Leitfaden für die Arbeitsinspektion: Bewertung der Evaluierung
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Tabelle 1 Orientierung zur Eignung eines Messverfahrens angelehnt an Toolbox <strong>der</strong> BAuA und <strong>der</strong> ONORM EN 10075: 1-3 4<br />
Zielsetzung <strong>der</strong><br />
Messung:<br />
Gestaltungsbezug*:<br />
d.h. mit welchem Ziel<br />
wird gemessen<br />
Erfor<strong>der</strong>lich<br />
arbeitsbedingte<br />
psychische Belastung<br />
bedingungsbezogen,<br />
(quantitativ und/o<strong>der</strong><br />
qualitativ)<br />
=verhältnisorientierte<br />
Messung<br />
Anmerkungen<br />
Bei <strong>der</strong> Arbeitsplatzevaluierung werden Gefahren durch psychische Belastungen bei <strong>der</strong> Arbeit ermittelt,<br />
beurteilt und bei Bedarf Maßnahmen festgelegt sowie <strong>die</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong> festgelegten Maßnahmen überprüft,<br />
(§ 2 Abs. 7, § 4 iVm § 7 ASchG).<br />
Keine Zielsetzung <strong>der</strong> Messung ist daher eine<br />
• Ermittlung von individuellen psychischen Zuständen wie Depression, Burnout, etc.<br />
• Messung von (Fehl)-Beanspruchungen, Befinden, Gesundheit, etc.<br />
• verhaltensorientierte betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung (= nicht auf Arbeitsbedingungen bezogene<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung)<br />
• Befragung <strong>der</strong> Mitarbeiter/innen mit dem Ziel <strong>der</strong> Erfassung <strong>der</strong> Arbeitsplatzzufriedenheit, Zufriedenheit mit<br />
den angebotenen Produkten, Commitment mit dem Betrieb, etc.<br />
Die ÖNROM EN 10075-1 definiert psychische Belastung als „Die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, <strong>die</strong><br />
von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken.“<br />
„Mit bedingungsbezogenen Verfahren werden psychische Belastungen analysiert, <strong>die</strong> aus den Merkmalen<br />
<strong>der</strong> Arbeitsgestaltung resultieren. Die Analyse erfolgt unabhängig von individuellen Beson<strong>der</strong>heiten einzelner<br />
Personen. So wird z. B. nach dem Vorkommen (z. B. trifft zu, trifft nicht zu) o<strong>der</strong> nach dem Umfang (z. B.<br />
täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich) von Störungen bei <strong>der</strong> Arbeit gefragt bzw. werden <strong>die</strong>se beobachtet.“<br />
„Personenbezogene Verfahren hingegen geben Aufschluss über mögliche Unterschiede zwischen den<br />
Beschäftigten hinsichtlich individueller Bewältigungsstrategien o<strong>der</strong> individueller Arbeitsweisen, was z. B. bei<br />
<strong>der</strong> Personalauswahl <strong>für</strong> Führungspositionen o<strong>der</strong> Hochsicherheitsbereiche eine Rolle spielt und<br />
personenbezogene Interventionen zur Folge haben kann. … Bei personenbezogenen Verfahren werden <strong>die</strong><br />
Beschäftigten mündlich bzw. schriftlich befragt o<strong>der</strong> psychophysiologische Messungen durchgeführt.“<br />
„Verhältnis- und Verhaltensprävention*<br />
In <strong>der</strong> Toolbox sind <strong>die</strong> Instrumente nach dem Gestaltungsbezug systematisiert in verhältnispräventive o<strong>der</strong><br />
verhaltenspräventive Verfahren. Die Verhältnisprävention zielt dabei auf <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Arbeitsbedingungen ab. Gemeint sind z. B. Transparenz <strong>der</strong> Arbeitsabläufe, Kooperationserfor<strong>der</strong>nisse,<br />
Rückmeldungen, Informationsdefizite, Zeitdruck u.a..“<br />
(Textauszug zu bedingungs- bzw. personenbezogene Messverfahren; Handbuch BAuA Toolbox Version 1.2,<br />
S. 5.)<br />
4 Messerverfahren in <strong>der</strong> BAuA Toolbox unter: http://www.baua.de/de/Informationen-fuer-<strong>die</strong>-Praxis/Handlungshilfen-und-<br />
Praxisbeispiele/Toolbox/Instrumente,%20Verfahren%20finden_content.html<br />
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