als PDF - Kirchenbote
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Fokus<br />
Radiosendung<br />
feiert Jubiläum<br />
200 Mal «Gott und d’Wält»<br />
Seit vier Jahren ist bei Radio FM1 die kirchliche<br />
Sendung «Gott und d’Wält» zu hören. Kurz vor der<br />
zweihundertsten Sendung gibt «Radiopfarrerin»<br />
Kathrin Bolt das Mikrofon weiter. Neu wird Nina<br />
Frauenfelder durch die Sendung führen.<br />
«Ich musste lernen,<br />
mich kurzzufassen.»<br />
Kathrin Bolt<br />
An jedem Sonntagmorgen sind die<br />
evangelisch-reformierte Kirche und die<br />
römisch-katholische Kirche auf Radio<br />
FM1 mit der Sendung «Gott und<br />
d’Wält» präsent. Mit knackig-kurzen<br />
Reportagen, Interviews und Impulsen<br />
werden die Zuhörerinnen und Zuhörer<br />
von 9 bis 10 Uhr über kirchliche und<br />
religiöse Themen informiert und zum<br />
Nachdenken gebracht.<br />
«Die Sendung ist eine Chance, auch<br />
kirchenferne Menschen zu erreichen<br />
und ein breites Publikum auf kirchliche<br />
Themen aufmerksam zu machen»,<br />
weiss Pfarrerin Kathrin Bolt, die das<br />
Format seit der ersten Sendung verantwortet.<br />
«Die Sendung trägt zu einem<br />
positiven Image der Kirche bei.»<br />
Dies sei ihr durch Rückmeldungen<br />
von Hörerinnen und Hörern bestätigt<br />
worden. So habe sie in den vergangenen<br />
Jahren regelmässig E-Mails erhalten<br />
oder sei bei ihrer Arbeit <strong>als</strong> Seelsorgerin<br />
in der Kirchgemeinde St. Gallen-Straubenzell<br />
auf die Sendung angesprochen<br />
worden. Manche hätten sie nur deshalb<br />
für Seelsorgegespräche angefragt, weil<br />
sie sie vom Radio kennen und schätzen<br />
gelernt hätten.<br />
«Vergebung» in 2 Minuten<br />
Wenn Kathrin Bolt auf die vergangenen<br />
vier Jahre zurückblickt, ist sie selber<br />
beeindruckt, wie gross die Vielfalt an<br />
Themen und Interviewpartnern bei<br />
«Gott und d’Wält» war. So führten die<br />
Interviews die «Radiopfarrerin» und<br />
ihren Co-Moderatoren Beni Hofstetter<br />
nicht nur ins Kloster und ins Flughafenpfarramt,<br />
sondern auch in die Praxis eines<br />
Frauenarztes, zum Ehetherapeuten<br />
und ins Kinderspital. «Ich durfte in Welten<br />
hineinblicken, die mir bisher verschlossen<br />
waren», so Bolt.<br />
Doch ist es überhaupt möglich, in einem<br />
zweiminütigen Radiobeitrag ernsten<br />
und komplexen Themen gerecht zu<br />
werden? «Alles ist natürlich nicht fürs<br />
Radio geeignet», räumt Bolt ein. «Ich<br />
musste zuerst lernen, mich kurzzufassen<br />
und mich jeweils auf einen Aspekt<br />
zu konzentrieren.» Davon habe sie auch<br />
für ihre Arbeit <strong>als</strong> Pfarrerin profitiert.<br />
«In einer Predigt schafft man es oft nicht<br />
einmal in zehn Minuten, Themen wie<br />
Schuld und Vergebung zu erklären, im<br />
Radio stehen einem maximal zwei Minuten<br />
zur Verfügung.» Dieser Zwang<br />
zur Prägnanz sei für sie nun Ansporn bei<br />
jeder Predigtvorbereitung.<br />
Da Kathrin Bolt in Kürze zum ersten<br />
Mal Mutter wird, tritt sie beruflich kürzer<br />
und gibt das 20-Prozent-Pensum <strong>als</strong><br />
«Radiopfarrerin» nun ab. Die zweihundertste<br />
Sendung im März wird sie <strong>als</strong><br />
Zuhörerin erleben.<br />
Vielfalt zeigen<br />
Für die Jubiläumsausgabe werden bereits<br />
ihre Nachfolgerin Nina Frauenfelder<br />
und – wie bisher – Co-Moderator Beni<br />
Hofstetter verantwortlich sein. Die junge<br />
Journalistin mit Thurgauer Wurzeln hat<br />
das Theologisch-Diakonische Seminar<br />
in Aarau absolviert und lässt sich zurzeit<br />
beim St.Galler Radio toxic.fm zur Radiojournalistin<br />
ausbilden. Daneben ist sie<br />
<strong>als</strong> Religionslehrerin tätig.Ihre neueAufgabe<br />
sieht sie persönlich und beruflich<br />
<strong>als</strong> grosse Chance: «Die Sendung ist eine<br />
«Ich möchte den Hörerinnen<br />
und Hörern zeigen,<br />
dass Kirche total vielfältig<br />
und für alle da ist.»<br />
Nina Frauenfelder<br />
Möglichkeit, ein positives und offenes<br />
Image der Kirche zu vermitteln.» Kirche<br />
und Medien zusammenzubringen, sei<br />
eine spannende Herausforderung.<br />
«Als Journalistin freue ich mich darauf,<br />
Radiobeiträge zu Themen gestalten<br />
zu dürfen, die aufgrund ihrer Komplexität<br />
im Programm eines Privatsenders<br />
kaum vorkommen.» Es sei nicht ihr<br />
Ziel, eine Sendung für «Super-Gläubige»<br />
zu produzieren. Vielmehr wolle sie<br />
alle ansprechen und bewusst auch unkonventionelle<br />
Kirchenprojekte vorstellen<br />
wie zum Beispiel das Projekt<br />
«Xtreme heaven – Klettern in der Kirche».<br />
«Ich möchte den Hörerinnen und<br />
Hörern zeigen, dass Kirche total vielfältig<br />
und für alle da ist.» STEPHAN SIGG<br />
«Gott und d’Wält»<br />
Nina Frauenfelder (links) tritt die Nachfolge von «Radiopfarrerin» Kathrin Bolt an.<br />
Beni Hofstetter und Nina Frauenfelder<br />
reden im Magazin auf Radio FM1 über<br />
Gott und die Welt, über religiöse und<br />
gesellschaftliche Themen und beantworten<br />
Fragen zu Kirche, Religion und<br />
mehr. Das Magazin ist jeden Sonntag<br />
zwischen 9 und 10 Uhr auf Sendung und<br />
wird am Sonntagabend ab 22 Uhr wiederholt.<br />
Die bisherigen «Gott und d’Wält»-Sendungen<br />
stehen <strong>als</strong> Podcast zur Verfügung<br />
und können online angehört werden:<br />
www.radiofm1.ch.<br />
6 <strong>Kirchenbote</strong> Kanton St.Gallen 3/2013