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aktuell Nr. 8 vom 04.03.2013. - Bundeswehr

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4 <strong>aktuell</strong> politik / Hintergrund 4. März 2013<br />

Karsai fordert Abzug<br />

kabul. Der afghanische Präsident<br />

Hamid Karsai hat die US-Spezialeinheiten<br />

in der Provinz Wardak<br />

zum Abzug binnen 14 Tagen<br />

aufgefordert. In der vor einer<br />

Woche veröffentlichten Erklärung<br />

des Präsidentenbüros hieß<br />

es, mit den US-Kommandosoldaten<br />

operierende Afghanen<br />

seien für die Belästigung, Folterung<br />

und den Mord Unschuldiger<br />

verantwortlich. Das afghanische<br />

Verteidigungsministerium<br />

wurde beauftragt, den Abzug der<br />

US-Truppen sicherzustellen. Die<br />

US-Armee kündigte eine Untersuchung<br />

an.<br />

(dj)<br />

Wahlrecht neu gefasst<br />

Die Novelle des Parlaments sieht einen automatischen Ausgleich für Überhangmandate vor.<br />

Kerry besucht Europa<br />

Berlin. Der Blick der USA richtet<br />

sich wieder vermehrt auf Europa.<br />

Diese Erwartung hat der neue<br />

US-Außenminister John Kerry<br />

bei seinem Antrittsbesuch am<br />

vergangenen Dienstag in Berlin<br />

geweckt. So sollen die transatlantischen<br />

Beziehungen durch eine<br />

Freihandelszone neuen Schwung<br />

erhalten und ein Wirtschaftswachstum<br />

ohne neue Schulden<br />

ermöglichen. In den vergangenen<br />

Jahren war oft eine einseitige<br />

strategische Neuorientierung der<br />

USA auf den asiatisch-pazifischen<br />

Raum beklagt worden. (spa)<br />

Hilfe für Syrien<br />

rom. Die Gruppe der Freunde<br />

des syrischen Volkes hat der<br />

Opposition im Land stärkere<br />

Unterstützung zugesichert. Ziel<br />

sei es, „das Gleichgewicht der<br />

Kräfte“ in Syrien zu verändern,<br />

erklärte die Gruppe nach einem<br />

Treffen mit der oppositionellen<br />

Nationalen Koalition am vergangenen<br />

Donnerstag in Rom. Die<br />

USA sagten 60 Millionen Dollar<br />

für „nicht tödliche“ Unterstützung<br />

zu. Davon sei Kampf- und Schutzausrüstung<br />

umfasst, nicht aber<br />

Waffen. Deutschland versprach<br />

fünf Millionen Euro für humanitäre<br />

Hilfe. In Rom waren Vertreter<br />

aus zehn europäischen und<br />

arabischen Staaten zusammengekommen.<br />

(jep/jes)<br />

Piraten verurteilt<br />

norfolk. In den USA sind fünf<br />

Somalier wegen Piraterie zu<br />

lebenslanger Haft verurteilt worden.<br />

Ein Geschworenengericht in<br />

Virginia befand die Angeklagten<br />

am vergangenen Mittwoch schuldig,<br />

im Jahr 2010 das US-Kriegsschiff<br />

„Ashland“ angegriffen zu<br />

haben. In einem ersten Verfahren<br />

hatte ein Bundesrichter die Piraterie-Anklage<br />

verworfen. Ein Berufungsgericht<br />

hob dessen Spruch<br />

jedoch auf, und das Verfahren<br />

wurde neu aufgerollt. (enw)<br />

derzeit herrscht noch kein platzmangel: Aufgrund der Änderungen könnte es im Bundestag für die Abgeordneten künftig enger werden.<br />

von Markus Tiedke<br />

Berlin. In Deutschland gilt seit<br />

Kurzem ein in Teilen neues<br />

Wahlrecht. Am Donnerstag<br />

vorvergangener Woche verabschiedete<br />

der Bundestag einen<br />

zuvor zäh verhandelten Gesetzesentwurf.<br />

Herzstück der<br />

Novelle sind die Regelungen<br />

zu den Überhangmandaten, die<br />

künftig komplett ausgeglichen<br />

werden müssen. Die Neuregelung<br />

war erforderlich geworden,<br />

weil das Bundesverfassungsgericht<br />

im vergangenen Jahr die<br />

bis dahin bestehende Lösung<br />

als grundgesetzwidrig verworfen<br />

hatte. Bislang hatte es für<br />

etwaige Überhangmandate einer<br />

Partei keinen Ausgleich gegeben.<br />

Die politische Relevanz des<br />

Themas illustrieren am besten<br />

Zahlen. Bei der letzten Bundestagswahl<br />

2009 wurden insgesamt<br />

24 solcher zusätzlichen<br />

Sitze vergeben.<br />

Überhangmandate kommen<br />

durch das in Deutschland geltende,<br />

personalisierte Verhältniswahlrecht<br />

zustande. Demnach<br />

errechnet sich die Anzahl der<br />

Bundestagssitze einer Partei aus<br />

den errungenen Direktmandaten<br />

(Erststimme) und den über<br />

die Landeslisten abgegebenen<br />

Zweitstimmen. Erringt eine Partei<br />

mehr Direktmandate, als ihr<br />

nach dem Zweitstimmenergebnis<br />

eigentlich zustehen, werden<br />

diese durch Überhangmandate<br />

ausgeglichen.<br />

Als problematisch daran gilt,<br />

dass Überhangmandate im Prinzip<br />

die grundgesetzlich geforderte<br />

Gleichheit der Wahl verletzen, weil<br />

dadurch eben nicht jede Stimme<br />

das gleiche Gewicht erlangt. Auch<br />

die vorhergehende Änderung des<br />

Bundeswahlgesetzes hatte diese<br />

unterschiedliche Gewichtung von<br />

Wählerstimmen nicht beseitigt.<br />

Das Bundesverfassungsgericht<br />

hatte den Gesetzgeber deshalb<br />

verpflichtet, bis zur nächsten Bundestagswahl<br />

ein verfassungsgemäßes<br />

Wahlrecht zu erlassen.<br />

Der nun verabschiedete Kompromiss<br />

sieht vor, dass für jedes<br />

gewonnene Überhangmandat alle<br />

anderen Parteien im Bundestag<br />

automatisch ein Ausgleichsmandat<br />

erhalten. So soll das Größenverhältnis<br />

der Parteien zueinander<br />

gewahrt bleiben. Eine unvermeidliche<br />

Nebenfolge: Der Bundestag<br />

könnte in der nächsten Legislaturperiode<br />

deutlich größer als bisher<br />

ausfallen. Im Regelfall entsenden<br />

die 299 deutschen Wahlkreise<br />

598 Parlamentarier nach Berlin,<br />

<strong>aktuell</strong> sind es mit den Überhangmandaten<br />

620.<br />

Zum Vergleich: Hätte zur<br />

letzten Bundestagswahl bereits<br />

das neue Wahlrecht gegolten,<br />

säßen heute 671 Abgeordnete im<br />

Reichstagsgebäude. Rein rechnerisch<br />

könnten es im Extremfall<br />

sogar bis zu 800 Bundestagsabgeordnete<br />

werden.<br />

Wachwechsel im Pentagon<br />

Trotz des eben erst verabschiedeten<br />

Kompromisses gibt<br />

es Stimmen, die eine noch weiter<br />

reichende Reform des Wahlrechts<br />

befürworten. Demnach könnte<br />

etwa zur Gänze auf Überhangmandate<br />

verzichtet werden. Als<br />

Argumente für einen schlankeren<br />

Bundestag werden unter anderem<br />

die bessere Arbeitsfähigkeit<br />

und eine höhere Akzeptanz in der<br />

Bevölkerung genannt.<br />

Im internationalen Vergleich<br />

leistet sich Deutschland mit seinen<br />

rund 600 Abgeordneten auf<br />

82 Millionen Einwohner jedoch<br />

kein allzu großes Parlament.<br />

Großbritannien und Italien etwa<br />

haben ähnlich große Volksvertretungen,<br />

obwohl dort jeweils<br />

rund 20 Millionen Menschen<br />

weniger leben. Noch deutlicher<br />

ist der Unterschied zu Schweden.<br />

Bei neuneinhalb Millionen<br />

Bürgern umfasst der „Riksdag“<br />

(Reichstag) dort immerhin<br />

349 Abgeordnete.<br />

Chuck Hagel als US-Verteidigungsminister vereidigt / Querschüsse aus der eigenen Partei.<br />

Washington. Der neue US-Verteidigungsminister<br />

Chuck Hagel<br />

(Foto) ist im Amt. Am Mittwoch<br />

vergangener Woche trat der<br />

66-Jährige sein Amt an. Damit<br />

hat sich Präsident Barack Obama<br />

im Tauziehen um die Besetzung<br />

des Chefpostens im Pentagon<br />

durchgesetzt. Tags zuvor war<br />

Hagel im Senat mit 58 zu 41 Stimmen<br />

zum Verteidigungsminister<br />

ernannt worden. Laut New York<br />

Times ist dies das knappste je verzeichnete<br />

Abstimmungsergebnis<br />

für einen Verteidigungsminister.<br />

Zuvor hatten mehrere republikanische<br />

Senatoren versucht, die<br />

Wahl Hagels durch eine gezielte<br />

Verzögerungstaktik zu verhindern.<br />

Dieses Manöver wurde<br />

am Dienstag beendet. In der<br />

anschließenden<br />

Abstimmung<br />

reichte<br />

dem Republikaner<br />

wenig<br />

mehr als<br />

eine einfache<br />

Mehrheit im<br />

Oberhaus des<br />

Kongresses.<br />

Hagel erhielt<br />

nur vier Stimmen<br />

von Senatoren seiner Partei.<br />

Die Ablehnung vieler seiner<br />

Parteifreunde fußt auf deren<br />

Überzeugung, Hagel sei nicht<br />

entschlossen genug und seine<br />

Haltung zu vielen globalen Dauerkonflikten<br />

zu milde. So hatte<br />

Hagel die Irak-Strategie des<br />

früheren republikanischen US-<br />

Präsidenten George W. Bush kritisiert.<br />

Außerdem wird ihm vorgeworfen,<br />

in der Vergangenheit<br />

mehrfach gegen Iran-Sanktionen<br />

gestimmt zu haben und nicht<br />

klar genug an der Seite Israels<br />

zu stehen.<br />

Angesichts dessen nützt es<br />

Hagel auch nichts, dass er ein<br />

dpa/pa<br />

hochdekorierter Vietnamkriegs-<br />

Veteran ist. Als Sergeant war er<br />

1967/68 Zugführer in der 9. US-<br />

Infanteriedivision und erhielt<br />

unter anderem zweimal das<br />

Verwundetenabzeichen „Purple<br />

Heart“. Nach seinem Ausscheiden<br />

aus dem Militär arbeitete er<br />

sowohl in der freien Wirtschaft<br />

als auch in der Politik. Von 1997<br />

bis 2008 war er Senator für den<br />

Bundesstaat Nebraska. Nach<br />

zwei Legislaturperioden trat er<br />

aus freien Stücken nicht mehr<br />

zur Wahl an.<br />

Hagel wurde schon länger als<br />

Wunschkandidat Obamas für den<br />

Posten des Verteidigungsministers<br />

gehandelt. Er folgt auf Vorgänger<br />

Leon Panetta, der in den<br />

Ruhestand ging. (eb)<br />

Wilke/IMZBw

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