapp 2.500 Einwohner<br />

ist die Lebensqualität hier noch deutlich höher<br />

<strong>als</strong> der Turm der im Ortszentrum liegenden<br />

Bonifatiuskirche. Und Schenefeld hat<br />

Unternehmergeist. Bei der Fritz Gradert<br />

Maschinenbau GmbH & Co. KG dreht sich<br />

alles um das Drehen, Fräsen, Schleifen und<br />

Messen von hochpräzisen, maßgeschneiderten<br />

Maschinenbauteilen und deren<br />

Montage sowie die Fertigung von Walzenkörpern<br />

mit den erforderlichen Beschichtungen,<br />

u. a. für Druckmaschinen,<br />

Folienbeschichtungsanlagen, Wellpappenanlagen<br />

und Textil- und Papiermaschinen.<br />

1971 gegründet, beschäftigt das Familienunternehmen<br />

knapp 200 Mitarbeiter, die auf<br />

über 10.000 m 2 Fertigungsfläche Präzisionsarbeit<br />

leisten. In vier Jahrzehnten hat sich<br />

das Unternehmen zu einem industriellen<br />

Partner führender Druck- und Folienmaschinenhersteller<br />

entwickelt – und das<br />

weltweit.<br />

Wo manche <strong>als</strong>o meinen könnten, dass sich<br />

hier in der Provinz Fuchs und Hase gute<br />

Nacht sagen, herrscht rege Betriebsamkeit:<br />

Hier entstehen zukunftsorientierte Produkte<br />

und Dienstleistungen. Hier fühlen sich<br />

Unternehmen für das, was sie selbst oder ihre<br />

Vorfahren aufgebaut haben, für ihre<br />

Mitarbeiter und für die Region verantwortlich.<br />

Hier schließen sich regionale Verbundenheit<br />

und Weltoffenheit nicht aus – im<br />

Gegenteil! (ac), (ul), (mif)


Volle Auftragsbücher:<br />

Maschinenbauer trotzen Krise<br />

An Medizintechnik oder erneuerbare Energien denken viele zuerst, wenn von<br />

den starken Branchen im hohen Norden die Rede ist. Dass der Maschinenbau<br />

<strong>als</strong> zweitwichtigste Branche des verarbeitenden Gewerbes zu den traditionellen<br />

Säulen der schleswig-holsteinischen Industrie gehört, ist dagegen weniger<br />

bekannt. Noch überraschender: Die Spezialisten gehören überwiegend zur<br />

Weltspitze, denn sie kombinieren industrielle Fertigung mit Hightech-Innovationen.<br />

Dank ihrer Exportstärke behaupten sich Maschinenbauer in wirtschaftlich<br />

unsicheren Zeiten. 2012 stand sogar ein Rekordumsatz ins Haus.<br />

„Die Auslastung in den Unternehmen<br />

in Schleswig-Holstein ist sehr gut,<br />

die Auftragsbücher sind voll.“<br />

Natürlich wirtschaften Unternehmer in unsicheren<br />

Zeiten vorsichtig, und insbesondere<br />

die Norddeutschen stapeln eher ein<br />

wenig tief. Doch dafür besteht kein Anlass:<br />

Während die Konjunk tur aussichten europaweit<br />

in den Keller gehen, gibt es eine<br />

Branche, die sich davon abkoppeln konnte<br />

– der Maschinenbau. „Die Aus lastung in<br />

den Unternehmen in Schleswig-Holstein ist<br />

sehr gut, die Auftragsbücher sind voll“, richtet<br />

Jörg Mutschler vom Landesverband Nord<br />

des Verbandes Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA). Die Betriebe suchen<br />

laufend Fachkräfte, rund 1.000 Mitarbeiter<br />

haben sie nach Schätzungen des VDMA<br />

2012 in Schleswig-Holstein neu eingestellt.<br />

Beson ders begehrt sind derzeit Ingenieure<br />

für Entwicklung und Verkauf.<br />

Der Norden macht Dampf<br />

Allein der industrielle Kern des Maschinenbaus<br />

in Schleswig-Holstein mit rund<br />

150 Unternehmen und knapp 20.000<br />

Beschäftigten erwirtschaftete einen Umsatz<br />

von nahezu 6 Milliarden Euro. So mancher<br />

Firmenchef fragte sich angesichts dieser<br />

Zahlen: „Krise? Welche Krise?“ Die meisten<br />

Unternehmen wollen kräftig investieren,<br />

lautet denn auch ein Ergebnis der aktuellen<br />

VDMA-Nord-Konjunkturumfrage. Von<br />

möglichen Unsicherheiten am Horizont<br />

lassen sich die wenigsten Unternehmer beirren.<br />

Denn die USA gewinnen 2013 neben<br />

China <strong>als</strong> starker Exportmarkt immer<br />

mehr an Bedeutung. Bereits 2012 zogen die<br />

Ausfuhren über den Atlantik um 25 Prozent<br />

an. Der moderne Maschinenbau produziert<br />

überwiegend Hightech für den Weltmarkt<br />

und reagiert gerade wegen seines großen<br />

Exportanteils von 64 Prozent auf die Krise<br />

im Euroraum recht unempfindlich. Nach<br />

wie vor zählen die Maschinenhersteller<br />

genauso zu den Wachstumsmotoren in<br />

Schleswig-Holstein wie Medizintechnik und<br />

Gesundheitswirtschaft, Kommunikationstechnologie,<br />

erneuerbare Energien und die<br />

Ernährungswirtschaft.<br />

Die Maschinenhersteller<br />

zählen nach wie vor zu den<br />

schleswig-holsteinischen<br />

Wachstumsmotoren.<br />

Einen Umsatz von nahezu 6 Milliarden<br />

Euro erwirtschaftete 2012 allein der<br />

industrielle Kern des Maschinenbaus<br />

in Schleswig-Holstein.<br />

Foto: Panthermedia.net<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

13


Weltweit begehrt –<br />

Exportanteil 64 Prozent<br />

14 Wirtschaftsland spezial<br />

Auch wenn viele Leute mit Blick auf das<br />

Land zwischen Nord- und Ostsee nicht zuerst<br />

an den Maschinenbau denken: Die<br />

Branche hat in Schleswig-Holstein Tradition<br />

und gehört volkswirtschaftlich gesehen zu<br />

den tragenden Säulen für Wertschöpfung<br />

und Beschäftigung. Bekannte Unternehmen<br />

und Weltmarktführer produzieren „ganz<br />

oben“, Schleswig-Holstein ist ein Land der<br />

Spezialisten: Neben den Großen der Branche<br />

wie Sauer-Danfoss (Mobilhydraulik-Antriebe),<br />

Caterpillar (Motoren) und Possehl<br />

(Textilveredlungsanlagen, Reinigungsmaschinen)<br />

gehören vor allem familiengeführte<br />

Traditionsunternehmen zu den Motoren der<br />

Branche und gelten nicht selten <strong>als</strong> „Hidden<br />

Champions“: Die 1935 gegründeten Walterwerke<br />

in Kiel etwa bauen die anerkannt besten<br />

und schnellsten Waffelbackmaschinen,<br />

80 Mitarbeiter fertigen für Kunden rund um<br />

den Globus. Ganz vorn dabei ist auch die<br />

Lübecker Firma Baader: Ihre Fischfiletiermaschinen<br />

– erfunden vom Gründer im Jahr<br />

1922 – beherrschen 90 Prozent des Weltmarktes.<br />

Das über 200 Jahre alte Rendsburger<br />

Unternehmen Peter Wolters gilt <strong>als</strong> weltweiter<br />

Innovationsführer im Bau von hochpräzisen<br />

Werkzeugmaschinen für die<br />

Oberflächenbearbeitung.<br />

Teamwork mit Spezialisten<br />

Tradition und Zukunftsfähigkeit verbindet<br />

auch einer der weltweit führenden Systemlieferanten<br />

und Anlagenbauer für die Wärmetauscher-Industrie:<br />

Das mittelständische<br />

Familienunternehmen Schöler Spezialmaschinenbau<br />

GmbH (Pansdorf bei Lübeck)<br />

beliefert seit über 80 Jahren und in dritter<br />

Generation alle führenden Konzerne der<br />

Branche. Dabei reicht das Spektrum von<br />

Präzisionsmaschinen für die Herstellung<br />

von dünnwandigen Lamellen und Rohren<br />

bis zu schlüsselfertigen Produktionsstraßen<br />

für die Herstellung von Verdampfern,<br />

Wasserkühlern und vielem mehr. Die Sondermaschinen,<br />

die Schöler selbst entwickelt<br />

und fertigt, werden in der Autoindustrie<br />

ebenso eingesetzt wie bei der Herstellung<br />

von Wärmetauschern für stationäre<br />

Anwendungen.<br />

Speziell nach Kundenwunsch: Komplexe Präzisionsmaschinen und ganze Fertigungsstraßen entstehen bei Schöler<br />

Spezialmaschinenbau in Pansdorf bei Lübeck. Foto: Schöler


Global Champion<br />

regional verankert<br />

Den Schlüssel zum Erfolg sieht die Schöler-<br />

Geschäftsführung in seinen 150 hochqualifizierten<br />

Mitarbeitern: „Teamfähigkeit und soziale<br />

Kompetenz sind die Dinge, die ein<br />

Unternehmen heute zum Marktführer machen.“<br />

Das Credo des Teams laute: Creating<br />

Solutions! „Dabei orientieren sich unsere<br />

Spezialisten bei der Erarbeitung von Lösungen<br />

zuallererst an den Zielen unserer Kunden.“<br />

Dazu gehöre, dass sich die Ingenieure<br />

in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />

bei Schöler für besondere Kundenwünsche<br />

die nötige Zeit nehmen. Innovative<br />

Lösungen im Maschinenbau werden dabei<br />

erst durch die eigene Elektrotechnik- und<br />

Software-Entwicklung möglich, lautet die<br />

Meinung der Geschäftsführung. „Ohne Automatisierung<br />

ist kein industrieller Prozess<br />

mehr denkbar. Nur eine bestmögliche Verzahnung<br />

von Maschinenbau und automatisierter<br />

Steuerung macht eine optimale Produktivität<br />

der Kundenanlagen möglich.“ In<br />

einem vom Land Schleswig-Holstein geförderten<br />

Forschungsprojekt entwickelt der<br />

Weltmarktführer bis 2018 eine innovative<br />

und modulare Prozessorplattform, die hohe<br />

Produktionsgeschwindigkeiten und Qualitätsanforderungen<br />

bei der Produktion der<br />

Wärmetauscher sichern sollen. Und damit<br />

letztlich auch die Weltmarktführerschaft des<br />

Mittelständlers Schöler.<br />

Starke Impulse 2013<br />

Von Hohenwestedt in 80 Länder der Erde: LESER fertigt in seinem modernen Werk Sicherheitsventile für viele<br />

Anwendungsbereiche in der Industrie.<br />

Auch wenn in der Branche die Maschinen<br />

brummen, zum Feiern wollen sich die<br />

Unternehmen beim Blick aufs Jahr 2013<br />

nicht durchringen – schon gar nicht die eher<br />

zurückhaltenden Norddeutschen. Denn die<br />

Eurokrise ist noch nicht durchstanden.<br />

Dennoch sieht das Ifo-Institut für die innovativen<br />

Hightech-Schmieden keinen Dämpfer<br />

für den rundlaufenden Konjunkturmotor:<br />

In der neuesten Branchenumfrage<br />

Maschinenbau sagen die Trendforscher<br />

zwei Prozent Wachstum für 2013 und starke<br />

Impulse im Laufe des neuen Jahres voraus.<br />

Wenn das dann kein Grund ist, im Norden<br />

die Sektkorken knallen zu lassen. (wel)<br />

© LESER<br />

Auch LESER, der größte Hersteller für<br />

Sicherheitsventile in Europa, sieht sich <strong>als</strong><br />

Traditionsbetrieb aus dem hohen Norden,<br />

der in den globalen Märkten vernetzt ist.<br />

Das vor fast 200 Jahren in Hamburg gegründete<br />

Unternehmen lieferte 1895 das erste<br />

Sicherheitsventil und gründete 1943 ein<br />

Werk in Hohenwestedt. Dort fertigen heute<br />

400 Mitarbeiter 38 verschiedene Sicherheitsventiltypen,<br />

die in der Chemie, bei der Ölund<br />

Gasförderung, in der Lebensmittel- und<br />

Pharmaindustrie eingesetzt werden. Sie dienen<br />

dazu, Überdruck in Behältern und<br />

Ausrüstung abzulassen und damit die<br />

Gesundheit und das Leben von Menschen<br />

ebenso wie die Umwelt zu schützen. Vertrieben<br />

werden sie in 80 Ländern der Erde, was<br />

den guten Ruf von LESER sichert – <strong>als</strong> eines<br />

der führenden Unternehmen in der Branche<br />

weltweit.<br />

Die Ventile von LESER sorgen für<br />

Sicherheit, indem sie gefährlichen<br />

Überdruck aus Behältern ablassen.<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

15


Gebündelte Energie: Hochschulforschung<br />

weckt Wirtschaftskraft<br />

Wie praxisnah an den Hochschulen in Schleswig-Holstein geforscht wird, zeigen zahlreiche Kooperationen<br />

mit Unternehmen im Land. Ein Musterbeispiel dieser für beide Seiten gewinnbringenden<br />

Zusammenarbeit ist die Entwicklung eines innovativen Röntgenprüfsystems durch die<br />

VisiConsult GmbH und die Universität zu Lübeck.<br />

„Dual Energy heißt die Neuentwicklung, auf<br />

die viele VisiConsult-Kunden lieber heute <strong>als</strong><br />

morgen zugreifen würden“, sagt Geschäftsführer<br />

Hajo Schulenburg. Zu den Kunden<br />

des 1996 gegründeten und seither erfolgreich<br />

expandierenden Unternehmens aus<br />

Stockelsdorf (Kreis Ostholstein) zählen die<br />

Bundespolizei, die polizeiliche Einsatzgruppe<br />

GSG 9 und die Bundeswehr. Hier arbeiten<br />

alle Sprengstoff-Entschärfer im mobilen<br />

Einsatz mit einem Röntgenprüfsystem<br />

aus Stockeldsorf.<br />

Momentan zeigt das digitalisierte Röntgenbild<br />

dem Entschärfer Umrisse aus dem<br />

Inneren eines verdächtigen Gegenstandes,<br />

nicht aber, ob tatsächlich Sprengstoff vorhanden<br />

ist. Um das gefährliche Material erkennbar<br />

zu machen, wurden bei VisiConsult<br />

und am Institut für Medizintechnik (IMT)<br />

der Universität zu Lübeck seit Anfang 2012<br />

umfangreiche messtechnische Versuchsreihen<br />

und Berechnungen durchgeführt. Ein<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts<br />

ist überwiegend in den Räumen des<br />

Unternehmens tätig. Den Namen Dual<br />

Energy trägt die Neuentwicklung übrigens<br />

deshalb, weil mindestens zwei Röntgenaufnahmen<br />

zur Erkennung nötig sind.<br />

„Ein bildgebendes Verfahren aus der Medizintechnik,<br />

das auch beim Aufspüren von<br />

Tumoren helfen kann, wird hier auf einem<br />

zweiten Feld nutzbringend eingesetzt. Davon<br />

profitieren alle Seiten“, sagt Prof. Dr.<br />

Thorsten M. Buzug, Direktor des IMT und<br />

Vizepräsident der Universität zu Lübeck.<br />

Buzug ist zugleich Leiter des Universitätsressorts<br />

Technologietransfer und mit<br />

dem Projekt „Technology and Engineering in<br />

Medicine“ einer der Preisträger des im<br />

November 2012 vergebenen ISH-Transferpreises,<br />

mit dem besonders enge Kooperationen<br />

von Wissenschaft und Unternehmen<br />

in Schleswig-Holstein gewürdigt wurden.<br />

Die Zusammenarbeit mit der VisiConsult<br />

GmbH bezeichnet er <strong>als</strong> Glücksfall. „Wir ergänzen<br />

uns und lernen voneinander. Das<br />

führt zu Innovation.“<br />

Einen nicht zu unterschätzenden praktischen<br />

Vorteil sehen sowohl der Wissenschaftler<br />

Buzug <strong>als</strong> auch der Unternehmer<br />

Schulenburg darin, dass Universität und<br />

Unternehmen nur wenige Kilometer voneinander<br />

entfernt liegen. Durch die Kooperation<br />

konnten beide Partner Fördermittel aus<br />

dem ZIM-Programm der Bundesregierung<br />

abrufen.<br />

Ende 2013 will VisiConsult einen Prototyp<br />

von Dual Energy vorstellen. Schon bestehende<br />

Kunden können dann ihr Detektionssystem<br />

nachrüsten. „Für uns wird das neue<br />

Universität und Unternehmen liegen nur wenige Kilometer voneinander<br />

entfernt. Ein klarer Vorteil, findet auch Hajo Schulenburg,<br />

Geschäftsführer der VisiConsult GmbH. Foto: Sabine Spatzek<br />

16 Wirtschaftsland spezial


Produkt ein wichtiger Umsatzträger“, ist<br />

Schulenburg überzeugt. Seit der Ingenieur<br />

das Unternehmen 1996 gründete, erhöhte<br />

sich die Zahl der Mitarbeiter auf momentan<br />

17 und der Umsatz auf rund 4,5 Millionen<br />

Euro im Jahr 2012. Einen kräftigen Schub<br />

brachte 2006 der Einstieg in die<br />

Sicherheitstechnik. Im gleichen Jahr erhielt<br />

die VisiConsult GmbH den Schmidt-<br />

Römhild-Technologiepreis des Landes<br />

Schleswig-Holstein. Vorher lag der Schwerpunkt<br />

auf der Entwicklung von halb- und<br />

vollautomatischen Röntgenprüfanlagen zur<br />

Werkstoffprüfung in der Industrie. Inzwischen<br />

sind beide Geschäftsbereiche in etwa<br />

gleich groß und das Unternehmen ist auf<br />

dem internationalen Markt erfolgreich<br />

präsent.<br />

KoSSe und die CAU zu Kiel<br />

Danfoss und die FH Kiel<br />

Die Danfoss Silicon Power GmbH, Tochterunternehmen<br />

der weltweiten Danfoss-<br />

Gruppe mit Standort Flensburg, forscht gemeinsam<br />

mit der Fachhochschule Kiel<br />

(Fachbereich Mechatronik) im Bereich<br />

Leistungselektronik. Ziel des Technologie-<br />

Entwicklungsprojekts „Danfoss Bond<br />

Buffer“, kurz DBB, ist die Entwicklung von<br />

hochzuverlässigen Leistungsmodulen, die<br />

härtesten Einsatzbedingungen standhalten.<br />

Einsatzfelder sind beispielsweise Windkraftanlagen<br />

oder Antriebe von Hybrid- und<br />

Elektrofahrzeugen. Anfang 2012 ging das<br />

Projekt nach mehrjähriger Vorbereitung in<br />

die Umsetzungsphase. Erste Prototypen<br />

werden bereits getestet. Für Ende 2013 wird<br />

mit seriennahen Prototypen gerechnet.<br />

Auch Zulieferer und weitere Partner sind in<br />

das Projekt eingebunden.<br />

Im Rahmen des Kompetenzverbundes<br />

Software Systems Engineering (KoSSE) haben<br />

die b+m Informatik AG (Melsdorf) und<br />

die Funkwerk IT GmbH (Kiel) mit dem<br />

Institut für Informatik der Christian-<br />

Albrechts-Universität zu Kiel (Lehrstühle<br />

Software Engineering sowie Echtzeitsysteme<br />

und Eingebettete Systeme) im Verbundprojekt<br />

MENGES den Entwurfs- und<br />

Entwicklungsprozess für elektronische<br />

Stellwerke vereinfacht und verbessert.<br />

Durch den modellgetriebenen und damit effizienteren<br />

Entwicklungsprozess können die<br />

Investitionskosten der Bahnunternehmen<br />

erheblich gesenkt und es kann langfristig eine<br />

Verlagerung vom Individualverkehr auf<br />

die Schiene begünstigt werden. Das Projekt<br />

hatte ein Gesamtvolumen von rund<br />

1,2 Millionen Euro, wurde gefördert aus<br />

Mitteln der Europäischen Union und wurde<br />

nach drei Jahren Laufzeit im Dezember 2012<br />

erfolgreich beendet.<br />

M.O.E. und die FH Kiel<br />

Die M.O.E. GmbH (Itzehoe) entwickelt neue<br />

Verfahren zusammen mit der Fachhochschule<br />

Kiel (Fachbereich Informatik<br />

und Elektrotechnik) und der Christian-<br />

Albrechts-Universität zu Kiel (Institut<br />

für Elektrotechnik und Informationstechnik)<br />

zur Erprobung von Spannungsqualitäts-Optimierungsstrategien<br />

in Niederspannungsnetzen<br />

in Schleswig-Holstein.<br />

Dabei sollen die in Photovoltaik- und<br />

Windkraftanlagen eingesetzten Wechselrichter<br />

bzw. Umrichter zur Verbesserung der<br />

Spannungsqualität eingesetzt werden. Von<br />

einer verbesserten Netzqualität profitieren<br />

alle Netzteilnehmer. Das Kooperationsprojekt<br />

läuft bis 2014, weitere sind geplant.<br />

(sas)<br />

Ob es um besseren Verkehrsfluss auf Schienen<br />

geht oder um zuverlässigere Leistungsmodule –<br />

praxisnahe Forschung bietet eine Win-Win-<br />

Situation für Hochschulen und Wirtschaft.<br />

Foto (oben): b+m Informatik<br />

Foto (unten): Danfoss<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

17


Kreative Köpfe: Start-ups<br />

gehen neue Wege<br />

Junge Ideen in den Chefsessel<br />

Mit frischen Impulsen ausgetretene Pfade verlassen. Alles von Grund auf neu denken und –<br />

machen! Existenzgründer gelten <strong>als</strong> Motoren für Wachstum, Beschäftigung und Innovation. Dabei<br />

kommen die Pioniere im Norden häufig direkt aus Uni-Labor und Hörsaal, um sich ohne Umschweife<br />

in den eigenen Chefsessel zu befördern.<br />

„Wir haben unser Unternehmen 2009 gegründet<br />

Die Dinge völlig neu denken – für Christian<br />

18 Wirtschaftsland spezial<br />

Perwaß und Lennart Wietzke gehört diese<br />

– angetrieben von der Vision, die<br />

Philosophie gleichsam zu ihrem Start-up neue Technologie innerhalb kürzester<br />

wie ein Auge zum anderen: Die Gründer<br />

der Kieler Raytrix GmbH (und Gewinner<br />

Zeit für unsere Kunden nutzbar zu machen“,<br />

berichtet Wietzke vom enormen<br />

des Kieler GründerCups 2009) erfanden die Arbeitspensum der Gründer. Seit die<br />

digitale Kamera praktisch ein zweites Mal.<br />

Die auf Wunsch dreidimensionalen Bilder,<br />

die ihre Lichtfeldkameras schießen, kann<br />

der Betrachter später am Rechner in Ruhe<br />

schärfen und sogar den Blickwinkel verändern.<br />

„Die Firma Raytrix realisiert damit<br />

die erste richtig digitale Dunkelkammer<br />

und zeigt, wie die Fotografie der Zukunft<br />

aussieht“, lautete das Votum der Jury, die<br />

den Kieler Newcomern 2012 den begehrten<br />

CHIP-Award für herausragende Leistungen<br />

in der digitalen Welt zusprach.<br />

Kieler Kameras auf dem Markt sind, reisen<br />

selbst Chefs von Weltkonzernen an,<br />

um die Möglichkeiten für industrielle und<br />

wissenschaftliche Zwecke auszuloten. „Die<br />

Nachfrage ist enorm. Wir liefern unter anderem<br />

ins technikbegeisterte Japan, nach<br />

Taiwan, in die USA und nach Russland“, berichten<br />

die Gründer, die 19 Mitarbeiter einstellen<br />

konnten. „Wir verdoppelten Gewinn<br />

und Mitarbeiterzahl bisher jedes Jahr.“ Als<br />

fruchtbar werten Perwaß und Wietzke das<br />

Klima im Kieler Gründerzentrum KITZ.<br />

„Hier können wir mit anderen jungen<br />

Unternehmen Synergieeffekte nutzen.“<br />

Mit einer so genannten Lichtfeldkamera wird<br />

die Welt der digitalen Fotografie dreidimensional.<br />

Foto: Raytrix<br />

Christian Perwaß und Lennart Wietzke, die Gewinner des Kieler GründerCups 2009,<br />

erfanden die digitale Kamera praktisch ein zweites Mal. Weitere Infos: www.raytrix.de


Um innovative Marketingstrategien geht<br />

es Christoph Mantz und Jan Möller und<br />

ihrem Unternehmen Sportschatz GmbH.<br />

Ihre Marke heißt „Firmenlauf Schleswig-<br />

Holstein“, und die zieht immer mehr<br />

Teilnehmer in den Bahn: Anfangs waren<br />

beim Kieler Lauf 1.600 Sportsfreunde dabei.<br />

„2012 ließen sich schon 2.300 Läufer<br />

von fast 200 Firmen von unserer Idee mitreißen.<br />

So bieten wir Unternehmen die<br />

Möglichkeit, etwas für die Gesundheit<br />

und den Teamgeist ihrer Mitarbeiter zu<br />

tun und sich gleichzeitig einer großen<br />

Öffentlichkeit zu präsentieren“ Inzwischen<br />

sind außer Kiel auch Lübeck, Flensburg,<br />

Rendsburg und ab 2013 Norderstedt mit<br />

dem Laufschuh unterwegs. Virtuell können<br />

die bewegungsfreudigen Mitarbeiter<br />

auch im Internet Punkte sammeln – <strong>als</strong> launiger<br />

Nachklapp zum echten Firmenlauf.<br />

„Schleswig-Holstein hat noch viel<br />

Potenzial, die Menschen hier lassen sich<br />

begeistern“.<br />

Körperbewegung und ein Stück Science-<br />

Fiction sind im Spiel, wenn Sascha<br />

Klement die berührungslose Steuerung<br />

von elektronischen Geräten allein durch<br />

Gesten vorführt. Gemeinsam mit Moritz<br />

von Grotthuss und den Professoren<br />

Erhardt Barth und Thomas Martinetz hat<br />

der Diplom-Informatiker die Lübecker<br />

gestigon GmbH 2011 ins Leben gerufen –<br />

<strong>als</strong> Spin-off der Universität zu Lübeck.<br />

„Unser Slogan ist ganz einfach: Eine Geste<br />

genügt!“, meint der Pionier. „In unserem<br />

Verfahren werden die Informationen einer<br />

3D-Kamera ausgewertet, die die Gesten der<br />

Nutzer erkennt und in Steuerungsbefehle<br />

umsetzt.“<br />

Hollywood wird Realität: berührungslose<br />

Steuerungssysteme, eine Geste genügt!<br />

Weitere Infos: www.gestigon.de<br />

Firmenlauf Schleswig-Holstein – eine Marke der Sportschatz GmbH aus<br />

Flensburg. Weitere Infos: www.sportschatz.de<br />

Direkt von der Fachhochschule Westküste<br />

Heide in den eigenen Chefsessel wechselten<br />

Kevin Harksen, Bastian Schütt und<br />

der gerade promovierende Sebastian<br />

Bodó im Jahr 2012. „Mit unserem Start-up<br />

EyeSpec GmbH bieten wir selbstentwickelte<br />

Bildverarbeitungssysteme auf Basis<br />

der Spektralanalyse und umfangreiche<br />

Dienstleistungen für Industriekunden an“,<br />

berichten die Gründer. Trotz der kurzen<br />

Firmengeschichte kann das fünfköpfige<br />

Team bereits auf namhafte Kunden aus<br />

der Elektronik-, Pharma-, Verpackungsund<br />

Lebensmittelindustrie verweisen.<br />

„Wir wollen innerhalb von fünf Jahren zum<br />

etablierten Anbieter für Speziallösungen<br />

und -systeme im Bereich der optischen<br />

Inspektion in Deutschland und Europa<br />

heranwachsen“, lautet das ehrgeizige<br />

Ziel von EyeSpec. Starthilfe erhielten die<br />

Pioniere unter anderem aus dem vom<br />

Land Schleswig-Holstein initiierten EFRE-<br />

Seed- und Start-up-Fonds Schleswig-<br />

Holstein. Frei nach dem Motto: Von Heide<br />

in die ganze Welt! (wel)<br />

Optische Inspektionssysteme<br />

auf Basis der<br />

Spektralanalyse –<br />

Hightech aus Heide!<br />

Weitere Infos:<br />

www.eyespec.de<br />

Foto: Sperschatz<br />

Anwendungsmöglichkeiten sind (fast) unbegrenzt:<br />

in der Unterhaltungselektronik<br />

ebenso wie in der Automobil- und<br />

Medizintechnik. Als Lohn für die wegweisende<br />

Innovation gab’s den Gründerpreis<br />

des Bundeswirtschaftsministeriums und<br />

2012 den Weconomy Award. Das inzwischen<br />

auf zehn Mitarbeiter angewachsene<br />

Team wird 2013 weitere funktionsfähige<br />

Prototypen für Kunden in Betrieb nehmen –<br />

und dafür sorgen, dass einstige Hollywood-<br />

Visionen in der Realität ankommen.<br />

Die Welt ist bunt!<br />

Das menschliche Auge sieht<br />

aber längst nicht das<br />

gesamte Farbspektrum,<br />

das die Natur zu bieten hat.<br />

Foto: Panthermedia.net<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

19


Schleswig-Holsteins Spediteure und Logistiker sind für die skandinavischen Nachbarn starke Partner. Foto: grafikfoto.de<br />

Grenzenlos dynamisch: Logistik-<br />

Branche in Bewegung<br />

Die Speditions- und Logistikbranche ist permanent auf dem Sprung. 365 Tage im<br />

Jahr werden Waren aller Art mit dem LKW, der Bahn, dem Schiff und dem Flugzeug<br />

rund um den Erdball transportiert. Bewegung bedeutet Umsatz, Stillstand Verlust.<br />

Und nahezu jede Branche braucht Logistik. Die rund 3.000 schleswig-holsteinischen<br />

Unternehmen, die im Bereich Verkehr und Lagerlogistik ihre Dienstleistungen anbieten,<br />

sind in diesem Zusammenhang gut unterwegs. Und sie nutzen im harten Wettbewerb<br />

der Branche den Vorteil durch die Nähe zu den skandinavischen Ländern.<br />

die ganz zu uns ins Land gezogen sind.“<br />

„Schleswig-Holstein ist eine logistische<br />

20 Wirtschaftsland spezial<br />

Schnittstelle für den skandinavischen Raum Beispiele für letzteres sind die dänische<br />

und für unsere nordischen Nachbarn zugleich<br />

Frode Laursen Group, die 2010 das<br />

eine attraktive Destination für eigene, Unternehmen Nielsen & Sörensen in<br />

neue Standorte“, erklärt Dr. Olaf Krüger,<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsund<br />

Regionalentwicklungsgesellschaft Flensburg/Schleswig<br />

(WiREG).<br />

Flensburg übernommen hat, oder Steckhan<br />

& Peters, die die logistischen Abläufe des<br />

dänischen Discounters Fleggaard in ihrem<br />

Flensburger Logistikzentrum zentralisiert<br />

haben.<br />

„Vor allem Kostenvorteile, die in der<br />

Gehaltsstruktur liegen, sind es, die dänische Für ein drittes Beispiel steht die Spedition<br />

Kunden zum Outsourcing eigener logistischer<br />

Wohlert, die 2012 ein über 12.000<br />

Leistungen nach Schleswig-Holstein Quadratmeter großes Kühlzentrum in<br />

bewegen“, sagt Krüger und ergänzt: „Es gibt<br />

aber auch etliche Beispiele von Logistikern,<br />

Gammellund, Gemeinde Bollingstedt, in<br />

Betrieb genommen hat, um dadurch unter


anderem die Kooperation mit dem dänischen<br />

Fleischkonzern „Danish Crown“<br />

zu intensivieren. 18 Millionen Euro hat das<br />

Familienunternehmen für den an der A7<br />

gelegenen Neubau in die Hand genommen.<br />

2,25 Millionen Euro kamen <strong>als</strong> Zuschuss<br />

vom Land.<br />

Für Routen nach Dänemark, Schweden<br />

und Norwegen ist Schleswig-Holsteins<br />

geografische Lage ein bedeutender<br />

Wettbewerbsvorteil.<br />

Nur wenige Kilometer südlich, in Schleswig,<br />

profitiert ein weiteres Unternehmen von<br />

den guten Geschäften mit den skandinavischen<br />

Nachbarn: Karl Jürgensen Autofernverkehr<br />

und Spedition KG. Der Spediteur<br />

und Logistiker, der 1928 gegründet<br />

wurde und seit 1952 einen zweiten Standort<br />

in Hamburg hat, gehört im härter werdenden<br />

Wettbewerb zu den wachsenden<br />

Unternehmen der Branche. Nach Dänemark<br />

machen sich täglich LKW auf den<br />

Weg und regelmäßig auch nach Schweden<br />

und Norwegen. In diesen Fällen ist die geografische<br />

Lage Schleswig-Holsteins ein<br />

Wettbewerbsvorteil. Und welche Faktoren<br />

spielen darüber hinaus eine entscheidende<br />

Rolle? „Für den Erfolg sind bei uns vor<br />

allem vier Faktoren von entscheidender<br />

Bedeutung: zunächst natürlich die hohe<br />

Dienstleistungs-Qualität. Dann sind wir<br />

permanent darauf bedacht, unsere Prozesse<br />

schlank zu halten, achten immer auf<br />

die Kosten und legen viel Wert auf die<br />

Qualifikation der Mitarbeiter“, erklärt Ben<br />

Augustin, Geschäftsführer von Karl Jürgensen.<br />

Mit dieser Strategie ist Karl Jürgensen<br />

zuletzt sehr gut gefahren. Trotz Wirtschaftskrise<br />

ist der Umsatz seit 2009 im Jahresdurchschnitt<br />

immer im zweistelligen Bereich<br />

gestiegen. 2012 lag er bei über 20<br />

Millionen Euro. Kein Wunder, dass jedes<br />

Jahr neue Mitarbeiter eingestellt werden<br />

konnten. Zurzeit sind es über 160. „Die<br />

Tendenz ist auch 2013 deutlich steigend“,<br />

so Ben Augustin.<br />

Handel über das Internet zu neuen<br />

Geschäftsfeldern der Logistiker bei. Das<br />

jüngste Projekt von Steckhan & Peters ist<br />

zum Beispiel der SkanShop – ein Online-<br />

Shop, über den Unternehmen, die keine eigene<br />

Internetpräsenz haben, ihre Lebensmittel<br />

anbieten und verkaufen können.<br />

Auch einer der größten Logistiker des<br />

Landes, 17111, aus Osterrönfeld mit<br />

Standorten in Flensburg, Handewitt und<br />

Abenraa, der unter anderem den dänischen<br />

Sportartikelhersteller Hummel logistisch<br />

betreut, setzt auf diesen Trend: Internetshop-Anbietern<br />

und professionellen Online-Vermarktern<br />

bietet das Unternehmen<br />

seit Kurzem maßgeschneiderte logistische<br />

Abwicklungslösungen. „Wir nehmen die<br />

virtuellen Einkaufszettel entgegen und<br />

übernehmen das gesamte Handling der<br />

Ware – von der Artikelvorhaltung, Konfektionierung,<br />

Kommissionierung, Verpackung,<br />

dem Versand bis zur<br />

Zahlungsabwicklung“, heißt es beim<br />

Unternehmen. Dass die Spediteure und<br />

Logistiker in Schleswig-Holstein für die<br />

Zukunft gut aufgestellt sind, daran lassen<br />

diese Beispiele keinen Zweifel. (mif)<br />

Von Spediteuren zu Logistik-Dienstleistern:<br />

Der Online-Service SkanShop ist das<br />

jüngste Projekt von Steckhan & Peters. Unternehmen<br />

ohne eigene Internetpräsenz<br />

können hier ihre Produkte präsentieren.<br />

Foto: Panthermedia.net<br />

Die Logistik-Branche in Schleswig-Holstein<br />

Unternehmen: ca. 3.000<br />

Beschäftigte: rund 54.000<br />

Umsatz: knapp 8,5 Milliarden<br />

(Quelle: Statistisches Landesamt, 2010)<br />

Sind europaweit unterwegs: die LKW von<br />

Karl Jürgensen aus Schleswig.<br />

Foto: Karl Jürgensen<br />

So wie sich Karl Jürgensen und zahlreiche<br />

andere Unternehmen im Land von reinen<br />

Spediteuren zu Logistik-Dienstleistern entwickelt<br />

haben und vom Trend „Outsourcing“<br />

profitieren, so trägt der boomende<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

21


Foto: grafikfoto.de<br />

Laut und lukrativ:<br />

Wacköööööön!<br />

Foto: Panthermedia.net<br />

Drei Tage bebt Wacken vor Euphorie. In diesen werden Köpfe geschüttelt – natürlich zur harten<br />

Musik und nicht etwa aufgrund des oft feuchten Ackerbodens der Gemeinde im Kreis<br />

Steinburg. Denn das Gegenteil ist der Fall! W:O:A (Wacken Open Air) hat sich längst und lautstark<br />

zum weltweit größten Heavy-Metal-Festival und zu einem für die Region bedeutenden Wirtschaftsfaktor<br />

entwickelt. Eine aktuelle Wertschöpfungsstudie der SPORT+MARKT AG vom Oktober<br />

2012 belegt: Die regionale Wertschöpfung beträgt rund 25,4 Millionen Euro.<br />

mittlerweile knietief im Umsatzmorast<br />

Für die Musikbranche ist der Erfolg alles<br />

22 Wirtschaftsland spezial<br />

andere <strong>als</strong> selbstverständlich: Nach Angaben<br />

steckt, scheint die musikalische Schwertrie<br />

des Bundesverbandes Musikindusmetallindustrie<br />

die letzte florierende<br />

fiel der Umsatz der Musikwirtschaft in<br />

Deutschland in der ersten Dekade unseres<br />

Bastion zu sein – und das wird nirgendwo<br />

deutlicher <strong>als</strong> auf dem circa 180 Hektar<br />

Jahrtausends von 2,7 auf unter 1,5 Milliarden<br />

umfassenden Weidegelände im Kreis<br />

Euro. Während die Platten- bzw. CDumfassenden<br />

Branche im Zeitalter illegaler <strong>Download</strong>s<br />

Steinburg. Mehr noch: Die jährliche Kultveranstaltung<br />

in der schleswig-holstei-


nischen Provinz begünstigt den Boom des<br />

harten Genres. Denn Metal entspricht einer<br />

Lebenshaltung, die auf Events dieser<br />

Art vermittelt wird. Und eine, die den Fans<br />

einiges wert ist.<br />

Rund 66.000 Menschen kommen aus anderen<br />

Bundesländern oder dem Ausland nach<br />

Schleswig-Holstein – das entspricht der<br />

Hälfte der Einwohnerzahl des Kreis<br />

Steinburg. Während des mehrtägigen<br />

Besuchs kaufen sie für rund 44 Euro pro<br />

Person im Ort Wacken und der Umgebung<br />

ein und geben zusätzlich auf<br />

dem Festivalgelände rund 20 Euro pro<br />

Person und Tag für etwas zu essen<br />

oder zu trinken aus. Manche verknüpfen<br />

ihre Reise nach Wacken mit zusätzlichen<br />

Urlaubstagen oder anderen Aktivitäten in<br />

Schleswig-Holstein.<br />

Von der Kaffeebohne<br />

bis zur Kreuzfahrt<br />

Der Stierschädel <strong>als</strong> Festival-Symbol hat<br />

sich <strong>als</strong> weltbekannte Marke etabliert. Es<br />

ziert Heckscheiben und Duftbäumchen,<br />

Gürtelschnallen, Duschvorhänge, Kaffeetassen<br />

und neuerdings sogar Wacken-<br />

Kaffee aus fairem Bio-Anbau, natürlich<br />

(www.wacken-kaffee.de). Wer schon einmal<br />

in Wacken war, bei dem findet man<br />

auch ein Festival-Shirt im Schrank. Und sei<br />

es zwischen gebügelten Hemden! Denn<br />

auch zahlreiche Geschäftsführer und CEOs<br />

zieht es jedes Jahr nach Wacken.<br />

Gäste zusammen. Heute sind es 75.000.<br />

Für 2013 sind die Tickets längst ausverkauft.<br />

Rechnet man Bands, Crews und<br />

Dienstleister mit ein, steigt die Zahl sogar<br />

auf 85.000 Personen! Mehrere Tausend davon<br />

richten sich schon in der Woche des<br />

Wacken-Startschusses auf dem Festival-<br />

Gelände „häuslich“ ein. Und jeder will versorgt<br />

sein – mit Informationen, Strom,<br />

Wasser, fester und flüssiger Nahrung, sanitären<br />

Anlagen, Souvenirs etc. Eine gewaltige,<br />

aber durchaus rentable infrastrukturelle<br />

und logistische Meisterleistung!<br />

Weide hin, Acker her – was darf im Land<br />

zwischen den Meeren nicht fehlen? Der<br />

Seeweg! Und so präsentiert Thomas Jensen<br />

2013 ein Spin-off des Festiv<strong>als</strong> <strong>als</strong> nächsten<br />

Geniestreich: Im Mai sticht in Hamburg<br />

die „Full Metal Cruise“ mit über 20 Bands<br />

auf drei Bühnen in See – zur Kreuzfahrt<br />

„Ahoi Metalheads“. Die achttägige Kreuzfahrt,<br />

für die jeder Metal-Fan mindestens<br />

1.300 Euro berappen muss, führt von<br />

Hamburg über Southampton, Le Havre<br />

und Amsterdam wieder zurück in die<br />

Hansestadt. Für Seegang wird gesorgt sein.<br />

Und für Umsatz sowieso! (mif)<br />

Großer Andrang: Für das<br />

weltweit größte Heavy-<br />

Metal-Festival im August<br />

2013 waren die 75.000<br />

Karten bereits im Herbst<br />

2012 ausverkauft.<br />

Foto: grafikfoto.de<br />

Rund 20.000 Stück werden von den kultigen<br />

Shirts jedes Jahr verkauft. Laut Veranstalter<br />

ist die Vermarktung notwendig,<br />

um das Riesen-Spektakel zu finanzieren.<br />

Denn schon die Vorbereitungen schlucken<br />

mehrere Millionen Euro. Doch ein beachtlicher<br />

Teil davon kommt regionalen Unternehmen<br />

zugute. Techniker, Zimmerleute,<br />

Gastronomen, Geschäfte sowie unzählige<br />

Helfer aus Schleswig-Holstein partizipieren<br />

an der Geldmaschine W:O:A.<br />

Dass man nicht am Hungertuch nage, wie<br />

Festival-Chef Thomas Jensen (46) einräumt,<br />

verblüfft niemanden mehr. 1990<br />

habe er das Musikevent gemeinsam mit<br />

einem Freund „aus einer Bierlaune heraus“<br />

ins Leben gerufen. Dam<strong>als</strong> kamen 800<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

23


Foto: grafikfoto.de


Nordisch entspannt:<br />

Feierabend in<br />

Schleswig-Holstein<br />

Schleswig-Holstein ist das Land mit der größten Golfplatzdichte Deutschlands.<br />

Und beim Golfen werden die besten Geschäfte gemacht – so sagt das Klischee.<br />

Kein Wunder: Mit Sicherheit herrscht auf dem großen Grün eine entspanntere<br />

Atmosphäre <strong>als</strong> in stickigen Konferenzräumen.<br />

Doch wer sich seine wertvolle Freizeit wahren will, sucht sich ein Hobby ganz<br />

ohne Verhandlungshintergründe – zum Abschalten, Loslassen, Energietanken.<br />

Und dafür gibt es im Land zwischen den Meeren jede Menge Möglichkeiten direkt<br />

vor der Haustür. Fünf Schleswig-Holsteiner verraten, wo im nördlichsten<br />

Bundesland sie den wohlverdienten Feierabend genießen.<br />

Segeln komprimiert<br />

Ein Schiff ist ein Mikrokosmos. Ist man erst<br />

einmal auf dem Wasser, kann keiner so<br />

schnell weg. „Auf so engem Raum tauchen<br />

Konflikte einfach schneller auf <strong>als</strong> an<br />

Land“, weiß Ralf Buchner, Gründer und<br />

Geschäftsführer der Buchner & Partner<br />

GmbH, „sie deeskalieren aber auch schneller<br />

wieder.“ In manchen Unternehmen ist<br />

der Ausflug aufs Meer deshalb sogar Teil<br />

des Bewerbungsritu<strong>als</strong>: „Geh ein Wochenende<br />

mit jemandem segeln, und du weißt,<br />

wie der tickt.“<br />

Ralf Buchner ist Gründer und Geschäftsführer der Buchner &<br />

Partner GmbH. Mit Kunden und Geschäftspartnern aus anderen<br />

Bundesländern legt er Termine gern in die Nähe des Kieler Hafens –<br />

und genießt den Ausblick mit ihnen. Längst liebäugelt er mit einem<br />

eigenen Schiff.<br />

Ralf Buchner nutzt die Zeit auf See aber lieber<br />

für sich selbst. „Wenn ich segle, bin ich<br />

im wahrsten Sinne des Wortes offline.“<br />

Kein Handy, keine Mails. Einfach mal<br />

schnell zwei Stunden das Wetter nutzen.<br />

Für den Unternehmer ein absoluter Standortvorteil:<br />

„Finden Sie mal in Stuttgart oder<br />

München spontan ein so effektives Anti-<br />

Burn-out-Programm.“ Das, was Ralf<br />

Buchner „Instant Auszeit“ nennt, ist in<br />

Schleswig-Holstein für so gut wie jedermann<br />

zugänglich: „Wir haben die richtige<br />

Infrastruktur, an jeder Ecke kann man<br />

Schiffe mieten – und zwar günstig. Und wir<br />

haben den Wind. Ich brauche Wind, um zu<br />

denken.“<br />

Foto: Privat<br />

Foto: Privat<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

25


Foto: Privat<br />

Margrit Hintz ist stellvertretende<br />

Geschäftsführerin<br />

der Verbraucherzentrale<br />

Schleswig-Holstein. Ihr<br />

Lieblings-Hobby ist ohne<br />

Zweifel die coolste Abkühlung,<br />

seit es Wintersport gibt:<br />

Beim Schwimmen in der<br />

Seebadeanstalt gibt es keine<br />

Temperaturgrenze. Wozu gibt<br />

es schließlich Eispickel?<br />

Terminplanung nach<br />

Windvorhersage<br />

Das Herz schlägt höher, das Adrenalin<br />

steigt in den Kopf – auf dem Wasser denkt<br />

man nicht an die Arbeit. Nicht einmal Kai<br />

Rautenberg und Christoph Schwarz. Dabei<br />

sind die beiden Kitesurfer am Strand permanent<br />

mit ihrer Zielgruppe konfrontiert:<br />

Die Geschäftsführer der Shisha GmbH haben<br />

sich auf Outdoor-Textilien und<br />

Streetfashion spezialisiert, die vor allem<br />

die Bedürfnisse von Wassersportlern erfüllen.<br />

Denn die kennen sie selbst nur zu gut.<br />

„Die Sonne scheint, die Fähren laufen ein,<br />

ich schaue aufs Wasser und denke: Mein<br />

Gott, was haben wir es schön hier in Kiel!“<br />

Und dann springt Margrit Hintz beherzt in<br />

die Kieler Förde. Egal bei welchem Wetter.<br />

„Fast alle schütteln mit dem Kopf, wenn<br />

ich davon erzähle – aber das Winterbaden<br />

macht wirklich süchtig“, erzählt die stellvertretende<br />

Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale<br />

Schleswig-Holstein.<br />

Mindestens jeden Samstag und Sonntag<br />

geht sie in der Kieler Förde baden. Und ist<br />

mit diesem Hobby nicht allein: Seit sie ihre<br />

Dauerkarte für die Seebadeanstalt hat,<br />

trifft sie oft bekannte Gesichter an der<br />

Badestelle. Man kennt sich: „Wie ist das<br />

Wasser heute?“, ist der meistgehörte Satz.<br />

Es ist schon ihre vierte Winter-Saison. Und<br />

ihr Immunsystem gibt Margrit Hintz Recht –<br />

krank ist sie seit ihrer Winterschwimmerei<br />

kaum noch: „Der Kreislauf wird einmal<br />

richtig gepusht, das Herz klopft ganz doll,<br />

die Füße werden warm – ich nenne das den<br />

umgekehrten Sauna-Effekt.“ Und der ist<br />

nachhaltig: „Manchmal beobachte ich<br />

mich selbst, nachdem ich mich wieder einmal<br />

überwunden habe: Ich lächle auf dem<br />

Weg nach Hause.“<br />

26 Wirtschaftsland spezial<br />

„Wie ist das Wasser heute?“<br />

Die besonderen Ansprüche leidenschaftlicher<br />

Kitesurfer zeigen sich auch im<br />

Arbeitsalltag der zwei: „Die wichtigsten<br />

‚Meetings‘, wenn man es so nennen kann,<br />

finden oft im Auto auf dem Weg an den<br />

Strand statt“, berichtet Christoph Schwarz,<br />

„da ist Zeit für intensive Gespräche.“ Auch<br />

auf Zugfahrten nach Sylt oder zu anderen<br />

Nord- und Ostsee-Destinationen wird<br />

gearbeitet. Und eigentlich immer dann,<br />

wenn gerade kein Wind ist.<br />

„Im Sommer warten wir dafür gern mal die<br />

Windvorhersage ab, bevor wir zeitintensive<br />

Termine vereinbaren“, erklärt Kai<br />

Rautenberg mit einem Lächeln im Gesicht.<br />

Wenn direkt vor der Tür beste<br />

Windverhältnisse warten, ist der Strand<br />

eben immer noch erste Wahl – auch wenn<br />

beide ihren Job „gar nicht richtig wie<br />

Arbeit“ empfinden. Wenn die Leidenschaft<br />

zum Beruf wird, arbeitet man eben auch<br />

automatisch mit Leidenschaft: „Wir haben<br />

ja den Luxus, uns im Job mit den Dingen zu<br />

beschäftigen, die uns auch privat interessieren.<br />

Und aufs Wasser gehen zu können,<br />

wann wir wollen. Wo anders <strong>als</strong> an<br />

Schleswig-Holsteins Küste könnten wir<br />

Arbeit und Freizeit so unkompliziert miteinander<br />

verbinden? Für uns der perfekte<br />

Standort“, schwärmt Christoph Schwarz.


Runter vom Pferd,<br />

rein ins Büro<br />

Vom stressigen Büro-Alltag direkt zum<br />

Sport? Kommt für Klaus Thormählen nicht<br />

in Frage. Und das aus gutem Grund: Im<br />

Berufsleben hat es der Geschäftsführer<br />

eines Schweißtechnik-Unternehmens mit<br />

leblosem Stahl zu tun. In seiner Freizeit aber<br />

warten Lebewesen auf ihn: „Pferde spüren<br />

den Stress“, weiß der 60-jährige Reiter. Für<br />

seinen persönlichen Ausgleich nimmt sich<br />

Thormählen deshalb schon vor dem<br />

Frühstück Zeit: „Ich sitze morgens um sieben<br />

auf dem Pferd. Nach zwei Stunden<br />

Reiten frühstücke ich und dann geht es ab<br />

ins Büro – das ist einfach ein schöner Start in<br />

den Tag.“<br />

Die Reiterei ist für Klaus Thormählen mehr<br />

<strong>als</strong> nur Hobby. Fünf Pferde nennen seine<br />

Frau und er ihr Eigen. Im Jahr 2000 gewinnt<br />

der Amateur-Dressurreiter seinen ersten<br />

Grand Prix, zahlreiche Turniererfolge und<br />

2011 der Sieg bei den Landesmeisterschaften<br />

in Bad Segeberg schließen sich an.<br />

Ein zeitintensiver Sport, der vor allem durch<br />

Thormählens Wohnlage möglich ist: „Wir<br />

haben zum Glück Platz für die Reitanlage direkt<br />

vor der Tür – ich stolpere aus dem Haus<br />

und sitze quasi schon auf dem Pferd.“ Lange<br />

Anfahrtszeiten in weit entfernte Stallungen<br />

hätten keinen Raum in seinem Tagesablauf.<br />

„Reiten ist kein kommunikativer Sport, man<br />

ist voll auf sich und das Tier konzentriert –<br />

das entspannt völlig.“ Aber er sei ein Exot,<br />

denn „ich treffe selten Gesichter aus dem<br />

Berufsleben auf dem Reitplatz.“ Und wenn<br />

doch? Ist die Entspannung dann dahin?<br />

Nicht für Klaus Thormählen: „Die<br />

Menschen, mit denen ich zu tun habe, die<br />

mag ich gerne – im Privaten wie im<br />

Beruflichen. Es gibt halt Leute, die leben,<br />

um zu arbeiten. Es gibt die anderen, die arbeiten,<br />

um zu leben. Bei mir ist das anders:<br />

Ich lebe UND arbeite – und bin dabei sehr<br />

glücklich, weil mir beides Freude bereitet.“<br />

(sb)<br />

Klaus Thormählen ist Geschäftsführer der Klaus Thormählen<br />

GmbH, ein international tätiges Schienenschweißunternehmen<br />

mit Hauptsitz in Bad Oldesloe. Ganz nebenbei ist der Vorsitzende<br />

des Kreispferdesportverbandes Stormarn 2011 Landesmeister im<br />

Dressurreiten geworden.<br />

Foto: Privat<br />

Foto: Privat<br />

Foto: Privat<br />

Foto: Privat<br />

Christoph Schwarz und Kai Rautenberg sind Geschäftsführer<br />

der Shisha GmbH aus Kiel. Sie kitesurfen auf Fehmarn und Sylt,<br />

in St. Peter-Ording, Dänemark und Damp und wann immer es geht direkt<br />

vor der Haustür. Wenn sie sich tagsüber mal wieder „verkitet“ haben,<br />

werden in der Firma Nachtschichten eingelegt.<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

27


Die Kernzeit der Brennsaison reicht<br />

von November bis Mai. Dann duftet<br />

es in der Dolleruper Destille nach<br />

Apfel, Birne oder Quitte. Im August<br />

werden Himbeeren, Blaubeeren<br />

und Kirschen destilliert. Foto:<br />

Dolleruper Destille


Feines handgemacht:<br />

Comeback der Manufakturen<br />

Manufakturen erleben deutschlandweit eine Renaissance. Immer mehr Kunden<br />

schätzen im Schleudergang der globalisierten Welt den Wert hiesiger handgefertigter<br />

Produkte. Exklusivität und Spitzen-Qualität sind wieder gefragt. Auch international<br />

genießt das Label „Handmade in Germany“ einen exzellenten Ruf.<br />

Männer wie Frauen lassen sich Selbstgemachtes wieder etwas kosten.<br />

„Schleswig-Holstein Wirtschaftsland“ stellt vier erfolgreiche Manufakturen aus<br />

Schleswig-Holstein vor. So unterschiedlich sie auch sind: Alle eint viel Liebe zum<br />

Detail. Zeit für die Wünsche der Kunden. Und ein individuell gefertigtes Produkt<br />

nach Maß.<br />

Dolleruper Destille:<br />

Alles auf Apfel<br />

Wer die Dolleruper Destille besucht, der<br />

will schnuppern, schmecken, staunen.<br />

Vielleicht auch in Ruhe ein Gläschen genießen:<br />

Es ist die nördlichste Obstbrennerei<br />

Deutschlands. Und sie hat Erfolg, <strong>als</strong> Exot<br />

in Schleswig-Holstein, mit DLG-Auszeichnung<br />

und Abnehmern auf Sylt, in Glücksburg,<br />

Hamburg oder Berlin. Auch <strong>als</strong> Touristenziel<br />

ist sie etabliert – besonders bei<br />

Gästen aus dem Süden der Republik.<br />

1990 begann Manfred Weyrauch, gebürtig<br />

aus Karlsruhe und mit 30 Jahren Erfahrung<br />

bei der Marine, ganz klein mit dem Pressen<br />

und Maischen hiesiger Äpfel. Auf engstem<br />

Raum, im Alten Spritzenhaus der freiwilligen<br />

Feuerwehr, mit 500 Litern. Heute<br />

ist er stolzer Inhaber eines kleinen<br />

Mischkonzerns, der im Jahr 10.000 Liter<br />

Rohsaft aus Äpfeln, Birnen und Quitten<br />

produziert. Sechs Wochen im Jahr, von<br />

September bis Anfang November, verarbeitet<br />

er mit seiner Frau Brigitte täglich eine<br />

Tonne Äpfel. Doch das ist nicht alles: 2003<br />

bauten die beiden neu – und ihr Geschäft<br />

aus. Sie haben das Motto „Alles Apfel“ erfolgreich<br />

auf Wein und edle Obstbrände<br />

und Obstgeist aus Apfel, Birne, Quitte, Kirsche,<br />

Himbeere, Blaubeere und Schlehe<br />

ausgeweitet. Zwischen 600 und 800 Liter<br />

Alkohol produzieren sie im Jahr – „unser<br />

Kerngeschäft“, wie Weyrauch sagt. Besonders<br />

beliebt ist sein „Dolvados“ – Calvados<br />

aus Dollerup, <strong>als</strong> Marke geschützt. Neben<br />

Mosterei und Brennerei stützen die Inhaber<br />

ihren Erfolg auch auf eine Weinstube<br />

und ein Café, in dem sie bis zu 80 Gäste bewirten<br />

können, und einen Weinladen. Der<br />

Gesamt-Umsatz liegt bei bis zu 150.000<br />

Euro im Jahr.<br />

Mit dem Apfel fing alles<br />

an: Die Dolleruper Destille<br />

hat sich inzwischen längst<br />

zu einem kleinen Unternehmen<br />

entwickelt.<br />

Foto: Panthermedia.net<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

29


Alles Handarbeit: Bis zu<br />

zwanzig Stunden investiert<br />

Rudolf Pallesen schon<br />

mal in die Fertigung eines<br />

Stahlrahmens.<br />

Foto: Norwid<br />

sichtlich trifft er damit einen Nerv: „Ich habe<br />

ausgesprochen gut zu tun“, sagt der<br />

Norwid: Räder für<br />

„Velosophen“<br />

Norwid-Chef. Er liefere viel ins Hamburger<br />

Umland, aber auch deutschlandweit. 160<br />

handgelötete Räder – Rennmaschinen,<br />

Nein, er hat keine Buchstaben vergessen, Trekkingräder, Mountainbikes – fertigt<br />

es geht nicht um Nordwind. Norwid ist ein Pallesen pro Jahr.<br />

Kunstname, zusammengefügt aus „Nor“<br />

für Norden und „Wid“, einem alten Begriff Schleifen, feilen, polieren: Bis zu 20<br />

für Wald. Vor 21 Jahren übernahm Rudolf<br />

Pallesen eine Fahrrad-Manufaktur, der<br />

Name blieb übrig. Als Rahmenbauer hatte<br />

er in Süddeutschland gearbeitet, doch <strong>als</strong><br />

echter „Fischkopp“ kam ihm die Gelegenheit<br />

recht, den vakanten Betrieb in Neuendorf<br />

bei Elmshorn zu übernehmen. Auf<br />

einem Resthof, den er 2011 erweiterte, hat<br />

der 47-Jährige eine der größten Fahrradrahmenwerkstätten<br />

der Republik aufgebaut.<br />

In seiner Manufaktur beschäftigt<br />

Pallesen heute drei Gesellen und einen<br />

Auszubildenden. Ihre Besonderheit: Rahmen<br />

aus Stahl. Nicht Alu, nicht Carbon.<br />

Arbeitsstunden benötigt er pro Rahmen.<br />

Zwischen 2.500 und 5.000 Euro muss ein<br />

Radliebhaber daher investieren. Dafür bekommt<br />

er ein Produkt nach Maß. In der<br />

Beratung vermisst Pallesen den Kunden,<br />

berücksichtigt Anatomie, Ergonomie, Gewicht<br />

und körperliche Zipperlein. Will der<br />

Kunde Kettenschaltung oder lieber Nabenschaltung?<br />

Will er Edelstahlrohre, Scheiben-<br />

oder Felgenbremse? Oder den eigenen<br />

Namen auf dem Rahmen sehen? Seine<br />

Kunden, in der Mehrheit Männer ab 40<br />

Jahre und Besserverdiener, nennt Pallesen<br />

deswegen auch gern „Velosophen“.<br />

Schwerer. Dafür biegefest. „Und der haltbarste<br />

Rahmen, den es gibt“, erklärt<br />

Pallesen. Er bevorzugt die klassische<br />

Ästhetik. Keinen Schnickschnack. Offen-


Korbmacherei Sell: Tradition<br />

und Moderne geschickt<br />

miteinander verflochten<br />

„Dam<strong>als</strong> bei der Einschulung hat Christin<br />

darauf bestanden, statt einer normalen<br />

Schultüte einen geflochtenen Korb mitzunehmen“,<br />

erzählt Vater Franz-Dieter Sell.<br />

Es war <strong>als</strong>o früh klar, dass auch sie in die<br />

beruflichen Fußstapfen ihrer Familie treten<br />

wolle. Nachdem sein Vater die<br />

Korbmacherei vor dem Zweiten Weltkrieg<br />

gegründet hatte, arbeitet nun <strong>als</strong>o auch<br />

Franz-Dieter Sells Tochter Christin – in<br />

dritter Generation – im heute letzten Korbmacherbetrieb<br />

Schleswig-Holsteins. Ein<br />

jahrhundertealtes Handwerk, das alles andere<br />

<strong>als</strong> altmodisch daherkommt. Dafür<br />

spricht das rege Interesse der Kundschaft!<br />

Denn es finden sich nicht nur begeisterte<br />

Käufer für die handgefertigten Korbwaren –<br />

sei es ein kleines Einkaufskörbchen oder<br />

ein komfortabler Strandkorb. Gerne werden<br />

auch Reparaturdienste zum Beispiel<br />

für antike Korbmöbel in Anspruch genommen.<br />

Außerdem veranstaltet Familie Sell<br />

regelmäßig Flechtkurse – auch für Schulen<br />

und Vereine. Ergänzend zur eigentlichen<br />

Korbmacherei im Kieler Krummbogen<br />

lohnt auch immer ein Besuch in Sells<br />

Korbmacherwerkstatt im schleswig-holsteinischen<br />

Freilichtmuseum in Molfsee.<br />

Denn gibt es eine schönere Gelegenheit,<br />

„einen Korb zu bekommen“?<br />

RommelWear: Häkelmützen<br />

für coole Köpfe<br />

Alles beginnt im Sommer 2009: Eine<br />

Freundin bringt Christoph Rommel das<br />

Häkeln bei, verrät ihm das Geheimnis, wie<br />

man Mützen herstellt. Anfangs brauchte er<br />

11 bis 12 Stunden für eine. Und sehr viel<br />

Nerven. Inzwischen hat er die Produktion<br />

auf unter eine Stunde gedrückt – und<br />

bereits weit über 1.000 Mützen verkauft.<br />

Ob bunt gestreift, in Neonfarben oder mit<br />

„Nerd“-Schriftzug: Jede ist ein Unikat.<br />

Der 27-jährige BWL-Student und Klein-<br />

Unternehmer aus Kiel hat eine Nische entdeckt.<br />

Gerade hat er auf der Hamburger<br />

„Hanseboot“-Messe Wassersportler von<br />

sich überzeugt. Mit dem Schauspieler Götz<br />

Otto häkelte er um die Wette. „Das Geschäft<br />

nimmt wahnsinnig an Fahrt auf“, sagt<br />

Rommel – und bereitet sich auf den nächsten<br />

großen Auftritt vor: Das Jahr beginnt<br />

mit einem Stand auf der „Boot“ in<br />

Düsseldorf. Dort wird er seine neueste Idee<br />

präsentieren: Neopren-Kappen mit Häkelhaube.<br />

Damit die coole Mütze auch dem<br />

Segler am Steuerrad bei Wind und Wetter<br />

den Kopf wärmt. (rb)<br />

Maritime Farben zum maritimen Accessoire:<br />

Die neueste Entwicklung von Super-Häkler<br />

Christoph Rommel sind Neopren-Kappen mit<br />

Häkelhaube, bei Wassersportlern sehr beliebt<br />

(Bild, oben). Auf der Messe Hanseboot in<br />

Hamburg freundete sich der Kieler Student mit<br />

Schauspieler Götz Otto an (Bild, rechts).<br />

Fotos: Rommelwear / Der Mützenmann<br />

Renaissance für ein jahrhundertealtes<br />

Handwerk:<br />

Schleswig-Holsteins<br />

letzter Korbmacherbetrieb<br />

restauriert auch antike<br />

Korbmöbelstücke.<br />

Foto: Privat<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

31


A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

A<br />

A<br />

D


Ländlich köstlich: stilvoller<br />

Genuss zwischen den Meeren<br />

Wer Schleswig-Holstein mit allen Sinnen erleben möchte, sollte die norddeutsche Küche kennenlernen.<br />

Gerade in den vielen typischen Landgasthöfen werden frische Rohstoffe aus den Regionen<br />

zu unterschiedlichsten Gerichten verarbeitet. Dies geschieht nach guter alter Handwerkskunst –<br />

und doch sind die Speisen immer wieder neu und raffiniert. Durch die Nähe zu den Erzeugern<br />

kommen Fische, Deichlämmer, Käse- und Wildspezialitäten sowie Obst und Gemüse stets frisch<br />

auf den Tisch.<br />

Die zum Teil denkmalgeschützten und liebevoll<br />

restaurierten Landgasthöfe verbinden<br />

Tradition und Moderne sowie Genuss<br />

und Gemütlichkeit. Hier taucht man bei<br />

gutem Essen in die Geschichte der Häuser<br />

und ihrer Umgebung ein. So war beispielsweise<br />

das Landhaus Unewatt, das in dem<br />

gleichnamigen Landschaftsmuseum (Kreis<br />

Schleswig-Flensburg) steht, einst eine königliche<br />

Kate, die schon im 18. Jahrhundert<br />

eine Gastwirtschaft und Hökerei beheimatete.<br />

Heute bieten die Inhaber „eine reichhaltige<br />

Auswahl überregionaler Gerichte<br />

mit regionalem Charakter“.<br />

„Schleswig-Holsteiner<br />

Gastlichkeit“<br />

Die kulinarischen Kleinode sind in<br />

Schleswig-Holstein über das ganze Land<br />

verteilt. Vor den Toren Kiels liegt der<br />

Antikhof Bissee, der sich nicht nur der frischen,<br />

authentischen Regionalküche verschrieben<br />

hat, sondern auch fast vergessene<br />

Traditionsgerichte serviert. „Wir sind<br />

zudem das erste zertifizierte Bioland-<br />

Restaurant in Schleswig-Holstein“, berichtet<br />

Geschäftsführer Dieter Mengel.<br />

Viele Gasthöfe haben sich einem freiwilligen<br />

Qualitätstest unterzogen und tragen<br />

das Qualitätssiegel „Schleswig-Holsteiner<br />

Gastlichkeit“. Zu ihnen gehört der Gasthof<br />

A: Antikhof Bissee, 24582 Bissee<br />

B: Landhaus Unewatt, 24977 Langballig<br />

C: Restaurant Waldesruh am See, 21521 Aumühle<br />

D: Gasthaus Bongsiel, 25842 Ockholm<br />

Oldenwöhrden im Norden Dithmarschens,<br />

den die Gäste durch ein Sandsteinportal<br />

aus dem Jahre 1634 betreten. Dicht an der<br />

Nordseeküste gelegen, stehen hier auf der<br />

Menü-Karte immer auch fangfrischer Fisch<br />

und Nordseekrabben.<br />

Emil Nolde und<br />

A<strong>als</strong>pezialitäten<br />

Ganz besondere Schätze bietet nicht nur<br />

die Speisekarte im Gasthaus Bongsiel im<br />

nordfriesischen Ockholm. Auch Kunstwerke<br />

von Künstlern, die hier ein und aus<br />

gingen, hängen dort an den Wänden. Zu<br />

ihnen gehörten unter anderem Alex<br />

Eckener und Emil Nolde. Dam<strong>als</strong> wie heute<br />

ist das Gasthaus bekannt für seine hausgemachten<br />

A<strong>als</strong>pezialitäten.<br />

Geradezu fürstlich geht es im Restaurant<br />

Waldesruh am See in Aumühle (Kreis<br />

Herzogtum Lauenburg) zu. Das Haus ist im<br />

Fürst Bismarck´schen Besitz. Neben vielen<br />

Köstlichkeiten aus hochwertigen Produkten<br />

aus der Umgebung kann der Gast<br />

auch Wild aus dem Sachsenwald genießen.<br />

Da die zahlreichen schleswig-holsteinischen<br />

Landgasthäuser eine erstklassige<br />

Regionalküche anbieten, lohnt sich eine<br />

kulinarische Entdeckungsreise quer durch<br />

das Land. In den Häusern wird Tradition<br />

gepflegt und dennoch ist hier die Zeit nicht<br />

stehen geblieben. Vor allem in ihren<br />

Küchen weht stets ein frischer Wind. (se)<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

33


Global gefragt: Mikrobiologie<br />

aus Norderstedt<br />

Mikrobiologie und umweltverträgliche Chemie<br />

Konservierung gegen zerstörerischen mikrobiologischen<br />

Befall durch Additive von schülke<br />

Foto: avenue images / Peter and Georgina Bo<br />

1892: Der Sommer in Hamburg war heiß, der Pegel der Elbe niedrig, das Flusswasser warm. Trinkwasser<br />

wurde ungereinigt aus der Elbe entnommen. Es brach eine verheerende Cholera-Epidemie<br />

aus. Zwei Jahre davor hatten Robert Schülke und Julius Mayr mit Lysol ® das erste Markendesinfektionsmittel<br />

auf den Markt gebracht. Damit konnte die Cholera-Epidemie erfolgreich bekämpft<br />

und viele Menschenleben gerettet werden. Der Schutz vor schädlichen Mikroorganismen wurde<br />

zur Mission des 1889 gegründeten Unternehmens Schülke & Mayr GmbH (schülke).<br />

Heute zählt schülke zu den Weltmarktführern<br />

in den Bereichen Hygiene, Infektionsprävention<br />

und chemisch-technischer<br />

Konservierung. Zur weltweiten Bekämpfung<br />

von Krankheiten und Kontaminationen<br />

entwickelt, produziert und vertreibt das<br />

Norderstedter Unternehmen u. a. Desinfektionsmittel,<br />

Antiseptika, medizinische<br />

Hautpflegemittel, Konservierungsmittel und<br />

Systemreiniger. Der Gemeinsame Nenner<br />

für so unterschiedliche Anwendungsgebiete<br />

wie Operationssäle und Ölplattformen<br />

sind die Mikrobiologie und eine umweltverträgliche<br />

Chemie. Das Angebotsspektrum<br />

des Kerngeschäftsbereichs Hygiene International<br />

bekämpft aktiv und vorbeugend<br />

34 Wirtschaftsland spezial


mikrobiologische Keime, z. B. im<br />

Krankenhaus: in der Wunde, auf der Haut<br />

und auf chirurgischen Instrumenten. Die<br />

Produkte des Kerngeschäftsbereichs Special<br />

Additives International verhindern<br />

Keimwachstum in der Produktion von unterschiedlichsten<br />

Industrien. Das verlängert<br />

die Lebensdauer und erhält die<br />

Gebrauchseigenschaften vieler Produkte<br />

und Anlagen, z. B. einer Bohrinsel. „Überall<br />

dort, wo Erdölprodukte gebraucht werden,<br />

konservieren unsere Additive die natürliche<br />

mineralische Substanz Erdöl gegen zerstörerischen<br />

mikrobiologischen Befall. Ähnliches<br />

gilt für die umsichtige Konservierung von<br />

Kosmetika“, erklärt Wolfgang Merkens,<br />

Senior Manager Marketing International bei<br />

Hygiene International.<br />

Gilt auch hier:<br />

„made in Germany“<br />

Am Unternehmenssitz in Norderstedt arbeiten<br />

ca. 450 der weltweit mehr <strong>als</strong> 700<br />

Mitarbeiter, die 2011 einen Gesamtumsatz<br />

von 183 Mio. Euro erzielten. Dort befinden<br />

sich auch die komplette Produktion, die<br />

Verwaltung, ein hochmodernes Logistikzentrum<br />

sowie Forschung und Entwicklung.<br />

65 Mitarbeiter bei schülke widmen sich allein<br />

der Erforschung und Entwicklung von<br />

innovativen Produkten. Für den Erfolg ihrer<br />

Arbeit sprechen 200 Patente weltweit.<br />

Darauf beruht auch das mikrobiologische<br />

Fachwissen des Unternehmens, so dass<br />

„Made in Germany“ auch <strong>als</strong> globales Gütesiegel<br />

in der Bekämpfung von Krankheiten<br />

und Kontaminationen gilt. Bei schülke wird<br />

dieses Fachwissen eingesetzt, um mikrobiologische<br />

und ökologische Zusammenhänge<br />

zu erkennen und im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

Responsible Care zu praktizieren.<br />

Weltweit gefragt: mikrobiologisches<br />

Know-how<br />

Wie ein derzeitiger Exportanteil von 53<br />

Prozent beweist, findet schülkes Fachkompetenz<br />

weltweit Anerkennung. Weil die produktspezifischen<br />

Herausforderungen in den<br />

BRIC-Staaten klimabedingt extrem hoch<br />

sind, ist mikrobiologisches Know-how dort<br />

besonders gefragt. In Russland, Indien und<br />

China hat schülke bereits Fuß gefasst. Beim<br />

Einstieg in den indischen Markt spielte die<br />

Unterstützung des Schleswig-Holstein<br />

Business Center in Neu-Delhi eine wichtige<br />

Rolle, wie Wolfgang Merkens betont. (ac)<br />

Aktive Bekämpfung von<br />

Keimen im Krankenhaus<br />

durch Hygiene-Produkte<br />

von schülke<br />

Foto: schülke<br />

„Bei aller Komplexität gilt unser<br />

Augenmerk immer der Nachhaltigkeit<br />

unserer Substanzen. Das nennen wir<br />

Responsible Care.“<br />

Wolfgang Merkens, Senior Manager<br />

Marketing International bei Hygiene<br />

International<br />

Foto: Hygiene International<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

35


Private Einblicke: Lieblingsplätze<br />

zwischen Nord- und Ostsee<br />

Es gibt viele Gründe, Schleswig-Holstein zu besuchen. Für manche ist es Arbeit. Andere kommen<br />

vor allem her, um sich zu erholen. Das geht hier besonders leicht, finden sie. Aber wie ist es mit den<br />

Einheimischen: Ständig davon umgeben, nehmen sie all die Freizeitqualitäten überhaupt noch<br />

wahr? Um das herauszufinden, befragten wir einige Schleswig-Holsteiner: Wo im Land verbringen<br />

Sie Ihre Freizeit? Was genau unternehmen Sie dort? Was nehmen Sie von dieser Freizeit an<br />

Eindrücken und Erlebnissen mit nach Hause?<br />

Reinhard Meyer<br />

Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und<br />

Technologie des Landes Schleswig-Holstein<br />

Neue Energie für den Alltag hole ich mir am<br />

liebsten von ganz oben: Ich fahre immer wieder<br />

gern in die nördlichste Stadt Deutschlands,<br />

nach Glücksburg an der Flensburger Förde. Die<br />

harmonische Landschaft, die Steilküste und die<br />

Strände von Holnis, das Schloss mit seinem<br />

Rosarium, dazu vielleicht noch einen Besuch in<br />

der Wellnessoase – das nimmt die Hektik, gibt<br />

Ruhe und damit viel Kraft.<br />

Handball-Bundesligaspieler, THW Kiel<br />

Mein Lieblingsort in Schleswig-Holstein ist die<br />

Sparkassen-Arena. In die ausverkaufte, abgedunkelte<br />

Halle einzulaufen, ist ein großartiger<br />

Adrenalinkick. Meine freien Stunden nutze ich<br />

zur Entspannung. Dafür fahre ich gern an den<br />

Westensee, schaue aufs Wasser, atme die frische<br />

Waldluft und genieße die Ruhe.<br />

Christian Sprenger<br />

Geschäftsführer, Vater Holding GmbH<br />

Einen freien Tag, oder besser zwei, verbringe<br />

ich auf Sylt und das am liebsten in der kalten,<br />

stürmischen Jahreszeit mit meiner Frau. Wir<br />

spazieren lange am Strand, lassen uns den<br />

Wind um die Ohren pusten, genießen die<br />

einzigartige Luft, den Blick auf die Wellen<br />

und anschließend Sauna, Wellness, feines<br />

Essen und guten Wein. 48 solcher Stunden<br />

geben Energie für ein paar Wochen.<br />

Klaus-Hinrich Vater<br />

36 Wirtschaftsland spezial


Vizepräsidentin, Christian-Albrechts-<br />

Universität zu Kiel<br />

Ich gehe ans Meer. Müsste ich mich für einen<br />

Strand entscheiden, nähme ich die Strecke<br />

zwischen Laboe über Schönberger Strand bis<br />

zur Hohwachter Bucht. Dort gehe ich spazieren,<br />

fahre Rad, laufe Inline-Skates, schwimme.<br />

Eingehüllt in das gleichmäßige Rauschen von<br />

Wind und Wellen entspanne ich so besser <strong>als</strong><br />

in jeder anderen Umgebung. Obwohl ich nun<br />

schon über 15 Jahre in Schleswig-Holstein lebe,<br />

bin ich immer noch überrascht, wie abwechslungsreich<br />

die Landschaft ist und was es<br />

auf kleinstem Raum alles zu erleben und zu<br />

beobachten gibt.<br />

Prof. Dr. Birgit Friedl<br />

Geschäftsführer, Tourismus-Agentur<br />

Schleswig-Holstein GmbH<br />

Ab nach Flensburg: wegen seiner erlebbaren<br />

Geschichte und weil es für mich eines der<br />

schönsten Segelreviere der Welt ist. Der<br />

Museumshafen gibt mir immer wieder ein<br />

Gefühl dafür, wie es hier zur Zeit des Rumhandels<br />

im 18. Jahrhundert ausgesehen hat.<br />

Dann an Bord, und vorbei an den Ochseninseln,<br />

dem Roten Schloss, der Marineschule<br />

Mürwik bin ich schnell auf der Außenförde<br />

und fernab von Alltagssorgen.<br />

Foto: <strong>WTSH</strong><br />

Christian Schmidt<br />

Geschäftsführer, Toxy Liegerad GmbH<br />

Sind es nur ein paar Stunden Freizeit, fahre ich<br />

mit meiner Frau auf verkehrsarmen Wegen<br />

durch das Holsteiner Auenland und den<br />

Naturpark Aukrug, natürlich entspannt, doch<br />

sportlich auf Liegerädern. Haben wir einen<br />

ganzen Tag Zeit, schnallen wir unser Kajak auf<br />

das Trimobil, radeln damit nach Wrist und<br />

paddeln dann auf der Stör nach Kellinghusen.<br />

Auf halbem Wege stärken wir uns bei „Rosmarin<br />

und Kinkerlitz“ gegenüber der Stellauer<br />

Feldsteinkirche aus dem 16. Jahrhundert.<br />

Arved Klütz<br />

Foto: NDR<br />

Geschäftsführender Gesellschafter,<br />

ACO Severin Ahlmann GmbH & Co. KG<br />

Für einen gelungenen Freizeittag brauche<br />

ich nicht zu fahren, ich kann zu Fuß gehen.<br />

Gerade einmal fünf Gehminuten von<br />

meinem Zuhause liegt die Büdelsdorfer<br />

Carlshütte. Hier findet mit der NordArt jedes<br />

Jahr die größte wiederkehrende Kunstausstellung<br />

Nordeuropas statt. Gleichzeitig ist<br />

die Carlshütte Heimat der Orchesterakademie<br />

des SHMF. Ein perfekter Tag sähe<br />

dann so aus: Vormittags einer Tutti-Probe<br />

mit Orchester und Chor in der ACO Thormannhalle<br />

lauschen, Mittagessen, dann die<br />

NordArt besuchen und mit tiefen Eindrücken<br />

für alle Sinne nach Hause gehen.<br />

Hans-Julius Ahlmann<br />

Geschäftsführerin, oceanBASIS GmbH<br />

Mein Lieblingsplatz zum Entspannen, ob<br />

Sommer oder Winter, liegt in Kalifornien,<br />

ein Strandabschnitt des Ostseebades<br />

Schöneberg. Dorthin fahre ich mit der<br />

Familie, wir spazieren endlos über den<br />

Strand, verbringen den Abend ohne Medien<br />

am Kaminofen und mit Brettspielen und<br />

kehren mit Ruhe und weitem Blick zurück.<br />

Dr. Inez Linke<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

37


Foto: Panthermedia.net<br />

Impressum<br />

Veröffentlicht durch:<br />

<strong>WTSH</strong> – Wirtschaftsförderung und Technologie<br />

transfer Schleswig-Holstein GmbH<br />

Lorentzendamm 24<br />

24103 Kiel<br />

Telefon: (0431) 66 66 6-0<br />

Fax: (0431) 66 66 6-7 67<br />

E-Mail-Adresse: info@wtsh.de<br />

Internet: www.wtsh.de<br />

V.i.S.d.P.<br />

Dr. Bernd Bösche<br />

Geschäftsführer der <strong>WTSH</strong><br />

Amtsgericht Kiel, Handelsregister HRB 3358<br />

Umsatzsteueridentifikationsnummer:<br />

DE134868530<br />

Chefredaktion<br />

Ute Leinigen<br />

Leiterin Standortmarketing/<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Telefon.: (0431) 66 66 6-820<br />

Fax: (0431) 66 66 6-769<br />

38 Wirtschaftsland spezial<br />

Autoren:<br />

Joachim Welding (wel), Lore Seeger (se),<br />

Michael Fischer (mif), Rieke Beckwermert (rb),<br />

Andrew Craston (ac), Silke Bäck (sb),<br />

Ute Leinigen (ul), Bjørn Erik Sass (bes),<br />

Sabine Spatzek (sas)<br />

Gesamtkonzeption:<br />

New Communication GmbH & Co. KG,<br />

Werbe- und Marketing agentur<br />

Projektmanagement:<br />

Rabea Hemmerich<br />

Silke Bäck<br />

Layout:<br />

Lutz Lungershausen<br />

Frauke Heinsohn<br />

Jeanette Raue<br />

Lektorat:<br />

Susanne Kratzenberg<br />

Bildnachweise:<br />

Seite 1: grafikfoto.de<br />

Seite 4-5: Panthermedia.net, grafikfoto.de,<br />

Privat, avenue images<br />

Seite 32: Privat<br />

Seite 36-37: Panthermedia.net, grafikfoto.de,<br />

Privat<br />

Produktion:<br />

ppa.bumann, Print- & Pro dukt ions agen tur;<br />

Friedrich-Voß-Straße 1a, 24768 Rendsburg<br />

Layout und Gestaltung sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Gleiches gilt für die einzelnen redaktionellen<br />

Beiträge und ihre Zusammenstellung<br />

sowie für Fotos und Grafiken. Möchten<br />

Sie Inhalte und Fotos übernehmen, wenden<br />

Sie sich bitte an die Chefredaktion unter<br />

leinigen@wtsh.de. Diese Druckschrift wird im<br />

Rahmen der Öffentlich keitsarbeit der <strong>WTSH</strong><br />

heraus gegeben. Sie darf weder von Parteien<br />

noch von Personen, die Wahlwerbung oder<br />

Wahlhilfe betreiben, im Wahlkampf zum Zwecke<br />

der Wahlwerbung verwendet werden. Auch ohne<br />

zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden<br />

Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise<br />

verwendet werden, die <strong>als</strong> Partei nahme der<br />

Landesregierung zu Gunsten einzelner Grup pen<br />

verstanden werden könnte. Den Parteien ist es<br />

gestattet, die Druckschrift zur Unter richtung ihrer<br />

eigenen Mitglieder zu verwenden.


Setzen Sie ruhig alles<br />

auf diese Karte.<br />

Wer in Schleswig-Holstein wirtschaftlich aktiv werden will, braucht vor allem<br />

eines: den Kontakt zur <strong>WTSH</strong>. Denn wir bieten umfassende Dienstleistungen<br />

und Services aus einer Hand – von aktuellen Brancheninformationen über<br />

individuelle Beratung bis zur optimalen Förderung.<br />

Sprechen Sie mit uns: (04 31) 66 66 6-0<br />

Wirtschaftsland spezial<br />

39


Digitale News<br />

aus Schleswig-Holstein<br />

Foto: © Daniel Bolloff – panthermedia.net<br />

Jetzt kostenlos abonnieren:<br />

www.wirtschaftsland.de<br />

Schleswig-Holstein Wirtschaftsland liefert Ihnen aktuelle Nachrichten über<br />

den Wirtschafts-, Wissenschafts- und Technologie standort Schleswig-Holstein.<br />

Wir halten Sie auf dem Laufenden – auf unserer Website, per Newsletter und<br />

unterwegs mit unserer mobilen Website für Smartphones, Tablets und Co.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!