Stellungnahme Holle - BioHandel Online
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Neue CMS-Analytik<br />
Erst seit einigen Monaten stehen in der Praxis der Analyselabore routinemäßig einsetzbare Nachweisverfahren für CMS-<br />
Hybride zur Verfügung. So hat z.B. die Genetic ID (Europe) AG PCR-basierte Tests entwickelt, mit denen Brassica-<br />
CMS-Sorten, bzw. Sonnenblumen-DNA in Chicorée-CMS nachgewiesen werden kann. Die genetische Information für<br />
die männliche Sterilität liegt in der mitochondrialen DNA der CMS-Cytoplasmen. Ob diese Erbinformation vorliegt, kann<br />
nun mit dieser neuen Technik überprüft werden.<br />
Was ist CMS?<br />
CMS steht für Cytoplasmatische Männliche Sterilität. In manchen Pflanzen, wie dem Rettich und der Sonnenblume, ist<br />
diese Eigenschaft natürlich vorhanden. Auf andere Kreuzblütler bzw. Korbblütler kann sie züchterisch durch natürliche<br />
Einkreuzung, aber auch im Labor durch Zellfusion übertragen werden. Zum Beispiel von einem Rettich auf Blumenkohl<br />
oder Brokkoli. Oder von der Sonnenblume auf Chicorée. Die Cytoplasmatische Männliche Sterilität verhindert die Selbstbefruchtung.<br />
Diese Eigenschaft hat ihren Sitz nicht im Zellkern, sondern im Plasma um den Zellkern herum. Es findet<br />
dabei keine Neukombination isolierter DNA statt.<br />
CMS ist nicht Gentechnik<br />
Die Europäische Union unterwirft die absichtliche Freisetzung genetisch veränderter Organismen in die Umwelt in ihrer<br />
Richtlinie 2001/18/EG strengen Regeln. Die Richtlinie gilt nicht bei Zellfusion von Pflanzenzellen von Organismen, die<br />
mittels herkömmlicher Züchtungstechniken genetisches Material austauschen können. Diese Zellfusion ist nach der Entscheidung<br />
des Gesetzgebers keine Gentechnik, wie auch Züchtung durch natürliche Einkreuzung, welche die Pflanzen<br />
genetisch verändert, keine Gentechnik ist.<br />
Agrarfachliche Bedenklichkeit der CMS-Hybride<br />
Agrarfachlich stoßen CMS-Sorten auf Bedenken, auch wenn sie nur Eigenschaften haben, die natürlich übertragen werden<br />
können. Sie zeichnen sich durch geringe sorteninterne Diversität aus. CMS-Hybride sind nicht „samenfest“, so dass<br />
Bauern sie nicht selbst vermehren können. Gezüchtete, samenfeste Sorten werden demgegenüber vorgezogen.<br />
Unser angemessenes Vorgehen<br />
- Wo DEMETER sich als Biobauernverband die Entwicklung samenfester Sorten und den Ausschluss der CMS-Hybride<br />
als Prinzip bestimmt, um die Unabhängigkeit des bäuerlichen Wirtschaftens zu fördern, unterstützen wir dies durch die<br />
Verwendung von DEMETER-Zutaten.<br />
- Zukünftig setzen wir die neue, nun zur Verfügung stehende Analytik ein, um CMS in DEMETER und beigemengten Bio-<br />
Zutaten auszuschließen.<br />
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