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Nachbericht zum Symposium „Bauen und Wohnen 2020“ - Ecoplus

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<strong>Nachbericht</strong> <strong>zum</strong> <strong>Symposium</strong><br />

<strong>„Bauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wohnen</strong> <strong>2020“</strong><br />

26. November 2013<br />

Landtagssitzungssaal, 3100 St. Pölten, Landhaus Boulevard Haus 1B<br />

In ihrer Eröffnungsrede gratulierte Wirtschaftslandesrätin Dr. Petra Bohuslav einleitend dem Team des Bau.Energie.Umwelt<br />

Cluster Niederösterreich für die Verleihung des Europäischen Gütezeichens „European Cluster Excellence Gold Label“ für exzellentes<br />

Clustermanagement.<br />

Dr. Petra Bohuslav in ihrer Eröffnungsrede:<br />

Der Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich trägt wesentlich dazu bei, dass Niederösterreich zu einer Vorzeigeregion für<br />

ökologisch nachhaltiges Bauen, Sanieren <strong>und</strong> <strong>Wohnen</strong> geworden ist <strong>und</strong> diese Position hält. Diese Tagung soll ein weiterer Meilenstein<br />

sein, um die Bauwirtschaft <strong>und</strong> das Baunebengewerbe am neuesten Stand des Wissens zu halten.<br />

Die Motivation der NÖ Landesregierung dies zu unterstützen liegt u.a. im „Energiefahrplan des Landes NÖ bis 2030“, der u.a.<br />

folgende Ziele umfasst:<br />

Der Energieverbrauch für Heizen <strong>und</strong> Warmwasser soll bis 2030 um r<strong>und</strong> ein Drittel gesenkt <strong>und</strong> weitgehend klimaneutral<br />

aufgebracht werden.<br />

Die höchstmögliche Effizienz von Heizungs- <strong>und</strong> Warmwassersystemen wird verstärkt unterstützt.<br />

Bis 2020 soll der Fast-Null-Energie-Haus-Standard im gesamten Neubau erreicht sein.<br />

Plus-Energie-Häuser sollen im Neubau hohe Marktanteile haben.<br />

Niederösterreich soll eine Modellregion für die passive Nutzung von Solarenergie werden.<br />

Bis 2015 soll 100% des erzeugten Stroms aus Erneuerbaren Energieträgern <strong>und</strong><br />

bis 2020 soll 50% des Gesamtenergiebedarfs aus Erneuerbaren Energieträgern gedeckt werden.<br />

Das Ziel der 100%igen Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energieträgern hat NÖ beinahe erreicht, bei der Deckung der Hälfte<br />

des Gesamtenergiebedarfs aus Erneuerbaren Energien ist NÖ auf gutem Wege. Der Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich<br />

ist einer der Partner bei der Erreichung der Klimaziele in Niederösterreich. Viele Unternehmen im Cluster sind schon mit<br />

neuen Technologien am Markt. Ziel ist, diese zu bündeln, damit NÖ zur Vorzeigeregion wird <strong>und</strong> bleibt.<br />

ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH<br />

Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich<br />

3100 St. Pölten, Niederösterreichring 2, Haus A<br />

Tel.: +43 2742 9000-19650, Fax: DW 19684<br />

E-Mail: bauenergieumwelt@ecoplus.at<br />

www.bauenergieumwelt.at<br />

Partner der ecoplus Cluster Niederösterreich<br />

Das Programm Cluster Niederösterreich wird mit EU - Mitteln aus<br />

dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) <strong>und</strong><br />

Mitteln des Landes Niederösterreich kofinanziert.


Im November gab es eine Wirtschaftsdelegation nach Dubai <strong>und</strong> Abu Dhabi: was dort gebaut wird ist sensationell, unsere NÖ<br />

Unternehmen sind anerkannt bzgl. neuer Technologien, verlässlich in der Umsetzung als Partner, daher haben sie gute Exportchancen.<br />

Bsp. DOKA: den höchsten Turm der Welt würde es nicht ohne die DOKA Schalungstechnik geben. Unser Motto:<br />

schaffen <strong>und</strong> besetzen wir Nischenmärkte mit weltweiter Bedeutung!<br />

In den NÖ Clustern wollen wir innovative Produkte <strong>und</strong> Serviceangebote weiterentwickeln, die Clusterstrategie ist Teil der wirtschaftspolitischen<br />

Ziele des Landes NÖ. Neben dem Bau.Energie.Umwelt Cluster – dem größten – gibt es auch andere Clusterthemen<br />

wie Lebensmittel, Logistik, Kunststoff, Mechatronik <strong>und</strong> die Initiative „E-Mobil in Niederösterreich“. Dort wollen wir<br />

die Unternehmen untereinander vernetzen –vor allem die vielen KMU <strong>und</strong> Kleinstbetriebe – <strong>und</strong> mit den F&E-Einrichtungen<br />

zusammenbringen. So stärken wir v.a. die KMU, die allein zu wenig Kapazität haben, um sich mit Innovation <strong>und</strong> strategischen<br />

Fragen zu befassen.<br />

Dr. Christian Helmenstein referierte einführend über „Wirtschaftlicher Strukturwandel Perspektiven am Bau“<br />

Es geht seiner Meinung nach nicht nur darum Zweifel zu hegen, sondern vor allem darum Antworten zu finden.<br />

Einleitende Kernaussagen von Dr. Helmenstein waren:<br />

der Strukturwandel hat in der Europäischen Union (in der Folge kurz „EU“) die Bauwirtschaft erfasst;<br />

es gibt signifikante Veränderungen auf der Nachfrageseite;<br />

es gibt schockartige Veränderungen auf der Angebotsseite (siehe Konkurs der ALPINE).<br />

Wo liegen wir beim Wirtschaftswachstum?<br />

In der ersten Folien glaubt man beim Vergleich des Wirtschaftswachstums von Österreich, Spanien <strong>und</strong> UK, dass Österreich bis<br />

2007 den anderen Ländern hinterherhinkt. Wenn man – wie in Folie 2 – das BIP bereinigt um den Einfluss der Bauwirtschaft <strong>und</strong><br />

der Immobilienblase, dann zeigt sich, dass Österreich ein besseres Wachstum hatte als die Vergleichsländer.<br />

Die Schlussfolgerung daraus ist: die Bauwirtschaft ist eine volkswirtschaftlich bedeutende Branche, die das gesamte Wirtschaftswachstum<br />

beeinflusst. Das Wachstum in Österreich <strong>und</strong> besonders in Niederösterreich (das über dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt liegt)<br />

war wesentlich solider begründet als in anderen EU-Ländern. Wir können daher auch davon ausgehen, dass Österreichs Bauwirtschaft<br />

auch künftig stabiler ist als jene in anderen EU Ländern!<br />

Nach dem Motto “only bad news are good news”:<br />

Die gute Nachricht: innerhalb von 2 Jahren haben sich die privaten Wohnbaubeginne verdoppelt.<br />

Die schlechte Nachricht: wir neigen in Österreich dazu, den nötigen Strukturwandel abzufedern <strong>und</strong> hinauszuzögern.<br />

Beispiel Immobilienmarkt USA (nächste 2 Folien): In den USA wurde die Markt- <strong>und</strong> Preisanpassung sehr hart <strong>und</strong> rasch zugelassen,<br />

nach 3 Jahren Krise haben sie wieder Wachstum. In Österreich bzw. in der EU wird dieser Prozess verzögert.<br />

ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH<br />

Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich<br />

3100 St. Pölten, Niederösterreichring 2, Haus A<br />

Tel.: +43 2742 9000-19650, Fax: DW 19684<br />

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Mitteln des Landes Niederösterreich kofinanziert.


Zur konjunkturellen Lage am österreichischen Bau:<br />

Die Folie „Abgesetzte Bauproduktion Jänner bis Juli 2013 (Veränderung <strong>zum</strong> Vorjahr in %)“ zeigt:<br />

Die Lage ist schlecht, es zeigt sich eine konjunkturelle Schwäche,<br />

die öffentliche Hand fällt als Nachfrager aus,<br />

ein Minus in der Bauproduktion Jänner bis Juli 2013: Österreich Durchschnitt -3,4%;<br />

Wien -3,9%, NÖ vergleichsweise besser mit nur -2,3 %.<br />

Die Folie „Auftragsbestände im Bauwesen Ende Juli 2013 (Veränderung <strong>zum</strong> Vorjahr in %) zeigt ein etwas besseres Bild:<br />

Österreich Durchschnitt +2,4%; NÖ +2%. Der Ausreißer in Kärnten mit +29,7% ist nicht real <strong>und</strong> hat mit großen laufenden<br />

Bauvorhaben des B<strong>und</strong>es (z.B. Bahnprojekt Koralmtunnel u.a.) zu tun. Längerfristig wird Kärnten die Rolle des Burgenlands als<br />

wirtschaftlich schwächstes B<strong>und</strong>esland übernehmen.<br />

Die Analyse der aktuellen Situation zeigt nicht nur eine konjunkturelle Herausforderung. Wir haben ein strukturelles Problem:<br />

die Bauwirtschaft hat einen Anteil von ca. 7% am BIP, das ist im internationalen Vergleich sehr hoch (siehe Folie „Abkopplung<br />

des Bauwesens vom BIP“)!<br />

Zu den Struktureffekten am österreichischen Bau:<br />

Die Folie „Preisdynamiken am Immobilienmarkt“ zeigt, dass sich üblicherweise die Immobilienpreise in Österreich analog den<br />

realen Baukosten entwickeln. Nur in Wien steigen die Immobilienpreise in den letzten Jahren wesentlich stärker als im Vergleich<br />

<strong>zum</strong> B<strong>und</strong>esdurchschnitt bzw. als die Baukosten. (Dies war bereits 1992 -1998 der Fall.).Das sind Anzeichen einer drohenden<br />

Immobilienblase, die zu befürchten, aber noch nicht eingetreten ist.<br />

Folie 12 erläutert die Entwicklung der US-Immobilienpreisblase. Dieses Szenario könnte auch in Wien passieren, bis dato ist dies<br />

aber nicht der Fall!<br />

Eine „Blase“ bedeutet: Immobilieninvestoren erlösen mehr als die realen Baukosten steigen. Immobilien werden v.a. deswegen<br />

gekauft, weil die Investoren höhere Preise erwarten (<strong>und</strong> nicht um dringende Wohn- oder Büro-/Betriebsbedürfnisse zu befriedigen).<br />

Dazu kommt, dass die Immobilienpreisvariable die langsamste veränderbare Variable ist, d.h. dass z.B. Maßnahmen<br />

der Politik nur langfristig wirken! Gefördert wird diese Entwicklung von den derzeit günstigen Finanzierungskosten (niedrige<br />

Zinsen für Kredite bzw. Sparguthaben).<br />

Zur Folie „Entwicklung der öffentlichen Verschuldung laut Maastricht (in Mrd. EUR <strong>und</strong> in % des BIP)“: Wir rechnen uns derzeit<br />

besser als wir sind! Zur Verschuldung kommen noch ca. 5% aufgr<strong>und</strong> der Schulden von ASFINAG, Wiener Linien <strong>und</strong> BIG hinzu.<br />

D.h. lt. BMF-Prognose eine knapp 80%ige Staatsverschuldung! Rechnet man noch die Probleme mit der Hypo Alpe Adria hinzu,<br />

liegt die Staatsverschuldung bei ca. 80-90% des BIP.<br />

Konsequenzen für die Bauwirtschaft: Die öffentliche Hand wird in den nächsten Jahren wenig Bauausgaben tätigen können. Es<br />

dominieren die Sozialleistungen mit ca. 85% der Ausgaben (siehe Folie Sektor Staat 2012: Dominanz der Sozialleistungen). Seit<br />

20 Jahren stagniert der Markt, weil die öffentliche Hand nicht die nötige Baunachfrage auslöst.<br />

ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH<br />

Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich<br />

3100 St. Pölten, Niederösterreichring 2, Haus A<br />

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Es werden nur rd. 3% des BIP für Baumaßnahmen ausgegeben, das entspricht ca. 1/3 unserer jährlichen Zinsbelastung. Das sollte<br />

sich ändern!<br />

Die Folie „Öffentliche Ausgaben für Infrastruktur – Zentralregierung“ zeigt, dass Österreich im Vergleich zu Deutschland, Italien,<br />

UK <strong>und</strong> Spanien am wenigsten für Baumaßnahmen ausgibt.<br />

Ein etwas besseres Bild zeigen die Öffentlichen Ausgaben für Infrastruktur durch Regionalverwaltungen wie Länder <strong>und</strong> Gemeinden:<br />

hier gibt es eine stetig anhaltende, aber dennoch nur gering ansteigende Nachfrage. Aber auch hier liegt Österreich<br />

weit unter dem EU-Durchschnitt!<br />

Zur Entwicklung der Baukosten <strong>und</strong> Baupreise in Österreich (Folie 18) ist an<strong>zum</strong>erken, dass die Kosten bis 2011, die von der<br />

Bauwirtschaft getragen werden müssen, wesentlich stärker gestiegen sind als die Baupreise (um die Bauwerke angeboten bzw.<br />

verkauft werden können). Das heißt die Margen brechen ein, daher war auch der ALPINE-Konkurs nicht überraschend!<br />

Die Folie „Sektorspezifische Inflation 2001-2010“ zeigt den Vergleich von Baupreisindex, den sog. „administrierten“ Kosten wie<br />

den von Behörden festgelegten Kosten für Wasserversorgung, Kanalgebühren <strong>und</strong> dem „normalen“ Verbraucherpreisindex<br />

(VIP). Die sich daraus ableitende Forderung ist, dass der Anstieg der (v.a. von der öffentlichen Hand verordneten) „administrierten“<br />

Kosten gestoppt werden muss!<br />

Diese Folie zeigt aber auch: der Anstieg der Baupreise zwischen 2001 <strong>und</strong> 2012 betrug r<strong>und</strong> 35%, das sind durchschnittlich 2,9%<br />

pro Jahr, deutlich mehr als die „offizielle“ Inflation, mehr als die Sparbuchzinsen. Wer früher sein erspartes Geld in Bauimmobilien<br />

investiert, profitiert, was zudem ein Motor für die derzeit relativ gute private Nachfrage ist.<br />

Auf die Fragen „Was wird sich ändern? Welchen Herausforderungen muss sich die Baubranche stellen?“ gibt Dr. Helmenstein<br />

folgende Punkte an (siehe auch Folie „Umfeldbedingungen in der Bauwirtschaft“):<br />

Bevölkerungsbewegung: +12% in Österreich, jedoch schrumpfend in EU, v.a. in Russland <strong>und</strong> Deutschland, Bevölkerungsanstieg<br />

in Asien, Afrika, Nord- <strong>und</strong> Südamerika.<br />

Globalisierung.<br />

Mobilität.<br />

Klimawandel: die Klimafrage wird in urbanen Gegenden entschieden.<br />

Rohstoffe: Materialeffizienz ist das Gebot der St<strong>und</strong>e! Jahrzehntelang wurde über die Lohnstückkosten optimiert! Der<br />

Arbeitskostenanteil liegt bei 20-22%. Die Rohstoffpreise sind real gefallen, mit dem nächsten „take-off“ der Weltwirtschaft<br />

werden die Rohstoffpreise steigen.<br />

Was können wir tun?<br />

Erfolgsversprechend ist sich auf Marktnischen zu konzentrieren:(wie z.B. die Unternehmen DOKA, ertex solar, Lisec, Technopor,<br />

aber auch die Passivhausbau-Architektur, der Lehrgang Future Building Solutions, u.v.a.).<br />

ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH<br />

Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich<br />

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Dr. Helmenstein schildert die drei Säulen, auf denen nachhaltiges Bauen fußt:<br />

Ökonomie (Baukosten, Rentabilität <strong>und</strong> Lebensdauer)<br />

Ökologie (Ressourcen, Landverbrauch, Emissionen <strong>und</strong> Energie)<br />

Soziales (Komfort, Ges<strong>und</strong>heit, Sicherheit <strong>und</strong> Nachbarschaft)<br />

Wo gibt es Marktnischen für (nieder-)österreichische Unternehmen?<br />

Materialeffizienz<br />

Energieeffizienz<br />

Erneuerbare Energieträger<br />

Nachwachsende Rohstoffe<br />

(Öffentliche?) Daseinsvorsorge/Pflegeeinrichtungen<br />

Betriebstättenbau: wird wieder anziehen<br />

Gebäudemanagement (Mehrfachnutzung von Schulgebäuden)<br />

Verkehrswegebau (inkl. Kleininvestitionen) z.B. Hochwasserschutz, Lawinen, Umfahrungen<br />

Kommunale Investitionen<br />

Dezentrale Energieerzeugung („Smart Grids“) unter Einbindung von Windkraft, Photovoltaik, Biomassekraftwerke u.a. in<br />

bestehende Stromnetze<br />

Energiewirtschaft – Wasserkraftausbau – Dezentrale Energieerzeugung – Pipelinebau. Österreich sollte die Energiedrehscheibe<br />

für Europa werden<br />

Sportstättenbau – Akquise von Großsportveranstaltungen nach NÖ – Breitensportinfrastruktur auch für Schüler <strong>und</strong><br />

Senioren in NÖ<br />

Konferenztourismus<br />

Bauherrenmodelle<br />

Ambient Assisted Living (= altersgerechte Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben) umfasst Methoden, Konzepte,<br />

Systeme, Produkte sowie Dienstleistungen, welche das alltägliche Leben älterer <strong>und</strong> auch benachteiligter Menschen situationsabhängig<br />

<strong>und</strong> unaufdringlich unterstützen, z.B. durch Einsatz von IT, Robotik u.a.<br />

Zusammenfassung des Vortrags von Dr. Helmenstein:<br />

Wir leben in turbulenten Zeiten, die niederösterreichische Baubranche ist gut aufgestellt, sie hat eine kritische Masse.<br />

Das Ziel der Bemühungen in den nächsten Jahren auch im Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich: Weltmarktführerschaft<br />

in Nischen anstreben!<br />

ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH<br />

Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich<br />

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Die Podiumsr<strong>und</strong>e 1 stand unter dem Motto „Das Zusammenspiel der Kräfte” (zwischen Politik/Verwaltung – Unternehmen –<br />

Forschungseinrichtungen).<br />

Am Podium waren<br />

Mag. Brigitte Fuchsbauer, Fa. Ofenbinder Springsholz GmbH<br />

Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Alfred TEISCHINGER, Universität für Bodenkultur<br />

Mag. Helmut Miernicki, ecoplus, Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich<br />

Moderation: Dr. Alois Geißlhofer, Clustermanager des Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich<br />

Mag. Helmut Miernicki strich die Rolle der ecoplus als Wirtschaftsagentur des Landes NÖ bei der Bewältigung der von Dr. Helmenstein<br />

erwähnten Herausforderungen <strong>und</strong> der Nutzung der Chancen hervor. Der Auftrag der Politik an die ecoplus ist<br />

ganz nahe partnerschaftlich <strong>und</strong> servicierend bei den Unternehmen zu sein <strong>und</strong><br />

v.a. die KMU zu unterstützen.<br />

Mag. Miernicki nannte drei Beispiele wie ecoplus v.a. in Bezug <strong>zum</strong> Thema der Tagung unterstützt:<br />

mit 17 eigenen Wirtschaftsparks wie dem Industriezentrum NÖ-Süd. Bezugnehmend auf das Thema installiert ecoplus in<br />

diesen z.B. energiesparende LED Beleuchtung, investiert laufend in die Infrastrukturverbesserung, saniert den Gebäudebestand,<br />

errichtet neue energieeffiziente Betriebs- <strong>und</strong> Bürogebäude. Bei Ausschreibungen wird versucht – im Rahmen de<br />

Wettbewerbsvorschriften – v.a. Unternehmen aus der Region zu beauftragen.<br />

In der Regionalförderung unterstützt ecoplus Impulsprojekte in wirtschaftlich herausfordernden Regionen wie dem Waldviertel:<br />

all das bringt Wertschöpfung <strong>und</strong> Arbeitsplätze in die Regionen.<br />

Die Cluster Niederösterreich fördern „Innovation durch Kooperation“, motivieren <strong>und</strong> begleiten v.a. KMU in F&E-Projekten<br />

um durch die Zusammenarbeit mit Forschern den eigenen Horizont zu erweitern<br />

In Summe zeigen auch die Statistiken, dass das Wirtschaftswachstum in NÖ besser ist als im Österreich-Durchschnitt.<br />

Mag. Miernicki betonte abschließend, dass drei Dinge wichtig sind:<br />

Die Nase in den Wind halten: was kann ein wichtiges neues Thema sein, z.B. Demografischer Wandel: Im Jahr 2050 werden<br />

weltweit doppelt so viele Menschen über 65 Jahre alt sein wie heute. Diese Entwicklung muss bereits jetzt in die Zukunftsplanung<br />

einbezogen werden – das gilt sowohl für Wirtschaft <strong>und</strong> Forschung als auch für Regionen <strong>und</strong> Gemeinden. Wir<br />

räumen dem Thema hohe Priorität ein <strong>und</strong> legen damit die Basis für eine erfolgreiche Zukunft. Ein Beispiel im Bau.Energie<br />

Umwelt Cluster NÖ ist das Musterhaus Nova Home in der Blauen Lagune mit AIT als Forschungspartner.<br />

ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH<br />

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Qualifizieren: lebenslanges Lernen ist notwendig. Hier ist es dem Bau.Energie.Umwelt Cluster durch umfassende Qualifizierungsangebote<br />

seit 2008 gelungen h<strong>und</strong>erte ProfessionistInnen auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.<br />

Die Wirtschaftsdelegation nach Dubai <strong>und</strong> Abu Dhabi zeigte, dass die Chancen für NÖ Unternehmen weltweit im Besetzen<br />

von Marktnischen liegen.<br />

Mag. Brigitte Fuchsbauer betonte, dass zwar die Förderung von Kooperationen (wie z.B. KVP – Kontinuierlicher Verbesserungsprozess)<br />

wichtig ist, aber aus ihrer Erfahrung als Koordinatorin der Kooperationsgruppe Area Verde (www.areaverde.at) müssen<br />

sich vor allem die Kooperationspartner selbst klare Regeln geben, damit die Kooperation funktioniert <strong>und</strong> längerfristig Vorteile<br />

bringt:<br />

In Ergänzung zur Forderung von Dr. Helmenstein nach mehr Ressourceneffizienz ist auch eine Kooperationseffizienz nötig:<br />

eine Kooperation ist effizienter <strong>und</strong> bringt höhere Wertschöpfung wenn sie längerfristig angelegt ist.<br />

Area Verde ist eine Werbe- <strong>und</strong> Qualitätsgemeinschaft von 10 Partnerbetrieben im Hausbau: vom Planer, Baumeister,<br />

Haustechnikbetrieb, Baunebengewerbe. Sie agiert nicht als Generalunternehmer, verkaufen muss jeder selbst.<br />

Ziele müssen gemeinsam definiert <strong>und</strong> deren Erreichung laufend kontrolliert werden: Umsatzziele, Qualitätsstandards usw.<br />

Die Kooperation lässt Platz für die eigenständige Weiterentwicklung jedes Partnerbetriebes.<br />

Es gibt monatlich ein Treffen, wenn jemand nicht kommt, muss er/sie sich mit Begründung entschuldigen (an solchen Dingen<br />

sind schon viele Kooperationen gescheitert).<br />

Es werden Protokolle der Treffen erstellt.<br />

Inhalt der Treffen sind manchmal auch nur loser Gedankenaustausch, Markteinschätzung<br />

In der Gruppe gibt es eine klare Arbeitsteilung.<br />

Es werden Aufgaben verteilt, deren Erfüllung mit Lob oder auch angebrachter Kritik versehen.<br />

Es ist eine Fortschrittskontrolle erforderlich: Der Erfolg wird daran gemessen, wie viel <strong>und</strong> was die Kooperationsgruppe<br />

gemeinsam geschafft hat?<br />

Jeder Kooperationspartner muss immer wieder neu davon überzeugt werden, was er von der Kooperation hat, worin der<br />

persönliche Mehrwert besteht, warum er dabei ist, warum er seine Zeit für Treffen einsetzt.<br />

Jeder Kooperationspartner hat ein Unternehmen hinter sich <strong>und</strong> muss sich vor seinen MiatrbeiterInnen oder manchmal auch<br />

„nur“ vor seinem/r LebenspartnerIn rechtfertigen, warum er/sie dabei ist <strong>und</strong> dem Treffen beiwohnt.<br />

In einer Kooperation bedarf es eines Koordinators mit Coachingerfahrung!<br />

Zur Frage, was konkret geförderte Kooperationsprojekte gebracht haben, meinte Mag. Fuchsbauer, dass z.B. KVP hilft, Kosten<br />

zu senken <strong>und</strong> die Abläufe zu optimieren. Die Qualität steigt durch die umfassenden Qualifizierungsangebote des Clusters.<br />

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Wichtig ist auch die Vermittlung von branchen- bzw. fachübergreifendem Wissen wie z.B. bei den Qualifizierungsangeboten<br />

<strong>zum</strong> Thema Althaussanierung.<br />

Ihr Vorschlag für die Zukunft: Entwicklung eines Qualifizierungsangebotes für Bauaufsicht mit gewerkübergreifendem Wissen.<br />

Gute Bauleiter, die sich nicht nur im eigenen Gewerbe (z.B. Baumeister) auskennen, sondern auch bei den anderen involvierten<br />

Gewerken, können auf der Baustelle viel Zeit, Geld <strong>und</strong> Nerven sparen. Das wurde auch im Buch „Desparate Hausbau - Wie<br />

man baut <strong>und</strong> trotzdem lacht“ – aufgegriffen. Die lustigen Geschichten über die einzelnen Phasen des Bauablaufs haben einen<br />

wahren Kern. Das Buch hilft nicht nur Verzweiflung in Humor umzuwandeln, es enthält auch ernstgemeinte Expertentipps mit<br />

Anleitungen, wie man es richtig macht.<br />

Prof. Alfred Teischinger betonte, dass es schwierig ist, ein F&E-Projekt (den Unternehmen) zu „verkaufen“ bzw. ein kooperatives<br />

F&E-Projekt zwischen Unternehmen <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen zu generieren. Gerade in der sehr bodenständigen, regionalen<br />

<strong>und</strong> traditionsreichen Holzbranche hat sich dennoch die Einsicht durchgesetzt, dass es zwar nötig ist, das Traditionelle zu<br />

bewahren, dass aber Holz zugleich ein innovativer Baustoff ist, der sich auch im Wettbewerb behaupten muss.<br />

Die Forschung lebt vom Fragen stellen. Aber wer stellt die erste Frage <strong>und</strong> traut sich zuzugeben, dass es ein Problem gibt? V.a.<br />

in einem kooperativen F&E-Projekt legen sich die Unternehmen mit der Frage- bzw. Problemstellung offen. Vertrauen zwischen<br />

den Partnern ist daher ganz wichtig.<br />

KMU fällt es zudem oft schwer zwischen Forschung <strong>und</strong> Innovation zu unterscheiden. Forscher erbringen eine Vorleistung für<br />

Innovationen mit einem längeren Zeitvorlauf. Der finanzielle Erfolg, die Umsetzung erfolgt oft erst Jahre später.<br />

Ein großes Manko in der Branche sind außerdem die fehlenden längerfristigen strategischen Ideen.<br />

Prof. Teischinger ermutigt die Teilnehmer der Tagung, gerade die Kleinbetriebe, die bestehenden Angebote für F&E-Projekte<br />

zu nutzen, vom einfach zu lösenden Innovationsscheck über die B<strong>und</strong>esförderungen, Länderförderungen bis zu großen Forschungsprojekten<br />

wie z.B. Wood K Plus im COMET-Programm (mit 24 Unternehmen <strong>und</strong> 12 Forschungspartnern). Der Cluster<br />

hilft den Unternehmen sich im „Förderungsdschungel“ zurechtzufinden. Es ist hier noch viel Potenzial zu heben.<br />

Die Podiumsr<strong>und</strong>e 2 stand unter dem Motto „Gemeinsam kräftig werden“.<br />

Am Podium standen<br />

LIM Ing. Helmut Mitsch, Mitsch GmbH<br />

Mag. Christian Weinhapl, Wienerberger Ziegelindustrie GmbH<br />

Mag. Christian Murhammer, Österreichischer Fertighausverband<br />

ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH<br />

Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich<br />

3100 St. Pölten, Niederösterreichring 2, Haus A<br />

Tel.: +43 2742 9000-19650, Fax: DW 19684<br />

E-Mail: bauenergieumwelt@ecoplus.at<br />

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dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) <strong>und</strong><br />

Mitteln des Landes Niederösterreich kofinanziert.


Reinhard Herok, Kommunikationshaus Gugler GmbH<br />

DI Roland Hirner, REHAU Gesellschaft m.b.H<br />

BM Sabine Trnka, Artbau Zagler GmbH<br />

Herbert Kirl, MBA, GF Lopas AG<br />

Moderation: DI (FH) Mag. Martin Huber, Projektmanager des Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich<br />

Frau BM Sabine Trnka, Geschäftsführerin einer Baufirma, betonte wie schwierig es geworden ist, gute Fachkräfte zu bekommen.<br />

Es stellt sich die Frage, ob Baufirmen als Arbeitgeber so unattraktiv geworden sind. Der Nutzen von Kooperationen, an<br />

denen sie bisher teilgenommen hat, liegt v.a. darin, dass in strategischen R<strong>und</strong>en der K<strong>und</strong>ennutzen hinterfragt <strong>und</strong> daraus<br />

Verbesserungen abgeleitet werden. Es wird das Bewusstsein geschärft, wie hoch beispielsweise die Materialverschwendung auf<br />

Baustellen ist (<strong>und</strong> damit letztlich auch die Zeitverschwendung). Die Diskussion strategischer Fragen auf Geschäftsführerebene<br />

bringt in moderierten Gruppen sehr viel, da die meisten Anliegen im Alltagsgeschäft untergehen.<br />

Zu KVP berichtet Frau Trnka von ihren Erfahrungen. Artbau Zagler ist seit 2006 in KVP-Projekten aktiv, profitiert noch immer<br />

davon <strong>und</strong> hat schon viele Erfolge gemacht. Die Umsetzung der KVP-Kriterien im Unternehmen gelingt nur, wenn die viele<br />

kleinen Schritte im KVP-Prozess von innen, also von den eigenen MitarbeiterInnen getragen werden. Es geht nicht um den<br />

Ankauf einer großen neue Maschine, die kann sich auch der „Mitbew<strong>und</strong>erer“ anschaffen. „KVP muss man kapieren <strong>und</strong> nicht<br />

kopieren“. KVP kann auch nicht „von oben“ angeordnet werden.<br />

Mag. Christian Murhammer stellte die Rolle des Österreichischen Fertighausverbands (ÖFHV) als unabhängige Qualitätsgemeinschaft<br />

von Fertighausherstellern <strong>und</strong> Zulieferbetrieben vor. Themen in seinem Bereich sind einheitliche baurechtliche Rahmenbedingungen,<br />

leistbares <strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> Gebäudeautomation. Der ÖFHV will den Nutzen von Fertighäusern in den Vordergr<strong>und</strong><br />

stellen. Hinsichtlich der Ausstattung mit Haustechnik verfolgt der ÖFHV die Line, nur das Notwendigste als Basisausstattung<br />

einzubauen. Hierbei ist jedoch auf ökologische Aspekte, Energieeffizienz, Sicherheit <strong>und</strong> den Wohlfühlfaktor zu achten. Am<br />

wichtigsten ist, dass das Haus leistbar bleibt. Zusatzausstattungen werden auf K<strong>und</strong>enwunsch ähnlich wie in der Automobilindustrie<br />

verkauft.<br />

Herausforderungen bestehen in der Fertighausbranche v.a. im Mehrfamilienhaus-Segment, wo der Nutzer nicht mehr direkt auf<br />

die Haustechnik Einfluss nehmen kann <strong>und</strong> soll.<br />

Reinhard Herok nannte die nötigen Voraussetzungen für innovative Projekte in Unternehmen. Die Fa. Gugler hat r<strong>und</strong> 100 MitarbeiterInnen,<br />

die viel Zeit im Betriebsgebäude verbringen.<br />

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Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich<br />

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Das Programm Cluster Niederösterreich wird mit EU - Mitteln aus<br />

dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) <strong>und</strong><br />

Mitteln des Landes Niederösterreich kofinanziert.


Daher hat das Unternehmen von Beginn hohen Wert auf eine nachhaltige Bauweise gelegt, genauso wie auf die Orientierung<br />

Richtung nachhaltige Produkte für seine K<strong>und</strong>en.<br />

Das Betriebsgebäude nahe Melk hat bereits diverse Auszeichnungen bekommen. Eine Erweiterung für den wachsenden Mitarbeiter-<br />

wie auch K<strong>und</strong>enstock ist bereits in Planung <strong>und</strong> soll dem „Crade-to-cradle“ (C2C)-Prinzip nach dem Motto „Triple zero:<br />

zero emission, zero energy, zero waste“ folgen. Cradle-to-Cradle bedeutet von der „Wiege bis zur Wiege“ über den gesamten<br />

Stoffkreislauf <strong>und</strong> Lebenszyklus der eingesetzten Materialien. Bei den Druckerzeugnissen hat Gugler als erste <strong>und</strong> einzige Druckerei<br />

ein C2C-Druckprodukt auf den Markt gebracht.<br />

Diese Anstrengungen haben auch Auswirkungen auf die Qualität der MitarbeiterInnen: Das Unternehmen mit einem infrastrukturell<br />

nicht optimalen Betriebsstandort, hat hoch motivierte MitarbeiterInnen <strong>und</strong> kann sich unter vielen BewerberInnen<br />

die Besten aussuchen. Die durchschnittliche Fahrtstrecke aller MitarbeiterInnen liegt bei 25 km zwischen Wohnort <strong>und</strong> Arbeitsstätte.<br />

DI Roland Hirner sieht die wahre Herausforderung in der Sanierung. REHAU hat in Guntramsdorf sein eigenes Bürogebäude<br />

als Muster- <strong>und</strong> Vorzeigeobjekt mit den eigenen Produkten <strong>und</strong> Systemen für Haus- <strong>und</strong> Energietechnik saniert. Dies wurde mit<br />

der klima:aktiv- Gebäudedeklaration belohnt. Nach 2 Jahren Monitoring wurde festgestellt, dass sich der Energieverbrauch um<br />

20 - 25% verringert hat. Der Ausgangswert des in den 70er Jahren errichteten Gebäudes lag bei rd. 300 kWh/m²a. Ziel war es<br />

zudem, den MitarbeiterInnen ein leistungsförderndes Umfeld zu schaffen, in dem man sich wohlfühlt. Die Deckenkühlung statt<br />

einer Klimaanlage hat sich sehr günstig auf die Reduzierung der Krankenstände ausgewirkt. Der Sanierungsmarkt liegt noch<br />

auf geringem Niveau wird aber in den nächsten Jahren stark steigen. Gründe dafür sind<br />

weil Neubausubstanz teurer wird,<br />

die Entsorgung von bestehenden Gebäuden teurer wird wegen der kommenden Verpflichtung zur Bauschutttrennung,<br />

die Rahmenbedingungen sanierungsfre<strong>und</strong>licher werden <strong>und</strong><br />

ein Energieausweis bei Verkauf/Vermietung vorgelegt werden muss.<br />

Die Frage, ob sich REHAU auch als Nischenanbieter positionieren will, verneint Herr Hirner. REHAU produziert in großen Stückzahlen<br />

<strong>und</strong> sieht sich als klassischer industrieller Fertiger.<br />

Herbert Kirl als Geschäftsführer von LOPAS AG, die schlüsselfertige Häuser aus Holzrahmenbau mit gehäckseltem Strohdämmstoff<br />

<strong>und</strong> Lehmputz mit einem sehr ökologisch hohen Anspruch anbietet, berichtete über die Innovationsprozesse bei der Verarbeitungstechnologie,<br />

die in bereits zwei abgeschlossenen <strong>und</strong> einem laufenden Projekt gefördert wurden. Die Herausforderung<br />

war die Verarbeitung dieses innovativen <strong>und</strong> gleichzeitig alten Dämmstoffs. Gehäckseltes Stroh muss in die Wand eingebracht<br />

werden, ohne nachfolgende Setzungen, bauphysikalisch geprüft. Diese Expertise muss vom Unternehmen aufgebaut werden.<br />

Forschungspartner sind u.a. die Donauuniversität Krems aber auch ausländische F&E-Partner.<br />

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Aufgr<strong>und</strong> der höheren Preise sind nicht soziale Wohnbauten die Zielgruppe dieses Wandsystems sondern private Bauherren.<br />

Auch eine erste Reihenhausanlage wurde heuer in Maria Anzbach fertiggestellt. Es bieten sich gr<strong>und</strong>sätzlich viele Kooperationsmöglichkeiten.<br />

Einen Hebel zur verstärkten Förderung des ökologischen Bauens gäbe es lt. Hrn. Kirl v.a. in der Wohnbauförderung.<br />

Auf die Frage wie man das eher teure LOPAS Haus kostengünstiger bauen kann, betont Herr Kirl, dass es wichtig ist, möglichst<br />

früh in den Planungsprozess involviert zu werden, am besten schon bei der Gr<strong>und</strong>stückswahl. Wo dies gut gelingt, können die<br />

Angebote dem K<strong>und</strong>enwunsch entsprechend optimiert werden. Deswegen hat er auch seit 2 Jahren eine exklusive Kooperation<br />

mit einem Architekten, der LOPAS-optimiert plant. Die Produktion des LOPAS-System erfolgt bei Holzbau Willibald Longin<br />

gemeinsam mit Firmen aus der Haustechnik <strong>und</strong> dem Innenausbau.<br />

LIM Helmut Mitsch hat sich mit seiner Firma auf Sicherheitstüren, Brandschutztüren <strong>und</strong> Paniktüren spezialisiert. Er ist ein<br />

Clusterpartner der ersten St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> seit kurzem auch Landesinnungsmeister der Tischler in Niederösterreich. Die Aufgaben<br />

seiner Innung sieht er in der Interessensvertretung, z.B. zur Umsetzung der OIB-Richtlinien in NÖ.<br />

Mit dem Cluster funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut. Es gab schon viele KVP-Projekte für Tischler, zuletzt auch <strong>zum</strong><br />

Thema Strategieentwicklung. Kooperationen gibt es im Bereich Passivhaus mit Bauträgern <strong>und</strong> Architekten. Tischlereien nutzen<br />

zudem die Ausbildungsangebote wie den Passivhausplaner <strong>und</strong> -handwerker am Kompetenzzentrum in Großschönau, deren<br />

Angebote z.B. für den Fenstereinbau dienlich sind. Lebenslanges Lernen ist wichtig, bei den meisten Tischlern gab es die Bauweise<br />

in Passivhausqualität zur Zeit der Meisterprüfung noch nicht.<br />

Die Frage, ob Materialeffizienz ein Thema in seinem Betrieb bzw. bei den Mitgliedern der Innung ist, bejahte Herr Mitsch: das<br />

Thema wird immer wichtiger, wie es auch Dr. Helmenstein gezeigt hat. Wenn ein Betrieb mehr als 40% Materialeinsatz hat ist<br />

die Bilanz schlecht! Die Tischlereien müssen darunter bleiben. Mitsch selbst hat deswegen seine Fertigungstiefe erhöht: so kann<br />

er dasselbe Material für verschiedene Zwecke mehrfach nutzen <strong>und</strong> den Materialeinsatz senken.<br />

Mag. Christian Weinhapl als Geschäftsführer der Fa. Wienerberger Österreich mit r<strong>und</strong> 220 MitarbeiterInnen berichtete von den<br />

jüngsten Innovationen der Firma Wienerberger, wie dem Ziegel mit integrierter Wärmedämmung aus Mineralwolle (Porotherm<br />

W.i). Es wurde bereits ein sehr hoher Standard bezüglich Energieeffizienz erreicht. Es stellt sich die Frage, ob dieser aus Kostensicht<br />

nicht sogar bereits überschritten ist. Hinsichtlich Gesamtenergieeffizienz lt. EU-Gebäude-Richtlinie gibt es in der Wohnbauförderung<br />

noch einiges aufzuholen.<br />

Im Rahmen des Clusters ist für Wienerberger v.a. die Kombination des Ziegels mit solarer Energienutzung interessant, sowohl<br />

mit Solartherme als auch mit Photovoltaik (PV). Herausforderung ist v.a. die Speicherung der Sonnenenergie, bei PV z.B. mittels<br />

Batteriespeicherung oder über Wasserstoffe-Elektrolyse. Zukunftsthema aus Sicht von Mag. Weinhapl ist zudem die ökologische<br />

Bewertung von Gebäuden: wie kann ein ausgewogener Mix an Indikatoren aus Langlebigkeit, Störanfälligkeit, Schadensanfälligkeit<br />

<strong>und</strong> Folgekosten<br />

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gef<strong>und</strong>en werden. Er zitiert Architekt Eberle aus Vorarlberg, der low-tec Lösungen, sogenannte „stupid buildings“ statt „smart<br />

buildings“ vorschlägt, weil seiner Meinung nach ein Gebäude ohne steuerungstechnische Einflussnahme funktionieren sollte.<br />

Für Wienerberger geht es auch um Wertschöpfung <strong>und</strong> Arbeitsplätze vor Ort. Der Fokus sollte gerade in NÖ nicht nur auf dem<br />

urbanen Raum liegen, sondern auch wie der Wohn- <strong>und</strong> Lebensraum am Land erhalten werden kann.<br />

Am Cluster schätzt Mag. Weinhapl die Fähigkeit, Unternehmen aus verschiedenen Branchen zu komplexen Themen (wie z.B. im<br />

Kooperationsprojekt Bauanschluss) zusammenzubringen, geeignete Workshops so zu organisieren, dass Interesse geweckt <strong>und</strong><br />

die Scheu überw<strong>und</strong>en wird. Das geht nur im Zusammenspiel mit guter Planung, Mitarbeiterqualifizierung <strong>und</strong> Wissenstransfer.<br />

Martin Huber fasst zusammen: „Zusammen kräftig werden“ war das Motto. Diese bunte R<strong>und</strong>e hat das breite Spektrum der<br />

Clusterpartner von der Industrie bis <strong>zum</strong> KMU, vom Holzbau bis <strong>zum</strong> Ziegel, vom Fertighaus bis <strong>zum</strong> Baumeisterbetrieb, vom<br />

Tischler bis zur Haustechnik gezeigt. Das gemeinsame Thema war der Nutzen von Kooperationen: richtig gemacht ermöglichen<br />

sie Innovationen, machen die Arbeit zu Lust <strong>und</strong> nicht zur Last. Dieses Motto gilt auch im Clusterteam.<br />

Podiumsr<strong>und</strong>e 3: Triple-Vortrag: Herausforderungen an das Bauen 2020; Aktuelle Technologietrends für österreichische KMU –<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

DI Martin Leitl, Präsident der Austrian Cooperative Research<br />

Univ.-Prof. Dr. med. DI Stephan Letzel. KOMPETENZ|ZENTRUM Ges<strong>und</strong>es Bauen<br />

Univ.-Prof. DI Dr. techn. Helmut Rechberger, Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement <strong>und</strong> Abfallwirtschaft,<br />

TU Wien<br />

Moderation: DI Susanne Formanek, Projektmanagerin des Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich<br />

DI Martin Leitl stellte v.a. die Leistungsangebote der 19 Institute vor, die im Netzwerk der Austrian Cooperative Research (ACR)<br />

zusammenarbeiten, <strong>und</strong> sich v.a. als Innovationsbegleiter <strong>und</strong> Technologiepartner für KMU verstehen. Im Unterschied zur Forschung<br />

werden in ACR- Projekten Forschungsergebnisse zu marktreifen Innovationen weiterentwickelt.<br />

Prof. Stephan Letzel beleuchtete die Herausforderung an das Bauen 2020 aus Sicht der (Bau)Medizin<br />

Prof. Helmut Rechberger sprach zu Herausforderungen an das Bauen 2020 aus der Sicht des Ressourcenmanagements.<br />

Link zu den Präsentationen<br />

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Fragen aus dem Auditorium an die Referenten:<br />

Frage an Prof. Rechberger: wie geht man städtebaulich mit denkmalgeschützten Objekten um?<br />

Es sind ökonomische, ökologische <strong>und</strong> soziale Aspekte zu berücksichtigen. Z.B. das Hauptgebäude der Technischen Universität<br />

Wien am Karlsplatz: es steht unter Denkmalschutz, die TU Wien ist fast 200 Jahre alt, das Gebäude ist für deren Nutzer völlig<br />

ungeeignet: 5 m Raumhöhe, Mauern sind 1 m breit, es gibt keine Außenbeschattung, im Sommer wird es sehr heiß, die Fenster<br />

dürfen nicht über Nacht geöffnet bleiben, da sie nach außen aufgehen <strong>und</strong> ein starker Wind sie beschädigen könnte. Dennoch<br />

würde niemand daran denken es abzureißen. Aber dennoch gibt es in Wien einige Gründerzeitgebäude, über deren Abriss<br />

bereits heftig diskutiert wird.<br />

Frage an Prof. Letzel: Ges<strong>und</strong>es Bauen kostet mehr. Wo lernt man ges<strong>und</strong>es <strong>Wohnen</strong>?<br />

Es gibt 2 Zielgruppen: den Gebäudeerrichter <strong>und</strong> den -nutzer. Um ges<strong>und</strong>es Bauen umzusetzen müssenBaufachleute <strong>und</strong> Mediziner<br />

zusammenarbeiten. Das passiert im Kompetenzzentrum Ges<strong>und</strong>es Bauen in Klosterneuburg. Für KMU ist ges<strong>und</strong>es Bauen<br />

ein USP, siehe das Beispiel der Fa. Gugler, wie von Hrn. Herok erläutert.<br />

Auf eine Frage betont Prof. Rechberger, dass noch nicht geklärt ist, wie Materialien aus Gebäuden restlos rezykliert werden<br />

können um sie danach in neue Gebäude einbauen zu können. Wichtig ist, bei der Errichtung genau zu dokumentieren, welche<br />

Materialien in einem Gebäude verbaut sind. Dieses Dokument muss dann bis zu dessen Abriss aufbewahrt werden.<br />

Prof. Letzel: Oft fehlt der Hausverstand bei Architekten: Es gibt Glasfronten in Bürobauten, bei denen die Nutzer Sichtschutzfolien<br />

aufkleben, weil sie nicht von Außen bei der Arbeit beobachtet werden wollen.<br />

Frage an Prof. Rechberger, ob in seiner Untersuchung die „ökologischen Rucksäcke“ aus der Erzeugung der Rohstoffe <strong>und</strong> der<br />

Produktion der Baustoffe dazugerechnet wurden: Die im Vortrag dargestellten Mengen wurden nur massenmäßig betrachtet,<br />

ohne ökologische Rucksäcke. Bei Fassaden wurde der Primärenergie-Aufwand berechnet, die Lebensdauer wurde mit 40 oder<br />

50 Jahre angenommen. Das Ziel dieser Forschungsarbeit war: Aufzuzeigen, dass „Design for Recycling“ möglich <strong>und</strong> sinnvoll ist.<br />

Frage an Prof. Letzel: Auch von der Nachfrageseite muss etwas kommen. Wenn wir ges<strong>und</strong>es Bauen verkaufen wollen, dann<br />

müssen wir unsere K<strong>und</strong>en dazu bringen, dies auch selbst zu wollen. Wo findet der Baumeister, Fensterbauer oder Installateur<br />

die Nutzergewohnheiten? Letzel: das Kompetenzzentrum Ges<strong>und</strong>es Bauen erstellt derzeit eine Baufibel um den Nutzer bzgl.<br />

Ges<strong>und</strong>em Bauen zu informieren. . Diese soll auch für die Ausbildung von Professionisten genutzt werden. Nutzer benötigen<br />

die richtigen Informationen: Gegen Energieeffizienz ist nicht zu sprechen, jedoch das Abdichten alter Häuser ohne Lüftungsanlage<br />

wird die Schimmelbildung fördern. Das Thema kann in Fachmedien, über Pattformen wie den Cluster, in Qualifizierungsangeboten<br />

<strong>und</strong> bei der Endk<strong>und</strong>enberatung promotet werden.<br />

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Mitteln des Landes Niederösterreich kofinanziert.


Frage an DI Leitl: Pro B<strong>und</strong>esland gibt es eine eigene Regelung in der Wohnbauförderung. Die Konsumenten sind verwirrt. Wie<br />

können Konsumenten ausreichend informiert werden? DI Leitl bestätigt das spezifisch österreichische Problem 9 verschiedene<br />

Systeme in der Wohnbauförderung (WBF) <strong>und</strong> in der Bauordnung zu haben. Das belastet auch die Wirtschaft. Sein Vorschlag: in<br />

der WBF soll es vor allem um leistbares <strong>Wohnen</strong> gehen. Die Gr<strong>und</strong>funktion der WBF ist die soziale Komponente. Top-Vorzeigeprojekte<br />

sind ok, das Bauen soll jedoch auch leistbar bleiben. Aktuell wird gerade bei den Regierungsverhandlungen eine neue<br />

§15a-Vereinbarung zwischen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esländern über die WBF verhandelt. Es besteht eine gewisse Chance, dass es mit<br />

der künftigen neuen Regierung einfacher wird. In manchen B<strong>und</strong>esländern werden die WBF-Mittel nicht mehr in dem Ausmaß<br />

abgeholt, da die Auflagen zu hoch sind. Die B<strong>und</strong>esländer sind getrieben durch das Diktat der leeren Kassen <strong>und</strong> sind jetzt<br />

hoffentlich eher zu einheitlichen Regelungen bereit. Dies kann jedoch nicht kurzfristig realisiert werden. Die ACR aber auch der<br />

Cluster kann den Unternehmen erforderliche Infos über die regionalen Regelungen geben.<br />

Frage an DI Leitl: Was wird aus Ihrer Sicht wichtiger werden: ist es eher die Langlebigkeit oder die Ökologie der Baustoffe?<br />

Leitl: Beides ist wichtig. Beides ist miteinander verb<strong>und</strong>en Asbest z.B. hat eine lange Lebensdauer <strong>und</strong> verursacht große<br />

Probleme. Was ist langlebig? Alte Gebäude, die man anpassen kann, haben Vorteile. Wenn sie wie die alte TU nicht mehr<br />

anpassungsfähig sind, hat man nichts von der Langlebigkeit. Berücksichtigt werden muss dabei auch das Weltklima, der Wasserverbrauch<br />

<strong>und</strong> der Landverbrauch, Probleme dürfen nicht in andere Länder ausgelagert werden, wie z.B. die Stahl- oder<br />

Aluminiumerzeugung in anderen Weltregionen mit geringeren Umwelt- <strong>und</strong> Sozialstandards verdrängt werden oder bestimmte<br />

Rohstoffproduktionen der Kinderarbeit in Lateinamerika oder Asien überlassen werden.<br />

Frage an Prof. Letzel: Jedes Haus ist (noch) ein Prototyp. Wenn neue Materialien auf den Markt kommen sind diese ges<strong>und</strong>heitlich<br />

noch nicht erforscht. Letzel berichtet, dass sein Zentrum einige Produzenten über den gesamten Prozess bei der Einführung<br />

neuer Technologien begleitet. In der Arbeitsmedizin ist es längst gesetzlich verpflichtend, bei der Planung neuer Produktionsstraßen<br />

einen Arbeitsmediziner beizuziehen, um zu verhindern, dass Mitarbeiter bei ihrer Arbeit ges<strong>und</strong>heitlich beeinträchtigt<br />

werden. Bei der Entwicklung von Baumaterialien stehen wir diesbezüglich noch am Anfang.<br />

Schlussr<strong>und</strong>e: Frage von Susanne Formanek an alle drei Referenten: Wenn wir uns im Jahr 2020 wieder hier treffen, worüber<br />

sollten wir nicht mehr sprechen müssen?<br />

Prof. Letzel: Über ges<strong>und</strong>es Bauen, weil dies von Anfang an berücksichtigt wird.<br />

DI Leitl: Was der einzig mögliche <strong>und</strong> richtige Weg ist, weil es bei Baumaterialien <strong>und</strong> Haustechniksystemen eine bunte Vielfalt<br />

gibt.<br />

Prof. Rechberger: Über die verschiedenen Wege wie wir <strong>zum</strong> „Design for Recycling“ im Bauwesen kommen, weil wir schon ein<br />

gutes Stück weiter sind.<br />

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Workshop in Kleingruppen<br />

Beim abschließenden Workshop in Kleingruppen (Moderation DI Michaela Smertnig, Projektmanagerin im Bau.Energie.Umwelt<br />

Cluster Niederösterreich) wurden die Teilnehmer der Tagung befragt, welche Ideen sie aus dem Nachmittag mitnehmen<br />

<strong>und</strong> was in ihren Unternehmen in den nächsten Jahren Thema sein wird. Als besonders wesentlich werden dabei insbesondere<br />

folgende Themenbereiche angesehen:<br />

Recycling: Gebäude sind in Zukunft als Rohstofflager zu sehen <strong>und</strong> entsprechend zu behandeln (Urban Mining).<br />

Herausfordetungen sind dabei die Dokumentation, Analyse <strong>und</strong> Verwertung der Wertstoffe, sowie die Schaffung gesetzlicher<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Ges<strong>und</strong>heit: Forderung einer ganzheitlichen Betrachtung von ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Faktoren in Gebäuden wie Raumlufthygiene,<br />

Schadstoffemissionen, Schall-, Licht-immissionen, Elektrosmog u. dgl.<br />

Ökologisches Bauen: Ganzheitliche Betrachtung von Herstellung bis Nutzung eines Gebäudes anstatt Wettbewerb der Bauweisen<br />

nach Nutzungsenergie.<br />

Nischenprodukte: Fokus auf weniger in hochwertiger Ausführung.<br />

„Stupid Building“ vs. „Smart Building“: Einfache <strong>und</strong> bedienerfre<strong>und</strong>liche Haustechnikkonzepte als Alternative zur High<br />

Tech Gebäudeautomation.<br />

Nachhaltiges, leistbares Bauen & <strong>Wohnen</strong>: Lösungsfindung zur Umsetzung<br />

Durch das <strong>Symposium</strong> führte DI Stefan Liebert, Geschäftsfeldleiter Cluster Niederösterreich.<br />

Wir danken allen TeilnehmerInnen für Ihr Kommen <strong>und</strong> Ihren Input!<br />

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