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Trachten – Pracht - SWmagaz.in

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<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong><br />

Das Magaz<strong>in</strong> für den Landkreis, die Stadt Schwe<strong>in</strong>furt und die ganze Region<br />

<strong>Trachten</strong><strong>Pracht</strong><br />

http://<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong><br />

REVISTA 05/13<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 1


<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong><br />

05/13<br />

Zeichen und Signale<br />

Die Kleider<br />

Seite 5<br />

Die Braut<br />

S<strong>in</strong>a Lutz<br />

Seite 27<br />

Mona Treutle<strong>in</strong><br />

„Mariabildmädli”<br />

Moderene, junge Frau <strong>in</strong><br />

Seite 34<br />

‚Oma-Kleidern‘ Monika Erhard<br />

Seite 37<br />

Titelbild: Archiv Heimatvere<strong>in</strong> Geldersheim<br />

Von Oliver Brust:<br />

<strong>Trachten</strong> <strong>–</strong> <strong>Pracht</strong><br />

Seite 11<br />

Zwei Bullterrier<br />

Verena Riegler<br />

Seite 18<br />

Der Bräutigam<br />

Simon Seifert<br />

Seite 29<br />

Heimatkulturtage &<br />

Gautrachtenfest<br />

Seite 31<br />

Impressum: ISSN 2192-1245<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> ersche<strong>in</strong>t 10 mal jährlich im<br />

Revista Verlag, Schwe<strong>in</strong>furt,<br />

Am Oberen Marienbach 2 1/2<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> liegt im Revista Verlag und<br />

allen Geme<strong>in</strong>deverwaltungen im Landkreis auf.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus ist <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> im Landratsamt,<br />

<strong>in</strong> vielen andern Ämtern <strong>in</strong> der Stadt, Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />

und <strong>in</strong> den Filialen der Sparkasse Schwe<strong>in</strong>furt<br />

erhältlich. Jeweils nur soweit die Auflage ausreicht.<br />

Bequem per Post: Gegen Überweisung von EUR 30.-<br />

auf das Konto 12682 bei der Sparkasse Schwe<strong>in</strong>furt,<br />

BLZ 793 501 01, erhalten Sie<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> auf die Dauer e<strong>in</strong>es<br />

Jahres per Post zugeschickt.<br />

Herausgeber ist der Revista Verlag,<br />

Geschäftsleitung Florian Kohl, Schwe<strong>in</strong>furt.<br />

Redaktionsleitung und verantwortlich: Jürgen Kohl<br />

Lektorat: Cornelia Streng<br />

Andere Texte s<strong>in</strong>d namentlich gekennzeichnet.<br />

Postanschrift:<br />

Revista Verlag, 97421 Schwe<strong>in</strong>furt<br />

Am Oberen Marienbach 2 1/2<br />

Telefon: 0 97 21 / 38 71 90<br />

Telefax: 0 97 21 / 38 71 938<br />

Internet: <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> und www.revista.de<br />

Mail: jkohl@revista.de<br />

© auf allen Beiträgen und Fotos.<br />

2 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Projekt: <strong>Trachten</strong><strong>Pracht</strong><br />

Sie werden manchmal für die ewig Gestrigen gehalten, die Trachtler.<br />

Wer e<strong>in</strong>e Tracht anzieht, glaubt man, signalisiert se<strong>in</strong>en Mitmenschen e<strong>in</strong>en<br />

gewissen Traditionalismus. Alle, die wir für dieses Heft zum Thema <strong>Trachten</strong><br />

getroffen haben waren jung, Traditionalismus ist für sie e<strong>in</strong> Fremdwort, mit<br />

dem sie sich nicht identifizieren können. Mit der Heimat verbunden fühlen<br />

sie sich trotzdem und Werte haben sie alle. Nichts deutet darauf h<strong>in</strong>, dass diese<br />

Heimatverbundenheit ihre alltägliche Sichtweise irgendwie beschränkt. Spaß<br />

am ‚Verkleiden‘ steht an erster Stelle und die ‚Gaudi‘ <strong>in</strong> der Gruppe ist Antrieb<br />

für viele Aktivitäten.<br />

In die Welt der <strong>Trachten</strong> e<strong>in</strong>zutauchen hat auch mir richtig Spaß<br />

gemacht, dennoch kann ich mir auf me<strong>in</strong>em Kopf e<strong>in</strong>en fränkischen Dreispitz<br />

nur schwer vorstellen.<br />

E<strong>in</strong>er, der den <strong>Trachten</strong>virus wirklich auslebt, ist ohne Zweifel<br />

Oliver Brust aus Geldersheim. Er war es auch, der mich gefragt hat, ob wir<br />

nicht e<strong>in</strong>en <strong>Trachten</strong>kalender zusammen machen wollen. Mit Oliver und<br />

se<strong>in</strong>em Vater Wilfried Brust, Vorstand des Vere<strong>in</strong>s für Heimat- und Brauchtumspflege<br />

Geldersheim e. V. haben wir geme<strong>in</strong>sam den ‚Schlachtplan‘ für<br />

dieses Mammut-Projekt ausgearbeitet. Die Idee war, für jeden Monat des<br />

Jahres 2014 e<strong>in</strong> Bild zu ‚bauen‘, das <strong>in</strong> die Jahreszeit passt und <strong>Trachten</strong> zum<br />

entsprechenden Anlass zeigt.<br />

Zu allererst mussten ‚Darsteller‘ für die e<strong>in</strong>zelnen Rollen gefunden<br />

werden. Unter den Mitgliedern des Geldersheimer Vere<strong>in</strong>es war das eigentlich<br />

e<strong>in</strong>e leichte Übung. Viel schwieriger war für jede Idee geeignete Lokationen zu<br />

f<strong>in</strong>den. Nehmen wir das Beispiel des Februarbildes: Schlachtschüssel stand auf<br />

dem Produktionsplan. Alles ‚Herumfragen‘ nach e<strong>in</strong>er ‚normalen‘ Schlachtschüssel<br />

war zum diesem Zeitpunkt vergeblich oder die Lokationen entsprachen<br />

nicht unseren Ansprüchen. Die ohneh<strong>in</strong> stattf<strong>in</strong>denden, w<strong>in</strong>terlichen<br />

Schlachtschüsseln waren alle schon vorbei. Tatkräftig veranstaltete der Vere<strong>in</strong>e<br />

kurzerhand e<strong>in</strong>e eigene Schlachtschüssel. Die Mitglieder waren geladen und<br />

e<strong>in</strong> paar Gäste kamen auch noch dazu. Es hat sich gelohnt, das Bild das dabei<br />

herausgekommen ist lässt vielleicht erahnen, dass es allen richtig gut geschmeckt<br />

hat.<br />

Mit dem w<strong>in</strong>terlichen Holzmacherbild hatten wir großes Glück.<br />

Im März hat es noch e<strong>in</strong>mal richtig geschneit. Die meisten Menschen hatten<br />

zu dieser Zeit eigentlich die ‚Nase voll‘ von der weißen <strong>Pracht</strong>, wir haben uns<br />

gefreut und das wirklich tolle Schneebild <strong>in</strong> den Kasten bekommen.<br />

Egge über e<strong>in</strong> staubiges Feld zu laufen war ihnen wohl schon e<strong>in</strong> bisschen<br />

unheimlich.<br />

E<strong>in</strong>e ganz besondere Herausforderung für den <strong>Trachten</strong>profi war<br />

die Zusammenstellung der Utensilien. Oliver Brust achtete genau darauf,<br />

dass ke<strong>in</strong>e modernen Schmuck- oder Kleidungsteile die Harmonie der Bilder<br />

störten. E<strong>in</strong>e moderne Brille z.B., für uns alle selbstverständlich, passt nicht <strong>in</strong>s<br />

Bild. Ohrr<strong>in</strong>ge, Armbanduhren und moderne Schuhe s<strong>in</strong>d richtige ‚Bildverderber‘.<br />

Trotz aller Aufmerksamkeit haben wir e<strong>in</strong>ige wenige Kle<strong>in</strong>igkeiten<br />

übersehen. Die s<strong>in</strong>d uns erst aufgefallen, nachdem der Kalender gedruckt<br />

auf dem Tisch lag (niemand ist vollkommen). Wir werden sehen, wem diese<br />

Kle<strong>in</strong>igkeiten auffallen und freuen uns auf entsprechende Mails.<br />

Der endgültige Druck war e<strong>in</strong>e technische Herausforderung. Zum<br />

ersten Mal haben wir von e<strong>in</strong>er 16 Bitdatei im PNG-Format direkt digital<br />

gedruckt. Den konventionellen Offsetdruck haben wir damit, was die farbliche<br />

Brillianz betrifft, weit übertroffen. E<strong>in</strong>e normale 8-Bit Datei kann 256 Tonwerte<br />

e<strong>in</strong>er Farbe darstellen, bei der 16-Bit Datei s<strong>in</strong>d es 65536 Abstufungen.<br />

E<strong>in</strong>e bisher noch nie gesehene Farbdichte sorgt für e<strong>in</strong> außergewöhnliches<br />

Seherlebnis, im Kalenderdruck bisher e<strong>in</strong>malig. Die e<strong>in</strong>zelnen Druckbilder<br />

s<strong>in</strong>d rund 65 bis 70 MB groß, das hat die Arbeit, was die Bildbearbeitung<br />

anbelangt, nicht gerade vere<strong>in</strong>facht. Insgesamt s<strong>in</strong>d für den Kalender rund 20<br />

GB an Bilddaten angefallen, mit denen auch jongliert se<strong>in</strong> will.<br />

Für mich als leidenschaftlichen Fotograf und Bildbearbeiter waren<br />

das bis zum fertigen Produkt weit über 1000 Stunden Arbeit. Manche Nacht<br />

und manches Wochenende musste daran glauben. Es gibt vieles, was ich heute<br />

anders machen würde, mit dem ich nicht richtig zufrieden b<strong>in</strong>.<br />

Aber trotzdem ist das Aufatmen, jetzt wo das Werk auf dem Tisch liegt, groß.<br />

Ich wünsche dem Vere<strong>in</strong> möglichst guten Verkauf, damit <strong>in</strong> der Vere<strong>in</strong>skasse<br />

auch unter dem Strich was hängen bleibt und sich die ganze Mühe letztendlich<br />

gelohnt hat.<br />

Bis zum nächsten Mal<br />

Jürgen Kohl<br />

Die Sache mit den Pferden auf dem Märzbild war ebenso kompliziert.<br />

Die braven Pferdchen waren gewohnt e<strong>in</strong>e Kutsche zu ziehen, vor e<strong>in</strong>er<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 3


4 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong><br />

Foto:<br />

Archiv Heimatvere<strong>in</strong> Geldersheim


Jürgen Kohl<br />

Äußere Zeichen und Signale<br />

Die Kleider des Menschen<br />

Es ist gesichertes Wissen, dass die ersten Kleider unserer Vorfahren<br />

das Fell von Tieren war. Erst hat man die ‚Fundstücke‘ verwertet,<br />

später hat man den Tieren nachgestellt, um an ihr Fleisch und nicht<br />

zuletzt an ihr wärmendes Fell zu kommen. Es warm zu haben<br />

war angenehm, <strong>in</strong> nackter Haut frierend durch die Lande zu streifen<br />

war nicht recht angenehm. Der Mensch begann die Tierfelle<br />

zu verarbeiten, zu verzieren. Die Kleidung wurde weg vom re<strong>in</strong>en<br />

Zweck zur Zierde des Körpers. Die Starken und Erfolgreichen unter<br />

den Jägern trugen schönere und aufwändiger gefertigte Kleidung.<br />

Merkmale der sozialen Unterscheidung waren geschaffen. Erst als<br />

Schmuck <strong>in</strong> Form von Ste<strong>in</strong>en, Muscheln und Perlen dazu kam,<br />

war Mode geboren. Kleidung und Schmuck bekamen e<strong>in</strong>en Fetischund<br />

Amulettcharakter. Die Kleidung sollte den Träger vor bösen<br />

E<strong>in</strong>flüssen schützen und ihm Stärke und Macht verleihen.<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 5


Foto:<br />

Dieter Schütz, pixelio<br />

6 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Foto:<br />

Irene Lehmann, pixelio<br />

Nach Auffassung des Anthropologen Alexander Pashos lässt<br />

sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelmäßig<br />

Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus schätzen. Daraus<br />

gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf e<strong>in</strong>en Entstehungszeitraum<br />

vor etwa 75.000 Jahren h<strong>in</strong>. So steht es <strong>in</strong> der Enzyklopädie Wikipedia<br />

nachzulesen.<br />

E<strong>in</strong> paar hundert<br />

Eichhörnchenfelle<br />

Die ältesten Umhänge fand man <strong>in</strong> der italienischen Höhle<br />

von Arene Candide, gefertigt aus Eichhörnchenfellen. Man hat für<br />

e<strong>in</strong>en Umhang rund 400 Felle gebraucht. Schon das Jagen war e<strong>in</strong>e<br />

harte Arbeit, an das Zusammennähen mag man gar nicht denken. Es<br />

war zu dieser Zeit die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit, wärmende und schützende<br />

Kleidung zu ‚basteln‘.<br />

Die Tracht als Signal<br />

Von der Bekleidung zur Tracht war es noch e<strong>in</strong> langer Weg.<br />

Sicher ist, dass spätestens im Mittelalter e<strong>in</strong>e bestimmte ‚Tracht‘ die<br />

Mitgliedschaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ständeordnung signalisierte. Nessel, Hanf und<br />

Le<strong>in</strong>en lösten die Tierfelle ab und Farbe zog <strong>in</strong> die Bekleidung e<strong>in</strong>,<br />

man konnte schon von Mode sprechen. Diese Zeit war die eigentliche<br />

Geburt der Tracht.<br />

Klassenzugehörigkeit<br />

‚Berufstracht‘, ‚Zunftstracht‘ oder ‚Amtstracht‘ zeigten klar,<br />

wer man war und welche Bedeutung man <strong>in</strong> der Gesellschaft hatte. Erst<br />

Ende des 15. Jahrhunderts kamen auch auf dem Lande die bäuerlichen<br />

<strong>Trachten</strong> auf und es entwickelten sich regionaltypische Bekleidungsformen.<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 7


Foto:<br />

Daniel Rennen, pixelio<br />

Von der Bekleidung zur Kleidung war es e<strong>in</strong> langer Weg. Was für<br />

uns heute e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit ist, war für unsere Vorfahren<br />

e<strong>in</strong>e mühsame Arbeit. Tiere erlegen, die Felle be- und verarbeiten,<br />

tagelang hat man an e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Umhang gearbeitet. Nachhaltig<br />

war das alles, trotz Jagd s<strong>in</strong>d die Tiere (Eichhörnchen z.B.)<br />

nicht ausgestorben sondern immer nachgewachsen. Die Menschen<br />

haben nur das der Natur entnommen, was sie wirklich zum<br />

Leben (Überleben) gebraucht haben.<br />

Heute ist Kleidung Massenware, die oft e<strong>in</strong>fach weggeworfen wird.<br />

Menschen mit ausgeprägtem ‚Ökogewissen‘ br<strong>in</strong>gen sie <strong>in</strong> die<br />

Altkleidersammlung, <strong>in</strong> der Hoffnung auf e<strong>in</strong>e Weiterverwertung.<br />

8 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Foto:<br />

Dieter Schütz, pixelio<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 9


10 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Foto: Jürgen Kohl<br />

E<strong>in</strong> Gastbeitrag von Oliver Brust<br />

<strong>Trachten</strong> <strong>–</strong> <strong>Pracht</strong><br />

„Wer statt Tracht Kleidung sagt, unterstützt schon viele Irrtümer<br />

nicht!“ <strong>–</strong> Dieses Zitat aus Richard Re<strong>in</strong>hart’s Buch „Kleidung <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em fränkischen Dorf“ drückt genau das aus, was Tracht ausmacht.<br />

Die <strong>Trachten</strong> <strong>in</strong> unserer Gegend stammen aus der Zeit um<br />

1800 bis 1950. E<strong>in</strong>e große Zeitspanne, <strong>in</strong> der sich die Kleidung der<br />

Menschen immer wieder verändert hat. Was aber als Tracht bezeichnet<br />

wird, ist die Kleidung der Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten<br />

Gebiet, die regionaltypisch e<strong>in</strong>heitlich ist und sich von der Kleidung<br />

<strong>in</strong> anderen Regionen unterscheidet. E<strong>in</strong>e z.B. typisch Geldersheimer<br />

oder Schnackenwerther Tracht als solches gab es nicht. Es<br />

gab jedoch auch hier örtliche Unterschiede, die den Betrachter bei<br />

genauem H<strong>in</strong>sehen die Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er bestimmten Dorfgeme<strong>in</strong>schaft<br />

erkennen lassen.<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 11


12 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Fotos:<br />

Archiv Heimatvere<strong>in</strong> Geldersheim<br />

Im großen Gesamtblick kann man von der ‚Werntaltracht‘<br />

sprechen, die im Norden bis <strong>in</strong> die Münnerstädter Gegend, im Süden<br />

bis vor die Tore Würzburgs, bis zu den Hassbergen im Osten und im<br />

Westen bis <strong>in</strong> die Karlstadter Gegend im Wesentlichen e<strong>in</strong>heitlich ist.<br />

Da heute für die traditionelle Bauernkleidung der Begriff<br />

‚Tracht‘ vorherrschend ist, werde ich diesen im Folgenden verwenden;<br />

wohlwissend, dass damit lediglich Kleidung geme<strong>in</strong>t ist. Doch woher<br />

kommt überhaupt die unterschiedliche Kleidungsweise für jeden<br />

Stand? Die Antwort dazu könnten die Kleiderordnungen geben, die<br />

<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen souveränen Fürstenhäusern und Grafschaften ihre<br />

Geltung besaßen und den verschiedenen Ständen, wie Adel, Bauern,<br />

Bürger etc. vorschrieben, was bzw. welche Farben, welche Materialien<br />

getragen werden durften.<br />

Da es ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Deutschland seit dem Mittelalter<br />

gegeben hat, sondern viele selbständige Herrschaftsgebiete, gibt es so<br />

viele verschiedene <strong>Trachten</strong>gebiete.<br />

Kleiderordnungen<br />

waren <strong>in</strong> Deutschland seit dem 14. Jh. e<strong>in</strong> ständig wiederkehrender<br />

Teil der Gesetzgebung. Erst im 18. Jh. verloren sie an Bedeutung<br />

und die Bauernkleidung konnte prunkvoller und reicher an edlen<br />

Stoffen und Materialien werden.<br />

Waren doch bis zum Beg<strong>in</strong>n des 19. Jh. den Bauern nur grobe und<br />

meistens selbstgewebte Stoffe zugänglich, so änderte sich <strong>in</strong> der Frauenund<br />

sogar Männerkleidung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bereichen die Stoffqualität.<br />

Materialien wie Samt, Seide, goldene Borten wurden <strong>in</strong> das Gesamtbild<br />

der Tracht <strong>in</strong>tegriert.<br />

So ähnlich wie wir auch heute zwischen festlicher und<br />

Arbeitskleidung unterscheiden, so gab es für die Generation me<strong>in</strong>er Urgroßeltern:<br />

Werktagskleidung für Feld und Stall, abgetragenere Stücke<br />

für Daheim, Kleidung für die ‚Werketogskirch‘, für die hohen Feiertage,<br />

für e<strong>in</strong>fache Sonntage und all das noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> den diversen<br />

Stoffqualitäten für die Trauerzeit. Dass für die Menschen von damals<br />

ihre Kleidung ke<strong>in</strong>e ‚Tracht‘, sondern eben nur e<strong>in</strong>e ‚Bekleidung‘ war,<br />

die sie von den Menschen aus anderen Gegenden bzw. von Menschen<br />

aus der Stadt unterschied, dafür stehen die gewachsenen Ausdrücke:<br />

‚Baurische‘ und ‚städtische Kläder‘.<br />

Die Tracht wurde immer auch von modischen E<strong>in</strong>flüssen<br />

verändert. Allerd<strong>in</strong>gs gab es ke<strong>in</strong>e schnelllebigen Modeersche<strong>in</strong>ungen,<br />

sondern eher Veränderungen, die meist über Jahrzehnte h<strong>in</strong> zu verschiedenen<br />

<strong>Trachten</strong>epochen geführt haben.<br />

Es gibt z.B. das Phänomen, dass die Bauern die Kleidung des<br />

Adels kopieren wollten, allerd<strong>in</strong>gs etwas abgewandelt, dem ländlichen<br />

Geschmack angepasst und zeitversetzt. So f<strong>in</strong>den wir z.B. <strong>in</strong> der Männertracht<br />

der ersten Hälfte des 19. Jh. die weißen Kniestrümpfe, die mit<br />

Strumpfbändern gehalten wurden, die Schnallenschuhe, das geknotete<br />

Halstuch und den Dreispitz aus der französischen Mode des Hofes im<br />

17. Jh. Der blaue Gehrock mit den eckigen Schößen und dem Überschlagkragen<br />

ist auf die englische Mode des 18. Jh. zurückzuführen. Als<br />

anderes Beispiel dienen die Sch<strong>in</strong>kenärmel und das Fischbe<strong>in</strong>korsett<br />

aus dem frühen 19. Jahrhundert, denn diese f<strong>in</strong>den wir <strong>in</strong> den ‚Körresklädern‘<br />

der Frauentracht aus den 1910 bis 1930 Jahren wieder. Wenn<br />

auch die Mode e<strong>in</strong>en solchen E<strong>in</strong>fluss auf die Tracht hatte, so kann man<br />

diesen nicht mit den heutigen Modeersche<strong>in</strong>ungen vergleichen.<br />

Bei uns <strong>in</strong> Unterfranken<br />

gibt es drei große <strong>Trachten</strong>gebiete: Den Ochsenfurter Gau<br />

im Süden, den Bereich um Schwe<strong>in</strong>furt im Zentrum und die Rhön und<br />

das Grabfeld im Norden. Weitere kle<strong>in</strong>ere Bereiche bilden das evang.<br />

Kitz<strong>in</strong>gen und die Grafschaft Wertheim im Spessart. Wir Geldersheimer<br />

gehören zum Bereich um Schwe<strong>in</strong>furt. Die Tracht <strong>in</strong> diesem<br />

ganzen Bereich, der von Bad Kiss<strong>in</strong>gen bis Karlstadt reicht, wird häufig<br />

auch als ‚Geldersheimer Tracht‘ bezeichnet, da wohl Geldersheim e<strong>in</strong>es<br />

der ältesten und wohlhabendsten Bauerndörfer im Schwe<strong>in</strong>furter Gau<br />

war. Die Entwicklung der Tracht, wie auch die Abstufungen, war <strong>in</strong> den<br />

e<strong>in</strong>zelnen Teilgebieten ähnlich.<br />

Während die Männer die traditionelle Tracht bereits um<br />

1850 ablegten und sich der städtischen Mode unterwarfen, entwickelte<br />

sich die Frauentracht bis ca. 1960 weiter. Dieser Unterschied liegt wohl<br />

dar<strong>in</strong> begründet, dass die Männer i.d.R. die geschäftlichen D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> der<br />

Stadt erledigten und sich somit früher dem städtischen Kleidungsverhalten<br />

anpassten.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Grund könnte die gesellschaftliche Rolle der<br />

Frauen se<strong>in</strong>; denn e<strong>in</strong>e solche grundlegende und f<strong>in</strong>anzielle Entscheidung,<br />

wie die Umstellung von Tracht auf moderne Kleidung,<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 13


14 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


konnte ke<strong>in</strong>e Frau alle<strong>in</strong>e treffen. Es gab zu jeder Zeit Abstufungen der<br />

Kleidung je nach Anlässen, genauso wie heute. Jedoch waren diese <strong>in</strong><br />

früherer Zeit viel diffiziler als heute.<br />

Die ‚Alte Frauentracht‘<br />

Die sogenannte ‚Alte Frauentracht‘ wurde <strong>in</strong> der Zeit von<br />

1800 bis 1880 getragen. Hierzu gehören der Wattrock (ähnlich wie<br />

e<strong>in</strong> Reifrock), der den eng plissierten meist roten Oberrock, der mit<br />

seidenen Bändern besetzt ist, stolz vom Körper abstehen lässt und bei<br />

jedem Schritt majestätisch schw<strong>in</strong>gen lässt. Auf dem roten Rock wird<br />

e<strong>in</strong>e andersfarbige meist zweifarbig schillernde Seidentaftschürze getragen.<br />

Das Oberteil zur Festtracht nennt man Körres. Der Körres war aus<br />

gemusterter Seide gefertigt und mit zahlreichen Goldborten um den<br />

Brustausschnitt verziert. Die Ärmel standen noch nicht so steil nach<br />

oben, wie das bei der Tracht nach 1900 üblich war. Über dem Brustausschnitt<br />

wurde e<strong>in</strong> runder weißer Spitzenkragen getragen. Darüber<br />

e<strong>in</strong> seidenes Tuch mit geflammtem Muster gelegt, dessen Enden nach<br />

h<strong>in</strong>ten geschlungen wurden und dort <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em losen Knoten den Rücken<br />

herunterh<strong>in</strong>gen. Die Kopfbedeckung war zur Hochzeit der ‚hohe<br />

Kranz‘ oder auch ‚Flitterkranz‘ genannt. Verheiratete Frauen trugen die<br />

schwarze Bänderhaube. Ab 1880 kamen vermehrt schwarze Körres aus<br />

Tuchstoff auf, die aber immer noch sehr aufwändig mit Goldborten<br />

verziert waren. Die Schürzen waren <strong>in</strong> dieser Zeit nicht mehr so bunt<br />

wie um 1850. Auch verzichteten die Geldersheimer Bäuer<strong>in</strong>nen schon<br />

auf das Schürzenband. Die Schürzen wurden fortan mit Haken und<br />

Ösen geschlossen.<br />

Von der alten zur neuen Tracht<br />

Wir bef<strong>in</strong>den uns also <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Übergangszeit von der sog.<br />

‚alten Tracht‘ zur ‚neuen Tracht‘ aus der Zeit um 1920. Die ursprünglich<br />

beliebten geflammten Tücher wurden durch große Wollmoussel<strong>in</strong>tücher<br />

mit dem „Türkenmuster“ (orientalische Rankenmuster) ersetzt,<br />

die dann auch schon über der Brust gekreuzt getragen wurden. Die<br />

Tuchenden wurden nicht mehr im Nacken geschlungen sondern <strong>in</strong><br />

den Schürzenbund gesteckt. Die Verzierung der Körres war somit nicht<br />

mehr zu sehen und so veränderten sich auch die Körres. Die Ärmelstulpen<br />

<strong>in</strong> den Nachbardörfern von Geldersheim wurden <strong>in</strong> der Zeit um<br />

1920 bunt verziert. Die Geldersheimer <strong>Trachten</strong>schneider<strong>in</strong>nen hielten<br />

aber auch <strong>in</strong> der Zeit um 1920 an der alten Machart der Ärmel fest. In<br />

die Türkenmustertücher kamen um 1900 immer mehr Blumenmuster<br />

h<strong>in</strong>zu und es folgten dann ab 1910 die re<strong>in</strong>en Blumenmustertücher,<br />

die sich <strong>in</strong> der Tracht bis heute gehalten haben. Der E<strong>in</strong>fluss der Mode<br />

ist auch beim Übergang von der sehr bunten ‚alten Tracht‘ zur 1920-<br />

er Form der ‚neuen Tracht‘ erkennbar. Waren früher noch Rock und<br />

Körres aus verschiedenen Materialien und Farben, so wurde ab 1920<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlicher meist schwarzer Seidenstoff für Körres und Rock verwandt.<br />

Es gab aber auch schrille Farben für das Körreskleid. Auch hier<br />

spielt wie heute der Geschmack der Träger<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Als<br />

Schmuck wurde e<strong>in</strong> Biedermeier-Kreuz aus Schaumgold an silbernen<br />

Erbsketten getragen. Die Schürzen waren meist schwarzgrundig und<br />

mit e<strong>in</strong>farbigen Blumenmustern versehen. Aber auch helle Seidendamastschürzen<br />

waren üblich.<br />

Die zweite Blüte<br />

Die Frauentracht erlebte um 1920 e<strong>in</strong>e zweite Blüte. In der<br />

zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Tracht noch<br />

e<strong>in</strong>mal zur letzten als „lebendige Tracht“ zu bezeichnende Form. Die<br />

Röcke und Schürzen blieben unverändert, aber der etwas unbequeme<br />

Körres wurde durch e<strong>in</strong>e ‚Bluse‘ ersetzt, die meist auch aus demselben<br />

Stoff wie der Rock gefertigt war. Die Schürze trug man über der Bluse<br />

und h<strong>in</strong>ten stand e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Schößchen ab. Schultertücher wurden<br />

nicht mehr getragen. Man verwendete die Schultertücher als Kopftücher.<br />

Diese letzte <strong>Trachten</strong>form hat sich <strong>in</strong> Geldersheim bis zum Tod<br />

der letzten <strong>Trachten</strong>träger<strong>in</strong> im Jahr 2000 gehalten. Seitdem tragen<br />

nurmehr nur die Frauen und Mädchen vom Vere<strong>in</strong> für Heimat- u.<br />

Brauchtumspflege Geldersheim e.V. die Tracht zu besonderen Anlässen<br />

wie zur Kirchweih oder an <strong>Trachten</strong>festen und Tanzabenden oder auch<br />

zu Fronleichnam.<br />

Die Männertracht<br />

E<strong>in</strong>e andere Entwicklung hat die Männertracht gemacht. Die<br />

als typisch fränkisch bekannte Tracht mit der gelben Kniebundhose,<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 15


16 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


der roten Tuchweste und der blauen Joppe darüber und als Kopfbedeckung<br />

der Dreispitz veränderte sich <strong>in</strong> der Zeit um 1880. Statt der<br />

kurzen gelben meist hirschledernen Hose wurden schwarze lange<br />

Tuchhosen getragen. Später folgte statt des Dreispitzes e<strong>in</strong> runder<br />

Hut.<br />

Das Ende der <strong>Trachten</strong>epoche<br />

Schließlich g<strong>in</strong>gen die Männer ab 1900 nicht mehr baurisch,<br />

sondern trugen die europaweit modernen schwarzen Gehröcke, dazu<br />

e<strong>in</strong>e Fliege und e<strong>in</strong>en Zyl<strong>in</strong>der. Für die Männer endete damit die <strong>Trachten</strong>epoche,<br />

obwohl die Frauentracht sich noch zweimal weiterentwickelte.<br />

Die gelben Männer-Kniebundhosen waren ursprünglich<br />

aus Hirschleder und hatten an den Be<strong>in</strong>-Enden ke<strong>in</strong>en besonderen<br />

Abschluss, die weißen Baumwollstrümpfe (manchmal auch blaue oder<br />

blau-weiß melierte Strümpfe) wurden über die Hosenbe<strong>in</strong>e gezogen<br />

und mit e<strong>in</strong>em Lederriemen gehalten. Bei den <strong>Trachten</strong>vere<strong>in</strong>en werden<br />

die Hosen heutzutage aber als Bundhosen gefertigt und über den<br />

Strümpfen getragen. Als Schuhe wurden schwarz-lederne Schnallen-<br />

Schuhe getragen. Zur später aufgekommenen schwarzen langen ‚Röhrleshose‘<br />

gab es auch für Männer gestickte Stram<strong>in</strong>schuhe.<br />

Neben der roten Tuchweste gab es für die wohlhabenden<br />

Bauern auch bunt-seidene oder samtene Westen <strong>in</strong> verschiedenen Farben.<br />

Die blaue Joppe wurde eigentlich nur zu den e<strong>in</strong>facheren Sonntagen<br />

getragen. Zu hohen Feiertagen trug der Bauer e<strong>in</strong>en langen blauen<br />

Gehrock, den „langen Mutzen“. Meist nicht zu sehen waren die auf<br />

Stram<strong>in</strong> gestickten Hosenträger. Der Dreispitz (Hut) war mit goldenen<br />

und samtenen Borten und Quasten verziert. Für e<strong>in</strong>fachere Anlässe gab<br />

es noch die „Pelzkappli“. Armbanduhren gab es für Männer und Frauen<br />

noch ke<strong>in</strong>e. Während die Frauen meist ke<strong>in</strong>e Uhren trugen, so trug der<br />

Bauer e<strong>in</strong>e Taschenuhr. Manche aufwändige Uhrketten wurden um<br />

den Hals getragen und waren mit e<strong>in</strong>em ‚Schieber‘ versehen. Andere<br />

Uhrketten waren sogar aus Haaren gefertigt worden.<br />

Was heißt Trachtler-Se<strong>in</strong> heute?<br />

Tracht ist nicht e<strong>in</strong> Kostüm, das man nun e<strong>in</strong>mal trägt, weil es<br />

eben schick ist, Tracht tragen heißt, sich zu den überlieferten Bräuchen<br />

se<strong>in</strong>er Heimat zu bekennen und sich so zu verhalten wie es Tradition<br />

und Anstand gebieten. Die lebendige Tracht, wie sie die ‚Baurischen‘<br />

noch getragen haben, gibt es <strong>in</strong> dem ursprünglichen S<strong>in</strong>n nicht mehr.<br />

Denn damals war die Tracht stetige Kleidung für das ganze Leben für<br />

jeden Anlass (für Arbeit, Fest und Trauerzeit). Wir tragen heute unsere<br />

<strong>Trachten</strong> zum<strong>in</strong>dest an e<strong>in</strong>igen Tagen im Monat mit Stolz und zeigen<br />

so, dass wir zu unserer Heimat stehen.<br />

Trachttragen, auch heute machbar<br />

Nicht zu jedem Anlass und nicht unbed<strong>in</strong>gt im Berufsleben,<br />

aber es gibt die Möglichkeit sich ganz festlich und auch leger <strong>in</strong> der<br />

fränkischen Tracht zu kleiden. Wichtig ist, dass man sich dar<strong>in</strong> wohl<br />

fühlt und auch verschiedene <strong>Trachten</strong> zur Auswahl hat, um sich se<strong>in</strong>em<br />

jeweiligen Geschmack entsprechend anziehen zu können.<br />

Gautrachtenfest vom<br />

14. bis 17. 06. 2013<br />

Am Gautrachtenfest, das wir zum Anlass unseres 25-jährigen<br />

Vere<strong>in</strong>sjubiläums vom 14.-17.06.2013 <strong>in</strong> Geldersheim feiern (www.<br />

trachtenfest-geldersheim.de), können Sie die Vielfalt der <strong>Trachten</strong> aus<br />

Franken und auch zahlreiche <strong>Trachten</strong> aus Südbayern erleben.<br />

Zusammen mit Jürgen Kohl vom Revista-Verlag haben wir e<strong>in</strong>en Bildkalender<br />

‚<strong>Trachten</strong>-<strong>Pracht</strong> 2014‘ zusammengestellt, der verschiedene<br />

<strong>Trachten</strong> von der Arbeit bis zum Festtag zeigt. Hier erkennt man, dass<br />

Tracht auch <strong>Pracht</strong> bedeutet, dass die ‚gute, alte Zeit‘ anstrengend war,<br />

aber auch, dass bei uns im Vere<strong>in</strong> alle Altersgruppen, von den K<strong>in</strong>dern<br />

und Jugendlichen, über die Erwachsenen bis zu den Senioren die<br />

<strong>Trachten</strong> tragen.<br />

Tracht ist e<strong>in</strong>fach mehr als e<strong>in</strong> Hobby. Der Wahlspruch vieler <strong>Trachten</strong>vere<strong>in</strong>e<br />

lautet deshalb:<br />

„Sitt’ und Tracht der Alten,<br />

wollen wir erhalten“<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 17


Jürgen Kohl<br />

Verena Riegler<br />

Zwei Bullterrier und die Kleider von der Oma<br />

Wer im Hambacher Rathaus, also bei der Geme<strong>in</strong>de Dittelbrunn irgend<br />

etwas mit Bauen im S<strong>in</strong>n hat, kommt an der blonden Schönheit <strong>in</strong> Zimmer<br />

101 nicht vorbei. Verena Riegler ist ‚die Bauverwaltung‘ der Geme<strong>in</strong>de.<br />

Verenas Job s<strong>in</strong>d die Grundstücksangelegenheiten. In der Bauverwaltung<br />

werden Bauanträge geprüft und danach für die entscheidenden Geme<strong>in</strong>deratsitzungen<br />

aufbereitet und an die entsprechenden Gremien weitergeleitet.<br />

Zurück aus den Sitzungen, werden die Anträge dann an das Landratsamt<br />

weitergeleitet, alles muss <strong>in</strong> entsprechender Form geschehen, Fehler dürfen<br />

dabei ke<strong>in</strong>e gemacht werden, das kann für den Bauherren teuer werden.<br />

Ihre beiden Hunde Vegas und Chelsea, zwei Bullterrier, liegen nicht bei ihr<br />

unter dem Schreibtisch, sondern s<strong>in</strong>d brav zu Hause. Leute die von Hunden<br />

nichts verstehen halten sie für Kampfhunde. Verena schwärmt von<br />

ihren beiden Clowns, wie sie ihre acht Pfoten liebevoll bezeichnet. Wie und<br />

warum die moderne, junge Verena zur Tracht gekommen ist haben wir <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Gespräch versucht herauszuf<strong>in</strong>den.<br />

18 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 19


Foto: Jürgen Kohl<br />

Als Fotomodell könnte Verena Riegler sicher auch ihr Geld<br />

verdienen, sie hat sich aber für die Verwaltungslaufbahn entschlossen.<br />

Geboren ist sie 1988 <strong>in</strong> Werneck, wie viele andere e<strong>in</strong>fach aus<br />

der Tatsache, dass das Geme<strong>in</strong>dekrankenhaus für viele Mütter als<br />

Geburtskl<strong>in</strong>ik ausgewählt wurde. Aufgewachsen ist Verena <strong>in</strong> ihrer<br />

Heimatgeme<strong>in</strong>de Dittelbrunn. Nach ihrem Schulabschluss <strong>in</strong> der<br />

Walter-Rathenau-Realschule hat sie e<strong>in</strong>e Ausbildungsstelle bei der<br />

Geme<strong>in</strong>de bekommen. Von 2006 bis 2009 dauerte die Ausbildung zur<br />

Verwaltungsfachangestellten. Weiter gemacht mit der Ausbildung hat<br />

sie von 2010 bis 2012 bis zum Verwaltungs-Fachwirt. Heute, nachdem<br />

sie auch noch die Denkmalpflege dazu bekommen hat, hat sie e<strong>in</strong>en<br />

„Superjob” wie sie sagt, der ihr großen Spaß macht.<br />

Das mit der Tracht<br />

hat ganz e<strong>in</strong>fach angefangen: Nach Geldersheim hatte sie<br />

über die Verwandtschaft schon immer viele persönliche Kontakte. Die<br />

Kirchweih <strong>in</strong> Geldersheim war, solange sie denken kann, e<strong>in</strong> Highlight.<br />

Als K<strong>in</strong>d hat sie das schon immer „supercool” gefunden, speziell die<br />

Tänze haben sie begeistert. Zusammen mit ihrem Bruder hat sie e<strong>in</strong>fach<br />

mal e<strong>in</strong>e Tanzstunde besucht und gleich waren beide als Fichtenpaar<br />

engagiert.<br />

Der Anfang als Fichtenpaar<br />

Die erste Kleidung haben die beiden aus dem Vere<strong>in</strong>sfundus<br />

bekommen. Die Tänze haben sie schnell gelernt, tanzen wollte Verena<br />

als K<strong>in</strong>d schon immer. Bei ihrem drei Jahre jüngeren Bruder hat es e<strong>in</strong><br />

bisschen länger gedauert, bevor ihn der <strong>Trachten</strong>-Tanz-Virus befallen<br />

hat. „Ich hätte nie gedacht, dass ich e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er solchen Tracht<br />

stecke, wie ich sie bei der Uroma immer gesehen habe. Aber das ist echt<br />

mal etwas anderes. Es ist e<strong>in</strong>e Gaudi, damit hat es angefangen. Schon<br />

bei den Tanzproben war es e<strong>in</strong>e Gaudi und es hat immer Riesenspaß<br />

gemacht.”<br />

Bei vielen großen Veranstaltungen war Verena schon <strong>in</strong><br />

Tracht dabei, e<strong>in</strong>zig der Oktoberfestumzug fehlt noch <strong>in</strong> ihrer ‚Sammlung‘.<br />

20 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 21


Sie wird öfter mal gefragt, was sie an e<strong>in</strong>er Tracht so f<strong>in</strong>det.<br />

„Wenn ich privat aus gehe mit Freunden oder so, würde ich nicht zw<strong>in</strong>gend<br />

me<strong>in</strong>e Tracht anziehen, es sei denn, alle haben e<strong>in</strong>e an.”<br />

Es ist das Leben im Vere<strong>in</strong>, was ihr<br />

so viel Spaß macht<br />

„Da trägt man e<strong>in</strong>e Tracht und man weiß, aha, die oder der<br />

gehört dazu. Man muss sich ke<strong>in</strong>e Gedanken machen ums Anziehen,<br />

e<strong>in</strong>fach Tracht anziehen und man ist angezogen, fertig.”<br />

Als sie <strong>in</strong> ihrem Freundes- und Bekanntenkreis mit der Nachricht<br />

herauskam, dass sie im Vere<strong>in</strong> für Heimat- und Brauchtumspflege<br />

Geldersheim e. V. mitmacht und Tracht trägt, hatten alle diese neumodischen<br />

Dirndl im Kopf. Als sie dann mit den dicken Strümpfe und<br />

langen Röcken und im eng e<strong>in</strong>schnürenden Mieder daher kam, waren<br />

sie doch überrascht.<br />

Kirchweih-Mädle mit dem Kränzle<br />

„Wenn man als Kirchweih-Mädle mit dem Kränzle auf dem<br />

Kopf weggegangen ist, haben sie gesagt, das das schön aussieht.” Das ist<br />

ja wirklich etwas ganz anderes, als die nachgemachten kurzen Dirndl<br />

die oft auf dem Oktoberfest an die Touristen verkauft werden. Sie<br />

erklärt, wie viele Röcke man drunter an hat und was noch alles damit<br />

zusammenhängt. „Man wird bewundert, wie schick das aussieht, auch<br />

die Herren mit ihrem Frack und Zyl<strong>in</strong>der.”<br />

Ihr Bruder und ihre ganze Verwandtschaft, wie Cous<strong>in</strong> und Cous<strong>in</strong>en<br />

s<strong>in</strong>d dabei und verstehen sich untere<strong>in</strong>ander sehr gut.<br />

„2007 s<strong>in</strong>d wir nach Geldersheim gezogen. Wir waren mit<br />

der Mama schon immer bei der Kirchweih dabei. Autoscooter und<br />

Schießbude waren immer nur Nebensache. Richtig die ‚K<strong>in</strong>nlade<br />

runtergefallen‘ ist uns im ‚Fränkischen Hof,‘ als wir zum ersten Mal den<br />

Tänzen zugeschaut haben.”<br />

Ihre Mama kommt ursprünglich aus Geldersheim und die<br />

22 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Fotos:<br />

Jürgen Kohl<br />

Oma auch. Die K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Kirchweihbräuche<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gewachsen.<br />

Verenas Freund hält sich noch etwas<br />

bedeckt was die Trachtlerszene anbelangt. Se<strong>in</strong>e<br />

Körpergröße von rund zwei Metern macht es<br />

schwer die passende Tracht im Fundus für ihn zu<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

Oliver Brust ist schon immer auf der<br />

Suche nach entsprechenden Kleidern, auch das<br />

Tanzen wird er noch lernen.<br />

Auf dem Kalenderbild für den Monat<br />

Januar kann man sehen wie fränkischen<br />

Bauern<br />

zum Arbeiten im Wald die ‚Ärbertstracht‘<br />

tragen. Sie besteht aus waschbaren<br />

Stoffen wie Baumwolle und<br />

Le<strong>in</strong>en und ist meist von blauer Farbe.<br />

Nächste Seite:<br />

Kalenderbild für den Monat Juli:<br />

Unser ‚Brautpaar‘ zeigt die Tracht<br />

aus der Zeit um 1850. Die Braut trägt<br />

hier als Kopfbedeckung den ‚Hohen<br />

Kranz‘ oder ‚Flitterkranz‘. Das ‚geflammte‘<br />

Schultertuch zur sog. ‚alten<br />

Tracht‘ wird im Nacken verschlungen.<br />

‚Geflammt‘ nennt man das Muster des<br />

Schultertuches. Nach 1900 wurden<br />

dann meist Tücher mit Rosenmuster<br />

getragen. Der Bräutigam trägt den ‚langen<br />

Mutzen‘, e<strong>in</strong>en blauen Gehrock.<br />

Nach 1900 wurde die Männertracht<br />

dann vom schwarzen Gehrock aus der<br />

städtischen Mode verdrängt.<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 23


24 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Jürgen Kohl<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 25


26 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Jürgen Kohl<br />

Die Braut<br />

S<strong>in</strong>a Lutz<br />

Das bildschöne Brautpaar auf der vorhergehenden Doppelseite<br />

ist, auch wenn beide optisch super zusammenpassen, ke<strong>in</strong>e<br />

echtes Paar, fast ist man e<strong>in</strong> wenig entäuscht. Dabei haben beide viel<br />

Geme<strong>in</strong>samkeiten, z.B. das Studium. S<strong>in</strong>a Lutz und Simon Seifert, beide<br />

studieren <strong>in</strong> Schwe<strong>in</strong>furt an der FH Masch<strong>in</strong>enbau, beide im dualen<br />

Studium.<br />

Masch<strong>in</strong>enbau sollte es werden<br />

S<strong>in</strong>a hat und da beg<strong>in</strong>nen die Unterschiede, ihr Abi am<br />

Celtis-Gymnasium gemacht, Simon am Schwe<strong>in</strong>furter Alexander-von-<br />

Humboldt-Gymnasium. Beide kennen sich schon von der Grundschule.<br />

Der Vater von S<strong>in</strong>a ist Geldersheimer und die Mama kommt<br />

aus Schnackenwerth. Das mit dem Masch<strong>in</strong>enbau wollte sie eigentlich<br />

schon immer machen. Während ihrer Schulzeit hat sie sich <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Praktikas versucht. Auch die, für Mädchen landläufig als geeignet<br />

ersche<strong>in</strong>ende Laufbahn im sozialen Bereich, hat sie ausprobiert. Nach<br />

e<strong>in</strong>em Praktikum <strong>in</strong> der Physiotherapie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Reha-Zentrum hat sie<br />

auch diese Idee zu den Akten gelegt.<br />

S<strong>in</strong>a mag die Technik<br />

Sie mag es, wenn etwas aus- und berechnen kann. Alles muss<br />

bei ihr strikt durchzurechnen se<strong>in</strong>, planbar und <strong>in</strong> der Funktion nachzuvollziehen.<br />

Das Duale Studium mit Schaeffler zusammen erschien ihr<br />

als die beste Lösung. Nach e<strong>in</strong>em Jahr Ausbildung bei FAG als Industriemechaniker<strong>in</strong>,<br />

studiert sie seit letztem September an der Hochschule<br />

für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schwe<strong>in</strong>furt. Das Ziel der<br />

Dualen Studiengänge ist e<strong>in</strong>e enge Verzahnung von Theorie und Praxis.<br />

Die Ferien s<strong>in</strong>d kürzer<br />

normale Urlaubsanspruch von 30 Tagen. Urlaub gibt es nur während<br />

der Semesterferien.<br />

Internationale Perspektiven<br />

Das Duale Studium mit e<strong>in</strong>em großen Betrieb als Ausbildungs-Partner<br />

hat neben dem F<strong>in</strong>anziellen natürlich noch ganz andere<br />

Vorteile. Ab August diesen Jahres werden die Studierenden von ihren<br />

Betrieben auch <strong>in</strong>ternational e<strong>in</strong>gesetzt. S<strong>in</strong>a bekommt die Chance<br />

e<strong>in</strong>en der Schaeffler-Betiebe <strong>in</strong> <strong>in</strong> Südamerika kennen zu lernen.<br />

Mexiko ist das Ziel, dort wird sie e<strong>in</strong>e Art Parktikum ableisten, sie freut<br />

sich schon riesig darauf.<br />

Von der Technik zur Tracht<br />

Über die Frage, wie e<strong>in</strong> solches modernes Mädchen mit dem<br />

absoluten Technikfaible zur Tracht kommt, kann sie herzlich lachen.<br />

„Es s<strong>in</strong>d zwei Welten. E<strong>in</strong>es ist Arbeit, die macht man tagsüber, der<br />

normale Arbeitsalltag. Tracht ist Freizeit, ist der Ausgleich dazu. Das<br />

Tanzen macht mir schon immer riesigen Spaß.”<br />

Dazu gekommen ist sie wie viele schon als K<strong>in</strong>d.<br />

„Ich tanze schon seit ich drei Jahre alt b<strong>in</strong>. Me<strong>in</strong>e große Schwester hat<br />

damals getanzt und ich wollte unbed<strong>in</strong>gt dabei mit machen. Schön ist<br />

auch, dass man rum kommt. Eigentlich war unsere Gruppe schon ziemlich<br />

überall. Auf Oktoberfest, <strong>in</strong> H<strong>in</strong>terskirchen beim großen Gautrachtenfest,<br />

bei allen möglichen Umzügen und Tanzveranstaltungen hier <strong>in</strong><br />

der Umgebung, Kirchweihen. Wir haben schon mal e<strong>in</strong>en Bus gemietet<br />

um geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> Tracht auf e<strong>in</strong>em We<strong>in</strong>fest aufzumarschieren, e<strong>in</strong>fach<br />

so, zur Gaudi.”<br />

In den Semesterferien muss sie arbeiten, ihr bleibt nur der<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 27


28 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Jürgen Kohl<br />

Der Bräutigam<br />

Simon Seifert<br />

Auch der ‚Bräutigam‘, Simon Seifert ist e<strong>in</strong> echtes Gelderheimer<br />

Gewächs. Er ist sozusagen Studien- und Arbeitskollege se<strong>in</strong>er<br />

‚Angetrauten‘. In der Grundschule und beim K<strong>in</strong>dertanzen waren sie<br />

schon zusammen. Heute studiert er <strong>in</strong> der gleichen Fachrichtung an der<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schwe<strong>in</strong>furt.<br />

Simon ist damit auch Arbeitskollege se<strong>in</strong>er ‚Braut‘.<br />

Lieber zusammen arbeiten<br />

Auf die Frage, ob sie sich schon mal über technische Probleme<br />

<strong>in</strong> die Haare kommen, hat Simon e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fach Antwort: „Ne<strong>in</strong>,<br />

wir arbeiten lieber zusammen an den Problemen.”<br />

Simon ist über se<strong>in</strong>e Eltern <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong> und damit zur Tracht gekommen,<br />

se<strong>in</strong> Vater kommt aus Goschheim. Mit 16 war er zum ersten Mal<br />

bei den Fichtenpaaren dabei.<br />

Das geme<strong>in</strong>schaftliche Erleben<br />

Auch für Simon kommt das geme<strong>in</strong>schaftliche Erleben an<br />

erster Stelle. „Alle im Heimat- und Brauchtumsvere<strong>in</strong> und bei den<br />

‚Fichten‘, verstehen sich gut. Die Geme<strong>in</strong>schaft funktioniert gut und das<br />

Kleiden, so wie man früher herum gelaufen ist, macht riesen Spaß. Ich<br />

f<strong>in</strong>de es als e<strong>in</strong>en schönen Brauch, dass man das für e<strong>in</strong>e ganze Woche<br />

während der Kirchweih wieder aufleben lässt.”<br />

Tanzen macht Spaß<br />

„<strong>Trachten</strong>tanz macht sehr viel mehr Spaß als andere Leute<br />

denken. Auch wenn man zunächst mal belächelt wird. Man sollte erst<br />

mal mitmachen und wird dann erkennen es ist alles ganz anders.”<br />

Perspektiven im Job<br />

Beruflich hat Simon schon recht konkrete Perspektiven. Ihn<br />

reizen die Großlager besonders, bei Schaeffler fühlt er sich da gut aufgehoben.<br />

Simon träumt davon <strong>in</strong> Sachen Großlager <strong>in</strong> der Welt herum<br />

zu kommen. „... e<strong>in</strong> Lager im London-Eye zu überprüfen oder wieder <strong>in</strong><br />

Stand zu setzen”, wäre schon se<strong>in</strong> D<strong>in</strong>g.<br />

... und dann noch Extremsportarten<br />

Neben se<strong>in</strong>em <strong>Trachten</strong>hobby treibt Simon leidenschaftlich<br />

Sport. Fitness-Studio ist Pflicht für ihn, aber auch so Extremsportarten<br />

wie Wakeboarden oder Snowboarden fordern ihn heraus.<br />

„Da geht es schon zur Sache, das hat mit den vorsichtig<br />

bedächtigen Bewegungen im Anzug und mit Zyl<strong>in</strong>der auf dem Kopf<br />

nichts zu tun.”<br />

Wie fühlt man sich?<br />

Ob er sich <strong>in</strong> Tracht anders fühlt, sich anders bewegt?<br />

„Ich bewege mich gleich, spreche auch gleich. Aber es ist schon eher<br />

e<strong>in</strong>e Ehre, wenn man sich anziehen kann wie e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>zer damals und <strong>in</strong><br />

der Arbeitstracht z.B. Bäume aufstellt an der Kirchweih.”<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 29


30 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


14.-17.06.2013 Gautrachtenfest<br />

<strong>in</strong> Geldersheim<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit den<br />

6. Unterfränkischen<br />

Heimatkulturtagen<br />

Der Vere<strong>in</strong> für Heimat- u. Brauchtumspflege<br />

Geldersheim e.V. feiert vom 14.-17.06.2013 se<strong>in</strong><br />

25-jähriges Bestehen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem<br />

5. Unterfränkischen Gautrachtenfest und den<br />

6. Unterfränkischen Heimatkulturtagen. Neben<br />

e<strong>in</strong>em attraktiven Brauchtumsprogramm wird<br />

e<strong>in</strong> modernes Rahmenprogramm geboten. Zum<br />

Heimatabend am Samstag , 15.06.2013 und<br />

zum Festsonntag mit großem Umzug um 13.30<br />

Uhr am 16.06.2013 kommen zahlreiche<br />

<strong>Trachten</strong>gruppen aus Unterfranken, aber auch<br />

aus den anderen fränkischen Bezirken und auch<br />

Schuhplattlergruppen aus dem Süden Bayerns.<br />

Besondere Gäste s<strong>in</strong>d die <strong>Trachten</strong>freunde aus Blumenau <strong>in</strong><br />

Brasilien und aus Liepäja <strong>in</strong> Lettland. Beim <strong>Trachten</strong>markt am Sonntag<br />

kann man sich über das aktuelle Angebot an <strong>Trachten</strong>zubehör, Stoffen<br />

und Schuhen etc. <strong>in</strong>formieren. Höhepunkt des Festes wird sicherlich<br />

der große und farbenprächtige Festumzug am Sonntagnachmittag<br />

durch das schöne Geldersheim se<strong>in</strong>, welches <strong>in</strong> diesem Jahr mit Stolz<br />

se<strong>in</strong>e 1250-Jahrfeier begeht.<br />

Am Montagnachmittag ab 14.00 Uhr beg<strong>in</strong>nt der Dekanatsseniorennachmittag<br />

mit e<strong>in</strong>em Festgottesdienst im Festzelt. Im<br />

Anschluss unterhalten die Galderschummer Schlapperflicker mit<br />

fränkischer Volksmusik und Mundart die Gäste. Die K<strong>in</strong>dertanzgruppe<br />

des Vere<strong>in</strong>s für Heimat- u. Brauchtumspflege Geldersheim e.V. und<br />

die <strong>Trachten</strong>freunde aus Blumenau <strong>in</strong> Brasilien zeigen Volkstänze aus<br />

Franken und Brasilien.<br />

Zum Rahmenprogramm:<br />

Am Freitag, 14.06.2013, ab 20.00 Uhr spielen die Partyvögel<br />

im Festzelt.<br />

Am Sonntagabend, 16.06.2013, kommt mit Chris Boettcher, e<strong>in</strong> erstklassiger<br />

Kabarettist nach Geldersheim.<br />

Am Montagabend zum Festausklang sorgen die Stammheimer noch<br />

e<strong>in</strong>mal für zünftige Stimmung im Festzelt. Ab 16.00 Uhr gibt es am<br />

Montag auch gegrillte Makrelen. Für die K<strong>in</strong>der sorgt e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Vergnügungspark<br />

für Spaß und Kurzweil.<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 31


32 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Jürgen Kohl<br />

Auf dem Kalenderbild für den<br />

Monat März kann man sehen<br />

wie fränkische Bauern aus dem<br />

Werntal <strong>in</strong> Arbeitstracht das Feld<br />

mit der Egge h<strong>in</strong>ter den Pferden<br />

bearbeiten. Im H<strong>in</strong>tergrund wird<br />

gleichzeitig mit der Hand gesäät.<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 33


Jürgen Kohl<br />

E<strong>in</strong>e von vier ‚Mariabildmädli‘<br />

Mona Treutle<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>e von den vier zierlichen ‚Mariabildmädli‘<br />

die bei der Fronleichnamsprozession<br />

die schwere Mutter-Gottes-<br />

Figur auf ihren Schultern tragen ist<br />

die 16-jährige Mona Treutle<strong>in</strong> aus<br />

Geldersheim. Auch Mona ist <strong>in</strong> Geldersheim<br />

geboren, sie macht zur Zeit e<strong>in</strong>e<br />

Ausbildung als Arzthelfer<strong>in</strong> <strong>in</strong> Grafenrhe<strong>in</strong>feld.<br />

Von ihrer Oma kennt sie es<br />

noch, die Tracht als Alltagskleidung ,<br />

ebenso von ihrer Uroma. Von der ist die<br />

Orig<strong>in</strong>altracht die Mona als ‚Mariabildmädle‘<br />

trägt. Es ist e<strong>in</strong> Riesenaufwand<br />

die ganzen Orig<strong>in</strong>altrachten zu<br />

erhalten, zu verh<strong>in</strong>dern, dass die Motten<br />

sie fressen.<br />

Ziemlich genau 13 Jahre, Mona war drei, ist es her, dass sie<br />

zum ersten Mal bei der Maibaumaufstellung mitgetanzt hat. Das Tanzen<br />

hat sie heute immer noch im Blut. Egal ob sie <strong>in</strong> der Disco wirbelt<br />

oder beim <strong>Trachten</strong>tanz ‚wohl gesittete‘ Figuren auf das Parkett legt,<br />

körperliche Bewegung macht ihr richtig Spaß.<br />

„Discotanz und <strong>Trachten</strong>tanz s<strong>in</strong>d zwei verschiedene Welten.<br />

Macht beides Spaß. In der Disco kann man tanzen wie man will, im<br />

<strong>Trachten</strong>tanz ist alles vorgegeben.”<br />

Auf die Frage, wo das Wissen um die Tracht herkommt sagt<br />

Mona: „Das bekommt man vom Olli (Oliver Brust) oder von Liz Full<br />

gezeigt. Im Archiv werden die <strong>Trachten</strong> aufbewahrt. Dort wird e<strong>in</strong>e<br />

Tracht ausgesucht, die man zunächst behält und mitnimmt. Wenn sie<br />

nicht mehr passt kann man sich e<strong>in</strong>e neue aussuchen. Die meisten behalten<br />

die Tracht das Jahr über daheim. Man kann unter vielen Röcken<br />

ausprobieren. Das ist echt e<strong>in</strong>e Verwandlung. Man ist nicht gewöhnt, so<br />

viele Schichten übere<strong>in</strong>ander anzuziehen.”<br />

Mona über ihre Gefühle <strong>in</strong> der Tracht: „Man fühlt sich <strong>in</strong> die<br />

Zeit zurückversetzt. Man ist ja richtig e<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> die Tracht, die<br />

muss sitzen, da darf nichts verrutschen. Es ist schon e<strong>in</strong> besonderes<br />

Gefühl wenn man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Tracht schlüpft. Man bewegt sich schon e<strong>in</strong><br />

bisschen anders, das Mieder rückt e<strong>in</strong>en schon gerade.”<br />

E<strong>in</strong>es ihrer schönsten Erlebnisse <strong>in</strong> Tracht war ohne Zweifel<br />

der Oktoberfest-Umzug im letzten Jahr. „Es ist e<strong>in</strong> wahns<strong>in</strong>niges Gefühl.<br />

Die Straßen s<strong>in</strong>d voll, <strong>in</strong> Dreierreihen stehen die Leute. Das kennt<br />

man bei uns hier nicht, alle Menschen w<strong>in</strong>ken zu, alle Nationen, alle<br />

stehen am Starßenrand, nur um das zu sehen, das war e<strong>in</strong>fach unglaublich.”<br />

34 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


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36 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Das Kalenderbild für den Monat Juni:<br />

Das Leben der Menschen im katholischen<br />

Umland von Schwe<strong>in</strong>furt war<br />

stark von kirchlichen Anlässen geprägt.<br />

Unser Bild zeigt die ‚Mariabildmädli‘,<br />

die an der Fronleichnamsprozession<br />

die Mutter-Gottes-Figur mittragen. Die<br />

Tracht entspricht der Hochzeitstracht<br />

<strong>in</strong> der Zeit um 1920-1940. Die Hochzeit<br />

war dann auch der letzte Anlass, zu<br />

dem die Mädchen den grünen Myrtenkranz<br />

getragen haben. Als Schmuck<br />

tragen sie das ‚Goldene Kreuz‘.<br />

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38 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Jürgen Kohl<br />

Moderene, junge Frau <strong>in</strong> ‚Oma-Kleidern‘<br />

Monika Erhard<br />

Als K<strong>in</strong>d hat sie sich nicht vorstellen können e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> ‚Oma-Kleidern‘<br />

herumzulaufen. Von ihrer Oma war sie es gewöhnt, die ist als ‚Fräle‘<br />

im Alltag so durchs Dorf gelaufen. Als Monika 16 Jahre alt war, wurde<br />

gerade <strong>in</strong> Geldersheim der Vere<strong>in</strong> für Heimat- und Brauchtumspflege<br />

Geldersheim e. V. gegründet.<br />

Man hat Monika, wie viele junge Mädchen <strong>in</strong> diesem Alter, gefragt,<br />

ob sie nicht Lust hätte bei e<strong>in</strong>em der ersten Tanzkurse mitzumachen.<br />

Ihren heutigen Ehemann hat sie damals schon gekannt und beide haben<br />

zusammen sich mit e<strong>in</strong>er ganzen Clique <strong>in</strong> die Liste geschrieben.<br />

Das war zu dieser Zeit schon eher außergewöhnlich, denn andere <strong>in</strong><br />

dieser Altergruppe haben ihre Freizeit lieber <strong>in</strong> der Disco verbracht.<br />

Der Tanzkurs mit den fränkischen Tänzen hat den beiden gut gefallen<br />

und sie s<strong>in</strong>d geblieben, bis heute. Das war 1989, da haben sie auch<br />

gleich bei der Kirchweih mitgemacht und e<strong>in</strong> Jahr später,1990 haben<br />

sie die eigentliche Tanzgruppe gegründet <strong>in</strong>nerhalb des Vere<strong>in</strong>s.<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 39


Das Kalenderbild für den Monat August: Festtrachten waren meist nur für<br />

den Kirchgang bestimmt. Die Frauen tragen hier die Festtracht aus der Zeit zwischen<br />

1920 und 1940. Die ‚Körres-Klääder‘ waren meist aus schwarzer Seide,<br />

aber auch aus farbigem Seidentaft oder Samt. Während verheiratete Frauen<br />

die Bänderhaube oder auch e<strong>in</strong> seidenes Kopftuch tragen, s<strong>in</strong>d ledige Frauen<br />

ohne Kopfbedeckung zu sehen. Auch sie tragen die ‚Stäucherli‘ als Handschuhe<br />

und das ‚goldene Kreuz‘ als Schmuck. Die Männer tragen entweder die gelbe<br />

Kniebundhose oder ab 1880 schon die damals <strong>in</strong> Mode gekommene lange<br />

Tuch-Hose. Die Seidendamast-Westen und der Dreispitz zieren die Männer.<br />

40 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Der Unterschied zu e<strong>in</strong>em modischen Dirndl im Landhaus-<br />

Stil auf dem Oktoberfest ist für sie, dass sie zur Kleidung wie sie ihre<br />

Vorfahren getragen haben e<strong>in</strong>en persönlichen Bezug hat.<br />

„Ich habe es ja bei me<strong>in</strong>er Oma erlebt. Es war ihre ganz normale<br />

Kleidung, nichts Besonderes. So betrachte ich das eigentlich auch, ich<br />

versuche, e<strong>in</strong> Stück dieser Zeit wiederzubeleben. Zur Arbeit kann man<br />

heute kaum <strong>in</strong> diesen alten Stücken gehen, zu Veranstaltungen aber<br />

schon.”<br />

Das erste Mal<br />

Monika Erhard kann sich er<strong>in</strong>nern, wie sie sich zum ersten<br />

Mal gefühlt hat, als junges Mädchen <strong>in</strong> den Kleidern ihrer Oma: „Es<br />

war irgendwie ungewohnt, aber es hat mir von Anfang an gut gefallen.<br />

Irgendwie anders hab ich schon gefühlt, schon als etwas Besonderes.<br />

Nicht jeder hat solche handwerklich doch recht wertvollen Stücke zu<br />

Hause herum hängen. Von vielen Verwandten haben wir im Laufe der<br />

Zeit viele Stücke geschenkt bekommen, heute habe ich schon e<strong>in</strong>e<br />

richtige Sammlung.”<br />

Die <strong>Trachten</strong>sammlung<br />

So e<strong>in</strong>e Sammlung will mit großem Aufwand gepflegt und<br />

gehegt se<strong>in</strong>. Immer wieder muss irgendwas gerichtet oder geflickt<br />

werden. Da gehört viel Liebe und Zeit dazu. „Me<strong>in</strong>e Mutter hat großes<br />

Talent zum Nähen. Sie hat schon viele Stücke restauriert, auch so heikle<br />

Sachen wie Blusen oder Unterröcke. E<strong>in</strong> altes Tanzhemd von Oma ist<br />

auf diese Weise erhalten worden, das ziehe ich heute noch gerne an und<br />

halte es <strong>in</strong> Ehren. Im Haus me<strong>in</strong>er Mutter haben wir e<strong>in</strong> ganzes Zimmer<br />

mit Schränken ausgestattet, die hängen voller <strong>Trachten</strong>. Gegen die Motten<br />

habe ich e<strong>in</strong> profates Mittel, <strong>in</strong> unserem Garten wächst Lavendel,<br />

den mögen die Motten überhaupt nicht, Der Lavendel wird natürlich<br />

jedes Jahr ausgewechselt.”<br />

Oktoberfest-Umzug<br />

Beim Oktoberfest-Umzug war sie selbst schon dreimal dabei.<br />

Die fränkische Tracht wird nicht immer gleich als solche betrachtet. Die<br />

fränkischen Männer werden von den Münchnern oftmals als Piraten<br />

bezeichnet, wegen der fränkischen Kopfbedeckung, dem Dreispitz.<br />

Die Franken als ‚Piraten‘<br />

„Wir fallen schon auf, wenn wir <strong>in</strong> Oberbayern bei e<strong>in</strong>em<br />

Festzug mitlaufen, weil wir ganz aus dem Rahmen fallen. Die unterfränkische<br />

Tracht ist schon etwas Besonderes, weil bei uns auch jeder anders<br />

ausschaut. Die Tracht ist nicht e<strong>in</strong>heitlich, wie das <strong>in</strong> Oberbayern<br />

normal ist, die haben alle e<strong>in</strong>heitliche Gruppen mit Lederhose, Wams<br />

usw. Die E<strong>in</strong>heit macht zwar im Festzug E<strong>in</strong>druck, aber die Vielfalt ist<br />

bei uns größer. Beim Festzug wird normalerweise Festtracht angezogen,<br />

aber man hat nicht immer sofort e<strong>in</strong>e passende Männertracht parat, da<br />

maschiert man auch schon mal <strong>in</strong> Arbeitstracht mit.”<br />

Bei den Erhards ist die ganze Familie dabei, wenn um die<br />

<strong>Trachten</strong> geht. „Ich war letztes Jahr am Tag der Deutschen E<strong>in</strong>heit <strong>in</strong><br />

München. Auf dem roten Teppich habe ich der Bundeskanzler<strong>in</strong> die<br />

Hand geschüttelt. Sie hat festgestellt, dass wir ganz besonders schön<br />

s<strong>in</strong>d.”<br />

Mit Oliver beim Papst<br />

„Me<strong>in</strong> Jüngster hat zusammen mit e<strong>in</strong>em Mädchen aus<br />

Oberelsbach Blumen überreichen dürfen an den Bundespräsidenten.<br />

2006 als der Papst <strong>in</strong> München war, war ich mit Oliver dort, auch am<br />

roten Teppich, so nah sieht man den Papst selbst auf dem Petersplatz <strong>in</strong><br />

Rom nie. Es gibt schon viele Ereignisse, die man ohne Tracht gar nicht<br />

erleben würde.”<br />

Tracht macht Spaß,<br />

quer durch alle Altersgruppen stellt Monika Erhard fest. „Wir<br />

s<strong>in</strong>d offen für alle. Es kommen im Laufe des Jahres immer wieder neue<br />

Leute dazu. Jeder, der Lust hat, kann bei uns vorbeikommen, wir haben<br />

alle 14 Tage Tanzprobe im Feuerwehrhaus <strong>in</strong> Geldersheim mittwochs<br />

um 20.30 Uhr. Als Anhaltspunkt: Die K<strong>in</strong>der haben bei der Biotonne,<br />

Erwachsene bei der schwarzen Tonne Tanzprobe. (In dieser Reihenfolge<br />

werden <strong>in</strong> Geldersheim die Tonnen geleert,) jeder kann bei uns<br />

vorbeikommen, mittanzen oder sich das e<strong>in</strong>fach nur anschauen.”<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 41


42 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


Nachfrage nach Wohnimmobilien <strong>in</strong> Schwe<strong>in</strong>furt<br />

auf hohem Niveau<br />

Starker Zuwachs bei F<strong>in</strong>anzierungen<br />

Trotz Preissteigerungen <strong>in</strong> allen Regierungsbezirken nimmt die<br />

Nachfrage nach Wohnimmobilien <strong>in</strong> Bayern weiter zu. Aufgrund<br />

historisch niedriger Z<strong>in</strong>sen bietet sich Bauherren und Immobilienkäufern<br />

e<strong>in</strong> besonders günstiges Umfeld. Das betonten<br />

Vertreter der Sparkasse Schwe<strong>in</strong>furt und der LBS Bayern bei<br />

e<strong>in</strong>em Pressegespräch. In der Region Schwe<strong>in</strong>furt wurden 2012<br />

im Vergleich zum Vorjahr mehr Häuser und Wohnungen vermittelt<br />

und mehr F<strong>in</strong>anzierungen sowie Bausparverträge abgeschlossen.<br />

„Das eigene Haus oder die eigene Wohnung ist e<strong>in</strong> Lebensziel<br />

für immer mehr Menschen. Und Wohnimmobilien s<strong>in</strong>d auch als<br />

Kapitalanlage gefragt“, erklärte Johannes Rieger, Vorstandsvorsitzender<br />

der Sparkasse Schwe<strong>in</strong>furt. Die Nachfrage wird von zwei<br />

Faktoren besonders getrieben: der verbreiteten Verunsicherung<br />

<strong>in</strong> Folge der Staatsschuldenkrise <strong>in</strong> Europa sowie dem historisch<br />

niedrigen Z<strong>in</strong>sniveau, das die Anlagealternativen begrenzt und<br />

zugleich e<strong>in</strong>e außergewöhnlich günstige F<strong>in</strong>anzierung ermöglicht.<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 43


Nachfrage nach Wohnimmobilien <strong>in</strong> Schwe<strong>in</strong>furt auf hohem Niveau<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund hat die Sparkassen-Immobilien-<br />

Vermittlungs-Gesellschaft, Maklerorganisation von LBS und Sparkassen<br />

<strong>in</strong> Bayern, 2012 e<strong>in</strong> neues Rekordergebnis erzielt. Die Makler von<br />

Sparkassen und LBS haben rund 12.500 Häuser, Wohnungen und<br />

Grundstücke <strong>in</strong> Bayern vermittelt. Die Makler der Sparkasse Schwe<strong>in</strong>furt<br />

haben 184 Objekte vermittelt, 33 Prozent mehr als, im Vorjahr. Der<br />

Wert der vermittelten Kaufobjekte stieg um 45 Prozent auf 24 Millionen<br />

Euro.<br />

Die hohe Nachfrage<br />

nach Wohnimmobilien spiegelt sich auch bei den Bauf<strong>in</strong>anzierungen<br />

wider. Die bayerischen Sparkassen haben 2012 Wohnbaudarlehen<br />

<strong>in</strong> Höhe von fast zehn Milliarden Euro ausgezahlt. Damit<br />

wurde das Niveau des Vorjahres noch e<strong>in</strong>mal deutlich überboten. Die<br />

Sparkassen leisten damit e<strong>in</strong>en elementaren Beitrag dazu, dass Menschen<br />

<strong>in</strong> Bayern <strong>in</strong> die eigenen vier Wände kommen. „Die Sparkasse<br />

Schwe<strong>in</strong>furt erzielte e<strong>in</strong> Auszahlungsvolumen von 116 Millionen Euro,<br />

was e<strong>in</strong>e deutliche Steigerung zum Vorjahr und e<strong>in</strong> hervorragendes<br />

Ergebnis bedeutet“, betonte Rieger.<br />

Bausparen enorm gefragt<br />

In Bayern s<strong>in</strong>d im vergangenen Jahr Bausparverträge mit e<strong>in</strong>er<br />

Summe von 20,9 Milliarden Euro abgeschlossen worden <strong>–</strong> mehr als je<br />

zuvor und mehr als <strong>in</strong> jedem anderen Bundesland. Auf den Plätzen zwei<br />

und drei folgen Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen und Baden-Württemberg. Vom<br />

gesamten Bausparneugeschäft im Freistaat entfällt e<strong>in</strong> Marktanteil von<br />

rund 40 Prozent auf die LBS. Sie ist damit klarer Marktführer unter den<br />

Bausparkassen <strong>in</strong> Bayern. „Es wurden fast 270.000 Bausparverträge mit<br />

e<strong>in</strong>er Summe von 8,4 Milliarden Euro vermittelt. Damit hat die LBS<br />

Bayern zum dritten Mal <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>en Rekord <strong>in</strong> ihrem Neugeschäft<br />

erreicht“, sagte Paul Rausch, Regionaldirektor der LBS <strong>in</strong> Unterfranken.<br />

Auch im Raum Schwe<strong>in</strong>furt ist das Interesse am Bausparen sehr hoch.<br />

Die Sparkasse Schwe<strong>in</strong>furt und der LBS-Außendienst vor Ort erzielten<br />

im Neugeschäft 2012 e<strong>in</strong>e Bausparsumme von 114 Millionen Euro <strong>–</strong><br />

e<strong>in</strong> Plus gegenüber dem ohneh<strong>in</strong> schon sehr starken Vorjahr von 4,4<br />

Prozent.<br />

Viele Kunden nutzen e<strong>in</strong>en Bausparvertrag nicht nur auf dem klassischen<br />

Weg zum Ansparen von Eigenkapital für e<strong>in</strong>en späteren Immobilienerwerb,<br />

sondern auch für die Sofortf<strong>in</strong>anzierung e<strong>in</strong>es Hauses<br />

oder e<strong>in</strong>er Wohnung. Dabei wird Schwe<strong>in</strong>furt, e<strong>in</strong> Bausparvertrag mit<br />

e<strong>in</strong>er Sofortf<strong>in</strong>anzierung von der LBS oder der Sparkasse komb<strong>in</strong>iert.<br />

So lassen sich die Darlehensz<strong>in</strong>sen bis zur letzten Rate festschreiben.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Untersuchung der Verbraucherzeitschrift „F<strong>in</strong>anztest“ (Ausgabe<br />

4/2013) wurden Angebote verschiedener Bausparkassen <strong>in</strong> vier<br />

Kategorien verglichen. In allen vier Kategorien ist die LBS Bayern Testsieger<br />

im Freistaat. Aufgrund des günstigen Umfelds und des anhaltend<br />

großen Interesses an Wohnimmobilien und am Bausparen erwartet die<br />

LBS Bayern für 2013 wieder e<strong>in</strong> starkes Bausparneugeschäft auf dem<br />

Niveau der vergangenen Rekordjahre von etwa acht Milliarden Euro.<br />

Wohnungsangebot kann Bedarf<br />

vielerorts nicht decken<br />

Das Angebot von Grundstücken, Häusern und Wohnungen<br />

kann vielerorts nicht mit der deutlich gestiegenen Nachfrage mithalten.<br />

Nach e<strong>in</strong>em dramatischen Rückgang der Neubautätigkeit seit Ende<br />

der 90er-Jahre ist seit 2010 wieder e<strong>in</strong>e Aufwärtstendenz festzustellen.<br />

Diese hat sich aber zuletzt abgeschwächt. Während die Baugenehmi-<br />

44 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


gungen <strong>in</strong> Bayern 2011 um über 20 Prozent anstiegen, war 2012 nur<br />

noch e<strong>in</strong> Plus von 2,6 Prozent auf rund 47.000 Wohne<strong>in</strong>heiten zu<br />

verzeichnen. Nach E<strong>in</strong>schätzung von Bayerns Innenm<strong>in</strong>ister Joachim<br />

Herrmann müssten dagegen jährlich m<strong>in</strong>destens 70.000 neue Wohnungen<br />

entstehen, um den Bedarf zu decken. Dies liegt nicht nur an<br />

der verstärkten Nachfrage, sondern auch an gewachsenen Ansprüchen<br />

an Größe und Ausstattungsqualität der Häuser und Wohnungen, die<br />

bestehende Gebäude oftmals nicht mehr erfüllen.<br />

In der Stadt Schwe<strong>in</strong>furt ist die Zahl der Baugenehmigungen gegenüber<br />

dem Vorjahr um gut die Hälfte auf 70 angestiegen. Im Landkreis<br />

war es e<strong>in</strong> Plus von e<strong>in</strong>em Viertel auf 428 E<strong>in</strong>heiten. Bei der Zahl der<br />

Baufertigstellungen war <strong>in</strong> der Stadt e<strong>in</strong> Rückgang um 70 Prozent auf<br />

31 Objekte festzustellen und im Landkreis e<strong>in</strong> Anstieg um 3,5 Prozent<br />

auf 269 E<strong>in</strong>heiten.<br />

Marktpreise reagieren<br />

auf verstärkte Nachfrage<br />

Die große Nachfrage nach Wohnimmobilien, die auf e<strong>in</strong><br />

begrenztes Angebot trifft, hat im vergangenen Jahr zu steigenden<br />

Preisen <strong>in</strong> allen bayerischen Regierungsbezirken geführt, wie aus den<br />

Zahlen der von LBS und Sparkassen vermittelten Objekte hervorgeht.<br />

In Unterfranken kostete e<strong>in</strong> gebrauchtes Haus im Durchschnitt 6,6<br />

Prozent mehr als e<strong>in</strong> Jahr zuvor. Im Raum Schwe<strong>in</strong>furt kosten neue<br />

Doppel- und Reihenhäuser zwischen 240.000 und 290.000 Euro<br />

sowie neue Eigentumswohnungen zwischen 1900 und 3200 Euro pro<br />

Quadratmeter. Gebrauchte Doppel- und Reihenhäuser s<strong>in</strong>d zwischen<br />

80.000 und 220.000 Euro zu haben, gebrauchte Eigentumswohnungen<br />

zwischen 500 und 1400 Euro pro Quadratmeter.<br />

„Nachdem sich im vergangenen Jahr pro Monat rund 15.000 neue Interessenten<br />

bei e<strong>in</strong>er Sparkasse oder LBS-Vertriebsdirektion <strong>in</strong> Bayern<br />

mit ihrem konkreten Immobiliengesuch gemeldet haben, rechnen wir<br />

nicht mit e<strong>in</strong>em deutlichen Rückgang der Nachfrage“, erklärte Egid<br />

Schless<strong>in</strong>g, Leiter des Immobilienzentrums der Sparkasse Schwe<strong>in</strong>furt.<br />

„Für die Region Schwe<strong>in</strong>furt erwarten wir tendenziell leicht steigende<br />

Preise.“<br />

Wohnungspolitik:<br />

Weichen richtig stellen<br />

Das Thema Wohnen ist auch <strong>in</strong> das Blickfeld der Politik<br />

gerückt. Steigende Mieten und Wohnraumknappheit betreffen nicht<br />

nur München, sondern viele städtische Gebiete und strahlen auch auf<br />

deren Umland aus. „Um das Ungleichgewicht zwischen Angebot und<br />

Nachfrage im bayerischen Wohnimmobilienmarkt auszugleichen, ist<br />

mehr Neubau erforderlich. Dazu s<strong>in</strong>d vor allem lokale Bündnisse für<br />

den Wohnungsbau nötig. Denn die Herausforderungen s<strong>in</strong>d regional<br />

unterschiedlich stark ausgeprägt“, betonte Dom<strong>in</strong>ik Müller, stellvertretender<br />

Pressesprecher der LBS Bayern. Zusätzlich könne die Förderung<br />

von Wohneigentum dazu beitragen, die Situation auf den Wohnungsmärkten<br />

zu entspannen und die Altersvorsorge der Bevölkerung zu<br />

verbessern. „Aus Studien wissen wir, dass Eigentümer gegen Ende ihres<br />

Berufslebens neben dem Wohneigentum auch über deutlich höhere<br />

Geldvermögen verfügen als Mieter der gleichen Alters- und E<strong>in</strong>kommensklasse.<br />

Eigene vier Wände stärken die Bereitschaft zum systematischen<br />

Sparen. Und sie machen unabhängig von Mietsteigerungen“, so<br />

Müller.<br />

<strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong> 05/2013 45


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46 05/2013 <strong>SWmagaz</strong>.<strong>in</strong>


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