Ausgabe 14 - Handwerkskammer Halle
Ausgabe 14 - Handwerkskammer Halle
Ausgabe 14 - Handwerkskammer Halle
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Hoffnungsträger<br />
Kfz-Handwerk<br />
Nah am historischen<br />
Vorbild<br />
Die Konjunktur im Kfz-Gewerbe hat<br />
sich zuletzt sichtlich erholt. Auch<br />
dem Bau geht es weiter gut. Das zeigt<br />
der neue Konjunkturbericht der<br />
Deutschen Handwerks Zeitung. Seite 6<br />
Foto: ag visuell/Fotolia<br />
Eric Kleinmann baut historische<br />
Harfen für eine internationale<br />
Musiker-Szene. Mit Liebe zum<br />
Detail kommt er den Originalen<br />
so nah wie möglich. Seite 16<br />
Foto: Roland Beck<br />
DIE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN MITTELSTAND<br />
Ausg. <strong>14</strong> | 26. Juli 2013 | 65. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de<br />
AUSGABE HANDWERKSKAMMER HALLE (SAALE)<br />
Verkaufte Auflage: 478.623 Exemplare (IVW II/2013) | Preis: 2,40 Euro<br />
DHZ-ONLINE-UMFRAGE<br />
NSA-Überwachung: Wie viel<br />
Kontrolle vom Staat darf sein?<br />
55,3<br />
24,7<br />
Das ist ein<br />
massiver<br />
Eingriff in die<br />
Privatsphäre.<br />
20,0<br />
Datenzugriff ist<br />
o.k., aber nur<br />
wenn ein akutes<br />
Sicherheitsrisiko<br />
vorliegt.<br />
Wieso die Aufregung?<br />
Wer nichts zu verbergen<br />
hat, braucht<br />
sich keine Sorgen zu<br />
machen.<br />
Teilnehmerzahl: 316, Angaben in Prozent<br />
Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de<br />
Die Schreibmaschine lebt<br />
Zurück in die Zukunft: Der russische<br />
Geheimdienst hat jetzt 20 Schreibmaschinen<br />
aus Deutschland geordert.<br />
Denn die gute, alte Schreibmaschine<br />
können die Amerikaner nicht so leicht<br />
anzapfen, um digitale Daten zu entwenden.<br />
Da müssten die US-Agenten vom NSA<br />
schon in Moskau im Büro einbrechen, die<br />
Schreibmaschinen klauen und später die<br />
Farbbänder auswerten. Doch auch hier gibt<br />
es einen Agenten-Kniff: Gewebefarbbänder<br />
benutzen. Denn bei Karbonbändern sollen<br />
die getippten Buchstaben zu einfach zu entziffern<br />
sein. Und ganz, ganz Geheimes wird<br />
in Moskau ohnehin nur noch per Hand geschrieben.<br />
Top-Agenten mit Schreibmaschine unterm<br />
Arm – wenn das Schule macht, muss sich<br />
auch Hollywood umstellen. Filmspione wie<br />
James Bond werden keine Hightech-Kommunikation<br />
mehr nutzen können, vorbei ist<br />
es mit Science-Fiction. James Bond hockt<br />
künftig brav an der Schreibmaschine wie<br />
einst Moneypenny. Die gute, alte Zeit,<br />
seufz.<br />
Vielleicht sieht man den Leinwand-Agenten<br />
bald wieder mit einem Kassetten-Walkman<br />
herumlaufen oder im Casino Bowle<br />
trinken statt Wodka Martini. Ein schöner<br />
Siebziger-Jahre-Eierkocher ließe sich von<br />
seinem Wissenschaftler „Q“ als Drohne umbauen.<br />
Diese Idee hätte übrigens auch dem<br />
bundesdeutschen Verteidigungsminister<br />
viel Geld gespart.<br />
bur<br />
QUERGEDACHT<br />
DIE AKTUELLE ZAHL<br />
200.500 Wohnungen<br />
sind 2012 in Deutschland fertiggestellt<br />
worden. 9,5 Prozent mehr als im<br />
Vorjahr.<br />
Quelle: Destatis<br />
Wagner-Jahr: Festspiele des Handwerks<br />
Ohne das Handwerk wären die Bayreuther Festspiele nichts. In<br />
der heißen Phase sind mehr als 130 Handwerker auf dem „Grünen<br />
Hügel“ be schäftigt. Tischler, Elektroniker, Mechatroniker, Maß schneider<br />
und Maskenbildner arbeiten bis zuletzt daran, dass nichts schiefgeht. Im<br />
Wagner-Jahr zum 200. Geburtstag des Komponisten ist das doppelt<br />
wichtig. Auf unserem Bild ist eine Wagner-Figur des Künstlers Ottmar Hörl<br />
zu sehen (www.deutsche-handwerks-zeitung.de/wagner).<br />
Viele Lehrstellen bleiben offen<br />
Kurz vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres verzeichnen die Lehrstellenbörsen der Kammern 24.000 offene Ausbildungsplätze<br />
Von Burkhard Riering<br />
Kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres fehlen<br />
deutschlandweit noch zehntausende Lehrlinge.<br />
Eine Umfrage der Deutschen Handwerks Zeitung unter<br />
den 53 deutschen <strong>Handwerkskammer</strong>n hat ergeben,<br />
dass allein in den Lehrstellenbörsen der Kammern<br />
gegenwärtig noch 24.000 offene Ausbildungsplätze<br />
gemeldet sind. Die Dunkelziffer ist weit höher,<br />
weil nicht alle Betriebe ihre Stellen melden. Bis Jahresende<br />
wird sich die Zahl aber noch verringern. Im vorigen<br />
Ausbildungsjahr blieben letztlich rund <strong>14</strong>.000<br />
Lehrstellen unbesetzt.<br />
Lage in Ostdeutschland dramatisch<br />
Früher fehlten Ausbildungsplätze, heute fehlen Auszubildende.<br />
Während die Ausbildungsbereitschaft des<br />
Handwerks gestiegen ist, schrumpft die Zahl der<br />
Schulabgänger. Auch der Drang zum Hochschulstudium<br />
junger Menschen ist dafür verantwortlich, dass<br />
immer mehr Lehrstellen offenbleiben.<br />
In Ostdeutschland ist die Lage geradezu dramatisch.<br />
Hier halbierte sich die Zahl der Schulabgänger<br />
binnen zehn Jahren. Mehr als 1.000 offene Ausbildungsplätze<br />
in fast 100 Berufen stehen derzeit auf der<br />
Online-Jugendseite des sächsischen Handwerks.<br />
Doch auch die Handwerker im Südwesten machen<br />
sich Sorgen um den Nachwuchs. „Für das neue Ausbildungsjahr<br />
gibt es noch 3.300 offene Lehrstellen in Baden-Württemberg“,<br />
sagt Landes-Handwerkspräsident<br />
Joachim Möhrle. Er rechnet damit, dass sie großteils<br />
unbesetzt bleiben. Im Vorjahr waren 1.500 Lehrstellen<br />
nicht besetzt worden. „Wir werden in Zukunft immer<br />
ein Überangebot haben“, glaubt Möhrle.<br />
In Bayern ist die Lage ähnlich. Bayerns Handwerkspräsident<br />
Heinrich Traublinger: „Für das Gesamtjahr<br />
2013 werden wir uns wohl erneut auf einen Rückgang<br />
bei den Neuabschlüssen einstellen müssen. Es wird<br />
für unsere Betriebe immer schwerer, geeignete Kandidaten<br />
für eine Lehrstelle zu finden.“ 2012 konnten 31<br />
Prozent der Lehrstellen im bayerischen Handwerk<br />
nicht besetzt werden. „Im laufenden Ausbildungsjahr<br />
dürften die Schwierigkeiten eher noch zunehmen.“<br />
Junge Menschen fürs Handwerk gewinnen<br />
Das Handwerk arbeitet dagegen an. Der Zentralverband<br />
des Deutschen Handwerks setzt darauf, dass die<br />
Gleichwertigkeit von Meisterbrief und Bachelor diesen<br />
Trend zumindest mittelfristig aufbrechen kann.<br />
Kurzfristig hofft man, dass mehr Abiturienten und<br />
Studien-Abbrecher ins Handwerk wechseln.<br />
Am meisten gesucht werden nach Recherchen der<br />
Deutschen Handwerks Zeitung zurzeit Elektroniker,<br />
Anlagenmechaniker, Kfz-Mechatroniker, Bäcker,<br />
Tischler und Friseure. Leitartikel: Seite 4<br />
WIRTSCHAFT & POLITIK<br />
Stromkostenbefreiung für Firmen<br />
Brüssel prüft Beihilfe in Deutschland . . .2<br />
Debatte um Mindestlohn<br />
Ringen um eine gerechte Regelung . . . .2<br />
REGIONAL<br />
HALLE (SAALE)<br />
Obermeistertag: Mehr Anerkennung<br />
für duale Ausbildung gefordert . . . . . 7<br />
Handwerkstag: Chancen und Risiken<br />
der Energiewende diskutiert . . . . . . . 8<br />
WorldSkills: Gymnasiasten aus Landsberg<br />
besuchen Wettkämpfe . . . . . . . 9<br />
BETRIEB<br />
STEUER<br />
Neue Spielregeln für Unternehmer<br />
Noch mehr „Jahressteuergesetz<br />
light“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />
Dienstwagen im Visier<br />
BFH ändert Rechtsprechung . . . . . . .11<br />
HALLEN- UND OBJEKTBAU<br />
Heizen wie unter freiem Himmel<br />
Wärmestrahlung dank Klimadecke . . . .12<br />
MITTELSTANDSFINANZIERUNG<br />
Alternativen für Gründer<br />
Es muss nicht immer eine Bank sein . .13<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . .<strong>14</strong><br />
INTERNET<br />
WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE<br />
Ferienjobber im Betrieb<br />
Was Sie aus steuerlicher und rechtlicher<br />
Sicht beachten müssen, wenn Sie während<br />
der Ferien Schüler und Studenten<br />
als Aushilfskräfte anstellen, zeigt ein<br />
Merkblatt unter www.deutschehandwerks-zeitung.de/ferienjob.<br />
Das waren die WorldSkills 2013<br />
Bilder, Video und ein Interview mit einem<br />
der zwei Goldmedaillengewinner der<br />
Berufsweltmeisterschaften in Leipzig<br />
gibt es unter www.deutsche-handwerkszeitung.de/worldskills.<br />
Ausbildung und Familien<br />
Auch im Handwerk haben Azubis die<br />
Möglichkeit, eine Ausbildung in Teilzeit<br />
zu absolvieren. Was dabei zu beachten<br />
ist, lesen Sie unter www.deutschehandwerks-zeitung.de/teilzeit.<br />
DHZ IST PREISTRÄGER DES JAHRES 2012<br />
SCHLAGLICHTER<br />
Arbeiten mit über 60 Jahren<br />
Mehr als 70 Prozent der in Deutschland<br />
Beschäftigten sehen laut der jüngsten<br />
„Europäischen Erhebung über die Arbeitsbedingungen“<br />
kein Problem darin,<br />
mit über 60 Jahren noch zu arbeiten.rub<br />
Kleine Haushalte<br />
Im vergangenen Jahr haben in 75 Prozent<br />
der 40,7 Millionen privaten Haushalte<br />
in Deutschland maximal zwei Personen<br />
gelebt, ergab der jüngste so genannte<br />
„Mikrozensus“. Mit knapp 41<br />
Prozent liegen die Ein personen -<br />
haushalte dabei noch vor den Zweipersonenhaushalten.<br />
rub<br />
„Tag des Handwerks“<br />
am 21. September<br />
Angebote der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
Bereits zum dritten Mal wird am 21. September der<br />
„Tag des Handwerks“ gefeiert. Das Motto diesmal:<br />
„Zukunft kommt von Können.“ Ab 10. September werden<br />
bundesweit Plakate, Megalights und Superposter<br />
öffentlich zu sehen sein.<br />
Sie wollen Ihren Betrieb öffnen? Sie wollen Werbung<br />
machen und brauchen Plakate? Ihre Ideen sind<br />
gefragt. Die Kammer unterstützt Sie. Ihre Aktionen<br />
werden in einer bundesweiten Karte eingetragen, Ihr<br />
Betrieb auf der Kammerwebseite (www.hwkhalle.de/<br />
de/tagdeshandwerks) verlinkt und auf Facebook veröffentlicht.<br />
dhz<br />
Anzeige<br />
Ihre Ansprechpartnerin: Manuela Isajewa,<br />
Tel. 0345/2999-1<strong>14</strong>, E-Mail: misajewa@hwkhalle.de<br />
Entscheiden Sie sich einen Tag vor den Bundestagswahlen doch einfach für das Handwerk.<br />
Foto: ZDH Imagekampagne
REGIONAL<br />
Deutsche Handwerks Zeitung<br />
<strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Gymnasiasten aus Landsberg haben<br />
die Wettkämpfe bei der Berufe-WM<br />
in Leipzig verfolgt. Seite 9<br />
Ausg. <strong>14</strong> | 26. Juli 2013 | 65. Jahrgang HANDWERKSKAMMER HALLE (SAALE) 7<br />
WIRTSCHAFT IN ZAHLEN<br />
EEG-Umlage<br />
1,20<br />
1,13<br />
3,53<br />
5,277<br />
2007 2009 2011 2013<br />
EEG-Umlage beim Strompreis in Cent pro kWh<br />
Quelle: Bundesregierung<br />
Wir gratulieren<br />
zum Geburtstag<br />
In der Zeit vom 29. Juli bis 11. August 2013<br />
gratulieren wir zu folgenden Geburtstagen:<br />
Anhalt-Bitterfeld: Franz-Hugo Banse zum<br />
70., Uwe Beithe zum 60., Kurt Bökenkröger<br />
zum 60., Manfred Bongart zum 60.,<br />
Manuela Hanke zum 50., Dieter Herl zum<br />
65., Dietmar Kluge zum 60., Wilfried Lippe<br />
zum 65., Mathias Nowak zum 50., Herko<br />
Plötz zum 50., Walter Schuboth zum 65.,<br />
Erika Soppa zum 65., Elfriede Sturm zum<br />
85., Thomas Ziemer zum 50.;<br />
Burgenlandkreis: Werner Bühring zum<br />
70., Paul Foth zum 65., Jörg Heitzmann<br />
zum 60., Peter Heyner zum 75., Bernd<br />
Hülßner zum 65., Sylvia Kupke zum 65.,<br />
Olaf Markwardt zum 60., Ernst Mathae zum<br />
60., Stefan Nebelung zum 50., Joachim<br />
Scheithauer zum 60., Hartmut Stahr zum<br />
60., Bernd Tettenborn zum 60., Rolf Töpfer<br />
zum 60.;<br />
Dessau-Roßlau: Brigitte Hofmann zum<br />
65., Uwe Lingner zum 50.;<br />
<strong>Halle</strong> (Saale): Angelika Albrecht zum 65.,<br />
Hannelore Grundmann zum 70., Heidemarie<br />
Grundmann zum 65., Albinas Ratomskis<br />
zum 60., Ehrenfried Rosenberger zum 60.,<br />
Karl-Heinz Steuke zum 60.;<br />
Mansfeld-Südharz: Bodo Ermisch zum<br />
60., Ulrich Franz zum 50., Klaus Friz zum<br />
70., Klaus Giebitz zum 60., Otto Hermert<br />
zum 65., Gunter Riegler zum 50., Udo Stützer<br />
zum 65., Ernst-Albrecht Wahl zum 60.;<br />
Saalekreis: Kirsten Bidmon zum 60.,<br />
Frank Bogmann zum 50., Maik Bornschein<br />
zum 50., Hans-Joachim Diedrich zum 65.,<br />
Klaus Ganz zum 60., Hans-Rüdiger Maritzen<br />
zum 65., Andreas Roßdeutscher zum 50.,<br />
Hans-Joachim Scheer zum 60., Ronald<br />
Scheffel zum 50., Hans-Jürgen Stachel zum<br />
70., Hans Steidle-Sailer zum 60., Horst Stiller<br />
zum 60., Helmut Werner zum 60.;<br />
Salzlandkreis: Steffen Kelker zum 50.,<br />
Hans-Jürgen Klimaschewski zum 65., Frank<br />
Schößler zum 50., Hans-Joachim Spiegler<br />
zum 60.;<br />
Wittenberg: Volker Ischganeit zum 60.,<br />
Mario Kunz zum 50., Ralf-Thomas Lehmann<br />
zum 50., Henry Ogieglo zum 50., Thomas<br />
Ortmann zum 50., Lutz Redieske zum 50.,<br />
Gerhard Stockmann zum 75., Klaus Thielemann<br />
zum 65., Martina Weber zum 60..<br />
Rentenberatung<br />
Für Handwerksunternehmen<br />
Am <strong>14</strong>. August informiert Sie Ralph<br />
Hoffmann vom Versorgungswerk von<br />
9 bis 12 Uhr in der Gräfestraße 22,<br />
Raum 304, in <strong>Halle</strong> zum Thema Rente.<br />
Anmelden können Sie sich<br />
unter Tel. 0345/2926122<br />
Alles Wissenswerte<br />
aus Ihrem<br />
Kammerbezirk<br />
Die Kammerseiten auf:<br />
deutsche-handwerks-zeitung.de<br />
Die ausgezeichneten Innungen<br />
mit ihren Obermeistern<br />
und dem Präsidenten: Jens Fischer,<br />
Gold- und Silberschmiedeinnung<br />
Sachsen-Anhalt; Heinz<br />
Zachei, Baugewerkeinnung <strong>Halle</strong>-Saalekreis;<br />
Katrin Berend, Friseurinnung<br />
Eisleben; Thomas<br />
Keindorf, Präsident der HWK;<br />
Wolfgang Heder, Maler- und Lackiererinnung<br />
<strong>Halle</strong>-Saalkreis-<br />
Merseburg; Otto Lucke, Informationstechnikerinnung<br />
Anhalt.<br />
Fotos: L. Dietsch<br />
Innungsobermeistertag<br />
auf den WorldSkills in Leipzig<br />
Kammerpräsident Thomas Keindorf fordert mehr Anerkennung der dualen Ausbildung und eine stärkere Handwerksorganisation<br />
Es war warm am 4. Juli und in den <strong>Halle</strong>n der Leipziger<br />
Neuen Messe schwitzten die weltbesten<br />
Lehrlinge aus 53 Nationen in 45 Wettkampfdisziplinen<br />
auf der Berufe-WM – WorldSkills (siehe auch Artikel<br />
auf Seite 9). Während unter den 1.000 Teilnehmern<br />
auch 41 Deutsche um den Sieg kämpften, trafen sich<br />
die Innungsobermeister im Kammerbezirk <strong>Halle</strong> im<br />
Presseraum. Vorher hatten sie mit einem Rundgang<br />
über die Messe die jungen Wettkämpfer bewundert.<br />
Anlässlich der WorldSkills wurde der Innungsobermeistertag<br />
nach Leipzig verlegt. Begrüßt werden<br />
konnte der Geschäftsführer der WorldSkills, Hubert<br />
Romer, der nicht nur über die Herausforderung der<br />
Organisation dieser WM sprach, sondern auch von der<br />
nicht erwarteten großen Resonanz. Die Spiele ganz in<br />
Deutschland zu verankern, wäre sein Traum, so Romer.<br />
Immerhin fand die WM nun schon das dritte Mal<br />
in Deutschland statt. „Leistung lohnt nur, wenn man<br />
jemanden findet, der sie anerkennt“, die Worte aus der<br />
Rede des Präsidenten Thomas Keindorf könne er<br />
nur ausdrücklich unterstreichen, so der WordSkills-<br />
Geschäftsführer, der die Berufe-WM ebenso als<br />
Präsentation einer erfolgreichen dualen Ausbildung<br />
bewertet.<br />
Duale Ausbildung als Erfolgsmodell<br />
Direkt vom Wettkampf berichtete Andreas Bräuer,<br />
Maurermeister und Fachbereichsleiter Bau- und Ausbau<br />
des BTZ Borsdorf der <strong>Handwerkskammer</strong> Leipzig.<br />
Seit 20. Juni bereitete er auf der Messe den Stand der<br />
Maurer vor. Von 5 bis 23 Uhr war er dann während der<br />
Wettkämpfe auf den Beinen, um als Assistent des<br />
Supervisors den Ablauf zu kontrollieren. „Die Organisation<br />
war perfekt und für mich einmalig. Baumaterialien<br />
wurden im Vorfeld in alle teilnehmenden Länder<br />
verschickt, Werkzeugkisten eingeflogen.“ Auf einer<br />
Fläche von 2.000 Quadratmetern kämpften hier<br />
Azubis aus 24 Ländern um den Sieg. Und die Aufgabe?<br />
„Knifflig und in nur 22 Stunden hätte ich mir so einen<br />
Rundbogen nicht zugetraut“, sagte der Maurer -<br />
meister.<br />
Dass dem dualen Ausbildungsmodell mehr Anerkennung<br />
zukommen sollte, war ein Kernpunkt der Rede<br />
des Kammerpräsidenten. Keindorf kritisierte Studien-<br />
und Medienberichte, die eine höhere Abiturquote<br />
gerade für Sachsen-Anhalt forderten, scharf.<br />
Den Widerspruch im aktuellen Bildungsbericht der<br />
OECD, einerseits das duale Ausbildungssystem zu loben,<br />
andererseits aber eine größere Anzahl von Hochschulabsolventen<br />
zu empfehlen, kritisierte der Präsident.<br />
Er forderte die Anerkennung des Meisterbriefs<br />
durch die EU-Kommission, die „geradezu ignorant in<br />
ihren länderspezifischen Empfehlungen den Meisterbrief<br />
als ungerechtfertigte Beschränkung und Marktzugangsschranke<br />
bezeichnet, gleichzeitig aber das<br />
duale Ausbildungssystem in Deutschland lobt und als<br />
‚Best Practice‘ den Krisenländern Südeuropas empfiehlt“.<br />
Der Präsident führte für das „Erfolgsmodell<br />
Meister“ Zahlen im Kammerbezirk an: Existieren nach<br />
vier Jahren statistisch gesehen noch sechs von zehn<br />
eingetragenen Meisterbetrieben, sind es bei den zulassungsfreien<br />
nur 2,5. Die fachlichen und betriebswirtschaftlichen<br />
Kenntnisse, die die Meisterausbildung<br />
bietet, seien die Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />
Unternehmerexistenz. Die Handwerksnovelle von<br />
2003, die außerdem noch zu weniger ausbildenden<br />
Firmen und zu einer geringeren Beschäftigtenzahl geführt<br />
hat, kritisierte der Präsident ausdrücklich.<br />
Innungen attraktiver machen<br />
Im Fokus seiner Rede stand auch die Handwerksorganisation.<br />
Die Mehrzahl der Innungen klage über sinkende<br />
Mitgliedszahlen, so Keindorf. Er forderte, die<br />
Innungen attraktiver zu machen und Ideen zu entwickeln.<br />
Er mahnte einen stärkeren Zusammenhalt auf<br />
der Grundlage von partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />
in der gesamten Handwerksorganisation an. Innungen<br />
könnten an den Meisterschulen der Kammer<br />
auch künftige Mitglieder werben, sagte der Präsident.<br />
Die Rechtsaufsicht der Kammer über Innungen und<br />
Kreishandwerkerschaften bat er zu respektieren.<br />
Denn: „Aufsicht bedeutet auch Satzungen, Haushalts -<br />
pläne, Wahlprotokolle und so weiter zu prüfen und zu<br />
bestätigen. (…) Wir leisten unsere Aufsicht also nicht,<br />
um die Innungen und KH zu verärgern, sondern auch<br />
zu deren Schutz“, erklärte er weiter.<br />
In einem Ausblick auf die Meisterfeier, die zum Tag<br />
des Handwerks am 21. September im Rosarium in<br />
Sangerhausen stattfindet und auf der mehr als<br />
200 Meister beglückwünscht werden, stellte er die<br />
Frage: „Wissen Sie, wer der erfolgreichste Meistermacher<br />
in Deutschland ist? Nicht Jürgen Klopp, sondern<br />
unser Handwerk.“ Über 9.000 Meisterschüler hat die<br />
Kammer <strong>Halle</strong> seit 1992 verabschiedet.<br />
Beste Innung ausgezeichnet<br />
Auf dem Obermeistertag wurde die „Beste Innung<br />
2012“ ausgezeichnet. Der von der Kammer initiierte<br />
Wettbewerb fand zum sechsten Mal statt. Zwölf Innungen<br />
hatten sich beworben. Die zwei ersten Plätze<br />
belegten die Gold- und Silberschmiedeinnung Sachsen-Anhalt<br />
und die Innung Informationstechnik Anhalt.<br />
Drei dritte Plätze wurden vergeben an die Baugewerkeinnung<br />
<strong>Halle</strong>-Saalekreis, die Maler- und Lackiererinnung<br />
<strong>Halle</strong>-Saalkreis-Merseburg und die Friseur -<br />
innung Eisleben. Mit der Auszeichnung soll die Innungsarbeit<br />
gewürdigt werden. Teilnehmen am Wettbewerb<br />
kann jede Kreis-, Bezirks- oder Landesinnung,<br />
die ihren Sitz im Kammerbezirk <strong>Halle</strong> hat. Die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
lobt Preise in Höhe von 2.000 Euro,<br />
1.500 Euro und 750 Euro aus.<br />
Personeller Wechsel<br />
Aus den Ämtern verabschiedetet wurden seit dem letzten<br />
Obermeistertag in der halleschen Moritzburg die<br />
Obermeister Detlef Eichentopf, Tischlerinnung, Adolf<br />
Postatny, Schneiderinnung, und Wolfgang Sauder, Bauinnung<br />
– alle aus dem Mansfeld-Südharzkreis; Robert<br />
Nicolas, Friseurinnung <strong>Halle</strong>, und Birgit Raffael, Bäckerinnung<br />
Wittenberg. Neu- oder wiedergewählt wurden<br />
Detlef Wittig als Nachfolger von Detlef Eichentopf aus<br />
der Tischlerinnung, Hagen Robel, SHK-Innung aus dem<br />
Mansfeld-Südharzkreis, Otto Lucke aus Halberstadt für<br />
die Informationstechniker-Innung mit Sitz in Zerbst; Michael<br />
Wiecker von der Landesinnung der Konditoren<br />
aus Wernigerode; Rudolf Rübner, Kfz-Innung aus Zeitz;<br />
Bettina Pfeiffer, Friseurinnung <strong>Halle</strong>, und Martin Crone,<br />
Glaserinnung aus <strong>Halle</strong>, sowie Matthias Pohl, Malerinnung,<br />
und Norbert Käpernick, Bäckerinnung aus Wittenberg.<br />
Hilfe beim Start in<br />
die Selbstständigkeit<br />
Existenzgründerseminar<br />
Der Weg in die Selbstständigkeit bietet<br />
viele Chancen, aber auch einige Risiken.<br />
Um Existenzgründern diesen Weg<br />
zu erleichtern, bietet das Bildungs- und<br />
Technologiezentrum (BTZ) der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong> (Saale) vom 1. bis<br />
3. August ein Existenzgründerseminar<br />
an. Im Mittelpunkt stehen dabei Themen<br />
wie Businessplan, Fördermittel,<br />
Vorbereitung der Bankunterlagen und<br />
des Bankgesprächs, Steuern, Marketing,<br />
Rechte für Existenzgründer usw.<br />
Ihre Ansprechpartnerin: Sylke Reinke,<br />
Tel. 0345/7798-802, E-Mail: sreinke@<br />
hwkhalle.de<br />
Sommerakademie<br />
Die diesjährige Sommerakademie vom 26.<br />
bis 30. August wird von der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong> (Saale) gemeinsam mit der<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> zu Leipzig, der Industrie-<br />
und Handelskammer (IHK) zu Leipzig<br />
und der IHK <strong>Halle</strong>-Dessau organisiert. Eine<br />
Anmeldung ist erforderlich. Termine:<br />
26. August: „SEPA? IBAN? Was kommt da<br />
auf uns zu?“, HWK <strong>Halle</strong>, Gräfestraße 24,<br />
Hans-Sachs-Saal, 16–18 Uhr, Anmeldung:<br />
Katrin Leistner<br />
27. August: „Mängelbeseitigungskosten:<br />
Vorsicht Falle!“, BTZ <strong>Halle</strong>-Osendorf,<br />
Straße der Handwerker 2, Theoriegebäude<br />
II, 16–18 Uhr, Anmeldung: Katrin Leistner<br />
27. August: „Grundlagen handgeführter<br />
Drehmaschinen“ (Voraussetzung: Metallgrundberuf),<br />
BTZ <strong>Halle</strong>-Osendorf, Straße<br />
der Handwerker 2, <strong>Halle</strong> D, 8–16 Uhr, Anmeldung:<br />
Sylke Reinke<br />
27. August: „Folgen eines Mindestlohns<br />
im Friseur-Handwerk“, BTZ <strong>Halle</strong>-Osendorf,<br />
Straße der Handwerker 2, Theoriegebäude II,<br />
18–20 Uhr, Anmeldung: Katrin Leistner<br />
28. August: „Man wird nicht plötzlich 65 –<br />
Nachfolge im Unternehmen regeln“, BTZ<br />
<strong>Halle</strong>-Osendorf, Straße der Handwerker 2,<br />
Großer Seminarraum, Anmeldung: Katrin<br />
Leistner<br />
28. August: „Grundlagen handgeführter<br />
Drehmaschinen“ (Voraussetzung: Metallgrundberuf),<br />
BTZ <strong>Halle</strong>-Osendorf, Straße<br />
der Handwerker 2, <strong>Halle</strong> D, 8–16 Uhr, Anmeldung:<br />
Sylke Reinke<br />
Anmeldungen bei Katrin Leistner,<br />
Tel. 0345/2999-227, kleistner@hwkhalle.de,<br />
und Sylke Reinke, Tel. 0345/7798-802,<br />
sreinke@hwkhalle.de. Das Programm finden<br />
Sie auch unter www.hwkhalle.de<br />
<strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Impressum:<br />
<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> (Saale)<br />
Gräfestraße 24, 06110 <strong>Halle</strong><br />
Telefon: 0345 2999-0<br />
Fax: 0345 2999-200<br />
http://www.hwkhalle.de<br />
info@hwkhalle.de<br />
Verantwortlich:<br />
Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Rogahn<br />
Maurer stellten zu den WorldSkills einen Rundbogen her.<br />
40 Obermeister waren auf die Messe in Leipzig gekommen.
8<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
Deutsche Handwerks Zeitung<br />
Ausg. <strong>14</strong> | 26. Juli 2013 | 65. Jahrgang<br />
Unternehmensbörse<br />
Für einen langjährig bestehenden Bau -<br />
elementehandel aus dem Raum <strong>Halle</strong><br />
wird im Zuge der geplanten Unternehmensnachfolge<br />
ein Geschäftsführer und<br />
Teilhaber gesucht. Möglich ist auch eine<br />
Komplettübernahme. Die Tätigkeiten<br />
des Unternehmens umfassen neben<br />
dem Bauelementehandel auch die Montage.<br />
Das gut etablierte Unternehmen<br />
ist sowohl regional als auch überregional<br />
tätig. Verkaufspreis nach Vereinbarung.<br />
Chiffre: A 259<br />
Suche engagierten Nachfolger für alteingesessenes<br />
Metallbauunternehmen im<br />
südlichen S.-A. Das Objekt liegt im Gewerbegebiet.<br />
Zur Firma gehören neben<br />
Werkstatt, Büro, Aufenthaltsraum auch<br />
Lagerflächen und eine Wohnung.<br />
Chiffre: A 271<br />
Unternehmen in einer Kleinstadt im östlichen<br />
Sachsen-Anhalt mit verschiedenen<br />
Bereichen (Landtechnik, Nutzfahrzeuge,<br />
Metallbau, Kommunaltechnik) sucht für<br />
die einzelnen Bereiche einen Nachfolger<br />
oder auch Teilhaber. Auch für Existenzgründer<br />
geeignet. Ausreichend Werkstattflächen<br />
sind vorhanden.<br />
Chiffre: A 290<br />
Ein gut etabliertes Fotostudio mit Reisebüro<br />
im Großraum <strong>Halle</strong>/Bitterfeld sucht<br />
aus Altersgründen einen Nachfolger.<br />
Fester Kundenstamm ist vorhanden.<br />
Chiffre: A 296<br />
Verkaufe aus Altersgründen Gebäude -<br />
reinigungsunternehmen mit zwei Standorten<br />
im südlichen Sachsen-Anhalt. Die<br />
Übergabe erfolgt mit langfristigem Auftragsvolumen,<br />
technischer Ausstattung,<br />
Fuhrpark und langjährig eingearbeitetem<br />
Personal. Firmensitz ist in gemieteten<br />
Objekten. Einführung/Einarbeitung in<br />
Kundenstamm denkbar. Chiffre: A 324<br />
Für eine kleine Tischlerei wird aus Altersgründen<br />
ein Nachfolger gesucht. Die<br />
Tischlerei befindet sich seit 1860 in Familienbesitz<br />
und sollte durch einen Nachfolger<br />
weiter bestehen bleiben. Sie ist<br />
mit Grundstück (ca. 900 m²) zu verpachten<br />
oder zu verkaufen. Der Grundbedarf<br />
an Maschinen ist vorhanden.<br />
Chiffre: A 331<br />
Gutgehendes Zimmereiunternehmen im<br />
Landkreis Wittenberg, Schwerpunkt<br />
handwerklicher Holzfertigbau, sehr gute<br />
Anbindung an A 9, mit Fertigungshalle<br />
sowie Wohn- und Gewerbeimmobilie<br />
komplett zu verkaufen. Chiffre: A 332<br />
Ansprechpartnerin: Angelika Stelzer,<br />
Tel. 0345/2999-221, E-Mail: astelzer@<br />
hwkhalle.de, www.hwkhalle.de<br />
Hans-Joachim Vogel<br />
in Vorstand gewählt<br />
LIV Maler und Lackierer<br />
Für sein langjähriges ehrenamtliches<br />
Engagement für das Fahrzeuglackiererhandwerk<br />
von Sachsen-Anhalt wurde Hans-<br />
Joachim Schrader von Landesinnungsmeister<br />
Uwe Runge (v.li.) mit der Ehrennadel des<br />
Landesinnungsverbandes in Gold ausgezeichnet.<br />
Foto: HWK<br />
Im Rahmen des XXV. Verbandstages des<br />
Landesinnungsverbands (LIV) Malerund<br />
Lackierhandwerk Sachsen-Anhalt<br />
in Sangerhausen/Wallhausen fand auch<br />
die Fahrzeuglackiertagung Sachsen-Anhalt<br />
statt.<br />
Der langjährige Vorsitzende der<br />
Fachgruppe Fahrzeuglackierer, Hans-<br />
Joachim Schrader, wurde verabschiedet.<br />
Nachdem Schrader erst sein Unternehmen<br />
an die Tochter übergeben hatte,<br />
übergab er nun auch sein Ehrenamt.<br />
Zum neuen Vorsitzenden der Fachgruppe<br />
Fahrzeuglackierer wurde Lackierermeister<br />
Hans-Joachim Vogel aus Flemmingen<br />
(Burgenlandkreis) gewählt.<br />
Zukünftig wird er die Interessen der<br />
Fahrzeuglackierer im Landesverbandsvorstand<br />
und auf Bundesebene vertreten.<br />
Politik stellt sich den<br />
Forderungen des Handwerks<br />
Diskussion über Chancen und Risiken der Energiewende bei Handwerkstag-Konferenz in Magdeburg<br />
Im Podium diskutierten Petra Sitte, MdB Linke, Andreas Schmidt, SPD-Bundestagskandidat, Tino Sorge, CDU-Bundestagskandidat, Jens<br />
Ackermann, MdB FDP, und Steffi Lemke, Bundesgeschäftsführerin B90/Grüne (v.li.), mit Vertretern des Handwerks über bezahlbare Energie<br />
und die Energiewende.<br />
Foto: J. Ziegler<br />
Der Handwerkstag Sachsen-Anhalt<br />
hatte Vertreter aller Bundestagsparteien<br />
am 4. Juli zum Dialogforum<br />
„Energie für das Handwerk? Chancen<br />
und Kosten der Energiewende“ mit dem<br />
regionalen Handwerk nach Magdeburg<br />
eingeladen. 60 Teilnehmer waren gekommen.<br />
Im Podium diskutierten Jens<br />
Ackermann, MdB FDP; Petra Sitte, MdB<br />
Linke; Steffi Lemke, Bundesgeschäftsführerin<br />
B90/Grüne; Andreas Schmidt,<br />
SPD-Bundestagskandidat, und Tino<br />
Sorge, CDU-Bundestagskandidat, mit<br />
Vertretern des Handwerks über die Forderungen<br />
nach einer bezahlbaren und<br />
strategisch optimal ausgerichteten<br />
Energiewende.<br />
Reform des EEG notwendig<br />
Ein verlässliches und bezahlbares Energieangebot<br />
forderte Hans-Jörg Schuster,<br />
Präsident des Handwerktages Sachsen-<br />
Anhalt. Einig waren sich Handwerk<br />
und Politik, dass eine Reform des<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)<br />
überfällig sei. Die ständig steigende<br />
EEG-Umlage sei zu einer Belastung für<br />
die Betriebe des Handwerks und des<br />
Mittelstandes geworden. Eine Absenkung<br />
des Strompreises wäre zukünftig<br />
Das Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk<br />
(SHK) in Sachsen-Anhalt hat<br />
eine Initiative zum Tausch alter Pumpen<br />
gegen Hocheffizienzpumpen unter<br />
Schirmherrschaft des Verkehrsministers<br />
von Sachsen-Anhalt, Thomas Webel, gestartet.<br />
Steigende Energiekosten zwingen<br />
immer mehr Eigenheimbesitzer,<br />
nicht mehr zu erwarten und das Problem<br />
dadurch noch verschärft. „Dagegen<br />
stehen die Ausnahmen für energieintensive<br />
Großverbraucher, die deutlich<br />
restriktiver gehandhabt werden müssen“,<br />
forderte Schuster. Er kritisierte,<br />
dass immer mehr Großbetriebe sich<br />
von der EEG-Umlage befreien ließen.<br />
Nachdem ursprünglich nur Unternehmen<br />
mit einem Stromverbrauch von<br />
zehn Gigawatt pro Jahr eine Ausnahmegenehmigung<br />
erteilt bekommen sollten,<br />
wurde diese Grenze inzwischen auf<br />
ein Gigawatt abgesenkt. Hierdurch entstünde<br />
ein starkes wirtschaftliches<br />
Missverhältnis.<br />
Die Kosten der Energiewende dürften<br />
letztlich nicht nur Privathaushalten<br />
und kleinen Betrieben aufgebürdet werden.<br />
„Sonst verfehlt das Gesetz seinen<br />
eigentlichen Nutzen völlig und führt<br />
stattdessen zum Beispiel zu einer ungerechten<br />
Wettbewerbsverzerrung“, so<br />
der Präsident des Handwerkstages.<br />
Energieeffizienz fördern<br />
Fachverband SHK Sachsen-Anhalt unterstützt Energieeffizienz<br />
Weitere Gesprächsthemen waren Energieeffizienz<br />
und energetische Sanierung.<br />
Bei der Wärmeversorgung von Gebäuden<br />
bestehe ein höheres Einsparpotenzial<br />
als im Strombereich, sagte Sven<br />
Börjesson vom Projekt „Haus sanieren –<br />
profitieren!“.<br />
Das Handwerk setze bei Energieeffizienz<br />
vor allem auf Anreize für die<br />
Hausbesitzer. Einen Sanierungszwang<br />
dürfe es dagegen nicht geben. Vor diesem<br />
Hintergrund kritisierten die Handwerksvertreter<br />
das Scheitern der Gesetzesinitiative<br />
2012 im Bundesrat. Diese<br />
beinhaltete die steuerliche Förderung<br />
von Sanierungsmaßnahmen zur Einsparung<br />
von Energie. Ein wichtiger<br />
Schritt zum Erreichen der CO 2 -Einsparziele<br />
sei dadurch vertan worden. Entscheidend<br />
sei auch, Maßnahmen mit<br />
dem größten Einsparpotenzial zu fördern,<br />
statt ausschließlich zwanghaft das<br />
Netz auf einen Großverbrauch an Strom<br />
auszurichten.<br />
Deutlich wurde auf der Konferenz<br />
auch die Komplexität der Energiewende.<br />
So seien Speicherlösungen noch<br />
nicht in dem Umfang verfügbar, wie<br />
sie für eine stabile Netzversorgung<br />
durch erneuerbare Energien nötig<br />
wären, eine stärkere Technologieförderung<br />
stünde hier an. Für Sachsen-Anhalt<br />
gelte dies in besonderem Maß, da<br />
hier bereits 41 Prozent des Stroms aus<br />
erneuerbaren Energien besteht.<br />
Initiative zum Pumpentausch<br />
Vermieter und Gewerbetreibende, Maßnahmen<br />
zur Reduzierung des Energieverbrauches<br />
durchzuführen. Der Austausch<br />
alter Heizungsumwälzpumpen<br />
ist eine Möglichkeit.<br />
In Sachsen-Anhalt gibt es ein Potenzial<br />
von über 500.000 Pumpen, die<br />
durch Hocheffizienztechnik ausgetauscht<br />
werden könnten (Quelle: Fachverband<br />
SHK). Weiteres Plus für den<br />
Wechsel ist die kurze Amortisierungszeit<br />
der Investitionskosten von unter<br />
Verkehrsminister Thomas Webel verkündet als Schirmherr die Initiative zum Austausch<br />
alter Heizungsumwälzpumpen gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Fachverbandes<br />
SHK Sachsen-Anhalt, Dr. Hans-Michael Dimanski (li.), Landesinnungsmeister Andreas<br />
Röber (2.v.li.) und dem Pressesprecher des Ministers, Bernd Kaufholz (re.).<br />
Foto: SHK Sachsen-Anhalt<br />
Wettbewerb: Pumpentausch<br />
Tauschen Sie Ihre alte Heizungspumpe<br />
gegen eine neue Hocheffizienzpumpe<br />
und gewinnen Sie.<br />
Anlässlich der Landesinitiative „Energiesparen<br />
mit Hocheffizienzpumpen“<br />
werden Energiesparer für ihr Engagement<br />
beim Klimaschutz belohnt. Unter<br />
allen Einsendern werden 50 Gutscheine<br />
in Höhe von jeweils 100 Euro verlost.<br />
Senden Sie bis zum 31.12.2013 eine<br />
Kopie der Handwerkerrechnung mit<br />
dem Stichwort „Pumpentausch“ an den<br />
Fachverband SHK Sachsen-Anhalt, Gustav-Ricker-Str.<br />
62, 39120 Magdeburg<br />
oder füllen Sie das Online-Anmeldeformular<br />
unter www.pumpe-tauschen.de<br />
aus.<br />
fünf Jahren. Dadurch seien die Kosten<br />
überschaubar und für den Klimaschutz<br />
werde ebenso gesorgt, begründet Landesinnungsmeister<br />
Andreas Röber die<br />
Aktion.<br />
Der Fachverband Sanitär, Heizung,<br />
Klima Sachsen-Anhalt ist der Zusammenschluss<br />
der in Sachsen-Anhalt<br />
bestehenden Fachinnungen im Handwerksbereich<br />
Sanitär, Heizung, Klima<br />
und vertritt als Landesinnungsverband<br />
die Interessen von ca. 1.000 Fachbetrieben<br />
mit etwa 4.500 Mitarbeitern und<br />
800 Lehrlingen.<br />
NACHRICHTEN AUS DER KH HALLE-SAALEKREIS<br />
7. Handwerkermarkt<br />
in Merseburg<br />
40 Aussteller und ein buntes Programm zogen viel Publikum an<br />
Im Mai fand der 7. Handwerkermarkt<br />
im Einkaufszentrum Merseburg-Meuschau<br />
statt. 40 Aussteller, darunter<br />
Handwerksbetriebe, insbesondere Kfz-<br />
Innungsbetriebe, Dienstleister und<br />
Krankenkassen präsentierten sich.<br />
Schirmherr Landrat Frank Bannert begrüßte<br />
ein großes Publikum.<br />
Mit einem bunten Rahmenprogramm<br />
war der Handwerkermarkt ein<br />
richtiger Familiensonntag. Musik, Tombola,<br />
eine Stuntshow, Tanzdarbietungen<br />
und ein Kinderflohmarkt waren zu<br />
erleben. Die große Gebrauchtwagenschau<br />
der Innungsbetriebe des Kfz-<br />
Handwerks fand wieder viel Beachtung,<br />
ebenso wie die Neuheiten der Branche.<br />
Neben den Autos konnten die Besucher<br />
sehen und probieren, wie ein Teppich<br />
seinen alten Glanz wiederbekommt<br />
oder ein Abflussrohr die ursprüngliche<br />
Funktion wiedererlangt. Weiterhin gab<br />
Übersicht über den Handwerkermarkt.<br />
KH <strong>Halle</strong>-Saalekreis<br />
Hauptsitz: Straße der Handwerker 2,<br />
06132 <strong>Halle</strong>, Tel. 0345/131570,<br />
Fax 0345/1315721,<br />
E-Mail: info@khs-hal-sk.de<br />
Nebensitz: Döcklitzer Tor 5,<br />
06268 Querfurt,<br />
es moderne Hausinstallation, Photovoltaik-<br />
und Solaranlagen sowie Zaun- und<br />
Bootsbau zu besichtigen. Die Austeller<br />
kamen mit vielen Besuchern über neue<br />
Techniken und bewährte Ausrüstungen<br />
ins Gespräch. Mehrmals am Tag fanden<br />
Tombolaverlosungen statt. Die Lose<br />
waren begehrt, lockten doch Preise<br />
wie ein Fahrrad, ein TV-Gerät und<br />
Service-Gutscheine der Autohäuser<br />
bzw. -werkstätten.<br />
Ein besonderes Dankeschön der Veranstalter<br />
geht an dieser Stelle an die<br />
Aussteller, die Helfer „hinter den Kulissen“,<br />
an die Sponsoren und an die Geschäfte,<br />
die für den Familien-Einkauf<br />
geöffnet hatten. Ebenso an den Schirmherren,<br />
den Merseburger Oberbürgermeister<br />
und die vielen Gäste, die durch<br />
ihr Interesse gezeigt haben, dass Handwerk<br />
und Handel sowie Dienstleistung<br />
große Wertschätzung erfahren.<br />
SOKA-Pflicht für Tischlerund<br />
Metallbaubetriebe?<br />
Innungsmitgliedschaft entbindet von Zahlung an SOKA<br />
In der Innung kann man sich die SOKA-Beiträge sparen.<br />
Tel. 034771/22422,<br />
Fax 034771/28331.<br />
Kreishandwerksmeister:<br />
Lothar Dieringer,<br />
Geschäftsführerin:<br />
Petra Patzschke.<br />
Foto: Petra Grune<br />
Alle Betriebe, die neben ihrem Hauptgewerk<br />
auch Bauleistungen oder Montageleistungen<br />
erbringen, sind verpflichtet,<br />
Beiträge an die SOKA-Bau zu<br />
zahlen. Das dazu notwendige Prüfverfahren<br />
wird durch die SOKA eingeleitet<br />
und basiert auf einem Betrag von<br />
20,1 Prozent der Jahresbruttolohnsumme<br />
des Betriebes.<br />
Bei 100.000 Euro sind das 20.100 Euro.<br />
Ausgenommen von der Verpflichtung<br />
zur Teilnahme am Sozialkassenverfahren<br />
sind die Tischler- und Metallbaubetriebe,<br />
die über ihre Mitgliedschaft<br />
in der für sie zuständigen Innung<br />
aufgrund ihrer Tätigkeit von den fachlichen<br />
Geltungsbereichen der entsprechenden<br />
Tarifverträge erfasst werden.<br />
Ein Innungsbeitrag beträgt etwa 650 Euro.<br />
Weitere Informationen hierzu – sowie<br />
zu den übrigen Leistungen Ihrer Berufsorganisation<br />
– erhalten Sie bei der<br />
Tischlerinnung Saale-Unstrut und der<br />
Metallbauinnung Querfurt-Nebra oder<br />
bei der Metallbauinnung <strong>Halle</strong>-Merseburg-Saalkreis.<br />
Vertreter Ihrer Innung<br />
werden zeitnah mit Ihnen das Gespräch<br />
suchen.<br />
Kontakt: Tischlerinnung Saale-Unstrut<br />
und Metallbauinnung Querfurt-Nebra,<br />
Tel. 0345/131570, Metallbauinnung <strong>Halle</strong>-<br />
Merseburg-Saalkreis, Tel. 0345/5483933<br />
Foto: handwerkskammer.de
Deutsche Handwerks Zeitung<br />
Ausg. <strong>14</strong> | 26. Juli 2013 | 65. Jahrgang HANDWERKSKAMMER HALLE (SAALE) 9<br />
Azubi gesucht?<br />
Lehrstellenbörse der Kammer<br />
In der Lehrstellenbörse unter der Adresse<br />
www.hwkhalle.de/de/lehrstellen und<br />
bei den Ausbildungsberatern der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong> (Saale) werden derzeit<br />
noch 535 Ausbildungsplätze angeboten.<br />
Gesucht wird Fachkräftenachwuchs<br />
in nahezu allen handwerklichen Berufen.<br />
Besonders viele Ausbildungsplätze<br />
werden für Anlagenmechaniker Sanitär-,<br />
Heizungs- und Klimatechnik,<br />
Metallbauer, Friseure, Kfz-Mechatroniker,<br />
Gebäudereiniger, Gerüstbauer,<br />
Elektroniker und Fachverkäufer/-in im<br />
Lebensmittelhandwerk angeboten.<br />
Bis zum 30. Juni 2013 wurden insgesamt<br />
423 neue Ausbildungsverhältnisse<br />
in die Lehrlingsrolle der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong> (Saale) eingetragen. Zum<br />
gleichen Zeitpunkt waren es letztes Jahr<br />
bereits 524. Sie suchen auch noch einen<br />
Azubi? Dann nutzen Sie die kostenfreie<br />
Online-Lehrstellenbörse der <strong>Handwerkskammer</strong>.<br />
Ihr Ansprechpartner ist<br />
Heiko Fengler, Tel. 0345/2999-210,<br />
E-Mail: hfengler@hwkhalle.de<br />
16. Jahreskonferenz<br />
der Schulleiter<br />
Netzwerk stärkt Ausbildung<br />
Das Schuljahr 2012/2013 ist vorbei und<br />
die jungen Absolventen in spe begeben<br />
sich auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz<br />
oder haben ihn gar schon<br />
gefunden. Zeit, Erfahrungen zur Zusammenarbeit<br />
im vergangenen Schuljahr<br />
auszutauschen und gemeinsam<br />
neue Vorschläge und Ansätze zur Verbesserung<br />
für das neue Jahr zu erarbeiten.<br />
16 Schulleiter und Vertreter aus den<br />
Reihen der Bildung folgten der Aufforderung<br />
und trafen sich am 20. Juni in<br />
der S & G Automobilgesellschaft mbH<br />
am Petersberg bei <strong>Halle</strong>.<br />
„Wir sehen in den Schulleitern wichtige<br />
Partner bei der Vorbereitung der Jugendlichen<br />
auf ihre berufliche Laufbahn.<br />
Außerdem konnten wir den<br />
Schulleitern unser Projekt ‚AQua – Abschlussorientierte<br />
Nachqualifizierung‘<br />
vorstellen“, sagt Andreas Nowottny, Abteilungsleiter<br />
des Bildungs- und Technologiezentrums<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong>.<br />
Vom Projekt AQua sollen altersunabhängig<br />
Arbeitnehmer ohne bzw. mit<br />
lange zurückliegenden oder nicht mehr<br />
verwertbaren Bildungsabschlüssen<br />
profitieren. Ziel ist die Nachqualifizierung<br />
bis zum Gesellenabschluss.<br />
Ansprechpartner ist Pierre Ozimek,<br />
Tel. 0345/7798-801<br />
Qualitätszertifikat<br />
in der Wirtschaft<br />
Meister im Handwerk werden<br />
Der Meisterbrief wird auch in Zukunft<br />
das wichtigste Zeugnis für eine qualitätsgerechte<br />
handwerkliche Arbeit bleiben.<br />
Er gewährt ein hohes Maß an Arbeitsplatzsicherheit,<br />
garantiert ein gutes<br />
Lohnniveau und ist der erste Schritt<br />
in die Selbstständigkeit.<br />
Für den Meisterbrief müssen vier<br />
Ausbildungsteile absolviert werden. Dabei<br />
werden nicht nur fachspezifische<br />
Inhalte unterrichtet, sondern auch betriebswirtschaftliches<br />
und arbeitspädagogisches<br />
Wissen vermittelt. Das BTZ<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong> bietet dazu ein<br />
umfangreiches Lehrgangsangebot. Zur<br />
Finanzierung der Meisterausbildung<br />
können die Interessenten eine Reihe<br />
von Förderprogrammen nutzen.<br />
Ihre Ansprechpartnerin im BTZ:<br />
Nancy Friedrich, Tel. 0345/7798-893,<br />
E-Mail: nfriedrich@hwkhalle.de.<br />
Verantwortlich<br />
Juliane Ziegler,<br />
Gräfestraße 24, 06110 <strong>Halle</strong>,<br />
Tel. 0345/2999-113,<br />
Fax 0345/2999-200,<br />
E-Mail: jziegler@hwkhalle.de<br />
Sehr neugierig waren die 19 Schüler des Gymnasiums Landsberg auf die jungen Teilnehmer<br />
der Weltmeisterschaften der Berufe in Leipzig Anfang Juli. Der Handwerkliche Ausbildungsverein<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> hatte die Exkursion organisiert. Foto: J. Ziegler<br />
WorldSkills Leipzig:<br />
Image für das Handwerk<br />
Ausgewählte Gymnasiasten waren eingeladen, sich die Wettkämpfe aus nächster Nähe anzusehen<br />
19 Schüler der zehnten Klasse des Gymnasiums<br />
Landsberg erhielten am 3. Juli<br />
durch ein Angebot des Handwerklichen<br />
Ausbildungsvereins der <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong> in Leipzig Einblick in die<br />
bunte Welt des Handwerks: Als Belohnung<br />
für ihr besonders hohes Engagement<br />
oder überdurchschnittlich gute<br />
Leistungsergebnisse durften die jungen<br />
Leute die Austragung der Weltmeisterschaften<br />
der Berufe, der WorldSkills<br />
2013, hautnah miterleben.<br />
Beschwingtes Treiben herrscht beim<br />
Eintritt in die Messehallen noch in den<br />
Vorräumen. In den <strong>Halle</strong>n selbst wirkt<br />
die Stimmung eher unruhig angespannt,<br />
der Nervenkitzel scheint in der<br />
Luft zu liegen. Beim Blick auf die Teilnehmer<br />
des Friseurwettbewerbs beruhigt<br />
der Gedanke, dass das auf den<br />
Stühlen keine Menschen, sondern nur<br />
Puppenköpfe sind. Viele Haare fliegen.<br />
Kamm und Schere nehmen nicht viel<br />
Rücksicht auf Befindlichkeiten –<br />
schließlich geht es hier um das beste Ergebnis<br />
in der streng vorgegebenen Zeit.<br />
Medaillen für Deutschland<br />
Bei den WorldSkills wurden die deutschen<br />
Handwerker am 7. Juli in Leipzig<br />
mit sechs Medaillen ausgezeichnet:<br />
Goldmedaillen<br />
Fliesenleger: Björn Bohmfalk<br />
Trockenbauer: Andreas Schenk<br />
Silbermedaille<br />
Drucker: Elena Singer<br />
Bronzemedaillen<br />
Zimmerer: Andreas Fichter<br />
Mechatroniker: Lukas Adler und<br />
Timo Späth<br />
Karosseriespengler: Christian Heinz<br />
Was spricht für Filmwerbung im Regional-<br />
oder Lokalfernsehen und was müssen<br />
Sie beachten?<br />
Lokal- und Regionalfernsehen ist<br />
nicht mit den klassischen TV-Programmen<br />
vergleichbar, haben aber keine so<br />
große Reichweite. Für Regionalfernsehen<br />
spricht: Es wird gezielt vom Zuschauer<br />
eingeschaltet, die Inhalte be-<br />
Es gilt auf die Sekunde optimierten Einsatz,<br />
bahnbrechende Kreativität und<br />
perfektionierte Handwerkskunst zu<br />
präsentieren. Das beeindruckt. Im Bereich<br />
Metall baut die 16-jährige Lisa<br />
sich einen Schlüsselanhänger selbst,<br />
während neben ihr gefräst und gedreht<br />
wird.<br />
Viele Berufe vertreten<br />
1.004 Wettkämpfer treten an diesen fünf<br />
Tagen Anfang Juli in 46 Disziplinen<br />
gegeneinander an und begeistern Besucher<br />
aus aller Welt. Vom Fliesenleger<br />
über den Konditor, Maurer, Mechatroniker,<br />
Steinmetz bis zum Zimmerer –<br />
viele der 46 Berufe präsentieren traditionelle<br />
und moderne Handwerkstechniken.<br />
Dass diese Gelegenheit auch viele<br />
andere Schulen nutzen, zeigen die<br />
vielen anderen Kinder und Jugendlichen,<br />
die in Grüppchen durch die <strong>Halle</strong>n<br />
laufen, immer wieder neugierig stehen<br />
bleiben – und staunen. Denn die<br />
internationalen Teilnehmer des seit<br />
dem Jahr 1947 alle zwei Jahre statt -<br />
findenden Wettbewerbs sind wenig<br />
älter als die jugendlichen Besucher der<br />
Messe selbst: Höchstens 22 Jahre dürfen<br />
sie alt sein.<br />
Zeitmanagement ist alles<br />
Bei den Konditoren zeigt sich im Gespräch<br />
mit dem Vater des deutschen<br />
Wettbewerbsteilnehmers sinnbildlich,<br />
wie wichtig das perfektionierte Zeitmanagement<br />
bei der Durchführung der<br />
einzelnen Modulaufgaben ist. Marzipanfiguren,<br />
Torte mit Zuckerverzierung,<br />
Pralinen, Schaustück aus Schokolade<br />
– das sind nur einige der Herausforderungen<br />
unter dem Motto „Vier<br />
Serie Marketing, Teil 1: Regionalfernsehen als Medium für Firmen<br />
Auf dem Weg zur Goldmedaille: Der 21-jäh -<br />
rige Björn Bohmfalk aus Niedersachsen gewann<br />
im Fliesenlegerhandwerk. Foto: J. Ziegler<br />
Jahreszeiten“, die der 22-jährige Martin<br />
Hochenleitner aus dem bayrischen<br />
Oberammergau vor sich hat. Für das<br />
komplette Programm bleiben ihm insgesamt<br />
22 Stunden. „Das ist abgemessen<br />
bis auf die Sekunde, in der beispielsweise<br />
das Backwerk aus dem Ofen<br />
geholt werden muss“, erzählt Martin<br />
Hochenleitner sen. und ergänzt: „Wir<br />
haben im letzten halben Jahr kaum<br />
etwas anderes im Kopf gehabt als diese<br />
Weltmeisterschaft, das war tägliches<br />
Übungsprogramm und das geht wirklich<br />
nur, wenn das Umfeld da voll mitzieht.“<br />
Ein Jahr zuvor konnte sich der<br />
junge Konditor in seinem Beruf bereits<br />
die Vizeweltmeisterschaft in Sao Paulo<br />
sichern.<br />
Wertschätzung fürs Handwerk<br />
Hintergrundinformationen dieser Art<br />
hätten sich die Schülerinnen und Schüler<br />
auch bei den anderen Berufen gewünscht.<br />
Das Zusehen allein wäre zwar<br />
interessant gewesen, aber die Wettkampfbedingungen<br />
und Aufgabenbeschreibungen<br />
hätten das Ganze dann<br />
optimal zu einem Gesamtbild ergänzt.<br />
„Wettbewerbe dieser Art haben<br />
schon fast olympischen Charakter, vor<br />
allem was den Aufwand an Vorbereitung<br />
für die Teilnehmer betrifft. Das kann<br />
sich nicht jeder Betrieb leisten. Dennoch<br />
tragen die WorldSkills mit Sicherheit<br />
dazu bei, dass das Ansehen und die<br />
Wertschätzung des Handwerks eine angemessenere<br />
Färbung erhalten, wenn<br />
die Besucher aller Altersklassen in die<br />
Lage versetzt werden, die praktischen<br />
Fähig- und Fertigkeiten in Hochprä -<br />
zision und Routine mitzuerleben“, so<br />
Jürgen Rogahn, Hauptgeschäftsführer<br />
der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Halle</strong> (Saale).<br />
Ältere Menschen ansprechen<br />
wusst wahrgenommen. Die Akzeptanz<br />
der Botschaften ist besonders hoch. Bei<br />
der Vorstellung des eigenen Unternehmen<br />
ist jedoch zu beachten, dasss lokales<br />
Fernsehen nicht von allen Altersgruppen<br />
gesehen wird. Das Durchschnittsalter<br />
liegt bei 50 Jahren, die<br />
Mehrzahl der Stammnutzer sind um die<br />
60. Jüngere Zielgruppen bzw. die unter<br />
Wie sinnvoll ist Filmwerbung für Ihr Unternehmen? Um darüber zu entscheiden, sollten<br />
Sie einige Dinge beachten.<br />
Foto: Paul-Georg Meister/pixelio.de<br />
Kostenfreier Workshop<br />
„Video als Kommunikationsmittel“ am<br />
8. Oktober um 17 Uhr in Naumburg. Anmeldung<br />
unter www.ebusiness-lotsemitteldeutschland.de<br />
Ihr Ansprechpartner in der Kammer<br />
ist Sven Sommer: Tel. 0345/2999-228,<br />
ssommer@hwkhalle.de<br />
30-Jährigen erreicht man über diese<br />
Werbung kaum.<br />
„Gute Erfahrungen haben Betriebe<br />
im Burgenlandkreis im Modellversuch<br />
‚Werkstattgespräche‘ gemacht“, sagt<br />
Detlef Polzin, Regionalbeaufragter der<br />
<strong>Handwerkskammer</strong>. Die Werbung im<br />
Lokalfernsehen ist preiswerter als bei<br />
den großen Sendeanstalten. Weiteres<br />
Plus: Bei einem vom Sender erstellten<br />
Betriebsporträt kann das Unternehmen<br />
später den Film als Imagevideo nutzen.<br />
Ein Firmenporträt können Sie auch von<br />
einer professionellen Videoproduktionsfirma<br />
erstellen lassen. Preisspanne:<br />
zwischen 500 und 2.500 Euro.<br />
Unternehmensnachfolge:<br />
Die Kammer informiert<br />
40 Teilnehmer in Köthen. Viele haben Interesse am Notfallplan<br />
Am 27. Juni fand in der der Kreissparkasse<br />
Anhalt-Bitterfeld in Köthen die<br />
Veranstaltung „Man wird nicht plötzlich<br />
65“ statt. Im Fokus: das Thema „Unternehmensnachfolge“.<br />
Die <strong>Handwerkskammer</strong><br />
<strong>Halle</strong> bot Informationen aus<br />
erster Hand. Gleich sieben Experten<br />
standen den 40 Teilnehmern Rede und<br />
Antwort. „Jederzeit konnten die Teilnehmer<br />
Fragen stellen und das wurde<br />
auch rege genutzt“, sagt Elke Kolb, Betriebsberaterin<br />
der Kammer. Besonders<br />
viel Interesse fand der Notfallplan, ein<br />
Angebot der Kammer.<br />
Tipp: Zum Thema „Notfallplan oder<br />
Unternehmensnachfolge“ können Sie<br />
einen kostenfreien Termin mit den Beratern<br />
der Kammer vereinbaren, die<br />
auch gern in Ihr Unternehmen kommen.<br />
Die nächste Veranstaltung (kostenfrei)<br />
zur Unternehmensnachfolge<br />
findet am 28. August im BTZ <strong>Halle</strong>-<br />
Osendorf statt.<br />
Ihre Ansprechpartnerin ist<br />
Katrin Leistner, Tel. 0345/2999-227,<br />
E-Mail: kleistner@hwkhalle.de<br />
Wer wird Nachfolger von Hannes Wilke?<br />
Der gelernte Glaser machte im letzten<br />
Jahr als Bundessieger des Wettbewerbs<br />
„Profis leisten was“ (PLW) von sich<br />
reden. Mit seinem Gesellenstück überzeugte<br />
der Sachsen-Anhalter die Jury<br />
und gewann in seiner Kategorie den<br />
ersten Platz. Der diesjährige Wettbewerb<br />
bietet besonders talentierten und<br />
motivierten Nachwuchskräften erneut<br />
die Chance, sich mit ihren Anfertigungen<br />
auszuzeichnen.<br />
Die Frist zur Teilnahme an dem Wettkampf<br />
läuft noch bis zum 31. August.<br />
In dem Leistungswettbewerb des<br />
Deutschen Handwerks treten bundesweit<br />
die besten Lehrlinge zum Vergleich<br />
Elke Kolb im Gespräch nach der Veranstaltung.<br />
Foto: A. Stelzer<br />
Neue PLW-Sieger gesucht<br />
Bewerbungsfrist für Leistungswettbewerb läuft bis 31. August<br />
ihrer Fähigkeiten an. Den Gewinnern<br />
winken Auszeichnungen und Preise.<br />
Zudem eröffnet eine erfolgreiche Be -<br />
teiligung die Möglichkeit zur Aufnahme<br />
in das Programm „Begabtenförderung<br />
berufliche Bildung“.<br />
Zur Teilnahme berechtigt sind Junghandwerker/-innen,<br />
die zum Zeitpunkt<br />
der Gesellenprüfung des Jahrganges<br />
2013 das 25. Lebensjahr noch nicht<br />
überschritten haben. Auf Antrag kann<br />
von der Altersbegrenzung in beson -<br />
deren Ausnahmefällen abgewichen<br />
werden.<br />
Ihre Ansprechpartnerin bei der HWK <strong>Halle</strong><br />
(Saale): Gabriele Steenwarder, Tel. 0345/<br />
2999-203, Fax: 0345/2999-301<br />
Hannes Wilke (2.v.li.) unter den strahlenden Junghandwerkern bei der letztjährigen<br />
Preisverleihung am 6. Dezember 2012 in Bernburg.<br />
Foto: J. Ziegler<br />
Hilfe zur Präqualifizierung<br />
Einreichung von Anträgen bei Auftragsberatungsstelle<br />
Im Rahmen der öffentlichen Auftragsvergabe<br />
müssen Firmen, die sich um<br />
Bauaufträge bewerben, mit jedem Angebot<br />
gemäß § 6 und § 6 EG VOB/A eine<br />
Vielzahl von Dokumenten und Nachweisen<br />
vorlegen, die ihre Eignung<br />
(Fachkunde, Leistungsfähigkeit, Gesetzestreue<br />
und Zuverlässigkeit) nachweisen.<br />
Die ständige Beschaffung dieser<br />
Unterlagen ist mühsam und kostenintensiv.<br />
Die Präqualifizierung von Bauunternehmen<br />
(PQ-VOB) stellt eine sichere<br />
und preiswerte Arbeitserleichterung<br />
– sowohl für die Bieter als auch für<br />
die öffentlichen Auftraggeber – dar.<br />
Gemäß Runderlass des Ministeriums<br />
für Wirtschaft und Arbeit des Landes<br />
Sachsen-Anhalt vom 21.11.2008 – 41-<br />
32570/3 haben die Vergabestellen im<br />
Land Sachsen-Anhalt die Zertifizierungen<br />
des Vereins für die Präqualifikation<br />
von Bauunternehmen anzuerkennen.<br />
Die Auftragsberatungsstelle Sachsen-<br />
Anhalt ist seit dem 01.01.2013 als Kooperationspartner<br />
der DVGW Cert<br />
GmbH, einer der fünf Präqualifizierungsstellen<br />
für das bundesweite Präqualifizierungssystem<br />
PQ-VOB, tätig.<br />
Dabei erfolgt die Einreichung der Antragsunterlagen<br />
bei der Auftragsberatungsstelle.<br />
Von dort werden die Unterlagen<br />
an die DVGW Cert GmbH zur<br />
Prüfung und Präqualifizierung weiter -<br />
ge leitet.<br />
Von der DVGW Cert erhält das antragstellende<br />
Unternehmen die entsprechende<br />
PQ-Bescheinigung (Zertifikat).<br />
Mit der Präqualifizierung wird das<br />
Unternehmen gleichzeitig in die<br />
bundesweite Liste präqualifizierter<br />
Unternehmen im Baubereich (www.pqverein.de)<br />
aufgenommen.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bei<br />
der Auftragsberatungsstelle Sachsen-Anhalt,<br />
Tel. 0391/6230446, E-Mail: info@sachsenanhalt.abst.de,<br />
www.sachsen-anhalt.abst.de