Werkplatz, Werkstatt und Büro - Bubikon
Werkplatz, Werkstatt und Büro - Bubikon
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Auszug aus<br />
<strong>Bubikon</strong> – Wolfhausen<br />
Zwei Dörfer – eine Gemeinde<br />
Band 2, S. 3–6<br />
Band 2, S. 129–131<br />
Band 2, S. 229–246<br />
Titel, Inhaltsverzeichnis<br />
Tätiges Volk<br />
<strong>Werkplatz</strong>, <strong>Werkstatt</strong> <strong>und</strong> Büro<br />
Autoren<br />
Max Bührer<br />
Kurt Schmid<br />
Jakob Zollinger<br />
Federzeichnungen<br />
Redaktion<br />
Jakob Zollinger<br />
Max Bührer<br />
Herausgegeben durch die Gemeinde <strong>Bubikon</strong><br />
im Buchverlag der Druckerei Wetzikon AG<br />
© Copyright 1983 by Gemeinde <strong>Bubikon</strong><br />
ISBN 3-85981-118-5
<strong>Bubikon</strong><br />
Band 2<br />
Wolfhausen<br />
Zwei Dörfer —<br />
eine Gemeinde<br />
A u t o r e n M a x B ü h r e r<br />
Kurt Schmid<br />
Jakob Zollinger<br />
Federzeichnungen Jakob Zollinger<br />
R e d a k t i o n M a x B ü h r e r<br />
Herausgegeben durch die Gemeinde <strong>Bubikon</strong><br />
im Buchverlag der Druckerei Wetzikon AG
© Copyright 1983 by Gemeinde <strong>Bubikon</strong><br />
Alle Rechte vorbehalten, Abdruck, auch auszugs<br />
weise, nur mit Bewilligung des Gemeinderates<br />
<strong>Bubikon</strong> <strong>und</strong> unter Quellenangabe<br />
Schwarzweiss-Lithos, Satz <strong>und</strong> Druck:<br />
Druckerei Wetzikon AG<br />
Vierfarbenlithos: F. Diggelmann AG, Schlieren<br />
Einband: Buchbinderei Burckhardt, Zürich<br />
Gestaltung: Walter Abry, Adetswil<br />
ISBN 3-85981-124-X
Inhalt<br />
Verfasser<br />
Seite<br />
<strong>Bubikon</strong>-Wolfhausen im Wandel der Zeit<br />
Max Bührer<br />
Vom Alemannenhof zur modernen Gemeinde<br />
Den Grenzen entlang<br />
Alte Marchsteine erzählen - Niemandsland - Von Zeugen <strong>und</strong> Marchenspuk - Eine heisse<br />
Grenze - Junker Landvogt gegen Junker Statthalter - Wohin mit Lettenmoos <strong>und</strong> Schwarz? -<br />
Irrfahrt eines Grenzsteins - Alte Liebe rostet nicht - Blick auf den Zürichsee - Lützelsee ade!<br />
- Not in der Angst <strong>und</strong> Not - Gespenster in der Alau<br />
Gemeinden entstehen<br />
Orts- <strong>und</strong> Flurnamen - Alte Bubiker Geschlechter - Gemeindewirrwarr - <strong>Bubikon</strong>: Beispiel<br />
einer alten Dorfgemeinde<br />
Die Zivilgemeinden in ihrer letzten Phase - Vom Gemeindeverein zur Monatsgesellschaft -<br />
Auf dem Weg zur autonomen Gemeinde - Das Gemeindeoberhaupt <strong>und</strong> seine rechte Hand -<br />
Statthalter Hottinger - Der Gemeindehaushalt<br />
Jakob Zollinger<br />
Jakob Zollinger<br />
Max Bührer<br />
14<br />
30<br />
49<br />
Sauber <strong>und</strong> ges<strong>und</strong><br />
Die Ges<strong>und</strong>heitsbehörde - Wasser... - <strong>und</strong> Abwasser - Von der «Schutti» zur Kezo<br />
Alt-Bubiker-Hausmittelchen<br />
Ärzte <strong>und</strong> Spitäler<br />
Professor Zangger<br />
Hebammen <strong>und</strong> Schwestern — Der Samariterverein - Krankenkassen<br />
Betreut <strong>und</strong> behütet<br />
Von der Rettungsanstalt zum Schülerheim Friedheim - Heim zur Platte - Von der Armen<br />
pflege zur Fürsorgebehörde - Altersheime<br />
Der Frauenverein<br />
Recht <strong>und</strong> Sicherheit<br />
Betrieben <strong>und</strong> gepfändet, verklagt <strong>und</strong> versöhnt<br />
Polizei - Fürio! - Gebäudeversicherung - Von der Bürgerwehr zum Zivilschutz<br />
Militär- <strong>und</strong> Schiesswesen<br />
Max Bührer 64<br />
Jakob Zollinger 75<br />
Max Bührer 76<br />
Elisabeth Lamperth 79<br />
Max Bührer 82<br />
Max Bührer 86<br />
Kurt Schmid 97<br />
Max Bührer 98<br />
Kurt Schmid 103<br />
Max Bührer 122<br />
Tätiges Volk<br />
Zeigen <strong>und</strong> Weiden, Zinsen <strong>und</strong> Zehnten<br />
Vom Urwald zur Kulturlandschaft - Karger Boden - Von der Egerten- zur Dreifelderwirt<br />
schaft - Was wurde angebaut? - Vom Weidebetrieb früherer Zeiten - Stiefkind Viehzucht -<br />
Gehätscheltes Wasser... -... <strong>und</strong> vernachlässigter Boden - Gr<strong>und</strong>zinse <strong>und</strong> Zehnten -<br />
Steuern <strong>und</strong> Abgaben - Kraftvolles Bauerntum - Bubiker Krösusse - Der Maschinenpark<br />
von Anno dazumal - Ein Bauernhof vor 200 Jahren - Vom Erbrecht früherer Zeiten -<br />
Ventil Auswanderung - Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer- Von Dieben,<br />
Bettlern <strong>und</strong> Schulmeistern - Die Not wird grösser <strong>und</strong> grösser- Vom Ackerbau zur Milch<br />
wirtschaft<br />
Alte Bauernhäuser erzählen<br />
Häuser werden geteilt - Servituten noch <strong>und</strong> noch - Vom Grosshof zum «Armenhaus» -<br />
Grossbauern als Kolonisatoren - Der Harz- «Urtyp» des Bubiker Hauses - Flärze werden<br />
aufgestockt (17. Jh.) - Das Landschlösschen im Barenberg - Zürichsee-Weinbauernhäuser<br />
(18. Jh.) - Viehzüchter- <strong>und</strong> Ackerbauernhäuser (18./19. Jh.) - Konstruktion: Der Bohlenständerbau<br />
- Vom Fachwerk- zum Massivbau - Schmuckformen <strong>und</strong> Inneneinrichtungen<br />
Jakob Zollinger<br />
Jakob Zollinger<br />
132<br />
147
Hof <strong>und</strong> Garten, Feld <strong>und</strong> Forst<br />
Wandlungen in der Landwirtschaft — Von der Viehversicherung — Rationalisierung—<br />
Etwas Wirtschaftsk<strong>und</strong>e<br />
Von der Milchwirtschaft in der Gemeinde <strong>Bubikon</strong> - Viehzuchtgenossenschaft <strong>Bubikon</strong> <strong>und</strong><br />
Umgebung - Die Seuche: Geissei der Viehzüchter - Vom Landwirtschaftlichen Kreisverein<br />
zur Landwirtschaftlichen Genossenschaft (Landi) - Landwirtschaftliche Genossenschaft<br />
Dürnten-<strong>Bubikon</strong>-Rüti - Die Bubiker Mühle - Gross- <strong>und</strong> Kleinviehmarkt - Friedrich Krebs<br />
Der Bauernmetzger kommt<br />
Die Landwirtschaftliche Fortbildungsschule<br />
Rebbau in <strong>Bubikon</strong> — Forstwesen<br />
Gärtnereien — Bauernköpfe<br />
Spiis <strong>und</strong> Trank<br />
Alte Mühlen<br />
Brot vom Beck - Chääs <strong>und</strong> Anke - Fleisch <strong>und</strong> Wurst - Krämer, Handlungen,<br />
Selbstbedienung<br />
Vom Gastgewerbe — De Döövel <strong>und</strong> syn Partner<br />
De Hinki-Buechme<br />
<strong>Werkplatz</strong>, <strong>Werkstatt</strong> <strong>und</strong> Büro<br />
Verschw<strong>und</strong>enes Gewerbe<br />
Baugewerbe - Werkstätten <strong>und</strong> Büros<br />
Von der Heimarbeit zur Industrie<br />
An Spinnrad <strong>und</strong> Webstuhl - Die ersten Fabriken - Neue Energien - Robert Hotz Söhne,<br />
Papierhülsen- <strong>und</strong> Spulenfabrik, <strong>Bubikon</strong> - Rudolf Frey & Cie., Schraubenfabrik, Wänd<br />
hüslen - Schätti & Co., Textilstoffe <strong>und</strong> Baumwollreisserei, <strong>Bubikon</strong> - Gebr. Rehm AG,<br />
Blechwarenfabrik, Wolfhausen - Verwo AG, Verzinkerei, Wolfhausen - Howo-Getriebe<strong>und</strong><br />
Maschinenbau, Wolfhausen - Maschinenfabrik Ad. Schulthess & Co., Wolfhausen -<br />
Fritz Nauer AG (FNAG), Schaumstoffabrik, Wolfhausen - Seifenfabrik Diener, Wolf<br />
hausen - Arnold Sterki AG, Bosch, Diesel, Fahrzeugelektrik, Wolfhausen - Mesuco AG,<br />
Mess- <strong>und</strong> Regeltechnik, Wolfhausen<br />
Mit Karren, Kutsche, Bahn <strong>und</strong> Bus<br />
Alte Landstrassen<br />
Mit Ross <strong>und</strong> Wagen<br />
125 Jahre Station <strong>Bubikon</strong><br />
Die Uerikon-Bauma-Bahn<br />
Verkehrsbetriebe Zürcher Oberland (VZO)<br />
Trara, die Post ist da - Die Geschichte vom Telefon<br />
Verfasser<br />
Seite<br />
Ernst Näf 165<br />
Kurt Schmid 172<br />
Ernst Näf<br />
Anton Kürzi<br />
Kurt Schmid<br />
Max Bührer<br />
Jakob Zollinger<br />
Max Bührer<br />
188<br />
189<br />
190<br />
198<br />
203<br />
207<br />
J. Zollinger/M. Bührer 215<br />
M a x B ü h r e r 2 2 7<br />
Jakob Zollinger<br />
Max Bührer<br />
Max Bührer<br />
229<br />
230<br />
247<br />
Jakob Zollinger 274<br />
Max Bührer 277<br />
Alfred Hui 279<br />
Kurt Schmid 284<br />
Max Bührer 290<br />
Kurt Schmid 291<br />
Gesellige, gestaltende <strong>und</strong> planende Menschen<br />
Ein Jahreslauf im alten <strong>Bubikon</strong><br />
Vorbemerkung - Der Auftakt: «Neujöhrle» <strong>und</strong> «Berchtele» - Fahrendes Volk <strong>und</strong> Originale<br />
- Fasnacht - Hie <strong>Bubikon</strong>, hie Wolfhausen! - Dorfneckereien - Hochzeit - Osterzeit -<br />
Wässern <strong>und</strong> Waschen - Aussaat - Heuet <strong>und</strong> Ernte - Nahrung <strong>und</strong> Genussmittel - Obsten<br />
<strong>und</strong> Dörren - Der Winter naht - Markt- <strong>und</strong> Chilbizeit - Chlaus- <strong>und</strong> Altjahrabig<br />
Turnen <strong>und</strong> Sport<br />
Das grösste Natureisfeld weit <strong>und</strong> breit — Der Turnverein <strong>Bubikon</strong> — Männerriege <strong>und</strong><br />
Veteranengruppe - Jungturner - Vom Frauenturnen — Der Tischtennisclub Wolfhausen<br />
Die Musen auf dem Lande<br />
Gesangvereine entstehen <strong>und</strong> gehen - Frohe <strong>und</strong> ernste Weisen - Konzerte <strong>und</strong> Feste -<br />
Vorhang auf, Bühne frei! - Reisefieber, Wanderlust - Gesangvereine von <strong>Bubikon</strong> <strong>und</strong><br />
Wolfhausen - Narrentage - Wenn die Musikanten durch das Dorf marschieren -<br />
Ergötzliches aus den Protokollen - Von der Zeitschrift zum Buch <strong>und</strong> Tonband —<br />
Stätten des kulturellen Lebens — Kunst <strong>und</strong> Kunstgewerbe auf dem Dorfe<br />
Jakob Zollinger<br />
Max Bührer<br />
Max Bührer<br />
299<br />
310<br />
322<br />
Morgen <strong>und</strong> Übermorgen<br />
Tragt Sorge zur Natur<br />
Der Ornithologische Verein <strong>Bubikon</strong> - Geplante Zukunft<br />
Schlusswort<br />
H.R. Wildermuth 354<br />
Max Bührer 357<br />
Viktor Lippuner 364
Tätises\blk<br />
Die Spinnerei Schwarz (Zeichnung von Jakob Eschenmoser aus «Zürcher Skizzenbuch»)<br />
129
Quellen <strong>und</strong> benützte Literatur<br />
Zeigen <strong>und</strong> Weiden, Zinsen <strong>und</strong> Zehnten<br />
Akten der Landvogtei Grüningen, StAZ A 124/2 (1615)<br />
Akten der Helvetik, StAZ KU 172 (1799)<br />
Bernhard H., Veränderungen in der Bodenkultur des Kantons Zürich<br />
(14./15. Jahrheft der Geogr.-Ethnogr. Ges. Zürich 1913/15)<br />
Brandkataster der Kant Gebäudeversicherung, StAZ RR I 272 (ab<br />
1812)<br />
BUhler J. C. (Schuldepüürli), Anno Dazumal (Meilen 1928)<br />
Diplomatar Ritterhaus <strong>Bubikon</strong>, StAZ Kat 262 (1656)<br />
Egli E, Schulgeschichte von <strong>Bubikon</strong>-Wolfhausen (Wetzikon 1950)<br />
Gemeindetabellen der Helvetik, StAZ KU 172 (1799)<br />
Gerichtsbücher der Landvogtei Grüningen, StAZ B VII 15.1 (1642)<br />
<strong>und</strong> B VII 15.2 (1654)<br />
Gerichtsbücher des Ritterhauses <strong>Bubikon</strong>, StAZ B VII 7.3 (1771) <strong>und</strong><br />
B VII 7.4 (1779)<br />
Gr<strong>und</strong>protokolle der Herrschaft Grüningen, StAZ B XI Wetzikon<br />
<strong>und</strong> B XI Grüningen (1640-1774); Notariat Grüningen (ab 1775)<br />
Hoffmeister D., Die Rettungsanstalt Friedheim bei <strong>Bubikon</strong> (Njbl.<br />
Hülfsges. 1863)<br />
Jahrzeitbuch <strong>Bubikon</strong>, StAZ, Photosammlung (Fragment Ende<br />
H. Jh.)<br />
Kubier A., Die keltischen Grabhügel im Strangenholz (3. Njbl.<br />
Heimatschutzkommission Grüningen 1948)<br />
Nabholz H., Aus der Geschichte der zürcherischen Landwirtschaft<br />
Ratsbücher Zürich (Meyer-Promptuar), StAZ Kat 464 (1670)<br />
Rechnungen der Landvogtei Grüningen, StAZ FIII 13 (1620, 1621,<br />
1629, 1631, 1659)<br />
Renfer Chr., Die Bauernhäuser des Kantons Zürich Bd. 1, S. 141,207<br />
Servitutenprotokoll Oberglatt (Hof-<strong>Bubikon</strong>), Notariat Grüningen<br />
(1865)<br />
Steuerbücher der Stadt <strong>und</strong> Landschaft Zürich (Zürich 1918 -195 8)<br />
Stillstandsprotokoll <strong>Bubikon</strong>, Gemeindearchiv <strong>Bubikon</strong> IV A 9.1<br />
(1694, 1697, 1700, 1714, 1715, 1732, 1733, 1736, 1746, 1752,<br />
1754, 1767)<br />
Taufregister <strong>Bubikon</strong>, StAZ E III 18.1 (1701, 1703, 174s» 1752)<br />
Urbar Ritterhaus <strong>Bubikon</strong>, StAZ F IIa 49a (1688)<br />
Urk<strong>und</strong>en Ritterhaus <strong>Bubikon</strong>, StAZ CII 3 Nr. 502 <strong>und</strong> 529 (1644),<br />
C II 12 Nr. 1708 (1782)<br />
Verwaltungsakten Ritterhaus, StAZ B VII 7.6 (1609)<br />
<strong>und</strong> A 103.14, 90<br />
Volkart, Dreifelder- <strong>und</strong> Egartenwirtschaft (Zürich 1902)<br />
Winkler E., Veränderungen der Kulturlandschaft im zürcherischen<br />
Glattal (Mitt. Geogr.-Ethnogr. Ges. Zürich, 1935/36)<br />
Zehntenbeschreibung <strong>Bubikon</strong>, StAZ F IIa 49a (1688)<br />
Zehntenschatzungsrödel Ritterhaus <strong>Bubikon</strong>, StAZ B III 7.7<br />
(1654-1660)<br />
Zehntentabellen der Helvetik, StAZ KU 172 (1799)<br />
Alte Bauernhäuser erzählen<br />
Akten der Landvogtei Grüningen, StAZ A 124/5 (l679)<br />
Bader K. S., Das mittelalterliche Dorf Bd. 1, S. 42, 54 (Graz 1967)<br />
Bevölkerungsverzeichnis <strong>Bubikon</strong>, StAZ E II 211 (17./18. Jh.)<br />
Brandkataster der Kant Gebäudeversicherung, StAZ RR I 272 (ab<br />
1812)<br />
Bühler J. C. (Schuldepüürli), Anno Dazumal, S. 171 (Meilen 1928)<br />
Diplomatar Ritterhaus <strong>Bubikon</strong>, StAZ B I 280, Nr. 381 (1581)<br />
Gerichtsbücher Ritterhaus <strong>Bubikon</strong>, StAZ B VII 7.4 (1779), B VII 7.5<br />
(1788)<br />
Gr<strong>und</strong>protokolle der Herrschaft Grüningen, StAZ B XI Wetzikon<br />
<strong>und</strong> B XI Grüningen (1640-1774); Notariat Grüningen (ab 1775)<br />
Hofbeschreibung <strong>Bubikon</strong>, Notariat Grüningen (1887/88)<br />
Urk<strong>und</strong>en Ritterhaus <strong>Bubikon</strong>, StAZ C II 3 Nr. 479, 480<br />
d(iÖ4i)<br />
Zollinger J., Zürcher Oberländer Riegelhäuser (Wetzikon 1972)<br />
Zürcher Oberländer Harzhäuser (Wetzikon 1972)<br />
Zürcher Oberländer Dorfbilder (Wetzikon 1975)<br />
Hof <strong>und</strong> Garten, Feld <strong>und</strong> Forst<br />
Dienstinstruktion für die Förster im Kanton Zürich<br />
Gesetz betr. das Forstwesen vom 28. 7. 1907<br />
Guyer Julius, Chronik des Hofes Homburg<br />
Hauser Albert, Geschichte der Zürcher Landwirtschaft, in Landwirt<br />
schaft im Industriekanton (Verlag Gut, Stäfa)<br />
Meier Emil, Von der Sichel zum Mähdrescher <strong>und</strong> Ein geschenkter<br />
Tag, Beiträge zur Förderung biol.-dynam. Landwirtschafts<br />
methode 4, 10/81<br />
Müller L, Landwirtschaftliche Berufsausbildung, in Landwirtschaft<br />
im Industriekanton (Verlag Gut, Stäfa)<br />
Protokolle: Gemeinderat <strong>Bubikon</strong> (1901 -1982)<br />
Landw. Berufsschule <strong>Bubikon</strong>-Dürnten-Rüti<br />
(1927-1981)<br />
Landw. Kreisverein Dürnten-<strong>Bubikon</strong>-Rüti<br />
(1903-1941)<br />
Milch- <strong>und</strong> Hüttengenossenschaften<br />
Viehzuchtgenossenschaft<br />
Rebkataster <strong>Bubikon</strong> (1880-1912), Gemeindearchiv <strong>Bubikon</strong><br />
Regionsstatistik Zürcher Oberland, Amt für Raumplanung<br />
Reich Rud., Zürcher Landwirtschaft einst <strong>und</strong> jetzt, Kirchenbote für<br />
den Kanton Zürich (8/82)<br />
Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />
Wittweiler Hch., Staatsförster, Rüti, Aufzeichnungen<br />
Zollinger J., Weinkultur im Oberland, Heimatspiegel 10/81<br />
(Wetzikon)<br />
Spüs <strong>und</strong> Trank<br />
Alte Mühlen<br />
Lehenbücher Kloster St. Gallen 16./17. Jh., Stiftsarchiv St Gallen, LA<br />
Lehenbücher Herrschaft Grüningen, StAZ F I 53 (1429) <strong>und</strong> 82<br />
(1602)<br />
Urk<strong>und</strong>en Kloster Rüti, StAZ C II 12 Nr. 483 (1469)<br />
Urk<strong>und</strong>en Ritterhaus <strong>Bubikon</strong> C II 3 Nr. 211, 220, 225, 249, 253,<br />
367, 566, 842, 854<br />
Urk<strong>und</strong>enregesten Spital Rapperswil (1495), Stadtarchiv Rapperswil<br />
Akten der Landvogtei Grüningen, StAZ A 124/1 (1507)<br />
Diplomatar des Ritterhauses <strong>Bubikon</strong>, StAZ Kat 262 (1514) <strong>und</strong> B I<br />
279(1520,280(1577)<br />
Gr<strong>und</strong>protokolle Grüningen, StAZ B XI Wetzikon (1640-1774)<br />
<strong>und</strong> Notariat Grüningen (ab 1774)<br />
Gerichtsbücher Grüningen, StAZ B VII 15.2 (1648)<br />
Urbar des Ritterhauses <strong>Bubikon</strong>, StAZ F IIa 49a (1688)<br />
Bevölkerungsverzeichnisse <strong>Bubikon</strong>, StAZ E II 211 (17./18. Jh.)<br />
Gerichtsbücher <strong>Bubikon</strong>, StAZ B VII 7.3 (1772)<br />
Gemeindeakten Helvetik, StAZ K II 46 <strong>und</strong> 176 (1800)<br />
Brandkataster der Kant Gebäudeversicherung, StAZ RR I 272<br />
(ab 1812)<br />
Protokoll Bezirksgericht Hinwil vom 31. 5. 1867 (Archiv Bezirks<br />
gericht Hinwil)<br />
Lebensmittel- <strong>und</strong> Gastgewerbe<br />
Die Abschnitte über die Gewerbe- <strong>und</strong> Gastbetriebe basieren auf<br />
Berichten der Inhaber, von früheren Besitzern oder deren Nach<br />
kommen, auf Kaufbriefen <strong>und</strong> den Eintragungen in den Gr<strong>und</strong><br />
büchern im Notariat Grüningen <strong>und</strong> den Brandkatastern im<br />
Gemeindearchiv <strong>Bubikon</strong><br />
Anleitung zum Brotbacken, Rezept aus dem Jahre 1871<br />
Färber Anita, Das Bad Kämmoos, Heimatspiegel Nr. 4/1966 (Wetzi<br />
kon)<br />
Helvetik Akten KII 172, StAZ<br />
Näf Jean, Lebenserinnerungen, Nachberslüüt (private Aufzeichnun<br />
gen)<br />
Protokolle: Gemeinderat, Verzeichnisse der Wirtschaften<br />
1882-1910<br />
Stillstand 1861<br />
Schmid K, Der Freihof zu Wolfhausen<br />
130
Verzeichnis der Tavernen vom 9. 4. 1799, StAZ<br />
der Wirtschaften 1853/58 R 14, StAZ<br />
Zollinger J., Herbergen, Finten <strong>und</strong> Tavernen, Heimatspiegel<br />
5/1981 (Wetzikon)<br />
<strong>Werkplatz</strong>, <strong>Werkstatt</strong> <strong>und</strong> Büro<br />
Verschw<strong>und</strong>enes Gewerbe<br />
Berichte von Gewährsleuten<br />
Bevölkerungsverzeichnisse Dürnten, StAZ E II 700.14 (1634, 1650,<br />
1670, 1683, 1687, 1689,1709)<br />
Bühler J. C, Anno Dazumal, S. 8, 123 (Meilen 1928)<br />
Geschlechterbuch, Deutsches, Bd. V, S. 12 (Hüsser, 1645)<br />
Stillstandsprotokoll <strong>Bubikon</strong>, Pfarrarchiv IV A 9.1 (1712, 1753,<br />
1766)<br />
Für den Bau, Werkstätten <strong>und</strong> Büros<br />
Die Artikel über Baugewerbe, Werkstätten <strong>und</strong> Dienstleistungsbe<br />
triebe beruhen auf Erhebungen bei den Gewerbetreibenden, Alt<br />
eingesessenen, Gr<strong>und</strong>buch- <strong>und</strong> Brandkatastereintragungen.<br />
Näf Jean, Handwerk <strong>und</strong> Gewerbe in <strong>Bubikon</strong> (private Aufzeich<br />
nungen)<br />
Verzeichnis der Gewerbebetriebe 1927, Gemeindearchiv <strong>Bubikon</strong><br />
Von der Heimarbeit zur Industrie<br />
Die Beschreibungen der Fabriken erfolgte aufgr<strong>und</strong> von Betriebsbe<br />
sichtigungen, Besprechungen mit den Firmenleitungen, Prospek<br />
ten <strong>und</strong> Eintragungen in den Gr<strong>und</strong>büchern <strong>und</strong> Brandkatastern.<br />
Braun Rud., Industrialisierung <strong>und</strong> Volksleben (Erlenbach i960),<br />
Sozialer <strong>und</strong> kultureller Wandel in einem ländlichen Industriege<br />
biet (Erlenbach 1965)<br />
Bührer Max, 75 Jahre Elektrizitätsgenossenschaft <strong>Bubikon</strong><br />
EKZ, Unterlagen über Netzbau <strong>und</strong> Stromverbrauch<br />
EW Rüti, Unterlagen über Gasleitungen <strong>und</strong> Gasverbrauch<br />
Hägni O., Die Entwicklung der Zürcher Oberländischen Baumwoll<br />
industrie, Kläuibibliothek Uster<br />
Kläui P., Chronik des Bezirkes Hinwil, 1944<br />
Nussberger P., Chronik des Kantons Zürich, Bd. IV (Zürich 1961)<br />
Pieper Fr., 125 Jahre Maschinenfabrik Ad. Schulthess AG,<br />
Ragionenbuch 00/50/18 StAZ<br />
Strickler G, Verdienstvolle Männer vom Zürcher Oberland (Wetzi<br />
kon 1937)<br />
Mit Karren, Kutsche, Bahn <strong>und</strong> Bus<br />
Alte Landstrassen<br />
Akten des Wegamtes, StAZ AZ A50/1 (1780/81)<br />
Kantonskarte von Joh. Conrad Gyger, 1667<br />
Karte der Strassen zwischen Rüti <strong>und</strong> Feldbach 1828, StAZ S. 330<br />
Karte des Oberamtes Grüningen 1831, StAZ A36<br />
Plan der Strassenprojekte Grüningen-Dürnten 1848, StAZ S. 688<br />
Protokoll der Zivilgemeinde Hof-<strong>Bubikon</strong> S. 83, 142, 167,<br />
Gemeindearchiv <strong>Bubikon</strong><br />
Protokoll der Zivilgemeinde Niederglatt-Wolfhausen (1836)<br />
Gerichtsprotokoll <strong>Bubikon</strong>, StAZ B VII 7.3, S. 227,5, S. 427, 473<br />
(1773)<br />
Gr<strong>und</strong>protokoll Grüningen, StAZB XI Wetzikon 12, S. 228 (1686)<br />
Zollinger J., Auf alten Landstrassen im Zürcher Oberland,<br />
Zeh. Chronik 2/1974<br />
Mit Ross <strong>und</strong> Wagen<br />
Berichte der Bubiker Fuhrhalter<br />
i 25 Jahre Station <strong>Bubikon</strong><br />
Archiv SBB, Zürich<br />
Der Allmann, 1856-1858<br />
Neujahrsblatt der Zürcherischen Hülfsgesellschaft 1863<br />
Frei Walter, Zur Geschichte der Glattalbahn, Kulturgemeinschaft<br />
Uster<br />
Uerikon-Bauma-Bahn<br />
Hürlimann Hch., Gutachten über Verkehrsfragen (1940)<br />
Klasse 3W Kantonsschule Wetzikon, Der vergessene Fortschritt,<br />
Heimatspiegel 5/1977<br />
Neuhaus W., Aus den Annalen der Uerikon-Bauma-Bahn<br />
Protokolle: Gemeinderat <strong>Bubikon</strong><br />
Verkehrsbetriebe Zürcher Oberland<br />
Hess O., Gründung <strong>und</strong> Entwicklung der VZO (Jahrbuch vom<br />
Zürichsee 1964/66)<br />
VZO, Jahresbericht 1982<br />
Post<br />
Bürklikalender 1832<br />
Kreispostdirektion Zürich, Archiv<br />
Protokolle, Gemeinderat <strong>Bubikon</strong><br />
Zollinger J., Forchstrasse, Heimatspiegel 3/1983 (Wetzikon)<br />
131
<strong>Werkplatz</strong>, <strong>Werkstatt</strong> <strong>und</strong> Büro<br />
Die Schmiede im Unteren Rennweg<br />
Verschw<strong>und</strong>enes Gewerbe<br />
Das Leben unserer Vorfahren stand ganz im<br />
Zeichen der Selbstversorgung. In ihr wurzelte so<br />
gar das am weitesten verbreitete, halbbäuerliche<br />
Gewerbe, die Textilverarbeitung. Sie diente ur<br />
sprünglich der Versorgung mit Geweben aus<br />
selbstgezogenem Hanf<strong>und</strong> Flachs. Es ist kein Zu<br />
fall, dass als einer der am frühesten bezeugten<br />
nichtbäuerlichen Berufe derjenige des Leinen We<br />
bers auftritt. 1645 kaufte sich Jacob Hüsser, «der<br />
Leineweber von <strong>Bubikon</strong>» von der Leibeigen<br />
schaft des Ritterhauses los, <strong>und</strong> 1683 hielt sich ein<br />
Conrad Spöri von Berlikon als «Weberknecht» in<br />
Stäfa auf. Von fortgeschrittener Textil-Hausindustrie<br />
zeugt der Berufeines Spindelmachers: 1712<br />
wurde dem übel beleumdeten «Spillenträyer»<br />
Zollinger die Niederlassung in Wolfliausen ver<br />
weigert.<br />
Nicht besser erging es einem Sägenfeiler, der<br />
1753 aus dem Rennweg weggewiesen wurde. Das<br />
bringt uns auf eine weitere Gruppe von Handwer<br />
kern, die Störarbeiter. Die meisten Gewerbetrei<br />
benden arbeiteten nicht bei sich zu Hause, son<br />
dern zogen ihren K<strong>und</strong>en nach. Man hatte die<br />
Näherin, den Schneider, den Sattler, den Wagner<br />
Weber im Ufgänt <strong>und</strong> die Bauernmetzger Vontobel-Heiri<br />
im Barenberg <strong>und</strong> Hottinger im<br />
Rutschberg «auf der Stör». Letzterer wurde sogar<br />
ein Opfer seines Berufes: Er starb an Starrkrampf,<br />
den er sich bei der Schlachtung eines infizierten<br />
Schweines in Wändhüslen zugezogen hatte.<br />
Beliebte Störarbeiter waren auch die Schneider.<br />
Zu diesem Beruf entschlossen sich aber höchstens<br />
körperlich Benachteiligte. «Des Hans Bodmers sei.<br />
Büebli solle zur Schneider profession wegen<br />
seinen schwachen leibes-umständen verdungen<br />
werden», verfügte 1766 die Armenbehörde. Gab<br />
229
es aber etwas zu bauen, dann hatte man den «Mu<br />
rer- Wilhälm» (Zollinger aus dem Bergli) auf der<br />
Stör. Er verdiente wenig <strong>und</strong> bekam von man<br />
chem Arbeitgeber derart schlechtes Essen <strong>und</strong><br />
essigstichigen Most aufgetischt, dass er mehr als<br />
einmal den Brechreiz kriegte. Nicht besser mag es<br />
den Bürdelimachern <strong>und</strong> Feldmausern (Bosshard<br />
in der Heerschären, s Tosche Buebe im Bergli) er<br />
gangen sein.<br />
Schon früh suchten sich Kleinbauern als Taglöhner<br />
einen Nebenverdienst zu sichern. Einzelne<br />
arbeiteten wintersüber als Holzer im Rütiwald<br />
oder als «Eisbrecher» (für die Brauereien) im Egel<br />
see, im Sommer als Heuer <strong>und</strong> Schnitter.<br />
Wilhelm Zollinger im Rutschberg werkte im<br />
Taglohn bei seinem Vetter im Neuhof <strong>und</strong> rüstete<br />
zwischenhinein Kies in der Gemeindegrube.<br />
Seine frühverwitwete Frau half auf dem grossen<br />
Hof von Keller im Barenberg, wohin sie ihren<br />
vierjährigen Buben — den späteren Gemeinderat<br />
Albert Schmucki — Tag für Tag in einem selbstge<br />
bastelten Wägelchen schleppte. Abzüglich den<br />
Unterhalt des Kindes, erhielt sie i Franken Tag<br />
lohn. Zu den «grossen Werken» wie Heuet, Ge<br />
treideernte <strong>und</strong> Streuemahd, kamen auch regel<br />
mässig Heuer aus dem Ybrig hieher. Auch der<br />
grosse Hof Menzi in der Sennschür (jetzt Kölli<br />
ker) hatte regelmässig solche Saisonheuer aus dem<br />
Kanton Schwyz, wie etwa den weitherum be<br />
kannten «Muetethaler Sepp». Auf den stattlichen<br />
Bauernhöfen im Landsacher <strong>und</strong> im Fuchsbühl<br />
halfen Herschmettler Kleinbauern aus. Triebkraft<br />
war neben dem (bescheidenen) Taglohn vor allem<br />
der legendäre Fuchsbühl er «Chrähanen», das<br />
reichliche Schlussmahl der Schnitterzeit.<br />
Wolfhausen <strong>und</strong> Berlikon wandten sich eher<br />
den grossen Bauern- <strong>und</strong> Rebgütern am Zürichsee<br />
zu. 1650 arbeitet Georg Bodmer vom Rennweg<br />
als Schiffmann in Schirmensee <strong>und</strong> ebenso sein<br />
Nachbar Hs. Jakob Hofmann von Oberwolfhausen,<br />
der auch die dortige Taverne gepachtet hat.<br />
Zur gleichen Zeit figurieren Abraham Baumann<br />
vom Rennweg, Jagli Schmid von Lützelsee <strong>und</strong><br />
Hans Hüsser von Oberwolfhausen unter dem gu<br />
ten Dutzend Knechte, die der reiche Feldbacher<br />
Müller Heinrich Bühler eingestellt hat. Als Ar<br />
beitsort ist ferner das Städtchen Grüningen mehr<br />
fach bezeugt.<br />
Gross war die Zahl auswärtiger, wandernder<br />
Handwerker. Alljährlich zweimal kündete sich der<br />
Glaser mit seinem langgezogenen, hellen Ruf<br />
«Glaseeer» schon von weitem an. Ihm auf dem<br />
Fuss folgten die Messerschleifer, Schirm-, Pfan<br />
nen-, Zainen- <strong>und</strong> Geschirrflicker (Beckibüezer),<br />
wobei es gar nicht immer so leicht war, sie von<br />
den ungebetenen Zigeunern zu unterscheiden. Sie<br />
alle brachten einen Hauch der fernen, grossen<br />
Welt in die stillen Bauerngehöfte <strong>und</strong> warteten<br />
mit vielerlei Neuigkeiten auf. Diese Übermittler<br />
rolle war aber vor allem den zahllosen Hausierern<br />
zugedacht. Oft zogen sie familienweise umher,<br />
wie jener Hans Caspar Furrer aus Rüeggshusen,<br />
von dem es 1709 im Bevölkerungsverzeichnis<br />
heisst: «Zucht mit der Haushaltung als ein strumpf<br />
Kremer <strong>und</strong> Tuch Truker der arbeit nach.» Ander<br />
seits kamen fremde Tuchkrämer mit Holzgestel<br />
len am Rücken, die mit Tuchbeigen hochbeladen<br />
waren, in die Gemeinde. Dann ging etwa der Ruf<br />
von Haus zu Haus: «Lueg det, de Millionezeech<br />
chunt wider!» Ein anderer, der Stoffhändler<br />
Brockmann aus Lichtensteig, kreuzte gar mit<br />
einem kleinen Pferdefuhrwerk auf. Ein Begriff<br />
waren auch die «Tuechjude» — meist ältere<br />
Männer mit Stoffballen, die sie unter dem Arm<br />
eingeklemmt trugen <strong>und</strong> die gegen einen Fetzen<br />
Tuch oft nur ein Suppenhuhn einhandelten. Hau<br />
siererinnen verkauften Wäsche aller Art, die sie in<br />
alten, geflochtenen Kinderwagen verstaut hatten.<br />
Eine Hausiererin aus Adetswil wartete gar mit<br />
einem Sprüchlein auf:<br />
«Bäretswil <strong>und</strong> Adetswil<br />
Hinder de Hus <strong>und</strong> Egge<br />
Träged Spitz <strong>und</strong> Bändeli<br />
Und gäbed alls für Wegge.»<br />
Damit eroberte sie weniger die Herzen der<br />
Hausfrauen als diejenigen der Kinder. «Saamefraue»<br />
aus dem Schwarzwald hausierten mit Sä<br />
mereien <strong>und</strong> Setzzwiebeln, «Sägissemanne» aus<br />
dem Tirol mit Sensenblättern <strong>und</strong> Wetzsteinen.<br />
Sie brachten ebenso Abwechslung in den eintöni<br />
gen Alltag früherer Zeiten wie die «Chelemanne»<br />
aus dem Tösstal, der «Chörblimaa» Egli aus Hermatswil<br />
oder der Schuhkrämer Egolf. Auch Küfereien<br />
(Heusser im Dörfli, Schmid in der Feissi)<br />
existierten in unserer Gemeinde. Auf diese Weise<br />
war <strong>Bubikon</strong> nicht nur mit allen nötigen Pro<br />
dukten, sondern auch stets mit willkommenen<br />
Neuigkeiten versorgt. (JZ)<br />
Baugewerbe<br />
Baugeschäft Oetiker, Station<br />
Aus Amerika zurückgekehrt, hatte J. A. Oetiker<br />
in den achtziger Jahren des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
im Areal der Rrma Hotz ein Wohnhaus <strong>und</strong> ein<br />
230
Ökonomiegebäude erworben <strong>und</strong> dort ein Baugeschäft<br />
eröffnet. Arbeiter vermochte er anfäng<br />
lich keine einzustellen. Als «Pflasterbub» half die<br />
Frau aus. Seine Erfindung, Zementsteine, wurde<br />
ihm gestohlen, das heisst die Formen. Er ent<br />
deckte sie wieder im Glamerland, machte sich mit<br />
ein paar kräftigen Burschen dorthin auf <strong>und</strong> er<br />
oberte sie zurück. An Arbeit mangelte es nicht,<br />
denn das Bahnhofquartier war im Entstehen<br />
begriffen, <strong>und</strong> die drei Fabriken von <strong>Bubikon</strong><br />
erweiterten ihre Betriebe.<br />
den Betrieb um Abb<strong>und</strong>halle, Tröcknerei,<br />
Schmiede <strong>und</strong> Dampfanlage. 1930 war die Beleg<br />
schaft auf 130 Mann angewachsen.<br />
Krise <strong>und</strong> Krieg, fehlende Schulung <strong>und</strong> Erfah<br />
rung - der ältere Bruder Armin hatte keine eigent<br />
liche Lehre abgeschlossen - aber auch Sorglosig<br />
keit <strong>und</strong> wachsende Konkurrenz brachten die<br />
Firma in zunehmende Finanznöte. Wohl gelang<br />
Armin Oetiker die Erfindung der Pressspanplat<br />
ten, die heute eine weltweite Bedeutung besitzen.<br />
Doch frassen Pröbelei <strong>und</strong> erste Einrichtungen<br />
Geld <strong>und</strong> Zeit. Der Konkurs war nicht mehr auf<br />
zuhalten. 1952 ersteigerten die Gebrüder Hans<br />
<strong>und</strong> Ernst Schaffer die gesamte Liegenschaft, ver<br />
äusserten aber umgehend die holzverarbeitenden<br />
Teilbetriebe <strong>und</strong> behielten nur noch Schmiede<br />
<strong>und</strong> Lagerplatz zu eigen.<br />
Das Baugeschäft Oetiker im Jahre 1914<br />
Sein Sohn Arnold verlegte das Geschäft 1911<br />
ins Areal an der Ritterhausstrasse <strong>und</strong> baute es zu<br />
einem bedeutenden Generalunternehmen aus mit<br />
Zimmerei, Schreinerei, Sägerei, Maurerei, mit La<br />
gerschuppen <strong>und</strong> Baracke für die Unterkunft der<br />
italienischen Maurer <strong>und</strong> Handlanger. In kurzer<br />
Zeit dehnte sich der K<strong>und</strong>enkreis bis in die Stadt<br />
Zürich aus. Heute kann man sich kaum vorstellen,<br />
dass der Fuhrmann Gabele morgens um drei Uhr<br />
mit dem Doppelstierengespann nach Zürich wegfuhr<br />
<strong>und</strong> gegen Mitternacht wieder heimkehrte.<br />
Grosse Aufträge beim Bau der Gotthardfestung<br />
brachten zusätzliche Arbeit.<br />
Arnold Oetiker 1880-1930<br />
Im Alter von fünfzig Jahren raffte der Tod den<br />
unermüdlichen Bauunternehmer hinweg. Mit<br />
Mühe - die Krise stand auf dem Höhepunkt -<br />
führte die Witwe mit den Bauführern das Ge<br />
schäft weiter, legte jedoch frühzeitig die Zügel<br />
den knapp mündig gewordenen Söhnen Armin<br />
<strong>und</strong> Walter in die Hände. Rasch ergänzten diese<br />
Schaffer AG, Hoch-, Tief- <strong>und</strong> Strassenbau, Kapfweg<br />
Als Bauarbeiter hatte der unternehmungsfreudige<br />
Hans Schaffer im Baugeschäft Bonomo, Dü<br />
bendorf, begonnen, wo er nach wenigen Jahren<br />
zum Maurerpolier befördert wurde. 3 ijährig<br />
kaufte erden «Löwen» in <strong>Bubikon</strong>, behielt jedoch<br />
die Dübendorfer Stelle bei. Da ihm der Arbeits<br />
weg gar lang wurde, nahm er ein Angebot der<br />
Firma Oetiker als Polier an. Doch schon zwei<br />
Jahre darauf- Oetikers hatten gerade keine Arbeit<br />
für ihn — begann er auf eigene Faust zu bauen.<br />
Schopf, Waschküche <strong>und</strong> Gartenwirtschaft dien<br />
ten als Material- <strong>und</strong> Werkzeugmagazin. Vom er<br />
sten Tag an gingen reichlich Aufträge ein. 1947<br />
trat sein jüngerer Bruder Ernst Schaffer-von Dach<br />
in die Firma ein, der eine ähnliche Berufslaufbahn<br />
wie Hans hinter sich hatte. Sie entschlossen sich<br />
zum Bau eines eigenen Geschäftes am Kapfweg<br />
mit Büros, Magazin, Unterkunftsräumen, Gara<br />
gen, Reparaturwerkstätten <strong>und</strong> drei Wohnungen.<br />
Die beiden Brüder bildeten eine Kollektivgesell<br />
schaft. Ernst befasste sich mit dem Strassen<strong>und</strong><br />
Tiefbau, starb jedoch schon im Alter von<br />
52 Jahren.<br />
Nach dem Tode von Hans Schaffer im Jahre<br />
1969 übernahmen die beiden Söhne der verstor<br />
benen Brüder, Hans Schaffer-Corrodi <strong>und</strong> Hans<br />
Rudolf Schaffer-Hofmann, das Baugeschäft, das<br />
sie 1974 in eine Aktiengesellschaft umwandelten.<br />
Mit zunehmender Konjunktur stieg die Zahl der<br />
Mitarbeiter bis auf 160 Mann. Die Rezessions<br />
zeiten der siebziger <strong>und</strong> achtziger Jahre trafen das<br />
Baugewerbe hart, so dass die Belegschaft auf die<br />
Hälfte zusammenschrumpfte.<br />
Dem ersten grösseren Auftrag für Vater Hans<br />
Schaffer, dem Erweiterungsbau der Waschmaschi-<br />
231
Das Baugeschäft Schaffer<br />
am Kapfweg<br />
nenfabrik Schulthess, Wolfhausen, folgten die<br />
Überbauungen im Oberbrüel, im Blumenberg<br />
Wolfliausen, die Blocks der Baugenossenschaft<br />
Buwo, das Pfarrhaus, die Kirchenrenovation von<br />
1957, der Bau der Schulhäuser Spycherwise, Mitt<br />
listberg, Fosberg, der Strassenausbau von Bubi<br />
kon-Wolfliausen <strong>und</strong> <strong>Bubikon</strong>-Kämmoos, nicht<br />
zu vergessen die Tiefbauarbeiten für Kanalisation<br />
<strong>und</strong> Wasserversorgung.<br />
Gr<strong>und</strong>steinlegung beim Bau des Friedheims mit Spengler Landis,<br />
Bauunternehmer Hans Schaff cr, Pfarrer Toggweiler <strong>und</strong> Gemeinde<br />
präsident Paul Hotz<br />
■- - - ." _• :- ■ _ . .<br />
Renovation der Kirche <strong>Bubikon</strong> 193 7<br />
Menzi AG, Bauunternehmung, Bürg<br />
In ähnlichem, wenn auch kleinerem Massstabe<br />
entwickelte sich die Bauunternehmung der Ge<br />
brüder Menzi. In Mollis <strong>und</strong> auf der Pooalp auf<br />
gewachsen, kamen sie mit ihren Eltern <strong>und</strong> sieben<br />
Geschwistern auf den schönen Bauernhof in der<br />
Bürg zu wohnen. Das altehrwürdige, aus dem<br />
Jahre 1689 stammende Riegelhaus gab viel zu re<br />
parieren. Der ältere Bruder Fritz trat ins Bauge<br />
schäft Schaffer ein, wo er das Rüstzeug für seine<br />
spätere Tätigkeit erwarb. Michael, der jüngere,<br />
war als Güterarbeiter <strong>und</strong> bis zur Gründung des<br />
eigenen Geschäftes in der Speditionsabteilung der<br />
Schulthess AG in Wolfhausen tätig.<br />
Mit einfachen Mitteln begannen die beiden<br />
Brüder Umbauten vorzunehmen. 1964 hatte Fritz<br />
232
ekannt. Von ihrem Können zeugen auch die ge<br />
lungenen Renovationen des 1979 abgebrannten<br />
Riegelhauses in der Bürg <strong>und</strong> des Kunzenhauses<br />
in Oberwolfhausen.<br />
Gemeinschafts-Luftschutzanlagean der Wihalde, 1972 erbaut<br />
Menzi ein Einfamilienhaus in der Pösch zu erstel<br />
len. Das war der Startschuss zur Gründung der<br />
Firma Menzi. 1981 wurde diese in eine AG um<br />
gewandelt. Die Verbindung mit Architekt W. Kel<br />
ler in Hombrechtikon brachte bald grössere Auf<br />
träge zu Quartierüberbauungen in der Gemeinde<br />
sowie in Oberdümten, Wald, Uerikon, Mönchal<br />
torf <strong>und</strong> Hadlikon. Aus dem Zweimannbetrieb ist<br />
heute ein solcher mit 17 Mitarbeitern geworden.<br />
Die Saisonkräfte stammen seit Jahren aus Portu<br />
gal<br />
Ḋie Menzi AG ist nicht nur durch die Neubau<br />
ten, sondern auch durch ihre Isolationsarbeiten<br />
Akkordanten <strong>und</strong> Unternehmer<br />
In der Erzählung «Brändli Felix» beschreibt<br />
J. C. Bühler einen sonderlichen Bauunternehmer<br />
(Band I, Seite 170). Bis vor wenigen Jahren waren<br />
ansässige Maurer auf eigene Rechnung tätig, so<br />
Jakob Ghilardi <strong>und</strong> Walter Schwarz in Wolfhau<br />
sen, auch solche, die ihre Unternehmung nach<br />
kurzer Zeit wieder aufgaben. Robert Honegger in<br />
der Sennschür marschierte täglich mit Schaufel<br />
<strong>und</strong> Pickel, den Rucksack mit Zwischenverpfle<br />
gung gepackt, zum Drainieren ins Ried oder zum<br />
Aushub von F<strong>und</strong>amenten, Kanalisations- <strong>und</strong><br />
Wasserleitungsgräben. Steinhauerarbeiten be<br />
sorgte J. J. Knecht auf der Station.<br />
Auch heute bestehen Einmannbetriebe, wie<br />
z.B. die Baggerunternehmung des Hans Rüegg in<br />
Oberwolfhausen, der 1978 von Hinwil in unsere<br />
Gemeinde zog. Mit einer Sumpfausrüstung <strong>und</strong><br />
zwei Baggern ist er bald bei Drainagen, Kanalisa<br />
tions- <strong>und</strong> Werkleitungsgräben oder bei der<br />
Pflege von Naturschutzgebieten beschäftigt.<br />
Zur Baubranche gehört auch das Betonwarenge<br />
schäft des Arthur Spring im Haberain. Der Ursprung<br />
des Unternehmens ist auf eine Basler Kaminhutfabrik<br />
zurückzuführen. Der jetzige Besitzer ver<br />
treibt seit 1966 Kaminaufbauten <strong>und</strong> Gartengrills<br />
an Baugeschäfte <strong>und</strong> Dachdecker in der ganzen<br />
Schweiz.<br />
Isolationsarbeiten in der Breitenmatt, Oberdümten<br />
De Menelik (Ein Zeitbild zu Beginn des 20.Jh.)<br />
En bs<strong>und</strong>ers tifige Italiäner — me hat em nu de<br />
Menelik gsäit — hat bim Buumäischter Oetiker im<br />
Akkord gschaffet. Wo d Wasserläitig is Doorf iezoge<br />
worde ischt, hat er bim Tokter Jäggi en<br />
Graabe uuftaa. Amene Morge hat der Arnold Oe<br />
tiker uf em Kontrollgang gsee, dass de Menelik<br />
scho vill wyter gsy ischt, als er tankt hat. Druuf<br />
ischt der Oetiker bim Beck Wäber ykeert, hat mit<br />
em Tokter Jäggi, wo grad am Znüüniässe gsy isch,<br />
aafää sprööchle <strong>und</strong> über da Risezapfe chlaage, wo<br />
de Menelik verdieni: «Me sott da Chrampfer echli<br />
chönne brämse»! «Daas ischt käis Probleem»,<br />
mäint de Tokter, gaat häi <strong>und</strong> chunnt gly mit<br />
emene Pülverli zrugg. Zum Beck Wäber säit er:<br />
«Gönd iez in Chäler abe, rüefed em Menelik <strong>und</strong><br />
büütet em es Glaas Wy aa, tuend aber zeerscht das<br />
Pülverli i sys Glaas ine.»<br />
De Menelik hat sich nüd lang la bitte <strong>und</strong> hat<br />
mit em Beck Wäber aagschtoosse. «Proscht! Ex!<br />
233
Na äis zum Abeschpüele», hat de Wiirt glachet.<br />
Und scho ischt de Menelik wider a d Arbet grännt.<br />
Nach e paar Minute schüüsst er zum Graabe uus<br />
<strong>und</strong> verschwindt hinder s Wäbers Schüür. Chum<br />
hat er d Arbet wider uufgnaa, häts i sym Buuch vo<br />
nöiem aafää rumoore. En Satz zum Graabe uus, is<br />
hööch Graas <strong>und</strong> abeghuuret! Ais ums andermaal.<br />
I der Wiirtschaft aber händ die drey Verschwoorene<br />
hinderem Vorhang de Puggel voll glachet,<br />
<strong>und</strong> de Buumäischter hat grinset: «Hut chunnt de<br />
Menelik uf en maagere Akkord.»<br />
Beispiel der Zimmermannskunst von Hans<br />
Thommen sind Empore <strong>und</strong> Kanzeltreppe in der<br />
Kirche <strong>Bubikon</strong>.<br />
Sägereien, Zimmereien, Schreinereien, Innenausbau<br />
Wo heute der Geschäfts- <strong>und</strong> Wohnkomplex<br />
zur Frohburg in Wolfhausen steht, klebte einst am<br />
Hang das Einfamilienhäuschen des «Buume-<br />
Hööch», <strong>und</strong> am Fusse des Hügels ratterte die Sä<br />
gerei seines Sohnes Robert noch bis in die fünfzi<br />
ger Jahre, einer der ersten elektrisch angetriebe<br />
nen Gewerbebetriebe, gekennzeichnet durch das<br />
um einen Birnbaum herumgebaute Dach.<br />
Die Aufteilung des Baugeschäftes Oetiker<br />
1952 rief gleich drei neuen Firmen: Säger Stauffacher<br />
erwarb die Sägerei, stattete sie mit einem<br />
Vollgatter aus <strong>und</strong> führte den Betrieb mit drei Ar<br />
beitern <strong>und</strong> zwei Aushilfen fort. Die Stämme be<br />
zieht er aus den Waldungen der Umgebung <strong>und</strong><br />
beliefert Zimmerleute, Schreiner, Bauunterneh<br />
mer <strong>und</strong> Landwirte mit Balken, Brettern <strong>und</strong> Lat<br />
ten.<br />
Abb<strong>und</strong>halle von Zimmermeister Tlwmmen, Station<br />
Noch vor dem Zusammenbruch der Firma<br />
Oetiker setzte sich Schreinermeister Johannes<br />
Stünzi von derselben ab <strong>und</strong> gründete ein eigenes<br />
Unternehmen an der Tafleten. Er verlegte sich auf<br />
den Fensterbau nach dem eigenen Patent «Rigla».<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> altershalber verkaufte er die Fa<br />
brik 1974 an die Familien-AG Sörensen, die aus der<br />
Schreinerei des Otto Sörensen in der Altstadt Zü<br />
rich hervorgegangen war. Der Bubiker Betrieb<br />
wurde 1978 umgebaut <strong>und</strong> als Zweigstelle des<br />
Hauptgeschäftes von Zürich-Hirslanden geführt.<br />
Die Belegschaft zählt zehn Mann. Der Entwick<br />
lung von Schall- <strong>und</strong> Wärmeisolation wird<br />
grösste Beachtung geschenkt. Eine Spezialität ist<br />
der Einbau von historisch getreu angefertigten<br />
Fenstern in Altbauten. Als Musterbeispiel diene<br />
das Amthaus in Rüti.<br />
Sägerei Stauffacher, Station, Holzlager<br />
Zimmermeister Hans TJwmmen kaufte Zimmerei<br />
<strong>und</strong> Schreinerei Oetiker auf. Er hatte in dieser<br />
Firma als Polier gearbeitet. Anfänglich führte er<br />
das Geschäft allein; bei Abb<strong>und</strong>arbeiten half oft<br />
seine Frau. 1980 trat sein ältester Sohn Peter Zim<br />
merei <strong>und</strong> Bauschreinerei mit einer Belegschaft<br />
von drei Mann an. Wenn auch viele Arbeiten<br />
auswärts erledigt wurden, so stammen doch die<br />
meisten Aufträge aus der Gemeinde selbst. Ein<br />
Fensterfabrik Sörensen, Tafleten<br />
Vierseiten-Hobelmaschine mit Absaugvorrichtung<br />
Die übrigen Gewerbebetriebe für das Bau<br />
wesen werden in der nachfolgenden Übersicht<br />
vorgestellt.<br />
234
Firma<br />
von Gunten Hans<br />
Zimmerei <strong>und</strong><br />
Schreinerei,<br />
Wolfhausen<br />
Gründungsjahr Belegschaft Entwicklung<br />
1934 6-! Der in der Krisenzeit im Keller der alten Sennhütte Wolfliausen<br />
eingemietete Betrieb wurde in die Liegenschaft «Lumpenmeier»<br />
verlegt <strong>und</strong> 1966 durch einen Anbau erweitert. Seit 1971 sind die<br />
modernisierte Zimmerei <strong>und</strong> Schreinerei in Händen der zweiten<br />
Generation.<br />
f<br />
*<br />
&=JK<br />
Bau des Dachstockes der Zimmerei von Gunten, Wolfliausen<br />
Krebs Arthur<br />
Normbau<br />
Rennweg, Wolfhausen<br />
1952 6 — 9 Aus der einstigen Schreinerei entstand ein Spczialbetrieb für Bauteile<br />
wie Fenster, Türen <strong>und</strong> besondere Vorrichtungen an landwirtschaft<br />
lichen Bauten. Als nächstes wurde ein Rasterbausystem entwickelt,<br />
welches hauptsächlich zum Bau von preisgünstigen Wohnhäusern in<br />
Entwicklungs- <strong>und</strong> Erdbebengebieten dient.<br />
Normhausbau von A. Krebs<br />
235
Firma<br />
Iten Max<br />
Schreinerei<br />
Geissberg, Wolfhausen<br />
Gründungsjahr Belegschaft Entwicklung<br />
1954 Innenausbau, Verlegen von Teppichen <strong>und</strong> Erstellen von Gipsdecken<br />
sind die Haupttätigkeiten. Grössere Arbeiten wurden in mehreren<br />
Migros-Läden ausgeführt.<br />
Brunner Alfreds Erben l9s8<br />
Schreinerei<br />
Kämmoos<br />
Im Schopf des väterlichen Heimwesens hatte der junge Wagner <strong>und</strong><br />
Küfer Alfred Brunner eine <strong>Werkstatt</strong> eingerichtet. 1963 verlegte er<br />
sich auf Bauschreinerei <strong>und</strong> Küchenbau <strong>und</strong> baute das grosse<br />
Schreinereigebäude an der Kämmoosstrasse. Nach seinem frühen<br />
Tode führte die Witwe das Geschäft mit Hilfe von zwei Arbeitern<br />
weiter. Die jüngste Arbeit ist der Innenausbau des «Löwen».<br />
NäffMax<br />
Kücheneinrichtungen<br />
Aubrigstrasse,<br />
Wolfhausen<br />
1970 Das Büro in seinem Einfamilienhaus verlegte er 1977 ins Gr<strong>und</strong>tal.<br />
Er vertreibt die in St.Gallen fabrizierten Küchen- <strong>und</strong> Badezimmer<br />
einrichtungen in der ganzen Schweiz.<br />
Schwabenbauer Wolf gang J98]<br />
Schreinerei<br />
Wolfhausen<br />
Nach der Schreinerlehre in Deutschland fand er Arbeit in der<br />
Schweiz. Küchen- <strong>und</strong> Inneneinrichtungen sind seine Spezialitäten<br />
wie auch Restaurationen.<br />
Bahner Ulrich<br />
Schreinerei,<br />
Hüebli, Wolfhausen<br />
1982 Bauschreinerei <strong>und</strong> Innenausbau in nächster Umgebung sind die<br />
Tätigkeitsgebiete des neuesten Bauschreinerei-Unternehmens.<br />
Dachdecker, Spengler, Installateure<br />
Mit Ausnahme von Friedrich Rehm, der Blech<br />
waren fabrizierte, <strong>und</strong> Klempner Hornberger im<br />
Dörfli fehlte es bis 1922 an solchen Berufsleuten<br />
in unserer Gemeinde. Ziegel konnten zwar im<br />
Barenberg bezogen werden.<br />
Dort hatte 1831 Ziegler Fritschi knapp über der<br />
Kantonsgrenze eine Kalk- <strong>und</strong> Ziegelbrennerei<br />
gebaut, weil er von der zürcherischen Regierung<br />
keine Baubewilligung erhalten konnte. Den<br />
Lehm holte man in der Schwarz <strong>und</strong> den Kalk an<br />
der Zell beim Egelsee. Da während des Winters<br />
kein Lehm gegraben wurde, stellte man den Be<br />
trieb auf Seilerei um. Fuhren bis zu tausend <strong>und</strong><br />
mehr Ziegeln, von «Kämistei», Setzplatten <strong>und</strong><br />
Kalk erfolgten ins Oberland, an beide Seeseiten<br />
<strong>und</strong> bis nach Zürich.<br />
Das Barenberghaus auf'der sanktgallisch-zürcherischen Grenze.<br />
Rechts die alte Ziegelhütte, links die Mauer mit der Nische fur die Wachtposten<br />
236
Firma Gründungsjahr Belegschaft Entwicklung<br />
Brunner Hans<br />
Bedachungen<br />
Sunnegarte, <strong>Bubikon</strong><br />
1947 6-7 Der Sohn von Dachdecker Johannes Brunner in Rüti eröffnete ein<br />
eigenes Geschäft bei der Station <strong>Bubikon</strong>, verlegte es aber in das<br />
neue Geschäftshaus im Sunnegarte. 1973 wurde der Betrieb von der<br />
dritten Generation in eine AG umgewandelt. Ausgeführte Gross<br />
überdachungen sind diejenige der Kunsteisbahn Kloten, die Neube<br />
dachung der nach dem Brande von 1970 wiederaufgebauten Kirche<br />
<strong>und</strong> des Schlosses Grüningen sowie die Eternit-Fassadenverkleidung<br />
des Einkaufszentrums Sonnenhof, Rapperswil.<br />
Dachdeckerarbeit in Obcrwolfliaiisen<br />
Landis Hans<br />
Bauspenglerei<br />
Sanitärinstallationen<br />
Dörfli, <strong>Bubikon</strong><br />
1922 3-4 Vater Landis hatte eines der Reihenhäuser bei der Kirche mit einer<br />
Butik über dem Durchgang des Kirchweges von Spengler Horn<br />
berger gekauft. 1932 baute er eine freistehende <strong>Werkstatt</strong> auf der<br />
Nordseite des Hauses. Als damals alleiniger Spengler in der Ge<br />
meinde verlegte er Wasser- <strong>und</strong> Kanalisationsleitungen, installierte<br />
die Wasserversorgung in Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshäusern <strong>und</strong> baute<br />
Blechdächer <strong>und</strong> Dachrinnen. 1959 übernahm sein Sohn Hans den<br />
Betrieb.<br />
Peterer Josef<br />
Spenglerei<br />
Sanitärinstallationen<br />
Berlikon, Wolfliausen<br />
1962 Überbauungen <strong>und</strong> Infrastruktur der aufstrebenden Gemeinde ver<br />
langten nach einer weiteren Spenglerei. Zu einem festlichen Emp<br />
fang gab die Erringung der Silbermedaille durch den 20jährigen<br />
Sohn am internationalen Berufswettbewerb von 1981 in Atlanta,<br />
USA, Anlass.<br />
Josef Peterer jun., der Gewinner der Silbermedaille<br />
an der «Berufsolympiade» in Atlanta, USA<br />
237
Firma<br />
Hintermann Paul<br />
Spenglerei<br />
Bühlhof, Wolfhausen,<br />
<strong>Werkstatt</strong> in Tann<br />
Gründungsjahr Belegschaft Entwicklung<br />
1970 Spengler Hintermann hat in Tann eine <strong>Werkstatt</strong> gemietet. Die<br />
Haupt-K<strong>und</strong>schaft stammt aus der Gemeinde <strong>Bubikon</strong>.<br />
Keller Paul<br />
1980 Der junge Handwerker befasst sich mit Hausspenglerarbeiten <strong>und</strong><br />
Spenglerei<br />
Blitzschutzeinrichtungen.<br />
Kramenweg, Wolfliausen<br />
Winkler u. Baier AG 1966 Der Firmensitz ist Stäfa, ein Ersatzlager befindet sich in Oetwil a. S.<br />
In Berlikon besteht die Servicestelle, wo die Vorfabrikation von Er<br />
satzteilen für Ölheizungen erfolgt.<br />
Kälte <strong>und</strong> Klima AG<br />
Wolfhausen<br />
Kamm Peter<br />
Tankrevisionen<br />
Oberwolfhausen<br />
1967 Die Firma unter der Leitung von Hch. Barth, Rud. Wengcr <strong>und</strong><br />
L. Oriet befasst sich mit der Planung <strong>und</strong> Installation von Lüftungs<br />
<strong>und</strong> Klimaanlagen. Neue Perspektiven eröffnen sich in der Zukunft<br />
durch Erstellung von Wärmerückgewinnungsanlagen <strong>und</strong> die Ver<br />
wendung von Alternativ-Energien.<br />
1971 Das Tätigkeitsgebiet besteht zur Hauptsache aus Revisions- <strong>und</strong> An<br />
passungsarbeiten an Öltanks im Zürcher Oberland <strong>und</strong> im Seebezirk.<br />
Schmiede, Schlosser, Elektriker<br />
Zum Auftakt dienen einige Aufzeichnungen<br />
aus dem Hauptrechenbuch von Rudolf Hottinger,<br />
Schmied im Häusli:<br />
1850 März 14 1 Zweispiz <strong>und</strong> 1 Grubhauen gespizt<br />
3Rp-<br />
März 19 1 Ax(t) geschlifen<br />
6Rp.<br />
1852 Juni 28 1 Neu Heugabelzingge<br />
42 Rp.<br />
1853 Septb 28 1 Ochs 3 Neu Eisen aufgeschlagen 1.40 Fr.<br />
1856 Apprill 16 an 1 Eggen 24 zahn (Zähne), 3 Neu<br />
Ringli <strong>und</strong> 24 Negel (Nägel)<br />
9.15 Fr.<br />
1857 Mai 22 1 Waldsagen gefielt 45 Rp-<br />
1858 Mai 5 Neues Thentoor u. Ballenbeschläge,<br />
Pehenk u. Kloben mit Schruben u. negel 38.45 Fr.<br />
Die Schlossereien sind alle aus ehemaligen<br />
Schmieden hervorgegangen: die Schlosserei Zol<br />
linger aus der einstigen Dorfschmiede des Paul<br />
Hitz, vormals Friedrich Honegger resp. Jean<br />
Honegger; die Kunstschlosserei Wismer aus der<br />
Schmiede des Fritz Lamprecht, vormals Rudolf<br />
Schönenberger; der Betrieb des Walter Buch<br />
mann im Rennweg aus der Schmiede seines<br />
Vaters Fritz Buchmann. Vollkommen verschwun<br />
den sind die Huf- <strong>und</strong> Wagenschmieden in Oberwolfhausen<br />
(Paul Müller), in der Brandlen<br />
(Rudolf Schönenberger) <strong>und</strong> im Hüsli (Rudolf<br />
Hottinger). Einst beschlugen die Huf- <strong>und</strong><br />
Wagenschmiede auf der offenen Schmiedebrücke<br />
Pferde, Ochsen <strong>und</strong> Kühe, zogen die erhitzten Ei<br />
senreifen auf die Räder <strong>und</strong> schmiedeten Werk<br />
zeuge. Stets roch es nach verbranntem Horn,<br />
dröhnte der Amboss oft schon morgens um vier<br />
Uhr, flammte bläulich das Kohlenfeuer in der<br />
Esse, zischte das Wasser in der Stande auf, wenn<br />
die rotglühenden Eisen abgelöscht wurden. Als<br />
Pferdezug <strong>und</strong> Ochsengespann den Lastwagen<br />
<strong>und</strong> Traktoren weichen mussten, stellten die<br />
Schmiede auf Reparaturarbeiten an landwirt<br />
schaftlichen Maschinen <strong>und</strong> auf die Bauschlosse<br />
rei um.<br />
Die wohl älteste Schmiede unserer Gemeinde<br />
mag diejenige im Rennweg gewesen sein. In den<br />
Gr<strong>und</strong>büchern des Notariates Grüningen ist der<br />
Verkauf der ehehaften Schmiedegerechtigkeit von<br />
Martini 1793 der Geschwister Weber an den Ge<br />
Schmied Honegger <strong>und</strong> Geselle Eugen Kläusli mit einem neu<br />
erstellten Jauchefass (ca. 1920)<br />
238
meinderath Jakob Weber vermerkt. 1868 hielt Al<br />
bert Buchmann Einzug im Rennweg. 1899 finden<br />
wir seinen jüngsten Sohn Fritz als Inhaber. Das<br />
Schmiedehandwerk hatte er seinem Vater «abge<br />
guckt». Schwere Zeiten hatte dieser in der Krise<br />
der dreissiger Jahre durchzustehen, da viele ver<br />
schuldete Bauern zu Sanierungen gezwungen wa<br />
ren, so dass er bis zu 90% von den ausstehenden<br />
Rechnungen abschreiben musste. 1948 trat sein<br />
Sohn Fritz die Schmiede an, die er in eine Bau<br />
schlosserei umwandelte. Der initiative, tüchtige<br />
Fachmann wurde 1959 vom Starkstrom erschla<br />
gen, als er Arbeiten an einer Trafostation aus<br />
führte.<br />
•luuR-'^-^W*<br />
Alte Schmiede in der Brandlen<br />
■»^■iirv'SjS**<br />
Firma<br />
Buchmann Walter<br />
Schlosserei<br />
Rennweg, Wolfliausen<br />
Gründungsjahr Belegschaft Entwicklung<br />
1959 Nebst den allgemeinen Schlosserarbciten fertigt W. Buchmann<br />
Grillgeräte an.<br />
Zollinger Ferdinand<br />
Schlosserei <strong>und</strong><br />
Metallbau<br />
Dörfli, <strong>Bubikon</strong><br />
1951 4 — 6 Stahl-, Metall- <strong>und</strong> Chromstahl- sowie allgemeine Schlosserarbciten<br />
im Hausbau, für Industrie, Gewerbe <strong>und</strong> Landwirtschaft sind die<br />
Hauptzweige von Schlossermeister Zollinger, ausgeführt im Zürcher<br />
Oberland <strong>und</strong> Umgebung.<br />
Wismer Julius <strong>und</strong> Sohn >97o<br />
2 — 3 Das um die Jahrh<strong>und</strong>ertwende in der Stadt Zürich aufgebaute Ge<br />
schäft wurde nach <strong>Bubikon</strong> in die ehemalige Schmiede des F. Lamp<br />
recht verlegt. Fenstergitter, Gartenhäge usw. finden Absatz im Ober<br />
land, in Zürich, im Liinmattal, Toggenburg <strong>und</strong> am See.<br />
Kunstschlosserarbeit von P. Wismer<br />
Dürr Hermann<br />
Unternehmungen<br />
Ebmatt, <strong>Bubikon</strong><br />
1951 Die Hrma beliefert den Fachhandel mit Kunstschmiede- <strong>und</strong> Haus<br />
haltartikeln, unter anderen Sequin-Dormann in Zürich <strong>und</strong> die Glas<br />
halle Fäh in Rapperswil.<br />
239
Ein Berufsbild aussergewöhnlicher Art ist das<br />
jenige von Elektriker Oskar Wirz, der nach dem<br />
Ersten Weltkrieg das einzige private Unterneh<br />
men der Elektrobranche im Bezirk Hinwil grün<br />
dete. O. Wirz trat nach der Sek<strong>und</strong>ärschule bei<br />
Schlossermeister Wilhelm Knecht auf der Station<br />
in die Lehre, nahm dann 1910 eine Arbeitsstelle<br />
bei der Elektrogesellschaft Baden an, wo er in die<br />
Montage von Freileitungen eingeführt wurde.<br />
Nach drei Jahren wechselte er zur Elektrofirma<br />
Mauerhofer in Bern, betätigte sich mit Hausin<br />
stallationen <strong>und</strong> kam 1918 zum EW Stäfa. Nach<br />
weiteren zwei Jahren war er im Transformato<br />
ren-Stationsbau beim EW Wetzikon tätig. Mit<br />
Onkenkursen bildete er sich autodidaktisch wei<br />
ter <strong>und</strong> erwarb sich den Meistertitel. 1924 machte<br />
er sich selbständig, bezog eine <strong>Werkstatt</strong> bei sei<br />
nem Lehrmeister Knecht. Er baute 1929 an der<br />
Bahnhofstrasse sein Eigenheim mit <strong>Werkstatt</strong> <strong>und</strong><br />
Laden. Die Elektrifizierung unserer Gemeinde,<br />
von Gossau <strong>und</strong> Teilen anderer Nachbargemein<br />
den geht auf Oskar Wirz zurück.<br />
Firma<br />
Gründungsjahr Belegschaft Entwicklung<br />
Frauchiger AG 1962 85 Die Firma Frauchiger hat ihren Hauptsitz in Gossau. Sie gliedert sich<br />
in vier autonome Firmen (<strong>Bubikon</strong> mit 10 Mitarbeitern, Gossau,<br />
Grüningen <strong>und</strong> Wetzikon). Die hiesige Firma, vormals O. Wirz, be<br />
fasst sich speziell mit Telefon- <strong>und</strong> Schwachstrom-, Heizungs- <strong>und</strong><br />
Kraftstromanlagen, Beleuchtungen sowie Trafostationsbau <strong>und</strong> Ver<br />
kabelungen. Grossarbeiten wurden z. B. im Schlachthof <strong>und</strong> in der<br />
Kezo Hinwil, in Migrosgeschäften, im Schlössli Octwil, Spital Wet<br />
zikon <strong>und</strong> verschiedenen Industriebetrieben ausgeführt. Dem Lehr<br />
lingswesen wird besondere Beachtung geschenkt.<br />
Elektro-Netzbau AG<br />
W. Hermann<br />
Ebmatt, <strong>Bubikon</strong><br />
1965 W. Hermann hat das von Elektriker Rhyner gegründete Geschäft<br />
übernommen. Das Unternehmen projektiert <strong>und</strong> erstellt Freileitun<br />
gen, Kabelstränge, Schalt-<strong>und</strong> Transformatorenstationen sowie An<br />
lagen der öffentlichen Beleuchtung. W. Hermann bearbeitete bei der<br />
Ortsplanung die Energieversorgung Bubi kons.<br />
Equipe von O. Wirz beim Freileitungsbau<br />
auf der Pommern um 193 0<br />
240
Maler, Gipser, Platten leger<br />
Firma<br />
Gründungsjahr Belegschaft Entwicklung<br />
Grätzer Ernst 1961 Der Ursprung dieses Betriebes geht auf Löwenwirt E. Weiss zurück,<br />
der seine <strong>Werkstatt</strong> an den Gesellen Emil Mäder abtrat. 1929 baute<br />
dieser zwischen Ufgänt- <strong>und</strong> Dorfstrasse ein Eigenheim mit Malcrwerkstatt.<br />
Nach seinem Tode führte sein Mitarbeiter Ernst Grätzer<br />
den Betrieb weiter. Eines Hüftleidens wegen beschränkt er sich im<br />
mer mehr auf Innenarbeiten <strong>und</strong> Bauernmalerei.<br />
Furrer Richard<br />
Maler- <strong>und</strong><br />
Tapezierergeschäft<br />
Giessen, <strong>Bubikon</strong><br />
1963 2-3 Als damals jüngster selbständiger Maler der Schweiz gründete cr<br />
seine eigene Firma. 1967 gliederte er dem Betrieb ein Farbenfachge<br />
schäft an. Nach der Übersiedlung von der Tafleten in das neu erstellte<br />
Einfamilien- <strong>und</strong> Geschäftshaus im Giessen rief er eine Bauernmalcreischule<br />
ins Leben. Maler- <strong>und</strong> Tapeziererarbeiten werden in Sied<br />
lungen <strong>und</strong> Schulhäusern ausgeführt. Besonders zu erwähnen sind<br />
Renovationsarbeiten am Gemeindehaus <strong>Bubikon</strong>. Seit 1967 leistet er<br />
wertvolle Dienste als Experte bei Lehrlingsprüfungen.<br />
Im Kurs für Bauernmalerei bei Richard Furrer<br />
(Kursleiter A. K. Ulmschneider)<br />
Usseglio AG<br />
Gipsergeschäft<br />
Widenswil<br />
1953 15-H Während der Hochkonjunktur beschäftigte N. Usseglio bis zu 50<br />
Leute. Der K<strong>und</strong>enkreis erstreckt sich vom See bis ins Tösstal. Ausser<br />
den Gipserarbeiten in verschiedensten Quartierüberbauungen sind<br />
erwähnenswert: Spital Wetzikon, Zellweger Uster, Geberit AG Jona,<br />
Maschinenfabrik Sulzer Rüti, die neuen Schulhäuscr in <strong>Bubikon</strong>,<br />
Rüti, Uster <strong>und</strong> Rapperswil sowie die Kirchenrenovation <strong>Bubikon</strong><br />
von 1957. Seit einigen Jahren unternimmt die Firma Usseglio auch<br />
Fassadenisolationen <strong>und</strong> vermietet Baugerüste.<br />
Fassadenverkleidung am Block von N. Usseglio in der Mooswies<br />
241
Firma<br />
Nitz Horst<br />
Serigraph<br />
Kämmoos<br />
Wirz Hans Ulrich<br />
Keramische<br />
Plattenbeläge<br />
Tafleten, <strong>Bubikon</strong><br />
Gründungsjahr Belegschaft Entwicklung<br />
1973 H. Nitz lernte den Berufeines Serigraphen (Schriftenmaler) in Ber<br />
lin, fand anfangs der sechziger Jahre Arbeit im Kanton Zürich <strong>und</strong><br />
machte sich in <strong>Bubikon</strong> selbständig. Malerarbeiten von H. Nitz fin<br />
den sich an der Mehrzweckhalle, am Riegelbau Künzli im Neuhaus,<br />
in mehreren Überbauungen <strong>und</strong> im besonderen am 1982 renovier<br />
ten Gasthof Löwen.<br />
1962 Als Sohn von Elektriker O. Wirz baute er seine <strong>Werkstatt</strong> im Block<br />
seines Vaters im Erspel ein, verlegte sie dann aber nach der Tafleten.<br />
Plattenbeläge für Küchen <strong>und</strong> Badezimmer sowie Mosaikböden sind<br />
die vorwiegenden Arbeiten, beispielsweise in den Schulhäuscrn von<br />
<strong>Bubikon</strong> <strong>und</strong> Tann, im Kreisspital Rüti <strong>und</strong> verschiedenen Überbau<br />
ungen.<br />
Architektur- <strong>und</strong> Ingenieurbüros<br />
Bis vor zwei Jahrzehnten wohnte in unserer<br />
Gemeinde kaum ein Architekt oder Ingenieur, an<br />
entsprechenden Büros fehlte es vollkommen;<br />
heute sind es deren fünf.<br />
Ingenieur Urs Hürlimann, seit 1973 in der Ge<br />
meinde tätig, verlegte sein Vermessungs- <strong>und</strong> In<br />
genieurbüro zweimal, von der Gemeindekanzlei<br />
an die Ritterhausstrasse <strong>und</strong> 1980 in die ehema<br />
lige Arztpraxis von Dr. P. Lietha. U. Hürlimann<br />
befasst sich mit statischen Berechnungen, Eisen<br />
betonkonstruktionen, Vermessungen, Planungen<br />
<strong>und</strong> Quartiererschliessungen, so in Rüti, Ober<br />
wolfhausen <strong>und</strong> im Industriequartier Wolfhausen.<br />
Er führt das Baubüro unserer Gemeinde <strong>und</strong> ist<br />
Mitglied der Ortsplanungskommission. Er be<br />
schäftigt vier Fach- <strong>und</strong> drei Aushilfskräfte. 1982<br />
schloss das Ingenieurbüro Hürlimann die Gr<strong>und</strong><br />
buchvermessung der Baugebiete <strong>Bubikon</strong>s ab.<br />
Das Ingenieurbüro Wagner im Gr<strong>und</strong>tal ist vor<br />
wiegend für Planung <strong>und</strong> Ausführung von Klima<strong>und</strong><br />
Lüftungsanlagen zuständig. P. Wagner er<br />
stellte die Solaranlage für das Hallenbad des<br />
Schulhauses Bergli.<br />
In Wolfliausen betreibt Roland Luginbühl seit<br />
1978 ein Architekturbüro. Hauptaufgabe sind<br />
Neu- <strong>und</strong> Umbau von Wohnhäusern. Erstmals<br />
wird durch sein Büro in diesem Jahr ein mit passi<br />
ver Sonnenenergie beheiztes Haus realisiert. Die<br />
Gemeinde übertrug ihm in den letzten Jahren den<br />
Bau der Mehrzwecklialle Spycherwise sowie ver<br />
schiedene Schulhausrenovationen in <strong>Bubikon</strong><br />
<strong>und</strong> Wolfhausen.<br />
Im Parterre des Wohnblocks von Bäckermeister<br />
Rutz haben die Architekten Kägi <strong>und</strong> Huber ihr<br />
Büro eingerichtet. In unserer Gemeinde sind sie<br />
durch den Umbau des Cafe Rutz, die Restauration<br />
des Gemeindehauses <strong>und</strong> den Neubau des 12-<br />
Familien-Hauses Sunnebergstrasse 2 —4 in Wolf<br />
hausen bekannt.<br />
Reinhold Weingart betreibt ein Modellbau-Atelier<br />
in Wolfhausen. Er erstellt Architektur- <strong>und</strong> Indu<br />
striemodelle für Bauten <strong>und</strong> Maschinen.<br />
Im Januar 1981 eröffnete Anton Kälin an der<br />
Wihalde in Zusammenarbeit mit der Firma K.<br />
Stolz in Oberengstringen ein Büro für Fabrik- <strong>und</strong><br />
Lagerplanung, folgende Dienstleistungen anbie<br />
tend: Beratung <strong>und</strong> Erarbeitung von Neu- <strong>und</strong><br />
Umbauprojekten, Betriebs- <strong>und</strong> Lageranalysen,<br />
Materialflussstudien, Kosten- <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeitsvergleiche,<br />
Architektur <strong>und</strong> Bauleitung.<br />
Als der Redaktor dieses Buches 1929 in die Ge<br />
meinde <strong>Bubikon</strong> zog, lebten in unserer Gemeinde<br />
vier Akademiker: der Arzt, der Pfarrherr, ein Ve<br />
terinär <strong>und</strong> ein Ingenieur. 1982 wohnen hier: 10<br />
Arzte (davon 2 in der Gemeinde praktizierende),<br />
7 weitere Doktoren verschiedener Fakultäten, 17<br />
Ingenieure ETH, 42 Ingenieure HTL, 1 Notar <strong>und</strong><br />
2 Piloten. <strong>Bubikon</strong> ist vom einfachen Bauern-,<br />
Gewerbe- <strong>und</strong> Industriedorf zum Sitz vieler Aka<br />
demiker, Techniker, Lehrer aus andern Gemein<br />
den <strong>und</strong> leitender Kaufleute geworden. (MB)<br />
Modell von R. Weingart vom<br />
AMP Hinwil für Architekt<br />
Hirzel, Wetzikon<br />
242
: . *<br />
dolf Engel ab, dessen Sohn dann die Nachfolge<br />
übernahm <strong>und</strong> 1980 die Stelle eines Werkmei<br />
sters im Heim zur Platte erhielt. Paul Beck wid<br />
mete sich noch einige Jahre dem Auffrischen von<br />
Altmöbeln.<br />
Dafür entstanden gleich zwei Antikschreine<br />
reien. Albert Bachmann im Laufenriet, einst Lehr<br />
ling bei Paul Beck, restauriert Altmöbel, fertigt<br />
aber auch neue an. Sein K<strong>und</strong>enkreis erstreckt sich<br />
über die ganze Schweiz, sogar ins Ausland.<br />
1956 nahm Egidio Cacciavillani im Dörfli den<br />
Betrieb in Restauration von Antikmöbeln <strong>und</strong><br />
Schreinerarbeiten aller Art auf wie Innenausbau<br />
ten <strong>und</strong> Altbaurenovationen. Er ist auch im Lehr<br />
lings- <strong>und</strong> Kurswesen tätig.<br />
Hans Ulrich Tliommen auf der Station hat sich<br />
auf Innenausstattungen (Teppiche, Vorhänge, Mö<br />
belverkauf), Bettwaren <strong>und</strong> Bettfedernreinigung<br />
spezialisiert.<br />
Buffet von Paul Beck (i 93 0)<br />
Werkstätten <strong>und</strong> Büros<br />
Wohnen<br />
Mit Paul Beck, dessen Vater 1923 in der Senn<br />
schür einfache Schreinerarbeiten ausführte <strong>und</strong><br />
Särge anfertigte, hatte ein Fachmann in der Ge<br />
meinde Fuss gefasst, der Stilmöbel schreinerte,<br />
die weit über die Gemeindegrenzen hinaus Ab<br />
satz fanden. Seine nussbaumfumierten Schränke,<br />
Buffets, Vitrinen <strong>und</strong> Tische waren die reinsten<br />
Kunstwerke. St<strong>und</strong>enlang polierte er die Möbel<br />
von Hand auf Hochglanz. Er war aber auch ein<br />
Künstler, malte in Ol <strong>und</strong> zeichnete. 1945 ver<br />
kaufte er seine <strong>Werkstatt</strong>, um in der Scheune des<br />
Restaurants Bahnhof die Möbelschreinerei neu<br />
aufzubauen. Nebenbei half er seiner Frau in der<br />
Gastwirtschaft. 1954 trat er die <strong>Werkstatt</strong> an Ru<br />
/ '<br />
U ^ 4 ^ * - '<br />
Lc^ as+/yvj;l*f ^Wji. ffrJZat<br />
!°cs^.£ TL JL).*<br />
t f L j z L ü J . - / L . 4 J S '<br />
Rechnung von Schreiner Latsch vom 31. März 1 887<br />
K,.<br />
Buffet von Albert Bachmann<br />
Maschinen <strong>und</strong> Apparate<br />
Die erste mechanische <strong>Werkstatt</strong> in unserer Ge<br />
meinde geht auf Simeon Holdener (siehe auch<br />
unter Industrie) zurück. 1946 bezog sein Sohn Si<br />
mon Holdener-Morf eine eigene <strong>Werkstatt</strong> in der<br />
Lochrüti, wo er sich auf die Herstellung von<br />
Zahnrädern verlegte, die in der ganzen Schweiz<br />
verkauft wurden. Seit 1978 ist die Dreherei <strong>und</strong><br />
Verzahnerei in Händen von Hans Römming.<br />
243
Im Keller seines Einfamilienhauses im Sunne<br />
garte hatte Albert Knecht eine Veloreparaturwerk<br />
statt eingerichtet, die er auch nach seiner Pensio<br />
nierung als Monteur beibehielt.<br />
Vorerst im Landsacher, seit 1982 an der<br />
Kämmoosstrasse, besteht die Handlung <strong>und</strong> Re<br />
paraturwerkstatt für Motor- <strong>und</strong> Fahrräder des<br />
Siegfried Ochsenbein.<br />
Vom Scheitel bis zur Sohle<br />
Schleif- <strong>und</strong> Bohrmaschine von K. Diener<br />
Neben der Waschmaschinenfabrik Schulthess<br />
hatte 1942 Otto Diener eine mechanische Werk<br />
statt aufgebaut, die 1961 durch seinen Sohn Kurt<br />
zum Spezialbetrieb für Apparatebau umgestellt<br />
wurde. Seine Rotax-Combi Schleif- <strong>und</strong> Bohr<br />
maschinen dienen zum Schärfen von Mähmaschi<br />
nenmessern, Ketten- <strong>und</strong> Bandsägen, Fräsenblät<br />
tern <strong>und</strong> Werkzeugen. Kurt Dieners Apparate<br />
finden ausser in der Schweiz Absatz in Österreich<br />
<strong>und</strong> Frankreich.<br />
Vor kurzem hat A. Eigensatz im Wolfhauser In<br />
dustriequartier eine weitere mechanische Werk<br />
statt gebaut.<br />
In <strong>Bubikon</strong> richteten die beiden Schwäger Hans<br />
Wettstein <strong>und</strong> Alfred Kägi eine Schlosserei im<br />
Oberbrüel ein, wandelten diese aber bald in eine<br />
mechanische <strong>Werkstatt</strong> als Zulieferbetrieb zur<br />
Maschinenfabrik Rüti um. Von 1963 bis 1977<br />
führte Alfred Kägi die Werkstätte allein weiter.<br />
1978 verlegte Max Bächli seinen Betrieb von<br />
Dürnten nach der Tafleten, wo er sich mit dem<br />
Verkauf <strong>und</strong> der Reparatur von landwirtschaft<br />
lichen Maschinen, Kommunalmaschinen <strong>und</strong> Ge<br />
räten befasst.<br />
Die Erich Schwitter AG im Brändliacher, Wolf<br />
hausen, stellt Zierbänder für die Verpackungs<br />
industrie <strong>und</strong> für Dekorationen her <strong>und</strong> beliefert<br />
K<strong>und</strong>schaft in der ganzen Schweiz.<br />
Herren- <strong>und</strong> Damensalons<br />
Wer einst den Wochenbart oder sein über<br />
schüssiges Haupthaar loswerden wollte, begab<br />
sich am Samstagabend in den «Frohsinn», wo der<br />
Laiencoiffeur Staub aus Hombrechtikon in der<br />
Nebenstube mit Rasiermesser <strong>und</strong> Schere han<br />
tierte. 25 Rappen kostete die Prozedur. Die meist<br />
lange Wartezeit wurde mit einem Jass oder<br />
Schwatz überbrückt. Noch um fünf Rappen billi<br />
ger bediente Heinrich Wild seine K<strong>und</strong>en in der<br />
Stube des abgelegenen, einsamen Gehöftes Loh.<br />
Darüber hinaus gab's noch einen Gratismost.<br />
Das erste Bubiker Coiffeurgeschäft richtete<br />
1887 Heinrich Egli im Reihenflarz neben der Kir<br />
che ein. Sein Sohn Henri führte dasselbe weiter,<br />
zum Teil unter schwersten Bedingungen, war er<br />
doch während des Aktivdienstes 1915 schwer er<br />
krankt <strong>und</strong> musste jahrelang kuren. In dritter Ge<br />
neration ging der Betrieb an Fritz Egli über, der<br />
i960 einen Wohn- <strong>und</strong> Geschäftsblock an der<br />
Ufgäntstrasse bauen Hess, wo er seitdem einem<br />
Herren- <strong>und</strong> Damensalon vorsteht.<br />
Autos, Motos, Velos<br />
Edy Bühler hat seine Garage 1964 am Gasthaus<br />
seines Vaters, dem «Rössli» im Neuguet, ange<br />
baut. Zum Autoreparaturdienst gesellt sich der<br />
Handel mit Sportwagen.<br />
Die 1968 im Block von Werner Ryffel in der<br />
Hagwis erstellte Garage wird gegenwärtig vom<br />
dritten Pächter betrieben.<br />
Der älteste Sohn des Sigristen H. Schlumpf<br />
führte dessen Velohandlung weiter. Zudem amtete<br />
er einige Jahre als Brunnenmeister.<br />
Coiffeur Hans Ernst an der Arbeit<br />
244
Brautkleider-Boutique<br />
«chezjanine»<br />
Wolfliausen zählt gleich drei Coiffeurläden.<br />
1932 eröffnete Hans Ernst einen Herren- <strong>und</strong><br />
Damensalon. Bekannt war er auch durch seine<br />
Tätigkeit als Theatercoiffeur.<br />
Seit 1980 bestellt in der Frohburg als Teil des<br />
«Landiblocks» der Damen- <strong>und</strong> Herrensalon von<br />
Elsbeth Bonafini <strong>und</strong> seit 1982 im Bühlhof die<br />
Coiffure von Brigitte Menzi.<br />
Schneider <strong>und</strong> Schneiderinnen<br />
In unserer Gemeinde ist das Schneidergewerbe<br />
ausgestorben. Letzter Vertreter war Josef Zumsteg<br />
im Landsacher, sieht man vom Atelier von Frau<br />
Scandella ab, die dasselbe jedoch nach Wetzikon<br />
verlegte. Aus den Jahrzehnten um die Jahrhun<br />
dertwende sind bekannt: Schneider Bosshard in<br />
der Bürg, Johannes Frei im Landsacher, Daniel<br />
Schellenberg an der Zell, Albert Latsch in der «Ka<br />
serne» <strong>und</strong> Julius Trudel im Dörfli. Bestbekannt<br />
blieb Schneider Hügli, der Sänger <strong>und</strong> Dirigent<br />
eines Doppelquartetts, aber auch Schneider<br />
Schulthess an der «Kafigass», ein Junggeselle,<br />
«weil ein Schneider keine Familie zu erhalten ver<br />
mag».<br />
Viele Frauen hatten jährlich ihre Störschneide<br />
rin für ein bis zwei Tage bei sich zu Hause zum<br />
Umändern ihrer Altkleider oder Anfertigen eines<br />
Jupes, einer Bluse oder gar eines Jakettkleides.<br />
Zum Nähen von Herrenhemden kam gelegent<br />
lich eine Weissnäherin ins Haus. Mit dem Auf<br />
kommen der Masskonfektion <strong>und</strong> der Mode<br />
häuser verschwand dieses Gewerbe.<br />
Seit 1978 führt Frau Yvonne Blatter zn der Wi<br />
halde eine Brautkleider-Boutique «Chez Janine»,<br />
wo sich auch Hochzeitsgäste mit Abendkleidern<br />
eindecken können. Zwei Schneiderinnen <strong>und</strong><br />
eine Verkäuferin bilden den Mitarbeiterstab.<br />
Der neuesten Gründung auf dem Kleider<br />
markt, der Kindersachen-Börse im Dörfli, stehen<br />
die beiden Frauen Frei <strong>und</strong> Pßeiderer vor.<br />
Rein igungsanstalten<br />
Mit Kleidern <strong>und</strong> Wäsche stehen auch die<br />
Geschäfte in Zusammenhang, die sich mit der<br />
chemischen Reinigung befassen: die Ablage von<br />
Heusser <strong>und</strong> Co., Wald, an der Postgasse, Wolfliau<br />
sen, <strong>und</strong> die Reinigungsanstalt von Hans Peter<br />
Sitter an der Ufgäntstrasse, <strong>Bubikon</strong>, der mehrere<br />
Ablagen im Oberland <strong>und</strong> am Zürichsee besitzt.<br />
Im Hauptgeschäft werden nicht nur Kleider che<br />
misch gereinigt, sondern auch Wäsche gewaschen<br />
<strong>und</strong> gebügelt.<br />
Ein Reinigungsunternehmen anderer Art führt<br />
Rolf Blatter an der Wihalde für Gebäudereini<br />
gungen, zehn Mitarbeiter beschäftigend.<br />
Leder <strong>und</strong> Schuhe<br />
In <strong>Bubikon</strong> soll noch vor Zeiten etwas abseits<br />
vom Dorfe in der Gegend des Neuhofes eine<br />
Gerberei ihre Düfte verbreitet haben. 1922 kaufte<br />
Major Bosshard aus Rüti die Liegenschaft des Petrolhändlers<br />
Huldreich Hotz bei der Station. Dort<br />
betrieb er seinen Leder- <strong>und</strong> Fellhandel weiter.<br />
Vor einigen Jahren ging das Geschäft ein.<br />
Noch vor einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert hämmer<br />
ten in jedem Gemeindeteil 2 oder 3 selbständige<br />
Schuhmacher nebst solchen, die in ihrer kargen<br />
Freizeit ebenfalls Schuhe flickten wie etwa Ge<br />
meinderat Otto Frieden. Schuhmacherbutiken<br />
245
Schuhmacher Karl Bürgi<br />
fanden sich in der Reblaube Wolfliausen, in<br />
Rüeggshausen, an der Kafigass, in Oberwolfhausen,<br />
im Landsacher <strong>und</strong> im Dörfli <strong>Bubikon</strong> gleich<br />
zwei. Einer der bekanntesten war Ferdinand<br />
Heusser beim «Löwen», der erste Brunnenmeister.<br />
Sein Geselle, Julius Leemann, arbeitete noch<br />
einige Zeit auf eigene Rechnung bei seinem ehe<br />
maligen Meister in dessen <strong>Werkstatt</strong>, bis er die<br />
«Kaserne» kaufen konnte. Dort führte er im hin<br />
tern Teil eine Butik <strong>und</strong> Schuhhandlung. Als<br />
nebenamtlicher kantonaler Strassenwärter wischte<br />
er die noch belaglosen Hauptstrassen <strong>und</strong> putzte<br />
die Seitengräben aus. Den handgezogenen Zwei<br />
räderkarren belud er mit Staub, Rossmist <strong>und</strong><br />
Grabenaushub, das Geheimnis seines prächtig<br />
gedeihenden Gemüsegärtchens. Er verstand sich<br />
auch auf die W<strong>und</strong>erheilung von Warzen. Keine<br />
h<strong>und</strong>ert Meter von ihm entfernt schusterte<br />
Gottlieb Sekler im ehemaligen Krämerladen von<br />
Gottfried Pfister. Zur Selbstversorgung bewirt<br />
schaftete er ein Kleinheimwesen.<br />
Nach seinen Wanderjahren kaufte Karl Bürgi<br />
die <strong>Werkstatt</strong> von Gottlieb Sekler. Als gelernter<br />
Militär- <strong>und</strong> Massschuhmacher fertigte er anfäng<br />
lich noch selbst Schuhe an, erledigt jedoch heute<br />
nur noch Reparaturen. Ist er wohl der letzte Bubi<br />
ker Schuhmacher?<br />
Dienstleistungsbetriebe<br />
Versicherungen, besonders Lebens-, Unfall<strong>und</strong><br />
Mobiliarversicherungen, wurden früher<br />
durch nebenberufliche Lokalagenten abgeschlos<br />
sen. Mit der Übernahme der Agentur Zürich-<br />
Versicherungen im Jahre 1950 durch Ernst Weber<br />
entwickelte sich ein Geschäft mit heute sechs<br />
Mitarbeitern, Versicherungen jeder Art anbietend.<br />
Am Kapfweg etabliert, wird es nun von Hans<br />
Klötzli geleitet.<br />
1976 gründete Hans Peter Frei ein Treuhandbüro,<br />
die Treuhand <strong>Bubikon</strong> AG. Sie befasst sich unter<br />
anderem mit Buchhaltungen, Inkassi, Steuerbera<br />
tung <strong>und</strong> Firmengründung. H. P. Frei führt auch<br />
die Bubiker Agentur der Zürcher Kantonalbank <strong>und</strong><br />
das Gemeindeammannamt.<br />
Das Treuhandbüro Calßd ist seit 1980 im Besitz<br />
von E. Calamida. Der Eigentümer betreut auch die<br />
Agentur der Helvetia Feuer, St. Gallen.<br />
Wolfhausen verfügt seit 1978 ebenfalls über<br />
ein Treuhandbüro, die Schwab Treuhand AG. (MB)<br />
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