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Pressemitteilung<br />

<strong>Evangelisches</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Oldenburg</strong> verordnet<br />

sich Sanierungskurs<br />

Mit Restrukturierungen auf einem guten Weg<br />

<strong>Oldenburg</strong>, 08. August 2013<br />

Das Jahr 2013 bedeutet für viele Krankenhäuser in Deutschland eine besondere Herausforderung:<br />

Laut Niedersächsischer <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft hat sich die Zahl der Kliniken, die rote<br />

Zahlen schreiben, zwischen 2010 und 2012 allein in Niedersachsen verdoppelt und steigt 2013<br />

auf knapp 70 Prozent. Gründe sehen die Experten im Abrechnungssystem über Fallpauschalen<br />

und in der wachsenden Schere zwischen garantierten Zahlungen an die Kliniken (über den sogenannten<br />

„Landesbasisfallwert“) und den hohen laufenden Kosten der Krankenhäuser, die durch<br />

absehbare Tarifsteigerungen noch weiter ansteigen werden.<br />

Auch das Evangelische <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Oldenburg</strong> hat das Haushaltsjahr 2012 mit einem Verlust<br />

von insgesamt 8,6 Millionen Euro abgeschlossen. Um die Zukunft des Evangelischen <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

nicht allein von notwendigen gesundheitspolitischen Weichenstellungen der Entscheidungsträger<br />

in Politik, Verwaltung und Gesundheitswesen abhängig zu machen, hat der Vorstand<br />

des <strong>Krankenhaus</strong>es in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat der <strong>Krankenhaus</strong>stiftung und<br />

Wirtschaftsprüfern seit Mitte vergangenen Jahres konkrete Pläne erarbeitet, um die Wirtschaftlichkeit<br />

des Hauses nachhaltig zu verbessern. Seit Mitte 2012 wird intensiv an der Umsetzung<br />

dieser Neuausrichtung gearbeitet. Zur Restrukturierung gehören u.a. die massive Aufstockung<br />

der Schlaganfall-Station (Stroke Unit), die von ursprünglich vier Betten im vergangenen Jahr auf<br />

jetzt 15 Betten erweitert wurde, der Ausbau der Neurologie sowie ein neues Konzept der Pflegeorganisation.<br />

Trotz erster nachweisbar positiver Effekte dieser Restrukturierungsmaßnahmen zeichnet sich<br />

seit dem Frühjahr ab, dass aufgrund der geringen Steigerung des Landesbasisfallwertes sowie<br />

ausbleibender Kurskorrekturen im Gesundheitswesen insgesamt auch das Haushaltsjahr 2013<br />

einen nicht unerheblichen Verlust ausweisen wird. „Wir bereiten uns darauf vor, dass wir Ende<br />

2013 einen Verlust von rund 4,7 Mio. Euro bewältigen müssen“, so Thomas Kempe, Kaufmännischer<br />

Vorstand des Evangelischen <strong>Krankenhaus</strong>es. „Und leider wissen wir heute, dass wir mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit auch unseren Mitarbeitenden einen Beitrag zur Konsolidierung abverlangen<br />

müssen. Ganz konkret bedeutet dies, dass sicherlich die Sonderzahlungen zur Disposition<br />

stehen werden“.<br />

Die konkreten Details der Maßnahmen werden zurzeit in einem Sanierungskonzept nach den<br />

Standards des Instituts der Wirtschaftsprüfer („IDW S6-Gutachten“) erarbeitet. Das Konzept bewertet<br />

mögliche Pläne für eine erfolgreiche Sanierung, schlägt Maßnahmen vor und wird von den<br />

Kreditunternehmen als plausible Darstellung der zukünftigen Ertrags- und Wettbewerbsfähigkeit<br />

gefordert. „Dieses Konzept ist deshalb ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft unseres Hauses,<br />

zum Beispiel für die Gespräche mit unseren Banken“, erläutert Thomas Kempe.<br />

Das Konzept soll Anfang September vorliegen: „Erst dann können wir im Detail sagen, wie die<br />

Maßnahmen aussehen werden“, so Kempe. Zur weiteren Unterstützung stellt der Aufsichtsrat<br />

dem Vorstand einen erfahrenen Projektmanager zur Seite. Der Unternehmensberater Armin Sülberg<br />

aus Osnabrück wird ab sofort das Führungsteam für einige Monate verstärken, um die zu<br />

erwartenden Maßnahmen und Restrukturierungen zeitnah umsetzen zu können und den Vorstand<br />

auch terminlich zu entlasten.<br />

<strong>Evangelisches</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Oldenburg</strong> I Steinweg13-17 I 26122 <strong>Oldenburg</strong><br />

Telefon: 0441/236-0 I Telefax: 0441/236-429 I www.evangelischeskrankenhaus.de


Pressemitteilung<br />

Die im Aufsichtsrat der <strong>Krankenhaus</strong>stiftung vertretenen Körperschaften, Gremien und Einrichtungen<br />

– Ev.-luth. Kirchengemeinde <strong>Oldenburg</strong>, Diakonisches Werk der Ev.-Luth. Kirche in<br />

<strong>Oldenburg</strong> und Ev.-luth. Oberkirchenrat – stehen mit allem Nachdruck hinter den bereits eingeleiteten<br />

Maßnahmen: „Wir wollen, dass das Evangelische <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Oldenburg</strong> weiter besteht,<br />

seinem wichtigen Auftrag für Patientinnen und Patienten nachkommen kann und gleichzeitig auf<br />

wirtschaftlich gesunde Füße gestellt wird“, so der Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Hartig. „Jeder<br />

Einzelne wird und muss sich bei der Politik und den Kostenträgern dafür einsetzen, die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen für Krankenhäuser nachhaltig zu verbessern.“<br />

In Verantwortung für die Mitarbeitenden hat der Vorstand vorsorglich entschieden, schon jetzt<br />

Gespräche mit ver.di und dem Marburger Bund aufzunehmen. Denn eine Nicht-Zahlung von<br />

Sonderentgelten ist nur unter Inanspruchnahme einer – im Tarifvertrag enthaltenen – Notlagenregelung<br />

möglich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind regelmäßig über die Lage des Hauses<br />

informiert worden: „Wir haben als Vorstand in Veranstaltungen im Februar und im Juni dieses<br />

Jahres dazu Stellung bezogen“, so Kempe weiter. „Mit der Mitarbeitervertretung und unseren<br />

Führungskräften stehen wir ohnehin im regelmäßigen Gespräch, und jeden Monat gibt es einen<br />

offenen Jour fixe für die Mitarbeitenden, an dem der Vorstand persönlich Rede und Antwort<br />

steht.“<br />

Die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen zeigen bereits erste positive Effekte: „Wir haben<br />

uns in den letzten Jahren zunehmend auf unsere Kernkompetenzen konzentriert, Zentren<br />

gebildet und spezialisiert“, erklärt Dr. med. Rüdiger Schönfeld, Medizinischer Vorstand des Evangelischen<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es. „Das sichert nicht nur eine gute medizinische Versorgung, sondern<br />

trägt auch in dieser Situation dazu bei, unsere Prognose erheblich zu verbessern.“ Auch zeigen<br />

sich positive Effekte des neuen Medizinstudiengangs in <strong>Oldenburg</strong>, der European Medical School<br />

<strong>Oldenburg</strong>-Groningen (EMS): „Wir haben sehr gute Bewerbungen für vakante Chefarztstellen erhalten<br />

und konnten bereits die Bereiche Anästhesie und Plastische Chirurgie mit entsprechenden<br />

Spezialisten wieder besetzen – auch das trägt dazu bei, das Profil des Hauses erfolgreich weiterzuentwickeln.“<br />

So habe man auch mit der Modernisierung des <strong>Krankenhaus</strong>es und der Fertigstellung des Interimsgebäudes<br />

an der Marienstraße einen ersten sichtbaren Schritt getan hat, betont Vorstand<br />

Kempe. Weil der Neubau für die Restrukturierung ebenfalls eine wichtige Rolle spiele, gehe man<br />

davon aus, dass auch das Gutachten zu einer ähnlichen Einschätzung kommen werde: „Dass es<br />

zurzeit keine Bautätigkeit gibt, ist dem Warten auf die Genehmigung und der Zuteilung der Landesmittel<br />

für den nächsten Bauabschnitt geschuldet. Da sind wir aber im Großen und Ganzen im<br />

Zeitplan“, so Thomas Kempe.<br />

Beide Vorstände sehen aber vor allem das hohe Engagement der Mitarbeitenden als besondere<br />

Ressource des Hauses: „Die Situation ist für alle nicht einfach, denn natürlich werden seit<br />

Anfang des Jahres alle Ausgaben auf den Prüfstand gestellt. Und Restrukturierung bedeutet,<br />

dass sich Abläufe ändern und jeder Einzelne auf Neues einstellen muss. Wir sind sehr dankbar<br />

dafür, dass unsere Mitarbeitenden viele Entscheidungen nicht nur mittragen, sondern uns durch<br />

konstruktive Vorschläge tatkräftig unterstützen.“ Denn das, was nach Aussage vieler Patientinnen<br />

und Patienten und auch Mitarbeitenden des Hauses das Besondere des „Evangelischen“ ausmache<br />

– das gute Miteinander, die besondere Fürsorge für Patientinnen und Patienten und eine<br />

qualitativ hohe medizinische Versorgung – müsse auf jeden Fall erhalten bleiben.<br />

Weitere Informationen zum Evangelischen <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Oldenburg</strong>:<br />

Thomas Kempe<br />

Kaufmännischer Vorstand<br />

Dr. med. Rüdiger Schönfeld Medizinischer Vorstand 0441 236-201<br />

Angela Rieger-Garthoff M.A. Referentin Öffentlichkeitsarbeit 0441 236-6050<br />

angela.rieger@evangelischeskrankenhaus.de 0178 845 38 04<br />

<strong>Evangelisches</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Oldenburg</strong> I Steinweg13-17 I 26122 <strong>Oldenburg</strong><br />

Telefon: 0441/236-0 I Telefax: 0441/236-429 I www.evangelischeskrankenhaus.de

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