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Wasser - HZDR

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Mittlere Zusammensetzung von trockener Luft in der<br />

Troposphäre<br />

Volumenanteil in %<br />

Stickstoff 78,08<br />

Sauerstoff 20,95<br />

Argon 0,934<br />

Neon 0,001 8<br />

Helium 0,000 5<br />

Krypton 0,000 1<br />

Xenon 0,000 009<br />

Kohlenstoffdioxid 0,035<br />

Methan 0,000 17<br />

Distickstoffmonooxid 0,000 03<br />

Kohlenstoffmonooxid 0,000 02<br />

<strong>Wasser</strong>stoff 0,000 05<br />

Ozon* 0,000 001<br />

* zeigen starke zeitliche Fluktuation


Auswurf Kohlekraftwerk


<strong>Wasser</strong><br />

<strong>Wasser</strong>molekül<br />

<strong>Wasser</strong>stoffbindung<br />

O<br />

n<br />

n<br />

H<br />

H<br />

n<br />

n<br />

n<br />

HYDROGEN<br />

ATOM<br />

n<br />

◦<br />

HYDROGEN<br />

BONDS<br />

n<br />

n<br />

◦<br />

n<br />

OXYGEN<br />

ATOM<br />

◦<br />

n<br />

◦ n<br />


<strong>Wasser</strong>arten und Verteilung<br />

- Oberflächenwasser (<strong>Wasser</strong> in Bächen, Flüssen, Seen, Meeren, Ozeanen)<br />

- <strong>Wasser</strong>verteilung auf der Erde:<br />

∗ 97,4 % Salzwasser<br />

∗ 2,6 % Süßwasser, davon<br />

77,2 % Eis<br />

22,2 % Grundwasser (bis 800 m Tiefe 9,9 %, bis 4000 m Tiefe 12,3 %<br />

0,35 % Seenwasser<br />

0,003 % Flusswasser<br />

- nur noch selten hat das in der Natur vorkommende <strong>Wasser</strong> Trinkwasserqualität<br />

bei Grund- und Quellwässern:<br />

Abhängigkeit von durchströmten Formationen (Zusammensetzung der Gesteine<br />

und Minerale)<br />

von der Verweilzeit im Boden, Bodenarten, Korngröße, Acidität, Gehalt an<br />

organischem Material


DIN-Verfahren für die Probenahme von Wässern<br />

DIN<br />

Bezeichnung<br />

38 402 T11 Probenahme von Abwasser<br />

38 402 T12 Probenahme aus stehenden Gewässern<br />

38 402 T13 Probenahme aus Grundwasserleitern<br />

38 402 T14 Probenahme aus Rohwasser und Trinkwasser<br />

38 402 T15 Probenahme aus Fließgewässern<br />

38 402 T16 Probenahme aus dem Meer<br />

38 402 T17 Probenahme von fallenden, nassen Niederschlägen<br />

in flüssigem Aggregatzustand<br />

38 402 T18 Probenahme von <strong>Wasser</strong> aus Mineral- und Heilquellen<br />

38 402 T19 Probenahme von Schwimm- und Badewasser<br />

38 402 T20 Probenahme von Tidegewässern<br />

38 402 T21 Probenahme von Kühlwasser für den industriellen<br />

Gebrauch


<strong>Wasser</strong> für die Spurenanalytik<br />

- <strong>Wasser</strong> ist bedeutendstes Lösungsmittel im analytischen Labor<br />

- Reinheit beeinflusst spurenanalytisches Ergebnis<br />

(„Geisterpeaks“ im IC-Chromatogramm „unmögliche Wert“ bei AAS, ICP-MS)<br />

- Reinstwasseranlagen sind industriellen Großanlagen in der Technologie nachempfunden<br />

Herstellung:<br />

Trinkwasser Enthärtung<br />

Reinwasser Umkehrosmose, UV-Behandlung, Mikro- und Ultrafiltration<br />

Reinstwasser<br />

UV-Oxidation: (266 nm Desinfektion und Abtöten von Mikroorganismen,<br />

185 nm Zerstören org. Materials)<br />

Ionenaustauscher: (Entfernen ionischer Inhaltsstoffe)<br />

Adsorberharze: (Aufnahme von organischen Verbindungen)<br />

Ultrafiltration: (Rückhaltung Partikeln)<br />

Permanenter Kreislaufbetrieb, Qualität: TOC < 0,5 µg/l; anorg. Ionen < ng/l;<br />

Koloniebildende Mikroorganismen 0, partikelfrei 0,2 … 0,005 µm


Analysenwerte für verschiedene Regenwässer mg/L<br />

Ion Schottisches Niederländ. Schwarzwald Dortmund<br />

Hochland Küste<br />

Stadtgebiet<br />

(a) (b) (c) (c)<br />

H + 0,058 0,06 0,06 0,07<br />

Na + 1,83 2,6 0,43 0,35<br />

K + 0,18 0,2 0,27 0,21<br />

Ca 2+ 0,47 0,40 0,28 0,69<br />

Mg 2+ 0,22 0,35 0,03 0,15<br />

NH 4+ 0,20 1,1 0,30 1,47<br />

Cl - 2,9 5,0 0,67 1,85<br />

-<br />

NO 3 4,0 3,2 1,12 3,05<br />

2-<br />

SO 4 4,7 5,2 3,20 6,36<br />

-<br />

HCO 3 0,1 - - -


Bestandteile des Bodens<br />

- anorganische, mineralische Verbindungen<br />

- abgestorbene und teilweise zersetztes organisches Material<br />

- Bodenorganismen<br />

- Bodenluft<br />

- Bodenwasser incl. der gelösten anorganischen und organischen<br />

Bestandteile


Bodenbestandteile<br />

Poren<br />

Luft<br />

20 … 30 %<br />

<strong>Wasser</strong><br />

20 … 30 %<br />

Mineralische<br />

Bestandteile<br />

45 %<br />

Organische<br />

Bestandteile<br />

5 %<br />

feste<br />

Bestandteile


Analyse von Gestein und Boden<br />

Gestein:<br />

- Probenahme<br />

Sammlung, Bohrkerne<br />

- Großteil der Gesteinscharakterisierung basiert auf mikroskopischen<br />

Methoden<br />

∗ Indentifizierung der mineralischen Komponenten im polarisierten Licht<br />

∗ kristalline Gesteinskörnchen – Dünnschliff – Betrachtung im Durchlicht<br />

- Chemische Zusammensetzung (quantitative Analyse)<br />

AAS, RFA<br />

gibt Auskunft über Grad der Verwitterung, Entstehung<br />

An- und Abwesenheit von Spurenelementen ist ein Fingerprint für Lagerstätte<br />

- Kristallstrukturanalyse (Röntgenbeugung, Röntgenfeinstrukturanalyse)


Korngrößenbereiche für Bodenpartikel<br />

Bezeichnung<br />

Größenbereich (µm)<br />

Grobsand 2000 - 200<br />

Feinsand 200 - 50<br />

Schluff 50 - 2<br />

Ton < 2


Bodenhorizonte


Zusammensetzung (mg/g) verbreiteter Sedimentgesteine


»<br />

Humus – ein wesentlicher Bestandteil des Bodens<br />

(lat. Boden)<br />

- Gesamtheit der im Böden befindlichen abgestorbenen pflanzlichen und<br />

tierischen (demgemäß organischen) Substanzen<br />

- Besteht aus hochpolymeren Huminstoffen (Huminsäure z.B.)<br />

uneinheitliche makromolekulare Struktur, Biopolymere<br />

- „Ionenaustauschfunktion der Huminsäuren“<br />

- Anteil an Huminstoffen<br />

∗ Ackerböden 1 … 2 %<br />

∗ Schwarzerde 2 ... 7 %<br />

∗ Wiesen ca. 10 %<br />

∗ moorige Böden 10 … 20 %


»<br />

Huminsäuren<br />

-Postmortale Substanzen (Humine, Fulvi- und Huminsäuren)<br />

-Ubiquitäres Auftreten (Aquifer, Oberflächenwässer, Böden)<br />

-Unterschiedliche Strukturen und Funktionalitäten<br />

-Polyelektrolyte<br />

-Komplexierung von Schwermetallen


Ausgezähltes Bodenleben


Summenparameter<br />

● Organoleptische und sensorische Summenparameter<br />

Geruch:<br />

Geruchssinn 10mal empfindlicher als Geschmackssinn, <strong>Wasser</strong> in Flasche umschütteln,<br />

Geruchsprüfung: metallisch, erdig, fischig, aromatisch, grasartig, modrig, faulig, widerlich,<br />

stinkend, auch nach Stoffen differenzierbar: Chlor, Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Teer, Stärke<br />

Trinkwasser muss geruchlos sein!<br />

Geschmack:<br />

(wenn Infektions- oder Vergiftungsgefahr besteht hat diese Prüfung zu unterbleiben!)<br />

Prüfung insbesondere von Trink- und Mineralwässern,<br />

Kleine Menge des <strong>Wasser</strong>s wird im Mund bewegt und dann geschluckt,<br />

differenzieren: säuerlich, salzig, süßlich, bitter, metallisch, laugig, fade, moorig, chlorig, seifig,<br />

widerlich<br />

Färbung:<br />

es interessiert vor allem die Färbung der dispergierten Teilchen, z.B. durch Huminstoffe<br />

gelbbraune Färbung (Fulvinsäuren), Sinkstoffe absetzen lassen, auch kolorimetrische Prüfung<br />

möglich, Trinkwasser muss farblos sein.<br />

Trübung:<br />

Betrachtung der Flüssigkeit vor weißem, dann schwarzem Hintergrund, besser Sichtprüfung mit<br />

eingetauchter weißer Porzellanscheibe – sichtbare Eintauchtiefe ist das Maß –<br />

es ist auch photometrische Bestimmung möglich, kontinuierliche Trübungsmessung mittels<br />

Sonde


● Physikalische und physikalisch-chemische<br />

Summenparameter<br />

Temperatur:<br />

Charakteristikum zur Einschätzung der mikrobiellen Aktivität<br />

Dichte:<br />

bei stärker mineralisierten Wässern ist die Dichte wichtig, da diese mit dem Gehalt an gelösten<br />

Stoffen ansteigt<br />

Elektrische Leitfähigkeit:<br />

ist ein Maß für die gelösten Ionen<br />

Redoxspannung (Redoxpotential):<br />

ähnlich der pH-Messung mit Einstabmesskette<br />

Werte unterhalb von -200 mV geben den Hinweis auf anaerobe Verhältnisse, positive Werte<br />

deuten auf aerobe Vorgänge hin<br />

pH-Wert:<br />

pH-Papier, Einstabmesskette


Leitfähigkeit umweltrelevanter Wässer und<br />

<strong>Wasser</strong>typen<br />

Vollentsalzung<br />

Trinkwasser<br />

Abwasser<br />

Oberflächenwasser<br />

Brack- und Meerwasser<br />

konz. Säuren<br />

0,1 1 10 100 1 10 100 1000<br />

µs / cm mS / cm


100<br />

CO 2<br />

-<br />

HCO 3<br />

--<br />

CO 3<br />

%<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

4 5 6 7 8 9 10 11 12 pH<br />

Relativer Anteil der drei Formen des Carbonatsystems in Abhängigkeit vom pH-Wert<br />

Meerwasser<br />

Süßwasser (aus Ott 1988)


Summen- und Gruppenparameter


● Bestimmung chemischer und biochemischer<br />

Summenparameter (Fortsetzung II)<br />

Säurekapazität/Basenkapazität:<br />

Basenkapazität K B / Säurekapazität K S ist das Vermögen von Inhaltsstoffen einer Stoffproportion<br />

<strong>Wasser</strong> bis zum Erreichen eines bestimmten pH-Wertes OH-Ionen / Hydroniumionen<br />

aufzunehmen,<br />

Bestimmung mittels übliche Titration<br />

Sauerstoffbedarf:<br />

1 chemischer Sauerstoffbedarf (CSB):<br />

darunter versteht man die Menge an Sauerstoff, die erforderlich ist, alle organischen Inhaltsstoffe<br />

einer Stoffproportion <strong>Wasser</strong> zu oxidieren,<br />

Angabe als β(O 2 ) in mg/L. CSB-Wert ist höher als biologischer Sauerstoffbedarf, da biologisch<br />

nicht<br />

abbaubare Substanzen mitbestimmt werden.<br />

Mit zwei Oxidationsmitteln wird der CSB-Wert bestimmt:<br />

Kaliumpermanganat, Kaliumdichromat.<br />

CSB Mn :<br />

Überschuss von Permanganat zugeben, Rücktittration mit Oxalsäure (1 g KMnO 4 entspricht 0,405<br />

g O 2 )<br />

2 KMnO 4 + H 2 C 2 O 4 + 3 H 2 SO 4 ↔K 2 SO 4 + 2 MnSO 4 + 10 CO 2 + 8 H 2 O<br />

nicht alles ist dadurch oxidierbar: z.B. einige Chlorwasserstoffe, Ketone, Alkohole, Aminosäuren,<br />

auch oxidiert werden anorganische Komponenten wie Fe-II, Nitrit, Cl-Ionen,<br />

weitgehend werden oxidiert: Kohlenhydrate, Phenole


● Bestimmung chemischer und biochemischer Summenparameter (Fortsetzung III)<br />

1 chemischer Sauerstoffbedarf (CSB): (Fortsetzung)<br />

Es werden nur 20-25 % der organischen Stoffe oxidiert, ein hoher Wert weist aber auf eine hohe<br />

Verschmutzung hin<br />

ß(KMnO 4 ):<br />

humushaltige Moorwässer: 350 mg/L<br />

Trinkwasser:<br />

ab 12 mg/L bedenklich<br />

reine Fließwässer: 6 mg/L<br />

mäßig verunreinigte Flüsse.<br />

11-15-mg/L<br />

stark verunreinigte Flüsse: 30-150 mg/L<br />

CSB Cr :<br />

mit Kaliumdichromat werden bis zu 97 % der organischen Stoffe oxidiert, Benzol, Pyridin werden<br />

nur zum Teil erfasst, anorganische Stoffe werden teilweise oxidiert,<br />

sehr wichtiger Summernparameter zur Bestimmung des Verschmutzungs- bzw. Reinheitsgrades<br />

von Wässern der Kläranlagen<br />

Elektrochemischer Sauerstoffbedarf(ECSB):<br />

elektrochemische Erzeugung des Oxidationsmittels, z.B. Bildung von Hydroxylradikalen an<br />

PbO 2 -Anaode, erforderliche Strommenge um Potential an der Anode konstant zu halten ist ein Maß<br />

für die umgesetzte Stoffmenge


<strong>Wasser</strong>charakterisierung durch gemessene Parameter<br />

Güte- O 2 -Sättigungs- BSB 5 : CSB Mn : CSB Cr : Charakterisierung des<br />

Klasse index (%) β (O 2 ) β (KMnO 4 ) β (O 2 ) <strong>Wasser</strong>s<br />

(mg/L) (mg/L) (mg/L)<br />

1 100 < 2 < 6 < 2 unbelastet<br />

1 bis 2 85 bis 100 2 bis 3 6 bis 11 2 bis 6 gering belastet<br />

2 70 bis 85 3 bis 4 11 bis 15 6 bis 9 mäßig belastet<br />

2 bis 3 50 bis 70 4 bis 7 15 bis 30 9 bis 18 kritisch belastet<br />

3 25 bis 50 7 bis 40 30 bis 150 18 bis 80 stark verschmutzt<br />

3 bis 4 10 bis 25 40 bis 120 150 bis 390 80 bis 200 sehr stark verschmutzt<br />

4 0 bis 10 > 120 > 390 > 200 übermäßig verschmutzt<br />

(nach Koch)


Maximal gelöster Sauerstoff in Gewässern<br />

Sauerstoff (mg/L)<br />

Temperatur (°C)<br />

7,5 30<br />

8,1 25<br />

8,8 20<br />

9,8 15<br />

10,9 10<br />

12,4 5<br />

Gewässer-Güteklasse z.B. I: rein, gering belastet<br />

III: Stark verschmutzt<br />

BSB 5<br />

= 1-2 mg/L; CSB = 1-2 mg/L<br />

BSB 5<br />

= 7-13 mg/L; CSB = 20-65 mg/L


Schema eines AOX-Gerätes


Gruppenparameter<br />

- zur Einschätzung der (meist „organischen“) Belastung von <strong>Wasser</strong>, Boden und Luft<br />

ist es oft wichtig zu wissen ob bestimmte Stoffgruppen vorhanden sind<br />

- Bestimmung der Gruppenparameter ist „Vorprobe“ um Individuenanalytik anzuschließen<br />

Organisch gebundenes Halogen (Halogenkohlenwasserstoffe)<br />

Diese Verbindungen werden meist als Halogen- bzw. Chlorgehalt bestimmt, wobei aufgrund<br />

der Eigenschaften verschiedene Gruppenparameter unterschieden werden können:<br />

TOX = total organic halogenes<br />

DOX = dissolved organic halogenes<br />

POX = purgeable organic halogenes<br />

AOX = adsorbable organic halogenes<br />

EOX = extractable organic halogenes<br />

VOX = volatile organic halogenes<br />

Verschiedene Bestimmungsmethoden sind möglich:<br />

Verbrennung, anfallende Halogene oder Halogenidionen werden gegen Silber coulometrisch titriert,<br />

Gaschromatographie aber eine vorherige Anreicherung, z.B. durch flüssig/flüssig-Extraktion und<br />

HPLC-Fraktionierung notwendig, MS-Detektor


Kohlenwasserstoffbestimmung<br />

TC = gesamter Kohlenstoff<br />

TOC = gesamter organischer Kohlenstoff<br />

TIC = gesamter anorganischer Kohlenstoff<br />

DOC = gelöster organischer Kohlenstoff<br />

- Grundlage aller Verfahren beruht auf der Oxidation des Kohlenstoffes zu CO 2 oder<br />

auch die Reduktion zu Methan, zur CO 2 -Bestimmung kann die IR-Spektrometrie,<br />

nichtwässrige Acidimetrie, Coulumetrie, CO 2 -sensitive Elektroden und GC z.B.<br />

eingesetzt werden<br />

- UV-Strahlung, Zusatz von Peroxidisulfat zur Oxidation (wässrige Proben)<br />

- TIC Wert muss vorher bestimmt werden (Zugabe von Phosphorsäure ) oder der Anteil<br />

wird entfernt<br />

- Hochtemperaturaufschluss für Feststoffe und Suspensionen: homogenisierte Probe wird<br />

in Trägergasstrom eingebracht, Passage eines Katalysators bei hoher Temperatur,<br />

danach verschiedene Arten der Endbestimmung.<br />

Empfindlichkeit beträgt 0,1 mg/L


TOC-Funktionsprinzip


neue Trinkwasserverordnung<br />

Definition Trinkwasser<br />

<strong>Wasser</strong> für den menschlichen Gebrauch:<br />

- Trinkwasser zum Trinken, kochen, zur Zubereitung von Speisen und<br />

Getränken und zu anderen häuslichen Zwecken wie<br />

- Körperpflege und –reinigung<br />

- Reinigung von Gegenständen, die bestimmungsgemäß mit<br />

Lebensmitteln in Berührung kommen<br />

- Reinigung von Gegenständen, die bestimmungsgemäß nicht nur<br />

vorübergehend mit dem menschlichen Körper in Kontakt kommen<br />

Nutzung von Regenwasseranlagen (Bedenken):<br />

- Kontamination des Trinkwassers bei nicht DIN-gerechtem Einbau<br />

- Kontamination der Wäsche mit Bakterien etc. (z.B. durch den Spülvorgang)<br />

Parameter alter Grenzwert (mg/l) neuer Grenzwert (mg/l)<br />

Nickel 0,05 0,02<br />

Antimon 0,01 0,005<br />

Blei 0,04 0,025 (ab 12/2003), 0,010 (ab 12/2013)<br />

Trihalogen- 0,025 0,050<br />

methane


Fette<br />

Die Bestimmungsmethode beruht auf der Extraktion der Öle und Fette durch<br />

Trichlortrifluorethan in einer Soxhletapparatur und der Auswaage der<br />

trockenen<br />

extrahierten Öle und Fette nach Abdampfen des Lösungsmittels bei 80 °C,<br />

diese Methode ist nicht sehr spezifisch, da andere Stoffe störend wirken<br />

Beispiele Fettsäuren:<br />

C 15 H 31 – COOH Hexadecansäure (Palmitinsäure), gesättigte FS<br />

C 17 H 35 – COOH Octadecansäure (Stearinsäure), gesättigte FS<br />

C 17 H 33 – COOH 9-Octadecansäure (Ölsäure), ungesättigte FS


Analyse von Blei, Fluorid und Eisen<br />

Bestimmung von Blei<br />

100 l Luft werden durch ein Papierfilter gesaugt. Filter samt Staub werden mit 2 ml verd. Salpetersäure<br />

(5 ml konz. Salpetersäure auf 100 ml verdünnt) 5 min bei Zimmertemperatur oder unter sehr gelindem<br />

Erwärmen behandelt. Man dekantiert, wäscht das Filter und versetzt 100 ml der <strong>Wasser</strong>probe mit 30 ml<br />

ammoniakalischer Sulfit-Cyanidllösung (350 ml konz. Ammoniumhydroxid-Lösung, 3 g Kaliumcyanid und<br />

10 g Natriumsulfid zu 1 L gelöst) und 10 ml Dithizon-Lösung. Man schüttelt 30 sec. lang kräftig und filtriert<br />

die organische Phase über etwas Watte direkt in eine 10 mm-Küvette.<br />

Die Messung des roten Komplexes erfolgt bei 515 nm. Für die Erstellung der Eichkurve werden Standardproben<br />

mit Gehalten zwischen 5 und 30 µg in gleicher Weise behandelt, wodurch man ein Eichgerade<br />

für 0,5 - 3 mg l -1 erhält.<br />

N N C NH NH<br />

Bestimmung von Fluorid<br />

S<br />

Die wie oben gesammelte Probe wird in einem Plastikbecher mit 2 ml 0,1 molare Natriumhydroxid-Lösung<br />

behandelt. Nach Zusatz der beschriebenen Pufferlösung wird der Fluoridgehalt mit einer ionenspezifischen<br />

Elektrode bestimmt. MAK-Wert 2,5 mg m -3 .<br />

Bestimmung von Eisen<br />

Die wie oben gesammelte Probe wird mit 5 ml konz. Salpetersäure zur Zerstörung des Filters zum Trocknen<br />

eingedampft, eventuell unter neuerlicher Zugabe von Salpetersäure. Der Trockenrückstand wird in 5 ml<br />

konz. Salzsäure aufgenommen und auf 25 ml aufgefüllt. 5 ml dieser Lösung werden mit 5 ml Kaliumthiocyanat-<br />

Lösung (W=20%) versetzt und auf 25 ml aufgefüllt. Man misst die Farbintensität bei 475 nm und vergleicht<br />

mit einer Eichreihe aus in derselben Weise behandelten Proben mit einem Eisengehalt von 10-50 µg.


Einzelnachweis mit Dithizon<br />

Ø -N = N - C - NH - NH - Ø<br />

=<br />

S<br />

Metallion<br />

pH-Wert Farbe org. Phase<br />

Ag 4 goldgelb<br />

Hg < 0 orangegelb<br />

Hg > 7 violettrot<br />

Pd 4 fahlgrün<br />

Au(III) 4 goldgelb<br />

Cu 4 rotviolett<br />

Cu 9 gelbbraun<br />

Bi(III) 4-10 rotorange<br />

Sn 5-9 rot<br />

Zn 4,5-5 purpurrot<br />

Cd 13 rosarot<br />

Co 5-9 rotviolett<br />

Pb 8-11 karminrot<br />

Tl > 14 himbeerrot


Bestimmung von Schwefelwasserstoff<br />

Man pumpt 100 - 500 l Luft mit einer Geschwindigkeit von 10 - 15 l·min -1 durch eine mit 100 ml Absorptionslösung gefüllte Glasfrittenwaschflasche.<br />

Als Absorptionsmedium wird vorzugsweise eine Suspension von Cadmiumhydroxid verwendet, die folgendermaßen hergestellt wird:<br />

50 ml einer 1 %igen (Massengehalt) Lösung von Tricadmiumsulfat-octahydrat (3 CdSO 4 · 8 H 2<br />

0) werden in der Waschflasche mit 50 ml 0,1 molarer<br />

Natriumhydroxidlösung versetzt, wobei die Lösung nahezu neutral bleibt. Eine etwas beständigere Lösung wäre eine Zn(CH 3<br />

COO) 2<br />

-Lösung mit<br />

w = 0,25 %.<br />

Um sicherzustellen, dass keine Sulfidpartikel durch Adsorption an der Glasoberfläche verloren gehen, gibt man die Reagenzien für die Farbreaktion<br />

unmittelbar nach Beendigung des Pumpens zu der Suspension in der Waschflasche, Üblicherweise verwendet man die Methylenblau-Reaktion, die<br />

schnell und einfach durchzuführen und ebenso empfindlich wie selektiv ist. Als Nachteil ist jedoch der Umstand zu verzeichnen, dass sowohl das<br />

Reagenz, als auch das Reaktionsprodukt nicht stabil sind. Durch Verwendung der Methylenblau-Reaktion kann dieser Nachteil vermieden werden.<br />

Die Reaktion besteht in der oxidativen Kupplung zweier aromatischer Ringe.<br />

(H3C)2N<br />

H2S<br />

N(CH3)2 (H3C)2N<br />

S<br />

N(CH3)2<br />

H 3<br />

NH2<br />

H2N<br />

Fe 3+<br />

N<br />

Methylenblau<br />

Das mit Perchlorat gebildete lonenpaar lässt sich mit Chloroform sehr gut extrahieren, wodurch man die Empfindlichkeit steigern und Störungen durch<br />

andere gefärbte Verbindungen ausschalten kann, wie dies bei der Analyse von <strong>Wasser</strong>proben der Sedimenten der Fall sein kann.<br />

Arbeitsvorschrift: Man fügt zu den in der Waschflasche befindlichen 100 ml Absorptionsmittel 2 ml 1 molares Natriumperchlorat, 1 ml Lösung von<br />

N.N-Diethyl-p-phenylendiamin (w = 2 %) in 50 %iger Schwefelsäure und 1 ml filtrierter 10 %iger Eisen(III)Ammoniumsulfat in 1 molarer<br />

Schwefelsäure.<br />

Nach 10 min bringt man die Lösung in einen Scheidetrichter und extrahiert mit 2mal 10 ml Chloroform. Die Extrakte werden in einem Messkolben auf<br />

25 ml aufgefüllt. Man bestimmt die Absorption in 10- oder 40-mm-KÜvetten bei 670 nm. Zur Eichung verwendet man eine Standardlösung von<br />

Natriumsulfid-Kristallen, die man mit Alkohol wäscht und auf Filterpapier trocknet. Die Natriumsulfid-Lösung muss iodometrisch kontrolliert werden, da<br />

weder die Kristalle noch die Lösung stabil sind. Die Eichung selbst erfolgt für den Bereich 1-10 µg Sulfid-Ion.


Bestimmung von Kohlendioxid<br />

Eine sehr alte Methode beruht auf der Absorption in einer Lösung von Bariumhydroxid, wobei Bariumcarbonat<br />

ausfällt.<br />

Das überschüssige Bariumhydroxid wird durch Rücktitration erfasst. Erstaunlicherweise ist aber die Reaktion<br />

zwischen<br />

dem in Lösung gehenden CO 2 und der stark alkalischen Bariumhydroxid-Lösung mit pH 12 sehr langsam. Man<br />

muss daher, wenn man eine Frittenwaschflasche als Absorptionsgefäß verwendet, die<br />

Strömungsgeschwindigkeit sehr niedrig halten, um Verluste zu vermeiden.<br />

Zusatz von etwas 1-Propanol führt zu leichter Schaumbildung und erhöht dadurch die Kontaktzeit. Zwei<br />

Methoden<br />

stehen zur Wahl:<br />

Methode1l – Pumpmethode:<br />

Man pipettiert 50 ml einer 0,01 molaren Bariumhydroxid-Lösung in einer Frittenwaschflasche, setzt einige<br />

Tropfen<br />

1-Propanol zu und pumpt 10 l Luft mit einer Geschwindigkeit von 1 l·min -1 durch. Man setzt einige Tropfen<br />

Phenolphthalein-Lösung zu und titriert mit 0,01 molarer HC1 bis die Rosafärbung verschwindet. Es ist darauf zu<br />

achten, dass der Endpunkt nicht durch Aufnahme von CO 2 verschleppt wird (Abdecken mit Watte oder<br />

Überleiten von Stickstoff).<br />

Methode 2 - Flaschenmethode nach Wagner :<br />

Man verwendet am besten einen 2,5-l-Erlenmeyerkolben, der mit einem doppelt durchbohrten Gummistopfen<br />

verschlossen ist. Man füllt den Kolben luftblasenfrei mit <strong>Wasser</strong> und entleert ihn, wodurch ein bekanntes<br />

Volumen Luft im Kolben vorgegeben ist. Durch eine der beiden Bohrungen pipettiert man 15 ml 0,01 molarer<br />

Bariumhydroxid-Lösung ein, fügt einige Tropfen 1-Propanol zu und schüttelt 10 min. Nach Zusatz von einigen<br />

Tropfen Phenolphthalein-Lösung titriert man bis zur Entfärbung, wobei man die Bürette durch eine der beiden<br />

Bohrungen in den Kolben einführt. Zur Bestimmung des Titers titriert man dieselbe Menge Bariurohydroxid-<br />

Lösung in einen mit Stickstoff gefüllten Kolben.


Gaschromatographische Bestimmung<br />

Bestimmung von Sauerstoffe Stickstoff und Kohlenmonoxid<br />

Man verwendet eine 1-ml-Probenschleife, Zwillings-Kolonnen mit 5-A-Molekularsieb bei 40 °C und<br />

Helium unter 1,7 bar Druck; Leitfähigkeitsdetektor (TCD). Als Standard verwendet man Luft (21 %<br />

O 2<br />

+ Ar; 79 % N 2<br />

). Falls kein reines Kohlenmonoxid zur Eichung zur Verfügung steht, kann für CO<br />

derselbe Faktor wie für N 2<br />

verwendet werden. Der dadurch entstehende Fehler ist gering.<br />

Auswertung durch Flächenmessung.<br />

Bestimmung der aromatischen Kohlenwasserstoffe<br />

Probeschleife1l ml; Carbowax 1540-Kolonne bei 90 °C, Stickstoff als Trägergas unter 0,7 bar<br />

Druck, Flammenionisationsdetektor (PID). Die Messung der Peakhöhen ist ausreichend genau.<br />

Als Standards werden 10 µl Portionen von Lösungen der einzelnen Verbindungen in<br />

Schwefelkohlenstoff injiziert. Man notiert die Retentionszeit jeder einzelnen Komponente zur<br />

Identifizierung sowie die Peakhöhe zur quantitativen Auswertung.<br />

Bestimmung von Luftverunreinigungen<br />

Die Verunreinigungen werden in einem Aktivkohle-Probensammelrohr aufgefangen. Das<br />

Adsorptionsrohr wird mit frischer, mit Schwefelkohlenstoff gereinigter Aktivkohle gefüllt und durch<br />

Erhitzen im Stickstoffstrom auf 600 °C aktiviert und mit Gummistopfen verschlossen. Am<br />

Entnahmeort pumpt man 10 l Luft mit einer Geschwindigkeit von 1-2 l•min -1 durch das<br />

Adsorptionsrohr. Es kann behelfsmäßig so erfolgen, dass man zwei mit <strong>Wasser</strong> gefüllte 5 l<br />

Flaschen als Saugpumpe verwendet, indem man Luft durch Auslaufenlassen des <strong>Wasser</strong>s<br />

ansaugt. Man verschließt das Adsorptionsrohr sorgfältig. Im Labor wird die Aktivkohle mit 10 ml<br />

analysenreinem Schwefelkohlenstoff ausgewaschen, wobei man den Extrakt direkt in einen 10 ml<br />

Messkolben spült. Nach dem Auffüllen zur Marke mischt man gründlich und injiziert 5 µl in die<br />

Kolonne. Die quantitative Auswertung erfolgt durch Vergleich mit Standardlösungen


Bestimmung von Schwefeldioxid<br />

Zur Bestimmung von Schwefeldioxid eignet sich besonders die bekannte "Pararosanilin-Methode" nach<br />

West und Gaeke. Sie beruht auf der Bildung des Aminomethansulfonsäure-Derivats eines<br />

Triphenylmethan-Farbstoffes. Das eigentliche Reagenz verbleibt im protonierten Zustand farblos,<br />

wahrend die zugehörige, nicht protonierte Schiffsche Base als Salz einer starken Säure intensiv gefärbt<br />

ist. Die Reaktion, die auf einer Kupplung in Gegenwart von Formaldehyd beruht, ist für Schwefeldioxid<br />

spezifisch.<br />

Arbeitsvorschrift:<br />

Man pumpt 30 - 60 l Luft mit einer Geschwindigkeit von 1-2 l·min -1 durch einen mit 10 ml beschickten<br />

Impinger.<br />

Absorptionslösung:<br />

13,6 g Quecksilber(II)chlorid und 7,5 g Kaliumchlorid gelöst in 1 l H 2<br />

O. Anschließend setzt man 1 ml<br />

verdünnte Pararosanilin-Lösung (4 ml 1%ige Lösung des Reagenz werden mit 6 ml konz. Salzsaure<br />

angesäuert und mit <strong>Wasser</strong> zu 100 ml aufgefüllt) und 1 ml Formaldehydiösung (w = 0,2 %) zu.<br />

Man misst die Absorption bei 560 nm nach 20 - 30 min. Als Standardlösung dient eine iodometrisch<br />

kontrollierte Natriumsulfit-Lösung


Gaschromatographische Analyse von Butan-Gas


Bestimmung nitroser Gase<br />

Absorptionslösung:<br />

Eine Lösung von 5 g wasserfreier Sulfanilsäure in 800 ml <strong>Wasser</strong> und 140 ml Eisessig (eventuell gelinde<br />

erwärmen). Nach dem Erkalten fügt man 20 ml einer Lösung von N-(α-Naphtyl)-ethylendiamindihydrochlorid<br />

(w =0,1 %) in <strong>Wasser</strong> zu und verdünnt auf 1 l. Diese Lösung ist im Kühlschrank mehrere<br />

Monate haltbar.<br />

Arbeitsvorschrift:<br />

Man pumpt 1,0 l Luft (oder so viel wie nötig ist, um eine Färbung zu erzielen) mit einer Geschwindigkeit<br />

von 0,05 l·min -1 durch eine mit 10 ml Absorptionslösung beschickte Waschflasche. Die niedrige<br />

Durchflussgeschwindigkeit ist notwendig, um vollständige Oxidation von NO über dem Oxidationsmittel zu<br />

erreichen, das in Form eines sehr feinen Granulats vorliegt. Falls nur N0 2<br />

bestimmt werden soll, kann die<br />

Strömungsgeschwindigkeit 0,4 l·min -1 betragen. Man wartet 15 min und bestimmt die Absorption bei 550<br />

nm. Ein ml einer Lösung von 20,3 mg·l -1 Natriumnitrit entspricht 10 µl NO oder N0 2<br />

und gibt eine bereits<br />

gut messbare Absorption.<br />

HO 3<br />

S NH 2<br />

+ NO 2<br />

-<br />

+ 2 H +<br />

HO 3<br />

S N + ≡ N + 2 H 2<br />

O<br />

HO 3<br />

S N + ≡ N + NH 2<br />

HO 3<br />

S N = N NH 2<br />

+ H +


Infrarot-Absorptionsspektren von Gasen<br />

cm -1 3000 2000 1400 1000 600<br />

Propan<br />

Kohlenmonoxid<br />

Kohlendioxid<br />

Schwefeldioxid<br />

cm -1 3000 2000 1400 1000 600<br />

Freon 22


Analytik der <strong>Wasser</strong>-Hauptinhaltsstoffe<br />

- Fortsetzung 2<br />

- Bestimmung:<br />

nach „Deutsche Einheitsverfahren zur <strong>Wasser</strong>-, Abwasser- und Schlammuntersuchung“<br />

ausgewählte Anionen:<br />

∗ Bestimmung von Chloridionen (DEV-D4)<br />

Maßanalytisch nach Mohr<br />

Potentiometrische Bestimmung<br />

Coulometrische Bestimmung<br />

∗ Bestimmung von Sulfationen (DEV-D5)<br />

Komplexometrische Titration nach Kationenaustausch<br />

Gravimetrische Bestimmung<br />

organische Einzelkomponenten:<br />

∗ gaschromatographische Dampfraumanalyse<br />

(<strong>Wasser</strong>probe verschlossen auf 80 °C erwärmen, Verteilungsgleichgewicht<br />

einstellen lassen, Probe aus Gasphase in Gaschromatographen injizieren,<br />

FID-Detektor)


Carbonat-Spezies in Regenwasser


Beziehung zwischen dem Mobilitätsstatus von<br />

Schwermetallen und gebräuchlichen Extraktionslösungen<br />

langfristig verfügbar<br />

Gesamtgehalte<br />

mittelfristig verfügbar<br />

kurzfristig verfügbar<br />

Bodensättigungsextrakt<br />

NH 4 NO 3<br />

MgCl 2<br />

CaCl 2<br />

EDTA<br />

DTPA<br />

NH 4 OAc<br />

Königswasser<br />

HCl<br />

HNO 3<br />

(hochmolar)<br />

Totalaufschluss


Analyse im Boden frei verfügbarer Elemente<br />

- wichtig zur Einschätzung der Bioverfügbarkeit (Pflanzenwachstum)<br />

- Methode der sequentiellen Extraktion:<br />

(Auslaugbarkeit des interessierenden Elements von Böden und Gesteinen in<br />

Abhängigkeit verschiedener Extraktionsmittel, Methode muss an die Chemie des<br />

Bodens und des Elements angepasst sein)<br />

∗ <strong>Wasser</strong><br />

∗ KCl (verfügbarer Stickstoff)<br />

∗ verdünnte Essigsäure/Acetatlösung<br />

∗ verdünnte Salzlösung<br />

∗ EDTA-Lösung<br />

- Beispiel: Ra-Verteilung: 1. 1 M Ammoniumacetat<br />

2. 1 M Natriumacetat<br />

3. 0,1 M NH 3 OHCl<br />

4. H 2 O 2<br />

5. 0,25 M EDTA<br />

6. HNO 3 Druckaufschluss (zur Bilanzierung)


Schema zur Pestizid-Analytik in Umweltproben


Weit unter Richtwert


Die beim Menschen endende Nahrungskette<br />

Mensch<br />

Chemikalien<br />

Ackerland<br />

Nahrungsmittel<br />

<strong>Wasser</strong><br />

Tiere<br />

Fische<br />

Mikroorganismen<br />

Feldfrüchte


Nahrungsmittel<br />

Gründe für die Notwendigkeit der Überwachung und Analyse:<br />

- Lebens- und Genussmittel können durch Zusatz anderer Substanzen<br />

absichtlich verfälscht werden (Vortäuschung besserer Qualität z.B.)<br />

- Eintrag unerwünschter oder schädlicher Stoffe über „Nahrungskette“ in<br />

Nahrungsmittel<br />

- Mindestanforderungen im Lebensmittelgesetz festgelegt<br />

∗ Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (1935)<br />

∗ Lebensmittelgesetz (1936)<br />

∗ Novelle zum Lebensmittelgesetz (1958)<br />

(weitgehendes Verbot von Konservierungsmitteln, Künstlichen Farbstoffen,<br />

fremden Zusatzstoffen)<br />

- Unbedenklichkeit muss strengstens überprüft werden, Verwendung muss<br />

anerkannt werden!


Beimengen zu Lebensmitteln<br />

„zulässige“ Additive<br />

Konservierungsmittel<br />

Antioxidantien<br />

zugelassene Farbstoffe<br />

Emulgations- und<br />

Stabilisierungshilfsmittel<br />

Vitamine<br />

Gewürze<br />

„unzulässige“ Verunreinigungen<br />

Lösungsmittel<br />

Verpackungshilfsstoffe<br />

Pestizide<br />

Hormone<br />

Toxine (durch Verarbeitung nicht entfernbar)<br />

Schwermetalle<br />

- zugelassene Konservierungsmittel:<br />

∗ Sorbinsäure und ihre Na, K-Salze<br />

∗ Benzoesäure und Na-Salze<br />

∗ p-Hydroxybenzoesäure-ethyl(propyl)ester<br />

- Fleisch, Milch, Brot darf keine Konservierungsmittel enthalten!


Formeln<br />

Konservierungsmittel:<br />

COOH<br />

COOC2H5<br />

Benzoesäure<br />

p-Hydroxybenzoesäureäthylester<br />

Antioxidanten:<br />

Butylhydroxyanisol (BHA)<br />

OH<br />

Butylhydroxytoluol (BHT)<br />

OH<br />

C4H9<br />

OH<br />

C4H9<br />

C4H9<br />

Pestizide:<br />

(DDT)<br />

OCH3<br />

Cl CH Cl<br />

CCl3<br />

Dieldrin<br />

Cl<br />

Cl<br />

Cl<br />

CCl2<br />

Cl<br />

O<br />

CH3<br />

Vitamine:<br />

Vitamin C (Ascorbinsäure)<br />

O<br />

HO<br />

O<br />

CH(OH)CH2OH<br />

OH


Bestimmung von Antioxidanten<br />

- Chemikalien werden Lebensmitteln zugesetzt, die natürliche Fette und<br />

Öle enthalten, vor allem vorgekochten Speisen, um Zersetzung bei<br />

Verarbeitung zu verhindern<br />

- Beispiele: Buthylhydrosyanisol (BHA), Buthylhydroxytoluol<br />

- zulässige Gehalte (z.B. BHA): 200 µg/g essbare Fette, 179 µg/g Butter<br />

- Methode:<br />

<strong>Wasser</strong>dampfdestillation, Fluorimetrische Bestimmung im Destillat,<br />

Anregung bei 293 nm, Emission 323 nm, Verwendung von Standards,<br />

Kalibrierkurve


Anwendung titrimetrischer Verfahren in der Lebensmittelund<br />

Umweltchemie<br />

- <strong>Wasser</strong>bestimmung nach Karl-Fischer-Titration<br />

- Säurezahl von Fetten und Ölen<br />

- Oxidierbarkeit von Trinkwasser mit Permanganat<br />

- Ascorbinsäurebestimmung mit Iodlösung<br />

- SO 2 -Bestimmung im Wein<br />

- Sulfatbestimmung mit ionenselektiver Elektrode<br />

- <strong>Wasser</strong>härte, komplexometrisch<br />

- Säure-Basen-Kapazität von <strong>Wasser</strong> u.a.<br />

- Kochsalzbestimmung in Aschen<br />

- Kjiedahl-Bestimmung (N, Proteine)<br />

Vorteile:<br />

Nachteile:<br />

- einfache Handhabung - Chemikalienverbrauch<br />

- schnelle Durchführung - geringe Spezifität (z.B. bei Redoxtitrationen)


Bestimmung von Konservierungsmitteln in Citrusschalen<br />

(Apparatur)


Nachweis gentechnisch veränderter Organismen<br />

- Forderung nach Kennzeichnungspflicht<br />

- gentechnische Veränderungen beeinflussen die biochemischen, biologischen,<br />

physikalischen und chemischen Eigenschaften des Produktes<br />

- die durch die gentechnische Veränderung des Erbmaterials hervorgerufene<br />

Merkmalsänderung wird nachgewiesen<br />

(Veränderung der Fettsäurezusammensetzung ☞ Methodiken der Fettsäureanalytik)<br />

- Kontrollanalytiken der Lebensmittelüberwachung konzentrieren sich auf den<br />

Nachweis der gentechnisch veränderten DNA<br />

(z.B. Nachweis einer gentechnischen Veränderung von Sojabohnen durch Amplifizierung der<br />

veränderten DNA-Sequenz mit Hilfe der PCR [Polymerase-Ketten-Reaktion] und Hybridisierung des<br />

PCR-Produktes mit einer DNA-Sonde)


Zusammensetzung des menschlichen Körpers<br />

(Standardmensch)


Durchschnittliche elementare Zusammensetzung des<br />

menschlichen Körpers (70 kg)<br />

(nach Merian und Elmadfa, Leitzmann)<br />

Element Elementsymbol Masse Entdeckung als essentielles<br />

Element<br />

Sauerstoff O 45,5 kg<br />

Kohlenstoff C 12,6 kg<br />

<strong>Wasser</strong>stoff H 7,0 kg<br />

Stickstoff N 2,1 kg<br />

Calcium Ca 1,05 kg<br />

Phosphor P 700 g<br />

Schwefel S 175 g<br />

Kalium K 140 g<br />

Chlor Cl 105 g<br />

Natrium Na 105 g<br />

Magnesium Mg 35 g<br />

Eisen Fe 4,2 g 17. Jh.<br />

Zink Zn 2,3 g 1896<br />

Silicium Si 1,4 g 1972<br />

Rubidium a Rb 1,1 g<br />

Fluor F 0,8 g 1972<br />

Zirconium a Zr 0,3 g<br />

Brom b Br 0,2 g<br />

Strontium a Sr 0,14 g<br />

Kupfer Cu 0,11 g 1925


Durchschnittliche elementare Zusammensetzung des<br />

menschlichen Körpers (70 kg)<br />

(nach Merian und Elmadfa, Leitzmann)<br />

Element Elementsymbol Masse Entdeckung als essentielles<br />

Element<br />

Aluminium a Al 0,10 g<br />

Blei b Pb 0,08 g 1977<br />

Antimon a Sb 0,07 g<br />

Cadmium b Cd 0,03 g 1977<br />

Zinn Sn 0,03 g 1970<br />

Iod I 0,03 g 1820<br />

Mangan Mn 0,02 g 1931<br />

Vanadium V 0,02 g 1971<br />

Selen Se 0,02 g 1957<br />

Barium a Ba 0,02 g<br />

Arsen b As 0,01 g 1975<br />

Bor B 0,01 g<br />

Nickel Ni 0,01 g 1971<br />

Chrom Cr 0,005 g 1959<br />

Cobalt Co 0,003 g 1935<br />

Molybdän Mo < 0,005 g 1953<br />

Lithium b,c Li 0,002 g<br />

a<br />

Nicht als essentiell bewertet. b Essentieller Charakter nicht eindeutig.<br />

c<br />

Nach Pfannhauser


Doping unter dem Gesichtspunkt des Leistungssports<br />

- Einnahme verbotener chemischer Substanzen zur Steigerung der<br />

Leistungsfähigkeit<br />

- „Verbot“ entsprechender Substanzen und Methoden ab 1968 durch IOC<br />

- Einleitung des Wettlaufes zwischen Dopingsündern und findigen<br />

Analytikern


Verbotene Wirkstoffgruppen<br />

(lt. Medizinischer Kommission des IOC)<br />

Stimulantien:<br />

Narkotika:<br />

Anabole Wirkstoffe:<br />

Diuretika:<br />

Peptidhormone:<br />

Verbotene Methoden:<br />

Amphetamin, Cocain, Coffein, Ephidrin, Methamphetamin,<br />

Strychnin<br />

Diamorphin (Heroin), Methadon, Morphin<br />

Methandienon, Methyltestosteron, Testosteron, Stanozolol<br />

(β 2 -Argonisten z.B. Clenbuterol)<br />

Bumetanid, Furosemid<br />

Choriongonadotropin, Wachstumshormon<br />

Blutdoping, pharmakologische, chemische und<br />

physikalische Manipulation<br />

Wirkstoffe mit Einschränkungen zugelassen: Alkohol, Marihuana, Corticosteroide,<br />

Beta-Blocker


Dopinganalytik<br />

- Urinprobe (in A und B Probe unterteilt) möglich wären noch Speichel, Blut,<br />

Haare (Blut in Diskussion zur Peptidhormonanalyse)<br />

- Stimulantien/Narkotika: Kontrolle nach Wettkampf, Analytik leicht möglich<br />

- Anabole Wirkstoffe: 2/3 der Dopingfälle zurückgeführt auf diese Gruppe,<br />

auch verboten Testosteron, das der Körper selbst<br />

produziert (Analyse des ausgeschiedenen T. relativ zu<br />

seinen Isomeren)<br />

Analytik mit hochauflösender Massenspektrometrie<br />

- Diuretika: durch <strong>Wasser</strong>ausscheidung Körpergewicht senken<br />

- Peptidhormone: derzeit größte Schwierigkeit bei Analytik,<br />

HCG-Nachweis beim Mann möglich (fördert Bildung von<br />

Testosteron)<br />

Bestimmung von Grenzüberschreitungen!<br />

Coffein: 12 µg/ml, Ephidrin 5 µg/ml; Morphin 1 µg/ml


Dopinganalytik (cont.)<br />

Probenvorbereitung:<br />

Isolierung:<br />

Flüssig-Flüssig-Extraktion, Trennung am Adsorberharz, Stimulantien unter alkalischen<br />

Bedingungen aus Urin mit Ether abtrennen, Aliquot der organischen Phase direkt gaschromatographisch<br />

bestimmen,<br />

oft Anschließen eines substanzspezifischen Reinigungsschrittes -HPLC-, danach nach<br />

Elution von der Säule GC/HRMS<br />

oft Derivatisierung (Überführung z.B. von Testosteron mit z.B. Trimethylsilyether zu<br />

Entspr. Ether) danach GC/MS<br />

Analytische Messung:<br />

GC/MS-Kopplung<br />

GC:<br />

Trennsäulen: Quarzkapillarsäulen mit quervernetzten Methylsilicon-Phasen, Filmdicke<br />

0,11µm<br />

Verwendung stickstoff-phosphor-sensitiver Detektoren<br />

MS:<br />

Hochauflösende MS, Nachweis im Urin anaboler Wirkstoffe 0,2-2 ng/mL


Massenspektren von 19-Norandrosteron<br />

Ionisation: El mit 70 eV; Einlass: GC)<br />

a) frei (B+ = 276)<br />

b) als TMS-Ether (B + = 333)<br />

c) als Bis-TMS-Derivat (B + = 405<br />

B + = m/z des Basispeaks


Formeln einiger häufig missbrauchter anaboler Steroide<br />

Metandienon<br />

19-Nortestosteron<br />

Stanozolol<br />

Testosteron<br />

(körpereigenes Sexualhormon)

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