htl up to date 69.pdf - HTL Braunau
htl up to date 69.pdf - HTL Braunau
htl up to date 69.pdf - HTL Braunau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
prägt und hinterlässt bleibendere Spuren als<br />
viele Tests und Schularbeiten. Ohne praktische<br />
Ausbildung keine <strong>HTL</strong>.<br />
Warum dies hier zum wiederholten Male ausgeführt<br />
wird? Weil die Bildungslandschaft<br />
umgestellt wird und weil es gut ist, zeitgerecht<br />
auf unterschiedliche „Gefahren“ hinzuweisen.<br />
Eine, wenn man so will, „Gefahr“ für die praktische<br />
Ausbildung, resultiert sicher aus den ökonomischen<br />
Zusammenhängen. Die praktische<br />
Ausbildung ist nur in Kleingr<strong>up</strong>pen möglich<br />
und kostet daher entsprechend. Bei den letzten<br />
„Reformen“ sind die Werkstättenstunden deutlich<br />
gekürzt worden, vor 40 Jahren absolvierten<br />
<strong>HTL</strong>-Schülerinnen und Schüler noch bis zu 13<br />
Werkstättenstunden jetzt gibt es teilweise nur<br />
mehr 7 Stunden Werkstättenunterricht. Hier<br />
ist sicherlich die absolute Untergrenze erreicht<br />
wenn nicht schon unterschritten. Weniger<br />
Stunden und größere Gr<strong>up</strong>pen gefährden die<br />
Ausbildungsinhalte, gerade wenn es um ein<br />
begleitetes, praktisches „Einüben“ geht massiv.<br />
Ähnlich ist es im Labor-Bereich und bei den<br />
Abschlussprojekten, hier den Sparstift anzusetzen<br />
verursacht ganz sicher größere Lücken<br />
als bei etwaigen inhaltlichen Reduktionen im<br />
Theoriebereich.<br />
Strukturelle Gefährdungen der <strong>HTL</strong>-<br />
Ausbildung liegen aber in den Plänen mancher<br />
Bildungspolitiker und Interessensvertreter.<br />
Auch in der <strong>HTL</strong> nach vier Jahren die Matura zu<br />
machen und eine Art freiwillige fünfte Klassen<br />
anzuhängen und dazu noch nach der neunten<br />
Schulstufe eine mittlere Reife neu einzuführen,<br />
wie dies von Experten der Wirtschaftskammer<br />
vorgeschlagen wurde, ist ein Frontalangriff<br />
auf eine bewährte Ausbildungsschiene. Dass<br />
Österreich sich zu einer Exportnation entwickelt<br />
hat und im industriellen Bereich gut<br />
aufgestellt ist, liegt zu einem nicht geringen<br />
Anteil an den mehr als 100.000 <strong>HTL</strong>-<br />
Ingenieurinnen und Ingenieuren, die in vielen<br />
Betrieben das technische Rückgrat darstellen.<br />
Dass der Fremdenverkehr und viele<br />
Lehrbetriebe Probleme haben gute Lehrlinge<br />
zu rekrutieren ist nicht dadurch lösbar, dass<br />
man die bewährte BHS-Ausbildung demontiert.<br />
Sehr wünschenswert wäre in diesem<br />
Zusammenhang auch, wenn Firmen dies im<br />
bildungspolitischen Diskussionsprozess und<br />
bei ihren Interessensvertretungen auch entsprechend<br />
einbringen. Wenn heuer – so wie in den<br />
letzten Jahren – deutlich mehr als 50 Firmen<br />
zur Jobbörse der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> kommen, dann<br />
ist das eine hervorragende und wichtige Sache<br />
und zeigt gerade die Bedeutsamkeit dieser<br />
Ausbildungsform.<br />
4 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>