Lösungen (PDF) - ET Elektrotechnik
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Brain Food<br />
<strong>Lösungen</strong> zu den Aufgaben 951 bis 975 aus <strong>ET</strong> 6/2013<br />
• Provisorische oder Laieninstallation<br />
• Überlastung elektrischer Leitungen<br />
Rico De Boni, Marcel Schöb<br />
Installationspraxis<br />
Lösung 951<br />
Elektrische Anlagen müssen so angeordnet<br />
sein, dass von ihr weder im normalen<br />
Betrieb noch im Störungsfall eine<br />
Gefahr der Entzündung brennbaren<br />
Materials infolge hoher Temperatur<br />
oder eines Lichtbogens ausgeht. Zusätzlich<br />
dürfen während des normalen<br />
Betriebs von elektrischen Betriebsmitteln<br />
Personen und Nutztiere keiner Gefahr<br />
von Verbrennungen ausgesetzt sein<br />
(NIN 1.3.1.3.1).<br />
Lösung 952<br />
Das Branddreieck (Bild 952) zeigt, welche<br />
Elemente für einen Brand notwendig<br />
sind.<br />
Lösung 953<br />
Wenn ein Teil des Dreieckes fehlt, wird<br />
der Brand erlöschen.<br />
Lösung 952<br />
• Ohne/reduzierter Sauerstoff bewirkt<br />
ein Ersticken des Brandes.<br />
• Ohne Zündenergie oder durch<br />
Absenken der Temperatur (Kühlen)<br />
erlöscht der Brand.<br />
• Ohne Brennstoff kann sich kein<br />
Brand entfachen.<br />
Lösung 954<br />
Die folgenden Ereignisse können zu<br />
Bränden in elektrischen Anlagen führen:<br />
• Unbeaufsichtigter Betrieb von Apparaten<br />
oder Maschinen (Kochplatten,<br />
Tauchsieder, Bügeleisen usw.)<br />
• Leuchten mit Leuchtmitteln mit zu<br />
hoher Leistung<br />
• Einsatz mit Steckdosenverteilern mit<br />
zu vielen Verbrauchern<br />
• Nichteinhalten von Sicherheitsabständen<br />
zu brennbaren Teilen<br />
• Wärmestau<br />
• Unzulässige Montage von Betriebsmitteln<br />
auf brennbare Teile<br />
• Nichtbeachtung der Herstellerrichtlinien<br />
bezüglich Brandgefahr<br />
Lösung 955<br />
Als technische Defekte bei Bränden<br />
kommen infrage:<br />
• Kurz- und Erdschlüsse<br />
• fehlerhafte Kontakte<br />
(Wackelkontakte)<br />
• Unterbruch Neutralleiter<br />
• Überspannung (Blitz)<br />
• Lichtbogen in Verteilungen durch<br />
Schaltfehler<br />
Lösung 956<br />
Der Stecker kann verbrannt sein durch:<br />
• schlechten Kontakt am Anschluss<br />
oder zwischen Buchse und Stecker<br />
• Überlastung<br />
Lösung 957<br />
Der Neutralleitertrenner hat schlechten<br />
Kontakt und wird dadurch überhitzt.<br />
Lösung 958<br />
Die Ausbreitung eines Brandes wird<br />
verhindert durch:<br />
• Schottungen<br />
• Verwendung von Leitungen ohne<br />
Brandfortleitung (FE05 und höher)<br />
Lösung 959<br />
Brennbare Teile im Bereich von Energieverbrauchern<br />
dürfen im Normalbetrieb<br />
und im Störungsfall keine<br />
Temperaturen > 85 °C annehmen (NIN<br />
4.2.2.1.7).<br />
Lösung 960<br />
Die minimalen Anforderungen an das<br />
Brandverhalten der Baustoffe werden<br />
mit den folgenden Begriffen definiert:<br />
• Nicht brennbar<br />
• Schwer entflammbar<br />
• Normal entflammbar<br />
• Leicht entflammbar<br />
Lösung 961<br />
Die Klassierung von Baumaterialien erfolgt<br />
durch die Vereinigung Kantonaler<br />
Feuerversicherungen VKF.<br />
82 | <strong>Elektrotechnik</strong> 6/13
Lösung 962<br />
Der Einbau in eine Isolation ist nicht<br />
zulässig.<br />
Lösung 963<br />
Beim Brand entstehen Rauch und toxische<br />
Brandgase. Zudem kann ein Betriebsunterbruch<br />
grosse Kosten verursachen.<br />
Lösung 964<br />
Leicht brennbare Installationsrohre erkennt<br />
man an der orangen Farbe.<br />
Lösung 965<br />
Die Zusatzbezeichnungen bedeuten:<br />
• FE0: halogenfrei, flammwidrig, minimale<br />
Rauchentwicklung, ohne Isolationserhalt<br />
• FE05: halogenfrei, flammwidrig, minimale<br />
Rauchentwicklung, keine<br />
Brandfortleitung, Isolationserhalt<br />
5 Minuten.<br />
• FE180: halogenfrei, flammwidrig,<br />
minimale Rauchentwicklung, keine<br />
Brandfortleitung, Isolationserhalt<br />
3 Stunden.<br />
Lösung 966<br />
Das Brandrisiko ist abhängig von:<br />
• Grösse des Fehlerstroms (Leistung<br />
an der Fehlerstelle = I F<br />
2<br />
x R)<br />
• Einwirkzeit (W = P x t)<br />
Lösung 967<br />
Die Temperatur im Kurzschlusslichtbogen<br />
kann > 4000 °C betragen.<br />
Lösung 968<br />
Es muss eine nicht brennbare oder<br />
schwer brennbare Unterlage montiert<br />
werden (NIN 4.2.2.2.1).<br />
Lösung 969<br />
Ist die Schaltgerätekombination (SGK)<br />
in einem geschlossenen, nicht brennbaren<br />
Kasten (BKZ 6q oder 6) oder in einem<br />
schwer brennbaren Kasten (BKZ<br />
5/EI30) eingebaut, dürfen sie in brennbare<br />
Stoffe eingebaut werden (NIN<br />
4.2.2.2.2).<br />
Lösung 970<br />
Um Elektrobrände zu löschen, eignen<br />
sich sogenannte Inertgase (Argon,<br />
Stickstoff, Kohlenstoffdioxid/CO 2). Sie<br />
wirken durch Verdrängen des Sauerstoffs.<br />
In höheren Konzentrationen ist<br />
CO 2 für anwesende Personen gefährlich<br />
und erfordert zusätzliche Schutzmassnahmen.<br />
Je nach Anwendung lassen<br />
sich auch sogenannte «neuere<br />
Halone» oder Ketone einsetzen. Diese<br />
wirken chemisch auf den Verbrennungsablauf.<br />
Andere Löschmittel ergeben<br />
Löschmittelrückstände. Wasser<br />
darf nicht verwendet werden. Die früher<br />
bekannte Brandklasse E (Elektro)<br />
wird nicht mehr geführt.<br />
Elektroplanung<br />
Lösung 971<br />
Die Gliederung nach Arbeitsgattungen<br />
gibt Auskunft über die Tätigkeitsfelder<br />
der einzelnen Unternehmer. Bedeutung<br />
gewinnt diese bei der Ausschreibung.<br />
Lösung 972<br />
Der wesentliche Unterschied liegt beim<br />
Leistungsverzeichnis im Werkvertrag<br />
des Einzelunternehmers und dem Beschrieb<br />
beim GU/TU-Werkvertrag. Bestandteile<br />
und Rangfolge der Ausschreibungsunterlagen<br />
bei Einzelleistungsunternehmern<br />
nach SIA 118 (Art. 7):<br />
1. Vertragsurkunde<br />
2. Besonderheiten, Objekt<br />
3. Leistungsverzeichnis<br />
4. Pläne<br />
5. Nicht durch das Bauprojekt bedingte,<br />
allgemeine Bestimmungen<br />
Bestandteile und Rangfolge der Ausschreibungsunterlagen<br />
bei Generalund<br />
Totalunternehmern:<br />
1. Vertragsurkunde<br />
2. Baubeschrieb<br />
3. Pläne<br />
4. Besonderheiten Objekt<br />
Lösung 973<br />
Die Definition der Aufbauorganisation<br />
ist von entscheidender Bedeutung. Alle<br />
am Bau beteiligten Personen stellen<br />
eine Projekt- und Planungsorganisation<br />
dar. Man spricht von der sogenannten<br />
Aufbauorganisation.<br />
Lösung 974<br />
Die Aufgabe des Bauprojekts ist vom<br />
Auftraggeber im Vorfeld deutlich zu<br />
definieren. Dazu gehören zum Beispiel<br />
das Raumprogramm, Termine, Kosten<br />
und die angestrebte Qualität. Die Aufgabendefinition<br />
ist von Bedeutung, weil<br />
sich die Leistungen sowohl der Planer<br />
als auch der Ausführenden darauf beziehen.<br />
Lösung 975<br />
Das Organigramm stellt die Aufbauorganisation<br />
grafisch dar. Daraus ersichtlich<br />
sind die Stellungen, Beziehungen<br />
und Abhängigkeiten der am Bau Beteiligten<br />
zueinander. Vertikal lässt sich die<br />
Seite der Auftraggeber und die der Auftragnehmer<br />
unterscheiden. Die letzteren<br />
kann man horizontal in Planende<br />
und Ausführende gliedern.<br />
Fragen und <strong>Lösungen</strong> sind im Dossier<br />
Brain Food auf www.elektrotechnik.ch<br />
gesammelt.<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> 6/13 | 83