Die Musen auf dem Land - Bubikon
Die Musen auf dem Land - Bubikon
Die Musen auf dem Land - Bubikon
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Auszug aus<br />
<strong>Bubikon</strong> – Wolfhausen<br />
Zwei Dörfer – eine Gemeinde<br />
Band 2, S. 3–6<br />
Band 2, S. 297 f.<br />
Band 2, S. 322–353<br />
Titel, Inhaltsverzeichnis<br />
Gesellige, gestaltende und planende<br />
Menschen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Musen</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong><br />
Autoren<br />
Max Bührer<br />
Kurt Schmid<br />
Jakob Zollinger<br />
Federzeichnungen<br />
Redaktion<br />
Jakob Zollinger<br />
Max Bührer<br />
Herausgegeben durch die Gemeinde <strong>Bubikon</strong><br />
im Buchverlag der Druckerei Wetzikon AG<br />
© Copyright 1983 by Gemeinde <strong>Bubikon</strong><br />
ISBN 3-85981-118-5
<strong>Bubikon</strong><br />
Band 2<br />
Wolfhausen<br />
Zwei Dörfer —<br />
eine Gemeinde<br />
A u t o r e n M a x B ü h r e r<br />
Kurt Schmid<br />
Jakob Zollinger<br />
Federzeichnungen Jakob Zollinger<br />
R e d a k t i o n M a x B ü h r e r<br />
Herausgegeben durch die Gemeinde <strong>Bubikon</strong><br />
im Buchverlag der Druckerei Wetzikon AG
© Copyright 1983 by Gemeinde <strong>Bubikon</strong><br />
Alle Rechte vorbehalten, Abdruck, auch auszugs<br />
weise, nur mit Bewilligung des Gemeinderates<br />
<strong>Bubikon</strong> und unter Quellenangabe<br />
Schwarzweiss-Lithos, Satz und Druck:<br />
Druckerei Wetzikon AG<br />
Vierfarbenlithos: F. Diggelmann AG, Schlieren<br />
Einband: Buchbinderei Burckhardt, Zürich<br />
Gestaltung: Walter Abry, Adetswil<br />
ISBN 3-85981-124-X
Inhalt<br />
Verfasser<br />
Seite<br />
<strong>Bubikon</strong>-Wolfhausen im Wandel der Zeit<br />
Max Bührer<br />
Vom Alemannenhof zur modernen Gemeinde<br />
Den Grenzen entlang<br />
Alte Marchsteine erzählen - Niemandsland - Von Zeugen und Marchenspuk - Eine heisse<br />
Grenze - Junker <strong>Land</strong>vogt gegen Junker Statthalter - Wohin mit Lettenmoos und Schwarz? -<br />
Irrfahrt eines Grenzsteins - Alte Liebe rostet nicht - Blick <strong>auf</strong> den Zürichsee - Lützelsee ade!<br />
- Not in der Angst und Not - Gespenster in der Alau<br />
Gemeinden entstehen<br />
Orts- und Flurnamen - Alte Bubiker Geschlechter - Gemeindewirrwarr - <strong>Bubikon</strong>: Beispiel<br />
einer alten Dorfgemeinde<br />
<strong>Die</strong> Zivilgemeinden in ihrer letzten Phase - Vom Gemeindeverein zur Monatsgesellschaft -<br />
Auf <strong>dem</strong> Weg zur autonomen Gemeinde - Das Gemeindeoberhaupt und seine rechte Hand -<br />
Statthalter Hottinger - Der Gemeindehaushalt<br />
Jakob Zollinger<br />
Jakob Zollinger<br />
Max Bührer<br />
14<br />
30<br />
49<br />
Sauber und gesund<br />
<strong>Die</strong> Gesundheitsbehörde - Wasser... - und Abwasser - Von der «Schutti» zur Kezo<br />
Alt-Bubiker-Hausmittelchen<br />
Ärzte und Spitäler<br />
Professor Zangger<br />
Hebammen und Schwestern — Der Samariterverein - Krankenkassen<br />
Betreut und behütet<br />
Von der Rettungsanstalt zum Schülerheim Friedheim - Heim zur Platte - Von der Armen<br />
pflege zur Fürsorgebehörde - Altersheime<br />
Der Frauenverein<br />
Recht und Sicherheit<br />
Betrieben und gepfändet, verklagt und versöhnt<br />
Polizei - Fürio! - Gebäudeversicherung - Von der Bürgerwehr zum Zivilschutz<br />
Militär- und Schiesswesen<br />
Max Bührer 64<br />
Jakob Zollinger 75<br />
Max Bührer 76<br />
Elisabeth Lamperth 79<br />
Max Bührer 82<br />
Max Bührer 86<br />
Kurt Schmid 97<br />
Max Bührer 98<br />
Kurt Schmid 103<br />
Max Bührer 122<br />
Tätiges Volk<br />
Zeigen und Weiden, Zinsen und Zehnten<br />
Vom Urwald zur Kulturlandschaft - Karger Boden - Von der Egerten- zur Dreifelderwirt<br />
schaft - Was wurde angebaut? - Vom Weidebetrieb früherer Zeiten - Stiefkind Viehzucht -<br />
Gehätscheltes Wasser... -... und vernachlässigter Boden - Grundzinse und Zehnten -<br />
Steuern und Abgaben - Kraftvolles Bauerntum - Bubiker Krösusse - Der Maschinenpark<br />
von Anno dazumal - Ein Bauernhof vor 200 Jahren - Vom Erbrecht früherer Zeiten -<br />
Ventil Auswanderung - <strong>Die</strong> Reichen werden reicher, die Armen ärmer- Von <strong>Die</strong>ben,<br />
Bettlern und Schulmeistern - <strong>Die</strong> Not wird grösser und grösser- Vom Ackerbau zur Milch<br />
wirtschaft<br />
Alte Bauernhäuser erzählen<br />
Häuser werden geteilt - Servituten noch und noch - Vom Grosshof zum «Armenhaus» -<br />
Grossbauern als Kolonisatoren - Der Harz- «Urtyp» des Bubiker Hauses - Flärze werden<br />
<strong>auf</strong>gestockt (17. Jh.) - Das <strong>Land</strong>schlösschen im Barenberg - Zürichsee-Weinbauernhäuser<br />
(18. Jh.) - Viehzüchter- und Ackerbauernhäuser (18./19. Jh.) - Konstruktion: Der Bohlenständerbau<br />
- Vom Fachwerk- zum Massivbau - Schmuckformen und Inneneinrichtungen<br />
Jakob Zollinger<br />
Jakob Zollinger<br />
132<br />
147
Hof und Garten, Feld und Forst<br />
Wandlungen in der <strong>Land</strong>wirtschaft — Von der Viehversicherung — Rationalisierung—<br />
Etwas Wirtschaftskunde<br />
Von der Milchwirtschaft in der Gemeinde <strong>Bubikon</strong> - Viehzuchtgenossenschaft <strong>Bubikon</strong> und<br />
Umgebung - <strong>Die</strong> Seuche: Geissei der Viehzüchter - Vom <strong>Land</strong>wirtschaftlichen Kreisverein<br />
zur <strong>Land</strong>wirtschaftlichen Genossenschaft (<strong>Land</strong>i) - <strong>Land</strong>wirtschaftliche Genossenschaft<br />
Dürnten-<strong>Bubikon</strong>-Rüti - <strong>Die</strong> Bubiker Mühle - Gross- und Kleinviehmarkt - Friedrich Krebs<br />
Der Bauernmetzger kommt<br />
<strong>Die</strong> <strong>Land</strong>wirtschaftliche Fortbildungsschule<br />
Rebbau in <strong>Bubikon</strong> — Forstwesen<br />
Gärtnereien — Bauernköpfe<br />
Spiis und Trank<br />
Alte Mühlen<br />
Brot vom Beck - Chääs und Anke - Fleisch und Wurst - Krämer, Handlungen,<br />
Selbstbedienung<br />
Vom Gastgewerbe — De Döövel und syn Partner<br />
De Hinki-Buechme<br />
Werkplatz, Werkstatt und Büro<br />
Verschwundenes Gewerbe<br />
Baugewerbe - Werkstätten und Büros<br />
Von der Heimarbeit zur Industrie<br />
An Spinnrad und Webstuhl - <strong>Die</strong> ersten Fabriken - Neue Energien - Robert Hotz Söhne,<br />
Papierhülsen- und Spulenfabrik, <strong>Bubikon</strong> - Rudolf Frey & Cie., Schraubenfabrik, Wänd<br />
hüslen - Schätti & Co., Textilstoffe und Baumwollreisserei, <strong>Bubikon</strong> - Gebr. Rehm AG,<br />
Blechwarenfabrik, Wolfhausen - Verwo AG, Verzinkerei, Wolfhausen - Howo-Getriebeund<br />
Maschinenbau, Wolfhausen - Maschinenfabrik Ad. Schulthess & Co., Wolfhausen -<br />
Fritz Nauer AG (FNAG), Schaumstoffabrik, Wolfhausen - Seifenfabrik <strong>Die</strong>ner, Wolf<br />
hausen - Arnold Sterki AG, Bosch, <strong>Die</strong>sel, Fahrzeugelektrik, Wolfhausen - Mesuco AG,<br />
Mess- und Regeltechnik, Wolfhausen<br />
Mit Karren, Kutsche, Bahn und Bus<br />
Alte <strong>Land</strong>strassen<br />
Mit Ross und Wagen<br />
125 Jahre Station <strong>Bubikon</strong><br />
<strong>Die</strong> Uerikon-Bauma-Bahn<br />
Verkehrsbetriebe Zürcher Oberland (VZO)<br />
Trara, die Post ist da - <strong>Die</strong> Geschichte vom Telefon<br />
Verfasser<br />
Seite<br />
Ernst Näf 165<br />
Kurt Schmid 172<br />
Ernst Näf<br />
Anton Kürzi<br />
Kurt Schmid<br />
Max Bührer<br />
Jakob Zollinger<br />
Max Bührer<br />
188<br />
189<br />
190<br />
198<br />
203<br />
207<br />
J. Zollinger/M. Bührer 215<br />
M a x B ü h r e r 2 2 7<br />
Jakob Zollinger<br />
Max Bührer<br />
Max Bührer<br />
229<br />
230<br />
247<br />
Jakob Zollinger 274<br />
Max Bührer 277<br />
Alfred Hui 279<br />
Kurt Schmid 284<br />
Max Bührer 290<br />
Kurt Schmid 291<br />
Gesellige, gestaltende und planende Menschen<br />
Ein Jahresl<strong>auf</strong> im alten <strong>Bubikon</strong><br />
Vorbemerkung - Der Auftakt: «Neujöhrle» und «Berchtele» - Fahrendes Volk und Originale<br />
- Fasnacht - Hie <strong>Bubikon</strong>, hie Wolfhausen! - Dorfneckereien - Hochzeit - Osterzeit -<br />
Wässern und Waschen - Aussaat - Heuet und Ernte - Nahrung und Genussmittel - Obsten<br />
und Dörren - Der Winter naht - Markt- und Chilbizeit - Chlaus- und Altjahrabig<br />
Turnen und Sport<br />
Das grösste Natureisfeld weit und breit — Der Turnverein <strong>Bubikon</strong> — Männerriege und<br />
Veteranengruppe - Jungturner - Vom Frauenturnen — Der Tischtennisclub Wolfhausen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Musen</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>e<br />
Gesangvereine entstehen und gehen - Frohe und ernste Weisen - Konzerte und Feste -<br />
Vorhang <strong>auf</strong>, Bühne frei! - Reisefieber, Wanderlust - Gesangvereine von <strong>Bubikon</strong> und<br />
Wolfhausen - Narrentage - Wenn die Musikanten durch das Dorf marschieren -<br />
Ergötzliches aus den Protokollen - Von der Zeitschrift zum Buch und Tonband —<br />
Stätten des kulturellen Lebens — Kunst und Kunstgewerbe <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Dorfe<br />
Jakob Zollinger<br />
Max Bührer<br />
Max Bührer<br />
299<br />
310<br />
322<br />
Morgen und Übermorgen<br />
Tragt Sorge zur Natur<br />
Der Ornithologische Verein <strong>Bubikon</strong> - Geplante Zukunft<br />
Schlusswort<br />
H.R. Wildermuth 354<br />
Max Bührer 357<br />
Viktor Lippuner 364
Gesellige, gestaltende<br />
und planende Menschen<br />
Das Dörfli <strong>Bubikon</strong> etwa um 193 0 (Ölgemälde von Paul Beck)<br />
297
Quellen und benützte Literatur<br />
Ein Jahresl<strong>auf</strong> im alten <strong>Bubikon</strong><br />
J. C. Bühler (Schuldenbäuerlein), von Wolfhausen, in Gossau<br />
(in «Anno Dazumal», Meilen 1928)<br />
1850-1937<br />
Erinnerungen von Gewährsleuten:<br />
Karolina Ida Zollinger-Näf, vom <strong>Land</strong>sacher,<br />
in Ottikon<br />
1869-1963<br />
Wilhelm Näf-Huber, von und im <strong>Land</strong>sacher 1881-1966<br />
Lina Frcy-Hotz, aus der Bürg/Oberpösch, in der Brach *i893<br />
Werner Schönenberger-Leemann, vom Rutschberg,<br />
im Dörfli<br />
*i894<br />
Albert Schmucki-Britt, von und im Oberen Wechsel 1896<br />
Rosa Maurer-Leemann, vom Dörfli, in der Brach<br />
1902<br />
Handschriftliche Quellen:<br />
Akten Amt Grüningen, StAZ A 124/4 (1660)<br />
Gemeindebrief <strong>Bubikon</strong>, Gemeindearchiv (1770)<br />
Ratsbücher Zürich, StAZ Kat. 464 (1684)<br />
Rechnungen Amt Grüningen, StAZ F III 13 (1646)<br />
Stillstandsprotokolle <strong>Bubikon</strong>, Gemeindearchiv IV A 9.1-3<br />
(1709, 1727, 1728, 1749, 1750, 1782, 1783, 1788, 1789, 1790,<br />
1792)<br />
Turnen und Sport<br />
Besprechungen mit Vereins- und Clubpräsidenten<br />
Jahresberichte der Vereinspräsidenten<br />
Jubiläumsbericht: 75 Jahre Turnverein <strong>Bubikon</strong> 1893-1968<br />
<strong>Die</strong> <strong>Musen</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>e<br />
Jubiläumsberichte:<br />
100 Jahre Männerchor <strong>Bubikon</strong> 1877-1977<br />
100 Jahre Frauen- und Töchterchor <strong>Bubikon</strong><br />
1879-1979<br />
25 Jahre Musikverein <strong>Bubikon</strong> 1958-1983<br />
Protokolle:<br />
Männerchor <strong>Bubikon</strong><br />
Frauen- und Töchterchor <strong>Bubikon</strong><br />
Gemischter Chor resp. Sängerverein Wolfhausen<br />
Männerchor Wolfhausen<br />
Musikgesellschaft resp. Musikverein <strong>Bubikon</strong><br />
Jahres- und Reiseberichte der Vereine<br />
Programme von Konzerten und Abendunterhaltungen<br />
Jakob Hauser, Das Kreuzritterspiel von <strong>Bubikon</strong> (Wetzikon und Rüti<br />
1936)<br />
Schlussbericht über die Krcuzritterspiele (1936)<br />
Protokoll des Lesevereins <strong>Bubikon</strong><br />
Jahresberichte der Bibliothekskommission <strong>Bubikon</strong>-Wolfhausen<br />
Gedenkschrift über Rud. Hugo Frey-Graf (Wetzikon und Rüti, 1949)<br />
Kunst und Kunstgewerbe <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Dorfe<br />
Besprechungen mit den Kunst- und Kunstgewerbetreibenden der<br />
Gemeinde<br />
Kataloge und Rezensionen<br />
Morgen und Übermorgen<br />
H. R Wildermuth, Naturschutz im Zürcher Oberland (Wetzikon,<br />
1974)<br />
Protokolle des Ornithologischen Vereins <strong>Bubikon</strong><br />
Ortsplanungsakten: Leitbild<br />
Bericht zum Kommunalen Gesamtplan<br />
Kunst- und kulturhistorische Objekte<br />
Natur- und <strong>Land</strong>schaftsobjekte<br />
Bauordnungen 1966, 1972, 1982<br />
Gemeindekanzlei <strong>Bubikon</strong><br />
Gemeindekanzlei <strong>Bubikon</strong><br />
Gemeindekanzlei <strong>Bubikon</strong><br />
Gemeindekanzlei <strong>Bubikon</strong><br />
Gemeindekanzlei <strong>Bubikon</strong><br />
Gesetz über die Raumplanung und das öffentliche Baurecht vom<br />
7. September 1975<br />
Weisung zur Gründung des Zweckverbandes Planungsgruppe<br />
Zürcher Oberland vom 6. Februar 1978<br />
Zürcher Staatskalender 1970/71,71/72,72/73,1975,76,79, 80,82<br />
298
<strong>Die</strong> <strong>Musen</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>e<br />
Der Musikverein <strong>Bubikon</strong> am Eidgenössischen Musikfest in Biet (1976)<br />
Gesangvereine entstehen und gehen<br />
In früheren Jahrhunderten wurde in der Kir<br />
che, bei Spinnstubeten und in der Familie gesun<br />
gen: Choräle, Volkslieder, aber auch Lumpenund<br />
Soldatenlieder, so dass in Sittenmandaten<br />
und Fabrikordnungen dieser «Unmoral» entge<br />
gengetreten wurde. Von Vereinen wusste man<br />
nichts (bis ins 19. Jh.). Zwar bestand schon 1670<br />
eine Gesangsgesellschaft <strong>Bubikon</strong> (StAZ). Zu ei<br />
nem eigentlichen Aufblühen des Vereinswesens<br />
kam es aber erst nach der Gründung unseres Bun<br />
desstaates. Vaterländische Begeisterung führte zu<br />
Zusammenschlüssen von Schützen, Turnern und<br />
Sängern. Schon 1847 wurde der Bezirksgesang<br />
verein Hinwil gegründet. Rasch nahm die Zahl<br />
der Chöre auch im Zürcher Oberland zu, nicht zu<br />
letzt durch das Wirken der Wetziker Sängerväter<br />
Pfarrer Schmidlin und Hans Georg Nägeli.<br />
Aus Inseraten im «Allmann» ist ersichtlich, dass<br />
bereits 1856 ein Männerchor <strong>Bubikon</strong> existierte.<br />
1865 schrieb auch der Männerchor Wolfliausen<br />
seine Proben aus, und im Sommer 1856 feierte<br />
der «Sängerverein am Allmann» sein 10. Sänger<br />
fest in Rüti. Als Leiter amtete Lehrer Jörimann,<br />
Wolfhausen. 1872 wurde der «Gesangverein Bu<br />
bikon resp. Gemischte Chor» mit 50 Mitgliedern<br />
gegründet, der jedoch schon nach sieben Jahren<br />
wieder einschlief, wohl deswegen, weil 1877 der<br />
Männerchor <strong>Bubikon</strong> neu entstand und 1879 der<br />
Töchterchor <strong>Bubikon</strong> aus der T<strong>auf</strong>e gehoben wurde.<br />
Zu<strong>dem</strong> erklärten die letzten drei Sopranistinnen<br />
322
den Austritt aus <strong>dem</strong> <strong>auf</strong> 16 Mitglieder zusam<br />
mengeschmolzenen Gemischten Chor. Aus der<br />
Kirchlichen Singgesellschaft - über die kaum Un<br />
terlagen bestehen - ging schliesslich 1913 der<br />
Kirchenchor <strong>Bubikon</strong> hervor. Aber auch dieser<br />
wurde infolge Mitgliederschwundes 1942 <strong>auf</strong>ge<br />
löst. Er flackerte ein zweites Mal als Singkreis im<br />
Jahre 1951 <strong>auf</strong>, verstummte aber nach acht Jahren<br />
endgültig. (Band I, Seite 253)<br />
Eine Wechsel volle Geschichte bildet diejenige<br />
der Wolfhauser Gesangvereine. 1883 erscheint<br />
wieder ein Männerchor. Bei der ersten Versamm<br />
lung wird <strong>auf</strong> eine Fahnenweihe des Sängervereins<br />
Wolfhausen hingewiesen. 1904 ist von einer Fu<br />
sion mit <strong>dem</strong> Männerchor <strong>Bubikon</strong> die Rede; die<br />
Kasse wird unter die Mitglieder <strong>auf</strong>geteilt. 1915<br />
erfolgt neuerdings die Gründung eines separaten<br />
Männerchors Wolfhausen, der 1942 mit <strong>dem</strong> Ge<br />
mischten Chor fusioniert. <strong>Die</strong> Liquidationsver<br />
sammlung wird mit einem Rehpfefferschmaus,<br />
berappt durch die Vereinskasse, abgeschlossen.<br />
Der Männergesang soll jedoch im Gesamtverein<br />
weiter gepflegt werden, wozu ein eigener Diri<br />
gent bestellt wird. Obwohl eine provisorische<br />
Mitgliedschaft bis 1952 im neuen Sängerverein<br />
Wolfhausen vorgesehen ist, entsteht 1950 zum<br />
vierten Male ein Männerchor Wolfhausen.<br />
Auch der Töchterchor Wolfhausen war nur kurze<br />
Zeit lebensfähig. Das erste Protokoll stammt aus<br />
<strong>dem</strong> Jahre 1890. Doch müssen schon vorher<br />
Wolfhauser Jungfrauen sowohl mit <strong>dem</strong> Männer<br />
chor <strong>Bubikon</strong> als auch mit <strong>dem</strong> eigenen an<br />
Abendunterhaltungen und kirchlichen Anlässen<br />
mitgewirkt haben. Nach sieben Jahren wurde<br />
erstmals ein Auflösungsbeschluss gefasst, die<br />
Kasse ebenfalls unter die Mitglieder verteilt. Ein<br />
neuer Anl<strong>auf</strong> (anlässlich der Eröffnung der UeBB)<br />
scheiterte nach kurzer Dauer. 1906 erlosch das<br />
Chörli. Während eines Jahres besass Wolfhausen<br />
keinen eigenen Gesangverein mehr.<br />
1907 entsteht der Gemischte Chor Wolfhausen,<br />
der im Volksleben des Dorfes eine gewichtige<br />
Rolle spielte. Ein interessantes Detail ist der Rech<br />
nung des Chores zu entnehmen, wurde doch der<br />
Dirigentenlohn im Jahre 1919 <strong>auf</strong> Fr. 3.50 pro<br />
Probe festgesetzt und unverändert bis 1942 <strong>auf</strong><br />
dieser Höhe belassen. 1938 ist vom erstmaligen<br />
Auftritt des Frauen- und Töchterchors Wolfhau<br />
sen die Rede. 1942 entschlossen sich die Sänge<br />
rinnen und Sänger Wolfhausens zu gemeinsa<br />
mem Wirken. Sie taten sich zum Sängerverein<br />
Wolfhausen zusammen, wobei, wie bereits er<br />
wähnt, eine zehnjährige Probezeit vereinbart<br />
wurde. 46 Sangesbegeisterte bildeten den stattli<br />
chen Chor, der in den folgenden Jahren bis <strong>auf</strong> 60<br />
Teilnehmer anwuchs, seit den siebziger Jahren je<br />
doch dauernd Mitglieder einbüsste und trotz star<br />
kem Wachstum Wolfhausens kaum Neueintritte<br />
zu verzeichnen hatte.<br />
Frohe und ernste Weisen<br />
Rasch schwoll das Liedgut der Chöre an, geför<br />
dert durch die Verbände, z.B. den Eidgenössi<br />
schen Sängerverein. <strong>Die</strong> Liederbücher der kanto<br />
nalen und eidgenössischen Verbände bildeten den<br />
Grundstock der Vereinsliteratur. Das Vaterland<br />
wurde besungen: «Eidgenossen, Gott zum Gruss»,<br />
«O mein Heimatland, o mein Vaterland», Jahres<br />
zeiten, Natur, Liebe, Lust und Leid, Volks- und<br />
Wanderlieder, Chöre aus Opern und Operetten,<br />
Studenten- und Trinklieder: «Im Krug zum grü<br />
nen Kranze», «...Wirtin schenk ein!» fanden Ein<br />
gang bei den Sängerkreisen, gelegentlich auch<br />
Schmalz und Schmus: «Schatzerl klein, musst nit<br />
traurig sein.» Doch die Anforderungen stiegen,<br />
Klassiker, berühmte Komponisten bereicherten<br />
den Liedschatz: Schubert, Mozart, Brahms, Men<br />
delssohn, Beethoven, aber auch Schweizer Kom<br />
ponisten wie Lavater, Suter, Paul Müller, Fehrmann,<br />
der Rapperswiler Hans Oser und der Zür<br />
cher Oberländer Hanns Ehrismann nebst vielen<br />
andern. Dass auch neueste Werke eingeübt wur<br />
den und werden, machte sich mancher Chorleiter<br />
zur Pflicht.<br />
Nach den Proben traf man sich meist in einer<br />
Gaststube, und schon bald hob ein fröhlich Sin<br />
gen an. Selbst die eingefleischten Jasser mussten<br />
für eine Weile ihr Spiel unterbrechen, und aus den<br />
Reihen der übrigen Gäste floss manch gespende<br />
ter Tropfen. Beliebt war das Ständchensingen -<br />
übrigens heute noch gepflegt — im Dorfe und <strong>auf</strong><br />
den Höfen, bei Jubilaren und Gönnern, was meist<br />
Qtnlalung.<br />
etein am 3fttmie Sofatoerefne bet Sänfletwretn* am Sülnwnn<br />
finb frennbllcfclt erfndjt, fiä) *u ben flatuar(fd)en fßox><br />
übuttßfti gn befummeln mit folflt:<br />
1) «<strong>Die</strong> «Bereine Olfitl, Saroten, Ortteon an*<br />
SBnbiton ®onntaIfon Sonntagö Jen '21* 3uni, JP.a^mlüagtf um<br />
2 lUjr, in ber Stxone ju flBcfcifott.<br />
Söolfft<strong>auf</strong>en, ben 28. >JRal 1857.<br />
$tr StapeUmeifttv U& «5Itfraanrtt>cr«.nS.<br />
Inserat vom 28. Mai 1 83 7 im «Allmann»<br />
323
der Vereinskasse einen willkommenen Zuschuss<br />
eintrug. Geschah etwa bei ungenügender Beleuch<br />
tung ein Missgeschick, ging man lächelnd drüber<br />
weg. Allerdings führte ein solches Malheur des<br />
Männerchors <strong>Bubikon</strong> vor etwa fünfzig Jahren<br />
zum abrupten Dirigentenwechsel, platzte doch<br />
mitten in die Generalpause des Liedes «Das ist der<br />
Tag des Herrn» ein Sänger voreilig mit <strong>dem</strong> Text<br />
«Ich bin allein <strong>auf</strong> weiter Flur» hinein. Schallendes<br />
Gelächter! Dar<strong>auf</strong> Zornausbruch des Dirigenten:<br />
«So eine ischt en Tubel!» Abbruch des Ständchens<br />
und sofortiger Rücktritt des Chorleiters!<br />
In den ersten Jahren ihres Bestehens sangen die<br />
Chöre oft in der Kirche. Regelmässig übernahmen<br />
sie den Silvestergesang, um am Schluss der Feier<br />
ihrem Dirigenten den wohlverdienten Jahreslohn<br />
- vierzig bis sechzig Franken - auszuzahlen. Um<br />
den Gemeindegesang zu verbessern, verlegten die<br />
Wolfhauser Chöre ihre Proben <strong>auf</strong> den Sonntag<br />
nachmittag, Choräle übend. Auch später traten die<br />
Gesangvereine im Gottesdienst <strong>auf</strong>, der Männerchor<br />
<strong>Bubikon</strong> bis heute regelmässig am Eidgenös<br />
sischen Buss- und Bettag.<br />
Besuch von kranken Mitgliedern in den Spitä<br />
lern und im Sanatorium Wald, im Altersheim<br />
Sunnegarte, gehören zum Tätigkeitsprogramm<br />
wie die Begrüssung von heimkehrenden Turnern,<br />
Schützen und Sängern von kantonalen und eidge<br />
nössischen Festen. Jahr für Jahr wirken die Chöre<br />
der ganzen Gemeinde an der Bundesfeier mit.<br />
Vereins-, Familien- und Chlausabende geben An<br />
lass zu ausgiebigem Singen. Lange Zeit widmete<br />
sich der Männerchor Wolfhausen auch <strong>dem</strong> Jo<br />
dellied. Beim Ableben eines Aktiv- oder Ehren-<br />
Der Männerchor <strong>Bubikon</strong><br />
1910...<br />
'•VC I...<br />
- - > A . * L ^ L # * - m - 1<br />
1<br />
j<br />
1<br />
1\<br />
' - (<br />
' /<br />
... und 1 9 83<br />
324
Der Töchterchor <strong>Bubikon</strong> um<br />
1890<br />
mitgliedes versammeln sich die Sängerkameraden<br />
zur Abdankung und bieten ihrem verstorbenen<br />
Freunde mit der umflorten Fahne und einem<br />
Grablied den letzten Gruss. Als es noch üblich<br />
war, dass mit der Heirat einer Töchterchörlerin<br />
auch der Austritt aus den Reihen der Aktiven ver<br />
bunden war, gehörten zur Trauung auch Lieder<br />
der «Noch-Ledigen».<br />
Jeden Winter fand eine Abendunterhaltung,<br />
früher «Kränzli» genannt, oder gar eine Theater<br />
<strong>auf</strong>führung, statt, die Wolfhauser im engen Saal<br />
zur «Rosenburg» oder in der Gaststube des «Frei<br />
hofs», die Bubiker meist gemeinsam im Löwen<br />
saal, wobei der Gesang reichlich zum Zuge kam.<br />
Heute steht die Mehrzweckhalle Spycherwiese für<br />
grössere Anlässe zur Verfügung.<br />
Konzerte und Feste<br />
Kaum war der Männerchor <strong>Bubikon</strong> gegrün<br />
det, veranstaltete er am 30. Dezember 1877 ein<br />
Kirchenkonzert. Dann aber dauerte es vermutlich<br />
bis zum Jahre 1903, als sich sämtliche Chöre der<br />
Gemeinde zur Verschönerung der Glockenweihe<br />
zusammentaten, um Schillers Glocke in der Ver<br />
tonung von Romberg vorzutragen. Als 1907 ein<br />
Kirchenkonzert mit <strong>dem</strong> Töchterchor <strong>Bubikon</strong><br />
gegeben wurde, brach im Männerchor Streit aus,<br />
der fast zum Zusammenbruch führte, da vielen<br />
Männern das Singen in einem Gemischten Chor<br />
zuwider war. 1927 entschied sich der Töchterchor<br />
<strong>Bubikon</strong> zu einem eigenen Konzert mit der Auf<br />
führung der Festmotette von Mäder. Erst 193 8 ge-<br />
Der Frauen- und Töchterchor<br />
<strong>Bubikon</strong> 1983<br />
325
lang es <strong>dem</strong> Kirchenchor, die Bubiker Vereine zu<br />
einem Nachmittagskonzert unter Mitwirkung des<br />
Orchestervereins Rüti und einer Sopranistin aus<br />
Uster zu gemeinsamem Musizieren zu bewegen<br />
und den 95. Psalm von Felix Mendelssohn als<br />
Konzertschluss <strong>auf</strong>zuführen. Dabei wäre es bei<br />
einem Haar zum Debakel gekommen, erschien<br />
doch die Sopranistin knapp vor ihrem Einsatz<br />
atemlos unter der Kirchentüre, verhaspelte sich in<br />
den ersten Tönen, das Orchester aus <strong>dem</strong><br />
Rhythmus bringend. Blitzartiger Abbruch durch<br />
den Dirigenten, Neubeginn des Satzes, und<br />
glücklich ging das Konzert zu Ende.<br />
Während des Krieges 1939/45 war die<br />
Vereinstätigkeit oft monatelang lahmgelegt. 1948<br />
brachte der Männerchor <strong>Bubikon</strong> ein Konzert in<br />
der akustisch hervorragenden Ritterhauskapelle.<br />
Der Männerchor <strong>Bubikon</strong> am Jubiläum «2 3 Jahre Ritterhausgesell<br />
schaft» 1961<br />
Noch Jahrzehnte zehrten die Sänger von der<br />
«Deutschen Messe» F. Schuberts. In regelmässi<br />
gem Turnus folgten sich ab 1956 die Kirchenkon<br />
zerte, meist in Verbindung mit <strong>dem</strong> neuen Mu-<br />
Der Männerchor Wolfliausen<br />
am Sängertag 1933<br />
in Grüningen ...<br />
... und bei der Probe 19 83<br />
326
Der Sängerverein Wolfliausen<br />
1946...<br />
... und 19 83<br />
sikverein <strong>Bubikon</strong>, gelegentlich unter Beizug der<br />
Töchterchöre Tann oder Rüti. In bester Erinne<br />
rung stehen die Jubiläumskonzerte des Männer<br />
chors <strong>Bubikon</strong> von 1977 und des Töchterchors<br />
1979 in der Ritterhauskapelle.<br />
<strong>Die</strong> Wolfhauser Chöre standen denjenigen von<br />
<strong>Bubikon</strong> in der Konzerttätigkeit nicht nach. Be<br />
sonders an Abendunterhaltungen pflegten sie<br />
grössere Werke <strong>auf</strong>zuführen. Partien aus Opern<br />
und Operetten fanden Aufnahme ins Programm.<br />
Der seit dreissig Jahren tätige Dirigent Walter<br />
Scheuchzer widmete sich vermehrt den eigens ar<br />
rangierten Lieder-Potpourris, durch revueartige<br />
Aufmachung die Wirkung <strong>auf</strong> das Publikum stei<br />
gernd.<br />
Als Mitglieder des Bezirksgesangvereins Hin<br />
wil nahmen unsere Chöre regelmässig an den<br />
Sängertagen und -festen teil, massen sich aber<br />
auch auswärts, so der Gemischte Chor Wolfhau<br />
sen 1936 in Pfäffikon und 1950 der Sängerverein<br />
Wolfhausen in Lachen. Der Männerchor <strong>Bubikon</strong><br />
war 1947 in Niederurnen, 1979 am Kantonalen<br />
Sängerfest in Luzern und 1982 am Schweizer Ge<br />
sangfest in Basel beim Sängerwettstreit dabei. Der<br />
Frauen- und Töchterchor errang am Sängerfest<br />
1976 in Marthalen den Goldlorbeer, beteiligte<br />
sich 1977 am Bezirkssängerfest in Bazenheid,<br />
1978 an <strong>dem</strong>jenigen von Wiesendangen und<br />
1981 gar am Thurgauischen Sängerfest in Frauen<br />
feld. Der Männerchor Wolfliausen war 1974 am<br />
Sängertag von Netstal beteiligt.<br />
Mit Konzerten, Theatervorstellungen und<br />
Abendunterhaltungen waren die Vereinskassen<br />
nicht zu füllen. Man suchte deshalb nach Wegen<br />
327
Jubiläumsfeier und Fahnenweihe des Frauen- und Tochterchors <strong>Bubikon</strong> (1879-1979)<br />
zusätzlicher Finanzierung. Das erste Waldfest ver<br />
anstaltete der Männerchor Wolfliausen 1893 im<br />
Lochholz. <strong>Die</strong>se Unternehmungen stiessen bald<br />
beim Gemischten Chor Wolfliausen und <strong>dem</strong><br />
Männerchor <strong>Bubikon</strong> <strong>auf</strong> Nachahmung und wur<br />
den in der Folge als Wiesen-, Sommernachts<br />
oder Dorffest weitergeführt, der Vereinskasse<br />
meistens erkleckliche Überschüsse einbringend.<br />
Vorhang <strong>auf</strong>, Bühne frei!<br />
Possen, Parodien und Couplets, Schwanke,<br />
Lustspiele, Ein- bis Vielakter durchsetzten die er<br />
sten Programme der Abendunterhaltungen. Män<br />
ner- und Töchterchöre der beiden Dörfer taten<br />
sich zu diesen Veranstaltungen zusammen. Bret<br />
ter, <strong>auf</strong> Böcke verlegt, einfache Kulissen und ein<br />
Vorhang, mit allegorischen Figuren geschmückt,<br />
bildeten die Bühne. Anfänglich waren die Volksschauspiele<br />
beliebt: «<strong>Die</strong> Else vom Erlenhof»,<br />
«Das Röschen vom Kochersberg», «Der Herr<br />
gottsschnitzer», «<strong>Die</strong> Bettelurschel», «De Briefträ<br />
ger vo Hohebüel» u.a.m. Gleich dreimal ging Al<br />
fred Huggenbergers «Dem Bollme si bös Wuche»<br />
über die Bühne (1919, 1926, 1937). Mit <strong>dem</strong><br />
sprachlich begabten, jungen Lehrer Wilhelm Fi<br />
scher, der nun die Regie bei den Bubiker Vereinen<br />
übernahm, trat eine Wende ein. <strong>Die</strong> meist senti<br />
mentalen, zu Tränen rührenden Tiroler- und<br />
Bayernspiele wichen gehaltvolleren und lebens<br />
nahen Stücken. Den Zeitgeist der dreissiger Jahre<br />
kritisierende Werke wie «Das Volk der Hirten»<br />
von Jakob Bührer, «Cäsar von Rüblikon» von<br />
Walter Lesch oder Guggenbühls «Bomber für Ja<br />
pan» rüttelten <strong>auf</strong>.<br />
Dringend wurde die Verbesserung der Büh<br />
nenverhältnisse. Mit Hilfe der Gemeinde wurde<br />
1942 die Löwenbühne umgebaut, schaffte man<br />
neue Szenerien von der Theatermalerei Isler in<br />
Drei Hauptrollenträger aus der Theatergruppe des Sängervereins<br />
Wolfliausen (um i960)<br />
328
Tlieater des Gemischten Chors<br />
Wolfliausen (1929) «De Brief<br />
träger vo Hohebüel»<br />
Zürich an. Das gut eingespielte und mit neuen,<br />
tüchtigen Kräften ergänzte Ensemble führte die<br />
Tradition unter den nachfolgenden Regisseuren<br />
Max Bührer und Willi Dennler fort. Jos. Villigers<br />
«Jahrmärt», «Vogel friss oder stirb» von Cäsar von<br />
Arx, J. A. Wältis «Steibruch» gehörten zu den tie<br />
fen Eindruck hinterlassenden Aufführungen. Da<br />
neben fand auch die leichtere Muse Platz: «s'gross<br />
Los» von Kaspar Freuler, «s'<strong>Land</strong>idörfli» (ein<br />
Singspiel von Otto Sch<strong>auf</strong>elberger und Hanns<br />
Ehrismann) usw.<br />
Eine Wende trat auch in Wolfliausen ein. Lust<br />
spiele und Schwanke standen besonders in der<br />
Nachkriegszeit im Vordergrund. «<strong>Die</strong> spanische<br />
Fliege», «Der wahre Jakob», «E tolli Familie» ris<br />
sen das Publikum zu Lachstürmen hin.<br />
Das Kreuzritterspiel von <strong>Bubikon</strong> (1936)<br />
Wohl das eindrücklichste Erlebnis in unserer<br />
Gemeinde waren die Kreuzritterspiele vom Som<br />
mer 1936 im Hofe des Ritterhauses. Zweck des<br />
von Redaktor Jakob Häuser, Wetzikon, verfassten<br />
Freilichtspiels war die Erhaltung des Ritterhauses,<br />
das dringend einer Totalrenovation bedurfte. Leh<br />
rer Wilhelm Fischer, der Initiant, übernahm gleich<br />
die Regie und Ernst Weber, der Präsident des Män-<br />
Dic Mitwirkenden am Kreuzritterspiel<br />
329
Graf <strong>Die</strong>thelm von Toggenburg<br />
schenkt <strong>dem</strong> Johanniterorden das<br />
Haus zu <strong>Bubikon</strong> (1192)<br />
Gelage nach der Plünderung<br />
des Ritterhauses beim Bauern<br />
<strong>auf</strong>stand 1323<br />
330
nerchors <strong>Bubikon</strong>, die Leitung des Organisations<br />
komitees. Sämtliche Ortsvereine sagten ihre Mit<br />
wirkung zu. Über 80 Schauspieler, dazu 40 Schul<br />
kinder, waren <strong>auf</strong> ihre Rollen vorzubereiten.<br />
Viele Kräfte waren in den sechs Komitees einge<br />
teilt, die meisten selbst Rollenträger. Daneben<br />
wurde an Samstagnachmittagen und an Feieraben<br />
den geschreinert, genagelt und gemalt, um Bühne<br />
und Zuschauertribüne im Frondienst <strong>auf</strong>zustellen.<br />
<strong>Die</strong> Komiteemitglieder konferierten und schrie<br />
ben, die Akteure lernten und probten. Da er<br />
krankte zehn Tage vor der Ur<strong>auf</strong>führung Lehrer<br />
Fischer. Kunstmaler August Schmid aus <strong>Die</strong>ssenhofen,<br />
ein bekannter Freilichtregisseur, sprang ein.<br />
Tagtäglich folgten sich die Proben. <strong>Die</strong> ersten<br />
Schülervorstellungen konnten gewagt werden.<br />
In sechs Bildern mit bewegten Reiter- und<br />
Volksszenen wird die Geschichte der Johanniterkommende<br />
<strong>Bubikon</strong> <strong>auf</strong>gezeigt, eingeleitet durch<br />
eine Kinderschar, die im Ritterhof «Räuber und<br />
Ritter» spielen. Je<strong>dem</strong> Bilde voraus gehen die ge<br />
schichtlichen Erklärungen des berühmten Chro<br />
nisten und Komturs Johannes Stumpf. In feier<br />
lichem Aufzuge reiten nun Graf <strong>Die</strong>thelm von<br />
Toggenburg und der Abgesandte des Grossmei<br />
sters im Hofe zur Siegelung der Schenkungsur<br />
kunde (1192) ein. Das zweite Bild zeigt den Er<br />
werb der Wädenswiler Besitzungen und den er<br />
starkenden Orden, den Komtur Graf Hugo von<br />
Montfort mit <strong>dem</strong> Novizen Peter ab der Tannegg.<br />
<strong>Die</strong> Zeiten der Reformation, der Täufer- und<br />
Bauemunruhen (1525) führen zu wilden Volks<br />
stürmen, die durch den Zürcher Ratsherrn Ulrich<br />
Stoll und seine Berittenen <strong>auf</strong>gelöst werden. In<br />
einem Gleichnis von Frieden und Brüderlichkeit<br />
klingt das Kreuzritterspiel unter <strong>dem</strong> Vollgeläute<br />
der Kirchenglocken aus.<br />
Statt der vier Aufführungen wurden es deren<br />
elf, dazu zwei in geschlossener Gesellschaft. <strong>Die</strong><br />
1200 Sitzplätze zählende Zuschauertribüne war<br />
meist gefüllt. Leider geschah bei einem der Auf<br />
tritte ein tragischer Unfall. Ein Spieler in voller<br />
Rüstung stürzte beim Ausgang von einer Leiter<br />
<strong>auf</strong> einen Zaun. Dabei drang ihm eine Staketen<br />
spitze ins Auge. Unverzüglich wurde er in die<br />
Augenklinik eingeliefert, wo wenigstens das<br />
Augenlicht gerettet werden konnte. Trotz<strong>dem</strong><br />
begann mit etwas Verspätung die Vorstellung, in<br />
<strong>dem</strong> ein Spieler auch gleich zu seinen zwei Haupt<br />
rollen diejenige des verletzten Kameraden über<br />
nahm.<br />
Während des ganzen Sommers folgte sich Auf<br />
führung um Aufführung. <strong>Die</strong> Presse war des<br />
Lobes voll, die Zuschauer begeistert. <strong>Die</strong> Fest<br />
wirtschaft mit ihrem Chorherrenwein brachte zu<br />
sätzlichen Ertrag. Am Schluss der Spiele stand<br />
ein Reingewinn von Fr. 6500— fest, der unter<br />
die mitwirkenden Vereine <strong>auf</strong>geteilt wurde.<br />
Fr. 1500— aber wurden der neu gegründeten<br />
Ritterhausgesellschaft überwiesen, die nun ziel<br />
strebig an die Renovation des Ritterhauses heran<br />
trat. Das Kreuzritterspiel galt über Jahrzehnte hin<br />
weg als das grosse Ereignis in unserer Gemeinde.<br />
Reisefieber, Wanderlust<br />
Eine Vereinsreise, besonders in den Vorkriegs<br />
zeiten, bildete für die meisten das Erlebnis des<br />
Jahres. Reise- und Jasskassen wurden geäufnet,<br />
Pläne geschmiedet. <strong>Die</strong> Reiseberichte füllen Dut<br />
zende von Protokollseiten, diejenigen von Lehrer<br />
Albert Kägi jeweils über dreissig. Viele finden<br />
sich in Gedichtform wieder. Gewaltsmärsche, ver<br />
bunden mit Strapazen, heute undenkbar, waren<br />
das Übliche. 1878 stieg der Männerchor von<br />
Weesen <strong>auf</strong> die Käsernalp, nach kurzer Nachtruhe<br />
<strong>auf</strong> den Speer. Da man den Abstieg nach Weesen<br />
gar leicht bewältigte, beschloss man, einen Abste<br />
cher nach Glarus zu machen und diesen mit einem<br />
Marsch über den Kerenzerberg zu verbinden.<br />
Kleine und Grosse Scheidegg wurden zu Fuss<br />
überwunden. 1898 durchwanderten die Sänger<br />
die Schöllenen, stiegen zur Furka empor, erreich<br />
ten über das Nägelisgrätli die Grimselpasshöhe<br />
und schliesslich Guttannen, alles in zwei Tagen.<br />
Bei der Engadinerreise von 1903 wurde ab Davos<br />
über den Flüelapass marschiert, wobei zwei Berg<br />
tüchtige nebenbei das Flüela-Schwarzhorn er<br />
klommen (und einen eigenen 1 sseitigen Reisebe<br />
richt <strong>dem</strong> offiziellen Protokoll beifügten). Zu Fuss<br />
ging's das Engadin hin<strong>auf</strong>; anderntags wurde der<br />
Carfahrt des Männerchors <strong>Bubikon</strong> in die Innerschweiz (19*4)<br />
331
VergnügteMännerchörler im Tessin (i 936)<br />
Morteratschgletscher <strong>auf</strong>gesucht und endlich die<br />
Rückreise angetreten. Segnespass, Urirotstock und<br />
Säntis wurden in Zweitagestouren bezwungen.<br />
Als Schneider Hügli <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Blauen Schnee berg<br />
krank wurde, versuchten seine Kameraden, ihn<br />
mit Wein, Schnaps und St.Gallerschüblig <strong>auf</strong> die<br />
Beine zu bringen. Vergeblich! Nur Rückkehr <strong>auf</strong><br />
die Meglisalp half. Im Sommer des Jahres 1900<br />
wanderte der Töchterchor <strong>Bubikon</strong> von Göschenen<br />
über den Gotthard nach Airolo. Zwei Jahre<br />
später überwanden die Wolfhauser Männerchör<br />
ler den Klausenpass und fuhren mit <strong>dem</strong> Schiff<br />
von Flüelen nach Luzem. Da man sich über die<br />
Rückfahrt nicht einigen konnte, trennte sich der<br />
Gesangvereine von <strong>Bubikon</strong> und Wolfhausen<br />
Mitglieder 1983<br />
a k t i v p a s s i v<br />
Vorsitzende<br />
mit fünf und mehr Jahren Vereinsleitung<br />
Dirigenten<br />
Männerchor <strong>Bubikon</strong>, gegründet 1877<br />
4 5 2 3 0 1 8 8 4 - 1 8 8 9 E c k i n g e r H e r m a n n , S e k u n d a r l e h r e r<br />
1934-'943 Weber Ernst, Dörfli<br />
1946-195 1 Hofmann Ad., Metzgermeister<br />
I9S1-1956 Huber Alois, Station<br />
1956 -1961 Spring Alfred, Wändhüslen<br />
1961-1967 Menet Ernst, Ebmatt<br />
1967-1972 Huber Alois, Station<br />
1972-1979 Anderegg Karl, Dörfli<br />
1979 - Frei Hans Peter, Wihalde<br />
Töchterchor <strong>Bubikon</strong>, gegründet 1879, seit 1945 Frauen- und Töchterchor <strong>Bubikon</strong><br />
3 5 1 9 8 - 1 9 0 3 A l b r e c h t E m i l i e , L e h r e r i n<br />
1909 -1918 Weber Hulda, Drogerie<br />
1919-1929 Weber Hedi, Backerei<br />
1934-1941 Hirzel Trudi, Sennschür<br />
1943 -195 1 Zollinger Marie, Neuhof<br />
1956-1966 Messcrli Emma, Station<br />
1967-1982 Spring Rosa, Wändhüslen<br />
1 9 8 2 - W i r z H e i d i , E r s p e l<br />
Männerchor Wolfliausen, gegründet 1883 (-1904), 1915-1942, 1950<br />
'4 200 1882-1892 Baumann Robert, Freihof<br />
1892 -1897 Baumann Robert, Frohburg<br />
'897-1903 Wild Heinrich, Loo<br />
1915 -1919 Richter Max, Freihof<br />
1920-1925 Kägi Otto, Freihof<br />
'925-1930 Guggenbühl Jakob<br />
'950-1959 Buchmann Fritz, Rennweg<br />
1959-1964 Hafen Edi, Bahnhof<br />
1979 - Meier Gustav, Schulstrasse<br />
Töchterchor Wolfliausen, gegründet 1890, 1906 <strong>auf</strong>gelöst<br />
Viele Wechsel im Präsidium<br />
Gemischter Chor Wolfliausen, gegründet 1907, Fusion 1942 mit<br />
1907-1912 Wild August<br />
1921-1928 Neumann Karl<br />
1928-193 5 Müller Hans<br />
'935-'942 Neumann Karl<br />
Sängerverein Wolfliausen, gegründet 1942 aus Zusammenschluss<br />
22 60 1942-1946 Hohl Willi<br />
1946-195 2 SchönbächlerThedi<br />
I952-I977 Ricklin Albert<br />
1977 - Rusterholz Elsbeth<br />
1877-1904 Kägi Albert, Lehrer<br />
1917 -1926 Müller Mani, Sekundarlehrer<br />
1926-1932 Rüegg Robert, Rüti<br />
1932-1953 Bührer Max, Lehrer<br />
'95 3-1966 Murer Armin, Tann<br />
1972 - Wildermuth Ernst, Rüti<br />
1879-1905 Eckinger Hermann, Sekundarlehrer<br />
1914-1919 Müller Mani, Sekundarlehrer<br />
1929-1966 Murer Armin, Tann<br />
1 9 7 0 - S c h e u c h z c r W „ D ü r n t e n<br />
1892-1900 Brändli Rudolf, Lehrer<br />
1917-1931 Schreiber Karl, Lehrer<br />
193 1-1942 Hausheer Hans, Lehrer<br />
1942-1946 HaushecrHans,<br />
als Dirigent der Gruppe Männerchor<br />
des Sängervercins<br />
1 9 S 0 - R u f F r i t z , J o n a<br />
1890-1897 Brändli Rudolf, Lehrer<br />
übrigen Gesangvereinen<br />
1918 — 193 I Schreiber Karl, Lehrer<br />
1931 -1936 Rüegg Robert, Rüti<br />
1936-1942 McssikommerH, Wetzikon<br />
der Gesangvereine Wolfliausen<br />
1942-1947 Messikommcr H, Wetzikon<br />
1947-195 3 Jucker Emil, Rüti<br />
1953- Scheuchzcr Walter, Dürnten<br />
332
Verein in zwei Gruppen; die einen fuhren über<br />
Thalwil nach Pfäffikon, die andern über Arth-<br />
Goldau- Biberbrücke nach Wädenswil, wo man<br />
sich wieder vereinigte. Der Töchterchor Wolfhau<br />
sen tippelte 1892 die Axenstrasse von Brunnen<br />
bis Flüelen ab und besuchte das Rütli. Gutgläubig<br />
schreibt die Aktuarin über die Rütlistube: «Noch<br />
hängt an der Wand die Armbrust Teils. <strong>Die</strong>se Re<br />
liquie der Freiheit wird mit ehrfurchtsvoller<br />
Ängstlichkeit behütet.»<br />
Auf Bergtouren übernachtet man im Heu. Geo<br />
graphie ist von grosser Bedeutung. Oft wird in<br />
den Berichten jedes durchfahrene Dorf, jeder be<br />
stiegene Berg beschrieben. Gelegentlich gerät die<br />
Ortskunde etwas durcheinander, behauptet doch<br />
eine Aktuarin, der Töchterchor habe von Thusis<br />
aus die Taminaschlucht (!) durchwandert. Der<br />
Gemischte Chor Wolfhausen gab sich auch mit<br />
einfacheren Tagestouren <strong>auf</strong> den Bachtel, Etzel,<br />
Uetliberg zufrieden. Rigi, Speer, Pilatus, das<br />
Glamerland wurden von den meisten Vereinen<br />
mehrfach besucht. Und immer wieder galt die<br />
Reise <strong>dem</strong> Vierwaldstättersee, der Wiege der<br />
Heimat.<br />
In der Zwischenkriegszeit ändert sich die Rei<br />
seart merklich. Postauto, Car, SBB und Bergbah<br />
nen bieten Bequemlichkeit und Möglichkeiten zu<br />
ausgedehnten Fahrten. Immer mehr locken die<br />
Sonnenstuben, das Tessin und das Wallis. Hoch<br />
geht es zu im Albergo und Grotto bei Nostrano<br />
und Fendant, Raclette, Salami und Spaghetti. Er<br />
lebnisse gab es aber nicht nur erfreuliche. Aufsei<br />
ner Comerseereise geriet der Sängerverein Wolf<br />
hausen bei der Überfahrt in Motorbooten nach<br />
Menaggio in einen Sturm, so dass sich viele <strong>auf</strong><br />
den Schiffsboden warfen, kreischten und heulten<br />
und am rettenden Ufer an <strong>Land</strong> drängten, nass bis<br />
<strong>auf</strong> die Haut. Zwischen 1938 und 1952 war der<br />
Töchterchor <strong>Bubikon</strong> richtig vom Reisefieber ge<br />
packt. Jährlich wurde ausgerückt, Brienzer Rothorn,<br />
Schäfler und Bristenstock bestiegen, aber<br />
auch mit SBB und Car gereist.<br />
Nun wurden die Ausflüge ausgedehnter. Der<br />
Männerchor <strong>Bubikon</strong> fuhr übers Stilfser Joch ins<br />
Veltlin, Puschlav und über das Engadin zurück,<br />
ein andermal über Bern und mit der Montreux—<br />
Oberland-Bahn an den Genfersee. Reisen ins<br />
Ausland folgten: Der Sängerverein Wolfhausen<br />
über den Arlberg nach Garmisch-Partenkirchen,<br />
der Töchterchor <strong>Bubikon</strong> ins Tirol, der Männerchor<br />
ins Eisass und zu den Sängerfreunden ins<br />
Siegerland, die Wolfhauser Männerchörler nach<br />
Ulm. Wann folgen die Helikopter-, die Flug<br />
reisen?<br />
Der Frauen- und Töchterchor <strong>Bubikon</strong> beim Sonnen<strong>auf</strong>gang <strong>auf</strong><br />
<strong>dem</strong> Brienzer Rothorn<br />
Narrentage<br />
«Heute ischt die Fasenacht, wo die Mueter<br />
Chüechli bacht,<br />
und de Vatter umeschpringt, und der Mueter<br />
d'Chüechli nimmt.»<br />
Für Betrieb an der Fasnacht waren meistens die<br />
Vereine besorgt. Maskentreiben, Fasnachtstanz in<br />
allen Wirtschaften, «Uusbööggete» mit «Kudi»<br />
und Lumpenpack brachten jung und alt, Männlein<br />
und Weiblein in Schwung. <strong>Die</strong> Wolfliauser Fasnachtsgesellschaft<br />
Fidelia und das Sultanat <strong>Bubikon</strong><br />
(eine Filiale der Rütner Hilaria) arrangierten Um<br />
züge mit Stieren, Kühen und Pferden. Seit Jahren<br />
übernimmt eine Fasnachtszeitung das Foppen und<br />
Intrigieren, was früher durch die «Bööggen» in<br />
Wirtshäusern und in allen Stuben eifrig betrieben<br />
wurde.<br />
Das 1934 ins Leben gerufene Sultanat <strong>Bubikon</strong><br />
entwickelte eine intensive Fasnachtstätigkeit. Es<br />
führte im «Löwen» Maskenbälle mit Prämierun<br />
gen und Kindermaskenbälle durch, und die «Muselmannen»<br />
radeln heute noch mit Geklingel und<br />
Geknatter durch die Gemeinde.<br />
Wolfliauser Fasnacht 1935<br />
333
Aufmarsch des Sultanats Bubi<br />
kon zum Kommers der Hilaria,<br />
Rüti<br />
Wenn die Musikanten<br />
durch das Dorf marschieren<br />
Einer der jüngsten Vereine unserer Gemeinde<br />
ist der Musikverein <strong>Bubikon</strong>, ein Bläserkorps von<br />
heute 52 Mitgliedern. Zwar bestand von<br />
1903-1920 bereits eine Musikgesellschaft, die<br />
dann mit <strong>dem</strong> ebenfalls an Mitgliederschwund<br />
leidenden Musikverein Gossau zur Musikgesell<br />
schaft <strong>Bubikon</strong>-Gossau fusionierte. Aus derselben<br />
wuchs in den dreissiger Jahren der Musikverein<br />
Gossau heraus. Vor der Gründung einer eigenen<br />
Dorfmusik spielten über zwanzig Bläser aus Bubi<br />
kon und Wolfliausen in den Nachbarvereinen<br />
von Dürnten, Gossau, Grüningen, Hombrechti<br />
kon und Rüti.<br />
Inzwischen hatte sich in Wolfhausen ein Mu<br />
sikdirigent niedergelassen, der die Knabenmusik<br />
Uster und die Korps von Hombrechtikon und<br />
Gossau leitete, Spielwachtmeister Fritz Grossenba<br />
cher. In Verbindung mit <strong>dem</strong> damaligen Gemein<br />
depräsidenten Curt Huber-Hotz, Löwenwirt<br />
Hans Schaffer-Wingeier und interessierten Blä<br />
sern schritten die Initianten im Jahre 1958 an die<br />
Gründung des Musikvereins <strong>Bubikon</strong>, <strong>dem</strong> 24<br />
Aktivmitglieder beitraten. 1964 wurden die Mu<br />
sikanten mit einer prächtigen, an die Kreuzritter<br />
erinnernden Uniform ausgestattet, mit leuchtend<br />
rotem Rock, <strong>auf</strong> der Brust das weisse Malteser<br />
kreuz. Zugleich erhielt die neue Fahne mit den<br />
drei <strong>auf</strong>gestickten Fanfaren ihre T<strong>auf</strong>e. Anlässlich<br />
des Kantonalen Kreismusiktages in <strong>Bubikon</strong> und<br />
Tambourengruppe des Musik<br />
vereins <strong>Bubikon</strong> am Kantonalen<br />
Kreismusiktag 1983 in Bubi<br />
kon<br />
334
<strong>Die</strong> Musikgesellschaft <strong>Bubikon</strong>-<br />
Gossau (1921)<br />
K<br />
) 1 y f r f t<br />
"<br />
» \<br />
-'<br />
* # # I*<br />
der 2 5-Jahr-Jubiläumsfeier des Bubiker Korps<br />
wurde der neue, schmucke Konzertanzug vorge<br />
führt.<br />
1978 übergab nach zwanzig Jahren der zum<br />
Ehrendirigenten ernannte Fritz Grossenbacher<br />
den Stab an den jungen, angehenden Berufsmusi<br />
ker Rudolf Barth. Der Nachwuchsausbildung<br />
wurde grosse Aufmerksamkeit gewidmet. Resul<br />
tat: gegen 50 Musikschüler, ein Jungbläserspiel<br />
und eine Tambourengruppe.<br />
Das beachtliche Können des Musikvereins Bu<br />
bikon wird durch das vorzügliche Abschneiden an<br />
den eidgenössischen Musikfesten von Luzern<br />
(1971) und Biel (1976) belegt, von denen das<br />
Korps mit goldlorbeergeschmückter Fahne heim<br />
kehrte. Höhepunkte des Vereins bildeten auch die<br />
regelmässigen Kirchenkonzerte, der Empfang des<br />
Bundesrates im Ritterhaus (1974), wobei Bundes<br />
präsident Ernst Brugger persönlich den Bundesrat-Brugger-Marsch<br />
dirigierte. Zu den besonde<br />
ren Ereignissen gehören die Teilnahme am Hop<br />
fenfest im elsässischen Haguenau, die Reisen ins<br />
Berner Oberland, Wallis, Tessin, Südtirol, nach<br />
Österreich und Deutschland.<br />
Als langjährige Vereinspräsidenten amteten:<br />
1958 —1969 Hans Schaffer-Wingeier<br />
1970 — 1976 Curt Huber-Hotz<br />
1977— Anton Kälin<br />
als Aktivpräsidenten:<br />
1958 —1961 Walter Ammann<br />
1961 -1976 Alfred Jaussi<br />
1 9 7 6 - A n t o n K ä l i n<br />
335
Der Musikverein <strong>Bubikon</strong><br />
1983<br />
Von der Zeitschrift zum Buch und Tonband<br />
Ergötzliches aus Protokollen<br />
des Frauen- und Töchterchors <strong>Bubikon</strong> ...<br />
- Was wäre die Fasnacht ohne Frauen- und Töch<br />
terchor in <strong>Bubikon</strong>. Acht Hühner und einen<br />
Güggel stellten wir <strong>auf</strong> die Beine. Durchs ganze<br />
Dorf wurde gehühnert und gegaggert, sogar<br />
Eier wurden <strong>auf</strong> Bestellung gelegt.<br />
- Im Fäschtzält ischt efang e Hitz<br />
das mer fascht chläbed ufern Sitz<br />
s'Marie Bucher* chunnt ohni Chuss<br />
halt nüd eso uf iren Gnuss<br />
* Name geändert!<br />
. . . und des Sängervereins<br />
resp. Gemischten Chors <strong>Bubikon</strong><br />
- Artikel 10 der Statuten von 1872 lautet: Jedes<br />
Mitglied ist verpflichtet, durch sittlich gutes<br />
Betragen die Ehre des Vereins zu wahren.<br />
- Herr Emil Walder stellt beim Traktandum<br />
«Reise» den Antrag, «ob man mit den Bergen<br />
(Alpen) in Berührung kommen wolle, oder ob<br />
man <strong>auf</strong> der Ebene bleiben wolle».<br />
- Aus <strong>dem</strong> entsprechenden Reisebericht (24 Sei<br />
ten): «In Ragaz besuchten wir den Hotel I. Ran<br />
ges, den Quellenhof, mancher in der angeneh<br />
men Hoffnung, den sich in dorten <strong>auf</strong>halten<br />
den Preussischen Feldherrn von Moltke zu er<br />
blicken.»<br />
(MB)<br />
Der Leseverein <strong>Bubikon</strong><br />
§ 1 der ersten Statuten lautet: «Zum Zwecke<br />
Geist und Gemüth bildender Unterhaltung kon<br />
stituiert sich in der Gemeinde <strong>Bubikon</strong> ein Lese<br />
verein.» Es war die Zeit des Bildungshungers, der<br />
Gründung von Dorfvereinen. Als Oberländer<br />
Zeitung erschien damals dreimal wöchentlich ein<br />
zig der «Der Freisinnige».<br />
<strong>Die</strong> Gründung des Lesevereins am 26. Dezem<br />
ber 1877 wurde durch Lehrer Albert Kägi ange<br />
regt, und zwar durch eine Motion an die Gemein<br />
deversammlung. <strong>Die</strong> Bürger «begrüssten die<br />
ganze Sache», überwiesen sie jedoch «zur näheren<br />
Beleuchtung und Erwägung an den Vorstand des<br />
Gemeindevereins». Dem Aufruf zum Beitritt in<br />
den Leseverein folgten 40 Einwohner. Mit <strong>dem</strong><br />
Zweckparagraphen: «1. durch Cirkulation von Le<br />
setheken» und «2. durch allmälige Anlegung u.<br />
Gründung einer Volksbibliothek», versuchte man<br />
«den Bürgern der Gemeinde <strong>Bubikon</strong> die langen<br />
Winterabende durch unterhaltende, den Geist<br />
und das Gemüth anregende Lektüre zu verkür<br />
zen».<br />
Als Lesestoff wurden A. Zeitschriften (Illu<br />
strierte Welt, die Gartenlaube, die landwirtschaft<br />
liche Zeitschrift), B. Zeitungen (Nebelspalter,<br />
Zürcher Bauer, Schweizerische Bienenzeitung,<br />
Blätter für Gesundheitspflege) und C Vor<br />
schriften (die Werke Gotthelfs, Zschokkes und<br />
Auerbachs) angek<strong>auf</strong>t. Durch den Kurator wurden<br />
die Mappen, «Thek» genannt, mit den Zeitschrif<br />
ten in Uml<strong>auf</strong> gesetzt. Jahrzehntelang versahen<br />
336
diese Aufgabe: Lehrer Albert Kägi, später Lehrer<br />
Wilhelm Fischer und Lehrerin Lina Frey. Seit <strong>dem</strong><br />
Jahre 1921 unterstützte die Gemeinde den Lese<br />
verein mit jährlichen Beiträgen von Fr. 100.— bis<br />
Fr. 200.-.<br />
<strong>Die</strong> Auswahl der Schriften war <strong>dem</strong> dreiköpfi<br />
gen Vorstand Überbunden. Alte Zeitschriften wur<br />
den jeweils an der Jahresversammlung versteigert.<br />
Mit <strong>dem</strong> Erlös von durchschnittlich zehn Franken<br />
und <strong>dem</strong> Jahresbeitrag von drei Franken war kein<br />
grosser Staat zu machen. Lange Zeit hielt sich die<br />
Mitgliederzahl bei 50, sank aber mit <strong>dem</strong> Auf<br />
kommen der Massenmedien rasch. Heute (1983)<br />
übernehmen noch sechs Getreue die Mappe wö<br />
chentlich von ihrem Vorgänger.<br />
Von der Volks- zur Gemeindebibliothek <strong>Bubikon</strong>-<br />
Wolfliausen<br />
Wohl fanden sich bei der Lehrerschaft von Bu<br />
bikon und Wolfhausen schon früh Ansätze zum<br />
Aufbau einer Schulbibliothek. Der Verfasser die<br />
ses Kapitels übernahm 1929 von seinem Vorgän<br />
ger einen Kasten mit einem Regal voller Bücher,<br />
die von Eltern geschenkt worden waren: Kalen<br />
der, Romane und als einzige Kinderbücher den<br />
«Robinson» und die «Turnachkinder». <strong>Die</strong> dreissi<br />
ger Jahre waren die Zeit der <strong>auf</strong>kommenden Ju<br />
gendliteratur. Damit war die Erneuerung der bei<br />
den Schulbibliotheken gegeben. Sekundarlehrer<br />
Mani Müller verwaltete ausser<strong>dem</strong> die Wechselbü<br />
cherei der Stiftung «Schweizerische Volksbibliothek».<br />
<strong>Die</strong>ser Institution schenkte der Gemeinderat jähr<br />
lich Fr. 20.-.<br />
Der Gedanke an eine gemeindeeigene Biblio<br />
thek wurde durch Dr. h. c. Krebser, Laupen-Wald,<br />
an unsere Behörden herangetragen. Nach<strong>dem</strong> der<br />
Regierungsrat des Kantons Zürich im Oktober<br />
1955 der Schulpflege zum Ausbau der Volks<br />
bibliotheken <strong>Bubikon</strong> und Wolfliausen einen<br />
Beitrag von Fr. 3000.- für die Anschaffung von<br />
Büchern zugesagt hatte, beschloss die Schulpflege<br />
ihrerseits, für die Einrichtung Fr. 500- <strong>auf</strong>zuwen<br />
den. Mit der Reaktivierung der Büchereien wur<br />
den Sekundarlehrer Albert Pfenninger, <strong>Bubikon</strong>,<br />
und Lehrer Hans Karl Müller, Wolfliausen, be<br />
traut, die sich mit grossem Eifer ehrenamtlich an<br />
die Aufgabe heranmachten. <strong>Die</strong> Leihgebühr<br />
wurde <strong>auf</strong> 30 Rappen pro Buch angesetzt. <strong>Die</strong> Bu<br />
biker Bibliothek fand im Sanitätszimmer der<br />
Turnhalle Spycherwise, die Wolfliauser im Schul<br />
haus Sonnenberg Unterschlupf.<br />
In den Hochkonjunkturjahren (Ende i960)<br />
nahm das Interesse am Bücherlesen merklich ab.<br />
1970 reaktivierte die Handarbeitslehrerin Regula<br />
Hübner die Bibliothek, die als Freihandbibliothek<br />
im Laden des Ehepaars Forster im Dörfli neu ein<br />
gerichtet wurde. 1977 wurde die umgestaltete<br />
Wohnung im alten Sekundarschulhaus, <strong>dem</strong> ge<br />
genwärtigen Kindergarten, mit der Gemeinde<br />
bibliothek belegt.<br />
Schon das Jahr dar<strong>auf</strong> entstand im Luftschutz<br />
keller des Schulhauses Wolfliausen die dortige<br />
Freihandbibliothek. 1973 wurde sie provisorisch<br />
im Untergeschoss des alten Schulhauses unterge<br />
bracht, das 1980 für Fr. 120000.- renoviert<br />
wurde.<br />
<strong>Die</strong> 1972 von der Schulpflege gewählte Biblio<br />
thekskommission erlässt die Benützungsordnung<br />
und wählt die Leiter der beiden Bibliotheken so<br />
wie ihre Mitarbeiter. Sie wurde seit 1973 von<br />
Frau Pfarrer Hauri präsidiert. Aufgrund der neue<br />
sten Gemeindeordnung hat nun das von der<br />
Schulpflege delegierte Mitglied den Vorsitz zu<br />
übernehmen. Seit 1971 amten als Leiter der Bi<br />
bliotheken Frau Trudi Schmid in <strong>Bubikon</strong> und<br />
Lehrer Rolf Glättli in Wolfliausen, der 1981 die<br />
Aufgabe an Frau Ruth Erni abtrat.<br />
<strong>Die</strong> Behauptung, Fernsehen und Radio ver<br />
drängten das Buch, wird zum mindesten in unse<br />
rer Gemeinde widerlegt, stieg doch die Ausleihe<br />
von Büchern innert der letzten zehn Jahre <strong>auf</strong> das<br />
Doppelte, nahm die Zahl der Leser stetig zu. Im<br />
<strong>Die</strong> beiden Bibliotheken von <strong>Bubikon</strong> und Wolfliausen<br />
337
ersten Katalog von 1956 sind 281 Titel <strong>auf</strong>ge<br />
führt. Innert der letzten zehn Jahre (1972-1982)<br />
sind die Bücherbestände von 1500 <strong>auf</strong> 4800<br />
Bände angewachsen. <strong>Die</strong> seit 1981 bestehende<br />
Ausleihe von Tonbändern erfreut sich grösster<br />
Beliebtheit bei Kindern und Jugendlichen. <strong>Die</strong><br />
Öffnungszeiten (1983 viermal wöchentlich) wer<br />
den periodisch durch Flugblätter bekanntgegeben.<br />
In Wolfliausen können auch an Abstimmungsta<br />
gen Bücher bezogen werden.<br />
Eine besondere Aufgabe hat sich die Bibliothekskommission<br />
mit der Einführung von Dich<br />
terlesungen gestellt. Unter anderen gastierten der<br />
Oberländer Historiker David Meili, der Jugend<br />
schriftsteller Fritz Brunner und der Lyriker Anton<br />
Kürzi, Lehrer in <strong>Bubikon</strong>, zu<strong>dem</strong> May Glauser<br />
mit einer Fotoausstellung über das Tessin.<br />
Vergleicht man die ersten Bestrebungen zur<br />
Schaffung einer Bibliothek mit der heutigen Or<br />
ganisation, darf gesagt werden, dass eine ausseror<br />
dentliche Entwicklung stattfand, vor allem auch<br />
durch die Unterstützung seitens des SBD<br />
(Schweizerischer Bibliotheksdienst), der Kanto<br />
nalen Kommission für Jugend- und Volksbiblio<br />
theken und derjenigen des Bezirkes Hinwil.<br />
Wohlvorbereitet treten die Betreuerinnen und<br />
Leiter von unseren beiden Bibliotheken nach <strong>dem</strong><br />
Bestehen des Kurses für nebenamtliche Bibliothe<br />
kare an der Zentralbibliothek Zürich ihren <strong>Die</strong>nst<br />
in der Gemeinde an.<br />
ein <strong>Bubikon</strong>. <strong>Die</strong> Vorstandssitzungen führte er<br />
gerne in seinem Bootshaus in «Fröschhausen»,<br />
Uerikon, durch. Hugo Frey, der sich für die Lokalgeschichte<br />
und Kulturelles besonders interes<br />
sierte, unterstützte die betreffenden Anliegen.<br />
Dem Vizepräsidenten der Ritterhausgesellschaft<br />
<strong>Bubikon</strong> lag die Restauration des Johanniterhauses<br />
sehr am Herzen. Am Aufbau der wertvollen<br />
Bibliothek im Ritterhaus war er massgeblich be<br />
teiligt. Hörte er davon, dass irgendwo in der Um<br />
gebung ein alter Kachelofen ausgebaut oder ein<br />
antikes Möbelstück verhökert werden sollte,<br />
setzte er sich für die Erhaltung des wertvollen<br />
Kulturgutes ein. Er erwarb auch selbst solche Anti<br />
quitäten, sammelte Stiche, Zeichnungen und Bil<br />
der, so dass sein Heim zu einem halben Museum<br />
wurde. Mancher Künstler fand in Hugo Frey ei<br />
nen Gönner. (MB)<br />
DAS BOOT<br />
<strong>Die</strong>s ist ein Boot aus Stille<br />
Auf einem Meer von Wind<br />
Der Fährmann ist aus Schweigen<br />
<strong>Die</strong> Ruder Worte sind<br />
Und wohin geht die Reise<br />
Hier ist und dort kein Ort<br />
Der Fährmann lächelt leise<br />
Und nimmt dich mit sich fort<br />
Anton Kürzi<br />
Stätten des kulturellen Lebens<br />
Rudolf Hugo Frey-Graf<br />
(Siehe auch Seite 259 und Band I, Seite 98)<br />
Einige Amtsdauern (aus den Protokollen nicht<br />
genau ersichtlich) präsidierte Fabrikant Hugo Frey<br />
nebst vielen anderen Aufgaben auch den Lesever<br />
<strong>Die</strong> Ritterhauskapelle<br />
Der hohe, sakrale Raum mit grossartiger Aku<br />
stik bot sich nach der Renovation von 1941 be<br />
sonders für Konzerte an. <strong>Die</strong> Kapelle wurde des<br />
halb mit einer Bestuhlung ausgestattet (250 Sitz<br />
plätze). Während der Sommerzeit vermietet die<br />
Ritterhausgesellschaft die einstige Ordenskapelle<br />
an interessierte Vereinigungen und Künstler für<br />
ihre Veranstaltungen. Seit zwanzig Jahren tritt der<br />
Musiker Ernst Kobelt mit der Kantorei Zürcher<br />
Oberland <strong>auf</strong>; periodisch konzertiert der Kam<br />
merchor Zürcher Oberland, wirken Musiker des<br />
Tonhalleorchesters bei Feiern mit. Der Komponist<br />
Vladimir Vogel war mit seinem Streichquartett zu<br />
Gast, ebenso die Harfenistin Eva Katiffungen und<br />
der berühmte Flötist Peter Lukas Graf. Aber auch<br />
viele andere Organisationen, nicht zuletzt die<br />
musizierenden Vereine der Gemeinde, führen<br />
338
Konzerte im Ritterhaus durch. Geistliche Spiele<br />
fanden grosses Publikumsinteresse wie auch Peter<br />
Loosli mit seinen Marionetten. 1983 öffnete das<br />
Ritterhaus sogar die Pforten für die Kunst- und<br />
Kunstgewerbeausstellung einheimischen Schaf<br />
fens in <strong>Bubikon</strong> und Wolfliausen.<br />
Der Singsaal Mittlistberg<br />
(Siehe auch Band I, Seite 317)<br />
Zusätzlich belebt wurde das kulturelle Leben<br />
durch den Bau des Singsaales (1965). Nicht nur<br />
war der Musikschule Zürcher Oberland für die<br />
Bubiker Musikschüler Übungsraum geboten, die<br />
Kirchenpflege, seit 1982 eine Programmkommission,<br />
aus Vertretern der Behörden zusammenge<br />
setzt, haben ein reichhaltiges Angebot von kultu<br />
rellen Veranstaltungen <strong>auf</strong>gestellt. Zu musikali<br />
schen Feierstunden wurden die Konzertabende<br />
und Matineen des Pianisten Warren Thew, des<br />
Prager Cellisten Marec Jerie, unserer Organistin<br />
Lisbeth Meier und das Liederkonzert eines däni<br />
schen Jugendchors.<br />
Namhafte Referenten wie Professor Ernst Egli,<br />
der Kenner des Zürcher Oberlandes, der Welten<br />
bummler und Völkerforscher Rene Gardi, Profes<br />
sor H. R. Wildermuth, Biologe und Naturschüt<br />
zer, liessen sich zu Vorträgen einladen. <strong>Die</strong> Wan<br />
derbühnen des Kammerspielkreises Lübeck und<br />
das Theater 5 8 gastierten regelmässig im Singsaal.<br />
Ausserordentlich gut besucht war die Kunstaus<br />
stellung Zürich-<strong>Land</strong>, die vom 6. bis 20. Oktober<br />
1974 in der Turnhalle und den Räumen des Oberstufenschulhauses<br />
Bergli zu sehen war, wie auch<br />
der Kunstbazar bei der Einweihung des Altershei<br />
mes Sunnegarte.<br />
Seit der Eröffnung der Mehrzweckhalle<br />
(1982), die über 300 Sitzplätze anbietet, finden<br />
die grösseren Veranstaltungen der Vereine, die<br />
über 75 Jahre im Löwensaal <strong>auf</strong>traten, in der um<br />
gebauten Turnhalle statt. (MB)<br />
Kunst und Kunstgewerbe <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Dorfe<br />
Hein rich Berch told 1882-1966<br />
Je weiter wir zurückblicken, desto blasser wird<br />
das Bild vom künstlerischen Schaffen in unserer<br />
Gemeinde. Als erster Künstler zog 1917 Schnitzer<br />
Heinrich Berchtold in Wolfhausen ein. Er hinterliess<br />
ein reiches Kulturgut. Bis zur Renovation der<br />
Kirche von 1957 hing über der Liedertafel des<br />
Chorbogens ein ergreifendes Halbrelief, das<br />
Haupt des Gekreuzigten mit der Dornenkrone<br />
Heinrich Berchtold hinter einer geschnitzten Truhenwand mit<br />
indianischen Motiven bei seinem Hause in Mönchaltorf<br />
darstellend. Nun ziert ein zartes Soli Deo Gloria<br />
von Heinrich Berchtold den Prospekt vom Rück<br />
positiv der neuen Orgel. Besonders reich sind<br />
Komtur-, Stumpfstube und Bibliothek des Ritter<br />
hauses mit Schnitzereien vom gleichen Künstler<br />
ausgestattet (siehe Farbtafeln Band I, Seiten 103<br />
und 107). Obwohl sich Stühle und Stabellen in<br />
den Motiven gleichen, ist jedes einzelne Stück in<br />
der Ausführung verschieden. Jubiläumsgeschenke<br />
der Schulpflege an die Lehrerschaft und Schützen<br />
preise sind Schmuckstücke Berchtolds in manchen<br />
Stuben <strong>Bubikon</strong>s.<br />
In Mönchaltorf geboren und <strong>auf</strong>gewachsen —<br />
sein Vater besass an der Strasse nach Uster ein<br />
Dreisässenhaus, worin er eine Schreinerei einge<br />
richtet hatte - kehrte er nach seinen Lehr- und<br />
Wanderjahren 1929 ins elterliche Heim zurück<br />
und wandelte die Werkstatt des Vaters in ein<br />
Schnitzereiatelier um. Seine Grundausbildung als<br />
Schreiner kam ihm an der Berner Oberländer<br />
Holzschnitzerschule von Brienz zustatten. Er ging<br />
aber rasch eigene Wege; ihn faszinierten die Ar<br />
beiten der Urvölker und der sogenannten Primi<br />
tiven. Zu Weltreisen reichte es allerdings nicht.<br />
Anregungen fand er in der Literatur und beim Be<br />
such von völkerkundlichen Museen. Kurze Zeit<br />
leitete er die Steiermärkische Schnitzerschule.<br />
Nach weiteren Wanderjahren durch Deutschland<br />
kehrte er 1916 in die Schweiz zurück, wo er bei<br />
Papa Rehm im Freihof Wohnung und Werkstatt<br />
fand.<br />
339
ste Hand. Am liebsten befasste sich Willi Ernst<br />
mit den Einlegearbeiten, welche Familienwappen<br />
zum Motiv hatten.<br />
<strong>Die</strong> Öffentlichkeit und die Kunst<br />
Mit der Renovation des Gemeindehauses und<br />
der Schenkung an die Gemeinde durch die Nach<br />
kommen der Wolfliauser Industriellenfamilie<br />
Wild hielt auch die erste Plastik in <strong>Bubikon</strong> Ein<br />
zug: das muntere Füllen als Brunnenfigur vor<br />
<strong>dem</strong> prächtigen Riegelbau im Dorfzentrum, eine<br />
Schöpfung des bekannten Zürcher Bildhauers Ru<br />
dolf Wetting, der auch den Wolf <strong>auf</strong> hoher Säule<br />
vor der Frohburg in Wolfhausen gestaltete sowie<br />
den Karpfen am Teich des Schulhauses Spycher<br />
wise.<br />
Damit war der Bann gebrochen. Jedes neue<br />
Schulhaus erhielt seinen künstlerischen Schmuck:<br />
Das Oberstufenschulhaus Spycherwise zum Karp<br />
fen ein Mosaik in der Eingangshalle, das Schul<br />
haus Mittlistberg ein Atrium, das Schulhaus Fos<br />
berg in Wolfliausen einen Brunnen mit einer<br />
Wolfsplastik, das Oberstufenschulhaus Bergli<br />
nebst einigen mächtigen Glattaler Findlingen ein<br />
Wandgemälde von Paul Honegger und in den<br />
Gängen und Treppen<strong>auf</strong>stiegen Aquarelle, Makrame-,<br />
Kupferarbeiten und andere Werke, zum<br />
Teil von der Kunstausstellung Zürich-<strong>Land</strong> im<br />
Jahre 1974 herstammend. Das Altersheim wurde<br />
Ständeriampe und Stabellen, Holzschnitzereien von Heinrich<br />
Berchtold<br />
Bis in die letzten Lebensjahre schuf er Werk um<br />
Werk. Von seiner Kunst zeugen Flachreliefs (z. B.<br />
in der Ochsenstube in Kempten), geschnitzte<br />
Wegweiser, Totempfähle, Heiligenstatuen, reich<br />
verzierte Möbel, Stabellen, Truhen, Armleuchter<br />
und Ständerlampen. Seine Arbeiten sind nicht nur<br />
Werkstücke; sie atmen den weltweiten Geist des<br />
Meisters in seinen archaischen Gestalten, aber<br />
auch die Heimatliebe des Holzschnitzers in den<br />
frohen Musikantenpyramiden und geschnitzten<br />
Wappen.<br />
Willi Ernst 1912—1981<br />
Von grösster Sorgfalt und peinlicher Genauig<br />
keit zeugen die Intarsien von Willi Ernst. Seine<br />
Lehre absolvierte er bei Möbelschreiner Paul Beck<br />
in <strong>Bubikon</strong>, in dessen Geschäft er lange auch als<br />
Mitarbeiter tätig war. <strong>Die</strong> Feinarbeit mit den<br />
hauchdünnen Furnieren, vom hellsten bis zum<br />
dunkelsten Holz, das Verleimen und Polieren der<br />
Intarsien erfordert unendliche Geduld und sicher<br />
Familienwappen der Familie Ernst, Intarsienarbeit<br />
340
Wandbild von Paul Honegger beim Eingang zum Schulhaus Bergli<br />
341
Der Rösslibrunnen von Bildhauer Wening vor <strong>dem</strong> Gemeindehaus Der Wolf vom selben Künstler vor der Frohburg, Wolfliausen<br />
mit einem farbenfrohen Wandteppich des Ehe<br />
paars Flachsmann geschmückt, die Mehrzweck<br />
halle mit einer Wandplastik des Bildhauers Cinelli.<br />
Nebst all den genannten Künstlern und im<br />
Kunstgewerbe Tätigen widmen sich viele Männer<br />
und Frauen in ihrer Freizeit gestaltenden Arbei<br />
ten. Auf der Liste der im Herbst 1983 vorgesehe<br />
nen Ausstellung «Kunst und Kunstgewerbe in Bu<br />
bikon» finden wir vierzig Teilnehmer, welche<br />
Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Plastiken,<br />
Scherenschnitte, bemalte Möbel und Gegen<br />
stände, Stoßarbeiten, Teppiche, Bastelarbeiten<br />
zeigen.<br />
Linolschnitt von Emil Halbheer (Maitre Milo)<br />
342
Olivenhain, Aquarell von<br />
Maitre Milo Halbheer, 1970<br />
Emil Halbheer - Maitre Milo 1910-1978<br />
Ein Künstler von europäischem Ruf ist in sei<br />
ner Heimatgemeinde wenig bekannt. Er wurde in<br />
Koblenz geboren und kam erst 19j'ährig an seinen<br />
Bürgerort <strong>Bubikon</strong>, um bei Malermeister Emil<br />
Mäder die Lehre zu bestehen. Sein Talent zeich<br />
nete sich rasch an einem Lehrlingswettbewerb ab,<br />
Emil Halbheer und Ernst Grätzer mit ihrem Lehrmeister Emil Mäder<br />
wo er mit seiner Giebelmalerei den ersten Preis<br />
errang. Er besuchte die Kunstgewerbeschule Zü<br />
rich und befasste sich dann mit <strong>Land</strong>schaftsmale<br />
rei. Er stellte in Winterthur, Zürich und auch in<br />
<strong>Bubikon</strong> aus. Nach seinen Studienreisen durch die<br />
Niederlande, Deutschland, Frankreich und Spa<br />
nien siedelte er sich in La Garde Freinet in der<br />
Provence an. <strong>Die</strong> sonnendurchflutete, heisse<br />
<strong>Land</strong>schaft mit ihren knorrigen Korkeichen, Ka<br />
stanien- und Olivenhainen spornten ihn zu rei<br />
chem Schaffen an. In Abwandlung seines Vorna<br />
mens nannte er sich statt Emil «Milo».<br />
Nach den grossen Ausstellungen in Zürich,<br />
St.Tropez, Stockholm, Monte Carlo, Paris, Tou<br />
lon, Nizza und den USA verlieh ihm der Louvre<br />
den Titel eines Maitre, und die Ecole des Beaux-<br />
Arts in Toulon bot ihm eine Professur an. 1970 er<br />
hielt er beim Wettbewerb Le Grand Prix Interna<br />
tional de Peinture de Provence die Medaille d'or.<br />
1967 kehrte er in die Schweiz zurück, wo er 1978<br />
in <strong>Die</strong>tikon starb. Viele seiner Werke befinden<br />
sich in den Sammlungen der Kantonalbank Zü<br />
rich, im Museum von Toulon, im Regierungsge<br />
bäude von Mainz, in der Kunstgewerbeschule<br />
Köln und in der Schule <strong>Die</strong>tikon. Mit seinem<br />
Meister und seinem Mitarbeiter Ernst Grätzer<br />
blieb er stets eng verbunden.<br />
343
Pan I Honegger und Fant Hie, 1978<br />
Paul (geb. 1941) und Susanne (geb. 1947)<br />
Honegger-Hüsler<br />
Paul Honegger ist der Sohn einer alteingesesse<br />
nen Bubiker Familie. Sein früh verstorbener Vater<br />
brachte die Familie nebst der Fabrikarbeit in der<br />
Freizeit als Güterarbeiter bei den SBB und mit<br />
Heimarbeit durchs Leben. <strong>Die</strong> Mutter leistete<br />
nach <strong>dem</strong> Tode ihres Mannes ebenfalls Fabrikar<br />
beit und ermöglichte Paul das Lehrerstudium am<br />
Seminar Unterstrass. Den Beruf als Primarlehrer<br />
übte er nur während eines Jahres in Gossau aus.<br />
Studien an der Kunstgewerbeschule Zürich bei<br />
Heinrich Müller, an der Universität (Kunstge<br />
schichte und Archäologie) und ein Kurs für mo<br />
derne Grafik in Paris bildeten die Grundlage für<br />
sein künstlerisches Schaffen. Nach der Diplomie<br />
rung zum Zeichenlehrer wurde er, erst 2 8jährig,<br />
als Hauptlehrer ans Gymnasium der Töchter<br />
schule Zürich gewählt. Er unterrichtete zu<strong>dem</strong> an<br />
der Maturitätsschule für Erwachsene und bildet<br />
seit 1976 Seminaristen von Küsnacht im Zeich<br />
nen aus.<br />
Susanne Honegger-Hüsler stammt aus einer<br />
Zürcher Lehrersfamilie. Sie durchlief die Frauen<br />
bildungsschule, besuchte dann die Kunstgewerbeschule<br />
bei den Lehrern Karl Schmid und Heinrich<br />
Müller, wo sie auch ihren Mann kennenlernte. Bis<br />
zu ihrer Verheiratung führte sie einen Kindergar<br />
ten in Wetzikon, um dann ihre Haupt<strong>auf</strong>gabe in<br />
344
**m<br />
Aquarell von Susanne Honegger: «Frühling im L<strong>auf</strong>enriet» 1981<br />
der Familie, beim Ausbau des alten Hausteils in<br />
der Sennschür und der Pflege ihres Gartens zu fin<br />
den. Daneben malt sie in feinen, bindenden Tö<br />
nen Aquarelle und Acrylbilder mit Motiven aus<br />
Familie, nächster Umgebung und <strong>dem</strong> geliebten<br />
Italien.<br />
Paul Honegger war während acht Jahren Mit<br />
glied der Schulpflege <strong>Bubikon</strong>. Er setzte sich für<br />
überschaubare Klassen ein und präsidierte die<br />
Baukommission für die Renovation des Schulhauses<br />
Spycherwise. Ein zentrales Anliegen je<br />
doch ist ihm die Erhaltung einer artenreichen<br />
Pflanzen- und Tierwelt. Der Kampf für Naturund<br />
Heimatschutz trug ihm mancherlei Anfech<br />
tung ein. Seine Ölbilder und Pastelle stammen<br />
zum grossen Teil aus <strong>dem</strong> farbenreichen Sizilien<br />
und den Liparischen Inseln. Immer aber steht der<br />
Mensch im Zentrum der Bildaussage. Schade, dass<br />
er sich am schöpferischen Tun in der Gemeinde<br />
gehemmt fühlt.<br />
Ernst Studer, geb. 1931<br />
Im prächtigen, nach <strong>dem</strong> Brande von 1755<br />
wieder <strong>auf</strong>gebauten Doppel-Riegelhaus im<br />
Gstein wohnt Architekt Ernst Studer, der 1963<br />
aus der Stadt Zürich wieder <strong>auf</strong>s <strong>Land</strong> gezogen ist.<br />
Schon i960 hat er mit seinem Bruder Godi und<br />
Architekt Joachim Naef ein eigenes Büro eröff<br />
net. Eine Lehre als Bauzeichner und der Besuch<br />
der Kunstgewerbeschule bildeten den Grundstock<br />
zu seiner späteren Tätigkeit. Während des Stu<br />
diums an der Architekturabteilung der ETH arbei<br />
tete Ernst Studer in einem Architekturbüro. Den<br />
ursprünglichen Plan, Bildhauer zu werden, Hess er<br />
fallen, blieb jedoch den bildenden Künsten treu.<br />
Ernst Studer schreibt: «<strong>Die</strong> Beschäftigung mit<br />
<strong>dem</strong> Raum, mit der Dreidimensionalität schien<br />
mir in der Architektur ergiebiger als in der Zeich<br />
nung, Malerei und Plastik.» Studienreisen an die<br />
antiken Stätten Griechenlands und des alten Rom,<br />
nach Frankreich, Spanien, England und Marokko<br />
gaben Impulse für das berufliche Schaffen.<br />
345
Kirche für das Benediktiner-<br />
Kollegium Samen<br />
Ernst Studer wurde durch den Bau der Kirche<br />
für das Benediktiner-Kollegium in Samen, der im<br />
In- und Ausland starke Beachtung fand, und die<br />
<strong>auf</strong>einanderfolgenden ersten Preise für die Kir<br />
chenbauten in Nebikon, Kägiswil und Buttikon<br />
rasch bekannt.<br />
Fast immer aus Wettbewerben folgten weitere<br />
Kirchen-, Schul- und Universitätsbauten, Frei<br />
zeit- und Sportanlagen im In- und Ausland, die er<br />
mit seinen Partnern realisierte. Ernst Studer wird<br />
auch häufig zu Wettbewerbsjurierungen beigezo<br />
gen.<br />
Zeugen seiner Kunst sind auch die Kirchen in<br />
Thun, Niederrohrdorf und Buchrain, das Oberstufenschulhaus<br />
Sachsein und die Schul- und Frei<br />
zeitanlage Loogarten in Zürich sowie die Überbauung<br />
des Rosshof-Areals in Basel und in Frank<br />
furt (BRD), wo Universitätsbauten entstehen.<br />
Sein zeichnerisches, malerisches und bildhaue<br />
risches Schaffen zeigte er an Ausstellungen in Ve<br />
nedig, Winterthur, Chur, Zürich, Lausanne usw.<br />
Im Vorwort zum «Werkstattbericht i» schreibt Pe<br />
ter Killer: «Ernst Studer ist Architekt, Maler und<br />
Plastiker in einer Person. Selbst in Phasen grösster<br />
Berufsbelastung kann Studer nicht sein ohne das<br />
Malen, Modellieren und Zeichnen.»<br />
<strong>Die</strong>s alles führte zu einem erweiterten Tätig<br />
keitsfeld, zur Weitergabe der Kenntnisse und ge<br />
stalterischen Fähigkeiten an Vorträgen und Seminarien,<br />
zu einem Lehr<strong>auf</strong>trag an der Syracuse Uni<br />
versity USA und 1981 zur Berufung an die ETH<br />
Zürich als Professor für Architektur und Entwurf.<br />
Raum, Form, Menschen<br />
Zeichnung von Ernst Studer,<br />
1971<br />
346
i mmiL<br />
Radierung von Rolf Fiachsmann «Selbstbildnis»<br />
Ursula Fiachsmann am Webstuhl<br />
Rolf (geb. 1934) und Ursi (geb. 1936)<br />
Flachsmann-Fenner<br />
Ein Ehepaar, das den Begriff Gemeinschaft<br />
lebt, in ihrer Kunst, aber auch als Familie mit den<br />
drei Kindern. Beide im Lehramt tätig - Ursula<br />
Flachsmann einst als Handarbeitslehrerin in Zürich-Schwamendingen<br />
und als Fachlehrerin am<br />
Arbeitslehrerinnenseminar des Kantons Zürich,<br />
Rolf Flachsmann einige Jahre als Primarlehrer<br />
und nach Durchl<strong>auf</strong> der Kunstaka<strong>dem</strong>ie Florenz<br />
als Zeichenlehrer an der Töchterschule Zürich,<br />
heute mit einer halben Lehrstelle an der Kantons<br />
schule Stadelhofen - sehen in der Weitergabe ih<br />
rer Kunst ein wesentliches Ziel: Frau Flachsmann<br />
mit ihren Webkursen in der Bubiker Webstube<br />
und im Limberg/Forch, ihr Mann als Vermittler<br />
seiner Kunstarten an die heranwachsende Genera<br />
tion.<br />
Rolf Flachsmann kam über die Malerei zur<br />
Bildhauerei. Holz- und Kunststoffplastiken, vor<br />
allem aber die Skulpturen in Stein bilden sein<br />
künstlerisches Schaffen. Davon zeugen die Ei<br />
chenplastiken vor seinem Riegelhaus im Gstein,<br />
der Semifitbrunnen in Herschmettlen, die Ein<br />
gangssäule am Regionalspital Wetzikon. Öffentli<br />
che Aufträge, meist in Zusammenarbeit mit Ar<br />
chitekten, beleben viele Schulanlagen (Gossau,<br />
Winterberg, Zürich, Männedorf u.a. m.), die Post<br />
Säule von Rolf Flachsmann beim Eingang zum Spital Wetzikon<br />
347
von Langnau a. Albis, das Alters<br />
heim Wetzikon, den Friedhof Hin<br />
wil, die Kirche von Buttikon SZ.<br />
Nebst seiner Lehrtätigkeit ist<br />
auch <strong>auf</strong> die Gastvorlesungen an der<br />
ETH Zürich, der Kunstaka<strong>dem</strong>ie<br />
Düsseldorf und in Japan hinzuwei<br />
sen, nicht zu vergessen die Teil<br />
nahme an Gruppen- und Einzelausstellungen<br />
im In- und Ausland. Rolf<br />
Fiachsmann sieht sich aber auch der<br />
Gemeinschaft, der Öffentlichkeit,<br />
verpflichtet, vorab der Sorge um die<br />
Natur und der Erhaltung einer le<br />
benswerten Welt. Er schreibt: «Ich<br />
versuche in der Familie, der Schule,<br />
der Gesellschaft und in meiner Ar<br />
beit als Bildhauer, Zeichner, Radie<br />
rer und Teppichentwerfer eine un<br />
geteilte Person zu sein.»<br />
Ursula Fiachsmann fühlt sich<br />
nebst ihrer kunstgewerblichen Tä<br />
tigkeit als Mutter und Frau ver<br />
pflichtet. Seit 1967 bewohnt Fami<br />
lie Flachsmann den Südwestteil ei<br />
nes behäbigen Riegelhauses, mitten<br />
in bäuerlicher Umgebung, nahe<br />
von Wald und Ried. Im zweiten<br />
Stock hat Rolf Fiachsmann einen<br />
Handwebstuhl für seine Frau, die<br />
Teppichweberin, gebaut, wo aber<br />
auch Mädchen und Frauen hospitie<br />
ren und schnuppern können. Seit<br />
1969 entstanden rund 50 Tapisse<br />
rien, zu denen Rolf die Kartons ent<br />
wirft. Im Altersheim Sunnegarte,<br />
<strong>Bubikon</strong>, der Alterssiedlung; Grüningen,<br />
im Kirchenzentrum Jona'<br />
und im Kirchgemeindehaus Dürn<br />
ten zeugen grossformatige Wand<br />
teppiche von der künstlerischen Zu<br />
sammenarbeit des Ehepaares Flachs<br />
mann.<br />
Zusammenhänge, Tapisserie, 1971, Wolle, 70 X 150 cm
Trudi Sclimid-Walder, geb. 1924<br />
Das Ehepaar Schmid wohnt im Gesindehaus<br />
des Ritterhauses, wo Reallehrer Kurt Schmid als<br />
Kustos des Museums wirkt. In diesem historisch<br />
wertvollen Gebäude hat Frau Schmid ihre Werk<br />
statt eingerichtet, ihren Brennofen eingebaut.<br />
Nach beendeter Lehre als Keramikmalerin bei<br />
Fritz Haussmann in Uster und der keramischen<br />
Fachschule in Bern arbeitete sie während sechs<br />
Jahren in verschiedenen Töpfereien. Nach Aus<br />
land<strong>auf</strong>enthalten in den Niederlanden und den<br />
USA bezog Trudi Schmid 1959 eine eigene<br />
Werkstatt in Rüti. Seit 1964 töpfert sie in Bubi<br />
kon, wo sie 1972 ein Keramikrelief für die<br />
Schwimmhalle des Schulhauses Bergli schuf. Als<br />
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Schweizeri<br />
scher Keramiker nahm sie an verschiedenen Aus<br />
stellungen teil.<br />
Über ihre Arbeit schreibt Frau Schmid: «Ich<br />
verstehe mich als Handwerkerin. Das Formen fas<br />
ziniert mich am meisten. Gefässe formen ist ur<br />
tümliches Bilden. Im übrigen ist die Töpferei ein<br />
Handwerk wie jedes andere auch; ob man es als<br />
Kunst bezeichnet, ist nebensächlich. Schön ist es,<br />
selber etwas erschaffen und gestalten zu können.<br />
Schön ist es, abends einige Bretter voll Gefässe<br />
gedreht zu haben und voller Spannung in den<br />
weissglühenden Ofen zu spähen oder die noch<br />
Frau Schmid an der Töpferscheibe<br />
heissen Gefässe aus <strong>dem</strong> Ofen zu ziehen, noch<br />
zweifelnd, ob sie geraten oder missglückt sind.»<br />
Tonflguren von Trudi Schmid<br />
349
Fclsaurikel<br />
Susanne Hui-Rolli, geb. 1926<br />
Frau Hui lebt seit 1958 in unserer Gemeinde.<br />
Sie ist Mitglied der Gesellschaft Schweizerischer<br />
Malerinnen, Bildhauerinnen und Kunstgewerblerinnen.<br />
Ihr eigentliches Anliegen war die Porzel<br />
lanmalerei, doch war dieser Zweig nur in<br />
Deutschland lernbar. Susanne Hui besuchte die<br />
Kunstgewerbeschule Zürich und Hess sich bei<br />
Johanna von Diveky ausbilden. Seit Jahren erteilt<br />
sie selbst Kurse in Porzellanmalerei. Sie stellte an<br />
verschiedenen Orten aus: im Museum Allerheili<br />
gen, Schaffhausen, Kunsthaus Glarus, Helmhaus<br />
Zürich und mehrmals schon im Kunsthaus-Foyer<br />
Zürich.<br />
Ihre naturalistischen, ins feinste Detail ausgear<br />
beiteten Aquarelle werden am besten durch fol<br />
gende Presseurteile charakterisiert. «Einige Werke<br />
haben besonders fasziniert, z.B. die Aquarelle der<br />
Bubikerin Susanne Hui mit der figürlich glaskla<br />
ren Wiedergabe alltäglicher Selbstverständlich<br />
keiten» (NZZ 1974). «Mit der Akribie wissen<br />
schaftlicher Zeichnungen stellt Susanne Hui Mo<br />
tive aus der Natur oder aus <strong>dem</strong> täglichen Leben<br />
dar, Krebs und Forelle, Stein, Holz, Früchte, Blu<br />
men... Der Betrachter glaubt Sinnestäuschungen<br />
zu erliegen, dreidimensional zu sehen, was doch<br />
nur zweidimensional ist» (ZUL 19..).<br />
Schnurknäuel<br />
350
Gertrud Niederhauser-Jutzi, geb. 1917<br />
Frau Niederhauser wuchs mit fünf Geschwi<br />
stern <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> elterlichen Hof in Grüningen <strong>auf</strong>.<br />
Sie verlor ihren Vater bereits mit 13 Jahren. Eine<br />
Lehre zu besuchen war ihr nicht vergönnt, da ihre<br />
Arbeitskraft <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Bauernbetrieb benötigt<br />
wurde. Dadurch wurde ihre Liebe zur Blumenund<br />
Pflanzenwelt gefördert.<br />
Nach der Verheiratung mit Bernhard Nieder<br />
hauser bewirtschaftete das Ehepaar ein Gut im<br />
St. Galler Rheintal, später einen Eigenbetrieb im<br />
Sennhof bei Russikon. 1972 Hess sich die Familie<br />
an der Wihalde nieder. Malte Frau Niederhauser<br />
früher meist in der Küche, hat sie nun ein eigenes<br />
Atelier.<br />
Gertrud Niederhauser ist weitgehend Autodi<br />
daktin. Schon früh befasste sie sich mit Bauernma<br />
lerei. Ein Lehrbuch von Christian Rubi gab ihr da<br />
mals die nötigen Hinweise. Später besuchte sie ei<br />
nen Kurs beim bekannten Ustermer Maler Ueli<br />
Naef. An der Kunstgewerbeschule bildete sie sich<br />
in Farblehre und Aquarellieren weiter. Seit 1972<br />
leitet sie Kurse in Bauernmalerei und lässt <strong>auf</strong><br />
Weihnachten Kinder in ihrem Atelier Geschenke<br />
bemalen. Sie selbst befasst sich unter anderem mit<br />
Restaurationsarbeiten an alten Schränken, Truhen<br />
Bemalter Schrank<br />
und Uhren, verziert Dosen, Schirmständer und<br />
andere Gebrauchsgegenstände mit Blumen-,<br />
<strong>Land</strong>schafts- und anderen Motiven. Sie bemalt<br />
auch Stoffe nach eigenen Entwürfen.<br />
Uli Witzig, geb. 1946<br />
«Mit Kunst leben heisst für mich, Leben in die<br />
Kunst bringen.» Dr. F. Billeter schreibt: «Uli Wit<br />
zig ist ein konkreter Künstler, der mit den gesetzmässig<br />
reinen, definierbaren, also geometrischen<br />
Formen arbeitet.»<br />
Als Sohn eines Hombrechtiker Arztes besuchte<br />
er die Kunstgewerbeschule Zürich sowie die<br />
Schweizerische Keramikschule Renens und er<br />
warb 1966 das eidgenössische Töpferdiplom.<br />
Seine Studien an der Hochschule für Gestaltung<br />
in Ulm (BRD) und die Mitarbeit bei verschiede<br />
nen Design-Firmen wiesen ihm jedoch den Weg<br />
zum Industrie-Designer. Er baute in den sechziger<br />
Jahren ein Bauernhaus im Rennweg, an der<br />
Grenze zu Hombrechtikon gelegen, nach seinen<br />
Ideen aus, Stall und Scheune als Atelier einrich<br />
tend.<br />
Uli Witzig befasst sich mit den vielfältigsten<br />
Aufgaben, z. B. Gestalten von Sanitärgegenständen<br />
für die Geberit AG, Jona, Entwürfe von<br />
Büromöbeln (Stilo AG, St. Gallen), Shampoo-<br />
Flaschen für Rexona. Seit 1972 entwirft er auch<br />
Modelle für Eisenbahnen und Trams (i.-Klass-<br />
Wagen der SBB, Zürich-Tram, Bodensee-Tog<br />
genburg-Bahn, Rhätische Bahnen). Ziel seiner Ar<br />
beiten ist, die industrielle Massenproduktion<br />
durch Kunst zu verfeinern.<br />
U. Witzig bei der Arbeit<br />
351
Der Bildhauer Cinelli (rechts) an der Bearbeitung einer Plastik<br />
für das Bezirksgebäude Pfäffikon ZH<br />
Tcrrassengestaltung mit Brunnenanlage beim Alterswohnheim<br />
«Wildbach», Wetzikon<br />
__ü<br />
Albert Cinelli, geb. 1944 in Wetzikon<br />
Im Metier <strong>auf</strong>gewachsen, absolvierte A. Cinelli<br />
die Steinbildhauerlehre bei Franco Annoni in Luzern.<br />
Danach arbeitete er abwechslungsweise bei<br />
seinem Lehrmeister und im elterlichen Geschäft<br />
in Wetzikon. 1970 heiratete er die Goldschmie<br />
din Madeleine Hürlimann. Nach einem Jahr Auf<br />
enthalt im Tessin wechselten die beiden ihren<br />
Wohn- und Arbeitsort nach <strong>Bubikon</strong>. A. Cinelli<br />
hat seine Bildhauerwerkstatt in einer Scheune in<br />
der Sennschür eingerichtet. <strong>Die</strong> Jahre 1973-75<br />
verbrachte das Ehepaar als Studien<strong>auf</strong>enthalt im<br />
Istituto Svizzero di Roma in Rom. Albert Cinelli<br />
beschäftigt sich mit der freien Skulptur in Stein<br />
und mit der Gestaltung des öffentlichen Raumes<br />
(Kunst am Bau). Als Resultat von Wettbewerben<br />
für künstlerische Gestaltungen kamen u.a. fol<br />
gende Projekte zur Ausführung:<br />
- Pausenplatz des Schulhauses Wallcnbach in Kempten-Wetzikon<br />
- Terrasse mit Brunnenanlage beim Alterswohnheim «Wildbach»,<br />
Wetzikon<br />
- künstlerischer Schmuck für das Bezirksgebäude Pfäffikon ZH<br />
- Relief an der Mchrzweckhallc <strong>Bubikon</strong><br />
- künstlerischer Schmuck für die Universität Zürich-Irchel<br />
Für seine bildhauerische Tätigkeit bekam A. Ci<br />
nelli verschiedene Stipendien von Bund, Kanton<br />
und von privaten Stiftungen. Teilnahme an Aus<br />
stellungen gehört zum Metier.<br />
Fritz Marti, geb. 1934<br />
<strong>Die</strong> Skizzen und Grafiken in diesem Band über<br />
Bevölkerung, Finanzen, Betreibungswesen, alte<br />
Brunnen, die Reben- und Waldkarten und das Li<br />
niennetz der VZO stammen von Fritz Marti. Er<br />
fand rasch Kontakt mit seiner neuen Wohnge<br />
meinde <strong>Bubikon</strong>, wo er in der Siedlung Dörfli<br />
seit 1978 mit seiner Familie lebt.<br />
Aufgewachsen am Thunersee, besuchte er drei<br />
Jahre die Kunstgewerbeschule Bern. In der Bun<br />
desstadt absolvierte er auch die Grafikerlehre.<br />
Drei Jahre Ausland<strong>auf</strong>enthalt, vor allem bei Bucher-Cromieres,<br />
Paris, legten den Grundstock zu<br />
seiner vielseitigen Tätigkeit als Werbegrafiker.<br />
1978 bezog er ein eigenes Atelier an der Forch<br />
strasse in Zürich, arbeitet aber auch zu Hause.<br />
Plakate, Prospekte, Signete, Vignetten, Etiket<br />
ten, Illustrationen, Industrie-Design, Verpackun<br />
gen, Standgestaltungen an Ausstellungen gehören<br />
zu seinen Bearbeitungen. Daneben zeichnet und<br />
malt er auch <strong>Land</strong>schaften, Portraits u. a. m.<br />
352
Abstrakte Malerei<br />
von Fritz Marti<br />
Haarspange in Silber<br />
Walter Mörgeli, geb. 1941<br />
In der neuen Siedlung Dörfli wohnen mehrere<br />
kunstgewerblich tätige Gemeindeglieder, seit<br />
1979 auch Goldschmied Walter Mörgeli. <strong>Die</strong><br />
Lehre schloss er 1962 erfolgreich ab. Im Jahr zu<br />
vor errang er am Lehrlingswettbewerb des<br />
Schweizerischen Goldschmiedeverbandes den 3.<br />
Preis und am II. Internationalen Arbeitswettbe<br />
werb 1962 in Gijon (Spanien) gar die Goldme<br />
daille. Nach drei Jahren Tätigkeit im In- und Aus<br />
land trat Walter Mörgeli in den <strong>Die</strong>nst der Firma<br />
Hansjörg Domeisen in Rapperswil. In der Freizeit<br />
befasst er sich auch mit Arbeiten nach eigenen<br />
Ideen.<br />
(MB)<br />
Anhänger in Gold<br />
Brillantring in Gold<br />
353