Presse. Alpbacher Technologiegespräche.22 ... - Hannes Androsch
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Das Zweite ist: Umwelt und erschöpfbare Ressourcen. Die Umwelt muss geschont<br />
werden und die Ressourcen werden knapper, also muss die Wirtschaft sich<br />
entkoppeln in der Wirtschaftsentwicklung eben vom Ressourcenverbrauch und ein<br />
umweltschonendes Wachstum finden. Geht auch nur durch Innovation.<br />
Und das Dritte ist: Alterung. 2050 wird ja die Lebenszeiterwartung noch einmal um<br />
zehn Jahre gestiegen sein. Das hat natürlich massive Rückwirkungen auf die<br />
öffentlichen Finanzen, insbesondere Sozialsysteme und vor allem das<br />
Pensionssystem. Das sind die Herausforderungen, die auf uns zukommen, die wir<br />
selbst gar nicht steuern können. Aber das Land selber muss darauf in der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung eine Antwort finden.<br />
Die ersten zwei Problembereiche – Welthandel, Aufstieg Schwellenländer und<br />
Umwelt – das würde ich unter den Bereich Innovation einordnen. Aber wir haben uns<br />
auch mit Innovation, wie sich das in Wachstum übersetzt, beschäftigt. Man braucht<br />
da halt schon auch eine systematische Herangehensweise. Vor der Innovation muss<br />
Bildung sein. Es kann kein Forschungs- und Entwicklungssystem in einem Land<br />
schlagkräftig sein, wenn das nicht vor dem Hintergrund eines wirklich<br />
leistungsfähigen Bildungssystems ist. Das fängt schon bei der Vorstufe an, wo in der<br />
Bevölkerung langfristige Bildungshaltungen geschaffen werden. Das ist dann in der<br />
Sekundärstufe, wo neue Technologien in der Produktion implementiert und<br />
angenommen werden müssen. Die Unternehmen können vielleicht berichten, was es<br />
bedeutet, ein neues Rechnungswesen in einem Betrieb einzuführen und wie die<br />
Belegschaft diese neue Technologie absorbieren muss. Das ist eben auch eine<br />
Bildungsangelegenheit auf der sekundären Stufe. Und mit der sekundären Stufe –<br />
HTL usw. – werden auch viele kleine inkrementelle Innovationen möglich in der<br />
Privatwirtschaft. Da ist Österreich ja auch gar nicht schlecht.<br />
Aber die Tertiärstufe, das ist die Voraussetzung dafür, dass das Land auch<br />
grundlegendere, radikalere Innovationen tätigen kann. Da müssen wir wirklich<br />
investieren in der Tertiärstufe. Nicht nur, weil dort eben das Forschungspersonal<br />
ausgebildet wird, womit der Privatsektor arbeitet. Und das muss an der Grenze der<br />
Forschung ausgebildet werden, deshalb ist es wahnsinnig wichtig, dass die<br />
Universitäten Weltspitze, also leistungsfähig sind – sondern es wird<br />
Grundlagenforschung betrieben, die durch einen Technologietransfer für die