Orientierungsarbeiten 2005 Deutsch-Lesen – Jahrgangsstufe ... - ISB

Lesen 3: „Die nächtliche Reise“ – Möglichkeiten zur Weiterarbeit
Vorbemerkungen
Orientierungsarbeiten 2005
Deutsch-Lesen – Jahrgangsstufe 3
Möglichkeiten zur Weiterarbeit
Die Testaufgaben wurden für die nachfolgenden Fördermöglichkeiten hinsichtlich der vier Kompetenzniveaus
und der ihnen zuzuordnenden Prozesse gegliedert, wobei zwischen den beiden Bereichen
textbasiertes und wissensbasiertes Verstehen unterschieden wird.
Textbasiertes Verstehen:
• Kompetenzniveau 1: Erkennen und Wiedergeben explizit angegebener
Informationen (I)
• Eine einzige passende wörtliche Information im Text finden
und wiedergeben
Passende wörtliche Informationen im Text finden und
wiedergeben
• Aus mehreren ähnlichen Angaben unter Einbeziehung des
Satz- und / oder Textzusammenhangs die richtige Information
finden
• Kompetenzniveau 2: Einfache Schlussfolgerungen ziehen (II)
• Eine Aussage aus dem Kontext heraus verstehen, sich in die
Situation eines anderen hineinversetzen
• Ein Wort / eine Aussage aus dem Kontext heraus verstehen
und erklären; ein Gefühl und seine Ursachen kennen; mit
mehreren Aussagen aus dem Text eine Frage beantworten
• Eine zeitliche Abfolge aus dem Text erschließen;
Zusammenhang zwischen zwei Textstellen herstellen
• Eine zeitliche Abfolge aus dem Text anhand von Bildern
erkennen
• Im Text vorkommende Sachverhalte / konkrete Handlungen
auf etwas Allgemeines zurückführen
• Sich in die Situation eines anderen hineinversetzen
Wissensbasiertes Verstehen:
• Kompetenzniveau 3: Komplexe Schlussfolgerungen ziehen und begründen,
Interpretieren des Gelesenen (III)
• Komplexe mehrdimensionale Modelle oder Vorstellungen
von Situationen anwenden; eine eigene Meinung
entwickeln und begründen
• Die übertragene Bedeutung einer Aussage verstehen und
erklären
• Handlungen im Hinblick auf mögliche Konsequenzen
bewerten
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Lesen 3: „Die nächtliche Reise“ – Möglichkeiten zur Weiterarbeit
• Kompetenzniveau 4: Prüfen und Bewerten von Sprache, Inhalt und Textelementen (IV)
• Eine Geschichte auf Wahrheitsgehalt und Glaubwürdigkeit
prüfen
• Gestaltungsmerkmale erkennen
• Die Absicht des Autors / die Funktion eines Textes erkennen
und bewerten
Allgemein gilt, dass die Kompetenzniveaus aufsteigenden Charakter haben. Deshalb sind die elementaren
Übungen, die bei Kompetenzniveau 1 formuliert wurden, als Grundlage für die einfache
textliche Informationsentnahme zu sehen, wobei Arbeitstechniken wie Markieren, Unterstreichen,
Zeilennummern angeben usw. wesentliche Hilfen dazu darstellen. Selbstverständlich sind diese
Grundlagen auch Voraussetzung um Aufgaben höherer Kompetenzniveaus lösen zu können.
Um zahlreiche Wiederholungen zu vermeiden, werden bei den „Möglichkeiten zur Förderung von
Schülern mit Defiziten in diesem Bereich“ v.a. solche Übungen aufgelistet, die schwerpunktmäßig
der Erreichung des bzw. der bei den jeweiligen Aufgaben geforderten Prozesse(s) dienen.
Diese Hinweise sind als Anregungen zu betrachten und sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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Lesen 3: „Die nächtliche Reise“ – Möglichkeiten zur Weiterarbeit
Textbasiertes Verstehen
Kompetenzniveau 1: Erkennen und Wiedergeben explizit angegebener Informationen (I)
Lehrplanziel:
• Sinnverstehendes Lesen weiterentwickeln
• Umfangreichere Texte inhaltlich erschließen, zunehmend selbstständig Informationen gewinnen
• Wichtige Textstellen markieren
Prozesse:
• Passende wörtliche Informationen im Text finden (Aufgabe 1)
• Aus mehreren ähnlichen Angaben unter Einbeziehung des Satz- und / oder
Textzusammenhangs die richtige Information auswählen (Aufgaben 5, 12)
• Eine einzige passende wörtliche Information im Text finden (Aufgabe 14)
1. Dem Jungen war sein Wunsch sehr wichtig.
Woran erkennst du das?
¨
¨
¨
¨
Er nahm alle Kraft zusammen, um wach zu
bleiben.
Er wollte sich lieber in sein Federbett
kuscheln.
Er überredete seine Großmutter, ihn
einzuladen.
Er presste die Nase gegen die
Fensterscheibe.
5. Wie war das Wetter, als der Zug im Wald hielt?
¨ Es regnete und stürmte.
¨ Es war warm.
¨ Es war bitterkalt.
¨ Die Sonne schien.
12. Welche Märchenfigur kommt in der
Geschichte nicht vor?
¨
¨
¨
¨
Hänsel
Zwerge
Dornröschen
Gretel
14. In welchen Zeilen steht, was der Junge zunächst über
seine Reise gedacht hat?
Gib die Zeilennummern an!
Zeilennummern: _________________
Möglichkeiten zur Förderung von Schülern mit Defiziten in diesem Bereich:
• Gezieltes und genaues (Nach-)Lesen (im Text) üben
• Sinnentnehmendes Lesen auch fächerübergreifend üben (Mathematik: Sachaufgaben, HSU:
Sachtexte,…)
• Fragen zum Inhalt des Textes stellen und das Finden der Antworten üben
in verschiedenen Sozialformen / Arbeitsformen
in variativer Weise:
o die richtige Antwort unterstreichen und wiedergeben
o die richtige Antwort mit Zeilenangabe aufschreiben
o die richtige Antwort ankreuzen
• Das Gelesene mit eigenen Worten wiedergeben
• Das Textstellen belegende Lesen üben: Stellen, die zur Beantwortung der Frage dienen, werden
gesucht und erneut gelesen bzw. markiert, unterstrichen, oder deren Zeilennummern
werden notiert.
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Lesen 3: „Die nächtliche Reise“ – Möglichkeiten zur Weiterarbeit
Textbasiertes Verstehen
Kompetenzniveau 2: Einfache Schlussfolgerungen ziehen (II)
Lehrplanziel:
• Sinnverstehendes Lesen weiterentwickeln
• Umfangreichere Texte inhaltlich erschließen, zunehmend selbstständig Informationen gewinnen
• Innere Vorstellungen zu Gelesenem entwickeln
• Sich zunehmend kritisch mit Texten auseinandersetzen
Prozesse:
• Eine Aussage aus dem Kontext heraus verstehen, sich in die Situation eines anderen
hineinversetzen (Aufgaben 2 und 7)
• Ein Wort / eine Aussage aus dem Kontext heraus verstehen und erklären; ein Gefühl und seine
Ursachen kennen; mit mehreren Aussagen aus dem Text eine Frage beantworten (Aufgabe 3)
• Eine zeitliche Abfolge aus dem Text anhand von Bildern erkennen (Aufgabe 13)
2. Der Junge ließ sich von seiner Absicht
nicht abbringen. Was sagt dir das über
den Jungen?
¨ Er ist ungezogen.
¨ Er weiß genau, was er will.
¨ Er ist eine Schlafmütze.
¨ Er will mit dem Zug fahren.
3. Auf der Zugfahrt war der Junge zuerst enttäuscht. Warum?
¨ Er hatte erwartet, etwas draußen zu sehen.
¨ Es war langweilig.
¨ Er war müde.
¨ Er wollte verschwommene Lichter sehen.
7. Zu Beginn der Zugfahrt steht der Satz „Doch er ließ
sich auch nichts anmerken...“. Was ist damit
gemeint?
13. Nummeriere die Bilder in der richtigen Reihenfolge!
¨
¨
¨
¨
Er ließ es sich nicht anmerken, dass er sich
gerne in sein Federbett gekuschelt hätte.
Er ließ es sich nicht anmerken, dass er gerne wach
bleiben wollte.
Er ließ es sich nicht anmerken, dass er Hunger hatte.
Er ließ es sich nicht anmerken, dass er
eingeschlafen
war.
Möglichkeiten zur Förderung von Schülern mit Defiziten in diesem Bereich:
• Intentionen von Aussagen deuten und wiedergeben
• Zusammenhänge erkennen und interpretieren
• Vorstellungsbild zu einem Text anfertigen
• Bedeutung von unbekannten Wörtern (auch von Fantasiewörtern) aus dem textlichen Zusammenhang
ermitteln
• Schulung des genauen Lesens und Auswahl der treffenden Alternative aus verschiedenen Antwortmöglichkeiten
• Nicht nur aus der Erinnerung argumentieren, sondern die betreffenden Textstellen finden, unterstreichen
und vorlesen
• Zusammenhänge erkennen und interpretieren
• Textinformationen mit Bildinformationen vergleichen, z.B. aus zwei Illustrationen die richtige
auswählen oder Bilder den entsprechenden Textabsätzen zuordnen
• Arbeit mit Zeilennummern üben; richtige Zeile, die genau zur Frage passt, suchen lassen
• Texte gliedern, d.h. absatzlose Texte mit Absatzzeichen versehen lassen
• Geschichten auseinanderschneiden und zusammensetzen lassen, dabei den Handlungsverlauf
verfolgen
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Lesen 3: „Die nächtliche Reise“ – Möglichkeiten zur Weiterarbeit
Wissensbasiertes Verstehen
Kompetenzniveau 3: Komplexe Schlussfolgerungen ziehen und begründen,
Interpretieren des Gelesenen (III)
Lehrplanziel:
• Sinnverstehendes Lesen weiterentwickeln
• Umfangreichere Texte inhaltlich erschließen, zunehmend selbstständig Informationen gewinnen
und wichtige Textstellen markieren
• Innere Vorstellungen zu Gelesenem entwickeln; sich zunehmend kritisch mit Texten
auseinandersetzen
• Gedanken und Handlungen der Personen nachvollziehen
• Persönliche und dargestellte Wirklichkeit in Beziehung setzen
Prozesse:
• Die übertragene Bedeutung einer Aussage verstehen und erklären (Aufgabe 4)
• Gefühle reflektieren und auf allgemeinere Merkmale und Situationen zurückführen (Aufgabe 6)
• Komplexe mehrdimensionale Modelle oder Vorstellungen von Situationen anwenden; Eine eigene
Meinung entwickeln und begründen (Aufgabe 8)
• Handlungen im Hinblick auf mögliche Konsequenzen bewerten (Aufgabe 15)
4. An einem bestimmten Punkt der Geschichte schläft
der Junge ein und beginnt zu träumen. Unterstreiche
die Stelle im Text!
8. Kurz bevor der Junge von seinem Vater geweckt wurde,
vermischten sich Traum und Wirklichkeit. Woran kannst du
das erkennen?
_______
________
15. Was wäre geschehen, wenn der Junge wach
geblieben wäre?
¨
¨
¨
¨
Es hätte weiter geregnet.
Er wäre den Märchenfiguren nicht begegnet.
Er hätte gefroren.
Er hätte Angst bekommen.
6. Kurz bevor sein Vater ihn weckte, schrie der Junge
vor Angst laut auf. Warum hatte er Angst?
¨ Weil es so hell war.
¨ Weil sein Vater ihn aufweckte.
¨ Weil er dachte, die Hexe wollte ihn packen.
¨ Weil die Tür des Pfefferkuchenhäuschens
aufging.
Möglichkeiten zur Förderung von Schülern mit Defiziten in diesem Bereich:
• Intentionen von Texten aufgreifen und ausführlich verbalisieren
• Absicht des Autors gemeinsam erarbeiten und textnah belegen
• Zusammenhänge des Textes klären
• Arbeit im Lernbereich „Sprechen und Gespräche führen“ verstärken, u.a. Kinder stärker dazu
veranlassen, zu argumentieren und zu begründen
• Handlungen und Motive hinterfragen
• Meinungen, Urteile oder Aussagen zu einem Text mit dem Text vergleichen
• Argumentation nicht nur aus der Erinnerung, sondern die betreffenden Textstellen finden, unterstreichen
und vorlesen sowie die eigene Meinung schriftlich darlegen
• Antizipation: Die Lehrkraft liest den Text bis zu einer entscheidenden Textstelle vor und die
Schüler stellen Vermutungen darüber an, wie es weitergeht: Weitererzählen, Weiterspielen,
Weiterschreiben
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Lesen 3: „Die nächtliche Reise“ – Möglichkeiten zur Weiterarbeit
• Argumentieren aus dem Text heraus – ausgehend von einfachen Texten
• Zusammenhänge des Textes klären
• Meinungen, Urteile oder Aussagen über einen Text mit dem Text vergleichen
• Empathie- und Perspektivenübernahme trainieren (z.B. Rollenspiele)
• Handlungs- und produktionsorientierter Umgang mit Texten
o Szenen ausschmücken und spielen
o Vorstellungsbild zu einem Text anfertigen
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Lesen 3: „Die nächtliche Reise“ – Möglichkeiten zur Weiterarbeit
Wissensbasiertes Verstehen
Kompetenzniveau 4: Prüfen und Bewerten von Sprache / Inhalt und Textelementen (IV)
Lehrplanziel:
• Sinnverstehendes Lesen weiterentwickeln
• Umfangreichere Texte inhaltlich erschließen, zunehmend selbstständig Informationen gewinnen,
die Kernaussage eines Textes mit eigenen Worten wiedergeben
• Innere Vorstellungen zu Gelesenem entwickeln; sich zunehmend kritisch mit Texten
auseinandersetzen
• Persönliche und dargestellte Wirklichkeit in Beziehung zueinander setzen
Prozesse:
• Die Absicht des Autors / die Funktion eines Textes erkennen und bewerten (Aufgabe 9)
• Eine Geschichte auf Wahrheitsgehalt und Glaubwürdigkeit prüfen (Aufgabe 10)
• Gestaltungsmerkmale erkennen (Aufgabe 11)
9. Was möchte der Autor Manfred Boden mit
dieser Geschichte zeigen?
¨
¨
¨
¨
Er zeigt, was die Märchenfiguren in der
Nacht tun.
Er zeigt, wie nahe Traum und
Wirklichkeit beieinander liegen.
Er zeigt, dass es zuhause im
Bett gemütlicher ist als im Zug.
Er zeigt, dass es gefährlich ist, in der
Nacht wach zu bleiben.
10. Glaubst du, dass diese Geschichte so
passiert sein könnte? Warum?
¨
¨
¨
¨
Nein, weil man nur an Bahnhöfen
aussteigen darf.
Ja, weil es im Wald Füchse und Wölfe
gibt.
Nein, weil man nicht eine ganze Nacht
wach bleiben kann.
Ja, weil der Junge im Zug
eingeschlafen ist und geträumt hat.
11. Der Autor schreibt den Text „Die nächtliche Reise“ sehr spannend.
Kreuze den Satz an, der keine Spannung erzeugt.
¨
¨
¨
¨
Plötzlich kam der Zugschaffner mit einer Laterne und einem Bart, der bis auf die Fußspitzen reichte.
Doch gerade, als er das erste Stückchen abbeißen wollte, sprang die Tür des Pfefferkuchenhäuschens
auf und eine alte Frau mit zerzaustem Haar und winzig kleinen Augen kam heraus.
Schon spürte er eine schwere Hand auf seinem Arm.
Der Mond schien so hell, dass alles genau zu sehen war.
Möglichkeiten zur Förderung von Schülern mit Defiziten in diesem Bereich:
• Mündliches oder schriftliches Zusammenfassen kleiner Abschnitte
• Reflexion über Texte bzw. Abschnitte: Was ist wichtig?
• Texte mit unterschiedlichen Intentionen, aber gleichem Inhalt vergleichen
• Texte mit sich ergänzenden Inhalten vergleichen
• Die Reflexion über die Intention häufiger zum Bestandteil des Unterrichts machen.
• Belegen der Intention durch Textstellen (Woran sieht man das? Woher weißt du das?
Woran kannst du das erkennen?)
• Von Textstellen ausgehend auf die Intention des Verfassers schließen
• Weiterarbeit mit dem Text im Lernbereich „Texte verfassen“, z.B. zu Texten eine eigene
Stellungnahme schreiben: „Was hat dir am Text gut / nicht gut gefallen? Begründe!“,
„Schreibe eine Stelle des Textes neu!“
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