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Radreise<br />

schreiben, ist nicht sehr ergiebig, wenn<br />

man von einer erstaunlichen Lokalität in<br />

Adijkerke absieht, die als das El Dorado<br />

der britischen Tabakschmuggler fungiert,<br />

die sich vor der Überfahrt in der dichtesten<br />

Verteilung einschlägiger Geschäfte<br />

in Europa, gemessen an der Zahl der Einwohner,<br />

versorgen.<br />

Wer von Dünkirchen nach Dover übersetzt,<br />

wird am Ziel einen wohlgeordneten<br />

Hafenbereich vorfinden, in dem der Radfahrer<br />

mit einer roten Leitlinie abseits vom<br />

motorisierten Verkehr zum Zoll und in die<br />

Stadt geleitet wird. Spätestens an dieser<br />

Stelle wird man bemerken, dass Großbritannien<br />

sich zum fahrradfreundlichen<br />

Land gemausert hat, auch wenn es immer<br />

noch Mängel in der Verkehrsführung<br />

gibt. Auch der allseits recht entspannte<br />

Fahrstil der britischen „motorists“ sorgt für<br />

Wohlbefinden unter Radfahrern, selbst<br />

auf stark befahrenen Überlandstraßen.<br />

Unbehagen, Ermüdung und Nachlassen<br />

der „Kampfmoral“ entsteht lediglich aus<br />

der schnurgeraden Linienführung, für<br />

welche die bereits erwähnten Römer verantwortlich<br />

sind. Auch von Dover nach<br />

Gillingham führte mich die „Watling<br />

Street“ entsprechend über Berg und Tal,<br />

da Caesar und seinen Zeitgenossen die<br />

Nöte von schwerbepackten Radfahrern<br />

nicht bekannt oder bedeutsam waren.<br />

(Dabei weiß jeder Pennäler: Caesar<br />

equus consilium = Caesar fährt Rad.) In<br />

GB sollte sich die Leichtigkeit des Rollens<br />

nicht fortsetzen lassen.<br />

Jugendherbergen in England sind ein<br />

Kapitel für sich. Vielfach „self catering“,<br />

also ohne Angebot von Verpflegung.<br />

Böse Zungen behaupten, dass dies eine<br />

Maßnahme zur Sicherung des guten nationalen<br />

Rufes sei, aber die britische Küche<br />

ist definitiv viel besser als ihr Ruf, und<br />

dies vor allem dann, wenn sie<br />

nicht zur Verfügung steht.<br />

Nach der Berg­und­Talfahrt<br />

auf der Watling Street<br />

schmeckten „Bangers, Mash and Peas“<br />

jedenfalls vorzüglich, als sie in einem umgebauten<br />

„Oasthouse“ serviert wurden,<br />

das jetzt als JH dient und in dem ein hopfenhaltiges<br />

Produkt im Kühlschrank darauf<br />

wartete, Bratwurst, Püree und Erbsen<br />

wunderbar miteinander zu vermischen.<br />

Diese ehemaligen Hopfendarren sind<br />

durch ihre Windreiter weithin sichtbar.<br />

Einst Hopfendarren, heute eine Jugendherberge<br />

Andere Jugendherbergen jedoch verdienen<br />

ihren Namen nicht. Am Ende der<br />

zweiten Etappe fand sich in der ganzen<br />

Stadt Dorking kein einziger Hinweis. Die<br />

Zufahrt führte über fünf Kilometer auf<br />

280 m Höhe, und dann über einen Bauschuttweg<br />

wieder in ein Tal hinab, in dem<br />

eine Wildhüter­Hütte wartete. Toiletten<br />

und Duschen waren nur durch den Gar­<br />

FahrRad Herbst 2013<br />

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