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Kostenvergleich: Berstlining / Neubau

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Dipl.-Ing. Wilhelm Röper<br />

<strong>Kostenvergleich</strong>: <strong>Berstlining</strong>/ <strong>Neubau</strong><br />

<strong>Kostenvergleich</strong>: <strong>Berstlining</strong> / <strong>Neubau</strong><br />

W. Röper<br />

1 Einleitung<br />

Wenn der planende und beratende Ingenieur heute alte Kanäle erneuern bzw.<br />

ertüchtigen soll, so gibt es für diese Aufgabe ein Vielzahl von Möglichkeiten.<br />

Nach dem intensiven Studium der TV-Befahrungsunterlagen stellt sich die Frage:<br />

„Was schlage ich meinem Auftraggeber bei dem vorhandenen Schadens-Mix vor?“,<br />

denn das Schadensbild ist nur selten einheitlich.<br />

Natürlich will der Planer seinen Auftraggeber optimal beraten und ist bemüht, die<br />

technischen Notwendigkeiten mit den finanziellen Zwangspunkten und sonstigen<br />

Interessen und Vorgaben zusammen zu bringen.<br />

Aber nicht jeder Auftraggeber steht neuen Entwicklungen offen gegenüber.<br />

Eingefahrene Denkweisen blockieren oder bremsen oft positive<br />

Entwicklungsansätze. Erst sollen andere Erfahrungen mit Materialien, Systemen<br />

oder Verfahren machen. Voreilig wird oft auch aus Unkenntnis der klassische Weg<br />

der offenen Bauweise gewählt.<br />

Zunächst soll an einem Beispiel aus der Stadt Borgholzhausen (Kreis Gütersloh) die<br />

allgemeine Problematik der Entscheidungsfindung diskutiert werden, bevor am Ende des<br />

Vortrags Vergleichstabellen bzw. Diagramme zur Erleichterung der<br />

Entscheidungsfindung stehen.<br />

Verbund IQ gGmbH / Nürnberger Kolloquien zur Kanalsanierung 2007<br />

Sanierungsverfahren: Technologien und Wirtschaftlichkeit<br />

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<strong>Kostenvergleich</strong>: <strong>Berstlining</strong>/ <strong>Neubau</strong><br />

2. Das Problem<br />

Ende der 50er Jahre wurde in Borgholzhausen eine neue Ortsdurchfahrt in der<br />

Trägerschaft des Landes NRW gebaut, die Landesstraße 785. Der Fahrbahnbereich<br />

musste frei von Kanalschächten und sonstigen Bauwerken der Ver- und<br />

Entsorgungsleitungen sein. Daher wurden alle Leitungen in den Gehwegbereichen<br />

verlegt.<br />

Der zu erneuernde Kanal – ein Mischwasserkanal aus Steinzeug DN 300 , Länge<br />

196 m in 4 Haltungen und einer Sohltiefe von 2,70 m bis 2,05 m - wurde überbaut<br />

von der Gas- und E – Versorgung sowie der Telekomleitung. Die Stadt<br />

Borgholzhausen ist z.Z. betroffen vom Ende der A33. Ein Teil des<br />

Schwerlastverkehrs sucht zwangsläufig den Weg durch die Stadt. Somit liegt auf der<br />

L785 bis zum Lückenschluss der A33 starker LKW-Verkehr. Die<br />

Fahrzeugbewegungen aller Fahrzeuge in beiden Fahrtrichtungen lag im Jahr 2001<br />

bei über 10.000 – z.Z. der Baumaßnahme noch darüber.<br />

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Aus den genannten Fakten wird deutlich, dass eine Kanalerneuerung in offener<br />

Bauweise im vorliegenden Fall nicht einfach gewesen wäre.<br />

3. Der Kanalschaden<br />

Bei der Erstbefahrung 1993 wurden bereits Scherben- und Rissbildungen mit<br />

eindringendem Wasser festgestellt. Die Sanierung dieses Kanalabschnittes stand<br />

seither mit auf der Prioritätenliste. Andere Maßnahmen hatten aus den<br />

verschiedensten Gründen Vorrang. Im Wissen um den Kanalzustand wurde<br />

unsererseits immer auf die Dringlichkeit hingewiesen. Im Frühjahr 2005 erfolgte eine<br />

Zweitbefahrung, die unsere Vermutungen bestätigte. Es zeigte sich nicht nur der<br />

bekannte Wassereintritt, sondern auch sichtbarer Bodeneintritt in einem z.T.<br />

verformten Kanal. Die genannten Kanalhaltungen waren unverzüglich zu<br />

erneuern. Der Bürgermeister wurde auf die Gefahren hingewiesen, die aus den<br />

Kanalschäden resultieren können und ihm ein sofortiges Handeln nahegelegt.<br />

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4. Die Entscheidungsfindung<br />

Nach ausgiebiger Erörterung wurde entschieden, dass eine Kanalerneuerung in<br />

offener Bauweise aufgrund der zuvor erläuterten Situation vor Ort ausschied. Das<br />

Close-Fit-Verfahren war schon in mehreren Kanalhaltungen in der Stadt<br />

Borgholzhausen erfolgreich durchgeführt worden, ebenso lagen positive Erfahrungen<br />

mit dem <strong>Berstlining</strong>-Verfahren vor. Close-Fit ist in der Schadensklasse III ohne<br />

massive Vorarbeiten nicht möglich und schied damit aus. Das <strong>Berstlining</strong> setzt im<br />

Regelfall das Freilegen der Kanalanschlussleitungen sowie ggf. die Herstellung von<br />

Start- und Zielgruben voraus und geriet somit nur bedingt in die engere Wahl.<br />

Im Januar 2004 veranstaltete die Trakto-Technik GmbH in Lennestadt eine<br />

Fortbildungsveranstaltung, auf der zum ersten Mal einer breiteren Öffentlichkeit das<br />

TIP –Verfahren anhand der Ergebnisse einer ersten Teststrecke vorgestellt wurde.<br />

Der Gedanke einen Hauptkanal unter Beibehaltung der Anschlussleitungen im<br />

absoluten No-Dig-Verfahren (d.h. auch ohne offene Start- und Zielgrube) nicht nur<br />

abzudichten, sondern durch statisch tragende Kurzrohre zu erneuern, ohne auch nur<br />

eine einzige Bürgersteigplatte aufzunehmen, nur über den normalen<br />

Schachtdeckelzugang, war faszinierend.<br />

5. Das TIP-Verfahren<br />

Wir haben uns an die Anglisierung unserer technischen Ausdrücke nicht nur im<br />

Computerbereich sondern auch im Bauwesen gewöhnt. TIP ist die Abkürzung für<br />

Tight In Pipe. Um es genau zu wissen, habe ich das Wörterbuch bemüht, das<br />

Folgendes erklärt: tight ist 1. ein Adjektiv und heißt dicht, fest, eng, knapp (sitzend),<br />

straff, (an)gespannt, (wirtschaftl.) knapp und 2. als Substantiv (tights) zum speziellen<br />

englischen Ausdruck für Strumpfhose.<br />

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Der Begriff TIP beschreibt also nicht ein Verfahren, sondern den späteren Zustand<br />

dicht, fest, eng, knapp anliegend<br />

Das TIP-Verfahren ähnelt dem Kaliber-<strong>Berstlining</strong>. Im Unterschied zu diesem wird<br />

ein besonders gefertigtes Rohr, dessen Außendurchmesser nur etwas geringer<br />

ausfällt als der Innendurchmesser des Altrohres, in den Altkanal gezogen bzw.<br />

geschoben unter gleichzeitiger Verdrängung der rohreinengenden Schadstellen. Die<br />

Seitenzuläufe bleiben unbeschädigt erhalten. Der Rohrquerschnitt ist geringfügig<br />

kleiner als vorher, so dass aufgrund des günstigeren Reibungsbeiwertes die<br />

hydraulische Leistungsfähigkeit nahezu erhalten bleibt.<br />

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Das TIP-Verfahren ist in den vorh. Merkblättern des RSV oder der DWA noch nicht<br />

beschrieben. Es wird aber beim RSV Bestandteil des Merkblattes 2 „Renovierung<br />

von Abwasserleitungen und –kanälen mit Rohren aus thermoplastischen<br />

Kunststoffen durch Reliningverfahren ohne Ringraum“ und bei der DWA Bestandteil<br />

des neuen Merkblattes M 143-12 „Renovierung von Abwasserleitungen und –<br />

kanälen mit vorgefertigten Rohren mit und ohne Ringraumverfüllung<br />

(Einzelrohrverfahren).<br />

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Das TIP-Verfahren ist aus Sicht der Maschinentechnik ein <strong>Berstlining</strong>verfahren und<br />

soll hier in der <strong>Kostenvergleich</strong>saufstellung mit aufgeführt werden, zumal uns<br />

submittierte Preise vorliegen.<br />

Nach Überprüfung der Renovierungsmöglichkeiten im vorliegenden Fall des<br />

Altrohrzustandes III haben wir Kontakt mit dem Maschinenhersteller Trakto-Technik<br />

GmbH (und nicht mit einer Sanierungsfirma) aufgenommen und gemeinsam beraten,<br />

ob das neue Verfahren hier möglich ist und Sinn macht. Letzteres wurde gemeinsam<br />

mit dem Auftraggeber bejaht und die Ausschreibungsunterlagen konnten erstellt<br />

werden.<br />

6. Umsetzung der Maßnahme<br />

Aufgrund der relativen Neuheit des Verfahrens wurde der Weg der beschränkten<br />

Ausschreibung gewählt, wobei Firmen aufgefordert wurden, die Erfahrungen im<br />

Kurzrohr-Relining hatten.<br />

Da auch für die aufgeforderten Firmen das Verfahren neu war und man sich<br />

maschinentechnisch einrichten musste, war das Submissionsergebnis weit gestreut.<br />

Den Zuschlag erhielt eine Firma, die die 196 m Kanalerneuerung einschließlich aller<br />

erforderlichen Nebenarbeiten für netto 69.750,-- € anbot. Abgerechnet wurde mit<br />

einer Nettoendsumme von 57.648,13 €. Dies entspricht einem Preis / m von 294,12 €<br />

einschließlich der Einbindung von 15 Stück Hausanschlussleitungen. Dieser Preis ist<br />

naturgemäß relativ unabhängig von der Tiefe des Kanals.<br />

Nach unserer Kalkulation hätte die Erneuerung in offener Bauweise ca. 99.500,00 €<br />

gekostet, das entspricht einem Preis / m von 507,65 €, wobei die Behinderung des<br />

Verkehrsflusses und der Anlieger auch aufgrund der längeren Bauzeit pekuniär nicht<br />

betrachtet wurde. Die Aufrechterhaltung der Gasversorgung wäre ein zusätzliches<br />

Problem geworden und ist in der genannten Kalkulation nicht enthalten.<br />

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<strong>Kostenvergleich</strong>: <strong>Berstlining</strong>/ <strong>Neubau</strong><br />

Ein weiterer Aspekt ist die Bauzeit. Die Gesamtmaßnahme von der ersten<br />

Einmessungsbefahrung bis zur Schlussbefahrung betrug 10 Werktage. Ein Verfahren<br />

mit offener Baugrube hätte bei günstiger Einschätzung sicherlich das 4-fache an Zeit<br />

benötigt, also pro Woche eine Haltung.<br />

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<strong>Kostenvergleich</strong>: <strong>Berstlining</strong>/ <strong>Neubau</strong><br />

7. <strong>Kostenvergleich</strong><br />

Dieser <strong>Kostenvergleich</strong> macht neugierig und lässt folgende Wirtschaftlichkeitsfragen<br />

bei der Erneuerung eines Altkanals des Zustandes III entstehen:<br />

Wann ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

1. die offene Bauweise<br />

2. das <strong>Berstlining</strong>verfahren oder<br />

3. das TIP-Verfahren<br />

zu wählen?<br />

7.1 Allgemeines<br />

Dort, wo bei geringer Tiefe ohne infrastrukturelle Hindernisse ein Altkanal zu<br />

erneuern ist, wird die offene Bauweise vermutlich am wirtschaftlichsten sein.<br />

Allerdings kann es Gründe geben, selbst bei geringer Tiefe ein <strong>Berstlining</strong> zu wählen,<br />

wie z.B. in der Stadt Loccum (Nähe Steinhuder Meer) , wo eine Baumreihe zu<br />

erhalten war, die für eine offene Bauweise hätte geopfert werden müssen.<br />

Je tiefer ein Kanal liegt und um so mehr infrastrukturelle Hindernisse vorhanden sind,<br />

desto wirtschaftlicher wird das <strong>Berstlining</strong>verfahren. Nachteilig ist beim <strong>Berstlining</strong> die<br />

Anarbeitung der Anschlussleitungen in offener Bauweise, sofern aus hydraulischen<br />

Gründen nicht das Kaliberberstlining bzw. das TIP-Verfahren gewählt werden kann.<br />

7.2 Hinweise zur Hydraulik<br />

Mit der Reduzierung der Rauheit eines Rohres erhöht man bei gleichbleibendem<br />

Durchmesser die Abflussleistung. D.h., um die Leistungsfähigkeit des Altrohres<br />

beizubehalten, muss man die Rauheit beim Neurohr soweit reduzieren, dass trotz<br />

Querschnittsreduzierung dieses Ziel erreicht wird.<br />

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Dazu folgende Tabelle von Prof. Dr. Ing. Jensen, Universität Siegen:<br />

7.3 Kalkulation<br />

Beim <strong>Berstlining</strong> unterscheidet man zwischen dynamischen und statischen<br />

Verfahren. Das dynamische Verfahren arbeitet nach dem Prinzip der Bodenrakete,<br />

während bei statischen Verfahren der Berstkörper gezogen bzw. geschoben wird.<br />

Für die <strong>Berstlining</strong>-Verfahren im Bereich Abwasserleitungen und –kanäle gibt es das<br />

Merkblatt 8 des RSV.<br />

Die richtige Wahl des Kanalerneuerungsverfahrens hängt unter anderem auch von<br />

der Anzahl der Anschlussleitungen ab.<br />

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Bei der folgenden Preisermittlung sind wir von Angebotspreisen ausgegangen, wie<br />

sie in unserer Region submittiert wurden. Die Ergebnisse wurden dann auf den<br />

laufenden Meter Kanal umgerechnet, wobei die Schachtbauwerke ohne<br />

Berücksichtigung blieben. Es handelt sich beim <strong>Kostenvergleich</strong> um eine<br />

Kanalhaltung DN 300 mm von 50 m Länge mit 4 Hausanschlüssen und bei<br />

gefestigter Oberfläche mit 2 zusätzlichen Anschlüssen für die Straßenentwässerung.<br />

Fallbeispiele offene Bauweise <strong>Berstlining</strong> TIP-Verfahren<br />

€ / m Kanal € / m Kanal € / m Kanal<br />

1.1 Mutterboden,<br />

140,-- 225,-- 260,--<br />

Tiefe 1,75 m,<br />

ohne V-Leitungen<br />

1.2 Mutterboden<br />

220,-- 260,-- 260,--<br />

Tiefe 2,50 m<br />

ohne V-Leitungen<br />

1.2 Mutterboden,<br />

310,-- 285,-- 260,--<br />

Tiefe 4,00 m<br />

ohne V-Leitungen<br />

2.1 Straßenbelag<br />

340,-- 315,-- 300,--<br />

Tiefe 2,50 m<br />

ohne V-Leitungen<br />

2.2 Straßenbelag<br />

390,-- 345,-- 300,--<br />

Tiefe 3,50 m<br />

ohne V-Leitungen<br />

2.3 Straßenbelag<br />

430,-- 360,-- 300,--<br />

Tiefe 4,0 m<br />

ohne V-Leitungen<br />

3.1 Straßenbelag<br />

360,-- 265,-- 300,--<br />

Tiefe 1,75 m<br />

mit V-Leitungen<br />

3.2 Straßenbelag<br />

440,-- 315,-- 300,--<br />

Tiefe 2,50 m<br />

mit V-Leitungen<br />

3.3 Straßenbelag<br />

495,-- 345,-- 300,--<br />

Tiefe 3,50 m<br />

mit V-Leitungen<br />

3.4 Straßenbelag<br />

Tiefe 4,00m<br />

mit V-Leitungen<br />

530,-- 360,-- 300,--<br />

Die Ergebnisse der Tabelle sind in den nachfolgenden Tafeln als Linienverlauf<br />

dargestellt.<br />

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<strong>Kostenvergleich</strong>: <strong>Berstlining</strong>/ <strong>Neubau</strong><br />

550,00 €<br />

<strong>Kostenvergleich</strong>: offene Bauweise / Berstverfahren / TIP<br />

Annahme: Haltungslänge 50m; DN 300; ohne Schachtanteil; 4 Hausanschlüsse;<br />

ohne Versorgungsleitungen; Oberfläche: Mutterboden<br />

500,00 €<br />

450,00 €<br />

Kosten [€/m]<br />

400,00 €<br />

350,00 €<br />

300,00 €<br />

250,00 €<br />

offene Bauweise<br />

Berstverfahren<br />

TIP<br />

200,00 €<br />

150,00 €<br />

100,00 €<br />

1,75 2,00 2,25 2,50 2,75 3,00 3,25 3,50 3,75 4,00<br />

Sohltiefe [m]<br />

<strong>Kostenvergleich</strong>: offene Bauweise / Berstverfahren / TIP<br />

Annahme: Haltungslänge 50m; DN 300; ohne Schachtanteil; 4 Hausanschlüsse; 2 Anschlüsse für<br />

Straßenentwässerung; ohne Versorgungsleitungen; Oberfläche: Straßenbelag<br />

550,00 €<br />

500,00 €<br />

450,00 €<br />

Kosten [€/m]<br />

400,00 €<br />

350,00 €<br />

300,00 €<br />

250,00 €<br />

offene Bauweise<br />

Berstverfahren<br />

TIP<br />

200,00 €<br />

150,00 €<br />

100,00 €<br />

1,75 2,00 2,25 2,50 2,75 3,00 3,25 3,50 3,75 4,00<br />

Sohltiefe [m]<br />

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<strong>Kostenvergleich</strong>: <strong>Berstlining</strong>/ <strong>Neubau</strong><br />

<strong>Kostenvergleich</strong>: offene Bauweise / Berstverfahren / TIP<br />

Annahme: Haltungslänge 50m; DN 300; ohne Schachtanteil; 4 Hausanschlüsse; 2 Anschlüsse für<br />

Straßenentwässerung; mit Versorgungsleitungen; Oberfläche: Straßenbelag<br />

550,00 €<br />

500,00 €<br />

450,00 €<br />

Kosten [€/m]<br />

400,00 €<br />

350,00 €<br />

300,00 €<br />

250,00 €<br />

offene Bauweise<br />

Berstverfahren<br />

TIP<br />

200,00 €<br />

150,00 €<br />

100,00 €<br />

1,75 2,00 2,25 2,50 2,75 3,00 3,25 3,50 3,75 4,00<br />

Sohltiefe [m]<br />

8. Schlussbetrachtung:<br />

Aus dem aufgezeigten Beispiel wird erkennbar, dass die offenen Bauweise im<br />

Einzelfall bis zu einer Tiefe von ca. 3,50 m aus rein wirtschaftlichen Erwägungen<br />

durchaus mithalten kann. Sobald aber der Straßenbelag und die<br />

Versorgungsleitungen berücksichtigt werden müssen, ist die Wirtschaftlichkeit der<br />

offenen Bauweise nur im verbaufreien Bereich gegeben.<br />

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<strong>Kostenvergleich</strong>: <strong>Berstlining</strong>/ <strong>Neubau</strong><br />

Je tiefer der zu erneuernde Kanal und je mehr Versorgungsleitungen bzw.<br />

Straßenflächen zu berücksichtigen sind, desto vorteilhafter ist ein <strong>Berstlining</strong>-<br />

Verfahren. Gelingt der hydraulische Nachweis, so ist das TIP-Verfahren top.<br />

Voraussetzung für eine sichere Entscheidung ist aber eine genaue Kenntnis der Ist-<br />

Situation des Altkanals, der benachbarten Versorgungsleitungen, des Bodens und<br />

der Wasserverhältnisse.<br />

Bei der Kostengegenüberstellung sind die sogenannten „Sozialkosten“, d.h. die<br />

Beeinträchtigung der Bürger, der Geschäftswelt und des Verkehrs nicht<br />

berücksichtigt. Diese Kosten, die beim Auftraggeber nicht ankommen oder nicht in<br />

Rechnung gestellt werden können, betragen nach Schätzungen aus Fachkreisen bis<br />

zu 15% der Baukosten.<br />

No-Dig-Verfahren haben eine sehr kurze Bauzeit, sofern alles so klappt wie geplant.<br />

Bleibt das No-Dig-Verfahren stecken, so hilft nur der Bagger. Auch dieser Fall sollte<br />

bei einer Ausschreibung bedacht werden, um ggf. eine Abrechnungsgrundlage zu<br />

haben.<br />

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<strong>Kostenvergleich</strong>: <strong>Berstlining</strong>/ <strong>Neubau</strong><br />

Die <strong>Berstlining</strong>-Verfahren in der Stadt Borgholzhausen sind alle problemlos gelaufen,<br />

so dass der Auftraggeber und der Auftragnehmer und damit auch das betreuende<br />

Büro zufrieden waren.<br />

Die Entscheidung, welches Verfahren zum Tragen kommt, sollte mit größter Sorgfalt<br />

getroffen werden, denn der sparsame Umgang mit Steuer- und Gebührengeldern ist<br />

allgemeine Verpflichtung.<br />

Verfasser:<br />

Dipl.-Ing. Wilhelm Röper<br />

Geschäftsführer der Ing.-Büro Röper GmbH<br />

Wertherstr. 67<br />

49326 Melle<br />

Tel.: 05428 – 921952<br />

Fax: 05428 – 2466<br />

E-Mail: info@ib-roeper.de<br />

Ps. Im Anhang finden Sie die Kalkulationstabellen für die zuvor genannten 9<br />

Fallbeispiele. Sofern Sie darin Ihre regionalen Preise einsetzen, erhalten Sie einen<br />

ersten Überblick zur Wirtschaftlichkeit der zu vergleichenden Verfahren.<br />

Quellennachweis:<br />

Systemzeichnung: Fa. Tracto-Technik GmbH, Lennestadt<br />

Hydraulikdiagramm: Prof. Dr. Ing. Jensen, Uni Siegen<br />

Baustellenbild Versorgungsleitungen: idr, Amberg<br />

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