9 Theorie „Solubilisierung biologischer Membranen und ...
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<strong>Theorie</strong> <strong>„Solubilisierung</strong> <strong>biologischer</strong> <strong>Membranen</strong> <strong>und</strong> Aktivitätstests von Atmungskettenkomplexen“<br />
Abb. 9.2a: Digitonin<br />
Abb. 9.2b: n-Octyl-β-D-glucopyranosid<br />
Für die Untersuchung der Aktivität der Atmungskettenkomplexe in blau-nativen Gelen wird Digitonin<br />
als Solubilisierungsdetergens verwendet. Die Membranproteine werden aus Rinderherzmitochondrien<br />
(BHM) mit einem Detergens zu Protein Verhältnis von 3 g / g solubilisiert. Durch Zentrifugation<br />
werden Membranreste <strong>und</strong> unsolubilisierte Proteine abzentrifugiert. Die solubilisierten Proteine<br />
befinden sich im Überstand <strong>und</strong> werden zur Auftrennung <strong>und</strong> weiteren Untersuchung auf ein BN-Gel<br />
geladen. Die Solubilisierungseffizienz von Digitonin liegt bei etwa 50%. Dafür bleiben aber<br />
Überstrukturen, wie die Superkomplexe der Atmungskette, erhalten.<br />
n-Octyl-b-D-glucopyranosid wird durch die Betreuer zur Solubilisierung von Bacteriorhodopsin aus<br />
der Purpurmembran verwendet. Anschließend erfolgt im Praktikumsversuch die Rekonstitution von<br />
BR in Liposomen.<br />
9.2 In-Gel Aktivitätstests der Atmungskettenkomplexe<br />
(modifiziert nach: N. G. Heidrich, „Superkomplexe aus Algen <strong>und</strong> Cyanobakterien - Isolierung,<br />
Charakterisierung <strong>und</strong> strukturelle Untersuchung“, Dissertation TU Darmstadt, 2011.)<br />
Eine elegante Methode zum Nachweis von Proteinkomplexen ist die histochemische Färbung in<br />
nativen Gelen. Für Atmungskettenkomplexe z. B. existieren verschiedene Tests, bei denen<br />
Redoxreaktionen in Verbindung mit dem jeweiligen aktiven Enzym zu farbigen Niederschlägen<br />
führen. Aufgr<strong>und</strong> der Färbung der Proteinbande im Gel kann auf das entsprechende aktive Enzym<br />
zurückgeschlossen werden. Mit dieser Methode können ebenfalls Proteinsuperkomplexe, die aus<br />
unterschiedlichen Proteinkomplexen bestehen (z. B. I 1 III 2 IV 1 ), sowohl in der ersten nativen<br />
Dimension, als auch in mehrdimensionalen nativen Elektrophoresen nachgewiesen werden.<br />
Mittlerweile existieren für alle fünf Atmungskettenkomplexe (Komplexe I-V) aus Mitochondrien<br />
entsprechende Aktivitätstest-Protokolle [2].<br />
Für den Praktikumsversuch werden Rinderherzmitochondrien (BHM) solubilisiert, auf ein BN-Gel<br />
aufgetragen <strong>und</strong> nach dem Gellauf die Tests für die Komplexe I <strong>und</strong> IV der Atmungskette<br />
durchgeführt. Hierfür wird das fertige Gel erst in Wasser inkubiert <strong>und</strong> danach in der Reaktionslösung<br />
geschüttelt, bis der farbige Niederschlag deutlich zu sehen ist. Mit der Stopp/Fixierlösung wird die<br />
Präzipitatbildung abgestoppt <strong>und</strong> die Proteine im Gel fixiert. Zum Schluss wird mit dem Scanner ein<br />
Bild aufgenommen <strong>und</strong> die Banden zugeordnet. Über eine zeitliche Ermittlung der Ausbildung des<br />
Präzipitats kann die Aktivität quantifiziert werden.<br />
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