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Tätigkeitsbericht 2009 - 2010 - HUMBOLDT-VIADRINA School of ...

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<strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance<br />

Tätigkeitsbericht<br />

der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance<br />

für den Zeitraum seit der Gründung bis zum Dezember <strong>2010</strong><br />

Tätigkeitsbericht Seite 1 / 27<br />

17.Januar 2011


Die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance<br />

Im Kraftfeld von Politik, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft ist die<br />

<strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance als eine einmalige Kombination<br />

aus Forschung, Lehre und Politischer Plattform gegründet worden. In einer<br />

zunehmend komplexen, interdependenten und von verschiedenen Interessen<br />

beeinflussten Weltgesellschaft sind bei der Lösung von Problemen nicht nur<br />

unternehmerische Qualitäten und hohe Pr<strong>of</strong>essionalität gefragt. Mindestens<br />

genau so sehr brauchen wir die Energie, die zu einer glaubwürdigen<br />

demokratischen Werteorientierung im Sinne einer „ Good Governance“ führt.<br />

Dafür stehen die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance und ihr<br />

Leitgedanke „ Denken. Handeln. Wirken.“<br />

Rückblick – Die Etablierung der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong><br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance<br />

Bereits im Jahr 2003 haben sich auf Initiative von Pr<strong>of</strong>. Dr. Stephan<br />

Breidenbach die Humboldt-Universität zu Berlin, vertreten durch ihren<br />

damaligen Präsidenten Pr<strong>of</strong>. Dr. Jürgen Mlynek, und die Europa Universität<br />

Viadrina, vertreten durch ihre damalige Präsidentin Pr<strong>of</strong>. Dr. Gesine Schwan,<br />

auf die Etablierung einer partnerschaftlich geführten <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong><br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance in Berlin geeinigt. Nach einer konzeptionellen Phase<br />

gelang es 2006 die Stiftung Governance <strong>School</strong> unter dem Dach des<br />

Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft ins Leben zu rufen, mit dem<br />

Stiftungszweck der Unterstützung, Vorbereitung, Errichtung und des<br />

operativen Betriebs der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance. Über<br />

die Stiftung konnte im Jahr 2006 durch eine großzügige private Spende eine<br />

längerfristige Finanzierung des Projektes <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

Governance gesichert werden. Daraufhin wurde 2006 die SG Errichtungs<br />

gGmbH gegründet, um im Auftrag der Stiftung die Grundstruktur<br />

aufzubauen, den Betrieb zu beginnen und die Etablierung des<br />

berufsbegleitenden Master <strong>of</strong> Public Policy vorzubereiten. Während der<br />

Studiengang in der wissenschaftlichen Verantwortung der beiden<br />

kooperierenden Universitäten liegt, wird die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

Governance insgesamt privat finanziert. Der Master-Studiengang baut<br />

finanziell auf Studiengebühren bzw. Stipendien auf, von denen wiederum<br />

einige durch die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> selbst getragen werden.<br />

Tätigkeitsbericht Seite 2 / 27<br />

17.Januar 2011


Im Sommer 2006 wurde das Gebäude der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

Governance in der Wilhelmstraße 67 in Berlin-Mitte langfristig angemietet -<br />

in unmittelbarer Nähe zum Berliner Regierungsviertel, wichtiger Botschaften<br />

und öffentlicher wie privater Medien. Die Abstimmungsprozesse zur<br />

organisatorischen Etablierung der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong>, die auf einer<br />

neuartigen Kooperation zwischen der juristischen Fakultät der Humboldt-<br />

Universität zu Berlin und der kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-<br />

Universität Viadrina beruht, dauerten bis ins Jahr 2007 an. Im Sommer 2007<br />

wurde dann eine mit Vertretern von beiden Universitäten besetzte<br />

Gemeinsame Kommission eingerichtet, deren Aufgabe es war, die Studien-,<br />

Prüfungs- und Zulassungsordnung des gemeinsamen Studiengangs, des<br />

Masters <strong>of</strong> Public Policy, auszuarbeiten sowie die rechtliche Struktur der<br />

<strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance zu formalisieren.<br />

Im März <strong>2009</strong> wurde die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance<br />

formal-rechtlich gegründet. Dem folgte im Herbst <strong>2009</strong> die Umwandlung der<br />

SG Errichtungs gGmbH in die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance<br />

gGmbH. Im November <strong>2009</strong> startete der erste berufsbegleitende<br />

Studienjahrgang des Master <strong>of</strong> Public Policy. Im Juni <strong>2010</strong> wählte der<br />

Aufsichtsrat der <strong>School</strong> , das sogenannte Board <strong>of</strong> Trustees, Pr<strong>of</strong>essor Dr. Dr.<br />

h.c. Gesine Schwan zur ersten Präsidentin der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong><br />

<strong>of</strong> Governance.<br />

Tätigkeitsbericht Seite 3 / 27<br />

17.Januar 2011


Zum Board <strong>of</strong> Trustees bzw. Aufsichtsrat der <strong>HUMBOLDT</strong>-<br />

<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance gehören:<br />

· Pr<strong>of</strong>. Dr. Alexander Blankenagel (Vorsitzender des Board <strong>of</strong> Trustees)<br />

Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Russisches Recht, Rechtsvergleichung,<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

· Pr<strong>of</strong>. Dr. Ute Frevert<br />

Direktorin, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin<br />

· Dr. Gerd Leipold<br />

ehemaliger Vorsitzender von Greenpeace International<br />

· Dr. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />

Bundesministerin für Justiz<br />

· Dr. Arno Mahlert<br />

Beiratsmitglied bei betterplace.org und ehemaliger Vorsitzender des<br />

Vorstandes der Tchibo Holding AG<br />

· Pr<strong>of</strong>. Dr. Dr. h.c. Uwe Jens Nagel<br />

Vizepräsident für Studium und Internationales, Humboldt-Universität zu<br />

Berlin<br />

· Pr<strong>of</strong>. Dr. Jürgen Neyer<br />

Lehrstuhl Politikwissenschaften insb. Institutionelle Ordnung der<br />

Europäischen Union, Europa-Universität Viadrina<br />

· Dr. Holger Peres (Kuratoriumsvorsitzer der Stiftung Governance <strong>School</strong>,<br />

Stellvertretender Vorsitzender des Board <strong>of</strong> Trustees)<br />

Rechtsanwalt<br />

· Dr. Gunther Pleuger<br />

Präsident, Europa-Universität Viadrina<br />

· Andreas Schollmeier<br />

Rechtsanwalt<br />

Tätigkeitsbericht Seite 4 / 27<br />

17.Januar 2011


Beirat der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance<br />

· K<strong>of</strong>i Annan<br />

Präsident des Global Humanitarian Forums; ehemaliger Generalsekretär,<br />

Vereinte Nationen<br />

· Pr<strong>of</strong>. Dr. Peter Eigen<br />

Gründer und Vorsitzender des Beirates, Transparency International (TI);<br />

Vorsitzender, Extractive Industries Transparency Initiative (EITI)<br />

· Pascal Lamy<br />

Generaldirektor, Welthandelsorganisation (WTO)<br />

· Pr<strong>of</strong>. Dr. Joseph S. Nye<br />

ehemaliger Dekan, John F. Kennedy <strong>School</strong> <strong>of</strong> Government, Harvard<br />

University<br />

· Pr<strong>of</strong>. Dr. Mary Robinson<br />

Präsidentin Ethical Globalization Initiative; ehemalige Staatspräsidentin<br />

der Republik Irland; ehemalige Hochkommissarin für Menschenrechte<br />

der Vereinten Nationen<br />

· Dr. Richard von Weizsäcker<br />

Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland a.D.<br />

Tätigkeitsbericht Seite 5 / 27<br />

17.Januar 2011


Wirkungsrahmen der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

Governance<br />

Ziel der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance ist es, zur Verbesserung<br />

demokratischer Politik beizutragen, d.h. die Lösung konkreter<br />

gesellschaftlicher und politischer Probleme voranzutreiben, und in diesem<br />

Sinne aus der Mitte von Politik, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft<br />

heraus an einer aktiven Politikgestaltung zur Verbesserung unserer<br />

Gesellschaft mitzuwirken. Zur Umsetzung der eigenen Zielsetzung hat die<br />

<strong>HUMBOLDT</strong>-VIADRIANA <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance drei Säulen etabliert, die ihr<br />

Denken, Wirken und Handeln markieren:<br />

1. Lehre<br />

2. Forschung<br />

3. Politische Plattform.<br />

Tätigkeitsbericht Seite 6 / 27<br />

17.Januar 2011


Lehre in der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance<br />

Der Master <strong>of</strong> Public Policy<br />

Im Herbst <strong>2009</strong> startete der erste berufsbegleitende Masterstudiengang der<br />

<strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance mit 24 Studierenden unter der<br />

Leitung von Pr<strong>of</strong>. Dr. Stephan Breidenbach. Mit dem berufsbegleitenden<br />

Studium zum Master <strong>of</strong> Public Policy (MPP) bietet die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong><br />

einzigartige Möglichkeiten, wegweisende Lösungen für die wichtigsten<br />

gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart zu entwickeln und<br />

konkret umzusetzen. Das zweijährige Studium ist gleichzeitig intellektuell<br />

anspruchsvoll, praktisch wertvoll und höchst partizipativ. Entwerfen,<br />

kommunizieren und Umsetzen gesellschaftlich wertvoller politischer Projekte<br />

sind die entscheidenden vermittelten Qualifikationen.<br />

Studierende mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen (z.B. Ärztin,<br />

Künstlerin, Bundeswehr-Offizier, Unternehmer, Erzieher, Politiker) zwischen<br />

25 und 57 Jahren arbeiten an der Umsetzung ihrer jeweiligen Praxis-Projekte<br />

im Spannungsfeld von Politik, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft.<br />

Beispiele einzelner Projekte aus dem ersten Jahrgang sind:<br />

· Public-Private-Partnership in der ukrainischen Kinderhilfe<br />

Pilotprojekt für die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und<br />

organisierter Zivilgesellschaft bei der Betreuung gefährdeter Kinder<br />

· Fairmade+<br />

Tätigkeitsbericht Seite 7 / 27<br />

17.Januar 2011


Etablierung eines internationalen Warengütesiegels für Produkte, die<br />

unter Mitwirkung von Menschen mit Behinderung hergestellt wurden<br />

· Entwicklung und Implementierung eines technischen<br />

Hilfsmechanismus zur Optimierung der Ressourcennutzung in<br />

humanitären Krisengebieten<br />

· Europa-Aktiv<br />

Schaffung einer Mitgestaltungsplattform (Europäischer Runder Tisch), in<br />

dessen Rahmen sich Bürger frühzeitig mit speziellen europäischen<br />

Themen befassen und sich in den Gestaltungsprozess einbringen können<br />

· Social Business – eine Internetplattform und -Community ARTeFAX<br />

Etablierung einer Organisation, die Künstler aus der ganzen Welt vereint,<br />

um sich gemeinsam für den Umweltschutz zu engagieren<br />

Der im Oktober <strong>2010</strong> begonnene zweite Jahrgang des Master-Studiengangs<br />

ist mit 26 herausragenden Studierenden wieder voll belegt. Praxisprojekte<br />

aus diesem Jahrgang sind:<br />

· Nachhaltige Landbewirtschaftung im Norden Ghanas<br />

eine Veränderung des bisherigen ressourcenintensiven<br />

Wirtschaftsparadigmas zu einer wirtschaftlicheren, sozialeren und<br />

ökologischeren Landbewirtschaftung<br />

· Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von<br />

Sexarbeiterinnen in der Ukraine<br />

· Ideas2Impact<br />

Etablierung eines spaces, das Social Business inkubiert und<br />

kommuniziert- die beteiligten Akteure in Berlin aus Wirtschaft, Politik<br />

und Zivilgesellschaft werden miteinander vernetzt und Projekte bis zur<br />

Implementierung begleitet<br />

· Einführung von Qualitätsstandards für die<br />

Stakeholderkommunikation von Großunternehmen<br />

Ab Frühjahr 2011 werden Bewerbungen für den dritten Jahrgang, der im<br />

Oktober starten wird, angenommen.<br />

Tätigkeitsbericht Seite 8 / 27<br />

17.Januar 2011


Executive Education<br />

Sehr erfolgreich haben sich auch die Executive-Kurse für die „ Extractive<br />

Industries Transparency Initiative“ (EITI) erwiesen, in denen sich jeweils ein<br />

Mitglied aus der Politik, der organisierten Zivilgesellschaft und dem<br />

Privatsektor gemeinsam in die Regelungen von EITI einarbeiten. Mit dieser<br />

von der G8, der G20, dem Weltwährungsfonds und der Weltbank<br />

unterstützten Initiative arbeitet die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

Governance eng zusammen.<br />

Gefördert vom Auswärtigen Amt, organisierte die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong><br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance im Rahmen des einjährigen Projektes<br />

„ Konfliktmanagement und Aufbau transparenter Strukturen“ im Juli <strong>2009</strong><br />

einen zweiwöchigen Workshop für zwölf afghanische Vertreter von<br />

Nichtregierungsorganisationen und Verwaltungsangestellten aus der Region<br />

Kundus in Berlin. Vorrangiges Ziel war es, die nationalen Akteure zu<br />

befähigen, Konflikte mediativ zu lösen, Inhalt und Methodik von Projekten<br />

selbstständig innerhalb ihrer Sektoren weiterzutragen sowie<br />

Nachfolgeprojekte eigenständig zu planen und zu implementieren.<br />

Tätigkeitsbericht Seite 9 / 27<br />

17.Januar 2011


Forschung an der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

Governance<br />

Die anwendungsorientierte Forschung unter der Leitung von Pr<strong>of</strong>. Dr.<br />

Stephan Breidenbach ist neben der Lehre und der Politischen Plattform eine<br />

zentrale Säule der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance.<br />

Multidisziplinär zusammengesetzte Forscherteams entwickeln mit den<br />

relevanten Akteuren aus der Praxis Lösungen für konkrete Fragen und setzen<br />

sie in Pilotprojekten um. Das Forschungspr<strong>of</strong>il orientiert sich dabei am<br />

Leitbild der <strong>School</strong> und folgt im Wesentlichen fünf zentralen Merkmalen:<br />

Praktischer Bedarf: Fragen- und Themenstellung kommen aus der Praxis<br />

und werden im Diskurs von Wissenschaftlern und Praktikern aus Politik,<br />

Wirtschaft und Zivilgesellschaft für die Praxis bearbeitet.<br />

Innovativer Ansatz: Der Beginn einer Innovation steckt in einer Frage oder<br />

einem Problem, nicht in einer Lösung. Die Arbeit der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong><br />

<strong>School</strong> macht disziplinübergreifende Frage- oder Problemstellungen sichtbar<br />

und ermöglicht innovative Ansätze.<br />

Sektorübergreifender Ansatz: Bei der Konzeption und Durchführung von<br />

Projekten werden neben den beteiligten Wissenschaftlern grundsätzlich<br />

Akteure aus allen gesellschaftlichen Bereichen einbezogen.<br />

Multidisziplinarität und Multiperspektivität: Die Forschungsthemen<br />

betreffen eine Vielzahl von gesellschaftlichen Akteuren und erfordern Wissen<br />

und Problemlösungsansätze aus mehreren wissenschaftlichen Disziplinen.<br />

Durch einen verständigungsbasierten Prozess führt die <strong>HUMBOLDT</strong>-<br />

<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> Interessen und Wissen der Beteiligten zusammen und<br />

macht sie praktisch nutzbar.<br />

Pilotprojekt / Umsetzungsorientierung: Jede neu entwickelte Strategie zur<br />

Problemlösung wird nach Möglichkeit in einem Pilotprojekt erprobt und<br />

verbessert. Die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> übernimmt dabei die operative<br />

Verantwortung in der konkreten Umsetzung.<br />

Tätigkeitsbericht Seite 10 / 27<br />

17.Januar 2011


Aktuelle Forschungsbereiche<br />

Die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance arbeitet entsprechend<br />

ihrem Forschungspr<strong>of</strong>il derzeit in folgenden Bereichen:<br />

Gesetzgebung:<br />

In diesem Forschungsbereich werden seit 2006 neue visualisierungsbasierte<br />

Techniken und Methoden für eine verbesserte Gesetzgebung entwickelt und<br />

erprobt. Der Gesamtprozess beginnt mit der Identifikation von<br />

Regelungsbedarf und reicht bis zur Umsetzung und Evaluation neuer<br />

Regelwerke. Im Bundesministerium für Justiz wurde dieser innovative Ansatz<br />

im Rahmen eines Pilotprojektes bei dem Gesetz zur Reform des<br />

Versorgungsausgleichs erprobt, entwickelt und angewandt und ist zur Zeit<br />

für drei weitere Gesetzgebungsprozesse vorgesehen.<br />

Effektive Justiz:<br />

Dieser Forschungsbereich widmet sich unter anderem der Frage, wie<br />

zivilgerichtliche Verfahren für alle Beteiligten verbessert und beschleunigt<br />

werden können. Im aktuellen Pilotprojekt in Mecklenburg-Vorpommern<br />

kommen dabei Visualisierungstechniken zum Einsatz, die dabei helfen,<br />

Entscheidungen transparenter zu machen.<br />

Social Innovation:<br />

Dieser zentrale Forschungsbereich gliedert sich in drei Unterbereiche auf:<br />

· Financing Social Cause: Effektive Finanzierungswege für Nonpr<strong>of</strong>it-<br />

Organisationen und Social Business stehen im Zentrum dieses<br />

Forschungsbereichs. Unsere Ansätze haben u.a. zur Gründung von<br />

betterplace.org beigetragen, der internationalen Plattform für soziale<br />

Projekte weltweit. Der von uns mitentwickelte Ansatz einer Social Stock<br />

Exchange wurde im September <strong>2010</strong> auf dem Global Economic<br />

Symposium als Teil des dort initiierten Global Action Programs<br />

vorgestellt. Hier läuft zur Zeit die Entwicklung der rechtlichen<br />

Konstruktion in Zusammenarbeit mit einer internationalen<br />

Anwaltskanzlei.<br />

· Social Innovation Lab: Hier werden Rahmenbedingungen und Verfahren<br />

für die Entwicklung sozialer Innovationen erforscht, entwickelt und<br />

erprobt.<br />

Tätigkeitsbericht Seite 11 / 27<br />

17.Januar 2011


- Ein Schwerpunkt bei internetgestützten Ansätzen ist: mehr<br />

Partizipation in einer Demokratie. Im Projekt eLocal wird eine<br />

Internet-Plattform für partizipatives Stadtmanagement für Bürger<br />

und Stadtverwaltungen entwickelt und in Pilotkommunen<br />

eingeführt. Im Projekt ePolicy geht es um Transparenz und<br />

Nachvollziehbarkeit von Policy-Entscheidungen und daraus folgende<br />

Gesetzgebungsvorhaben.<br />

- Ein weiterer Schwerpunkt des Social Innovation Labs ist es, Ansätze<br />

zu entwickeln, das Potential von Social Entrepreneurship mit<br />

anwendungsorientierter Forschung auszuloten und in praktische<br />

Konzepte umzusetzen.<br />

- Ein dritter Schwerpunkt liegt im Bereich Impact Measurement, in<br />

dem es um die Entwicklung von Methoden und Werkzeugen zur<br />

Erfolgsmessung bei sozialen Innovationen und<br />

Entwicklungsprojekten geht.<br />

· Next NGO: Das Kooperationsprojekt der Systemic Excellence Group<br />

(SEgroup) mit der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance zielt<br />

darauf ab, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) dabei zu unterstützen,<br />

ihre Organisationen auf die Zukunft vorzubereiten. Auf die <strong>2009</strong> erstellte<br />

Studie, für die zahlreiche Führungskräfte von NGOs befragt wurden, wie<br />

sie ihre organisationale Leistungsfähigkeit weiterentwickeln, folgte im<br />

gleichen Jahr ein Workshop, in dem die Ergebnisse mit Teilnehmern der<br />

Studie diskutiert und vertieft wurden. Der Workshop wurde vom<br />

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

gefördert.<br />

Wirtschaft und Gesellschaft:<br />

Im Rahmen dieses Forschungs- und Projektbereichs steht zunächst die Frage<br />

nach dem aktuellen Entwicklungsstand politischer, unternehmerischer und<br />

zivilgesellschaftlicher Institutionen in Deutschland und insbesondere in<br />

Berlin zum Thema "nachhaltige Entwicklung" bzw. "Corporate Social<br />

Responsibility (CSR)" im Mittelpunkt der Untersuchungen. Aus den<br />

gewonnenen Erkenntnissen soll in einem nächsten Schritt im Bereich der<br />

Lehre ein flexibles Weiterbildungsangebot für verschiedene gesellschaftliche<br />

Akteursgruppen im Bereich "die Rolle der Wirtschaft in der Gesellschaft"<br />

Tätigkeitsbericht Seite 12 / 27<br />

17.Januar 2011


etabliert werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, im Bereich der<br />

politischen Plattform einen interaktiven Dialog zur Steigerung des<br />

tatsächlichen Engagements von Unternehmen aber auch zur Stärkung des<br />

politischen Bewusstseins über die gesamtgesellschaftlichen Vorzüge<br />

unternehmerischer Sozialverantwortung zu etablieren. Zudem werden im<br />

Rahmen des Forschungs- und Projektbereicht derzeit verschiedene Ansätze<br />

eruiert, wie zum Beispiel die Etablierung eines unabhängigen Experten-<br />

Netzwerks zum Thema "Nachhaltigkeit" oder das Angebot von studentischen<br />

Auswertungen unternehmerischer CSR-Berichte, die zur Positionierung der<br />

<strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> im Bereich "Wirtschaft und Gesellschaft" nachhaltig<br />

beitragen sollen.<br />

Konflikt und Entscheidung:<br />

Neben dem größeren Bereich der Social Innovation liegt ein weiterer<br />

Schwerpunkt im Bereich „ Konflikt und Entscheidung“ . Mehrere Zentren<br />

forschen hierbei in unterschiedlichen Feldern: Das Center for Peace<br />

Mediation, das Zentrum für Betriebs- und Sozialpartnerschaft und das<br />

Zentrum für Konfliktkostenforschung.<br />

· Das Center for Peace Mediation ist der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

Governance angegliedert. Es engagiert sich sowohl wissenschaftlich als<br />

auch praktisch in internationalen Friedensprozessen, indem es sich in<br />

Expertenworkshops, Hintergrundstudien, Positionspapieren und<br />

Beteiligung an Friedensmissionen mit methodischen bzw.<br />

konfliktspezifischen Fragen befasst, die im Zuge des vermehrten<br />

Einsatzes mediativer Methoden in Internationalen Friedensprozessen<br />

nach wissenschaftlicher Klärung verlangen (z.B. „ Evaluating Peace<br />

Mediation“ , 2008). Durch Seminare und Workshops, in denen die<br />

Teilnehmer in den Bereichen Verhandlungsführung und Mediation ausund<br />

weitergebildet werden, unterstützt das Center Konfliktparteien und<br />

Vermittler in aktuellen Friedensprozessen (z.B. für die Vereinten Nationen<br />

in Genf).<br />

· Im Fokus der Arbeit des Zentrums für Betriebs- und<br />

Sozialpartnerschaft steht zum einen die Praxis der<br />

Betriebspartnerschaft, also die Zusammenarbeit von Betriebsräten und<br />

Arbeitgebern, und zum anderen die Sozialpartnerschaft, also das<br />

Zusammenspiel von Gewerkschaften und Arbeitgebern. In diesen<br />

Kontexten werden Interdependenzen und aktuelle Herausforderungen<br />

Tätigkeitsbericht Seite 13 / 27<br />

17.Januar 2011


der Protagonisten aus betrieblicher, unternehmerischer und<br />

gesellschaftspolitischer Perspektive untersucht. Am Runden Tisch<br />

Betriebs- und Sozialpartnerschaft werden in quartalsweise<br />

stattfindenden 1 1/2 tägigen Workshops Rahmenbedingungen und<br />

Handlungsfelder für gute Betriebs- und Sozialpartnerschaften diskutiert<br />

und entwickelt.<br />

· Das Zentrum für Konfliktkostenforschung widmet sich der Frage der<br />

Kosten von Reibungsverlusten in Form von Konflikten in Organisationen.<br />

Die Untersuchung messbarer sowie nicht messbarer Wirkungselemente<br />

von Konflikten, die Identifizierung und Bewertung von Konfliktkosten mit<br />

Blick auf die Implementierung eines Konfliktkosten-Controllings sind nur<br />

einige der Themenpunkte. Die erste Konfliktkostenstudie, basierend auf<br />

einer Umfrage von 4.000 Industrieunternehmen sowie Einzelinterviews<br />

von Geschäftsführern und Bereichsleitern verschiedener Unternehmen<br />

aller Größen, zur Höhe von Konfliktkosten in Industrieunternehmen,<br />

wurde <strong>2009</strong> veröffentlicht. Eine Nachfolgestudie wird derzeit erstellt.<br />

Aktuelle Drittmittel-Förderanträge im Bereich Forschung<br />

· Weltbank/Siemens: In der Folge des Korruptionsskandals bei Siemens<br />

einigte sich das Unternehmen mit der Weltbank und finanziert bis 2015<br />

mit 100 Millionen US$ nationale und internationale Projekte und<br />

Initiativen im Kampf gegen Wirtschaftskorruption. Die Weltbank hat das<br />

Recht, die Verwendung der Gelder zu überprüfen. Die <strong>HUMBOLDT</strong>-<br />

<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance ist eine von 300 Institutionen, die sich<br />

um Mittel beworben hatten und ist seit Dezember <strong>2010</strong> eine der 30<br />

ausgewählten „ Siemens Integrity Initiative Partners“ . Das von Siemens<br />

finanzierte Projekt der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance trägt<br />

den Namen "Musterlösungen für Anreize und Sanktionen zur<br />

Korruptionsbekämpfung seitens der Wirtschaft" und wird sich auf die<br />

Analyse und Bewertung bestehender und potenzieller Anti-<br />

Korruptionsanreize und -sanktionen konzentrieren. Dabei sollen Modelle<br />

zur praktischen Anwendung entwickelt werden, die das Verhalten von<br />

Unternehmen nachhaltig verändern. Die über einen Zeitraum von drei<br />

Jahren zur Verfügung gestellten Projekt-Mittel für die <strong>School</strong> in Höhe von<br />

1,3 Millionen US$ werden ab Januar 2011 freigegeben.<br />

Tätigkeitsbericht Seite 14 / 27<br />

17.Januar 2011


· Bundesministerium für Bildung und Forschung: KOLEGEA –<br />

Kooperatives Lernen und mobile Gemeinschaften für<br />

berufsbegleitende Weiterbildung in Allgemeinmedizin: Über die von<br />

der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance neben weiteren<br />

Partnern wie der Charité und der Ärztekammer Berlin eingereichte<br />

Projektskizze wurde im Sommer <strong>2009</strong> mit einer Empfehlung zur<br />

Förderung entschieden. So werden 200.000 Euro für den<br />

Forschungsbereich Social Innovation Lab von 2011 bis 2013 für<br />

Personalkosten gefördert. Das Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung,<br />

Umsetzung und Evaluierung eines Weiterbildungskonzepts und eines<br />

unterstützenden Web2.0-basierten Systems für kooperatives Lernen in<br />

beruflichen sozialen Netzwerken in der Facharztweiterbildung.<br />

· Senatsverwaltung für Bildung und Wissenschaft, Berlin:<br />

FamilieBerlin.de – Das integrierte Informations- und<br />

Kommunikationsportal für Berliner Familien – ein weiteres Projekt des<br />

Forschungsbereichs Social Innovation Lab. Der Hauptfokus liegt auf der<br />

Realisierung einer integrierten Informationsplattform, welche einen<br />

einheitlichen und zielgruppengerechten Zugang zu allen bestehenden<br />

Informations- und Leistungsangeboten für Familien in Berlin auf<br />

unterschiedlichen Ebenen bietet (Bezirk, Stadt, Bund). Das Ziel ist, über<br />

das Portal Handlungswege zu schaffen, welche die Zielgruppen<br />

befähigen, ihre alltäglichen Bedürfnisse durch sozialen Austausch zu<br />

erfüllen. Dadurch soll zugleich auch der Leistungsdruck auf die<br />

Senatsverwaltung reduziert sowie ein konkreter Beitrag zur Erhöhung der<br />

Lebensqualität von Berliner Familien geleistet werden. Beantragt wurden<br />

50.000 – 75.000 Euro pro Modul, wobei mehrere Module beantragt<br />

wurden. Die Entscheidung der Senatsverwaltung fällt 2011.<br />

· DFG – Antrag zur „ Förderung herausragender Forschungsbibliotheken“<br />

: Zur Verbesserung der Infrastruktur für Information und<br />

Wissensvermittlung zu den Themen Zivilgesellschaft, Philanthropie und<br />

Nonpr<strong>of</strong>it Sektor (Social Entrepreneur, Social Business) mit Blick auf die<br />

zunehmende Bedeutung von Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien für den Wissenserwerb, sollen die<br />

Digitalisierung für die Nutzer vor Ort und für den Austausch mit anderen<br />

Bibliotheken, der Zugang zu elektronischen Datenbanken sowie<br />

Tätigkeitsbericht Seite 15 / 27<br />

17.Januar 2011


vorhandenen Informationsprodukten zur Verfügung gestellt und<br />

optimiert werden. Beantragt wurde eine Summe von 128.000 EUR.<br />

· Gemeinsam mit der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und dem<br />

Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) haben wir bei dem<br />

Stifterverband einen Antrag „ <strong>HUMBOLDT</strong> unterwegs“ gestellt. Die<br />

Rolle der HU als gesellschaftliche Akteurin soll hervorgehoben,<br />

bestehende Aktivitäten der HU in und mit Schulen sollen stärker<br />

koordiniert und damit sichtbarer und effizienter werden. Neben den<br />

bisherigen Zielgruppen sollen sich Aktivitäten vor Ort insbesondere an<br />

Kinder, Jugendliche und Eltern mit Zuwanderungsgeschichte richten. Die<br />

Höhe des Projektvolumens insgesamt beträgt 250.000 EUR.<br />

Tätigkeitsbericht Seite 16 / 27<br />

17.Januar 2011


Die Politische Plattform der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong><br />

<strong>of</strong> Governance<br />

Für politische und gesellschaftliche Veränderungsprozesse existiert bereits<br />

umfangreiches Wissen bei unterschiedlichen Akteuren und in<br />

wissenschaftlichen Disziplinen. Im Rahmen der politischen Plattform der<br />

<strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance geht es darum, das bisher<br />

unverbundene Fachwissen einzelner Personen bzw. Gruppen von<br />

Wissenschaftlern und Vertretern des öffentlichen Sektors, des privaten<br />

Sektors und der Zivilgesellschaft sowie zwischen Politik-Experten und<br />

gesellschaftlichen Veränderungsakteuren zu verknüpfen und in der Folge<br />

durch Dialog, Austausch und kritische Diskussion kommunikativ zu<br />

verbreiten und umzusetzen.<br />

Drei-Akteurs-Dialoge<br />

Zur Formulierung der gesellschaftspolitischen Herausforderungen in ihrer<br />

Aspektvielfalt, zur Entwicklung von Lösungsstrategien und zur Mobilisierung<br />

von (nicht partei-!) politischen Koalitionen braucht es das gemeinschaftliche<br />

und zielorientierte Miteinander aller Gesellschafts-Akteure. Ebenso gilt dies<br />

für die nachträgliche Kontrolle (das „ Monitoring“ ). Dabei sollten in der Regel<br />

auch Vertreter von Wissenschaft und Kommunikationsinstitutionen (Medien)<br />

hinzugezogen werden. Vor diesem Hintergrund will die <strong>HUMBOLDT</strong>-<br />

<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance auf ihrer sogenannten „ Politischen<br />

Plattform“ die drei Akteure von Politik, Privatsektor und organisierter<br />

Zivilgesellschaft in einem „s trukturierten Dialog“ zu bestimmten Themen<br />

zusammenführen und mit einem neuen Ansatz versuchen, gemeinschaftlich<br />

parteiunabhängig komplexe soziale Veränderungen und/oder Politiken<br />

vorzubereiten.<br />

Aktuelle Drei-Akteurs-Dialoge auf der Politischen Plattform<br />

Die gesellschaftliche und politische Bedeutung der Geistes- und<br />

Sozialwissenschaften und die Möglichkeiten ihrer praktischen<br />

gesellschaftlich-politischen Wirksamkeit<br />

Durch die aktuelle Krise kommt es zu einer Rückbesinnung auf u. a. geistesund<br />

sozialwissenschaftliche Methoden und darauf, dass das Gelingen<br />

menschlichen Zusammenlebens nicht nur von einem „ technologisch“<br />

hergestellten Wohlstand abhängt, sondern auch vom Verstehen<br />

Tätigkeitsbericht Seite 17 / 27<br />

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menschlicher Beziehungen und Handlungsweisen. Neben der Erschließung<br />

neuen Wissens innerhalb der und vor allem zwischen den verschiedenen<br />

Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften erscheint es deshalb nötig,<br />

die Durchdringung der Gesellschaften mit diesem Wissen bzw. Potential des<br />

Nachdenkens, vereinfacht gesprochen dessen „ Anwendungs“ -Chancen und<br />

Möglichkeiten zu thematisieren. Im Auftrag des Bundesministeriums für<br />

Bildung und Forschung hat die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance<br />

im August <strong>2010</strong> einen Expertenworkshop durchgeführt, in dem eine<br />

effektivere Verbindung von Geistes-, und Sozialwissenschaften mit der<br />

„ Praxis“ diskutiert wurde, um in einem nächsten Schritt Möglichkeiten der<br />

Förderung solcher Projektinhalte voranzutreiben.<br />

Partnerschaftliche Familie als öffentliches Gut<br />

Ausgehend von einem normativen Familienmodell teilen sich die Eltern ihre<br />

Familien- und ihre Berufsarbeit partnerschaftlich: Familie und Betreuung,<br />

sowohl der Kinder als auch der pflegebedürftigen Verwandten, wäre<br />

demnach eine Sache von Vätern und Müttern gleichermaßen. Zugleich ist<br />

Familie ein „ öffentliches Gut“ und mindestens so wichtig wie Bildung,<br />

Gesundheit, Verkehr und Infrastruktur. Die Prinzipien, nach denen einzelne<br />

Familien geordnet bzw. strukturiert sind, spiegeln sich auf die Gesellschaft<br />

wider. Deshalb ist die Partnerschaftlichkeit der Rollen in der Familie so<br />

wichtig für unsere gesellschaftliche Gegenwart und Zukunft. Seit Winter<br />

<strong>2009</strong>/<strong>2010</strong> finden zu diesem Thema an der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

Governance ca. alle zwei Monate geschützte Dialoge mit relevanten Akteuren<br />

aller Gesellschaftsgruppen statt (z.B. Vertreter von Väter-Vereinen,<br />

wissenschaftliche Experten, Politik- und Wirtschaftsvertreter), um<br />

gemeinsam die Herausforderungen zu definieren und mögliche<br />

Lösungsansätze zu formulieren.<br />

In Planung: Soziale Marktwirtschaft in der Globalisierung<br />

„ Soziale Marktwirtschaft“ gehört zu den wichtigsten Erfolgsgeschichten und<br />

Konsenssymbolen Deutschlands nach 1945. Sache und Begriff bergen daher<br />

einen wichtigen Schatz, der für die Zukunft gehoben und weiterentwickelt<br />

werden muss. Da die soziale Marktwirtschaft unter den Bedingungen der<br />

ökonomischen Globalisierung insbesondere für die politisch Gewollten, nun<br />

notwendig transnational abgestimmten Regelungen eine Zusammenarbeit<br />

von Politik, Wirtschaftsunternehmen, Gewerkschaften und organisierter<br />

Zivilgesellschaft braucht, liegt es nahe, einen wissenschaftlich und<br />

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kommunikativ begleiteten „ Drei-Akteurs-Dialog“ , zu organisieren, um damit<br />

lösungsorientierte Formulierungsprozesse zu fördern. In einer Kerngruppe<br />

sollten zunächst Vorschläge für Akteure und wichtige Themen für eine<br />

inhaltliche Abklärung erarbeitet werden. In daran anschließenden Treffen<br />

von Akteuren aus den Sektoren Politik, Privatsektor, organisierte<br />

Zivilgesellschaft inkl. Gewerkschaften können dann gemeinsam zentrale<br />

Elemente einer „ Sozialen Marktwirtschaft in der Globalisierung“ erarbeitet<br />

werden. Des Weiteren sollte die Entwicklung von Ideen für eine<br />

gesellschaftliche Kommunikation des Konzepts über Multiplikatoren,<br />

öffentliche Veranstaltungen oder das Internet erfolgen.<br />

In Planung: Finanzmarktkompetenz in der Zivilgesellschaft<br />

Die Finanzkommission des Europäischen Parlaments wandte sich im Juni<br />

diesen Jahres mit einem überparteilichen Appell an die Öffentlichkeit, um<br />

Hilfe für Ihre finanzpolitischen Entscheidungen zu bekommen: Sie werde<br />

überrannt von finanzkräftigen Lobbys des Finanzsektors, die gesetzliche<br />

Regelungen zu dessen Gunsten bewirken wollen. Die Abgeordneten fühlten<br />

sich unzureichend mit Wissen ausgestattet und warben daher öffentlich um<br />

Unterstützung. Die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance möchte den<br />

Versuch wagen, solche finanzmarktpolitische Kompetenz zu organisieren<br />

und zu vermitteln, indem sie auf ihr bestehendes Experten- bzw. Praktiker-<br />

Netzwerk zurückgreifen kann. In Absprache mit Mitgliedern des<br />

Europäischen Parlamentes soll hierzu ein erster geschützter Dialog im Januar<br />

2011 stattfinden, der den konkreten Bedarf und konkrete Möglichkeiten<br />

prüfen soll. Am 01. Dezember wurden im Rahmen des Workshops "Chancen<br />

und Risiken einer Finanztransaktionssteuer" sowohl die technischen<br />

Vorraussetzungen einer Finanztransaktionssteuer als auch die politische<br />

Dimension mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />

umfassend diskutiert. In der anschließenden öffentlichen<br />

Diskussionsveranstaltung beleuchtete Pater Jörg Alt, Koordinator der<br />

Kampagne "Steuer gegen Armut" des Jesuitenordens, die ethisch-moralische<br />

Dimension einer solchen Steuer.<br />

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17.Januar 2011


Bibliothek der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance<br />

Die Bibliothek der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance ist in<br />

Deutschland die einzige interdisziplinäre Fachbibliothek zu den Themen<br />

Zivilgesellschaft, Philanthropie und Nonpr<strong>of</strong>it Sektor, deren Bestand von ca.<br />

12.000 Medieneinheiten der Öffentlichkeit als Freihandaufstellung<br />

unentgeltlich zur Verfügung steht. Der Bestand umfasst teilweise schwer<br />

bzw. gar nicht mehr zugängliche Fachbücher, von denen ein großer Teil,<br />

sowohl deutsch- als auch fremdsprachig, aus Zeitschriften, Jahresberichten<br />

von Stiftungen, unpublizierten Abschlussarbeiten (Diplom, Magister),<br />

Materialiensammlungen, relevanten Internetdokumenten und<br />

Tagungsunterlagen stammt und Interessierten zur Verfügung stehen. Die<br />

Bibliothek ist weltweit eine der größten zu ihren Sammelschwerpunkten.<br />

Die Nutzer der Bibliothek vor Ort sind Dozenten und Studierende der<br />

<strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance ebenso wie Wissenschaftler aus<br />

dem In- und Ausland, Journalisten und Privatpersonen.<br />

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Veranstaltungen der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

Governance<br />

Um das „ Good Governance“ -Verständnis der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

Governance weiter zu verbreiten, mit interessierten und engagierten<br />

Gesellschaftsmitgliedern zu diskutieren und dabei auch die eigene<br />

Bekanntheit zu steigern, organisierte die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> in den<br />

vergangenen 18 Monaten eine Reihe von Veranstaltungen mit namhaften<br />

und fachlich versierten Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und<br />

Zivilgesellschaft, z.T. gemeinsam mit dem Berlin Civil Society Center. Zu ihnen<br />

gehörten:<br />

Berliner Governance Gespräche<br />

Im Zentrum der gemeinsam mit dem Berlin Civil Society Center<br />

veranstalteten Berliner Governance Gespräche stand der Austausch von<br />

Politikern, u. a. aus der Bundesregierung, mit Vertretern des Privatsektors und<br />

der organisierten Zivilgesellschaft, über ihre Erfahrungen mit demokratischer<br />

Politik und insbesondere über deren Chancen, Reichweite und Defizite, um<br />

schlussfolgernd Voraussetzungen und mögliche konkrete Formen neuartiger<br />

demokratischer Regierungsführung zu diskutieren.<br />

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Im Oktober 2008 fand ein Gespräch mit Finanzminister Peer Steinbrück, Sven<br />

Giegold (damals Tax Justice Network) und Peter Wahl von Weed zum Thema<br />

„ Notwendige Regulierungen des Finanzmarktes“ statt.<br />

Mit Dr. Michael Otto, Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzendem der Otto<br />

Group und Josef Sanktjohanser, Mitglied des Vorstandes der Rewe Group,<br />

fand im Januar <strong>2009</strong> eine Diskussion statt zum Thema: "Aufgaben und Rolle<br />

von Unternehmen als politische Akteure in einer Global Governance und das<br />

Zusammenspiel mit NGOs und der klassischen Politik".<br />

Im März <strong>2009</strong> führten Frank-Walter Steinmeier und Hans-Dietrich Genscher<br />

einen Dialog zum Thema: "Politische Gestaltung der Globalisierung: Die Rolle<br />

der Politik im Zusammenspiel mit NGOs und dem Privatsektor".<br />

Mit Kate Gilmore, der damaligen stellvertretenden Generalsekretärin von<br />

Amnesty International, Jeremy Hobbs, Exekutivdirektor von Oxfam<br />

International, und Simon Zadek, damaligem Geschäftsführer von<br />

AccountAbility wurde im Mai <strong>2009</strong> über das Thema: “ Accountability in Global<br />

Governance – the Civil Society Perspective” diskutiert.<br />

Reisendes Expertenseminar „ Global Good Governance“<br />

Im April <strong>2009</strong> fand das besondere Weiterbildungsangebot „ Das Reisende<br />

Expertenseminar - Global Good Governance“ in der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong><br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance statt. 40 internationale Alumni der Europa-Universität<br />

Viadrina reisten nach Warschau, S<strong>of</strong>ia, Brüssel und Berlin, um vor Ort mit<br />

Experten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft über<br />

Themen wie berufliche Mobilität, die weltweite Finanzkrise, die Rolle des<br />

zivilgesellschaftlichen Engagements in Zeiten der Globalisierung sowie die<br />

Chancen einer Good Global Governance zu diskutieren.<br />

Civil Society Academy: Exploring Mutual Accountability<br />

Im Mai <strong>2009</strong> fand in der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance zum<br />

zweitenmal die Civil Society Academy statt, organisiert vom Berlin Civil<br />

Society Center. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen der Austausch<br />

über die Stärkung der Rolle und Aufgabe von Leistungsempfängern in den<br />

Rechenschaftssystemen einer zivilgesellschaftlichen Organisation ebenso wie<br />

Fragen nach der langfristigen Qualität und Nachhaltigkeit des Engagements.<br />

Tätigkeitsbericht Seite 22 / 27<br />

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Vor diesem Hintergrund kamen über 30 Direktoren und Geschäftsführer der<br />

führenden internationalen NGOs in Berlin zusammen, wie zum Beispiel von<br />

Amnesty International, CARE International, der Deutschen Welthungerhilfe,<br />

dem Diakonischen Werk der EKD, der Global Reporting Initiative, One World<br />

Trust, Oxfam International, Save the Children International, Terre des<br />

Hommes International Federation, Transparency International, und World<br />

Vision International.<br />

Salons des Forum 46<br />

Im Mai <strong>2009</strong> veranstaltete das Forum46 in Kooperation mit der Heinrich Böll<br />

Stiftung und der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance zwei Salons zu<br />

den Themen „ Made in Europe“ und „ Creative Industries“ . Nachdem <strong>2009</strong> das<br />

Europäische Jahr der Kreativität und Innovation war, stellte sich die Frage,<br />

welche Rolle Europa künftig in der globalisierten Welt spielen kann, soll und<br />

muss, wie es um die Innovationspotenziale steht und welchen Platz<br />

Deutschland in der Wertschöpfungskette anstrebt.<br />

Wege aus der Krise: Ökosozial statt marktradikal<br />

Im Mai <strong>2009</strong> veranstaltete die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance<br />

zum Thema „ Ökosozial statt marktradikal“ ein Abendessen, an dem u.a.<br />

Vertreter vom Bundesverband für Wirtschaftsförderung und<br />

Außenwirtschaft (BWA), dem Club <strong>of</strong> Rome, dem GENISIS Institut, dem<br />

Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung, dem<br />

Global Economic Network, dem Ökosozialen Forum Deutschland, und dem<br />

Ökosozialen Forum Europa teilnahmen.<br />

Veranstaltungen in Kooperation mit dem Genisis Insitute<br />

Das GENISIS Institute ist ein Think-and-Do-Tank für das Thema Social<br />

Business und das umfassendere Thema Social Impact Business. Seit 2008 ist<br />

die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance Mitveranstalter des Vision<br />

Summit, der größten Veranstaltung für Social Entrepreneurship und Social<br />

Busniess im deutschsprachigen Raum. Im Laufe des Jahres <strong>2009</strong> fanden drei<br />

Veranstaltungen des Genisis Instituts mit der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong><br />

<strong>of</strong> Governance statt: ein Dialog zum Thema: „ Gute Geschäfte - Humane<br />

Marktwirtschaft als Ausweg aus der Krise“ mit den Autoren Peter Spiegel<br />

vom GENISIS Institut und dem Journalisten und Buchautor Franz Alt; darüber<br />

hinaus ein Dialog mit dem Titel „ Forum Zukunftsunternehmer“ mit<br />

Tätigkeitsbericht Seite 23 / 27<br />

17.Januar 2011


Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus; schließlich ein Workshop zum<br />

Thema „ Social Business Consultant / Coach” .<br />

Global Online Giving Marketplaces-Treffen<br />

Von Mikrokreditplattformen wie MyC4 und Kiva.org über Global Giving und<br />

Give India bis hin zu GreaterGoods und Donorschoose – kamen Vertreter<br />

internationaler Online-Spenden-Plattformen aus den USA, Südafrika, Israel,<br />

Niederlande, Indien, Großbritannien und Kolumbien in der <strong>HUMBOLDT</strong>-<br />

<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance für einen intensiven 2-Tages Workshop im<br />

November <strong>2009</strong> zusammen. Dabei wurden Erfahrungen ausgetauscht und<br />

zusammen Pläne geschmiedet, wie für das gemeinsame Ziel, die<br />

Demokratisierung von Philanthropie und sozialem Engagement, eine größere<br />

internationale Unterstützung gesichert werden könnte.<br />

DAAD-Workshop: Executive Master <strong>of</strong> Public Policy für ehemalige DAAD-<br />

Stipendiaten<br />

Die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance organisierte in Kooperation<br />

mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Dezember<br />

<strong>2009</strong> einen Workshop mit ausgewählten Experten und renommierten<br />

Bildungswissenschaftlern zum Thema „ Weiterbildung im Bereich Public<br />

Policy and Good Governance für ehemalige DAAD-Stipendiaten". Im Rahmen<br />

des Workshops wurde der Bedarf eines einjährigen, weiterbildenden und<br />

berufsbegleitenden Master-Programms zum Thema „ Public Policy and Good<br />

Governance“ für ehemalige DAAD-Stipendiaten und möglicherweise auch<br />

externe Studenten diskutiert. Zudem wurden grundlegende Elemente für<br />

eine entsprechende Konzeptentwicklung erarbeitet.<br />

Berliner Mittagsgespräche<br />

Seit Frühjahr <strong>2010</strong> lädt die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance dazu<br />

ein, Mittagspausen mit interessanten Gesprächen zu bereichern. In<br />

regelmäßigen Abständen stellen Kenner ihres Fachs bei einem gemeinsamen<br />

Essen ihre Einblicke und Ansichten zu gesellschaftsrelevanten Themen vor<br />

und diskutieren diese anschließend. Teilnehmer sind Abgeordnete, Nachbarn<br />

des Regierungsviertels, Unternehmer, Journalisten, Künstler und interessierte<br />

Privatpersonen.<br />

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Auf Augenhöhe<br />

Die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance veranstaltet in Kooperation<br />

mit der Humboldt-Universität zu Berlin und der Europa Universität Viadrina<br />

seit Mai <strong>2010</strong> die Dialogreihe „ Auf Augenhöhe“ , um den aktiven Dialog<br />

zwischen Studierenden und Bundesministern zu fördern, das Verständnis von<br />

„ Good Governance“ sowohl in der Wissenschaft als auch in der Politik zu<br />

vertiefen, und die studentische Motivation für aktive Politik-Gestaltung zu<br />

verstärken. Der erste „ Auf Augenhöhe“ Dialog mit Justiz-Ministerin<br />

Leutheusser-Schnarrenberger zum Thema „ Good Governance in Deutschland:<br />

Die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Politik, Privatsektor und<br />

organisierter Zivilgesellschaft für die Politik der Bundesregierung“ fand am 6.<br />

Mai <strong>2010</strong> an der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Bei einer weiteren<br />

Veranstaltung der Reihe am 19. Januar 2011 wird Außenminister Guido<br />

Westerwelle vortragen.<br />

Governance Trialoge<br />

Die Idee der Governance Trialog-Reihe ist es, Vertreter der Politik, Wirtschaft<br />

und organisierten Zivilgesellschaft in einen intensiven Austausch über<br />

aktuelle gesellschaftspolitische Themen treten zu lassen. Der erste Trialog<br />

fand Anfang November zum Thema „ Good Governance und Verantwortung<br />

im Gesundheitsbereich. Gerechter Zugang zu lebensnotwendigen<br />

Medikamenten“ mit Pr<strong>of</strong>. Dr. Klaus Leisinger (Präsident der Novartis Stiftung)<br />

Dr. Anke Martiny (Vorstand von Transparency International Deutschland)<br />

und Susanne Weber-Mosdorf (Executive Director WHO der EU) statt. Der<br />

zweite Trialog drehte sich um das Thema „ Präsident Obamas Finanzreform“ –<br />

die Diskussion wurde von US Botschafter Philip D. Murphy, Harald Schumann<br />

(Politikredakteur beim Tagesspiegel), Dr. Steffen Kern (Director der<br />

International Financial Markets Policy der Deutsche Bank AG) und Peter Wahl<br />

(NGO World Economy, Ecology & Development WEED) geführt. Weitere<br />

Trialoge sind für das kommende Jahr geplant.<br />

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Kooperation der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> mit anderen<br />

Organisationen<br />

Die <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance kooperiert mit einer Reihe<br />

an ausgewählten Akteuren aus dem In- und Ausland. Zu den herausragenden<br />

gehören:<br />

„<br />

· Berlin Civil Society Center (BCSC), z.B. im Rahmen der<br />

Mittagsgespräche;<br />

· Auswärtiges Amt, z.B. im Rahmen der Ausbildung von Afghanischen<br />

Vertretern der organisierten Zivilgesellschaft und der Verwaltung;<br />

· Deutsche UNESCO Kommission, z.B. in der Entwicklung von<br />

Fortbildungsmaßnahmen im Bereich Bildung für Nachhaltige<br />

Entwicklung“<br />

· Extractive Industries Transparency Initiative (EITI), z.B. im Rahmen von<br />

Ausbildungsmaßnahmen;<br />

· United Nations Global Compact, United Nations Global Compact<br />

Principles for Responsible Management Education (PRME), und<br />

Deutsches Global Compact Netzwerk, z.B. im Rahmen von aktiven<br />

Mitgliedschaften und der Vernetzung mit anderen gleichgesinnten<br />

Organisationen<br />

· Wirtschaftsfakultät Humboldt-Universität zu Berlin, z.B. im Rahmen<br />

der Co-Organisation der 4th International Conference on Corporate Social<br />

Responsibility;<br />

Institutionelle Höhepunkte der letzten 18 Monate<br />

· Die rechtliche Gründung der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

Governance im März <strong>2009</strong>.<br />

· Der Beginn des ersten Studiengangs des Master <strong>of</strong> Public Policy im<br />

November <strong>2009</strong>.<br />

· Die Erweiterung und Vervollständigung des Board <strong>of</strong> Trustees im Mai<br />

<strong>2010</strong>.<br />

· Die Wahl der ersten Präsidentin der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

Governance im Juni <strong>2010</strong>.<br />

Tätigkeitsbericht Seite 26 / 27<br />

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An dieser Stelle möchten wir uns ausdrücklich bei den Förderern und<br />

Unterstützern der <strong>HUMBOLDT</strong>-<strong>VIADRINA</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> Governance ebenso<br />

wie beim Board <strong>of</strong> Trustees bedanken. Ohne ihre finanzielle,<br />

konzeptionelle, und tatkräftige Unterstützung wären die letzten zwei<br />

Jahre bei weitem nicht so erfolgreich verlaufen. Herzlichen Dank dafür!<br />

Tätigkeitsbericht Seite 27 / 27<br />

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