Verflechtung von Fischwirtschaft und Tourismus - Europa
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Farnet Magazin Nr 9 I Herbst-Winter 2013 I Seite 8<br />
▲ Direktverkauf auf einem <strong>von</strong> der FLAG Peipsi veranstalteten Fischfestival in Estland.<br />
> > Zweitens können Touristen dann,<br />
wenn es Restaurants, Imbisse oder<br />
Fischgeschäfte mit entsprechendem<br />
Angebot gibt, Fisch aus einheimischer<br />
Erzeugung verzehren. So entstehen<br />
zusätzliche Absatzmöglichkeiten<br />
für die Fischer.<br />
> > Drittens kann die touristische Erschließung<br />
Vorteile mit sich bringen, die<br />
zwar weniger greifbar, aber dennoch<br />
wichtig sind. So lassen sich mit touristischen<br />
Angeboten, die auf der Fischfangtradition<br />
eines Gebietes basieren,<br />
das Zugehörigkeitsgefühl der Fischer<br />
stärken, ihr Glaube an ihren Beruf festigen<br />
oder ihre Position bei Diskussionen<br />
über die touristische Erschließung<br />
verbessern. Durch die Zusammenarbeit<br />
der unterschiedlichen Partner bei<br />
einem <strong>Tourismus</strong>projekt können die<br />
Vertreter der <strong>Fischwirtschaft</strong> besser in<br />
die Gemeinschaft integriert werden.<br />
Die Rolle der FLAG<br />
Um diese positiven Effekte herbeizuführen,<br />
müssen die FLAG mit ihrer fischwirtschaftlichen<br />
Fachkompetenz <strong>und</strong> der für gewöhnlich<br />
beträchtlichen Anzahl an Vorstandsmitgliedern<br />
aus der Fischerei dafür sorgen,<br />
dass die Erwartungen <strong>und</strong> Bedenken der<br />
Fischereigemeinschaft bei der touristischen<br />
Erschließung nicht außer Acht gelassen werden.<br />
Einige FLAG haben beispielsweise<br />
> > die <strong>Fischwirtschaft</strong> in alle Planungsphasen<br />
für die touristische<br />
Erschließung eingeb<strong>und</strong>en. Die<br />
Ausarbeitung <strong>von</strong> Konzepten zur touristischen<br />
Erschließung findet sehr<br />
häufig unter enger Einbindung der<br />
örtlichen Bevölkerung statt, aber die<br />
eigentliche Projektentwicklung ist<br />
häufig den Fachleuten vorbehalten.<br />
Darüber hinaus sind die Fischer in der<br />
Regel zu beschäftigt oder schlichtweg<br />
nicht bereit, an Sitzungen <strong>und</strong><br />
Beratungen teilzunehmen, <strong>von</strong> denen<br />
sie sich keinen unmittelbaren Nutzen<br />
versprechen. Daher müssen sich die<br />
FLAG möglicherweise besonders um<br />
ihre Teilnahme bemühen, denn die<br />
Einbindung der Fischer in die Projektplanung<br />
kann unerlässlich sein, wenn<br />
man gewährleisten möchte, dass die<br />
fischwirtschaftlichen Besonderheiten<br />
eines Gebietes so gut wie möglich im<br />
touristischen Angebot berücksichtigt<br />
werden <strong>und</strong> die Fischereigemeinschaft<br />
maximalen Nutzen daraus zieht;<br />
> > geprüft, ob die Fischer <strong>und</strong> andere<br />
einheimische Akteure so vorgebildet<br />
sind, dass die Qualität ihres touristischen<br />
Angebots gewährleistet ist. Ist<br />
das nicht der Fall, werden Schulungsprogramme<br />
zur Vermittlung der notwendigen<br />
Kenntnisse (unter anderem auf den<br />
Gebieten K<strong>und</strong>endienst, Marketing,<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit, Qualitäts-<br />
<strong>Tourismus</strong> in Strategie <strong>und</strong> Vorstand der FLAG<br />
FLAG mit Verknüpfung <strong>von</strong> <strong>Tourismus</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Fischwirtschaft</strong><br />
<strong>Tourismus</strong>vertreter<br />
im Vorstand