Müller: Der Pokal- Experte
Müller: Der Pokal- Experte
Müller: Der Pokal- Experte
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Foto: Witters<br />
Schweiz 3,60 sFr., Österreich € 2,10, BeNeLux € 2,30, Frankreich € 2,60, Italien € 2,60, Spanien (Cont.) € 2,60, Kanaren (Luftfracht) € 2,80, Griechenland € 3,00, Ungarn 765 Ft., Dänemark 23,– Dkr, Tschechien 79,– Kc.<br />
DFB-POKAL www.kicker.de<br />
FC BAYERN – HANNOVER<br />
Ribery setzt den<br />
Schlusspunkt<br />
4:1<br />
FREIBURG – STUTTGART<br />
Ginter und Hanke<br />
erlösen den SC<br />
2:1<br />
VAN MARWIJK<br />
So verändert<br />
er den HSV<br />
FC BAYERN – HANNOVER<br />
<strong>Müller</strong>:<br />
<strong>Der</strong> <strong>Pokal</strong>-<br />
<strong>Experte</strong><br />
DORTMUND<br />
Aubameyang:<br />
Da geht noch mehr<br />
HOFFENHEIM – SCHALKE<br />
Gisdol gegen Keller:<br />
Brisante Begegnung<br />
DARMSTADT – SCHALKE 04<br />
Meyer macht<br />
alles klar<br />
1:3<br />
EINTR. FRANKFURT – BOCHUM<br />
Inui und Aigner:<br />
Kurzer Prozess<br />
2:0<br />
LAUTERN – HERTHA BSC<br />
Luhukay rotiert,<br />
Runjaic jubelt<br />
3:1<br />
BRAUNSCHWEIG<br />
FSV FRANKFURT – INGOLSTADT<br />
0:2 Kurz-Team<br />
nimmt Revanche<br />
Nr. 79 / 39. Woche<br />
26. September 2013<br />
MANAGER HEIDEL:<br />
„Keine Panik<br />
in Mainz“<br />
Lieberknecht:<br />
„Ich gebe<br />
meinen Jungs<br />
sehr viel Zeit“<br />
OSNABRÜCK – UNION BERLIN<br />
Mattuschka sorgt<br />
fürs Achtelfi nale<br />
0:1<br />
€ 1,90<br />
Deutschland<br />
SAARBRÜCKEN – PADERBORN<br />
2:1 Doppelpack<br />
von Rathgeber
2 BUNDESLIGA<br />
EINWURF<br />
VON ULI STEIN<br />
<strong>Der</strong> frühere Nationalkeeper und HSV-Star über<br />
die Unruhe in Hamburg und den neuen Trainer<br />
Was Investor Kühne<br />
macht, ist unmöglich<br />
Unruhe in Hamburg ist kein neues<br />
Phänomen – aktuell aber hat<br />
sie eine neue Dimension erreicht,<br />
und das liegt auch daran,<br />
dass sich mit Klaus-Michael Kühne<br />
ein Investor aus dem fernen Mallorca<br />
permanent zu Wort meldet und<br />
die handelnden Personen beschädigt.<br />
Das ist fraglos ein Problem für<br />
den HSV. Aber nicht das alleinige.<br />
Das Hauptproblem ist neben<br />
finanziellen Zwängen schlichtweg<br />
fehlende Qualität im Kader.<br />
Sicherlich entspricht das Leistungsvermögen<br />
nicht Platz 16.<br />
Aber für die proklamierten Ziele –<br />
Teilnahme am internationalen Geschäft<br />
– ist der Kader nicht stark<br />
genug besetzt. Für Europa ist das<br />
ganz einfach zu wenig. Es ist müßig,<br />
darüber zu diskutieren, ob mit einer<br />
Bert van Marwijk ist jetzt<br />
genau der richtige Trainer.<br />
anderen Zielsetzung auch tatsächlich<br />
eine verringerte Erwartungshaltung<br />
im Umfeld erzeugt worden<br />
wäre. Die Ansprüche in Hamburg<br />
sind naturgemäß hoch. Fakt aber<br />
ist: Die Zielsetzung im Verbund<br />
mit dem Fehlstart haben eine Situation<br />
erzeugt, in der Thorsten Fink<br />
am Ende fraglos Fehler gemacht<br />
hat, obwohl ich ihn für einen guten<br />
Trainer halte. Und sie hat die<br />
Mannschaft derart verunsichert,<br />
dass sich auch Säulen wie Rafael<br />
van der Vaart oder René Adler davon<br />
haben anstecken lassen.<br />
Bert van Marwijk ist aus meiner<br />
Sicht die beste Lösung, die<br />
der Markt derzeit hergegeben<br />
hat. Er ist auch genau der richtige<br />
Trainer in dieser Situation.<br />
Er bringt viel Erfahrung mit, hat<br />
nicht nur nachgewiesen, dass er<br />
Mannschaften taktisch weiterbringen<br />
kann, sondern er strahlt<br />
auch eine gewisse Ruhe aus.<br />
Womöglich ist dies in Hamburg<br />
aktuell der entscheidende Faktor.<br />
Denn natürlich wirkt sich die<br />
ganze Hektik rund um den Klub<br />
immer auch auf die Spieler aus.<br />
Dass mit Investor Kühne ein<br />
Fan zusätzlich Öl ins Feuer gießt,<br />
habe ich in den vergangenen Tagen<br />
mit großer Verwunderung registriert.<br />
Es liegt in der Natur der<br />
Sache, dass jemand, der bereit ist,<br />
Geld zu geben, auch wissen will,<br />
was damit passiert. Nur: Über die<br />
Öffentlichkeit die Verantwortlichen<br />
zu attackieren, schadet<br />
dem gesamten Verein. Ich finde<br />
Kühnes Verhalten dubios und<br />
unmöglich, muss an dieser Stelle<br />
aber auch sagen: Die HSV-Führung<br />
gibt in der Angelegenheit<br />
auch keine glückliche Figur ab.<br />
Die Bosse dürfen die ständigen<br />
Angriffe nicht tolerieren. Es reicht<br />
aus meiner Sicht nicht, wenn Carl<br />
Jarchow sagt, ihn tangiere dies<br />
nicht und wenn Oliver Kreuzer<br />
von einer Posse spricht. Meiner<br />
Meinung nach müssten sie ihm<br />
diese Angriffe untersagen. Es<br />
wäre ein Schritt und ein Signal<br />
ihrerseits zu wenigstens etwas<br />
Ruhe im Klub.<br />
! In dieser Ausgabe<br />
DFB-POKAL ab Seite 4<br />
BUNDESLIGA ab Seite 11<br />
INTERNATIONAL ab Seite 24<br />
2. LIGA ab Seite 31<br />
3. LIGA ab Seite 38<br />
FUSSBALL REGIONAL ab Seite 42<br />
SPORTMAGAZIN ab Seite 44<br />
Foto (M): WittersHamburgs<br />
BERT VAN MARWIJK (61)<br />
plant beim HSV einige<br />
Veränderungen zum<br />
Einstand. <strong>Der</strong> Sportchef<br />
muss einlenken.<br />
Immerhin, der Regen nahm sich<br />
eine kurze Auszeit, als Bert van<br />
Marwijk Mittwoch um 15.11 Uhr<br />
zur ersten Einheit bat. Ein Zeichen<br />
von oben als Hoffnungsschimmer?<br />
Hamburgs Bosse und der neue<br />
Chefcoach wollen sich nicht auf<br />
fremde Hilfe verlassen. „Für etwas<br />
mehr Ruhe“, sagt Oliver Kreuzer,<br />
„sind wir selbst verantwortlich. Genauso<br />
haben auch wir die Unruhe<br />
selbst produziert. Durch schlechte<br />
Ergebnisse und fragwürdige Entscheidungen.“<br />
<strong>Der</strong> erfahrene Niederländer<br />
soll es besser machen.<br />
Mit der Verpflichtung des Vize-<br />
Weltmeister-Trainers von 2010 verknüpft<br />
der Sportchef die Hoffnung,<br />
dass falsches Timing beim Gewähren<br />
von freien Tagen und taktische<br />
Experimente ein Ende haben. „Wir<br />
haben Bert geholt, damit er der<br />
Mannschaft Stabilität gibt.“ Für die<br />
Umsetzung dieser Vorgabe schreckt<br />
Hamburgs Hoffnung nicht vor<br />
Neuerungen zurück. Gestern ließ<br />
er es mit nur sieben Feldspielern<br />
noch ruhig angehen, während die<br />
Stammspieler nach dem 1:0 gegen<br />
Fürth ausliefen, ab dem heutigen<br />
Donnerstag aber kommen die Veränderungen.<br />
Den Anfang markiert<br />
ein Geheimtraining, „weil ich meine<br />
taktischen Vorgaben vermitteln<br />
will“. Und das ist nur der Anfang.<br />
„Wir werden Persönlichkeitstests<br />
mit den Spielern machen, wollen<br />
sie so besser kennenlernen“, sagt<br />
van Marwijk, „vielleicht machen wir<br />
auch psychologische Tests.“ Durchführen<br />
wird diese Co-Trainer, Roel<br />
Coumans (43), den van Marwijk aus<br />
Sittard mitgebracht hat.<br />
Einschneidend könnte auch<br />
eine weitere Maßnahme sein: <strong>Der</strong><br />
frühere Dortmunder will Einzelgespräche<br />
mit den aussortierten Profis<br />
Michael Mancienne (25), Slobodan<br />
Rajkovic (24), Robert Tesche (26)<br />
sowie Gojko Kacar (26) führen und<br />
danach im Einzelfall über deren Zu-
kicker, 26. September 2013 3<br />
<strong>Der</strong> neue Trainer über Ziele und van der Vaart<br />
„Ich muss mit Rafael<br />
nichts aufarbeiten“<br />
Hoffnung<br />
?<br />
FRAGE<br />
DER<br />
WOCHE<br />
Rettet Bert van Marwijk<br />
den HSV?<br />
Nein 62,3%<br />
Ja 37,7 %<br />
24 351 Teilnehmer www.kicker.de<br />
Ihre Meinung ist uns wichtig.<br />
Diskutieren Sie die Frage mit uns<br />
auch auf Facebook, wo Sie<br />
die wichtigsten Meldungen und<br />
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Über 150 000 kicker-Fans sind dabei.<br />
kunft entscheiden. „Das“, sagt der<br />
Sportchef, „war sein persönlicher<br />
Wunsch.“ Den hatte auch Fink geäußert,<br />
war jedoch mit dieser Begründung<br />
abgeblitzt: „Wir würden<br />
uns unglaubwürdig machen.“<br />
Für van Marwijk nun weichen<br />
Klub und Kreuzer vom Kurs ab – der<br />
Weg der Zukunft? Noch im September<br />
hatten die Bosse betont, Verkäufe<br />
von Leistungs- oder Hoffnungsträgern<br />
stünden nicht zur Debatte,<br />
um in diesem Geschäftsjahr endlich<br />
die schwarze Null zu erzielen, jetzt<br />
wird diese Aussage aufgeweicht.<br />
Denn: Durch den erneuten Trainerwechsel<br />
ist das Ziel bereits wieder<br />
in Gefahr. Fink erhält noch knapp<br />
eine Million Euro, van Marwijk<br />
kostet 1,4 Millionen jährlich. Meldungen,<br />
er habe eine 10-Millionen-<br />
Offerte für Hakan Calhanoglu (19)<br />
abgelehnt, dementiert Kreuzer<br />
zwar, räumt aber ein: „Wenn es ein<br />
Angebot in dieser Größenordnung<br />
für einen unserer Spieler gibt, müssen<br />
wir darüber reden.“<br />
Van Marwijk schrecken diese<br />
Aussichten nicht. „Er sagt, Themen<br />
wie die Strukturreformen sind nicht<br />
seine“, verrät Kreuzer, „er will der<br />
Mannschaft Struktur geben.“ Dass<br />
diese eine ordnende Hand nötig<br />
hat, ist genauso unstrittig wie der<br />
Fakt, dass der Hoffnungsträger an<br />
seinem ersten Tag zumindest schon<br />
mal ein feines Gespür für das Wetter<br />
bewies. Als die 75-minütige Schicht<br />
beendet war, kam der Regen zurück.<br />
SEBASTIAN WOLFF<br />
Herr van Marwijk, fühlen Sie sich<br />
in Hamburg eigentlich in Ihre Zeit<br />
bei Borussia Dortmund von 2004<br />
bis 2006 zurückversetzt? Weshalb<br />
sollte ich mich zurückversetzt<br />
fühlen?<br />
Wie beim HSV herrschte auch beim BVB<br />
damals ein hoher Anspruch, aber große<br />
finanzielle Not. Beide Stationen<br />
liegen ziemlich weit auseinander.<br />
Es bringt mir nichts, Vergleiche zu<br />
ziehen. Klar ist aber, dass ich es aus<br />
Dortmund gewohnt bin, mit Druck<br />
umzugehen, den hatte ich auch bei<br />
der niederländischen Nationalelf.<br />
Alles andere ist nicht mein Thema,<br />
und ich kann Ihnen auch gern verraten,<br />
weshalb.<br />
Bitte! Alles, was ablenkt, lasse ich<br />
nicht an mich heran.<br />
Also hat Sie auch die<br />
Unruhe beim HSV<br />
nicht abgeschreckt?<br />
Nein, ich mache<br />
es entweder gern<br />
oder gar nicht. Ich<br />
hatte zuletzt mehrere Anfragen und<br />
Gespräche, aber mein Gefühl muss<br />
gut sein. Und beim HSV war es von<br />
Anfang an gut. Deshalb interessiert<br />
es mich auch nicht, dass es hier<br />
zuletzt viele Trainerwechsel gab.<br />
Ihr Wunsch nach Andreas Möller aber<br />
wurde Ihnen aus finanziellen Gründen<br />
nicht erfüllt. Wunsch ist genau die<br />
richtige Formulierung. Ich hatte<br />
eine Forderung, die war mein Co-<br />
Trainer Roel Coumans. Andy Möller<br />
hätte ich gern in meinem Team<br />
gehabt, aber der Verein hat gesagt,<br />
dass es im Moment nicht geht. Das<br />
ist okay, ich habe ihn aber weiter<br />
im Hinterkopf, vielleicht für später.<br />
<strong>Der</strong> HSV kämpft traditionell mit der Kluft<br />
zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Wie<br />
gehen Sie diesen Kampf an? Mit Realismus.<br />
Ich mag Druck und will ihn<br />
auch gar nicht immer von den Spielern<br />
wegnehmen. Ich bin überzeugt<br />
davon, dass eine Mannschaft einen<br />
gewissen Druck braucht. Aber: Die<br />
Erwartungshaltung muss realistisch<br />
sein.<br />
Das bedeutet für Ihren aktuellen Auftrag?<br />
Normal ist der HSV ein Klub, der<br />
zwischen Platz eins bis sechs stehen<br />
sollte. Aber im Moment sind wir 16.<br />
und haben die meisten Gegentore<br />
kassiert. Die Situation ist schlecht.<br />
Ich mag zwar offensiven Fußball,<br />
aber ich habe auch ein Faible für<br />
gut organisiertes Spiel. Und genau<br />
„Ich habe Andy Möller<br />
weiter im Hinterkopf.“<br />
das ist nun gefragt, wir müssen<br />
stabil werden. Nur über Stabilität<br />
kommt wieder Ruhe rein – in die<br />
Mannschaft und über Ergebnisse<br />
auch in den Verein.<br />
Haben Sie schon Ihre Taktik im Kopf?<br />
Ich habe das Spiel am Dienstag gesehen,<br />
das 4-2-3-1 gegen Fürth hat<br />
mir gefallen, aber ich lasse auch<br />
gern im 4-3-3 spielen.<br />
Werden Sie Ihren Vorgänger Thorsten Fink<br />
kontaktieren? Nein, ich will unbefangen<br />
anfangen. Aber ich habe mit<br />
Rodolfo Cardoso gesprochen und<br />
ihm gratuliert zu seiner Taktik.<br />
Gibt es Redebedarf mit Rafael van der<br />
Vaart? Ich rede immer mit meinen<br />
Spielern, habe Mittwoch bereits erste<br />
Gespräche geführt. Aber besonderer<br />
Redebedarf? Nein. Weshalb?<br />
Weil die EURO 2012<br />
vielleicht noch aufgearbeitet<br />
werden<br />
muss? Nein, es gibt<br />
nichts aufzuarbeiten.<br />
Rafael hat ja<br />
auch schon etwas zu dem Thema<br />
gesagt, er hätte bei der EM natürlich<br />
gern mehr gespielt. Aber Sie müssen<br />
sich nur mal anschauen, wieviele<br />
Spiele er unter mir insgesamt<br />
gemacht hat! Ich mag sein Spiel, er<br />
ist ein Liebhaber des Fußballs.<br />
Aber augenblicklich nicht in bester<br />
Verfassung. Rafael ist ein zentraler<br />
Spieler in meinen Planungen, um<br />
ihn mache ich mir überhaupt keine<br />
Sorgen, doch jedem muss auch klar<br />
sein: Van der Vaart allein kann es<br />
nicht richten.<br />
Inwieweit müssen Sie sich eigentlich<br />
umstellen von der Arbeit als Nationaltrainer<br />
zum Bundesligacoach? Es ist<br />
tatsächlich eine Veränderung für<br />
meinen Lebensrhythmus. Aber ich<br />
freue mich darauf. Immer, wenn<br />
ich mit dem Nationalteam auf dem<br />
Trainingsplatz stand, habe ich gedacht,<br />
ich würde das gern wieder<br />
täglich haben. Deshalb wird es eine<br />
Umstellung, aber sie wird kein Problem.<br />
Ist die kurze Zeit bis zum ersten Spiel<br />
ein Problem? Ein Problem nicht, aber<br />
natürlich ist die Zeit knapp. <strong>Der</strong><br />
heutige Donnerstag wird der entscheidende<br />
Tag, deshalb trainieren<br />
wir unter Ausschluss der Öffentlichkeit.<br />
Ich werde nicht oft die Türen<br />
zumachen, aber in unserer Situation<br />
ist das wichtig. INTERVIEW:<br />
SEBASTIAN WOLFF
4 DFB-POKAL<br />
Rotation ins Verderben<br />
Nach MAINZ 05 wird auch HERTHA BSC seiner<br />
Favoritenrolle nicht gerecht – die Serie der<br />
Underdogs setzt der 1. FC SAARBRÜCKEN fort.<br />
DFB-POKAL<br />
Mit dem kicker immer topaktuell informiert:<br />
Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_pokal_li<br />
<strong>Der</strong> DFB-<strong>Pokal</strong> erneut als Hort<br />
der bösen Überraschungen:<br />
Nachdem zum Auftakt vor<br />
knapp acht Wochen Werder Bremen,<br />
Eintracht Braunschweig,<br />
Borussia Mönchengladbach und<br />
der 1. FC Nürnberg gegen unterklassige<br />
Kontrahenten strauchelten,<br />
wurden in der 2. Runde<br />
mit dem FSV Mainz 05 und Hertha<br />
BSC zwei weitere Favoriten<br />
ihrer Rolle alles andere als gerecht.<br />
<strong>Der</strong> Hauptstadt-Klub verspielte<br />
einmal mehr allzu früh<br />
alle Chancen auf ein Finale im<br />
heimischen Olympiastadion,<br />
weil Trainer Jos Luhukay beim<br />
1. FC Kaiserslautern nur eine B-<br />
Elf ins Rennen schickte. Es wurde<br />
eine Rotation ins Verderben: <strong>Der</strong><br />
unter dem neuen Coach Kosta<br />
Runjaic aufblühende Zweitligist<br />
machte aus dem 0:1 ein 3:1 –<br />
bei Hertha ist nach dem vierten<br />
sieglosen Plichtspiel in Folge der<br />
Schwung aus dem erfolgreichen<br />
Saisonstart dahin.<br />
Gleiches gilt für den FSV<br />
Mainz 05: Die 0:1-Pleite gegen<br />
den auch in seinem zehnten<br />
Pflichtspiel ungeschlagenen<br />
Zweitligisten 1. FC Köln war für<br />
die taumelnde Tuchel-Elf schon<br />
die vierte Niederlage in Serie. Bereits<br />
zum achten Mal in den vergangenen<br />
fünf Jahren kassierte<br />
damit ein Bundesligist im <strong>Pokal</strong><br />
eine Heimniederlage gegen einen<br />
unterklassigen Verein.<br />
Ungefährdet übersprang Titelverteidiger<br />
FC Bayern am Mittwochabend<br />
seine Hürde gegen<br />
Hannover 96. homas <strong>Müller</strong>, in<br />
Bundesligisten stabil<br />
Achtelinale Anzahl Erstligisten<br />
2013/14 10<br />
2012/13 11<br />
2011/12 12<br />
2010/11 10<br />
2009/10 8<br />
2008/09 10<br />
2007/08 9<br />
2006/07 9<br />
2005/06 10<br />
2004/05 9<br />
kickerinfograik<br />
der Bundesliga noch ohne Treffer,<br />
erzielte dabei die <strong>Pokal</strong>-Saisontore<br />
Nummer vier und fünf.<br />
Insgesamt stehen damit zehn<br />
Erstligisten im Achtelinale. <strong>Der</strong><br />
Trend der letzten vier Jahre (siehe<br />
Graik) verdeutlicht, dass sich<br />
die Erstliga-Vertreter zuletzt doch<br />
spürbar seltener von unterklassigen<br />
Vereinen düpieren ließen.<br />
<strong>Der</strong> Grund für diese Entwicklung<br />
scheint schnell ausgemacht. Die<br />
Klubs nehmen den Wettbewerb<br />
überwiegend sehr ernst, weil er<br />
den kürzesten Weg ins internationale<br />
Geschäft darstellt. Mit sechs<br />
Siegen ist die Qualiikation für die<br />
Europa League geschaft. Selbst<br />
der unterlegene Finalist bekäme<br />
in dieser und der nächsten Spielzeit<br />
noch einen Startplatz, wenn<br />
sich der Cup-Gewinner in der<br />
Meisterschaft für die Champions<br />
League qualiiziert.<br />
Allerdings: Wenn Bundestrainer<br />
Joachim Löw am Sonntag in<br />
der ARD-Sportschau das Achtelinale<br />
auslost, ist immerhin ein<br />
Underdog noch im Topf. Werder-<br />
Bezwinger 1. FC Saarbrücken,<br />
Vorletzter der 3. Liga, setzte mit<br />
dem 2:1 gegen Paderborn die<br />
bereits 27 (!) Jahre währende Serie<br />
fort, wonach mindestens ein<br />
Klub unterhalb der beiden obersten<br />
Spielklassen in der 3. Runde<br />
vertreten ist.<br />
Die am Dienstag und Mittwoch<br />
gestrauchelten Vereine erhalten<br />
aus der Zentralvermarktung<br />
(TV/Bande) des DFB für<br />
die beiden Runden insgesamt<br />
mindestens 307 595 Euro. Die<br />
Achtelinalisten haben mindestens<br />
771 317 Euro sicher. In der<br />
Runde der letzten 16 geht es am<br />
3./4. Dezember ums große Weihnachtsgeld.<br />
<strong>Der</strong> Viertelinal-Einzug<br />
wird mit 962 160 Euro Prämie<br />
dotiert. Wer im Viertelinale ein<br />
Heimspiel zugelost bekommt,<br />
erhält sogar 1 012 990 Euro.<br />
Übrigens: Hertha ist zwar<br />
draußen, Berlin aber durch den<br />
1. FC Union noch im Rennen.<br />
Trainer Uwe Neuhaus wählte in<br />
Osnabrück nur die Rotation light,<br />
Union erreichte so erstmals nach<br />
zwölf Jahren wieder das Achtelinale.<br />
OLIVER HARTMANN<br />
Bediente Berliner: Die frustrierten Peter Niemeyer, Christoph<br />
Janker, Maik Franz nach dem 1:3 von Hertha BSC in Kaiserslautern.<br />
DFB-pokal 2013/14: 2. RUNDE<br />
BUNDEsliga gEgEN BUNDEsliga<br />
Bayern München – Hannover 96..........................................................................4:1<br />
SC Freiburg – VfB Stuttgart...................................................................................2:1<br />
2. BUNDEsliga gEgEN BUNDEsliga<br />
TSV München 1860 – Borussia Dortmund....................................................n. V. 0:2<br />
VfL Wolfsburg – VfR Aalen.....................................................................................2:0<br />
Arminia Bielefeld – Bayer 04 Leverkusen .............................................................0:2<br />
Hamburger SV – SpVgg Greuther Fürth ................................................................1:0<br />
TSG 1899 Hoffenheim – Energie Cottbus .....................................................n. V. 3:0<br />
1. FSV Mainz 05 – 1. FC Köln ..............................................................................0:1<br />
Eintracht Frankfurt – VfL Bochum.........................................................................2:0<br />
1. FC Kaiserslautern – Hertha BSC.......................................................................3:1<br />
3. liga gEgEN BUNDEsliga<br />
Preußen Münster – FC Augsburg ..........................................................................0:3<br />
SV Darmstadt 98 – FC Schalke 04 ......................................................................1:3<br />
2. BUNDEsliga gEgEN 2. BUNDEsliga<br />
FSV Frankfurt – FC Ingolstadt 04..........................................................................0:2<br />
3. liga gEgEN 2. BUNDEsliga<br />
1. FC Saarbrücken – SC Paderborn 07 ................................................................2:1<br />
VfL Osnabrück – 1. FC Union Berlin .....................................................................0:1<br />
aMaTEURE gEgEN 2. BUNDEsliga<br />
SC Wiedenbrück 2000 – SV Sandhausen (in Gütersloh) .....................................1:3<br />
WEiTERE TERMiNE<br />
achtelinale: 3./4. Dezember (Auslosung am Sonntag, 29. September, im Rahmen<br />
der ARD-Sportschau ab 18 Uhr) – Viertelinale: 11./12. Februar 2014 –<br />
Halbinale: 15./16. April – Endspiel: 17. Mai in Berlin<br />
Foto: Winter
kicker, 26. September 2013 5<br />
Spezialist <strong>Müller</strong> ist zur Stelle<br />
FC Bayern –<br />
Hannover 96 4:1 (2:1)<br />
München: Neuer (2) – Rainha (3,5),<br />
van Buyten (3,5), Dante (2,5), Contento<br />
(3,5/82. Kirchhoff –) – Lahm (2,5) – <strong>Müller</strong><br />
(1), Schweinsteiger (3,5/68. Alaba –),<br />
Kroos (3), Shaqiri (3) – Pizarro (3/62.<br />
Ribery –) – Trainer: Guardiola<br />
Hannover: Zieler (3,5) – Sakai (4,5), Marcelo<br />
(4,5), Sané (5), Pocognoli (4) – Stindl<br />
(3), Andreasen (3,5/71. Schmiedebach –)<br />
– Bittencourt (3,5/78. Kadah –), Huszti<br />
(3,5), Prib (5/46. Schlaudraff 4) – Ya Konan<br />
(2,5) – Trainer: Slomka<br />
Tore: 1:0 <strong>Müller</strong> (17.), 2:0 Pizarro (27.), 2:1<br />
Ya Konan (37.), 3:1 <strong>Müller</strong> (64.), 4:1 Ribery<br />
(78.) – SR: Dr. Drees (Münster-Sarmsheim,<br />
Note 3) – Zuschauer: 66 000 – Gelbe<br />
Karten: Dante – Ya Konan – Spielnote:<br />
2,5 – Spieler des Spiels: <strong>Müller</strong><br />
Es ist eine beeindruckende Bilanz,<br />
die die Bayern im DFB-<strong>Pokal</strong><br />
mittlerweile aufweisen. Seit 2004<br />
verloren sie in dem Wettbewerb nur<br />
vier Spiele (2011/12 im Finale gegen<br />
Dortmund, 2010/11 im Halbinale<br />
gegen Schalke, 2008/09 im Viertelinale<br />
gegen Leverkusen und 2006/07<br />
im Achtelinale gegen Aachen). Und<br />
auch Hannover zog gegen die Bayern,<br />
die das achte <strong>Pokal</strong>spiel in Folge<br />
gewannen, den Kürzeren.<br />
Es war eine typische <strong>Müller</strong>-Aktion,<br />
die die Münchner auf die Siegerstraße<br />
brachte. Eigentlich ohne<br />
Chance an den Ball zu kommen,<br />
nachdem Shaqiri gelankt hatte,<br />
schob er irgendwie seinen Oberkörper<br />
zwischen Gegenspieler Marcelo<br />
und Ball; vom angelegten Oberarm<br />
prallte das Spielgerät dann aus etwa<br />
neun Metern zum 1:0. Umstritten<br />
wegen des Armkontaktes, letztlich<br />
aber wohl ein reguläres Tor.<br />
Pep Guardiola hatte sein Team<br />
auf fünf Positionen verändert und<br />
zum zweiten Mal in dieser Saison<br />
seine Startelf ohne Ribery und Robben<br />
aufs Feld geschickt (erstmals<br />
beim 1:1 in Freiburg). „Beide sind<br />
sehr wichtig, sie sind große Spieler,<br />
doch auch sie sitzen manchmal<br />
auf der Bank“, hatte Guardiola<br />
die Auszeit der beiden begründet.<br />
Aber selbst ohne die beiden hatte<br />
Bayern zunächst keine Probleme.<br />
Die Hannoveraner standen viel zu<br />
weit weg von den Gegenspielern,<br />
agierten uncouragiert und kassierten<br />
folgerichtig das 0:2 durch<br />
Pizarro. Danach ließen es die Bayern<br />
aber schleifen und Ya Konan<br />
münzte die dritte 96-Chance verdientermaßen<br />
in ein Tor um. Bis<br />
zur Pause dominierte dann Han-<br />
Foto: ishing4<br />
Kurios: homas <strong>Müller</strong> trift gegen Hannover mit dem angelegten Oberarm zur Führung.<br />
nover, das erstmals mit Huszti auf<br />
der Zehn spielte, das Geschehen.<br />
Zur Pause beendete Trainer Slomka<br />
aber dieses Experiment und brachte<br />
Schlaudraf zentral ofensiv, Huszti<br />
ersetzte den blassen Prib auf links.<br />
Und Bayern hatte weiter Probleme<br />
mit den jetzt mutigen Gästen, doch<br />
es war <strong>Pokal</strong>spezialist <strong>Müller</strong>, der<br />
mit dem 3:1 für die Entscheidung<br />
sorgte, indem er einen Freistoß von<br />
Shaqiri ins Tor spitzelte. Und der<br />
Nationalspieler setzte noch einen<br />
drauf: Seinen Schuss ließ Zieler<br />
nach vorne abprallen und Ribery<br />
erzielte das 4:1. <strong>Müller</strong>s Bilanz ist<br />
damit unglaublich: In 23 <strong>Pokal</strong>spielen<br />
hat er nun 24 Scorerpunkte<br />
verzeichnet (15 Tore, neun Assists).<br />
Bayern-Trainer Guardiola war<br />
nach dem am Ende doch klaren<br />
Sieg dementsprechend erfreut, hatte<br />
er doch vor der Partie gesagt:<br />
„Dieses Spiel ist wie ein Finale, das<br />
Resultat kann man hinterher nicht<br />
mehr ändern.“ Die <strong>Pokal</strong>bilanz<br />
des Spaniers kann sich sehen lassen.<br />
In Spanien hatte er die Copa<br />
del Rey mit Barcelona in seiner<br />
Amtszeit von 2008 bis 2012 zweimal<br />
gewonnen (2009 und 2012),<br />
einmal das Finale erreicht (2011)<br />
und war einmal gegen Sevilla im<br />
Achtelinale ausgeschieden (2010).<br />
M. RICHTER/K. WILD<br />
Mattuschka eiskalt<br />
VfL Osnabrück –<br />
Union Berlin 0:1 (0:1)<br />
Osnabrück: Heuer Fernandes (2,5) – Pisot<br />
(3/ 82. Blum), Stadel (3), Karikari (3),<br />
<strong>Der</strong>cho (3,5) – Feldhahn (3,5), Zenga (4/<br />
82. Ornatelli) – Nagy (3,5), Hohnstedt<br />
(4) – Prokoph (4/ 82. Spann), Grimaldi<br />
(3) – Trainer: Walpurgis<br />
Berlin: Haas (3) – Kopplin (3), Puncec<br />
(2,5), Schönheim (3), Kohlmann (3) – Kreilach<br />
(3), Özbek (3/ 77. Parensen) – Dausch<br />
(3/71. Brandy)), Mattuschka (2), Köhler<br />
(3) – Terodde (2,5/ 82. Nemec) – Trainer:<br />
Neuhaus<br />
Tore: 0:1 Mattuschka (14., Foulelfmeter,<br />
Heuer Fernandes an Terodde) – SR: Fischer<br />
(Hemer, Note 2,5) – Zuschauer: 11 194<br />
–Gelbe Karten: Heuer Fernandes, Nagy,<br />
Pisot, Hohnstedt – Terodde – Spielnote: 3 –<br />
Spieler des Spiels: Torsten Mattuschka<br />
Union begann äußerst konzentriert<br />
und druckvoll, ließ vom ersten<br />
Moment an keine Zweifel an der<br />
Seriösität aufkommen, mit der die<br />
Aufgabe angegangen wurde. <strong>Der</strong><br />
frühe und vertretbare Elfmeterpif<br />
nach Heuer Fernandes’ Einsteigen<br />
gegen Terodde und Mattuschkas<br />
Trefsicherheit vom Punkt spielte<br />
dem Zweitligisten zusätzlich in<br />
Foto: Koch<br />
die Karten. Aber: Die Köpenicker<br />
verpassten in der starken ersten<br />
Halbzeit die Entscheidung, blieben<br />
zwar auch danach tonangebend,<br />
hielten den VfL durch Ungenauigkeit<br />
im Abschluss jedoch im Spiel.<br />
Die Folge: <strong>Der</strong> Drittligist blies zur<br />
Schluss-Ofensive, entwickelte nach<br />
der ersten Chance durch Nagy (74.)<br />
nochmals Mut, erzielte aber keine<br />
Wende mehr. ALFONS BATKE<br />
Jubel über den Sieg vom Punkt:<br />
Unions Torsten Mattuschka
6 dfb-pokal<br />
Hanke erlöst Freiburg<br />
Hajnal leitet<br />
die Revanche ein<br />
Tief-Taucher: Mike Hanke feiert sein vorentscheidendes 2:0 für den SC Freiburg gegen den VfB Stuttgart.<br />
SC Freiburg –<br />
VfB Stuttgart 2:1 (0:0)<br />
Freiburg: Baumann (1,5) – Sorg (3), Krmas<br />
(3), Ginter (2), Günter (4) – Fernandes (3,5),<br />
Schuster (4) – Schmid (3,5), Mehmedi<br />
(3/89. Höler –), Coquelin (4/80.Kerk –) –<br />
Hanke (2/70. Freis –) – Trainer: Streich<br />
Stuttgart: Kirschbaum (3) – Sakai (3),<br />
Schwaab (3,5), Rüdiger (3), Rausch (3,5) –<br />
Gentner (3), Kvist (3,5/86. Cacau –) –<br />
Harnik (4/75.Maxim –), Traore (3,5) – Abdellaoue<br />
(5/61.Werner –), Ibisevic (2) –<br />
Trainer: Schneider<br />
Tore: 1:0 Ginter (52.), 2:0 Hanke (70.) ,<br />
2:1 Ibisevic (87.) – SR: Stark (Ergolding,<br />
3) – Zuschauer: 22 500 – Gelbe Karten:<br />
Mehmedi, Krmas, Schmid – Cacau, Werner –<br />
Spielnote: 2,5 – Spieler des Spiels: Baumann<br />
Endlich wieder ein Heimspiel im<br />
pokal. das erste seit dem 27. Januar<br />
2009 (1:3 gegen Mainz) – und dann<br />
gleich ein Sieg, der zweite in der<br />
Saison. Jubel in freiburg, das gegen<br />
den Vfb eine sehr leidenschaftliche<br />
partie bot. Statt im 4-2-2-2 suchten<br />
die breisgauer in einem 4-2-3-1 ihr<br />
Glück und kamen vor allem über<br />
rechts immer wieder druckvoll nach<br />
vorne, wo Mike Hanke unermüdlich<br />
wirbelte. der Stürmer war es auch,<br />
der mit seinem 2:0 die Vorentscheidung<br />
besorgte und freiburg erlöste.<br />
Zu einem Zeitpunkt, als an der<br />
Seitenlinie Sebastian freis als sein<br />
Ersatzmann bereits wartete. Nach<br />
dem 1:0 hatten die Gastgeber noch<br />
Glück, als der Vfb, der seine angriffe<br />
vor allem über die beiden flügel<br />
vortrug, zwei Großchancen von Ibisevic<br />
(55./60.) nicht nutzen konnte.<br />
Zu allem Überluss wurde den<br />
Schwaben auch noch ein Handelfmeter<br />
verweigert (33., fernandes).<br />
der anschlusstrefer von Ibisevic<br />
kam zu spät für den Vfb, für den<br />
im Tor horsten kirschbaum stand.<br />
der Vertreter Sven Ulreichs machte<br />
seine Sache ordentlich, konnte aber<br />
ein früheres Erfolgserlebnis gegen<br />
den SC nicht wiederholen. Im Tor<br />
von Energie Cottbus besiegte er den<br />
SC im pokal am 26.10.2010 mit 2:1.<br />
am Sonntag in braunschweig wird<br />
er wohl wieder im Tor stehen. „diese<br />
frage ist nicht relevant“, sagt der<br />
keeper, der sich sein plichtspieldebüt<br />
im Vfb-Tor anders vorgestellt<br />
hatte. G. MOISSIDIS/P. NICKEL<br />
Foto: picture-alliance/dpa<br />
FSV Frankfurt –<br />
FC Ingolstadt 0:2 (0:1)<br />
Frankfurt: Klandt (3) – Huber (3), Schlicke<br />
(5), Oumari (3), Teixeira (5,5, 72. Rukavytsya/–)<br />
– Konrad (4), Kauko (4,5, 64.<br />
Yelen/–) – Görlitz (4), Epstein (4) – Kapllani<br />
(4), Leckie (5, 84. Roshi/–) – Trainer:<br />
Möhlmann<br />
Ingolstadt: Özcan (3) – da Costa (4),<br />
Gunesch (3), Matip (3), Danilo (3,5) –<br />
Cohen (3,5, 66. Morales/–), Roger (3,5) –<br />
Caiuby (4), Hajnal (2,5, 57. Lappe/4,<br />
90./+1 Groß), Eigler (4,5) – Hofmann<br />
(3,5) – Trainer: Kurz<br />
Tore: 0:1 Hajnal (27.), 0:2 Hofmann (47.)<br />
– SR: Dingert (Lebecksmühle, Note 4,5) –<br />
Zuschauer: 3089 – Gelbe Karten: Epstein,<br />
Kapllani, Konrad – Danilo, Lappe – Spielnote:<br />
4 – Spieler des Spiels: Tamas Hajnal<br />
Im zweiten aufeinandertrefen<br />
beider Teams binnen vier Tagen<br />
glückte Ingolstadt die Revanche<br />
für das 1:4 in der liga. die kurz-<br />
Elf präsentierte sich im ersten abschnitt<br />
gut geordnet und hatte das<br />
Spiel im Grif, ohne spielerisch zu<br />
glänzen. die führung iel dennoch<br />
etwas glücklich: Teixeira bewegte<br />
sich von Hajnal weg anstatt den<br />
Weg zum Tor zuzumachen, konrad<br />
fälschte den Schuss des Ungarn<br />
unglücklich ab. auch dem zweiten<br />
Tor ging eine Schlafmützigkeit voraus.<br />
Nach Hajnals freistoß passte<br />
Schlicke nicht auf, Hofmann köpfte<br />
das 0:2. Erst danach wachte der fSV<br />
auf und investierte mehr. pech, dass<br />
Schiedsrichter dingert einen Trefer<br />
kapllanis zu Unrecht aberkannte<br />
(55., abseits). JULIAN FRANZKE<br />
Inui zahlt das Vertrauen zurück<br />
Eintr. Frankfurt –<br />
VfL Bochum 2:0 (2:0)<br />
Frankfurt: Trapp (2,5) – Jung (3), Zambrano<br />
(3,5), Anderson (3), Djakpa (3,5) – Russ<br />
(3,5/72. Lanig –), Rode (3,5/46. Flum 4) –<br />
Aigner (3), Barnetta (4/69. Lakic –), Inui<br />
(2) – Kadlec (3,5) – Trainer: Veh<br />
Bochum: Luthe (3) – Freier (4), Maltritz<br />
(3), Fabian (3), Acquistapace (3,5) – Tasaka<br />
(3,5), Zahirovic (4), Latza (4/72.<br />
Eyjolfsson –), Cwielong (3,5) – Aydin (5/66.<br />
Ilsö –), Sukuta-Pasu (3/59. Kreyer 4,5) –<br />
Trainer: Neururer.<br />
Tore: 1:0 Inui (24.), 2:0 Aigner (25.) – SR:<br />
Winkmann (Kerken, Note 4) – Zuschauer:<br />
28 100 – Gelbe Karten: Aigner, Kadlec<br />
Freier, Eyjolfsson – Spielnote: 3,5 – Spieler<br />
des Spiels: Inui<br />
In den Cup-Wettbewerben ist<br />
die Eintracht eine Macht. Im dfbpokal<br />
gegen Zweitligist bochum war<br />
frankfurt nach kleinen Schwierigkeiten<br />
zu beginn der partie ebenso<br />
Herr im Haus wie zuvor in der Europa<br />
league gegen bordeaux (3:0).<br />
Gegen den HSV soll nun auch in der<br />
liga das erste Erfolgserlebnis in der<br />
Commerzbank-arena her, nach bislang<br />
sieben punkten, die allesamt<br />
auswärts geholt wurden.<br />
Gegen bochum war Takashi Inui<br />
die zentrale figur. Während der 25<br />
Jahre alte Japaner am Sonntag beim<br />
1:1 in Stuttgart 90 Minuten auf der<br />
bank saß, durfte er gegen seinen<br />
ehemaligen arbeitgeber von anfang<br />
an mittun und bedankte sich<br />
mit einem Tor und einer Torvorlage<br />
innerhalb von einer Minute.<br />
„die erste gelungene aktion hat<br />
gleich die führung gebracht, und<br />
mit dem doppelschlag haben wir<br />
Ruhe in unser Spiel bekommen“.<br />
betonte Sebastian Rode, der das 1:0<br />
vorbereitete. „Es war kein großes<br />
feuerwerk, aber es zählt allein das<br />
Weiterkommen, und das haben wir<br />
geschaft“, ergänzte er.<br />
der Vfl wurde für seine mutige<br />
Spielweise, die er vor allem zu beginn<br />
zeigte, nicht belohnt. Es fehlte<br />
allerdings auch die durchschlagskraft.<br />
die größte Chance besaß Yusuke<br />
Tasaka, dessen Schuss in der<br />
21. Minute knapp am außenpfosten<br />
vorbeistreifte. drei Minuten später<br />
stellte dessen landsmann Inui die<br />
Weichen auf Sieg. ULI GERKE<br />
Ein Tor und ein Assist gegen den<br />
Ex-Verein: Frankfurts Takashi Inui<br />
Foto: Huebner
kicker, 26. September 2013 7<br />
Meyer beendet das Zittern<br />
SV Darmstadt –<br />
Schalke 04 1:3 (1:1)<br />
Rathgeber ärgert<br />
arroganten SCP<br />
1. FC Saarbrücken –<br />
SC Paderborn 2:1 (2:0)<br />
Darmstadt: Zimmermann (3) – Berzel (4),<br />
Sulu (3,5), Gorka (4), Stegmayer (3,5) –<br />
Ivana (3/85. Schmidt -), Behrens (2,5/81.<br />
da Costa -), Gondorf (3), Heller (4) – Sailer<br />
(4/70. Sirigu -), Stroh-Engel (4) – Trainer:<br />
Schuster<br />
Schalke: Hildebrand (3) – Höger (4), Höwedes<br />
(3), Matip (3,5), Aogo (3,5) – Neustädter<br />
(4), Jones (3) – Farfan (3/90.+1 Asamoah<br />
–), Meyer (2,5), Clemens (4,5/87.<br />
Santana –) – Szalai (4,5/75. Goretzka–) –<br />
Trainer: Keller<br />
Tore: 0:1 Farfan (35., FE.), 1:1 Behrens<br />
(36.), 1:2 Höwedes (58.), 1:3 Meyer (86.) –<br />
SR: Zwayer (Berlin), Note 2 – Zuschauer:<br />
17 000 (ausverkauft) – Gelbe Karten:<br />
Zimmermann – Szalai, Aogo – Spielnote:<br />
3,5 – Spieler des Spiels: Meyer<br />
Durchatmen auf Schalke. Die<br />
0:4-Klatsche gegen Bayern beantwortete<br />
die Truppe von Jens Keller<br />
immerhin mit einem Arbeitssieg am<br />
Böllenfalltor. Ohne die angeschlagenen<br />
Stars Boateng und Draxler<br />
(beide Knieprobleme) überzeugte<br />
der Favorit jedoch keineswegs<br />
restlos. Bezeichnend: Nach starker<br />
Anfangsphase versandete die<br />
Ofensive zusehends. Und dem<br />
vermeintlich erlösenden 1:0 folgte<br />
postwendend der Ausgleich.<br />
Besonders besorgniserregend:<br />
Die notorische Schwäche bei gegnerischen<br />
Standards schlug sogar<br />
gegen den Drittligisten zu Buche.<br />
Beim 1:1 kam zunächst Matip im<br />
Kopfballduell gegen Gorka zu spät,<br />
dann machte Höwedes mit einem<br />
Stürmender Verteidiger: Benedikt Höwedes köpft das 2:1,<br />
Darmstadts Benjamin Gorka kommt zu spät.<br />
fatalen Stellungsfehler das Zentrum<br />
für Torschütze Behrens frei. Nach<br />
dem Seitenwechsel spielte dann<br />
spürbare Verunsicherung mit – bis<br />
sich Kapitän Höwedes mal wieder<br />
als Musterbeispiel an Entschlossenheit<br />
zeigte und seinen Fehler beim<br />
Ausgleich wettmachte: Nach Högers<br />
Flanke übersprang der Nationalspieler<br />
(1,87 Meter) den 1,95-Meter-Hünen<br />
Gorka und wuchtete die<br />
Kugel ins Netz. In der Schlussphase<br />
zitterte der Bundesligist speziell bei<br />
Eckbällen weiter – bis zur Entscheidung<br />
durch Meyer. Dann feierte<br />
auch noch der für den Proikader<br />
reaktivierte Gerald Asamoah sein<br />
Comeback – und darf weiter von<br />
seinem dritten <strong>Pokal</strong>sieg nach 2001<br />
und 2002 träumen. JAN LUSTIG<br />
Foto: GES<br />
Saarbrücken: Ochs (2,5) – Falkenberg (3,5),<br />
T. Kruse (3,5), Knipping (3), Stegerer (4) –<br />
Eggert (2,5) – Schneider (3,5/72. Deville),<br />
Korte (3/86. Kreuels), Hoffmann (3,5/<br />
90+2. Pellowski), Göcer (4) – Rathgeber (2) –<br />
Trainer: Sasic<br />
Paderborn: L. Kruse (3,5) – Wemmer (4),<br />
Ziegler (5), Hünemeier (4,5), Hartherz (5) –<br />
Vrancic (5,5/67. Amedick), Demme (4,5) –<br />
Kachunga (5), Wurtz (5/80. Zeitz), Brückner<br />
(5,5/46. Meha/3,5) – Saglik (4) – Trainer:<br />
Breitenreiter<br />
Tore: 1:0, 2:0 Rathgeber (7., 38.), 2:1<br />
Saglik (71.) – SR: Hartmann (Wangen, 2) –<br />
Zuschauer: 7300 – Gelbe Karten: Schneider –<br />
Hünemeier, Kachunga – Spielnote: 4 –<br />
Spieler des Spiels: Rathgeber<br />
<strong>Der</strong> SCP bot im ersten Abschnitt<br />
ein Festival der Unzulänglichkeiten,<br />
bei dem Saarbrücken für die Highlights<br />
sorgte. Während der Drittligist<br />
im neuen 4-1-4-1 mit einer gelungenen<br />
Balleroberung, -behauptung<br />
und -verteilung überzeugte, blieben<br />
fahrlässige Paderborner alles schuldig.<br />
„Wir haben uns unterirdisch<br />
präsentiert – überheblich, arrogant,<br />
mit null Herz“, so Coach André<br />
Breitenreiter. Ein Doppelpack<br />
von homas Rathgeber sorgte für<br />
die prompte Bestrafung. Nach der<br />
Halbzeitpause traten die Gäste zwar<br />
geschlossener auf und setzten mit<br />
dem um Struktur bemühten Alban<br />
Meha das Sturmsegel. Eine vielbeinige<br />
Defensive um den guten Timo<br />
Ochs retteten aber den verdienten<br />
Sieg ins Ziel. MARCUS LEHMANN<br />
Matmour top, Luhukay verzockt sich<br />
1. FC Kaiserslautern –<br />
Hertha BSC Berlin 3:1 (0:1)<br />
Kaiserslautern: Sippel (2,5) – Dick (3,5),<br />
Simunek (3), Torrejon (2,5), Löwe (2,5) –<br />
Karl (3), Ring (3,5/82. Orban) – Matmour<br />
(1,5), Gaus (4/69. Fortounis) – Occean (2),<br />
Idrissou (2) – Trainer: Runjaic<br />
Berlin: Kraft (3) – Janker (4), Franz (4,5),<br />
Lustenberger (4), Holland (5) – Niemeyer<br />
(3,5), Cigerci (4,5/84. Ronny) – Sahar<br />
(3/79. Ramos), Schulz (5) – Wagner (4,5)<br />
– Allagui (4,5) – Trainer: Luhukay<br />
Tore: 0:1 Niemeyer (25.), 1:1 Idrissou<br />
(52.), 2:1 Matmour (63.), 3:1 Occean<br />
(83.) – SR: Kinhöfer (Herne/Note 2,5) –<br />
Zuschauer: 24 291 – Gelbe Karten: Gaus,<br />
Occean, Löwe, Torrejon – Wagner – Spielnote:<br />
2,5 – Spieler des Spiels: Matmour<br />
Allaguis vertane Chance zum 2:0<br />
war der Wendepunkt (35.), danach<br />
übernahm Kaiserslautern das Zepter.<br />
Vor allem Matmour, mit dem<br />
Hertha im Frühjahr verhandelt, sich<br />
dann aber gegen eine Verplichtung<br />
entschieden hatte, spielte groß auf.<br />
Nach dem 2:1 verpasste Herthas Sahar<br />
den Ausgleich (67.) gegen Sippel.<br />
„Nach dieser Szene“, sagte der<br />
FCK-Schlussmann, „wussten wir,<br />
dass wir weiterkommen.“ Auf das<br />
0:0 in Köln folgte im zweiten Spiel<br />
unter Kosta Runjaic der erste Sieg.<br />
„Wir kamen schlecht aus der Halbzeit“,<br />
konstatierte Sami Allagui, „da<br />
waren wir hektisch und nicht geduldig.<br />
Die Lauterer waren cleverer.“<br />
Herthas Coach Luhukay war personell<br />
ins Risiko gegangen – und<br />
verzockte sich mit seiner Totalrotation:<br />
Drei etatmäßige Abwehrkräfte<br />
(Langkamp, Pekarik, van den<br />
Bergh) ließ er in Berlin, weitere<br />
Hochkaräter ganz (Hosogai, Skjelbred,<br />
Ben-Hatira) oder fast bis zum<br />
Schluss (Ramos, Ronny) auf der<br />
Bank. „Ich war überzeugt, dass wir<br />
mit dieser Aufstellung weiterkommen“,<br />
sagte Luhukay, „sonst hätte<br />
ich sie nicht gewählt.“ Von denen,<br />
die neu zum Zuge kamen, konnte<br />
bis auf Sahar und mit Abstrichen<br />
Niemeyer niemand punkten. Bei<br />
Lautern hingegen verlebte Trainer<br />
Runjaic „einen ausgesprochen tollen<br />
Abend“ – und lobte Goalgetter<br />
Idrissou: „Er hat vorher ein Tor versprochen<br />
– und sein Versprechen<br />
gehalten.“ CARSTEN SCHRÖTER<br />
Foto: Eibner<br />
Bejubelt seinen Trefer zum 2:1<br />
für Lautern: Karim Matmour
8 DFB-POKAL<br />
<strong>Der</strong> Knackpunkt:<br />
Dominik Stahl<br />
fällt Marco Reus<br />
im Strafraum.<br />
Foto: M.I.S<br />
Stahl: Erst Held, dann Pechvogel<br />
TSV München 1860 –<br />
Borussia Dortmund n.V. 0:2 (0:0, 0:0)<br />
München: Kiraly (1,5) – Volz (4/112. Tomasov<br />
–), Schindler (2,5), Bülow (2), Wojtkowiak<br />
(4) – Stahl (4) – Stoppelkamp (3,5),<br />
Stark (4), Wannenwetsch (3,5), Adlung (4)<br />
– Lauth (4/112. Friend –) – Trainer: Funkel<br />
Dortmund: Langerak (2,5) – Großkreutz (3),<br />
Sokratis (3), Hummels (3,5), Durm (4) –<br />
Sahin (3,5), Bender (3,5/69. Hofmann 2,5)<br />
– Blaszczykowski (3/99. Aubameyang –),<br />
Mkhitaryan (3,5), Reus (2,5) – Lewandowski<br />
(5/105.+ 3 Schieber –) – Trainer: Klopp<br />
Tore: 0:1 Aubameyang (105., Foulelfmeter),<br />
0:2 Mkhitaryan (107.) – SR: Weiner<br />
(Ottenstein, Note 3) – Zuschauer: 71000<br />
(ausverkauft) – Gelbe Karten: Volz, Stark<br />
– Blaszczykowski – Rote Karte: Stahl (104,<br />
Notbremse) Spielnote: 3 – Spieler des<br />
Spiels: Kiraly<br />
Es war sein erster Startelfeinsatz<br />
seit dem 2. August. Damals hatte<br />
sich Dominik Stahl (25) in der ersten<br />
<strong>Pokal</strong>runde in Heidenheim den<br />
Anbruch eines Wirbelfortsatzes zugezogen.<br />
Gegen den BVB nun das<br />
Comeback auf großer Bühne. Stahl<br />
gab alles, war im Mittelfeld omnipräsent,<br />
wuchtete zig Kopfbälle aus<br />
der Abwehr und hätte in der 37. Minute<br />
auch noch zum <strong>Pokal</strong>helden<br />
anvancieren können. Doch sein<br />
Kopfball frei aus fünf Metern fand<br />
irgendwie den Weg am Tor vorbei.<br />
Dass er in der 104. Minute im<br />
eigenen Sechzehner zu spät kam,<br />
Reus umsenste, vom Platz musste<br />
und die Niederlage einleitete, war<br />
dann umso bitterer. „Ausgerechnet<br />
er. Dominik hat ein Bombenspiel<br />
gemacht, alles weggeräumt und<br />
dann das, aber da gibt es keinen<br />
Vorwurf“, so Kai Bülow. Und auch<br />
Trainer Friedhelm Funkel fand nur<br />
lobende Worte für seinen Strategen<br />
im Mittelfeld: „Was er geleistet hat,<br />
war große Klasse. Ich bin froh, dass<br />
er wieder zur Verfügung steht. <strong>Der</strong><br />
Elfer war blöd, aber das passiert.“<br />
Am verdienten Sieg der Dortmunder<br />
gab es kein Vertun. 77 Prozent<br />
Ballbesitz, 39:2 Torschüsse und<br />
vier Aluminium-Trefer für die Gäste<br />
sprechen eine deutliche Sprache.<br />
Dennoch stellte sich der Vizemeister<br />
gegen eine Art 9-1-Formation<br />
(Lauth alleine vorne) der Sechziger<br />
lange Zeit viel zu umständlich an.<br />
„Ich hätte gerne die Tore in der regulären<br />
Spielzeit gesehen“, merkte<br />
Klopp an, der sich hinterher noch<br />
mit dem Trikot von Rob Friend beschenkte.<br />
MOUNIR ZITOUNI<br />
Son im Abschluss kaltschnäuzig<br />
Bringt Leverkusen in Führung:<br />
Heung-Min Son<br />
Foto: imago/Schmidt<br />
Arminia Bielefeld –<br />
Bayer Leverkusen 0:2 (0:0)<br />
Bielefeld: Platins (3) – Appiah (3,5),<br />
Hübener (3/78. Sembolo –), Hornig<br />
(2,5), Feick (3) – Schütz (3), Riese (3,5/<br />
80. Schönfeld –) – Hille (–/7. Rahn 4),<br />
Jerat (3,5) Chr. <strong>Müller</strong> (3) – Klos (4) –<br />
Trainer: Krämer<br />
Leverkusen: Leno (3) – Donati (3,5),<br />
Wollscheid (2,5), Spahic (3,5), Can (2) –<br />
Bender (2,5), Reinartz (3), Rolfes (2,5) –<br />
Kruse (4/74. Sam –), <strong>Der</strong>diyok (4,5/67.<br />
Kießling –), Son (2,5/90.+1 Boenisch –) –<br />
Trainer: Hyypiä<br />
Tore: 0:1 Son (62.), 0:2 Sam (89.) – SR:<br />
Meyer (Burgdorf, 3) – Zuschauer: 23 709 –<br />
Gelbe Karten: Feick, Riese – Wollscheid –<br />
Spielnote: 3 – Spieler des Spiels: Can<br />
<strong>Der</strong> Bundesligist musste hart<br />
kämpfen, gewann am Ende aber<br />
aufgrund der Kaltschnäuzigkeit im<br />
Abschluss verdient. Bayer agierte<br />
ballsicher und feldüberlegen,<br />
aber viele Chancen ließ der leidenschaftliche<br />
und tiefstehende<br />
Zweitliga-Dritte nicht zu. Die Arminia<br />
versuchte jeweils zu Beginn<br />
der Halbzeiten mit druckvollem Offensivspiel<br />
zum Erfolg zu kommen,<br />
doch richtig gute Gelegenheiten<br />
sprangen dabei nicht heraus. Die<br />
ersten 15 Minuten nach dem Wechsel<br />
waren die Teams auf Augenhöhe,<br />
dann übernahm Leverkusen<br />
immer mehr das Kommando. Ein<br />
Pfostenkracher von Reinartz war<br />
das Signal, kurz darauf führte eine<br />
gute Ballstafette über Kruse und<br />
Bender zum 1:0 durch Son.<br />
„Bielefeld hat besonders in der<br />
ersten Halbzeit viel gekämpft und<br />
eine sehr hohe Laufbereitschaft<br />
gezeigt. Wir haben gehoft, dass sie<br />
irgendwann müde werden und wir<br />
dann zum Torerfolg kommen“, sagt<br />
Bayer-Trainer Sami Hyypiä, der mit<br />
Stefan Kießling und Sidney Sam seine<br />
besten Ofensivkräfte erst spät<br />
einwechselte. „Wir haben genug<br />
gute Spieler im Kader, jeder braucht<br />
mal eine Pause.“ Bei der Arminia<br />
war man trotz der Niederlage nicht<br />
ganz unzufrieden. „Wir haben über<br />
weite Teile des Spiels ganz viel richtig<br />
gemacht“, sagt Coach Stefan Krämer.<br />
CARSTEN BLUMENSTEIN
kicker, 26. September 2013 9<br />
Triumphale Rückkehr<br />
von Risse und Ujah<br />
FSV Mainz 05 –<br />
1. FC Köln 0:1 (0:0)<br />
Mainz: Wetklo (3) – Pospech (4), Svensson<br />
(4,5), Noveski (3,5), Park (5) – Moritz (4),<br />
Soto (5/46.Malli 4,5) – N.<strong>Müller</strong> (5), Zimling<br />
(4,5/77.Schahin –), Okazaki (4,5)<br />
– Polter (5/59.Choupo-Moting 5) – Trainer<br />
i.V. : Michels<br />
Köln: Horn (2,5) – Brecko (3), Maroh (3),<br />
Wimmer (3), Hector (3) – Matuschyk (3),<br />
Lehmann (3) – Risse (2/90+2 Golobart –),<br />
Gerhardt (3,5), Peszko (4/72.Halfar –) –<br />
Ujah (2) – Trainer: Stöger<br />
Tor: 0:1 Risse (53.) – SR: Gagelmann (Bremen,<br />
Note 2) – Zuschauer: 22782 –Gelbe Karten:<br />
Svensson, Schahin – Lehmann – Spielnote:<br />
3 – Spieler des Spiels: Marcel Risse<br />
Ausgerechnet ein früherer Nullfünfer<br />
beendete die lange Durststrecke.<br />
Marcel Risse, vor der Saison<br />
zum Zweitligisten gewechselt,<br />
schoss den ersten Kölner Sieg in<br />
Mainz seit 1962 heraus. „Ich spiele<br />
drei Jahre in Mainz, komme nach<br />
drei Monaten wieder und schieße<br />
das entscheidende Tor – schöner<br />
geht’s nicht“, jubelte der Matchwinner.<br />
Zusammen mit Anthony Ujah,<br />
dem zweiten Ex-Mainzer, legte<br />
Risse auf dem Rasen ein spontanes<br />
Tänzchen hin und feierte die<br />
triumphale Rückkehr. Denn auch<br />
Ujah machte ein starkes Spiel für<br />
die taktisch geschickten Gäste, die<br />
gegen ideen- und kraftlose Mainzer<br />
verdient ins Achtelinale einzogen.<br />
Zwei Millionen Euro gab der FC<br />
für die feste Verplichtung des zuvor<br />
ausgeliehenen Ujah aus, 500 000<br />
Euro für Risse. Seine Ablöse hat<br />
vor allem der Flügelspieler schon<br />
wieder hereingeholt. Risse erzielte<br />
bereits seinen sechsten Plichtspieltrefer<br />
und avanciert zum Torjäger.<br />
Foto: imago/Huebner<br />
Trefsicher: Christoph Moritz und Mainz-Keeper Christian Wetklo<br />
können das Tor von Marcel Risse nicht verhindern.<br />
„Diese Rolle ist für mich noch ein<br />
bisschen ungewohnt. In Mainz<br />
waren es in drei Jahren vier Tore,<br />
jetzt habe ich schon sechs“, freute<br />
sich Risse, der das Siegtor mit dem<br />
schwächeren linken Fuß erzielte.<br />
Anders als die Mainzer, die wortlos<br />
in der Kabine verschwanden, oder<br />
Trainer homas Tuchel, der statt auf<br />
der Bank mit hohem Fieber auf der<br />
Tribüne saß, redete Manager Christian<br />
Heidel nach dem bitteren Aus<br />
und dem Anhalten des Abwärtstrends<br />
Klartext: „Es ist schwer zu<br />
verstehen, warum quer durch die<br />
Bank alle Spieler innerhalb von ein<br />
paar Wochen ihre Form verlieren.“<br />
U. GERKE/J. LUSTIG<br />
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.
10 DFB-POKAL kicker, 26. September 2013<br />
Lasogga bestraft Hesls Fehler<br />
Hamburger SV –<br />
SpVgg Greuther Fürth 1:0 (0:0)<br />
Hamburg: Adler (3) – Westermann (3),<br />
Tah (2,5), Djourou (3,5), Jansen (3,5) –<br />
Arslan (4/82. Sobiech –), Badelj (4) – Beister<br />
(3/90./+1 Lam –), van der Vaart (3),<br />
Calhanoglu (2) – Lasogga (3/84. Zoua –) –<br />
Trainer: Cardoso<br />
Greuther Fürth: Hesl (4) – Brosinski (4),<br />
Korcsmar (2,5), Mavraj (3,5), Baba (4) –<br />
Fürstner (4/77. Füllkrug –), Sparv (3) –<br />
Weilandt (4,5/72. Drexler –), Trinks (4/89.<br />
Kleine –), Stieber (4,5) – Azemi (3,5) –<br />
Trainer: Kramer<br />
Tor: 1:0 Lasogga (64., Vorarbeit Calhanoglu)<br />
– SR: Stegemann (Niederkassel,<br />
Note 3) – Zuschauer: 26 842 – Gelbe<br />
Karten: Beister – Mavraj, Fürstner – Spielnote:<br />
3 – Spieler des Spiels: Hakan Calhanoglu<br />
Die Tragik einer über weite Strecken<br />
vom HSV hoch überlegen geführten<br />
Partie bestand darin, dass<br />
mit Hesl der beste Fürther am Ende<br />
maßgeblich am Hamburger Sieg beteiligt<br />
war. Gleich reihenweise hatte<br />
der frühere HSV-Keeper an alter<br />
Wirkungsstätte mit Glanzparaden<br />
die Partie ofengehalten, rettete gegen<br />
Arslan (19.), Lasogga (25.) und<br />
Beister (61.). Beim Freistoß des starken<br />
Calhanoglu aber wehrte er den<br />
Flatterball nach vorn genau vor die<br />
Füße von Lasogga ab. <strong>Der</strong> Mittelstürmer<br />
belohnte sich mit seinem<br />
Abstaubertor für viel Fleißarbeit<br />
und den HSV für eine Partie, in der<br />
die Verunsicherung erst in der Endphase<br />
wieder sichtbar wurde.<br />
Von Beginn an war die von Interimscoach<br />
Cardoso auf drei Positionen<br />
veränderte Startelf um Initiative<br />
bemüht und proitierte vor allem<br />
von Calhanoglus Hereinnahme und<br />
Beisters Versetzung auf die rechte<br />
Seite. Zwischen dieser Flügelzange<br />
hatte auch Regisseur van der Vaart<br />
immer wieder starke Szenen, während<br />
die Gäste höchst selten Ballbesitz<br />
in Gegners Hälfte erlangten.<br />
Erst nach dem 1:0 veränderten<br />
sich die Spielanteile, Hamburg ließ<br />
sich von Azemis erster Chance (73.)<br />
verunsichern, der eingewechselte<br />
Füllkrug brachte zusätzliche Belebung<br />
und vergab die beste Chance<br />
in der 80. Minute. Nachdem die<br />
Bremer Leihgabe Adler schon umkurvt<br />
hatte, rettete Tah für seinen<br />
geschlagenen Schlussmann auf der<br />
Linie den verdienten Erfolg.<br />
D. BERNREUTHER/S. WOLFF<br />
Abstauber: Lasogga zur rechten<br />
Zeit am rechten Ort<br />
Foto: ValeriaWitters<br />
Diego: Volley<br />
zum Sieg<br />
„Dickes Brett“<br />
für Hoffenheim<br />
Loose kritisiert<br />
seine Underdogs<br />
Jovanovic rettet<br />
schwachen SVS<br />
VfL Wolfsburg –<br />
VfR Aalen 2:0 (1:0)<br />
1899 Hoffenheim –<br />
Energie Cottbus n.V. 3:0 (0:0, 0:0)<br />
Preußen Münster –<br />
FC Augsburg 0:3 (0:1)<br />
SC Wiedenbrück 2000 –<br />
SV Sandhausen 1:3 (1:0)<br />
Wolfsburg: Benaglio (3) – Träsch (4), Naldo<br />
(2,5), Klose (2), Rodriguez (3,5/46. Koo 4) –<br />
Luiz Gustavo (3), Perisic (4,5) – Vieirinha<br />
(4/34. Caligiuri 4), Diego (3/84. Polak –),<br />
Schäfer (3,5) – Olic (5) – Trainer: Hecking<br />
Aalen: Bernhardt (3) – Traut (3,5), Barth<br />
(2,5), Hübner (2,5), Valentini (3) – Lechleiter<br />
(3), Hofmann (4), Mössmer (3), Klauß<br />
(4,5/85. Reichwein –) – Abe (4/68. Weiß<br />
–), Leandro (4/73. Junglas –) – Trainer:<br />
Ruthenbeck<br />
Tore: 1:0 Diego (45./+2), 2:0 Klose (83.) –<br />
SR: Perl (Pullach, 3) – Zuschauer: 6718 –<br />
Gelbe Karten: Koo – Junglas – Spielnote: 4 –<br />
Spieler des Spiels: Klose<br />
Lange war kein Klassenunterschied<br />
zu erkennen. <strong>Der</strong> Zweitligist<br />
hielt mit. Gut organisiert, bei<br />
Ballverlust mit zwei Viererketten<br />
verteidigend, standen die Aalener<br />
kompakt. Wolfsburg iel nicht viel<br />
ein, zumal die Angrifsaktionen<br />
nicht von Tempo geprägt waren. Diego<br />
und Luiz Gustavo umständlich,<br />
Perisic im Zentrum ein Ausfall. So<br />
entdeckten die Gäste ihre Courage,<br />
hätten bei Valentinis Solo (35.) und<br />
dem Konter über Lechleitner und<br />
Klauß (41.) sogar in Führung gehen<br />
können. Glücklich gelang dies<br />
dem Favoriten vor der Halbzeit:<br />
Traut fälschte Diegos Volley nach<br />
Rodriguez-Ecke ab. Im zweiten Abschnitt<br />
dominierten dann die Wölfe,<br />
spielten zwingender und ideenreicher.<br />
H.-G. KLEMM<br />
Hoffenheim: Grahl (2,5) – Beck (3,5), Süle<br />
(2,5), Vestergaard (4), Johnson (3,5) – Polanski<br />
(3) – Strobl (3,5/74. Elyounoussi 3),<br />
Salihovic (3,5) – Roberto Firmino (3/112.<br />
Herdling –) – Volland (3,5), Modeste<br />
(4,5/61. Schipplock 3) – Trainer: Gisdol<br />
Cottbus: Almer (4,5) – Schulze (3,5), Buljat<br />
(2,5), Börner (3,5), Bitroff (4) – Banovic<br />
(3) – Stiepermann (3/91. Jendrisek 4),<br />
Kruska (3,5/66. Takyi 3,5), Rivic (3,5),<br />
Bickel (4/72. Fomitschow 4) – Sanogo<br />
(3,5) – Trainer: Bommer<br />
Tore: 1:0 Süle (96.), 2:0 Roberto Firmino<br />
(104.), 3:0 Schipplock (118.) – SR: Sippel<br />
(München, 3,5) – ZS: 11 579 – Gelb: Beck,<br />
Roberto Firmino – Stiepermann, Rivic –<br />
Spielnote: 4,5 – Spieler des Spiels: Süle<br />
„Wir mussten ein sehr dickes<br />
Brett bohren“, stöhnte TSG-Coach<br />
Markus Gisdol nach dem zähen<br />
Sieg. Hofenheim, diesmal zunächst<br />
mit Raute im Mittelfeld und zwei<br />
Stürmern, hatte sich vorgenommen,<br />
nicht in Konter zu laufen,<br />
brachte durch das kontrollierte<br />
Auftreten aber oft kein Tempo in<br />
die Ofensiv-Aktionen. Cottbus verstand<br />
es meist, die Räume geschickt<br />
eng zu machen und setzte sogar Nadelstiche<br />
nach vorn (Stiepermann),<br />
doch Keeper Grahl in seinem ersten<br />
Plichtspiel für Hofenheim<br />
war stets auf der Höhe. Erst eine<br />
Standardsituation brachte die verdiente<br />
Führung; Süle verwandelte,<br />
nachdem Vestergaard an den Pfosten<br />
geköpft hatte. M. GRUENER<br />
Münster: Masuch (3,5) – Schöneberg<br />
(4,5), Kirsch (3,5), Scherder (4), Hergesell<br />
(5/64. Neupert –) – Truckenbrod (4),<br />
Kühne (4) – Kara (4/46. Piossek 4,5),<br />
Grote (4,5/54. Manno 5) – Bischoff (4,5),<br />
Taylor (4,5) - Trainer: Loose<br />
Augsburg: Manninger (3) – Verhaegh<br />
(3), Callsen-Bracker (3), Klavan (3,5), de<br />
Jong (3,5) – Vogt (4), Baier (4) – Werner<br />
(2), Altintop (5/62. Holzhauser –), Hahn<br />
(2/78.Philp –) – Mölders (4/67. Milik –) –<br />
Trainer: Weinzierl<br />
Tore: 0:1 Werner (45./+1), 0:2 Werner (57.),<br />
0:3 Mölders (59.) – SR: Kircher (Rottenburg,<br />
Note 2) – Zuschauer: 14 379 – Gelbe<br />
Karten: Kirsch, Schöneberg, Kara – Werner<br />
Spielnote: 4,5 – Spieler des Spiels: Werner<br />
Dicke Luft bei Preußen. Kapitän<br />
Stefan Kühne blafte selbst einen<br />
Mitarbeiter des Klub-TVs an, der zu<br />
fragen wagte, ob Augsburg zu stark<br />
war: „Dumme Frage! Wir haben<br />
gegen einen Erstligisten gespielt.“<br />
Enttäuschend war Münsters Auftritt<br />
dennoch – fand auch Coach<br />
Ralf Loose: „So stellt man es sich<br />
als Underdog nicht vor, eine leichte<br />
Aufgabe für den FCA.“ Die auch in<br />
der Liga kriselnden Preußen als <strong>Pokal</strong>schreck<br />
a. D., Augsburg tat nicht<br />
mehr als unbedingt nötig. Was Trainer<br />
Markus Weinzierl prompt als<br />
„erwachsene Leistung“ lobte. Auch<br />
wenn sich der Favorit ohne das gute<br />
Engagement der Flügelspieler Werner<br />
und Hahn womöglich selbst<br />
eingeschläfert hätte. T. MÜLLER<br />
Wiedenbrück: Hölscher (3) – Volkmer<br />
(4/79. Pollok –), Czyszczon (3), Njambe (2),<br />
Sumelka (2) – Strickmann (3) – Knetsch (3)<br />
(68. Kaptan –), Dayangan (4/73. Jansen –) –<br />
Wassey (2) – Studtrucker (2), Brisevac (3) –<br />
Trainer: Schneider<br />
Sandhausen: Riemann (3) – Schauerte (4),<br />
Olajengbesi (2), Hübner (4), Achenbach (3) –<br />
Linsmayer (3), Kulovits (4/56. Löning 2) –<br />
Stieler (4), Ulm (3), Thiede (4/56. Blum 2) –<br />
Jovanovic (2/83. Tüting –) – Trainer:<br />
Schwartz<br />
Tore: 1:0 Sumelka (40.), 1:1 Jovanovic<br />
(62.), 1:2 Ulm (66.), 1:3 Jovanovic (67.) –<br />
SR: Willenborg (Osnabrück, 3 ) – Zuschauer:<br />
1807 in Gütersloh – Gelb: Brisevac, Strickmann,<br />
Njambe – Ulm, Olajengbesi, Achenbach<br />
– Gelb-Rot: Wassey (83.) – Spielnote:<br />
4 – Spieler des Spiels: Jovanovic<br />
Sandhausen machte sich das Leben<br />
in den ersten 45 Minuten selbst<br />
schwer. Vor allem die hohe Fehlpassquote<br />
ließ den Zweitligisten<br />
zunächst nicht in die Partie kommen.<br />
Deswegen, und aufgrund eines<br />
couragierten eigenen Auftrittes,<br />
ging die Halbzeitführung für den<br />
SC Wiedenbrück durch Sumelka<br />
(40.) in Ordnung. Auch im zweiten<br />
Durchgang benötigte der Favorit<br />
aus Sandhausen bis zur 60. Minute,<br />
ehe sich seine Efektivität durchsetzte.<br />
Innerhalb von fünf Minuten<br />
beendeten Jovanovic (62./67.) und<br />
Ulm (66.) die <strong>Pokal</strong>-Hofnungen des<br />
Tabellenletzten der Regionalliga-<br />
West. HENNING HOHEISEL
kicker, 26. September 2013 BUNDESLIGA 11<br />
BUNDESLIGA<br />
7. SPIELTAG<br />
27. 9. – 29. 9. 2013<br />
FC Augsburg –<br />
Mönchengladbach<br />
Freitag, 20.30 Uhr<br />
Borussia Dortmund –<br />
SC Freiburg<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
Bayern München –<br />
VfL Wolfsburg<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
Bayer Leverkusen –<br />
Hannover 96<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
1899 Hoffenheim –<br />
FC Schalke 04<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
Hertha BSC –<br />
1. FSV Mainz 05<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
Eintracht Frankfurt –<br />
Hamburger SV<br />
Samstag, 18.30 Uhr<br />
Werder Bremen –<br />
1. FC Nürnberg<br />
Sonntag, 15.30 Uhr<br />
Eintr. Braunschweig –<br />
VfB Stuttgart<br />
Sonntag, 17.30 Uhr<br />
2,35 3,10 2,45<br />
1,10 6,25 12,50<br />
1,10 6,25 12,50<br />
1,25 4,50 8,00<br />
2,40 3,20 2,35<br />
1,95 3,20 3,00<br />
1,85 3,20 3,30<br />
2,00 3,20 2,90<br />
3,00 3,20 1,95<br />
Spielteilnahme erst ab 18 Jahren. Glücksspiel kann<br />
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ODDSET-Quote<br />
Spielausgang<br />
1 0 2<br />
Torjäger<br />
5 Aubameyang (Borussia Dortmund)<br />
5 Modeste (1899 Hoffenheim)<br />
5 Kießling (Bayer 04 Leverkusen)<br />
5 N. <strong>Müller</strong> (1. FSV Mainz 05)<br />
5 Ibisevic (VfB Stuttgart)<br />
4 Lewandowski (Borussia Dortmund)<br />
4 Volland (1899 Hoffenheim)<br />
4 Sam (Bayer 04 Leverkusen)<br />
4 Mandzukic (Bayern München)<br />
4 Olic (VfL Wolfsburg)<br />
Saison<br />
2013/14<br />
FC Augsburg<br />
Hertha BSC<br />
Eintr. Braunschweig<br />
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Werder Bremen<br />
Gesperrt<br />
Rote Karte:<br />
di Santo (Werder Bremen)noch 2 Spiele<br />
Gelb-Rote Karten:<br />
Für das nächste Spiel gesperrt:<br />
niemand<br />
Gelbe Karten:<br />
Für das nächste Spiel gesperrt:<br />
5 Xhaka (Bor. Mönchengladbach)<br />
Borussia Dortmund<br />
Eintracht Frankfurt<br />
SC Freiburg<br />
FC Augsburg K 19.4. 14.12. 1.2. 0:4 10.5. 2:1 26.4. 1.3. 23.11. 26.3. 3.11. 27.9. 5.4. 15.2. 15.3. 2:1 20.10.<br />
Hertha BSC 30.11. I 26.4. 14.12. 10.5. 6:1 1.3. 1:0 15.3. 5.4. 23.11. 28.9. 19.10. 26.3. 1.2. 2.11. 0:1 15.2.<br />
Eintracht Braunschweig 3.5. 7.12. C 0:1 1.2. 0:2 23.11. 15.2. 5.4. 21.12. 2.11. 26.3. 1.3. 19.4. 1:1 19.10. 29.9. 15.3.<br />
Werder Bremen 1:0 3.5. 25.1. K 8.2. 0:3 19.10. 1.3. 3.11. 19.4. 21.12.24.11. 15.2. 7.12. 29.9. 5.4. 15.3. 26.3.<br />
Borussia Dortmund 25.1. 21.12. 2:1 1:0 E 15.2. 28.9. 6:2 19.10. 3.5. 7.12. 19.4. 15.3. 23.11. 1.3. 26.3. 1.11. 5.4.<br />
Eintracht Frankfurt 21.12. 25.1. 8.2. 22.2. 1:2 R 15.3. 28.9. 19.4. 7.12. 3.5. 5.4. 26.3. 0:1 19.10.23.11. 1.3. 2.11.<br />
SC Freiburg 22.2. 1:1 12.4. 22.3. 8.3. 6.10. S 27.10.21.12. 8.2. 25.1. 1:2 19.4. 1:1 29.3. 3.5. 10.11. 7.12.<br />
Hamburger SV 7.12. 8.2. 4:0 0:2 22.2. 8.3. 26.3. P 24.11. 1:5 5.4. 21.12. 2.11. 3.5. 15.3. 25.1. 20.10. 19.4.<br />
Hannover 96 2:1 4.10. 8.11. 29.3. 22.3. 1.12. 10.5. 12.4. O 26.10. 8.3. 4:1 1.2. 22.2. 14.12. 2:1 26.4. 2:0<br />
1899 Hoffenheim 12.4. 9.11. 10.5. 30.11.14.12. 26.4. 3:3 1.2. 26.3. R 18.10. 15.3. 2:1 2.11. 2:2 28.9. 15.2. 1.3.<br />
Bayer 04 Leverkusen 26.10. 12.4. 29.3. 10.5. 26.4. 14.12. 3:1 9.11. 28.9. 22.3. T 1.3. 4:2 5.10. 30.11. 15.2. 1.2. 3:1<br />
1. FSV Mainz 05 29.3. 8.3. 26.10. 12.4. 30.11.10.11. 1.2. 10.5. 15.2. 5.10. 1:4 M 14.12. 22.3. 26.4. 0:1 3:2 2:0<br />
Bor. Mönchengladbach 8.3. 22.3. 4:1 4:1 5.10. 27.10. 1.12. 29.3. 3:0 22.2. 8.2. 3.5. A 25.1. 9.11. 7.12. 12.4. 21.12.<br />
Bayern München 9.11. 26.10.30.11. 26.4. 12.4. 1.2. 15.2. 14.12. 2:0 29.3. 15.3. 19.10. 3:1 G 2:0 1.3. 10.5. 28.9.<br />
1. FC Nürnberg 0:1 2:2 22.2. 8.3. 1:1 22.3. 2.11. 6.10. 3.5. 25.1. 19.4. 7.12. 5.4. 8.2. A 21.12. 26.3. 23.11.<br />
FC Schalke 04 5.10. 29.3. 22.3. 9.11. 26.10. 12.4. 14.12. 3:3 8.2. 8.3. 2:0 22.2. 26.4. 0:4 10.5. Z 30.11. 1.2.<br />
VfB Stuttgart 8.2. 22.2. 8.3. 5.10. 29.3. 1:1 5.4. 22.3. 7.12. 6:2 0:1 25.1. 22.11. 29.1. 25.10. 19.4. I 3.5.<br />
VfL Wolfsburg 22.3. 2:0 5.10. 26.10. 9.11. 29.3. 26.4. 29.11. 25.1. 2:1 22.2. 8.2. 10.5. 8.3. 12.4. 4:0 14.12. N<br />
Aus der waagrechten Reihe können Sie die Heimresultate und Heimtermine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen.<br />
Hamburger SV<br />
zu Hause<br />
Hannover 96<br />
1899 Hoffenheim<br />
Bayer Leverkusen<br />
1. FSV Mainz 05<br />
Mönchengladbach<br />
Bayern München<br />
auswärts<br />
Tore Pkt. Platz Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.<br />
: 1. Borussia Dortmund 6 5 1 0 16:5 + 11 16 3 3 0 0 9:3 9 3 2 1 0 7:2 7<br />
: 2. Bayern München (M, P) 6 5 1 0 13:2 + 11 16 3 3 0 0 7:1 9 3 2 1 0 6:1 7<br />
: 3. Bayer 04 Leverkusen 6 5 0 1 15:7 + 8 15 3 3 0 0 10:4 9 3 2 0 1 5:3 6<br />
: 4. Hannover 96 6 4 0 2 10:8 + 2 12 4 4 0 0 10:3 12 2 0 0 2 0:5 0<br />
: 5. Bor. Mönchengladbach 6 3 0 3 15:11 + 4 9 3 3 0 0 11:2 9 3 0 0 3 4:9 0<br />
: 6. VfL Wolfsburg 6 3 0 3 9:8 + 1 9 3 3 0 0 8:1 9 3 0 0 3 1:7 0<br />
: 7. 1. FSV Mainz 05 6 3 0 3 9:12 - 3 9 4 2 0 2 6:7 6 2 1 0 1 3:5 3<br />
: 8. FC Augsburg 6 3 0 3 6:9 - 3 9 3 2 0 1 4:6 6 3 1 0 2 2:3 3<br />
: 9. Werder Bremen 6 3 0 3 5:8 - 3 9 2 1 0 1 1:3 3 4 2 0 2 4:5 6<br />
: 10. Hertha BSC (N) 6 2 2 2 10:7 + 3 8 3 2 0 1 7:2 6 3 0 2 1 3:5 2<br />
: 11. 1899 Hoffenheim 6 2 2 2 15:15 0 8 3 1 2 0 7:6 5 3 1 0 2 8:9 3<br />
: 12. VfB Stuttgart 6 2 1 3 11:9 + 2 7 3 1 1 1 7:4 4 3 1 0 2 4:5 3<br />
: 13. Eintracht Frankfurt 6 2 1 3 8:10 - 2 7 2 0 0 2 1:3 0 4 2 1 1 7:7 7<br />
: 14. FC Schalke 04 6 2 1 3 7:13 - 6 7 3 1 1 1 5:7 4 3 1 0 2 2:6 3<br />
: 15. 1. FC Nürnberg 6 0 4 2 6:9 - 3 4 3 0 2 1 3:4 2 3 0 2 1 3:5 2<br />
: 16. Hamburger SV 6 1 1 4 10:17 - 7 4 3 1 0 2 5:7 3 3 0 1 2 5:10 1<br />
: 17. SC Freiburg 6 0 3 3 8:12 - 4 3 3 0 2 1 3:4 2 3 0 1 2 5:8 1<br />
: 18. Eintr. Braunschweig (N) 6 0 1 5 3:14 - 11 1 3 0 1 2 1:4 1 3 0 0 3 2:10 0<br />
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VfL Wolfsburg
12 BUNDESLIGA<br />
Dante: Keine Angst vor Kritik<br />
<strong>Der</strong> Verteidiger des FC BAYERN hat nach zäher<br />
Vorbereitung wieder in die Spur gefunden und<br />
nennt für die Hinrunde ein ehrgeiziges Ziel.<br />
Zu Beginn der Saison gab es<br />
einige Stimmen, die ziemlich<br />
Böses prophezeiten, was die<br />
zukünftige Stabilität der Münchner<br />
Defensive unter Pep Guardiola<br />
anging. Schon vor der eigentlichen<br />
Saison hatte es ja die vier Gegentore<br />
beim Supercup in Dortmund<br />
gegeben: Eine Trefferflut, die Bayern<br />
davor zuletzt 2009 in Barcelona<br />
(0:4) in einem Pflichtspiel zugelassen<br />
hatte. Dass Gladbach sich<br />
sechs hervorragende Chancen in<br />
der Allianz-Arena erspielte, dass<br />
Freiburg noch zum Ausgleich kam<br />
und Frankfurt fast, trieb manchen<br />
im Verein und vielen draußen<br />
einige Sorgenfalten ins Gesicht.<br />
Bayern München –<br />
VfL Wolfsburg<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
Bayern München feierte bisher drei<br />
3BL-Heimsiege mit insgesamt 7:1 Toren.<br />
Nun reist der VfL Wolfsburg an, mit drei Auswärtsniederlagen<br />
und 1:7 Toren im Gepäck.<br />
Nur einer war schon dabei:<br />
Bayern hat gegen keinen<br />
Klub, der öfter als sechsmal<br />
zu Gast war, einen so hohen<br />
Punkteschnitt wie gegen<br />
den VfL Wolfsburg (2,88).<br />
Beim einzigen Heim-Punktverlust (3:3 am<br />
8. 12. 2001) traf Claudio Pizarro doppelt.<br />
Bisherige Bilanz dieser Paarung<br />
Heimsiege Remis Auswärtssiege<br />
15 1 0<br />
Doch nach drei Spielen zu<br />
null (Hannover, Moskau<br />
und Schalke) hat sich das<br />
Blatt scheinbar gewendet.<br />
„Es war alles neu“, erklärt<br />
es Dante, „es war<br />
nicht leicht am Anfang,<br />
gleich alles umzusetzen,<br />
was der neue<br />
Trainer will. Doch<br />
mit der Zeit haben<br />
wir uns peu<br />
à peu verbessert,<br />
auch weil Guardiola<br />
uns immer wieder erklärt hat, was<br />
er will.“ Zwei Gegentore nach sechs<br />
Ligaspielen – nur einmal seit 2000<br />
startete eine Bayern-Mannschaft<br />
gegentorärmer, 2011/12 (1 Gegentreffer).<br />
„Die neue Stabilität hängt<br />
vor allem mit den offensiven Spielern<br />
zusammen. Wenn ich sehe, wie<br />
Mandzukic, Ribery, Robben jetzt<br />
nach hinten arbeiten, ist das wunderbar.<br />
Wir pressen auch viel besser“,<br />
lobt Dante, den sein Trainer<br />
im Moment für fast unverzichtbar<br />
hält. „Wir können nur verteidigen<br />
mit Dante“, sagte er zuletzt. „Er<br />
hat eine starke Mentalität und<br />
ist eine große Persönlichkeit“,<br />
urteilte der Coach.<br />
Doch auch der 29-Jährige<br />
startete mit Anlaufschwierigkeiten.<br />
„Ich hatte<br />
nach dem Confed-Cup nur<br />
zwei Wochen Pause, die Vorbereitung<br />
konnte nicht perfekt laufen,<br />
aber ich wollte unbedingt bei der<br />
Foto: Witters<br />
Mannschaft sein, spielen, um den<br />
neuen Trainer zu verstehen. Es war<br />
klar, dass ich das mit schwächeren<br />
Leistungen bezahle. Doch ich hatte<br />
keine Angst vor Kritik. Ich bin ein<br />
Spieler, der Eier hat ...“ Und einer,<br />
der fast wieder in Top-Form ist.<br />
Gegen Moskau und Schalke<br />
spielte er fast wieder wie<br />
zu Hochzeiten vergangenes<br />
Jahr. „Ich fühle<br />
mich wieder frisch“,<br />
sagt er. Gegen Wolfsburg<br />
soll wieder die<br />
Null stehen. „Das ist<br />
unser Ziel.“ Sieben<br />
Gegentore standen letzte<br />
Saison nach der Hinrunde zu Buche.<br />
„Nicht unmöglich zu schaffen“,<br />
zeigt er sich ehrgeizig. M. ZITOUNI<br />
Lewandowski redet<br />
Wechsel rückt näher<br />
1Am Dienstag durfte Robert<br />
Lewandowski in München mal<br />
wieder mit seinem mutmaßlich<br />
neuen Arbeitsplatz Bekanntschaft<br />
machen. Wenn alles normal läuft,<br />
wird der Pole, wie häufig geschrieben,<br />
zur neuen Saison das<br />
Trikot der Bayern überstreifen.<br />
Sagen darf er das aber noch nicht.<br />
„Normalerweise kann ich erst im<br />
Januar alles sagen.“ Nachfrage:<br />
Über den Wechsel zum FCB? „Ja,<br />
dann kann ich erst offiziell den<br />
neuen Vertrag unterschreiben“, so<br />
der Pole. Richtig. Denn nach den<br />
DFL-Statuten sind Verhandlungen<br />
mit Spielern erst ein halbes<br />
Jahr vor Vertragsende erlaubt. In<br />
diesem Fall mehr als eine Farce.<br />
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kicker, 26. September 2013 13<br />
WOLFSBURG<br />
<strong>Der</strong> Schock: Vieirinha<br />
fällt sehr lange aus<br />
1Mit einem Schlag erhielt die<br />
Vorfreude auf die folgenden Festwochen<br />
in München und mit dem<br />
<strong>Der</strong>by in Braunschweig, von denen<br />
Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking<br />
spricht, einen gewaltigen Dämpfer.<br />
Die Befürchtungen, die die Vereinsoberen<br />
direkt nach dem 2:0-Sieg<br />
im <strong>Pokal</strong>spiel gegen den VfR Aalen<br />
geäußert hatten, wurden am Mittwoch<br />
rasch zur Gewissheit. Die<br />
Schocknachricht: Vieirinha hat sich<br />
einen Riss des vorderen Kreuzbandes<br />
am linken Knie zugezogen. Wie<br />
bei dieser schweren<br />
Verletzung üblich,<br />
wird er mindestens<br />
ein Dreivierteljahr<br />
ausfallen.<br />
„Ich habe sogleich<br />
gespürt, dass<br />
etwas nicht in Ordnung<br />
ist“, meinte<br />
der 27-Jährige, der<br />
ohne Gegnereinwirkung<br />
im Rasen hängengeblieben<br />
war. „Sofort hatte ich höllische<br />
Schmerzen.“ Auch Trainer Hecking<br />
und Manager Klaus Allofs ahnten<br />
nach dem Schlusspfiff die schlimme<br />
Diagnose, die am Tag danach eine<br />
Kernspintomografie brachte.<br />
„Bitter“, klagte Allofs über den<br />
langwierigen Ausfall des Brasilianers.<br />
„Gerade jetzt, wo Vieirinha<br />
so gut in Form war“, fügte Hecking<br />
an. Sein Konzept für das Spiel beim<br />
Meister muss der Coach, der im Abwehrzentrum<br />
auf jeden Fall den<br />
jungen Robin Knoche trotz der<br />
guten Partie des Schweizers Timm<br />
Klose aufbieten will, nun ändern.<br />
Eine Möglichkeit: Ivan Perisic<br />
wechselt auf die rechte Seite, Marcel<br />
Schäfer spielt auf dem linken<br />
Flügel. Zweite Variante: Daniel Caligiuri<br />
ersetzt den Südamerikaner.<br />
Auch bei der Besetzung der Doppelsechs<br />
bieten sich Hecking mit Jan<br />
Polak, Slobodan Medojevic und Ja-<br />
Cheol Koo drei Optionen an.<br />
Wie es im Fall Vieirinha weitergehen<br />
wird, soll in den nächsten<br />
Tagen entschieden werden. Es ist<br />
davon auszugehen, dass der seit Januar<br />
2012 in Wolfsburg tätige Profi<br />
operiert wird. Ort und Zeitpunkt<br />
sollen noch festgelegt werden.<br />
Erfahrung mit der konservativen<br />
Methode bei solchen schweren<br />
Knieverletzungen haben die Wolfsburger.<br />
Einst ließ sich der Portugiese<br />
Ricardo Costa nicht operieren<br />
und war relativ schnell wieder fit<br />
– indes war sein hinteres Kreuzband<br />
lädiert. HANS-GÜNTER KLEMM<br />
LEVERKUSEN: Mit einem Sieg will Bayer sich ein Polster verschaffen<br />
Spitzenspiel: Can winkt neue Chance<br />
1Man kann es drehen<br />
und wenden wie man will –<br />
wenn Bayer Leverkusen am<br />
Samstag Hannover 96 in der<br />
Bay-Arena empfängt, dann<br />
steigt dort das Spitzenspiel des<br />
7. Spieltages: <strong>Der</strong> Dritte empfängt<br />
den Vierten, es geht darum, dem<br />
Duo aus Dortmund und München<br />
auf den Fersen zu bleiben.<br />
Als Bayer in die Saison ging,<br />
wurde intern zunächst folgendes<br />
Ziel formuliert: Bis zum Beginn<br />
der englischen Wochen wollte<br />
man in der Liga ein Polster schaffen<br />
auf die Ränge, die jenseits<br />
von Platz sechs liegen. Dieses<br />
Unterfangen ist geglückt: Sechs<br />
Zähler Vorsprung auf Wolfsburg<br />
sprechen eine deutliche Sprache.<br />
Mehr noch: Wird Hannover am<br />
Samstag bezwungen, beträgt der<br />
Vorsprung auf Platz vier bereits<br />
sechs Zähler – einen solch komfortablen<br />
Abstand zu diesem frühen<br />
Zeitpunkt einer Saison besaß<br />
Bayer noch nie auf einen Rang, der<br />
nicht zur direkten Teilnahme an<br />
der Champions League berechtigt.<br />
Im Hinblick auf das Spiel gleich<br />
1<strong>Der</strong> etatmäßige Kapitän machte<br />
den Anfang mit den positiven Meldungen<br />
aus dem Krankenlager.<br />
„Alles läuft gut, ich beginne wieder<br />
mit dem Balltraining“, kündigte<br />
Steven Cherundolo an – ein Hoffnungsschimmer<br />
für den Routinier<br />
nach dem zweiten Eingriff dieses<br />
Jahres am linken Knie, bei dem im<br />
Bayer Leverkusen –<br />
Hannover 96<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
Leverkusen war in den letzten sechs<br />
6 BL-Heimspielen immer siegreich. Hannover<br />
ist dagegen der einzige Erstligist, der in<br />
dieser Saison auswärts noch kein Tor erzielte.<br />
Vorzeichen: Die letzten<br />
sechs BL-Heimspiele gegen<br />
Hannover gewann Bayer alle<br />
(Torbilanz 15:1). <strong>Der</strong> letzte<br />
Sieg in Leverkusen gelang<br />
den 96ern am 17. 2. 2007.<br />
Aus dem aktuellen Kader wirkten nur Steven<br />
Cherundolo und Szabolcs Huszti (Foto) mit.<br />
Bisherige Bilanz dieser Paarung<br />
Heimsiege Remis Auswärtssiege<br />
11 1 2<br />
nach Hannover käme diese<br />
Konstellation ganz gut, dann<br />
erwartet Bayer Leverkusen<br />
die Bayern. Und damit einen<br />
Gegner, gegen den man drei<br />
Punkte nicht von vorneherein einkalkulieren<br />
darf – seit 2004 glückte<br />
ein einziger Heimsieg gegen den<br />
Rekordmeister, am 3. März 2012<br />
mit 2:0.<br />
Chance genutzt: Leverkusens<br />
Neuzugang Emre Can<br />
Juni Gewebe in dem angeschwollenen<br />
Gelenk geglättet worden war.<br />
Neben Christian Pander, der sich<br />
von einer Leistenoperation erholt,<br />
bleiben für Mirko Slomka noch<br />
zwei Sorgenkinder. Doch auch hier<br />
konnte der Trainer erfreuliche<br />
Neuigkeiten verbreiten. Bei<br />
Felipe, dem seit Sommer 2012<br />
in seiner 96-Zeit so oft verletzten<br />
Brasilianer, sei zumindest<br />
keine neue Verletzung aufgetreten.<br />
Nach zuletzt starken Eindrücken im<br />
Training hatte sich die im November<br />
operierte linke Hüfte wieder<br />
schmerzhaft gemeldet, was den Innenverteidiger<br />
in große Sorge versetzt<br />
hatte. „Es scheint eine Überlastung<br />
zu sein“, beruhigt Slomka,<br />
„er hat in den letzten Wochen<br />
intensiv mit der Mannschaft trainiert<br />
und ja auch schon im Kader<br />
gestanden. Er war auch kurz davor,<br />
dass er vielleicht mal auf einen<br />
Einsatz kommt.“ Nun aber muss es<br />
der 26-Jährige schon wieder ruhiger<br />
angehen lassen, statt Belastung<br />
ist viel Therapie angesagt. Slomka:<br />
„Wir gehen davon aus, dass es dann<br />
auch wieder besser wird.“<br />
Zukunftsmusik! Aktuell bastelt<br />
Trainer Sami Hyypiä an der<br />
Mannschaft. Immerhin verfügt<br />
er seit Dienstag über eine weitere<br />
Möglichkeit. Neuzugang Emre Can<br />
entpuppte sich als brauchbare Alternative<br />
hinten links. Ausgerechnet<br />
in Bielefeld kam er dort zum<br />
Einsatz, ausgerechnet für Sebastian<br />
Boenisch, der in der vergangenen<br />
Saison verpflichtet wurde, als auf<br />
der Alm Daniel Schwaab in den<br />
Krankenstand gefoult wurde. <strong>Der</strong><br />
personelle Notstand machte seinerzeit<br />
eine Nachverpflichtung nötig.<br />
Seitdem besaß Boenisch dank<br />
couragierter Leistung nahezu ein<br />
„Monopol“ auf die Linksverteidiger-<br />
Position, zumal Konkurrent Michal<br />
Kadlec nach Istanbul verkauft wurde<br />
und Neuzugang Kostas Stafylidis<br />
noch nicht als Alternative gelten<br />
kann. Zuletzt aber schwächelte er,<br />
griff häufig viel zu spät an, ließ das<br />
defensive Timing vermissen. Nun<br />
also durfte Can ran: „Ich denke, das<br />
war in Ordnung“, so der 19-Jährige<br />
nach dem <strong>Pokal</strong>spiel. War es – als<br />
Belohnung winkt eine neue Chance<br />
am Samstag. FRANK LUßEM<br />
HANNOVER: Keine neue Verletzung, aber Felipe muss wieder aussetzen<br />
Wann schlägt Diouf auf dem Platz auf?<br />
Foto: imago<br />
Anzeichen für eine baldige<br />
Rückkehr sendet auch Mame Diouf,<br />
dessen Knöchelstauchung abklingt.<br />
<strong>Der</strong> Torjäger betätigt sich seit<br />
einigen Tagen läuferisch und mit<br />
dem Ball. „Auch wenn er uns im<br />
Moment sehr fehlt – er ist ein<br />
ausgesprochen wichtiger Spieler.<br />
Es tut einer Mannschaft<br />
immer gut, wenn sie weiß, sie<br />
hat einen in ihren Reihen, der<br />
immer für ein Tor gut ist“, drückt<br />
Manager Dirk Dufner die vage Hoffnung<br />
in Hannover aus, der Senegalese<br />
könnte überraschend schon in<br />
Leverkusen wieder dabei sein.<br />
Von den Medizinern wird Diouf<br />
im Wissen um die Anfälligkeit des<br />
linken Fußes parallel weiterhin fast<br />
pausenlos behandelt. Jüngst reichte<br />
es für den Stürmer schon zu ein<br />
paar launigen Ballwechseln beim<br />
Fußball-Tennis in den Katakomben<br />
des Stadions. In Anlehnung daran<br />
die Frage: Wann schlägt Diouf wieder<br />
auf dem Platz auf? „Mame muss<br />
erst gegen mich gewinnen, wenn er<br />
wieder im Kader sein will …“, fordert<br />
Slomka – freilich mit einem Augenzwinkern.<br />
MICHAEL RICHTER
14 BUNDESLIGA<br />
Zusammen ging es<br />
nicht: Markus Gisdol<br />
und Jens Keller<br />
Gisdol und Keller:<br />
Das brisante Duell<br />
Fotos: iro (2)<br />
Als Chef auf SCHALKE<br />
wurde Markus Gisdol<br />
verschmäht. Jetzt trift<br />
er mit HOFFENHEIM auf<br />
S 04 und Jens Keller.<br />
Natürlich, sagt Markus Gisdol,<br />
sei das anstehende Spiel „ein<br />
besonderes für mich“. Hofenheims<br />
Chefcoach, übrigens schon<br />
als Kind echter Fan der Königsblauen,<br />
plegt weiterhin gute Kontakte<br />
nach Schalke, „zu einigen<br />
Spielern, zu Physiotherapeuten,<br />
1899 Hoffenheim –<br />
FC Schalke 04<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
Hoffenheim ist neben Augsburg der einzi-<br />
aktuelle Erstligist, bei dem S 04 noch 0ge<br />
kein BL-Spiel gewann. Nach fünf Gastspielen<br />
bei der TSG beträgt der Punkteschnitt 0,6.<br />
Unterschied: Mit Anthony<br />
Modeste (Foto), Kevin Volland<br />
und Roberto Firmino<br />
erreichten schon drei Hoffenheimer<br />
je sechs Scorerpunkte.<br />
Topscorer beim FC<br />
Schalke 04 ist Jefferson Farfan mit drei<br />
Scorerpunkten (1 Tor, 2 Assists).<br />
Bisherige Bilanz dieser Paarung<br />
Heimsiege Remis Auswärtssiege<br />
2 3 0<br />
zu Leuten auf der Geschäftsstelle.“<br />
Dass der damalige Assistent<br />
vergangenen Winter gemeinsam<br />
mit Huub Stevens gehen musste,<br />
verstand seinerzeit nicht jeder. In<br />
der Zusammenarbeit mit Stevens-<br />
Nachfolger Jens Keller wäre „keine<br />
klare Hierarchie“ möglich gewesen,<br />
begründete es Sportvorstand Horst<br />
Heldt. Doch gibt es inzwischen immer<br />
mehr Beobachter, die es als<br />
verpasste Chance werten, nicht Gisdol<br />
zum Chef befördert zu haben.<br />
Weshalb das Duell am Samstag<br />
für Keller ebenfalls besondere<br />
Brisanz birgt. Dass er auch an<br />
Entwicklung und Erfolgen Gisdols<br />
gemessen wird, ist aufgrund der<br />
Vorgeschichte nur logisch. Zumal<br />
der einstige Stevens-Assistent in<br />
Hofenheim (wohin ihn Schalke ablösefrei<br />
ziehen ließ) exakt das Proil<br />
eines Trainers erfüllt, nach dem sie<br />
sich in Gelsenkirchen sehnen: Nach<br />
einem, der seinem Team eine unverkennbare<br />
Handschrift vermittelt<br />
und es damit zu etwas Größerem<br />
formt als bloß zur Summe seiner<br />
Einzelteile. Dies ist Keller auf Schalke<br />
nach rund neun Monaten bisher<br />
nicht gelungen, auch wenn er mit<br />
der Champions-League-Gruppenphase<br />
ein beim Amtsantritt sehr<br />
hoch gestecktes Ziel erreicht hat.<br />
Er sei „niemandem böse, dass<br />
es damals so gekommen ist“, sagt<br />
Gisdol heute zu seiner Entlassung.<br />
Dass er sich für die Zeit nach Stevens<br />
berechtigte Hofnungen auf<br />
den Schalker Chefposten machen<br />
durfte, ist jedoch verbürgt. Als etwa<br />
Hofenheim (vor der Verplichtung<br />
Markus Babbels im Februar 2012)<br />
und Paderborn Gisdol ins Visier<br />
nahmen, blockte Schalke sofort ab.<br />
Sehr wohl mit dem Hintergedanken,<br />
dieses Fußballlehrer-Talent<br />
könne doch auch im eigenen Haus<br />
Karriere machen. Das Gros der taktischen<br />
Übungsformen leitete Gisdol<br />
auf dem Platz ohnehin schon<br />
mit der Kompetenz und Ausstrahlung<br />
eines Cheftrainers. Mannschaftsintern<br />
schuf sich der „Co.“<br />
HOFFENHEIM: Bester Start eines Franzosen in der<br />
„Modeste bringt Lockerheit in<br />
1Volle zwei Stunden mussten<br />
sich die Kollegen im <strong>Pokal</strong> gegen<br />
Cottbus mühen. Anthony Modeste<br />
hingegen saß schon nach gut 60 Minuten<br />
mit einer warmen Mütze<br />
draußen auf der Bank. Kräfte schonen<br />
für Schalke, denn am Samstag<br />
ist er mit seiner Physis wieder<br />
besonders gefragt.<br />
„Dass er sich so schnell so<br />
gut zurechtindet, ist natürlich<br />
sehr erfreulich“, sagt Manager<br />
Andreas Rosen, der den<br />
bulligen, aber immens schnellen<br />
Angreifer für eher billige drei Millionen<br />
Euro aus Bordeaux holte. Bei<br />
den Girondins sah Modeste nach<br />
dem Ende seiner Ausleihe zum<br />
SC Bastia keine Perspektive mehr<br />
für sich. Ganz anders stellt sich<br />
nun die Lage in Hofenheim dar. In<br />
sämtlichen Partien stand Modeste<br />
bislang in der Startelf. Seine fünf<br />
Tore (ein Assist) in sechs Spielen<br />
sind dabei der stärkste Start, den<br />
ein Franzose in gut 50 Jahren Bundesliga<br />
hatte – trotz Stürmerstars<br />
wie Didier Six oder Jean Pierre<br />
Papin, auch Johan Micoud oder<br />
Franck Ribery kamen nicht so lott<br />
zu Toren. Und bei konsequenterer<br />
Verwertung seiner vorhandenen<br />
Chancen könnte die<br />
Quote sogar noch um einiges<br />
besser ausfallen. „Als Torjäger<br />
ärgert es mich natürlich, gute<br />
Möglichkeiten liegen zu lassen“,<br />
sagt Modeste.<br />
Für Markus Gisdol sind ohnehin<br />
nicht nur die Vollstreckerqualitäten<br />
seines Neuzugangs entscheidend.<br />
„Anthony beteiligt sich sehr gut an<br />
der Arbeit gegen den Ball“, lobt der<br />
Trainer. Zudem ist Modeste immer<br />
stärker als Verteilstation für die drei<br />
nachrückenden ofensiven Mittel-
kicker, 26. September 2013 15<br />
dadurch große Anerkennung – aber<br />
eben auch Gegner wie Jeferson<br />
Farfan, der sich von den unablässigen<br />
Auforderungen zu defensiver<br />
Disziplin gegängelt fühlte.<br />
Doch ob ein Trainer nicht genau<br />
an diesem Punkt unerbittlich<br />
ansetzen müsste, um Schalke auf<br />
die nächsthöhere Qualitätsstufe zu<br />
bringen, wird nach dem jüngsten<br />
0:4 gegen Bayern intensiver denn<br />
je diskutiert. Jedenfalls ofenbarte<br />
das Debakel: Benedikt Höwedes<br />
und Kollegen fehlte ein tauglicher<br />
Defensiv-Plan, um sich eines echten<br />
Spitzenteams zu erwehren. Und<br />
eine Weiterentwicklung des Trainers<br />
lässt sich ohne Entwicklung<br />
des Teams kaum dokumentieren.<br />
So unfair Keller zu Beginn seiner<br />
Amtszeit auch kritisiert wurde –<br />
bei der Betrachtung der aktuellen<br />
Saison proitiert er von mehreren<br />
glücklichen Umständen: Von der<br />
schmeichelhaften Champions-<br />
League-Qualiikation gegen Saloniki<br />
wie vom dadurch erst möglich<br />
gewordenen Boateng-Transfer. <strong>Der</strong><br />
neue Führungsspieler brachte die<br />
Mannschaft auf Kurs und sorgte für<br />
die nötige Geschlossenheit. Keller<br />
hatte sich an dieser (Trainer-)Aufgabe<br />
bis dahin vergeblich abgearbeitet.<br />
Ob er der Mann sein kann,<br />
der auf Schalke eine Ära zu prägen<br />
vermag, wie sie ursprünglich unter<br />
Ralf Rangnick geplant war? Oder<br />
ob Keller letztlich ein ordentlicher<br />
Übergangscoach bleiben wird? Die<br />
Beantwortung dieser Fragen ist aktuell<br />
so ofen wie am ersten Tag.<br />
M. GRUENER / T. MUELLER<br />
Bundesliga-Geschichte<br />
die Kabine“<br />
feldspieler gefragt, meist wird er mit<br />
dem Rücken zum Tor angespielt<br />
und lässt den Ball dann prallen.<br />
Gisdol mahnt allerdings bei allem<br />
Überschwang schon vorsorglich:„Er<br />
muss klar im Kopf bleiben und sich<br />
immer daran erinnern, warum er<br />
seine Tore schießt.“ Nämlich weil<br />
ihn die Mannschaft ordentlich in<br />
Szene setzt. „Unsere Laufwege passen,<br />
wir haben oft denselben Gedanken“,<br />
freut sich Modeste.<br />
Auf Deutsch versteht er zwar<br />
noch so gut wie gar nichts, ständig<br />
ist TSG-Jugend-Trainer Paul Tolasz<br />
als Dolmetscher um ihn herum,<br />
dennoch wirkt Modeste bereits<br />
integriert ins Team. „Er bringt Lockerheit<br />
in die Kabine, etwas, das<br />
uns ein wenig fehlte“, sagt Kapitän<br />
Andreas Beck. Entspannt aber wirkt<br />
Modeste bislang nur außerhalb des<br />
Platzes. MARTIN GRUENER<br />
BREMEN: <strong>Der</strong> Österreicher will sich gegen Lukimya durchsetzen<br />
Prödl: Zweikampf als Herausforderung<br />
1So etwas kommt auch selten<br />
vor. Ein Spieler, der aus der Elf<br />
genommen wird und dennoch<br />
Pluspunkte sammelt.<br />
Bei Sebastian Prödl (26) ist dies<br />
der Fall. Beim <strong>Der</strong>by in Hamburg<br />
saß der Österreicher zunächst<br />
nur auf der Bank, doch nach dem<br />
wichtigen Sieg bedachte ihn Robin<br />
Dutt mit einem Sonderlob, verwies<br />
auf dessen Charakterstärke: „Wie<br />
er dies aufgenommen hat, verdient<br />
großen Respekt.“<br />
Zuvor hatte es ein ausführliches<br />
Gespräch zwischen Trainer und<br />
Abwehrspieler gegeben, bei dem<br />
Werder Bremen –<br />
1. FC Nürnberg<br />
Sonntag, 15.30 Uhr<br />
Bremen gewann keins der letzten vier<br />
0BL-Spiele gegen Nürnberg (2 U, 2 N).<br />
Auch von den letzten drei Heimspielen gegen<br />
den FCN wurde keins gewonnen (1 U, 2 N).<br />
Erinnerung: Mehmet Ekici<br />
bestritt sein erstes Bundesligaspiel<br />
(und 31 weitere) im<br />
Trikot des FCN. Er kam beim<br />
Club 2010/11 auf drei Tore<br />
und neun Assists. Für Werder<br />
lief er bisher in der Bundesliga 35-mal auf<br />
(je vier Tore und Vorarbeiten).<br />
Bisherige Bilanz dieser Paarung<br />
Heimsiege Remis Auswärtssiege<br />
19 6 5<br />
1Es ist ein seltsames Bild.<br />
Keine 50 Meter vom Trainingsplatz<br />
der Nürnberger<br />
Prois entfernt, auf dem<br />
zwei Mannschaften in roten<br />
und gelben Leibchen auf<br />
vier kleine Tore in der Feldmitte<br />
spielen, übt, ein blaues Leibchen<br />
über das Trikot gezogen, Hanno<br />
Balitsch mit der U 23 des FCN.<br />
Die ersten Trainingseinheiten mit<br />
seinen neuen Mitspielern hat der<br />
32-Jährige hinter sich; am Montag<br />
hatte sich der vor einer Woche von<br />
Trainer Michael Wiesinger aussortierte<br />
Balitsch in einem Dreiergespräch<br />
mit Club-Sportvorstand<br />
Martin Bader und seinem Berater<br />
Stefan Backs bereit erklärt, bis<br />
auf Weiteres in der Regionalliga-<br />
Mannschaft der Franken zu spielen.<br />
Weil sich Balitsch sichtlich<br />
bemüht zeigt, größeren Ärger und<br />
die Gründe für den überraschenden<br />
Rollentausch thematisiert<br />
wurden. „<strong>Der</strong> Trainer hat mir<br />
gesagt, dass er es so handhabt,<br />
diverse Optionen auszuprobieren“,<br />
berichtete Prödl über dieses<br />
Gespräch. „Diesmal hätte es mich<br />
getrofen. Ich solle es akzeptieren.“<br />
<strong>Der</strong> Werder-Proi tut dies. „Ich<br />
weiß, wie ich damit umzugehen<br />
habe“, sagt er im Gespräch mit dem<br />
kicker. Meinungsmache im Sinne<br />
von Eigenwerbung liege ihm fern.<br />
Durch Leistung, so der Nationalspieler,<br />
wolle er überzeugen. Insgesamt<br />
schätzt er die neue Lage<br />
Zwei Rivalen: Sebastian Prödl und<br />
Assani Lukimya<br />
eher als eine Momentaufnahme<br />
ein: „Noch ist es keine gravierende<br />
Situation für mich. Ich empinde<br />
es eher als eine Herausforderung.“<br />
Zur Ausgangslage: Durch das<br />
überzeugende Debüt von Santiago<br />
Garcia als Außenverteidiger eröfnen<br />
sich Dutt neue Perspektiven.<br />
<strong>Der</strong> Argentinier dürfte zunächst<br />
links gesetzt sein, Kapitän Clemens<br />
Fritz auf der Gegenseite. Dadurch<br />
wird Luca Caldirola frei für das Zentrum,<br />
wo nicht nur er seine Stärken<br />
sieht: „Meine Lieblingsposition.“<br />
Linksfuß Caldirola neben Garcia<br />
positioniert, da bleibt nur noch ein<br />
Platz für einen Rechtsfuß in der Mitte<br />
übrig. Die Kandidaten: Prödl oder<br />
Assani Lukimya. Aktuell bekam der<br />
Kongolese den Vorzug, doch noch<br />
ist fraglich, ob diese Rochade zu<br />
einer Dauereinrichtung wird. „Prödl<br />
bleibt mein Abwehrchef“, hat Dutt<br />
bekräftigt.<br />
Natürlich spiele er am liebsten<br />
immer, sagt Prödl, der seine Lage<br />
nicht mit der im Team Österreich<br />
vergleichen möchte. Im Länderspiel<br />
gegen Deutschland zog Nationaltrainer<br />
Marcel Koller die Kollegen<br />
Dragovic und Pogatetz vor. Zuvor<br />
hatte Prödl gespielt. „In Irland<br />
beispielsweise“, wie er erzählt und<br />
sogleich den Zusatz nachschiebt:<br />
„Und da haben wir gewonnen – im<br />
Gegensatz zur Begegnung in München.“<br />
HANS-GÜNTER KLEMM<br />
NÜRNBERG: Sportlicher Nutznießer der Balitsch-Suspendierung<br />
Stark hat verstanden – und gibt Gas<br />
Foto: nph/Frisch<br />
erst recht einen zweiten „Fall<br />
Albert Streit“ zu vermeiden,<br />
wird die für beide Seiten<br />
unglückliche Situation wohl<br />
erst nach der Wiederöfnung<br />
des Transferfensters im Winter<br />
bereinigt werden.<br />
Sportlicher Nutznießer der Entwicklung<br />
ist ein 18-Jähriger, der mit<br />
bislang neun Bundesligaspielen<br />
satte 325 weniger auf dem Buckel<br />
hat als Balitsch: Niklas<br />
Stark (Foto) hat in dieser noch<br />
jungen Saison einen „Schnellkurs<br />
Bundesliga“ absolviert, „ich<br />
glaube, dass ich die Bundesliga jetzt<br />
verstanden habe“. Nach der Verplichtung<br />
Makoto Hasebes verlor<br />
er den Platz in der Anfangself, den<br />
er in den ersten vier Spielen eingenommen<br />
hatte. Gegen Dortmund,<br />
im Spiel eins nach Balitsch, kehrte<br />
er zurück – als zentraler Mittelfeldspieler.<br />
„Ich habe mich nicht irritieren<br />
lassen“, sagt er, „und im Training<br />
weiter Gas gegeben.“ Im Fußball<br />
könne alles schnell gehen, so auch<br />
Auf-und Abstieg eines Spielers – wie<br />
bei Balitsch. „Wir haben uns relativ<br />
gut verstanden“, so Stark, „aber ich<br />
nehme es, wie es ist. Für mich geht<br />
es einfach weiter.“<br />
Zunächst am Sonntag in Bremen,<br />
wo er erneut im defensiven<br />
Mittelfeld aulaufen wird,<br />
sofern er einen grippalen Infekt<br />
rechtzeitig überwindet. „Er<br />
ist einer, der den klassischen Sechser<br />
spielen kann“, meint Wiesinger,<br />
der die Elf, die gegen Dortmund<br />
überzeugte, nicht verändern möchte.<br />
„<strong>Der</strong> Punkt war wichtig für das<br />
Selbstvertrauen“, erklärt Stark. „Jetzt<br />
ist eine andere Stimmung im Team.<br />
Wir wollen auch in Bremen Punkte<br />
mitnehmen.“ HARALD KAISER
16 BUNDESLIGA<br />
IntervIew der woche<br />
Foto: imago/Hoffmann<br />
„Uns fehlen<br />
Lösungen“<br />
Auf vier Siege folgten vier Niederlagen:<br />
Manager CHRISTIAN HEIDEL (50) über die<br />
Ursachen der Talfahrt des FSV Mainz 05.<br />
hertha BSc –<br />
1. FSv Mainz 05<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
Die Remisquote von Hertha gegen<br />
60Mainz beträgt in der Bundesliga<br />
60 Prozent. So hoch ist sie gegen keinen<br />
anderen Verein, der so oft zu Gast war.<br />
wiedersehen: Sami Allagui<br />
wechselte im Sommer 2012<br />
von Mainz 05 zu Hertha<br />
BSC. Für die Rheinhessen<br />
erzielte er in 47 Bundesligapartien<br />
14 Tore. Im Hertha-Trikot<br />
liegt er derzeit bei drei Treffern in<br />
sechs Bundesligaeinsätzen.<br />
Bisherige Bilanz dieser Paarung<br />
Heimsiege Remis Auswärtssiege<br />
1 3 1<br />
herr heidel, das <strong>Pokal</strong>aus gegen Köln<br />
war die vierte niederlage hintereinander.<br />
Steckt Mainz 05 in der Krise? Auf dem<br />
Höhenlug sind wir momentan sicher<br />
nicht. Es ist schon etwas kurios,<br />
dass eine Mannschaft die ersten<br />
vier Spiele gewinnt und die zweiten<br />
vier verliert. Wenn man auf die Tabelle<br />
schaut, ist alles in Ordnung.<br />
Gefühlt ist es momentan natürlich<br />
unangenehm. Ob man das so früh<br />
in der Saison als Krise bezeichnet,<br />
weiß ich nicht.<br />
haben Sie eine erklärung für den einbruch?<br />
Man macht sich viele Gedanken<br />
darüber: Wann ist das passiert?<br />
Das Spiel in Hannover kann man<br />
nicht dazu nehmen, weil wir ein gutes<br />
Spiel gemacht haben, besonders<br />
in der ersten Halbzeit. Danach kam<br />
die Länderspielpause, die hat uns<br />
alles andere als gutgetan. Ab Schalke<br />
ging es dann so ein bisschen los,<br />
dass uns gegen einen tief stehenden<br />
Gegner nicht viel eingefallen ist.<br />
Dann bekommen wir ein dusseliges<br />
Tor, verlieren und kommen so in<br />
einen Negativ-Lauf rein. Die Einstellung<br />
kann man der Mannschaft<br />
aber nicht absprechen. Uns fehlen<br />
momentan ein wenig die Lösungen.<br />
Das liegt sicher auch daran, dass<br />
viele Spieler, die in den ersten Partien<br />
in überragender Form waren,<br />
derzeit ihre Form suchen.<br />
nicolai <strong>Müller</strong> war in den ersten Saisonwochen<br />
der Garant für die erfolge. Auch<br />
er sucht seine Form. Wenn man von<br />
Nicolai, der in den ersten vier Ligaspielen<br />
fünf Tore erzielt hat, verlangt,<br />
dass er diese Quote hält, dann<br />
würde er ja Gerd <strong>Müller</strong> ablösen.<br />
Dass Nicolai nicht mehr so trift wie<br />
am Anfang, steht außer Frage. Aber<br />
es sind wesentlich mehr Spieler, die<br />
ihre Form suchen.<br />
hat sich die Mannschaft nach dem guten<br />
Start überschätzt? Man hätte sicher in<br />
den Spielen, die man verloren hat,<br />
noch eine Schippe drauf legen können.<br />
Das ist nicht gut, wenn das so<br />
ist. Man kann in die Köpfe der Spieler<br />
nicht reinschauen. Ich glaube,<br />
die Mannschaft hat sich zu Saisonbeginn<br />
richtig eingeschätzt, denn<br />
sie hat ja auch gut gespielt. Und es<br />
waren ja auch keine Pappenheimer,<br />
gegen die wir gewonnen haben.<br />
Stuttgart, Freiburg und Wolfsburg<br />
sind ja keine Gegner, die man mal<br />
eben aus dem Stadion spielt.<br />
haben eventuell auch die ofiziellen<br />
Fehler gemacht? Das Vertrauen in<br />
die handelnden Personen, insbesondere<br />
in unseren Trainer und<br />
sein Team, ist grenzenlos. Ich bin<br />
auch zu 100 Prozent sicher, dass wir<br />
wieder in die Spur kommen. Aber<br />
Sie haben recht: Alle, die nah an<br />
Mainz 05 sind, inklusive mir, hatten<br />
nach den ersten Spielen das Gefühl:<br />
Mensch, das ist eine richtig gute<br />
Mannschaft. Diese Aufassung habe<br />
ich aber auch heute noch.<br />
was ist jetzt zu tun? Wir müssen einfach<br />
noch mal die Reset-Taste drücken<br />
und in Berlin alles dafür tun,<br />
ein anderes Spiel abzuliefern. Die<br />
Spieler müssen noch mehr Willen,<br />
noch mehr Biss zeigen, aber sich<br />
auch an die taktischen Vorgaben<br />
halten.<br />
Sie sagten direkt nach dem Spiel gegen<br />
Köln, der druck müsse erhöht werden.<br />
was ist darunter zu verstehen? Den<br />
Druck brauchen wir nicht erhöhen.<br />
Das haben die Spieler getan, indem<br />
sie vier Spiele hintereinander verloren<br />
haben. Aber es herrscht alles<br />
andere als Panik. Wir können damit<br />
umgehen.<br />
was gibt Ihnen die hoffnung, dass es<br />
schon in Berlin wieder aufwärtsgeht?<br />
Ich weiß, was die Mannschaft spielen<br />
kann. Das hat sie schon gezeigt.<br />
Wir müssen nur wieder auf diesen<br />
Weg inden – und das werden wir<br />
und die Mannschaft bekommt dafür<br />
jede Unterstützung.<br />
INTERVIEW:<br />
ANDREAS HUNZINGER<br />
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kicker, 26. September 2013 17<br />
BERLIN: Vizekapitän Kluge nur dritte Wahl<br />
„Wer zweifelt, gibt auf“<br />
190 Minuten Fußball gespielt,<br />
„war mal wieder<br />
schön“, sagt Peer Kluge (32).<br />
War aber nur Regionalliga, gegen<br />
Optik Rathenow, 2:1. „Ich<br />
habe der U 23 gern geholfen“, sagt<br />
der Mittelfeldspieler, „aber so richtig<br />
oft will man das nicht erleben.“<br />
Die Regionalliga ist, mit Verlaub,<br />
nicht sein Anspruch – nach<br />
220 Bundesligaspielen, nach<br />
Champions-League-Schlachten<br />
mit Schalke, als Vizekapitän von<br />
Hertha. Die Saison läuft für den<br />
Routinier bescheiden, gemessen an<br />
seiner Bedeutung im Vorjahr (27<br />
Einsätze, alle von Anfang an) ist<br />
die Fallhöhe beträchtlich. „Ich hatte<br />
mir das anders vorgestellt“, sagt er,<br />
„aber es gibt in einer Karriere auch<br />
solche Phasen.“ Zwei Kurzeinsätze<br />
umfasst Kluges Ligabilanz, Gesamtschafenszeit:<br />
zwölf Minuten.<br />
In Freiburg fehlte er im 18er-Kader,<br />
ebenso beim <strong>Pokal</strong>spiel in Kaiserslautern.<br />
Eine Blessur am Sprunggelenk<br />
bremste ihn zu Wochenbeginn,<br />
„sonst“, glaubt er, „wäre ich mitgefahren“.<br />
Sicher ist das nicht.<br />
Jetzt arbeitet er auf das Mainz-<br />
Spiel am Samstag hin, aber die Konkurrenz<br />
in der Mittelfeldzentrale ist<br />
enorm: Jos Luhukays Wunschspieler<br />
Hajime Hosogai hat Kluges Part<br />
als Umschaltspieler übernommen.<br />
Daneben rangeln der neue Kapitän<br />
Fabian Lustenberger, der alte Kapitän<br />
Peter Niemeyer, Levan<br />
Kobiashvili und Zugang Tolga<br />
Cigerci um einen Platz. Kluge<br />
(Vertrag bis 2015) sagt: „Die<br />
Situation ist nicht schön, aber ich<br />
sehe auch nicht völlig schwarz. Ich<br />
bin nicht der Typ, der jetzt Stunk<br />
macht.“ Im November wird er 33,<br />
seine grundsätzliche Eignung für<br />
Luhukays Ansprüche stellt er nicht<br />
infrage: „Ich kann dem Team helfen,<br />
auch in der Bundesliga. Ich<br />
zweile nicht an mir. Wenn man<br />
das macht, gibt man auf.“ Davon ist<br />
er weit entfernt. STEFFEN ROHR<br />
Kämpft weiter um eine neue<br />
Chance in Berlin: Peer Kluge<br />
MAINZ: <strong>Müller</strong> und Baumgartlinger hofen<br />
Gesucht: Typen, die mitziehen<br />
1Mainz sucht den Weg zurück<br />
in die Erfolgsspur. Nur wie? Ins<br />
derzeit triste Bild passt, dass<br />
selbst Trainer Tuchel (Grippe)<br />
nicht kann, wie er will.<br />
Für Routinier Heinz <strong>Müller</strong> sind<br />
vier Pleiten in Folge noch kein<br />
Grund, um alles schwarz zu sehen.<br />
<strong>Der</strong> Torwart glaubt zu wissen, wie<br />
der allgemeinen Verunsicherung<br />
in der Mannschaft beizukommen<br />
ist: „Jeder sollte sich selbst hinterfragen.<br />
Keiner darf den Kopf hängen<br />
lassen. Wir brauchen schon<br />
im Training positive Signale und<br />
Typen, die ihre Kollegen mitziehen.<br />
Klar ist, es geht nur gemeinsam.“<br />
Wenn es seine Fitness zulässt,<br />
will <strong>Müller</strong> in Berlin wieder zu denjenigen<br />
zählen, die vorangehen. „Es<br />
fühlt sich gut an. Wenn es normal<br />
läuft, spiele ich.“ Die Nummer 1 ist<br />
zuversichtlich, dass ihm die Adduktoren<br />
bis Samstag keine Probleme<br />
mehr bereiten.<br />
Das Duell in Berlin, das die<br />
Wende bringen soll, hat auch<br />
Julian Baumgartlinger noch<br />
nicht abgeschrieben. <strong>Der</strong> Österreicher,<br />
der sich bei der schmerzhaften<br />
Reizung im linken Knie durch<br />
spezielle Einlagen entscheidende<br />
Besserung erhoft, wurde gegen Leverkusen<br />
und Köln als Organisator<br />
im Mittelfeld sehr vermisst. „Es geht<br />
mir schon besser. Das Knie hat sich<br />
etwas beruhigt.“ Von einem Testlauf<br />
an diesem Donnerstag erwartet er<br />
Aufschluss darüber, ob eine kurzfristige<br />
Rückkehr ins Team Sinn<br />
hat oder ein großes Risiko wäre.<br />
Das Beispiel Niki Zimling, dessen<br />
Kaltstart gegen Köln nach einigen<br />
Tagen im Krankenstand ziemlich<br />
danebenging, sollte Baumgartlinger<br />
aber Warnung sein. ULI GERKE<br />
Foto: imago/Schulz<br />
GLADBACH: Norweger greift voll an<br />
Nordtveits Chance<br />
1Havard Nordtveit (23)<br />
sagt über sich, er sei „wie<br />
eine Duracell“. Das norwegische<br />
Laufwunder<br />
rennt und grätscht mit einer<br />
Hingabe zwischen den<br />
Strafräumen, als ob er sich über<br />
die Kilometerleistung noch eine<br />
zusätzliche Jahresprämie verdienen<br />
könnte. In dieser Saison war<br />
Nordtveit geradezu gezwungen,<br />
den Akku zu schonen. Trainer Lucien<br />
Favre baute auf Granit Xhaka<br />
und Neuzugang Christoph Kramer<br />
auf der Doppelsechs. Die Bank war<br />
für Dauerbrenner Nordtveit, der<br />
in der Saison 2012/13 stolze 42<br />
Plichtspiele für die Borussia absolvierte,<br />
ein bisher unbekanntes<br />
Territorium. „Granit und Christoph<br />
haben es gut gemacht. Da gab<br />
es für den Trainer keinen Grund,<br />
etwas zu ändern“, muss Nordtveit<br />
anerkennen.<br />
In Augsburg ist der Nationalspieler<br />
aber wieder gefragt. Von<br />
1Den Drittligisten nicht unterschätzen.<br />
Eine Runde weiterkommen.<br />
Und das in kraftsparenden<br />
90 Minuten. Für<br />
Markus Weinzierl und den FC<br />
Augsburg lief beim 3:0-<strong>Pokal</strong>sieg<br />
in Münster alles nach Plan.<br />
<strong>Der</strong> Zeitplan der Fuggerstädter<br />
allerdings ist eng gestrickt. Drei<br />
Spiele innerhalb von sechs Tagen,<br />
zwischen den Plichtaufgaben in<br />
Hannover, in Münster und am<br />
FC Augsburg –<br />
Mönchengladbach<br />
Freitag, 20.30 Uhr<br />
Augsburg gewann fünf der letzten sechs<br />
5Heimspiele (1 N, 0:4 gegen Dortmund),<br />
Gladbach verlor sechs der letzten<br />
sieben Auswärtspartien (1 S, 4:2 in Mainz).<br />
Treffer: Halil Altintop erzielte<br />
in seiner Bundesligakarriere<br />
gegen Gladbach bisher<br />
sechs Tore. Gegen keinen<br />
Verein traf er häuiger. Seine<br />
persönliche Bilanz gegen die<br />
Borussia ist mit je sechs Siegen und Niederlagen<br />
bei einem Remis ausgeglichen.<br />
Bisherige Bilanz dieser Paarung<br />
Heimsiege Remis Auswärtssiege<br />
1 1 0<br />
Beginn an. Xhakas Gelbsperre<br />
bringt Nordtveit zurück<br />
in die Startelf und bietet die<br />
große Chance, die Rangfolge<br />
zu seinen Gunsten zu verändern.<br />
Weniger, um den bis<br />
jetzt überzeugenden Xhaka zu verdrängen.<br />
Wohl aber, um sich wieder<br />
an Kramer vorbeizuarbeiten. Nordtveit<br />
will mehr als nur eine Aushilfe<br />
für ein Spiel sein. „Ich bekomme<br />
jetzt meine Möglichkeit und will<br />
sie nutzen“, versichert er. „Ich gebe<br />
immer 100 Prozent. Das wird auch<br />
in Augsburg so sein.“<br />
Ohne Zweifel werden Xhakas<br />
spielerische Impulse nach vorne<br />
fehlen, der Schweizer geiel bislang<br />
mit öfnenden Pässen im Aufbau.<br />
Favre hebt allerdings hervor, dass<br />
mit dem Duo Nordtveit und Kramer<br />
nicht nur ein defensiv robustes und<br />
laufstarkes Mittelfeldzentrum zu erwarten<br />
ist. „Havard Nordtveit“, betont<br />
Favre, „kann auch nach vorne<br />
etwas bewegen.“ JAN LUSTIG<br />
AUGSBURG: Erstmals drei Spiele in sechs Tagen<br />
Rotation statt Wehklagen<br />
Freitag gegen Mönchengladbach<br />
liegen lediglich zwei Tage<br />
Pause. An- und Abreise sowie<br />
Regeneration, Analyse und Vorbereitung<br />
müssen fast schon im<br />
Eiltempo abgespult werden.<br />
Was für die im internationalen<br />
Geschäft tätigen Teams auch diese<br />
Woche keine Unbekannte darstellt,<br />
ist für die stark in die Saison gestarteten<br />
Schwaben eine gänzlich neue<br />
Erfahrung. „Wir sind nicht glücklich<br />
darüber. Klar hätten wir gegen<br />
Gladbach lieber am Samstag oder<br />
Sonntag gespielt“, so Weinzierl.<br />
„Aber wir müssen und wir werden<br />
damit leben.“<br />
Erleichtert wird dies durch die<br />
zusätzlichen Alternativen, die sich<br />
dem Coach immer mehr aufdrängen.<br />
Gegen Münster rotierte Weinzierl<br />
erstmals in größerem Maße<br />
(und nicht nur aus der personellen<br />
Not heraus): Marcel de Jong, Kevin<br />
Vogt und Matchwinner Tobias<br />
Werner fügten sich nahtlos ein.<br />
Am Freitag heißt es deshalb wieder<br />
volle Kraft voraus. Weinzierl: „Wir<br />
haben keine Zeit, nach hinten zu<br />
schauen, wollen weiter für Furore<br />
sorgen. Und ein FC Augsburg mit<br />
nur 90 Prozent wird wenige Spiele<br />
gewinnen.“ MARCUS LEHMANN
18 BUNDESLIGA<br />
„Ich bin erst bei 80 Prozent“<br />
PIERRE-EMERICK AUBAMEYANG (24) drückt weiter aufs Tempo. Und<br />
Jonas Hofmann (21) ist mit ihm auf der Überholspur.<br />
Obwohl Pierre-Emerick Aubameyang<br />
im <strong>Pokal</strong> bei<br />
1860 München nun<br />
schon seinen sechsten<br />
Pflichtspieltreffer in der jungen<br />
Saison erzielte, sieht sich<br />
der neue Dortmunder Angreifer<br />
noch lange nicht am Limit. „Ich<br />
fühle mich erst bei 80 Prozent“,<br />
sagt er, „ich kann noch besser. Und<br />
ich hoffe, dass ich das auch bald<br />
zeigen werde.“ Sich den speziellen<br />
Spielstil der Borussia anzueignen,<br />
sei nicht einfach, gesteht Aubameyang,<br />
„das“, sagt er, „dauert ein<br />
wenig“. Dass er vielleicht auch deshalb<br />
zwischen Startelf (wie zuletzt<br />
gegen Nürnberg oder den HSV)<br />
und Bank (1860, Neapel) pendelt,<br />
nimmt er widerspruchslos<br />
hin. „<strong>Der</strong> Trainer“, sagt er, „muss<br />
Bor. Dortmund –<br />
SC Freiburg<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
Dortmund hat gegen Freiburg<br />
2,5zu Hause einen Punkteschnitt<br />
von 2,5. Gegen keinen Verein, der so oft wie<br />
der Sport-Club zu Gast war, ist er so hoch.<br />
Historie: <strong>Der</strong> BVB gewann die<br />
letzten sechs BL-Duelle und<br />
die letzten sechs BL-Heimspiele<br />
gegen Freiburg. Beim<br />
einzigen Freiburg-Sieg in<br />
Dortmund am 21. 10. 2001<br />
erzielte der heutige BVB-Kapitän Sebastian<br />
Kehl das Tor zum 2:0-Endstand.<br />
Bisherige Bilanz dieser Paarung<br />
Heimsiege Remis Auswärtssiege<br />
11 2 1<br />
Dynamisch:<br />
Aubameyang<br />
und Hofmann.<br />
Fotos: DeFodi<br />
schließlich eine ganze Mannschaft<br />
bei Laune halten.“<br />
So eiskalt und nervenstark,<br />
wie Aubameyang in München<br />
seinen Elfmeter verwandelte,<br />
bietet er sich jetzt auch als zusätzliche<br />
Alternative vom Punkt<br />
an. Vor ihm hatten in dieser Saison<br />
schon Robert Lewandowski<br />
(in Augsburg) und Marco Reus<br />
(gegen Braunschweig) getroffen.<br />
Weil Lewandowski aber der Rücken<br />
zwickte und Reus herb ge-<br />
foult worden war, beauftragte<br />
der Trainer jetzt Aubameyang<br />
mit der Ausführung des<br />
Strafstoßes. Das, verriet Jürgen<br />
Klopp aber gestern auf Nachfrage,<br />
wird nicht zur Regel. „Reus“, bekräf-<br />
tigt er, „bleibt die Nummer eins.“<br />
Die Nummer eins im Dortmunder<br />
Tor wird am Samstag an ihren<br />
Arbeitsplatz zurückkehren. Auch<br />
das bestätigte Klopp dem kicker:<br />
„Roman Weidenfeller wird gegen<br />
Freiburg spielen.“ Da der Keeper am<br />
kommenden Dienstag (Champions<br />
League) gesperrt ist, erhielt Mitch<br />
Langerak in der Allianz-Arena<br />
Matchpraxis. „Es ging darum,<br />
dass er im Hinblick auf das Spiel<br />
gegen Marseille seinen Rhythmus<br />
aufnimmt“, sagte der Trainer.<br />
Seinen ganz eigenen Rhythmus,<br />
als Klopps wohl wertvollster Joker,<br />
wird Jonas Hofmann beibehalten.<br />
<strong>Der</strong> junge Mittelfeldakteur, der<br />
durch eine „unfassbar klare und<br />
immer sehr zielgerichtete Spielweise“<br />
besticht, wie BVB-Boss Hans-<br />
Joachim Watzke schwärmt, bietet<br />
regelmäßig Lösungen an, wenn es<br />
eng wird. „Fast jedes Mal, wenn Jonas<br />
reinkommt, wirkt er sich extrem<br />
belebend aus oder entscheidet ein<br />
Spiel mit“, sagt Sportdirektor Michael<br />
Zorc, „mit ihm erhält unser Spiel<br />
eine andere Qualität.“<br />
Zu einem Platz in der Startelf<br />
wird das Hofmann aber vorerst<br />
nicht verhelfen. „Er wird bestimmt<br />
nicht sein ganzes BVB-Leben als<br />
Einwechselspieler verbringen“, betont<br />
Klopp, „aber im Moment schadet<br />
es ihm nicht, wenn er in eine<br />
laufende Partie kommt. Dann fällt<br />
ihm vieles leichter.“<br />
In München nahm sich Hofmann<br />
bei seiner Einwechslung vor,<br />
„direkt ins Spiel zu finden und dazu<br />
beizutragen, dass wir den Sieg noch<br />
einfahren“. Beides ist ihm gelungen,<br />
wie fast immer in den vergangenen<br />
Wochen. THOMAS HENNECKE/<br />
MOUNIR ZITOUNI<br />
FREIBURG: Nach Schmid verlängert mit Baumann der nächste Leistungsträger vorzeitig<br />
Mujdza: Streich muss hinten rechts improvisieren<br />
1Am Mittwoch saß Mensur Mujdza<br />
erneut nur auf der Tribüne.<br />
Dass der Rechtsverteidiger auch<br />
im <strong>Pokal</strong> gegen den VfB Stuttgart<br />
zuschauen musste, lag<br />
ausgerechnet an der ersten<br />
<strong>Pokal</strong>runde. Beim 2:0-Sieg in<br />
Neustrelitz fiel ein Gegenspieler<br />
auf das linkes Knie Mujdzas, der<br />
eine Bänderdehnung erlitt. Am 2.<br />
und 3. Spieltag lief er zwar wieder<br />
auf, doch seitdem muss Christian<br />
Streich auf den Leistungsträger<br />
verzichten. Das Länderspiel<br />
in der Slowakei, das Mujdza am<br />
10. September für Bosnien-Herzegowina<br />
bestritt, kam zu früh. „Ich<br />
habe das Knie nicht gut genug<br />
rehabilitiert. Nach der Verletzung<br />
wollte ich schnell wieder<br />
spielen, das war wahrscheinlich<br />
nicht gut für das Knie. <strong>Der</strong> Muskel,<br />
die Sehne und der Nerv sind überlastet“,<br />
berichtet der 29-Jährige, der<br />
„auf dem Weg der Besserung“ ist,<br />
Aufbautraining absolviert und hofft,<br />
nächste Woche ins Mannschaftstraining<br />
einzusteigen.<br />
Die Verletzung des Nationalspielers<br />
traf den SC doppelt: Da<br />
Ersatzmann Vegar Hedenstad (Adduktorenprobleme)<br />
noch kein Spiel<br />
bestreiten konnte, hat Streich hinten<br />
rechts ein Problem. Wahlweise<br />
zog er Jonathan Schmid zurück,<br />
brachte Sechser Nicolas Höfler<br />
oder beorderte Oliver Sorg auf die<br />
rechte Seite und setzte links auf den<br />
unerfahrenen Christian Günter –<br />
alles keine Ideallösungen. In Dortmund<br />
muss der Coach noch einmal<br />
improvisieren, Mujdza hofft aber,<br />
beim Europacup-Spiel in Sevilla am<br />
kommenden Donnerstag auflaufen<br />
zu können.<br />
Eine erfreuliche Nachricht gibt<br />
es derweil von Oliver Baumann.<br />
Nach Jonathan Schmid verlängerte<br />
nun auch der Keeper seinen<br />
ursprünglich bis 2015 datierten<br />
Vertrag vorzeitig. Aus der exakten<br />
Laufzeit macht der Verein zwar<br />
auch diesmal ein Staatsgeheimnis,<br />
in der sportlich schweren Zeit ist die<br />
Verlängerung dennoch ein positives<br />
Signal. JULIAN FRANZKE
kicker, 26. September 2013 19<br />
FRANKFURT: Veh lobt Djakpa und setzt ihn auf die Bank<br />
Oczipka steht vor der Rückkehr<br />
1Die Worte von Armin Veh (52)<br />
unter der Woche gingen dem<br />
Genesenden runter wie Öl.<br />
„Constant Djakpa besitzt<br />
in Bastian Oczipka einen<br />
starken Konkurrenten. Es ist<br />
schwer, an ihm vorbeizukommen“,<br />
sagt der Eintracht-Trainer<br />
zur Rangfolge auf der Linksverteidigerposition.<br />
Daran hat sich also<br />
nichts geändert, auch wenn Veh<br />
über den 26 Jahre alten Djakpa<br />
voll des Lobes ist: „Constant hat<br />
Eintr. Frankfurt –<br />
Hamburger SV<br />
Samstag, 18.30 Uhr<br />
Frankfurt feierte 2012/13 in der Bun-<br />
gegen den Hamburger SV zwei 2desliga<br />
Siege (3:2 und 2:0). Das gelang zuvor nur in<br />
der Saison 1965/66 (2:0 und 1:0).<br />
Jubiläen: Johannes Flum<br />
(Foto) könnte zu seinem<br />
100. Bundesligaeinsatz<br />
kommen. Für Frankfurt lief<br />
er sechsmal auf. Sebastian<br />
Rode steht vor seinem<br />
50. Bundesligaspiel. Er bestritt alle seine<br />
bisherigen 49 Partien für die Eintracht.<br />
Bisherige Bilanz dieser Paarung<br />
Heimsiege Remis Auswärtssiege<br />
18 15 11<br />
sich wirklich gegenüber der Anfangszeit<br />
unheimlich verbessert.<br />
Er kann jetzt über 90 Minuten<br />
Leistung abrufen und ist konzentriert,<br />
was er vorher nur<br />
phasenweise war. Ich bin froh,<br />
zwei solche Spieler zu haben.“<br />
Knapp zwei Wochen nach dem<br />
Muskelfaserriss im Oberschenkel,<br />
den sich Oczipka (24) beim 3:0-Sieg<br />
in Bremen zuzog, steht der Außenverteidiger<br />
vor der Rückkehr. Größtenteils<br />
verheilt sind auch die Wunden,<br />
die er durch einen Tritt von di<br />
Santo ins Gesicht erlitt. „Die Abdrücke<br />
der Stollen sieht man überhaupt<br />
nicht mehr. Nur zwischen<br />
den Augenbrauen, wo ich mit fünf<br />
Stichen genäht werden musste, ist<br />
noch eine kleine Narbe“, klärt der<br />
Eintracht-Spieler auf.<br />
Jetzt will Oczipka möglichst<br />
schnell dort anknüpfen, wo er in<br />
Bremen aufgehört hat. An der Weser<br />
gelang ihm die erste Torvorlage<br />
in dieser Saison. In der vorigen<br />
Spielzeit war der Ex-Leverkusener<br />
mit neun Assists einer der Topvorbereiter<br />
der Bundesliga gewesen.<br />
In den ersten Spielen 2013/14<br />
blieb nicht nur er, sondern das<br />
gesamte Team hinter den Erwartungen<br />
zurück. Beim 1:6 in Berlin<br />
waren riesige Startschwierigkeiten<br />
Hochgeschätzt: Bastian Oczipka<br />
hat das Vertrauen des Trainers.<br />
ofensichtlich. Dass Frankfurt mit<br />
sieben Punkten im unteren Tabellendrittel<br />
(13.) steht, ist allerdings<br />
auch ein wenig dem schweren Auftaktprogramm<br />
(Bayern, Dortmund)<br />
geschuldet. „Mittlerweile haben<br />
wir uns als Mannschaft gefunden“,<br />
betont Oczipka. Und aufgrund des<br />
breiter aufgestellten Kaders konnte<br />
die Eintracht dabei sogar Ausfälle<br />
wie die von Pirmin Schwegler, Alexander<br />
Meier oder eben Oczipka<br />
verkraften. MICHAEL EBERT<br />
Foto: Rhode<br />
HAMBURG<br />
Calhanoglu – ein<br />
Modell mit Zukunft<br />
1Seine Startelf-Premiere<br />
im <strong>Pokal</strong> hat<br />
Lust auf mehr gemacht<br />
und war eine nachhaltige<br />
Bewerbung bei Bert van Marwijk.<br />
Erstmals durfte Hakan Calhanoglu<br />
gegen Fürth in jener Rolle<br />
ran, die er auch in Karlsruhe meist<br />
innehatte: links in der ofensiven<br />
Dreierreihe. Ein Modell mit Zukunft.<br />
„Ich spiele diese Position<br />
schon länger, wollte sie auch hier<br />
von Anfang an gern haben“, sagt der<br />
19-Jährige. Das Problem: Ex-Coach<br />
Fink bot ihn dort nie auf.<br />
Calhanoglu ist nicht der klassische<br />
Flügelspieler, besticht über<br />
außen aber immer wieder mit fußballerischer<br />
Klasse. Und entlastet<br />
ganz nebenbei auch Rafael van der<br />
Vaart. „Hakan tut Rafael gut, weil er<br />
mit ihm Fußball spielen kann“, sagt<br />
Oliver Kreuzer. <strong>Der</strong> Sportchef sieht<br />
sich seit Dienstag in seiner grundsätzlichen<br />
Einschätzung bestätigt:<br />
„Ich habe immer gesagt, er ist kein<br />
ausschließlicher Zehner, sondern<br />
kann es links und rechts genauso.<br />
Mir war klar, dass er hier keinen<br />
langen Anlauf braucht. Hakan adaptiert<br />
ein neues Niveau schnell,<br />
hat das Zeug zum Stammspieler.“<br />
Neu-Coach van Marwijk hat es mit<br />
Freude vorm TV verfolgt. SW<br />
Besondere Motivation für Hoffenheims<br />
Prois gegen Schalke:<br />
Just an diesem Samstag jährt sich<br />
erstmals der schwere Unfall von<br />
Angreifer Boris Vukcevic (23). „Wir<br />
werden uns voll reinhauen und<br />
hofen, Boris einen Sieg widmen<br />
zu können“, verspricht Kapitän<br />
Andreas Beck (26). Vukcevic, der<br />
lange im Koma lag, kann wieder<br />
laufen und sprechen, quält sich<br />
täglich in der Reha. Beck: „Ein<br />
Traum von uns allen ist, noch<br />
mal mit ihm zusammenzuspielen.<br />
Wie realistisch das ist, kann<br />
ich aber nicht einschätzen.“ Stadionsprecher<br />
und Fanbetreuer Mike<br />
Diehl (49): „Am Samstag werden<br />
sicher viele Anhänger das Trikot<br />
von Boris mit der Nummer 7 tragen.“<br />
Zudem werde statt der üblichen<br />
TSG-Hymne „Unsere Liebe“<br />
KICKER-KULISSE<br />
vor Anpif „You’ll never walk alone“<br />
gespielt, „zu Ehren von Boris“.<br />
2<br />
Nicht nur aus sportlichen Gründen:<br />
Kölns Trainer Peter Stöger (47) ist auf<br />
dem Weg zur Kultigur. Höchst originell<br />
paart der Österreicher sportliche<br />
Kompetenz mit Unterhaltungswert.<br />
Jüngste Kostprobe: Am Tag<br />
vorm <strong>Pokal</strong>coup in Mainz bestritt<br />
Stöger mit seiner Lebensgefährtin,<br />
der Entertainerin Uli Kriegler (Alter<br />
geheim), eine Lesung zu Gunsten<br />
des Kölner heaters am Bauturm.<br />
Das Publikum war begeistert vom<br />
NOTIERT VON THIEMO MÜLLER<br />
Schmäh Stögers, der sein Gastspiel<br />
so kommentierte: „Ich bin es gewohnt,<br />
vor einer größeren Gruppe<br />
zu sprechen. Auch da verstehen<br />
mich nicht alle. Aber zuletzt vor so<br />
vielen gelesen habe ich in der Schule.<br />
Ich bin froh, mal wieder über<br />
meine Grenzen gehen zu dürfen.“<br />
2<br />
Ebenfalls als ausgezeichneter Werbeträger<br />
im Ausland darf Sami Khedira<br />
(26) gelten. Dem Real-Legionär<br />
wurde dieser Tage der erste Publikumspreis<br />
der Initiative Deutscher<br />
Fußball-Botschafter verliehen. Bei<br />
der Fan-Wahl setzte sich Khedira<br />
u.a. gegen die Nationalelfkollegen<br />
Miro Klose (35), Per Mertesacker (28),<br />
Lukas Podolski (28) und sogar Facebook-König<br />
Mesut Özil (24) durch.<br />
2<br />
Champions-League-Feeling beim<br />
FC Augsburg: Wegen des Spielrhythmus<br />
Samstag-Dienstag-Freitag<br />
log man jetzt per Charter zum<br />
<strong>Pokal</strong>duell nach Münster und zurück.<br />
Üblich sind sonst Linienlieger<br />
oder ICE (nach einem Zugausfall<br />
musste das Team zum Erstrundenspiel<br />
nach Leipzig prompt mit Taxis<br />
weiterreisen). Die Frage eines Lokaljournalisten<br />
nach dem Nachtlandeverbot<br />
konterte Trainer Markus<br />
Weinzierl (38) lässig mit Verweis<br />
auf den sportlichen Höhenlug:<br />
„Ab neun Punkten darf man auch<br />
nachts in Augsburg landen.“<br />
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20 BUNDESLIGA<br />
„Arbeiten,<br />
arbeiten,<br />
arbeiten“<br />
Aufsteiger Braunschweig ist noch ohne<br />
Sieg. Trainer TORSTEN LIEBERKNECHT (40) über<br />
Fehler, Geduld und Lernprozesse.<br />
Foto: imago/Hübner<br />
Seit Monaten gibt es Vergleiche zwischen<br />
Braunschweig und Vorjahres-<br />
Absteiger Greuther Fürth. Nach nur einem<br />
Punkt aus sechs Spielen ist jetzt<br />
gar von „Tasmania Braunschweig“ die<br />
Rede. Geht Ihnen das auf die Nerven?<br />
Das lässt mich kalt. Es ist nur eine<br />
Spielerei, die immer gerne aufgenommen<br />
wird. Und die Saison<br />
ist ja noch nicht rum.<br />
Nach dem 1:4 in Gladbach sagten<br />
Sie: „Wir sind im Soll.“ Wie<br />
war das gemeint? Es ist wichtig,<br />
dass man bei solchen Aussagen<br />
meine Mimik beobachtet. Wenn<br />
ich leicht schmunzele, dann ist<br />
ein Schuss Ironie dabei. Aber es<br />
ist tatsächlich so, dass die hinteren<br />
Teams noch eng zusammen sind.<br />
Wir haben nur drei Punkte Rückstand<br />
auf den Relegationsplatz.<br />
Was fehlt ihrer Mannschaft bislang?<br />
Längere gute Phasen. In Gladbach<br />
haben wir in der ersten Halbzeit<br />
ordentlich verteidigt, aber phasenweise<br />
zu passiv. Die positiven<br />
Phasen, wie wir sie zum Beispiel<br />
nach der Pause hatten, müssen wir<br />
über einen längeren Zeitraum konservieren.<br />
Das ist ein Ansatzpunkt.<br />
Es passieren immer wieder Fehler, die<br />
dem Gegner das Toreschießen leicht machen.<br />
Wie kann man die abstellen? Es<br />
sind nicht nur individuelle Fehler,<br />
sondern auch gruppentaktische.<br />
Beim 0:1 in Gladbach<br />
muss zum Beispiel Benni Kessel<br />
zum Doppeln kommen und<br />
Omar Elabdellaoui helfen. Für mich<br />
ist entscheidend, dass wir daraus<br />
lernen. Unsere Mannschaft ist so<br />
strukturiert, dass wir fast jeden Tag<br />
etwas dafür tun müssen, um fehlerfrei<br />
zu sein. Wir müssen mit der<br />
nötigen Ruhe arbeiten, arbeiten,<br />
arbeiten.<br />
Sind solche Fehler nicht eine Frage der<br />
Qualität des Kaders? Eine Qualitätsdiskussion<br />
werde ich nie eröffnen.<br />
Die Spieler müssen wissen, dass<br />
der Gegner fehlerhaftes Verteidigen<br />
besser ausnutzt als in der 2. Liga.<br />
Dort konnten sie einen Fehler drei-,<br />
viermal machen – dann kam erst<br />
der Punch. Das ist eine neue Situation,<br />
diesen Lernprozess muss jeder<br />
Einzelne durchmachen.<br />
Wie viel Zeit bleibt dafür? Ich gebe<br />
meinen Jungs sehr viel Zeit. Das ist<br />
ja die große Herausforderung, vor<br />
der wir stehen. Wir müssen zwingend<br />
mutig bleiben, auch wenn wir<br />
vermutlich noch öfters Niederlagen<br />
besprechen müssen. Aber ich bin<br />
überzeugt, dass wir bald auch einen<br />
Sieg analysieren werden.<br />
Warum? Wir bekommen ja meist<br />
vermeidbare Tore. Gladbach hat<br />
uns einmal, bei Raffaels Abseitstor,<br />
überragend im Positionsspiel<br />
auseinandergenommen. Wenn das<br />
permanent vorkäme, hätten wir ein<br />
Problem. Dann wäre auch ich pessimistisch.<br />
Aber solche Gegentore<br />
sind uns bis jetzt nicht passiert.<br />
<strong>Der</strong> nächste Gegner heißt Stuttgart.<br />
Worauf kommt es am Sonntag an?<br />
<strong>Der</strong> VfB hat mit Ibisevic, Werner,<br />
Maxim, Harnik und Traoré offensiv<br />
unheimlich viel Qualität. Wir<br />
müssen konzentrierter verteidigen,<br />
dürfen nicht zu passiv sein. Unsere<br />
offensiven Momente müssen wir<br />
über einen längeren Zeitraum halten,<br />
dann kommen wir nah an die<br />
Punkte.<br />
Was macht Ihnen Hoffnung auf den<br />
ersten Sieg? Mein unerschütterlicher<br />
Optimismus. Ich weiß, dass<br />
der erste Dreier kommen wird. Ich<br />
kann aber nicht voraussagen, dass<br />
es gegen Stuttgart sein wird. Doch<br />
wir werden wieder alles dafür tun.<br />
Danach geht’s nach Wolfsburg, anschließend<br />
kommt Schalke. Es wird nicht gerade<br />
leichter … Nein, aber das ist nichts<br />
Neues. Es ist seit dem 1. Spieltag<br />
schwierig, das ändert sich die ganze<br />
Saison nicht. INTERVIEW:<br />
DAVID BERNREUTHER<br />
Braunschweig –<br />
VfB Stuttgart<br />
Sonntag, 17.30 Uhr<br />
Braunschweig hat nach sechs Spielen<br />
1einen Punkt, so wie zuvor erst vier andere<br />
Aufsteiger. Nach sieben Spielen hatte bisher<br />
jeder Aufsteiger mindestens zwei Punkte.<br />
Rückblick: In der letzten<br />
gemeinsamen Bundesligasaison<br />
1984/85 fi elen<br />
zwischen beiden Teams elf<br />
Tore. Stuttgart gewann daheim<br />
mit 6:1, Braunschweig<br />
siegte zu Hause 3:1. Ronald Worm gelang in<br />
der Partie am 9. 2. 1985 ein Doppelpack.<br />
Bisherige Bilanz dieser Paarung<br />
Heimsiege Remis Auswärtssiege<br />
11 4 3<br />
STUTTGART: Talent steigt bald wieder voll ins Mannschaftstraining ein<br />
„Kiwi-Messi“ Rojas: Comeback vor Augen<br />
1In den Beinen hätte es ihn<br />
schon gejuckt, aber das Spiel<br />
zum Ende des Abschlusstrainings<br />
am Dienstag blieb<br />
Marco Rojas (21) verwehrt.<br />
<strong>Der</strong> Neuseeländer musste<br />
sich auf Solopfade begeben. <strong>Der</strong><br />
Neuzugang darf sich noch nicht ins<br />
Getümmel der Zweikämpfe stürzen.<br />
Die meisten anderen Übungen<br />
kann der wegen eines Mittelfußbruchs<br />
seit Wochen zur Geduld<br />
Verdammte problemlos mitmachen.<br />
„Mir geht es von Tag zu Tag<br />
besser“, erklärt der Nationalspieler,<br />
der ablösefrei von Melbourne<br />
Victory gekommen<br />
ist, aber schneller<br />
die Verletzten- als die<br />
Kaderliste bereicherte.<br />
<strong>Der</strong> Offensivmann, der als<br />
schnell, trickreich und treffsicher<br />
gilt, brennt auf sein Comeback, das<br />
sich bereits am Horizont abzeichnet.<br />
„Vielleicht kann ich nächste<br />
Woche wieder voll ins Mannschaftstraining<br />
einsteigen.“<br />
Die Entwicklung des in seiner<br />
Heimat „Kiwi-Messi“ genannten<br />
Talents wird mit Spannung beobachtet.<br />
Kann sich der Hänfling<br />
mit seinen 1,68 Metern und<br />
63 Kilogramm in der ruppigen<br />
Welt der Bundesliga durchsetzen?<br />
Rojas, der Melbourne in der<br />
vergangenen Saison mit 15 Toren<br />
und 8 Assists auf Rang drei führte<br />
und als Nachfolger von Thomas<br />
Broich (früher u. a. Gladbach) zum<br />
Spieler des Jahres gekürt wurde,<br />
weiß, was ihn in der Bundesliga erwartet.<br />
„<strong>Der</strong> Fußball ist sehr schnell<br />
und es geht energisch und intensiv<br />
zur Sache. Ich freue mich darauf.“<br />
GEORGE MOISSIDIS
kicker, 26. September 2013 21<br />
WOLFGANG OVERATH: <strong>Der</strong> Weltmeister von 1974 feiert<br />
Kölns Legende wird 70<br />
1Ihn lediglich auf seine letztlich unglücklich<br />
beendete Amtszeit als Präsident des 1. FC Köln<br />
zu reduzieren, wäre als böses Nachtreten zu<br />
werten. Wolfgang Overaths Lebenswerk als<br />
Fußballer und Mensch ist so unglaublich reich<br />
an Erfolgen und guten Taten, dass die knapp<br />
siebeneinhalb Jahre als Klubpräsident locker<br />
außerhalb der Wertung laufen dürfen.<br />
Als der deutsche Fußball noch vielfach mit<br />
Kraftmeierei gleichgestellt wurde, da kürten ihn<br />
Berichterstatter aus Südamerika zum besten Mittelfeldspieler<br />
der Welt. 1970 war das, bei dieser<br />
wunderbaren Weltmeisterschaft in Mexiko. Nicht<br />
Pelé, nicht Gianni Rivera, nicht Bobby Charlton,<br />
nein, Wolfgang Overath, der Deutsche, versetzte<br />
die Südamerikaner mit seiner Spielweise in Verzückung:<br />
perfekte Technik, leidenschaftlicher<br />
Kampf, Pässe über 50 und mehr<br />
Meter, die den Adressaten vor<br />
die Füße ielen wie ein Stein.<br />
In Siegburg geboren, war<br />
die Bestimmung des Wolfgang<br />
Overath früh klar. Bereits als<br />
16-Jähriger absolvierte das Juwel<br />
des SV Siegburg 04 die legendären<br />
Schülerländerspiele<br />
gegen England, vor 100 000<br />
Zuschauern in Wembley. Er<br />
wurde fester Bestandteil der<br />
Legende: Overaths Trefer 1963<br />
beim Start der Bundesliga<br />
DFB-Jugendteams ebenso wie ab 1963 noch unter<br />
Sepp Herberger der A-Nationalmannschaft.<br />
Overath absolvierte 81 Länderspiele (17 Tore),<br />
stand zweimal im WM-Finale, 1966 unterlag<br />
Deutschland England mit 2:4 n. V., 1974 wurde<br />
Holland 2:1 bezwungen. Platz eins, zwei und drei<br />
bei Weltturnieren – was für eine Bilanz!<br />
Unsterblich machte er sich bereits am 24. August<br />
1963, als er zum Bundesligaauftakt beim<br />
2:0 seines 1. FC Köln in Saarbrücken das 1:0<br />
und damit den ersten Bundesligatrefer der<br />
„Geißböcke“ erzielte. Er wurde in dieser Saison<br />
Deutscher Meister mit Köln, 1968 und 1977 <strong>Pokal</strong>sieger.<br />
Danach beendete er seine Karriere,<br />
auch weil Trainer Hennes Weisweiler zunehmend<br />
seine Sonderstellung in der Mannschaft<br />
unterminierte. Nach 765 Spielen und 287 Toren<br />
für den FC war Schluss für ihn,<br />
der fortan erfolgreich als Repräsentant<br />
für Adidas arbeitete<br />
und seine Immobilien verwaltete.<br />
Overaths großes soziales<br />
Engagement unter anderem für<br />
Obdachlose führte dazu, dass<br />
ihn seine Heimatstadt Siegburg<br />
Foto: imago/Hartung<br />
2003 zum Ehrenbürger ernannte.<br />
Am kommenden Sonntag<br />
feiert Wolfgang Overath seinen<br />
70. Geburtstag. F. LUßEM<br />
Foto: Witters<br />
Höhepunkt: Overath war 1974 Spielmacher<br />
der deutschen Weltmeistermannschaft.<br />
PERSONALIEN<br />
FC Schalke 04<br />
Ersatztorhüter Ralf Fährmann<br />
(24) verletzte sich im Abschlusstraining<br />
und musste daher<br />
auf den vorgesehenen Einsatz in<br />
Darmstadt verzichten. Wegen einer<br />
Bänderverletzung unter der Fußsohle<br />
wird der Schlussmann gut<br />
zwei Wochen ausfallen.<br />
Bayer Leverkusen<br />
Sami Hyypiä (39) wird in dieser<br />
Woche von zwei Trainer-Ausbildern<br />
des innischen Fußballverbandes<br />
bei der Arbeit beobachtet.<br />
Dies geschieht im Rahmen seiner<br />
Ausbildung zum Fußballlehrer.<br />
+ + + Gonzalo Castro (26) und Jens<br />
Hegeler (25, beide Muskelfaserriss)<br />
absolvierten am Mittwoch individuelle<br />
Balleinheiten. + + + Stefan Kießling<br />
(29), in Bielefeld wegen leichter<br />
Knieprobleme geschont, wird am<br />
Samstag spielen können.<br />
Hannover 96<br />
Reservekeeper Markus Miller<br />
(31) verletzte sich im Training<br />
am Rücken, beim <strong>Pokal</strong> in München<br />
saß dafür erstmals bei einem<br />
Plichtspiel Konstantin Fuhry (19) auf<br />
der Bank. + + + Stürmer Artur Sobiech<br />
(23, muskuläre Probleme) iel<br />
in München aus.<br />
1.FC Nürnberg<br />
Raphael Schäfer (34) konnte<br />
bis Mittwoch wegen einer Hüftprellung<br />
nicht trainieren; der Einsatz im<br />
Spiel bei Werder Bremen ist deshalb<br />
gefährdet. + + + Niklas Stark (18)<br />
und Daniel Ginczek (22) absolvierten<br />
wegen einer Erkältung nur Lauftraining,<br />
Mike Frantz (26) und Tomas<br />
Pekhart (24) mussten aus dem gleichen<br />
Grund völlig pausieren; alle<br />
vier hofen aber, bis zum Sonntag<br />
wieder it zu sein.<br />
SC Freiburg<br />
Verteidiger Vegar Hedenstad (22,<br />
nach Adduktorenproblemen)<br />
ist ins Mannschaftstraining eingestiegen.<br />
+ + + Fallou Diagne (24) iel<br />
für das <strong>Pokal</strong>spiel gegen Stuttgart<br />
kurzfristig krankheitsbedingt aus.<br />
1899 Hoffenheim<br />
Nach dem Ende der „Trainingsgruppe<br />
2“ wurden Edson<br />
Braafheid (30), Matthieu Delpierre (32),<br />
Tobias Weis (28) und Matthias Jaissle<br />
(25) in den Trainingsbetrieb<br />
der U-23-Nachwuchsmannschaft<br />
integriert. + + + Torwart Tim Wiese<br />
(31) absolviert fortan auf eigenen<br />
Wunsch Einzeltraining.<br />
Hamburger SV<br />
Patrick Rahmen (43), Assistent<br />
von Ex-Coach horsten Fink (45),<br />
scheidet aus dem neuen Trainerstab<br />
aus.<br />
VfB Stuttgart<br />
Georg Niedermeier (27, Innenbandriss<br />
im Knie) absolviert immer<br />
noch nur ein reduziertes Trainingsprogramm.<br />
Er verletzte sich im Europa-League-Qualifikationsspiel<br />
gegen Botev Plovdiv (0:0).<br />
Borussia Dortmund<br />
Robert Lewandowski (25) musste<br />
im <strong>Pokal</strong>spiel bei 1860 München<br />
wegen Rückenproblemen ausgewechselt<br />
werden.<br />
Eintracht Braunschweig<br />
Kapitän Dennis Kruppke (33)<br />
pausiert seit Mittwoch wegen eines<br />
viralen Infekts.<br />
1.FSV Mainz 05<br />
Weil neben Stammtorwart<br />
Heinz <strong>Müller</strong> (35, Adduktoren) auch<br />
die eigentliche Nummer 3, Loris Karius,<br />
(20, Patellasehnenspitzensyndrom)<br />
ausiel, saß im <strong>Pokal</strong> gegen<br />
Köln Regionalligakeeper Christian<br />
Mathenia (21) als Ersatz für Christian<br />
Wetklo (33) auf der Bank.<br />
Hertha BSC<br />
John Anthony<br />
Brooks (20) erlitt in<br />
Freiburg (1:1) ein<br />
Überstreckungstrauma<br />
im rechten<br />
Ellenbogen, einen<br />
Muskeleinriss am<br />
Unterarm und einen<br />
Anbruch der<br />
Speiche. Er wird zwei bis drei Wochen<br />
ausfallen. + + + Fabian Holland<br />
(23) wurde für seine Rote Karte<br />
im Regionalliga-Spiel der U 23 gegen<br />
Rathenow (2:1) für zwei Punktspiele<br />
gesperrt. Die Sperre gilt auch<br />
für die Bundesliga.<br />
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FC Augsburg – Borussia Mönchengladbach<br />
Freitag, 20.30 Uhr<br />
Borussia Dortmund – SC Freiburg<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
Augsburg: Manninger – Verhaegh, Callsen-Bracker, Klavan, Ostrzolek – Baier –<br />
Hahn, Moravek, Altintop, Werner (Holzhauser) – Mölders – Reserve: Hitz, Amsif<br />
(beide Tor), Reinhardt, Hong, Philp, Parkhurst, Werner, de Jong, Ottl, Milik, Fetsch,<br />
Vlachodimos<br />
Es fehlt: Bobadilla (Reha nach Innenbandriss im Knie) – Gelbsperre droht:<br />
Moravek (4)<br />
Gut möglich, dass Trainer Weinzierl nach dem Erfolg im <strong>Pokal</strong> wieder zurückrotiert. De Jong<br />
(Ostrzolek), Vogt (Moravek) und Doppeltorschütze Werner (Holzhauser) müssten weichen.<br />
Mönchengladbach: ter Stegen – Jantschke, Stranzl, Alvaro Dominguez, Wendt –<br />
Nordtveit, Kramer – Herrmann, Arango – Raffael, Kruse – Reserve: Heimeroth,<br />
Blaswich (beide Tor), Brandenburger, Brouwers, Dahoud, de Jong, Hrgota, Korb,<br />
Marx, Mlapa, Rupp, Younes<br />
Es fehlen: Xhaka (5. Gelbe Karte), Daems (muskuläre Probleme im Hüftbereich)<br />
– Gelbsperre droht: –<br />
Daems muss wegen seiner Verletzung auch in Augsburg passen. Wendt bleibt damit in der<br />
Anfangsformation.<br />
Dortmund: Weidenfeller – Großkreutz, Subotic, Hummels, Schmelzer (Durm) –<br />
Sahin, Bender – Blaszczykowski, Mkhitaryan, Aubameyang – Lewandowski – Reserve:<br />
Langerak (Tor), Günter, Kirch, Sokratis, Hofmann, Reus, Ducksch, Schieber<br />
Es fehlen: Piszczek (Hüft- und Leistenoperation), Gündogan (Stauchung der<br />
Wirbelsäule), Kehl (Bänderanriss) – Gelbsperre droht: –<br />
Sollte Schmelzer (Oberschenkelverhärtung) noch nicht wieder einsatzfähig sein, wird ihn<br />
Durm wie schon in München auf der linken Abwehrseite vertreten. Nicht auszuschließen ist,<br />
dass Klopp den einen oder anderen Spieler im Hinblick auf die Champions-League-Partie<br />
am Dienstag gegen Marseille schonen wird.<br />
Freiburg: Baumann – Sorg, Diagne, Ginter, Günter – Fernandes, Schuster –<br />
Schmid, Kerk – Freis, Hanke – Reserve: Batz, Schwolow (beide Tor), Coquelin,<br />
Guedé, Höler, Höhn, Jullien, Klaus, Krmas, Mehmedi, Zuck<br />
Es fehlen: Mujdza (Knieprobleme), Darida (Syndesmosezerrung), Hedenstad,<br />
Pilar (beide Aufbautraining) – Gelbsperre droht: –<br />
Offen ist, wie sehr Trainer Streich in der englischen Woche auf Rotation setzt. Auch Mehmedi,<br />
Guedé, Coquelin und Krmas haben realistische Chancen auf einen Platz in der Startelf.<br />
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FCB – WOB 1: 1,15 X: 8,50 2: 18 B04 – H96 1: 1,37 X: 5,00 2: 9,00<br />
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Bayern München – VfL Wolfsburg<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
Bayer Leverkusen – Hannover 96<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
München: Neuer – Rainha, Boateng, Dante, Alaba – Lahm – Robben, <strong>Müller</strong>,<br />
Schweinsteiger, Ribery – Mandzukic – Reserve: Starke (Tor), van Buyten,<br />
Contento, Shaqiri, Kirchhoff, Kroos, Pizarro, Götze<br />
Es fehlen: Badstuber (Kreuzbandriss), Martinez (Reha nach Leistenoperation),<br />
Thiago (Reha nach Syndesmoseriss) – Gelbsperre droht: –<br />
Die deinitive Startelf hängt von den Nachwirkungen des DFB-<strong>Pokal</strong>spiels gegen Hannover ab.<br />
Im Mittelfeld verhindern Verletzungen eine größere Rotation.<br />
Wolfsburg: Benaglio – Träsch, Naldo, Knoche, Rodriguez – Luiz Gustavo, Polak –<br />
Perisic, Diego, Schäfer – Olic – Reserve: Grün, Drewes (beide Tor), Klose, Ochs,<br />
Felipe, Koo, Medojevic, Arnold, Caligiuri, Kutschke<br />
Es fehlen: Dost (Syndesmoseverletzung), Vieirinha (Kreuzbandriss) – Gelbsperre<br />
droht: –<br />
Knoche kehrt für Klose in die Abwehr zurück. Wie Hecking die Doppelsechs neben dem<br />
wieder spielberechtigten Luiz Gustavo besetzt, ist offen. Viel spricht für den defensiven Polak.<br />
Leverkusen: Leno – Hilbert, Wollscheid, Toprak, Can – Bender, Reinartz,<br />
Rolfes – Sam, Kießling, Kruse – Reserve: Palop, Yelldell (beide Tor), Donati,<br />
Spahic, Stafylidis, Son, Öztunali, Boenisch, <strong>Der</strong>diyok, Kohr<br />
Es fehlen: Castro, Hegeler (beide Muskelfaserriss) – Gelbsperre droht: –<br />
Mit seiner engagierten Leistung im <strong>Pokal</strong>spiel in Bielefeld dürfte sich Can eine weitere Chance<br />
gegenüber dem zuletzt schwächelnden Boenisch verdient haben.<br />
Hannover: Zieler – Sakai, Marcelo, Sané, Pocognoli – Andreasen, Prib – Stindl,<br />
Huszti – Ya Konan, Sobiech (Bittencourt) – Reserve: Fuhry, Miller (beide Tor),<br />
Avevor, Ballas, Schulz, Hoffmann, Schmiedebach, Kadah, Schlaudraff<br />
Es fehlen: Cherundolo, Franca (beide Aufbautraining), Diouf, Nikci (beide<br />
Fußverletzung), Felipe (Hüftprobleme), Pander (Leistenoperation) – Gelbsperre<br />
droht: –<br />
Abzuwarten bleibt, wie die Mannschaft die Belastung aus dem <strong>Pokal</strong>spiel am Mittwochabend<br />
in München verarbeitet. Ansonsten gibt es für Trainer Slomka kaum Anlass für Umstellungen,<br />
zumal aus dem Verletztenstand voraussichtlich noch niemand zurückkehrt.<br />
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HOF – S04 1: 2,90 X: 3,40 2: 2,50 BSC – M05 1: 2,15 X: 3,40 2: 3,50<br />
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1899 Hoffenheim – FC Schalke 04 Samstag, 15.30 Uhr<br />
Hertha BSC – 1. FSV Mainz 05<br />
Samstag, 15.30 Uhr<br />
Hoffenheim: Casteels – Beck, Abraham (Süle), Vestergaard, Johnson – Polanski,<br />
Salihovic – Volland, Roberto Firmino, Elyounoussi – Modeste – Reserve: Grahl<br />
(Tor), Schorr, Toljan, Grifo, Schipplock, Rudy, Strobl, Szarka, Thesker, Akpoguma,<br />
Bruno Nazario, Herdling<br />
Es fehlen: Vukcevic (Reha), Ludwig (Aufbautraining) – Gelbsperre droht: –<br />
Abraham fehlte schon im DFB-<strong>Pokal</strong> wegen einer Sehnenverletzung an der Fußsohle, noch ist<br />
unklar, ob er bis Samstag it wird. Für den zuletzt drei Ligaspiele gesperrten Salihovic könnte<br />
auch der defensiv etwas stärkere Strobl beginnen.<br />
Schalke: Hildebrand – Uchida, Höwedes, Matip, Aogo – Neustädter, Höger –<br />
Farfan, Boateng, Draxler – Szalai – Reserve: Fährmann, Unnerstall (beide Tor),<br />
Ayhan, Erdmann, Felipe Santana, Hoogland, Jones, Goretzka, Clemens, Meyer<br />
Es fehlen: Huntelaar (Innenbandteilriss), Fuchs (Knieprobleme), Kolasinac<br />
(Trainingsrückstand), Papadopoulos, Obasi, Annan (alle Aufbautraining) – Gelbsperre<br />
droht: –<br />
Boateng und Draxler, beide im <strong>Pokal</strong> nicht dabei, sind wegen ihrer Knieprobleme weiter<br />
fraglich. Goretzka und Clemens sind mögliche Alternativen.<br />
Berlin: Kraft – Pekarik, Langkamp, Lustenberger, van den Bergh – Hosogai,<br />
Cigerci (Niemeyer) – Skjelbred, Ronny, Ben-Hatira – Ramos – Reserve: Burchert,<br />
Sprint (beide Tor), Schulz, Allagui, Wagner, Kobiashvili, Franz, Kluge, Janker, Sahar,<br />
Mukhtar<br />
Es fehlen: Baumjohann (Kreuzbandriss), Brooks (Ellenbogen- und Unterarmverletzung),<br />
Ndjeng (Knochenmarködem am rechten Zeh), Holland (Rotsperre) –<br />
Gelbsperre droht: –<br />
Die im <strong>Pokal</strong> in Kaiserslautern geschonten Langkamp, Pekarik und van den Bergh kehren in<br />
die Abwehr zurück. Cigerci könnte als Achter oder in der Offensivzentrale beginnen.<br />
Mainz: H. <strong>Müller</strong> – Pospech, Svensson, Noveski, Fathi – Moritz, Geis (Baumgartlinger)<br />
– N. <strong>Müller</strong>, Zimling, Choupo-Moting – Okazaki – Reserve: Wetklo (Tor),<br />
Bell, Junior Diaz, Ede, Malli, Park, Polter, Schahin<br />
Es fehlen: Bungert, Parker (beide Kniereizung), Koch (Schulteroperation), Karius<br />
(Patellasehnensspitzensyndrom) – Gelbsperre droht: –<br />
<strong>Der</strong> an Grippe erkrankte Thomas Tuchel konnte am Mittwoch nicht das Training leiten. Heinz<br />
<strong>Müller</strong> (Adduktoren) steigt an diesem Nachmittag wieder ins Training ein, plant in Berlin<br />
seine Rückkehr ins Tor. Baumgartlinger (Knieblessur) ist erneut fraglich.<br />
Quotenänderungen und Tippfehler vorbehalten. Stand: Mittwoch 15.00 Uhr
Eintracht Frankfurt – Hamburger SV<br />
Samstag, 18.30 Uhr<br />
Frankfurt: Trapp – Jung, Zambrano, Anderson, Oczipka – Russ – Rode, Barnetta –<br />
Meier – Aigner, Kadlec – Reserve: Wiedwald, Özer (beide Tor), Bakalorz, Celozzi,<br />
Djakpa, Inui, Joselu, Kempf, Lakic, Lanig, Rosenthal, Schröck<br />
Es fehlen: Schwegler (Innenbandoperation im Knie), Stendera (Reha nach<br />
Kreuzbandriss), Kittel (Aufbautraining nach Knorpeloperation) – Gelbsperre<br />
droht: –<br />
Bis auf den langzeitverletzten Schwegler stehen womöglich erstmals wieder alle Stammspieler<br />
zur Verfügung. Ob Trainer Veh mit 4-2-3-1 oder einem 4-4-2 mit Raute spielen lässt,<br />
entscheidet er kurzfristig.<br />
Hamburg: Adler – Westermann, Tah, Djourou, Jansen – Badelj, Arslan – Beister,<br />
van der Vaart, Calhanoglu – Lasogga – Reserve: Drobny (Tor), Sobiech, Lam,<br />
Jiracek, Demirbay, Zoua, Naiu, Rudnevs<br />
Es fehlen: Diekmeier (Fußbruch), Rincon (Kieferbruch), Ilicevic (muskuläre<br />
Probleme), Rajkovic (Innenbananriss), Mancienne, Tesche, Kacar (alle nicht<br />
berücksichtigt) – Gelbsperre droht: –<br />
Calhanoglu empfahl sich auf links für weitere Einsätze. Setzt van Marwijk in der Innenverteidigung<br />
auf Westermann, müsste Tah weichen und Lam rechts verteidigen.<br />
Werder Bremen – 1. FC Nürnberg<br />
Sonntag, 15.30 Uhr<br />
Bremen: Mielitz – Fritz, Lukimya (Prödl), Caldirola, Garcia – Makiadi, Ignjovski –<br />
Elia, Hunt, Ekici – Petersen – Reserve: Wolf (Tor), Gebre Selassie, F. Kroos,<br />
Junuzovic, Kobylanski, A. Stevanovic, Aycicek<br />
Es fehlen: di Santo (Rotsperre), Bargfrede (Knieoperation), Schmitz, Trybull<br />
(beide Aufbautraining), Pavlovic (U 23), P. Stevanovic (Außenbandriss) – Gelbsperre<br />
droht: –<br />
Das große Fragezeichen: Wer spielt neben Caldirola in der Innenverteidigung? Nach einer<br />
Stressreaktion am Sprunggelenk steht Junuzovic eventuell vor einem Comeback.<br />
Nürnberg: Schäfer – Chandler, Nilsson, Pogatetz, Plattenhardt – Stark – Hasebe,<br />
Frantz – Kiyotake, Hlousek – Ginczek – Reserve: Rakovsky (Tor), Dabanli,<br />
Korczowski, Feulner, Angha, Pinola, Mak, Esswein, Drmic, Pekhart, Stepinski,<br />
Mendler, Gärtner<br />
Es fehlen: Balitsch (U 23), Gebhart (Aufbautraining), Marcos Antonio<br />
(Knorpelverletzung im Knie) – Gelbsperre droht: –<br />
Eine kleine Grippewelle geht um: Falls alle angeschlagenen Spieler rechtzeitig it werden, wird<br />
Trainer Wiesinger auf die Elf zurückgreifen, die zuletzt 1:1 gegen Dortmund spielte.<br />
Eintracht Braunschweig – VfB Stuttgart<br />
7. SPIELTAG<br />
FFM – HSV 1: 1,90 X: 3,50 2: 4,20<br />
BRE – FCN 1: 2,10 X: 3,40 2: 3,70<br />
EBS – VFB 1: 3,90 X: 3,40 2: 2,05<br />
Sonntag, 17.30 Uhr<br />
Braunschweig: Petkovic – Kessel, Bicakcic, Dogan, Reichel – Caligiuri,<br />
Theuerkauf – Elabdellaoui, Boland – Bellarabi, Kumbela – Reserve: Davari (Tor),<br />
Henn, Perthel, Washausen, Erwig-Drüppel, Kratz, Pitzner, Vrancic, Ademi, Jackson,<br />
Korte, Kruppke, Oehrl<br />
Es fehlen: Hochscheidt (Muskelbündelriss), Correia (Muskelsehnenverletzung) –<br />
Gelbsperre droht: Theuerkauf (4)<br />
Lieberknecht könnte zum dritten Mal in Folge die gleiche Startelf ins Rennen schicken. Alternativen:<br />
Kratz ist eine Option fürs Mittelfeld, auch ein erneuter Torwart-Tausch ist drin.<br />
Stuttgart: Kirschbaum – Schwaab, Haggui, Rüdiger, Boka – Gentner, Kvist –<br />
Leitner, Werner – Maxim, Ibisevic – Reserve: Vlachodimos, <strong>Müller</strong> (beide Tor),<br />
Traoré, Molinaro, Rausch, Röcker, Sakai, Funk, Khedira, Sararer, Torun, Harnik,<br />
Cacau, Abdellaoue<br />
Es fehlen: Ulreich (Handverletzung), Niedermeier (Bänderriss im linken Knie),<br />
Didavi (Knorpelschaden im Knie), Rojas (Rückstand nach Mittelfußbruch) –<br />
Gelbsperre droht: –<br />
Ulreichs Rückkehr gilt als ausgeschlossen. Leitner (Knieprellung) dürfte wieder einsatzbereit<br />
sein und könnte für Harnik kommen. Weitere Änderungen im Vergleich zur Startelf im <strong>Pokal</strong>spiel<br />
in Freiburg sind wahrscheinlich.<br />
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NACHRICHTEN<br />
Spielsperre für Klopp<br />
Nach seinem geahndeten Ausraster<br />
im Champions-League-Spiel<br />
in Neapel (1:2) ist Borussia Dortmunds<br />
Trainer Jürgen Klopp (46)<br />
für die nächste Partie zu Hause<br />
gegen Olympique Marseille automatisch<br />
gesperrt. Über weitere<br />
Sanktionen entscheidet die Disziplinarkommission<br />
der UEFA in<br />
ihrer Sitzung am 2. Oktober.<br />
Braunschweig, Augsburg zahlen<br />
Weil die Fans des Aufsteigers bei<br />
zwei Spielen Pyrotechnik abgebrannt<br />
haben, muss Eintracht<br />
Braunschweig 7500 Euro Strafe<br />
bezahlen. Mit 3500 Euro ist der<br />
FC Augsburg dabei, weil gegen<br />
Stuttgart ein Fan aufs Spielfeld<br />
gelaufen war.<br />
Schalker Klage gegen Viagogo<br />
<strong>Der</strong> FC Schalke wird heute, Donnerstag,<br />
bei der Deutschen Institution<br />
für Schiedsgerichtsbarkeit<br />
(DIS) in Köln Klage gegen den<br />
Internet-Tickethändler Viagogo<br />
FUSSBALL<br />
TVMehr Sportprogramm inden Sie unter www.tvdirekt.de<br />
DONNERSTAG<br />
20.45 Uhr Sport 1 +: Inter Mailand – AC Florenz (Italien)<br />
kicker, 26. September 2013 23<br />
einreichen. Das kündigte der Verein<br />
per Vorstandserklärung an. Schalke<br />
hatte am 9. Juli 2013 den Vertrag mit<br />
Viagogo fristlos gekündigt.<br />
Weniger Zuschauer in Wolfsburg<br />
Kleine Korrektur wegen eines<br />
Übermittlungsfehlers: Beim Spiel<br />
Wolfsburg gegen Hofenheim waren<br />
24 837 Zuschauer (und nicht wie<br />
gemeldet 29 837) im Stadion.<br />
DFB-<strong>Pokal</strong> der Frauen<br />
Am Wochenende wird die 2. Runde<br />
im DFB-<strong>Pokal</strong> der Frauen ausgespielt.<br />
Hier die Spiele mit Bundesligabeteiligung:<br />
Samstag: BV Cloppenburg – Magdeburger<br />
FFC, FCR Duisburg – SV BW Hohen<br />
Neuendorf (beide 13 Uhr), SC 07 Bad<br />
Neuenahr – 1. FFC Frankfurt, 1. FC Köln –<br />
1899 Hoffenheim (beide 14 Uhr), TSG Burg<br />
Gretesch – VfL Wolfsburg, GSV Moers – Bayer<br />
Leverkusen (beide 16 Uhr)<br />
Sonntag: SGS Essen – Turbine Potsdam, SC<br />
Freiburg – VfL Sindelingen, FSV Gütersloh<br />
– FF USV Jena, TSV Crailsheim – Bayern<br />
München (alle 14 Uhr)<br />
präsentiert von<br />
FREITAG<br />
18.30 Uhr Sky: Drei Spiele der 2. Liga einzeln und in der Konferenz<br />
20.30 Uhr Sky: FC Augsburg – Borussia Mönchengladbach (Bundesliga)<br />
22.15 Uhr Sport 1: Hattrick – Die 2. Bundesliga (Zusammenfassungen vom Abend)<br />
SAMSTAG<br />
13.00 Uhr Sky: Zwei Spiele der 2. Liga einzeln und in der Konferenz<br />
13.45 Uhr Sky: Tottenham Hotspur – FC Chelsea (England)<br />
14.00 Uhr MDR: Hallescher FC – Chemnitzer FC (3. Liga)<br />
15.30 Uhr Sky: Fünf Spiele der Bundesliga einzeln und in der Konferenz<br />
16.30 Uhr Sky: SV Ried – SV Grödig (Österreich)<br />
16.30 Uhr Sportdigital: Zenit St. Petersburg – Spartak Moskau (Russland)<br />
17.00 Uhr Sport 1 +: Paris St. Germain – FC Toulouse (Frankreich)<br />
18.00 Uhr ARD: Die Sportschau<br />
18.30 Uhr Sky: Eintracht Frankfurt – Hamburger SV (Bundesliga)<br />
18.30 Uhr Sky: Swansea City – FC Arsenal (England)<br />
18.45 Uhr Sportdigital: AZ Alkmaar – PSV Eindhoven (Niederlande)<br />
19.00 Uhr Sky: Rapid Wien – Wolfsberger AC (Österreich)<br />
20.45 Uhr Sport 1 +: AC Mailand – Sampdoria Genua (Italien)<br />
21.00 Uhr Sportdigital: Sporting Braga – Sporting Lissabon (Portugal)<br />
23.00 Uhr ZDF: Das aktuelle Sportstudio<br />
23.30 Uhr Sport 1 +: Clube Nautico Capibaribe – FC Coritiba (Brasilien)<br />
SONNTAG<br />
13.30 Uhr Sky: Drei Spiele der 2. Liga einzeln und in der Konferenz<br />
15.30 Uhr Sky: Werder Bremen – 1. FC Nürnberg (Bundesliga)<br />
16.30 Uhr Sky: RB Salzburg – Wiener Neustadt (Österreich)<br />
17.00 Uhr Sky: AFC Sunderland – FC Liverpool (England)<br />
17.00 Uhr Sport 1 +: AC Ajaccio – Montpellier HSC (Frankreich)<br />
17.30 Uhr Sky: Eintracht Braunschweig – VfB Stuttgart (Bundesliga)<br />
19.00 Uhr Sport 1: Hattrick – Die 2. Bundesliga (Zusammenfassungen vom Tage)<br />
20.45 Uhr Sport 1 +: AS Rom – FC Bologna (Italien)<br />
21.45 Uhr 3. Programme: Bundesliga (Zusammenfassungen vom Tage)
24 spanien kicker, 26. september 2013<br />
INTERNATIONAL<br />
Frust im Barca-Paradies<br />
ÜBER SPANIEN BERICHTET<br />
PETER SCHWARZ-MANTEY<br />
Sechs spiele, sechs siege. Und<br />
folgt am samstag bei aufsteiger<br />
almeria Triumph nummer<br />
sieben, hat Trainer Gerardo<br />
Martino den besten Barca-start<br />
aller Zeiten eingefahren. Denn<br />
die bisherigen Rekordhalter<br />
Louis van Gaal (1997) und Tito<br />
Vilanova (2012) kamen nach<br />
sechs siegen danach nur auf<br />
ein Remis. immerhin: Vilanovas<br />
„Raketenstart“ wurde in der<br />
Vorsaison im Camp nou durch<br />
ein 2:2 gegen Real gestoppt.<br />
Kaum anzunehmen, dass<br />
ausgerechnet almeria dieses<br />
Kunststück gelingt. Denn selbst<br />
Champions-League-Teilnehmer<br />
san sebastian, der am Dienstag<br />
mit 4:1 nach Hause geschickt<br />
wurde, war für die Katalanen<br />
nicht mehr als Kanonenfutter.<br />
Die Diskussion um den geringen<br />
Ballbesitz (49:51 prozent)<br />
nach dem 4:0 bei Rayo<br />
am samstag war schnell vorbei:<br />
angeführt von Xavi, andres iniesta<br />
und sergio Busquets hatte<br />
Barca gegen die Basken nicht<br />
nur 68 prozent Ballbesitz. Die<br />
Katalanen zauberten zudem wie<br />
in alten Tagen – nach acht Minuten<br />
stand es 2:0, angesichts<br />
von Hacken- und Doppelpassorgien<br />
gab es minutenlangen<br />
szenenapplaus. neymar schafte<br />
zur Feier des Tages sein erstes<br />
<strong>Der</strong> FC Barcelona eilt von sieg zu sieg, doch<br />
ausgerechnet Weltfußballer LIONEL MESSI (26)<br />
ist verärgert. Über den eigenen Trainer.<br />
Kein Gruß dem Trainer: Lionel Messi bei seiner Auswechslung<br />
Ligator und frohlockte: „Wir<br />
werden immer besser.“ Busquets<br />
traf mit links zu seinem<br />
erst neunten plichtspieltor für<br />
Barca. Und Gerard piqué, der<br />
mit einem seiner fast schon üblichen<br />
aussetzer den ehrentrefer<br />
durch alberto de la Bella einleitete,<br />
philosphierte: „Ballbesitz-<br />
Zahlen sind rein statistisch, das<br />
interessiert uns nicht.“<br />
Vor allem nicht Lionel Messi,<br />
der nach neymar-assist sein<br />
siebtes saisontor erzielte und<br />
Foto: AFP/Getty Images<br />
nun mit 323 plichtspieltoren für<br />
Barca so viele Trefer erzielt hat wie<br />
beim erzrivalen Real Madrid einst<br />
Legende Raul. nur Telmo Zarra<br />
(zwischen 1940 und 1955, 335 Tore<br />
für Bilbao), liegt in der spanischen<br />
Torjägerliste noch vor dem Weltfußballer.<br />
Wohl nicht mehr lange. Dem<br />
einwechselspieler Marc Bartra<br />
legte Messi zudem ein Tor auf,<br />
dennoch wurde er am ende<br />
übel gelaunt ausgewechselt.<br />
Bereits zum zweiten Mal in<br />
dieser saison. Das erste Mal war<br />
zum saisonauftakt beim 7:0 gegen<br />
Levante gewesen, damals hatte<br />
der argentinier zwei Tore erzielt.<br />
Zuletzt beim 4:0 bei Rayo war der<br />
superstar aber leer ausgegangen.<br />
Martino erklärte: „Leo ist nie glücklich,<br />
wenn er raus muss, aber mein<br />
Job ist es, ihn zu schonen, sobald es<br />
der spielstand erlaubt.“<br />
Weniger souverän hatte Martino<br />
unter der Woche die 49 prozent<br />
Ballbesitz gegen Rayo erklärt: „es<br />
ist klar, dass jetzt lamentiert wird,<br />
ich bin ja weder aus Barcelona noch<br />
aus Holland.“ eine anspielung auf<br />
die von Johan Cruyf eingeführte<br />
und von pep Guardiola perfektionierte<br />
Tiki-Taka-philosophie, die<br />
der argentinier reformieren soll,<br />
um dem Barca-spiel die Durchschaubarkeit<br />
zu nehmen. Wie es<br />
aussieht, ist er auf gutem Weg.<br />
La Liga im Internet und mobil :<br />
Alle Spiele von Real Madrid<br />
und FC Barcelona als LIVE-Stream!<br />
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Mit dem kicker immer topaktuell informiert:<br />
Tore und Ergebnisse live auf kicker.de<br />
Freiburgs europa-League-Gegner feiert ersten sieg<br />
Rakitic erlöst den FC Sevilla<br />
1als einziges Team der Liga<br />
nach fünf spieltagen ohne sieg,<br />
drei pleiten – letztmals war man<br />
1958/59 so schlecht gestartet.<br />
Wer hätte gedacht, dass der<br />
stolze FC sevilla, nächsten Donnerstag<br />
in der europa League<br />
Gegner des sC Freiburg, als Tabellenletzter<br />
gegen Rayo Vallecano<br />
antreten würde.<br />
am Mittwoch gab es dann gegen<br />
den bis dato Vorletzten ein<br />
4:1. entscheidender Mann: Kapitän<br />
ivan Rakitic (25). <strong>Der</strong> exschalker<br />
verwandelte erst einen<br />
Foulelfmeter (17.), traf dann mit<br />
einem direkten Freistoß (53.).<br />
Bacca (80., 88.) erhöhte auf 4:1.<br />
Trainer Unai emery steht in<br />
der Kritik, aber angeblich nicht<br />
zur Diskussion. präsident José<br />
Maria del nido sagte: „emery<br />
wird bei uns erfolg haben und<br />
die saison beenden. Die erklärung<br />
für den schlechten start ist,<br />
dass wir spät viele neue spieler<br />
bekamen und Verletzte haben.“<br />
Ähnlich sieht dies auch neuzugang<br />
Marko Marin mit Blick<br />
auf die Verletzten wie José antonio<br />
Reyes. Doch Marin ist zuversichtlich:<br />
„Von der Qualität im<br />
Kader gehören wir in die spitzengruppe.“<br />
nach dem auftakt<br />
mit niederlagen gegen atletico,<br />
Barca und Valencia müsse man<br />
„jetzt eine serie starten“.<br />
nach dem 1:3 am sonntag in<br />
Valencia war der 24-Jährige von<br />
Trainer emery kritisiert worden.<br />
„er verbessert unser Ofensivniveau,<br />
muss aber defensiv<br />
noch mehr helfen, damit wir<br />
unsere stabilität nicht verlieren.“<br />
am Mittwoch wurde Marin nach<br />
diskreter Leistung nach 70 Minuten<br />
ausgewechselt . . .<br />
Die stabilität ging auch verloren,<br />
weil mit Jesus navas, alvaro<br />
negredo (beide zu ManCity)<br />
und Gary Medel ( Cardif) Leistungsträger<br />
wegen hoher schulden<br />
verkauft werden mussten. in<br />
sachen Rückendeckung durch<br />
del nido ist emery realistisch:<br />
„es hängt an den ergebnissen.“<br />
Die Vorzeichen indes sind<br />
ungünstig: Das letzte Mal, dass<br />
sevilla das Tabellenende zierte,<br />
war 2000. Da stieg man ab.<br />
Matchwinner in Sevilla: Ivan<br />
Rakitic, der Ex-Schalker<br />
Foto: imago/Alosport
kicker, 26. September 2013 italien 25<br />
Rassistische Gesänge sorgen für leere Kurven – Dem Verband fehlt die letzte Konsequenz<br />
Balotelli wird auch für Prandelli zum Problem<br />
1außer Kontrolle erlebte man<br />
Mario Balotelli am Sonntagabend<br />
nicht zum ersten Mal. Bei Milans<br />
verdienter 1:2-Heimniederlage gegen<br />
napoli veriel der 23-Jährige<br />
nach dem Schlusspif allerdings<br />
in übertriebene Hysterie. ein in der<br />
Schlussphase ungeahndetes rüdes<br />
Foul von Valon Behrami ließ den<br />
Stürmer immer noch kochen. Mit<br />
angespannten Muskeln brüllte er<br />
dem Referee entgegen: „Das wirst<br />
du bezahlen, ich bring dich um!“<br />
Dafür erhielt Balotelli Gelb-<br />
Rot und drei Spiele Sperre – er<br />
wird somit auch beim Duell<br />
mit Juventus turin am 6. Oktober<br />
fehlen. <strong>Der</strong> aC wird keinen<br />
einspruch einlegen und sogar<br />
noch eine gepfeferte Geldstrafe<br />
addieren. trainer Max allegri erklärte:<br />
„Mario ist 23 und kein Kind<br />
mehr. Ohne Frage gilt er als potenzieller<br />
Weltklassespieler – dafür<br />
muss er jedoch sein Verhalten ändern.<br />
Vielleicht dient ihm die Pause<br />
endlich zur lektion, denn mit<br />
einem anderen Benehmen auf dem<br />
Platz würden ihn die Schiedsrichter<br />
sicher besser schützen.“<br />
immer wieder torpediert Balotelli<br />
sein talent mit aufreizendem<br />
lamentieren. Das brachte ihm<br />
in 222 Plichtspielen bereits acht<br />
Platzverweise, 77 Gelbe Karten und<br />
Sperren über insgesamt 20 Partien<br />
ein (bei Milan nun fünf in 20<br />
einsätzen) – keine schlechte Quote<br />
für einen angreifer. auch nationalcoach<br />
Cesare Prandelli überlegt,<br />
ob er Balotelli für die kommenden<br />
zwei aufgaben in Dänemark und<br />
gegen armenien einladen soll. laut<br />
Prandellis aufgestelltem ethikcode<br />
wäre eine Berufung möglich, da die<br />
Sperre abgelaufen sein wird. Doch<br />
der „Commissario tecnico“ zeigte<br />
sich wie Milan vom wiederholten<br />
ausraster Balotellis wenig amused,<br />
und so liegt auch eine Zwangspause<br />
bei den azzurri nahe.<br />
Mittlerweile scheint es äußerst<br />
zweifelhaft, dass diese Pausen<br />
eine erleuchtung des Stürmers<br />
bewirken könnten. <strong>Der</strong> Sonntag<br />
avancierte ohnehin zum<br />
albtraum für Milan und Balotelli,<br />
der nach 21 verwandelten<br />
elfmetern hintereinander zum<br />
ersten Mal in seiner Proikarriere<br />
verschoss. Parallel wurde die Süd-<br />
Kurve wegen „territorialer, beleidigender<br />
Sprechchöre“ gegen neapel<br />
für das kommende Heimspiel<br />
gesperrt. Damit wird in der jungen<br />
Saison schon zum vierten Mal der<br />
Sektor der treuesten wegen rassistischer<br />
Gesänge geschlossen.<br />
nach den Bestrafungen vom<br />
aS Rom und lazio wird auch die<br />
Partie inter Mailand gegen Florenz<br />
am heutigen Donnerstag vor einer<br />
leeren inter-Kurve stattinden.<br />
Weitere Vorfälle zögen demnächst<br />
konsequent ein Geisterspiel nach<br />
sich, drohte der Verband, überhörte<br />
dann aber bequem erneut geschmacklose<br />
Gesänge der interisti<br />
Foto: imago<br />
Aufgebracht und kaum zu halten: Mario Balotelli (natürlich mit nacktem<br />
Oberkörper!) bei seiner Attacke gegen das Schiedsrichtergespann.<br />
in Sassuolo. Demnach hätte inter<br />
gegen die Roma am übernächsten<br />
Samstag eigentlich vor leeren<br />
Rängen antreten müssen, doch ein<br />
Spitzenduell im San Siro ohne Zuschauer<br />
wäre den Bezahlsendern<br />
und Sponsoren zweifelsohne sauer<br />
aufgestoßen. Man muss die eisernen<br />
Direktiven eben nur politisch<br />
dehnen . . . OLIVER BIRKNER<br />
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26 international kicker, 26. September 2013<br />
Es brodelt am Bosporus<br />
Manipulation, randale: <strong>Der</strong> TÜRKISCHE VERBAND<br />
wirkt völlig hillos. Und Galatasaray feuert terim.<br />
<strong>Der</strong> Fußball in der türkei erlebt<br />
derzeit seinen tiefpunkt. ein<br />
undurchsichtiges Verhalten<br />
seitens des Verbandes tFF im Manipulationsskandal,<br />
massive Fanausschreitungen<br />
wie zuletzt beim<br />
abgebrochenen <strong>Der</strong>by Besiktas –<br />
Galatasaray oder die unrühmliche<br />
entlassung von Fatih terim bei<br />
Meister Galatasaray zeigen, dass<br />
das Chaos die oberhand gewonnen<br />
hat. Zudem: überalterte Funktionäre<br />
in Vereinen und Verband, die<br />
nichts sehen, nichts hören wollen.<br />
Die nicht reagieren. „Was mit dem<br />
türkischen Fußball passiert, ist eine<br />
Schande. es gibt keine linie. Wir<br />
geben weltweit ein klägliches Bild<br />
ab“, meint auch der ehemalige FiFa-<br />
Schiedsrichter und heutige Sportkolumnist<br />
ahmet Cakar (51).<br />
Kein Wunder, denn welcher<br />
Verband hat auf dem Posten des<br />
Präsidenten einen größeren Verschleiß?<br />
Seit Haluk Ulusoy (1997<br />
– 2004), versuchten sich in neun<br />
Jahren sechs Funktionäre als tFF-<br />
Boss. alle nahmen bis auf eine ausnahme<br />
– Hasan Dogan erlag nach<br />
seiner Wahl im Juni 2008 einem<br />
Herzinfarkt – vorzeitig den Hut.<br />
Seit dem Manipulationsskandal<br />
im Juli 2011 windet sich die tFF.<br />
Zunächst wollte der amtierende<br />
Präsident, Besiktas’ ex-Präsident<br />
Yildirim Demirören, die der Manipulation<br />
überführten Klubs Fenerbahce<br />
und Besiktas bestrafen, jetzt<br />
ist er mit von der Justiz verhängten<br />
Haftstrafen für „zivile Personen“<br />
wie Fener-Präsident aziz Yildirim<br />
schon zufrieden. Bei der tFF selbst<br />
scheint die akte zu verstauben. Keine<br />
aberkennung von<br />
titeln (Fenerbahce<br />
wurde Meister, Besiktas<br />
<strong>Pokal</strong>sieger)<br />
oder Punktabzüge.<br />
Die UeFa forderte<br />
unlängst die tFF<br />
auf, mit ihrer entscheidung<br />
konform<br />
zu gehen. Fraglich,<br />
ob Demirören klein<br />
beigibt.<br />
auch bei der Suche<br />
nach einem nationaltrainer<br />
nimmt<br />
Demirören den<br />
bequemen Weg.<br />
Galatasaray-trainer<br />
Fatih terim in Doppelfunktion zum<br />
nationaltrainer zu machen, hat den<br />
Verein gespalten, obwohl Klubchef<br />
Ünal aysal sein okay gab – vermutlich<br />
mit der option, terim bei erfolglosigkeit<br />
schnell entlassen zu<br />
können. Was vergangenen Montag<br />
Chaos pur – Sinnbild für türkischen Fußball? Nach Rot<br />
gegen Galas Felipe Melo rasten Besiktas-Fans aus.<br />
prompt passierte.<br />
terim verließ<br />
unter tränen das<br />
Vereinsgelände.<br />
Selbst nach<br />
dem Platzsturm von Besiktas-Sympathisanten<br />
am Sonntag im danach<br />
abgebrochenen <strong>Der</strong>by gegen Galatasaray<br />
(nach rot für Galas Felipe<br />
Melo in der nachspielzeit) übergibt<br />
Demirören die Verantwortung<br />
der regierung. Diese kündigte nun<br />
ein härteres Durchgreifen an: „Wir<br />
müssen noch strenger werden und<br />
das regelwerk konsequent durchsetzen“,<br />
beteuert Sportminister Suat<br />
Kilic mit Blick auf den Paragrafen<br />
6222 des Sportgesetzes, in dem<br />
auch Haftstrafen vorgesehen sind.<br />
es brodelt am Bosporus. Steht<br />
am ende gar eine neuwahl beim<br />
Verband an? Für viele wäre es gegenwärtig<br />
die einzige Konstante im<br />
türkischen Fußball. HAKAN UZUN<br />
Fotos: picture-alliance, imago<br />
Pellegrini macht Demichelis Mut – Joneleit schöpft Hofnung<br />
Proschwitz lässt die Tigers jubeln<br />
GESTERN<br />
DEUTSCHLAND<br />
HEUTE<br />
INTERNATIONAL<br />
ENGLAND<br />
Martin Demichelis (32, ManCity): Bis<br />
zum Duell mit seinem ex-Klub,<br />
dem FC Bayern, wird der innenverteidiger<br />
seine Knieverletzung<br />
nicht auskuriert haben. „er wird<br />
aber noch wichtig für uns“, so sein<br />
trainer Manuel Pellegrini über den<br />
argentinier, der noch keine Minute<br />
für den Vizemeister spielen konnte.<br />
Nick Proschwitz (26, Hull City Tigers):<br />
im ligapokal durfte der ex-Paderborner<br />
im Gegensatz zur Premier<br />
league mal ran und erzielte am<br />
Dienstag das 1:0-Siegtor gegen<br />
Huddersield town.<br />
SPANIEN<br />
Christian Lell (29, Levante): <strong>Der</strong><br />
ehemalige Münchner, Kölner und<br />
Berliner machte nach seinem Saisondebüt<br />
am Wochenende am<br />
Dienstag beim 1:1 gegen Valladolid<br />
sein zweites Spiel über 90 Minuten –<br />
die Fußverletzung scheint ausgeheilt.<br />
Zuletzt proitierte der rechtsverteidiger<br />
auch von einer Muskelverletzung<br />
des Konkurrenten Pedro<br />
lopez. <strong>Der</strong> ist nun zurück, unklar<br />
daher, wer von beiden am Sonntag<br />
in Pamplona spielt. trainer Caparros<br />
hatte lell jüngst eine positive<br />
entwicklung attestiert, nachdem<br />
der Deutsche im Sommer noch den<br />
Verein verlassen wollte: „Wenn es<br />
körperlich vorangeht, ist ein Spieler<br />
auch mental ausgeglichener.“<br />
BELGIEN<br />
Torben Joneleit (26, KRC Genk): Seit<br />
dem 27. april 2012 konnte der deutsche<br />
innenverteidiger, der beim<br />
aS Monaco ausgebildet wurde und<br />
auch deutscher U-21-nationalspieler<br />
war, nicht mehr spielen. nach<br />
der Meisterschaft 2011 zog er sich<br />
im September der neuen Saison<br />
einen Kreuzbandriss zu. Doch die<br />
anhaltenden Probleme stoppten<br />
den Comeback-Versuch im april<br />
des Vorjahres. Jetzt schöpft Joneleit<br />
nach einer erneuten operation in<br />
Monaco wieder Hofnung, dass er<br />
bei günstigem Heilungsverlauf zur<br />
rückrunde wieder spielfähig ist.<br />
Matchwinner: Nick Proschwitz<br />
traf im Ligapokal für Hull City.<br />
NIEDERLANDE<br />
Christoph Hemlein (22, NEC Nijmegen):<br />
<strong>Der</strong> frühere Stuttgarter (nur<br />
drei Bundesligaspiele/kein tor) und<br />
Hofenheimer (nur 2. Mannschaft)<br />
kommt langsam aber sicher auf<br />
touren. am Samstag schoss er beim<br />
1:1 in Den Haag per Fallrückzieher<br />
sein zweites tor in der ehrendivision,<br />
am Dienstag traf er dreifach<br />
im <strong>Pokal</strong> beim 8:0 gegen Viertligist<br />
Harkemase Boys.<br />
Foto: Getty Images
28 INTERNATIONAL<br />
Schiedlich, friedlich 1:1 endete das<br />
Topduell in Frankreich zwischen<br />
Paris St.-Germain und AS Monaco,<br />
Zlatan Ibrahimovic (31) und Radamel<br />
Falcao (27) schossen die Tore. Einen<br />
klaren Punktsieg landete der<br />
Schwede aber zwei Tage später. Ibrahimovic<br />
verlängerte vorzeitig um<br />
ein Jahr bis 2016 und verdient nun<br />
laut L’Equipe mit 15 Millionen Euro<br />
pro Jahr deutlich mehr als PSG-Kollege<br />
Edinson Cavani und Falcao,<br />
die auf je zehn Millionen kommen<br />
sollen. In Europa muss sich „Ibra“<br />
aber wohl mit Platz 3 begnügen.<br />
Cristiano Ronaldo (28) soll nach seiner<br />
Verlängerung bei Real bis 2018 rund<br />
18 Millionen Euro jährlich kassieren,<br />
eine Million weniger bringt<br />
Lionel Messi (26) dessen neuer<br />
Fünfjahresvertrag bei Barca.<br />
2<br />
Wutschnaubend war Paolo di Canio<br />
(45) vorigen Sonntag Richtung<br />
Fans des FC Sunderland marschiert.<br />
Die Anhänger hatten sein Team<br />
nach dem 0:3 bei West Brom mit<br />
hämischen Gesängen verabschiedet.<br />
Stunden später war auch für<br />
den Italiener Schluss. Auslöser für<br />
den Rauswurf nach nur einem halben<br />
Jahr war dabei nicht allein die<br />
sportliche Misere mit nur zwei Siegen<br />
aus zwölf Spielen, sondern eine<br />
Revolte mehrerer Prois gegen den<br />
Trainer. Di Canio, einst als Spieler<br />
bei Lazio Rom mit dem faschistischen<br />
Gruß ausfällig geworden, war<br />
mehrfach wegen seines herrischen<br />
Führungsstils in die Schlagzeilen<br />
geraten. Unter anderem waren<br />
Handys im Trainingszentrum verboten,<br />
genauso wie Eiswürfel in Getränken.<br />
Als Nachfolger ist Gustavo<br />
Poyet (45) im Gespräch.<br />
KULISSE<br />
INTERNATIONAL<br />
NOTIERT VON MARTIN GRUENER<br />
Beim FC Fulham trennt man sich<br />
nicht von einem Trainer, sondern<br />
vom „King of Pop“. Zwei Jahre<br />
stand eine Statue des 2009 verstorbenen<br />
Michael Jackson (50) vor<br />
der Hammersmith-Tribüne, am<br />
Mittwoch wurde sie vom Sockel<br />
entfernt, angeblich wegen der<br />
Umbau-Maßnahmen im Craven<br />
„Es war wohl an der Zeit<br />
für eine Veränderung.“<br />
RONALDINHO (33), jetzt bei<br />
Atletico Mineiro, ließ sich<br />
seine zuvor so markanten<br />
Schneidezähne von einem<br />
Chirurgen kürzen.<br />
Cottage. Das künstlerisch eher<br />
fragwürdige Denkmal mit Jackson<br />
in Glitzerjacke soll nun an<br />
Mohammed Al-Fayed überreicht<br />
werden. <strong>Der</strong> Ägypter hatte Fulham<br />
im Juli an den aus Pakistan<br />
stammenden US-Amerikaner<br />
Shahid Khan verkauft. Jackson<br />
war 1999 bei einem Spiel des<br />
Klubs, seitdem betonte Al-Fayed<br />
stets, er sei Fan der „Cottagers“.<br />
ENGLAND: Mini-Mourinho trift „Mou“<br />
Neue Hoffnung für Holtby?<br />
1Fast kommt es einem so vor, als<br />
sei es in einem anderem Leben<br />
gewesen. Dabei ist es gerade mal<br />
etwas über zwei Jahre her, dass André<br />
Villas-Boas als frischgebackener<br />
Europa-League-Sieger (mit Porto)<br />
für 15 Millionen Euro als Trainer<br />
des FC Chelsea verplichtet wurde.<br />
Als „Mini-Mourinho“ wurde er in<br />
London vor seiner ersten Einheit<br />
gefeiert. Er blieb nicht einmal eine<br />
Saison bei den „Blues“, weil er mehr<br />
Fehler in puncto Taktik und Personal<br />
machte, als man sich vorstellen<br />
konnte. Doch in Tottenham macht<br />
er seit 2012 einen reiferen, gefestigteren<br />
Eindruck. Und: Ins <strong>Der</strong>by gegen<br />
Chelsea am Samstag geht er als<br />
Tabellenzweiter und trift dort eben<br />
erstmals in der Premier League den<br />
echten Mourinho, „Mou“ eben, der<br />
seinerseits mit Startschwierigkeiten<br />
bei seiner Rückkehr nach London<br />
zu kämpfen hat.<br />
Für beide ist dieses Match ein<br />
echter Härtetest, nur der Sieger<br />
bleibt oben dran. Legt man die<br />
jüngsten Eindrücke aus den Ligapokalmatches<br />
vom Dienstag als<br />
Maßstab an, könnten die Spurs an<br />
der White Hart Lane die besseren<br />
Karten besitzen. Während Chelsea<br />
beim Drittligisten Swindon Town<br />
unterkühlt ein unspektakuläres 2:0<br />
erspielte, gewann Tottenham immerhin<br />
4:0 beim Ligarivalen Aston<br />
Villa. Dreifacher Vorlagengeber: der<br />
Ex-Schalker Lewis Holtby.<br />
<strong>Der</strong> deutsche Mittelfeldspieler<br />
war in der Premier League in dieser<br />
Saison bisher an den ersten fünf<br />
Spieltagen insgesamt erst 20 Minuten<br />
am Ball, muss im neuen Starensemble<br />
von Tottenham arg um<br />
seinen Platz kämpfen. Dass Holtby<br />
bisher nur in der Europa League in<br />
der Startelf gestanden hatte, belegt,<br />
dass der Kader in der Tiefe stärker<br />
ist als im Vorjahr. Auch ein Jermain<br />
Defoe ist längst nicht mehr erste<br />
Wahl, erzielte aber zwei Trefer.<br />
Beide machen sich Hofnungen auf<br />
mehr Einsätze und letztlich sogar<br />
die WM-Teilnahme, doch gerade<br />
Holtby (letztes A-Länderspiel am<br />
14. November 2012 beim 0:0 in den<br />
Niederlanden) dürfte es da bei der<br />
Konkurrenz schwerer haben als Defoe<br />
mit Blick auf Englands Kader.<br />
Hatten Holtby und Defoe sich<br />
mehr bei den Spurs erhoft, so<br />
galt dies vor der Saison auch für<br />
Schwarzer von Osieck für<br />
Länderspiele gestrichen.<br />
Juan Mata bei Chelsea. Unter José<br />
Mourinho hat er seinen Status eingebüßt,<br />
der Portugiese warf dem<br />
Spanier zuletzt mangelnde Defensivarbeit<br />
vor. In Swindon nun<br />
iel der Regisseur ofensiv positiv<br />
auf, aber auch als Kämpfer in der<br />
Rückwärtsbewegung – die Botschaft<br />
scheint bei ihm angekommen.<br />
Chelseas Tor hütete übrigens<br />
erstmals in einem Plichtspiel der<br />
Ex-Lauterer und -Dresdner Mark<br />
Schwarzer. An Petr Cech scheint<br />
der Australier aber nicht vorbeizukommen,<br />
auch wenn der zuletzt<br />
schwächelte. Schwarzers Wechsel<br />
von Fulham zu Chelsea könnte ihn<br />
seinen WM-Platz kosten – aus dem<br />
24-Mann-Kader für die Länderspiele<br />
im Oktober hat Nationalcoach<br />
Holger Osieck ihn bereits gestrichen.<br />
KEIR RADNEDGE<br />
NEWS<br />
Mesut Özils (24) Vater und Berater<br />
Mustafa (48) hat gegen einen<br />
Spielervermittler, der seine Unterschrift<br />
fälschte, um im August<br />
seinen Sohn (wechselte von Real<br />
Madrid zu Arsenal) Manchester<br />
United anzubieten, Anzeige wegen<br />
Urkundenfälschung erstattet.<br />
Reiner Maurer (53), im November<br />
2012 bei 1860 München entlassen,<br />
ist neuer Trainer von Skoda<br />
Xanthi – nach OFI Kreta, AS<br />
Rhodos und AO Kavala ist es seine<br />
vierte Station in Griechenland.<br />
Gennaro Gattuso (35), 2006 Weltmeister,<br />
ist nach nur drei Monaten<br />
als Trainer bei Erstliga-Absteiger<br />
US Palermo geschasst worden.<br />
Javier Clemente (63), vormals Cheftrainer<br />
der spanischen Nationalmannschaft<br />
und zuletzt bis Juni<br />
2012 bei Sporting Gijon, betreut ab<br />
sofort die Auswahl Libyens.<br />
Noel King (57) übernimmt in Irland,<br />
nächster DFB-Gegner in der WM-<br />
Quali am 11. Oktober in Köln, interimsmäßig<br />
das Traineramt von<br />
Giovanni Trapattoni (74).<br />
Theo Walcott (24/Arsenal) fällt nach<br />
einer unkomplizierten Unterleibs-<br />
OP mehrere Wochen aus.<br />
Happy Holtby: <strong>Der</strong> deutsche Mittelfeldspieler bereitete am Dienstag drei<br />
Tore der Spurs im Ligacup vor. Hier freut er sich mit Kane und Paulinho.<br />
Foto: imago/BPI
kicker, 26. September 2013 29<br />
Basels Kapitän<br />
MARCO STRELLER (32)<br />
über Chelsea und<br />
den nächsten<br />
Gegner in der<br />
Königsklasse.<br />
„Es wird nicht einfach<br />
für Schalke“<br />
In der Champions League sorgte der FCB mit dem<br />
2:1-Triumph bei Chelsea für eine Sensation. Fegen Sie<br />
in der kommenden Woche auch Schalke aus dem Joggeli,<br />
Herr Streller? Schwer zu sagen. Wir müssen<br />
demütig bleiben, müssen wissen, wo wir<br />
herkommen. Es wurde von einer Blamage<br />
für Chelsea gesprochen, aber<br />
wir haben schon ManUnited ausgeschaltet<br />
und Tottenham. Im<br />
Vorjahr waren wir im Halbfinale<br />
der Europa League, vorletztes<br />
Jahr im Achtelfinale<br />
der Champions League. Ich<br />
glaube nicht, dass man von<br />
einer Blamage für Chelsea<br />
sprechen kann. Wir können<br />
sehr gut mit der Außenseiterrolle<br />
umgehen. Ich sage<br />
nur: Es wird nicht einfach<br />
für Schalke bei uns.<br />
War Ihr Treffer an der Stamford<br />
Bridge eines Ihrer wichtigsten<br />
Tore überhaupt? Ja, auch weil<br />
dem Treffer mehr Beachtung<br />
geschenkt wurde als<br />
anderen Toren. Es zählt<br />
sicher zu den wichtigsten<br />
Toren, die ich gemacht<br />
habe. Das ging<br />
um die Welt. Zudem<br />
ist es immer schön,<br />
wenn man gegen Cech,<br />
einen der weltbesten<br />
Torhüter, trifft.<br />
Basel erlebt in jeder Saison<br />
einen personellen<br />
Aderlass. Wir erklären Sie<br />
es, dass der Klub dennoch<br />
so erfolgreich ist?<br />
Richtig,<br />
jedes Jahr werden uns<br />
gute Spieler weggekauft.<br />
Sehr gute, wichtige Spieler.<br />
Wir müssen uns immer wieder<br />
neu formieren. Aber das<br />
macht auch den Reiz aus. Es<br />
tut immer gut, dass wir fri-<br />
sches Blut kriegen.<br />
Sie sind Kapitän einer multinationalen<br />
Truppe. Müssen Sie als<br />
Ur-Basler viel Integrationsarbeit<br />
leisten? Ja schon . Wir betreiben<br />
die Integration mit viel<br />
Menschlichkeit. Wir versuchen<br />
„Wir holen Jungs,<br />
die anständig sind.“<br />
das auf eine herzliche Art zu<br />
machen. Ich leiste dazu auch<br />
meinen Beitrag.<br />
Wie bekommt man Afrikaner,<br />
Südamerikaner,<br />
Asiaten und Europäer<br />
unter einen Hut? Wir<br />
Fußballer sprechen<br />
alle die gleiche Sprache.<br />
Man muss sich kennenlernen und finden.<br />
Aber die Verantwortlichen beim FCB schauen<br />
nicht nur auf den Fußballer, sondern achten auch<br />
auf das Zwischenmenschliche. Wir holen Jungs,<br />
die anständig sind, willig und die Respekt haben.<br />
Sie holten in Ihrer Laufbahn einen Titel mit dem VfB<br />
Stuttgart und sechs mit Basel. Wie viele sollen es noch<br />
werden? Och, ich habe noch bis 2015 einen Vertrag,<br />
da würde ich gerne noch zwei Titel mitnehmen.<br />
Wenn möglich. Vielleicht hänge ich dann<br />
noch ein Jahr dran. Für Titel spielt man Fußball.<br />
Wie steckt ein 32-jähriger Angreifer die Doppelbelastung<br />
von Meisterschaft und Champions League weg? Ich mag<br />
diese Doppelbelastung. Wenn’s läuft, ist man<br />
frei im Kopf, dann spürt man den Körper nicht<br />
so. Wichtig ist für mich auch, dass es sich mit der<br />
Nati erledigt hat. Da bleibt Zeit. Man kann sich<br />
um die Familie kümmern, man kann sich erholen.<br />
Mental runterfahren. Das tut mir schon gut.<br />
Bedauern Sie eigentlich manchmal, dass Sie schon vor<br />
über zwei Jahren Ihren Rücktritt aus der Nati bekannt<br />
gaben? Nein, keine Sekunde. Auch wenn ich tolle<br />
Erlebnisse hatte und sehr stolz bin, für die<br />
Schweiz gespielt zu haben. Und ich bin noch<br />
immer ein Anhänger dieser Mannschaft.<br />
Schalke besiegte Steaua Bukarest, Sie gewannen bei<br />
Chelsea. Hat der Sieger am kommenden Dienstag schon<br />
eine gute Ausgangsposition? Das schwierigste Spiel<br />
haben wir schon hinter uns. Wenn wir Schalke<br />
schlagen, dann sieht’s sehr, sehr gut aus. Danach<br />
kommen die zwei Spiele gegen Steaua. Wer am<br />
Dienstag mit sechs Punkten dasteht, hat schon<br />
einen großen Schritt in die richtige Richtung<br />
gemacht. INTERVIEW: H. HASSELBRUCH<br />
FRANKREICH: Dortmunds Gegner Marseille beendet seine Minikrise<br />
Imbula eine der neuen Entdeckungen<br />
1Die Minikrise bei Marseille<br />
scheint beendet. Nach zuletzt nur<br />
zwei Punkten aus drei Meisterschaftsspielen<br />
besiegte Dortmunds<br />
nächster Champions-League-Gegner<br />
im Topspiel der Ligue 1 den AS<br />
St. Etienne mit 2:1 Toren. „Von<br />
einer Krise“, schmunzelte Nationalspieler<br />
Mathieu Valbuena,<br />
„habe ich nichts gesehen.“<br />
Mit 14 Punkten nach sieben<br />
Spielen liegt Olympique jedenfalls<br />
im Soll, schließlich hat Coach<br />
Elie Baup (58) einen Platz unter den<br />
ersten drei proklamiert. Das zuletzt<br />
aufkommende Tief mit zwei Heimniederlagen<br />
gegen Monaco (1:2)<br />
und in der „Königsklasse“ gegen<br />
den FC Arsenal (1:2) gehört jedenfalls<br />
erst mal der Vergangenheit an.<br />
Beim Sieg über St. Etienne fiel<br />
auch das Fehlen von Stoßstürmer<br />
André-Pierre Gignac (27, Zehenverletzung)<br />
kaum ins Gewicht, weil<br />
dem Ex-Torschützenkönig (2009)<br />
speziell in internationalen Spielen<br />
doch das Durchsetzungsvermögen<br />
und die Klasse abgehen.<br />
Sein Ersatz, der Ghanaer<br />
Jordan Ayew (22), zeigte sich<br />
immerhin kampfstark, aber<br />
weniger torgefährlich.<br />
Für die Treffer gegen St. Etienne<br />
sorgten Linksverteidiger Benjamin<br />
Mendy (19) und Gianelli Imbula.<br />
<strong>Der</strong> 21-jährige Neuzugang von<br />
Guingamp ist im Mittelfeld eine der<br />
Saison-Entdeckungen. „Ich fühle<br />
mich immer besser integriert“, frohlockte<br />
der U-21-Nationalspieler.<br />
<strong>Der</strong> lauf- und spielstarke Imbula<br />
gehört schon zu den Leistungsträgern<br />
von Olympique wie die offensiven<br />
Mittelfeldspieler André Ayew<br />
(23) und Mathieu Valbuena (28).<br />
In der Defensive hat sich Abwehrchef<br />
Nicolas Nkoulou (23) wieder<br />
gesteigert, während Keeper Steve<br />
Mandanda (28) ohnehin der beständigste<br />
Akteur der Marseillais<br />
ist. „Er hat den entscheidenden Einfluss<br />
auf die Mannschaft“, weiß Trainer<br />
Baup. Ob aber der Aufwärtstrend<br />
bei Olympique schon für<br />
ein Bestehen in Dortmund reicht?<br />
„Wir haben viele junge Spieler mit<br />
viel Talent“, sagt Elie Baup, „aber<br />
die notwendige Erfahrung für die<br />
Champions League haben sie natürlich<br />
noch nicht.“ ELIE BARTH<br />
Fotos: GettyImages/AFP, imago/EQ Images<br />
Von Guingamp nach Marseille:<br />
Mittelfeldmann Gianelli Imbula
30 INTERNATIONAL kicker, 26. September 2013<br />
Spanien<br />
FC Barcelona - Real Sociedad 4:1<br />
UD Levante - Real Valladolid 1:1<br />
FC Malaga - UD Almeria 2:0<br />
Atletico Madrid - CA Osasuna 2:1<br />
FC Granada - FC Valencia 0:1<br />
FC Sevilla - Rayo Vallecano 4:1<br />
FC Elche - Real Madrid *<br />
Ath. Bilbao - Betis Sevilla Do., 20.00<br />
FC Getafe - Celta Vigo Do., 22.00<br />
FC Villarreal - Espanyol Do., 22.00<br />
Ergebnis vom Montag:<br />
Espanyol - Athletic Bilbao 3:2<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
Real Madrid - FC Getafe 4:1<br />
FC Valencia - FC Sevilla 3:1<br />
1. FC Barcelona (M) 6 22:5 18<br />
2. Atletico Madrid (P) 6 18:5 18<br />
3. Real Madrid 5 12:5 13<br />
4. FC Villarreal (N) 5 10:5 11<br />
5. Espanyol 5 9:5 11<br />
6. Athletic Bilbao 5 10:9 9<br />
7. FC Valencia 6 9:10 9<br />
8. FC Malaga 6 9:4 8<br />
9. UD Levante 6 5:11 7<br />
10. Celta Vigo 5 7:7 6<br />
11. Real Sociedad 6 5:7 6<br />
12. Betis Sevilla 5 5:5 5<br />
13. FC Sevilla 6 10:12 5<br />
14. FC Granada 6 3:5 5<br />
15. Real Valladolid 6 4:7 5<br />
16. FC Getafe 5 5:10 4<br />
17. FC Elche (N) 5 4:8 3<br />
18. UD Almeria (N) 6 10:15 3<br />
19. CA Osasuna 6 5:12 3<br />
20. Rayo Vallecano 6 5:20 3<br />
Sonntag, 29. September (12 Uhr):<br />
Real Valladolid - Malaga (Fr., 21.00)<br />
Valencia - Rayo Vallecano (Sa., 16.00)<br />
Almeria - FC Barcelona (Sa., 18.00)<br />
Real Sociedad - FC Sevilla (Sa., 20.00)<br />
Real Madrid - Atl. Madrid (Sa., 22.00)<br />
CA Osasuna - UD Levante<br />
Celta Vigo - FC Elche (17.00)<br />
Espanyol - FC Getafe (19.00)<br />
Betis Sevilla - FC Villarreal (21.00)<br />
FC Granada - Athl. Bilbo (Mo., 22.00)<br />
England<br />
1. FC Arsenal 5 11:6 12<br />
2. Tottenham Hotspur 5 5:1 12<br />
3. Manchester City 5 12:4 10<br />
4. FC Chelsea 5 6:2 10<br />
5. FC Liverpool 5 5:3 10<br />
6. FC Everton 5 6:4 9<br />
7. FC Southampton 5 3:2 8<br />
8. Manchester Utd. (M) 5 7:6 7<br />
9. Swansea City 5 7:7 7<br />
10. Stoke City 5 4:5 7<br />
11. Hull City (N) 5 5:7 7<br />
12. Newcastle Utd. 5 5:8 7<br />
13. Aston Villa 5 6:6 6<br />
14. West Bromwich 5 4:4 5<br />
West Ham United 5 4:4 5<br />
16. Cardiff City (N) 5 4:6 5<br />
17. Norwich City 5 3:6 4<br />
18. FC Fulham 5 3:7 4<br />
19. Crystal Palace (N) 5 4:8 3<br />
20. AFC Sunderland 5 3:11 1<br />
Samstag, 28. September (16 Uhr):<br />
Tottenham H. - FC Chelsea (13.45)<br />
FC Fulham - Cardiff City<br />
FC Southampton - Crystal Palace<br />
Aston Villa - Manchester City<br />
Manchester United - West Brom<br />
Hull City - West Ham United<br />
Swansea City - FC Arsenal (18.30)<br />
Stoke City - Norwich City (So., 14.30)<br />
Sunderland - Liverpool (So., 17.00)<br />
Everton - Newcastle (Mo., 21.00)<br />
Italien<br />
Udinese - CFC Genua 1893 1:0<br />
Die Mittwochspiele waren bei Redaktionsschluss<br />
nicht beendet.<br />
Inter Mailand - AC Florenz Do., 20.45<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
AC Mailand - SSC Neapel 1:2<br />
1. AS Rom 4 10:1 12<br />
2. SSC Neapel 4 11:3 12<br />
3. Inter Mailand 4 13:1 10<br />
4. AC Florenz 4 10:4 10<br />
5. Juventus Turin (M) 4 8:3 10<br />
6. AS Livorno (N) 4 6:3 7<br />
7. Udinese Calcio 5 7:6 7<br />
8. FC Turin 4 6:5 7<br />
9. Lazio Rom (P) 4 6:7 6<br />
10. Hellas Verona (N) 4 5:6 6<br />
11. Cagliari Calcio 4 6:7 5<br />
12. AC Mailand 4 7:7 4<br />
13. CFC Genua 1893 5 5:8 4<br />
14. AC Chievo 4 4:8 4<br />
15. Atalanta Bergamo 4 3:6 3<br />
16. FC Bologna 4 4:8 2<br />
Sampdoria Genua 4 4:8 2<br />
18. FC Parma 4 2:6 2<br />
19. Catania Calcio 4 1:7 1<br />
20. Sassuolo Calcio (N) 4 1:15 0<br />
Sonntag, 29. September (15 Uhr):<br />
Genua 1893 - SSC Neapel (Sa., 18.00)<br />
AC Mailand - Sampdoria (Sa., 20.45)<br />
FC Turin - Juventus Turin (12.30)<br />
Atalanta Bergamo - Udinese<br />
Cagliari Calcio - Inter Mailand<br />
Catania Calcio - AC Chievo<br />
Hellas Verona - AS Livorno<br />
Sassuolo Calcio - Lazio Rom<br />
AS Rom - FC Bologna (20.45)<br />
AC Florenz - FC Parma (Mo., 20.45)<br />
Portugal<br />
Ergebnis vom Montag:<br />
Pacos Ferreira - Vitoria Setubal 1:1<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
Guimaraes - Benica 0:1<br />
GD Estoril Praia - FC Porto 2:2<br />
1. FC Porto (M) 5 11:3 13<br />
2. Sporting Braga 5 8:4 12<br />
3. Sporting Lissabon 5 13:3 11<br />
4. Benica Lissabon 5 8:5 10<br />
5. GD Estoril Praia 5 10:8 8<br />
6. FC Rio Ave 5 6:3 7<br />
7. FC Gil Vicente 5 5:5 7<br />
8. Maritimo Funchal 5 7:8 7<br />
9. Nacional Funchal 5 6:7 7<br />
10. Vitoria Guimaraes (P) 5 5:6 7<br />
11. FC Arouca (N) 5 4:8 6<br />
12. SC Olhanense 5 3:6 5<br />
13. Vitoria Setubal 5 8:11 4<br />
14. Acad. Coimbra 5 3:9 4<br />
15. CF Belenenses (N) 5 5:10 3<br />
16. Pacos de Ferreira 5 2:8 1<br />
Samstag, 28. September (17 Uhr):<br />
FC Porto - Guimaraes (Fr., 21.00)<br />
Academica Coimbra - FC Arouca<br />
FC Rio Ave - Nacional Funchal<br />
Maritimo - Pacos Ferreira (17.15)<br />
SC Olhanense - Estoril Praia (19.15)<br />
Benica - Belenenses (19.30)<br />
Sporting Braga - Sporting (21.15)<br />
Vit. Setubal - Gil Vicente (Mo., 21.15)<br />
Frankreich<br />
Lille OSC - Evian TG 3:0<br />
Ol. Marseille - AS St. Etienne 2:1<br />
AC Ajaccio - Olymp. Lyon 2:1<br />
Bordeaux - Stade Reims 0:0<br />
EA Guingamp - FC Sochaux 5:1<br />
FC Nantes - OGC Nizza 2:0<br />
Toulouse FC - FC Lorient 1:0<br />
Valenciennes - Paris SG 0:1<br />
AS Monaco - SC Bastia *<br />
Montpellier - Stade Rennes Do., 21.00<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
Paris SG - AS Monaco 1:1<br />
1. Paris St. Germain (M) 7 10:4 15<br />
2. AS Monaco (N) 6 10:3 14<br />
3. Olympique Marseille 7 10:5 14<br />
4. Lille OSC 7 8:4 13<br />
5. AS St. Etienne 7 9:7 12<br />
6. Stade Rennes 6 7:4 11<br />
7. OGC Nizza 7 10:9 11<br />
8. Olympique Lyon 7 12:7 10<br />
9. FC Nantes (N) 7 8:7 10<br />
10. Stade Reims 7 5:4 10<br />
11. Toulouse FC 7 6:8 9<br />
12. EA Guingamp (N) 7 10:9 8<br />
13. SC Bastia 6 5:5 8<br />
14. Evian TG 7 9:13 8<br />
15. Montpellier HSC 6 8:10 7<br />
16. FC Lorient 7 6:9 7<br />
17. AC Ajaccio 7 5:8 6<br />
18. Girondins Bordeaux (P) 7 6:10 6<br />
19. Valenciennes FC 7 4:12 3<br />
20. FC Sochaux 7 4:14 2<br />
Samstag, 28. September (20 Uhr):<br />
FC Lorient - Ol. Marseille (14.00)<br />
Paris SG - Toulouse FC (17.00)<br />
Evian TG - Girondins Bordeaux<br />
Olympique Lyon - Lille OSC<br />
OGC Nizza - EA Guingamp<br />
AS St. Etienne - SC Bastia<br />
FC Sochaux - Valenciennes<br />
Stade Rennes - FC Nantes (So., 14.00)<br />
AC Ajaccio - Montpellier (So., 17.00)<br />
Stade Reims - AS Monaco (So., 21.00)<br />
Ukraine<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
TM Odessa - Sorja Luhansk 3:1<br />
Dynamo Kiew - Karpaty Lwiw 1:0<br />
Russland<br />
Samara - Zenit 1:4<br />
Spartak Moskau - FK Krasnodar 3:2<br />
Kuban Krasnodar - Terek Grosny 3:1<br />
ZSKA Moskau - Machatschkala 0:0<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
FK Rostow - Zenit 0:4<br />
1. Zenit St. Petersburg 10 23:8 23<br />
2. Spartak Moskau 10 20:9 23<br />
3. ZSKA Moskau (M,P) 10 12:9 21<br />
4. Lok Moskau 9 19:9 19<br />
5. FK Krasnodar 10 16:14 15<br />
6. FK Rostow 9 13:14 14<br />
7. Amkar Perm 9 10:6 13<br />
8. Dynamo Moskau 9 14:14 13<br />
9. Kuban Krasnodar 10 12:13 13<br />
10. Rubin Kasan 9 8:5 12<br />
11. Nischni Nowgorod 9 9:17 10<br />
12. Krylia Sowj. Samara 10 8:12 9<br />
13. Ural Jekaterinburg (N) 9 9:18 6<br />
14. Anschi Machatschkala 10 9:16 5<br />
15. Tom Tomsk (N) 9 8:17 4<br />
16. Terek Grosny 10 4:13 3<br />
Niederlande<br />
Samstag, 28. September (20.45 Uhr):<br />
AZ Alkmaar - PSV Eindhoven (18.45)<br />
RKC Waalwijk - Her. Almelo (18.45)<br />
FC Utrecht - Roda JC (19.45)<br />
PEC Zwolle - NAC Breda<br />
Ajax Amsterdam - Go Ahead Eagles<br />
NEC Nijmegen - V. Arnhem (So., 12.30)<br />
Heerenveen - SC Cambuur (So., 14.30)<br />
Feyenoord - Den Haag (So., 14.30)<br />
FC Twente - FC Groningen (So., 16.30)<br />
Türkei<br />
Ergebnis vom Montag:<br />
Kayserispor - Trabzonspor 0:1<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
Besiktas - Galatasaray abgebr. 1:2<br />
1. Besiktas 4 11:2 12<br />
2. Fenerbahce (P) 5 15:7 12<br />
3. Rizespor (N) 5 11:6 12<br />
Sonntag, 29. September (15 Uhr):<br />
Bursaspor - Akhisar BGS (Fr., 19.00)<br />
Galatasaray - Rizespor (Sa., 18.00)<br />
Gaziantepspor - Karabük (Sa., 18.00)<br />
Trabzonspor - Konyaspor<br />
Elazigspor - Sivasspor<br />
Genclerbirligi - Fenerbahce (18.00)<br />
Kasimpasa - Eskisehirspor (18.00)<br />
Erciyesspor - Kayserispor (Mo., 19.00)<br />
Antalyaspor - Besiktas (Mo., 19.00)<br />
Belgien<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
Standard - KSC Lokeren 2:1<br />
Zulte Waregem - Oud-Heverlee 4:2<br />
Waasland-Beveren - KRC Genk 0:0<br />
1. Standard Lüttich 8 18:3 24<br />
2. FC Brügge 8 18:6 20<br />
3. SV Zulte Waregem 8 17:13 17<br />
Griechenland<br />
Ergebnis vom Montag:<br />
Skoda Xanthi - Aris Saloniki 2:0<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
Panetolikos - Olympiakos 0:0<br />
1. Olympiakos (M, P) 5 12:1 13<br />
2. PAOK Saloniki 5 10:4 12<br />
3. Asteras Tripolis 5 9:5 9<br />
Sonntag, 29. September (17.15 Uhr):<br />
AE Veria - AE Ergotelis (Sa., 17.15)<br />
Panionios - Olympiakos (Sa., 19.30)<br />
Aris Saloniki - Panetolikos (15.00)<br />
OF Iraklion - PAOK Saloniki<br />
Apollon Smyrnis - Levadiakos<br />
PAS Ioannina - Skoda Xanthi<br />
Panathinaikos - Asteras Tripolis (19.30)<br />
AEL Kallonis - Atromitos (Mo., 18.30)<br />
Platanias - Panthrakikos (Mo., 18.30)<br />
Schweiz<br />
Sonntag, 29. September (13.45 Uhr):<br />
FC Basel - FC Sion (Sa., 19.45)<br />
Grasshoppers - St. Gallen (Sa., 19.45)<br />
FC Luzern - FC Thun<br />
FC Aarau - Lausanne<br />
Young Boys - FC Zürich (16.00)<br />
Zypern<br />
Doxa Katokopia - Ermis Aradippou 2:4<br />
Paralimni - AEL Limassol 1:3<br />
AE Kouklia - Aris Limassol 2:0<br />
Alki Larnaka - Anorthosis 0:4<br />
Ethn. Achnas - Nea Salamina 2:0<br />
Apollon - Omonia Nikosia 1:0<br />
APOEL Nikosia - AEK Larnaka 1:1<br />
1. Anorthosis Famagusta 3 10:2 9<br />
2. AEL Limassol 3 7:2 9<br />
3. Ermis Aradippou (N) 3 7:4 6<br />
4. AE Kouklia (N) 3 5:4 6<br />
5. Apollon Limassol (P) 3 3:3 6<br />
6. APOEL Nikosia (M) 3 5:3 4<br />
7. Doxa Katokopia 3 6:6 4<br />
8. AEK Larnaka 3 4:4 4<br />
9. Aris Limassol (N) 3 3:4 4<br />
10. Omonia Nikosia 3 5:4 3<br />
11. Ethnikos Achnas 3 3:4 3<br />
12. Nea Salamina 3 3:5 0<br />
13. EN Paralimni 3 1:10 -3<br />
14. Alki Larnaka 3 1:8 -6<br />
Dänemark<br />
Ergebnis vom Montag:<br />
FC Vestsjaelland - Esbjerg fB 1:3<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
FC Kopenhagen - Odense BK 2:1<br />
Österreich<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
RB Salzburg - Wolfsberger AC 2:2<br />
1. RB Salzburg 9 25:8 19<br />
2. SV Grödig (N) 9 24:19 17<br />
3. Rapid Wien 9 17:8 15<br />
Samstag, 28. September (19 Uhr):<br />
SV Ried - SV Grödig (16.30)<br />
Sturm Graz - Wacker Innsbruck<br />
Rapid Wien - Wolfsberger AC<br />
FC Admira Wacker - Austria Wien<br />
Salzburg - Wr. Neustadt (So., 16.30)<br />
Tschechien<br />
Ergebnis vom Montag:<br />
1. FK Pribram - FK Teplice 0:4<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
FK Jablonec - Slavia Prag 2:1<br />
Rumänien<br />
Ergebnisse vom Montag:<br />
Conc. Chiajna - Otelul Galati 1:1<br />
Astra Giurgiu - Ceahlaul 0:0<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
CFR Cluj - Pand. Targu Jiu 1:1<br />
1. Astra Giurgiu 7 20:6 16<br />
2. Steaua Bukarest (M) 6 16:5 16<br />
3. Petrolul Ploiesti (P) 8 10:5 16<br />
Weißrussland<br />
Meisterrunde:<br />
Torp. Schodsina - FK Homel 2:1<br />
Sch. Salihorsk - BATE Baryssau 0:3<br />
Njoman Hrodna - Dinamo Minsk 0:1<br />
1. BATE Baryssau (M) 24 50:17 54<br />
2. Schachzjor Salihorsk 24 36:16 52<br />
3. Dinamo Minsk 24 34:27 40<br />
4. FK Homel 24 27:25 34<br />
5. Torpedo Schodsina 24 28:30 31<br />
6. Njoman Hrodna 24 23:25 30<br />
Abstiegsrunde:<br />
Nawapolazk - Dinamo Brest 1:3<br />
Slawija Masyr - Dnj. Mahiljou 2:1<br />
Bel. Babrujsk - FK Minsk 3:1<br />
1. Belschyna Babrujsk 24 29:30 34<br />
2. FK Minsk 24 26:30 28<br />
3. Dinamo Brest 24 21:32 27<br />
4. Dnjapro Mahiljou (N) 24 22:31 26<br />
5. Naftan Nawapolazk (P)24 20:36 21<br />
6. Slawija Masyr 24 19:36 19<br />
Polen<br />
Pogon Szczecin - Bielsko-Biala 2:1<br />
Piast Gliwice - Lech Posen 0:2<br />
Zawisza Bydgoszcz - Zaglebie Lubin 2:0<br />
Wisla Krakau - Lechia Gdansk 3:0<br />
Slask Wroclaw - Cracovia Krakau 0:3<br />
Widzew Lodz - Ruch Chorzow 0:1<br />
Jagiellonia - Legia Warschau *<br />
Korona Kielce - Gornik Zabrze Do.<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
Legia Warschau - Gornik Zabrze 2:1<br />
1. Legia Warschau (M,P) 8 21:8 18<br />
2. Wisla Krakau 9 13:4 17<br />
3. Pogon Szczecin 9 13:11 16<br />
4. Gornik Zabrze 8 13:8 15<br />
5. Jagiellonia Bialystok 8 15:9 14<br />
6. Lechia Gdansk 9 12:10 14<br />
7. Lech Posen 9 10:10 12<br />
8. Slask Wroclaw 9 11:11 11<br />
9. Cracovia Krakau (N) 9 11:12 11<br />
10. Piast Gliwice 9 11:14 11<br />
11. Zawisza Bydgoszcz (N) 9 12:11 10<br />
12. Ruch Chorzow 9 9:16 10<br />
13. Zaglebie Lubin 9 6:9 8<br />
14. Widzew Lodz 9 8:19 8<br />
15. Podbesk. Bielsko-Biala 9 8:14 7<br />
16. Korona Kielce 8 8:15 4<br />
Kroatien<br />
Nachtrag vom Sonntag:<br />
Istra Pula - HNK Rijeka 2:3<br />
Schweden<br />
Östers IF - Kalmar FF 1:2<br />
Brommapojkarna - IF Elfsborg 1:0<br />
BK Häcken - Syrianska FC 4:0<br />
Helsingborg - Malmö FF 0:3<br />
Ergebnisse vom Wochenende:<br />
Östers IF - Halmstads BK 0:1<br />
Kalmar FF - Gele IF 0:0<br />
Mjällby AIF - IF Elfsborg 2:2<br />
Brommapojkarna - BK Häcken 1:0<br />
IFK Norrköping - Malmö FF 0:2<br />
Djurgarden - Atvidabergs FF 2:0<br />
Helsingborg - Syrianska FC 2:2<br />
IFK Göteborg - AIK Solna 3:1<br />
1. Malmö FF 25 48:26 51<br />
2. IFK Göteborg 24 41:24 47<br />
3. Helsingborgs IF (P) 25 53:30 45<br />
4. AIK Solna 24 38:26 42<br />
5. Kalmar FF 25 26:20 40<br />
6. IF Elfsborg (M) 25 43:30 38<br />
7. Mjällby AIF 24 41:38 33<br />
8. Atvidabergs FF 24 29:28 32<br />
9. IFK Norrköping 24 38:39 32<br />
10. Djurgardens IF 24 26:37 32<br />
11. BK Häcken 25 32:36 31<br />
12. Brommapojkarna (N) 25 28:43 27<br />
13. Gele IF 24 26:35 26<br />
14. Östers IF (N) 25 23:35 25<br />
15. Halmstads BK (N) 24 21:32 24<br />
16. Syrianska Södertälje 25 19:53 11<br />
Argentinien<br />
Godoy Cruz - CA Tigre 2:0<br />
Racing Club - Newell‘s 0:1<br />
Club Olimpo - Belgrano 1:1<br />
Rosario Central - Arsenal 1:1<br />
Quilmes AC - CA Lanus 0:0<br />
Colon - San Lorenzo 0:2<br />
Estudiantes - Gimnasia LP 1:1<br />
Argentinos Jrs. - Boca Juniors 0:0<br />
River Plate - All Boys 1:0<br />
Velez Sarsield - Rafaela 4:1<br />
Brasilien<br />
Fluminense - FC Coritiba 1:1<br />
EC Vitoria - Gremio 0:0<br />
Botafogo - EC Bahia 1:2<br />
Corinthians - Cruzeiro 0:0<br />
Internacional - Portuguesa SP 0:1<br />
EC Goias - FC Sao Paulo 1:0<br />
Clube Nautico - Flamengo 0:0<br />
Atl. Mineiro - Vasco da Gama 2:1<br />
Atl. Paranaense - Ponte Preta 1:0<br />
FC Santos - Criciuma 2:1<br />
1. Cruzeiro BH 23 48:19 50<br />
2. Botafogo Rio 23 36:27 42<br />
3. Atl. Paranaense (N) 23 40:28 41<br />
Weitere Tabellen inden Sie auf unserer Website unter<br />
www.kicker.de/tabellen-international
kicker, 26. September 2013 2. BundeSliga 31<br />
„<strong>Der</strong> Aufstieg ist drin“<br />
2. BUNDESLIGA<br />
Mit dem kicker immer topaktuell informiert:<br />
Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_2bl_li<br />
„löwen“-Coach<br />
FRIEDHELM FUNKEL (59)<br />
ist zuversichtlich und<br />
schwärmt von lauth.<br />
Herr Funkel, wie ist Ihre Verfassung<br />
nach dem <strong>Pokal</strong>-Aus? natürlich waren<br />
wir ein Stück weit enttäuscht.<br />
unser aufwand wurde nicht belohnt,<br />
aber wir können vom einsatz,<br />
von der laufbereitschaft her<br />
zufrieden sein.<br />
Müssen sich die „löwen“-Fans in den<br />
nächsten Wochen an den Defensiv-Stil<br />
aus dem <strong>Pokal</strong>spiel gewöhnen? dass<br />
wir gegen Borussia defensiver<br />
stehen als in der 2. liga liegt doch<br />
auf der Hand. im liga-alltag<br />
werden wir viel ofensiver agieren.<br />
aber einsatz, leidenschaft<br />
gehören zu einem Fußballspiel<br />
und dafür stehe ich auch. unsere<br />
aufgabe ist es nun, in den nächsten<br />
Wochen ähnlich kompakt zu<br />
stehen, aber nicht so tief.<br />
Welchen Eindruck haben Sie von Ihrer<br />
Mannschaft nach drei Wochen?<br />
das gefühl ist gut. die Spieler<br />
sind sehr willig. aber was ich den<br />
Jungs immer wieder mitteile, ist,<br />
dass wir Konstanz brauchen,<br />
dass wir nicht nachlassen dürfen.<br />
denn das fehlte den Sechzigern<br />
in den letzten Jahren. Sie<br />
waren immer dran, aber wenn es<br />
entscheidend wurde, iel man zurück.<br />
das wollen wir unter allen<br />
umständen verhindern. doch ich<br />
brauche Spieler, die mitziehen.<br />
An wen denken Sie da? lauth, Bülow,<br />
Vallori, Stahl, Kiraly sollen<br />
köln: Torwart Horn freut sich über mehr Möglichkeiten und will etwas gutmachen<br />
Helmes und Halfar rotieren wieder ins Team<br />
1es gibt Spiele, die vergisst<br />
man nicht. das geht<br />
Timo Horn ebenso wie<br />
Millionen anderer Menschen,<br />
denen der Fußball<br />
etwas bedeutet. und deshalb<br />
dachte der Kölner<br />
Torhüter nach dem Schlusspif<br />
des <strong>Pokal</strong>spiels in Mainz (1:0)<br />
trotz aller Freude gleich an den<br />
Freitag und gab die Parole aus:<br />
„in aalen haben wir etwas gutzumachen!“<br />
es war der 12. Spieltag der vergangenen<br />
Saison, der FC musste<br />
Mit Defensivtaktik gegen Dortmund fast zum Erfolg: 1860-Trainer<br />
Friedhelm Funkel, der nun in der Liga einen anderen Stil verlangt.<br />
Verantwortung übernehmen. das<br />
sind die, die die anderen mitreißen<br />
müssen.<br />
Haben Sie den konlikt zwischen Ihrem<br />
Vorgänger und lauth nachvollziehen<br />
können? Jeder Trainer hat seine<br />
Vorstellungen. aber für mich war<br />
von anfang an klar, dass lauth<br />
ein ganz wichtiger Spieler ist. ich<br />
habe immer gehörigen Respekt<br />
gehabt, wenn ich als Trainer auf<br />
ihn traf. er hat ein Riesenpotenzial.<br />
das muss man wieder voll<br />
zum Vorschein bringen, indem<br />
man hinter ihm steht, ihm lust<br />
nach einem gewonnenen<br />
<strong>Pokal</strong>spiel (im elfmeterschießen<br />
gegen Worms)<br />
in aalen ran, ein ungemütlicher<br />
Sonntag war<br />
jener 4. november 2012,<br />
negativ gekrönt durch eine<br />
0:2-Pleite .<br />
Seitdem freilich ist einiges<br />
passiert beim 1. FC Köln: ein neuer<br />
Trainer, ein neuer geschäftsführer,<br />
ein neuer Sportdirektor,<br />
ein besserer Kader und insgesamt<br />
ein ganz neues gefühl rund<br />
um diesen Verein, in dem noch<br />
auf Fußball macht. er ist ein richtig<br />
geiler Spieler. ich vertraue ihm<br />
und er wird das zurückzahlen.<br />
Wie sieht es mit dem Aufstieg aus?<br />
der aufstieg ist mit dieser Mannschaft<br />
drin. Wir werden versuchen<br />
bis zum ende oben dabei<br />
zu bleiben und schauen, dass es<br />
am ende langt.<br />
Am Sonntag in kaiserslautern wird es<br />
sehr schwer. Wir haben ein Hammer-Programm<br />
mit Spielen dort,<br />
danach gegen Cottbus, in Köln<br />
und Karlsruhe. doch die Mannschaft<br />
wirkt gefestigt – und sie<br />
vor nicht allzu langer Zeit das<br />
Chaos regierte.<br />
„Wir sind besser aufgestellt“,<br />
sagt Horn und belegt dies so:<br />
„Man muss nur mal überlegen,<br />
dass in Mainz ein Patrick Helmes<br />
auf der Bank saß.“<br />
in aalen wird Helmes wieder<br />
von Beginn an spielen, ebenso<br />
Mittelfeldspieler daniel Halfar<br />
(25, Foto), dem Peter Stöger eine<br />
Pause gönnte. des Trainers Credo:<br />
„Wir müssen versuchen, die<br />
Spieler über einen so langen Zeitraum<br />
wie möglich it zu haben.<br />
Foto: imago/Simon<br />
muss gefestigt aus den vier Spielen<br />
herausgehen. dann wären<br />
wir einen großen Schritt weiter.<br />
<strong>Der</strong> Druck ist stets enorm in München.<br />
Wie gehen Sie damit um? ich bin<br />
vielleicht gelassener und kann<br />
mit diesem druck besser umgehen<br />
als manch Jüngerer. Mit 43,<br />
44 konnte ich auch noch nicht so<br />
gut damit umgehen. ich sehe das<br />
als tolle aufgabe, hier in München<br />
die Sehnsucht aller Fans zu<br />
erfüllen und aufzusteigen.<br />
Sie sind einst mit 37 Jahren in der<br />
1. liga Trainer geworden. Müssen Sie<br />
manchmal schmunzeln, wie Sie heute<br />
als 59-Jähriger in mancher Schublade<br />
feststecken? damit gehe ich ganz<br />
gelassen um. ich weiß, wie ich<br />
arbeite, wie ich mit den Jungs<br />
umzugehen habe, die ja deutlich<br />
jünger sind. ich bin jung geblieben.<br />
das merken die Spieler.<br />
ich habe nix dagegen, wenn die<br />
Jungs mal telefonieren oder mit<br />
Kopfhörern durch die gegend<br />
laufen. das gehört heute dazu.<br />
da bin ich liberal. das merken<br />
die Jungs und das ist für mich<br />
wichtig und nicht, ob da steht<br />
’Trainer alter Schule’.<br />
Das heißt, die Jungs dürfen auch mal<br />
Cola trinken und Pommes essen? natürlich.<br />
Sie dürfen auch nächste<br />
Woche auf dem Oktoberfest mal<br />
ein oder zwei Bierchen trinken.<br />
das gehört dazu. ich kann doch<br />
nicht sagen, die Jungs vertragen<br />
keinen alkohol, wenn erst fünf<br />
Tage später ein Spiel ist. Sollen sie<br />
nur Schorle und Fanta trinken?<br />
dann brauchen wir auch nicht<br />
aufs Oktoberfest. INTERVIEW:<br />
MOUNIR ZITOUNI<br />
das erfreuliche ist, dass der Kreis<br />
der Spieler, die sich aufdrängen,<br />
immer größer wird.“<br />
der Wiener genoss den Sieg<br />
in Mainz („Wir haben fast alles<br />
richtig gemacht!“), warnte<br />
aber direkt: „es ist eng in der<br />
liga. Wenn wir nur ein bisschen<br />
nachlassen, dann reicht es nicht.<br />
das muss uns bewusst werden,<br />
dann erleben wir einen schönen<br />
Herbst.“ auf jeden Fall einen viel<br />
schöneren als 2012 – damals, als<br />
beileibe nicht nur in aalen alles<br />
schiefging. FRANK LUßEM
32 2. BUNDESLIGA<br />
LAUTERN: Abwehrmann erlebt Wellenbad<br />
Heintz bleibt vorerst<br />
nur die Ersatzbank<br />
1Auch in seinem Heimdebüt setzte<br />
Kosta Runjaic auf seine beiden<br />
erfahrensten Innenverteidiger.<br />
Nach ihren starken Leistungen in<br />
Köln (0:0) schenkte der neue Trainer<br />
beim 3:1-Triumph im DFB-<br />
<strong>Pokal</strong> über Hertha BSC erneut<br />
dem wieder genesenen Marc<br />
Torrejon und Jan Simunek das<br />
Vertrauen. Somit blieb einem<br />
wieder nur ein Platz auf der Bank,<br />
der sich zuletzt zurück in der ersten<br />
Elf wähnte: Dominique Heintz.<br />
Das 20-jährige Talent war in der<br />
Hinrunde der vergangenen Spielzeit<br />
der Senkrechtstarter schlechthin<br />
beim FCK gewesen. Ab dem vierten<br />
Spieltag spielte er stolze 21-mal<br />
in Folge über 90 Minuten und bildete<br />
mit Torrejon eines der besten<br />
Innenverteidigerduos der Liga. In<br />
der kicker-Winterrangliste belegte<br />
Heintz auf seiner Position Rang 5<br />
in der Kategorie „Herausragend“.<br />
Seitdem beobachten ihn immer<br />
wieder Scouts von Leverkusen.<br />
In der Rückrunde setzte<br />
es dann jedoch den ersten<br />
Dämpfer. Trainer Franco Foda<br />
sah den DFB-Juniorennationalspieler<br />
(zehn U-9-Einsätze, zwei<br />
Tore; sechs U-18-Spiele) „mental<br />
und physisch in einem Loch“ und<br />
verordnete ihm eine Schafenspause.<br />
Bei fünf der letzten zehn Spiele<br />
saß Heintz auf der Bank, bei zweien<br />
wurde er nur eingewechselt. Im<br />
Nachhinein hatte der Youngster<br />
<strong>Der</strong>zeit außen vor: Lauterns Dominique Heintz kann sich mit seiner<br />
momentanen Reservistenrolle wohl nur schwerlich anfreunden.<br />
kein Verständnis dafür, bei Foda<br />
plötzlich außen vor zu sein.<br />
Im Hinspiel der Relegation durfte<br />
er zwar wieder ran, nach einer<br />
schwachen Vorstellung (kicker-Note<br />
5) wurde er für das Rückspiel jedoch<br />
nicht mehr berücksichtigt. In<br />
der aktuellen Saison geht das Wellenbad<br />
für Heintz weiter. Zunächst<br />
war er drei Spiele hintereinander<br />
Zuschauer, bevor er viermal in Serie<br />
randurfte. Beim neuen Coach<br />
scheint ihm nun weiterhin nur der<br />
undankbare Platz auf der Bank beschieden<br />
zu sein. Das Duo Torrejon/Simunek<br />
überzeugte auch gegen<br />
Hertha – kein Grund also zum<br />
Wechseln. CARSTEN SCHRÖTER<br />
Foto: Kunz<br />
INGOLSTADT: Kampf gegen die Horrorbilanz<br />
Jackwerths Forderung<br />
Erhöht den Druck auf Kurz:<br />
Ingolstadts Boss Peter Jackwerth.<br />
1Trotz des 2:0 im <strong>Pokal</strong> beim<br />
FSV Frankfurt bleibt eine Frage in<br />
Ingolstadt bestehen: Was steckt<br />
tatsächlich in diesem Team? „<strong>Der</strong><br />
<strong>Pokal</strong> kann nur der Anfang sein.<br />
Wir waren keine Einheit bisher, das<br />
muss sich ändern, damit wir in der<br />
Liga punkten“, fordert Regisseur Tamas<br />
Hajnal. Vier Punkte aus acht<br />
Spielen sind für Trainer Marco Kurz<br />
eine desaströse Bilanz – die Partie<br />
gegen den FC St. Pauli erhält<br />
deshalb besondere Bedeutung.<br />
Kurz schafte es bislang nicht,<br />
das Potenzial der Mannschaft so<br />
herauszukitzeln, dass diese auf einem<br />
konstanten Niveau agiert. „<strong>Der</strong><br />
Fokus liegt ganz klar auf dem Spiel<br />
gegen Pauli. Wir sind Tabellenletzter,<br />
es muss sich was ändern“, sagt<br />
Vereinsboss Peter Jackwerth und<br />
setzt Kurz damit unter Druck. „Es<br />
wird eng, wenn wir nicht punkten.<br />
Ich kenne keinen Trainer, der im<br />
Training schlechte Arbeit macht.<br />
Aber wichtig ist, den Draht zur<br />
Mannschaft zu inden und das aus<br />
ihr herauszukitzeln, was drinsteckt.“<br />
Kurz selbst setzte bisher auf<br />
Harmonie, verzieh seinen Spielern<br />
viele Fehler. Bisher zahlten seine<br />
Jungs das nicht zurück, verloren<br />
beim geringsten Widerstand den<br />
Faden – ein Rückstand war bislang<br />
praktisch gleichbedeutend mit einer<br />
Pleite. Einzige Ausnahme war<br />
der 3:2-Sieg gegen Bielefeld, als die<br />
Oberbayern die Partie zweimal umbiegen<br />
konnten. Spielerische Qualität<br />
ist vorhanden, aber Kämpfer<br />
sind Mangelware. Kapitän Christian<br />
Eigler versuchte seine Kollegen zuletzt<br />
mit einer Wutrede aufzurütteln.<br />
Doch kämpft der 29-Jährige<br />
mit seiner eigenen Form und ist<br />
daher ebenfalls Zielscheibe der Kritiker.<br />
Und eines ist allen „Schanzern“<br />
klar: Das Einzige, was diese<br />
verstummen lassen, sind weitere<br />
Erfolge. GOTTFRIED STERNER<br />
Foto: imago/M.I.S<br />
COTTBUS<br />
Bommers Sorge: „Was<br />
ist mit Almer los?“<br />
1Robert Almer<br />
(Foto) war der erste,<br />
der nach 120 erfolglosen<br />
<strong>Pokal</strong>minuten<br />
im Bus hockte.<br />
Nicht ansprechbar<br />
und total in sich gekehrt. <strong>Der</strong> österreichische<br />
Nationalkeeper hatte<br />
das <strong>Pokal</strong>-Aus in Hofenheim mit<br />
seinem Patzer vor dem 0:1 eingeleitet.<br />
Schon in Aue hatte er danebengegrifen,<br />
in Karlsruhe wirkte er unsicher,<br />
gegen Köln half er bei zwei<br />
Gegentoren mit. „Das Köln-Spiel<br />
wollte ich nicht überbewerten, ich<br />
habe kein großes Problem gesehen“,<br />
sagt der Coach, „aber jetzt muss ich<br />
eingreifen. Ich möchte wissen, was<br />
mit ihm los ist.“ Durch Gespräche<br />
mit Torwarttrainer Ronny Zeiß und<br />
Almer erwartet er sich eine Antwort,<br />
„warum Almer nach richtig souveränem<br />
Start und gutem Länderspiel<br />
kein Selbstvertrauen ausstrahlt“.<br />
Gegen Bielefeld befürchtet Bommer<br />
ein schwieriges Spiel, auch weil<br />
die Mannschaft gegen Köln einen<br />
Knacks bekommen habe und „nicht<br />
so stabil ist“, wie Marc Andre Kruska<br />
zugibt. Trotz Tabellenplatz 16<br />
müsse sich Bommer um seinen Job<br />
jedoch keine Sorgen machen, „das<br />
hat mir Präsident Ulrich Lepsch in<br />
einem Telefonat am Dienstag versichert“.<br />
UWE RÖSER<br />
PADERBORN<br />
Talent Wurtz und<br />
der richtige Zeitpunkt<br />
1Erst am letzten<br />
Tag der Transferperiode<br />
ist Johannes<br />
Wurtz (Foto) von<br />
Werder Bremen<br />
(zwei Erstligaeinsätze,<br />
ein Assist) an den SCP ausgeliehen<br />
worden. Gut drei Wochen später<br />
darf sich der 21-Jährige bereits<br />
als Stammspieler fühlen. „Ich bin zu<br />
einem günstigen Zeitpunkt gewechselt.<br />
In der Länderspielpause habe<br />
ich in zwei Testspielen für meinen<br />
neuen Verein gleich getrofen“, sagt<br />
der Angreifer, der auch in der 2. Liga<br />
gegen Karlsruhe (1:0) und in Dresden<br />
(2:2) jeweils durchspielte.<br />
Jüngst beim 2:2 gegen Dynamo<br />
Dresden gelang Wurtz gar sein erstes<br />
Zweitligator. „Ich habe mich gut<br />
eingeführt“, gab der Ofensivmann<br />
anschließend selbstbewusst zu Protokoll.<br />
Wesentlich schlechter lief es<br />
für den gebürtigen Saarländer am<br />
gestrigen Mittwoch beim <strong>Pokal</strong>-Aus<br />
(1:2) gegen seinen Ex-Klub Saarbrücken.<br />
So sehr er bemüht war, so wenig<br />
gelang ihm am gestrigen Abend.<br />
Abgehakt, am Samstag wird<br />
Trainer Breitenreiter das Talent<br />
im Heimspiel gegen Union in die<br />
Startelf beordern – und zwar als<br />
hängende Spitze. In dieser Rolle<br />
fühlt sich die Bremer Leihgabe am<br />
wohlsten. JOCHEM SCHULZE
kicker, 26. September 2013 33<br />
<strong>Der</strong> Windhund lernt das Beißen<br />
Frankfurts MATHEW LECKIE (22) ist der notenbeste Feldspieler der 2. Liga und erzielte bereits so<br />
viele Tore wie in der vergangenen Saison. Damit steigen auch die Chancen auf ein WM-Ticket.<br />
Foto: imago/Eibner<br />
Wenn Mathew Leckie zum Sprint ansetzt, ist<br />
er mit fairen Mitteln kaum zu stoppen. Wie<br />
ein Windhund lässt er seine verdutzten<br />
Gegenspieler stehen und rast aufs Tor zu. Die<br />
Gegner zittern in diesen brenzligen Situationen.<br />
Die eigenen Fans und Mitspieler allerdings auch.<br />
Etliche Großchancen ließ der Australier seit<br />
seiner Vertragsunterschrift in Frankfurt im Sommer<br />
2012 wegen mangelnder Schuss-Präzision<br />
ungenutzt. Hinzu kommen viele einfache Abspielfehler,<br />
die vielversprechende Angriffe vorzeitig<br />
beendeten. Das ist die eine Seite.<br />
Die andere zeigte Leckie am vergangenen<br />
Sonntag beim 4:1-Sieg gegen Ingolstadt: zwei<br />
Tore, ein Assist, kicker-Note 1. Schoss der 1,81<br />
Meter große Offensivspieler 2012/13 in 28 Einsätzen<br />
nur vier Tore (fünf Assists), erreichte<br />
er diese Anzahl nun schon am 8. Spieltag<br />
(drei Vorlagen). Hinzu kommen zwei Treffer<br />
in der ersten <strong>Pokal</strong>runde (3:1 bei Optik<br />
Rathenow). <strong>Der</strong> Windhund lernt das Beißen.<br />
Ein Grund ist die alte, neue Rolle im<br />
Sturmzentrum, wo ihn Trainer Benno Möhlmann<br />
in dieser Saison einsetzt. In der vergangenen<br />
Spielzeit stürmte Leckie überwiegend<br />
über links. „Damals ist er im Zentrum nicht so<br />
gut ins Spiel reingekommen“, erklärt Möhlmann<br />
und stellt zufrieden fest: „Die Arbeit auf der<br />
linken Seite, das disziplinierte Umschalten, hat<br />
ihm gutgetan.“ Mit einem beachtlichen kicker-<br />
Notenschnitt von 2,43 ist Leckie aktuell der<br />
notenbeste Feldspieler der 2. Liga. „Durch das<br />
BIELEFELD: Hille fällt länger aus<br />
Krämer lässt rotieren<br />
1Bereits eine halbe Stunde nach<br />
der 0:2-<strong>Pokal</strong>niederlage gegen Leverkusen<br />
drehten sich die Gedanken<br />
bei Bielefelds Trainer Stefan<br />
Krämer schon um das nächste<br />
Punktspiel.<br />
„Wir müssen die Enttäuschung<br />
aus den Köpfen und aus dem Körper<br />
bekommen“, sagte der<br />
46-Jährige, „damit wir am<br />
Freitag in Cottbus eine Chance<br />
haben.“ Man müsse schnell<br />
und schlau regenerieren. Auch<br />
Mittelfeldspieler Christian <strong>Müller</strong><br />
wollte sich schnell der Meisterschaft<br />
widmen: „Auf die Leistung<br />
gegen Leverkusen können wir stolz<br />
sein, die 2. Liga ist aber unser Tagesgeschäft.<br />
Wir wollen so schnell<br />
wie möglich die 40 Punkte für den<br />
Klassenerhalt schaffen.“<br />
„Wiederholungstäter“ <strong>Müller</strong><br />
kehrt übrigens am Freitag an seine<br />
alte Wirkungsstätte zurück. 2008/09<br />
und 2011/12 spielte er für den FC<br />
Energie Cottbus, auch in Bielefeld<br />
macht er aktuell zum zweiten Mal<br />
Station. Für die Partie in Cottbus<br />
kündigte Krämer ein „bisschen<br />
Rotation“ an. Auf keinen Fall wird<br />
Sebastian Hille auflaufen. <strong>Der</strong> Flügelflitzer<br />
zog sich gegen Bayer<br />
einen Kapselriss im Fuß zu.<br />
Eine mehrwöchige Pause ist<br />
zu befürchten.<br />
<strong>Der</strong> Arminia-Coach hofft,<br />
dass sich alle anderen Spieler rasch<br />
erholen: „Beide Teams werden<br />
nach ihren anstrengenden Begegnungen<br />
müde sein. Es wird sich<br />
zeigen, wer sich besser überwinden<br />
kann.“ Tim Jerat glaubt an sein<br />
Team: „Wir sind alle topfit, am Freitag<br />
werden wir wieder eine schlagkräftige<br />
Mannschaft aufbieten.“<br />
CARSTEN BLUMENSTEIN<br />
UNION BERLIN: Starke Auswärtsbilanz<br />
Schönheims Begründung<br />
1Beim 1. FC Union hätten sie sich<br />
an die Tabellenführung gewöhnen<br />
können, die durch das 2:4 gegen<br />
Greuther Fürth verloren gegangen<br />
war. „Wir sind nach sieben Spielen<br />
ohne Niederlage erwischt worden.<br />
Man muss sagen, der Platz an der<br />
Sonne hat was. Wir wären dort auch<br />
gern geblieben. Das ist aber<br />
kein Beinbruch“, sagt Trainer<br />
Uwe Neuhaus.<br />
Allerdings bereitet die<br />
hohe Anzahl kassierter Tore ein wenig<br />
Sorgen. Zwölf Gegentreffer nach<br />
acht Spieltagen bedeuten zwar gegenüber<br />
den Vorjahren (2011: 15,<br />
2012: 13) eine Verbesserung. Doch<br />
zufriedenstellend ist das nicht.<br />
„Es liegt am 4-2-3-1-System“, sagte<br />
Neuhaus im Spaß. Angesichts der<br />
Heimstärke der Köpenicker ist vor<br />
allem die aktuell negative Torbilanz<br />
zu Hause (8:9) verwunderlich. „Ich<br />
Tor in München am 2. Spieltag habe ich sofort<br />
Selbstvertrauen bekommen“, sagt der Angreifer.<br />
Klar ist aber auch, dass Leckie seine Defizite<br />
nicht über Nacht abgestellt hat. Daran denkt<br />
auch Möhlmann, wenn er sagt: „Er hat jetzt in<br />
einem Spiel die Verbindung zwischen Einsatz,<br />
Dribblings und effektivem Torabschluss gut<br />
hingekriegt. Aber er braucht noch mehr Ruhe,<br />
Cleverness und Sicherheit. Seine Entwicklung<br />
ist nicht abgeschlossen.“ Siehe das DFB-<strong>Pokal</strong>aus<br />
gegen Ingolstadt (0:2), bei dem sich Leckie kaum<br />
bis gar nicht in Szene setzen konnte. An der<br />
großen Wertschätzung, die der in Melbourne geborene<br />
Offensivspieler beim FSV genießt, ändert<br />
das nichts. „Ich war von Mathew schon in der<br />
vergangenen Saison zu 100 Prozent überzeugt“,<br />
sagt Möhlmann. Und so stattete Frankfurt das<br />
zunächst für ein Jahr von Gladbach ausgeliehene<br />
Talent im Juni mit einem Dreijahresvertrag aus.<br />
Mit Landsmann Nikita Rukavytsya konkurriert<br />
er nicht nur um einen Platz beim FSV,<br />
sondern auch um ein Ticket für die WM in<br />
Brasilien. Australien ist bereits qualifiziert.<br />
Trainer Holger Osieck nominierte zuletzt<br />
zwar weder Leckie (zwei Einsätze) noch<br />
Rukavytsya (elf). Schnappt der Windhund<br />
weiter kräftig zu, könnte sich das aber rasch<br />
ändern.<br />
JULIAN FRANZKE<br />
Australischer Nationalspieler:<br />
Mathew Leckie vom FSV Frankurt<br />
denke nicht, dass wir bei Heimspielen<br />
leichtsinniger sind. Aber ich<br />
glaube, dass wir zu Hause einfach<br />
viel offensiver spielen als auswärts,<br />
weil wir unseren Fans guten Fußball<br />
bieten wollen“, sagte Verteidiger<br />
Fabian Schönheim. „Und wenn<br />
man dann gegen eine Mannschaft<br />
wie Fürth spielt, wird das hin und<br />
wieder auch bestraft.“<br />
Auswärts läuft es hingegen<br />
für die Berliner bislang<br />
wie am Schnürchen. Am gestrigen<br />
Abend im DFB-<strong>Pokal</strong> bekam der<br />
Vfl Osnabrück zu spüren, warum<br />
Union in der Liga bereits acht<br />
Auswärtspunkte holte, nur Tabellenführer<br />
Greuther Fürth (10)<br />
übertrifft diesen Wert. In Paderborn<br />
am Samstag will Union, das<br />
saisonübergreifend nun seit fünf<br />
Auswärtsspielen ungeschlagen ist,<br />
nachlegen. MATTHIAS KOCH
34 2. BUNDESLIGA<br />
2. BUNDESLIGA<br />
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zu Hause<br />
auswärts<br />
Tore Pkt. Platz Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.<br />
: 1. SpVgg Greuther Fürth (A) 8 5 2 1 13:7 + 6 17 4 2 1 1 4:3 7 4 3 1 0 9:4 10<br />
: 2. 1. FC Köln 8 3 5 0 13:4 + 9 14 4 2 2 0 7:2 8 4 1 3 0 6:2 6<br />
: 3. Arminia Bielefeld (N) 8 4 2 2 15:12 + 3 14 4 2 2 0 10:7 8 4 2 0 2 5:5 6<br />
: 4. 1. FC Union Berlin 8 4 2 2 14:12 + 2 14 4 2 0 2 8:9 6 4 2 2 0 6:3 8<br />
: 5. TSV München 1860 8 4 1 3 8:7 + 1 13 4 3 0 1 6:4 9 4 1 1 2 2:3 4<br />
: 6. Karlsruher SC (N) 8 3 3 2 8:5 + 3 12 4 1 2 1 4:3 5 4 2 1 1 4:2 7<br />
: 7. FC St. Pauli 8 3 3 2 10:9 + 1 12 5 3 1 1 6:4 10 3 0 2 1 4:5 2<br />
: 8. VfR Aalen 8 3 3 2 9:9 0 12 3 1 1 1 4:2 4 5 2 2 1 5:7 8<br />
: 9. FSV Frankfurt 8 3 2 3 12:8 + 4 11 5 2 2 1 7:4 8 3 1 0 2 5:4 3<br />
: 10. VfL Bochum 8 3 2 3 12:10 + 2 11 4 1 2 1 8:7 5 4 2 0 2 4:3 6<br />
: 11. 1. FC Kaiserslautern 8 3 2 3 9:11 - 2 11 3 2 1 0 7:4 7 5 1 1 3 2:7 4<br />
: 12. SV Sandhausen 8 2 3 3 7:8 - 1 9 4 1 3 0 4:3 6 4 1 0 3 3:5 3<br />
: 13. Fortuna Düsseldorf (A) 8 2 3 3 9:11 - 2 9 4 2 1 1 4:3 7 4 0 2 2 5:8 2<br />
: 14. SC Paderborn 07 8 2 3 3 10:15 - 5 9 4 2 1 1 3:2 7 4 0 2 2 7:13 2<br />
: 15. Erzgebirge Aue 8 3 0 5 8:14 - 6 9 4 2 0 2 3:4 6 4 1 0 3 5:10 3<br />
: 16. Energie Cottbus 8 2 2 4 14:14 0 8 3 2 0 1 9:5 6 5 0 2 3 5:9 2<br />
: 17. Dynamo Dresden 8 0 5 3 8:14 - 6 5 5 0 3 2 5:10 3 3 0 2 1 3:4 2<br />
: 18. FC Ingolstadt 04 8 1 1 6 7:16 - 9 4 4 1 0 3 4:7 3 4 0 1 3 3:9 1<br />
9. SPIELTAG<br />
9. SPIELTAG<br />
27. 9. – 30. 9. 2013<br />
27. 9. - 30. 9. 2013<br />
Energie Cottbus –<br />
Arminia Bielefeld<br />
Freitag, 18.30 Uhr<br />
:<br />
VfR Aalen –<br />
1. FC Köln<br />
Freitag, 18.30 Uhr<br />
:<br />
Erzgebirge Aue –<br />
Karlsruher SC<br />
Freitag, 18.30 Uhr<br />
:<br />
Fortuna Düsseldorf –<br />
FSV Frankfurt<br />
Samstag, 13 Uhr<br />
:<br />
SC Paderborn 07 –<br />
1. FC Union Berlin<br />
Samstag, 13 Uhr<br />
:<br />
1. FC Kaiserslautern –<br />
TSV München 1860<br />
Sonntag, 13.30 Uhr<br />
:<br />
SV Sandhausen –<br />
VfL Bochum<br />
Sonntag, 13.30 Uhr<br />
:<br />
FC Ingolstadt 04 –<br />
FC St. Pauli<br />
Sonntag, 13.30 Uhr<br />
:<br />
SpVgg Greuther Fürth –<br />
Dynamo Dresden<br />
Montag, 20.15 Uhr<br />
:<br />
Torjäger<br />
6 Sanogo (Energie Cottbus)<br />
4 Sylvestr (Erzgebirge Aue)<br />
4 Nemec (1. FC Union Berlin)<br />
4 Leckie (FSV Frankfurt)<br />
4 Idrissou (1. FC Kaiserslautern)<br />
4 Zoller (1. FC Kaiserslautern)<br />
4 Risse (1. FC Köln)<br />
4 Ujah (1. FC Köln)<br />
4 Verhoek (FC St. Pauli)<br />
Gesperrt<br />
Rote Karte:<br />
Thorandt (FC St. Pauli)<br />
Gelb-Rote Karten:<br />
Für das nächste Spiel gesperrt:<br />
niemand<br />
Gelbe Karten:<br />
Für das nächste Spiel gesperrt:<br />
niemand<br />
für 1 Spiel<br />
Montagsspiel: FC St. Pauli – Fortuna Düsseldorf 1:1 (0:0)<br />
St. Pauli: Tschauner (4) Trainer: Frontzeck<br />
Nehrig (5) Thorandt (5) Gonther (4) Halstenberg (4,5)<br />
Boll (4,5) Buchtmann (3,5)<br />
Thy (4,5) Rzatkowski (4,5) Bartels (3,5)<br />
Verhoek (4,5)<br />
Bancé (3)<br />
Lambertz (4) Kenia (4) Reisinger (5)<br />
Fink (3,5) Bodzek (4)<br />
Ramirez (4) Malezas (3) Bruno Soares (3) Levels (3)<br />
Düsseldorf: Giefer (3) Trainer: Büskens<br />
Eingewechselt: 60. Nöthe (5) für Thy, 79. Kringe (–) für Boll, 85. Kalla (–) für Verhoek –<br />
35. Gianniotas (4) für Lambertz, 75. Benschop (–) für Kenia, 77. Bomheuer (–) für<br />
Bruno Soares – Reservebank: Himmelmann (Tor), Ziereis, Schindler, Gregoritsch –<br />
Rensing (Tor), Paurevic, Bebou, Hoffer<br />
Tore: 0:1 Bancé (47., Vorarbeit Fink), 1:1 Kringe (82., –) – SR: Dankert (Rostock),<br />
Note 5, unsicher, hätte zudem Tschauner für dessen ersten Schubser gegen Gianniotas<br />
Rot zeigen müssen (65.) und für den provokanten Torjubel inklusive Rempler<br />
gegen Gianniotas Gelb wegen unsportlichen Verhaltens (82.). Rot gegen Thorandt nach<br />
Schubser und Fußkontakt gegen Bancé war zu hart. – Zuschauer: 29 063 (ausverkauft)<br />
– Gelbe Karten: Nehrig, Buchtmann – Bodzek – Rote Karte: Thorandt (81.,<br />
Tätlichkeit an Bancé) – Spieler des Spiels: Stelios Malezas, verlieh Fortunas Deckung<br />
beim Comeback Sicherheit.<br />
Top-Torhüter<br />
nach dem 8. Spieltag<br />
Pl. Name (Verein) Notenschnitt<br />
1. Hesl (SpVgg Greuther Fürth) .... 2,38<br />
2. Ortega (Arminia Bielefeld) ....... 2,50<br />
3. Klandt (FSV Frankfurt) ............. 2,75<br />
4. Sippel (1. FC Kaiserslautern) ... 2,81<br />
Horn (1. FC Köln)..................... 2,81<br />
Tschauner (FC St. Pauli)........... 2,81<br />
Top-Feldspieler<br />
1. Leckie (FSV Frankfurt).............. 2,43<br />
2. Hübner (SV Sandhausen) ........ 2,50<br />
3. Görlitz (FSV Frankfurt).............. 2,63<br />
4. Jungwirth (VfL Bochum)........... 2,71<br />
5. Epstein (FSV Frankfurt)............ 2,75<br />
6. Gordon (Karlsruher SC) ........... 2,81<br />
7. Valentini (VfR Aalen)................ 2,92<br />
8. Barth (VfR Aalen)..................... 2,94<br />
Lechleiter (VfR Aalen) .............. 2,94<br />
Risse (1. FC Köln).................... 2,94<br />
ELF DES TAGES<br />
Friend (1) Leckie (1)<br />
München Frankfurt<br />
Trinks (1) Stieber (1)<br />
Fürth<br />
Fürth<br />
Jerat (1) Stark (2)<br />
Bielefeld München<br />
Hornig (1) Oumari (1) Torrejon (1) Wemmer (1)<br />
Bielefeld Frankfurt Kaiserslautern Paderborn<br />
Fejzic (1)<br />
Aalen<br />
In Klammern Anzahl der Berufungen<br />
in die Elf des Tages
kicker, 26. September 2013 35<br />
Sonderlob für Taktgeber Sparv<br />
GREUTHER FÜRTH steht in der Liga ganz oben. Ein starker Finne auf der<br />
Sechs ist einer der Garanten für den beeindruckenden Saisonstart.<br />
Zum ersten Mal in dieser Spielzeit musste<br />
Trainer Frank Kramer beim <strong>Pokal</strong>-K.o. in<br />
Hamburg im defensiven Mittelfeld umstellen.<br />
Weil sich Goran Sukalo im Abschlusstraining<br />
eine Knieverletzung zugezogen hatte, durfte<br />
Stephan Fürstner als Ersatz neben Tim<br />
Sparv aulaufen. Und dieser machte seine<br />
Sache ordentlich, „kämpfte wie ein Löwe“<br />
(Kramer) und war selig, nach der Umschulung<br />
zum Rechtsverteidiger wieder als Sechser agieren<br />
zu dürfen: „Ich bin froh, dass ich spielen<br />
durfte. Zuletzt gab es wenig Wechselbedarf. Aber<br />
da muss man durch.“ Fürstner weiß nur zu gut,<br />
dass im System von Kramer an Sparv und Sukalo<br />
normal kein Weg vorbei führt.<br />
<strong>Der</strong> zu Saisonbeginn aus Groningen zum<br />
Kleeblatt gewechselte Finne, ist der uneingeschränkte<br />
Taktgeber, war auch gegen den HSV<br />
der Souverän im Spielaufbau. „Tim ist total ballsicher,<br />
du kriegst ihn nicht aus der Ruhe. Und<br />
er zeigt Präsenz“, sagt Kramer. Bei der SpVgg<br />
musste sich der 26-Jährige an das veränderte<br />
Spielsystem gewöhnen. Im Interview mit dem<br />
kicker gab der Finne zu: „In Deutschland geht<br />
es mit viel mehr Zug Richtung Tor. In Groningen<br />
konnte man den Ball auch mal eine Minute in<br />
den eigenen Reihen halten.“ Kramer ergänzt:<br />
„In Holland war er Unterstützer der Viererkette.<br />
Wenn es nach vorne ging, hatten sie<br />
ihren Flügelstürmer und Achter. Hier verfolgen<br />
wir eine andere Idee, da muss er reinkommen.“<br />
Sukalo, neben Tom Weilandt mit drei Trefern<br />
Fürths bester Schütze, droht auch am Montag<br />
gegen Dresden auszufallen. Umso erfreuter<br />
war Kramer, dass Sparv nach einem harten<br />
Zweikampf mit Hamburgs Heiko Westermann<br />
weiterspielen konnte. Vom Trainer gab’s dafür<br />
ein Sonderlob: „Tim ist ein Beißer. Ich weiß gar<br />
nicht, was passieren muss, damit man ihn rausknüppeln<br />
kann.“<br />
Sukalo-Ersatz Fürstner ist aus dem gleichen<br />
Holz geschnitzt. In Sachen Stellungsspiel und<br />
Passgenauigkeit ist bei ihm jedoch noch Luft<br />
nach oben.<br />
MARTIN FERSCHMANN<br />
Foto: Zink<br />
Zweikampfstarker Beißer: Tim Sparv ist in<br />
Fürth eine wichtige Korsettstange des Teams.<br />
DÜSSELDORF<br />
Malezas auch als<br />
Anführer eingeplant<br />
1An lange Unterbrechungen seiner<br />
Tätigkeit hat sich Stelios Malezas<br />
zwangsläuig gewöhnt. Vor<br />
einem Jahr heuerte der Innenverteidiger<br />
in Düsseldorf an, war auf Anhieb gesetzt<br />
in der Startelf – und iel dann wegen eines Muskelbündelrisses<br />
fast vier Monate aus. Malezas<br />
kämpfte sich zurück, spielte wieder sehr solide –<br />
und musste wegen eines Knorpelschadens hinter<br />
der Kniescheibe erneut vier Monate aussetzen.<br />
Nun also das Comeback beim 1:1 auf St. Pauli,<br />
begleitet vom Lob des Trainers. „Das hat er<br />
schon sehr gut gemacht, auch mit seiner Art,<br />
die Nebenleute zu führen“, urteilt Mike Büskens.<br />
Doch vor den Heimspielen gegen den FSVFrankfurt<br />
und Greuther Fürth ist er erneut zu Umbauten<br />
seiner Viererkette gezwungen. Bruno Soares,<br />
der verletzungsbedingt in 14 Monaten erst sein<br />
zweites (!) Spiel in der Startelf absolvierte, fällt<br />
mit Faserriss erneut aus, und der fest eingeplante<br />
Martin Latka muss ebenfalls noch pausieren.<br />
Nicht nur in der Defensive ist Büskens also zu<br />
ständigen Umbesetzungen gezwungen. Pech<br />
und Glück lagen für den Trainer in dieser Woche<br />
dicht beisammen: Zwar muss nun „Lumpi“<br />
Lambertz wegen einer Sprunggelenk-Stauchung<br />
passen, doch Gioannis Gianniotas gab Entwarnung:<br />
<strong>Der</strong> quirlige Grieche musste zwar wegen<br />
einer Prellung das Training abbrechen, kann am<br />
Samstag aber spielen. OLIVER BITTER<br />
BOCHUM<br />
Zahirovic verspricht<br />
Wiedergutmachung<br />
1<strong>Der</strong> Ausfall eines Leistungsträgers<br />
von der Spielstärke Florian Jungwirths,<br />
den gerade eine Sprunggelenkverletzung<br />
aus dem Spielbetrieb<br />
nimmt, hätte dem VfL Bochum in der vergangenen<br />
Saison noch vor erhebliche Probleme<br />
gestellt.<br />
Inzwischen hat der Kader an Qualität deutlich<br />
zugelegt, und anstelle von Jungwirth kann Trainer<br />
Peter Neururer auf den jungen bosnischen<br />
Nationalspieler Adnan Zahirovic (23) zurückgreifen,<br />
der zuletzt im Heimspiel gegen Aalen (1:2)<br />
jedoch ein unglückliches Debüt in der Startelf<br />
hatte. Mit einem schlampig gespielten Pass leitete<br />
der „Sechser“ die Führung für die Gäste ein.<br />
„Das kann vorkommen“, sagt Neururer, „das wird<br />
ihm so schnell nicht wieder passieren. Außerdem<br />
hätten wir ja noch genug Zeit gehabt, um<br />
das Spiel zu drehen.“<br />
Zahirovic, der durch eine starke Zweikampfpräsenz<br />
aufällt, hat sein Lapsus selbst am meisten<br />
gewurmt: „Wenn ich spiele, will ich den<br />
Gegner schlagen. Und dafür bin ich bereit, alles<br />
zu geben.“ Das kann er am Sonntag erneut beweisen,<br />
denn nach aktuellem Stand wird Florian<br />
Jungwirth beim Auswärtsspiel in Sandhausen<br />
nicht dabei sein. <strong>Der</strong> intelligente Zahirovic will<br />
das Spiel nutzen, um auch seinem Trainer zu<br />
zeigen, dass er aus Fehlern schnell die richtigen<br />
Schlüsse ziehen kann.<br />
ULI KIENEL<br />
DRESDEN<br />
Verlierer Poté gibt<br />
Gas und lernt leißig<br />
1Die ersten Gewinner und Verlierer<br />
des Trainerwechsels zeichnen<br />
sich ab: Während der unter<br />
Peter Pacult quasi ausgemusterte<br />
Robert Koch bei Olaf Janßen lange vermisste<br />
Wertschätzung erfährt, ist Mickael Poté nach<br />
der Kapitänsbinde auch seinen Stammplatz los.<br />
„Mika spielt einfach auf der Position, die aktuell<br />
am meisten umkämpft ist“, sagt Janßen, der<br />
gegen Paderborn Zlatko Dedic und Tobias <strong>Müller</strong><br />
den Startelf-Vorzug gegeben und Mohamed<br />
Amine Aoudia eingewechselt hatte.<br />
Auch wenn Poté nur 90 Minuten auf der Bank<br />
schmorte, will Janßen von einer Degradierung<br />
des Nationalspielers aus dem Benin nichts wissen.<br />
„Jeder kann mit seinen Qualitäten angreifen.<br />
Aoudia ist im Kopfballspiel überragend und hat<br />
hart an seinen körperlichen Voraussetzungen<br />
gearbeitet“, so der Coach, der auch Poté bescheinigt,<br />
„Gas zu geben und sich anzubieten.“<br />
Fakt aber ist: Seit elf Monaten hat Poté nicht<br />
mehr getrofen, blieb 21 Punktspiele in Folge und<br />
insgesamt 1648 Minuten ohne eigenen Trefer.<br />
Hinzu kommt, dass auch nach über zwei Jahren<br />
in Dresden Poté noch immer größere Sprachschwierigkeiten<br />
hat. Auch an diesem Punkt hat<br />
Janßen angesetzt. Seit dieser Woche pauken Poté<br />
und andere aus der „French Connection“ zweimal<br />
wöchentlich 90 Minuten in einem Deutsch-<br />
Kurs Vokabeln.<br />
EVA WAGNER
36 2. BUNDESLIGA<br />
WER SPIELT<br />
WER FEHLT<br />
Energie Cottbus – Arminia Bielefeld Fr., 18.30 Uhr<br />
Cottbus: Almer – Schulze, Buljat, Börner, Bittroff (Svab)<br />
– Kruska (Takyi), Banovic – Stiepermann, Bickel –<br />
Jendrisek, Sanogo<br />
Es fehlen: Brinkmann (Aufbautraining), Mrowca<br />
(Patellasehnenprobleme), Susic (Wadenbeinbruch) –<br />
Gelbsperre droht: –<br />
Bielefeld: Platins – Appiah, Hübener, Hornig, Feick –<br />
Schütz, Riese – <strong>Müller</strong>, Jerat, Schönfeld – Klos<br />
Es fehlen: Hille (Kapselriss), Petersch (Rückenprobleme),<br />
Riemer (Reha) – Gelbsperre droht: –<br />
Zuletzt: 2:1 (2010/11). Beide trafen sich in der 2. Liga achtmal.<br />
Die Bilanz ist mit je vier Siegen und 12:12 Toren ausgeglichen.<br />
Erzgebirge Aue – Karlsruher SC<br />
SV Sandhausen – VfL Bochum<br />
Fr., 18.30 Uhr<br />
Aue: Kirschstein – Klingbeil, Rau, Pezzoni, Miatke –<br />
F. <strong>Müller</strong>, Schröder, Diring, Kocer – Sylvestr, Okoronkwo<br />
Es fehlen: Paulus (Aufbautraining), Schlitte (Oberschenkelverletzung),<br />
Novikovas, Gonzalez (beide Bänderverletzung),<br />
Nickenig (Knieverletzung) – Gelbsperre droht: –<br />
Karlsruhe: Orlishausen – Klingmann, Gordon,<br />
Mauersberger, Kempe – Alibaz, Peitz, Yabo, Torres –<br />
Hennings, van der Biezen<br />
Es fehlen: Gulde (Aufbautraining), Stoll (Knochenödem),<br />
Krebs (Rückenprobleme) – Gelbsperre droht: –<br />
Zuletzt: 0:2 (2011/12). Es gab bisher zwölf Duelle. <strong>Der</strong> KSC gewann<br />
keins der ersten fünf (1 U, 4 N), Aue keins der letzten fünf (3 U, 2 N).<br />
SC Paderborn 07 – 1. FC Union Berlin Sa., 13 Uhr<br />
Paderborn: Kruse – Wemmer, Ziegler, Hünemeier,<br />
Hartherz – Krösche, Demme – Kachunga, Wurtz, Vrancic<br />
– Saglik<br />
Es fehlen: Bertels (Meniskusquetschung), Strohdiek<br />
(Schultereckgelenksprengung) – Gelbsperre droht:<br />
Krösche<br />
Berlin: Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann –<br />
Kreilach, Parensen – Brandy, Köhler - Mattuschka – Nemec<br />
Es fehlen: Jopek, Razeek (beide Kreuzbandriss),<br />
Eggimann (Lauftraining) – Gelbsperre droht: –<br />
Vorsaison: 1:1. Es war in der 2. Liga das erste Remis zwischen<br />
beiden Vereinen. Zuvor siegte Paderborn fünfmal und Union zweimal.<br />
So., 13.30 Uhr<br />
Sandhausen: Riemann – Schauerte, Olajengbesi,<br />
Hübner, Achenbach – Linsmayer – Stiefl er, Ulm, Blum<br />
– Löning – Jovanovic – Es fehlen: Kister (Handbruch),<br />
Zimmermann (Bänderriss im Knie), Kübler (Leisten-OP),<br />
Zabavnik (Fersenverletzung), Klotz, Kluft (beide<br />
Rückenbeschwerden) – Gelbsperre droht: –<br />
Bochum: Luthe – Freier, Maltritz, Fabian, Acquistapace –<br />
Tasaka, Zahirovic, Latza, Cwielong – Sukuta-Pasu, Aydin<br />
Es fehlen: Butscher (Fersenprobleme), Bastians,<br />
Gyamerah, Tiffert, Sinkiewicz (alle Aufbautraining),<br />
Jungwirth (Sprunggelenk), Gündüz (Reha) – Gelbsperre<br />
droht: Sukuta-Pasu<br />
Vorsaison: 0:1. Zu Hause gewann der VfL 5:2. Sandhausen holte<br />
daheim bisher sechs Punkte (4:3 Tore), genau wie Bochum auswärts.<br />
VfR Aalen – 1. FC Köln<br />
9. SPIELTAG<br />
Voraussichtliche Aufstellungen<br />
Fr., 18.30 Uhr<br />
Aalen: Fejzic – Traut, Barth, Hübner, Valentini – Hofmann,<br />
Mössmer, Leandro – Lechleiter, Reichwein, Klauß<br />
Es fehlt: Buballa (Nasenbeinbruch) – Gelbsperre<br />
droht: Hübner<br />
Köln: Horn – Brecko, Maroh, Wimmer, Hector – Risse,<br />
Lehmann, Gerhardt, Halfar – Helmes, Ujah<br />
Es fehlen: Chihi, McKenna, Bröker (alle im Aufbau),<br />
Bigalke (Kreuzbandriss) – Gelbsperre droht: –<br />
Vorsaison: 2:0. In Köln gewann der Hausherr mit 1:0. Aalen holte zu<br />
Hause in dieser Saison vier Punkte, der 1. FC Köln auswärts sechs.<br />
Fortuna Düsseldorf – FSV Frankfurt<br />
Kaiserslautern – 1860 München<br />
FC Ingolstadt 04 – FC St. Pauli<br />
Sa., 13 Uhr<br />
Düsseldorf: Giefer – Levels, Malezas, Bomheuer,<br />
Ramirez – Bodzek, Fink – Reisinger, Kenia, Gianniotas –<br />
Bancé<br />
Es fehlen: Lambertz (Sprunggelenkstauchung), Balogun<br />
(Fersenprobleme), Bruno Soares (Oberschenkelbeschwerden),<br />
Latka, Schmidtgal, Bolly (alle Trainingsrückstand)<br />
– Gelbsperre droht: –<br />
Frankfurt: Klandt – Huber, Schlicke, Oumari, Teixeira –<br />
Konrad, Kauko – Görlitz, Epstein – Leckie, Kapllani<br />
Es fehlt: Heubach (Aufbau) – Gelbsperre droht: –<br />
Zuletzt: 1:0 (2011/12). Das 0:6 in Düsseldorf am 28. 1. 2011 war<br />
die höchste Zweitliganiederlage des FSV Frankfurt seit 1994/95.<br />
So., 13.30 Uhr<br />
Kaiserslautern: Sippel – Dick, Simunek, Torrejon, Löwe<br />
– Karl, Ring – Matmour, Gaus – Occean, Idrissou (Zoller)<br />
Es fehlen: Bunjaku, Riedel (beide Reha), Drazan<br />
(muskuläre Probleme) – Gelbsperre droht: –<br />
München: Kiraly – Schindler, Vallori, Bülow, Wojtkowiak –<br />
Wannenwetsch, Stark – Stoppelkamp, Adlung – Friend,<br />
Lauth<br />
Es fehlt: Bierofka (Operation am Sprunggelenk) – Gelbsperre<br />
droht: –<br />
Vorsaison: 0:0. In den letzten vier Partien gegen den 1. FC Kaiserslautern<br />
erzielte 1860 München kein Tor (zweimal 0:1, 0:4 und 0:0)<br />
So., 13.30 Uhr<br />
Ingolstadt: Özcan – da Costa, Gunesch, Matip, Danilo –<br />
Roger, Cohen – Caiuby, Hajnal, Eigler – Hofmann<br />
Es fehlt: Hartmann (Aufbautraining) – Gelbsperre<br />
droht: –<br />
St. Pauli: Tschauner – Nehrig, Kalla, Gonther,<br />
Halstenberg – Kringe, Buchtmann – Bartels, Rzatkowski,<br />
Thy – Verhoek<br />
Es fehlen: Thorandt (Rotsperre), Daube, Schachten,<br />
Mohr (alle Trainingsrückstand) – Gelbsperre droht: –<br />
Vorsaison: 0:0. Die ersten drei der sechs Zweitligaduelle gewann<br />
St. Pauli. Es folgten ein Ingolstädter Sieg und 2012/13 zwei Remis.<br />
PERSONALIEN<br />
1. FC UNION BERLIN<br />
Verteidiger Mario Eggimann (32) hat<br />
nach seinem Bandscheibenvorfall<br />
im Halswirbel-Bereich wieder mit<br />
dem Lauftraining begonnen.<br />
KARLSRUHER SC<br />
Gaetan Krebs (27, Mittelfeld) fällt<br />
weiter mit Rückenproblemen aus.<br />
Jetzt wird die Hüfte untersucht.<br />
FSV FRANKFURT<br />
Verteidiger Marc Heitmeier (28,<br />
Sprunggelenkprobleme) steht<br />
wieder im Mannschaftstraining.<br />
VFL BOCHUM<br />
Christian Tiffert (31, Mittelfeld)<br />
nahm nach seinen muskulären<br />
Problemen am Dienstag wieder<br />
am Mannschaftstraining teil.<br />
SV SANDHAUSEN<br />
Tim Kister (26, Handbruch) muss<br />
nun doch nicht operiert werden.<br />
Trotzdem fehlt der Innenverteidiger<br />
wohl sechs bis acht Wochen.<br />
FORTUNA DÜSSELDORF<br />
Axel Bellinghausen (30, Mittelfeld)<br />
trainiert nach Oberschenkelprellung<br />
wieder mit der Mannschaft.<br />
SC PADERBORN<br />
Rick ten Voorde (22, Angriff) fehlte<br />
in Saarbrücken wegen einer<br />
schweren Fußprellung.<br />
ERZGEBIRGE AUE<br />
Tobias Nickenig (29, Abwehr) unterzog<br />
sich am Dienstag einer Arthroskopie<br />
am rechten Knie. Er fällt<br />
ebenso weiter aus wie Arvydas Novikovas<br />
(22, Mittelfeld, Bänderanriss<br />
im rechten Sprunggelenk).<br />
ENERGIE COTTBUS<br />
<strong>Der</strong> Einsatz von Stürmer Boubacar<br />
Sanogo (30, Grippe), Mittelfeldspieler<br />
Marc Andre Kruska (26,<br />
Wadenprobleme) und Außenverteidiger<br />
Alexander Bittroff (25, Oberschenkelprobleme)<br />
ist gefährdet.<br />
Kapitän Uwe Möhrle (33) ist nach<br />
Oberschenkelproblemen wieder<br />
einsatzbereit, nimmt aber wohl<br />
zunächst auf der Bank Platz.<br />
DYNAMO DRESDEN<br />
<strong>Der</strong> 100-malige DDR-Auswahlspieler<br />
Hans-Jürgen Dörner (62) ist<br />
einer von 15 Kandidaten, die sich<br />
bei der Mitgliederversammlung<br />
am 16. November um einen der<br />
sechs vakanten Plätze im Aufsichtsrat<br />
bewerben. + + + Filip<br />
Trojan (30, Mittelfeld) überzeugte<br />
beim 2:1 der zweiten Mannschaft<br />
gegen Rot-Weiß Erfurt II mit einem<br />
Tor und einer Vorlage.
kicker, 26. September 2013 37<br />
ST. PAULI: Routinier sieht keinen Gesprächsbedarf mit Frontzeck, aber: „Ich bin nicht zufrieden“<br />
Kringe – er will nicht reden, sondern spielen<br />
Spieler voller Tatendurst: Florian Kringe ist mit seiner Rolle als Joker<br />
nicht zufrieden. Er kämpft mit Fabian Boll um einen Platz im Mittelfeld.<br />
Foto: Witters<br />
1Am Montag stand er im Rampenlicht.<br />
Zwar nur kurz, aber endlich<br />
mal wieder. Florian Kringe rettete<br />
St. Pauli mit seinem Traumtor<br />
gegen Düsseldorf einen Zähler in<br />
Unterzahl. Wunschlos glücklich ist<br />
der 31-Jährige dennoch nicht. <strong>Der</strong><br />
Grund: Seinen Trefer hatte er als<br />
Joker erzielt. Einer Rolle, mit der er<br />
sich nur schwer anfreunden kann.<br />
Christopher Buchtmann<br />
hat in seinem zweiten Jahr<br />
am Millerntor einen kleinen<br />
Schritt zurück gemacht – und<br />
dadurch den erhoften großen<br />
Schritt nach vorn vollzogen. Michael<br />
Frontzeck hat den 21-Jährigen<br />
vom Zehner zum Sechser<br />
umfunktioniert und ihm damit zu<br />
einem Leistungssprung verholfen.<br />
Die Crux für Kringe: Obwohl in der<br />
Hierarchie zum Vizekapitän aufgestiegen,<br />
verlor er seinen Startplatz<br />
neben Fabian Boll in der defensiven<br />
Mittelfeldzentrale. Und macht kein<br />
Hehl aus seiner Gemütsverfassung.<br />
„Ich bin natürlich nicht zufrieden,<br />
ich will spielen.“<br />
Ein klärendes Gespräch mit<br />
Frontzeck hat bisher nicht stattgefunden,<br />
der Routinier aber sieht<br />
auch nicht zwingend Redebedarf.<br />
„Was soll der Trainer mir denn erzählen?<br />
Wenn ich das Bedürfnis<br />
hätte, zu reden, könnte ich auch zu<br />
ihm gehen. Es gibt ja kein Problem,<br />
wir kommen klar und zwischen uns<br />
ist alles in Butter. Ich kann mich<br />
einfach nur anbieten.“<br />
Frontzeck registriert Kringes<br />
Tatendurst und stellt klar:<br />
„Er ist ein wichtiger Spieler.“<br />
Womöglich schon in Ingolstadt.<br />
Wenn, dann allerdings nicht an der<br />
Seite, sondern anstelle von Kapitän<br />
Boll. Buchtmann ist auf dem Weg,<br />
sich unverzichtbar zu machen, die<br />
beiden Routiniers streiten um den<br />
Platz daneben. Kringe wäre in jedem<br />
Fall vorbereitet auf die Startelf-<br />
Rückkehr. „Ich hab mir Ingolstadts<br />
Spiel in Frankfurt im TV angesehen,<br />
sie sind angeschlagen und jeder<br />
sieht jetzt uns in der Favoritenrolle<br />
– das macht die Aufgabe nicht<br />
leichter.“ SEBASTIAN WOLFF<br />
AUE<br />
Pezzoni und Rau<br />
stehen bereit<br />
AALEN<br />
Ruthenbeck lobt den<br />
„schlauen“ Leandro<br />
KARLSRUHE<br />
Van der Biezen<br />
sind Zweifel fremd<br />
SANDHAUSEN<br />
Schwartz sucht noch<br />
mehr Kreativität<br />
1Acht Varianten<br />
brachte Aues Trainer<br />
Falko Götz in<br />
der Abwehr bereits<br />
zum Einsatz. Gegen<br />
Karlsruhe wird er<br />
erneut umbauen müssen. <strong>Der</strong> vor<br />
einer Woche verplichtete Innenverteidiger<br />
Ivan Gonzalez hat einen<br />
Bänderriss im rechten Sprunggelenk.<br />
„Das ist eine bittere Nachricht,<br />
da in unserer Innenverteidigung<br />
auch homas Paulus und Tobias<br />
Nickenig weiterhin fehlen werden“,<br />
erklärt Götz: „Jetzt müssen andere<br />
in die Bresche springen.“<br />
Zum Beispiel Kevin Pezzoni, der<br />
sechsmal in der Startelf stand, in<br />
den vergangenen beiden Partien<br />
wegen Formschwäche aber keine<br />
Berücksichtigung mehr fand.<br />
Oder das Eigengewächs Dominic<br />
Rau (Foto). Ihm vertraute Götz erst<br />
zweimal in dieser Saison. „Dominic<br />
hat spielerisches Potenzial und<br />
beste körperliche Voraussetzungen,<br />
aber er verkörpert mir zu wenig die<br />
Auer Tugenden“, begründet Götz.<br />
Vielleicht belehrt Rau ihn jetzt eines<br />
Besseren. OLAF MORGENSTERN<br />
1Trotz des Scheiterns<br />
im <strong>Pokal</strong> war<br />
Stefan Ruthenbeck<br />
nicht ganz unzufrieden.<br />
„Wir hatten<br />
einen Plan, und<br />
der ist teilweise aufgegangen. Wir<br />
haben dem Gegner teilweise Probleme<br />
besorgt“, sagte der Trainer des<br />
VfR Aalen nach dem 0:2 in Wolfsburg.<br />
Zu dem Plan gehörte auch,<br />
dass Leandro (32, Foto) ungewohnt<br />
ofensiv agierte. In der zweiten Hälfte<br />
sogar als zweite Spitze neben Takuma<br />
Abe. Für Ruthenbeck nichts<br />
Außergewöhnliches, weil „Leo von<br />
Natur aus eher ein Zehner als ein<br />
Sechser ist“. <strong>Der</strong> VfR-Coach lobt<br />
seinen Kapitän für die Gabe, „die<br />
Bälle in die Räume zu spielen, wo<br />
wir sie haben wollen. Denn er ist<br />
ein schlauer Spieler“.<br />
Ob Leandro auch gegen Köln so<br />
ofensiv beginnen wird, ist fraglich.<br />
Schließlich ist gegen den Tabellenzweite<br />
zunächst einmal eine stabile<br />
Grundformation die Basis, um den<br />
überraschenden 2:0-Erfolg aus dem<br />
vergangenen Jahr wiederholen zu<br />
können. ALEXANDER HAAG<br />
1<strong>Der</strong> Bann ist<br />
gebrochen. Gegen<br />
Cottbus gelang<br />
Koen van der<br />
Biezen (28, Foto),<br />
eigentlich der KSC-<br />
Torjäger, sein erster Trefer in der<br />
2. Liga. Zuvor hatte der Niederländer,<br />
der in der Aufstiegssaison<br />
16 Tore erzielt hatte, in acht Einsätzen<br />
nie getrofen. Was dennoch<br />
stets top bei ihm war – die Einstellung<br />
wie die Laufbereitschaft.<br />
Seine anderen Stärken: <strong>Der</strong> bullige<br />
Angreifer, der bei einer Größe<br />
von 1,93 Metern 93 Kilogramm auf<br />
die Waage bringt, schaft resolut<br />
Räume – und er „macht vorne die<br />
Bälle fest“, wie Trainer Markus Kauczinski<br />
betont, um ein „deswegen<br />
brauchen wir ihn“ nachzuschieben.<br />
Dennoch fand sich van der<br />
Biezen zuletzt aufgrund seiner Ladehemmung<br />
auf der Bank wieder.<br />
Gezweifelt hat er auch während seiner<br />
Durststrecke nie. „Ich war mir<br />
sicher, dass ich auch in der 2. Liga<br />
Tore schießen kann“, so der Stoßstürmer,<br />
der nun gegen Aue nachlegen<br />
will. PETER PUTZING<br />
1 Nach dem<br />
schwer erkämpften<br />
3:1-<strong>Pokal</strong>sieg<br />
beim SC Wiedenbrück,<br />
bei dem der<br />
SVS innerhalb von<br />
fünf Minuten einen 0:1-Rückstand<br />
drehte, war Trainer Alois Schwartz<br />
(Foto) voll des Lobes: „Ich bin stolz<br />
auf meine Mannschaft, weil sie eine<br />
Mannschaft ist.“ Dem Coach ist es<br />
gelungen – das haben die letzten<br />
Spiele gezeigt – aus einem sehr<br />
großen Kader eine immer besser<br />
harmonierende Elf zu formieren,<br />
die im zweiten Durchgang immer<br />
noch zulegen kann.<br />
Allerdings zeigte der eine Stunde<br />
lang mühevolle Auftritt beim Letzten<br />
der Regionalliga West auch: Ein<br />
Spiel zu machen, kreativ zu sein,<br />
zählt nicht zu den hervorstechenden<br />
Fähigkeiten des SV Sandhausen.<br />
Im richtungsweisenden Spiel<br />
gegen den VfL Bochum, der nicht<br />
nur auf Konter lauern wird, könnte<br />
der starke Ranisav Jovanovic Unterstützung<br />
durch Frank Löning erhalten<br />
und Danny Blum über links<br />
kommen. WOLFGANG BRÜCK
38 3. LIGA<br />
3. LIGA<br />
<strong>Experte</strong>n, schaut mal her!<br />
Personeller Aderlass und Trainerwechsel – mit ERFURT und OSNABRÜCK hatte<br />
vor der Saison niemand gerechnet. Jetzt treten beide zum Spitzenspiel an.<br />
Tabellenvierter: Erfurts Tunjic (unten) und Öztürk<br />
Dritter: Osnabrücks Prokoph (Mitte), Grimaldi (li.) und Hohnstedt<br />
Fotos: imago/osnapix (2)<br />
Mit dem kicker immer topaktuell informiert:<br />
Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_3liga_li<br />
Kogler gelingt der Umbruch Walpurgis trifft den Nerv<br />
AUSGANGSSITUATION: Im Sommer<br />
blieb kaum ein sportlicher Baustein<br />
auf dem anderen. Trainer<br />
Alois Schwartz, der der Mannschaft<br />
in der Vorsaison erst wieder<br />
Leben eingehaucht und sie<br />
zum Klassenerhalt geführt hatte,<br />
war Richtung Sandhausen verschwunden.<br />
Stammkräfte wie<br />
Drexler (Fürth), Morabit (Bochum)<br />
oder Oumari (Frankfurt)<br />
hatten sich ebenfalls in die 2. Liga<br />
verabschiedet. Hinzu kam ein gewollter<br />
Umbruch: Von den Co-<br />
Trainern und Physiotherapeuten<br />
trennte sich der Klub; einige Verträge<br />
wurden nicht verlängert,<br />
dafür weitere Talente in den Proikader<br />
hochgeholt. „Wir wollen<br />
der beste Ausbildungsverein im<br />
Osten werden“, rief Sportvorstand<br />
Alfred Hörtnagl aus, der mit Walter<br />
Kogler einen ehemaligen Spezi<br />
aus Österreichs Nationalmannschaft<br />
als Trainer holte.<br />
IST-ZUSTAND: 17 Punkte nach zehn<br />
Spielen und Tabellenplatz vier –<br />
die wenigsten hätten dem neuformierten<br />
FC Rot-Weiß diesen<br />
Start zugetraut. Die Neuzugänge<br />
schlugen ein: Luka Odak, André<br />
Laurito, Stefan Kleineheismann<br />
und Simon Brandstetter zeigten<br />
auf Anhieb, Verstärkungen zu<br />
sein. Eigengewächse wie Kevin<br />
Möhwald und Patrick Göbel wiesen<br />
nach einem „harten Lehrjahr“<br />
nach, dass sie im Männerbereich<br />
angekommen sind. Und<br />
der erst 19-jährige Philipp Klewin<br />
ersetzt die kurz vor Saisonbeginn<br />
abgewanderte Nummer 1 im Tor.<br />
Hinzu kommt, dass das Team den<br />
aktiven, ballorientierten Spielstil<br />
von Kogler gut verinnerlicht hat.<br />
PROGNOSE: Es ist fraglich, ob sich<br />
die Rot-Weißen auf Dauer oben<br />
festsetzen können. Zwar sind<br />
sie in der Breite gut aufgestellt.<br />
Gegenüber den Top-Teams fehlt<br />
es jedoch an Konstanz. Zudem<br />
dürfte der Ausfall von Brandstetter<br />
schwer wiegen. <strong>Der</strong> Stürmer<br />
schoss nicht nur die meisten<br />
Saisontore (4), sondern riss dank<br />
Lauf- und Einsatzfreude auch Lücken<br />
für seine Nebenleute. Die<br />
Erfurter werden sich aber auf einem<br />
einstelligen Tabellenplatz<br />
etablieren, was gegenüber der<br />
letzten Zittersaison ein großer<br />
Fortschritt wäre. MARCO ALLES<br />
AUSGANGSSITUATION: Kein Geld,<br />
keine Mannschaft, kein Trainer,<br />
kein Sportdirektor – nach dem<br />
Scheitern in der Relegation stand<br />
der VfL blank wie zuletzt 2004<br />
nach dem Abstieg aus der 2. Liga<br />
da. Transfers von Leistungsträgern<br />
spülten 500 000 Euro in die<br />
Kasse, doch der Zwang zum Sparen<br />
prägte die Planung. <strong>Der</strong> neue<br />
Trainer Maik Walpurgis holte bis<br />
Anfang September 17 neue Spieler.<br />
Auf eines konnte sich der VfL<br />
sofort wieder verlassen: die Treue<br />
seiner Fans. 5000 Dauerkarten<br />
wurden verkauft, Mannschaft<br />
und Führung werden in ihrem<br />
Kurs des Neubeginns mit viel<br />
Vertrauensvorschuss unterstützt.<br />
IST-ZUSTAND: Bisher haben Team<br />
und Trainer alle Erwartungen<br />
weit übertrofen – das gilt für die<br />
Punktausbeute ebenso wie für<br />
die attraktive Spielweise. Nach<br />
Aussage von Christian Kröger,<br />
Präsident und als Beiratsvorsitzender<br />
der KGaA der starke<br />
Mann des VfL, ist der Personalkostenetat<br />
zum Vorjahr um 20<br />
Prozent reduziert worden. <strong>Der</strong><br />
Zuschauerschnitt liegt um 1500<br />
über der Kalkulation von 3500,<br />
im DFB-<strong>Pokal</strong> gab es zusätzliche<br />
Einnahmen. Einziger Negativpunkt:<br />
Das Aus im NFV-<strong>Pokal</strong><br />
(1:2 in Wilhelmshaven), das die<br />
Qualiikation für den DFB-<strong>Pokal</strong><br />
gekostet hat; es sei denn, der VfL<br />
wird mindestens Vierter.<br />
PROGNOSE: Nach Zufall und Glück<br />
sieht der bisherige Weg des VfL<br />
nicht aus – eher nach systematischer,<br />
intensiver und moderner<br />
Arbeit mit einem hungrigen<br />
Kader, besetzt mit vielen jungen<br />
und einigen routinierten Spielern.<br />
Mit dem unerwartet erfolgreichen<br />
Start hat sich das Team<br />
einen Bonus erarbeitet, der auch<br />
über die erste Krise hinweghelfen<br />
sollte. Die wird kommen, doch<br />
bisher sieht alles danach aus,<br />
dass Walpurgis und Co. damit<br />
fertig werden. Mit ein bisschen<br />
Glück sollte der VfL bis ins Frühjahr<br />
hinein im Spannungsfeld der<br />
Spitzengruppe mithalten. Die<br />
große Frage stellt sich zur neuen<br />
Saison, wenn die Mannschaft<br />
teurer wird und einzelne Akteure<br />
das Interesse der Konkurrenz wecken.<br />
HARALD PISTORIUS
kicker, 26. September 2013 39<br />
STUTTGARTER KICKERS: Sportdirektor Michael Zeyer (45) über seinen zweiten Anlauf<br />
„Ich kann gerne im Verborgenen arbeiten“<br />
Michael Zeyer ist zurück bei den<br />
Kickers. Dort war der jetzige Sportdirektor<br />
schon 2010/11.<br />
Was wollen Sie anders machen als beim<br />
letzten Mal, Herr Zeyer? Ich habe mir<br />
vorgenommen, dass ich viel näher<br />
dran sein möchte – an der Mannschaft<br />
und am ganzen sportlichen<br />
Team. Damals gab es Probleme im<br />
Verhältnis mit den anderen sportlichen<br />
Verantwortlichen. Das hat<br />
es nicht zugelassen, dass ich nahe<br />
genug an die Mannschaft rangekommen<br />
bin. Den Begrif „Sportkoordinator“<br />
haben wir damals erfunden,<br />
um allen gerecht zu werden.<br />
Und wenn man das versucht, ist<br />
es ja meistens so, dass man<br />
niemandem wirklich gerecht<br />
wird. Jetzt ist es viel eindeutiger<br />
abgegrenzt und deiniert.<br />
Ein Vorwurf war damals, dass Sie zu ruhig<br />
waren... Ich bin eben kein Lautsprecher.<br />
Aber ich bin sehr ambitioniert<br />
und habe klare Vorstellungen.<br />
Die Verantwortlichen hier haben<br />
mich auch deshalb zurückgeholt,<br />
weil ich alles sehr analytisch betrachte<br />
und es versuche zu entwickeln<br />
– ohne persönliche Eitelkeiten.<br />
Ich kann gerne im Verborgenen<br />
arbeiten. Wichtig ist mir, dass sich<br />
der Verein weiterentwickelt.<br />
Mit Guido Buchwald ist sozusagen Ihr<br />
Vorgänger gleichzeitig einer Ihrer Vorgesetzten<br />
im Präsidium. Wie geht das?<br />
Mit Guido ist schon jemand da, der<br />
sich auskennt und auch Verantwortung<br />
im Verein übernimmt. Meine<br />
Aufgaben sind klar vom Präsidium<br />
deiniert: Ich werde alle operativen<br />
Aufgaben übernehmen, also<br />
die hemen Trainer, Kaderplanung,<br />
Jugendarbeit und mich dabei auch<br />
mit Guido Buchwald austauschen<br />
und abstimmen. Letztlich muss immer<br />
das Präsidium entscheiden. Ich<br />
werde meine Vorschläge machen<br />
und natürlich auch versuchen, das<br />
durchzusetzen. Es ist nämlich ein<br />
Unterschied, ob man ruhig oder<br />
nicht durchsetzungsfähig ist.<br />
Angst vor Zuständigkeitsproblemen? Es<br />
kann in jedem Betrieb Schwierigkeiten<br />
geben, vor allem, wenn man<br />
neu zusammenarbeitet. Aber durch<br />
die klare Abgrenzung haben wir<br />
die Voraussetzungen geschaffen,<br />
dass die Zusammenarbeit<br />
konstruktiv wird.<br />
Sind Sie der neue starke Kickers-<br />
Mann? Stark ist, wenn man starke<br />
Leistungen bringt. Das ist wie<br />
auf dem Platz. Ich habe die nötige<br />
Kompetenz für den Job, will leißig<br />
arbeiten und gute Lösungen inden.<br />
Ihre dringlichste Aufgabe ist eine Entscheidung<br />
in der Trainerfrage. Wie sieht<br />
es da aus? Wir führen Gespräche,<br />
um eine Entscheidungsgrundlage<br />
für die beste Lösung zu haben. Bei<br />
Jürgen Hartmann kann ich die Arbeit<br />
direkt beobachten – das hat<br />
schon Vorteile. Bei anderen Kandidaten<br />
muss man sich auf anderem<br />
Wege einen Überblick verschafen.<br />
Wer coacht gegen Dortmund? <strong>Der</strong> Status<br />
quo ist, dass Jürgen Hartmann<br />
auf der Bank sitzen wird.<br />
INTERVIEW: MATHIAS SCHMID<br />
Foto:<br />
Entspannt, aber durchsetzungsfähig: <strong>Der</strong> neue Kickers-Sportdirektor<br />
Michael Zeyer hoft auf eine konstruktive Zusammenarbeit.<br />
11. SPIELTAG<br />
Freitag, 27. September (19 Uhr)<br />
MSV Duisburg – Hansa Rostock ( - , - )<br />
Samstag, 28. September (14 Uhr)<br />
Hallescher FC – Chemnitzer FC (2:0, 1:1)<br />
Stg. Kickers – Bor. Dortmund II (0:1, 1:1)<br />
1. FC Saarbrücken – Darmstadt (3:1, 2:1)<br />
Holstein Kiel – SV Elversberg ( - , - )<br />
SV Wehen W. – VfB Stuttgart II (0:0, 1:1)<br />
Rot-Weiß Erfurt – VfL Osnabrück (2:1, 0:1)<br />
RB Leipzig – Unterhaching ( - , - )<br />
W. Burghausen – Heidenheim (4:1, 1:2)<br />
Pr. Münster – J. Regensburg ( - , - )<br />
TORJÄGER<br />
10 Stroh-Engel (SV Darmstadt 98)<br />
6 Onuegbu (MSV Duisburg)<br />
6 Frahn (RB Leipzig)<br />
5 Grimaldi (VfL Osnabrück)<br />
5 Grüttner (VfB Stuttgart II)<br />
5 Vunguidica (SV Wehen Wiesbaden)<br />
3. Liga<br />
zu Hause<br />
auswärts<br />
Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.<br />
1. (1) 1. FC Heidenheim 10 8 1 1 19:6 +13 25 5 4 1 0 12:3 13 5 4 0 1 7:3 12<br />
2. (2) SV Wehen Wiesbaden 10 6 2 2 17:12 +5 20 5 3 2 0 10:3 11 5 3 0 2 7:9 9<br />
3. (7) VfL Osnabrück 9 5 2 2 16:9 +7 17 4 2 1 1 7:6 7 5 3 1 1 9:3 10<br />
4. (3) Rot-Weiß Erfurt 10 5 2 3 17:12 +5 17 5 3 1 1 10:4 10 5 2 1 2 7:8 7<br />
(4) RB Leipzig (N) 10 5 2 3 17:12 +5 17 5 3 2 0 11:5 11 5 2 0 3 6:7 6<br />
6. (9) VfB Stuttgart II 10 5 1 4 17:12 +5 16 5 3 1 1 10:4 10 5 2 0 3 7:8 6<br />
7. (10) SV Darmstadt 98 9 4 3 2 17:8 +9 15 5 2 2 1 8:3 8 4 2 1 1 9:5 7<br />
8. (5) Holstein Kiel (N) 10 4 3 3 15:10 +5 15 5 3 0 2 9:5 9 5 1 3 1 6:5 6<br />
9. (6) SpVgg Unterhaching 10 4 3 3 16:17 -1 15 5 1 2 2 7:9 5 5 3 1 1 9:8 10<br />
10. (12) Chemnitzer FC 10 3 5 2 13:13 0 14 5 2 1 2 4:6 7 5 1 4 0 9:7 7<br />
11. (14) MSV Duisburg (A) 10 4 2 4 11:13 -2 14 5 1 1 3 4:9 4 5 3 1 1 7:4 10<br />
12. (8) Hansa Rostock 10 4 2 4 13:17 -4 14 5 2 1 2 8:6 7 5 2 1 2 5:11 7<br />
13. (15) Hallescher FC 10 4 1 5 11:11 0 13 5 2 0 3 5:4 6 5 2 1 2 6:7 7<br />
14. (11) Borussia Dortmund II 9 4 1 4 11:14 -3 13 4 2 1 1 7:5 7 5 2 0 3 4:9 6<br />
15. (16) SV Elversberg (N) 10 3 3 4 9:11 -2 12 5 2 2 1 8:5 8 5 1 1 3 1:6 4<br />
16. (13) Jahn Regensburg (A) 10 3 2 5 16:21 -5 11 5 2 1 2 9:9 7 5 1 1 3 7:12 4<br />
17. (17) Preußen Münster 9 1 4 4 15:19 -4 7 5 1 1 3 9:12 4 4 0 3 1 6:7 3<br />
18. (18) Stuttgarter Kickers 10 1 3 6 9:17 -8 6 5 1 1 3 6:7 4 5 0 2 3 3:10 2<br />
19. (19) 1. FC Saarbrücken 10 1 3 6 9:19 -10 6 5 1 2 2 6:6 5 5 0 1 4 3:13 1<br />
20. (20) Wacker Burghausen 10 1 1 8 8:23 -15 4 5 0 0 5 3:12 0 5 1 1 3 5:11 4
40 3. LIGA<br />
Ein heißer Tanz<br />
Die Freunde SVEN KÖHLER (47) und GERD SCHÄDLICH (60) schwingen regelmäßig<br />
gemeinsam das Tanzbein. Am Samstag aber sind die beiden Trainer Gegner –<br />
und der Halle-Coach liegt in der direkten Bilanz vor dem CFC-Kollegen.<br />
Köhler gegen Schädlich<br />
Datum Liga Spielpaarung Erg.<br />
23.02.13 3.Liga Halle – Chemnitz 2:0<br />
01.09.12 3.Liga Chemnitz – Halle 1:1<br />
26.02.11 RL N Chemnitz – Halle 0:0<br />
12.09.10 RL N Halle – Chemnitz 0:1<br />
24.03.10 RL N Halle – Chemnitz 0:0<br />
28.08.09 RL N Chemnitz – Halle 1:1<br />
19.04.09 RL N Chemnitz – Halle 1:3<br />
25.10.08 RL N Halle – Chemnitz 1:1<br />
HALLE: 20 Siege in insgesamt 64 <strong>Der</strong>bys<br />
Köhler setzt auf die Joker<br />
Weniger Druck: Sven Köhler<br />
1Das 65. mitteldeutsche <strong>Der</strong>by besitzt<br />
in der Saalestadt schon eine<br />
hohe Brisanz. Die Bilanz spricht für<br />
die Saalestädter. 20 HFC-Siegen stehen<br />
18 CFC-Siege entgegen. Doch<br />
von einer Favoritenrolle will man<br />
nichts wissen. Die schieben die Hallenser<br />
schon gern den Gästen zu,<br />
denn die Himmelblauen starteten<br />
mit hohen Erwartungen in die laufende<br />
Saison, während der HFC ein<br />
weiteres Jahr der Konsolidierung<br />
in der 3. Liga ohne Abstiegssorgen<br />
ausrief. Momentan trennt beide<br />
Mannschaften nur ein einziger<br />
Punkt. Allerdings sind die Sachsen<br />
nun schon sieben Spiele in<br />
Folge ohne Niederlage.<br />
HFC-Chefcoach Sven<br />
Köhler, übrigens gebürtiger<br />
Chemnitzer, wird seinem Kollegen<br />
und Freund Gerd Schädlich<br />
in der gemeinsamen Tanzstunde<br />
mit den Ehefrauen wohl nichts gesteckt<br />
haben. Ganz im Gegenteil.<br />
Er weiß um seine starke Bank, gespickt<br />
mit Jokern. Vielleicht sitzt<br />
dort auch wieder Ex-CFC-Spieler<br />
Marcel Baude, der in Regensburg<br />
als eingewechselter Rechtsverteidiger<br />
das 4:2 erzielte. Zudem ist der<br />
zuletzt gesperrte Daniel Ziebig<br />
wieder dabei. „Nach dem<br />
4:2-Erfolg in Regensburg gehen<br />
wir mit weitaus weniger Druck<br />
in das <strong>Der</strong>by gegen Chemnitz“,<br />
erklärt Köhler. Auch gegen den<br />
Tabellenzehnten Chemnitz sieht<br />
sich der HFC nicht chancenlos. In<br />
der Vorjahressaison holt Halle immerhin<br />
aus den beiden Spielen vier<br />
Punkte. ROLAND HEBESTREIT<br />
Foto: Picture Point<br />
CHEMNITZ: Bisher 18 Siege im Ost-Duell<br />
Schädlich: Nur kein Remis<br />
1Ein Heimspiel wird es für Sascha<br />
Pfefer in seiner Geburtsstadt Halle<br />
nicht. Eine besondere Partie aber<br />
doch: „Meine Familie, die zum Teil<br />
noch in Halle lebt, wird auf der Tribüne<br />
sitzen“, so der linke Flügellitzer.<br />
Besonders seiner Mutter Sigrid<br />
ist der 26-Jährige sehr dankbar:<br />
„Sie ist damals mit drei Kindern<br />
alleinerziehend gewesen. Trotzdem<br />
hat sie es gepackt, dass ich immer<br />
Fußball spielen konnte“, sagt Pfefer.<br />
Mit 14 Lenzen packte Pfefer seine<br />
Sachen und zog der sportlichen<br />
Perspektive wegen nach Dresden.<br />
Dem FV Dresden-Nord zahlte<br />
er dann später seine Ablöse<br />
von 5000 Euro selbst, um zu<br />
Dynamo Dresden wechseln<br />
zu können. Mit der SGD stieg<br />
er in die 2. Liga auf, kam dann<br />
aber aufs Abstellgleis und wechselte<br />
nach Chemnitz, wo er das Glücksgefühl<br />
des Aufstieges erneut gern<br />
auskosten würde. Drei Punkte beim<br />
HFC wären nach zähem Saisonstart<br />
Zuversichtlich: Gerd Schädlich<br />
diesbezüglich nicht schlecht. „Wir<br />
müssen uns auf die große Kulisse<br />
gut einstellen, von Anfang an dagegenhalten.<br />
Und mit sieben Spielen<br />
in Serie ohne Niederlage können<br />
wir mit breiter Brust aulaufen“,<br />
sagt Pfefer. Trainer Gerd<br />
Schädlich traf sich derweil<br />
diese Woche noch im privaten<br />
Freundeskreis mit HFC-Trainer<br />
Sven Köhler, will aber vom sechsten<br />
Remis in dieser Saison nichts<br />
wissen: „Kleinigkeiten und die Tagesform<br />
werden entscheiden. Ich<br />
hofe, dass wir die Nase vorn haben.“<br />
JENS WOHLGEMUTH<br />
Foto: Picture Point<br />
SAARBRÜCKEN<br />
Sasic mit Galgenhumor<br />
1Es wäre schon schön, wenn es<br />
schöner wäre. Das sah nicht nur<br />
Schriftsteller Erich Kästner so, auch<br />
Milan Sasic hat seine Wünsche und<br />
Hofnungen. <strong>Der</strong> 2:1-Sieg im <strong>Pokal</strong> gegen Paderborn<br />
gibt zumindest Anlass zur Hofnung. Zwar<br />
laufen die Saarländer seit sieben Ligaspielen einem<br />
Sieg hinterher, das Erfolgserlebnis vom gestrigen<br />
Mittwoch stärkt jedoch das angeknackste<br />
Selbstvertrauen, spült gut eine halbe Million<br />
Euro in die Kasse. Geld, das Sasic auch in Neuzugänge<br />
investieren will. Denn: Die personellen<br />
Probleme sind gravierend. „Auf den Pressekonferenzen<br />
sind mehr Journalisten als Spieler im<br />
Training“, übt sich der Coach in Galgenhumor.<br />
Mit Fischer (Innenbandzerrung im Knie) und<br />
Glockner (Muskelfaserriss) tummeln sich seit<br />
dieser Woche sieben Langzeitverletzte im Lazarett.<br />
Personell geht der FCS auf dem Zahnleisch.<br />
Dennoch muss die Talfahrt in der Liga gestoppt<br />
werden – am Samstag gegen Darmstadt soll für<br />
den Tabellenneunzehnten schließlich die schöne<br />
Zukunft beginnen. MARCUS LEHMANN<br />
DARMSTADT<br />
Sulu will hoch hinaus<br />
1Seit er im Winter vom österreichischen<br />
Zweitligisten SCR Altach<br />
kam, ist Darmstadts Innenverteidiger<br />
Aytac Sulu nicht mehr aus der<br />
Stammelf wegzudenken. Im Sommer wurde er<br />
Kapitän. „<strong>Der</strong> Wechsel war für mich ein Glücksfall“,<br />
sagt der 27-Jährige. „Die positive Entwicklung<br />
hat mit unserer Spielanlage und dem Personal<br />
zu tun“, glaubt Sulu. „Nun haben wir auch<br />
Spieler vorn drin, die wir lach anspielen können.<br />
Für uns Abwehrspieler ist es angenehmer, den<br />
Ball 15, 20 Meter ins Mittelfeld zu spielen, als ihn<br />
immer hoch und weit nach vorn zu schlagen.“<br />
Die Resultate gegen Duisburg (4:0) und Rostock<br />
(6:0) sowie der starke Auftritt im <strong>Pokal</strong> gegen<br />
Schalke untermauern die neue Qualität. Fraglos<br />
spielt Sulu auf hohem Niveau, gewinnt fast jeden<br />
Kopfball, ist am Boden stark und als Führungsigur<br />
unumstritten. Das weckt Begehrlichkeiten.<br />
„Ich habe in Hofenheim, der ersten türkischen<br />
und der zweiten österreichischen Liga schon<br />
oben reingeschnuppert“, sagt Sulu. „Wenn man<br />
da mal war, will man da wieder hin.“ JENS DÖRR<br />
MÜNSTER<br />
Bischoff soll ankurbeln<br />
1Trainer Ralf Loose bemühte<br />
sich, positive Aspekte aus dem<br />
<strong>Pokal</strong>-Aus gegen Augsburg zu ziehen.<br />
Leicht iel ihm das nicht. Ein<br />
gutes Gefühl vor dem Heimspiel gegen Regensburg<br />
sieht anders aus, Münster kassierte wieder<br />
drei Gegentrefer, Münster fehlte auch Leidenschaft<br />
in vielen Aktionen, Münster wirkte in der<br />
Ofensive komplett ratlos. Einziger Gewinner: Innenverteidiger<br />
Simon Scherder, der in die Startelf<br />
rückte und auf sich aufmerksam machte. „Das<br />
<strong>Pokal</strong>-hema ist durch, wir müssen uns auf die<br />
Meisterschaft konzentrieren“, so Kapitän Stefan<br />
Kühne. Loose und der SCP müssen jetzt liefern,<br />
nur ein Erfolg zählt nach acht sieglosen Punktspielen,<br />
damit sich der SCP nicht noch tiefer<br />
in den Abstiegskampf verheddert. Dass der zuletzt<br />
rotgesperrte Amaury Bischof das lahmende<br />
Ofensivspiel ankurbeln wird, steht außer Frage,<br />
er wird als Anker an allen Ecken und Enden benötigt.<br />
Viele andere Personalien lässt der Coach<br />
ofen: Von einer Wunschformation ist Loose<br />
meilenweit entfernt. ALEXANDER HEFLIK
kicker, 26. September 2013 41<br />
DUISBURG – ROSTOCK: Bergmann leistet Aufbauarbeit vor MSV-Partie<br />
„King“ Onuegbu im Schlagerfieber<br />
1Kingsley Onuegbu (27) ist bei<br />
den Fans des MSV Duisburg in der<br />
Beliebtheitsskala wie eine Rakete<br />
nach oben geschossen. Sportlich<br />
stehen bisher sechs Tore für<br />
den Stürmer zu Buche. Aber<br />
der Neuzugang spielt nicht<br />
nur gut, sondern er präsentiert<br />
sich als Typ zum Anfassen.<br />
„Mir macht das einfach Spaß.<br />
Die Leute mögen mich und<br />
ich trete ihnen offen gegenüber“,<br />
sagt Onuegbu, der vor<br />
wenigen Tagen die kleine MSV-<br />
Anhängerin Kessy überraschte und<br />
zu ihrem Geburtstag auftauchte.<br />
„ Solche besonderen Aktionen<br />
werde ich immer wieder mal für<br />
die Fans machen“, verspricht der<br />
Ex-Fürther. Dass er in der Torjägerliste<br />
Platz eins abgeben musste,<br />
lässt Onuegbu keineswegs unruhig<br />
werden. „Meine sechs Treffer sind<br />
gut fürs Selbstvertrauen. Aber jetzt<br />
auf die Torjägerkrone zu spekulieren,<br />
ist zu früh. Für mich steht der<br />
Teamerfolg über allem“, sagt der<br />
„King“. Am Freitag gegen Rostock<br />
soll der zweite Heimsieg her. Wenn<br />
das klappt, dreht Kingsley Onuegbu<br />
Applaus: Duisburgs Onuegbu traf<br />
in dieser Saison bereits sechsmal.<br />
auch nach dem Spiel auf: Und zwar<br />
die Lautstärke seiner aufgenommenen<br />
Schlagersongs. „Ich bin da sehr<br />
textsicher“, zwinkert Onuegbu.<br />
Die Vorbereitung auf das Duisburg-Spiel<br />
stand bei Hansa derweil<br />
noch ganz im Zeichen des 0:6-Debakels<br />
von Darmstadt. „So ein Ergebnis<br />
schlägt sich nieder. Das ist<br />
eine Höhe, die alles platt tritt. Da<br />
hast du keine Argumente“, so Andreas<br />
Bergmann, der wegen einer<br />
Foto: imago/Reichwein<br />
Grippe auf den Trip nach Hessen<br />
verzichtet hatte und am Dienstag<br />
mit der Aufarbeitung von Rostocks<br />
höchster Drittliga-Pleite begann.<br />
Per Videoanalyse führte er seinen<br />
Profis „die vielen dummen<br />
und naiven Fehler“ noch mal schonungslos<br />
vor Augen. Die Spieler<br />
mussten sich deutliche Kritik gefallen<br />
lassen. „Da waren ja mindestens<br />
drei, vier Sachen bei, da kannst du<br />
dir den Ball auch gleich selber reinhauen“,<br />
wetterte Bergmann. Aber<br />
der Trainer wehrt sich gegen Vorwürfe,<br />
dass sich die Truppe willenlos<br />
in ihr Schicksal ergeben habe.<br />
„Es war nicht so, dass die Mannschaft<br />
nicht wollte. Sie ist überfahren<br />
worden“, sagt Bergmann,<br />
der nun in Sachen Aufbauarbeit<br />
gefordert ist. In Einzelgesprächen<br />
will er die Versager von Darmstadt<br />
wieder aufrichten. „Wichtig ist,<br />
dass die Mannschaft eine gewisse<br />
Unbekümmertheit behält“, betont<br />
er. „Wenn Leute Angst vor dem<br />
Versagen haben, ist das schlecht.“<br />
Ob seine Worte gefruchtet haben,<br />
wird sich gegen den MSV zeigen.<br />
T. TARTEMANN/S. EHLERS<br />
PERSONALIEN<br />
WEHEN WIESBADEN<br />
Robert <strong>Müller</strong> (26, Mittelfeld) musste<br />
wegen einer Beckenprellung zu<br />
Wochenbeginn mit dem Training<br />
aussetzen. Bei Tobias Jänicke (24,<br />
Mittelfeld) bestätigte sich der Verdacht<br />
auf Gehirnerschütterung<br />
nicht.<br />
ROT-WEISS ERFURT<br />
Jens Möckel (25, Abwehr) ist nach<br />
seinem Schienbeinbruch operiert<br />
worden. Simon Brandstetter (23,<br />
Sturm) hat sich seinen Leistenbruch<br />
zugezogen, wird kommende<br />
Woche operiert. Beide Spieler<br />
fallen damit wochenlang aus.<br />
BORUSSIA DORTMUND II<br />
Die Hüft-Operation bei Hendrik<br />
Bonmann (19) in München ist gut<br />
verlaufen. Dennoch fällt der Torhüter<br />
mindestens vier Monate<br />
aus. + + + Stürmer Julian <strong>Der</strong>stroff<br />
(21, Außenbandanriss und Knochenstauchung<br />
im Sprunggelenk)<br />
muss weitere drei Wochen aussetzen.<br />
JAHN REGENSBURG<br />
Mittelfeldspieler Aias Aosman (20)<br />
muss wegen Magen- und Darmproblemen<br />
eine Trainingspause<br />
einlegen.<br />
WER SPIELT. WER FEHLT.<br />
Voraussichtliche Aufstellungen<br />
MSV Duisburg – Hansa Rostock<br />
Freitag, 19 Uhr<br />
Duisburg: Ratajczak – Ofosu-Ayeh, Bollmann, Bajic, Dum – Öztürk, Feisthammel – Gardawski,<br />
De Wit, Wolze – Onuegbu – Es fehlen: Wissing (Reha nach Sprunggelenk-OP), Tsourakis<br />
(Schmerzen im Fuß)<br />
Rostock: Brinkies – Mendy, Ruprecht, Pelzer, Radjabali-Fardi – Haas, Grupe – Weidlich, Blacha –<br />
Ioannidis, Savran – Es fehlen: Pekovic (Knieverletzung), Kucukovic (Rotsperre), Leemans<br />
(Wadenbeinbruch)<br />
Hallescher FC – Chemnitzer FC<br />
Samstag, 14 Uhr<br />
Halle: Kleinheider – Brügmann (Baude), Kojola, Franke, Ziebig – Zeiger, Gogia, A. <strong>Müller</strong> – Lindenhahn<br />
(Schmidt), Furuholm, Bertram – Es fehlen: Becken (Aufbautraining nach Fußbruch),<br />
Ziegenbein (OP nach Muskelbündelriss), Wagefeld (Achillessehnenanriss)<br />
Chemnitz: Pentke – Conrad, Cinar, Bankert, Stenzel – Hensel, Kegel – Garbuschewski, Pfeffer<br />
– Förster, Fink – Es fehlen: Wachsmuth (Sprunggelenkverletzung), Makarenko (Wadenzerrung)<br />
Stuttgarter Kickers – Borussia Dortmund II<br />
Samstag, 14 Uhr<br />
Stuttgart: Krauss – Gerster, Auracher, Leist, Baumgärtel – Leutenecker, Braun, Fennell, Milchraum<br />
–Marchese, Soriano – Es fehlen: Savranlioglu (Kreuzbandriss), Grischok (Schulterverletzung),<br />
Engelbrecht (Herzmuskelentzündung), Rouani (Knie-OP).<br />
Dortmund: Alomerovic – Hornschuh, Günter, Meißner, Bandowski – Solga, Amini – Treude,<br />
Ducksch (Jordanov), Kefkir – Bajner – Es fehlen: Bonmann (Hüft-OP), <strong>Der</strong>stroff (Außenbandanriss<br />
Sprunggelenk), Nyarko (Innenbandanriss im Knie), Sarr (Zehenbruch), Thiele (Kreuzbandriss)<br />
SV Wehen Wiesbaden – VfB Stuttgart II<br />
Samstag, 14 Uhr<br />
Wehen: Gurski – Ahlschwede, Herzig, Vidovic, Nandzik – Wiemann – Jänicke, Rob. <strong>Müller</strong> (Wießmeier),<br />
Mann, Mintzel (Röser) – Vunguidica – Es fehlen: Christ, Döringer (beide Reha-Training),<br />
Grupp (Muskelfaserriss), Gusche (Kreuzbandriss), Schnellbacher (Zerrung)<br />
Stuttgart: <strong>Müller</strong> - Lang, Vier, Geyer, Leibold – Riemann, Wanitzek, Rathgeb, Janzer – Halimi -<br />
Grüttner – Es fehlt: Vlachodimos (bei den Profi s)<br />
Rot-Weiß Erfurt – VfL Osnabrück<br />
Samstag, 14 Uhr<br />
Erfurt: Klewin – Odak, Laurito, Kleineheismann, Czichos – Göbel, Möhwald, Engelhardt, Öztürk –<br />
Wiegel, Tunjic – Es fehlen: Möckel (OP nach Schienbeinfraktur), Brandstetter (Leistenbruch)<br />
Osnabrück: Heuer Fernandes – Pisot, Stadel, Karikari, <strong>Der</strong>cho – Feldhahn, Zenga – Nagy, Hohnstedt<br />
– Prokoph, Grimaldi – Es fehlen: Thomik (Bänderriss Schambein), Pauli (Reha nach Knie-OP)<br />
1. FC Saarbrücken – SV Darmstadt 98 Samstag, 14 Uhr<br />
Saarbrücken: Ochs – Falkenberg, Kruse, Knipping, Stegerer – Egert – Schneider, Korte, Hoffmann,<br />
Göcer – Rathgeber – Es fehlen: Fischer (Innenbandzerrung im Knie), Glockner (Muskelfaserriss<br />
im Oberschenkel), Ziemer (Aufbautraining nach Muskelfaserriss in der Wade), Maek,<br />
Hayer (beide Kreuzbandriss), Lerandy (Patellasehnenreizung), Schäfer (Bauchmuskelzerrung)<br />
Darmstadt: Zimmermann – Sirigu, Sulu, Gorka, Stegmayer – Ivana, Gondorf, Behrens, Heller –<br />
Stroh-Engel, Sailer – Es fehlen: Baier (Aufbautraining), Ratei (Anriss der Syndesmose)<br />
Holstein Kiel – SV Elversberg<br />
Samstag, 14 Uhr<br />
Kiel: Riedmüller – Herrmann, Hartmann, Wahl, Wetter – Siedschlag, Danneberg, Toksöz, Johansen<br />
– Sykora, Kazior – Es fehlen: Gebers (Sperre), Krause, Lindner (beide Kreuzbandriss), Hebler<br />
(Reha nach Kreuzbandriss)<br />
Elversberg: Kronholm – C. Wolf, Itoua, Wenzel, Melisse – Billick, Bastürk –Salem, Cissé, Rohracker –<br />
Luz – Es fehlen: S. Wolf (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Reiß (Reha nach Innenbandanriss<br />
im Knie), Jensen (Unterarmfraktur), Buch (muskuläre Probleme), Groß (Gelbsperre)<br />
RB Leipzig – SpVgg Unterhaching<br />
Samstag, 14 Uhr<br />
Leipzig: Coltorti – Heidinger, Hoheneder, Sebastian, Jung – Röttger, Ernst, Kaiser – Morys, Frahn,<br />
Poulsen – Es fehlt: keiner<br />
Unterhaching: Ko. <strong>Müller</strong> – Welzmüller, Erb, Hack, Schwarz – Willsch, Moll, Hufnagel, Steinherr<br />
– Voglsammer, Duhnke – Es fehlt: keiner<br />
Wacker Burghausen – 1. FC Heidenheim<br />
Samstag, 14 Uhr<br />
Burghausen: Loboué – Burkhard, Taffertshofer, Eberlein, Drum – Holz, Schröck – Burkhardt,<br />
Mokhtari, Thee – Bencik – Es fehlt: Moser (Knochenödem im Sprunggelenk)<br />
Heidenheim: Sabanov – Heise, Göhlert, Wittek, Malura – Strauß, Griesbeck, Titsch-Rivero –<br />
Sökler, Schnatterer – Niederlechner – Es fehlt: Beermann (Reha nach Kreuzbandriss)<br />
Preußen Münster – Jahn Regensburg<br />
Samstag, 14 Uhr<br />
Münster: Masuch – Riedel, Scherder, Kirsch, Hergesell – Truckenbrod, Kühne – Piossek, Bischoff,<br />
Grote – Taylor – Es fehlen: Schmidt (Innenbandverletzung), Schöneberg (Rotsperre)<br />
Regensburg: Wiegers – Neunaber, Windmüller, Nachreiner, Velagic – Kotzke, Hein – Aosman,<br />
Amachaibou, J.-P. <strong>Müller</strong>, Schmid – Es fehlen: Haag (Muskelfaserriss), Trettenbach (Syndesmoseverletzung),<br />
Kurz (Kreuzbandriss)
42 FUSSBALL IM SÜDWESTEN<br />
Ein Leben für die TuS<br />
Seit EVANGELOS NESSOS (35) als Spieler hier zum Publikumsliebling wurde, hat ihn<br />
Koblenz nicht mehr losgelassen. Als Teamchef will er nun den Wandel einleiten.<br />
FUSSBALL IM SÜDWESTEN<br />
Mit dem kicker immer topaktuell informiert:<br />
Ergebnisse und Hintergründe auch auf kicker.de<br />
Die Ergebnisse von Evangelos<br />
Nessos als Trainer der<br />
TuS Koblenz passen zu seinem<br />
Wesen: Zwei Siege, zwei Unentschieden,<br />
zwei Niederlagen,<br />
10:10 Tore. Die bisherige Bilanz<br />
des Deutsch-Griechen seit seinem<br />
Regionalliga-Amtsantritt am<br />
21. August ist so ausgeglichen wie<br />
Nessos selbst. „Mutig und entschlossen“<br />
wollte der Teamchef<br />
– so seine oizielle Bezeichnung<br />
aufgrund der noch fehlenden<br />
A-Lizenz – spielen lassen, gepaart<br />
mit „bedingungslosem Einsatz,<br />
hoher Laufbereitschaft und ausgeprägtem<br />
Ofensivdrang“. Bisher<br />
klappte die geplante Umsetzung<br />
unter dem Strich allerdings nur<br />
jedes zweite Mal.<br />
„Ich bin TuS-Fan, hänge<br />
aber auch noch am FC.“<br />
EVANGELOS NESSOS<br />
Unter seinen beiden Vorgängern<br />
hatte sich Nessos zuvor<br />
zwei Jahre lang als Assistent<br />
beweisen dürfen: Da war zunächst<br />
der wortreiche Michael<br />
Dämgen, später der kantige Peter<br />
Neustädter – zwei Typen, wie<br />
sie unterschiedlicher kaum sein<br />
können. Nessos sagt: „Ich habe<br />
von beiden etwas mitbekommen,<br />
das hat sich vermischt. Aber ich<br />
habe auch andere Vorstellungen<br />
und eine ganz eigene Denkweise,<br />
wie ich Fußball spielen lassen<br />
will. Das ist bei den Jungs bereits<br />
angekommen, wenn auch noch<br />
nicht zu 100 Prozent. Ich glaube<br />
aber, dass man in der Kürze der<br />
Zeit schon einen kleinen Wandel<br />
hat sehen können.“<br />
Als ehemaliger Proi hat Nessos<br />
bereits fußballerische Lorbeeren<br />
erworben: Im Sommer<br />
2004 wechselte er vom 1. FC Köln<br />
zum damaligen Regionalliga-<br />
Aufsteiger aus Koblenz. „Ich bin<br />
seither in erster Linie TuS-Fan,<br />
hänge aber auch immer noch am<br />
FC“, gibt Nessos zu. Unter dem<br />
Koblenzer Kulttrainer Milan Sasic<br />
avancierte der Rechtsverteidiger<br />
mit Ofensivdrang zum Publikumsliebling<br />
und hatte großen<br />
Anteil am Zweitliga-Aufstieg<br />
Konkrete Vorstellungen: Trainer Evangelos Nessos fordert von seinen<br />
Spielern bedingungslosen Einsatz und hohe Laufbereitschaft.<br />
2006. In der Rückrunde der ersten<br />
Zweitliga-Saison litt Nessos<br />
zunehmend unter Problemen mit<br />
der Patellasehne im Knie. Sein<br />
letztes Punktspiel für die TuS absolvierte<br />
der damals 28-Jährige<br />
am 15. April 2007 bei der 1:3-Niederlage<br />
in Karlsruhe, wo er kurz<br />
vor Schluss wegen Handspiels<br />
auch noch die Gelb-Rote-Karte<br />
sah. Mit der ersten Knieoperation<br />
begann die zweijährige Leidenszeit<br />
des Fußballers Evangelos<br />
Nessos, der nie wieder ein oizielles<br />
Spiel bestreiten sollte.<br />
Nach seinem erzwungenen<br />
Karriereende blieb der verheiratete<br />
Vater zweier Töchter dem<br />
Verein treu. So arbeitete Nessos<br />
zunächst als Jugendtrainer, später<br />
als Mitarbeiter im Fanshop.<br />
Seit Sommer 2011 fungierte der<br />
Sympathisant von PAOK Saloniki<br />
neben Dämgen als Co-Trainer<br />
des von Grund auf neu formierten<br />
Regionalligateams, zudem<br />
als Sportlicher Koordinator des<br />
Jugendleistungsbereichs (U 14 bis<br />
U 23). Überdies wurde Nessos im<br />
vergangenen Herbst ins Präsidium<br />
gewählt, wo er für die Jugendarbeit<br />
zuständig ist. „Diese Dinge<br />
kommen jetzt natürlich zwangsläuig<br />
zu kurz, seit ich allein für<br />
die erste Mannschaft zuständig<br />
bin“, räumt Nessos ein.<br />
Die für die Regionalliga erforderliche<br />
A-Lizenz will der Teamchef<br />
im Winter an der Sportschule<br />
in Hennef erwerben. Den<br />
B-Schein besitzt er bereits. „Bis<br />
dahin hat er eine Sondergenehmigung“,<br />
erklärt Präsidiumsmitglied<br />
homas heisen. Gesucht<br />
wird jetzt noch ein Co-Trainer,<br />
der Nessos in dessen Abwesenheit<br />
vertreten soll. „Wir sind da<br />
in guten Gesprächen“, signalisiert<br />
Foto: imago/Hoffmann<br />
Evangelos Nessos<br />
Geb. am 27. 6. 1978 in Solingen<br />
Seine Vereine als Spieler<br />
1984 bis 1987 Britannia Solingen,<br />
1987 bis 1990 Union Solingen,<br />
1990 bis 1996 Bayer Leverkusen,<br />
1996 bis 1998 PAOK<br />
Saloniki, 1998/99 TuSpo Richrath,<br />
1999 bis 2004 1. FC Köln,<br />
2004 bis 2009 TuS Koblenz<br />
Seine Einsätze/seine Tore<br />
3 Bundesligaspiele 0<br />
29 Zweitligaspiele 2<br />
92 Regionalligaspiele 5<br />
72 Oberligaspiele 2<br />
Sein weiterer Werdegang<br />
Seit Beendigung der aktiven Laufbahn<br />
bei der TuS Koblenz: zunächst<br />
auf der Geschäftsstelle und<br />
im Jugendbereich, ab 1. 7 2011<br />
Co-Trainer, 12. bis 17. 9. 2012 Interimstrainer,<br />
seit 22. 8. 2013 Cheftrainer,<br />
seit März 2013 außerdem<br />
im erweiterten Präsidium zuständig<br />
für die Jugendabteilung<br />
der Teamchef baldigen Vollzug.<br />
Fast in Vergessenheit geraten ist<br />
derweil das kurze Intermezzo,<br />
das er im Vorjahr in der sechstägigen<br />
Übergangsphase von Dämgen<br />
zu Neustädter auf der Trainerbank<br />
gab. Einer peinlichen<br />
0:2-<strong>Pokal</strong>pleite beim Siebtligisten<br />
TuS Oberwinter folgte vier Tage<br />
später ein respektables 1:1 gegen<br />
den damaligen Regionalliga-Primus<br />
TSG Hofenheim II.<br />
Dass Nessos, mit wenigen<br />
Ausnahmen eher ein Freund der<br />
gemäßigten Tonlage, auf dem<br />
Chefsessel für die gestiegene<br />
Verantwortung auch adäquat<br />
mehr Lohn erhält, ist nicht zu<br />
erwarten. „Er hat schon vorher 24<br />
Stunden am Tag die TuS gelebt.<br />
Warum sollte er jetzt mehr Geld<br />
dafür bekommen?“, sagt heisen<br />
halb im Scherz. <strong>Der</strong> ernste Hintergrund:<br />
Eine externe Trainerlösung<br />
hätten sich die notorisch<br />
klammen Koblenzer kaum leisten<br />
können. Schließlich muss bis<br />
Ende der Saison auch noch das<br />
Gehalt des beurlaubten Neustädter<br />
aufgebracht werden.<br />
BODO HEINEMANN
kicker, 26. September 2013 43<br />
MAINZ II: Personalnot in der Innenverteidigung<br />
Daghfous glaubt an den Sieg<br />
1Noch nie seit ihrer Zugehörigkeit<br />
zur Regionalliga führte die zweite<br />
Mannschaft des 1. FSV Mainz 05 die<br />
Tabelle an. Mit sieben Siegen und<br />
zwei Niederlagen gelang ebendiese<br />
Tabellenführung in dieser Saison<br />
nicht nur erstmals – sie dauerte<br />
auch gleich neun Spieltage<br />
an. Dabei erstaunten die Mainzer<br />
mit einer überdurchschnittlichen<br />
Torausbeute von 28 Treffern,<br />
von denen Petar Sliskovic alleine<br />
zwölf erzielte. Erst die 1:3-Niederlage<br />
beim SC Freiburg II und der<br />
4:2-Auswärtssieg des hartnäckigen<br />
Verfolgers SGS Großaspach beim<br />
kommenden Mainzer Gegner Hessen<br />
Kassel verdrängte die 05er von<br />
Platz eins.<br />
Personell sah sich Trainer Martin<br />
Schmidt (46) zuletzt zu Umstellungen<br />
gezwungen: Durch die<br />
längerfristige verletzungsbedingte<br />
Abwesenheit von Richard Weil<br />
und Manuel Schneider fehlen dem<br />
Mainzer Coach aktuell zwei wichtige<br />
Innenverteidiger. Deshalb wurde<br />
Routinier Michael Falkenmayer von<br />
der Sechserposition zurückbeordert.<br />
Großen Respekt hat Schmidt<br />
derweil vor dem nächsten Gegner:<br />
„Hessen Kassel ist wesentlich besser,<br />
als der derzeit neunte Tabellenplatz<br />
vermuten lässt. Das haben<br />
nicht nur die positiven Resultate bis<br />
zum achten Spieltag gezeigt.“<br />
Gegen die Nordhessen kann der<br />
Trainer auch auf Talente aus der<br />
eigenen U 19 zurückgreifen, die in<br />
der Bundesliga Südwest spielfrei<br />
sind. Regisseur Nejmeddin Daghfous<br />
(26), ein gebürtiger Kasseler,<br />
gibt sich für Samstag optimistisch:<br />
„Ich bin zuversichtlich, dass wir<br />
nach den beiden Unentschieden<br />
in der vergangenen Saison diesmal<br />
gewinnen.“ HEINZ BENDER<br />
Optimist: Nejmeddin Daghfous<br />
Foto: imago<br />
BAUNATAL: Warten auf den ersten Heimsieg<br />
Pforr lässt keine Ausreden zu<br />
1Wenn nicht jetzt, wann dann?<br />
Dieses Motto gilt für die Fußballer<br />
des KSV Baunatal vor dem<br />
Heimspiel am Samstag gegen den<br />
SC Pfullendorf noch mehr als sonst.<br />
„Wenn wir jetzt nicht gewinnen,<br />
wann dann?“, fragt Manuel Pforr mit<br />
Blick auf die wichtige Partie.<br />
Für den 24-jährigen Stürmer<br />
des Tabellenletzten aus Nordhessen<br />
steht fest: Es ist an der Zeit, sowohl<br />
den ersten Sieg im heimischen<br />
Parkstadion zu landen als auch den<br />
ersten Heim-Trefer zu erzielen. Da<br />
kommt der Tabellenvorletzte gerade<br />
recht. Die Pfullendorfer haben<br />
in dieser Saison in fünf Partien<br />
auf fremden Plätzen bislang null<br />
Punkte geholt, dafür aber 17 Tore<br />
kassiert. „Es gibt keine Ausreden<br />
mehr“, sagt Pforr angrifslustig.<br />
Damit setzen sich die Baunataler<br />
zwar selbst unter Druck, „aber<br />
uns ist klar, und das sagen wir in<br />
der Mannschaft auch ganz deutlich,<br />
dass wir gegen Pfullendorf gewinnen<br />
müssen“, erklärt Pforr die<br />
Situation. Allmählich gehen den<br />
Baunatalern nämlich die Gegner<br />
aus, gegen die sie eine realistische<br />
Chance hätten.<br />
Eine besondere Prämie für den<br />
Schützen wurde deshalb aber nicht<br />
extra ausgelobt. „Es ist egal, wer<br />
trift. Wir sind einfach nur froh,<br />
wenn es endlich gelingt. Zur Not<br />
soll der Sippel das Ding reinmachen“,<br />
sagt Pforr. Kim Sippel ist Baunatals<br />
Torwart. ROBIN LIPKE<br />
Hessen Kassel – E. Frankfurt II 2:1 (2:0)<br />
Kassel: Nulle – Marz, M. Rahn, Wachowski,<br />
T. Becker – Henel (79. Dawid), Andrijanic<br />
(56. Dieck) – Schmeer, Gallus, Mayer<br />
– Sako (68. Damm) – Trainer: Großkopf<br />
Eintracht II: Özer – Kempf, Gröger, Maslanka,<br />
Amin – Fliess, Wille, B. di Gregorio<br />
(82. Deneleh), Oesterhelweg – Findik,<br />
Sommer (73. Reljic) – Trainer: Schur<br />
Tore: 1:0 Schmeer (5.), 2:0 Wachowski<br />
(8.), 2:1 Findik (65.) – SR: Schlager<br />
(Niederbühl) – Zuschauer: 1500 – Gelbe<br />
Karten: Henel, Sako, Dieck, T. Becker,<br />
Schmeer – Findik, D. di Gregorio – Bes.<br />
Vorkommnis: D. di Gregorio sah auf der<br />
Ersatzbank Gelb.<br />
RL NORD<br />
1. Goslarer SC 08 8 18:10 17<br />
2. VfL Wolfsburg II 8 23:6 16<br />
3. VfB Oldenburg 8 22:15 16<br />
4. ETSV Weiche 8 11:6 14<br />
5. Werder Bremen II 7 16:9 13<br />
6. TSV Havelse 8 16:13 13<br />
7. BSV Rehden 7 13:9 12<br />
8. SV Meppen 7 11:10 11<br />
9. FC St. Pauli II 8 13:17 10<br />
10. SV Eichede (N) 8 14:19 10<br />
11. Hannover 96 II 7 12:13 9<br />
12. E. Norderstedt (N) 8 9:13 9<br />
13. SV Wilhelmshaven 7 7:8 7<br />
14. Hamburger SV II 7 11:14 7<br />
15. Victoria Hamburg 7 6:12 6<br />
16. BV Cloppenburg 8 11:19 6<br />
17. VfR Neumünster 7 8:19 6<br />
18. Braunschweig II (N) 8 7:16 5<br />
9. SPIELTAG<br />
Freitag, 27. September (19.30 Uhr)<br />
TSV Havelse – W. Bremen II (2:1, 2:0)<br />
Wilhelmshaven – Oldenburg (1:2, 1:1)<br />
Samstag, 28. September (14 Uhr)<br />
Hamburger SV II – Eichede ( - , - )<br />
St. Pauli II – SV Meppen (0:4, 2:1)<br />
Sonntag, 29. September (14 Uhr)<br />
Goslarer SC – BSV Rehden (4:1, 2:2)<br />
Wolfsburg II – ETSV Weiche (1:1, 0:1)<br />
N'münster – N'stedt (15.00) ( - , - )<br />
Cl'burg – Vict. Hbg. (15.00) (3:1, 4:5)<br />
96 II – Br‘schweig II (18.00) ( - , - )<br />
TORJÄGER<br />
9 Menga (VfB Oldenburg)<br />
8 Beismann (TSV Havelse)<br />
6 Wulff (ETSV Weiche)<br />
6 Kulikas (FC St. Pauli II)<br />
5 Huseni (SV Eichede)<br />
5 Kadah (Hannover 96 II)<br />
4 Bruns (Werder Bremen II)<br />
4 K. Fischer (Goslarer SC 08)<br />
4 Kahlert (Goslarer SC 08)<br />
4 Harrer (VfR Neumünster)<br />
4 Moslehe (VfR Neumünster)<br />
4 Eilers (VfL Wolfsburg II)<br />
4 Tankulic (VfL Wolfsburg II)<br />
RL NORDOST<br />
1. Berliner AK 07 7 15:4 17<br />
2. TSG Neustrelitz 7 15:5 16<br />
3. 1. FC Union II 7 15:7 15<br />
4. Germ. Halberstadt 7 12:11 13<br />
5. 1. FC Magdeburg 7 16:10 12<br />
6. Carl Zeiss Jena 7 11:8 12<br />
7. Optik Rathenow 7 7:6 11<br />
8. Babelsberg 03 (A) 7 10:10 10<br />
9. VfB Auerbach 7 8:9 9<br />
10. FSV Zwickau 7 9:15 9<br />
11. VFC Plauen 7 10:16 8<br />
12. Viktoria Berlin (N) 7 6:8 6<br />
13. ZFC Meuselwitz 7 7:12 6<br />
14. Hertha BSC II 7 7:14 5<br />
15. W. Nordhausen (N) 7 8:12 4<br />
16. 1. FC Lok Leipzig 7 3:12 1<br />
8. SPIELTAG<br />
Freitag, 27. September (19 Uhr)<br />
1. FC Union II – Auerbach (0:0, 1:2)<br />
Samstag, 28. September (13.30 Uhr)<br />
VFC Plauen – Magdeburg (3:3, 0:1)<br />
Sonntag, 29. September (13.30 Uhr)<br />
Carl Z. Jena – Lok Leipzig (3:0, 0:1)<br />
Germ. Halberstadt – Zwickau (0:0, 0:3)<br />
Berliner AK 07 – Meuselwitz (2:0, 2:0)<br />
W. Nordhausen – Vikt. Berlin ( - , - )<br />
TSG Neustrelitz – Hertha II (3:1, 1:3)<br />
Opt. Rathenow – Babelsberg ( - , - )<br />
TORJÄGER<br />
7 Beck (1. FC Magdeburg)<br />
5 Soltanpour (Berliner AK 07)<br />
5 Jovanovic (TSG Neustrelitz)<br />
4 Uzan (1. FC Union II)<br />
4 J. Nagel (Germania Halberstadt)<br />
4 Medjedovic (TSG Neustrelitz)<br />
3 Koc (SV Babelsberg 03)<br />
3 Hollwitz (1. FC Union II)<br />
3 Ergirdi (Viktoria 1889 Berlin)<br />
3 El-Zein (Wacker Nordhausen)<br />
3 Girth (VFC Plauen)<br />
3 Stiefel (FSV Zwickau)<br />
RL WEST<br />
9. SPIELTAG<br />
Sportfr. Lotte – SSVg Velbert 1:0 (0:0)<br />
FC Vikt. Köln – Düsseldorf II 1:1 (1:1)<br />
Spfr. Siegen – Alem. Aachen 3:0 (2:0)<br />
M'gladbach II – Uerdingen 1:0 (1:0)<br />
RW Essen – Wattenscheid 09 2:2 (0:1)<br />
1. FC Köln II – Schalke 04 II 0:1 (0:1)<br />
Bochum II – RW Oberhausen 0:2 (0:1)<br />
Mittwoch, 30. Oktober (19.30 Uhr):<br />
Wiedenbrück – Leverkusen II (2:0, 3:4)<br />
spielfrei: SC Verl<br />
Bereits am 9. September ausgetragen:<br />
SV Lippstadt – Fortuna Köln 1:3 (1:1)<br />
1. Spfr. Lotte (M) 9 24:4 23<br />
2. FC Viktoria Köln 9 17:7 19<br />
3. Fortuna Köln 8 18:9 19<br />
4. FC Schalke 04 II 8 14:4 17<br />
5. Bor. M‘gladbach II 9 16:8 17<br />
6. RW Oberhausen 10 10:12 17<br />
7. Fort. Düsseldorf II 9 17:13 14<br />
8. 1. FC Köln II 9 14:11 13<br />
9. Spfr. Siegen 8 15:9 12<br />
10. Rot-Weiss Essen 9 16:15 12<br />
11. SC Verl 8 10:10 11<br />
12. VfL Bochum II 8 7:16 9<br />
13. Alem. Aachen (A) 9 7:17 9<br />
14. SV Lippstadt (N) 9 10:16 8<br />
15. Bayer Leverkusen II 8 9:14 7<br />
16. Wattenscheid (N) 8 10:14 5<br />
17. SSVg Velbert 8 4:14 4<br />
18. KFC Uerdingen (N) 9 7:25 4<br />
19. SC Wiedenbrück 7 7:18 1<br />
10. SPIELTAG<br />
Samstag, 28. September (14 Uhr)<br />
KFC Uerdingen – Bochum II ( - , - )<br />
Oberhausen – Spfr. Siegen (0:1, 0:0)<br />
Al. Aachen – Viktoria Köln ( - , - )<br />
Düsseldorf II – Wiedenbrück (3:1, 2:2)<br />
SC Verl – SV Lippstadt 08 ( - , - )<br />
Fortuna Köln – 1. FC Köln II (2:2, 2:1)<br />
Schalke 04 II – RW Essen (0:0, 0:1)<br />
Wattenscheid – Spfr. Lotte ( - , - )<br />
SSVg Velbert – M'gladbach II (2:0, 1:2)<br />
spielfrei: Bayer Leverkusen II<br />
RL SÜDWEST<br />
VORGEZOGEN vom 12. Spieltag<br />
H. Kassel – E. Frankfurt II 2:1 (2:0)<br />
1. SGS Großaspach 10 21:11 22<br />
2. 1. FSV Mainz 05 II 10 29:13 21<br />
3. Eintracht Trier 10 18:6 21<br />
4. SC Freiburg II 10 16:10 19<br />
5. Hessen Kassel (M) 10 16:13 17<br />
6. Kaiserslautern II 9 18:8 16<br />
7. K. Offenbach (A) 10 10:10 16<br />
8. FC Homburg 10 17:12 15<br />
9. Zweibrücken (N) 10 9:12 15<br />
10. Eintr. Frankfurt II 11 21:21 14<br />
11. Waldh. Mannheim 10 12:16 14<br />
12. Neckarelz (N) 8 13:12 12<br />
13. Wormatia Worms 10 12:12 11<br />
14. TuS Koblenz 10 11:16 9<br />
15. SSV Ulm 1846 9 11:16 6<br />
16. Hoffenheim II 9 11:18 6<br />
17. SC Pfullendorf 10 10:27 4<br />
18. KSV Baunatal (N) 10 6:28 3<br />
11. SPIELTAG<br />
Freitag, 27. September (19 Uhr)<br />
Großaspach – Neckarelz ( - , - )<br />
Samstag, 28. September (14 Uhr)<br />
SVN Zweibrücken – Worms ( - , - )<br />
KSV Baunatal – Pfullendorf ( - , - )<br />
K. Offenbach – FC Homburg ( - , - )<br />
Eintr. Frankfurt II – Freiburg II (1:0, 1:3)<br />
Mainz 05 II – Hessen Kassel (4:4, 1:1)<br />
Sonntag, 29. September (14 Uhr)<br />
Hoffenheim II – TuS Koblenz (0:0, 1:1)<br />
Mannheim – Kaiserslautern II (1:1, 0:1)<br />
Samstag, 12. Oktober (14 Uhr)<br />
SSV Ulm 1846 – Eintr. Trier (2:1, 2:3)<br />
TORJÄGER<br />
13 Sliskovic (1. FSV Mainz 05 II)<br />
7 Oesterhelweg (Eintr. FrankfurtII)<br />
6 Ferfelis (TuS Koblenz)<br />
je 5: Bozic (SC Freiburg II), Rizzi (SGS<br />
(Großaspach), Ramaj (FC<br />
Homburg), Dorow, Pokar (1. FC<br />
Kaiserslautern II), Bo. <strong>Müller</strong><br />
(SpVgg Neckarelz), Comvalius<br />
(Eintr. Trier), Treske (SSV Ulm 46)<br />
RL BAYERN<br />
1. Bayern München II 13 42:8 36<br />
2. TSV 1860 II (M) 14 27:16 29<br />
3. FV Illertissen 15 33:18 28<br />
4. FC Augsburg II 14 25:13 27<br />
5. Greuther Fürth II 15 29:17 24<br />
6. TSV Buchbach 13 24:18 24<br />
7. SV Seligenporten 15 24:26 22<br />
8. Würzburger Kickers 14 26:20 21<br />
9. FC Ingolstadt 04 II 14 23:21 21<br />
10. FC Eintr. Bamberg 13 19:20 21<br />
11. FC Memmingen 13 16:17 16<br />
12. 1. FC Nürnberg II 15 23:25 16<br />
13. SpVgg Bayern Hof 14 16:21 15<br />
14. 1860 Rosenheim 13 14:17 13<br />
15. Schalding-H. (N) 14 19:30 13<br />
16. Schweinfurt 05 (N) 14 20:32 13<br />
17. SV Heimstetten 13 14:35 10<br />
18. V. Aschaffenburg 14 13:35 8<br />
19. TSV Rain/Lech 14 15:33 5<br />
16. SPIELTAG<br />
Freitag, 27. September (19 Uhr)<br />
FC Bayern II – FV Illertissen (2:1, 2:3)<br />
Buchbach – Würzburg (3:3, 0:4)<br />
Samstag, 28. September (14 Uhr)<br />
Aschaffenburg – Heimstetten (1:1, 1:1)<br />
FC Ingolstadt II – TSV 1860 II (0:1, 2:2)<br />
TSV Rain – SV Seligenporten (3:2, 0:3)<br />
FCE Bamberg – Rosenheim (1:2, 0:0)<br />
Gr. Fürth II – Schalding-Hein. ( - , - )<br />
Schweinfurt – Memmingen ( - , - )<br />
Bayern Hof – FC Augsburg II (3:2, 1:1)<br />
spielfrei: 1. FC Nürnberg II<br />
TORJÄGER<br />
14 Lux (FV Illertissen)<br />
10 Green (Bayern München II)<br />
9 Er. Thommy (FC Augsburg II)<br />
8 Lex (Greuther Fürth II)<br />
8 Steininger (Greuther Fürth II)<br />
8 Mi. Ott (TSV München 1860 II)<br />
8 Colak (1. FC Nürnberg II)<br />
8 Stolz (SV Seligenporten)<br />
8 Bieber (Würzburger Kickers)
44 FORMEL 1 kicker, 26. September 2013<br />
Das Vettel-Geheimnis<br />
Mercedes will Red Bull in Zukunft kopieren, Ferrari konzentriert sich schon auf die kommende<br />
Saison. SEBASTIAN VETTEL (26) und sein Erfolgsweg – dahinter steckt vor allem aufwändige Arbeit.<br />
SPORTMAGAZIN<br />
Mit dem kicker immer topaktuell informiert:<br />
Ergebnisse und Hintergründe auch auf kicker.de<br />
Leicht sieht es aus, so leicht.<br />
Doch es ist ein Knochenjob.<br />
Und zwar vor, während und<br />
nach jedem Grand Prix. Nicht<br />
nur für Sebastian Vettel, sondern<br />
für die ganze Red-Bull-Mannschaft,<br />
weshalb der Titelverteidiger<br />
seine Funksprüche nach dem<br />
Rennen gerne gleich in kollektive<br />
Liebeserklärungen umfunktioniert.<br />
Den Gegnern nach Belieben<br />
zwei Sekunden auf einer Formel-1-Runde<br />
abzunehmen, wie<br />
zuletzt beim Nacht-Grand-Prix<br />
in Singapur, das ist Champions<br />
League, momentan allerdings<br />
nur mit einem teilnehmenden<br />
Team. Wenn das so weitergeht,<br />
kann der Heppenheimer schon<br />
beim übernächsten Rennen in<br />
Japan Weltmeister werden, falls<br />
der letzte richtige Gegenspieler<br />
Fernando Alonso nicht punktet.<br />
Ferrari möchte so gern an die<br />
Underdog-Chance glauben, aber<br />
hat die Weiterentwicklungen am<br />
störrischen roten Auto zunächst<br />
mal eingefroren. Solange „immer<br />
nur der falsche Red Bull ausfällt“<br />
(Teamchef Stefano Domenicali),<br />
geht Realismus vor Wunschtraum.<br />
Mercedes-Sportchef Toto<br />
„Zu so einer Dominanz<br />
wollen wir auch kommen.“<br />
TOTO WOLFF, Mercedes<br />
<strong>Der</strong> Triumphator: Sebastian Vettel feiert seinen Sieg in Singapur.<br />
Wolf nimmt sich die Bullen gar<br />
zum Vorbild: „Zu so einer dominanten<br />
Vorstellung wollen<br />
wir in den nächsten Jahren auch<br />
kommen.“ Allerdings gibt es noch<br />
keine Antwort auf die Hauptfrage,<br />
wie Red Bull diese Dominanz<br />
geschaft und konserviert hat.<br />
Oder doch?<br />
Ein Großteil geht auf die Kappe<br />
des Fahrers. Vettel ist sanft,<br />
überlegt und aggressiv zugleich.<br />
„Ich habe noch nie so eine Perfektion<br />
gesehen“, behauptet RTL-<br />
Kommentator Niki Lauda. Auch<br />
den Vorwurf der Langeweile und<br />
die Buhrufe bei der Siegerehrung<br />
verurteilt der Österreicher: „<strong>Der</strong><br />
Sebastian muss sich für nichts<br />
entschuldigen. <strong>Der</strong> Beste ist eben<br />
der Beste. Und wir sind hier, um<br />
den besten Rennfahrer zu ermitteln,<br />
nicht um die Leute am besten<br />
zu unterhalten.“<br />
Rein technisch gesehen ist<br />
Vettels Tun höchstes Entertainment.<br />
So, wie sich der RB 9 durch<br />
sein Allround-Konstruktionskonzept<br />
anscheinend auf allen<br />
unterschiedlichen Streckentypen<br />
wohlfühlt, passt auch der<br />
Parade-Pilot seine Fahrweise<br />
optimal den Gegebenheiten an.<br />
Reifenerhitzung, Schaltpunkte<br />
und Gaspedaleinsatz – Champion<br />
wird man nicht nur durch<br />
Lenkbewegungen, es ist der<br />
ganzheitliche Denkansatz, der<br />
dahintersteckt – die perfekte Harmonie.<br />
Kein Wunder, dass der<br />
26-Jährige nach dem dritten Sieg<br />
in Folge sagt: „Ich genieße den<br />
Moment.“ Teamchef Christian<br />
Horner glaubt, dass sich die Talente<br />
seines Schützlings mit mehr<br />
Erfahrung immer noch mehr herausbilden:<br />
„Er arbeitet so hart<br />
und dreht jeden Stein zweimal<br />
Foto: picture-alliance/HochZwei<br />
um. Er ist selbstkritischer als jeder<br />
Fahrer, dem ich jemals begegnet<br />
bin.“<br />
Für Stardesigner Adrian Newey<br />
beginnen jetzt schon die<br />
Testfahrten für die Saison 2014<br />
mit ihren komplett neuen Turbo-Regeln:<br />
„Alle müssen dann<br />
„Adrian Newey motiviert<br />
uns alle durch seine Taten.“<br />
SEBASTIAN VETTEL, Champion<br />
den Balanceakt wagen. Was wir<br />
am aktuellen Auto machen, ist<br />
auch wichtig für das kommende<br />
Jahr, schließlich sind die Wagen<br />
in vielerlei Hinsicht Cousins der<br />
kommenden.“<br />
In Sachen Ehrgeiz ist Vettel<br />
längst Rekordweltmeister. Wenn<br />
er die Herangehensweise von<br />
Adrian Newey, dem technischen<br />
Vater des so unglaublich konstanten<br />
und konkurrenzfähigen<br />
Red-Bull-Rennwagens, erläutert<br />
(„demütig, leidenschaftlich,<br />
ambitioniert“), beschreibt er<br />
sich auch ein bisschen selbst.<br />
Vor allem die Arbeitsweise des<br />
britischen Design-Genies hat es<br />
dem Zimmermanns-Sohn angetan:<br />
„Adrian motiviert uns alle<br />
durch seine Taten, nicht durch<br />
große Ansprachen. Und er indet<br />
immer einen anderen Ansatz als<br />
alle anderen.“ Auch das probiert<br />
der Lieblingsschüler zu kopieren.<br />
Vettel wirkt mit seiner an den Tag<br />
gelegten Lässigkeit tatsächlich<br />
wie ein Sonnyboy, während die<br />
Gegenspieler Fernando Alonso<br />
oder Lewis Hamilton, der unglückliche<br />
Teamkollege Mark<br />
Webber ohnehin, Masken ihrer<br />
eigenen Angestrengtheit sind.<br />
Selbst Kimi Räikkönen war schon<br />
mal lockerer.<br />
Die Konkurrenz muss es da<br />
fast schon als Hohn verstehen,<br />
wenn Red Bull auf seinem eigenen<br />
Youtube-Kanal gerade eine<br />
Video-Anleitung promotet, wie<br />
man einen Rennwagen baut. Die<br />
versteckte Rache eines Teams,<br />
das so lange als Party-Truppe<br />
verspottet worden war. Motto:<br />
Probiert doch mal, uns einzufangen!<br />
ELMAR BRÜMMER
46 Sportmagazin kicker, 26. September 2013<br />
<strong>Der</strong> mit<br />
den Wellen<br />
tanzt<br />
Beim weltweit größten<br />
Windsurf-Event vor<br />
Sylt kann Wellenreiter<br />
PHILIP KÖSTER (19) den<br />
Wm-Hattrick landen.<br />
Er springt meterhoch über dem<br />
meer Double Loops oder tanzt<br />
im Wasser mit den Wellen. Und<br />
bei dem zweifachen Windsurf-Weltmeister<br />
philip Köster sieht das alles<br />
leicht, ja spielerisch aus. mit seinem<br />
kraftvollen und gleichzeitig eleganten<br />
Stil begeistert der Überlieger<br />
die Fans in aller Welt und versetzt<br />
seine Konkurrenz regelmäßig in Erstaunen.<br />
Seit über zwei Jahren dominiert<br />
Köster das Waveriding, die<br />
Königsklasse im Windsurfen. Die<br />
World Cups auf der pWa-Weltserie<br />
gewann er in dieser zeit meistens<br />
ungeschlagen, zwei zweite plätze<br />
sind seine schwächsten Ergebnisse.<br />
<strong>Der</strong> grundstein für den Erfolg<br />
wurde vor mehr als 30 Jahren gelegt.<br />
1980 zogen Kösters Eltern Linda<br />
und rolf von Hamburg nach Vargas<br />
auf die kanarische insel gran Canaria.<br />
Hier eröfneten sie eine Surfschule.<br />
Das meer, keine 100 meter<br />
vor der Haustür, wurde philip Kösters<br />
Spielwiese. „mein Sternzeichen<br />
ist Fisch, schon als kleiner Junge<br />
war ich immer im Wasser. anfangs<br />
bin ich geschwommen und wurde<br />
kanarischer meister über 50 meter<br />
Freistil. mit acht Jahren brachte mir<br />
mein Vater das Windsurfen bei, das<br />
wurde meine große Leidenschaft“,<br />
so der Wellenreiter.<br />
Von da an trainierte er täglich<br />
sieben Stunden, DVDs und Videos<br />
waren seine Lehrmeister. mit elf<br />
wurde Köster kanarischer Waveriding-meister.<br />
Ein Jahr später gab<br />
er sein Debüt im World Cup, 2009<br />
gewann er den ersten – als 15-Jähriger.<br />
aus dem Wunderkind war ein<br />
Siegfahrer geworden.<br />
Die Krönung kam 2011. Beim<br />
größten Windsurf-Event der Welt<br />
vor Sylt wurde Köster zum ersten<br />
mal Weltmeister und damit zweitjüngster<br />
titelträger nach robby<br />
naish. „als ich am Brandenburger<br />
Strand vor den jubelnden Fans den<br />
Wm-pokal hochhielt, ist ein traum<br />
wahrgeworden“, erinnert er sich.<br />
„Mein Sternzeichen ist Fisch. Schon als<br />
kleiner Junge war ich immer im Wasser.“<br />
PHILIP KÖSTER, Windsurf-Weltmeister<br />
2012 gewann er zum ersten mal<br />
den World Cup vor Deutschlands<br />
nördlichster insel und gleichzeitig<br />
seinen zweiten Wm-titel.<br />
Diesen Erfolg will der Waverider<br />
nun wiederholen. mit einem triumph<br />
vor Sylt (27. 9. – 6. 10.) könnte<br />
Köster als Weltranglistenerster<br />
vorzeitig den titel-Hattrick landen.<br />
Doch daran denkt er nicht. „ich will<br />
meinen Fans einen tollen Wettkampf<br />
liefern und gewinnen. alles<br />
Weitere warte ich ab.“<br />
auf Sylt muss der publikumsliebling<br />
nicht nur die Konkurrenz,<br />
sondern auch seine Fans in Schach<br />
halten. Das Wassersport-Highlight<br />
feiert 30-jähriges Jubiläum und die<br />
zuschauer wollen ihren Weltmeister<br />
feiern. Denn das „Wimbledon<br />
der Windsurfer“ hat sich von einer<br />
lokalen Veranstaltung zum einzigen<br />
Super grand Slam der pWa-Worldtour<br />
entwickelt, lockt jährlich über<br />
200 000 menschen an. nur vor Westerland<br />
werden alle Disziplinen –<br />
Wave, Freestyle, Slalom – ausgefahren,<br />
mit insgesamt 120 000 Euro<br />
ist das preisgeld hier am höchsten.<br />
zehn tage lang feiern die zuschauer<br />
am Brandenburger Strand<br />
die besten Windsurfer der Welt und<br />
die heißesten World-Cup-partys.<br />
philip Köster hält sich in dieser Beziehung<br />
zurück. Er wünscht sich viel<br />
Wind, damit er „so lange wie möglich<br />
auf dem Wasser bleiben kann“.<br />
Denn hier feiert der Weltmeister<br />
seine partys. BERNWARD FRETER<br />
Fotos: imago/HochZwei (2)<br />
NACHRICHTEN<br />
Rossi gründet eigenes Team<br />
motorrad: <strong>Der</strong> neunmalige Weltmeister<br />
Valentino rossi (34) geht<br />
ab der Saison 2014 mit einem eigenen<br />
rennstall an den Start. gemeinsam<br />
mit dem pay-tV-Sender<br />
Sky italia stellt der Superstar ein<br />
moto3-team auf die Beine.<br />
Martin feiert Titel-Hattrick<br />
rad: Dem team-gold folgte am<br />
mittwoch sein dritter Einzel-titel in<br />
Folge – zeitfahrer tony martin (28,<br />
Cottbus) siegte bei der Wm in italien<br />
vor olympiasieger Bradley Wiggins<br />
(großbritannien/+ 46 Sek.) und<br />
Fabian Cancellara (Schweiz/+ 48).<br />
Zeitfahr-Weltmeister: Tony Martin<br />
Foto: picture-alliance/dpa<br />
Titelverteidiger Boll nicht zur EM<br />
tischtennis: timo Boll (32) hat seine<br />
teilnahme an der Em im österreichischen<br />
Schwechat (4. – 13. oktober)<br />
wegen einer iebrigen Erkältung<br />
abgesagt. nun gilt der<br />
olympia-Dritte Dimitrij ovtcharov<br />
(25) als top-Favorit im Einzel.
kicker, 26. September 2013 SpOrTMAGAZIN 47<br />
Meister 1966 mit<br />
1860 München:<br />
Peter Grosser wird<br />
am Samstag 75.<br />
Hallo, Herr Heese<br />
Herr Heese, was machen Sie momentan,<br />
wie geht es Ihnen? Ich genieße meine<br />
Freizeit. Jeden Morgen wird eineinhalb<br />
Stunden gejoggt. Danach gehe<br />
ich an den Computer und schaue,<br />
was es Neues in der Welt gibt. Dann<br />
habe ich im Garten viel zu tun, und<br />
am Wochenende gibt’s natürlich<br />
Fußball.<br />
Im Fernsehen? Oder gehen Sie regelmäßig<br />
in die Stadien? Nicht regelmäßig.<br />
Das kommt darauf an, wo etwa Alemannia<br />
Aachen spielt. Zu Fortuna<br />
Düsseldorf gehe ich auch noch.<br />
Und hin und wieder zum HSV.<br />
Sie waren einst Stürmer beim Hamburger<br />
SV. Wie beurteilen Sie die Lage dort?<br />
Was da passiert, macht mir große<br />
Sorgen. Wenn man sich mit Insidern<br />
unterhält, erfährt man Sachen,<br />
da schüttelt man den Kopf.<br />
Steigt der HSV ab? Wenn die so weitermachen,<br />
ja. Ich sehe ja, wie sie<br />
spielen. Da ist keine Linie zu erkennen.<br />
Zudem war lange keine sportliche<br />
Führung da. Frank Arnesen war<br />
der größte Flop aller Zeiten, daran<br />
kann der Verein kaputtgehen. Dabei<br />
hat der HSV so ein Super-Stadion,<br />
ein Super-Umfeld, Super-Fans. Allein<br />
mein Wohnort Eupen, das ist<br />
ein Ort in Belgien mit 14 000 Einwohnern,<br />
hat drei HSV-Fanclubs!<br />
Die fahren zu jedem Spiel nach<br />
Hamburg.<br />
Am Samstag gastiert der HSV in Frankfurt.<br />
Auch dort waren Sie aktiv. Was sagen<br />
Sie zur Entwicklung bei der Eintracht?<br />
Was dort passiert, ist bewundernswert.<br />
Mit verhältnismäßig wenig<br />
Geld spielen die einen klasse Fußball.<br />
Die haben keine Übermannschaft,<br />
aber man sieht, was es ausmacht,<br />
wenn man zusammenspielt.<br />
„Frank Arnesen war der größte Flop“<br />
Horst Heese (69) war einst Stürmer und Trainer bei Eintracht Frankfurt und<br />
spielte auch für den HSV. Seine Kritik an Hamburg, sein Lob für die Hessen.<br />
Duell mit dem „Kaiser“: Horst Heese 1974 im Trikot des HSV gegen<br />
Franz Beckenbauer, der mit den Bayern 5:0 in Hamburg gewinnt.<br />
Als Trainer der Eintracht haben Sie im<br />
Mai 1993 Bekanntheit erlangt, weil Sie<br />
beim Spiel in Uerdingen mit Marek Penksa<br />
einen vierten Ausländer eingewechselt<br />
haben und der 5:2-Sieg in eine 0:2-Niederlage<br />
umgewandelt wurde. Was sagen<br />
Sie im Rückblick dazu? Dass es passiert<br />
ist, hat mich natürlich geärgert.<br />
Aber ich bin ja nicht alleine, das ist<br />
ja auch anderen sehr namhaften<br />
Trainern passiert. Ich hätte bei der<br />
Eintracht auch weitergemacht, aber<br />
die Angrife aus dem Umfeld waren<br />
so heftig, dass ich mir sagte: Das<br />
tue ich mir nicht mehr an. Da bin<br />
ich lieber wieder nach Malta zurück<br />
beziehungsweise vorher noch<br />
zum VfB Gießen. Das war eine sehr<br />
schöne Station.<br />
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />
DONNERSTAG, 26. SEPTEMBER<br />
Trainer Karl-Heinz Kamp wird 67 Jahre, Klaus<br />
Augenthaler (27 A, WM 1990) 56, Uwe Bein<br />
(17 A, WM 1990) 53, Trainer Holger Stanislawski 44,<br />
Michael Ballack (98 A) 37.<br />
FREITAG, 27. SEPTEMBER<br />
Claudio Gentile (71 A Italien, WM 1982) 60, Trainer<br />
Michael Oenning 48, Frauke Kuhlmann (43 A, EM<br />
1989, 1991) 47, Serena Williams (USA, Tennis,<br />
4 x OS 2000–12, FedCup-Siegerin 1999) 31.<br />
SAMSTAG, 28. SEPTEMBER<br />
Heinz Hornig (7 A) 76, Peter Grosser (2 A) 75, Trainer<br />
Johannes Linßen 64, Michael Kraus (114 Handball-<br />
Länderspiele, WM 2007) 30, Raphael Holzdeppe<br />
(Leichtathletik, WM 2013 Stabhochsprung) 24.<br />
Wie beurteilen Sie den heutigen Fußball?<br />
Wenn ich mit Kollegen von früher<br />
zusammen bin, unterhalten wir uns<br />
darüber. Es heißt ja immer: Heute<br />
ist alles dynamischer und früher<br />
war alles so lahm. Wir lachen uns<br />
da kaputt. Wenn der Torwart mehr<br />
Ballkontakte hat als der Mittelstürmer,<br />
was ist denn da dynamischer?<br />
Gibt es dennoch Spieler der aktuellen Generation,<br />
die Sie begeistern? Wenn ich<br />
Borussia Dortmund sehe, da geht<br />
mir das Herz auf. Gündogan oder<br />
Sahin, das sind Kaliber, die spielen<br />
immer nach vorne. Oder wenn der<br />
Hummels nach vorne kommt. Da<br />
würde ich sagen: Das ist weitaus<br />
besser als früher. INTERVIEW:<br />
ANDREAS HUNZINGER<br />
SONNTAG, 29. SEPTEMBER<br />
Wolfgang Overath (81 A, WM 1974) 70, Michael<br />
Bella (4 A) 68, Kerstin Stegemann (191 A, WM<br />
2003, 2007, 4 x EM) 36, Per Mertesacker (93 A)<br />
29, Leonie Maier (16 A, EM 2013) 21.<br />
MONTAG, 30. SEPTEMBER<br />
Horst Weigang (12 A DDR) 73, Trainer Reiner Hollmann<br />
64, Trainer Dieter Brei 63, Frank Rijkaard<br />
(73 A Niederlande, EM 1988) 51.<br />
DIENSTAG, 1. OKTOBER<br />
Petar Radenkovic (3 A Jugoslawien) 79, Trainer<br />
Thomas von Heesen 52, Trainer Roland Seitz 49.<br />
DONNERSTAG, 3. OKTOBER<br />
Hans Bongartz (4 A) 62, Detlef Schößler (18 A DDR)<br />
51, Gerald Asamoah (43 A) 35.<br />
Fotos: Witters (2), imago<br />
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