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1/13<br />
Freun<strong>de</strong>sbrief <strong>de</strong>r<br />
Ökumenischen Kirchenwochenarbeit in <strong>de</strong>utschland<br />
<strong>Einfach</strong><br />
<strong>glauben</strong>?<br />
EinE Einladung zum<br />
StaunEn
die Welt <strong>de</strong>s Glaubens und<br />
<strong>de</strong>r Bibel ist im Grun<strong>de</strong> sehr<br />
einfach: Es gibt nur einen<br />
Gott, <strong>de</strong>r alles geschaf fen hat<br />
und <strong>de</strong>r in uns verliebt ist.<br />
Es gibt nur einen Himmel<br />
und einen Weg dort hin:<br />
Jesus Christus. Und nur einen<br />
Heiligen Geist, <strong>de</strong>r uns in die<br />
Wahrheit führt. Nachzulesen<br />
im Glaubensbekenntnis, das in <strong>de</strong>n meisten<br />
Gottesdiensten feierlich gesprochen<br />
wird.<br />
Wenn das alles so klar ist – warum ist<br />
das Christsein dann manchmal so schwierig?<br />
Wieso gab und gibt es so viel Krach<br />
unter <strong>de</strong>n Frommen? Warum so viele sich<br />
wi<strong>de</strong>rsprechen<strong>de</strong> Theologien, so viele<br />
Kirchen?<br />
Vermutlich, weil wir Menschen kompliziert<br />
sind und wir uns manchmal schwer<br />
damit tun, wenn es zu einfach ist. Und<br />
weil wir die Dinge unterschiedlich verstehen<br />
und es immer irgendjeman<strong>de</strong>n gibt,<br />
<strong>de</strong>r meint, es besser zu wissen als alle an<strong>de</strong>ren.<br />
Vielleicht auch, weil „einfach“ nicht<br />
einseitig heißt …<br />
Wie auch immer – mit <strong>de</strong>m neuen<br />
„Aufwind“ la<strong>de</strong>n wir ein zum einfachen<br />
Glauben. Wir fragten einige Leute aus unserem<br />
persönlichen Umfeld sowie einen<br />
alten Mönch, was dieser für sie be<strong>de</strong>utet.<br />
Herzlich grüßt Euch<br />
titel: „Think“ (***jojo | photocase.com)<br />
Stefan Lehnert<br />
Bautzen, März 2013<br />
die Ökumenische Kirchenwochenarbeit ist ein überkonfessionelles<br />
Werk. Wir möchten Menschen mit <strong>de</strong>r Botschaft von Jesus<br />
Christus erreichen, Gemein<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s Wortes Gottes<br />
dienen und Christen zu verbindlicher Nachfolge und Jüngerschaft<br />
ermu ti gen. Das Werk besteht aus verschie<strong>de</strong>nen Arbeitsbereichen:<br />
Ge mein <strong>de</strong> dienste • Rüstzeiten für verschie<strong>de</strong>ne Altersgruppen •<br />
Jüngerschaftsschulen • Arbeit mit Kin<strong>de</strong>rn und Teenagern • Begegnungsstätte<br />
„Schmie<strong>de</strong>“ • Mission-Osthilfe mit Begegnungsstätte<br />
„Ruth“ • Medien/ „Aufwind“ • Audio- und Vi<strong>de</strong>odienst • Büro. Unter<br />
Ökumene verstehen wir die vom Heiligen Geist gewirkte Einheit <strong>de</strong>s<br />
Leibes Christi.<br />
3<br />
4<br />
8<br />
12<br />
14<br />
16<br />
20<br />
21<br />
Inhalt<br />
im Regen stehen?<br />
Jesus macht Ärger<br />
Kloster-Küchenschlacht<br />
Ein Mönch und sein Geheimnis<br />
altes Bekenntnis<br />
Böhmische dörfer<br />
<strong>Einfach</strong> <strong>glauben</strong> – und wenn es doch mal kompliziert wird?<br />
unbeschreibliche momente<br />
Unsere Winterrüstzeiten 2012/13<br />
Pinnwand<br />
Weitere Informationen aus unserer Arbeit<br />
termine und annoncen<br />
manchmal wird<br />
von Christen gesagt,<br />
sie wür<strong>de</strong>n ja nur <strong>glauben</strong>,<br />
weil sie <strong>glauben</strong> wollen.<br />
auch wenn das manchmal<br />
wie ein leiser Vorwurf klingt –<br />
es stimmt: natürlich hat es<br />
etwas mit einer persönlichen<br />
Entscheidung zu tun, ob jemand<br />
an gott glaubt o<strong>de</strong>r<br />
nicht. anne Ebersbach<br />
aus leipzig hat sich<br />
entschie<strong>de</strong>n.<br />
D<br />
da ich aus einem nichtchristlichen Elternhaus<br />
kom me, war Glaube für mich nie ein Thema. Die<br />
Existenz Gottes schien mir absurd und ein Glaube<br />
daran weltfremd.<br />
Als ich 16 Jahre alt war, bot mir mein Vater an,<br />
einmal nach Holland zu fahren. Was ich natürlich<br />
gern annahm. Die Sache hatte nur einen Haken.<br />
Es han<strong>de</strong>lte sich dabei um einen christlichen Segeltörn.<br />
Aber das Stichwort „Holland“ zog mich<br />
an. Ich dachte mir, es könne sicher nicht scha<strong>de</strong>n,<br />
mal etwas vom christlichen Glauben zu hören<br />
und mich damit zu beschäftigen.<br />
Dort lernte ich Jan, meinen jetzigen Mann,<br />
kennen. Hauptsächlich durch ihn kam ich dazu,<br />
mich intensiver mit <strong>de</strong>m Glauben auseinan<strong>de</strong>rzusetzen.<br />
Wir diskutierten oft darüber, aber wirkliche<br />
Gegenargumente konnte ich nicht liefern.<br />
So las ich in <strong>de</strong>r Bibel, beson<strong>de</strong>rs im Buch <strong>de</strong>r Offenbarung,<br />
und bekam fast Angst. Was ist, wenn<br />
das, was da steht, wahr ist?! So beschloss ich, sicherheitshalber<br />
ans an<strong>de</strong>re Ufer zu wechseln.<br />
Aber das hielt nicht lange. Als ich ein Gespräch<br />
mit einer Freundin über das Thema hatte, zerbrach<br />
dieser Vernunftglaube in mir. Sie sagte:<br />
„Sicher ist da oben irgendwo etwas, das die ganze<br />
Welt zusammenhält. Aber warum soll das ein<br />
Gott sein o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> Jesus?“ Das blieb in mir<br />
hängen; ich dachte, es gibt so vieles, wovon die<br />
Leute behaupten, dass es die absolute Wahrheit<br />
ist. So kam ich wie<strong>de</strong>r von diesen Überlegungen<br />
ab und wollte nach etwas an<strong>de</strong>rem suchen.<br />
Kurz danach fand in See eine Kirchenwoche<br />
statt, zu <strong>de</strong>r ich mich schon vorher angemel<strong>de</strong>t<br />
hatte. Also fuhr ich hin, wenn auch wi<strong>de</strong>rwillig.<br />
Dort schaute ich mir die Christen an,<br />
die in meinen Augen son<strong>de</strong>rbar waren. An<strong>de</strong>rerseits<br />
hörte ich Predigten, die mich zum<br />
Nach<strong>de</strong>nken brachten. In mir wuchs ein Zwiespalt:<br />
Auf <strong>de</strong>r einen Seite vermisste ich mein<br />
altes Leben, auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren fühlte ich eine Traurigkeit<br />
darüber, nicht <strong>glauben</strong> zu können. Ich<br />
merkte, dass mir etwas fehlt, was ich eigentlich<br />
nie haben wollte.<br />
Während <strong>de</strong>r Woche ging ein sehr starkes Gewitter<br />
über <strong>de</strong>n Ort nie<strong>de</strong>r. Unsere Zelte stan<strong>de</strong>n<br />
unter Wasser und alles nervte mich nur noch. Ich<br />
hatte keine Lust mehr auf Predigten, Glaubenszeugnisse<br />
und all diese Lie<strong>de</strong>r, wollte nichts mehr<br />
hören und ging nicht mit in die Kirche. Alles kam<br />
mir vor wie ein ewiges „Sich-die-Taschen-voll-<br />
Im Regen stehen?<br />
Lügen“ zur aktiven Problembewältigung.<br />
Da stand ich nun draußen im Regen, heulte und<br />
war gleichzeitig sauer auf Gott, <strong>de</strong>ssen Existenz<br />
ich ja eigentlich leugnete. Und hier fielen mir<br />
Worte meines Freun<strong>de</strong>s ein, <strong>de</strong>r einmal sagte:<br />
„Wenn du wissen möchtest, ob es Gott gibt, musst<br />
du es einfach ausprobieren. Re<strong>de</strong> mit ihm, vertrau<br />
ihm an, was dich beschäftigt!“<br />
So re<strong>de</strong>te ich mit Jesus. Ich schimpfte regelrecht<br />
über alles. Über die Christen um mich her um und<br />
ihr „Heile-Welt-Getue“. Aber ich sagte Jesus auch,<br />
dass mich diese Ungewissheit in mir nervt und<br />
ich endlich wissen möchte, ob es ihn nun gibt<br />
o<strong>de</strong>r nicht. Ich for<strong>de</strong>rte ihn auf, er möge sich mir<br />
doch so zeigen, dass ich ihn verstehen kann. Dann<br />
zwang mich das Wetter, in die Kirche zu gehen.<br />
Heulend und motzend ging ich zum Eingang.<br />
als ich vor <strong>de</strong>r Tür stand, hatte ich keine Worte<br />
mehr. Ich schaute nur noch zum Himmel. Hinter<br />
mir regnete es noch. Über mir klarte <strong>de</strong>r Himmel<br />
auf. Als ich dann in die Kirche ging, hatte ich<br />
plötzlich das Gefühl, dass mich irgen<strong>de</strong>twas an<br />
<strong>de</strong>r rechten Wange streichelt – wie eine Hand, die<br />
von irgendwoher herabkommt. Ich war verblüfft,<br />
wur<strong>de</strong> aber dadurch auf seltsame Weise fröhlich.<br />
Im selben Moment dachte ich: Das bil<strong>de</strong>st du dir<br />
ein! Auf diesen Gedanken folgte <strong>de</strong>r nächste: Es<br />
könnte auch Jesus sein. Nun hatte ich nur noch<br />
ein Wort, das mir unzählige Male leise über die<br />
Lippen kam: Danke! Ich setzte mich in die Kirche<br />
und hörte mir vor Freu<strong>de</strong> weinend die Predigt an.<br />
Nach <strong>de</strong>m Abschlusslied fragte mich meine<br />
Freundin, ob ich jeman<strong>de</strong>n zum Re<strong>de</strong>n brauchte.<br />
Lustigerweise saß <strong>de</strong>r Seelsorger, <strong>de</strong>r mir in <strong>de</strong>n<br />
Sinn kam, direkt hinter uns. Zu dritt gingen wir<br />
hinaus und ich erzählte ihm meine Geschichte. Er<br />
erzählte aus seinem Leben und wir beteten zusammen,<br />
unter an<strong>de</strong>rem das Vaterunser. Das hat -<br />
te ich eigentlich nie beten wollen, jetzt tat ich es.<br />
Nun hatte ich nur noch ein Problem: Mit dieser<br />
Erfahrung konnte ich nicht mehr leugnen, dass es<br />
Gott gibt. Ich war mir plötzlich sicher, dass er sich<br />
mir an diesem Tag gezeigt hatte. Also traf ich die<br />
Entscheidung, ab sofort je<strong>de</strong>n Tag mit Jesus zu<br />
leben, ohne genau zu wissen, wie man das tut.<br />
Aber es war ein Anfang. Und rückblickend – zehn<br />
Jahre später – sehe ich, wie er mein Leben lenkt,<br />
wenn ich ihn nur lasse.•<br />
Anne Ebersbach<br />
ist verheiratet, hat drei Kin<strong>de</strong>r und<br />
ist gelernte Logopädin.<br />
Fotos: privat,<br />
lama-photography | photocase.com<br />
3
Jesus<br />
macht<br />
Ärger<br />
4<br />
Kann man sich über Jesus ärgern?<br />
darf man das überhaupt? in <strong>de</strong>r Bibel<br />
gibt es verschie<strong>de</strong>ne geschichten, wo<br />
erzählt wird, wie sich menschen über<br />
Jesus geärgert haben.<br />
ine han<strong>de</strong>lt von einer Gerichtsverhandlung.<br />
Jesus wur<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>n Hohenpriester<br />
geführt und alle Priester, Ältesten und<br />
Schriftgelehrten waren dabei. Sie suchten<br />
Anschuldigungen, um Jesus zum Tod zu<br />
verurteilen. Weil sie nichts fan<strong>de</strong>n, arbeiteten<br />
sie mit Verleumdungen und Gerüchten.<br />
Aber so richtig haute das nicht hin – sie fan<strong>de</strong>n<br />
einfach keine Anklagepunkte. Jesus<br />
schwieg dazu. Am En<strong>de</strong> stand <strong>de</strong>r Hohepriester<br />
auf und fragte ihn ins Gesicht: „Bist<br />
du Christus, <strong>de</strong>r Sohn Gottes?“ Jesus antwortete:<br />
„Ja, <strong>de</strong>r bin ich. Ihr wer<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Menschensohn<br />
an <strong>de</strong>r rechten Seite Gottes sitzen<br />
und auf <strong>de</strong>n Wolken <strong>de</strong>s Himmels kommen<br />
sehen.“ Das reichte <strong>de</strong>m Hohenpriester. Er<br />
zerriss seine Klei<strong>de</strong>r, fragte in die Run<strong>de</strong>,<br />
was sie nach dieser Gotteslästerung noch<br />
brauchten und sie verurteilten ihn zum Tod<br />
(Mk.14,55ff).<br />
Ein getürkter Prozess mit falschen Zeugen<br />
und falschen Anschuldigungen. Sie<br />
fan<strong>de</strong>n nichts. Und selbst <strong>de</strong>r Chefankläger<br />
<strong>de</strong>s Universums, <strong>de</strong>r Teufel, war gekommen.<br />
Das sagte Jesus selbst: „Der Fürst dieser Welt<br />
kommt und er fin<strong>de</strong>t nichts an mir“ (Joh.14,30).<br />
Er wollte ihn verklagen, aber er fand nichts,<br />
was eine Anklage gerechtfertigt hätte. Da<br />
stellt sich mir schon die Frage: Wenn <strong>de</strong>r<br />
Fürst dieser Welt heute kommt und mich<br />
anklagt – was fin<strong>de</strong>t er dann? Habe ich da<br />
etwas „am Laufen“?<br />
Wozu eigentlich die ganze Prozedur um<br />
Jesus?<br />
Wenn im Alten Testament ein Lamm geopfert<br />
wur<strong>de</strong>, dann wur<strong>de</strong> es beiseite genommen<br />
und von <strong>de</strong>n Priestern drei Tage<br />
lang von allen Seiten untersucht, damit es<br />
bloß keinen Fehler hatte. Es musste ein<br />
Opferlamm ohne Fehl und Ta<strong>de</strong>l sein.<br />
Und da steht es nun: Jesus, das Lamm<br />
Gottes. Die Hohenpriester wussten gar<br />
nicht, was sie da tun. Sie machten einen<br />
wahren Tanz um ihn herum, begutachteten<br />
ihn von allen Seiten und fan<strong>de</strong>n nichts. Alle<br />
Anklagen, alle Falschaussagen – alles prallte<br />
ab. Er war das schuldlose Opfer, das bereit<br />
war, die Schuld <strong>de</strong>r Welt zu tragen. In Jesaja<br />
53,7 heißt es: „Er wur<strong>de</strong> misshan<strong>de</strong>lt, aber<br />
er dul<strong>de</strong>te es ohne ein Wort. Er war stumm wie<br />
ein Lamm, das man zur Schlachtung führt.<br />
Und wie ein Schaf, das sich nicht wehrt, wenn<br />
es geschoren wird, hat er alles wi<strong>de</strong>rspruchslos<br />
ertragen. Man hörte von ihm keine Klage.“<br />
Vorher ärgerten sich die Pharisäer und<br />
Schriftgelehrten an Jesus. Warum? Was<br />
brachte sie so auf die Palme?<br />
Manchmal hatte Jesus mit einem einzigen<br />
Satz ihren gesamten religiösen Leistungs-Katalog,<br />
<strong>de</strong>n sie aufgestellt hatten,<br />
Jesus strich mit einem einzigen satz <strong>de</strong>n gesamten religiösen Leistungskatalog durch.<br />
<strong>de</strong>rgestalter | photocase.com<br />
um zu Gott kommen zu können, durchgestrichen.<br />
Einer dieser Sätze lautet: „Dir sind<br />
<strong>de</strong>ine Sün<strong>de</strong>n vergeben.“ Da war eine Frau,<br />
die in die Versammlung dieser heiligen<br />
Männer kam. Sie wusch die Füße Jesu mit<br />
ihren Tränen, trocknete sie mit ihren Haaren<br />
und salbte sie mit Öl. Die Pharisäer, die<br />
dabei saßen, hatten schon einen dicken<br />
Hals und dachten sich: Wenn Jesus <strong>de</strong>r<br />
Sohn Gottes wäre, dann wüsste er, dass<br />
diese Frau als Sün<strong>de</strong>rin bekannt ist. Sie hatten<br />
so ein schönes religiöses System aufgebaut,<br />
das auf Leistung abzielte. Und dann<br />
kommt dieser Straßenprediger daher und<br />
vergibt Schuld ohne Leistung? Jesus riss die<br />
ganze religiöse Fassa<strong>de</strong> nie<strong>de</strong>r, in<strong>de</strong>m er zu<br />
<strong>de</strong>r Frau sagte: „Dir sind <strong>de</strong>ine Sün<strong>de</strong>n vergeben“<br />
(Lk.7, 48). In diesem Augenblick rutschte<br />
<strong>de</strong>n Pharisäern alles weg.<br />
Und das ist das, was Jesus zu dir heute<br />
sagt. Wie oft du dich auch bemüht hast, ein<br />
anständiger Christ zu sein, endlich gut zu<br />
sein vor Gott – Jesus spricht dir zu: „Dir sind<br />
<strong>de</strong>ine Sün<strong>de</strong>n vergeben.“ Nicht aufgrund <strong>de</strong>iner<br />
Mühe, son<strong>de</strong>rn wegen seiner.<br />
Jesus hat noch einen an<strong>de</strong>ren Satz gesagt:<br />
„Ich will dich besuchen.“ Da war dieser<br />
Zachäus, <strong>de</strong>r Oberste <strong>de</strong>r Zolleintreiber,<br />
5
Das hauptmotiv, an <strong>de</strong>m<br />
sich viele menschen ärgern, ist das Kreuz.<br />
6<br />
<strong>de</strong>r die eigenen Leute übers Ohr gehauen<br />
hat. Darum stießen ihn alle beiseite. Dann<br />
kam Jesus. Der Zollbeamte war auf einen<br />
Baum geklettert und Jesus hatte eine wun<strong>de</strong>rbare<br />
Botschaft für ihn: „Ich muss heute in<br />
<strong>de</strong>inem Haus einkehren“ (Lk. 19,5). Wie erreichen<br />
wir Menschen? In<strong>de</strong>m wir sie besuchen<br />
und Gemeinschaft mit ihnen haben.<br />
In<strong>de</strong>m wir ihnen mit Annahme und Wertschätzung<br />
begegnen und nicht mit religiösen<br />
For<strong>de</strong>rungen.<br />
Der Schweizer Theologe Walter Lüthi<br />
schreibt in seiner Einleitung zum Römerbrief:<br />
„So sehr <strong>de</strong>r Teufel sich über je<strong>de</strong> Moralpredigt<br />
freut, so besorgt wird er über je<strong>de</strong><br />
Gna<strong>de</strong>npredigt, <strong>de</strong>nn hier geht es um ,die<br />
Kraft, die rettet alle Glauben<strong>de</strong>n’, und das<br />
kann <strong>de</strong>m Ver<strong>de</strong>rber nicht gefallen. Das eben<br />
ist <strong>de</strong>r Grund, warum wir als Christen ausnahmslos<br />
unsere liebe Not mit <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong> erleben.<br />
Eben die Gna<strong>de</strong> ist es, die wir mit so viel<br />
Mühe festhalten, eben sie schwin<strong>de</strong>t uns<br />
immer neu wie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Blickfeld, sie droht<br />
uns in einem fort mit Unkraut umwachsen<br />
und überwuchert zu wer<strong>de</strong>n. Ein gut Teil<br />
evangelischer Seelsorge besteht nicht umsonst<br />
darin, <strong>de</strong>n Menschen <strong>de</strong>n Blick auf die<br />
Gna<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r freizulegen.“<br />
Es geht also nicht darum, ein religiöses,<br />
von <strong>de</strong>r Welt abgeson<strong>de</strong>rtes und sündloses<br />
Leben zu leben, son<strong>de</strong>rn darum, dass wir<br />
verstehen, wie Gna<strong>de</strong> funktioniert.<br />
in meinem ersten Beruf habe ich Bäcker<br />
gelernt. Als Lehrling musste ich u. a. Brötchen<br />
verkaufen, bevor die Bäckerei öffnete.<br />
Leute, die frühzeitig zu ihrer Arbeit mussten,<br />
kamen von hinten in die Backstube, nahmen<br />
ihre Brötchen in Empfang, bezahlten<br />
und gingen. Irgendwann stellte ich fest:<br />
Das Geld, das ich dort einnahm, kam am<br />
Abend in die Kasse und wur<strong>de</strong> erst dann<br />
gezählt. Also habe ich mich dort hin und<br />
wie<strong>de</strong>r bedient; so hatte ich immer genügend<br />
Geld für die Disco.<br />
Jahre später wur<strong>de</strong> ich Christ. Eines Morgens<br />
beim Bibellesen merkte ich, wie Gott<br />
zu mir re<strong>de</strong>te und mir die Geschichte mit<br />
<strong>de</strong>m geklauten Geld in Erinnerung rief. Mir<br />
wur<strong>de</strong> klar: Ich musste das Geld zurück zahlen,<br />
hatte aber keine Ahnung, wie viel es<br />
war. Ich fragte Gott, hatte eine Zahl vor<br />
Augen und legte <strong>de</strong>n doppelten Betrag in<br />
einen Briefumschlag. Dann schrieb ich<br />
einen Brief, dass ich Christ gewor<strong>de</strong>n war<br />
und dabei bin, mein Leben in Ordnung zu<br />
bringen. Das Ganze schickte ich dann in die<br />
Bäckerei. Ich weiß noch, dass in <strong>de</strong>m Moment,<br />
als ich <strong>de</strong>n Brief in <strong>de</strong>n Briefkasten<br />
steckte, <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>n Gottes zurück in mein<br />
Herz kam!<br />
Diese Geschichte erzählte ich einmal<br />
während einer Predigt in einem evangelischen<br />
Gottesdienst. Danach kam eine Oma<br />
<strong>de</strong>n Gang entlang und sagte immer wie<strong>de</strong>r<br />
tränenüberströmt: „Aber es war doch für<br />
die Kin<strong>de</strong>r.“ Dann stand sie vor mir, schaute<br />
mich mit verweinten Augen an und sagte:<br />
„Es war doch nur für die Kin<strong>de</strong>r.“ – Ich fragte<br />
sie: „Was war <strong>de</strong>nn für die Kin<strong>de</strong>r?“ – Wir<br />
setzten uns in eine Bank und sie erzählte<br />
mir, dass sie nach <strong>de</strong>m Krieg in einer Hauswirtschaft<br />
gearbeitet hatte. Ihr Mann war<br />
im Krieg gefallen und um die Kin<strong>de</strong>r durchzubekommen,<br />
hatte sie Lebensmittel gestohlen.<br />
Sie hatte noch immer ein schlechtes<br />
Gewissen, bis heute. „Wenn ich zum<br />
Supermarkt gehe und sehe da die Obdachlosen,<br />
kaufe ich ihnen etwas zu essen. Dann<br />
ist <strong>de</strong>r Schmerz weg. Aber wenn ich nach<br />
Hause gehe, dann tut es wie<strong>de</strong>r weh.“ –<br />
Ich sagte ihr: „Sie müssen das doch nicht<br />
abarbeiten! Wir können miteinan<strong>de</strong>r zu<br />
Gott gehen und das vor ihn bringen.“ Wir<br />
beteten zusammen und ich sprach ihr Vergebung<br />
von Jesus zu. Die Omi schwebte<br />
dann fast zur Kirche hinaus …<br />
Das begeistert mich. Bringen wir <strong>de</strong>n<br />
Menschen die Gna<strong>de</strong> Gottes! Viele haben<br />
sie nicht verstan<strong>de</strong>n. O<strong>de</strong>r sie haben sie<br />
falsch verstan<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>nken, sie müssten<br />
immer noch irgen<strong>de</strong>twas abarbeiten. Aber<br />
bei Gott gibt es nichts abzuarbeiten; das<br />
hat Jesus schon gemacht.<br />
nicht nur die Pharisäer ärgerten sich über<br />
Jesus, son<strong>de</strong>rn auch seine Jünger. „Darauf<br />
spricht Jesus zu ihnen: Ihr wer<strong>de</strong>t euch alle<br />
an mir ärgern“ (Mk. 14,27). Worin bestand das<br />
Ärgernis für die Jünger? Worin besteht das<br />
Ärgernis für uns? Dass Jesus zum einen an<strong>de</strong>rs<br />
han<strong>de</strong>lt, als wir es manchmal erwarten.<br />
„Jesus, könntest du nicht Israel von <strong>de</strong>n Römern<br />
befreien?“ – „Könntest du nicht in<br />
meinem Leben alle Schwierigkeiten beiseite<br />
räumen?“ – „Könntest du nicht …“<br />
Wir kommen alle von Jesaja 53 her: „Wir<br />
gingen alle in die Irre wie die Schafe. Ein je<strong>de</strong>r<br />
sah auf seinen Weg“ – je<strong>de</strong>r war nur mit sich<br />
beschäftigt – „aber <strong>de</strong>r Herr warf alle unsere<br />
Sün<strong>de</strong> auf ihn.“ Auf Jesus. Und hier haben<br />
wir das Hauptmotiv, an <strong>de</strong>m sich heute<br />
noch viele Menschen ärgern: das Kreuz.<br />
Das ist das Ärgernis, dass wir das Opfer, das<br />
Jesus für uns gebracht hat, für unser Leben<br />
annehmen sollen. Aber es gibt keinen an<strong>de</strong>ren<br />
Weg!<br />
Wie sieht es in unserem Leben aus?<br />
Lesen wir die Bibel, beten wir o<strong>de</strong>r tun wir<br />
fromme Dinge, um Gott zu beeindrucken?<br />
Ich kenne Christen, die morgens mit einem<br />
schlechten Gewissen aus <strong>de</strong>m Haus gehen,<br />
weil sie vergessen haben, die Herrnhuter<br />
Tageslosung zu lesen! Aber die rettet uns<br />
nicht; sie kann uns höchstens ermutigen.<br />
Es geht um etwas völlig an<strong>de</strong>res: die<br />
dauerhafte Beziehung zu Gott, durch <strong>de</strong>n<br />
Tag hindurch mit ihm unterwegs zu sein.<br />
<strong>Einfach</strong> mit ihm schwatzen, mit ihm re<strong>de</strong>n –<br />
das möchte Gott. Er möchte, dass wir ganz<br />
einfach eine Beziehung mit ihm leben und<br />
nicht irgendwelche frommen Dinge tun,<br />
die ihn beeindrucken könnten.<br />
auf manchen Seiten im Internet gibt es so<br />
ein Feld zum Anklicken: „Gefällt mir“. Neulich<br />
las ich irgendwo <strong>de</strong>n Satz: Immer wenn<br />
Gott dich sieht, dann klickt er auf „Gefällt mir“.<br />
Er sieht unsere stümperhaften Versuche,<br />
Jesus nachzufolgen und er nimmt sie ernst!<br />
Er freut sich, wenn wir uns aufmachen und<br />
sagen: „Herr, hier bin ich. Ich falle immer<br />
noch hin, aber ich will dich immer noch lieben.“<br />
Dann sagt Gott: Super! Es geht gar<br />
nicht darum, alles richtig zu machen. Wenn<br />
wir mit ehrlichem Herzen mit ihm unterwegs<br />
sein wollen, dann hat er alle Möglichkeiten,<br />
uns zu korrigieren, wenn es nötig ist.<br />
Wir müssen dieses falsche religiöse Leistungs<strong>de</strong>nken<br />
auf<strong>de</strong>cken und ablegen. In<br />
unserem eigenen Leben und nicht zuerst<br />
im Leben an<strong>de</strong>rer! Wir können heute beten:<br />
„Gott, sei mir Sün<strong>de</strong>r gnädig“, können die<br />
Gna<strong>de</strong> annehmen, aufstehen, weiter gehen<br />
und es weitersagen.<br />
Lebe je<strong>de</strong>n Tag aus dieser Gna<strong>de</strong> und es<br />
wird an<strong>de</strong>re Menschen anziehen! Wenn sie<br />
dich dann in die Mitte stellen und von allen<br />
Seiten anschauen, wer<strong>de</strong>n sie nichts Falsches<br />
fin<strong>de</strong>n. Viele sind auf <strong>de</strong>r Suche nach<br />
Menschen, die ehrlich und wahrhaftig sind,<br />
auf die man sich verlassen kann. Lasst uns<br />
als Christen so leben, dass es an<strong>de</strong>re anzieht<br />
und nicht abstößt. Wer<strong>de</strong>n wir bloß<br />
nicht religiös und komisch, son<strong>de</strong>rn leben<br />
wir einfach das, was wir <strong>glauben</strong>. •<br />
Jürgen Werth<br />
ist Mitarbeiter <strong>de</strong>r Kirchenwochenarbeit.<br />
Er ist verheiratet mit Conny und lebt in<br />
Bautzen.<br />
Der Text ist die bearbeitete Fassung einer Predigt.<br />
Bibelübersetzungen: HfA, Elberfel<strong>de</strong>r<br />
Quelle: Walter Lüthi „Der Römerbrief“, Verlag: Friedrich<br />
Reinhardt, Basel (1955), S. 11 f<br />
7
gottwirdpersönlich im Portrait: Menschen aus Vergangenheit und Gegenwart, <strong>de</strong>ren Leben und Persönlichkeit Gottes Wesen wi<strong>de</strong>rspiegeln<br />
8<br />
Kloster-<br />
Küchenschlacht<br />
Ein alter mönch und sein geheimnis<br />
manchen menschen ist<br />
es wohl einfach gegeben –<br />
dieses gewisse Etwas im<br />
umgang mit gott. Vielleicht<br />
sind sie nicht in <strong>de</strong>n<br />
geschichtsbüchern zu<br />
fin<strong>de</strong>n, weil ihr leben zu<br />
unscheinbar war. Vielleicht<br />
stan<strong>de</strong>n sie still und<br />
treu an ihrem Herd und<br />
rührten die Suppe um.<br />
So wie Bru<strong>de</strong>r lorenz.<br />
Über das leben dieses Karmelitenmönchs<br />
aus Frankreich ist nicht viel bekannt. Er wur -<br />
<strong>de</strong> um 1614 als Nicolas Herman in Hériménil,<br />
Lothringen, geboren. Als junger Mann diente<br />
er zuerst als Soldat im Dreißig jährigen<br />
Krieg, dann als Kammer diener eines Adligen.<br />
Seine Eltern hatten ihm <strong>de</strong>n Glauben an<br />
Jesus nahe gebracht. Sechs Jahre nach einer<br />
tief greifen<strong>de</strong>n Bekehrungs er fah rung wur<strong>de</strong><br />
Nicolas Mönch in einer Kar melitenabtei in<br />
Paris. Dort lebte er unter seinem Or<strong>de</strong>nsnamen<br />
Bru<strong>de</strong>r Lorenz von <strong>de</strong>r Auf erstehung<br />
53 Jahre lang bis zu seinem Tod 1691. Durch<br />
ein langjähriges Hüftlei<strong>de</strong>n an einem Bein<br />
gelähmt, verrichtete er einfache Arbeiten in<br />
<strong>de</strong>r Küche und später in <strong>de</strong>r Kloster-Schusterei.<br />
Zahl lose Menschen kamen zu Bru<strong>de</strong>r<br />
Lorenz und suchten bei ihm geist lichen Rat,<br />
Seelsorge und Lebenshilfe.<br />
Was ist das Geheimnis seines Lebens?<br />
Darüber gibt er Auskunft in einem fiktiven<br />
Gespräch.<br />
Zeichnung: S. Lehnert<br />
Zeichnung: S. Lehnert, nach einer alten Vorlage<br />
Bru<strong>de</strong>r Lorenz, wie haben Sie – ein späterer<br />
Mönch und Or<strong>de</strong>nsbru<strong>de</strong>r – eigentlich zum<br />
Glauben gefun<strong>de</strong>n?<br />
lorenz: Gott bediente sich bei meiner Bekehrung<br />
eines beson<strong>de</strong>ren Mittels. Einmal im Winter, ich<br />
war gera<strong>de</strong> 18 Jahre alt, betrachtete ich einen<br />
Baum. Er stand da ohne ein einziges Blatt, völlig<br />
kahl. Aber ich wusste natürlich, dass er in einigen<br />
Monaten wie<strong>de</strong>r Blätter, Blüten und Früchte<br />
tragen wür<strong>de</strong>. In diesem Moment wur<strong>de</strong> mir<br />
schlagartig die Allmacht Gottes und seine wissen<strong>de</strong><br />
Vorausschau bewusst. Der Eindruck in<br />
meiner Seele war so überwältigend, dass ich<br />
völlig aufgewühlt war. In mir erwachte eine Liebe<br />
zu Gott, die in all <strong>de</strong>n Jahren in mir stark und<br />
lebendig geblieben ist.<br />
Wie kamen Sie darauf, in ein Kloster zu gehen?<br />
Ich war Kammerdiener bei Monsieur Fieubet,<br />
einem hohen Beamten. Damals war ich ein sehr<br />
grober Mensch, <strong>de</strong>r mit seinen ungeschickten<br />
Hän<strong>de</strong>n viel kaputt gemacht hat. Ich trat in ein<br />
Kloster ein, weil ich dachte, für meine Fehler<br />
büßen und mein Leben und seine Freu<strong>de</strong>n opfern<br />
zu müssen. Aber ich habe mich in Gott getäuscht:<br />
Statt <strong>de</strong>ssen fand ich dort Freu<strong>de</strong>!<br />
Darum habe ich schon oft zu ihm gesagt: ,Herr,<br />
Du hast mich getäuscht.’<br />
Das klingt ja so, als wenn sich Ihr Gottesbild<br />
gehörig gewan<strong>de</strong>lt hätte.<br />
Ja, ich lebte lange in großer Angst, weil ich dachte,<br />
ich wäre verloren. Kein Mensch konnte mich<br />
von dieser Überzeugung abbringen. Vier Jahre<br />
lang litt ich sehr darunter. Doch dann fand ich<br />
eine große Freiheit. Ich stelle einfach meine Fehlerhaftigkeit<br />
zwischen mich und Gott, gewissermaßen<br />
um ihm zu sagen, dass ich seine Gna<strong>de</strong><br />
nicht verdiene. Aber was tut Gott? Er überschüttet<br />
mich damit!<br />
Wenn ich versage, dann mache ich nichts an<strong>de</strong>res,<br />
als meine Schuld vor ihm zu bekennen. Ich<br />
sage zu ihm: ,Wenn du mich mir selbst überlässt,<br />
dann wer<strong>de</strong> ich mich wohl nie än<strong>de</strong>rn. Niemand<br />
als du kann verhin<strong>de</strong>rn, dass ich falle. Niemand<br />
als du kann mich von <strong>de</strong>m Bösen in mir befreien.’<br />
Ich kenne ja meine Fehler. Aber ich rege mich<br />
nicht mehr über sie auf, son<strong>de</strong>rn halte sie Gott<br />
hin, ohne irgen<strong>de</strong>twas zu verteidigen o<strong>de</strong>r zu<br />
beschönigen. Und danach gehe ich voller Frie<strong>de</strong>n<br />
wie<strong>de</strong>r an meine Übung <strong>de</strong>r Liebe und Anbetung<br />
Gottes.<br />
Aber machen Sie es sich da nicht ein bisschen<br />
zu einfach?<br />
Sie müssen wissen: Wenn wir versuchen, alle<br />
möglichen Bußwerke zu tun, schaffen wir es<br />
nicht, damit auch nur eine einzige Sün<strong>de</strong> abzutragen.<br />
Wir müssen zu Jesus Christus gehen, um<br />
die Vergebung durch sein Blut anzunehmen.<br />
Manchmal kommt es mir so vor, als wenn Gott<br />
gera<strong>de</strong> die schlimmsten Sün<strong>de</strong>r erwählen wür -<br />
<strong>de</strong> – vor allen an<strong>de</strong>ren, die eben nur noch nicht<br />
in Versuchung geraten sind. Um so größer ist<br />
seine Gna<strong>de</strong> für die, die sie nicht verdient haben.<br />
Aber was ich brauche, ist ein Beichtvater, <strong>de</strong>r<br />
mich von meinen Fehlern losspricht.<br />
Erzählen Sie uns doch ein wenig von Ihrem<br />
Glaubensweg!<br />
Irgendwann erkannte ich, dass ich mich Gott<br />
ganz hingeben und allem, was er nicht ist, aus<br />
Liebe zu ihm entsagen muss. Nach<strong>de</strong>m ich das<br />
getan hatte, glaubte ich, von da an nicht an<strong>de</strong>rs<br />
zu leben, als wären Gott und ich die Einzigen<br />
auf <strong>de</strong>r ganzen Welt. Ich stellte mir vor: Er ist<br />
mein König. Und ich bin nichts an<strong>de</strong>res als <strong>de</strong>r<br />
schlimm ste Bösewicht, <strong>de</strong>r sich gegen seinen<br />
König aufgelehnt hat. Das Seltsame ist: Er bestraft<br />
mich nicht, son<strong>de</strong>rn umhüllt mich mit seiner<br />
Liebe. Dieser König lädt mich ein, an seinem<br />
Tisch zu essen. Er dient mir, er schließt mir seine<br />
Reichtümer auf und behan<strong>de</strong>lt mich wie ein<br />
Vater sein liebstes Kind.<br />
Heute <strong>de</strong>nke ich nicht an <strong>de</strong>n Tod o<strong>de</strong>r an<br />
meine Sün<strong>de</strong>n, nicht an Himmel o<strong>de</strong>r Hölle. Alles,<br />
was ich <strong>de</strong>nke, ist: Wie kann ich dies o<strong>de</strong>r jenes<br />
Unscheinbare aus Liebe zu Gott tun? Denn etwas<br />
Großes zu bewerkstelligen, bin ich sowieso nicht<br />
in <strong>de</strong>r Lage. Manchmal vergesse ich das. Aber darüber<br />
mache ich mir keine Sorgen, son<strong>de</strong>rn halte<br />
Gott meine Vergesslichkeit hin und spreche ihm<br />
erneut mein Vertrauen aus.<br />
Worauf kommt es an? Wir müssen uns an<br />
einen festen Umgang mit Gott gewöhnen. An<strong>de</strong>re<br />
Geheimnisse und hohe Weisheiten brauchen<br />
wir nicht. Es kommt einzig und allein darauf an,<br />
zu erkennen: Gott ist in unserem Innersten gegenwärtig<br />
und wir können ihn je<strong>de</strong>n Augenblick<br />
ansprechen.<br />
Das habe ich gewissermaßen eingeübt – in<br />
meinen Gebetszeiten und auch am Rest <strong>de</strong>s<br />
Tages. Sogar bei meiner härtesten Arbeit vertrieb<br />
ich alles aus meinem Geist, was nichts mit Gott<br />
zu tun hat.<br />
Wir brauchen keine an<strong>de</strong>ren Geheimnisse und keine hohen Weisheiten,<br />
als dass wir uns an einen festen umgang mit Gott gewöhnen.<br />
9
Gott in <strong>de</strong>r Wahrheit anzubeten, heißt ihn zu erkennen,<br />
wie er ist und uns zu erkennen, wie wir sind.<br />
10<br />
Na gut, in einem Kloster Ihrer Zeit mag<br />
für solcherlei Betrachtungen Zeit und<br />
Muße sein. Aber in <strong>de</strong>r hektischen Welt <strong>de</strong>s<br />
21. Jahrhun<strong>de</strong>rts?<br />
Ach, die Zeit <strong>de</strong>r Arbeit ist von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
Gebets gar nicht so verschie<strong>de</strong>n. In meiner<br />
Küche wollen manchmal viele Menschen auf<br />
einmal etwas von mir. Während dieser Hektik<br />
re<strong>de</strong> ich mit Gott genau so ruhig, als ob<br />
ich in <strong>de</strong>r Klosterkirche anbetend vor <strong>de</strong>m<br />
Altar knien wür<strong>de</strong>.<br />
Wie müssen wir uns Ihren Dienst als Karmelitenmönch<br />
<strong>de</strong>nn vorstellen?<br />
Zum einen sagen mir die Regeln und Pflichten<br />
meines Or<strong>de</strong>ns, was ich zu tun habe.<br />
Zum an<strong>de</strong>ren for<strong>de</strong>rt mich das Evangelium<br />
auf, Gott von ganzem Herzen zu lieben. Ich<br />
fin<strong>de</strong>, es ist gar nicht nötig, alle möglichen<br />
großen Taten zu tun. Ich zum Beispiel wen<strong>de</strong><br />
meinen kleinen Pfannenkuchen, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />
Pfanne vor sich hin brutzelt, aus Liebe zu<br />
Gott um. Und wenn er fertig gebraten ist<br />
und ich nichts weiter zu tun habe, dann knie<br />
ich nie<strong>de</strong>r und bete meinen Gott dafür an,<br />
dass er mir die Gna<strong>de</strong> schenkte, ihn zubereiten<br />
zu können. Danach stehe ich wie<strong>de</strong>r auf,<br />
vergnügter als ein König es sein könnte.<br />
Neulich musste ich nach Burgund fahren<br />
und Wein kaufen. Das ist mir sehr schwer<br />
gefallen – einerseits weil ich zu solchen Geschäften<br />
einfach nicht geeignet bin. An<strong>de</strong>rerseits<br />
konnte ich durch mein gelähmtes<br />
Bein nicht einfach auf <strong>de</strong>m Schiff hin und<br />
her laufen – ich musste mich mühsam über<br />
die Weinfässer kriechend fortbewegen. Dennoch<br />
machte ich mir wegen <strong>de</strong>s Weinkaufs<br />
keine Sorgen. Ich sagte zum Herrn: Darum<br />
musst du dich kümmern. Und siehe da, am<br />
En<strong>de</strong> ging die ganze Angelegenheit irgendwie<br />
über die Bühne, und zwar zu aller Zufrie<strong>de</strong>nheit<br />
…<br />
In meiner Küche mache ich es nicht an<strong>de</strong>rs.<br />
Gegen diese Arbeit hatte ich eigentlich<br />
von Natur aus eine große Abneigung. Aber<br />
ich habe mich dar an gewöhnt, alles aus<br />
Liebe zu Gott zu tun. Ich bitte ihn bei je<strong>de</strong>m<br />
Handschlag um seine Gna<strong>de</strong> und Hilfe. Und<br />
so ist mir die ganzen 14 Jahre, die ich dort<br />
war, nichts schwer gefallen.<br />
Viele Christen suchen nach tieferen Erfahrungen<br />
mit Jesus. Was wür<strong>de</strong>n Sie ihnen raten?<br />
Was das betrifft, muss das Herz von allen an<strong>de</strong>ren Dingen<br />
leer sein, weil Gott es als einziger besitzen möchte.<br />
Ist es nicht frei von allem, was seinem Wesen entgegen<br />
steht, dann kann Gott nicht so in ihm wirken, wie<br />
er es möchte. Ich will damit nicht sagen, dass man sich<br />
krampfhaft anstrengen mus s. Es geht um eine heilige<br />
Freiheit, in <strong>de</strong>r wir Gott dienen. Wir sollen treu unsere<br />
Arbeit tun und in aller Ruhe unsere Gedanken hin zu<br />
Gott lenken, wenn wir uns von ihm entfernt haben.<br />
Vielleicht kostet das am Anfang ein wenig Mühe, bis<br />
es zur Gewohnheit gewor<strong>de</strong>n ist, stets mit Gott umzugehen<br />
und sein ganzes Tun auf ihn auszurichten. Aber<br />
es dauert gar nicht lange und Sie wer<strong>de</strong>n feststellen,<br />
dass Sie einzig durch seine Liebe dort hin<br />
bewegt wer<strong>de</strong>n. Ein kleines stilles Herzensgebet,<br />
ein Gedanke an Gott, eine innere<br />
Anbetung – damit können Sie anfangen.<br />
Vielleicht hilft es, sich einiger weniger<br />
einfacher Worte zu bedienen,<br />
wie etwa „Mein Gott, ich gehöre dir“ –<br />
„Du Gott <strong>de</strong>r Liebe!“ –„Ich liebe dich<br />
von ganzem Herzen!“ –„Herr, verän<strong>de</strong>re<br />
mich nach <strong>de</strong>inem<br />
Willen!“ Sie können natürlich<br />
auch an<strong>de</strong>re<br />
Worte verwen<strong>de</strong>n, die<br />
uns aus Liebe ohne<br />
anstrengen<strong>de</strong>s Nachsinnen<br />
einfallen. Und<br />
man erfährt, dass Gott<br />
sich über dieses leise<br />
Rufen <strong>de</strong>s Herzens so sehr<br />
freut, dass er <strong>de</strong>r Seele früher<br />
o<strong>de</strong>r später alles gibt, was sie<br />
braucht.<br />
Ihn anzubeten, mit ihm zu<br />
leben und mit ihm zu sterben–<br />
das ist das Schönste, was wir als<br />
Christen tun können. Ja, dazu<br />
sind wir da. Wenn wir davon<br />
keine Ahnung haben, dann sollten<br />
wir es schleunigst lernen!<br />
Gott in <strong>de</strong>r Wahrheit anzubeten,<br />
heißt ihn zu erkennen, wie er<br />
ist und uns zu erkennen, wie wir<br />
sind. Heißt, in Wahrheit, im Tun<br />
und im Geist zu sehen, dass Gott<br />
unendlich vollkommen und un-<br />
endlich anbetungswürdig ist. Heißt, zu bekennen,<br />
dass wir so ganz an<strong>de</strong>rs sind als er. Aber er möchte<br />
uns gern ihm ähnlicher machen – wenn wir es nur<br />
zulassen.<br />
Gibt es etwas, was Sie beim Beten beson<strong>de</strong>rs<br />
beschäftigt?<br />
In meinen ersten Klosterjahren dachte ich während<br />
meiner Gebetszeiten immer an Tod und Gericht, an<br />
Hölle und Himmel sowie an meine Sün<strong>de</strong>n. Den Rest<br />
<strong>de</strong>s Tages, auch während meiner Arbeit, übte ich mich<br />
in <strong>de</strong>r Gegenwart Gottes. Das heißt, ich dachte einfach<br />
daran, wie Gott mir die ganze Zeit nahe ist. Immer<br />
öfter stellte ich mir vor, wie er sogar in <strong>de</strong>r Tiefe meiner<br />
Seele gegenwärtig ist. Das wie<strong>de</strong>rum weckte in<br />
mir eine so große Ehrfurcht vor Gott, dass ich<br />
schon beim bloßen Gedanken daran vor Freu<strong>de</strong><br />
innerlich jubelte. Und fast unmerklich dachte ich<br />
bald auch in meinen Gebeten daran und stellte<br />
fest, wie ich dadurch immer mehr innerlich erfrischt<br />
und getröstet wur<strong>de</strong>.<br />
Was halten Sie von geistlichen Übungen?<br />
Zwingen Sie sich nicht durch Regeln und beson<strong>de</strong>re<br />
Andachten! Das sind alles nur Mittel zum<br />
Zweck. Wenn wir<br />
durch das innere<br />
Vergegenwärtigen<br />
Gottes <strong>de</strong>n<br />
Zweck erreicht<br />
haben – welchen<br />
Sinn hätte es dann,<br />
wie<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n Mitteln<br />
zurückzukehren?<br />
boing | photocase.com<br />
Haben Sie jemals an<br />
Gott gezweifelt?<br />
Ich muss Ihnen sagen,<br />
dass ich in <strong>de</strong>n ersten zehn<br />
Jahren viel zu lei<strong>de</strong>n hatte.<br />
Die Furcht, nicht völlig Gott<br />
zu gehören – was ich mir so<br />
sehr wünsch te –, meine Sün<strong>de</strong>n,<br />
die mir immer vor Augen waren<br />
und sogar die Gna<strong>de</strong>, die ich von<br />
Gott empfing, waren die Quelle meiner<br />
Lei<strong>de</strong>n …<br />
Es kam mir vor, als wären Gott und seine<br />
gesamte Schöpfung einschließlich meiner<br />
eigenen Vernunft gegen mich und einzig<br />
und allein <strong>de</strong>r Glaube für mich. Ich hatte das<br />
Gefühl, mein ganzes Leben in dieser Verwirrung<br />
und Unruhe bleiben zu müssen.<br />
Seltsamerweise hat das meinem Vertrauen<br />
zu Gott aber nicht gescha<strong>de</strong>t, es diente<br />
mir vielmehr zur Glaubensstärkung. Auf einmal<br />
fühlte ich mich innerlich verän<strong>de</strong>rt. In<br />
mein Herz, das bis dahin in ständiger Unruhe<br />
war, kam ein tiefer Frie<strong>de</strong>n. Mir war, als<br />
hätte ich nun <strong>de</strong>n Ruhepunkt meiner Seele<br />
gefun<strong>de</strong>n.<br />
Aber kann dieser Zustand nicht auch eine<br />
Art seelische Selbsttäuschung sein?<br />
Mir ist klar, dass es Leute gibt, die das für<br />
Müßiggang, Selbstbetrug und Eigenliebe<br />
halten. Ich weiß aber, dass es ein heiliger<br />
Müßiggang und eine glückselige Eigenliebe<br />
ist – wenn in diesem Zustand die Seele<br />
überhaupt zu so etwas fähig wäre. Sie genießt<br />
doch einfach ihren Gott und will nichts<br />
an<strong>de</strong>res als ihn. Ich fin<strong>de</strong>, wenn es <strong>de</strong>nn<br />
Selbstbetrug ist, dann muss er es än<strong>de</strong>rn.<br />
Er soll mit mir tun, was er will. Ich will nur<br />
ihm gehören.<br />
Das scheint sich wie ein roter Fa<strong>de</strong>n durch<br />
Ihr Leben zu ziehen.<br />
Ja, das stimmt. Aber ich kenne nun mal kein<br />
besseres und leichteres Mittel. Also kann ich<br />
an<strong>de</strong>ren Leuten auch nichts an<strong>de</strong>res raten.<br />
Man muss Gott zuerst kennen, ehe man ihn<br />
lieben kann. Um ihn kennenzulernen, muss<br />
man an ihn <strong>de</strong>nken. Und wenn Sie ihn lieben,<br />
dann wer<strong>de</strong>n Sie auch oft an ihn <strong>de</strong>nken.<br />
Denn: „Wo unser Schatz ist, da ist auch<br />
unser Herz.“ Wenn ich ein Prediger wäre,<br />
dann wür<strong>de</strong> ich nichts an<strong>de</strong>res predigen,<br />
als sich in <strong>de</strong>r Gegenwart Gottes zu üben.<br />
Bru<strong>de</strong>r Lorenz, aufrichtigen Dank für diese<br />
geistlichen Lektionen.•<br />
Die Fragen stellte Stefan Lehnert. Die Antworten sind Gedanken<br />
von Bru<strong>de</strong>r Lorenz aus <strong>de</strong>m Buch „Der Wan<strong>de</strong>l vor<br />
Gott, o<strong>de</strong>r Das Leben <strong>de</strong>s Bru<strong>de</strong>r Lorenz von <strong>de</strong>r Auferstehung“<br />
(Ignaz J. Lentner, München 1815; www.googlebooks.<strong>de</strong>).<br />
Um <strong>de</strong>r Verständlichkeit willen haben wir sie ins heutige<br />
Deutsch übertragen.<br />
Das Buch wur<strong>de</strong> 2010 in einer Neufassung herausgegeben<br />
(siehe Buchtipp S. 23).
Wir <strong>glauben</strong><br />
an <strong>de</strong>n einen Gott, <strong>de</strong>n Vater,<br />
<strong>de</strong>n Allmächtigen, <strong>de</strong>r alles geschaffen hat,<br />
Himmel und Er<strong>de</strong>, die sichtbare und die<br />
unsichtbare Welt.<br />
Und an <strong>de</strong>n einen Herrn Jesus Christus,<br />
Gottes eingeborenen Sohn,<br />
aus <strong>de</strong>m Vater geboren vor aller Zeit:<br />
Gott von Gott, Licht vom Licht,<br />
wahrer Gott vom wahren Gott,<br />
gezeugt, nicht geschaffen,<br />
eines Wesens mit <strong>de</strong>m Vater;<br />
durch ihn ist alles geschaffen.<br />
Für uns Menschen und zu unserm Heil<br />
ist er vom Himmel gekommen,<br />
hat Fleisch angenommen durch <strong>de</strong>n Heiligen Geist<br />
von <strong>de</strong>r Jungfrau Maria und ist Mensch gewor<strong>de</strong>n.<br />
Er wur<strong>de</strong> für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,<br />
hat gelitten und ist begraben wor<strong>de</strong>n,<br />
ist am dritten Tage auferstan<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Schrift<br />
und aufgefahren in <strong>de</strong>n Himmel.<br />
Er sitzt zur Rechten <strong>de</strong>s Vaters<br />
und wird wie<strong>de</strong>rkommen in Herrlichkeit,<br />
zu richten die Leben<strong>de</strong>n und die Toten;<br />
seiner Herrschaft wird kein En<strong>de</strong> sein.<br />
Wir <strong>glauben</strong> an <strong>de</strong>n Heiligen Geist,<br />
<strong>de</strong>r Herr ist und lebendig macht,<br />
<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Vater und <strong>de</strong>m Sohn hervorgeht,<br />
<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Vater und <strong>de</strong>m Sohn angebetet<br />
und verherrlicht wird,<br />
<strong>de</strong>r gesprochen hat durch die Propheten,<br />
und die eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche.<br />
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung <strong>de</strong>r Sün<strong>de</strong>n.<br />
Wir erwarten die Auferstehung <strong>de</strong>r Toten<br />
und das Leben <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Welt.<br />
12<br />
Das Glaubensbekenntnis von<br />
Nicäa-Konstantinopel (325/381)<br />
alte Kapelle am Fuß<br />
<strong>de</strong>s mont-Saint-michel,<br />
Frankreich<br />
Foto: Lehnert
14<br />
altes Klassenzimmer<br />
in einem<br />
slowakischen<br />
Freilichtmuseum<br />
Böhmische Dörfer<br />
<strong>Einfach</strong> <strong>glauben</strong>. und wenn es<br />
doch mal kompliziert wird?<br />
die Wahrheiten gottes sind einfach, aber<br />
nicht simpel. Sie sind sogar hochgradig<br />
anspruchsvoll und vielschichtig, weil sie<br />
unterschiedliche menschen – Professoren<br />
und Kin<strong>de</strong>r, Kriminelle und normalverbraucher<br />
– erreichen wollen.<br />
n dER WElt gottES stehen die menschlichen<br />
Normen, Maßstäbe und Vorstellungen<br />
mitunter völlig auf <strong>de</strong>m Kopf. Da<br />
kommt Jesus, <strong>de</strong>r König <strong>de</strong>r Herrlichkeit,<br />
auf einem grauen Esel geritten statt auf<br />
einem prächtig geschmückten Pferd. Da<br />
legt eine arme Witwe mit ihren zwei Scherflein<br />
mehr in die Kollekte als so mancher<br />
Reiche. Da sind es plötzlich die Sanftmütigen,<br />
die das Land besitzen sollen und nicht<br />
die Eroberer mit ihren Armeen … Und da<br />
ist dieses merkwürdige Gebet, in <strong>de</strong>m<br />
Jesus seinem Vater dafür dankt, dass dieser<br />
seine Wahrheiten vor <strong>de</strong>n Fachleuten und<br />
Intellektuellen verborgen hat. Statt <strong>de</strong>ssen<br />
offenbart er sie Kin<strong>de</strong>rn. Kin<strong>de</strong>rn! Ein Skandal<br />
fürs aufgeklärte Bildungsbürgertum.<br />
Wenn Kin<strong>de</strong>r etwas verstehen sollen,<br />
dann muss es möglichst einfach sein. Nicht<br />
weil Kin<strong>de</strong>r ein bisschen doof wären, son<strong>de</strong>rn<br />
weil sie Kin<strong>de</strong>r sind. Und tatsächlich<br />
ist <strong>de</strong>r Kern <strong>de</strong>s Glaubens <strong>de</strong>nkbar einfach.<br />
Warum? Weil wir Christen nicht an einen religiösen<br />
Werte- und Verhaltensko<strong>de</strong>x <strong>glauben</strong><br />
o<strong>de</strong>r an ein Fünf-Stufen-Programm zur<br />
Welterlösung. Wir <strong>glauben</strong> an eine Person,<br />
an Jesus Christus. Von <strong>de</strong>m, was Jesus gelehrt und gelebt<br />
hat, kapiert das Wesentliche ohne weiteres je<strong>de</strong>s Kind. Was<br />
Jesus sagte, sind zumeist wenige Sätze mit leicht verständlichen<br />
Wahrheiten. „Ich bin <strong>de</strong>r gute Hirte.“ – „Liebe<br />
<strong>de</strong>inen Nächsten!“ – „Kommt zu mir, die ihr mühselig und<br />
bela<strong>de</strong>n seid“ … Da gibt es nichts Doppelbödiges o<strong>de</strong>r<br />
Hintersinniges, kein Eventuell und kein Vielleicht. Die bedingungslose<br />
Annahme und Liebe Jesu, seine Wertschätzung<br />
sogar für stadtbekannte Sün<strong>de</strong>r sind entwaffnend.<br />
Sein Gebet für seine Henker vom Kreuz herab lässt bis<br />
heute Mün<strong>de</strong>r offen stehen. Seine Frie<strong>de</strong>nsbotschaft macht<br />
Herzen weich und krempelt manchmal ganze Län<strong>de</strong>r um.<br />
Wie aktuell das mittelamerikanische El Salvador. Dort<br />
geht unter <strong>de</strong>n gefürchteten Mara-Ban<strong>de</strong>n, die seit Jahren<br />
eine blutige Spur durch das Land ziehen, Erstaunliches vor:<br />
Sie schwören <strong>de</strong>m Terror ab und bitten die Gesellschaft um<br />
Vergebung. Was ist geschehen? Seit Anfang 2012 geht ein<br />
katholischer Bischof in die Gefängnisse, wo viele Ban<strong>de</strong>nmitglie<strong>de</strong>r<br />
einsitzen. Er verkündigt das Evangelium und<br />
re<strong>de</strong>t mit ihnen auf Augenhöhe. Killer, die bislang stolz auf<br />
ihre Opferzahlen waren, drängen sich um <strong>de</strong>n Kirchenmann<br />
wie hilflose Kin<strong>de</strong>r. Ban<strong>de</strong>nbosse weisen ihre Gangs<br />
draußen an, die Waffen abzugeben. Die Mordrate in <strong>de</strong>m<br />
kleinen Land, das als eines <strong>de</strong>r gefährlichsten Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Welt galt, ist seit<strong>de</strong>m merklich gesunken.*<br />
Wenn selbst hartgesottene Schwerstkriminelle verstehen,<br />
was es mit Jesus auf sich hat – wer dann nicht?<br />
ES giBt lEutE, diE hätten es gerne ein bisschen komplizierter.<br />
Auch für sie gibt es Trost: Die Wahrheiten Gottes<br />
sind einfach, aber nicht simpel. Sie sind sogar hochgradig<br />
anspruchsvoll und vielschichtig, weil sie unterschiedliche<br />
Menschen – Professoren und Kin<strong>de</strong>r, Kriminelle und Nor-<br />
* Welt am Sonntag, 23.12.2012; www.blickpunkt-lateinamerika.<strong>de</strong><br />
Lehnert<br />
malverbraucher – erreichen wollen. Und<br />
immer, wenn Göttliches und Menschliches<br />
zusammentreffen, wird es interessant.<br />
Warum? Weil wir einerseits alle unbewusst<br />
nach Gott suchen, sich an<strong>de</strong>rerseits<br />
aber unsere Natur instinktiv gegen ihn zur<br />
Wehr setzt. Es braucht gewissermaßen<br />
eine Grundsanierung unseres Herzens, wir<br />
müssen im tiefsten Innern verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Und Gott – er tut es mit Liebe.<br />
Auf diese Liebe reagieren wir Menschen<br />
sehr unterschiedlich, <strong>de</strong>nn unsere Antennen<br />
für Glaubensdinge sind sehr verschie<strong>de</strong>n<br />
ausgerichtet. Der eine nähert sich Gott<br />
über <strong>de</strong>n Verstand und freut sich über<br />
strukturierte Bibelauslegungen; ein an<strong>de</strong>rer<br />
schätzt die Geheimnisse <strong>de</strong>s Glaubens<br />
und erschließt sie eher intuitiv.<br />
Der eine geht raus („Gehet hin<br />
in alle Welt und macht zu Jüngern“);<br />
<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re geht rein – in<br />
die Stille und ins Gebet. Der<br />
eine erlebt Gottes Nähe in feurigen<br />
Lobpreis-Gottesdiensten;<br />
einem an<strong>de</strong>ren geht bei einer<br />
wür<strong>de</strong> vollen, feierlichen Liturgie<br />
voller Weihrauch und Symbolik das<br />
Herz auf. Der eine öffnet die Bibel, liest<br />
zwei Worte und hat eine Begegnung mit<br />
Gott; <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren geht es so, wenn er mit<br />
an<strong>de</strong>ren Christen zusammen ist …<br />
Diese Unterschie<strong>de</strong> zur Kenntnis zu nehmen<br />
und liebevoll stehen zu lassen, ist äußerst<br />
herausfor<strong>de</strong>rnd. Es gibt sie sowohl<br />
bei Glaubens-Einsteigern als auch bei Altgedienten<br />
– genau so wie in ganzen Gemein<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r Kirchen. Noch herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r<br />
wird es, wenn wir <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren in<br />
seiner Glaubens-Welt besuchen. Nicht, um<br />
aus ihm endlich einen „or<strong>de</strong>ntlichen Christen“<br />
zu machen, son<strong>de</strong>rn um von ihm zu<br />
lernen, wie er seinen Glauben lebt. Die<br />
hohe Kunst <strong>de</strong>r Nächstenliebe. Ein staunen<strong>de</strong>s<br />
„Ach, so siehst du das?“ lässt da viel<br />
heiße Luft raus. (Wohlgemerkt, es geht hier<br />
nicht um einen Mix aus multi-religiösen<br />
Unvereinbarkeiten, son<strong>de</strong>rn um die Art <strong>de</strong>s<br />
inner-christlichen Umgangs.)<br />
Weiß ich, was<br />
Verlorensein<br />
und Errettung<br />
wirklich<br />
be<strong>de</strong>uten?<br />
So EinFaCH diE Wahrheiten Gottes sein<br />
mögen – es sind immer auch versteckte<br />
Wahrheiten. In Jesus versteckt. „In Christus<br />
sind verborgen alle Schätze <strong>de</strong>r Weisheit und<br />
<strong>de</strong>r Erkenntnis“ (Kol.2,3). Verborgenes mögen<br />
wir Menschen oft nicht so; die meisten wollen<br />
gern alles sofort zugänglich und möglichst<br />
leicht nachvollziehbar haben. Und es ist ja auch eine<br />
Menge von Gott zugänglich: eine ganze Bibel voll. Dazu<br />
eine ganze Geschichte Gottes mit seinem Volk und seiner<br />
Kirche, voller Diamanten und Perlen von Weisheit und Erkenntnis.<br />
Aber Blick und Verständnis dafür müssen vorher<br />
an Christus vorbei, gewissermaßen „durch ihn hindurch“.<br />
Sonst bleiben Gott und Bibel böhmische Dörfer.<br />
Bei allem, was uns aufgeschlossen wird, was wir verstan<strong>de</strong>n<br />
haben und umsetzen, sind Gottes Wahrheiten<br />
stets größer als unser momentaner Horizont. Vielleicht fin<strong>de</strong>n<br />
wir morgen etwas, das unserem heutigen Erkenntnisstand<br />
scheinbar wi<strong>de</strong>rspricht. Wer<strong>de</strong>n wir daran irre? O<strong>de</strong>r<br />
lassen wir es zu, dass sich aus <strong>de</strong>r Summe unserer Erkenntnisse<br />
etwas noch Größeres ergibt? Gottes Dimensionen<br />
sind aus einer an<strong>de</strong>ren Welt.<br />
Manchmal scheint es mir, als ob selbst <strong>de</strong>r eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />
Bibelschreiber angesichts dieses Universums, das sich<br />
da vor ihm geöffnet hat, nur noch hilflos stammeln<br />
konnte. Etwa bei manchen Bil<strong>de</strong>rn aus<br />
<strong>de</strong>r Offenbarung. O<strong>de</strong>r im Psalm 68: „Wenn <strong>de</strong>r<br />
Allmächtige Könige im Land zerstreut, schneit es<br />
auf <strong>de</strong>m Zalmon“ … „Der Wagen Gottes sind<br />
zehntausendmal Tausen<strong>de</strong> – Erhabenheit!; <strong>de</strong>r<br />
Herr ist unter ihnen, Sinai im Heiligtum“ … Ich<br />
weiß nicht, was das zu be<strong>de</strong>uten hat. Vielleicht<br />
wusste es David, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Psalm geschrieben<br />
hat, auch nicht. Vielleicht muss uns in <strong>de</strong>r Bibel manches<br />
fremd und geheimnisvoll bleiben. Eben weil Gott auch <strong>de</strong>r<br />
Frem<strong>de</strong> und Geheimnisvolle ist.<br />
andERERSEitS StEHE iCH genau so sprachlos vor <strong>de</strong>n<br />
Anfangsbuchstaben <strong>de</strong>s Glaubensalphabets. Vor <strong>de</strong>r Liebe<br />
und Annahme Gottes, vor <strong>de</strong>m Opfertod Jesu … Wer kann<br />
das wirklich erfassen? Ich nicht. Weiß ich, was Verlorensein<br />
und Errettung wirklich be<strong>de</strong>uten? Das ist zu hoch für mein<br />
bisschen Verstand. Ich bin dankbar, dass mein Herz diese<br />
Sprache versteht. Je<strong>de</strong>nfalls meistens.<br />
Und wenn unsere Herzen mal nichts von Gottes Liebe<br />
spüren? Das kommt öfter vor, als uns lieb ist. Aber dann<br />
haben wir immer noch die nüchternen Fakten, die für sich<br />
sprechen. Und für uns. Das Gefühl ist so ziemlich die letzte<br />
Instanz, auf die wir uns, was Glauben betrifft, verlassen<br />
können. Vielleicht möchte Gott uns ja gera<strong>de</strong> in diesen<br />
Dürrezeiten etwas ganz Kostbares mitteilen?<br />
Zum Glück ist das Leben mit Gott ein Gemeinschaftsunternehmen.<br />
Wenn mein Herz mal streikt, glaubt und<br />
betet <strong>de</strong>r Bru<strong>de</strong>r, die Schwester neben mir für mich. Und<br />
umgekehrt ich für sie. Manchmal müssen wir „einfach <strong>glauben</strong>“,<br />
sprich: entschei<strong>de</strong>n, dass wir dranbleiben.<br />
Stefan Lehnert<br />
ist Mitarbeiter <strong>de</strong>r Kirchenwochenarbeit. Er ist<br />
verheiratet mit Beate und lebt in Bautzen.<br />
15
Es war wie<strong>de</strong>r alles dabei, was eine<br />
Silvesterrüstzeit zu einer solchen<br />
macht: Wun<strong>de</strong>rkerzen, gemein-<br />
in VatERS aRmEn<br />
tauscha. Wie je<strong>de</strong>s Mal, wenn<br />
ich hier zur Jüngerschaftsschule<br />
o<strong>de</strong>r zur Rüstzeit komme, war<br />
ich überwältigt von <strong>de</strong>r Wertschätzung,<br />
mit <strong>de</strong>r man mir begegnete.<br />
<strong>Einfach</strong> so angenommen<br />
wer<strong>de</strong>n, wie ich bin – mal<br />
weinend, mal lachend (z. B. beim<br />
gemeinsamen Spielen).<br />
Das ist für mich<br />
nicht selbst-<br />
Bild und dachte: „Wenn doch<br />
Matthias als Mensch sein Kind<br />
so lieb im Arm halten kann,<br />
dann kann das Gott mit mir erst<br />
recht.“ Ich musste sehr weinen<br />
und konnte <strong>de</strong>nnoch nicht wie<strong>de</strong>r<br />
wegschauen, weil es mich<br />
so berührte.<br />
Beim Segnungsabend ka -<br />
men viele meiner alten Verletzungen<br />
hoch. Ich nutzte die<br />
Station „Klagemauer“, um sie zu<br />
Gott zu bringen und ließ eine<br />
Mitarbeiterin für mich beten.<br />
Dadurch wur<strong>de</strong> ich in meinem<br />
Herzen getröstet.<br />
Andrea Gäbel, Leipzig<br />
Dort wur<strong>de</strong>n für mich Gottes<br />
Führung und Gna<strong>de</strong> sehr sichtbar.<br />
Es war eine wirklich gute<br />
Gemeinschaft.<br />
Der Silvesterabend stand un -<br />
ter <strong>de</strong>m Motto „Alles unter einen<br />
Hut bringen“. Wir hatten <strong>de</strong>m<br />
Thema entsprechend alle einen<br />
Hut auf. Verschie<strong>de</strong>ne Spiele<br />
stan<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Programm. Es<br />
war ein sehr lustiger und abwechslungsreicher<br />
Abend. Ge -<br />
gen Mitternacht gingen wir in<br />
die alte kleine Kirche. Wir lobten<br />
Gott und begrüßten das<br />
neue Jahr.<br />
Sandra Stahns, Pegau<br />
<strong>de</strong>r afro-look<br />
feierte in Großhartmannsdorf<br />
eine unerwartete<br />
Renaissance.<br />
schaftsspiele (mit und ohne schräge<br />
unbe schreibliche momente<br />
16<br />
Verkleidung), lobpreis, Re<strong>de</strong>n über<br />
gott, Segnungsaben<strong>de</strong> … und dazwischen<br />
tausend momente, die eigentlich<br />
nicht zu beschreiben sind.<br />
Wir versuchen es trotz<strong>de</strong>m.<br />
Wozu Knaller, wo es<br />
doch Wun<strong>de</strong>rkerzen<br />
gibt? Nicht nur Kin<strong>de</strong>raugen<br />
leuchten, wenn<br />
um Mitternacht die<br />
Funken sprühen.<br />
unsere Winterrüstzeiten<br />
2012/13<br />
verständlich<br />
und macht mich sehr<br />
dankbar. Es tut gut, die Maske,<br />
die ich im Alltag so oft trage, abzulegen<br />
und mich so zu zeigen,<br />
wie mir gera<strong>de</strong> ist.<br />
Gott berührte mich in dieser<br />
Rüstzeitwoche sehr tief. In einer<br />
Lobpreiszeit hatte ich solch<br />
große Sehnsucht in mir, fühlte<br />
mich wie ein Waisenkind. Ich beobachtete,<br />
wie <strong>de</strong>r Rüstzeitleiter<br />
seine kleine Tochter auf <strong>de</strong>n<br />
Arm nahm und sie an sich<br />
drückte. Ich sah dieses schöne<br />
oFFEnHEit und tiEFgang<br />
Höfgen. Hier kam eine bunt gemischte<br />
Gruppe von Ehepaaren<br />
und Singles zwischen 25 und<br />
40 Jahren zusammen. Eins hatten<br />
wir alle gemeinsam: unseren<br />
Glauben an Jesus Christus.<br />
So starteten wir je<strong>de</strong>n Tag mit<br />
einer Andacht und hatten später<br />
eine Stille Zeit in Kleingruppen.<br />
Es gehörte ein Bibeltext<br />
dazu, über <strong>de</strong>n wir uns austauschten<br />
und dadurch ins persönliche<br />
Gespräch kamen. Ich<br />
empfand das als eine sehr gesegnete<br />
Zeit mit Offenheit und<br />
Tiefgang. Tief berührt haben<br />
mich auch die Lebenszeugnisse.<br />
neunundneunzig luftballons<br />
waren es zum<br />
Glück nicht, die per Mundgebläse<br />
schwebend zu<br />
halten waren. Aber<br />
manchmal reicht schon<br />
ein einziger, dass man<br />
seine Lunge hört.<br />
KERnigES SilVEStER<br />
großhartmannsdorf. „Ich bin“ –<br />
unter diesem Motto stand die<br />
dortige Silvesterrüstzeit. Sie<br />
war nicht nur eine Zeit, um auszuspannen<br />
und Spaß zu haben,<br />
son<strong>de</strong>rn vor allem, von Gott zu<br />
hören und etwas mit ihm zu erleben.<br />
Um Gemeinschaft, Freu<strong>de</strong><br />
und eine tiefere Beziehung<br />
mit Jesus zu fin<strong>de</strong>n, war sie eigentlich<br />
perfekt. O<strong>de</strong>r haben<br />
Sie schon mal einen Brief an<br />
Gott geschrieben?<br />
Nicht nur mir, son<strong>de</strong>rn auch<br />
vielen an<strong>de</strong>ren Teilnehmern<br />
hat diese Rüstzeit geistlich<br />
einen neuen Schub an Lebenskraft<br />
und Freu<strong>de</strong> am Glauben<br />
gebracht. Am eindrücklichsten<br />
fand ich persönlich die Silvesternacht.<br />
Nach einem lustigen<br />
Abend, an <strong>de</strong>m wir uns als die<br />
Hel<strong>de</strong>n unserer Kindheit verklei<strong>de</strong>ten,<br />
gab es eine super<br />
Lobpreiszeit bis nach Mitternacht.<br />
Danach erklang von<br />
allen Seiten ein vielstimmiges<br />
„Frohes Neues Jahr“. Ich glaube,<br />
kein Auge blieb trocken; aber<br />
es waren Tränen <strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong>.<br />
Wir waren alle ergriffen, wie wir<br />
einan<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Rüstzeit im<br />
Glauben helfen konnten. Nicht<br />
zuletzt in <strong>de</strong>n Stille-Zeit-Gruppen<br />
erfuhren wir mehr von<br />
Jesus – wie er ist, und wie er<br />
seine Liebe gibt.<br />
Diese Liebe war auch am letzten<br />
Abend <strong>de</strong>utlich zu spüren.<br />
An diesem Segnungsabend ha -<br />
be ich zu Gott gefun<strong>de</strong>n – durch<br />
ein einfaches Gebet und ein<br />
Bild, das jemand an <strong>de</strong>r Station<br />
„Male ein Bild für Gott“ gezeichnet<br />
hat. Es war ein sprießen<strong>de</strong>r<br />
Kern, aus <strong>de</strong>m heraus<br />
17
etwas Neues wächst. Da erkannte<br />
ich für mich, was es heißt, zu<br />
<strong>glauben</strong> und zu leben. Und<br />
diese Gewissheit habe ich bis<br />
jetzt nicht verloren. Es ist schon<br />
erstaunlich, wie sehr man von<br />
einem Bibelwort, einem Vers<br />
o<strong>de</strong>r eben einem Bild verän<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Anjana Lü<strong>de</strong>r<br />
gÖttliCHE aRitHmEtiK<br />
Hohenfichte. Allein für das Erlebnis,<br />
dass im herrlich-idyllischen<br />
Erzgebirge „die Welt ein<br />
Dorf“ ist, hat sich die Silvesterrüstzeit<br />
schon gelohnt. Wir<br />
konnten nicht ahnen,<br />
dass wir hier neue<br />
Kontakte für unser<br />
neues Umfeld in<br />
Hannover knüpfen<br />
wür<strong>de</strong>n:<br />
Eine Familie aus<br />
einem Nachbarstädtchen<br />
Hannovers<br />
war auch<br />
dabei.<br />
Dann gab es<br />
einen echten Erholungswert.<br />
Sobald an<strong>de</strong>re<br />
Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Nähe waren,<br />
hatte unser Jonatan sein eigenes<br />
Programm. Das be<strong>de</strong>utete: eine<br />
schöne frühlingshafte Wan<strong>de</strong>rung<br />
und so viel schlafen und<br />
lesen und ausgeruht einen langen<br />
Silvesterabend genießen<br />
wie lange nicht mehr!<br />
Dass die fünf Tage von geistlichen<br />
Impulsen begleitet waren,<br />
versteht sich für eine richtige<br />
KiWo-Rüstzeit von selber. Bewegend<br />
war dabei die Band, die in<br />
immer neuer Zusammensetzung<br />
zum Lobpreis einlud. So<br />
war sie ein schönes Beispiel für<br />
<strong>de</strong>n Segen, <strong>de</strong>n Gott schenkt,<br />
wenn wir das, was wir von ihm<br />
haben, zu seiner Ehre einbringen.<br />
Inhaltlich<br />
ging<br />
es um<br />
Grundpfeiler<br />
<strong>de</strong>s christlichen<br />
Lebens im Alltag. Keine<br />
neuen Themen, aber mit <strong>de</strong>m<br />
Rüstzeitleiter Frank Seyfried<br />
(Simbach am Inn) konnten wir<br />
sie auf neue, erfrischen<strong>de</strong> Art<br />
hören. Zum Beispiel dachten wir<br />
nach über das alte Thema Sorgen<br />
und dass wir sie loslassen<br />
sollen. Frank brachte es auf <strong>de</strong>n<br />
Punkt: Sorgen ist nichts an<strong>de</strong>res<br />
als fehlen<strong>de</strong> Demut, weil wir zu<br />
akzeptieren haben, dass nicht<br />
in Bewegung bleiben!<br />
Die nächste Rüstzeit<br />
kommt bestimmt.<br />
gorilla,<br />
Prinzessin & Co.<br />
Soweit wir ermitteln<br />
konnten, spielte die Sprachbarriere<br />
keine Rolle.<br />
uns, son<strong>de</strong>rn allein<br />
Gott alle Dinge möglich<br />
sind. Demut heißt:<br />
vor Gott die Stellung einnehmen,<br />
die wir haben.<br />
Nämlich die <strong>de</strong>r Bedürftigen,<br />
damit Gott uns beschenken<br />
kann.<br />
Den Silvesterabend nicht nur<br />
mit Spiel, Spaß, Krach und Funkeln<br />
zu verbringen, son<strong>de</strong>rn in<br />
Gemeinschaft Monat für Monat<br />
<strong>de</strong>s vergangenen Jahres unter<br />
<strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>r Dankbarkeit zu<br />
durchwan<strong>de</strong>rn, war ein Höhepunkt<br />
<strong>de</strong>r Rüstzeit. Es half in Verbindung<br />
mit <strong>de</strong>r Abendmahlsfeier<br />
mal wie<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>n Blick für<br />
Monat für Monat <strong>de</strong>s vergangenen Jahres unter <strong>de</strong>m Aspekt<br />
das zu schärfen, was wirklich<br />
zählt. So konnten wir glücklich<br />
ins neue Jahr aufbrechen gemäß<br />
<strong>de</strong>r Gleichung, die Frank uns in<br />
Anlehnung an 1. Timotheus 6, 6<br />
anbot: Glück = Gottseligkeit +<br />
Genügsamkeit. O<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs gesagt:<br />
Je größer mir Jesus wird,<br />
<strong>de</strong>sto kleiner wird mir alles, was<br />
es an Widrigkeiten im Leben jemals<br />
geben könnte.<br />
Gundula, Matthias und<br />
Jonatan Rudloff, Hannover<br />
liCHt inS lEBEn<br />
großhartmannsdorf. „Jesus –<br />
das Licht <strong>de</strong>r Welt“, um dieses<br />
Thema ging es zu unserer Kin<strong>de</strong>rrüstzeit<br />
im Februar. Je<strong>de</strong>n<br />
Tag hörten wir Geschichten von<br />
Menschen, die erfahren haben,<br />
es wird Licht im Leben, wenn sie<br />
Jesus einlassen. Da gab es einen<br />
Gelähmten, einen Blin<strong>de</strong>n, die<br />
Hirten, die Jünger und an<strong>de</strong>re,<br />
die erlebten, dass Jesus ihr<br />
Leben hell macht. Auch einige<br />
von uns durften dies erfahren.<br />
Einige Mädchen schrieben sogar<br />
Gedichte über ihre Beziehung zu<br />
Jesus, wie Johanna.<br />
Natürlich hatten wir auch<br />
Spaß beim Ro<strong>de</strong>ln, Basteln, Singen<br />
und Spielen, bei Schneeballschlachten<br />
und am Lagerfeuer.<br />
Wir sind dankbar für diese<br />
wun<strong>de</strong>rbare Woche.<br />
Beatrix Konradi,<br />
Annaberg-Buchholz<br />
•<br />
Fotos: Rüstzeit-Teilnehmer und -Mitarbeiter aus Hohenfichte, Höfgen,<br />
Tauscha und Großhartmannsdorf<br />
die dame mit <strong>de</strong>r tüte.<br />
Sie war nicht die einzige:<br />
In Höfgen unterzog Mann<br />
und Frau diverse Kopfbe<strong>de</strong>ckungen<br />
<strong>de</strong>m<br />
Schönheitstest.<br />
<strong>de</strong>r Herr mit <strong>de</strong>r tute.<br />
Auch in Hohenfichte sorgten<br />
begabte Lobpreismusiker<br />
für satte Sounds zu<br />
Gottes Ehre.<br />
du verlässt mich nicht<br />
Ich gehör´zu dir, du gehörst zu mir,<br />
egal was passiert:<br />
Ich gehör´zu dir, du gehörst zu mir.<br />
Wenn ich mal Mist baue: Du bist da.<br />
Wenn ich mal wegschaue,<br />
auf meine Spielkonsolen,<br />
auf meine angeblichen Freun<strong>de</strong>,<br />
die mich nur von dir wegbringen:<br />
Du bist da! Du liebst mich trotz allem!<br />
Darauf kann ich mich verlassen.<br />
Denn du bist ein guter, ein treuer,<br />
ein gnädiger, ein lieben<strong>de</strong>r Gott.<br />
Du bist da!<br />
Dann kann ich mit allem,<br />
was mich belastet, zu dir kommen.<br />
Du bist da! Du liebst mich trotz allem.<br />
Ich gehör´zu dir, du gehörst zu mir.<br />
Wenn ich dir alles erzähle,<br />
es wirklich ernst meine,<br />
und ich es will, dann vergibst du mir.<br />
Ich kann wie<strong>de</strong>r neu beginnen!<br />
Dann versuche ich mich zu verbessern,<br />
es gelingt lei<strong>de</strong>r nicht sehr lang.<br />
Doch wenn ich versage, kann ich<br />
wie<strong>de</strong>r und wie<strong>de</strong>r zu dir kommen.<br />
Das ist toll!<br />
Denn:<br />
Ich gehör´zu dir, du gehörst zu mir.<br />
Egal was passiert:<br />
Ich gehör´zu dir, du gehörst zu mir.<br />
Johanna Nancy Liebig,<br />
<strong>de</strong>r dankbarkeit durchwan<strong>de</strong>rn<br />
Niesky (12 J.)<br />
18 19
pinnwand<br />
Cd-Fundgrube<br />
Seit über 20 Jahren wer<strong>de</strong>n innerhalb<br />
unserer Arbeit bei unterschiedlichen<br />
Veranstaltungen<br />
und Seminaren Vorträge mitgeschnitten.<br />
Da war so manche<br />
Perle dabei, bei <strong>de</strong>r es scha<strong>de</strong><br />
wäre, wenn die Aufnahme im<br />
Archiv herum liegt. Darum sind<br />
wir dabei, Listen mit <strong>de</strong>n besten<br />
Vorträgen zusammen zu stellen.<br />
Diese Listen sind auf unserer<br />
Webseite <strong>kiwoarbeit</strong>.<strong>de</strong>, Link<br />
„CD-Fundgrube“ zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Viel Freu<strong>de</strong> beim Stöbern,<br />
Albert Leubner<br />
das ist eine Sammlung<br />
von Bibelarbeiten,<br />
Predigten und<br />
Andachten, die<br />
unser Mitarbeiter<br />
Jürgen Werth von<br />
2003 bis 2012 für<br />
<strong>de</strong>n „Aufwind“ geschrie<br />
ben hat. Wir<br />
haben sie in einer Broschüre zusammengefasst,<br />
die gern in beliebiger<br />
Stückzahl bei uns angefor<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n kann (Mail:<br />
werthvoll@<strong>kiwoarbeit</strong>.<strong>de</strong>).<br />
Im Internet gibt es weitere<br />
Predigten von ihm zu hören:<br />
Unter <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Adresse<br />
einfach nach „Jürgen Werth“<br />
suchen: www.cross.tv/audio/<br />
inFoRmationEn auS unSERER aRBEit<br />
Wenn so etwas vorkommt und<br />
Irritationen auslöst, einfach bei<br />
uns mel<strong>de</strong>n.<br />
zum danken und<br />
zur Fürbitte<br />
Wir freuen uns über <strong>de</strong>n Start<br />
<strong>de</strong>r neuen Jüngerschaftsschule<br />
im Januar in <strong>de</strong>r „Schmie<strong>de</strong>“. Wie<br />
schon im vorigen Jahr arbeiten<br />
wir hier mit <strong>de</strong>r Evangelischen<br />
Jugendarbeit zusammen.<br />
31 Leute treffen sich, um Gemeinschaft<br />
zu haben, über biblischen<br />
Themen zu arbeiten und<br />
missionarisch unterwegs zu sein.<br />
Bitte betet weiterhin für ein gutes<br />
Miteinan<strong>de</strong>r – auch bei unserem<br />
Kurs in Tauscha, <strong>de</strong>r jeweils von<br />
September bis Juli geht.<br />
dienste in gemein<strong>de</strong>n<br />
Seminare gehören dazu, ebenso<br />
Rüstzeiten <strong>de</strong>r evangelischen<br />
Jugendarbeit und überkonfessionelle<br />
Gebets- und Frauenfrühstückstreffen.<br />
Mal gehen Mitarbeiter<br />
von uns mit Bibel und<br />
Predigtkonzept unterm Arm zu<br />
Volksmissionskreistreffen o<strong>de</strong>r<br />
in freie Gemein<strong>de</strong>n, mal mit Gitarre<br />
und Gesangbuch zu Schülergottesdiensten<br />
einer evangelischen<br />
Mittelschule …<br />
Unsere Arbeit unter <strong>de</strong>m Stichwort<br />
„Gemein<strong>de</strong>dienste“ sieht<br />
sehr unterschiedlich aus. Damit<br />
dort – gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n regelmäßig<br />
wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n Diensten<br />
– keine Routine einkehrt,<br />
sind wir immer wie<strong>de</strong>r auf Gebetsunterstützung<br />
angewiesen.<br />
(Olivenbaum) statt. Anfang Februar<br />
2013 waren wir wie<strong>de</strong>r<br />
dabei. Die ca. 70 Konferenzteilnehmer,<br />
die sich <strong>de</strong>m Dienst an<br />
unserem „älteren Bru<strong>de</strong>r Israel“<br />
widmen, kamen aus verschie<strong>de</strong>nen<br />
Gemein<strong>de</strong>n und Orten Polens.<br />
Die gemeinsame Zeit war<br />
gefüllt mit bewegen<strong>de</strong>n persönlichen<br />
Zeugnissen und Berichten<br />
aus Israel, Polen und an<strong>de</strong>ren<br />
Län<strong>de</strong>rn Osteuropas. Wir<br />
sind von Herzen dankbar für das<br />
Geschenk <strong>de</strong>s gemeinsamen<br />
Dienstes am jüdischen Volk.<br />
Bei unserer Anreise besuchten<br />
wir kurz Halina Ostik, die 93-<br />
jährige Grün<strong>de</strong>rin dieser Arbeit,<br />
in Warschau. Unser Transporter<br />
war mit Hilfsgütern aller Art bela<strong>de</strong>n,<br />
die für <strong>de</strong>n Dienst unserer<br />
Freun<strong>de</strong> vor Ort und für ihre<br />
Besuchsreisen nach Weißrussland,<br />
<strong>de</strong>r Ukraine und Russland<br />
hilfreich sind.<br />
Johannes Steinmüller<br />
•<br />
unser mitarbeiter uwe Fleischer neben <strong>de</strong>r<br />
Übersetzerin • die Farm olesin<br />
schmie<strong>de</strong>-termine 2013<br />
Herzlich la<strong>de</strong>n wir ein<br />
zu <strong>de</strong>n nächsten<br />
tee-&-thema-aben<strong>de</strong>n:<br />
• 17. April 2013 zart besaitet – „Hilfe, ich<br />
bin so empfindlich!“<br />
• Was ist Hochsensibilität?<br />
• Worunter lei<strong>de</strong>n hochsensible Menschen?<br />
• Wenn aus Hochsensibilität Krankheit wird<br />
• Ein gesun<strong>de</strong>r Umgang mit Hochsensibilität<br />
Referentin: Anne Maersch (Freiberg, ver hei ra tet,<br />
zwei Kin<strong>de</strong>r), Therapeutische Seel sor gerin/Psychologische<br />
Beraterin nach HPG<br />
Beginn: 19.30 Uhr<br />
• 29. Juni 2013 tagesseminar mit ursula &<br />
thomas drossel (team.F Chemnitz)<br />
„Ich brauch DICH und DU brauchst mich“<br />
siehe Annonce S. 22<br />
• zu <strong>de</strong>n nächsten lobpreis aben<strong>de</strong>n:<br />
30. März • 04. Mai • 06. Juli • 14. September<br />
• 09. November (jeweils 19.30 Uhr)<br />
• zum Kin<strong>de</strong>rtreff für Kin<strong>de</strong>r von 2–12 J.<br />
Donners tag 16–18 Uhr, (außer in <strong>de</strong>n Ferien);<br />
abwech selnd Programm- und Spielnachmittag<br />
• zum teenie-treff für Jungs von 12–16 J.<br />
Diens tag 16.30–18.30 Uhr<br />
(außer in <strong>de</strong>n Ferien)<br />
Herzliche Einladung zur<br />
SommER-<br />
RÜStzEit<br />
an <strong>de</strong>r Ostsee (altersgruppe: 18-35 J.)<br />
gemeinschaft<br />
• gespräche •<br />
Singen & Beten •<br />
gottes Wort • Wan<strong>de</strong>rungen<br />
in die umgebung<br />
• Ba<strong>de</strong>n •<br />
Erholung • Spiel<br />
& Spaß …<br />
nähere informationen:<br />
Begegnungsstätte „Schmie<strong>de</strong>“<br />
Goschwitzstr. 15, 02625 Baut zen<br />
Tel. 0 35 91/48 93-30<br />
lobpreisaben<strong>de</strong><br />
in tauscha<br />
16. März • 13. April • 11. Mai<br />
• 08. Juni • 06. Juli<br />
(Beginn jeweils 19.30 Uhr)<br />
Begegnungs stätte „Ruth“,<br />
Hofstr. 5, 09322 Penig<br />
ot tauscha<br />
Von Hanstorf im Hinterland <strong>de</strong>r Ostseeküste<br />
aus ist man in kurzer Zeit an <strong>de</strong>n<br />
interessanten Orten entlang <strong>de</strong>r Küste<br />
wie Rerik, Kühlungsborn, Heiligendamm,<br />
Warnemün<strong>de</strong>, Rostock und Graal Müritz.<br />
Das Evangelische Freizeitheim am Ort,<br />
ein einfaches, ursprüngliches Fachwerkhaus,<br />
bietet einige große Mehrbett-<br />
Zimmer zur Übernachtung an.<br />
zur <strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r unkosten <strong>de</strong>r Rüstzeit<br />
zu unseren tee-&-thema-<br />
10.–16. Juni 2013<br />
bitten wir um einen Beitrag von 170,- €<br />
Aben<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Schmie<strong>de</strong>,<br />
in Hanstorf bei Rostock<br />
(zzgl. Fahrt- u. evtl. Eintrittskosten)<br />
Bautzen, la<strong>de</strong>n wir u. a. auch<br />
über die Regionalzeitungen ein.<br />
anmeldung/informationen:<br />
doreen Enghardt • Hofstr. 5<br />
Lei<strong>de</strong>r entwickeln unsere Informationen<br />
da mitunter ein ge-<br />
tel. 037381-81439<br />
ot tauscha • 09322 Penig<br />
wisses Eigenleben. So im Fall<br />
mail: anmeldung@<strong>kiwoarbeit</strong>.<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Vortrags über Mediation im gebetskonferenz Warschau<br />
Wer Ehepartner, Freun<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Bekannte mit anmel<strong>de</strong>n<br />
Februar. Wir wissen von einer Vierteljährlich fin<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r<br />
möchte, gebe bitte auch <strong>de</strong>ren vollständige Adressen<br />
und, wenn möglich, das Geburtsdatum mit an. Die Anmeldung<br />
gilt nur bei gleichzeitigem Eingang einer An-<br />
Zeitung, die das wohl für einen Farm Olesin bei Warschau Gebets<br />
konferenzen unserer polnizahlung<br />
für die Rüstzeit von 50,-€ auf das Konto von<br />
Schreibfehler hielt und eigenmächtig<br />
zu einem „Meditations“- schen Geschwister von <strong>de</strong>r<br />
OSCH e.V. bei <strong>de</strong>r KD-Bank, BLZ: 350 601 90, Konto-Nr.<br />
16 12370 024. WICHTIG! In die Betreffzeile bitte<br />
Abend in die Schmie<strong>de</strong> einlud. Gemeinschaft Drzewo Oliwne<br />
Namen, Rüstzeit-Ort und -Datum eintragen.<br />
20 21<br />
Foto: Steinmüller<br />
Lehnert<br />
„du<br />
BiSt du“<br />
Ein Konzert mit<br />
Jürgen Werth (Wetzlar)<br />
& Jürgen Werth (Bautzen)<br />
Samstag, 15. Juni 2013<br />
in Sohland (ol), Ev. Kirche<br />
Beginn: 19.30 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
termine & annoncen
Kriegen wir<br />
gebacken.<br />
Rüst-<br />
zeit-<br />
Termine<br />
2013<br />
FÜR tEEnagER und<br />
ERWaCHSEnE<br />
• osterrüstzeit (15-25 J.)<br />
02.-07. April 2013<br />
in Tauscha • Unkostenbeitrag: 70,- €<br />
• ostseerüstzeit (18-35 J.)<br />
10.-16. Juni 2013<br />
in Hanstorf bei Rostock (s. Annonce S. 21)<br />
• Sommerrüstzeit (15-25 J.)<br />
06.-11. August 2013<br />
in Tauscha • Unkostenbeitrag: 75,- €<br />
• Kanu-Rüstzeit (16-30 J.)<br />
15.-23. August 2013<br />
Mecklenburger Seenplatte<br />
(s. Annonce S. 23)<br />
informationen/anmeldung:<br />
Doreen Enghardt, Hofstr. 5<br />
09322 Penig / OT Tauscha<br />
Tel. 037 381-8 14 39, Fax: -6 65 51<br />
Mail: anmeldung@<br />
<strong>kiwoarbeit</strong>.<strong>de</strong><br />
FÜR KindER (8-12 J.)<br />
• Sommerrüstzeit<br />
• 25.–31. Juli<br />
in Großhartmannsdorf • Unkostenb. 100,- €<br />
informationen/anmeldung<br />
Beatrix Konradi, Siedlerweg 21<br />
09456 Annaberg; Tel. 03733-289501<br />
Mail: kids@<strong>kiwoarbeit</strong>.<strong>de</strong><br />
anmEldung bitte schriftlich mit voll ständiger Adresse,<br />
Ge burtsdatum, Telefon, Mail. Außer<strong>de</strong>m bitten wir um eine<br />
anzahlung von 20,- € auf das Konto von OSCH e.V. bei <strong>de</strong>r<br />
KD-Bank, BLZ: 350 601 90 Konto nr. 16 12370 024<br />
Bitte für die Rüstzeiten nicht das allgemeine<br />
Konto benutzen!<br />
• WICHTIG! Auf <strong>de</strong>r Banküber wei sung bitte in die Be treff zeile<br />
Name <strong>de</strong>s Teilnehmers, Rüst zeit ort und Rüstzeitdatum eintragen!<br />
• anmeldungen ohne anzahlung kön nen wir nicht berücksichtigen.<br />
Es gibt auch keine ge son <strong>de</strong>rte Auf for<strong>de</strong>rung zur Anzah<br />
lung. Bei schon beleg ter Rüst zeit o<strong>de</strong>r Krankheit über weisen<br />
wir natürlich das Geld zurück. Bei kurz fristiger An meldung bitte<br />
vorher telefo nisch nachfragen!<br />
•••Evangelische Kirchgemein<strong>de</strong> und<br />
Jesus Gemein<strong>de</strong> Sohland la<strong>de</strong>n ein zur<br />
Kirchenwoche<br />
Termin: 20.-28. Juli 2013<br />
Anmeldung: Jesus-Gemein<strong>de</strong>,<br />
Am Stausee 1, 02689 Sohland a. d.<br />
Spree Tel. 035936-37286<br />
Mail: info@efs-sohland.<strong>de</strong> •••<br />
Teen Challenge lädt ein zur<br />
TCD Tagung 2013<br />
25. - 27. Oktober 2013<br />
im Freizeithaus Siegwin<strong>de</strong>n bei Bad Hersfeld<br />
Thema: „Natürlich – übernatürlich“<br />
Referent: Jan Barendse (TC Holland)<br />
Kanu-<br />
RuStzEit<br />
gemeinsamer aktivurlaub<br />
un ter gottes Wort<br />
auf <strong>de</strong>r mecklenburger<br />
Seenplatte • Vier bis fünf<br />
Stun<strong>de</strong>n tägliche Kanufahrt<br />
• Übernachtung auf<br />
zeltplätzen • Erfor<strong>de</strong>rlich:<br />
zelt, Schlaf sack, luftmatratze<br />
o<strong>de</strong>r isomatte,<br />
geschirr<br />
15.-23. august 2013<br />
alter: 16 – 30 Jahre<br />
unkostenbeitrag: 180,- €<br />
leitung & anmeldung:<br />
Matthias Mühlbauer<br />
Tel. 037381-66902; Mail:<br />
matthias@<strong>kiwoarbeit</strong>.<strong>de</strong><br />
Patrick Steinbach, Mail:<br />
19patrick86@web.<strong>de</strong><br />
„Ich brauch DICH und DU<br />
brauchst mich“<br />
Ein Tagesseminar am 29. Juni 2013<br />
in <strong>de</strong>r Begegnungsstätte „Schmie<strong>de</strong>“,<br />
Goschwitzstr. 15, Bautzen (10 bis ca. 17 Uhr)<br />
Informationen/anmeldung: Teen Challenge in<br />
Deutschland e.V., Bergweg 7, 74632 neuenstein<br />
Tel: 07942 / 4989, info@tcd-teenchallenge.<strong>de</strong><br />
www.tcd-teenchallenge.<strong>de</strong><br />
• • • B u C H t i P P s • • •<br />
Foto: dacat84 | photocase.com<br />
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„Es ist furchtbar, dass Menschen das alles an<strong>de</strong>ren<br />
Menschen angetan haben. Das Schlimmste aber wäre es,<br />
wenn man Auschwitz vergessen wür<strong>de</strong>.“<br />
HERZLICHE EINLADUNG<br />
ZU EINER REISE NACH AUSCHWITZ<br />
UND KRAKAU<br />
vom 04. bis 06. Oktober 2013<br />
• Unterbringung im Motel in Krakau, inkl. Verpflegung<br />
• <strong>de</strong>utschsprachige Führung in Auschwitz und Birkenau<br />
• Besichtigung <strong>de</strong>s jüdischen Viertels Kazimierz in Krakau<br />
• Besuch <strong>de</strong>s Oskar-Schindler-Museums<br />
• Fahrt im Kleinbus ab Tauscha<br />
• Gruppe von max. 9 Personen<br />
• Unkostenbeitrag: 170,- €<br />
Anmeldung und Informationen: Matthias Mühlbauer<br />
Mail: matthias@<strong>kiwoarbeit</strong>.<strong>de</strong><br />
Unterschiedliche Verhaltensstile in Ehe, Familie und<br />
Freundschaft anhand <strong>de</strong>s Verhaltens-Kurzcheck erken -<br />
nen. Für alle, die ihre Beziehungen verbessern möchten.<br />
Referenten: Thomas und Ursula Drossel (seit 33 J. verheiratet,<br />
Eltern von sechs Kin<strong>de</strong>rn, Leiter von TEAM.F Sachsen)<br />
Begrenzte Teilnehmerzahl! Eine Kin<strong>de</strong>rbetreuung fin<strong>de</strong>t<br />
nicht statt.<br />
Kosten: Seminargebühr 35,- € pro Person, 48,- € pro Ehepaar<br />
(incl. Kurzcheck zur Einschätzung Ihres Verhaltens)<br />
Informationen/Anmeldung: Claudia & André Ermlich •<br />
Glashüttenstr. 46 • 09474 Crottendorf • Tel. 037344-16996<br />
Mail: info.sa@team-f.<strong>de</strong> • www.team-f.<strong>de</strong><br />
Veranstalter: TEAM.F Neues Leben für Familien e.V.<br />
Foto: pollography | photocase.com<br />
maria Roßner u. anne-Kathrin Braun<br />
(Hrsg.): „Keine Kin<strong>de</strong>r?!“<br />
Lehnert<br />
ungewollt kin<strong>de</strong>rlos als Christ.<br />
Erfahrungen und <strong>de</strong>nkanstöße<br />
Zwölf Frauen und ein Mann berichten<br />
von ihren Erfahrungen mit ungewollter<br />
Kin<strong>de</strong>rlosigkeit aus christlicher Sicht.<br />
„Wenn ich mir als Teenager mein späteres<br />
Leben vorstellte, dann immer mit Kin<strong>de</strong>rn<br />
… Ein Haus mit Kin<strong>de</strong>rn – das war mein<br />
Traum. – Seit unserer Hochzeit vor neun<br />
Jahren wünschten wir uns Kin<strong>de</strong>r. Die<br />
anfängliche Euphorie, dass sich eine<br />
Schwangerschaft bald einstellen wird,<br />
verflog nach zwei Jahren vergeblichen Wartens. – Ich wollte<br />
vier Kin<strong>de</strong>r … Wenn ich durch <strong>de</strong>n Ort ging, fielen mir die<br />
schwangeren Frauen auf, die ihren Bauch so selbstverständlich<br />
trugen, und Mütter, die Babys im Kin<strong>de</strong>rwagen schoben.<br />
Aber ich wur<strong>de</strong> nicht schwanger, kein einziges Mal.“<br />
Die autobiographischen Geschichten und Fachartikel möchten<br />
ermutigen, sich <strong>de</strong>n Fragen zum Thema ungewollte Kin<strong>de</strong>rlosigkeit<br />
zu stellen und Wege <strong>de</strong>r Hoffnung zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Lichtzeichen Verlag GmbH 2012, ISBN: 978-3-86954-059-7<br />
Bru<strong>de</strong>r lorenz<br />
und Frank laubach:<br />
„leben in gottes<br />
gegenwart“<br />
In diesem Buch<br />
wer<strong>de</strong>n neben Briefen<br />
und Schriften<br />
von Bru<strong>de</strong>r Lorenz<br />
(17. Jh.) auch die <strong>de</strong>s<br />
Missionars und<br />
geistlichen Lehrers<br />
Frank Laubach (20. Jh.) aufgenommen.<br />
Wie Bru<strong>de</strong>r Lorenz vor ihm beschrieb Laubach<br />
in einer Reihe von Briefen <strong>de</strong>n Prozess<br />
seiner geistlichen Einübung in die Gegenwart<br />
Jesu Christi. Wenn Sie Jesus tiefer<br />
erkennen wollen, sind Sie eingela<strong>de</strong>n, sich<br />
<strong>de</strong>n vielen Christen anzuschließen, <strong>de</strong>nen<br />
dieses Buch ein wichtiger Anstoß auf ihrem<br />
Weg zur Erfahrung <strong>de</strong>r Tiefen Christi<br />
gewor<strong>de</strong>n ist.<br />
teamwork 17.12 Verlag Musik+Han<strong>de</strong>l GmbH<br />
ISBN 978-3-936811-07-0<br />
23
imPRESSum<br />
Redaktion: Beate & Stefan Lehnert, Karin<br />
Schwab, Maria Hommel, Jürgen Werth<br />
druck: Gustav Winter GmbH, Herrnhut<br />
offenes sozial-christliches Hilfswerk e.V.<br />
Ökumenische Kirchenwochenarbeit<br />
Goschwitzstraße 15 • 02625 Bautzen<br />
Tel. 03591 / 4893-0 • Fax / 4893-28<br />
Mail: bautzen@<strong>kiwoarbeit</strong>.<strong>de</strong><br />
Internet: <strong>kiwoarbeit</strong>.<strong>de</strong><br />
Bankverbindung: KD-Bank<br />
BLZ: 350 601 90 • Konto-Nr. 16 12370 016<br />
Bitte Verwendungszweck angeben!<br />
Für Spen<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Ausland:<br />
IBAN: DE31 3506 0190 1612 3700 16<br />
BIC: GENO DE D1 DKD<br />
„aufwind“ erscheint vierteljährlich und<br />
kann kostenlos bezogen wer<strong>de</strong>n (auch als<br />
PDF-Datei). Spen<strong>de</strong>rn und Freun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Kirchenwochenarbeit wird er obligatorisch<br />
zugeschickt. Beigelegt ist ein Zahlschein<br />
für Spen<strong>de</strong>n.<br />
Postvertriebsstück F 2777<br />
Entgelt bezahlt / dP ag<br />
die mittelalterliche Kirche pflegte<br />
einen Anwalt zu bestellen, <strong>de</strong>r im Zuge<br />
einer Heiligsprechung Argumente<br />
gegen die vorgesehene Persönlichkeit<br />
sammeln und vortragen sollte. Dieser<br />
Anwalt wur<strong>de</strong> advocatus diaboli genannt,<br />
<strong>de</strong>s Teufels Anwalt. Er sollte dafür<br />
sorgen, dass Heiligsprechungen auch<br />
rechtmäßig waren. Ehrlicher Zweifel ist<br />
<strong>de</strong>r advocatus diaboli, <strong>de</strong>n ehrlicher<br />
Glaube braucht.<br />
John Ortberg<br />
Es ist aber <strong>de</strong>r Glaube eine feste<br />
Zuversicht auf das, was man hofft, und<br />
ein Nichtzweifeln an <strong>de</strong>m, was man<br />
nicht sieht.<br />
Die Bibel (Hebr.11,1)<br />
zweifelt niemals in <strong>de</strong>r Dunkelheit<br />
an <strong>de</strong>m, was G ott euch im Licht<br />
gezeigt hat.<br />
Mutter Teresa<br />
<strong>de</strong>r glaube ist eine Brücke über einem<br />
Abgrund, von <strong>de</strong>r man nicht weiß, ob sie<br />
einen tragen wird, bis man gezwungen<br />
ist, sie zu betreten.<br />
Nicholas Wolterstorff<br />
chribier | photocase.com