Vom Franz v e rmöbelt - Autohaus
Vom Franz v e rmöbelt - Autohaus
Vom Franz v e rmöbelt - Autohaus
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
JOB-REPORT<br />
M ö b e l t r a n s p o rt<br />
<strong>Vom</strong> <strong>Franz</strong><br />
v e <strong>rmöbelt</strong><br />
Viele Kunden der Koblenzer Möbelspedition Clemens<br />
Erben haben eines gemeinsam: We n n ’s ans Umziehen<br />
geht, verlangen sie beim Disponenten den <strong>Franz</strong>.<br />
Denn <strong>Franz</strong> Schauren packt seit über dreißig Jahren mit<br />
an und mittlerweile wissen alle: „Der <strong>Franz</strong>, der kann’s “ .<br />
„Kleine Umzugskunde“<br />
Wenn Privates, Vergessenes,<br />
Schmutziges,<br />
Altes, Repar<br />
a t u r b e d ü r f t i g e s<br />
oder Liebgewonnenes bruchsicher<br />
verpackt und möglichst<br />
schnell von A nach B befördert<br />
werden muss, gibt <strong>Franz</strong><br />
Schauren den Ton an. Denn<br />
der Hobby-Fußballschiedsrichter<br />
arbeitet als Kolonnenführer<br />
und Packmeister bei der Möb<br />
elspedition Clemens Erben.<br />
Meistens wickelt <strong>Franz</strong> private<br />
Umzüge ab – das ist eine<br />
richtig intime Sache: Da lässt<br />
Frau General nie den Herrn<br />
Gemahl an ihre Wäsche. Aber<br />
bei der Adressenänderung legt<br />
sie die besten Stücke in die<br />
Hände eines fremden Mannes.<br />
Aber nicht nur die Bekleidung,<br />
auch Exotisches muss mit.<br />
<strong>Franz</strong> erinnert sich an einen<br />
Umzug mit wenig Möbeln<br />
aber vielen Kakteen an Bord.<br />
„Das war echt eine stachelige<br />
Angelegenheit.“<br />
Behördlicher Segen.<br />
Damit <strong>Franz</strong> Platz hat, stellt<br />
die Polizei extra Halteverbotsschilder<br />
auf. Und in<br />
seinem TG-A darf ein Sextett<br />
reisen. Ab dem ersten Stock<br />
zieht die Erben-Truppe einen<br />
Joker: Den Außenlift (rechts)<br />
Wenn <strong>Franz</strong> und seine Jungs<br />
ihren Lkw vollgeladen haben,<br />
muss das alte Haus besenrein<br />
sein. Das Leeren des Kühlschranks,<br />
der Kühltruhe und<br />
der Vorratskammer zählt<br />
schon zu den Routine-Aufgaben<br />
der Erben-Truppe. Zum<br />
Verpacken von teurem und<br />
sensiblem Hausrat wie Meißener<br />
Porzellan, edlen Weingläsern<br />
oder einer Ming-Vase<br />
muss ein Experte wie <strong>Franz</strong><br />
Schauren ran. Der rückt mit<br />
hochwertigem Verpackungsmaterial<br />
an und zaubert dem<br />
wertvollen Inventar mit routinierter<br />
Hand ein sicheres<br />
Plätzchen im Umzugskarton.<br />
So behutsam er mit den edlen<br />
Stücken umgeht, so einfühlsam<br />
kümmert er sich – wenn<br />
nötig – um die Besitzer der<br />
Kostbarkeiten. Denn für die ist<br />
ein Umzug eben keine Routine,<br />
sondern Stress pur.<br />
Sonntagabend, kurz vor<br />
Mitternacht, Betriebshof der<br />
Möbelspedition Clemens Erben,<br />
Koblenz: Nachdem sich<br />
auch der letzte seiner vier Mitfahrer<br />
im Führerhaus bequem<br />
eingerichtet hat, setzt <strong>Franz</strong><br />
Schauren seinen Mercedes<br />
911 in Bewegung. Ziel: Fürstenfeldbruck.<br />
Auftrag: Einer<br />
von jährlich 200 „dienstlich<br />
angeordneten Umzügen“ von<br />
oder in die Garnisonsstadt Koblenz.<br />
Heute steht der Umzug<br />
S c h w e ickart auf der Liste. Der<br />
Herr Major nebst Gattin und<br />
Tochter ziehen nach vier Jahren<br />
aus dem Bayrischen<br />
zurück an den Zusammenfluss<br />
von Rhein und Mosel.<br />
Acht Stunden<br />
auf der Tre p p e<br />
Die Erben-Crew weiß Bescheid.<br />
Acht Möbelwagenmeter<br />
vom zweiten Stock hinterm<br />
Weißwurstäquator auf die<br />
dritte Ebene im Tal der Loreley.<br />
Für jeden der Träger heißt<br />
das: gut acht Stunden auf der<br />
■ Eine AWL-Einheit fasst 40 Kubikmeter, drei Zimmer-Küche-<br />
Bad passen in einen Koffer. Für eine vierköpfige Familie rechnet<br />
man 60 Kubikmeter Volumen, in einem 18 Meter-Glieder-Zug<br />
(80 Kubikmeter) hat das Inventar eines Einfamilienhauses Platz.<br />
■ Einem Möbelwagenmeter (alte Maßeinheit) entsprechen fünf<br />
K u b i k m e t e r .<br />
■ Ein Trageumzug geht auf eine Entfernung bis 30 Meter auf<br />
der gleichen Straßenseite.<br />
■ Ab 30 Meter Entfernung oder beim Umzug auf die gegenüberliegende<br />
Straßenseite muss der Möbelwagen ran.<br />
Treppe – am ersten Tag treppab<br />
mit der Möbel-Last in den<br />
Händen und auf dem Buckel,<br />
tags drauf das Inventar treppauf<br />
auf dem Ast. Das Tragegut?<br />
Das Übliche, dabei auch<br />
ein gußeisener Bräter, ein bunter<br />
Hullahupp-Reifen, alte<br />
Fahrräder und eine zentnerschwere<br />
Enzyklopädie. Fahrund<br />
Packmeister <strong>Franz</strong> Schauren<br />
kümmert sich, mit Schraubenzieher<br />
bewaffnet, um die<br />
mobiliaren Schwergewichte<br />
Küchenherd, Eiche rustikal im<br />
Wohn- und Spiegelschrank im<br />
S c h l a f z i m m e r .<br />
Montagmorgen, Koblenz,<br />
Nähe Schloss: <strong>Franz</strong> Schauren<br />
kuppelt den einachsigen Außenaufzug<br />
von seinen MAN<br />
TG 310-A XXL ab. Die Deutsche<br />
Krebsgesellschaft zieht<br />
um. <strong>Vom</strong> ersten Stock in der<br />
Schlossstraße in den dritten,<br />
Löhrstraße, nähe Bahnhof.<br />
Über 2000 Umzüge und zwei<br />
Millionen Kilometer liegen<br />
zwischen dem aktuellen innerstädtischen<br />
Umzug und der<br />
Fürstenfeldbruck-Tour.<br />
Berufsbild, Anforderungen<br />
und Ausrüstung haben sich für<br />
<strong>Franz</strong> und seine Kollegen im<br />
Laufe der Jahrzehnte gravierend<br />
verändert. Möbelwagenmeter<br />
gibt es schon lange nicht<br />
mehr, heute wird in Kubikmeter<br />
gerechnet. Der Benz aus<br />
den 60ern ist längst im Nutzfahrzeughimmel.<br />
Wegen der<br />
Konversion bei der Bundeswehr<br />
stehen gerademal noch<br />
zwanzig „dienstlich angeordnete<br />
Umzüge“ von Beamten<br />
oder Scharping-Untergebenen<br />
im Erben-Terminkalender.<br />
Und der Geschmack der Leute<br />
hat sich gewaltig geändert.<br />
Heute sind Mikrowellen, Designermöbel,<br />
Wasserbetten,<br />
Tonstudios und anderes Hightech-Inventar<br />
störungs- und<br />
defektfrei zu transportieren.<br />
Stundenlanges Treppenlaufen<br />
ist out. Alles ab dem ersten<br />
Stock gelangt via Außenaufzug<br />
zum und vom Lkw. Bis zu<br />
26 Meter lang und mit einer<br />
Traglast von 400 Kilo verse-<br />
Truc k er 1 1 / 2 0 0 1<br />
Truc k er 1 1 / 2 0 0 1
JOB-REPORT<br />
M ö b e l t r a n s p o rt<br />
hen, reicht dieses stählerne<br />
Hilfsmittel in den meisten aller<br />
Umzugsfälle. Ab dem fünften<br />
Stock sind in bundesdeutschen<br />
Wohnungen Innenaufzüge<br />
die Regel. Und einen Tresor<br />
von 500 oder mehr Kilo<br />
zählt in den wenigsten Familien<br />
zum Hausstand.<br />
Der Weg durchs Fenster<br />
oder die Balkontür nach unten<br />
verringert nicht nur die körperliche<br />
Belastung des Erben-<br />
Trägers, sondern schont auch<br />
die Möbel sowie Putz und Tapeten<br />
im Treppenhaus. Doch<br />
neben dem Außenaufzug wissen<br />
die Möbler aus Koblenz<br />
auch die Vorteile einer Ladebordwand<br />
zu schätzen. Unterm<br />
Heck des TG-A, luftgefedert<br />
und mit zwei Hubschwingen<br />
zur Aufnahme von AWLoder<br />
BDF-Kofferaufbauten,<br />
hat die Bär-Ladebordwand<br />
mit 1,5 Tonnen Hubkraft<br />
ihren Platz.<br />
Platz für sechs<br />
Personen im Lkw<br />
Große Bedeutung kommt<br />
den (Sitz-)Platzverhältnissen<br />
im Fahrerhaus eines Möbelwagens<br />
zu. Der von MAN<br />
Wittlich/Eifel aufgebaute<br />
Zweiachser bietet laut Kfz-<br />
Schein sechs Personen Platz –<br />
48<br />
Schongang. Von<br />
der Ladebordwand<br />
auf den Außenlift:<br />
schont das Kreuz<br />
der Packer und das<br />
Treppenhaus<br />
hinter den beiden<br />
Frontsesseln für<br />
Fahrer und Beifahrer<br />
schafft eine mit<br />
S i c h e r h e i t s g u r t e n<br />
ausgestattete Sitzbank<br />
Mitfahrgelegenheit<br />
für ein<br />
T r ä g e r - Q u a r t e t t .<br />
Das Innere der<br />
Kabine lässt sich<br />
mit wenig Aufwand<br />
in ein Schlafgemach für<br />
Fahrer und Co. herrichten. In<br />
der Regel zählt die Crew u m<br />
Kolonnenführer <strong>Franz</strong> Schauren<br />
drei Kräfte. Zwei Träger<br />
bestücken den Außenaufzug<br />
am oberen Ende mit Ladegut.<br />
<strong>Franz</strong> und ein dritter Träger<br />
verstauen die ankommende<br />
Fracht im Möbelkoffer.<br />
Das Ladeschema hat sich im<br />
Laufe der Jahre kaum verändert,<br />
denn die Prioritäten sind<br />
nahezu gleich geblieben: Was<br />
der Kunde beim Einzug zuerst<br />
braucht, kommt beim Laden<br />
zuletzt in den Koffer. Die Belastung<br />
von Vorder- und Hinterachse<br />
ist ebenso ein elementares<br />
Lade-Kriterium wie<br />
die Sicherung des Transportgutes.<br />
Hier sind Routine und<br />
Erfahrung des Packmeisters<br />
gefragt. Schließlich werden<br />
„Kraut und Rüben“ hinter-,<br />
unter- und übereinander verstaut.<br />
Da soll auf der Fahrt<br />
nichts zu Bruch gehen, auslaufen,<br />
zerreißen, eingedellt oder<br />
verschrammt werden.<br />
Kamen früher nur Wolldecken,<br />
Holzkisten und Pappkartons<br />
als Trage- und Umzugsbehälter<br />
zum Einsatz, sichern<br />
heute Kunststoff-, Archiv-<br />
und PC-Wannen oder<br />
auch Luftpolsterfolien die<br />
empfindliche Fracht. <strong>Franz</strong><br />
Schauren demonstriert aber<br />
nicht nur im Möbelkoffer seine<br />
Klasse, sondern beweist<br />
auch in der Kundenwohnung<br />
seine Vielseitigkeit. Mit prallgefülltem<br />
Werkzeugkoffer mit<br />
Akkuschrauber, Stichsäge und<br />
Bandschleifer in der Hand<br />
stellt er sich den unterschiedlichsten<br />
handwerklichen Herausforderungen:<br />
hier mit<br />
Nachdruck den Bohrhammer<br />
auf dem Beton ansetzen, dort<br />
mit Feingefühl und Sachverstand<br />
Hifi und PC verkabeln.<br />
Der Starkstrom vom Herd, die<br />
F a h re r<br />
Lebensadern von Spül- und<br />
Waschmaschine oder die diffizilen<br />
Montagetechniken von<br />
Einbauküchen bringen den<br />
62-Jährigen nicht aus der Ruhe.<br />
Das merken auch die Kunden.<br />
Und danken es ihm mit<br />
einem ordentlichen Trinkgeld,<br />
das auf der Einnahme-Seite<br />
des Möblers eine wichtige Rolle<br />
spielt, und dem ernstgemeinten<br />
Abschiedsgruß „Auf<br />
Wiedersehen – bis zum nächsten<br />
Mal!“ Peter Breitbach<br />
N a m e<br />
<strong>Franz</strong> Schauren<br />
G e b u r t s j a h r 1939<br />
W o h n o r t K o b l e n z<br />
Eintritt in Firma 1967<br />
A u f g a b e n Kolonnenführer und Packmeister<br />
Q u a l i f i k a t i o n Führerschein Klasse 2,<br />
handwerkliche Kenntnisse als<br />
Installateur, Elektriker, Schreiner<br />
A r b e i t s s t u n d e n 250 Stunden im Monat<br />
B e z a h l u n g 4800 Mark, plus Spesen und Trinkgeld<br />
F a h rzeug<br />
M o d e l l<br />
Spezifikation Chassis<br />
L a d e b o r d w a n d<br />
A u f b a u e r<br />
F a h r e r h a u s<br />
J a h r e s - L a u f l e i s t u n g<br />
A n h ä n g e r - B e t r i e b<br />
U n t e rn e h m e n<br />
MAN TG 310 A XXL<br />
Wechselrahmen, vollluftgefedert<br />
mit zwei Hubschwingen für BDF<br />
und AWL (Ackermann-Wechsellader-<br />
System)<br />
Bär Hydfalt BC 1500 HN2<br />
1500 kg Hubkraft, 185x235 mm(LxB)<br />
MAN Niederlassung in Wittlich/Eifel<br />
Fernverkehrskabine für 6 Personen<br />
zugelassen , 2 Schlafplätze<br />
60- bis 70.000 km<br />
50 Prozent<br />
F i r m a<br />
Möbelspedition Clemens Erben<br />
A d r e s s e Carl-Später-Straße 11, 56070 Koblenz<br />
T e l e f o n 0800 - 858981<br />
G r ü n d u n g s j a h r 1911<br />
I n h a b e r Clemens Erben<br />
B e s c h ä f t i g t e 20<br />
F u h r p a r k / sechs Lkw über 12 Tonnen (Mercedes und<br />
A u s s t a t t u n g MAN), vier Außenaufzüge, 30 AWL-<br />
Brücken (7 Meter, 40 Kubikmeter),<br />
60 Lagercontainer (20 Kubikmeter),<br />
1500 Quadratmeter Hochregallager<br />
Truc k er 1 1 / 2 0 0 1