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Liebe auf den ersten Klick, Schatz bist du online

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WILHELM-VON-ORANIEN SCHULE<br />

<strong>Schatz</strong> – Bist <strong>du</strong> <strong>online</strong>?<br />

<strong>Liebe</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> <strong>Klick</strong><br />

Antonia Deis & Janis Scheffel<br />

2013


Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

1.0 Vorwort 3<br />

2.0 Partnerbörsen 4<br />

2.1 Partnerbörsen – Kann ich be<strong>den</strong>kenlos flirten? 5<br />

2.2 Partnerbörsen als Unternehmen mit Gewinnmaximum? 6<br />

2.3 Parship – Der Selbstversuch 7<br />

2.4 Verändert das Online-Dating unser reales Dating? 9<br />

2.5 Wie sind Partnerbörsen zu bewerten? 10<br />

3.0 Kommentare 11<br />

3.1 Halt dich an deinen <strong>Liebe</strong>n fest 11<br />

3.2 Wenn die letzte Hoffnung das <strong>online</strong> Dating ist 13<br />

3.3 <strong>Schatz</strong>, was postest <strong>du</strong> da? 14<br />

3.4 Umfrage 15<br />

4.0 Nachwort 18<br />

5.0 Quellenverzeichnis 21<br />

2


1.0 Vorwort<br />

Wir, die Schüler Antonia Deis und Janis Scheffel der Wilhelmvon-Oranien<br />

Schule, unterrichtet von Eckhard Scheld, haben<br />

uns im Rahmen des Projekts der Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung „Facebook Twitter & Co – Mein digitales Ich“ mit dem<br />

Thema Online-Dating auseinandergesetzt.<br />

Das Thema Online-Dating bezeichnet die Partnersuche über<br />

das Internet, die in sogenannten Partnerbörsen (z. B. Elite<br />

Partner) vollzogen wird. Da immer mehr Menschen versuchen<br />

ihre Partner über diese Kontaktbörsen kennenzulernen, haben wir uns gefragt, wieso<br />

man vom herkömmlichen Dating abweicht und sein Glück im Internet sucht.<br />

Wir haben unser Thema in zwei Kapitel unterteilt, wobei jeder ein Kapitel bearbeitet<br />

hat. Kapitel 2.0 Partnerbörsen wurde von Janis Scheffel bearbeitet. Im Rahmen des<br />

Projektes wur<strong>den</strong> für dieses Kapitel einige Fragen behandelt, wie zum Beispiel: „Wie<br />

be<strong>den</strong>kenlos kann man eigentlich im Internet nach einem Partner suchen?“ „Welche<br />

Risiken ergeben sich?“ Dabei tat sich die Frage <strong>auf</strong>, inwiefern<br />

man diese Dienste als Unternehmen mit anvisiertem<br />

Gewinnmaximum sehen kann. Es wird ein Vergleich zu<br />

Beziehungen gezogen, die offline ihren Ursprung fan<strong>den</strong>. Um<br />

das Thema zu behandeln, haben wir uns <strong>auf</strong> einer Partnerbörse<br />

angemeldet, um einen Einblick in die Welt des Online-Dating zu<br />

bekommen.<br />

Im Verl<strong>auf</strong> des Kapitels sind Erkenntnisse aus Artikeln,<br />

Statistiken und einem Buch in diese Arbeit mit eingeflossen. Dabei wurde versucht,<br />

eine möglichst umfassende Sicht <strong>auf</strong> das Thema <strong>online</strong> Dating zu geben.<br />

Das dritte Kapitel „Kommentare“ wurde von Antonia Deis behandelt. Im L<strong>auf</strong>e dieses<br />

Kapitels wur<strong>den</strong> einige Artikel der Welt und der Zeitschrift Joy bearbeitet. Wir<br />

starteten eine Umfrage, bei der 25 Personen befragt wur<strong>den</strong>.<br />

Wir befin<strong>den</strong> uns nun in <strong>den</strong> letzten Monaten vor unserem Abitur. Angemeldet haben<br />

wir uns mit unserem Politik und Wirtschaft Leistungskurs bei diesem Projekt, weil wir<br />

eine große Chance darin sehen, die FAZ als E-Paper zu nutzen. Außerdem sprach<br />

uns das Thema sehr an, <strong>den</strong>n wir sind die Online-Generation. Wenn wir uns im<br />

Rahmen des Projektes mit dem Internet beschäftigen, nehmen wir außer unserer<br />

Arbeit noch eine Menge Erfahrung für unseren kommen<strong>den</strong> Lebensweg mit.<br />

Wir haben außerdem noch die Möglichkeit erhalten, Ultrabooks zu nutzen, welche wir<br />

nicht nur im Rahmen des Projektes nutzen konnten, sondern auch daran<br />

Haus<strong>auf</strong>gaben erledigen und mit ihrer Hilfe Präsentationen halten konnten. Deshalb<br />

sprechen wir im Namen unseres gesamten Kurses ein Dankeschön an die FAZ aus,<br />

<strong>den</strong>n <strong>du</strong>rch das Projekt haben wir über ein Jahr die Möglichkeit die digitale Fassung<br />

der Zeitung zu lesen. So ist es uns möglich, auch wenn wir einmal irgendwo warten<br />

müssen, <strong>du</strong>rch <strong>den</strong> schnellen Zugriff <strong>auf</strong> die App, die Zeit sinnvoll zu nutzen und sich<br />

zu informieren und somit stets <strong>auf</strong> dem neuesten Stand zu sein. Wir nehmen sie<br />

gerne an und bedanken uns nochmal im Namen unseres gesamten Kurses.<br />

3


2.0<br />

Partnerbörsen<br />

Im folgen<strong>den</strong> Kapitel<br />

wer<strong>den</strong><br />

Online-<br />

Partnerbörsen dargestellt.<br />

Das Internet beeinflusst<br />

unser Leben immer mehr.<br />

Die Bundeszentrale für<br />

politische Bil<strong>du</strong>ng informiert<br />

in ihrem Artikel „Psychische<br />

Folgen der Internetnutzung“ über die Folgen der starken Internetnutzung. Es heißt,<br />

dass viele Menschen das Internet „im Dienste ihrer Gesundheit, zur Stärkung ihrer<br />

I<strong>den</strong>tität, zur Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen“ und sogar zur Suche ihrer<br />

großen <strong>Liebe</strong> nutzen. Fakt ist, dass das Internet in vielen Bereichen des Lebens –<br />

wie beispielsweise der Informationsbeschaffung – unumgänglich ist. Viele<br />

Unternehmen nehmen ihre Bewerbungen nur noch <strong>online</strong> an, womit es für<br />

Jugendliche zum Teil notwendig wird, sich im Internet zurechtfin<strong>den</strong> zu können. Viele<br />

Menschen informieren sich <strong>online</strong> über ihre Krankheitsbilder und wer<strong>den</strong> so zu einem<br />

Arztbesuch angeregt. Dies beschleunigt die Heilung und hilft <strong>den</strong> Ärzten<br />

gegebenenfalls bei der Behandlung. Des Weiteren wird das Internet zur Stärkung der<br />

I<strong>den</strong>tität genutzt. Man meldet sich bei Facebook an und stellt Informationen über<br />

seine Person ins Internet. Bilder und Intimitäten, die mit „likes“ belohnt wer<strong>den</strong>. Ein<br />

Erfolgserlebnis, <strong>auf</strong> das viele Personen abzielen. Meist möchte man seine Erlebnisse<br />

mit seinen Mitmenschen teilen und zwischenmenschliche Beziehungen<br />

<strong>auf</strong>rechterhalten. Nichts leichter als das im digitalen Zeitalter! Man sollte sich jedoch<br />

im Klaren sein, dass diese Daten auch missbraucht wer<strong>den</strong> könnten. Dennoch bietet<br />

das Internet im Bereich der Gesundheit, Informationsbeschaffung und der<br />

Kontakt<strong>auf</strong>nahme sowie –pflege eine gute Unterstützung. Da das Internet in nahezu<br />

allen Lebensbereichen genutzt wird, hat sich 2001 mit der Eröffnung der<br />

Partnerbörse „Parship“ eine neue Möglichkeit <strong>auf</strong>getan: die Suche der <strong>Liebe</strong> im<br />

Internet. Diese Partnerbörse wird, wie auch die gesamte Branche, im folgen<strong>den</strong><br />

Kapitel behandelt. Dabei wird ein Selbstversuch mit einer Anmel<strong>du</strong>ng <strong>auf</strong> Parship<br />

<strong>du</strong>rchgeführt, um zu verstehen, wie diese Börse arbeitet. Weiterhin wird der Frage<br />

nachgegangen, ob man sich be<strong>den</strong>kenlos seiner Online-<strong>Liebe</strong> anvertrauen kann.<br />

Dabei wird vermehrt <strong>auf</strong> die Risiken hingewiesen, die eine solche Beziehung mit sich<br />

bringen kann. Außerdem wird diese Branche als Unternehmen gesehen. Es wird<br />

hinterfragt, ob die einzelnen Börsen nur <strong>auf</strong> ein Gewinnmaximum hinarbeiten und<br />

außerdem ihren Kun<strong>den</strong> nicht die zugesagten Leistungen erbringen. Zu guter Letzt<br />

wird noch ein Zusammenhang zu einer normalen „offline Beziehung“ gezogen.<br />

Verändern die Singlebörsen unsere Beziehungen oder ist keine Veränderung zu<br />

sehen. Wie verhalten sich Beziehungen, die <strong>online</strong> angefangen haben im Vergleich<br />

4


zu Beziehungen, die offline ihren Ursprung fan<strong>den</strong>? Spannende Fragen, <strong>auf</strong> die wir<br />

versuchen in unserem zweiten Kapitel eine Antwort zu fin<strong>den</strong>.<br />

2.1 Partnerbörsen – Kann ich be<strong>den</strong>kenlos flirten?<br />

In der folgen<strong>den</strong> Ausarbeitung wird die These diskutiert, inwiefern man <strong>den</strong><br />

Internetbekanntschaften vertrauen kann. Ist es möglich, die große <strong>Liebe</strong> im Internet<br />

zu fin<strong>den</strong> und wie verhält es sich mit diesen Beziehungen im Vergleich zu<br />

Beziehungen, die sich über das „Real Life“ entwickelt haben.<br />

Online-.Dating wird von vielen Internetportalen angeboten und ist meist<br />

kostenpflichtig. In Deutschland sind rund 7 Millionen Personen angemeldet. „Der<br />

Umsatz […] in Deutschland erreichte 2010 ein Volumen von rund 189 Millionen<br />

Euro.“ (vgl. #1) Die Monatsbeiträge liegen meist zwischen 10 und 80 Euro und sind<br />

abhängig von der L<strong>auf</strong>zeit. Die Partnerbörsen werben mit einer seriösen Möglichkeit,<br />

einen Partner zu fin<strong>den</strong>. Dabei kann jedoch nicht gewährleistet wer<strong>den</strong>, dass das<br />

Gegenüber wirklich die<br />

richtigen Angaben getätigt<br />

hat, ob es <strong>auf</strong> einen<br />

Seitensprung aus ist oder<br />

womöglich kriminelle<br />

Absichten verfolgt. Trotz<br />

dieser Kosten und der<br />

offensichtlichen<br />

Unsicherheit über die<br />

Absichten der einzelnen<br />

Benutzer<br />

sind<br />

Partnerbörsen bei vielen<br />

Menschen nicht mehr<br />

wegzu<strong>den</strong>ken. Folgende<br />

Grafik zeigt, dass weltweit rund 100 Millionen Menschen <strong>auf</strong> <strong>den</strong> einzelnen<br />

Partnerbörsen angemeldet sind. Man kann dabei sehen, dass jeder zweite Nutzer<br />

über 50 Jahre alt ist (vgl. #2).Dies lässt dar<strong>auf</strong> schließen, dass jüngere Menschen<br />

eher <strong>auf</strong> das herkömmliche Dating zurückgreifen.<br />

Bei einer Recherche lassen sich viele Fälle fin<strong>den</strong>, bei <strong>den</strong>en Menschen über solche<br />

Partnerbörsen betrogen wur<strong>den</strong>. Die Täter mel<strong>den</strong> sich mit falschen Profilen <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Partnerbörsen an und bauen eine emotionale Beziehung zu ihren Opfern <strong>auf</strong>. Sie<br />

behaupten, dass sie ihre Opfer lieben und schenken ihnen die volle Aufmerksamkeit.<br />

Dabei sind sie nur <strong>auf</strong> ein Ziel hinaus: Die Opfer ausnutzen und ihnen „das Geld aus<br />

der Tasche ziehen“ (vgl. #3). Wenn eine Beziehung <strong>auf</strong>gebaut ist, behaupten die<br />

Täter, aus diversen Grün<strong>den</strong> (Rechnungen, Unfall, Krankheit etc.), in Geldnot zu<br />

stecken. Sie benötigen Geld und fordern ihren „Partner“ dazu <strong>auf</strong>, Geld zu<br />

überweisen. Viele gehen <strong>auf</strong> diese Forderungen aus falschen Hoffnungen ein und<br />

wer<strong>den</strong> somit um ihr Geld betrügen. Leider wer<strong>den</strong> diese Betrugsfälle zu spät<br />

erkannt und nur sehr selten <strong>auf</strong>gedeckt, weshalb die Täter meist ohne<br />

Konsequenzen davon kommen. Deshalb rät die Polizei zu erhöhter Wachsamkeit bei<br />

5


solchen Beziehungen, vor allem, wenn der Partner Geld fordert. Aufgrund dieser<br />

Tatsachen sollte man sich immer bewusst sein, dass man es mit Menschen zu tun<br />

hat, die man nicht kennt. Es lässt sich gut mit dem Klischee des Menschen, der<br />

einem kleinen Kind Süßigkeiten bietet um es für sich zu gewinnen und ihm hinterher<br />

Gewalt anzutun, vergleichen, vor dem ein jedes Kind gewarnt wird. Man wird mit<br />

Versprechungen und <strong>Liebe</strong> gelockt und am Ende doch gna<strong>den</strong>los ausgenutzt! Eine<br />

solche Beziehung ist also vorerst nur mit Vorsicht zu genießen.<br />

2.2 Partnerbörsen als Unternehmen mit Gewinnmaximum?<br />

Die meisten Partnerbörsen<br />

verlangen hohe Beiträge,<br />

die je nach Dauer des<br />

Vertrags zwischen 10 und<br />

80€ im Monat liegen. Da<br />

stellt sich jedoch die Frage,<br />

ob diese Preise wirklich<br />

gerechtfertigt sind oder ob<br />

einige Partnerbörsen nur <strong>auf</strong><br />

einen möglichst hohen<br />

Gewinn aus sind, obgleich<br />

ihre Nutzer nicht die<br />

Leistungen erhalten, für die sie zahlen. Die F.A.Z. berichtete am 30. Juni2013 in<br />

ihrem Artikel „Der Schmu mit <strong>den</strong> Singlebörsen“ über die Maschen der Singlebörsen,<br />

in <strong>den</strong>en sie <strong>den</strong> ahnungslosen Mitgliedern das Geld aus der Tasche ziehen. Die<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung veröffentlichte eine Grafik (vgl. #7), in der man<br />

erkennen kann, dass die Mitgliedschaften <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Online-Singlebörsen stetig<br />

steigen. Die Zahl der aktiven Nutzer stagniert jedoch um sieben Millionen Nutzer (seit<br />

2006). Der Umsatz hat sich seit dem jedoch fast verdoppelt, woraus man schließen<br />

kann, dass sich die Beiträge pro Nutzer massiv erhöht haben müssen. Der Berliner<br />

Anwalt Thomas Hollweck klagt „Die Betreiber [an, sie] versuchen mit allen Mitteln, so<br />

viel Geld wie möglich aus ihren Kun<strong>den</strong> herauszuquetschen“. Die Betreiber nutzen<br />

Lücken in ihren Verträgen aus, um ihre Kun<strong>den</strong> um ihr Geld zu betrügen. Meist endet<br />

es mit „Herz gebrochen, Geld weg“! Die großen, seriösen Partnerbörsen bieten<br />

Abonnements zwischen 30 und 80 Euro im Monat an, je nach Dauer des<br />

Abonnements. Besonders skrupellos seien die kleineren Partnerbörsen, die<br />

persönliche Angaben wie Bankdaten und Kopien des Personalausweises verlangen.<br />

Ihre Sitze liegen weit weg, damit sie ihre Kun<strong>den</strong> ungestraft betrügen können. Viele<br />

Partnerbörsen versuchen ihre Kun<strong>den</strong> <strong>du</strong>rch sogenannte „Fakeprofile“ an sich zu<br />

bin<strong>den</strong>. Sie engagieren Animateure, die sich meist als Frauen ausgeben und mit <strong>den</strong><br />

Kun<strong>den</strong> flirten. Sie wer<strong>den</strong> dazu animiert, die teuren Premium-Mitgliedschaften<br />

einzugehen. Den <strong>ersten</strong> großen Betrugsfall leistete sich das Unternehmen Mintnet<br />

GmbH. Sie haben Personen beschäftigt, die ihre Kun<strong>den</strong> dazu bringen teure SMS<br />

(1,99€ SMS) zu versen<strong>den</strong>, wobei es nie zu einem Treffen kam. Dies ist leider kein<br />

Einzelfall, <strong>den</strong>n solche Animateure wer<strong>den</strong> reihenweise gesucht. Und somit steckt<br />

6


schnell hinter der geglaubten Traumfrau ein Arbeitsloser, der nach Anzahl der<br />

Antwort-SMS bezahlt wird. (FAZ – Der Schmu mit <strong>den</strong> Singlebörsen 30.06.2013)<br />

Es stellt sich also bei vielen Börsen die Frage nach ihrer Seriosität. Wenn man sich<br />

also dazu entscheidet, sich <strong>auf</strong> einer Partnerbörse anzumel<strong>den</strong>, sollte man vorher die<br />

Bewertungen lesen und im Zweifelsfall nicht zahlen. Die größte Gefahr geht von<br />

kleinen Börsen aus, <strong>den</strong>n dort ist die Betrugsgefahr am größten.<br />

Festzuhalten bleibt also, dass Partnerbörsen überwiegend Unternehmen sind, die<br />

bloß ein Gewinnmaximum anstreben. Bei einigen Singlebörsen besteht sogar die<br />

Gefahr, betrogen zu wer<strong>den</strong>. Aber sofern man <strong>auf</strong>merksam ist, kann einem nicht<br />

sonderlich viel passieren. Die stagnieren<strong>den</strong> Benutzerzahlen, bei gleichzeitigem<br />

Ansteigen des Umsatzes zeigen je<strong>den</strong>falls, dass ein Gewinnmaximum in diesem<br />

Gewerbe angestrebt wird. Ob sich dies jedoch negativ <strong>auf</strong> die Benutzer auswirken<br />

muss, kann man daraus nicht entnehmen.<br />

© Istockphoto<br />

2.3 Parship – der Selbstversuch<br />

Um einen Selbstversuch zu starten, habe ich mir Parship<br />

ausgesucht, <strong>den</strong>n es wirbt mit dem <strong>ersten</strong> Platz bei der<br />

„Partnervermittlung“. Außerdem haben sie mehr als 5 Millionen<br />

Mitglieder und sind als beste Singlebörse (vgl. #2)<br />

ausgezeichnet. Sie werben mit ihrer Seriosität und ihren<br />

Mitgliedern, die <strong>auf</strong> der Suche nach langfristigen Beziehungen<br />

sind (vgl. #4). Es bietet also offensichtlich die optimalen<br />

Bedingungen für einen Selbstversuch, in dem getestet wird, wie seriös diese Seite<br />

wirklich ist. Ich werde also <strong>auf</strong> die Seite von Parship weitergeleitet und bekomme die<br />

Möglichkeit mich unverbindlich und kostenlos anzumel<strong>den</strong>. Man benötigt nur etwas<br />

Zeit, damit man seine Angaben im „wissenschaftlich [basierten] Persönlichkeitstest“<br />

(vgl. #4) festlegen kann. Auffällig ist dabei, dass es keine wirkliche Überprüfung der<br />

angegebenen Daten gibt. Dem stimmt auch die FAZ in ihrem Artikel „Der Schmu mit<br />

7


<strong>den</strong> Singlebörsen“ (30.06.2013) zu. Durch dieses Vorgehen der Partnerbörse fällt es<br />

einem leicht seine Person verändert – in der Regel besser – darzustellen. Zum<br />

Beispiel wird aus der Arbeitslosen die erfolgsverwöhnte und zielstrebige<br />

Bürok<strong>auf</strong>frau. „Aus 85 Kilo wer<strong>den</strong> schnell 65, aus<br />

einem Frührentner ein 35-jähriger.“ (vgl. #5) Es<br />

kommen also in <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> Minuten der<br />

Anmel<strong>du</strong>ng schon Zweifel <strong>auf</strong>. Was das äußere<br />

Erscheinungsbild angeht, kann man zwar leicht <strong>auf</strong><br />

diesen Börsen pfuschen, aber auch im realen Dating wer<strong>den</strong> oft nicht sofort die<br />

richtigen Angaben getätigt.<br />

Wenn die Anmel<strong>du</strong>ng abgeschlossen ist, öffnet sich ein Fenster, in dem Parship mit<br />

einem Angebot lockt: Bei Abschluss eines Vertrags erhält man 50% Anmelderabatt.<br />

Dennoch bleibt die Seite kostenlos, was jedoch einen Nachteil hat. Man hat nur<br />

begrenzte Möglichkeiten in Kontakt zu treten und besitzt nicht die Möglichkeit die<br />

freigegebenen Bilder der anderen Nutzer einzusehen. Wenn man also wirklich <strong>auf</strong><br />

der Suche nach einem Partner ist, sollte man sich kostenpflichtig registrieren, was<br />

zwischen 44,90€ und 24,90€ im Monat liegt, je nach Dauer der Anmel<strong>du</strong>ng. Mit<br />

einem kostenlosen Profil ist man also sehr begrenzt und wird mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit keinen Partner fin<strong>den</strong>. Die Partnervorschläge, die man bekommt,<br />

liegen im Umkreis, was sehr hilfreich ist, <strong>den</strong>n so muss man falls es zu einer<br />

Beziehung kommt keine Fernbeziehung führen.<br />

Es bleibt festzuhalten, dass eine Anmel<strong>du</strong>ng <strong>auf</strong> einer solchen Seite nicht schwer ist<br />

und im Regelfall nicht mehr als 30 Minuten in Anspruch nimmt. Der „wissenschaftlich<br />

basierende Persönlichkeitstest“ ist noch zu oberflächlich. Zudem ist er viel zu leicht<br />

zu manipulieren, auch wenn mit <strong>den</strong> Daten sehr vertraulich umgegangen wird. Weder<br />

der Name, noch das angegebene Einkommen, noch das Bild wird veröffentlicht. Die<br />

grundlegen<strong>den</strong> Dinge für eine Partnervermittlung sind jedoch zu oberflächlich, <strong>den</strong>n<br />

es kann sich als jede beliebige Person ausgegeben wer<strong>den</strong> und mit etwas Übung<br />

erscheint man glaubwürdig. Die Meinung bleibt also, dass andere Profile immer mit<br />

Vorsicht genossen wer<strong>den</strong> sollten. Man weiß nicht, wer <strong>auf</strong> der anderen Seite sitzt<br />

und kann sich erst sicher sein, wenn man dem Chatpartner wirklich in die Augen<br />

blickt. Aber <strong>den</strong>noch, sofern alle Angaben wahrheitsgemäß ausgefüllt sind und sich<br />

zwei Personen mit der gleichen Absicht gegenübersitzen, liegt der Vorteil in <strong>den</strong><br />

beschränkten Vorschlägen. Es wer<strong>den</strong> nämlich nur potentielle Partnervorschläge<br />

gegeben, keine komplett gegenläufigen und die somit keine Beziehung ergeben<br />

könnten.<br />

Wenn man jedoch die Kun<strong>den</strong>rezensionen <strong>du</strong>rchliest, so ergibt sich ein sehr<br />

positives Bild. Man liest vermehrt, dass Parship sorgfältig mit <strong>den</strong> Daten umgeht,<br />

dem kann man natürlich nur zustimmen. Es ist die Rede von einer Prüfung der<br />

einzelnen Profile. So schreibt beispielsweise Stefan aus Hamburg: „Man merkt, dass<br />

hier die Profile geprüft wer<strong>den</strong>, bei anderen Anbietern habe ich viele unseriöse<br />

Profile gesehen. Ich habe <strong>den</strong> Eindruck, dass die Mitglieder bei Parship an einem<br />

echten Kontakt interessiert sind und wirklich jeman<strong>den</strong> fürs Leben suchen.“ Das liegt<br />

vermutlich daran, dass die Monatsbeiträge bei Parship so hoch sind und es da<strong>du</strong>rch<br />

8


zu weniger falschen Profilen kommt, da eine höhere Eintrittsbarriere besteht. Von der<br />

Überprüfung der Daten merke ich bei meiner Anmel<strong>du</strong>ng allerdings nichts. Dennoch<br />

sind die Nutzer offenbar sehr zufrie<strong>den</strong> mit dem Angebot der Seite und empfin<strong>den</strong><br />

die Monatsbeiträge als gerechtfertigt.<br />

2.4 Verändert das Online-Dating unser reales Dating?<br />

Für viele Menschen ist Online-Dating mittlerweile zur einzigen Methode der<br />

Partnersuche gewor<strong>den</strong>. Durch die vielen Versprechungen, die von <strong>den</strong> einzelnen<br />

Plattformen gegeben wer<strong>den</strong>: „maßgeschneiderte Partnervorschläge“ (“Parship“),<br />

„perfektes Matchmaking“ (“E-Darling“) oder „Singles, die besonders gut zu Ihnen<br />

passen“ (“Elite-Partner“) (vgl. #9), kommt das Bedürfnis <strong>auf</strong>, sich anzumel<strong>den</strong>. Im<br />

Internet gebe es viel mehr potentielle Partner, als in der Offline-Welt. Man kann also<br />

die perfekte Frau im Internet fin<strong>den</strong>. Dabei bestehe jedoch die Gefahr, dass sich<br />

unsere Beziehungen verändern, wenn man seine „<strong>du</strong>rchschnittliche“ Beziehung<br />

<strong>auf</strong>gibt, um im Internet nach seiner wahren <strong>Liebe</strong> zu suchen. So vergleicht die FAZ<br />

die Partnersuche, in ihrem Artikel vom 20.04.2013 Perfekt ist perfekt ist perfekt (vgl.<br />

#8), mit einem Angler im großen Ozean, wo überall die dicken Fische um einen<br />

herum schwimmen. Man gebe sich nicht mehr mit einem <strong>du</strong>rchschnittlichen Fisch<br />

zufrie<strong>den</strong> und frage sich: Ist sie das, oder bekomme ich noch eine bessere? Das<br />

bedeutet, dass die Verbindlichkeit in unseren Beziehungen zunehmend nachlässt.<br />

So schreibt beispielsweise der amerikanische Autor Dan Slater in einem Kapitel,<br />

dass es <strong>du</strong>rch das Online-Dating zwangsläufig zu besseren Beziehungen, bei mehr<br />

Schei<strong>du</strong>ngen kommen wird. Im Offline-Dating hat man keine so große Auswahl, wie<br />

im Online-Dating, bei dem es von potentiellen Partnern eine sehr große Auswahl<br />

gebe. Deshalb ist Dan Slaters These angebracht. Wenn man immer mehr<br />

Möglichkeiten hat, wählt man immer weiter und verirrt sich womöglich noch im<br />

Dating. Das Bild verweist <strong>auf</strong> seine These der geringeren Verbindlichkeit. Sein<br />

Kapitel heißt „A Million First Dates“ und bezieht sich <strong>auf</strong> Jacob, der sich nach einer<br />

Partnerin sehnt. Er ist ein gutaussehender Mann, der viele Optionen für<br />

unverbindlichen Sex hat. Doch die richtige Partnerin müsse seine Vorlieben für Sport<br />

und Musik teilen. So klappt es mit seiner <strong>ersten</strong> Frau nicht. Sie verlässt ihn, wor<strong>auf</strong><br />

hin er sich bei einer Online-Dating-Agentur anmeldet. Er wird fündig und findet die –<br />

seiner Meinung nach- Traumfrau, mit der es leider auch nicht klappt. Also kehrt er<br />

9


zurück zu <strong>den</strong> Plattformen und sucht sich eine Frau nach der anderen. Mit keiner<br />

Frau klappt es und so wechselt er von einer Partnerin zur nächsten. Das Bild zeigt,<br />

dass er sich immer eine Option offen hält und immer <strong>auf</strong> der Suche ist. Jacob ist das<br />

Synonym für viele Personen, die nicht mit ihrer Beziehung zufrie<strong>den</strong> sind und immer<br />

neue Möglichkeiten ausschöpfen, die „perfekte Beziehung“ zu erreichen. Keine gute<br />

Voraussetzung für eine gute Beziehung, <strong>den</strong>n man kann keine Partnerin aussuchen,<br />

wie man die Milch im Supermarkt k<strong>auf</strong>t. Man muss seine Bedürfnisse und Vorlieben<br />

<strong>auf</strong> seinen Partner abstimmen. Natürlich muss man sich nicht verändern, aber eine<br />

gewisse Anpassung ist für eine gute Beziehung erforderlich. Dabei wird nicht<br />

behauptet, dass Beziehung, die ihren Ursprung in einer Bar, Club etc. hatten nicht<br />

ebenfalls kaputt gehen können, weil die Partner l<strong>auf</strong>end <strong>auf</strong> der Suche sind.<br />

Allerdings lässt sich feststellen, das Online-Dating unsere Gewohnheiten beeinflusst,<br />

viele sind nicht mehr mit dem zufrie<strong>den</strong>, was sie haben und die Beständigkeit von<br />

Ehen und Beziehungen nimmt laut einiger Statistiken bereits ab. Dennoch eröffnet<br />

sich im Internet die Möglichkeit einer besseren Beziehung. Denn trotz der sinken<strong>den</strong><br />

Beständigkeit sind die vorhan<strong>den</strong>en Beziehungen im Schnitt zufrie<strong>den</strong>er und<br />

glücklicher. Unsere Gewohnheiten wer<strong>den</strong> also im positiven, wie auch im negativen<br />

Sinne beeinflusst.<br />

2.5 Wie sind Partnerbörsen zu bewerten?<br />

Weltweit sind rund 100 Millionen Menschen <strong>auf</strong> Partnerbörsen angemeldet. Die<br />

einzelnen Börsen werben mit einer hohen Vermittlungsrate und glücklichen Paaren.<br />

Doch wie erfolgreich sind diese Börsen wirklich? Im Verl<strong>auf</strong> des zweiten Kapitels<br />

erfährt man, dass man immer achtgeben muss, weil im „world wide web“ die<br />

Möglichkeiten der Anonymität gegeben sind und sie von einigen Personen so<br />

ausgenutzt wer<strong>den</strong>, dass sie andere betrügen. Des Weiteren geht von einigen<br />

Partnerbörsen die Gefahr des Betrugs aus, weshalb man immer vorsichtig und<br />

umsichtig handeln sollte, wenn man sich anmeldet. Man kann sich nie sicher sein,<br />

wer einem am anderen Ende der Leitung gegenübersitzt und sollte sich mit diesem<br />

Wissen im Hinterkopf verhalten.<br />

Dennoch wird mit vielen glücklichen Beziehungen geworben, was laut einer Statistik<br />

auch der Fall ist, <strong>den</strong>n in der großen Weite des Internets findet man viel mehr<br />

potentielle Partner/innen. Man kann also aus mehr Möglichkeiten einen Partner<br />

fin<strong>den</strong> und somit sind die Beziehungen glücklicher. Aber das bedeutet auch, dass<br />

man „mittelmäßige“ Beziehungen <strong>auf</strong>gibt, um sich <strong>auf</strong> die Suche nach der<br />

„besonderen“ zu machen. Wie Herr Slaters es passend sagt: glücklichere<br />

Beziehungen <strong>auf</strong> Kosten von einer höheren Schei<strong>du</strong>ngsrate.<br />

Bei der Anmel<strong>du</strong>ng bei Parship war <strong>auf</strong>fällig, dass die Daten in keinster Weise<br />

überprüft wer<strong>den</strong>. Man kann also eine andere Persönlichkeit annehmen oder seine<br />

eigene Persönlichkeit positiver darstellen. So kann es zu einer Enttäuschung beim<br />

<strong>ersten</strong> Date kommen – vermutlich nicht der Einzelfall.<br />

10


Ich bin der Meinung, dass es genug Möglichkeiten gibt, seine Partnerwahl offline zu<br />

treffen. Sei es in der Bar oder im Supermarkt. Wenn man sich von der Außenwelt<br />

abschottet, so tut man sich damit keinen Gefallen. Wer behauptet, er habe keine Zeit<br />

mehr, täuscht sich, <strong>den</strong>n allein die Registrierung benötigt ca. eine Stunde. Man sollte<br />

sich die Zeit nehmen, <strong>den</strong>n nichts ist wichtiger und schöner als eine gute Beziehung<br />

mit einem Partner, dem man alles erzählen kann. <strong>Liebe</strong> kann man auch nicht planen,<br />

<strong>den</strong>n meistens lernt man seinen Partner genau dann kennen, wenn man es<br />

überhaupt nicht erwartet. Und falls das erste Date <strong>online</strong> ist, hat man noch einen<br />

Nachteil: Man kann sich nicht in die Augen schauen. Wie will man Gefühle zu einer<br />

Person <strong>auf</strong>bauen, die man noch nie gesehen hat? Ich bin nicht oberflächlich, aber<br />

Gefühle brauchen zum einen Zeit, zum anderen sollte man seinen Partner auch<br />

optisch attraktiv fin<strong>den</strong> und ihm in die Augen schauen können.<br />

Wenn man sich jedoch <strong>auf</strong> Anhieb versteht und auch die Interessen<br />

zueinanderpassen, so halte ich eine Beziehung, die ihren Ursprung im Internet hatte<br />

nicht für abwegig. Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Und<br />

wenn man sich über eine Partnerbörse kennenlernt, trifft und im L<strong>auf</strong>e des Dates<br />

oder der Dates merkt, dass man Gefühle entwickelt, so hat die Börse ihren Zweck<br />

erfüllt.<br />

Man kann also nicht pauschal sagen, ob die Möglichkeit des Online-Datings in Frage<br />

kommen sollte oder nicht. Das muss jeder für sich entschei<strong>den</strong>. Festzuhalten bleibt<br />

aber, dass Partnerbörsen sowohl positive als auch negative Aspekte haben. Die<br />

Gefahr des Betrugs ist höher als im Offline-Dating. Dennoch ist für viele Personen<br />

das richtige Date dabei. Aber meiner Meinung nach ist das herkömmliche Dating<br />

effizienter, <strong>den</strong>n so merkt man, ob man an der Richtigen/am richtigen ist. Man kann<br />

nicht so viel wie zum Beispiel sein Äußeres verheimlichen und lernt sich auch<br />

äußerlich kennen. Reine Online-Beziehungen funktionieren anders. Aber wenn man<br />

geschickt vorgeht, so ist auch eine Beziehung, die ihren Ursprung im Internet hatte<br />

nicht abwegig. Diese Plattformen können also hilfreich sein, wenn man sehr<br />

aussichtslos ist, aber ich halte <strong>den</strong> persönlichen Kontakt für besonders wichtig. Das<br />

Online-Dating spielt für mich also keine Rolle.<br />

3.0 Kommentare<br />

Im zweiten Kapitel "<strong>Schatz</strong> <strong>bist</strong> <strong>du</strong> <strong>online</strong>?" gehe ich speziell <strong>auf</strong> die Ansichten und<br />

Meinungen über Partnerbörsen ein. Dazu habe ich mir drei unterschiedliche Artikel<br />

ausgesucht, in <strong>den</strong>en die Autoren ein eigenes Statement abgeben bzw. über<br />

Meinungen anderer berichten. Zudem wollte ich wissen, was die Menschen bei mir in<br />

der Gegend über Partnerbörsen <strong>den</strong>ken und habe dazu eine Umfrage <strong>du</strong>rchgeführt.<br />

Wie bereits im zweiten Kapitel von Janis geschrieben und beleuchtet wurde, besteht<br />

keine Garantie, mit wem man schreibt und was die Absichten des anderen sind.<br />

In meinen Artikeln und der Umfrage hoffe ich mehr darüber zu erfahren, wie<br />

Menschen Partnerbörsen einschätzen und damit umgehen. Zudem werde ich <strong>den</strong><br />

Aspekt mit einbringen, wie sich Menschen <strong>online</strong> geben, wenn die große <strong>Liebe</strong> dann<br />

einmal Vergangenheit ist.<br />

11


3.1 Halt dich an deinen <strong>Liebe</strong>n fest<br />

Auch Partnerbörsen geben keine Garantie <strong>auf</strong> die ewige <strong>Liebe</strong>. Läuft irgendwann das<br />

Verfallsdatum ab, wird in sozialen Netzwerken, wie zum Beispiel Facebook, dem<br />

Frust Luft gemacht.<br />

Anne Waak schreibt in ihrem Bericht „Halt dich an deinen <strong>Liebe</strong>n fest“, der am<br />

14. August 2013 in "Der Welt" erschien, dass das Internet verhindere, dass die<br />

seelischen Wun<strong>den</strong> heilen.<br />

Als Untertitel ihrer Überschrift schreibt sie, dass es nie so schwer war, sich von<br />

jemandem zu trennen wie im digitalen Leben. Jemand der Schluss macht, zeigt<br />

Facebook sein wahres Gesicht.<br />

Sein wahres Gesicht zeigen. Früher konnte man <strong>den</strong> Ex mei<strong>den</strong>, ihm einfach aus<br />

dem Weg gehen, sagt die Autorin des „New York Magazine“ Maureen O´Connor.<br />

Doch dies ginge heute nicht mehr, dies sei im digitalen Zeitalter nicht mehr so<br />

einfach. Denn zu viel bleibt im Netz, <strong>auf</strong> dem Handy oder in Accounts weiterhin<br />

gespeichert. Mittlerweile nutzen 955 Millionen Menschen Facebook, dem visuellen<br />

Tagebuch, in dem auch einst die große <strong>Liebe</strong> jedem offenbart wurde. Früher konnte<br />

man das Fotoalbum, das gemeinsame Tage schmückt, verstecken oder in <strong>den</strong> Müll<br />

werfen.<br />

Nach dem Motto, aus <strong>den</strong> Augen aus dem Sinn. Heute sei es nicht mehr so einfach,<br />

erklärt Waak, <strong>den</strong>n ein sehr großer Teil unseres Lebens findet bei Facebook statt. So<br />

bleibt man weiterhin, größtenteils auch ungewollt, in Kontakt mit seinem Ex.<br />

Facebook sei ein Haus und der Ex wohnt in einer Wohnung nebenan. So bekäme<br />

man nach wie vor alles aus dem Leben des Ex mit. Seine aktuelle <strong>Liebe</strong>, beste<br />

Freunde, weniger enge Freunde, Affären, Knutschbekanntschaften, Fuck-Buddys,<br />

Flirts, One-Night-Stands und Love Interests. Man hat weiterhin einen großen Einblick<br />

in das <strong>Liebe</strong>sleben seines Vergangenen und dies ist sehr schmerzlich.<br />

Anne Waak stellt vier verschie<strong>den</strong>e junge Menschen vor, die in Facebook ebenfalls<br />

ihr <strong>Liebe</strong>sleben <strong>auf</strong>führen. Tobias erzählt, dass er bei 361 Facebookfreun<strong>den</strong>, bereits<br />

mit 15 geschlafen hat, einige dabei seien, mit <strong>den</strong>en er es gerne getan hätte und mit<br />

einer lebe er momentan in einer Beziehung. Facebook erscheint also als eine Art<br />

„Kontaktliste für möglichen Geschlechtsverkehr“, der nach wie vor aktuell ist.<br />

Louise hingegen tröstet sich, indem sie für sich feststellt, dass es doch erfreulich sei,<br />

mit Menschen, die einem in unterschiedlichen Zeiten wichtig waren, virtuell in ihrer<br />

Nähe zu haben. Christian stellt jedoch klar, dass Facebook nach seiner Trennung<br />

sein wahres Gesicht zeigt. Tobias fügt hinzu, dass jeder, bei dem eine Trennung<br />

nicht in Harmonie verläuft und trotzdem <strong>auf</strong> Facebook befreundet bleibt, ein<br />

Masochist sei.<br />

Nach einer Trennung <strong>du</strong>rchläuft man bei Facebook verschie<strong>den</strong> Stationen, wie<br />

Blockieren, Entfernen, die Chronik des anderen stalken und provokative<br />

Statusmel<strong>du</strong>ngen posten.<br />

Sozialwissenschaftlerin Tara C. Marshall erläutert, dass sich der seelische<br />

Heilungsprozess bei Menschen verzögert, die nach ihrer Trennung weiter <strong>auf</strong><br />

Facebook miteinander befreundet sind. Facebook gäbe die Möglichkeit, <strong>auf</strong> einfache<br />

aber auch schmerzliche Weise, das Leben des anderen zu beobachten.<br />

12


Christian gibt <strong>den</strong> Tipp, man würde es am besten schaffen, wenn man nicht<br />

nachsehen werde.<br />

Diese „einfach nicht nachschauen“ versucht die Fernsehserie „Girls“ zu vereinfachen,<br />

indem jemand eine App erfindet. Zum Beispiel dem „Social Fixer“, dieser löscht aus<br />

der eigenen Chronik alle Fotos, Videos, etc., die mit dem Namen des Verflossenem<br />

markiert sind. Selbst wenn es die App wirklich geben würde, erinnert Waak daran,<br />

dass Facebook eben auch nur ein Kanal von vielen ist. Es gäbe noch genügend<br />

Kommunikationsschnipsel.<br />

Eine weitere junge Frau Kim, mit 450 Facebookfreun<strong>den</strong> beschreibt, dass sie es<br />

liebe möglichst viele Informationen über Leute im Netz zu suchen und zu fin<strong>den</strong>.<br />

Byung-Chul Han beschreibt die Gegenwart in seinem Buch<br />

„Transparenzgesellschaft“, als eine Hyperkommunikation, in der das Sein der<br />

Subjekte von ihrem Ausstellungswert bestimmt werde. Geglättete Bilder dienen der<br />

Erregung und der Befriedigung und lassen vor allem keine negativen Gefühle zu,<br />

schließlich gäbe es keine Alternative einen „Gefällt mir nicht“ Buttons zudrücken. Han<br />

sieht unsere Gesellschaft als Selbst-Inhaftierte, die an dem Bau ihres Gefängnisses<br />

mit Eifer weiterbauen, indem sie sich selbst zur Schau stellen und entblößen.<br />

Han appelliert an das Aushalten der Leere und das pro<strong>du</strong>ktive Vergessen.<br />

* * *<br />

Gerade im digitalen Zeitalter ist es schwer, es braucht viel Kraft und genügend<br />

Ablenkung um <strong>auf</strong>zuhören ständig nachzuschauen, was die verflossene <strong>Liebe</strong><br />

postet, wo sie war und mit wem sie womöglich zusammen ist.<br />

# Das sagen wir dazu:<br />

Es war noch nie so schwer Abstand zu nehmen wie im digitalen Zeitalter.<br />

Überall im Netz wird man an <strong>den</strong> Ex erinnert. Aber war das nicht auch schon<br />

vorher so, dass <strong>du</strong>rch Freund, Bekannte und Orten an <strong>den</strong> Ex erinnert wurde.<br />

Deshalb lässt sich grundsätzlich sagen, dass Trennung Abstand bedeutet,<br />

auch<br />

virtuell.<br />

Man sollte bewusster entschei<strong>den</strong>, was man von seiner Beziehung digital<br />

veröffentlicht. Denn das "wieder entfernen" gestaltet sich schwierig bis<br />

unmöglich.<br />

Einigen scheint dies nicht so wichtig zu sein, <strong>den</strong>n vielleicht ergibt sich jedoch<br />

<strong>auf</strong> der nächsten Partnerbörse die neue Flamme, die dann groß <strong>auf</strong> Facebook<br />

angepriesen wer<strong>den</strong> kann.<br />

3.2 Wenn die letzte Hoffnung das Online-Dating ist<br />

In dem Onlinebericht vom 09.07.13 „Wenn die letzte Hoffnung das Online-Dating ist“,<br />

von der freien Autorin Jessica Wagner, stellt sie selbst eigene Erfahrungen bei einer<br />

Partnerbörse dar.<br />

Mit einer Empfehlung von einer Freundin meldet sich Jessica, mit dem Gedanken an<br />

Ablenkung und dem Gefühl nichts verlieren zu können, einfach und schnell bei einer<br />

kostenlosen Partnerbörse an. Sobald sie ihre Daten und ein Foto hochgela<strong>den</strong> hat,<br />

erscheinen im Minutentakt süße Komplimente und zackige Verhöre, so die Autorin.<br />

13


Mitgrund für das Scheitern ihrer Ehe an. Dennoch erklärt demgegenüber eine Studie<br />

von "Elite Partner", dass 25% der Deutschen mindestens eine verflossene <strong>Liebe</strong> <strong>auf</strong><br />

der Freundesliste bei z. B. Facebook haben. Bei <strong>den</strong> unter 30jährigen sind es sogar<br />

50% bei <strong>den</strong> Frauen, 40% bei <strong>den</strong> Männern.<br />

Durch erneutes Anklicken der Seite des einstigen Herzblattes kann es ebenfalls zu<br />

Streitigkeiten kommen, wenn der neue Partner davon erfährt.<br />

Zudem kann es im Zeitalter des öffentlichen digitalen Lebens zu Racheaktionen<br />

kommen. Trennt man sich im Streit von seinem Partner oder wird der andere<br />

enttäuscht, kann er dazu verleitet wer<strong>den</strong>, bei zu offenen und detaillierten Posts<br />

Racheakte zu verüben. Der Britin Becky Jones ist diese passiert. Nachdem ihr Mann<br />

herausgefun<strong>den</strong> hatte, dass sie sich <strong>auf</strong> einer Partnerbörse angemeldet hatte, bei<br />

der sie als Vorlieben ihr Pferd und ihr Auto angeben hatte. Ließ er einen Wagen voll<br />

Mist bestellen, der die La<strong>du</strong>ng <strong>auf</strong> ihrem Auto entleerte. Weiter Racheaktionen, die<br />

immer häufiger passiert, sind Aktfotos oder Handypornos der Ex-Flamme, die als<br />

Rache im Netz veröffentlicht wer<strong>den</strong>.<br />

Auf der anderen Seite zeigt JOY <strong>auf</strong>, dass Facebook auch romantisch sein kann.<br />

Schließlich herrsche bei Facebook eine Art Anonymität, die es gerade schüchternen<br />

Menschen ermögliche, <strong>auf</strong> andere zuzugehen. Auch die Art einer Zurückweisung sei<br />

nicht so groß, wie im normalen Leben.<br />

Schließlich sucht mehr als die Hälfte der deutschen Singles einen Partner im Netz,<br />

jedes dritte Paar wird sogar fündig.<br />

# Das sagen wir dazu:<br />

In dem Report, der in der JOY erschienen ist, wird deutlich, dass soziale<br />

Netzwerke die Partnersuche erleichtern können und <strong>auf</strong> der einen Seite sogar<br />

selbst als Partnerbörse nützlich sein können. Denn auch bei Facebook<br />

herrscht Anonymität und man kann sich als jemand anderen ausgeben. Alles<br />

verläuft lockerer und man kann selbst bestimmen, wie viel man von sich<br />

preisgibt.<br />

Auf der anderen Seite weist der Bericht viele Schattenseiten <strong>auf</strong>. Soziale<br />

Netzwerke wie Facebook und Partnerbörsen wer<strong>den</strong> als Mitgrund für<br />

Trennungen angeben. Durch Spionage per <strong>Klick</strong>s und stalken des Ex <strong>auf</strong><br />

Internetplattformen verschwindet das Vertrauen und man wird zu miesen<br />

Racheaktionen verleitet, die im digitalen Zeitalter <strong>du</strong>rch zu viel Offenheit im<br />

Netz unterstützt wer<strong>den</strong>. Zudem bieten Soziale Netzwerke auch die Möglichkeit,<br />

zur Rache Bilder und Videos aus vergangen Beziehungen zu veröffentlichen.<br />

Deshalb sollte man sehr vorsichtig sein, was und wie viel man aus seinem<br />

Leben veröffentlich, <strong>den</strong>n einmal hochgela<strong>den</strong>e Bilder oder Berichte bleiben<br />

für immer.<br />

3.4 Umfrage<br />

In dem Zeitraum Oktober 2013 habe ich in einer ländlichen Region des Lahn-Dill-<br />

Kreises in Mittelhessen eine Umfrage bezüglich des FAZ-Projektes "Facebook,<br />

15


Twitter und Co. Mein digitales Ich" unter dem Schwerpunkt Online-Partnerbörsen<br />

<strong>du</strong>rchgeführt.<br />

Dazu habe ich 25 Personen im Alter von 17 bis 74 befragt, 13 Männer und 12<br />

Frauen. Unter <strong>den</strong> Befragten waren 16 Personen vergeben bzw. verheiratet, sieben<br />

Personen Single, eine Person verwitwet und eine Person lebt in Trennung. In meiner<br />

Berechnung zähle ich 16 Personen als vergeben, neun als Single (eingeschlossen<br />

verwitwet und getrennt lebend).<br />

Die Befragten unter 20 und im Alter von 20 - 30 waren jeweils fünf Personen,<br />

im Alter 30 - 40 waren vier, im Alter 40 - 50 waren sechs, im Alter von 50 - 60 waren<br />

vier und eine Person war über 60 Jahre.<br />

Auswertung:<br />

Die erste Frage war "Benutzen sie Partnerbörsen?“ Auf diese Frage antworteten 24<br />

von 25 Personen mit einem Nein, nur eine Person gab zu in der Vergangenheit<br />

einmal bei einer Partnerbörse angemeldet gewesen zu sein.<br />

Auf die zweite Frage, ob sie bereits Erfolg bei einer Partnerbörse gehabt haben,<br />

antwortete die Person, die bereits Erfahrung sammeln konnte, mit einem Nein.<br />

Bei der dritten Frage, was generell von Partnerbörsen gehalten wird, die mit Noten<br />

von 1 bis 6 benotet wer<strong>den</strong> sollte, wurde drei Mal eine 2, neun Mal eine 3, fünf Mal<br />

eine 4, vier Mal eine 5 und ebenfalls vier Mal eine 6 vergeben. Die Note 1 wurde<br />

nicht vergeben.<br />

Der größte Teil der jüngeren Generation (unter 20 - 30) vergab eher schlechter Noten<br />

im 5er und 6er Bereich. Die drei Personen, die eine 2 vergaben waren 26, 43 und 58.<br />

Die Mehrheit vergab eine 3 oder 4.<br />

Die Differenz, die sich aus alle Antworten ergibt, liegt bei 3,8 also eher Note 4.<br />

Ob man bei Partnerbörsen, die große <strong>Liebe</strong> findet (vierte Frage) gab die Mehrheit<br />

der befragten Personen ein Nein an. Die Gewichtung bei Singles lag bei 8 von 9<br />

Personen, bei <strong>den</strong> vergebenen / verheirateten waren es 9 von 15. Eine der<br />

verheirateten Personen enthielt sich. Bloß eine Person der Singles gab an, die große<br />

<strong>Liebe</strong> mit einer Partnerbörse zu fin<strong>den</strong>. Diese Person benutze bereits eine<br />

Partnerbörse.<br />

Dennoch beantworteten 6 der 15 vergebenen / verheirateten Personen die Frage mit<br />

einem Ja.<br />

Die fünfte Frage „Denken Sie, eine gefun<strong>den</strong>e <strong>Liebe</strong> bei Partnerbörsen hat<br />

Zukunft?" beantwortete die Hälfte, der vergebenen / verheirateten mit einem Ja (8<br />

von 16 Personen). Bei <strong>den</strong> Singles waren es bloß 2 von 8 Personen.<br />

Die Altersverteilung war schwer eindeutig zu zuordnen. Doch grob gesagt, ist die<br />

Altersgruppe zwischen 40 - 50 positiv gestimmt. Zwei 19jährige vergebene Personen<br />

beantworteten die Fragen ebenfalls mit einem Ja.<br />

Bei der sechsten Frage " Was <strong>den</strong>ken Sie, wie oft begegnet man "Freaks" bei<br />

Partnerbörsen bzw. wird <strong>auf</strong> unmoralische Angebote angesprochen?" gaben die<br />

befragten Personen an, dass bei einer Bepunktung von 1 - 10 (1 gar nicht -10 ganz<br />

oft) sie zwischen 5 und 7 geben wür<strong>den</strong>.<br />

Die Differenz der Singles entsprach einer 7,7 (8). Die Vergebenen / Verheiraten<br />

gaben eine 6,56 (7).<br />

"Wird bei Partnerbörsen nach der wirklichen <strong>Liebe</strong> gesucht?"(Frage sieben), mit der<br />

gleichen Bepunktung 1 - 10, gaben die Singles einen zuversichtlichen Wert von 7 an.<br />

Die Vergebenen / Verheirateten konnten von diesem Aspekt nicht überzeugt wer<strong>den</strong><br />

und verteilten eine 4,6 (5).<br />

16


Stellungnahme:<br />

Leider habe ich bis <strong>auf</strong> einen Befragten, keine weiteren Personen angetroffen, die<br />

zugaben, eine Partnerbörse zu nutzen. Die eine Person, die einst bei einer<br />

Partnerbörse angemeldet war, nutzt heute keine mehr.<br />

Dennoch vergab er eine 3 in seiner Bewertung. Ob man die große <strong>Liebe</strong> findet,<br />

beantwortete er mit einem Nein. Momentan ist er Single, doch er <strong>den</strong>kt, dass eine<br />

gefun<strong>den</strong>e <strong>Liebe</strong> bei Partnerbörsen Zukunft haben könnte und dass relativ oft nach<br />

einer wirklichen <strong>Liebe</strong> gesucht wird. Jedoch räumte er ein, dass man relativ oft <strong>online</strong><br />

<strong>auf</strong> "Freaks" treffen kann.<br />

Grundsätzlich konnte ich <strong>du</strong>rch meine Befragung bezüglich der Online-Partnerbörsen<br />

feststellen, dass diese im Lahn-Dill-Kreis nur mit einem ausreichend abschnei<strong>den</strong><br />

konnten.<br />

Die Singles glauben eher nicht, dass man bei Onlinebörsen die große <strong>Liebe</strong> fin<strong>den</strong><br />

kann, außerdem ist der Großteil der Singles der Meinung, dass eine bei<br />

Partnerbörsen gefun<strong>den</strong>e <strong>Liebe</strong> keine Zukunft hat. Keiner von ihnen sucht <strong>online</strong><br />

nach einer Partnerin oder einem Partner.<br />

Die Vergebenen / Verheiraten waren etwas positiver eingestellt, sie <strong>den</strong>ken, dass<br />

<strong>online</strong> die große <strong>Liebe</strong> gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> kann. Dennoch ist anzumerken, dass keiner<br />

der Vergebenen / Verheirateten jemals eine Onlinebörse benutzte. Ob eine <strong>online</strong><br />

gefun<strong>den</strong>e <strong>Liebe</strong> Zukunft hat, antwortete auch nur noch die Hälfte mit einem Ja.<br />

Überwiegend sind die Befragten der Meinung, dass man oft <strong>auf</strong> unmoralische<br />

Angebote angesprochen wird bzw. "Freaks" begegnet.<br />

Fazit:<br />

Es war interessant diese Befragung <strong>du</strong>rchzuführen. Es scheint, als gingen die bereits<br />

Vergebenen lockerer mit dem Thema um. Die Singles schienen etwas abgeschreckt<br />

und befürchten scheinbar, dass sich eine Anmel<strong>du</strong>ng nicht lohnt.<br />

Die eine Person, die einst die Onlinebörse benutze, erzählte, dass er es positiv fand,<br />

neue und interessante Leute kennenzulernen, die man sonst vielleicht nicht<br />

angesprochen hätte. Zudem fand er es als einen netten Zeitvertreib. Was er<br />

bemängelte war, dass man nie zu einhundert Prozent sicher sein kann, wen man vor<br />

sich hat und auch die Entfernung hindere manchmal einen daran, neue Leute<br />

wirklich zu treffen. Denn schließlich gehen Online-Partnerbösen weltweit.<br />

Bei der Umfrage blockte eine Person die Umfrage ab, ohne eine Begrün<strong>du</strong>ng dafür<br />

zu<br />

geben.<br />

Es ist nur eine Vermutung, aber es scheint mir, dass viele Personen nicht gerne <strong>auf</strong><br />

Online-Partnerbörsen angesprochen wer<strong>den</strong> wollen. (Als wäre eine Online-Börse die<br />

letzte Rettung und man wäre nicht in der Lage, <strong>auf</strong> "normalem Wege" einen Partner /<br />

eine Partnerin zu fin<strong>den</strong>.)<br />

Doch <strong>du</strong>rch Studien oder "hinter vorgehaltener Hand" hört man immer häufiger, dass<br />

sich mehr Paare als gedacht im Internet fin<strong>den</strong>. Ich wurde <strong>du</strong>rch die Umfrage<br />

überrascht, da ich damit gerechnet hätte mehr Personen / Paare zu befragen, die<br />

sich <strong>online</strong> kennengelernt haben. Es könnte daran liegen, dass ich meine Umfrage<br />

<strong>auf</strong> eine ländliche Gegend beschränkt habe oder dass manche sich nicht ehrlich<br />

äußern<br />

wollten.<br />

Vielleicht sind Online-Partnerbörsen <strong>online</strong> bereits total <strong>du</strong>rchgestartet, doch die Umund<br />

Auseinandersetzung im real life dauert noch etwas.<br />

17


4.0 Nachwort<br />

Die Auseinandersetzung mit dem Thema „ Facebook, Twitter und Co. Mein digitales<br />

Ich“ unter dem Bezugspunkt <strong>auf</strong> Partnerbörsen mit dem Titel „<strong>Schatz</strong> <strong>bist</strong> <strong>du</strong> <strong>online</strong>?“,<br />

mit <strong>den</strong> Unterthemen „<strong>Liebe</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> <strong>Klick</strong>“ und „ <strong>Schatz</strong> <strong>bist</strong> <strong>du</strong> <strong>online</strong>? Wie<br />

geben und verhalten sich Menschen und Beziehungen digital“ war sehr<br />

<strong>auf</strong>schlussreich, spannend und zugleich erschreckend.<br />

Das digitale Zeitalter bietet uns enorme Möglichkeiten und Vielfalt. Und ist es<br />

zugleich selbst. Es ist groß und nicht ganz erforscht.<br />

So können wir uns als jeman<strong>den</strong> ganz anderen ausgeben oder Sachen so auslegen,<br />

die nicht oder je<strong>den</strong>falls nicht so stattgefun<strong>den</strong> haben. Es gibt keine Garantie, wer<br />

uns am anderen Ende eines Computers entgegen sitzt und welches Ziel er verfolgt.<br />

Diesen Aspekt konnten wir <strong>du</strong>rch unsere Arbeit beleuchten und konnten daraus<br />

selbst einige neue Schlüsse ziehen.<br />

Fazit I: „<strong>Liebe</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong> <strong>Klick</strong>“<br />

In unserem <strong>ersten</strong> Kapitel geht es um Partnerbörsen. Die Gefahr des Betrugs ist <strong>auf</strong><br />

diesen Seiten sehr groß, <strong>den</strong>n wenn eine Person vertrauen zu einer anderen<br />

<strong>auf</strong>gebaut hat, vielleicht sogar Gefühle, wird sie womöglich geblendet und nimmt die<br />

Realität anders wahr. Dennoch zeigen einige Statistiken <strong>auf</strong>, dass Beziehungen, die<br />

ihren Ursprung <strong>auf</strong> Partnerbörsen fan<strong>den</strong>, glücklicher sind, als Offline-Beziehungen.<br />

Wenn die Möglichkeit gegeben ist, <strong>du</strong>rch seinen Charakter zu überzeugen, nicht<br />

<strong>du</strong>rch sein Äußeres, so haben einige Menschen einen großen Vorteil. Denn <strong>du</strong>rch<br />

Krankheit oder ähnliches bekommen sie offline keine Chance, da sie <strong>du</strong>rch ihr<br />

Aussehen sofort übergangen wer<strong>den</strong>. Dennoch: unser Leitsatz „<strong>Liebe</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> <strong>ersten</strong><br />

<strong>Klick</strong>“ kann nicht erfüllt wer<strong>den</strong>, da Gefühle meiner Meinung nach erst <strong>du</strong>rch ein<br />

persönliches Aufeinandertreffen entstehen können. Ich kann mir nicht vorstellen,<br />

mich in eine Person zu verlieben, die ich nicht einmal gesehen habe. Man muss ihr in<br />

die Augen schauen können, um zu erkennen: „Das ist sie!“<br />

Wenn Partnerbörsen jedoch zur Kontakt<strong>auf</strong>nahme benutzt wer<strong>den</strong>, so kann es in<br />

einigen Fällen zu einem Happy End kommen. Trotzdem: Die Bedingung „<strong>Liebe</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>ersten</strong> <strong>Klick</strong>“ erfüllt sich nur insofern, dass man die Beziehung in das echte<br />

Leben verlegt, <strong>den</strong>n eine reine Online-Beziehung ist nicht möglich.<br />

Fazit II: „Was tun wenn <strong>Schatz</strong> nicht <strong>online</strong> ist?"<br />

Partnerbörsen sind hilfreich, das steht fest. Nur für welche Seite, das ist fragwürdig.<br />

Das Positive ist, dass es gerade für schüchterne Menschen die Möglichkeit bietet,<br />

neue Leute kennenzulernen. Es ist einfacher, da man von zu Hause und von überall<br />

sonst chatten kann. Man ist mit Leuten <strong>auf</strong> der ganzen Welt verbun<strong>den</strong> und schreibt<br />

Menschen an, zu <strong>den</strong>en man sonst keinen Kontakt <strong>auf</strong>gebaut hätte.<br />

Zudem beinhaltet es Vorteile, da man sich in das Licht rücken kann, in welchem man<br />

erscheinen<br />

möchte.<br />

Demgegenüber gibt es einige Schattenseiten. Im Grunde weiß man bei<br />

Partnerbörsen nie genau, <strong>auf</strong> wen man sich einlässt und ob er im realen Leben<br />

wirklich so ist, wie er sich digital gibt. Außerdem stellt Psychologin Wera Aretz, aus<br />

18


dem Report der JOY dar, dass die Kommunikation im Netz im Vergleich zum direkten<br />

Gespräch lückenlos sei. Es entstehen leichter Fehlinterpretationen oder<br />

Missverständnisse.<br />

Neben harmlosen Missverständnissen können auch sehr unmoralische Angebote<br />

dabei sein, wie sie Jessica Wagner in ihrem Bericht schildert. Viele haben nicht die<br />

Suche nach der wahren <strong>Liebe</strong> im Kopf, sondern versuchen im Netz andere<br />

Bedürfnisse zu stillen. Ob dies <strong>auf</strong> Geschlechtsverkehr hinaus läuft oder ob es nur<br />

ein Betäubungsmittel für <strong>den</strong> Seelenschmerz ist, wie es Jessica Wagner schreibt, ist<br />

oft nicht klar.<br />

Auf je<strong>den</strong> Fall haben Partnerbörsen keine Garantie <strong>auf</strong> die ewige <strong>Liebe</strong>, wie es uns<br />

Anne Waak in ihrem Bericht wissen lässt. Auf schmerzliche Weise, die manchmal<br />

nicht verhindert wer<strong>den</strong> kann, bleiben wir <strong>du</strong>rch Facebook in Kontakt mit unserer<br />

verflossenen <strong>Liebe</strong> oder treffen sogar bei Partnerbörsen wieder <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Ex. Da<strong>du</strong>rch<br />

verhindere das Internet, dass die seelischen Wun<strong>den</strong> heilen können, so Waak. Man<br />

könnte Facebook, fast schon wie eine Droge bezeichnen, <strong>den</strong>n man wird süchtig<br />

danach, seinem Ex nachzuspionieren und zu gucken was und mit wem er Beiträge<br />

postet.<br />

In der JOY wird Facebook als eine Art Warnfunktion dargestellt, die sofort Alarm<br />

schlägt, wenn sich <strong>auf</strong> dem Profil des Anderen etwas ändert.<br />

Durch dieses ständige Nachspionieren, in das man geraten kann, wenn man seinen<br />

Ex nicht aus seiner Freundesliste löscht oder blockiert, kann man in ein tiefes Loch<br />

voller Ärger, Frust und Verzweiflung fallen. Durch die Erinnerung an schöne oder<br />

weniger schöne Tage, geraten manche dazu eine Racheaktion zu verüben, wie JOY<br />

es in ihren Bericht schreibt. Diese Racheaktionen können große Kreise ziehen und<br />

wenn sie erst einmal im Netz gelandet sind, ist es unmöglich, sie wieder zu löschen.<br />

Die Racheaktion, die immer häufiger passiert, so JOY seien Aktfotos oder<br />

Handypornos der Ex-Freundin. Man muss vorsichtig und sich darüber bewusst sein,<br />

dass Sachen, die einmal im Netz sind, für immer bestehend bleiben.<br />

Auf die Leitfrage „Was tun, wenn <strong>Schatz</strong> nicht <strong>online</strong> ist?“ einzugehen, ist es<br />

schwer, eine allgemeine Antwort zu fin<strong>den</strong>.<br />

Jeder sollte seine eigene Meinung über Partnerbörsen haben und sich damit<br />

auseinandersetzen. Auch wenn die Umfrage nur ein ausreichend vergab, kann man<br />

<strong>online</strong> die große <strong>Liebe</strong> fin<strong>den</strong>, wenn man bestimmte Regeln beachtet und nicht <strong>auf</strong><br />

je<strong>den</strong> reinfällt. Es ist wichtig seinen Verstand zu benutzen, <strong>den</strong>n man würde sich im<br />

reellen Leben auch nicht <strong>auf</strong> je<strong>den</strong> einlassen.<br />

Zudem sollte man für sich entschei<strong>den</strong>, welche unter <strong>den</strong> vielen Partnerbörsen zu<br />

einem am besten passt. Durch eine seriöse Plattform können vielleicht sogar<br />

unmoralische Angebote vermindert wer<strong>den</strong>.<br />

Trotzdem ist Online-Dating immer mit Risiko verbun<strong>den</strong>, man hat keine Garantie, mit<br />

wem man schreibt und welche Absichten er / sie hat. Deshalb ist es wichtig von<br />

Anfang an ehrlich darlegen, wer man ist und wonach man sucht. Man muss sich<br />

bewusst machen, dass man <strong>online</strong> zur fast gleichen Zeit mit mehreren Personen<br />

chatten kann, was im reellen Leben nicht möglich ist.<br />

Eine gefun<strong>den</strong>e <strong>Liebe</strong>, ob <strong>online</strong> gefun<strong>den</strong> oder beispielsweise in einer Bar<br />

kennengelernt, kann scheitern, es gibt nirgendwo eine Garantie für immer.<br />

Die Vorteile, wenn <strong>Schatz</strong> nicht <strong>online</strong> ist, könnten sein, dass man die einstige <strong>Liebe</strong><br />

vielleicht besser vergessen kann und sich nicht <strong>auf</strong> der nächsten Partnerbörse<br />

wieder begegnet.<br />

Abschließend lässt sich sagen, dass es Vorteile sowie Nachteile mit sich bringt, wenn<br />

<strong>Schatz</strong> <strong>online</strong> ist. Partnerbörsen sind nicht für je<strong>den</strong>, können aber trotzdem<br />

erfolgreich sein.<br />

19


Antonia Deis und Janis Scheffel (4. & 5. von hinten rechts) Politik und Wirtschaft<br />

Leistungskurs Q3 – Wilhelm von Oranien Schule Dillenburg.<br />

20


Literatur<br />

quellen<br />

Adresse<br />

Letzter<br />

Zugriff (2013)<br />

#1 http://de.statista.com/themen/885/<strong>online</strong>-dating/ 19.09 16:00<br />

#2 http://www.10bestesingleboersen.de/index.php?kw=partnerb%C3%B6rs<br />

en&c=31006018891&t=search&p=&m=e&adpos=1t1&a=182&gclid=CO7<br />

d7762pboCFfHItAodviIAOA<br />

20.10 14:50<br />

#3 http://pfiffige-senioren.de/partnersucheiminternet.html 15.10 21:00<br />

#4 http://www.10bestesingleboersen.de/ParshipDEReview 21.10 14:00<br />

#5 http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/<strong>online</strong>-dating-derschmu-mit-<strong>den</strong>-singleboersen-12265014.html<br />

21.10 15:00<br />

#6 http://www.10bestesingleboersen.de/ParshipDECustomerReview 21.10 18:00<br />

#7 http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/<strong>online</strong>-dating-derschmu-mit-<strong>den</strong>-singleboersen-12265014.html<br />

#8 http://www.theatlantic.com/magazine/archive/2013/01/a-million-firstdates/309195/?single_page=true<br />

21.10 16:00<br />

24.10 15:00<br />

24.10 23:00<br />

#10<br />

Artikel 2.0<br />

#9 http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/<strong>online</strong>-dating-perfekt-ist-perfektist-perfekt-12156580.html<br />

http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/<strong>online</strong>-partnerboersenpsychologen-halten-dating-seiten-fuer-untauglich-a-836063.html<br />

http://www.bpb.de/apuz/30972/psychische-folgen-derinternetnutzung?p=all<br />

22.10 15:00<br />

25.10 16:00<br />

#11 http://www.welt.de/vermischtes/article117857606/Wenn-die-letzte-<br />

Hoffnung-das-Online-Dating-ist.html<br />

19.10 17:00<br />

Bildquellen<br />

Seite<br />

http://www.adpic.de/data/picture/detail/freigestelltes_Herz_Symbol_2845<br />

78.jpg<br />

© Istockphoto<br />

http://partnersuche.cc/wp-content/uploads/2013/03/parship-logo.gif<br />

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/<strong>online</strong>-dating-derschmu-mit-<strong>den</strong>-singleboersen-12265014.html<br />

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/<strong>online</strong>-dating-perfekt-ist-perfektist-perfekt-12156580.html<br />

http://www.theatlantic.com/magazine/archive/2013/01/a-million-firstdates/309195/?single_page=true<br />

21

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