22.01.2014 Aufrufe

PDF (0.93 mb) - Pferd+Sport

PDF (0.93 mb) - Pferd+Sport

PDF (0.93 mb) - Pferd+Sport

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SPORTLICHES VR Classics<br />

brachte es auf den Punkt: „Das war ein<br />

Glanztag von Damon Hill.“ Die Rangierung<br />

auf die Plätze zwei und drei fiel im Richterkollegium<br />

nicht einhellig aus: Beide Paare<br />

blieben ohne größere Fehler, aber auch<br />

ohne die vom Siegerpaar heraus gerittenen<br />

Höhepunkte, etwa in den gleichmäßigen<br />

Übergängen in der Passage-Piaffe-Tour<br />

und in der elegant losgelassenen Schrittour<br />

des Fuchshengstes, so dass der Abstand<br />

zur Siegerin deutlich war. Zwei Richter sahen<br />

Isabell Werth auf dem zweiten Platz<br />

(insgesamt dritter Platz mit 77.70%), drei<br />

Richter Kristina Sprehe, so<br />

dass diese mit 78.55% die<br />

Nase knapp vorne hatte. Die<br />

Hälfte der für die Kür Qualifizierten<br />

erreichte über 70%,<br />

die Erwartungen waren am<br />

Sonntagvormittag also entsprechend<br />

hoch und der Andrang<br />

des Publikums so groß<br />

wie zuletzt vor drei Jahren, als<br />

die damaligen Shooting Stars<br />

Totilas und Edward Gal die<br />

Bühne in Neumünster betraten.<br />

Und keiner wurde<br />

enttäuscht. Helen und Damon<br />

hielten das hohe Niveau<br />

des Vortages mit einer<br />

fehlerfreien ausdrucksstarken<br />

Vorstellung. Nach der<br />

Prüfungsanspannung direkt<br />

in den Entspannungsmodus<br />

umschalten zu können und<br />

die Halle dicht an den Zuschauern entlang<br />

am langen Zügel losgelassen schreitend zu<br />

verlassen – allein das kennzeichnet die<br />

Weltklasse des besten deutschen Dressurpferdes<br />

(87.80%). Auf die Frage, ob sie<br />

denn nun die 90% anpeilt, antwortet Helen<br />

Langehanenberg: „Natürlich wäre das<br />

schön eines Tages. Aber daran denke ich<br />

nicht. Ich will in jeder Prüfung nur mein<br />

Bestes geben. Und heute war ich wirklich<br />

super zufrieden.“ Auch Kristina Sprehe<br />

strahlte (84.42%). Desparados Piaffen waren<br />

deutlich verbessert. „Heute war er<br />

voller Power und Lust. Es war toll ihn zu<br />

reiten.“ Die lachende Dritte im Bund der<br />

deutschen Dressurstars war Isabell Werth<br />

(dritter Platz 83.00%), die einen konzentrierten<br />

Don Johnson lobte. „Manchmal<br />

muss er noch wie ein kleiner Junge losbuckeln,<br />

aber heute hatte ich es leicht mit<br />

ihm, er blieb die ganze Zeit bei mir“. Zwei<br />

weitere Reiter erhielten über 80%, die<br />

Foto: www.toffi-images.de<br />

Alexandra Bimschas und<br />

Dick Tracy - Champions der<br />

Pferdestadt Neumünster im<br />

Dressurviereck.<br />

beiden Däninnen des Finales. Beide wollen<br />

nach Göteborg und benötigten wichtige<br />

Punkte aus der Prüfung. Anna<br />

Kasprzak stellte Donnperignon mit fast<br />

gleichmäßigen Piaffen sehr gut vor und erhielt<br />

81.07% (3. Platz). Als vorletzte Starterin<br />

entfachte Sidsel Johansen mit der sicherlich<br />

schönsten Kürmusik der ganzen<br />

Prüfung (Medley aus Carmen von Bizet)<br />

Emotionsstürme auf den Tribünen. Dieses<br />

Paar appellierte mit seiner Frische und der<br />

eleganten Choreographie auch an die ästhetische<br />

Seite des Publikums. Die Richter<br />

gaben 80.05%, mit dem fünften Platz<br />

wahrten sie die Chance auf einen Finalplatz<br />

in Göteborg.<br />

Championat der<br />

Pferdestadt Neumünster<br />

Eleganz der Dressur<br />

Anabel Balkenhol hatte in der kleinen<br />

internationalen Tour ihr Nachwuchspferd<br />

Diamonds Forever gesattelt, einen<br />

schicken, gleichmäßigen Hannoveraner<br />

von Depardieu/Warkant, den<br />

sie sowohl im Grand Prix, als<br />

auch im GP Spezial auf den<br />

zweiten Platz ritt (GPS<br />

70.42%). Ingesamt eine Spur<br />

besser sahen die Richter ihre<br />

Londoner Mannschaftskameradin<br />

Kristina Sprehe, die<br />

den leichtfüßigen Donnerhall-<br />

Sohn Donnerball jeweils<br />

vorne platzieren konnte, auch<br />

aufgrund seiner wunderbar<br />

losgelassenen, ausdrucksvollen<br />

Passage, die einige Haken<br />

in der Prüfung vergessen<br />

machten (70.79% im GPS).<br />

Hinter ihnen konnte sich Lokalmatadorin<br />

Alexandra Bimschas<br />

einreihen. Auf einem<br />

Pferd ihrer jetzigen Chefin<br />

Cornelia Böckmann-Heinrich,<br />

dem De Niro/Argentinus<br />

Nachkommen Dick Tracy, gewann sie<br />

die Bronzeschleife im GP Spezial, der<br />

auch als Championat der Pferdestadt Neumünster<br />

ausgelobt war. Als Bestplatzierte<br />

aus S-H/HH gewann sie damit die Schärpe<br />

des Champions der Pferdestadt Neumünster.<br />

Auch mit Nachwuchspferd Donna<br />

Medici war Bimschas erfolgreich. Das<br />

Paar gewann den St. Georg am Donnerstag<br />

und wurde Zweiter im Preis des Trakehner<br />

Verbandes (Inter I) hinter Falk<br />

Rosenbauer auf dem achtjährigen Hohe<br />

Lufts Ramstein.<br />

Im St. Georg rückte ein neues Dressurpaar<br />

erstmals in das Rampenlicht des<br />

gehobenen Dressursports: Caroline Wilm<br />

(Tasdorf ) errang Bronze mit Neuerwerbung<br />

First Class, einer neunjährigen Fürst<br />

Heinrich-Tochter, die im Deze<strong>mb</strong>er<br />

im Nürnberger Burgpokal mit Juliane<br />

Brunckhorst den zweiten Platz belegt<br />

hatte.<br />

Foto: www.reitsportfoto.de<br />

Maximilian Gräfe<br />

CHAMPIONAT DER JUNIOREN<br />

UND JUNGEN REITER<br />

Wurden als Champions der Pferdestadt<br />

Neumünster der Junioren und Jungen<br />

Reiter gekürt: Maximilian Gräfe und<br />

Casalito<br />

DIE JUNIOREN UND JUNGEN<br />

Reiter mussten in ihrem Championat<br />

Einiges an Trittfestigkeit<br />

beweisen, um zum Sieg zu kommen:<br />

Am Tag zuvor noch unkte der „Teufelsreiter“<br />

von Friedrichskoog, Tjark<br />

Nagel, dass der Boden problematisch<br />

bei schnellen Ritten und engen Wendungen<br />

werden könnte, beim springreitenden<br />

Nachwuchs forderte er seinen<br />

Tribut: Im Championat der Pferdestadt<br />

Neumünster der Junioren und Jungen<br />

Reiter rutschte eine Handvoll Paare<br />

aus, Kendra Claricia Brinkop (Neumünster)<br />

und Leonardo B v. Loran-<br />

Sympatico (Karl-Heinz Brinkop, Büsum)<br />

riss es ganz von den Füßen. Auch<br />

die späteren Sieger, Maximilian Gräfe<br />

und Casalito v. Casall-Coriolan (Heino<br />

Kracht, Ha<strong>mb</strong>urg), kamen ins Straucheln.<br />

Der Nachwuchs bewies Nerven und<br />

Geschick. Den selbst der Spring-Landes-<br />

und deutsche Meister der Junioren,<br />

Lokalmatador Philip Koch (Tasdorf ),<br />

kam, im Sattel seines Hengstes Cracker<br />

Jack v. Caretino-Lord (Angka Wieden, Volsemenhusen), ins Rutschen, befand<br />

sich aber in guter Gesellschaft. Auch der Wittmolder Jesse Luther und Tibro, Paula<br />

de Boer (Pinneberg) und Tiger V, Philipp Battermann (Schülp) mit Code Red<br />

v. Clinton-Literat (Thomas Voss, Schülp) sowie Max Gräfe (Borstel) und Kendra<br />

Brinkop (Neumünster) verloren den Boden unter den Füßen. Während Brinkop<br />

nach ihrem Sturz ausscheiden musste und für Battermann nur der drittletzte<br />

Platz blieb, schaffte Gräfe es in den zweiten Umlauf und pilotierte seinen Holsteiner<br />

Hengst auf Rang eins. Für Koch blieb, hinter der Siegerin von Donnerstag,<br />

Frederike Staack (Lasbek), ein dritter Rang, Luther kam auf vier und De Boer auf<br />

fünf. Das Bodenteam wurde nach dem Rutsch-Kurs aktiv und bereitete das Sandgemisch<br />

so auf, dass die Boden-Haftung in den folgenden Springen deutlich besser<br />

wurde. Lesen Sie das Porträt über den Sieger auf S. 48<br />

jem<br />

Insa Hansen<br />

Gelungener Auftritt in ihrer Heimat<br />

■ Insa Hansen ist waschechte Holsteinerin, sie kommt aus Lütjenburg. „Es ist<br />

schön, hier in der Heimat zu reiten“, sagt die Pferdwirtschaftsmeisterin, die seit<br />

mehr als 25 Jahren für den Stall Kasselmann arbeitet<br />

und junge Pferde bis zum Grand Prix ausbildet.<br />

Calvados v. Calando I-Anthony’s Dream<br />

xx (Inge Büch, Struvenhütten), den sie im<br />

Grand Prix und Grand Prix Special gesattelt hatte,<br />

ist vor drei Jahren nach Hagen gekommen.<br />

Er war in Finnland bis zur Grand Prix-Reife ausgebildet<br />

worden. „Inzwischen ist er ’mein’ Pferd<br />

geworden“, erzählt die blonde Amazone, die bei<br />

Jürgen Koschel ihre Lehrzeit absolvierte. „Zu<br />

Hause halte ich ihn nur bei Laune, damit er den<br />

Spaß an den Turnieren behält.“<br />

Foto: www.reitsportfoto.de<br />

Calvados und Insa Hansen<br />

platzierten sich im Grand Prix<br />

(3.) und Grand Prix Special (7.).<br />

42 <strong>Pferd+Sport</strong> 04 I 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!