pdf öffnen - Mühldorf-evangelisch
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Wie feiern wir in Ungarn die Advents- und<br />
Weihnachtszeit ?<br />
In unserer Gemeinde haben wir<br />
den sogenannten „Lebenden<br />
Adventskalender” organisiert, dh.<br />
jeden Sonntag besuchen wir eine<br />
Gastgeberfamilie, wo erst die Gastgeber<br />
und dann die Gäste über sich, oder<br />
über ihre Familie etwas erzählen<br />
können. Das ist sehr interessant, denn<br />
so können sich die Gemeindemitglieder<br />
ausserhalb der Kirche treffen, um sich<br />
besser kennenzulernen. Wir singen<br />
Advents- und Weihhnachtslieder,<br />
trinken Tee, Kaffee und Glühwein und<br />
essen vorweihnachtliche Plätzchen.<br />
Am 24. Dezember Vormittag<br />
wird in den meisten Familien ein<br />
Weihnachtsbaum geschmückt. Es<br />
wird hier in Ungarn unterschiedlich<br />
gemacht, z. B. schmückt die Familie<br />
mit den Kindern zusammen den Baum,<br />
oder die Eltern machen es heimlich und<br />
präsentieren ihn zusammen mit den<br />
Geschenken ihren Kindern.<br />
Früher wurden an den Christbaum<br />
selbstgebastelte Sterne und Figuren<br />
aus Stroh und Holz, Äpfel und bemalte<br />
Nüsse gehängt. Heute hängen wir dazu<br />
noch Lametta, Weihnachtskugeln und<br />
Lichterketten mit vielen köstlichen<br />
Naschereien. Oft basteln die Kinder<br />
im Kindergarten und in der Schule<br />
Baumschmuck, der natürlich immer<br />
den schönsten Platz am Baum<br />
bekommt.<br />
Typisch ungarischer Baumbehang<br />
ist das „Szaloncukor”, (Salonzuckerl),<br />
ein ursprünglich in bunt glänzendes<br />
Seidenpapier gewickeltes Zuckerstück.<br />
Heute sind<br />
es industriell<br />
hergestellte<br />
Weihnachtsbonbons,<br />
die meistens mit Schokolade<br />
überzogen und in verschiedensten<br />
Geschmacksrichtungen erhältlich<br />
sind. Die beliebteste Sorte ist das<br />
„zselés szaloncukor“, Salonzuckerl mit<br />
Fruchtgeleefüllung. Der Name weist<br />
auf den Standort des Christbaumes in<br />
alten bürgerlichen Haushalten hin: Es<br />
war üblich, den Christbaum im Salon<br />
aufzustellen. Für die ärmeren Haushalte<br />
blieb allerdings nur der Name so<br />
vornehm, sie mussten ihre Salonzuckerl<br />
selber herstellen. Die Kinder haben sehr<br />
viel Spass daran, die kleinen Bonbons<br />
von den Bäumen zu stibitzen, ohne<br />
das Glanzpapier zu beschädigen und<br />
selbstverständlich nur das Papier der<br />
Tarnung halber hängen zu lassen.<br />
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