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LEITFADEN zur Vorbereitung und Durchführung von Expeditionen ...

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L E I T F A D E N<br />

<strong>zur</strong> <strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> Durchführung<br />

<strong>von</strong> <strong>Expeditionen</strong> mit<br />

FS METEOR <strong>und</strong> FS MARIA S. MERIAN<br />

Stand: 15. 7. 2013<br />

Herausgeber:<br />

Institut für Meeresk<strong>und</strong>e der Universität Hamburg<br />

Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe (LDF)<br />

<strong>und</strong><br />

DFG-Senatskommission für Ozeanographie (SKO)


E I N F Ü H R U N G<br />

Aufgabe: Die Forschungsschiffe METEOR <strong>und</strong> MARIA S. MERIAN dienen der<br />

weltweiten gr<strong>und</strong>lagenbezogenen deutschen Hochseeforschung <strong>und</strong> der<br />

Zusammenarbeit mit anderen Staaten auf diesem Gebiet.<br />

Eigner: FS METEOR ist Eigentum der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, vertreten<br />

durch das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung (BMBF), welches auch den<br />

Bau des Schiffes finanziert hat. FS MARIA S. MERIAN ist Eigentum des Landes<br />

Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das Ministerium für Bildung,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur. Die Finanzierung erfolgte anteilig zwischen dem<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung (BMBF) <strong>und</strong> den Küstenländern<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hansestadt Hamburg <strong>und</strong><br />

Hansestadt Bremen.<br />

Betreiber: Die Schiffe werden als „Hilfseinrichtung der Forschung“ <strong>von</strong> der<br />

Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) betrieben. Dabei werden sie <strong>von</strong><br />

Beiräten unterstützt.<br />

Nutzung, Einsatz, Finanzierung: Die Betriebsmittel der Schiffe werden zu 70% <strong>von</strong><br />

der DFG <strong>und</strong> zu 30% vom BMBF bereitgestellt. Die Durchführung der <strong>Expeditionen</strong><br />

wird <strong>von</strong> der DFG im Rahmen der Schiffsetats gefördert.<br />

Der Senatskommission für Ozeanographie der DFG obliegt die wissenschaftliche<br />

Fahrtplanung, sie benennt die Fahrtleiter der <strong>Expeditionen</strong>.<br />

Die Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe (LDF) der Universität Hamburg ist für die<br />

wissenschaftlich-technische, logistische <strong>und</strong> finanzielle <strong>Vorbereitung</strong>, Abwicklung <strong>und</strong><br />

Betreuung des Schiffsbetriebes verantwortlich. Sie arbeitet einerseits eng mit den<br />

Fahrtleitern 1 zusammen, andererseits ist sie Ansprechpartner der Reeder.<br />

Reeder: Die Reederei Briese Schiffahrts GmbH & Co. KG bereedert FS<br />

METEOR <strong>und</strong> FS MARIA S. MERIAN. Von der Reederei werden daneben weitere<br />

Einheiten für verschiedene Disziplinen der Meeresforschung bereedert.<br />

Unterstützung <strong>von</strong> Forschungsdisziplinen: Um die aktuellen Aufgaben der<br />

Meeresforschung erfüllen zu können, wurden die Schiffe mit modernsten<br />

Einrichtungen versehen, die Untersuchungen der Physik <strong>und</strong> Chemie der<br />

Atmosphäre <strong>und</strong> des Ozeans, alle Zweige der marinen Biologie sowie der Geologie<br />

<strong>und</strong> der Geophysik auf einem hohen technologischen Niveau unterstützen.<br />

Regelmäßige Nutzwerterhaltungs-Maßnahmen sichern dabei einen hohen Leistungs<strong>und</strong><br />

Servicestandard beider Forschungsschiffe.<br />

1 Funktionsbezeichnungen in der männlichen Sprachform gelten für weibliche <strong>und</strong> männliche Personen in gleicher<br />

Weise.<br />

II


III


Zum ORGANISATIONSSCHEMA für die Hilfseinrichtung METEOR <strong>und</strong><br />

MARIA S. MERIAN der DFG<br />

VERTRAGSPARTNER<br />

1. Vertrag über die Regelung des Betriebs <strong>und</strong> der Nutzung<br />

der Forschungsschiffe METEOR <strong>und</strong> MARIA S.MERIAN sowie die<br />

Bereitstellung der hierfür erforderlichen Fördermittel<br />

Freie <strong>und</strong> Hansestadt Hamburg,<br />

vertreten durch die Universität Hamburg<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft e.V. (DFG),<br />

vertreten durch ihren Vorstand<br />

2. Bereederungsvertrag<br />

Freie <strong>und</strong> Hansestadt Hamburg,<br />

vertreten durch die Universität Hamburg<br />

<strong>und</strong><br />

Reederei Briese Schiffahrts GmbH & Co. KG<br />

(FS METEOR UND FS MARIA S. MERIAN)<br />

3. Überlassungsvertrag<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

vertreten durch das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

bzw.<br />

Mecklenburg-Vorpommern vertreten durch das Ministerium für Bildung,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur<br />

<strong>und</strong><br />

Freie <strong>und</strong> Hansestadt Hamburg,<br />

vertreten durch die Universität Hamburg<br />

4. Vertrag über die Einrichtung <strong>und</strong> den Betrieb der Bordwetterwarte*<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, Deutscher Wetterdienst,<br />

vertreten durch den Leiter des Seewetteramtes<br />

<strong>und</strong><br />

Universität Hamburg, Institut für Meeresk<strong>und</strong>e<br />

*gilt nur für METEOR<br />

IV


I N H A L T<br />

Allgemeines<br />

1. Wissenschaftliche Planung <strong>und</strong> Durchführung<br />

1.1 Antragstellung<br />

1.2 <strong>Vorbereitung</strong>ssitzung<br />

1.3 R<strong>und</strong>schreiben<br />

1.4 Expeditionsheft<br />

1.5 Öffentlichkeitsarbeit<br />

1.6 Daten-/Probensicherung <strong>und</strong> Verfügbarkeit<br />

1.7 Berichtswesen<br />

1.8 Weitergabe <strong>und</strong> Aufbewahrung zoologischen Materials<br />

1.9 Archivierung<br />

Anmerkung:<br />

Auf das DFG-Merkblatt 2.04 (www.dfg.de/foerderung/formulare_merkblaetter)<br />

„Merkblatt für Wissenschaftler <strong>und</strong> Techniker, die an Fahrten der FS<br />

METEOR/MARIA S. MERIAN teilnehmen“ sowie auf weitere Informationen der<br />

Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe (LDF) (www.ifm.zmaw.de/de/ldf/) <strong>und</strong> der<br />

DFG Senatskommission für Ozeanografie (SKO) (www.dfg-ozean.de/) wird<br />

hingewiesen, besonders auf den „Leitfaden für das Erstellen <strong>von</strong><br />

wissenschaftlichen Fahrtvorschlägen für die Forschungsschiffe METEOR,<br />

MARIA S. MERIAN, POLARSTERN, SONNE <strong>und</strong> die mittelgroßen<br />

Forschungsschiffe“<br />

V


2. Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe (LDF) / Kontakte mit<br />

Behörden<br />

2.1 Arbeiten in Hoheitsgewässern <strong>und</strong> Fischerei- bzw.<br />

Wirtschaftszonen anderer Nationen<br />

2.2 Hafenaufenthalte<br />

2.3 Transport gefährlicher Stoffe<br />

2.4 Verankerung <strong>von</strong> Geräten, Arbeiten in Schifffahrtsgebieten<br />

2.5 Umbauten am Schiff<br />

2.6 Mitnahme ausländischer Gastforscher<br />

2.7 Offizielle Veranstaltungen in ausländischen Häfen <strong>und</strong><br />

Presseinformation<br />

2.8 Visa, Impfungen, Tropentauglichkeitsuntersuchungen<br />

2.9 Zoll<br />

2.10 Merkblatt <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsfürsorge<br />

VI


3. Zusammenarbeit mit FS METEOR/MARIA S MERIAN<br />

3.1 Zustand des Schiffes <strong>und</strong> der wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen / Benutzerhandbuch<br />

3.2 Be- <strong>und</strong> Entladung, Stauraumbedarf<br />

3.3 Labor- <strong>und</strong> Kammerverteilung, Wechsel in Häfen<br />

3.4 Nutzung der fest installierten Geräte / Aufgaben <strong>und</strong><br />

Stellung des System-Operators<br />

3.5 Rahmenvereinbarung <strong>zur</strong> Zusammenarbeit zwischen<br />

Fahrtleiter <strong>und</strong> Kapitän<br />

3.6 Kommunikation<br />

3.7 Information <strong>und</strong> Unterhaltung an Bord<br />

3.8 Kantine<br />

3.9 Verpflegung<br />

3.10 Sonderwünsche<br />

3.11 Informationspflicht <strong>von</strong> Kapitän <strong>und</strong> Fahrtleiter<br />

3.12 Abschlussbesprechung<br />

3.13 Besondere Vorkommnisse<br />

3.14 Sonstige Hinweise<br />

VII


A N L A G E N<br />

1. METEOR/MERIAN-Berichte / Hinweise für Autoren<br />

2. Richtlinien für die Weitergabe <strong>und</strong> Aufbewahrung des auf <strong>Expeditionen</strong><br />

<strong>von</strong> FS METEOR/MARIA S. MERIAN gesammelten zoologischen<br />

Materials<br />

3. Rahmenvereinbarung <strong>zur</strong> Zusammenarbeit zwischen Fahrtleiter <strong>und</strong><br />

Kapitän<br />

4. Erklärung zu einer verantwortungsvollen Meeresforschung<br />

5. OSPAR Code of Conduct<br />

6. Statistik-Anlage zum Short Cruise Report<br />

7. Unfall- <strong>und</strong> Auslandskrankenversicherungen für Wissenschaftler <strong>und</strong><br />

Techniker an Bord der Forschungsschiffe METEOR <strong>und</strong> MARIA S.<br />

MERIAN<br />

8. Beispiele für „Narrative of the Cruise“<br />

VIII


ALLGEMEINES<br />

<strong>Expeditionen</strong> mit modernen <strong>und</strong> vielseitigen Hochseeforschungsschiffen erfordern<br />

eine optimale <strong>Vorbereitung</strong>. Ein großer Teil da<strong>von</strong> entfällt auf diejenigen<br />

Wissenschaftler, die als Fahrtleiter solcher <strong>Expeditionen</strong> eingesetzt sind. Zur<br />

Erleichterung dieser Aufgaben soll der „Leitfaden“ dienen. Es wurde eine Dreiteilung<br />

nach den Gesichtspunkten „Wissenschaft“ / „Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe<br />

(LDF)“ / „Schiff“ vorgenommen, die dem Organisationsschema für die „Hilfseinrichtung<br />

METEOR/MERIAN“ entspricht.<br />

1. Wissenschaftliche Planung <strong>und</strong> Durchführung<br />

Zur Erleichterung der langfristigen Planung werden die Koordinatoren <strong>von</strong><br />

Verb<strong>und</strong>vorhaben (z.B. FZT, SFB, SPP, BMBF-Verb<strong>und</strong>-Projekte, EU-<br />

Projekte) aufgefordert, die Senatskommission für Ozeanographie frühzeitig<br />

über geplante Fahrten zu informieren, um die langfristige Koordination der<br />

Fahrten zu ermöglichen.<br />

1.1 Antragstellung<br />

Hinweise sowie ein Leitfaden für das Erstellen <strong>von</strong> wissenschaftlichen<br />

Fahrtvorschlägen sind auf folgender Website verfügbar:<br />

www.portal-forschungsschiffe.de<br />

Auf der folgenden Seite findet sich ein Ablaufschema. Dieses stellt die für die<br />

Nutzer bzw. Fahrtleiter relevanten Schritte, deren ungefähre Zeitpunkte, sowie<br />

die Zusammenarbeit mit der Senatskommission für Ozeanographie <strong>und</strong> der<br />

Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe (LDF) dar.<br />

1


1.2 <strong>Vorbereitung</strong>ssitzung<br />

Nach Benennung, welche Fahrten in einem Expeditionsheft erfasst werden<br />

sollen, lädt die LDF <strong>zur</strong> <strong>Vorbereitung</strong>ssitzung ein. Die <strong>Vorbereitung</strong>ssitzung für<br />

eine Fahrt findet in der Regel 4-6 Monate vor deren Beginn bei der Leitstelle<br />

statt <strong>und</strong> dient der wechselseitigen Information <strong>und</strong> Abstimmung zwischen den<br />

beteiligten Arbeitsgruppen, der DFG, der Leitstelle Deutsche<br />

Forschungsschiffe (LDF) <strong>und</strong> der Reederei (siehe Ablaufschema). Nach<br />

Möglichkeit soll auch der Kapitän der jeweiligen Fahrt an diesen Sitzungen<br />

teilnehmen. Bei Verhinderung wird er durch einen Mitarbeiter der Reederei<br />

vertreten. Üblicherweise werden mehrere Fahrten während einer Sitzung<br />

behandelt.<br />

Die nachfolgende Tagesordnung hat sich in den vergangenen zehn Jahren<br />

bewährt <strong>und</strong> stellt sicher, dass alle wichtigen Punkte diskutiert werden:<br />

Tagesordnung<br />

01. Allgemeiner Stand der <strong>Vorbereitung</strong>en<br />

02. Kurzvorstellung des Programmes<br />

03. Bordwetterwarte (entfällt bei MERIAN)<br />

04. Benutzerhandbuch METEOR/MERIAN <strong>und</strong><br />

Rahmenvereinbarung Fahrtleiter-Kapitän<br />

05. Geräteeinsatz, Kammer- <strong>und</strong> Laborbelegung<br />

06. Reisen<br />

07. Radioisotope<br />

08. Container-Stellplätze<br />

09. Gefahrgutverschiffung <strong>und</strong> Kühltransporte<br />

10. Agenturen<br />

11. Visa, Impfungen<br />

12. Ges<strong>und</strong>heitsprophylaxe / Bordarzt<br />

13. Versicherung der Expeditionsteilnehmer<br />

14. Kommunikation mit METEOR/MERIAN<br />

15. Genehmigungsverfahren<br />

16. Expeditionsheft, Fahrtbericht<br />

17. Pressearbeit / Blogs<br />

18. Empfänge / Führungen an Bord<br />

19. Abruf der Finanzmittel<br />

20. Verschiedenes<br />

Die LDF sorgt dafür, dass ein Protokoll über diese Sitzung angefertigt wird.<br />

Dieses bildet die Arbeitsgr<strong>und</strong>lage für alle Beteiligten.<br />

3


1.3 R<strong>und</strong>schreiben<br />

Der Fahrtleiter informiert frühzeitig sämtliche Teilnehmer durch R<strong>und</strong>schreiben über:<br />

a) Termine (Be- <strong>und</strong> Entladen, Auslaufen, Kammerwechsel usw.)<br />

b) Flüge<br />

c) Formalitäten (Pässe, Visa, Impfungen, Versicherungen, Zoll)<br />

d) Adressen (Agenten bzw. Botschaften <strong>und</strong> Konsulate in ausländischen<br />

Häfen)<br />

e) Kommunikationswege Land/Schiff<br />

Die LDF erhält jeweils eine Kopie der entsprechenden R<strong>und</strong>schreiben.<br />

4


1.4 Expeditionsheft<br />

Das Expeditionsheft ist ein bewährtes Mittel <strong>zur</strong> Information aller Teilnehmer<br />

vor Beginn einer Fahrt, der interessierten Wissenschaftler <strong>und</strong> Institutionen im<br />

In- <strong>und</strong> Ausland, der nationalen <strong>und</strong> internationalen wissenschaftlichen<br />

Gremien, der über die Fahrt zu informierenden zuständigen Stellen des<br />

B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Länder, der Öffentlichkeit <strong>und</strong> bei Hafenaufenthalten der an<br />

Bord kommenden Besucher. Insbesondere erhält auch das Deutsche<br />

Ozeanographische Datenzentrum (DOD) ein Exemplar in seiner Funktion als<br />

nationales Archiv. Das breite Spektrum des Interessentenkreises erfordert<br />

eine entsprechende Darstellung, die im Einzelnen folgende Punkte in Deutsch<br />

<strong>und</strong> Englisch enthalten sollte:<br />

a) Allgemeines <strong>zur</strong> Expedition<br />

b) das wissenschaftliche Programm, ggf. seine Verknüpfung mit einem<br />

nationalen oder internationalen Gesamtprogramm. Wiederholung <strong>von</strong> a)<br />

<strong>und</strong> b) in Englisch, evtl. auch in anderen Sprachen<br />

c) detaillierter Zeitplan mit Ein- <strong>und</strong> Auslaufterminen, An- <strong>und</strong> Abreisen,<br />

Zeiten im Expeditionsgebiet, Hafenaufenthalte<br />

d) Personalplan unter Angabe <strong>von</strong> Namen, Vornamen, Titel, Arbeitsgruppenzugehörigkeit,<br />

Einschiffungs- <strong>und</strong> Ausschiffungsterminen, Zahl der<br />

Eingeschifften pro Fahrtabschnitt<br />

e) Teilnehmende Institute (Adresse, Telefon-/Telefax- <strong>und</strong> Telex-Nummer<br />

sowie E-Mail-Adresse)<br />

f) Liste der Eingeschifften (in alphabetischer Reihenfolge unter Angabe der<br />

Fachrichtung <strong>und</strong> Institutszugehörigkeit, ggf. Funktion)<br />

g) Liste der Besatzungsangehörigen unter Angabe der Funktion<br />

h) Karte mit Fahrtroute, Stationen, Geräteauslegung usw.<br />

In einem Expeditionsheft werden mehrere, räumlich zusammenhängende<br />

Fahrten zusammengefasst. Den Druck des Expeditionsheftes übernimmt die<br />

LDF in Abstimmung mit den Fahrtleitern 2 Monate vor Beginn der ersten Fahrt<br />

aus dem Bündel. Außerdem wird das Expeditions-Heft auf der Homepage der<br />

LDF als PDF-File veröffentlicht.<br />

5


1.5 Öffentlichkeitsarbeit<br />

Erfahrungsgemäß besteht bei Presse, R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong> Fernsehen ein großes Interesse<br />

an meeresk<strong>und</strong>lichen <strong>Expeditionen</strong>. Als sehr wirksam haben sich Pressekonferenzen<br />

in den Heimathäfen der Schiffe zum Aus- oder Einlaufen vor/nach längeren Fahrten<br />

erwiesen. Diese werden in Abstimmung mit dem Fahrtleiter durch die Leitstelle<br />

Deutsche Forschungsschiffe (LDF) organisiert. Die Presseerklärungen sind mit der<br />

LDF abzustimmen. Links zu speziellen Webseiten für METEOR <strong>und</strong> MERIAN<br />

Fahrten sind ebenfalls im Vorfeld der Fahrt mit der LDF mitzuteilen. Vor der<br />

Veröffentlichung müssen die Beiträge <strong>und</strong> das Fotomaterial dem Kapitän <strong>zur</strong> Prüfung<br />

aus seemännischer Warte vorgelegt werden. Damit soll verhindert werden, dass aus<br />

Unkenntnis der Sachlage ein falsches Bild in der Öffentlichkeit entsteht. Ebenso<br />

muss die Privatsphäre <strong>von</strong> Personen geschützt werden, die in einem Blog erwähnt<br />

bzw. abgebildet werden.<br />

Seit einigen Jahren werden die Medien auch vor dem Anlaufen ausländischer Häfen<br />

routinemäßig informiert. Dazu übermitteln die Fahrtleiter direkt <strong>von</strong> Bord aus eine<br />

Woche vor dem Anlaufen eine Pressenotiz (Kurzform) in englischer Sprache an die<br />

ortsansässige Agentur mit der Bitte um Weitergabe. Unsere diplomatischen<br />

Vertretungen sind nachrichtlich zu beteiligen.<br />

Live-Interview-Wünsche während einer Fahrt werden durch die LDF vorgeklärt <strong>und</strong><br />

mit Kapitän <strong>und</strong> Fahrtleiter abgesprochen. Interviews in ausländischen Häfen fallen in<br />

die Verantwortlichkeit <strong>von</strong> Fahrtleiter <strong>und</strong> Kapitän.<br />

1.6 Daten-/Probensicherung <strong>und</strong> Verfügbarkeit<br />

Daten <strong>und</strong> Proben, die während Fahrten mit METEOR/MERIAN gewonnen wurden,<br />

müssen dauerhaft gesichert <strong>und</strong> in einem angemessenen Zeitraum der<br />

wissenschaftlichen Öffentlichkeit <strong>zur</strong> Nutzung zugängig gemacht werden. Dazu muss<br />

der Abschlussbericht (Abschnitt 1.7h) ein verbindliches Datenkonzept enthalten.<br />

Zusätzlich sind unmittelbar nach Abschluss einer Fahrt folgende Informationen<br />

verfügbar zu machen:<br />

a) Die aus D-Ship generierte Stationsliste (Metadaten der Fahrt) wird vom<br />

Betreiber (Reederei) am Ende einer Fahrt an den Fahrtleiter übergeben<br />

<strong>und</strong> an PANGAEA übermittelt: www.pangaea.de/submit oder<br />

info@pangaea.de<br />

b) Eine Datenübersicht in Form eines Cruise Summary Report (CSR). Der<br />

CSR enthält Information über Datentypen, Region <strong>und</strong> Ansprechpartner<br />

zum Verbleib der Daten. Die Abgabe des CSR erfolgt durch den<br />

Fahrtleiter Online über folgende Webseite des Deutschen<br />

Ozeanographischen Datenzentrums (DOD):<br />

http://seadata.bsh.de/csr/online/V1_index.html<br />

6


Benutzername: csronline<br />

Passwort:<br />

jellyfish<br />

Trackplot (.jpg) <strong>und</strong> Berichte (.pdf oder .doc) sollen dort ebenfalls<br />

eingefügt werden. (Ansprechperson beim DOD ist Frau Dr. Che-<br />

Bohnenstengel, Tel.: +49 (0)40 3190 3484, E-mail: anne.chebohnenstengel@bsh.de)<br />

Sollte ausnahmsweise keine Internetverbindung verfügbar sein, kann<br />

ein CSR mit dem auf dem Fahrtleiter-PC als Worddokument<br />

vorhandenen CSR-Formular (Beispieldatei <strong>und</strong> ICES-Codes sind dort<br />

auch vorhanden) erstellt werden. Das ausgefüllte Formular muss<br />

zusammen mit dem Trackplot per E-Mail an das DOD gesandt werden<br />

(dod@bsh.de).<br />

1.7 Berichtswesen<br />

a) Wochenberichte - siehe Punkt 3.11<br />

b) Abschlussbesprechung - siehe Punkt 3.12<br />

c) Short Cruise Report<br />

Als Nachgang zu den diplomatischen Anmeldeverfahren erhalten<br />

diejenigen ausländischen Stellen, die Genehmigungen für Arbeiten in<br />

ihren Hoheitsgewässern bzw. Wirtschaftszonen erteilt haben, einen<br />

Short Cruise Report (siehe Formatvorlage unter<br />

www.ifm.zmaw.de/fileadmin/files/leitstelle/meteor/Short_Cruise_Report<br />

_Vorlage.doc<br />

Dieser Kurzbericht soll auf Englisch verfasst werden. Spätestens zwei<br />

Monate nach Beendigung eines Fahrtabschnittes fordert die LDF<br />

diesen Report vom jeweiligen Fahrtleiter an <strong>und</strong> sorgt für die<br />

entsprechende Weiterleitung über das Auswärtige Amt. Auch das DOD<br />

erhält eine Kopie. Darüber hinaus findet der Short Cruise Report<br />

Eingang in den jährlichen Abschlussbericht der LDF an die DFG <strong>und</strong><br />

den METEOR/MERIAN-Beirat <strong>und</strong> wird auf der Homepage der LDF als<br />

PDF-File veröffentlicht.<br />

d) Statistik<br />

Zusammen mit dem Short Cruise Report schickt der Fahrtleiter die<br />

Statistik <strong>zur</strong> Fahrt an die LDF, die damit die Nutzung <strong>und</strong> Verwertung<br />

der Forschungsfahrten dokumentiert (siehe Formular in Anlage 6 sowie<br />

unter:<br />

www.ifm.zmaw.de/fileadmin/files/leitstelle/Anlage_zum_Short_Cruise_R<br />

eport.doc<br />

e) Dokumentation der Weitergabe <strong>von</strong> Daten an Anrainerstaaten<br />

(Beobachter)<br />

7


Die Übergabe weiterer Daten, außer dem SCR, an die Vertreter der<br />

Anrainerstaaten wird formlos dokumentiert <strong>und</strong> zum Abschluss des<br />

Genehmigungsverfahrens an die LDF weitergeleitet (z.B. Unterschrift<br />

des Datenempfängers (Beobachter) an Bord, Liste der übergebenen<br />

Daten/Proben).<br />

f) Schriftliche METEOR/MERIAN-Berichte (ab Fahrt M 88 bzw. MSM 22)<br />

Spätestens 2 Monate nach Beendigung einer Fahrt legt der<br />

Fahrtleiter der Senatskommission für Ozeanographie einen schriftlichen<br />

Abschlussbericht vor. Dieser Bericht soll die Ziele der Fahrt <strong>und</strong> die<br />

Umsetzung des Arbeitsplans dokumentieren. Er kann vorläufige<br />

Ergebnisse darstellen sowie Pläne <strong>zur</strong> weiteren Datenauswertung<br />

darlegen. Der Bericht ist in englischer Sprache zu erstellen, die Form ist<br />

verbindlich geregelt (siehe Anlage 1). Er stellt den Abschluss der Fahrt<br />

dar <strong>und</strong> wird nach Begutachtung <strong>und</strong> Annahme durch die<br />

Senatskommission auf ihrer Homepage www.dfg-ozean.de/de/berichte/<br />

veröffentlicht. Der Bericht stellt die antragsgerechte Verwendung der<br />

Mittel sicher.<br />

Der Bericht muss ein Daten- <strong>und</strong> Probenkonzept (Datennutzung,<br />

Archivierung <strong>und</strong> Freigabe) enthalten. Darin muss dargelegt werden,<br />

welche Daten <strong>und</strong> Proben gewonnen wurden, in welchem Daten- bzw.<br />

Probenzentrum die Speicherung bzw. Endlagerung erfolgen soll, wann<br />

die Daten <strong>und</strong> Proben <strong>zur</strong> Sicherung übergeben <strong>und</strong> wann sie <strong>zur</strong><br />

Nutzung durch die wissenschaftliche Öffentlichkeit frei gegeben werden<br />

(jeweils unter Angabe des entsprechenden Datums [Quartal/Jahr]). Die<br />

Daten- <strong>und</strong> Proben-Sicherung erfolgt durch die Übergabe an ein<br />

etabliertes Daten- bzw. Probenzentrum oder eine Daten- oder<br />

Probenbank, die eine langfristige Datenhaltung gewährleisten kann. Die<br />

Freigabe <strong>zur</strong> Nutzung durch andere Anwender kann zum Schutz der<br />

eigenen Publikationsrechte verzögert erfolgen. Dazu können Daten <strong>und</strong><br />

Proben geschützt in einem Daten- bzw. Probenzentrum eingelagert<br />

werden, so dass nur deren Existenz öffentlich angezeigt wird.<br />

Dazu gehört auch die Dokumentation der Datenübergabe an den<br />

Anrainerstaat, wie diplomatisch erforderlich. Es muss sichergestellt<br />

werden, dass aus den Stationslisten des Fahrtberichtes eine eindeutige<br />

Positionsangabe der Stationen ersichtlich ist, die mit der<br />

Schiffsstationsnummer ("Eventlabel") in den Datenbanken<br />

übereinstimmt. Falls vom Fahrtleiter eigene Stationsnummern vergeben<br />

werden, müssen beide Nummern angegeben werden. Bei der<br />

Begutachtung wird die Erfüllung des im Antrag dargestellten<br />

Datenkonzepts (Datennutzung, Archivierung <strong>und</strong> Freigabe)<br />

berücksichtigt.<br />

Der Bericht muss Bestätigungen des DOD <strong>und</strong> seitens PANGAEA über<br />

die Abgabe der unter 1.6 genannten Dateninformationen enthalten<br />

(Stationsliste <strong>und</strong> CSR).<br />

Die Berichtspflicht gilt auch für <strong>von</strong> der Senatskommission bewilligte<br />

Fahrten auf internationalen Forschungsschiffen. Über Fahrten aus dem<br />

8


internationalen Schiffstauschverfahren (OFEG), die auf MERIAN oder<br />

METEOR stattfinden, muss ein Fahrtbericht im landesüblichen Format<br />

auf Englisch vorgelegt werden.<br />

g) Mündlicher Bericht (ab Fahrt M 88 bzw. MSM 22)<br />

Ungefähr 24 Monate nach Abschluss einer Fahrt berichtet der<br />

Fahrtleiter im Rahmen des Statusseminars „METEOR/MERIAN“<br />

mündlich über die Fahrt. Im Unterschied zum schriftlichen Bericht soll<br />

der Fokus hierbei auf der wissenschaftlichen Erstauswertung liegen.<br />

1.8 Verwendung der offiziellen Schiffsstationsnummerierung <strong>von</strong> METEOR<br />

<strong>und</strong> MARIA S. MERIAN<br />

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass in sämtlichen Berichten in den<br />

Stationslisten auf jeden Fall die offizielle Schiffsstationsnummerierung <strong>von</strong><br />

METEOR <strong>und</strong> MERIAN verwendet werden muss, neben einer möglichen<br />

eigenen institutsbezogenen Stationsnummerierung (z.B. GeoB-Nummern).<br />

1.9 Weitergabe <strong>und</strong> Aufbewahrung zoologischen Materials<br />

Für die Weitergabe <strong>und</strong> Aufbewahrung des zoologischen Materials gelten die<br />

Richtlinien in Anlage 2.<br />

9


2. Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe (LDF) / Kontakte mit Behörden<br />

2.1 Arbeiten in Hoheitsgewässern <strong>und</strong> Fischerei- bzw. Wirtschaftszonen<br />

anderer Nationen<br />

Große Teile des Weltmeeres werden national verwaltet. Diplomatische<br />

Anmeldungen der geplanten Arbeiten innerhalb der EEZ (Exclusive Economic<br />

Zone < 200 nm) sind deshalb zwingend erforderlich. Die LDF <strong>und</strong> der<br />

Fahrtleiter arbeiten eng zusammen, damit die Arbeitsgenehmigungen form<strong>und</strong><br />

fristgerecht (8 Monate vor Fahrtbeginn, Brasilien 10 Monate vor<br />

Fahrtbeginn) beantragt werden können. Der Fahrtleiter füllt die Anträge aus,<br />

die LDF sorgt für die behördlichen Schritte <strong>und</strong> verfolgt die Angelegenheit bis<br />

zum Vorliegen der Arbeitserlaubnis.<br />

Formblätter <strong>und</strong> die gültige Fassung der „Ansprüche der Staaten auf<br />

Meereszonen“ (veröffentlicht in den Nachrichten für Seefahrer - BSH) können<br />

bei der LDF angefordert werden.<br />

Sollten sich Termine <strong>und</strong> Vorhaben nach Einreichung der Anträge ändern,<br />

müssen Änderungsanzeigen nachgereicht werden.<br />

2.2 Hafenaufenthalte<br />

Die geplanten Hafenaufenthalte im Ausland müssen ebenfalls diplomatisch<br />

angemeldet werden. Diese Anmeldungen sind Bestandteil der zu<br />

beantragenden Arbeitsgenehmigungen.<br />

Es sollte in jedem Fall versucht werden, die Aufenthaltsgenehmigungen für<br />

einen Zeitraum <strong>und</strong> nicht für einen festen Termin zu erwirken, z.B. 72 St<strong>und</strong>en<br />

in einem Zeitraum <strong>von</strong> einer Woche um den geplanten Aufenthalt. Damit wird<br />

die notwendige Flexibilität der Zeitplanung für die Arbeiten auf See<br />

gewährleistet. Nachträgliche Änderungen der Hafenaufenthalte sollten<br />

vermieden werden.<br />

2.3 Transport gefährlicher Stoffe sowie <strong>von</strong> Kühl- <strong>und</strong> Gefriergut<br />

Die Mitnahme <strong>von</strong> radioaktiven Isotopen, Gasen <strong>und</strong> anderen Chemikalien<br />

<strong>und</strong> Stoffen, die als Gefahrgut gelten (dangerous goods), bedarf gesonderter<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> Genehmigungen für das Verladen, den Transport <strong>und</strong> das<br />

Anlaufen <strong>von</strong> Häfen. Die notwendigen Schritte hierzu unternimmt der<br />

Fahrtleiter in Zusammenarbeit mit der Leitstelle. Auch der Rücktransport <strong>von</strong><br />

Proben als Kühl- <strong>und</strong> Gefriergut muss frühzeitig mit Hilfe <strong>von</strong> geeigneten<br />

Transportunternehmen vorbereitet werden, besonders bei biologischem<br />

Probenmaterial, für das international verschiedene zollrechtliche Abläufe zu<br />

beachten sind. Da nicht in allen Häfen Trockeneis <strong>zur</strong> Versendung <strong>von</strong><br />

tiefgefrorenen Proben <strong>zur</strong> Verfügung steht, müssen Proben gegebenenfalls in<br />

Absprache mit den Fahrtleitern weiterer Fahrten nachträglich versendet<br />

werden.<br />

Dieser Komplex wird auf der ersten <strong>Vorbereitung</strong>ssitzung (siehe Leitfaden<br />

Punkt 1.2) ausführlich behandelt. Verfahrensanweisungen befinden sich in den<br />

vorab verschickten Koordinierungsunterlagen.<br />

10


2.4 Verankerungen <strong>von</strong> Geräten, Arbeiten in Schifffahrtsgebieten<br />

Geräteverankerungen in Schifffahrts- <strong>und</strong> Fischereigebieten, insbesondere<br />

<strong>von</strong> solchen mit Oberflächenbojen, sind unter Angabe <strong>von</strong> Positionen,<br />

Ausliegezeitraum <strong>und</strong> Kennzeichnung <strong>von</strong> Bojen in den „Nachrichten für<br />

Seefahrer“ (deutsch) <strong>und</strong> „Notice to Mariners“ (englisch) zu veröffentlichen.<br />

Ebenfalls dort mitgeteilt werden müssen Arbeiten des Forschungsschiffes in<br />

ausgesprochenen Schifffahrtsgebieten. Die notwendigen Unterlagen sind vom<br />

Koordinator mit der Bitte um Veröffentlichung in Deutsch <strong>und</strong> Englisch dem<br />

BSH „Nachrichten für Seefahrer“ zu übergeben.<br />

2.5 Umbauten am Schiff<br />

Die meisten Umbauten sind genehmigungspflichtig, viele können nur mit<br />

Werfthilfe durchgeführt werden. Der Fahrtleiter informiert bei Bedarf die LDF<br />

zum frühestmöglichen Zeitpunkt, damit die Durchführbarkeit zusammen mit<br />

der Reederei geprüft <strong>und</strong> die Auftragsvergabe vorbereitet werden kann.<br />

2.6 Mitnahme ausländischer Gastforscher<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sollten Gastwissenschaftler <strong>und</strong> -studenten aus den<br />

betreffenden Küstenländern <strong>und</strong> aus Entwicklungsländern <strong>zur</strong> Teilnahme an<br />

der Forschungsfahrt eingeladen werden. Das ist sowohl aus fachlichen<br />

(Regionalkenntnissen) als auch aus politischen Gründen (z.B. bei Arbeiten in<br />

der Wirtschaftszone) anzustreben. Darüber hinaus hat sich die<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland <strong>zur</strong> Mitarbeit an TEMA (Training, Education and<br />

Mutual Assistance) der IOC bereiterklärt. Der Fahrtleiter klärt mit der LDF <strong>und</strong><br />

mit dem Sekretariat der Internationalen Kontaktstelle des AWI <strong>zur</strong> IOC, in<br />

welcher Weise Einladungen erfolgen sollen.<br />

2.7 Offizielle Veranstaltungen in ausländischen Häfen <strong>und</strong> Presseinformation<br />

Da es sich bei den Forschungsschiffen METEOR/MERIAN um<br />

Behördenfahrzeuge handelt, die die B<strong>und</strong>es- bzw. Landesdienstflagge führen,<br />

stellen Aufenthalte in ausländischen Häfen offizielle Besuche dar. Daraus<br />

ergeben sich (a) die Einhaltung einer ansprechenden Form <strong>und</strong> (b) die<br />

Notwendigkeit <strong>von</strong> Veranstaltungen.<br />

Sie sollen in erster Linie zu Kontakten mit den Wissenschaftlern des<br />

Gastlandes genutzt werden, etwa durch Vorträge über Expeditionsziele <strong>und</strong><br />

wissenschaftliche Programme. Einladungen zu Veranstaltungen auf dem<br />

Schiff sind mit der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe (LDF) rechtzeitig<br />

abzusprechen (<strong>Vorbereitung</strong>ssitzung). Die Gästelisten werden <strong>von</strong> dem<br />

jeweiligen Fahrtleiter in Zusammenarbeit mit der LDF erstellt.<br />

Die Abwicklung solcher Veranstaltungen <strong>und</strong> Empfänge sprechen Fahrtleiter<br />

<strong>und</strong> Kapitän gemeinsam ab. Eingeschiffte <strong>und</strong> Besatzung teilen sich dabei die<br />

anfallenden Aufgaben. Für die Durchführung <strong>von</strong> offiziellen Veranstaltungen<br />

sind in beschränktem Umfang Finanzmittel im Haushalt für die<br />

METEOR/MERIAN enthalten. Die entstandenen Kosten werden nach<br />

Einzelpositionen <strong>von</strong> der Schiffsleitung aufgelistet <strong>und</strong> sind vom Fahrtleiter<br />

abzuzeichnen.<br />

Pressekonferenzen in Deutschland werden in Absprache mit dem Fahrtleiter<br />

durch die Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe (LDF) organisiert.<br />

11


Presseanfragen <strong>zur</strong> laufenden Fahrt bearbeitet die LDF <strong>und</strong> hält dazu Kontakt<br />

zu dem jeweiligen Fahrtleiter. Routinemäßig erstellen die Fahrtleiter eine<br />

Woche vor Anlaufen eines ausländischen Hafens einen allgemein<br />

verständlichen Pressetext (englische Sprache) <strong>und</strong> leiten diesen vom Schiff<br />

aus entweder an die deutsche Auslandsvertretung oder an die Agentur <strong>zur</strong><br />

Veröffentlichung weiter (cc an LDF).<br />

2.8 Visa, Impfungen, Tropentauglichkeitsuntersuchungen<br />

Je nach Staat sind für Hafenaufenthalte <strong>und</strong> Personalaustausch bestimmte<br />

Reisepapiere, Impfungen usw. notwendig. Auskünfte darüber erteilen die<br />

Vertretungen des jeweiligen Staates in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, z.T.<br />

aber auch Reisebüros, Hygieneinstitute <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsämter.<br />

Die Übernahme der Kosten regelt der DFG-Vordruck 2.04: „Merkblatt für<br />

Wissenschaftler <strong>und</strong> Techniker, die an Fahrten der METEOR/MERIAN<br />

teilnehmen“<br />

2.9 Zoll<br />

Die Mitnahme <strong>von</strong> Geräten aus dem Zollinland auf <strong>Expeditionen</strong> ist<br />

zollrechtlich als Ausfuhr <strong>und</strong> entsprechend bei der Rückkehr als Einfuhr<br />

anzusehen. Um neuerliche Angaben bei Wiedereinfuhr zu vermeiden, muss<br />

vor der Verschiffung die „Nämlichkeit“ der zu verwendenden Geräte <strong>und</strong> ihres<br />

Zubehörs festgestellt werden. Die praktische Handhabung dieser Prozedur ist<br />

mit dem für den Ausführer zuständigen Hauptzollamt zu klären. Das trifft in<br />

gleicher Weise auch für Geräte zu, die dem Schiff in einen ausländischen<br />

Hafen nachgesandt werden. Hinzu kommen dabei Zollformalitäten im Ausland<br />

(meist Transit-Schein für den Weg Flughafen - Schiff), die über die LDF <strong>und</strong><br />

die Schiffsführung abzuwickeln sind. Für die Ausfuhr <strong>von</strong> Dual-Use-Waren<br />

muss zusätzlich eine Exportgenehmigung beim Bafa eingeholt werden.<br />

2.10 Merkblatt <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsfürsorge<br />

Es ist selbstverständlich, dass nur solche Personen an METEOR/MERIAN-<br />

<strong>Expeditionen</strong> teilnehmen, die ges<strong>und</strong>heitlich dazu auch in der Lage sind. Ein<br />

entsprechendes Merkblatt (viersprachig) wird vor der <strong>Vorbereitung</strong>ssitzung<br />

durch die LDF an den Fahrtleiter verteilt <strong>und</strong> über den Fahrtleiter allen<br />

Teilnehmern <strong>zur</strong> Kenntnis gebracht. Das Merkblatt ist abzuzeichnen <strong>und</strong><br />

verbleibt dann bei den Fahrtunterlagen des Fahrtleiters.<br />

Die ärztliche Versorgung an Bord ist kostenlos. Darüber hinaus sind alle<br />

Fahrtteilnehmer unfallversichert, sowie die Fahrtteilnehmer mit festem<br />

Wohnsitz in Deutschland auch krankenversichert (siehe Anlage 7). Dies deckt<br />

eventuell nötige Behandlungen im Hafen ab. Der Fahrtleiter muss der LDF 21<br />

Tage vor Fahrtbeginn eine Liste der zu Versichernden schicken.<br />

12


3. Zusammenarbeit mit FS METEOR/MERIAN<br />

Das Benutzerhandbuch ist eine Hilfe <strong>zur</strong> allgemeinen Information über Abläufe an<br />

Bord der Schiffe, sowie bei der Planung <strong>und</strong> Beurteilung der Arbeitsmöglichkeiten auf<br />

METEOR/MERIAN <strong>und</strong> liegt in der jeweils aktuellen Version auf der Homepage der<br />

LDF als externer Link vor. Es beantwortet eine Vielzahl <strong>von</strong> Fragen. Insbesondere<br />

der Anforderungskatalog „Windenanordnung / Seilführungsplan <strong>und</strong> bordeigene<br />

Systeme“ bildet eine wertvolle Arbeitsgr<strong>und</strong>lage für die Planung. Der Fahrtleiter sollte<br />

die wissenschaftlichen Teilnehmer über das Handbuch informieren <strong>und</strong> besonders<br />

den ausländischen Wissenschaftlern Informationen über den Bordbetrieb, die<br />

Ausstattung der Schiffe, die Kommunikationsmöglichkeiten <strong>und</strong> die<br />

Kantinenabrechnung informieren.<br />

3.1 Zustand des Schiffes <strong>und</strong> der wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

Die Reederei <strong>und</strong> die Schiffsführung sind <strong>von</strong> der LDF beauftragt, das Schiff in<br />

einem einwandfreien Zustand zu halten. Kleinere Reparaturen <strong>und</strong><br />

Änderungswünsche, die nicht unter Punkt 2.5 fallen, können häufig bordseitig<br />

vorgenommen werden.<br />

3.2 Be- <strong>und</strong> Entladung, Stauraum-Bedarf<br />

Die Termine <strong>und</strong> das Verfahren für Be- <strong>und</strong> Entladungen sind mit der LDF<br />

abzusprechen, insbesondere auch, ob Schwerstgeräte <strong>und</strong> Container<br />

besonderer Ladeverfahren bedürfen. Dazu sind Ladelisten bzw. Container-<br />

Laufpläne zu erstellen, die auch Angaben über voraussichtliche Gewichte <strong>und</strong><br />

Stauraum-Bedarf enthalten (siehe Benutzerhandbuch). Der Fahrtleiter muss<br />

<strong>zur</strong> <strong>Vorbereitung</strong>ssitzung eine für die Gesamtbeladung verantwortliche<br />

Person benennen.<br />

3.3 Labor- <strong>und</strong> Kammerverteilung, Wechsel in Häfen<br />

Zwei Wochen vor Beginn einer Fahrt hat der Fahrtleiter der LDF Listen über<br />

die Labor- <strong>und</strong> Kammerverteilung zukommen zu lassen (entsprechende<br />

Labor- <strong>und</strong> Kammerpläne stellt die LDF <strong>zur</strong> Verfügung).<br />

Die wissenschaftliche Besatzung kann das Schiff einen Tag vor dem<br />

Auslauftermin beziehen <strong>und</strong> hat es am Tag des Einlaufens wieder zu<br />

verlassen. Die Labore <strong>und</strong> Arbeitsräume sind in einem sauberen Zustand zu<br />

hinterlassen, sämtliche Chemikalien <strong>und</strong> Gefahrengüter sind mit <strong>von</strong> Bord zu<br />

nehmen. Bei eventuell notwendigen <strong>Vorbereitung</strong>sarbeiten können diese nach<br />

Absprache mit der LDF auch schon vorher begonnen werden, allerdings ohne<br />

Übernachtung des Personals. Bei einem Wechsel der wissenschaftlichen<br />

Besatzung zwischen zwei Abschnitten einer Fahrt ist zu berücksichtigen, dass<br />

zwischen dem Räumen <strong>und</strong> dem Wiederbelegen der Kammern einige St<strong>und</strong>en<br />

Tageszeit liegen müssen, um der Besatzung bzw. beauftragten<br />

Reinigungsfirmen ausreichend Zeit zum Säubern, Wäschewechsel usw. zu<br />

geben. Bei Wechsel <strong>von</strong> Labors haben sich Fahrtleiter <strong>und</strong> ein<br />

verantwortlicher Offizier gemeinsam da<strong>von</strong> zu überzeugen, dass eine sofortige<br />

13


Wiederbenutzung sichergestellt ist. Bereits auf den <strong>Vorbereitung</strong>ssitzungen<br />

wird ein Rahmenplan für die Wechsel erstellt.<br />

3.4 Nutzung der fest installierten Geräte / Aufgaben <strong>und</strong> Stellung des System-<br />

Operators<br />

Das Schiff besitzt eine Reihe <strong>von</strong> fest installierten wissenschaftlichen Geräten<br />

(siehe auch Punkt 3.1), für die die Funktionstüchtigkeit, Wartung <strong>und</strong><br />

Bevorratung an Verbrauchsmaterial wie Lotpapier, Datenträger usw. vom<br />

Fachpersonal des Schiffes (System-Operator) im Auftrag der LDF<br />

sichergestellt wird. Die Nutzung der Anlagen obliegt dem wissenschaftlichen<br />

Personal nach Einweisung durch das Fachpersonal des Schiffes im Rahmen<br />

seiner Möglichkeiten.<br />

Der System-Operator gehört <strong>zur</strong> Besatzung, der Einsatz des System-<br />

Operators ist daher einvernehmlich zwischen Kapitän <strong>und</strong> Fahrtleiter zu<br />

regeln. Für die Dauer der Fahrt unterstützt der System-Operator den<br />

Fahrtleiter <strong>und</strong> die jeweiligen Experten aus dem Expeditionsteam, damit die<br />

bordseitigen <strong>und</strong> an bordseitige Datenträger anzupassenden mitgebrachten<br />

Gerätschaften optimal ausgenutzt werden können.<br />

3.5 Rahmenvereinbarung <strong>zur</strong> Zusammenarbeit zwischen Fahrtleiter <strong>und</strong><br />

Kapitän<br />

Diese Rahmenvereinbarung (Anlage 3) ist Bestandteil des Bereederungsvertrages<br />

<strong>und</strong> somit bindend für Fahrtleiter <strong>und</strong> Kapitän. Sie regelt alle Fragen,<br />

die sich aus der Zusammenarbeit ergeben.<br />

Sollte der Kapitän aus dienstlichen Gründen nicht oder nur teilweise an den<br />

<strong>Vorbereitung</strong>sgesprächen teilnehmen können, wird er durch die Leitstelle<br />

Deutsche Forschungsschiffe (LDF) oder einen Mitarbeiter der Reederei<br />

vertreten.<br />

Auf den Abschnitt I.1 der Rahmenvereinbarung wird besonders hingewiesen.<br />

3.6 Kommunikation<br />

Die modernen Kommunikations-Einrichtungen stehen den Fahrtleitern <strong>und</strong> den<br />

wissenschaftlichen Teams <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Der Fahrtleiter bestimmt, welche Gespräche, Telexe, Telefaxe oder E-Mails<br />

dienstlich abgerechnet werden sollen, wobei die Kosten dafür in im Haushalt<br />

für die METEOR/MERIAN enthalten sind. Am Ende der Fahrt oder des<br />

Fahrtabschnittes zeichnet der Fahrtleiter eine Einzelposten-Aufstellung der<br />

dienstlichen Verbindungen ab. Wegen der teilweise hohen Kosten ist<br />

Zurückhaltung angebracht, dieses gilt auch für einkommende E-Mails. Die<br />

LDF wird auf diesen Punkt auf den <strong>Vorbereitung</strong>ssitzungen besonders<br />

hinweisen.<br />

14


Private Nutzer zahlen ihre Kommunikationskosten direkt an Bord in bar oder<br />

mit Karte (Mastercard, Visa, Maestro, EC-Karte). Als Währung werden EUR<br />

<strong>und</strong> USD akzeptiert.<br />

3.7 Information <strong>und</strong> Unterhaltung an Bord<br />

Vorträge über das Ziel der Expedition, aber auch Dia-Vorträge <strong>und</strong> Filme<br />

bringen auf langen <strong>Expeditionen</strong> Abwechslung in das Bordleben <strong>und</strong> wecken<br />

das Verständnis für die gemeinsame Aufgabe. Aushänge über die geplanten<br />

Zeitabläufe der Forschungsarbeiten <strong>und</strong> entsprechendes Kartenmaterial sind<br />

zu empfehlen.<br />

3.8 Kantine<br />

Die Kantinen auf METEOR/MERIAN sind gut sortiert. Die Verkaufszeiten sind<br />

nicht geregelt, sondern richten sich nach den Gegebenheiten (Aushang).<br />

Weitere Informationen finden sich im Handbuch.<br />

Die Bezahlung erfolgt direkt an Bord in bar oder mit Karte (Mastercard, Visa,<br />

Maestro, EC-Karte) gemäß Rechnungslegung des 1. Stewards. Als Währung<br />

werden EUR <strong>und</strong> USD akzeptiert.<br />

3.9 Verpflegung<br />

Die Schiffsführung ist bestrebt, zusammen mit dem Küchenpersonal für eine<br />

ausgewogene Ernährung im Hinblick auf Einkauf <strong>und</strong> Zubereitung zu sorgen.<br />

Über besondere Anforderungen (z.B. Anzahl Vegetarier, Nahrungsallergien)<br />

sollte frühzeitig informiert werden. Die Schiffsärzte berichten turnusmäßig über<br />

diesen Komplex. Die Expeditionsteilnehmer sollten bedenken, dass<br />

Einkaufsmöglichkeiten <strong>und</strong> Vorratshaltung nicht in allen Fällen garantieren<br />

können, dass die Bordverpflegung jedem Individualwunsch gerecht werden<br />

kann.<br />

Die Bezahlung der Verpflegung ist im Haushalt für die METEOR/MERIAN<br />

enthalten. Der Fahrtleiter zeichnet am Ende der Fahrt oder des<br />

Fahrtabschnittes eine Aufstellung nach Anzahl der Personen <strong>und</strong> Tage ab.<br />

3.10 Sonderwünsche<br />

Dieser Leitfaden kann nur in groben Zügen eine Hilfe für alle Beteiligten sein.<br />

Besonderheiten in der Planungsphase sollten deshalb mit der LDF<br />

besprochen werden.<br />

In allen Fragen, die sich auf der Fahrt ergeben könnten, sollte sich der<br />

Fahrtleiter direkt <strong>und</strong> unverzüglich an den Kapitän wenden.<br />

15


3.11 Informationspflicht <strong>von</strong> Kapitän <strong>und</strong> Fahrtleiter<br />

Die Berichterstattung des Kapitäns gegenüber der Reederei <strong>und</strong> der LDF im<br />

Hinblick auf schiffsbezogene Themen ist geregelt. Werden dabei<br />

wissenschaftliche Angelegenheiten berührt, sind sie vorher dem Fahrtleiter <strong>zur</strong><br />

Kenntnis zu geben.<br />

Damit alle Beteiligten ihre Aufgabe erfüllen können, ist es notwendig, dass der<br />

Fahrtleiter nach Antritt der Fahrt alle sieben Tage einen Kurzbericht über<br />

wesentliche Einzelheiten der Fahrt in sachlicher Form, z.B. den Fortschritt des<br />

Arbeitsplan, besondere Beobachtungen <strong>und</strong> Ausfälle wissenschaftlicher<br />

Einrichtungen <strong>und</strong> Geräte an die LDF schickt. Dieser Wochenbericht soll auf<br />

Deutsch abgefasst sein. Selbstverständlich kann zusätzlich eine englische<br />

Version erstellt <strong>und</strong> veröffentlicht werden. Der Kapitän erhält vorab eine Kopie<br />

des Wochenberichts. Die LDF bringt diese "Wochenberichte" den Mitgliedern<br />

des Beirats METEOR/MERIAN, der Senatskommission für Ozeanographie,<br />

der Reederei, den nachfolgenden Fahrtleitern bis <strong>zur</strong> nächsten planmäßigen<br />

Werftzeit, den Instituten <strong>und</strong> auf Wunsch den Angehörigen der eingeschifften<br />

Teilnehmer per E-Mail <strong>zur</strong> Kenntnis. Außerdem werden die Wochenberichte in<br />

Deutsch <strong>und</strong> gegebenenfalls in Englisch auf der Homepage der LDF<br />

veröffentlicht.<br />

3.12 Abschlussbesprechung<br />

Gegen Ende einer Fahrt ist eine Abschlussbesprechung <strong>zur</strong><br />

Qualitätssicherung zwischen Kapitän <strong>und</strong> Fahrtleiter zwingend vorgegeben.<br />

Über diese Besprechung wird ein gemeinsames, formalisiertes Protokoll<br />

erstellt <strong>und</strong> beiderseitig abgezeichnet. Dieses Papier ist sorgfältig zu erstellen,<br />

spätere Reklamationen usw. können schon deshalb nicht angenommen<br />

werden, weil <strong>zur</strong> Beurteilung immer beide Seiten gehört werden müssen. Im<br />

Anschluss an eine Fahrt übermittelt der Kapitän das vollständige Protokoll der<br />

Abschlussbesprechung der LDF.<br />

Reederei <strong>und</strong> LDF sichern zu, dass berechtigte Beschwerden <strong>und</strong><br />

Anregungen sorgfältig bearbeitet werden. Dabei wird angestrebt, bereits im<br />

Verlauf einer Fahrt auftretende Probleme gemeinsam zu lösen.<br />

3.13 Besondere Vorkommnisse<br />

Bei Ausfällen <strong>von</strong> Einrichtungen <strong>und</strong> Geräten, die einschneidende<br />

Fahrplanumstellungen mit sich bringen könnten, ist die LDF unverzüglich zu<br />

informieren. Sie trifft die notwendigen Entscheidungen in Zusammenarbeit mit<br />

der Senatskommission für Ozeanographie, dem Beirat <strong>und</strong> der Reederei.<br />

3.14 Sonstige Hinweise<br />

1. Medizinische Versorgung<br />

METEOR: Die medizinische Versorgung wird durch den Bordarzt<br />

sichergestellt.<br />

MERIAN: Ein Bordarzt ist nur auf Fahrten in küstenferne, entlegene<br />

Arbeitsgebiete, die nicht durch SAR-Dienste mit Einsatzmitteln (z.B.<br />

16


Hubschraubern) erreichbar sind, verpflichtend vorgesehen. Die Notwendigkeit<br />

der Anwesenheit eines Bordarztes wird für MERIAN im Rahmen der<br />

<strong>Vorbereitung</strong>ssitzung in Absprache mit der LDF geklärt. In einem solchen Fall<br />

ist zu berücksichtigen, dass der Bordarzt in einer wissenschaftlichen<br />

Einzelkammer wohnt.<br />

Spezielle Medikamente für den Eigenbedarf sind <strong>von</strong> den<br />

Expeditionsteilnehmern selbst in ausreichender Menge mitzubringen. Im Falle<br />

chronischer <strong>und</strong> akuter Krankheiten wird dringend empfohlen, den Schiffsarzt<br />

bzw. den Kapitän vor Antritt der Fahrt zu informieren. Bei einer<br />

Schwangerschaft ab dem 4 Monat ist eine Mitfahrt nicht möglich. Ferner sollte<br />

daran gedacht werden, Sonnenschutzmittel <strong>und</strong> eine Kopfbedeckung<br />

mitzubringen.<br />

2. Wäsche<br />

An Bord des FS METEOR befindet sich eine Wäscherei, in der gegen Gebühr<br />

auch private Wäsche gewaschen wird. Zusätzlich befinden sich hier, wie auch<br />

auf MERIAN, Waschmaschinen <strong>und</strong> Wäschetrockner <strong>zur</strong> freien Benutzung.<br />

3. Arbeits- <strong>und</strong> Sicherheitsbekleidung<br />

Fahrtteilnehmer, die während ihres Einsatzes an Bord im Decksbereich Dienst<br />

tun, müssen Arbeits-Sicherheitsschuhe nach DIN 4843 tragen, die mitgebracht<br />

werden müssen.<br />

Schutzhelme <strong>und</strong> Arbeits-Sicherheits-Westen werden im Bedarfsfall bordseitig<br />

<strong>zur</strong> Verfügung gestellt.<br />

4. Sicherheitseinweisung<br />

Vor Beginn einer jeden Expedition werden an Bord Sicherheitsmanöver <strong>und</strong><br />

Einweisungen in den Schiffsbetrieb vorgenommen, an denen auch alle<br />

Wissenschaftler / Techniker / Studenten teilnehmen müssen.<br />

5. Weitere nützliche Hinweise<br />

erhalten die Fahrtteilnehmer im Rahmen einer Einführungsveranstaltung durch<br />

die Schiffsleitung.<br />

17


Anlage 1<br />

METEOR/MERIAN-Berichte - Hinweise für Autoren<br />

Die METEOR/MERIAN-Berichte erscheinen zeitnah nach Beendigung einer Fahrt <strong>und</strong><br />

dienen als Arbeitsunterlage für den mit der betreffenden Expedition befassten Personenkreis<br />

<strong>und</strong> interessierte Wissenschaftler sowie als Berichte für die fördernden Institutionen.<br />

Verantwortlich für die Erstellung der Berichte ist der Fahrtleiter.<br />

Der Fahrtleiter reicht spätestens 2 Monate nach Abschluss einer Fahrt das vollständige<br />

Manuskript als PDF-Datei beim Sekretariat der Senatskommission für Ozeanographie ein<br />

(Adresse siehe unten). Bitte beachten Sie, dass die Größe der PDF Datei maximal 15<br />

Mbyte betragen darf. Um eine einheitliche Form der Berichte zu gewährleisten, werden die<br />

Autoren gebeten, die im Folgenden zusammengestellten Hinweise beim Entwurf des<br />

Manuskripts zu beachten. Beispiele finden sich auf der Webseite der Senatskommission für<br />

Ozeanographie (http://www.dfg-ozean.de/en/berichte/).<br />

Die METEOR/MERIAN-Berichte sind in englischer Sprache zu erstellen <strong>und</strong> folgendermaßen<br />

gegliedert:<br />

Title<br />

Table of Contents<br />

1 Summary<br />

Englische <strong>und</strong> deutsche Zusammenfassung der Fahrt (Gesamtumfang: 1Seite).<br />

2 Participants<br />

Liste der Fahrteilnehmer mit Namen, Spezialgebiet sowie Kurzbezeichnung der<br />

Herkunftseinrichtung. Unterhalb der Tabelle: Erläuterung der verwendeten Kurzbezeichnungen<br />

der beteiligten Einrichtungen.<br />

3 Research Program<br />

- Ausgangsfragen <strong>und</strong> Zielsetzung der Fahrt<br />

- Entwicklung der durchgeführten Arbeiten einschließlich Abweichungen vom<br />

ursprünglichen Arbeitsplan, Probleme in der technischen Durchführung, ggf.<br />

wissenschaftliche oder technische Fehlschläge<br />

- Erläutern Sie, welche Maßnahmen im Hinblick auf eine verantwortungsvolle<br />

Meeresforschung (Anlage 4 <strong>und</strong> 5) ergriffen wurden<br />

4 Narrative of the Cruise<br />

Hier wird der taggenaue Ablauf der Fahrt geschildert. Der Abschnitt soll als Fließtext<br />

verfasst sein <strong>und</strong> eine detaillierte Stationskarte enthalten, die die Hauptarbeitsgebiete<br />

<strong>und</strong> den Fahrtverlauf darstellt (Beispiele im Anlage 8).<br />

5 Preliminary Results<br />

In diesem Teil werden kurz die während der Fahrt an Bord gewonnenen Proben <strong>und</strong><br />

Daten, sowie erste wissenschaftliche Ergebnisse aller Arbeitsgruppen dargestellt.<br />

Zusätzlich soll ein kurzer Ausblick auf den erwarteten Erkenntnisgewinn (expected<br />

results) nach Auswertung <strong>von</strong> Daten <strong>und</strong> Proben gegeben werden. Die Anzahl der<br />

Abbildungen sollte begrenzt sein, detaillierte Kernbeschreibungen aller gewonnenen<br />

Sedimentkerne <strong>und</strong> die Protokolle <strong>von</strong> ROV-Tauchgängen sollen in einem Anhang<br />

zusammengefasst werden.<br />

6 Ship's Meteorological Station<br />

Bericht der Bordwetterwarte über die meteorologischen Bedingungen während der<br />

Fahrt.<br />

7 Station List<br />

Stationsliste: Es wird hier nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offizielle<br />

Schiffsstationsnummerierung <strong>von</strong> METEOR <strong>und</strong> MERIAN auf jeden Fall verwendet<br />

werden muss, neben einer möglichen eigenen Instituts-bezogenen<br />

Stationsnummerierung (z.B. GeoB-Nummern). Andere Listen je nach Bedarf mit<br />

Verzeichnissen zu den verwendeten Abkürzungen angehängt werden.<br />

18


8 Data and Sample Storage and Availability<br />

Hier müssen detaillierte Angaben über die Erstbearbeitung der Daten <strong>und</strong> Proben sowie<br />

den langfristigen Verbleib der Daten <strong>und</strong> Proben gemacht werden (siehe auch Anlage<br />

2).<br />

9 Acknowledgements<br />

Dank, Hinweis auf Fördereinrichtungen <strong>und</strong> Fördernummer usw.<br />

10 References<br />

Der Gesamtumfang der Kapitel 3 bis 6 sollte maximal 40 Seiten umfassen.<br />

Seitenformat: DIN A4<br />

Seitenränder: Innen: 25 mm, Außen: 20 mm, Kopf: 25 mm, Fuß: 20 mm.<br />

Text: TIMES NEW ROMAN, 12 pt., Zeilenabstand 16 pt., Blocksatz, Absätze links 0,5 cm<br />

einrücken (ab dem zweitem Absatz nach einer Überschrift)<br />

Kopfzeile: TIMES NEW ROMAN, italics 10 pt., Seitenzahlen außenständig<br />

Überschriften: TIMES NEW ROMAN, 12 pt., fett, Wortanfänge mit Großbuchstaben<br />

(Ausnahmen: Worte mit weniger als drei Buchstaben), Tabulator für Textanfang nach<br />

Kapitelnummer auf 20 mm setzen. Autoren eingeklammert unter die Überschrift, TIMES<br />

NEW ROMAN, 12 pt., 20 mm eingerückt. Überschrift <strong>und</strong> Autorenzeile jeweils mit 6 pt.<br />

Abstand nach der Zeile.<br />

Beispiel:<br />

4.4.6.3 Particle Flux Measurements with Moored Particle Traps<br />

(G. Ruhland, V. Ratmeyer, S. Neuer, U. Schüssler, B. Lenz)<br />

Particle flux measurements at the ESTOC (European Station for Time-series in the Ocean,<br />

Canary Islands) carried out since fall 1991 show ...<br />

Abbildungen: Abbildungen sollten in den einzelnen Kapiteln durchnummeriert werden.<br />

Ähnlich der Vorgehensweise bei der Seitennummerierung sollte jeweils die Nummer des<br />

Kapitels vorangestellt werden, also z.B. Fig. 2.3 für die dritte Abbildung im zweiten Kapitel.<br />

Bei den Abbildungen ist auf Leserlichkeit im Schwarzweiß-Ausdruck zu achten.<br />

Tabellen: Wie Abbildungen sollten auch Tabellen in den einzelnen Kapiteln<br />

durchnummeriert werden, also z.B. Tab. 3.5 für die fünfte Tabelle im dritten Kapitel.<br />

Abbildungsunter- <strong>und</strong> Tabellenüberschriften: TIMES NEW ROMAN, 10 pt.,<br />

Zeilenabstand 14 pt., Tabulator für Textanfang nach Kapitelnummer <strong>und</strong> Einzug für folgende<br />

Zeilen auf 20 mm setzen.<br />

Beispiel:<br />

Fig. 4.12 Positions of CTD stations<br />

Schiffsnamen bitte mit Großbuchstaben setzten (R/V METEOR), ebenso registrierte Namen<br />

<strong>von</strong> Messinstrumenten (z.B. PARASOUND).<br />

Literaturverzeichnis: Die Formatierung des Literaturverzeichnisses soll in Anlehnung an<br />

das Format <strong>von</strong> „Deep-Sea Research“ erfolgen. Absatzformatierung: hängender Einzug (0,5<br />

cm), keine Leerzeile zwischen den Literaturangaben.<br />

Beispiele:<br />

Journal:<br />

Smith, K.L., Ruhl, H.A., Kaufmann, R.S., Kahru, M., 2008. Tracing abyssal food supply back<br />

to upper-ocean processes over a 17-year time series in the northeast Pacific. Limnology and<br />

Oceanography 53, 2655-2667.<br />

19


Buch:<br />

Sargent, J.R., 1976. The structure, metabolism and function of lipids in marine organisms. In:<br />

Malins, D.C., Sargent, J.R. (Eds.), Biochemical and Biophysical Perspectives in Marine<br />

Biology. Academic Press, London, pp. 149-212.<br />

Eine Vorlage mit den entsprechenden Formatierungen ist als Word-Datei über die Website<br />

der Senatskommission für Ozeanografie erhältlich unter:<br />

http://www.dfg-ozean.de/de/berichte/<br />

Sekretariat der DFG Senatskommission für Ozeanographie:<br />

Dr. Claudia Müller<br />

MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften<br />

Universität Bremen<br />

Leobener Str.<br />

28359 Bremen<br />

Tel.: 0421 - 218 65442<br />

Fax: 0421 - 218 65454<br />

E-Mail: SeKom.Ozean@marum.de<br />

http://www.dfg-ozean.de<br />

20


Anlage 2<br />

Richtlinien für die Weitergabe <strong>und</strong> Aufbewahrung des auf <strong>Expeditionen</strong><br />

<strong>von</strong> FS METEOR / FS MARIA S. MERIAN gesammelten zoologischen Materials<br />

Die Wissenschaftler an Bord des FS METEOR <strong>und</strong> FS MARIA S. MERIAN sammeln das<br />

zoologische Material mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft <strong>und</strong> anderer<br />

öffentlicher Geldgeber. Angesichts der hohen Kosten, welche die Materialsammlung auf<br />

Forschungsschiffen verursacht <strong>und</strong> des Wertes der F<strong>und</strong>stücke für die Wissenschaft muss<br />

gewährleistet sein, dass das Material allgemein zugänglich bleibt. Dies ist auf Dauer nur in<br />

Forschungsmuseen möglich. Daher wird es vom Sammler (der gleichzeitig auch Bearbeiter<br />

der Objekte sein kann) nur treuhänderisch verwahrt. Das Deutsche Zentrum für Marine<br />

Biodiversitätsforschung (DZMB) wurde gemäß der Empfehlung des Wissenschaftsrates als<br />

Abteilung des Forschungsinstituts Senckenberg <strong>zur</strong> Stärkung der taxonomischen <strong>und</strong><br />

systematischen Erforschung mariner Organismen in Deutschland gegründet. Es ist eine<br />

Aufgabe des DZMB, die Dokumentation, Archivierung <strong>und</strong> den Verbleib der auf <strong>Expeditionen</strong><br />

deutscher Forschungsschiffe genommenen Proben zu regeln.<br />

Die folgenden Richtlinien sollen sowohl den Belangen der Bearbeiter als auch der musealen<br />

Erhaltung des Materials dienen.<br />

I. Das Materialarchiv<br />

Das DZMB übernimmt als Service-Einrichtung der deutschen Meeresforschung die Leitung<br />

des Materialarchivs <strong>und</strong> bildet den Knoten zwischen dem Sammler, taxonomischen Bearbeiter<br />

<strong>und</strong> Endaufbewahrer. Dafür führt das DZMB eine entsprechende Datenbank. Koordinatoren,<br />

Fahrtleiter <strong>und</strong> andere betroffene Wissenschaftler <strong>von</strong> <strong>Expeditionen</strong>, während denen<br />

zoologisches Material gesammelt wird, sind verpflichtet, mit dem Materialarchiv<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

1. Nach jeder Expedition, während der zoologisches Material gesammelt wurde, erhält das<br />

Archiv eine Nachricht über die Art der genommenen Proben <strong>und</strong> die verantwortlichen<br />

Wissenschaftler. Die jeweiligen Fahrtleiter sind für diesen Informationsfluss durch<br />

Übermittlung des Fahrtprogramms <strong>und</strong> des Fahrtberichtes verantwortlich.<br />

2. Das Archiv holt auf einem Fragebogen spezifische Informationen über das Material<br />

ein (z.B. Umfang, Konservierung, Erstbearbeiter, Art der Erstbearbeitung,<br />

spezielle Wünsche des Erstbearbeiters). Es archiviert diese Information <strong>und</strong> stellt sie<br />

Interessenten <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

3. Das Materialarchiv gibt zu diesem Zwecke ein Informationsblatt heraus <strong>und</strong> leitet die<br />

Wünsche <strong>von</strong> Zweitbearbeitern an Sammler <strong>und</strong> Erstbearbeiter weiter. Es nimmt<br />

Materialwünsche bezüglich künftiger <strong>Expeditionen</strong> entgegen <strong>und</strong> leitet sie weiter.<br />

4. Deutschen <strong>Expeditionen</strong> kann das Materialarchiv bei Bedarf einen Bordbiologen für die<br />

Erstbearbeitung <strong>und</strong> Dokumentation des Materials an Bord <strong>zur</strong> Verfügung stellen.<br />

5. Das Materialarchiv versucht, in Absprache mit den Endaufbewahrern, zu erreichen,<br />

dass das Material - soweit möglich - innerhalb eines vernünftigen Zeitraumes bearbeitet<br />

wird. Es wird über Folgebearbeitungen auf dem Laufenden gehalten, deren<br />

Ergebnisse dem Sammler, Erstbearbeiter <strong>und</strong> der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

bekannt gemacht werden. Die Endaufbewahrer sind verpflichtet, in diesem Sinne mit<br />

dem Materialarchiv zusammenzuarbeiten.<br />

21


6. Der Sammler ist verpflichtet, Restproben <strong>von</strong> wissenschaftlichem Interesse dem<br />

Materialarchiv zu schicken. Dafür stellt das DZMB Lagerräume <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

7. Die Anschrift des Materialarchivs lautet: Deutsches Zentrum für Marine<br />

Biodiversitätsforschung, Forschungsinstitut <strong>und</strong> Naturmuseum Senckenberg,<br />

Südstrand 44, D-26382 Wilhelmshaven. Email: pmartinez@senckenberg.de<br />

8. Die Homepage des Materialarchivs lautet: www.material-archiv.de<br />

II. Endaufbewahrer<br />

1. Als Endaufbewahrer kommen nur deutsche Forschungsmuseen in Frage, in denen die<br />

Infrastruktur <strong>zur</strong> Aufbewahrung <strong>und</strong> Pflege des Materials langfristig gesichert ist.<br />

2. Für die unterschiedlichen Tiergruppen sollen solche Museen bevorzugt werden,<br />

die einen Bearbeiter stellen. Diese werden <strong>von</strong> den Museen verpflichtet, mit dem<br />

Materialarchiv zusammenzuarbeiten <strong>und</strong> es über Ergebnisse zu informieren. Eine<br />

aktualisierte Liste der zuständigen Endaufbewahrer befindet sich auf der Homepage<br />

des Materialarchivs.<br />

3. Bei Vorliegen wichtiger Gründe kann das Materialarchiv nach Anhörung des<br />

betreffenden Endaufbewahrers den Aufbewahrungsort neu festlegen. Dies soll nicht<br />

routinemäßig aufgr<strong>und</strong> kurzlebiger Änderungen erfolgen. Ein wichtiger Gr<strong>und</strong> wäre z.B.<br />

die Einrichtung einer Planstelle für einen Wissenschaftler, der eine bis dahin nicht an<br />

einem der Museen bearbeitete Tiergruppe übernimmt.<br />

Liste der für die Endaufbewahrung zuständigen Museen<br />

Sind für eine Tiergruppe zwei Museen angegeben, so bedeutet dies, dass das erstgenannte<br />

federführend tätig ist.<br />

Radiolaria<br />

Foraminifera<br />

Tintinnoidea<br />

Porifera<br />

Hydrozoa<br />

Scyphozoa, Actinaria, Zoantharia<br />

Madreporaria<br />

Octocorallia<br />

Ctenophora<br />

Bryozoa<br />

Brachiopoda, Phoronida<br />

Chaetognatha<br />

Tardigrada<br />

Polychaeta<br />

Oligochaeta<br />

Nematoda<br />

Kinorhyncha<br />

Loricifera<br />

Priapulida<br />

Rotifera<br />

Senckenberg<br />

Senckenberg<br />

Kiel<br />

Senckenberg, Hamburg<br />

München, Hamburg<br />

Hamburg, Senckenberg<br />

Strals<strong>und</strong>, Hamburg<br />

Strals<strong>und</strong>, Senckenberg<br />

Hamburg<br />

Senckenberg<br />

Berlin<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

Hamburg, Senckenberg<br />

Hamburg<br />

Senckenberg<br />

Berlin<br />

Senckenberg, Berlin<br />

Senckenberg<br />

Hamburg<br />

22


Gastrotricha<br />

Berlin<br />

Plathelminthes, Gnathostomulida<br />

Hamburg<br />

Nemertini<br />

Hamburg<br />

Sipunculida, Echiurida<br />

Senckenberg, Hamburg<br />

Aplacophora<br />

München, Hamburg<br />

Polyplacophora<br />

München, Senckenberg<br />

Gastropoda<br />

München, Senckenberg, Hamburg<br />

Bivalvia<br />

Senckenberg, München, Hamburg, Strals<strong>und</strong><br />

Scaphopoda<br />

Senckenberg<br />

Cephalopoda<br />

Hamburg<br />

Pantopoda<br />

München<br />

Acari<br />

Hamburg<br />

Tardigrada<br />

Hamburg<br />

Harpacticoidea (+ andere benth. Copepoden)<br />

Senckenberg<br />

Calanoida (+ andere plank. Copepoden)<br />

Hamburg<br />

Siphonostomatoida (+ parasit. Copepoden)<br />

Senckenberg<br />

übrige Copepoda<br />

Senckenberg<br />

Ostracoda<br />

Hamburg, Senckenberg<br />

Cirripedia<br />

Kiel<br />

Ascothoracida<br />

Kiel<br />

Tantulocarida<br />

Senckenberg<br />

Leptostraca<br />

Senckenberg<br />

Mysidacea<br />

Hamburg<br />

Euphausiacea<br />

Senckenberg, Hamburg<br />

Decapoda, Stomatopoda<br />

Senckenberg, München<br />

Tanaidacea<br />

Hamburg, Berlin<br />

Cumacea<br />

Hamburg<br />

Isopoda<br />

Hamburg, Senckenberg<br />

Amphipoda<br />

Hamburg, Berlin<br />

Insecta<br />

Senckenberg<br />

Echinodermata<br />

München, Hamburg<br />

Tunicata<br />

Hamburg<br />

Pisces: Atlantik<br />

Hamburg, Strals<strong>und</strong><br />

Pisces: Indopazifik <strong>und</strong> Mittelmeer<br />

Senckenberg<br />

Reptilia<br />

Senckenberg<br />

Mammalia<br />

Strals<strong>und</strong><br />

Anschriften:<br />

Forschungsinstitut Senckenberg, Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt a. M.<br />

Zoologisches Institut <strong>und</strong> Zoologisches Museum, Martin-Luther-King-Platz 3, 20146 Hamburg<br />

Zoologisches Museum Kiel, Hegewischstr. 3, 24105 Kiel<br />

Zoologische Staatssammlung, Münchhausenstr. 21, 81247 München<br />

Deutsches Meeresmuseum, Katharinenberg 14-20, 18439 Strals<strong>und</strong><br />

Museum für Naturk<strong>und</strong>e, Invalidenstrasse 43, 10099 Berlin<br />

23


Anlage 3<br />

Rahmenvereinbarung <strong>zur</strong> Zusammenarbeit zwischen Fahrtleiter <strong>und</strong> Kapitän<br />

I. Für die Zusammenarbeit zwischen dem wissenschaftlichen Fahrtleiter <strong>und</strong><br />

dem Kapitän des Schiffes wird folgende Rahmenvereinbarung getroffen:<br />

I.1 Fahrtleiter <strong>und</strong> Kapitän haben in jeder Hinsicht vertrauensvoll<br />

zusammenzuarbeiten, um die erfolgreiche Durchführung der<br />

Forschungsfahrten sicherzustellen.<br />

I.2 Der Fahrtleiter übermittelt dem Kapitän mindestens vier Wochen vor Antritt der<br />

Fahrt den vom Auftraggeber gegengezeichneten Expeditionsplan, spricht mit<br />

ihm die erforderlichen Maßnahmen ab <strong>und</strong> führt während der Expedition<br />

regelmäßig Koordinationsgespräche mit dem Kapitän. Ferner teilt er dem<br />

Kapitän vor Antritt der Fahrt seine Vorstellungen über die <strong>von</strong> der<br />

Schiffsbesatzung zu erbringende Unterstützung mit <strong>und</strong> prüft gemeinsam mit<br />

ihm die Durchführbarkeit der Expedition mit dem Bordpersonal <strong>und</strong> der<br />

vorhandenen Ausrüstung. Engpässe werden unter Einschaltung des<br />

Auftraggebers geklärt.<br />

I.3 Für die Bereitstellung der Ausrüstung des Schiffes mit den für die Expedition<br />

benötigten Geräten ist der Fahrtleiter verantwortlich. Die An-/Vonbordgabe der<br />

Expeditionsausrüstung mit allen Nebenarbeiten ist vor Antritt der Fahrt mit<br />

dem Kapitän abzustimmen <strong>und</strong> entsprechend seiner Anweisung <strong>von</strong> der<br />

Besatzung durchzuführen.<br />

I.4 Der Fahrtleiter ist verantwortlich für die Durchführung des wissenschaftlichen<br />

Programms. Im Rahmen dieser Aufgabe gibt er dem Kapitän Anweisungen. Er<br />

ist berechtigt, während der Fahrt Änderungen des wissenschaftlichen<br />

Arbeitsplanes vorzunehmen, soweit Regelungen <strong>und</strong> Auflagen <strong>von</strong><br />

Forschungsgenehmigungen dem nicht entgegenstehen <strong>und</strong> dadurch nicht die<br />

für die Expedition <strong>zur</strong> Verfügung stehende Gesamtzeit überschritten wird.<br />

Jegliche Änderungen des wissenschaftlichen Arbeitsplanes sind dem Kapitän<br />

zum frühestmöglichen Zeitpunkt mitzuteilen.<br />

Der Kapitän ist verpflichtet <strong>zur</strong> Durchführung der im Bereederungsvertrag<br />

bezeichneten Assistenzaufgaben des Forschungsbetriebes, Besatzungsmitglieder<br />

in der erforderlichen Zahl <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen, soweit dem nicht<br />

gesetzliche <strong>und</strong> tarifvertragliche Bestimmungen oder andere wichtige Gründe<br />

entgegenstehen. Der Kapitän <strong>und</strong> der Fahrtleiter bestimmen in diesem<br />

Rahmen den Einsatz der entsprechenden Besatzungsmitglieder.<br />

Änderungen der Expeditionsdauer <strong>und</strong> der Anlaufhäfen werden zwischen dem<br />

Auftraggeber <strong>und</strong> Vertragsreeder einvernehmlich geregelt <strong>und</strong> dem Kapitän<br />

<strong>und</strong> dem Fahrtleiter mitgeteilt.<br />

I.5 Der Fahrtleiter übernimmt die Zuweisung der dafür vorgesehenen Unterkünfte<br />

<strong>und</strong> der Arbeitsplätze für Forschungspersonal, eingeschiffte Gäste sowie der<br />

zusätzlichen Personen gemäß Bereederungsvertrag, soweit für letztere nicht<br />

bereits bestimmte Unterkünfte laut Schiffsplan fest zugeordnet sind. Über<br />

diese Festlegung wird der Fahrtleiter den Kapitän u.a. auch <strong>zur</strong> Erstellung der<br />

Schiffssicherheitsrolle rechtzeitig vor Antritt der Fahrt in Kenntnis setzen.<br />

24


Der Fahrtleiter bestimmt in Absprache mit dem Kapitän die Arbeitsabläufe für<br />

den Forschungsbetrieb sowie der zusätzlichen Personen, die auf seine<br />

Veranlassung an Bord genommen wurden.<br />

Der Fahrtleiter ist verantwortlich für die Bekanntgabe <strong>von</strong> Verhaltensregeln auf<br />

dem Schiff an den vorgenannten Personenkreis. Er ist unbeschadet der<br />

Kompetenzen des Kapitäns gegenüber diesem Personenkreis<br />

weisungsbefugt.<br />

I.6 Der Fahrtleiter repräsentiert das Schiff bei Aufenthalt in fremden Häfen<br />

gegenüber wissenschaftlichen Institutionen sowie gemeinsam mit dem Kapitän<br />

gegenüber den Landbehörden <strong>und</strong> der Vertretung der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland. Für den Verkehr mit den Hafenbehörden ist der Kapitän<br />

zuständig.<br />

Über den protokollarischen Ablauf <strong>von</strong> Empfängen erhält der Kapitän<br />

Instruktionen durch die LDF, anderenfalls erfolgen die notwendigen<br />

Absprachen zwischen Fahrtleiter <strong>und</strong> Kapitän, damit letzterer den<br />

organisatorischen Ablauf sicherstellen kann.<br />

I.7 Der Kapitän ist berechtigt, im Rahmen seiner Zuständigkeit für den Verkehr<br />

mit den Hafenbehörden <strong>und</strong> den mit der Schiffsabfertigung befassten Stellen<br />

nach vorheriger Absprache mit dem Fahrtleiter Einladungen auszusprechen.<br />

Soweit seitens des Auftraggebers oder des Fahrtleiters Empfänge an Bord<br />

des Schiffes gegeben werden, kann der Kapitän dem Fahrtleiter zusätzliche<br />

Einladungen empfehlen, die dem Interesse des Schiffseinsatzes dienen.<br />

Außerdem soll <strong>von</strong> der Möglichkeit gemeinsamer Einladungen durch<br />

Fahrtleiter <strong>und</strong> Kapitän Gebrauch gemacht werden.<br />

I.8 Im Interesse der Sauberkeit <strong>und</strong> Ordnung an Bord achtet der Fahrtleiter auf<br />

die Einhaltung der allgemeinen Ordnung <strong>und</strong> eine pflegliche Behandlung der<br />

Kammern <strong>und</strong> Labors durch die Eingeschifften.<br />

Am Ende einer Forschungsfahrt oder eines Fahrtabschnittes (z.B. beim<br />

Wechsel des Forschungspersonals) übergibt der Fahrtleiter in Form einer<br />

Besichtigung der Schiffsführung (Kapitän oder I. Offizier) die für die Nachfolger<br />

wieder klargemachten Labor- <strong>und</strong> Wohnräume.<br />

I.9 Der Schriftverkehr über wissenschaftliche Angelegenheiten der Expedition<br />

wird vom Fahrtleiter oder seinem Beauftragten geführt. Berichte über den<br />

nautischen / technischen Fahrtverlauf sind dem Kapitän vor Abgabe <strong>zur</strong><br />

Kenntnis zu bringen.<br />

I.10 Der Kapitän hat das Recht, vom Expeditionsplan oder <strong>von</strong> Anweisungen des<br />

Fahrtleiters abzuweichen, wenn es die Schiffssicherheit, gesetzliche<br />

Vorschriften oder Bestimmungen des Bereederungsvertrages erfordern. Er hat<br />

solche Abweichungen zum frühestmöglichen Zeitpunkt dem Fahrtleiter<br />

mitzuteilen <strong>und</strong> zu begründen.<br />

25


II.<br />

Die allgemeine Berichterstattung des Kapitäns an den Auftraggeber <strong>und</strong><br />

Vertragsreeder erfolgt nach Maßgabe des reederei-eigenen Berichtwesens<br />

unter Verwendung der entsprechenden Formulare. Darüber hinaus erstellt der<br />

Kapitän für den Auftraggeber Stations- <strong>und</strong> Positionslisten für den<br />

wissenschaftlichen Gebrauch.<br />

Welche weiteren Angaben die Stations- <strong>und</strong> Positionslisten außer Datum,<br />

Uhrzeit, Länge <strong>und</strong> Breite (ausgeglichene <strong>und</strong> evtl. rückgekoppelte Positionen)<br />

usw. enthalten sollen, spricht der Kapitän mit dem Fahrtleiter ab.<br />

---------------------<br />

Anmerkungen: - Diese Rahmenvereinbarung ist Bestandteil des<br />

Bereederungsvertrages.<br />

- Die Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe vertritt den<br />

Kapitän immer dann, wenn er in der <strong>Vorbereitung</strong>sphase<br />

nicht verfügbar ist (s. 1.2 / 1.3).<br />

26


Anlage 4<br />

Senatskommission<br />

für Ozeanographie<br />

Vorbemerkungen<br />

Erklärung zu einer verantwortungsvollen Meeresforschung<br />

Als Meeresforscher schätzen <strong>und</strong> achten wir die Einzigartigkeit <strong>und</strong> Komplexität der<br />

Meeresumwelt. Daher haben wir ein besonderes Interesse am Erhalt dieses ökologisch,<br />

wissenschaftlich, kulturell <strong>und</strong> auch wirtschaftlich wertvollen Lebensraumes. Gerade durch<br />

die f<strong>und</strong>ierten Kenntnisse sowie die Verwendung <strong>von</strong> spezialisiertem Gerät in der<br />

Meeresforschung, wie Forschungsschiffe <strong>und</strong> bemannte oder unbemannte<br />

Forschungstauchboote, sind Wissenschaftler die einzige Gruppe, die diese besondere<br />

Meeresumwelt beobachten <strong>und</strong> bewerten kann. Die Folgen wissenschaftlicher Arbeiten sind<br />

im Vergleich mit natürlichen Variationen (vulkanische/ tektonische Ereignisse, Rutschungen,<br />

Klimavariationen, etc.) oder Störungen durch andere menschliche Aktivitäten (z. B. Bergbau,<br />

Fischerei, Schifffahrt) generell als gering für die Untersuchungsgebiete einzuschätzen.<br />

Nichtsdestotrotz besteht die Möglichkeit, dass gewisse Forschungsaktivitäten einen – wenn<br />

auch ungewollten – negativen Nebeneffekt auf einzelne Gebiete oder Lebewesen haben.<br />

Ein gr<strong>und</strong>legendes Verständnis des äußerst komplexen Meeressystems ist die beste<br />

Voraussetzung für den Schutz der Meere <strong>und</strong> dessen ökologisch tragfähige Nutzung. Dieses<br />

Verständnis ist jedoch nur durch wissenschaftliche Meeresforschung zu gewinnen. Daher<br />

muss die Meeresforschung integraler Bestandteil <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>voraussetzung für ein effektives<br />

Ressourcenmanagement <strong>und</strong> den Erhalt der natürlichen Biodiversität in den Meeren sein.<br />

Forschungsvorhaben müssen sich bemühen, einen möglichst natur- <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />

Ansatz zu wählen. Für die Bewilligung <strong>von</strong> Forschungsanträgen <strong>und</strong> <strong>Expeditionen</strong> sind die<br />

folgenden Gr<strong>und</strong>sätze anzuwenden:<br />

Gr<strong>und</strong>sätze der verantwortungsvollen Meeresforschung<br />

Als Mitglieder der internationalen Meeresforschungsgemeinschaft <strong>und</strong> im Sinne einer<br />

verantwortungsvollen Forschung fordern wir alle an Forschungsvorhaben beteiligten<br />

Wissenschaftler auf, die folgenden generellen Gr<strong>und</strong>sätze bei Untersuchungen der Meere zu<br />

beachten:<br />

1) Vermeidung <strong>von</strong> Aktivitäten im Rahmen <strong>von</strong> Forschungsvorhaben, die regionale<br />

Populationen oder prozentual hohe Individuenzahlen <strong>von</strong> Meeresorganismen nachhaltig<br />

beeinträchtigen könnten.<br />

2) Vermeidung <strong>von</strong> Aktivitäten im Rahmen <strong>von</strong> Forschungsvorhaben, die wesentliche<br />

Veränderungen bzw. Schäden der marinen Ökosysteme (im physikalischen,<br />

chemischen, biologischen <strong>und</strong> geologischen Sinne) hervorrufen.<br />

3) Bei Durchführung der Forschungsaktivitäten in ökologisch besonders sensitiven<br />

Gebieten (für den Nordatlantik <strong>und</strong> die Ostsee zum Beispiel die Habitate der OSPAR<br />

<strong>und</strong> HELCOM „List of threatened and/or declining species or habitats“; für andere<br />

Regionen gilt Entsprechendes) sowie in nationalen oder internationalen<br />

Meeresschutzgebieten ist Vorsorge zu treffen, dass Schutzgüter im Sinne der<br />

27


Schutzziele (insbesondere geschützte Arten <strong>und</strong> Biotope) gar nicht oder in möglichst<br />

geringem Umfang gestört oder geschädigt werden.<br />

4) Vermeidung <strong>von</strong> Probenahmen, die im Rahmen des Forschungsvorhabens nicht<br />

notwendig sind.<br />

5) Verwendung der jeweils am besten geeigneten <strong>und</strong> natur- <strong>und</strong> umweltschonenden<br />

Methodik für die Untersuchungen, soweit diese im zumutbaren Rahmen <strong>zur</strong> Verfügung<br />

stehen.<br />

6) Sicherstellung, dass im Rahmen <strong>von</strong> Forschungsvorhaben die Umsetzung <strong>von</strong><br />

Organismen zwischen verschiedenen Meeresgebieten, die potenziell den Lebensraum<br />

oder die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft permanent verändert, vermieden<br />

wird.<br />

7) Vermeidung <strong>von</strong> Aktivitäten, die Experimente <strong>und</strong> Beobachtungen anderer<br />

Wissenschaftler beeinflussen würden. Dies erfordert, dass sich die Wissenschaftler mit<br />

gegenwärtigen <strong>und</strong> geplanten Forschungsvorhaben in dem betreffenden Meeresgebiet<br />

vertraut machen. Gleichzeitig sollte sichergestellt werden, dass eigene<br />

Forschungsvorhaben oder Pläne der internationalen Forschungsgemeinschaft mittels<br />

frei zugänglicher Datenbanken bekannt gemacht werden.<br />

8) Sicherstellung einer möglichst breiten Verwendung <strong>von</strong> biologischen, chemischen <strong>und</strong><br />

geologischen Proben, die im Rahmen <strong>von</strong> Kooperationen zwischen Wissenschaftsgemeinschaften<br />

gewonnen wurden. Archivierungsfähiges Probenmaterial sollte <strong>zur</strong><br />

weiteren Nutzung für die wissenschaftliche Gemeinschaft verfügbar gehalten werden.<br />

9) Bekenntnis zu einer internationalen Nutzung <strong>von</strong> Daten, Proben <strong>und</strong> Ergebnissen über<br />

entsprechende Datenbanken, um eine unnötige erneute Probennahme <strong>und</strong><br />

Belastungen zu vermeiden <strong>und</strong> um ein globales Verständnis des marinen<br />

Lebensraumes zu fördern.<br />

Die deutsche Meeresforschung unterstützt geeignete Forschungsprojekte, die die Erfassung,<br />

Erforschung, Bewertung <strong>und</strong> möglicherweise ökologische Optimierung der Effekte <strong>von</strong><br />

Forschungstätigkeiten auf die Meeresnatur <strong>und</strong> -umwelt zum Ziel haben.<br />

Die Senatskommission für Ozeanographie der Deutschen Forschungsgemeinschaft <strong>und</strong> das<br />

Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) unterstützen uneingeschränkt, auch in<br />

Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen, die einzelnen Aussagen dieser<br />

Erklärung zu einer verantwortungsvollen wissenschaftlichen Meeresforschung <strong>und</strong> fordern<br />

alle Wissenschaftler auf, sich bei der Planung <strong>und</strong> Durchführung <strong>von</strong> Forschungsvorhaben<br />

den zuvor genannten Gr<strong>und</strong>sätzen zu unterwerfen. Für die Bewilligung <strong>von</strong><br />

Forschungsanträgen <strong>und</strong> <strong>Expeditionen</strong> ist die Anwendung dieser Gr<strong>und</strong>sätze eine<br />

notwendige Voraussetzung.<br />

28


OSPAR Code of Conduct for Responsible Marine Research in the<br />

Deep Seas and High Seas of the OSPAR Maritime Area<br />

Version: 7-Mar-2008<br />

Backgro<strong>und</strong><br />

Anlage 5<br />

1. This code of conduct is based on the InterRidge Statement of Commitment to Responsible<br />

Research Practices at Deep-Sea Hydrothermal Vents, and an unofficial translation of the German<br />

Senatskommission für Ozeanographie / German Marine Consortium KDM, Commitment to<br />

Responsible Marine Research. It has been developed within the work programme of the OSDPAR<br />

Biodiversity Committee by an intersessional correspondence group on marine protected areas working<br />

in consultation with a number of deep sea scientists and experts. It is currently being circulated to<br />

European scientific bodies for further comment.<br />

2. The OSPAR Maritime Area includes large areas of deep and high sea. 2 These are recognised as<br />

containing ecosystems that may have a lower resilience than shallower nearshore areas, including<br />

several species and habitats that can be vulnerable to human disturbances.<br />

3. The OSPAR Commission has adopted, and keeps <strong>und</strong>er review, an Initial OSPAR List of<br />

Threatened and/or Declining Species and Habitats (OSPAR agreement 2004/6) to guide the setting<br />

priorities for its further work on the conservation and protection of marine biodiversity. The species<br />

and habitats on this list, especially those occurring in high / deep sea areas, are vulnerable to different<br />

actual or potential human activities, including marine scientific research.<br />

4. OSPAR acknowledges the provisions and entitlements of United Nations Convention on the Law<br />

of the Sea (UNCLOS) and highlights that the General Principles for the Conduct of Marine Scientific<br />

Research set out therein require, inter alia, that marine scientific research shall be conducted in<br />

compliance with all relevant regulations adopted in conformity with UNCLOS including those for the<br />

protection and preservation of the marine environment.<br />

5. OSPAR recognises that marine research scientists appreciate the uniqueness and complexity of<br />

the marine environment, and are therefore particularly interested in preserving this scientifically,<br />

aesthetically, ecologically, and potentially economically valuable environment. Because of the<br />

specialized nature of the equipment required to work in the deep-sea, such as manned and unmanned<br />

research submersibles, scientists are the primary group of people who have had the opportunity to visit<br />

and value these extraordinary habitats. OSPAR also recognises that scientists have already worked to<br />

develop codes of conduct for some deep-sea features, such as hydrothermal vents and cold water<br />

corals, and this OSPAR code of conduct has been written to fit harmoniously with those. (Specific<br />

provisions concerning the conduct of scientific research in certain deep / high seas habitats will be<br />

attached as annexes to this statement as they are developed.)<br />

6. The potential impact of many scientific activities on the marine environment is low in comparison<br />

to the potential for disturbance by natural processes (e.g. volcanic/tectonic events, slumps, climate<br />

variation, etc.) or other human activities (e.g. mining, fisheries, and shipping). Indeed many areas,<br />

especially seamounts and cold coral reefs, have been widely impacted by human activities, like<br />

fisheries, long before being scientifically studied. Nonetheless, there remains the possibility that some<br />

scientific activities could have unwanted negative side-effects on particular regions or animals if<br />

research activities are not carefully planned and executed. In addition, because only a limited number<br />

of sites are currently known and scientists from a wide variety of disciplines frequently work at these<br />

2 For the purposes of this document, deep sea shall follow the FAO definition and mean areas of the sea deeper<br />

than 200 metres, and high seas shall mean the water column and / or the seabed in areas beyond national<br />

jurisdiction, within the OSPAR Maritime Area.<br />

29


single locations, there is the potential for conflicting effects among studies, and multiple impacts,<br />

particularly at sites where scientific activity is intense.<br />

7. OSPAR recognises that protection and sustainable use of the oceans is best served by a<br />

f<strong>und</strong>amental <strong>und</strong>erstanding of its complex marine ecosystems, and that can only be achieved through<br />

marine research. OSPAR further recognises that the role of scientists is also of primary importance<br />

concerning the implementation of the OSPAR network of Marine Protected Areas, and this should be<br />

preceded with the best available science.<br />

8. Thus, marine research is a prerequisite and an integral component of an ecosystem based<br />

management of marine resources and the effective conservation of biodiversity of the deep and high<br />

seas. Most forms of observation and investigation of natural systems involve some disturbance of the<br />

systems being studied. In the interest of environmental stewardship, it must be the goal of research<br />

scientists to minimize disturbances as much as possible, while still gathering the information necessary<br />

both to <strong>und</strong>erstand the systems and to form a basis for sustainable use strategies. Therefore, marine<br />

scientists should always evaluate their research plans from a conservative standpoint, and choose the<br />

most environmentally friendly research approach.<br />

9. When awarding research grants or research cruise time, the research plans should be assessed<br />

against conformity with the following principles.<br />

Conduct of responsible marine science<br />

10. OSPAR requests all scientists working in the deep seas and high seas of the OSPAR maritime<br />

area to adhere to the following principles when conducting their work:<br />

a. Species: avoid, in the course of scientific research, activities which could lead to longlasting<br />

changes in regional populations or substantially reduce the number of individuals<br />

present.<br />

b. Habitats: avoid, in the course of scientific research, activities which could lead to<br />

substantial physical, chemical, biological or geological changes or damage to marine<br />

habitats.<br />

c. Threatened and/or declining features: When working in areas of particular ecological<br />

vulnerability, including, inter alia, the features listed in the OSPAR “List of Threatened<br />

and/or Declining Species and Habitats” utmost care should be taken not to disturb or<br />

damage the features as far as possible.<br />

d. Management areas / marine protected areas: When working in areas of particular<br />

ecological importance and/or sensitivity, including, inter alia, OSPAR marine protected<br />

areas, care has to be taken not to disturb or damage the protected features, and that activities<br />

are in compliance with regulations for the area. Further, scientists are requested to respect<br />

the importance of management areas like marine protected areas and are asked to assist in<br />

their implementation through the use of the best scientific knowledge.<br />

e. Notification and research planning: Avoid activities which could disturb the experiments<br />

and observations of other scientists. This requires that scientists: a) make themselves<br />

familiar with the status of current and planned research in an area; and b) that they ensure<br />

that their own research activities and plans are known to the rest of the international research<br />

community via appropriate public domain data bases and web sites.<br />

30


f. Methods: Use the most environmentally-friendly and appropriate study methods which are<br />

reasonably available.<br />

g. Transport of biota: Ensure that transport of biota between different marine regions, which<br />

could lead to changes in the environment or the composition of marine communities, does<br />

not occur.<br />

h. Collections: Avoid collections that are not essential to the conduct of the scientific research,<br />

and reduce the number of samples to the necessary minimum.<br />

i. Collaboration and cooperation: Ensure the fullest possible use of all biological, chemical<br />

and geological samples through collaborations and cooperation within the global community<br />

of scientists. Samples which can be archived should be placed in accessible repositories for<br />

future use.<br />

j. Data-sharing: Practise international sharing of data, samples and results in order to<br />

minimize the amount of unnecessary sampling and to further a global <strong>und</strong>erstanding of the<br />

marine environment.<br />

11. OSPAR supports the individual points of this commitment unreservedly and requests all scientists<br />

to adhere to them when planning and carrying out their research.<br />

12. Their application should be a prerequisite for the granting of research f<strong>und</strong>s and ship time.<br />

31


Anlage 6<br />

Statistik-Anlage zum Short Cruise Report<br />

Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe<br />

Schiffsname:<br />

Fahrt Nr.<br />

/ Abschnitt:<br />

Anzahl der eingeschifften Personen insgesamt<br />

da<strong>von</strong> Wissenschaftler<br />

da<strong>von</strong> Techniker<br />

da<strong>von</strong> Studenten<br />

da<strong>von</strong> Sonstige (z.B. Journalisten, Politiker,<br />

Schüler)<br />

da<strong>von</strong> Beobachter für Staat xy<br />

da<strong>von</strong> Universitätsmitarbeiter<br />

da<strong>von</strong> Mitarbeiter <strong>von</strong> außeruniversitären<br />

Forschungsinstitutionen (z.B. MPG, BSH, DOD)<br />

da<strong>von</strong> Mitarbeiter <strong>von</strong> Firmen<br />

da<strong>von</strong> Techniker / Service für das Schiff<br />

da<strong>von</strong> Mitarbeiter ausländischer Institutionen/ Staat<br />

xy<br />

da<strong>von</strong> Fachgebiet physikalische Ozeanographie/<br />

Meteorologie<br />

da<strong>von</strong> Fachgebiet Biologie/Biogeochemie/Chemie<br />

da<strong>von</strong> Fachgebiet Geologie/Geophysik<br />

da<strong>von</strong> Andere (Fachgebiet benennen)<br />

da<strong>von</strong> Frauen<br />

da<strong>von</strong> Männer<br />

Einsatz <strong>von</strong> Großgeräten:<br />

z.B. ROV, AUV, MeBo, Rockdrill, Kompressorcontainer<br />

Einsatz <strong>von</strong> Winden <strong>und</strong> Drähten:<br />

z.B. LWL, Einleiter, Dredgedraht<br />

32


Anlage 7<br />

Unfall- <strong>und</strong> Auslandskrankenversicherungen für Wissenschaftler <strong>und</strong><br />

Techniker an Bord der Forschungsschiffe METEOR <strong>und</strong> MARIA S. MERIAN<br />

Für die Fahrtteilnehmer wurde <strong>von</strong> der Reederei eine Unfall- <strong>und</strong><br />

Auslandskrankenversicherung abgeschlossen.<br />

Unfallversicherung:<br />

(R+V Versicherung - 65181 Wiesbaden)<br />

Diese deckt Unfälle innerhalb <strong>und</strong> außerhalb der Dienstzeit (z.B. während der<br />

Freizeit an Bord oder im Hafen beim Landgang) ab.<br />

Kein Versicherungsschutz besteht für Unfälle der versicherten Person durch Geistesoder<br />

Bewusstseinsstörungen, auch soweit diese auf Trunkenheit beruhen, sowie<br />

durch Schlaganfälle, epileptische Anfälle oder andere Krampfanfälle, die den ganzen<br />

Körper der versicherten Person ergreifen. Versicherungsschutz besteht jedoch, wenn<br />

diese Störungen oder Anfälle durch ein unter diesen Vertrag fallendes Unfallereignis<br />

verursacht waren.<br />

Die Versicherung beginnt 96 St<strong>und</strong>en vor Ankunft auf dem Schiff <strong>und</strong> endet 96<br />

St<strong>und</strong>en nach Verlassen des Schiffes am Ende der Schiffsreise. Hierdurch soll<br />

sichergestellt werden, dass An- <strong>und</strong> Abreise zum/vom Schiff mit unter den<br />

Deckungsschutz fallen.<br />

Auszug aus dem Leistungskatalog (je Person):<br />

Invalidität (Gr<strong>und</strong>summe) EUR 100.000,-<br />

Bei Vollinvalidität EUR 300.000,- (Progression 300%)<br />

Unfall-Tod EUR 20.000,-<br />

Unfall-Service EUR 15.000,-<br />

Kosten für kosmetische Operationen EUR 15.000,-<br />

Auslandskrankenversicherung:<br />

(Barmenia Versicherungen, 42094 Wuppertal)<br />

Diese bietet Versicherungsschutz für medizinisch notwendige Heilbehandlung einer<br />

versicherten Person wegen Krankheit oder Unfallfolgen ab Überschreiten der<br />

Landesgrenze des Landes, aus dem die versicherte Person im Auftrag des<br />

Versicherungsnehmers ausreist oder ursprünglich ausgereist ist <strong>und</strong>/oder mit<br />

Betreten eines Forschungsschiffes.<br />

Nicht versichert sind für auf Vorsatz beruhende Krankheiten <strong>und</strong> Unfälle.<br />

Die Versicherung besteht für alle Reisenden unabhängig <strong>von</strong> Nationalität bzw.<br />

ständigen Wohnsitzes des Fahrtteilnehmers bis zu einer Reisedauer <strong>von</strong> 90 Tagen.<br />

Verzögert sich die geplante Abreise <strong>und</strong> besteht kein anderweitiger<br />

Versicherungsschutz mehr, so wird für die Dauer <strong>von</strong> maximal 20 Tagen<br />

Versicherungsschutz gewährt. Bei vorzeitiger Rückkehr besteht ebenfalls<br />

33


vorübergehender Versicherungsschutz für die Dauer <strong>von</strong> 20 Tagen; maximal bis zum<br />

Tag des ursprünglich geplanten Reiseendes, sofern kein anderweitiger<br />

Versicherungsschutz besteht.<br />

Hinweise:<br />

Fahrtteilnehmer, die vor oder nach dem Fahrtabschnitt noch vor Ort Urlaub machen<br />

wollen, müssen sich für diese Zeit sowie für die An- oder Abreise unbedingt selbst<br />

versichern, da diese Zeit bzw. die Reisen nicht mehr <strong>zur</strong> Dienstreise gehören.<br />

Für einen eventuellen Notfall sind der Leitstelle die Kontaktdaten (Name, Telefon,<br />

email-Adresse) einer Ansprechperson zu benennen.<br />

Beginn der Versicherungen:<br />

Für die Fahrtteilnehmer des FS METEOR: 01.01.2013<br />

Für die Fahrtteilnehmer des FS MARIA S. MERIAN: 01.01.2013<br />

Hinweis: Für ALKOR <strong>und</strong> POSEIDON existiert ebenfalls eine Versicherung zu<br />

gleichen Konditionen.<br />

34


Anlage 8<br />

Beispiele für Narrative of the Cruise<br />

Beispiel 1 (M80/3 Thor Hansteen):<br />

The final preparations for cruise M80/3 were carried out onboard the RV METEOR in the<br />

harbor of Dakar (Senegal). Ten scientists boarded the ship on December 25 th and began with<br />

the mobilization of the remotely operated vehicle (ROV) KIEL 6000. A reception and ship’s<br />

tour were held for the German ambassador in Senegal and other members of the embassy on<br />

December 27 th . On December 28 th the remaining scientists boarded the ship and started<br />

preparations in the laboratories during the next day.<br />

The RV METEOR disembarked from Dakar in the evening of December 29 th and began<br />

her transit to the first working area at Senghor seamount in the northeast of the Cape Verde<br />

Archipelago. The scientists used the transit time to finish lab preparations and the set-up of<br />

equipment. Scientific work began on December 31 th with the recovery of two gravity cores to<br />

the northeast and northwest of Senghor seamount. During the following hydroacoustic<br />

mapping in the night to January 1st, the ship´s crew arranged an appropriate New Year<br />

celebration. Year 2010 began with another three gravity cores and two dredge hauls at<br />

Senghor Seamount followed by PARASOUND mapping to reveal the nature of its summit<br />

plateau.<br />

The ROV KIEL 6000 was deployed for the first time during the cruise on January 2 nd to<br />

explore an area of Senghor's southwestern flank. The deployment, including coordination,<br />

operation and recovery worked well; the dive was successful but had to be shortened for<br />

technical reasons. As the local weather conditions were rapidly getting worse, it was decided<br />

to spend no more time at Senghor Seamount but to proceed to Cabo Verde Seamount 200 km<br />

further south. The next day the ROV dove for 9 hours within a collapse scar and crater-like<br />

depression to investigate the interior of this presumably old seamount. The dive was very<br />

successful and the recovery of even large samples at any place exceeded the expectations.<br />

During the following 1 ½ days Cabo Verde Seamount was further sampled by three dredge<br />

hauls, three gravity cores were recovered in its vicinity, and bathymetric data were completed,<br />

before the RV METEOR headed for Maio Seamount.<br />

The work at Maio Seamount began on January 5 th with detailed hydroacoustic mapping of<br />

this hitherto unmapped and unsampled edifice. Right after mapping a detailed digital map<br />

could be produced and three dredge localities were selected. The dredge hauls yielded many<br />

corals but no rocks, suggesting that Maio Seamount is a relatively old edifice. Similar work<br />

was carried out at the nearby Maio Ridge to the west, a subsided island for which bathymetric<br />

data and samples were lacking until now. After successful mapping and three dredge hauls the<br />

RV METEOR headed further west on January 7 th . Three gravity cores were taken south of<br />

Santiago and Fogo islands, and Cadamosto Seamount southwest of the Fogo-Brava platform<br />

was mapped.<br />

The next two ROV dives were carried out at Cadamosto Seamount on January 8 th and 9th.<br />

Because of favorable weather conditions with the RV METEOR operating on the lee side of<br />

Fogo and Brava the sea was relatively calm. The very successful dives lasted for eleven hours<br />

each and yielded a number of rock and coral samples from the summit region of Cadamosto.<br />

The ROV explored a number of apparently young lava flows, three steep crater rims, the<br />

35


ottom of one of these craters, and a recent volcanic vent. The work at Cadamosto was<br />

finished by two dredge hauls at two volcanic cones on its northeastern flank that yielded some<br />

fresh volcanic rocks. During the next four days a total of twelve gravity cores were recovered<br />

aro<strong>und</strong> Brava and progressively farther north towards the central area of the archipelago.<br />

PARASOUND profiles in the southern parts of the archipelago revealed young faults with<br />

vertical displacements of up to 80m, showing the importance of recent vertical tectonics for<br />

the regional geological evolution. On January 14 th the RV METEOR reached the Charles<br />

Darwin volcano field southwest of Santo Antão. The first ROV dive to about 3400 m depth<br />

revealed some technical problems, which were fixed during the following day. The work<br />

programme was accordingly changed in order to recover two gravity cores west of the<br />

volcano field followed by multibeam mapping. During the next five days, four successful<br />

ROV dives were carried out at the volcano field at depths up to 3800 m, yielding a large<br />

number of samples and spectacular imagery of volcanic structures and colonization of deep<br />

seamounts by corals and sponges. The work was supplemented by six dredge hauls,<br />

multibeam mapping and some PARASOUND profiles in this area. On January 16th Nola<br />

Seamount northwest of Santo Antão featuring two shallow plateaus was mapped in detail, and<br />

in the evening the "Bergfest" (mid-cruise celebration) was solemnized during hydroacoustic<br />

mapping.<br />

On the evening of January 19 th RV METEOR headed towards Sodade Seamount west of<br />

Santo Antão, which was discovered some days earlier through hydroacoustic surveys. After<br />

carrying out a more detailed mapping, the seamount was successfully sampled by four dredge<br />

hauls and explored by a long ROV dive during the following day. Two gravity cores were<br />

recovered west of Santo Antão on January 21 st , and the volcanic area aro<strong>und</strong> Sodade<br />

Seamount was mapped before the ship went to Nola Seamount. In spite of transient winch<br />

problems, two dredge hauls at Nola were recovered in the night of January 22 nd , followed by<br />

completion of the local bathymetric mapping. The next day began with a ROV dive at Nola,<br />

which was interrupted soon after deployment by a complete power failure of the ROV. Whilst<br />

the vehicle was drifting upward by its own buoyancy, the skilled ROV team assisted by the<br />

ship's WTD team managed to repair the high-voltage power supply. The dive could be<br />

continued and yielded excellent imagery and samples from a part of Nola Seamount. On the<br />

evening two successful dredge hauls were carried out, before the RV METEOR headed for<br />

the next gravity-core station.<br />

Between January 23 rd and 25 th , seven gravity cores were recovered north of the Northern<br />

Cape Verde chain and close to Santo Antão. Because of successful and time efficient coring,<br />

time was available for two more ROV dives at the Charles Darwin volcano field and at Nola<br />

Seamount on January 25 th and 26 th , respectively. The night between both dives was used for<br />

three dredge hauls at Nola Seamount. On the morning of January 26 th the RV METEOR<br />

began her transit to Las Palmas de Gran Canaria, briefly interrupted on 28 th in order to carry<br />

out a deep-sea diving test of the ROV to about 5200 m water depth.<br />

The RV METEOR called at the port of Las Palmas on the morning of February 1 st , having<br />

successfully completed cruise M80/3.<br />

36


Beispiel 2 (M84/2 Bohrmann):<br />

On Saturday 26 February, 2011 R/V METEOR left at 1 p.m. local time her place situated<br />

on Ahirkapi roads, south from the Golden Horn of Istanbul and reached the Black Sea after<br />

crossing the Bosphorus. During the night we also reached the first working area at Eregli, and<br />

we started to record the data from the multi-beam EM122 and the Paraso<strong>und</strong> sytems. Due to<br />

scientific information from former cruises we could find acoustic anomalies in the water<br />

column very fast with the Paraso<strong>und</strong>, which showed us strong emissions of free gas into the<br />

water column. During the second week of our cruise first of all we investigated methane<br />

emissions in the western working area of the Turkish sector. If free methane escapes from the<br />

seafloor deeper than 750 m water depth the emission of gas is always associated with methane<br />

hydrate occurrence in the sediments.<br />

The 750 m water depth at 9°C marks the upper stability bo<strong>und</strong>ary for methane hydrate of<br />

structure I within the Black Sea. Earlier samplings could prove methane hydrates down in the<br />

sediment to about 3-4 m below seafloor, and with the portable drilling system MeBo we can<br />

penetrate the sediments even deeper, to <strong>und</strong>erstand also there the methane hydrate spreading.<br />

The acoustic systems of R/V METEOR, the multibeam echo so<strong>und</strong>ers EM122 and EM710<br />

and the Paraso<strong>und</strong> system were the most important tools we applied during our search for<br />

methane hydrate occurrences. Drilling with MeBo at Eregli Seep showed only a drilling result<br />

of a few meters, at least it sampled young sediments of the classic Black Sea sequence which<br />

we could not have sampled with the gravity corer in this area with considerably higher<br />

sedimentation rates. Further drillings in this area we saved for our way back to Istanbul.<br />

The further course of the expedition followed the Turkish Black Sea coast to the East into<br />

the next working area near the city of Samsun. The side trip was only short, and our course<br />

led us to the Georgian continental margin – our main work area. The third working week was<br />

entirely dedicated to the investigation of gas hydrates off Georgia, and we wanted to<br />

investigate in the depth the earlier well pre-investigated seepage areas of Batumi seep and the<br />

Pochori Mo<strong>und</strong> by MeBo drillings. Yet on Saturday evening we started the drilling at Pechori<br />

Mo<strong>und</strong>. The Pechori Mo<strong>und</strong> is an active, relatively high in sea floor morphology seep<br />

structure overtopping the seafloor by several tens of meters. We could core a sediment<br />

sequence of about 20 m providing in the majority massive gas hydrates. Above all the<br />

thickness of the gas hydrate layers were surprisingly high. During the following nights we<br />

mainly performed profiles with the ship’s own acoustic systems where we measured<br />

repeatedly the already known gas seeps in order to <strong>und</strong>erstand the time variability of the gas<br />

emissions. Monday night we investigated a so far unknown area at Kulevi Ridge, and also<br />

there we detected massive gas flares in the water column whose emissions almost reached the<br />

water surface. At this occasion we learned to combine the single beams of the echo so<strong>und</strong>er<br />

EM122, which often show due to the narrow overlapping of the water column, and to<br />

compose them in a 3-D-illustration to a very realistic image of the single gas plumes in the<br />

water column. Much to our surprise we now could see that the upper ends of the gas plumes<br />

are clearly influenced by the flow conditions in the water. This might explain why in the 2-D<br />

profiles view normally the gas plumes are cut to the upper end. It is an important conclusion<br />

that this is not true, but that the gas definitely migrates towards the water surface.<br />

37


On Thursday March 3 we started the MeBo drillings at Batumi Seep, our most important<br />

seep area. During a 20-hours deployment we could proceed only very slowly as the soft<br />

sediments of the Black Sea lead to a heavy sinking of MeBo, and therefore the motors of the<br />

drill rig constantly had to be cooled before continuing the drilling. Up to a drill depth of 10 m<br />

we could drill plenty of gas hydrates which are very valuable for our scientific examination in<br />

Bremen. Unfortunately, due to damage at the drill rig we had to cease our drilling activities<br />

for this cruise.<br />

At the beginning the fourth week of the cruise was related to an intensive sampling<br />

program at the different seep locations in Georgia. On this occasion for the first time during<br />

this cruise the dynamic autoclave piston corer (DAPC) could be deployed for sampling the<br />

upper 250 cm of the sediments. Besides the sediments also gases and gas hydrates were<br />

sampled <strong>und</strong>er in-situ pressure of the seafloor in the pressure-tight autoclave. While during<br />

the normal sampling using the gravity corer the gas fractions get lost in high quantity and the<br />

gas hydrates decompose because of the pressure reduction during heaving, the gases and gas<br />

hydrates in the autoclave survive and allow a quantitative determination.<br />

These new seeps we had discovered by their oil slicks shown in satellite imaging. The<br />

hydro acoustic measurements of these oil seeps showed that they are connected to gas<br />

emissions, and the sampling proved that near the seafloor gas hydrates can be encountered.<br />

After this intensive deployment of our devices we left the working area in Georgia on<br />

Tuesday and arrived at the Samsun working area in Turkey after a 7-hour transit. Also here<br />

several areas with a higher backscatter signal on the seafloor in 1,200-1,400 m water depth<br />

were know from former expeditions, and we had the suspicion that also these were gas<br />

emissions on the seafloor. Here again we used the EM122 and tried to compare the<br />

backscatter pattern measured with the deep-towed Sidescan Sonar with the backscatter images<br />

of the EM122 mapping. We were surprised to find identical figures of structures in the areas<br />

of the overlapping measurements, which made us map the entire ridge during the first night.<br />

We fo<strong>und</strong> that we could trace 22 areas with higher backscatter signals along the approx. 25<br />

km ridge, half of the patches showing active gas emissions to the water column.<br />

A sampling program with the gravity corer on five of these patches with higher backscatter<br />

proved that everywhere gas hydrate was ab<strong>und</strong>ant so that we could clearly document the rise<br />

of gas from the <strong>und</strong>ergro<strong>und</strong>. The gas emissions seem to follow a tectonic line. As the ridge<br />

up to now was unnamed, and we intend to publish our investigations, we named this ridge in<br />

accordance with our Turkish colleagues on board “Ordu Ridge”. The ridge can be<br />

morphologically clearly separated and is situated in a South/North prolongation of the<br />

provincial town Ordu, so that we think to have fo<strong>und</strong> a suitable name for our subject matter of<br />

investigation.<br />

On Thursday, March 17 R/V METEOR entered the port of Trabzon in order to embark part<br />

of the scientific crew and also the expedition equipment on Thursday and Friday. On Saturday<br />

we moved back to the Samsun working area where we will accomplish our final<br />

investigations. During week 5 of our cruise we completed the work in the Turkish working<br />

area Samsun. The transit to Ukraine working area was very exhausting as <strong>und</strong>er strong wind<br />

aro<strong>und</strong> 8 Beaufort the METEOR could proceed only very slowly. In Ukraine our first<br />

destination was a strong gas emission site in a water depth of 900 m which is well-known by<br />

the name Kerch Flare. This time at once the sampling of a sediment core rich in gas hydrate<br />

38


succeeded as we could locate the emissions more exactly. An extensive sampling program<br />

was executed until Thursday evening. The night as well as the entire Friday we used for<br />

mapping on the continental slopes of Kerch deep sea fan, development of the mountains as<br />

well as the Crimean Peninsula. These showed how dependent on the landward side the<br />

continental ridge shows completely different morphologies.<br />

On S<strong>und</strong>ay we had already visited the two mud volcanoes Dvurechenskii MV and<br />

Helgoland MV and had recorded gas activity by acoustic analyses as well as we had sampled<br />

sediments of the mud volcanoes. With this we wanted to continue next day. But meanwhile<br />

our little post-processing group on board had completely processed the multibeam echo<br />

so<strong>und</strong>er data measured so far along the Ukrainian continental slope, and we looked amazed at<br />

the brilliant maps. Though there were unfortunately several blanks in the data due to the lack<br />

of time which we would rather have liked to fill in by reproduced measurements.<br />

Furthermore we fo<strong>und</strong> a couple of gaps in the backscatter intensity maps which we liked to<br />

fill by further measurements. We therefore quickly decided to plan a further measuring day in<br />

the area of Kerch Fan in order to substantiate the pressing questions with further data. So far<br />

we had left behind an area in the North on the Ukrainian Shelf, which had been restricted for<br />

us because of military exercises for several days from 7:30 a.m. until 11:30 p.m. We had<br />

hoped now to have another chance to measure those parts of the shelf by this new<br />

measurement. But on Monday morning the vessel received another message which restrained<br />

us from doing so. We had to give way once again. But in the end we could fill in the gaps<br />

during the measurements on the upper continental slope, and so we could achieve a complete<br />

detailed image from this highly interesting slope morphology giving us an important insight<br />

into the geological processes. We were astonished about the highly detailed structures which<br />

are characterized by the down-slope transport. The overlaying areas with high backscatter<br />

intensity turned out as areas with stronger gas emissions which strengthen our work<br />

hypothesis of quantifying these emissions.<br />

On our way back to the West to the two mud volcanoes we crossed numerous mud<br />

volcanoes among which the Tbilisi MV, the Odessa MV, Vodianitskii MV as well as the<br />

NIOZ mud volcano clearly showed activities in the form of flares. Also the Dvurechenskii<br />

mud volcano now showed a definite gas flare in its center. The mud volcanoes of the Sorokin<br />

Trough in general are related to the zone of diapirs formed by the Maikop Formation in the<br />

<strong>und</strong>ergro<strong>und</strong>. In the cap area of the mud diapirs, due to the higher gas pressure, often appears<br />

break-through of relatively liquid and gas bearing mud channeling upwards along<br />

discontinuities and developing cone-like structures on arrival at the seafloor which we<br />

consider the virtual mud volcanoes. The Sogokin Trough itself is characterized by crust al<br />

compression supporting the diapir-like uplifting of the mud formation and which had been<br />

shaped in the course of the Caucasus Mountain’s development.<br />

Back to the two mud volcanoes, the Dvurechenskii and the Helgoland MV, both turned out<br />

active whereas two days ago the Dvurechenskii seemed to be in a calm phase. A precise<br />

analysis of echo so<strong>und</strong>er data taken two days ago thus showed that the Dvurechenskii MV<br />

had already been active; however, we could not see this in the proximate profile below the<br />

vessel. An 18-hours long sampling program followed up mainly at Helgoland mud volcano,<br />

and we could take highly interesting sediment cores. One gravity core was very near to the<br />

conduit of the mud volcano where we measured temperatures of about 20°C and we could<br />

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directly sample fluids rising from very deep. The extremely high ammonium concentrations<br />

of the pore waters give a hint on special diagenesis conditions occurring in greater depth. Ten<br />

meters beneath we could sample gas hydrates with a gravity corer, i.e. there the temperature is<br />

already lower than 16°C. A bit deeper in the area of the edge of the inner volcano structure<br />

we had already 9°C corresponding to the normal bottom water temperature in the deep Black<br />

Sea. After further measurements at Ukraine and in Turkey we finished our station and profile<br />

work of this cruise on Friday, 1 April at 10:37 a.m.<br />

The cruise finished on Saturday April 2, when RV METEOR finished the passage through<br />

the Bosphorus and reached the berth of Haydarpasa (berth 13) at 19:12. This was aro<strong>und</strong> one<br />

day later than planned, because of the intensive fog in the channel which strictly limited the<br />

passage and as many other ships RV METEOR was forced to wait at the entrance of the<br />

channel.<br />

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