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FRANCK RIBERY im Interview

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FC SCHALKE 04<br />

Der Keller-Report:<br />

Ein Jahr auf<br />

der Kippe<br />

BUNDESLIGA-HINRUNDE<br />

Hertha ist die<br />

große Überraschung<br />

SERIE_WM-STARS<br />

Neymar:<br />

Der Beste<br />

seit<br />

Pelé?<br />

Mann des<br />

Jahres 2013<br />

<strong>FRANCK</strong> <strong>RIBERY</strong> <strong>im</strong> <strong>Interview</strong><br />

über seine Liebe zum FC Bayern<br />

Titelfoto: Imago<br />

BVB-FIASKO VOR 10 JAHREN<br />

„Dieser Tag<br />

war der Urknall“<br />

DIE GROSSEN TRAINER<br />

Der Mann,<br />

dem alles gelang<br />

DIE LESERUMFRAGE<br />

Ihre Meinung<br />

ist uns wichtig<br />

Nr. 104<br />

23. 12. 2013<br />

52. Woche<br />

€ 2,40<br />

Deutschland<br />

KICKER BUSINESS So wurde der WM-Ball in Deutschland entwickelt


Foto: Sampics<br />

kicker, 23. Dezember 2013 3<br />

Inhalt<br />

TITELTHEMA<br />

„Keiner hätte meinen Weg für möglich<br />

gehalten“ 6<br />

<strong>Interview</strong> mit Münchens Franck Ribery,<br />

dem „Mann des Jahres 2013“<br />

BUNDESLIGA<br />

„Dieser Tag war der Urknall“ 10<br />

Zehn Jahre danach: Hans-Joach<strong>im</strong> Watzke<br />

und Sebastian Kehl erinnern sich an<br />

Borussia Dortmunds Finanzkrise<br />

1 Jahr Zweifel, Misstrauen, auf der Kippe 14<br />

Der lange Kampf des Trainers Jens Keller<br />

be<strong>im</strong> FC Schalke 04<br />

Berichte und Analysen vom 17. Spieltag 17<br />

INTERNATIONAL<br />

Aktuelles aus aller Welt 48<br />

2. BUNDESLIGA<br />

Berichte und Analysen vom 19. Spieltag 57<br />

3. LIGA<br />

Berichte und Analysen vom 21. Spieltag 65<br />

EIN STAR FÜR BRASILIEN<br />

Der Beste seit Pelé? 74<br />

Barcelonas brasilianischer Star Neymar<br />

SERIE<br />

Der Mann, dem alles gelang 76<br />

Die großen Trainer, Teil 12:<br />

Franz Beckenbauer<br />

KICKER-BUSINESS<br />

Hightech für die Welt 80<br />

Alles rund um den WM-Ball „Brazuca“<br />

SPORTMAGAZIN<br />

„Den perfekten Sprung<br />

hatte ich noch nicht“ 82<br />

<strong>Interview</strong> mit Gregor Schlierenzauer<br />

KICKER EXTRA<br />

Auto-Neuheiten 2014 84<br />

Vom Mini bis zur Mercedes C-Klasse:<br />

So stark wird das nächste Autojahr<br />

RUBRIKEN<br />

Was war da los? 4<br />

Kolumnistenkreis, Scheinwerfer 47<br />

Leserforum 86<br />

Abpfiff mit Atze Schröder 87<br />

www.kicker.de<br />

Ein großartiger Fußballer.<br />

Ein Kollaps. Ein Kaiser.<br />

Jean-Julien Beer, kicker-Chefredaktion<br />

Auch dieser Titel geht nach München:<br />

Franck Ribery ist für den<br />

kicker der Mann des Jahres. Nach<br />

Joach<strong>im</strong> Löw (2011) und Jürgen<br />

Klopp (2012) lagen bei der Abst<strong>im</strong>mung<br />

unserer Redakteure diesmal<br />

drei Münchner vorne, Ribery vor<br />

Jupp Heynckes und Philipp Lahm.<br />

Das historische Triple der Bayern<br />

wird für <strong>im</strong>mer auch mit dem Namen<br />

Ribery verbunden bleiben. Es<br />

ist ihm zu verdanken, dass die Bundesliga<br />

2013 den Fußballer Europas<br />

stellt. Und <strong>im</strong> Januar ist es wieder<br />

Ribery, der es bei der Weltfußballer-<br />

Wahl mit Cristiano Ronaldo und<br />

Lionel Messi aufn<strong>im</strong>mt. Im <strong>Interview</strong><br />

ab Seite 6 erzählt er über seine Liebe<br />

zu Bayern und verrät, dass er 2009<br />

fast gewechselt wäre – ein Jahr nach<br />

seiner ersten Wahl zum Mann des<br />

Jahres <strong>im</strong> kicker.<br />

Schweiz 4,10 sfr, Öste reich e 2,30, Benelux e 2,40, Frankreich e 2,80, Italien e 2,80, Portugal e 2,80, Spanien e 2,80, Kanaren (Luftfracht) e 2,95, Ungarn Ft 750, Griechenland e 3,20, England 2,10 £, Slowenien e 2,80/SIT 670,99<br />

Vedad Ibisevic<br />

Ansichten eines Torjägers<br />

Joach<strong>im</strong> Löw<br />

Wandlung eines Trainers<br />

Matthias Sammer<br />

„Wollen wir<br />

Verlierer<br />

ausbilden?“<br />

Rangliste<br />

Lahm kratzt<br />

an der<br />

Weltklasse<br />

Fotos: Ge ty Images, Sampics<br />

Bundesliga<br />

Halbzeit-Bilanz aller Klubs<br />

Zwanziger & Rauball<br />

Der Präsidenten-Gipfel<br />

Nr. 106/03 / 1. Woche<br />

29. Dezember 2008<br />

+EXTRA<br />

Monsieur<br />

100 Prozent<br />

Von Adler bis Veh<br />

Gewinner und Verlierer<br />

5 2,10<br />

Deutschland<br />

<strong>FRANCK</strong> <strong>RIBERY</strong> DER MANN DES JAHRES 2008<br />

PLUS POSTER<br />

6<br />

Ribery zum Zweiten:<br />

Schon 2008 war der<br />

Franzose für die<br />

kicker-Redaktion<br />

der Mann des Jahres.<br />

Für das <strong>Interview</strong><br />

in der aktuellen<br />

Ausgabe sprach er<br />

mit Mounir Zitouni.<br />

Django Asül<br />

Sein Ausblick auf 2009<br />

Ein Jahrzehnt ist es her, dass unser<br />

Reporter Thomas Hennecke mit<br />

dem SZ-Kollegen Freddie Röckenhaus<br />

den Dortmunder Finanz-Kollaps<br />

aufdeckte und dafür später den<br />

Henri-Nannen-Preis erhielt. Nun<br />

traf sich Hennecke mit BVB-Boss<br />

Hans-Joach<strong>im</strong> Watzke. Thema: Die<br />

Rettung und der Wiederaufbau. Das<br />

Gespräch über eine unglaubliche<br />

Geschichte beginnt auf Seite 10.<br />

Kurzzeitig machten wir uns Sorgen<br />

um Chefreporter Karlheinz Wild –<br />

er war eine gefühlte Ewigkeit nicht zu<br />

sehen. Schließlich tauchte er begeistert<br />

zwischen unzähligen Aufzeichnungen<br />

über Franz Beckenbauer<br />

wieder auf. Für unsere Serie über<br />

die großen Trainer schrieb Wild ein<br />

exzellentes Stück über den „Kaiser“ –<br />

es beginnt auf Seite 76.<br />

Den nächsten kicker gibt es am<br />

Montag, 30. Dezember – mit der<br />

Rangliste des deutschen Fußballs.<br />

Wir wünschen schöne Feiertage! ■<br />

kicker-sportmagazin ist Mitglied <strong>im</strong> Verbund „EUROPEAN SPORTS MEDIA“. Dazu gehören: A Bola (Portugal), De Telegraaf (Niederlande), Marca (Spanien), ELF (Niederlande),<br />

Fanatik (Türkei), Frankfurter Allgemeine Zeitung (Deutschland), Sport-Express (Russland), Sport-Magazine (Belgien), Tipsbladet (Dänemark), World Soccer (England).


4 kicker, 23. Dezember 2013<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Werek<br />

WAS<br />

WAR<br />

DA<br />

LOS?<br />

Eine Wurst zu Weihnachten<br />

Vier Tage Paris sind dabei.<br />

Eine Kreuzfahrt für zwei. Ein<br />

schickes Radio. Würste. Taschen.<br />

Die paar Fanartikel, die es halt so<br />

gibt. Und Bälle natürlich. Es wird<br />

eine Menge geboten 1967 auf der<br />

Weihnachtsfeier des FC Bayern.<br />

„Da war was los“, erinnert sich<br />

Peter Kupferschmidt, ein Spieler<br />

dieser Zeit, der heute noch in<br />

München lebt, „damals waren ja<br />

noch die Mitglieder eingeladen,<br />

2000 hatten wir, vielleicht 3000.“<br />

Und die staunten Jahr für Jahr:<br />

Entertainer Gus Backus, der alte<br />

Häuptling der Indianer, „steckte<br />

sich Bohnen in die Ohren“,<br />

erzählt Kuperschmidt, „für uns<br />

war das eine tolle Sache“. Ob er<br />

bei der Tombola etwas gewann,<br />

weiß der 71-Jährige, der 15 Jahre<br />

für den FCB spielte, nicht mehr.<br />

Dafür erinnert er sich genau, wie<br />

er 1989 das 12 500. Mitglied des<br />

Vereins wurde. „Heute sind es<br />

über 200 000, das ist verrückt“,<br />

findet er. Die Weihnachtsfeiern<br />

aber waren früher größer.<br />

Im “ vor 25 Jahren<br />

Häßler: Der Künstler<br />

lernt das Kämpfen<br />

27. 12. 1988: Im Jahr zuvor wollte er weg aus Köln, weil Pierre<br />

Littbarski zurückkam und er keine Chance mehr sah. Ein<br />

Wechsel nach Dortmund scheiterte an 200 000 Mark. Doch<br />

dann lernte Thomas Häßler, der Künstler, das Kämpfen. 1988<br />

startete er durch. In die Weltklasse. Und auf die Titelseite.


6 AUSZEICHNUNG<br />

Der Franzose lehnt sich<br />

zurück, er ist glücklich. Erneut<br />

wurde <strong>FRANCK</strong> <strong>RIBERY</strong> (30) vom<br />

kicker zum Mann des Jahres<br />

gekürt. Es folgte ein <strong>Interview</strong>,<br />

das zu einer Liebeserklärung<br />

an den FC Bayern wurde.<br />

Herr Ribery, Sie haben in diesem Jahr etliche persönliche<br />

Titel gewonnen, nun sind Sie auch für den kicker der<br />

Mann des Jahres geworden. Was bedeuten Ihnen all<br />

diese Auszeichnungen?<br />

Jeder dieser Preise freut mich sehr. Das zeigt,<br />

dass ich gut gearbeitet und auf einem ordentlichen<br />

Niveau Fußball gespielt habe. Das ist wie<br />

eine Belohnung. Man arbeitet so viel während<br />

eines Jahres. Es ist dann schön, dass das am Ende<br />

gesehen und gewürdigt wird.<br />

Wenn Sie auf dieses Jahr zurückblicken und schauen,<br />

welche Herausforderungen Sie gemeistert haben, was<br />

empfinden Sie da?<br />

Wenn ich mich zurückerinnere an den Januar<br />

in Katar, als wir vor der Rückrunde standen und<br />

noch gar nichts erreicht hatten, und wenn ich<br />

jetzt Bilanz ziehe, dann ist das natürlich ein<br />

Wahnsinn, was wir geschafft haben. Nicht nur<br />

von den Titeln her, sondern auch von der Art und<br />

Weise, wie wir gespielt haben. Ich hätte mir nicht<br />

vorstellen können, dass wir so ein Jahr erleben<br />

würden, auch wenn das natürlich <strong>im</strong>mer ein Ziel<br />

ist. 2013 war außergewöhnlich. Für die Mannschaft,<br />

für den FC Bayern, für mich. Gerade wenn<br />

man sieht, was wir ein Jahr zuvor erlebt haben.<br />

2012 waren wir auch sehr gut, aber wir haben<br />

alles verloren. Die Arbeit hat sich aber letztlich<br />

ausgezahlt. Denn auch wenn es <strong>im</strong>mer leicht und<br />

locker aussieht, aber in den letzten 18 Monaten<br />

haben wir be<strong>im</strong> FC Bayern hart gearbeitet.<br />

Ist die Arbeit das einzige Gehe<strong>im</strong>nis des Erfolges?<br />

Es ist ein Paket. Es ist die Arbeit, die Konzentration,<br />

die gute Atmosphäre in der Mannschaft, der<br />

Zusammenhalt. Jeder hat alles für den anderen<br />

gegeben. Die Spieler haben viel für den Erfolg<br />

getan. Dazu kam, dass wir eine unglaubliche<br />

mentale Stärke haben.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Na ja, man muss ja sehen, wie wir nach dem<br />

Sommer 2012 reagiert haben. Wir wurden damals<br />

Zweiter in der Meisterschaft, wir verloren das<br />

Pokalfinale gegen Dortmund und das Champions-League-Finale<br />

gegen Chelsea. Das muss<br />

man sich einfach noch mal sagen. Wie wir dann<br />

die Saison darauf gespielt haben, das spricht für<br />

unsere fußballerische Qualität, aber auch für<br />

unsere mentale Stärke.<br />

Sie haben den Zusammenhalt angesprochen. Spüren<br />

Sie, dass Ihre Mitspieler Ihnen auch den persönlichen<br />

Erfolg gönnen?<br />

Ich spüre in der Mannschaft überhaupt keine<br />

Eifersucht in Bezug darauf. Und letztlich weiß ja<br />

jeder, dass es der Erfolg der ganzen Mannschaft<br />

ist. Natürlich stechen Spieler <strong>im</strong>mer wieder heraus,<br />

aber das können sie nur dank der anderen.<br />

Alle haben ein tolles Jahr gespielt, jeder hat dazu<br />

beigetragen. Was zählt, ist der Erfolg der Gruppe.<br />

Wir sind stolz, dem Verein diesen Glanz gegeben<br />

MANN DES JAHRES<br />

2013<br />

zu haben. Denn der Verein steht über allem. Die<br />

Spieler kommen und gehen, aber diese Erfolge,<br />

die bleiben auf ewig.<br />

Aber Sie sind ein besonderer Spieler. Sie brauchen eine<br />

gewisse Sonderstellung, auf dem Platz wie außerhalb.<br />

Natürlich habe ich meinen eigenen Stil. Mancher<br />

braucht seine Freiheiten. Ich besonders. Die<br />

Spieler kennen mich sehr gut. Sie wissen, was ich<br />

benötige, wie ich auch außerhalb des Spielfeldes<br />

so drauf bin.<br />

Wie sind Sie denn so drauf?<br />

Ich habe <strong>im</strong>mer gute Laune.<br />

Immer?<br />

Immer. Auf jeden Fall fühle ich mich so. Du<br />

kannst in einer Mannschaft natürlich nicht die<br />

ganze Zeit mit einem Lachen durch die Gegend<br />

laufen, aber wenn du in einem Verein Fußball<br />

spielst, dann geht das nur mit einer gewissen<br />

Freude. Bei dir selbst, aber auch bei den anderen.<br />

Die Jungs kennen mich. Manchmal mache ich<br />

total verrückte Sachen. Das ist mein Charakter.<br />

Da bin ich außer Kontrolle – <strong>im</strong> positiven Sinne.<br />

Sind Sie nie traurig oder wütend?<br />

Nein. Natürlich kann ich mich manchmal über<br />

gewisse Situationen aufregen, gerade <strong>im</strong> Spiel.<br />

Wenn ich nicht genügend Bälle bekomme oder<br />

nicht gut spiele, da bin ich dann auch mal genervt.<br />

Aber wenn ich hier auf dem Vereinsgelände<br />

bin, wenn wir Training haben, dann bin<br />

ich gut drauf und versuche auch in der Kabine<br />

St<strong>im</strong>mung zu machen. Ich gehe dann in den<br />

Massageraum und lasse die Physios nicht arbeiten,<br />

ich ärgere jeden, verteile kleine Ohrfeigen<br />

und die Jungs lachen. Das macht mir Spaß.


kicker, 23. Dezember 2013 7<br />

„ Keiner hätte meinen Weg<br />

für möglich gehalten“<br />

Sind Sie dann einfach nur wie ein kleiner Junge, der sich<br />

amüsieren will?<br />

Ich habe mich seit meiner Jugend verändert, aber<br />

ich habe mir diese Kindlichkeit <strong>im</strong>mer bewahrt,<br />

denn das macht auch meine Stärke aus.<br />

Inwiefern haben Sie sich verändert?<br />

In Bezug auf meine Reife. So wie ich mich <strong>im</strong><br />

Alltag verhalte, wie ich über die Dinge denke.<br />

Großzügig bin ich nach wie vor. Mein Herz ist<br />

groß und ich gebe gerne. Aber ich bin weniger<br />

naiv und gebe mehr acht in der Öffentlichkeit,<br />

wie ich bin und was ich sage. Ich habe so viel<br />

abbekommen, wurde so heftig kritisiert, dass du<br />

dann einfach mehr aufpasst.<br />

Für Sie spielen persönlich aber die Trainer eine<br />

große Rolle.<br />

Die Trainer sind für mich sehr wichtig. Sie müssen<br />

mir nicht jeden Tag sagen: Ich liebe dich.<br />

Nein, so ist es nicht. Aber ich brauche den Kontakt,<br />

die Nähe. Ein freundliches „Guten Morgen“,<br />

ein paar Glückwünsche für ein gutes Spiel, ein<br />

Klaps. Ein Gespräch über banale Dinge, wie es<br />

einem geht, wie es zu Hause läuft. All das gehört<br />

dazu. Es geht nicht darum, dass ich jeden<br />

Tag über den grünen Klee gelobt werde, aber<br />

wenn ich kein Verhältnis zum Trainer habe, dann<br />

kannst du sicher sein, dass ich nicht funktioniere.<br />

Sind die Bayern derzeit die beste Mannschaft der Welt?<br />

Wir haben 2013 eine andere D<strong>im</strong>ension erreicht.<br />

Schon in den letzten zwei Jahren haben wir das<br />

Niveau erheblich steigern können. Aber wir haben<br />

hier auch fantastische Bedingungen. Dass<br />

wir diesen Erfolg haben, hat der Verein verdient,<br />

denn er ist einfach etwas ganz Besonderes.<br />

Wie lange können Sie dieses Top-Niveau noch halten?<br />

Ich hoffe, dass das noch so lange wie möglich<br />

anhält. Aber ich denke nicht darüber nach. Ich<br />

genieße den Moment. Natürlich, ich bin 30 und<br />

werde älter. In ein paar Jahren werde ich nicht<br />

mehr so spielen können, aber ich versuche diesen<br />

Zeitpunkt so lange es geht nach hinten zu<br />

schieben.<br />

Seit 2007 sind Sie nun schon bei Bayern und haben vor<br />

ein paar Monaten bis 2017 unterschrieben. Im Jahr 2009<br />

wären Sie aber mal fast weg gewesen.<br />

Ich bin sehr glücklich, dass ich hiergeblieben bin.<br />

Vor allem bin ich Uli Hoeneß und Karl-Heinz<br />

Rummenigge sehr dankbar, dass sie damals gesagt<br />

haben, du bleibst.<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 8


8 AUSZEICHNUNG<br />

Fortsetzung von Seite 7<br />

Können Sie sich es noch erklären, dass Sie damals<br />

wegwollten?<br />

Ich war jünger. Mir fehlte die Erfahrung <strong>im</strong> Umgang<br />

mit solchen Sachen. Ich meine, man muss<br />

sich vorstellen, dass mich zu einem best<strong>im</strong>mten<br />

Zeitpunkt sieben Top-Klubs wollten, zum Beispiel<br />

Chelsea, Manchester City, Real Madrid,<br />

Barcelona, Inter. Es war alles dabei. Da drehst du<br />

durch. Wenn dich so viele tolle Vereine wollen,<br />

dann kommst du durcheinander, dann weißt du<br />

nicht mehr, wo dir der Kopf steht. Damals hatte<br />

ich noch nicht die Abgeklärtheit und Erfahrung<br />

von heute. Das war eine schwierige Situation,<br />

mit der ich umgehen musste. Es gab so viele<br />

Gespräche, Angebote. Immer wieder musste ich<br />

mich mit neuen Situationen, Szenarien auseinandersetzen.<br />

Ich wusste plötzlich nicht mehr,<br />

was das Richtige war. Soll ich bleiben, gehen. Wo<br />

werde ich glücklich? Wo ist der Weg, den ich will?<br />

Es ging auch um viel Geld.<br />

Sicher, aber das war es noch nicht mal, denn<br />

ich wusste, dass ich auch bei Bayern in dieser<br />

Beziehung gut aufgehoben bin. Und was die<br />

Ablösesummen anging, die <strong>im</strong> Raum standen,<br />

damit hatte ich ja nichts zu tun.<br />

Der FC Bayern betont bis heute, dass die Maßnahme,<br />

Sie nicht zu verkaufen, das Bild des Vereins in Europa<br />

nachhaltig beeinflusst hat.<br />

Ja, diese Haltung des Vereins ist eine große Stärke.<br />

Ein Wechsel war für mich danach jedenfalls<br />

nie mehr ein Thema.<br />

Sie haben <strong>im</strong>mer betont, in München Ihre Karriere zu<br />

beenden. Könnten Sie sich nicht trotzdem vorstellen,<br />

noch mal in ein anderes Land zu gehen?<br />

Es würde mich schon reizen, noch mal in ein<br />

Land wie die USA oder auch in die Emirate zu<br />

gehen. Aber das würde ich schon nicht mehr zu<br />

meiner eigentlichen Karriere zählen. Das wäre<br />

etwas, was wirklich als Abschluss käme, wäre<br />

nicht mehr damit zu vergleichen, was ich hier in<br />

München erlebe. Ich werde so lange es geht hier<br />

in München bleiben. In Europa gibt es für mich<br />

keinen anderen Klub mehr. Wenn es dann noch<br />

mal auf einen anderen Kontinent ginge, wäre das<br />

einfach ein Bonus.<br />

Wie könnte denn der Weg von Franck Ribery nach der<br />

Spielerkarriere weitergehen?<br />

Ich mag die Jugend sehr. Ich könnte mir gut vorstellen,<br />

als Trainer mit Jugendlichen zu arbeiten,<br />

die um die 15 sind.<br />

Waren Sie als Jugendlicher ein schwerer Fall?<br />

Sagen wir es mal so: Es war nicht einfach für<br />

die Trainer. Und wenn du aus einem Viertel wie<br />

ich kommst, dann bist du in der Mannschaft<br />

ein wenig isoliert. Ich war sehr auf mich alleine<br />

gestellt, musste mich durchkämpfen, durfte<br />

mich nicht unterkriegen lassen. Das bringe ich<br />

auch meinen Kindern bei. Sie dürfen keine Angst<br />

haben, sie sollen Selbstbewusstsein haben. Ich<br />

hatte nie Angst, vor keinem. Respekt schon. Das<br />

gehört zum Leben unbedingt dazu. Meine Kinder<br />

wachsen heute unter viel besseren Bedingungen<br />

auf als ich damals. Trotzdem will ich ihnen beibringen,<br />

dass sie sich nicht unterkriegen lassen.<br />

Ihnen soll es gut gehen, aber sie sollen auch nicht<br />

verwöhnt werden.<br />

Wann haben Sie Ihre He<strong>im</strong>atstadt Boulogne-sur-Mer<br />

verlassen?<br />

Ich bin mit zwölf weggegangen und war dann<br />

drei Jahre in Lille <strong>im</strong> Internat. Boulogne ist meine<br />

Stadt. Meine ganze Familie lebt dort. Ich habe<br />

schöne Erinnerungen an die Stadt. Und wenn ich<br />

dort bin, sehe ich all meine Leute. Ich versuche<br />

ihnen auch zu helfen, weil das Leben dort schwer<br />

ist. Ich bin <strong>im</strong>mer noch der Gleiche für sie. Ich respektiere<br />

alle und gehe ganz normal vor die Tür,<br />

laufe durch das Viertel. Ich ziehe keine Kapuze<br />

über wie andere, damit sie nicht erkannt werden.<br />

Das mag ich nicht. Auch wenn ich bekannt bin,<br />

will ich mich zeigen und normal herumlaufen.<br />

Be<strong>im</strong> FC Bayern ist jetzt auch Ihr Bruder Steven.<br />

Ja. Das ist ganz gut für ihn, dass ich in der Nähe<br />

bin. Ich rede oft mit ihm, sage ihm, du bist Steven,<br />

nicht Franck Ribery. Das ist nicht einfach,<br />

aber er muss sich anstrengen, was leisten, sonst<br />

wird es nichts. Er hat Talent und ist zum Glück<br />

körperlich wieder gut drauf. Ab Januar wird er<br />

mit den Amateuren spielen. Das ist gut. Er hat<br />

die Qualitäten, um auf ein gewisses Niveau zu<br />

kommen. Dass die Vergleiche mit mir kommen,<br />

ist nicht einfach, aber da muss er sich durchbeißen.<br />

Doch <strong>im</strong> Fußball ist alles möglich. Wenn<br />

man was wirklich erreichen will, kann man es<br />

schaffen. Man muss die Dinge angehen und nicht<br />

abwarten, bis etwas kommt, weil man dann ewig<br />

warten kann.<br />

Die kicker-Männer des Jahres<br />

2013 Franck Ribery Bayern München<br />

2012 Jürgen Klopp Borussia Dortmund<br />

2011 Joach<strong>im</strong> Löw Bundestrainer<br />

2010 Bastian Schweinsteiger Bayern München<br />

2009 Felix Magath Wolfsburg/Schalke<br />

2008 Franck Ribery Bayern München<br />

2007 Ivan Klasnic Werder Bremen<br />

2006 Franz Beckenbauer OK-Chef WM<br />

2005 Thomas Doll Hamburger SV<br />

2004 Thomas Schaaf Werder Bremen<br />

2003 Felix Magath VfB Stuttgart<br />

2002 Michael Ballack Leverkusen/Bayern<br />

2001 Oliver Kahn Bayern München<br />

2000 Rudi Völler Leverkusen/DFB-Elf<br />

1999 Lothar Matthäus Bayern München<br />

1998 Otto Rehhagel 1. FC Kaiserslautern<br />

1997 Otto Rehhagel 1. FC Kaiserslautern<br />

1996 Thomas Helmer Bayern München<br />

1995 Berti Vogts Bundestrainer<br />

1994 Volker Finke SC Freiburg<br />

1993 Winfried Schäfer Karlsruher SC<br />

1992 Erich Ribbeck Bayern München<br />

1991 Karl-Heinz Feldkamp 1. FC Kaiserslautern<br />

1990 Franz Beckenbauer Team-Chef DFB-Elf<br />

Hervorragende Zensuren jahrelang<br />

Riberys kicker-Noten, seitdem er bei Bayern spielt:<br />

Saison BL-Ø-Note EC-Ø-Note<br />

2013/14 2,09 2,90<br />

2012/13 2,10 2,68<br />

2011/12 2,65 2,71<br />

2010/11 2,95 3,13<br />

2009/10 3,18 3,71<br />

2008/09 2,74 2,81<br />

2007/08 2,54 2,95<br />

Klingt so, wie Sie spielen.<br />

Genau. Draufgehen, mutig sein. Und auch wenn<br />

man mal am Boden liegt, muss man wieder aufstehen.<br />

Wie haben Sie die Ehrung zum Fußballer des Jahres<br />

2013 in Frankreich aufgenommen?<br />

Es tut <strong>im</strong>mer gut, Anerkennung zu erhalten. Ich<br />

glaube, dass ich diesen Titel wirklich verdiene.<br />

MANN DES JAHRES<br />

2013<br />

Fotos: sampics (4), picture-alliance/dpa, picture.alliance/DPPI, Getty Images/Brunsnkill


kicker, 23. Dezember 2013 9<br />

Ich habe alle Qualifikationsspiele für Frankreich<br />

gespielt, hatte eine wichtige Rolle <strong>im</strong> Team und<br />

entscheidende Szenen.<br />

Nach dem Hinspiel gegen die Ukraine wurden Sie aber in<br />

Frankreich heftig kritisiert. Haben Sie das verstanden?<br />

Nicht wirklich. Aber viele schauen sich noch<br />

nicht mal die Spiele an. Ihnen geht es nur um<br />

Schlagzeilen. Das tangiert mich aber nicht mehr.<br />

Da gibt es auch viel Neid. Aber das Verhältnis zu<br />

den Fans in Frankreich hat sich sehr entspannt<br />

und verbessert. Ich spiele gern für Frankreich, für<br />

mein Land. Ich spiele für die Menschen, die mich<br />

lieben, die, die das nicht tun, sind mir schnuppe.<br />

Möchten Sie der Equipe Tricolore ein wenig mehr von der<br />

Bayern-Mentalität ein<strong>im</strong>pfen?<br />

Das möchte ich so nicht sagen. Aber es ist viel<br />

besser geworden. Die Mentalität hat sich sehr<br />

geändert. Wir sind zusammengerückt, haben<br />

einen stärkeren Teamgeist. Zu den Bayern unterscheidet<br />

sich das noch. Aber es ändert sich.<br />

Man respektiert sich. Die Jungen hören mir zu,<br />

wenn ich ihnen was sage. Sie wissen, was ich<br />

gerade in der Nationalmannschaft schon alles<br />

erlebt habe. Ich habe ja schon 80 Länderspiele.<br />

Das ist nicht wenig.<br />

Sehen Sie sich auf einer Ebene mit Zidane und Platini?<br />

Das weiß ich nicht. Mit den Titeln, die ich gewonnen<br />

habe, vielleicht. Mir fehlt natürlich noch ein<br />

Titel mit der Nationalmannschaft. Platini und Zidane<br />

waren große Spieler. Ich habe ja mit Zidane<br />

noch zusammengespielt und weiß, was er auch<br />

intern für eine <strong>im</strong>mens wichtige Rolle einnahm.<br />

Ansonsten sind Vergleiche <strong>im</strong>mer schwer. Ich<br />

freue mich darüber, was ich geschafft habe. Wenn<br />

ich sehe, woher ich kam und wo ich jetzt bin,<br />

dann kann ich nur glücklich sein. Keiner hätte<br />

meinen Weg für möglich gehalten.<br />

Sie kämpfen gegen Cristiano Ronaldo und Messi um den<br />

Titel des Weltfußballers. Das Hinspiel haben Sie gewonnen,<br />

indem Sie Europas Fußballer des Jahres wurden.<br />

Das kann man so sagen. Ich finde, all das ist positiv<br />

zu sehen, egal, was dann auch noch kommt.<br />

Wir sind alle Gewinner. Ich weiß, was ich gespielt<br />

und gewonnen habe. Man muss sich nur die<br />

Statistik anschauen. Es geht einfach nicht mehr.<br />

Was soll ich noch machen? Wenn du das ganze<br />

Jahr siehst, dann hätte ich den Titel zum Weltfußballer<br />

vielleicht doch verdient. INTERVIEW:<br />

MOUNIR ZITOUNI<br />

Das sagen Weggefährten über Ribery<br />

Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsboss des FC Bayern, der Ribery 2007 verpflichtete<br />

„Franck war schon in den letzten Jahren Weltklasse, aber in diesem Jahr hat er<br />

den Schritt in die absolute Weltklasse gemacht, weil er natürlich entscheidend<br />

dazu beitrug, dass wir erst das Triple gewonnen haben und auch in dieser<br />

Saison wieder einen überragenden, attraktiven und spektakulären Fußball<br />

bieten. Und da ist es kein Zufall, dass er der Liebling der Fans in unserem<br />

Stadion ist. Die Leute schätzen ihn, die Leute mögen ihn.“<br />

Jupp Heynckes, sein Trainer bei Bayern für zwei Monate 2009 und von 2011 bis 2013<br />

„Franck hat sich in den letzten zwei Jahren fantastisch entwickelt, zu einem<br />

absoluten Top-Profi. Er hat die Ernsthaftigkeit verstanden, die dieser Beruf<br />

erfordert, und alles dafür getan, dass er diese großartigen Leistungen bringen<br />

konnte und kann. Sein Spiel hat nun eine gewisse Leichtigkeit, er spürt die<br />

Anerkennung der Fans, die für ihn sehr wichtig ist – er wird geliebt. Das braucht<br />

er. Franck ist ein Wohlfühl-Spieler. Er ist der beste Spieler des Jahres 2013<br />

und deshalb für mich folgerichtig der Weltfußballer 2013.“<br />

Didier Deschamps, Nationaltrainer Frankreichs<br />

„Bei den Bayern hat Franck Ribery die Siegermentalität aufgesogen, verinnerlicht<br />

und gelernt, sie in jedem Spiel zu leben. Bayern München hat Franck in<br />

schweren Zeiten <strong>im</strong>mer unterstützt, ihm geholfen, als er Probleme hatte. Jetzt<br />

gibt Ribery ihnen alles zurück. Aus Dankbarkeit. Und zwar in jedem Spiel.<br />

Weil er Lust hat. In München fühlt er sich akzeptiert. Dieser Klub hat ihm<br />

diesen <strong>im</strong>mensen Siegeswillen verliehen. Ich bin sicher, dass Franck<br />

dort seine Karriere beenden wird – einmal Bayern, <strong>im</strong>mer Bayern.“<br />

Jean Fernandez, sein Trainer be<strong>im</strong> FC Metz 2004/05 und bei Marseille 2005/06<br />

„In Metz und Marseille habe ich einen wunderbaren Jungen kennengelernt.<br />

Das erste Mal habe ich ihn in Raon-l’Etape (ein kleiner Ort in den Vogesen,<br />

Anm. d. Red.) gesehen, als Brest mit Ribery in der Division National dort spielte.<br />

Franck hat seinen Weg ganz allein gefunden und er hat nie vergessen, woher<br />

er kommt. Er hat außergewöhnliche Werte, ist voller Humor, leidenschaftlich.<br />

Er ist außergewöhnlich, ein guter Typ, der nichts mit dem<br />

Gangster zu tun hat, als den ihn manche beschreiben.“<br />

David Alaba, sein Mitspieler bei Bayern München seit 2010<br />

„Franck ist herzlich, <strong>im</strong>mer für einen da, freundlich und lustig. Ich habe ihn<br />

von allen Seiten erleben dürfen. Er ist einfach ein klasse Typ. Die Chemie hat<br />

von Anfang an gest<strong>im</strong>mt zwischen uns. Wir haben uns sofort gut verstanden.<br />

Ich bin ihm für vieles dankbar. Weil er <strong>im</strong>mer für mich da war in schwierigen<br />

Situationen und mir geholfen hat, als ich noch jünger war.“<br />

Ribery und 2013 in Bildern: Mit Jupp Heynckes und der<br />

Meisterschale, erfolgreich bei der Nationalmannschaft,<br />

DFB-Pokal-Sieger, mit Frau Wahiba nach dem<br />

Champions-League-Sieg, Gewinner des europäischen<br />

Supercups und als Europas Fußballer des Jahres.


des BVB, weil er sich nicht für die<br />

das der Verein inzwischen auflegte,<br />

und die Mehreinnahmen durch die<br />

Stadionerweiterung lindern die<br />

wirtschaftliche Not nicht wirklich.<br />

Das Geld ist knapp geworden in<br />

Dortmund, wo auch Sponsorenverträge<br />

an die Tabelle gekoppelt<br />

und entsprechend eingeschmolzen<br />

sind. Obwohl seit dem Jahr<br />

2000 weit mehr als 200 Millionen<br />

Euro durch Börsengang (130<br />

Millionen) und Stadionverkauf<br />

(75,4 Millionen) in die Kassen flossen,<br />

ächzt der Verein unter den<br />

Lasten, die ihm besonders von dem<br />

nach Prestige trachtenden, streng<br />

wachstumsgläubigen Niebaum in<br />

den vergangenen Jahren auferlegt<br />

wurden. Inzwischen warnen Int<strong>im</strong>kenner<br />

der Dortmunder Szene<br />

sogar vor dem totalen Kollaps.<br />

Dem wirtschaftlichen, wohlgemerkt.<br />

THOMAS HENNECKE<br />

Lesen Sie mehr auf Seite 18<br />

10 BUNDESLIGA<br />

22. 12. 2003<br />

HERTHA Meyer soll<br />

Berliner retten Seite 20<br />

VfB Magath fordert<br />

mehr Qualität Seite 26<br />

www.kicker.de<br />

Nr. 104 / 52. Woche<br />

„Dieser Tag<br />

100.000.000!<br />

I<br />

rgendwann <strong>im</strong> Januar wird Borussia<br />

Dortmund seine Aufsichtsräte<br />

zusammentrommeln.<br />

Zu einer außerordentlichen Sitzung.<br />

Dann sollen die Mitglieder<br />

des Gremiums abnicken, was<br />

Dr. Gerd Niebaum und Michael<br />

Meier in den vergangenen Wochen<br />

angeschoben haben – eine Anleihe<br />

von bis zu 100 Millionen Euro, für<br />

die der Klub seine Zuschauereinnahmen<br />

verpfänden wird.<br />

Was auf den ersten Blick wie ein<br />

neuer Coup der in finanziellen Fragen<br />

ungemein kreativen Klubführung<br />

aussieht, wirft in Wirklichkeit<br />

22. Dezember 2003<br />

BORUSSIA DORTMUND BEMÜHT SICH UM EINE RIESEN-ANLEIHE – DIE SUMME IN ZIFFERN:<br />

war der Urknall“<br />

ein düsteres Licht auf die bedrohliche<br />

wirtschaftliche Verfassung des<br />

Vereins. Alles deutet darauf hin,<br />

dass sich Borussia Dortmund in einem<br />

akuten Liquiditätsengpass befindet<br />

und frisches Geld benötigt,<br />

um riesige Haushaltslöcher <strong>im</strong> laufenden<br />

Geschäftsjahr zu stopfen.<br />

Sich dabei einer Anleihe, eines<br />

hochverzinslichen Darlehens, zu<br />

bedienen, bereitet Dr. Winfried<br />

Materna, dem BVB-Aufsichtsratsvorsitzenden,<br />

Bauchschmerzen:<br />

„Ich bin kein Freund von solchen<br />

Wechseln auf die Zukunft. Das entspricht<br />

nicht meinem unternehmerischen<br />

Weltbild.“<br />

Verhandlungen der Dortmunder<br />

Geschäftsführung mit der englisch-amerikanischen<br />

Investmentbank<br />

„Schechter & Co. Ltd“ sind<br />

weit fortgeschritten. Die Anleihe<br />

soll eine Laufzeit von zwölf Jahren<br />

haben, elf Jahre weniger, als Stephen<br />

Schechter, Inhaber des Geldhauses,<br />

mit seinen ersten Vertragspartnern<br />

aus der Bundesliga verabredete:<br />

Bereits <strong>im</strong> April 2003 platzierte<br />

Schechter eine 75-Millionen-<br />

Euro Anleihe für den FC Schalke<br />

04, der das inzwischen um zehn<br />

Millionen Euro aufgestockte Kapital<br />

verwendete, um alte Kredite abzulösen<br />

und Transferschulden zu<br />

begleichen.<br />

Auf der Suche nach neuen Finanzmitteln: Michael Meier (li.) und Dr. Gerd Niebaum. Foto (M): Werek/<strong>im</strong>ago<br />

Dass Dortmund „in allen Geschäftsfeldern<br />

gut aufgestellt“ sei,<br />

wie Niebaum als Geschäftsführer<br />

der Kommanditgesellschaft auf Aktien<br />

(KGaA) bei den Mitgliederund<br />

Aktionärsversammlungen <strong>im</strong><br />

November glauben machen wollte,<br />

hält einer kritischen Überprüfung<br />

nicht mehr stand. Gegenüber der<br />

Bilanzrekordsaison 2002/2003<br />

(Umsatz: 162,3 Millionen Euro)<br />

kündigt sich <strong>im</strong> laufenden Geschäftsjahr<br />

ein dramatischer Verlust<br />

an. Peter Thilo Hasler, Analyst<br />

der HypoVereinsbank, bewertete<br />

den zu erwartenden Einbruch gegenüber<br />

„Focus Money“ sogar als<br />

„gigantisch, wenn nicht noch ein<br />

Wunder geschieht“.<br />

Allein 27 Millionen Euro gegenüber<br />

der vergangenen Saison<br />

betragen die Mindereinnahmen<br />

Champions League qualifizierte<br />

und sich anschließend <strong>im</strong> UEFA-<br />

Cup vom französischen Provinzklub<br />

FC Sochaux vorführen ließ.<br />

Die 23 Millionen Euro aus dem<br />

Verkauf der Stadionanteile an die<br />

MOLSIRIS Vermietungsgesellschaft<br />

hübschen das Betriebsergebnis<br />

2002/03 auf, können aber<br />

nur einmal auf der Habenseite verbucht<br />

werden. Addiert man zu diesem<br />

Fehlbetrag von 50 Millionen<br />

Euro noch die 15 Millionen Euro<br />

hinzu, die Dortmund einem Gehe<strong>im</strong>vertrag<br />

von 2001 zufolge für<br />

den Spieler Evanilson an den AC<br />

Parma überwies (vgl. Extrastory auf<br />

Seite 18), klafft <strong>im</strong> Vergleich zur<br />

Vorsaison schon jetzt ein 65(!)- Millionen-Euro-Loch.<br />

Das Kostensenkungsprogramm,<br />

Vor zehn Jahren stand<br />

BORUSSIA DORTMUND<br />

am Abgrund. Dann<br />

schaffte der Verein eine<br />

unglaubliche Wende.<br />

Hans-Joach<strong>im</strong> Watzke<br />

liefert tiefe Einblicke in<br />

eine Zeit, die ihn prägte.<br />

Foto: DeFodi<br />

Fußball-Deutschland hielt den<br />

Atem an, als kicker und Süddeutsche<br />

Zeitung vor genau zehn Jahren<br />

den ersten Teil der Horrorstory<br />

des Dortmunder Finanzdesasters<br />

und dramatische Zahlen aus dem<br />

Inneren des Klubs veröffentlichten.<br />

Die Bosse hatten unfassbar viel<br />

Geld verbrannt und bemühten sich<br />

in ihrer Not um eine 100-Millionen-<br />

Euro-Anleihe be<strong>im</strong> Londoner Investmentbanker<br />

Stephen Schechter.<br />

Die schöne, heile, reiche, schwarzgelbe<br />

Scheinwelt brach zusammen.<br />

Journalistische Hartnäckigkeit führte<br />

in den folgenden Monaten zur<br />

Aufdeckung <strong>im</strong>mer neuer, schockierender<br />

Details. Der BVB war<br />

ein Sanierungsfall. Hans-Joach<strong>im</strong><br />

Watzke (54) war damals Schatzmeister<br />

des eingetragenen Vereins.<br />

Heute ist er der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

der Kommanditgesellschaft<br />

auf Aktien (KGaA).<br />

Herr Watzke, war der 22. Dezember 2003<br />

ein schwarzer – oder doch ein guter Tag<br />

für Borussia Dortmund?<br />

Rückblickend betrachtet war es<br />

sicher ein guter Tag. Die Zeit lief.<br />

Und jeder Tag, der dieses Siechtum<br />

verlängerte, führte dazu, dass die<br />

Lage noch dramatischer wurde. Die<br />

Veröffentlichungen am 22. Dezem-


kicker, 23. Dezember 2013 11<br />

ber 2003 waren das erste Mal, dass<br />

dieses Thema in so einem Rahmen<br />

gespielt – und das erste Mal, dass<br />

die Aufmerksamkeit auf dieses Thema<br />

gelenkt wurde. Dieser Tag war<br />

der Urknall dafür, dass man sich<br />

den finanziellen Schwierigkeiten<br />

der Borussia überhaupt zuwandte.<br />

Wenn Sie die Uhr zehn Jahre und einen<br />

Tag zurückdrehen könnten, was würde das<br />

auslösen: Angstschweiß, Herzrasen, Wut?<br />

Man hat <strong>im</strong> Leben nur einmal die<br />

Kraft für das, was wir dann hinterher<br />

alle gemeinsam hinbekommen<br />

haben, und auch nur einmal<br />

das Glück, so eine Trendwende zu<br />

schaffen.<br />

War nicht einmal Ihnen als Schatzmeister<br />

des Vereins bis dahin die ganze Tragweite<br />

der Finanzprobleme bekannt?<br />

Bis Ende 2003 wusste ich, dass es<br />

nicht gut aussah, aber komplette<br />

Einsicht hatte ich nicht. Der Geschäftsführer<br />

der Kommanditgesellschaft<br />

auf Aktien (Dr. Gerd Niebaum,<br />

d. Red.) hatte als Präsident<br />

des eingetragenen Vereins beide<br />

Hüte auf. Einen echten Informationsfluss<br />

gab es nicht. Es dauerte ein<br />

Jahr, bis wir alle Gefahren verifizieren<br />

konnten, die da noch lauerten.<br />

Trotzdem: Hätten die Gremien des Vereins<br />

– oder auch Sie – nicht irgendwann versuchen<br />

müssen, die Notbremse zu ziehen?<br />

Es gab in keinem Gremium auch<br />

nur annähernd eine Mehrheit, die<br />

der Geschäftsführung kritisch gegenüberstand.<br />

Ich war sowohl <strong>im</strong><br />

Vorstand des eingetragenen Vereins<br />

wie auch <strong>im</strong> Beirat fast komplett<br />

isoliert. Die Gremien waren so zusammengesetzt,<br />

dass es eine mehr<br />

als 90-prozentige Zust<strong>im</strong>mung mit<br />

den handelnden Personen gab.<br />

zu den großen Erfolgen zwischen 1995<br />

und 2002 führte?<br />

Man muss seine Amtszeit in zwei<br />

Teile teilen. Der längere Teil von<br />

1986 bis 1997 verlief sicher sehr<br />

positiv. Immer knapp, <strong>im</strong>mer auf<br />

Kante, aber es funktionierte ja. Irgendwann<br />

ist es dann aber aus dem<br />

Ruder gelaufen.<br />

Meier, der 2005 aus dem Amt schied,<br />

sprach trotz Beinahe-Insolvenz später<br />

trotzig oft von dem „bestellten Feld“, das<br />

er hinterlassen habe. Empfanden Sie das<br />

<strong>im</strong> Nachgang als blanken Hohn?<br />

Wenn man viele Jahre mit sehr viel<br />

Herzblut für einen Verein arbeitet,<br />

kann man schon mal eine andere<br />

Wahrnehmung haben. Die Meldung<br />

an die Börse, dass wir uns<br />

in einer existenziell bedrohlichen<br />

Situation befanden, trug <strong>im</strong> Februar<br />

2005 nicht nur meine Unterschrift,<br />

sondern auch seine.<br />

Wie Sie die Borussia mit Restrukturierung<br />

und knallhartem Kostenmanagement<br />

aus dem „Vorz<strong>im</strong>mer der Pathologie“<br />

holten, brachte Ihnen große<br />

Anerkennung ein. Hätten Sie das ein<br />

paar Jahre später, als die Weltwirtschaft<br />

schwächelte, auch noch geschafft?<br />

Nicht <strong>im</strong> Ansatz. Der erste entscheidende<br />

Schritt war <strong>im</strong> November<br />

2004 die Wahl Dr. Rauballs zum<br />

Präsidenten. Von diesem Moment<br />

an hatten wir wieder eine Perspektive,<br />

keine wirtschaftliche, aber eine<br />

Vertrauensperspektive. Ohne Rauball<br />

als Präsident hätte alles andere<br />

nicht funktioniert. Er war derjenige,<br />

dem die Menschen vertrauten.<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 12<br />

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„Es stand noch nie ein Verein<br />

dermaßen auf der Kippe.“<br />

Wie erlebten Sie Präsident Dr. Niebaum<br />

und Manager Michael Meier – eher aufgescheucht<br />

und in die Enge getrieben<br />

oder mit jener gespielten Gelassenheit,<br />

mit der sie dann öffentlich dementierten,<br />

vertuschten und verharmlosten?<br />

Sie waren verständlicherweise sehr<br />

aufgeregt.<br />

Warum bröckelte der Widerstand gegen<br />

Niebaum und Meier so langsam?<br />

Anfang der 2000-er Jahre herrschte<br />

eine andere Mentalität in Deutschland.<br />

Es gab damals eine gewisse<br />

Storyhörigkeit. Du musstest große<br />

Storys und große Visionen verkünden,<br />

dann vertrauten dir die Menschen<br />

einfach – und schmissen dir<br />

das Geld hinterher. Ich erinnere nur<br />

an den Neuen Markt an der Börse.<br />

War Niebaum mehr der Hasardeur, der<br />

Borussia Dortmund fast zugrunde gerichtet<br />

hätte, oder der Visionär, der den BVB


12 BUNDESLIGA kicker, 23. Dezember 2013<br />

Fortsetzung von Seite 11<br />

Mich kannte doch niemand in der<br />

Öffentlichkeit.<br />

Immerhin brachten Banken und ähnliche<br />

Institutionen Ihnen das nötige Vertrauen<br />

entgegen.<br />

Das geschah aufgrund meiner wirtschaftlichen<br />

Vita als mittelständischer<br />

Unternehmer.<br />

Was war der zweite entscheidende<br />

Schritt?<br />

Die Erfolge der Restrukturierung<br />

waren nur vor der globalen Finanzkrise<br />

2008 möglich. Wenn sich diese<br />

Finanzkrise zwei Jahre früher<br />

ereignet hätte, würde es Borussia<br />

Dortmund heute nicht mehr geben.<br />

Insofern müssen wir heute sehr viel<br />

Demut an den Tag legen: Bei allen<br />

positiven Entscheidungen hatten<br />

wir auch wahnsinniges Glück. Es<br />

stand noch nie ein Verein dermaßen<br />

auf der Kippe wie wir.<br />

Hätten Sie es nachvollziehen können,<br />

wenn die DFL der Borussia <strong>im</strong> Juni 2004<br />

die Lizenz verweigert – und damit die<br />

Lichter ausgeknipst hätte?<br />

Im Nachhinein war das eine sehr<br />

kluge, aber auch eine sehr knappe<br />

Entscheidung. Ich hätte damals<br />

nicht in der Haut derer stecken wollen,<br />

die darüber zu befinden hatten.<br />

Anders als vor zehn Jahren ist Borussia<br />

Dortmund heute kerngesund. Schließen<br />

Sie weiter aus, dass Sie nie wieder Schulden<br />

machen werden, um sportlichen Erfolg<br />

zu erzwingen?<br />

Solange ich hier Verantwortung<br />

trage, wird das unumstößlich sein.<br />

Gilt das auch, wenn die „westfälischen<br />

Kaufmannstugenden“, die Sie gerne anführen,<br />

in nächster Zeit zu keinen weiteren<br />

Titeln führen?<br />

Das gilt auch dann. Zu dieser Politik<br />

gibt es keine Alternative. Jede<br />

Verwässerung dieser Headline<br />

würde an mir scheitern. Borussia<br />

Dortmund wird sicher wieder Titel<br />

gewinnen. Nur: Mit dem Geld, das<br />

wir dadurch erwirtschaften, wollen<br />

wir Wachstum fördern und keine<br />

Schulden zurückführen müssen.<br />

Mit dem Hinweis auf ein paar zusätzliche<br />

Falten in Ihrem Gesicht haben Sie festgestellt,<br />

dass der Job als Vorstandschef<br />

der Borussia nicht <strong>im</strong>mer vergnügungssteuerpflichtig<br />

ist. Wollen Sie uns insgehe<strong>im</strong><br />

schon auf Ihren Abgang 2016<br />

vorbereiten?<br />

Ich weiß noch nicht, wie es nach<br />

Ablauf meines aktuellen Vertrages<br />

weitergeht. Mit Dr. Rauball habe<br />

ich ein klares Agreement getroffen,<br />

dass wir uns ungefähr in einem Jahr<br />

zusammensetzen. Danach sehen<br />

wir weiter. Für mich persönlich ist<br />

es der schönste Job der Welt, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung<br />

von Borussia Dortmund zu sein.<br />

Ich möchte keinen anderen haben.<br />

Allerdings ist der Druck, der wegen<br />

der riesigen Verantwortung auf einem<br />

lastet, schon <strong>im</strong>mens.<br />

Ihr Herz hängt von klein auf an Borussia<br />

Dortmund. Um wie viel wäre Ihr Leben<br />

heute ärmer, wenn der BVB tatsächlich<br />

untergegangen wäre?<br />

Dramatisch ärmer. Und nicht nur<br />

als Fan. Was ich in den vergangenen<br />

Jahren erleben durfte, war mein Lebenstraum.<br />

Von der Erinnerung an<br />

diese Zeit werde ich mein ganzes<br />

Leben noch zehren.<br />

SEBASTIAN KEHL: So erlebten die Spieler den Fast-Crash<br />

Gäbe es denn Borussia Dortmund noch,<br />

wenn der kicker und die Süddeutsche<br />

Zeitung in der später preisgekrönten Artikelserie<br />

über „Größenwahn auf grünem<br />

Rasen“ das jahrelange Missmanagement<br />

Ihrer Vorgänger nicht enthüllt hätten?<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass wir<br />

diese Krise meistern, wäre geringer<br />

gewesen. Es war elementar wichtig,<br />

dass dadurch eine Diskussion<br />

in der Öffentlichkeit entstand. So<br />

ließ sich verhindern, dass noch größerer<br />

Schaden angerichtet wurde.<br />

INTERVIEW: THOMAS HENNECKE<br />

„Die Angst war allgemein groß“<br />

Verlässliche Hinweise darauf, dass Borussia Dortmund<br />

dank einer hoch risikoreichen, streng wachstumsgläubigen<br />

Politik seiner Bosse schnurstracks auf eine<br />

Katastrophe zusteuerte, besaßen die Spieler damals<br />

nicht. „Es wurde <strong>im</strong>mer mal getuschelt in der Kabine“,<br />

verrät Sebastian Kehl, „aber über die genauen<br />

Umstände wussten wir nicht Bescheid.“ Der von oben<br />

angeregte, offiziell freiwillige Verzicht auf 20 Prozent<br />

ihrer Gehälter nach dem Scheitern in der Champions-<br />

League-Qualifikation gegen den FC Brügge nährte<br />

dann <strong>im</strong>merhin den Verdacht, dass das Schlaraffenland<br />

Dortmund bald schließen könnte. „Dadurch wussten<br />

wir, dass die wirtschaftliche Situation nicht mehr so<br />

prickelnd war“, sagt Kehl.<br />

Dass der westfälische Traditionsklub kurz vor dem<br />

Kollaps stand, wurde seinen Fußballern komplett vorenthalten.<br />

„Ich glaube, dass wir von offizieller Seite<br />

bewusst nicht über das wahre Ausmaß der Krise informiert<br />

wurden, um uns damit nicht noch mehr zu<br />

belasten“, versichert Kehl; deswegen wurde auch er am<br />

22. Dezember 2003 „überrumpelt von diesen Negativ-<br />

Schlagzeilen“. Die Borussia am Rande der Pleite? Vor<br />

dem Absturz in die Bedeutungslosigkeit? Das war eigentlich<br />

unvorstellbar und doch bittere Realität.<br />

Wo auch <strong>im</strong>mer Kehl in jener Zeit<br />

Sympathisanten der Borussia begegnete,<br />

blickte er in sorgenvolle Gesichter.<br />

„Überall in der Stadt“, berichtet er,<br />

„wurde ich mit der Frage konfrontiert,<br />

wie es weitergeht.<br />

Die Angst war allgemein<br />

groß.“ Angst vor dem GAU, dem größten anzunehmenden<br />

Unglücksfall: Zahlungsunfähigkeit und Lizenzentzug.<br />

So gut es ging, hielten die Spieler derlei Untergangsfantasien<br />

von sich fern. „Wir haben versucht, uns<br />

von der Finanzmisere freizumachen und mit aller Kraft<br />

und Konzentration sportlich gute Nachrichten zu produzieren“,<br />

sagt Kehl. Immer loderte in ihm der Glaube,<br />

dass Borussia in der Lage sein würde, den Totalschaden<br />

zu vermeiden: „Ich konnte mir nie ernsthaft vorstellen,<br />

dass dieser Verein stirbt.“<br />

Seit zwölf Jahren steht Kehl jetzt schon be<strong>im</strong> BVB<br />

unter Vertrag. Was er in dieser Zeit erlebt habe, sei eine<br />

einmalige Geschichte, erzählt er, die Geschichte der<br />

Jo-Jo-Borussia, die als Meister 2002 in die Fast-Insolvenz<br />

taumelte und mit der Doppelmeisterschaft 2011<br />

und 2012 ihre Auferstehung feierte. Ob er diese Wiedergeburt<br />

damals für möglich gehalten habe? „Nein“, beteuert<br />

Kehl, mittlerweile 33 Jahre alt, „dass dieser Verein<br />

mit seiner Kraft, seinen Fans und seiner Tradition die<br />

Kehrtwende schafft, daran habe ich schon geglaubt.<br />

Aber dass er noch einmal diesen Glanz entfaltet und<br />

innerhalb so kurzer Zeit sogar wieder Titel gewinnt<br />

und in Europa groß auftrumpft, daran habe ich nicht<br />

ernsthaft gedacht.“<br />

THOMAS HENNECKE<br />

Hat die<br />

ganzen<br />

Jahre erlebt:<br />

Sebastian<br />

Kehl 2003<br />

und 2013<br />

Tal- und Bergbahn: Von Platz 13 auf 1<br />

„Von der Erinnerung werde ich<br />

mein ganzes Leben zehren.“<br />

Die Entwicklung des BVB seit der Krise<br />

BL-Platz<br />

1<br />

3<br />

5 6<br />

7<br />

9<br />

11<br />

13<br />

15<br />

17<br />

7<br />

7<br />

9<br />

13<br />

03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13<br />

6<br />

5<br />

1 1<br />

2<br />

kickerinfografik<br />

Saison<br />

Fotos: DeFodi, Ulmer


14 BUNDESLIGA<br />

Das Risiko<br />

mit Keller<br />

Ein Nobody als Stevens-Erbe. Die<br />

Personalie JENS KELLER (42) könnte für<br />

Manager HORST HELDT (43) heikel werden.<br />

m Sonntagmorgen, versichern alle Abschiedsgedanken weit von<br />

Aufsichtsratschef Clemens sich gewiesen hatte: „Wenn ich das<br />

ATönnies (56) und Sportvor Gefühl hätte nicht mehr an die<br />

1 Jahr Schlagzeilen –<br />

17. 12. 12: Es geht los.<br />

Der neue Trainer JENS KELLER (42) startet mit einer<br />

vorzeigbaren Bilanz. Doch das genügt den selbst<br />

gesetzten Maßstäben auf Schalke aktuell nicht.<br />

D<br />

STILLSTAND<br />

04<br />

ie Einschätzungen der Profis<br />

dokumentieren die ganze seelische<br />

Zerrissenheit auf Schalke.<br />

„Für unsere Aufholjagd ist das<br />

i “ bil i t t Kl<br />

Mannschaft, für die angesichts des<br />

Rückstands auf Leverkusen und<br />

Dortmund ohnehin bestenfalls<br />

noch der vierte Platz realisti<br />

h h i t Wi ü<br />

28. 1. 13: Kellers Start<br />

ist gleich holprig.<br />

Keller<br />

langsam<br />

auf Kurs<br />

25. 2.: Ein 2:1 gegen<br />

Düsseldorf beruhigt.<br />

„Ich kämpfe Tag für Tag“<br />

28. 2.: Ein Mann wehrt sich<br />

gegen sein Negativ-Image.<br />

JENS KELLER<br />

Ist er DOCH der Richtige ?<br />

11. 3.: Schalke schlägt Dortmund<br />

und klettert auf Platz vier.<br />

1 Jahr Zweifel<br />

1 Jahr Misstrauen<br />

1 Jahr auf der Kippe<br />

Er hat zwölf Monate geschafft, tatsächlich. JENS KELLER (43) kämpfte auf Schalke<br />

jeden Tag um seinen Job und um Anerkennung. Die kriegt er aber trotzdem nicht.<br />

Das maue 0:0 in Nürnberg bestätigte<br />

<strong>im</strong>merhin eines: Auch<br />

ohne Jens Keller geht auf Schalke<br />

garantiert nicht auf Knopfdruck<br />

alles besser. Kaum war der Coach<br />

durch die Aufsichtsratssitzung zu<br />

Wochenbeginn <strong>im</strong> Amt bestätigt<br />

worden, schon saß er plötzlich<br />

doch nicht mehr auf der Bank –<br />

wegen einer Magen-Darm-Grippe.<br />

Ein passender Schlusspunkt dieses<br />

Jahres 2013, das für Keller vor<br />

Turbulenzen und Kuriositäten nur<br />

so strotzte. „Immer wenn es auch<br />

um meinen Kopf geht“, hat der<br />

Fußballlehrer kürzlich festgestellt,<br />

„zeigt die Mannschaft Charakter<br />

und gewinnt.“ So gesehen wäre<br />

Kellers Überlebensstrategie <strong>im</strong> Amt<br />

tatsächlich höchst originell: je umstrittener<br />

der Trainer, desto größer<br />

seine Erfolgsaussichten.<br />

Und umstritten war der Coach<br />

in den vergangenen zwölf Monaten<br />

seit seiner Installierung als Nachfolger<br />

von Jahrhunderttrainer Huub<br />

Stevens wahrlich zur Genüge. Zweifel<br />

und Misstrauen lasteten auf ihm<br />

vom ersten Tag an bis heute. Kellers<br />

Schalker Amtszeit – ein Jahr auf der<br />

Kippe! Keller für Stevens – die richtige<br />

Entscheidung? Diese Frage ließ<br />

der kicker <strong>im</strong> Dezember 2012 seine<br />

Leser beantworten. Das Votum der<br />

rund 11 000 Teilnehmer fiel eindeutig<br />

aus: 82,6 Prozent urteilten mit<br />

„Nein“. Allgemeine Skepsis, die zu<br />

Kellers ständigem<br />

Begleiter wurde.<br />

Beileibe nicht nur<br />

extern: Schon <strong>im</strong><br />

März verhandelte<br />

Manager Horst<br />

Heldt intensiv mit Armin Veh. Der<br />

Frankfurter war erklärter Wunschkandidat<br />

für die aktuelle Saison, er<br />

und Heldt hatten 2007 mit Stuttgart<br />

die Meisterschale geholt. Veh sagte<br />

<strong>im</strong> letzten Moment ab, erste Wahl<br />

war Keller danach aber längst noch<br />

nicht. Heldt baggerte zunächst noch<br />

an Freiburgs Christian Streich und<br />

schließlich sogar am als Trainer völlig<br />

unbeleckten Stefan Effenberg.<br />

Der einstige Bayern-Star, formulierte<br />

Keller trotzig, könne „sich dann<br />

ja neben Armin Veh auf die Bank<br />

setzen, der war ja auch schon hier“.<br />

Kellers dickes Fell machte<br />

ihn phasenweise unsensibel.<br />

Solch starke Momente in der<br />

Außendarstellung blieben indes die<br />

Ausnahme. Auf Pressekonferenzen<br />

und in TV-<strong>Interview</strong>s wirkt Keller<br />

zu oft spröde und nichtssagend<br />

bis hin zur Unbeholfenheit. Rückschlüsse<br />

auf seinen Einfluss auf die<br />

Mannschaft sind da fast zwangsläufig.<br />

Dass die Profis<br />

so spielen wie<br />

ihr Trainer redet,<br />

ist ein gerne und<br />

häufig gebrauchter<br />

Vergleich.<br />

„Die Ausstrahlung“, hatte Keller <strong>im</strong><br />

kicker-<strong>Interview</strong> vergangenen März<br />

noch prophezeit, „kommt mit den<br />

Ergebnissen.“ Eine Rechnung, die in<br />

der Folge nicht aufging. Keller tagte<br />

zwar auf dem Elitetrainer-Forum<br />

der UEFA mit Größen wie Arsene<br />

Wenger oder Carlo Ancelotti und<br />

führte seine Königsblauen jüngst<br />

ins Achtelfinale der Champions<br />

League. Für einen aufgehenden<br />

Stern am Trainerh<strong>im</strong>mel hält ihn<br />

trotzdem niemand.<br />

Auch, weil er als Führungskraft<br />

mitunter sträfliche Anfängerfehler<br />

beging. So sollte ihn die Verpflichtung<br />

von Co-Trainer Peter Hermann,<br />

frischgebackener Triple-<br />

Sieger be<strong>im</strong> FC Bayern an der Seite<br />

von Jupp Heynckes, eigentlich stärken.<br />

Doch dass Keller dem neuen<br />

Assistenten zunächst fast die ganze<br />

Trainingsarbeit überließ und sich<br />

auf den Posten des stillen Beobachters<br />

zurückzog, kostete ihn Reputation:<br />

Der „Co“, so der allgemeine<br />

Eindruck, sei der eigentliche Chef.<br />

Der Hinweis darauf, Heynckes habe<br />

genauso gearbeitet, machte die Sache<br />

nicht besser. Ein Berufsanfänger<br />

wie Keller muss selbst Akzente<br />

setzen. Das erwarten Vorgesetzte,<br />

Öffentlichkeit und nicht zuletzt die<br />

eigenen Spieler. Ein vergleichsweise<br />

kleines Detail ist die Tatsache, dass<br />

Keller sich bei Elfmetern fürs eigene<br />

Team regelmäßig wegdreht. Doch<br />

was bei anerkannten Siegertypen<br />

wie Jürgen Klopp oder José Mourinho<br />

als eine Form von Coolness<br />

aufgefasst werden mag, wird Keller<br />

folgerichtig als Schwäche ausgelegt.<br />

Generell schien Keller <strong>im</strong> Sommer<br />

seine Position zwischenzeitlich


Pl. Verein Tore Punkte<br />

kicker, 23. Dezember 2013 15<br />

Die Schalker<br />

Trainersuche<br />

spitzt sich zu:<br />

JENS KELLER (42)<br />

hat die Fans<br />

hinter sich,<br />

doch STEFAN<br />

EFFENBERG (44)<br />

könnte die Bosse<br />

überzeugen. Ein<br />

schmaler Grat.<br />

A<br />

DIE GLAUBENSFRAGE<br />

uch am gestrigen Feiertag betrieb Jens Keller wieder<br />

business as usual. In einer gewohnt intensiven ren: Dass Heldt jede Möglichkeit abklopft, ist einfach<br />

überzeugt zu sein. Wohlwollend ließe sich interpretie-<br />

Einheit, geprägt von Pressing und Gegenpressing, nur professionell. Fest steht bereits: Peter Hermann, aktuell<br />

Assistent bei Bayern, soll als Co-Trainer kommen<br />

bereitete der Fußballlehrer seine Profis auf Gladbach<br />

vor. Dabei strahlte Keller selbst eine Mischung aus Biss Keller oder Effenberg, das scheint derweil die aktuelle<br />

Chef-Alternative. Eine Glaubensfrage, die das Gros<br />

und Lockerheit aus, die inzwischen praktisch allen Beobachtern<br />

Respekt abnötigt. Je mehr<br />

der Anhänger klar beantwortet. Rund<br />

Nachfolgekandidaten, desto souveräner<br />

wirkt der aktuelle Amtsinhaber. Keller steht beispielhaft für sen Internet-Abst<strong>im</strong>mungen stößt<br />

ums Trainingsgelände wie bei diver-<br />

Sportvorstand Horst Heldt den Kurs der Konsolidierung. Effenberg auf Ablehnung, während<br />

h if i l i h l i d i<br />

Gü N d Oli K h i<br />

2. 5.: Plötzlich ist<br />

Effenberg <strong>im</strong> Rennen.<br />

Fotos: fi ro, <strong>im</strong>ago<br />

29. 7.:<br />

Horst<br />

Heldt<br />

erklärt,<br />

warum<br />

Keller der<br />

Richtige<br />

ist.<br />

Die Debatte um<br />

Ernüchtert:<br />

Joker Meyer und<br />

Coach Keller<br />

28. 10.: Diesmal<br />

siegt der BVB mit 3:1.<br />

Foto: firo Sportphoto<br />

Keller<br />

bis ich mich aus der Krise befreit<br />

habe.“ Doch so wichtig ein Draxler<br />

in Top-Form gerade angesichts der<br />

aktuellen Verletztenmisere auch<br />

wäre – der Durchhänger der Nummer<br />

10 ist nur ein Teilaspekt bei<br />

der Bewertung einer ernüchternden<br />

königsblauen Topspiel-Woche.<br />

0:3 gegen Chelsea, 1:3 gegen<br />

den BVB – auch bei den Beteiligten<br />

selbst führt das nun zu der Erkenntnis:<br />

Zu den wirklichen Spitzenteams<br />

besteht ein (Klassen-)<br />

Unterschied. „Wir versuchen weiter<br />

daran zu arbeiten“, sagt Kapitän<br />

Benedikt Höwedes, „aber <strong>im</strong> Moment<br />

müssen wir das so akzeptieren.“<br />

Manager Horst Heldt betont:<br />

„Wir spielen um Platz vier, nichts<br />

anderes.“ Realismus, der durchaus<br />

heilsam sein könnte, weil er die eigenen<br />

Ansprüche (endlich) unmissverständlich<br />

zurechtrückt. Und der<br />

auf Schalke vielen, die Entwicklung<br />

nötig haben, den entsprechenden<br />

Freiraum lässt. Ob es sich um junge<br />

Spieler wie Draxler, Meyer (nach<br />

fatalem Ballverlust gegen Chelsea<br />

diesmal gefeierter Joker) oder<br />

Goretzka handelt. Oder um einen<br />

T i i J K ll d t<br />

Leiden ohne Ende<br />

Für JENS KELLER (43) wird es auf Schalke <strong>im</strong>mer enger. Kann er sich noc<br />

über den Winter retten – als Platzhalter für einen Wunschnachfolger?<br />

eine kürzlich noch vertretene natürlich noch aufzuholen sind, ersten Blick. Im Dez<br />

These, wonach „Endspiele uns zumindest theoretisch. Allerdings hatte das Team unter<br />

Sliegen“, darf Schalkes Sportvorstand<br />

Horst Heldt künftig getrost bacher Einbruch angewiesen – und zwei Punkten aus se<br />

wäre Schalke dabei auf einen Glad-<br />

gie eine veritable Talf<br />

stecken lassen. 1:3 <strong>im</strong> Pokal gegen vor allem auf einen Triumph über hinter sich. Aktuell w<br />

Hoffenhe<strong>im</strong>, 1:2 bei Borussia Mönchengladbach<br />

– binnen fünf Tagen Die lässt auf Schalke alle Betei-<br />

jüngsten 12 Partien ein<br />

die eigene Wankelmütigkeit.<br />

Truppe mit 23 Zähle<br />

verloren die königsblauen Profis ligten weiter leiden, ein Ende ist blen Punkteschnitt auf.<br />

gleich zwei Partien mit Finalcharakter.<br />

Auch wenn sieben Punkte Trainer Jens Keller, dem<br />

würde dieser<br />

nicht in Sicht. Höchstens für<br />

gegen Freiburg u<br />

Rückstand auf Platz vier in der Liga nun unmittelbar der<br />

gut. Auch w<br />

Jobverlust droht. Heldt<br />

die Manns<br />

kündigt eine Bestandsaufnahme<br />

nach der Hin-<br />

St<strong>im</strong>men bis<br />

erkennbar<br />

Die „Keller“-Tabelle<br />

runde an, „sechs Punkte<br />

ten die Resul<br />

Unter Jens Keller holte Schalke 54<br />

mehr oder weniger aus den<br />

für Heldt dies<br />

Punkte und rangiert damit klar hinter<br />

verbleibenden Spielen gegen<br />

Anlass, eine „Not<br />

Bayern, Leverkusen und Dortmund.<br />

Freiburg und in Nürnberg sind da ziehen. Mit 30 Punkten<br />

schon von Belang“. Und das Weit<br />

k B li Ch<br />

äh d d A fh<br />

noch exakt so viele Zäh<br />

1. Bayern München 93:18 90<br />

lj<br />

I M<br />

SORGEN<br />

DIE<br />

R EVIE R<br />

9. 12.: Das Pokal-Aus<br />

verschärft die Lage.<br />

Keller jubelt<br />

und muss<br />

weiter bangen<br />

Das erste Saisonziel hat SCHALKE erreicht. Für den<br />

Trainer bedeutet das aber nur ein Durchatmen.<br />

elch eine Erleichterung auf Zu groß ist in ischen der Leidens<br />

W<br />

12. 12.: Europa bleibt,<br />

die Debatte auch …<br />

Team2<br />

Besser als Stevens<br />

Die Bilanz der Schalker Trainer mit<br />

mehr als zwei Spielen seit 1996.<br />

Trainer<br />

Spiele Punkte-Ø<br />

1. Mike Büskens 15 1,93<br />

2. Mirko Slomka 79 1,85<br />

3. Ralf Rangnick 57 1,82<br />

4. Jens Keller 33 1,73<br />

5. Felix Magath 60 1,63<br />

6. Huub Stevens 238 1,52<br />

7. Frank Neubarth 26 1,50<br />

8. Fred Rutten 25 1,48<br />

9. Jupp Heynckes 38 1,39<br />

10. Marc Wilmots 8 1,25<br />

Keller verpasste krankheitsbedingt das Spiel<br />

in Nürnberg, es wäre Nummer 34 gewesen.<br />

Foto: Witters<br />

zu verkennen. Ganz nach dem Motto:<br />

nach dem ersten Halbjahr könne<br />

es schl<strong>im</strong>mer ja nicht mehr kommen.<br />

In der Tat hatte der Trainer<br />

da unter widrigsten Bedingungen<br />

und bei schärfstem Gegenwind mit<br />

Platz vier das Opt<strong>im</strong>um erreicht.<br />

Dass seine schwierigste Aufgabe<br />

noch bevorstehen sollte, dämmerte<br />

ihm aber augenscheinlich erst nach<br />

und nach: eine Weiterentwicklung<br />

zu gewährleisten und neuen, gewachsenen<br />

Erwartungen gerecht zu<br />

werden. Die demonstrative „Michkann-nichts-mehr-schocken“-Attitüde<br />

war da eher fehl am Platz.<br />

Als Reaktion auf die oft unfairen<br />

Anfeindungen aus der Vorsaison<br />

hatte sich Keller ein so dickes Fell<br />

zugelegt, dass er nun auch gegenüber<br />

konstruktiver Kritik auf einmal<br />

unsensibel wirkte.<br />

Der Fehlstart<br />

mit nur einem<br />

Punkt aus drei Ligaspielen<br />

ließ den<br />

Fußballlehrer ohnmächtig<br />

dastehen. Als er dann auch<br />

noch die erste Halbzeit des enttäuschenden<br />

1:1 <strong>im</strong> ersten Champions-<br />

League-Play-off gegen Saloniki als<br />

„überragend“ bezeichnete, schien<br />

der Realitätsverlust perfekt. Die Verfassung<br />

von Mannschaft und Coach<br />

legte schon da Gedanken an einen<br />

Trainerwechsel nahe. Im Sinne der<br />

Schalke träumt von mehr als<br />

einem soliden Handwerker.<br />

angestrebten Kontinuität investierte<br />

Heldt aber lieber in die Transfers<br />

von Kevin-Prince Boateng und<br />

Dennis Aogo, die<br />

das Team – und<br />

damit auch Kellers<br />

Lage – stabilisierten.<br />

26 Punkte<br />

aus 13 Partien<br />

mit Keller auf der Bank sprechen<br />

seitdem für Konstanz auf hohem<br />

Niveau. Empfunden wird das auf<br />

Schalke dennoch anders. Zu groß<br />

die Leistungsschwankungen innerhalb<br />

einzelner Spiele, zu blamabel<br />

der Pokal-K.-o. gegen Hoffenhe<strong>im</strong>.<br />

Keller, dieser Eindruck bleibt,<br />

holte aus seiner Truppe <strong>im</strong>mer<br />

gerade das heraus, was unter den<br />

gegebenen Umständen erwartet<br />

werden durfte. Auch nach einjähriger<br />

Lehrzeit erscheint er als<br />

solider Handwerker. Dass ganz<br />

Schalke sich nach etwas anderem<br />

sehnt, wird sich nicht ändern. Allen<br />

Unkenrufen zum Trotz gehe er nun<br />

„erhobenen Hauptes in den Urlaub“,<br />

sagt Keller, und: „Fußball ist Ergebnissport.<br />

Für Siege muss ich mich<br />

nicht entschuldigen.“ Doch genügten<br />

Keller die nackten Zahlen nicht,<br />

um sich vom Etikett der Übergangslösung<br />

zu befreien. Auch wenn der<br />

„Übergang“ schon länger dauerte<br />

als Keller vor Jahresfrist zugetraut<br />

wurde. THIEMO MÜLLER


23. Dezember 2013 % -TOP-THEMA 17<br />

Fotos: Witters, <strong>im</strong>ago<br />

Im Abstiegskampf: HSV-Trainer Bert van Marwijk propagiert<br />

harte Arbeit für das Ziel Klassenerhalt.<br />

Im Abstiegskampf: Hannovers Trainer Mirko Slomka verfehlte das<br />

Min<strong>im</strong>alziel 20 Hinrundenpunkte und muss um seinen Job bangen.<br />

Das Theater <strong>im</strong> Norden<br />

Rohes Fest in HAMBURG. Der Sportchef geht auf die<br />

Spieler los, weil der Effekt des Trainerwechsels<br />

verpufft ist – auf genau den kann HANNOVER <strong>im</strong><br />

Abstiegskampf <strong>im</strong>mer noch setzen.<br />

Den Sonntag als ersten Urlaubstag<br />

hatte Bert van Marwijk seinen<br />

Profis schon vor dem neuerlichen<br />

Rückschlag gegen Mainz<br />

gestrichen. Nach dem 2:3 geriet<br />

das obligatorische Auslaufen gestern<br />

dann zu einer <strong>im</strong>merhin rund<br />

45-minütigen Einheit in keineswegs<br />

regenerativem Tempo. Die „höhere<br />

Intensität als sonst“ registrierte<br />

Oliver Kreuzer wohlwollend. „Bert<br />

kann lieb und nett sein, aber er<br />

kann auch anders“, sagt Hamburgs<br />

Sportchef, lässt dazu seine Augen<br />

wenig vorweihnachtlich funkeln<br />

und damit keinen Zweifel daran<br />

aufkommen, dass er es begrüßt,<br />

wenn die HSV-Stars ab sofort mit<br />

dem „anderen“ van Marwijk vorliebnehmen<br />

müssen.<br />

Die bisherige Bilanz des Trainers<br />

nach hoffnungsvollem Beginn<br />

wirft Fragen auf. Mit nur drei<br />

Siegen, fünf Niederlagen und drei<br />

Remis konnte er den Dino nicht<br />

aus dem Abstiegskampf befreien,<br />

die He<strong>im</strong>schwäche (nur vier Punkte<br />

in fünf Partien) blieb ebenso wie<br />

die Gegentorflut (21 Einschläge in<br />

11 Spielen). Weil er die Situation<br />

unterschätzt hat? Weil die Mannschaft<br />

untrainierbar ist? Oder weil<br />

die Qualität fehlt? Immerhin, verniedlicht<br />

wird seit dem vierten Adventswochenende<br />

nichts mehr, in<br />

Hamburg brennt es lichterloh. „Die<br />

Realität ist Abstiegskampf“, sagt der<br />

61-Jährige, „wir müssen unhe<strong>im</strong>lich<br />

hart arbeiten, damit es reicht.“ Erste<br />

Zweifel kommen van Marwijk nach<br />

drei Pleiten in Folge. „Es ist auch<br />

eine Frage der Qualität.“<br />

Kaum Klasse und mangelnde<br />

Mentalität prangert auch Kreuzer<br />

an, greift sich mit Petr Jiracek<br />

nun auch erstmals einen Profi namentlich<br />

heraus (siehe Seite 30/31)<br />

– klare Vorzeichen für ein rohes<br />

Fest. Hamburg kämpft nicht um<br />

Europa, sondern allein ums Überleben.<br />

Dass Kreuzer, von Wutreden<br />

bis hin zum Trainerwechsel,<br />

eigentlich schon alle Mittel ausgeschöpft<br />

hat, macht den Kampf nicht<br />

einfacher.<br />

Den nächsten kicker gibt es am Montag, 30. Dezember –<br />

mit der Rangliste des deutschen Fußballs.<br />

Wir wünschen schöne Feiertage! ■<br />

Kinds Auftrag: Dufner soll<br />

eine Trainerliste erstellen.<br />

Den Schuss „Trainerwechsel“<br />

hat Hannover noch frei. Die seit<br />

Wochen anhaltende Kritik konnte<br />

Mirko Slomka be<strong>im</strong> 1:2 in Freiburg<br />

nicht widerlegen. Stattdessen verfestigte<br />

sich der Eindruck, dass der<br />

Trainer abgewirtschaftet hat (siehe<br />

Seite 33). Der 46-Jährige am Ende?<br />

Am Sonntag gab es deutliche Anzeichen<br />

dafür. „Vor Weihnachten<br />

werden wir nichts vermelden“, so<br />

96-Klubboss Martin Kind. Dabei<br />

wollten die Verantwortlichen das<br />

Freiburg-Spiel als Entscheidungshilfe<br />

eigentlich nicht mehr heranziehen.<br />

Am Mittwoch hatten Kind<br />

und Manager Dirk Dufner die Situation<br />

ausgiebig erörtert – mit dem<br />

Trainer. Weitere aktuelle Analysen<br />

am Sonntag fanden – entgegen dem<br />

Willen Slomkas – ohne ihn statt.<br />

Der Coach ließ einen Tag vor<br />

dem Start in den privaten Winterurlaub<br />

die Macher in einer schwierigen<br />

Lage zurück. Dem prinzipiellen<br />

„Wunsch, mit dem Trainer weiterzumachen“<br />

(Dufner) stehen bei allen<br />

Beteiligten die Unruhe rund um<br />

den Verein und die Unzufriedenheit<br />

angesichts eines desaströsen Saisonverlaufs<br />

<strong>im</strong> Weg. Weit entfernt<br />

von den eigenen Europacup-Ambitionen<br />

tauchte Slomka selbst unter<br />

der bereits auf 20 Hinrundenpunkte<br />

als Min<strong>im</strong>alziel heruntergelegten<br />

Messlatte nochmals durch.<br />

Ob er dennoch weich landet,<br />

bleibt fraglich. Kind hat seine auch<br />

in seinen Aussagen erkennbare<br />

Zerrissenheit in der Trainerfrage<br />

noch nicht abgelegt. „Fußball ist Ergebnissport“,<br />

deutete der 69-Jährige<br />

an, dass ihm die Aussicht auf Abstiegskampf<br />

<strong>im</strong> Frühjahr überhaupt<br />

nicht schmeckt. Doch: „Wir müssen<br />

weiter die Vergangenheit und die<br />

Perspektiven insgesamt analysieren,<br />

dabei alle Risiken deutlich beleuchten,<br />

aber auch mit Vernunft<br />

und ohne Zeitdruck entscheiden.“<br />

Wie die Würfel in Hannover fallen<br />

ist zudem eng daran geknüpft,<br />

welcher Ersatz sich für Slomka fände.<br />

Kind gab eine Liste für sich und<br />

die 96-Gesellschafter in Auftrag:<br />

„Ich habe Herrn Dufner gebeten,<br />

Namen und Profile von Trainern<br />

zusammenzustellen.“ Lösungen<br />

mit Aussicht auf langfristige Zusammenarbeit<br />

springen Suchenden<br />

derzeit nicht eben entgegen, über<br />

einen geeigneten Mann aus dem eigenen<br />

Unterbau verfügt 96 nicht …<br />

Die Fortsetzung des Theaters<br />

folgt! Auf beiden Bühnen <strong>im</strong> Norden.<br />

MICHAEL RICHTER/<br />

SEBASTIAN WOLFF


18 BUNDESLIGA<br />

Diesen Winter muss<br />

JÜRGEN KLOPP (46)<br />

ungeahnte Probleme<br />

analysieren. Seinem<br />

Team fehlt ein Plan B –<br />

und offenbar auch die<br />

frühere Einstellung.<br />

Als säße der Stachel der<br />

Enttäuschung nach dem<br />

gründlich verpatzten<br />

Auftritt gegen Hertha BSC<br />

Berlin nicht schon tief genug,<br />

wird der Ausgang des gestrigen<br />

Sonntagsspiels endgültig verhindern,<br />

dass Weihnachten 2013 in<br />

Dortmund als Fest der Ruhe und<br />

Besinnung stattfinden wird. Nur<br />

als Vierter zu überwintern und den<br />

wie <strong>im</strong> Vorjahr mit zwölf Punkten<br />

bessergestellten Bayern neidisch<br />

hinterher zu blicken, sei „nicht das,<br />

was wir angestrebt haben“, knurrt<br />

Sportdirektor Michael Zorc.<br />

Nach Bayer Leverkusen ist nun<br />

auch Borussia Mönchengladbach<br />

auf der Überholspur am BVB vorbeigezogen,<br />

der vier der letzten<br />

sechs Ligaspiele verloren hat und<br />

seinem eigenen Anspruch nur in<br />

den Pokal-Wettbewerben gerecht<br />

geworden ist. Ungeschminkt-ehrlich<br />

hat Torhüter Roman Weidenfeller<br />

verraten, dass deshalb alle<br />

BVB-Profis „ziemlich angesäuert<br />

in den Urlaub“ gehen.<br />

Schöne Bescherung.<br />

Die kritische Bestandsaufnahme,<br />

die Dortmunds „G 3“ mit Geschäftsführer<br />

Hans-Joach<strong>im</strong> Watzke,<br />

Sportdirektor Michael Zorc und<br />

Versteinerte Mienen: Jürgen Klopp und seine wieder einmal geschlagenen Schützlinge.<br />

Schöne Bescherung<br />

Trainer Jürgen Klopp zeitnah vornehmen<br />

wird, könnte verschiedene,<br />

bisher vernachlässigte Punkte<br />

beinhalten. Jedenfalls taugen die<br />

gängigen Erklärungsmuster der vergangenen<br />

Wochen (Verletzungen,<br />

Chancenverwertung) nur bedingt<br />

bei der Ursachenforschung für die<br />

aktuelle Misere.<br />

Wenn Jürgen Klopp wie angekündigt<br />

„viel nachdenken“ wird<br />

über die Liga-Krise der Borussia,<br />

wird er unweigerlich auf über weite<br />

Strecken reichlich inspirationslosen<br />

Fußball gegen Hertha BSC stoßen,<br />

und er wird das seltsam-satte<br />

Verhalten seiner Mannschaft nach<br />

schneller Führung zu ergründen<br />

versuchen. Auch Michael Zorc stieß<br />

sauer auf, dass die BVB-Stars „<strong>im</strong><br />

Gefühl der Überlegenheit einen<br />

Schritt weniger“ machten als in<br />

der Start-Viertelstunde; aus diesem<br />

Grund war er auch „nach langer,<br />

langer Zeit nicht einverstanden mit<br />

der Art, wie wir aufgetreten sind“.<br />

Viel gravierender aber ist eine<br />

andere Erkenntnis des letzten Hinrunden-Drittels:<br />

Dortmund besitzt<br />

für den Fall unvorhergesehener Ereignisse<br />

keinen „Plan B“. Der auf<br />

Gegenpressing, Balleroberung und<br />

überfallartiges Umschalten geeich-<br />

FIFA-KLUB-WM<br />

Lahm stemmt den<br />

fünften Pokal<br />

Philipp<br />

Lahm<br />

hat mittlerweile<br />

Erfahrung <strong>im</strong> Pokalestemmen.<br />

Der für<br />

den Titel des Klubweltmeisters<br />

war nach dem<br />

2:0 <strong>im</strong> Finale gegen Raja<br />

Casablanca bereits der<br />

fünfte <strong>im</strong> erfolgreichsten<br />

Jahr der Vereinshistorie.<br />

Alles über Bayerns Triumph<br />

lesen Sie auf den Seiten<br />

42 und 43.<br />

Foto: Witters<br />

Foto: AFP Photo/Stollarz, fi ro


te BVB stößt regelmäßig an seine<br />

Grenzen, wenn der Gegner mit fein<br />

austariertem Defensivkonzept aufwartet.<br />

Obwohl am Samstag <strong>im</strong> Offensivbereich<br />

„alles dabei war, was<br />

Rang und Namen hat“, wie Kapitän<br />

Sebastian Kehl betonte, erstaunte<br />

die fußballerische Armut vor allem<br />

<strong>im</strong> Kreativzentrum, wo sich Nuri<br />

Sahin am Rande der Wahrnehmbarkeit<br />

bewegte und Henrikh Mkhitaryan<br />

angesichts von Hosogais<br />

nerviger Manndeckung kapitulierte.<br />

Noch problematischer wird das<br />

berechenbare Dortmunder<br />

Spiel nämlich, wenn<br />

die Gegner des BVB ihre<br />

taktisch-schlaue Strategie<br />

mit einer konsequenten<br />

Aggressivität<br />

anreichern. Hart rangenommen<br />

zu werden,<br />

n<strong>im</strong>mt den<br />

schwarz-gelben<br />

Feingeistern<br />

Die Ohnmacht<br />

eines Trainers:<br />

Jürgen Klopp<br />

spürbar die Lust an der Ausübung<br />

ihres Berufes. Torhüter Weidenfeller<br />

legt den Finger in diese Wunde,<br />

indem er die fehlende Bereitschaft<br />

der Kollegen anprangert, „ein körperbetontes<br />

Spiel zu absolvieren“<br />

und den Dortmunder Fußball<br />

scharf als „viel zu labberig“ charakterisiert.<br />

Einzig Kehl signalisierte<br />

mit seiner Körpersprache, dass er<br />

sich nicht gefallen lassen wollte,<br />

von seinen Widersachern derart<br />

weichgeklopft zu werden.<br />

Es war ein verkorkster Tag, zu<br />

dem Klopp mit fragwürdigen<br />

Personalentscheidungen<br />

seinen Beitrag leistete.<br />

Seine Nibelungentreue<br />

zu Jakub Blaszczykowski<br />

nach dessen komplett<br />

missratener Hinserie<br />

überrascht umso mehr,<br />

als dass er mit Pierre-Emerick<br />

Aubameyang eine weitaus<br />

durchschlagskräftigere<br />

Alternative hätte. Und warum<br />

Julian Schieber noch<br />

<strong>im</strong>mer als Alternative<br />

gilt, wenn es vorne<br />

klemmt, erschließt<br />

sich längst auch<br />

nicht mehr jedem.<br />

THOMAS<br />

HENNECKE<br />

KOMMENTAR<br />

von kicker-Chefedakteur Jean-Julien Beer<br />

Hier die Bayern, da der Rest<br />

Wie unter Krauss<br />

Für den BVB war es die dritte Bundesliga-He<strong>im</strong>niederlage<br />

in Folge, das gab es<br />

zuletzt vom 19.3. bis 23.4.2000, damals<br />

sogar vier He<strong>im</strong>pleiten am Stück<br />

(1:3 gegen Bielefeld, 0:1 gegen den<br />

HSV, 1:3 gegen Unterhaching, 0:1 gegen<br />

Bayern). Trainer war Bernd Krauss.<br />

Der FC Bayern<br />

musste nicht<br />

einmal gut spielen,<br />

um gleich doppelt<br />

zu gewinnen. Schon<br />

vor dem Sieg bei der<br />

Klub-WM gegen ein überfordertes<br />

Team aus Casablanca durften<br />

die Bayern zusehen, wie die<br />

Verfolger in der Bundesliga noch<br />

weiter zurückfielen. Leverkusen<br />

verlor nach dem offenbar zu hoch<br />

eingeschätzten Sieg in Dortmund<br />

erst gegen Frankfurt und nun in<br />

Bremen – unglaublich. Dortmund<br />

kassierte die dritte He<strong>im</strong>niederlage<br />

in Folge und ließ sich von<br />

Aufsteiger Hertha zurechtstutzen<br />

– auch unglaublich. Dass der<br />

Titelkampf in der Bundesliga noch<br />

einmal spannend wird, ist schon<br />

am Ende der Hinrunde nicht mehr<br />

anzunehmen.<br />

Die viel diskutierten spanischen<br />

Verhältnisse? Längst verdrängt<br />

von bayrischen Verhältnissen.<br />

Dortmund muss sich nun auf die<br />

Champions League konzentrieren;<br />

die erneute Finalteilnahme als Ziel.<br />

Die größten Gewinner bisher<br />

sind Hertha und Augsburg. Beide<br />

zeigen den vielen dahinter platzierten<br />

Klubs, dass man solchen Erfolg<br />

weder kaufen kann noch muss. Man<br />

kann ihn sich erarbeiten. Wenn<br />

man weiß, wie’s geht!<br />

Wieder nur unentschieden. Welche Vorwürfe<br />

müssen Sie Ihrer Mannschaft<br />

machen, Herr Verbeek?<br />

Vorwürfe? Ich muss ihr ein Kompl<strong>im</strong>ent<br />

machen. Wir haben gegen<br />

einen Champions-League-Achtelfinalisten<br />

alles umgesetzt, was wir<br />

uns vorgenommen hatten, wir haben<br />

dominant gespielt, uns Chancen<br />

erarbeitet und so gut wie keine<br />

des Gegners zugelassen. Wir<br />

müssen halt mal ein Tor schießen.<br />

Eines hat der FCN am Samstag ja sogar<br />

gemacht . . .<br />

Richtig. Wir haben einfach nicht<br />

das Glück, dass der Schiedsrichter<br />

BUNDESLIGA – Der Stand nach dem 17. Spieltag<br />

9 weiße Westen: Manuel Neuer (Bayern München)<br />

6 weiße Westen: Marc-André ter Stegen (Mönchengladbach)<br />

5 weiße Westen: Bernd Leno (Bayer 04 Leverkusen)<br />

Die Gesamtübersicht finden Sie unter www.polarweiss.com<br />

kicker, 23. Dezember 2013 19<br />

Sagen<br />

Sie mal . . .<br />

Gertjan Verbeek<br />

51, TRAINER DES 1. FC NÜRNBERG<br />

auch mal weiterlaufen lässt, wenn<br />

einer unserer Spieler um zwei,<br />

drei Zent<strong>im</strong>eter <strong>im</strong> Abseits steht.<br />

Wir haben in all den Spielen noch<br />

kein Glück gehabt.<br />

Warum haben Sie so lange gewartet bis<br />

zum ersten Spielerwechsel?<br />

Ich wechsle, wenn wir nicht gut<br />

spielen. In der zweiten Halbzeit<br />

habe ich meine Co-Trainer gefragt,<br />

was wir tun könnten, um<br />

noch besser zu spielen. Sie haben<br />

auch nichts gewusst.<br />

Eine ganze Halbserie ohne Sieg: Haben<br />

Sie so etwas schon einmal erlebt?<br />

Sie werden lachen, ja, als Spieler<br />

in Heerenveen. Auch damals<br />

haben wir nach fast jedem Spiel<br />

Kompl<strong>im</strong>ente erhalten und sind<br />

am Ende abgestiegen. Ich hoffe,<br />

das ist kein schlechtes Omen.<br />

Der FCN geht auf einem Abstiegsplatz<br />

ins neue Jahr. Schaffen Sie den Klassenerhalt?<br />

Diese Mannschaft ist kampfstark,<br />

sie spielt guten Fußball und sie ist<br />

mental stark, weil sie auch Enttäuschungen<br />

wie die in Hannover<br />

verkraftet. Die Spieler haben inzwischen<br />

gesehen, dass sie besser<br />

spielen können, als sie dachten.<br />

Die Überzeugung ist da, und es<br />

ist fast nicht zu glauben, dass wir<br />

noch nicht gewonnen haben.<br />

Aber es gibt nur diesen einen<br />

Weg zum Erfolg; jetzt müssen wir<br />

Hoffenhe<strong>im</strong> <strong>im</strong> ersten Rückrundenspiel<br />

schlagen.<br />

Wird es Veränderungen <strong>im</strong> Kader geben?<br />

Kommt ein neuer Defensivspezialist?<br />

Wenn wir einen neuen Spieler holen,<br />

dann muss es einer sein, der<br />

uns besser macht; in der Breite<br />

haben wir genug Qualität.<br />

„Ich weiß, dass das<br />

böse enden kann“<br />

Zumal Javier Pinola gezeigt hat, dass<br />

auch er Innenverteidiger spielen kann.<br />

Pino hat das gegen Schalke super<br />

gemacht. Es ist schön zu sehen,<br />

dass ich mehr Möglichkeiten habe<br />

als gedacht; in Hanno Balitsch<br />

kommt ein Mann zurück, der auf<br />

drei defensiven Positionen spielen<br />

kann. Vielleicht machen wir<br />

gar nichts, aber wenn, dann hoffe<br />

ich, dass es bis zum Trainingsauftakt<br />

am 4. Januar klappt.<br />

Spielt der unter Ihrem Vorgänger Michael<br />

Wiesinger suspendierte Balitsch<br />

wirklich eine Rolle in Ihren Planungen?<br />

Wir hatten in einigen Spielen, in<br />

denen Hanno fehlte, nicht die<br />

richtige Balance. Vielleicht hätten<br />

wir mit ihm gegen Mainz oder in<br />

Hannover den ersten Sieg geholt.<br />

Sie sind unrasiert in dieses letzte Hinrundenspiel<br />

gegangen. Wollen Sie den<br />

Bart wirklich bis zum ersten Sieg wachsen<br />

lassen?<br />

Ja, auch wenn ich weiß, dass das<br />

böse enden kann. Dann sehe ich<br />

nächstes Jahr aus wie Santa Claus.<br />

AUFGEZEICHNET VON<br />

HARALD KAISER<br />

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20 BUNDESLIGA<br />

17. SPIELTAG<br />

20. 12. 2013 – 29. 1. 2014<br />

Eintr. Frankfurt – FC Augsburg 1:1 (1:1)<br />

Bor. Dortmund – Hertha BSC 1:2 (1:2)<br />

Werder Bremen – B. Leverkusen 1:0 (0:0)<br />

SC Freiburg – Hannover 96 2:1 (2:0)<br />

Hamburger SV – FSV Mainz 05 2:3 (1:0)<br />

E. Braunschweig – Hoffenhe<strong>im</strong> 1:0 (1:0)<br />

1. FC Nürnberg – FC Schalke 04 0:0<br />

Mönchengladbach – Wolfsburg 2:2 (0:0)<br />

Mittwoch, 29. Januar (20 Uhr):<br />

VfB Stuttgart – Bayern München (0:2, 1:6)<br />

18. SPIELTAG<br />

Freitag, 24. Januar (20.30 Uhr)<br />

Mönchengladbach – Bay. München (1:3)<br />

Samstag, 25. Januar (15.30 Uhr)<br />

Borussia Dortmund – FC Augsburg (4:0)<br />

VfB Stuttgart – 1. FSV Mainz 05 (2:3)<br />

VfL Wolfsburg – Hannover 96 (0:2)<br />

1. FC Nürnberg – 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> (2:2)<br />

SC Freiburg – Bayer 04 Leverkusen (1:3)<br />

Samstag, 25. Januar (18.30 Uhr)<br />

Eintracht Frankfurt – Hertha BSC (1:6)<br />

Sonntag, 26. Januar (15.30 Uhr)<br />

Werder Bremen – E. Braunschweig (1:0)<br />

Sonntag, 26. Januar (17.30 Uhr)<br />

Hamburger SV – FC Schalke 04 (3:3)<br />

SPERREN<br />

Rote Karten<br />

niemand<br />

Gesamtzahl 2013/14 16<br />

Vergleich 17. Spieltag 2012/13 18<br />

Gesamt Saison 2012/13 31<br />

Weiterhin gesperrte Spieler:<br />

Spahic (Bayer Leverkusen) noch 1 Spiel<br />

Sliskovic (FSV Mainz 05) noch 1 Spiel<br />

Gelb-Rote Karten<br />

Für das nächste Spiel gesperrt:<br />

Perthel (Eintr. Braunschweig)<br />

Rincon (Hamburger SV)<br />

Gesamtzahl 2013/14 18<br />

Vergleich 17. Spieltag 2012/13 21<br />

Gesamt Saison 2012/13 33<br />

Gelbe Karten<br />

Für das nächste Spiel gesperrt<br />

5 Flum (Eintracht Frankfurt)<br />

5 Wollscheid (Bayer 04 Leverkusen)<br />

5 Ochs (VfL Wolfsburg)<br />

TOP-SCHIEDSRICHTER<br />

mindestens 33 % der möglichen Spiele<br />

Pl. Schiedsrichter Notenschnitt/Spiele<br />

1. Manuel Gräfe ..................... 2,31/ 8<br />

2. Markus Schmidt................. 2,58/ 6<br />

3. Knut Kircher ....................... 2,75/ 8<br />

Florian Meyer...................... 2,75/ 8<br />

kicker-Ergebnisdienst<br />

Unter Telefon (0137) 82 23 32 22<br />

(0,50/Anruf/Festnetz), erreichbar aus<br />

Deutschland, erfahren Sie die Zwischenund<br />

Endresultate der Bundesligaspiele.<br />

Aus Österreich: (0900) 21 02 20<br />

(0,61 Euro/Min./Festnetz)<br />

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BUNDESLIGA<br />

zu Hause<br />

auswärts<br />

Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.<br />

1. (1) Bayern München (M, P) 16 14 2 0 42:8 +34 44 9 9 0 0 23:5 27 7 5 2 0 19:3 17<br />

2. (2) Bayer 04 Leverkusen 17 12 1 4 32:16 +16 37 9 7 1 1 23:10 22 8 5 0 3 9:6 15<br />

3. (4) Bor. Mönchengladbach 17 10 3 4 35:19 +16 33 9 8 1 0 25:7 25 8 2 2 4 10:12 8<br />

4. (3) Borussia Dortmund 17 10 2 5 38:20 +18 32 9 6 0 3 22:10 18 8 4 2 2 16:10 14<br />

5. (5) VfL Wolfsburg 17 9 3 5 28:19 +9 30 8 6 1 1 17:6 19 9 3 2 4 11:13 11<br />

6. (7) Hertha BSC (N) 17 8 4 5 27:20 +7 28 9 5 1 3 14:8 16 8 3 3 2 13:12 12<br />

7. (6) FC Schalke 04 17 8 4 5 32:28 +4 28 8 5 1 2 18:12 16 9 3 3 3 14:16 12<br />

8. (8) FC Augsburg 17 7 3 7 21:25 - 4 24 8 5 1 2 15:12 16 9 2 2 5 6:13 8<br />

9. (9) 1. FSV Mainz 05 17 7 3 7 25:31 - 6 24 9 4 2 3 12:12 14 8 3 1 4 13:19 10<br />

10. (10) VfB Stuttgart 16 5 4 7 29:31 - 2 19 7 2 3 2 13:10 9 9 3 1 5 16:21 10<br />

11. (14) Werder Bremen 17 5 4 8 22:37 - 15 19 8 3 2 3 10:18 11 9 2 2 5 12:19 8<br />

12. (11) 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> 17 4 6 7 36:38 - 2 18 9 1 5 3 20:22 8 8 3 1 4 16:16 10<br />

13. (12) Hannover 96 17 5 3 9 23:31 - 8 18 9 5 3 1 17:11 18 8 0 0 8 6:20 0<br />

14. (13) Hamburger SV 17 4 4 9 33:38 - 5 16 8 2 1 5 13:17 7 9 2 3 4 20:21 9<br />

15. (15) Eintracht Frankfurt 17 3 6 8 20:29 - 9 15 8 0 4 4 10:14 4 9 3 2 4 10:15 11<br />

16. (16) SC Freiburg 17 3 5 9 16:31 - 15 14 8 1 3 4 7:15 6 9 2 2 5 9:16 8<br />

17. (17) 1. FC Nürnberg 17 0 11 6 17:33 - 16 11 8 0 5 3 5:14 5 9 0 6 3 12:19 6<br />

18. (18) Eintr. Braunschweig (N) 17 3 2 12 10:32 - 22 11 9 2 1 6 5:14 7 8 1 1 6 5:18 4<br />

Saison<br />

2013/14<br />

100 €<br />

BONUS<br />

FC Augsburg<br />

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WER MIT DEN BESTEN SPIELT,<br />

MUSS EINFACH GEWINNEN.<br />

Eintr. Braunschweig<br />

Werder Bremen<br />

Borussia Dortmund<br />

Eintracht Frankfurt<br />

SC Freiburg<br />

FC Augsburg K 19.4. 4:1 1.2. 0:4 10.5. 2:1 26.4. 1.3. 2:0 26.3. 2:1 2:2 5.4. 16.2. 14.3. 2:1 1:2<br />

Hertha BSC 0:0 I 26.4. 3:2 10.5. 6:1 28.2. 1:0 15.3. 5.4. 0:1 3:1 1:0 25.3. 2.2. 0:2 0:1 16.2.<br />

Eintracht Braunschweig 3.5. 0:2 C 0:1 31.1. 0:2 0:1 15.2. 5.4. 1:0 1:0 25.3. 1.3. 19.4. 1:1 2:3 0:4 15.3.<br />

Werder Bremen 1:0 3.5. 26.1. K 8.2. 0:3 0:0 1.3. 3:2 19.4. 1:0 2:3 15.2. 0:7 3:3 5.4. 15.3. 25.3.<br />

Borussia Dortmund 25.1. 1:2 2:1 1:0 E 15.2. 5:0 6:2 1:0 3.5. 0:1 19.4. 15.3. 0:3 1.3. 25.3. 6:1 5.4.<br />

Eintracht Frankfurt 1:1 25.1. 8.2. 23.2. 1:2 R 16.3. 2:2 19.4. 1:2 3.5. 5.4. 26.3. 0:1 1:1 3:3 2.3. 1:2<br />

SC Freiburg 22.2. 1:1 12.4. 21.3. 9.3. 1:1 S 0:3 2:1 8.2. 25.1. 1:2 19.4. 1:1 29.3. 3.5. 1:3 0:3<br />

Hamburger SV 0:1 8.2. 4:0 0:2 22.2. 8.3. 26.3. P 3:1 1:5 5.4. 2:3 0:2 3.5. 16.3. 26.1. 3:3 19.4.<br />

Hannover 96 2:1 1:1 0:0 30.3. 22.3. 2:0 10.5. 12.4. O 1:4 8.3. 4:1 1.2. 23.2. 3:3 2:1 26.4. 2:0<br />

1899 Hoffenhe<strong>im</strong> 12.4. 2:3 10.5. 4:4 2:2 26.4. 3:3 1.2. 26.3. R 1:2 15.3. 2:1 1:2 2:2 3:3 15.2. 2.3.<br />

Bayer 04 Leverkusen 2:1 12.4. 29.3. 10.5. 26.4. 0:1 3:1 5:3 2:0 23.3. T 1.3. 4:2 1:1 3:0 15.2. 1.2. 3:1<br />

1. FSV Mainz 05 29.3. 9.3. 2:0 12.4. 1:3 1:0 1.2. 10.5. 14.2. 2:2 1:4 M 0:0 22.3. 26.4. 0:1 3:2 2:0<br />

Bor. Mönchengladbach 8.3. 22.3. 4:1 4:1 2:0 4:1 1:0 30.3. 3:0 22.2. 7.2. 3.5. A 24.1. 3:1 2:1 12.4. 2:2<br />

Bayern München 3:0 3:2 2:0 26.4. 12.4. 2.2. 15.2. 3:1 2:0 29.3. 15.3. 4:1 3:1 G 2:0 1.3. 10.5. 1:0<br />

1. FC Nürnberg 0:1 2:2 22.2. 8.3. 1:1 23.3. 0:3 0:5 3.5. 25.1. 19.4. 1:1 5.4. 8.2. A 0:0 26.3. 1:1<br />

FC Schalke 04 4:1 28.3. 22.3. 3:1 1:3 12.4. 2:0 3:3 9.2. 8.3. 2:0 21.2. 26.4. 0:4 10.5. Z 3:0 1.2.<br />

VfB Stuttgart 9.2. 22.2. 8.3. 1:1 29.3. 1:1 5.4. 22.3. 4:2 6:2 0:1 25.1. 0:2 29.1. 1:1 19.4. I 3.5.<br />

VfL Wolfsburg 22.3. 2:0 0:2 3:0 2:1 29.3. 26.4. 1:1 25.1. 2:1 22.2. 8.2. 10.5. 8.3. 12.4. 4:0 3:1 N<br />

Aus der waagrechten Reihe können Sie die He<strong>im</strong>resultate und He<strong>im</strong>termine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen.<br />

Hamburger SV<br />

Hannover 96<br />

%-ELF DES TAGES<br />

1899 Hoffenhe<strong>im</strong><br />

Bayer Leverkusen<br />

Okazaki<br />

1. FSV Mainz 05<br />

Diego Oehrl Raffael Allagui<br />

VfL Wolfsburg Eintr. Braunschweig Mönchengladbach Hertha BSC<br />

Frantz<br />

1. FC Nürnberg<br />

Garcia Kobiashvili Prödl Chandler<br />

Werder Bremen Hertha BSC Werder Bremen 1. FC Nürnberg<br />

Fährmann<br />

FC Schalke 04<br />

Die endgültige Elf des Tages erscheint <strong>im</strong> Anschluss an das Nachholspiel.<br />

1. FSV Mainz 05<br />

Mönchengladbach<br />

Bayern München<br />

1. FC Nürnberg<br />

FC Schalke 04<br />

VfB Stuttgart<br />

VfL Wolfsburg


kicker, 23. Dezember 2013 21<br />

Spieler des Tages<br />

Shinji<br />

Okazaki<br />

1. FSV Mainz 05<br />

Der ewige Oka<br />

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Jeder Treffer zählt!<br />

Am schönsten ist<br />

Torschützenliste<br />

Tore am 17. Spieltag 19 (Schnitt 2,38) Gesamt 2013/14: 486 (Schnitt 3,20)<br />

Vergleich 2012/13: 898 (Schnitt 2,93)<br />

Tore Spieler Verein rechts links Kopf davon Elfer<br />

11 (1) Ramos Hertha BSC 4 3 4 2<br />

11 (-) Lewandowski Borussia Dortmund 8 2 1 3<br />

10 (-) Mandzukic Bayern München 3 3 4 -<br />

9 (-) Aubameyang Borussia Dortmund 7 1 1 -<br />

9 (-) Lasogga Hamburger SV 7 - 2 -<br />

9 (-) Kießling Bayer 04 Leverkusen 4 1 4 1<br />

9 (1) Raffael Bor. Mönchengladbach 7 1 1 -<br />

9 (-) Ibisevic VfB Stuttgart 4 1 4 2<br />

8 (1) Reus Borussia Dortmund 5 3 - 3<br />

Gesamt 357 896 94 % 775 068 754 452<br />

8 (-) Roberto Firmino 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> 6 1 1 1<br />

Schnitt 44 737 43 170 41 914<br />

8 (1) N. Müller 1. FSV Mainz 05 7 1 - - *) = Zuschauerschnitt in der 2. Bundesliga<br />

8 (2) Okazaki 1. FSV Mainz 05 4 4 - -<br />

8 (-) Kruse Bor. Mönchengladbach 2 6 - 3<br />

In Klammern Zahl der am letzten Spieltag erzielten Tore. Top-Feldspieler<br />

Scorer-Liste<br />

Jeder Torschütze erhält für einen Treffer einen<br />

Punkt. Dem Spieler, der die Vorarbeit<br />

geleistet hat, wird ebenfalls ein Punkt gutgeschrieben.<br />

Bei Foulelfmetern erhält der<br />

gefoulte Spieler einen Scorer-Punkt.<br />

Punkte/Name/Verein (Tore + Vorarbeit)<br />

17 Lewandowski (Bor. Dortmund) (11+6)<br />

15 Ramos (Hertha BSC) (11+4)<br />

15 Kruse (Bor. Mönchengladbach) (8+7)<br />

15 Ribery (Bayern München) (6+9)<br />

13 Reus (Borussia Dortmund) (8+5)<br />

13 van der Vaart (Hamburger SV) (7+6)<br />

13 Roberto Firmino (Hoffenhe<strong>im</strong>) (8+5)<br />

Mit einer eindrucksvollen Choreografie verabschiedeten<br />

die Frankfurter Fans ihren ehemaligen Torhüter.<br />

13 Kießling (Bayer 04 Leverkusen) (9+4)<br />

13 Raffael (Mönchengladbach) (9+4)<br />

13 Müller (Bayern München) (7+6)<br />

12 Huszti (Hannover 96) (6+6)<br />

12 Sam (Bayer 04 Leverkusen) (7+5)<br />

12 Max<strong>im</strong> (VfB Stuttgart) (4+8)<br />

11 Aubameyang (Bor. Dortmund) (9+2)<br />

11 Volland (1899 Hoffenhe<strong>im</strong>) (7+4)<br />

11 Ibisevic (VfB Stuttgart) (9+2)<br />

10 Beister (Hamburger SV) (5+5)<br />

10 Arango (Mönchengladbach) (5+5)<br />

10 Mandzukic (Bayern München) (10+0)<br />

10 Farfan (FC Schalke 04) (6+4)<br />

Zuschauer<br />

am 17.<br />

Spieltag<br />

Foto: Imago/Hübner<br />

Auslastung<br />

bisher<br />

erreicht Ø<br />

Top-Torhüter<br />

Berücksichtigt sind nur Spieler, die in<br />

mind. 50 % der Spiele benotet wurden.<br />

Bei außergewöhnlichen Leistungen werden<br />

auch Spieler benotet, die weniger als<br />

30 Minuten eingesetzt wurden.<br />

Nach dem 17. Spieltag<br />

Pl. Name (Verein) Notenschnitt<br />

1. Leno (Bayer 04 Leverkusen) ....2,53<br />

2. Weidenfeller (Bor. Dortmund) ..2,67<br />

3. ter Stegen (Mönchengladbach) 2,71<br />

4. Ulreich (VfB Stuttgart) .............2,81<br />

5. Hitz (FC Augsburg)...................2,83<br />

6. Schäfer (1. FC Nürnberg).........2,88<br />

7. Zieler (Hannover 96) ...............2,97<br />

letzte Saison<br />

Ø<br />

Dortmund 80 645 100 % 80 524 79 893<br />

München - - 71 000 71 103<br />

Schalke - - 61 654 61 016<br />

Berlin - - 52 352 36 834*<br />

Gladbach 53 301 99 % 51 956 49 097<br />

Hamburg 50 918 89 % 51 890 52 829<br />

Frankfurt 46 400 90 % 48 425 48 069<br />

Stuttgart - - 46 303 49 301<br />

Hannover - - 43 233 42 832<br />

Bremen 39 145 93 % 40 094 39 536<br />

Nürnberg 42 687 85 % 38 608 40 740<br />

Mainz - - 30 871 30 132<br />

Augsburg - - 28 865 26 818<br />

Wolfsburg - - 28 188 25 448<br />

Leverkusen - - 27 829 28 012<br />

Hoffenhe<strong>im</strong> - - 27 181 23 230<br />

Freiburg 23 200 97 % 23 413 23 879<br />

Braunschweig 21 600 93 % 22 682 20 377*<br />

Während des Confed-Cups <strong>im</strong> Juni traktierte<br />

Thomas Tuchel seinen Manager beinahe<br />

täglich mit einer Kurznachricht. Christian Heidel<br />

solle doch bitte endlich Shinji Okazaki verpflichten.<br />

„Wenn den noch jemand spielen sieht,<br />

kommt der nie zu uns“, befürchtete der Coach.<br />

Kurze Zeit später unterschrieb Japans Nationalspieler<br />

tatsächlich in Mainz, was bei Okazakis<br />

Vorstellung in einer hymnischen Verehrung gipfelte.<br />

Seine Mentalität und Selbstlosigkeit, seine<br />

Lust aufs Verteidigen und Gegenpressing, die<br />

vielen Läufe in die Tiefe und das herausragende<br />

Kopfballspiel preiste Tuchel an: „Ich bin überzeugt,<br />

dass er sehr viel treffen wird, wenn er<br />

Selbstvertrauen hat.“ Gegen den HSV bestätigte<br />

der Japaner diese Einschätzung erneut. 8 Tore<br />

erzielte er für Mainz bei 16 Einsätzen. In Stuttgart<br />

waren es 10 – in 63 Spielen. UWE RÖSER<br />

Torchancen<br />

Die Zahl der erzielten Tore geteilt<br />

durch die Anzahl der Torchancen<br />

ergibt die Chancenverwertung.<br />

Chancenverwertung/Torchancen<br />

1. Schalke 35,2 % 91<br />

2. Gladbach 34,7 % 101<br />

3. Hamburg 31,4 % 105<br />

4. Hoffenhe<strong>im</strong> 31,0 % 116<br />

5. Stuttgart 30,2 % 96<br />

6. München 30,0 % 140<br />

7. Leverkusen 28,3 % 113<br />

8. Berlin 27,6 % 98<br />

9. Dortmund 26,6 % 143<br />

10. Wolfsburg 25,7 % 109<br />

11. Bremen 25,6 % 86<br />

12. Hannover 25,6 % 90<br />

13. Mainz 24,3 % 103<br />

14. Augsburg 23,3 % 90<br />

15. Freiburg 22,9 % 70<br />

16. Frankfurt 19,8 % 101<br />

17. Nürnberg 17,9 % 95<br />

18. Braunschweig 14,9 % 67<br />

Nach dem 17. Spieltag<br />

Pl. Name (Verein) Notenschnitt<br />

1. Ribery (Bayern München) ........2,09<br />

2. Sam (Bayer 04 Leverkusen).....2,50<br />

3. Kroos (Bayern München) .........2,54<br />

4. Lahm (Bayern München) .........2,58<br />

5. Reus (Borussia Dortmund) ......2,59<br />

6. Volland (1899 Hoffenhe<strong>im</strong>).....2,75<br />

7. Kruse (Mönchengladbach) ......2,76<br />

Raffael (Mönchengladbach) ....2,76<br />

9. Reinartz (Bayer Leverkusen).....2,78<br />

10. Toprak (Bayer 04 Leverkusen)..2,79<br />

11. Ramos (Hertha BSC)...............2,88<br />

Boateng (Bayern München) .....2,88<br />

13. Schweinsteiger (B. München)...2,90<br />

14. Alaba (Bayern München).........2,93


22 BUNDESLIGA<br />

Borussia Mönchengladbach – 2:2 (0:0)<br />

VfL Wolfsburg<br />

ter Stegen (3)<br />

%-Spielcheck Gladbach Wolfsburg<br />

Durchschnitts-Note 2,8 3,0<br />

Durchschnitts-Alter 25,2 26,2<br />

Abseits 4 1<br />

Gewonnene Zweikämpfe 53 % (73) 47 % (65)<br />

Ballbesitz 52 % 48 %<br />

Meiste Ballkontakte 80 Wendt 73 Luiz Gustavo<br />

Teamlaufl eistung (km) 115,6 122,2<br />

Laufstärkster Spieler 12,88 Kramer 12,38 Arnold<br />

Trainer: Favre<br />

Korb (3,5) Jantschke (3) Stranzl (3) Wendt (3,5)<br />

Kramer (3) Xhaka (3)<br />

Herrmann (2) Arango (2,5)<br />

Raffael (1,5)<br />

Kruse (3)<br />

Olic (3)<br />

Diego (2) Arnold (4) Caligiuri (2)<br />

Medojevic (3) Luiz Gustavo (2,5)<br />

Rodriguez (4) Knoche (3,5) Naldo (2,5) Ochs (4)<br />

Trainer: Hecking Benaglio (3)<br />

Eingewechselt: 87. Hrgota (–) für Herrmann, 90./+3 de Jong (–) für Raffael –<br />

71. Perisic (–) für Medojevic, 79. Dost (–) für Olic, 87. Koo (–) für Caligiuri –<br />

Reservebank: He<strong>im</strong>eroth (Tor), Brouwers, Daems, Marx, Younes – Grün (Tor),<br />

Klose, Schäfer, Evseev<br />

Tore: 0:1 Diego (53., Rechtsschuss, Vorarbeit Rodriguez), 1:1 Raffael (59.,<br />

Rechtsschuss, Kruse), 2:1 Arango (64., Linksschuss, direkter Freistoß), 2:2 Dost<br />

(85., Rechtsschuss, Luiz Gustavo) – Chancen: 6:5 – Ecken: 4:4<br />

SR-Team: Perl (Pullach – Assistenten: Schalk, Emmer – Vierter Offi zieller:<br />

S. Stegemann), Note 3, mal großzügig, mal kleinlich, das Tor von Caligiuri (35.)<br />

wegen Handspiels nicht anzuerkennen war vertretbar, der Freistoß vor dem 2:1<br />

war ebenfalls korrekt, allerdings hätte er die Attacke von Kramer gegen Arnold<br />

in der Situation davor ebenfalls pfeifen müssen. – Zuschauer: 53 301 – Gelbe<br />

Karten: Wendt – Ochs (5., gesperrt), Diego, Caligiuri – Spielnote: 1,5, taktisch<br />

und technisch auf gehobenem Niveau, eine von beiden Teams intensiv geführte<br />

Partie mit vielen Zweikämpfen und Spannung.<br />

%-ANALYSE<br />

Gladbach verpasst die Entscheidung<br />

Nach einem ordentlichen Start<br />

der Gastgeber bekam Wolfsburg<br />

nach etwa 15 Minuten die Partie<br />

durch frühes und aggressives<br />

Pressing besser unter<br />

Kontrolle. Der VfL, bei<br />

dem vor allem Naldo,<br />

Caligiuri und Diego gefielen,<br />

zwang dadurch<br />

die Borussen zu Ballverlusten.<br />

Das Gladbacher<br />

Kombinationsspiel<br />

litt, den Angriffen, die vor<br />

allem durch Raffael und<br />

Herrmann initiiert wurden,<br />

fehlte es an der<br />

letzten Präzision.<br />

Ausgerechnet als<br />

Wolfsburg gefestigt<br />

und durch Diegos<br />

Tor auf der Siegerstraße<br />

Es berichten Thomas Hiete, Jan Lustig,<br />

und Stephan von Nocks<br />

zu sein schien, drehten die Gladbacher<br />

durch zwei individuelle<br />

Glanzleistungen von Raffael und<br />

Arango die Partie, verpassten es<br />

aber, für die Entscheidung zu sorgen.<br />

Die Gäste gaben nie auf und<br />

kamen noch zum 2:2.<br />

FAZIT: Ein gerechtes Remis,<br />

das sich Gladbach gegen<br />

reifere Wolfsburger durch<br />

seine gute Phase nach dem<br />

Doppelschlag verdiente.<br />

SPIELER DES SPIELS<br />

Raffael<br />

Antriebsfeder der Gladbacher<br />

Offensive, <strong>im</strong>mer<br />

präsent und mit dem<br />

1:1 erfolgreich.<br />

ANZEIGE<br />

Wenige Minuten fehlten zum<br />

Happy End. Zum neunten<br />

He<strong>im</strong>sieg in Folge. Zum großen<br />

Sprung vor Dortmund, Wolfsburg,<br />

Berlin und Schalke. Dennoch<br />

reichte der Punkt gegen die Wölfe,<br />

sich am BVB vorbeizuschieben und<br />

auf Platz drei in die Winterpause<br />

zu gehen. „Wir haben eine sehr,<br />

sehr gute Hinrunde gespielt“, lobte<br />

Sportdirektor Max Eberl, warnte<br />

aber zugleich: „Wir dürfen jetzt<br />

nicht durchknallen. Wir müssen<br />

weiter hart arbeiten.“<br />

Die Fohlen feiern einen erfolgreichen<br />

Jahresausklang. Eine wichtige<br />

Frage aber bleibt, zumindest<br />

offiziell, ungeklärt: Was wird aus<br />

Marc-André ter Stegen? Auch der<br />

Sonntag lieferte von keiner der<br />

beteiligten Seiten eine Entscheidung,<br />

ob der Torhüter den bis 2015<br />

laufenden Vertrag verlängert oder<br />

den Klub <strong>im</strong> Sommer Richtung<br />

FC Barcelona verlässt. Entgegen<br />

dem Wunsch der Verantwortlichen,<br />

die auf eine zeitnahe Erklärung<br />

nach dem Wolfsburg-Spiel nicht nur<br />

gehofft, sondern gedrängt hatten,<br />

zieht sich die Personalfrage wohl<br />

bis in den Januar hinein. Die Hängepartie<br />

dauert an. Das lässt den<br />

Schluss zu: Es riecht nach Abschied.<br />

Die Borussia wird ihre Nummer 1<br />

wahrscheinlich verlieren.<br />

Längst hätte ter Stegen seinen<br />

Vertrag verlängern können. Seit<br />

Monaten liegt dem Keeper der ausverhandelte,<br />

unterschriftsreife Kontrakt<br />

vor. Seit Monaten umgarnen<br />

ihn Max Eberl, Trainer Lucien Favre<br />

und die Klub-Bosse, versuchen ter<br />

Stegen die Vorzüge eines Verbleibs<br />

schmackhaft zu machen. Die sportliche<br />

Perspektive von Mannschaft<br />

und Verein st<strong>im</strong>mt ebenfalls. Aber:<br />

Das ersehnte „Jawort“ lieferte<br />

ter Stegen bisher nicht.<br />

WOLFSBURG: Keine Diego-Entscheidung in<br />

Retter Dost zwischen<br />

1Sie hätten gewinnen können,<br />

sie hätten aber auch verlieren<br />

können. Am Ende holte<br />

der VfL Wolfsburg als erste<br />

Mannschaft in dieser Spielzeit<br />

einen Punkt in Mönchengladbach<br />

und demonstrierte mit einer reifen<br />

Leistung: Platz fünf und die beste<br />

Bundesliga-Halbserie der Vereinsgeschichte<br />

sind alles andere als ein<br />

Zufallsprodukt. „Wir wollten zeigen,<br />

dass wir zu Recht dort oben<br />

stehen“, resümierte Klaus Allofs,<br />

„das haben wir getan.“ In der Rückrunde<br />

scheint der Angriff auf die<br />

Champions-League-Plätze realistisch.<br />

Der Manager sagt: „Wenn wir<br />

in der Rückserie noch mal so viele<br />

Punkten holen, könnten wir relativ<br />

weit oben landen ...“<br />

Weit unten war in den vergangenen<br />

Monaten hingegen<br />

der Retter vom Sonntag: Bas<br />

Dost traf nicht mehr, verlor<br />

seinen Stammplatz, wurde<br />

durch eine Syndesmoseverletzung<br />

noch weiter zurückgeworfen und<br />

meldete sich nun mit seinem ersten<br />

Saisontreffer als Joker zurück. „Ich<br />

bin froh“, sagte der Stürmer, „aber<br />

nicht zufrieden.“ Die vergangenen<br />

Monate haben dem Niederländer<br />

zugesetzt, jetzt hofft er auf einen<br />

Neuanfang <strong>im</strong> neuen Jahr. „2014<br />

muss es viel besser werden.“<br />

Bei seiner Mannschaft hingegen<br />

verlief das Halbjahr nahezu opt<strong>im</strong>al,<br />

und auch bei den he<strong>im</strong>starken<br />

Borussen war das Team von Trainer<br />

Dieter Hecking auf der Siegerstra-


kicker, 23. Dezember 2013 23<br />

Über 2015 hinaus<br />

Vertragsangebot<br />

an Newcomer Korb<br />

Im Gegenteil, die Anzeichen verdichten<br />

sich zunehmend, dass der<br />

Keeper geht. Bei Sky äußerte Lucien<br />

Favre nach dem Abpfiff zum Thema<br />

ter Stegen mit süß-saurer Miene:<br />

„Alle hoffen, dass er bleibt. Aber<br />

wenn ein Verein wie der FC Barcelona<br />

kommt . . .“ Favres Gesichtsausdruck<br />

sagte vieles, wenn nicht sogar<br />

alles: Auch er glaubt kaum mehr<br />

daran, ter Stegen halten zu können.<br />

Es riecht<br />

nach Abschied<br />

Auch ohne Sieg Platz drei! Aber die Zukunft<br />

von MARC-ANDRÉ TER STEGEN (21) bleibt offen. Ein<br />

Wechsel des Torhüters wird wahrscheinlicher.<br />

Warum dann das Zögern des<br />

Keepers? Ganz klar: Sollte sich<br />

ter Stegen für einen Wechsel entschieden<br />

haben, macht er seinen<br />

Entschluss erst bekannt, wenn der<br />

Transfer absolut wasserdicht ist.<br />

Dazu zählt die eigene Einigung mit<br />

den Katalanen. Dazu zählt auch die<br />

Einigung zwischen Barca und der<br />

Borussia. So lange nur ein Hauch<br />

Unsicherheit bleibt, dass der Wechsel<br />

platzen könnte, wird ter Stegen<br />

kein Risiko eingehen und voreilig<br />

seinen Abschied verkünden. Ein<br />

aus Spielersicht nachvollziehbares<br />

Vorgehen. Die Fohlen indes<br />

bereiten sich ihrerseits vor und<br />

sondieren schon seit Wochen den<br />

Torhütermarkt. Heiße Kandidaten<br />

für die Nachfolge: Freiburgs Oliver<br />

Baumann (23) und Yann Sommer<br />

(25) vom FC Basel.<br />

Foto: AFP Photo/Hardt<br />

1Die Zukunft von Julian Korb (21)<br />

soll über das Vertragsende 2015<br />

hinaus in Mönchengladbach liegen.<br />

Die Borussen wollen den<br />

Kontrakt vorzeitig verlängern und<br />

die hervorragende Entwicklung<br />

des Youngsters honorieren. Korb-<br />

Berater Konstantin Liolios bestätigte<br />

auf kicker-Nachfrage, dass der<br />

Klub Korb langfristig an sich binden<br />

möchte: „Ja, es st<strong>im</strong>mt. Wir befinden<br />

uns in Gesprächen.“<br />

Korb ist die große Entdeckung<br />

der vergangenen Wochen. Im Sommer<br />

stand ein Ausleihgeschäft zur<br />

Diskussion, um dem Eigengewächs<br />

Spielpraxis zu ermöglichen. Bis auf<br />

ein paar lose Anfragen griff allerdings<br />

weder ein Bundes- noch ein<br />

Zweitligist zu. Chance vertan. „Im<br />

Nachhinein sind wir froh, dass es<br />

nicht funktioniert hat“, sagt Sportdirektor<br />

Max Eberl. Denn jetzt hat<br />

sich Korb auf der rechten Abwehrseite<br />

zur Stammkraft gemausert.<br />

Auch nach der Winterpause, wenn<br />

Alvaro Dominguez (Aufbautraining<br />

nach Schulteroperation) zurückkehrt,<br />

wird der Rechtsverteidiger<br />

zu den Anwärtern auf einen Platz<br />

in der ersten Elf zählen.<br />

diesem Jahr – Allofs verärgert über Gegner<br />

Frust und Freude<br />

ße. Mit einem Doppelschlag wendete<br />

sich jedoch zunächst das Blatt,<br />

wobei das zweite Gegentor für große<br />

Diskussionen sorgte. „Das war<br />

kein gutes Beispiel für Fair Play“,<br />

zürnte Klaus Allofs in Richtung der<br />

Gladbacher, die vor dem Freistoß<br />

zum 2:1 den am Boden liegenden<br />

Max<strong>im</strong>ilian Arnold nicht zum Anlass<br />

nahmen, den Ball ins Aus zu<br />

schießen. „Wir haben es in der<br />

ersten Halbzeit anders gemacht“,<br />

ärgerte sich der wiederholt starke<br />

Daniel Caligiuri, „Fairness sollte <strong>im</strong><br />

Fußball <strong>im</strong>mer noch an der ersten<br />

Stelle stehen.“<br />

Fair, das betonen alle Beteiligten<br />

<strong>im</strong>mer wieder, geht es in Sachen<br />

Diego und seiner Zukunft zu. Am<br />

Sonntag traf er <strong>im</strong> zweiten Spiel in<br />

Serie, demonstrierte, dass er für den<br />

VfL nach wie vor ein unverzichtbarer<br />

Spieler sein kann. „Ich zeige<br />

mit meiner Einstellung gerade, dass<br />

ich der Mannschaft helfen möchte“,<br />

betrieb der Brasilianer auch noch<br />

verbal Eigenwerbung für einen neuen<br />

Vertrag. Eine Entscheidung noch<br />

in diesem Jahr werde es aber nicht<br />

geben, kündigte Dieter Hecking an.<br />

„Die Akte Diego können Sie für 2013<br />

schließen“, empfahl der Trainer, der<br />

unter dem Strich erneut zufrieden<br />

sein konnte mit seiner Mannschaft,<br />

die nun seit neun Spielen in der<br />

Liga ungeschlagen ist. In Mönchengladbach<br />

bewies Hecking ein<br />

glückliches Händchen mit seinem<br />

Joker Bas Dost. „Ich hoffe, das gibt<br />

ihm Auftrieb.“<br />

Neben Mainz ist auch Augsburg interessiert<br />

Koo: Er möchte wechseln<br />

1Er gehört wohl zu den begehrtesten<br />

Spielern der Liga: Ja-Cheol<br />

Koo, Wolfsburgs Südkoreaner, steht<br />

gleich bei mehreren Klubs auf dem<br />

Wunschzettel. Das Interesse von<br />

Mainz 05 ist hinlänglich bekannt,<br />

zudem hat auch Koos Ex-Klub, der<br />

FC Augsburg, den Mittelfeldspieler<br />

<strong>im</strong> Visier. Allerdings: Bislang sind<br />

sämtliche Interessenten bei VfL-<br />

Manager Klaus Allofs abgeblitzt.<br />

Dabei würde Allofs seinem Spieler<br />

mit der Freigabe einen Wunsch<br />

erfüllen. Der kicker weiß: Koo (Vertrag<br />

bis 2015) würde lieber heute<br />

als morgen die Niedersachsen in<br />

Richtung Mainz verlassen. Der<br />

Koreaner ist bisher nie wirklich<br />

glücklich geworden in Wolfsburg,<br />

nachdem er in seiner Anfangszeit<br />

unter Felix Magath die ganze Härte<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Bergmann<br />

dieses Geschäfts erleben musste.<br />

Dies hat sich festgesetzt in seinem<br />

Kopf. Zudem sorgt sich Koo als<br />

Kapitän seiner Nationalelf um die<br />

WM-Perspektive, sollte er in der<br />

Rückrunde Reservist bleiben. Noch<br />

blockt Allofs aber ab: „Wir brauchen<br />

einen Kader, der gut besetzt ist.“<br />

Will am liebsten nach Mainz:<br />

Wolfsburgs Südkoreaner Koo


24 BUNDESLIGA<br />

Borussia Dortmund –<br />

Hertha BSC<br />

Weidenfeller (2,5)<br />

1:2 (1:2)<br />

Trainer: Klopp<br />

Großkreutz (4) Sokratis (4) Sarr (5) Durm (4)<br />

Kehl (2,5) Sahin (5)<br />

Blaszczykowski (5) Mkhitaryan (5) Reus (5)<br />

Lewandowski (4)<br />

Ramos (2)<br />

Schulz (3) Cigerci (3,5) Skjelbred (2,5) Allagui (1,5)<br />

Hosogai (2)<br />

Pekarik (3) Kobiashvili (2) Lustenberger (3) Ndjeng (3,5)<br />

Trainer: Luhukay Gersbeck (3)<br />

Eingewechselt: 46. Piszczek (3,5) für Sarr, 56. Hofmann (4) für Blaszczykowski,<br />

77. Schieber (–) für Kehl – 69. Niemeyer (–) für Skjelbred, 78. Wagner (–) für<br />

Ramos, 90. Janker (–) für Cigerci – Reservebank: Langerak (Tor), Friedrich, Kirch,<br />

Aubameyang – Sprint (Tor), Kluge, Mukhtar, Ronny<br />

Tore: 1:0 Reus (7., Linksschuss, Vorarbeit Kehl), 1:1 Ramos (23., Rechtsschuss,<br />

Allagui), 1:2 Allagui (45., Linksschuss, –) – Chancen: 5:3 – Ecken: 5:0<br />

SR-Team: Gagelmann (Bremen – Assistenten: Anklam, Gorniak – Vierter Offizieller:<br />

Kleve), Note 3, gute Gesamtleistung, übersah aber das elfmeterreife<br />

Einsteigen von Reus gegen Allagui (53.). – Zuschauer: 80 645 (ausverkauft) –<br />

Gelbe Karten: Sarr, Sahin – Cigerci, Kobiashvili, Hosogai – Spielnote: 3, kaum<br />

spektakulär, aber taktisch hochinteressant. Beeindruckend, wie Hertha dem BVB<br />

den Zahn zog.<br />

Es berichten Oliver Bitter, Thomas<br />

Hennecke und Steffen Rohr<br />

%-ANALYSE<br />

Wie Luhukay den BVB aufs Kreuz legt<br />

Jos Luhukay hatte sein Team perfekt<br />

auf- und eingestellt, um Dortmunds<br />

gefürchtete Offensive zu<br />

bändigen. Pekarik hinten links,<br />

Kobiashvili innen, <strong>im</strong> Mittelfeld<br />

mannorientierte Störaktionen:<br />

Hertha hielt mit glänzender<br />

Staffelung und sehr robustem<br />

Zweikampfverhalten<br />

den BVB in Schach. Das<br />

frühe 0:1 steckte der Aufsteiger<br />

locker weg, schaltete schnell<br />

um, zeigte sich überaus ballsicher,<br />

fein abgest<strong>im</strong>mt, mutig<br />

und störte Dortmunds Aufbau<br />

empfindlich.<br />

Unerklärlich, dass der BVB<br />

nach flotter Anfangsphase<br />

derart nachließ; weder Sahin<br />

noch Mkhitaryan fanden <strong>im</strong><br />

Zentrum Mittel und Wege, das<br />

Spiel zu öffnen.<br />

Zwar waren die<br />

Gastgeber nach<br />

%-Spielcheck Dortmund Berlin<br />

Durchschnitts-Note 4,1 2,6<br />

Durchschnitts-Alter 25,8 26,9<br />

Abseits 1 1<br />

Gewonnene Zweikämpfe 50 % (91) 50 % (90)<br />

Ballbesitz 68 % 32 %<br />

Meiste Ballkontakte 107 Sokratis 58 Lustenberger<br />

Teamlaufleistung (km) 128,0 125,3<br />

Laufstärkster Spieler 13,26 Mkhitaryan 12,87 Cigerci<br />

der Pause drückend feldüberlegen,<br />

erspielten sich jedoch kaum<br />

klare Torchancen. Vor allem die<br />

offensive Mittelfeldreihe<br />

enttäuschte krass; dadurch<br />

war der <strong>im</strong>merhin<br />

eifrige Lewandowski fast<br />

völlig vom Nachschub<br />

aus den hinteren Reihen<br />

abgeschnitten.<br />

FAZIT: Taktisch und spielerisch<br />

reife Leistung<br />

der Hertha, die verdient<br />

den Dreier einfuhr.<br />

SPIELER DES SPIELS<br />

Sami Allagui<br />

Ihn bekam die Borussia nie<br />

zu fassen. Viel unterwegs,<br />

spielfreudig, fädelte das 1:1<br />

mustergültig ein und erzielte<br />

dann auch noch das Siegtor.<br />

Der Aufsteiger des<br />

Die Liga staunt, der Hauptstadt-Klub marschiert:<br />

HERTHA BSC spielt in der Bundesliga einfach so<br />

weiter wie in der 2. Liga – frech und gut organisiert.<br />

Am Boden zerstört: Nuri Sahin<br />

versucht Marian Sarr aufzubauen.<br />

Foto: Baumann<br />

Sie haben den FC Bayern in München<br />

an den Rand der Verzweiflung<br />

gebracht und Leverkusen<br />

eingeschnürt, sie haben Frankfurt<br />

aus dem Stadion geschossen und<br />

Gladbach in einer Partie, die zeitweise<br />

mehr an Schach als an Fußball<br />

erinnerte, matt gesetzt. „Aber<br />

das“, sagte Manager Michael Preetz<br />

am Tag nach dem Triumph von<br />

Dortmund, „das war die Krönung.“<br />

Hertha BSC mischt die Liga auf –<br />

und hat nach der Rekord-Zweitligasaison<br />

eine beeindruckend<br />

stabile Hinrunde in neuer Umgebung<br />

abgeliefert. „Was wir geleistet<br />

haben“, sagt Jos Luhukay, „ist das<br />

Max<strong>im</strong>um. Alle Klubs, die sonst da<br />

oben stehen, sind uns wirtschaftlich<br />

meilenweit voraus.“ Hertha macht<br />

das wett: durch Topfitness, enorme<br />

taktische Disziplin, Mentalität,<br />

sechs Richtige bei den (sechs) Zugängen<br />

– und einen Trainer, der das<br />

Gesamtgefüge besser macht als die<br />

Summe seiner Teile und der dem<br />

DORTMUND: Kapitän<br />

Sarr steht<br />

1Nur zehn Tage hat Marian Sarr<br />

benötigt, um den Fußball mit all seinen<br />

emotionalen Ausschlägen auch<br />

als persönliche Achterbahnfahrt zu<br />

begreifen: von null auf hundert, von<br />

hundert auf null. Die Lobeshymnen<br />

über sein beachtliches Debüt<br />

be<strong>im</strong> Dortmunder 2:1-Champions-<br />

League-Drama in Marseille waren<br />

noch nicht komplett verklungen,<br />

als Sarr gegen Hertha einen verhängnisvollen<br />

Fehler beging: Und<br />

der erst 18-jährige Innenverteidiger<br />

wäre am liebsten in einem Erdloch<br />

versunken, nachdem er reichlich<br />

unbedarft den Ball vertändelt hat-


kicker, 23. Dezember 2013 25<br />

Jahres<br />

Gegner stets aufs Neue Kopfzerbrechen<br />

bereitet mit seinen Winkelzügen.<br />

„Was ihr da macht“, erklärte<br />

BVB-Coach Jürgen Klopp mit Blick<br />

auf seinen Kollegen Luhukay, „ist<br />

außergewöhnlich stark.“<br />

Angesichts der Ausfallliste (Kraft,<br />

Langkamp, Brooks,<br />

van den Bergh, Ben-<br />

Hatira, Baumjohann,<br />

Holland) war<br />

zum Hinrundenfinale<br />

mehr denn je<br />

Luhukays Improvisationstalent<br />

gefragt.<br />

Peter Pekarik links<br />

hinten statt rechts;<br />

Levan Kobiashvili<br />

nicht etwa links oder<br />

Freude pur:<br />

Die Berliner<br />

Ramos, Allagui<br />

und Ndjeng<br />

Foto: Baumann<br />

vor der Abwehr, sondern <strong>im</strong> Deckungszentrum<br />

– das war das Resultat.<br />

„Ich war von der Aufstellung<br />

überrascht“, sagt Manager Preetz<br />

und lacht. „So wie alle.“<br />

In einer Bundesliga-Startelf<br />

stand Kobiashvili zuletzt am<br />

14. April 2001 in der Innenverteidigung,<br />

bei Freiburgs 3:1 in Leverkusen.<br />

„Er hat mit Lewandowski gegen<br />

Europas besten Mittelstürmer gespielt<br />

und das unglaublich clever<br />

gemacht“, schwärmt Preetz vom<br />

36-Jährigen, der in dieser Saison<br />

der älteste Bundesliga-Feldspieler<br />

ist. „Wäre er ein paar Jahre jünger,<br />

würde er jedes Spiel machen.“<br />

Macht er nicht, muss er nicht, der<br />

Kader ist homogen besetzt. Und<br />

Luhukay, der seinen Schützlingen<br />

das für Sonntag geplante Auslaufen<br />

erließ, bekannte: „Ich bin unglaublich<br />

stolz auf das Team.“<br />

Darf er sein. Die Hausaufgaben<br />

für die nächste Zeit sind zum Teil<br />

erledigt (Jarstein-Transfer), die<br />

Vertragsgespräche (mit Ramos,<br />

Mukhtar und dem ausgeliehenen<br />

Lasogga) laufen. Ben Sahar (Vertrag<br />

bis 2015) zieht es weg, mit Maik<br />

Franz (2015) beschäftigt sich Zweitliga-Schlusslicht<br />

Cottbus (siehe<br />

Seite 59). „Allzu viel“, sagt Preetz,<br />

„wird sich nicht tun.“ Muss sich<br />

auch nicht. Die Richtung st<strong>im</strong>mt –<br />

be<strong>im</strong> Aufsteiger des Jahres.<br />

Herthas starke Hinrunden-Bilanz<br />

Seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung 1995/96 gab<br />

es am Hinrundenende nur drei bessere Aufsteiger.<br />

Pkt. Verein Saison Tore Saisonende<br />

39 1. FC Kaiserslautern 1997/98 37:21 1.<br />

35 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> 2008/09 42:23 7.<br />

30 Eintracht Frankfurt 2012/13 33:27 6.<br />

28 Hertha BSC 2013/14 27:20 ??<br />

28 Karlsruher SC 2007/08 19:21 11.<br />

Gersbecks verrücktes Debüt <strong>im</strong> Berliner Tor<br />

„Das wird er sein Leben<br />

lang nicht vergessen“<br />

1Der Start verlief alles andere als<br />

traumhaft. Aber am Ende feierte<br />

Marius Gersbeck sein Bundesligadebüt<br />

so, wie er sich das vorher<br />

ausgemalt hatte: mit einem blauweißen<br />

Hertha-Schal um den Hals.<br />

Auf dem Zaun. Bei den Fans. „Am<br />

Ende war es ein Traum“, resümierte<br />

Gersbeck nach seinen ersten 90<br />

Minuten bei den Profis – und einer<br />

Blitzbeförderung, die nahe herankam<br />

an ein Fußball-Märchen.<br />

Im Sommer ging der gebürtige<br />

Berliner als Torwart Nummer vier<br />

ins Rennen. Normalerweise steht<br />

er auf der anderen Seite, <strong>im</strong> Fanblock,<br />

jetzt war er mittendrin, ausgerechnet<br />

in Dortmund, vor über<br />

80 000 Fans, zu Beginn gleich vor<br />

der gefürchteten Gelben Wand.<br />

Nach ein paar Minuten stand es<br />

schon 0:1. Gersbeck hatte sich be<strong>im</strong><br />

Rauslaufen gegen Marco Reus verschätzt,<br />

kam zu spät. „Das Ding<br />

geht klar auf meine Kappe“, gestand<br />

Deutschlands U-18-Nationalkeeper<br />

hinterher. Stammkeeper Thomas<br />

Kraft (Innenbanddehnung Knie)<br />

fiel aus, Vertreter Sascha Burchert<br />

(Sprunggelenk) auch, Neuzugang<br />

Rune Jarstein steigt erst <strong>im</strong> Januar<br />

ein, Philip Sprint traute Jos Luhukay<br />

das heikle Spiel nicht zu – da<br />

kam Gersbeck zum Zuge. Wurde<br />

mit jeder Minute ruhiger, parierte<br />

erst stark <strong>im</strong> Eins-gegen-eins gegen<br />

Lewandowski, pflückte dann<br />

etliche Flanken herunter und lenkte<br />

Hofmanns Schuss um den Pfosten.<br />

Foto: firo<br />

Einfach nur glücklich: Herthas<br />

Torhüter Marius Gersbeck<br />

„Solch einen Fehler“, erzählte<br />

Herthas jüngster Bundesliga-Torwart<br />

aller Zeiten (Sejna und Burchert<br />

debütierten mit 19; Gäng,<br />

Krumnow, Zander, Groß mit 20;<br />

Kiraly mit 21), „muss man schnell<br />

abhaken.“ Das tat der 18-Jährige.<br />

„Diesen Tag“, sagt Manager Michael<br />

Preetz, „wird Marius sein Leben<br />

lang nicht vergessen.“ Gersbeck bemerkte<br />

strahlend: „Egal, was jetzt<br />

kommt, in welchem Stadion, mit<br />

wie vielen Zuschauern – da kann<br />

ich reingehen und sagen: Es waren<br />

schon mal mehr.“ Über 80 000. Und<br />

die waren schwer beeindruckt.<br />

Kehl rät untröstlichem Liga-Frischling, sich für seine weitere Karriere ein dickes Fell zuzulegen<br />

unter Schock: Blackout nach dem Traumdebüt<br />

te und Berlins Sami Allagui diese<br />

Form vorweihnachtlicher Bescherung<br />

nicht ausschlagen mochte.<br />

Sarr war hinterher untröstlich,<br />

seine Augen sch<strong>im</strong>merten verdächtig,<br />

für aufmunternde Worte (wie<br />

die von Sokratis zur Pause)<br />

war er nicht empfänglich. „Es<br />

gibt von unserer Seite keinerlei<br />

Schuldzuweisungen“, sagte<br />

Sebastian Kehl. „Der Junge hat<br />

erfahren, wie schnell es in diesem<br />

Geschäft geht. Erst wird alles wahnsinnig<br />

positiv dargestellt, und dann<br />

geht der Schuss nach hinten los.“<br />

Sarr werde in seiner Karriere noch<br />

häufiger erfahren, dass Glück und<br />

Leid <strong>im</strong> Fußball eng beieinander<br />

liegen, meint der Dortmunder Kapitän.<br />

Aus der Erfahrung von mittlerweile<br />

281 Bundesligaspielen rät<br />

er dem Liga-Frischling Sarr (zwei<br />

Einsätze), sich am besten „ein<br />

dickes Fell“ zuzulegen.<br />

Eben das fehlt dem Innenverteidiger-Talent<br />

noch, entsprechend<br />

unter Schock stand<br />

Sarr auch lange nach dem Spiel,<br />

er war, wie Sportdirektor Michael<br />

Zorc treffend anmerkte, der „ärmste<br />

Hund auf dem Platz“. Dass Trainer<br />

Jürgen Klopp ihm mit auf den Weg<br />

gab, „das kleinste Problem“ an diesem<br />

Nachmittag gewesen zu sein,<br />

wird den Junioren-Nationalspieler<br />

nicht wirklich aufgemuntert haben.<br />

So wie Sarr mit hängenden<br />

Schultern be<strong>im</strong> Weg aus dem Stadion<br />

die schwarze Anorak-Kapuze<br />

tief in sein Gesicht gezogen hatte,<br />

wirkte er, als habe er sich in tätiger<br />

Reue gleich ein Büßergewand übergeworfen.<br />

Sarr wollte in stummer<br />

Verzweiflung nicht mit den anwesenden<br />

Journalisten reden, er wollte<br />

nur weg, nichts hören, nichts sehen,<br />

und wer kein Herz aus Stein hat,<br />

musste dafür Verständnis haben.<br />

Einmal nur hatte Sarr die falsche<br />

Entscheidung getroffen, „und das“,<br />

sagt Klopp, „wird in der Bundesliga<br />

eben brutal bestraft“. Den Kopf hat<br />

der Trainer seinem Nachwuchsspieler<br />

dafür nicht gleich abgerissen,<br />

bis zu seinem unerklärlichen<br />

Blackout habe Sarr „viele gute<br />

Sachen“ gemacht, er sei „für den<br />

Aufbau total wichtig“ gewesen.<br />

Doch dann versuchte Sarr als letzter<br />

Mann zu dribbeln, anstatt den<br />

Ball humorlos wegzuschlagen. „Da<br />

muss er einfach abgeklärter werden“,<br />

fordert Sportdirektor Zorc,<br />

„aber das wird er sicher lernen.“


26 BUNDESLIGA<br />

Werder Bremen –<br />

Bayer 04 Leverkusen<br />

Wolf (2,5)<br />

1:0 (0:0)<br />

Trainer: Dutt<br />

Gebre Selassie (4) Prödl (2) Caldirola (3) Garcia (2,5)<br />

Makiadi (4) Bargfrede (3)<br />

di Santo (4,5) Hunt (2) Elia (3,5)<br />

Petersen (3,5)<br />

Kießling (5)<br />

Son (5) Kruse (5)<br />

Castro (4) Bender (5)<br />

Rolfes (4)<br />

Can (3,5) Toprak (2,5) Wollscheid (4) Donati (3,5)<br />

Trainer: Hyypiä Leno (3)<br />

Eingewechselt: 71. Ignjovski (–) für di Santo, 84. Luk<strong>im</strong>ya (–) für Hunt, 90./+1<br />

Trybull (–) für Elia – 66. Hegeler (–) für Son, 78. Derdiyok (–) für Kruse und Öztunali<br />

(–) für Toprak – Reservebank: Mielitz (Tor), Aycicek, Ekici, Kobylanski – Lomb (Tor),<br />

Boenisch, Cacutalua, Kohr<br />

Tor: 1:0 Garcia (74., Linksschuss, Vorarbeit Makiadi) – Chancen: 6:5 – Ecken: 5:9<br />

SR-Team: Hartmann (Wangen – Assistenten: Cortus, Färber – Vierter Offizieller:<br />

Walz), Note 2,5, souveräne Spielleitung, ob Wollscheids Handspiel (81.) strafwürdig<br />

war, ließ sich auch nicht durch die TV-Bilder aufklären. – Zuschauer: 39 145 –<br />

Gelbe Karten: Bargfrede, Elia – Toprak, Kruse, Wollscheid (5., gesperrt) – Spielnote:<br />

4, erst mit Längen, später spannungsgeladen und auch etwas niveauvoller.<br />

Es berichten Thomas Hiete,<br />

Hans-Günter Klemm und Frank Lußem<br />

%-ANALYSE<br />

Werders Plus: Das Spiel gegen den Ball<br />

Erwartungsgemäß wählte Werder-Coach<br />

Dutt eine Defensiv-<br />

Taktik gegen den in unveränderter<br />

Besetzung angetretenen<br />

Favoriten aus Leverkusen. Mit<br />

Prödl für Luk<strong>im</strong>ya stabilisierte<br />

er die Deckung enorm. Der<br />

Österreicher fungierte als<br />

Abwehrchef in einer engagierten<br />

Bremer Elf, die<br />

insgesamt ein besseres<br />

Spiel gegen den Ball<br />

praktizierte. Bayer kam<br />

so nicht zu dem gefürchteten<br />

Umschaltspiel. Optisch<br />

zwar überlegen und lange<br />

mit der besseren Spielanlage,<br />

fehlten den Gästen<br />

<strong>im</strong> Offensivspiel Esprit und<br />

Ideen, um das von Wolf gut<br />

gehütete Werder-Tor in<br />

Gefahr zu bringen.<br />

Die neue Nummer<br />

1 sicherte das<br />

Zu-null mit Paraden<br />

gegen Rolfes und<br />

%-Spielcheck Bremen Leverkusen<br />

Durchschnitts-Note 3,1 4,0<br />

Durchschnitts-Alter 25,5 24,5<br />

Abseits 0 2<br />

Gewonnene Zweikämpfe 49 % (84) 51 % (87)<br />

Ballbesitz 35 % 65 %<br />

Meiste Ballkontakte 63 Makiadi 103 Bender<br />

Teamlaufleistung (km) 118,7 114,7<br />

Laufstärkster Spieler 12,09 Elia 12,18 Bender<br />

Wollscheid. Die Gastgeber, die<br />

erst zögerlich, später intensiver<br />

attackierten, erarbeiteten sich<br />

sogar ein leichtes Chancenplus.<br />

Garcias Rollerball nach Hunts<br />

beherztem Solo und Makiadis<br />

unfreiwilliger Vorarbeit sorgte<br />

schließlich für die Entscheidung<br />

zugunsten von Grün-Weiß.<br />

FAZIT: Glücklich, aber<br />

nicht unverdient war dieser<br />

Werder-Sieg. Dank einer<br />

guten Defensivleistung konnte<br />

Bremen die Gäste, die <strong>im</strong> Angriff<br />

enttäuschten, in Schach<br />

halten.<br />

SPIELER DES SPIELS<br />

Aaron Hunt<br />

Alles in der Offensive lief<br />

über ihn. So auch der Vorstoß<br />

vor dem<br />

umjubelten Tor<br />

des Tages.<br />

Zum Fest die Fete<br />

Bremen erlebt einen emotionalen Jahresausklang.<br />

Für Trainer ROBIN DUTT (48) ist der so wichtige Sieg<br />

wie eine Erlösung nach vielen schweren Wochen.<br />

Frohe Weihnachten! Als er sich<br />

mit den besten Wünschen zum<br />

Fest verabschieden will, stockt<br />

ihm fast der Atem. Robin Dutt<br />

schluckt, seine St<strong>im</strong>me vibriert,<br />

sodass es den Anschein hat, ihm<br />

kämen bald die Tränen. „Einfach<br />

nur glücklich“ sei er, sagte der Fußballlehrer,<br />

über den „schönen Abschluss“<br />

eines leidvollen Jahres. Die<br />

Hälfte davon hat er miterlebt und<br />

Die 16 schlägt die 2<br />

Werder unten, Bayer vor Dortmund –<br />

die Bundesliga-Jahrestabelle 2013:<br />

1. Bayern München 33 96:19 93<br />

2. Bayer Leverkusen 34 64:33 69<br />

3. Borussia Dortmund 34 84:42 68<br />

4. FC Schalke 04 34 63:53 58<br />

5. Mönchengladbach 34 55:42 55<br />

6. VfL Wolfsburg 34 58:44 54<br />

7. FC Augsburg 34 42:47 48<br />

8. Hannover 96 34 51:62 40<br />

9. 1. FSV Mainz 05 34 43:54 40<br />

10. Hamburger SV 34 57:70 40<br />

11. SC Freiburg 34 37:53 39<br />

12. 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> 34 55:64 37<br />

13. VfB Stuttgart 33 45:58 37<br />

14. Eintracht Frankfurt 34 36:48 36<br />

15. 1. FC Nürnberg 34 39:58 35<br />

16. Werder Bremen 34 44:74 31<br />

mitgestaltet in Bremen, mitgelitten<br />

und mitgezittert. „Sechs Monate,<br />

die sich anfühlen wie sechs Jahre.“<br />

In diesem Moment, den der Trainer<br />

als „einen der emotionalsten“<br />

in seiner Schaffensperiode an der<br />

Weser bezeichnete, fiel alle Last,<br />

die sich in der mühevollen Adventszeit<br />

angestaut hatte, von ihm ab.<br />

Der Befreiungsschlag, die Erlösung<br />

für die Grün-Weißen: Gegen das<br />

LEVERKUSEN: Auch mit<br />

Bayer: Jetzt<br />

1Wenn der FC Bayern München<br />

am 29. Januar 2014 <strong>im</strong> Nachholspiel<br />

be<strong>im</strong> VfB Stuttgart gewinnt (und<br />

wer zweifelt daran?), beträgt der<br />

Vorsprung auf den Zweiten satte<br />

zehn Zähler. Nun kann man sich<br />

auf die Position von Bayer Leverkusen<br />

zurückziehen und sagen: „Die<br />

Bayern spielen ohnehin in einer<br />

eigenen Liga.“ St<strong>im</strong>mt!<br />

Aber man könnte sich auch Gedanken<br />

darüber machen, warum<br />

man selbst in Braunschweig verliert.<br />

Warum gegen die Kellerkinder<br />

aus Frankfurt und Bremen. Warum<br />

gegen ein schwaches Schalke.<br />

Warum man also fahrlässig Punkte


kicker, 23. Dezember 2013 27<br />

Frohe Weihnachtsmänner: Santiago Garcia, Nils Petersen und Trainer Robin Dutt (Bilder von links)<br />

geachtete Leverkusen gelang nach<br />

fünf sieglosen Partien wieder ein<br />

Dreier, was zur Folge hat, dass der<br />

Abstand zur Gefahrenzone konstant<br />

bleibt. Im Weserstadion konnte<br />

somit die Fete zum Fest steigen.<br />

Dutt wirkte ergriffen wie ein kleines<br />

Kind vorm Tannenbaum, seine<br />

Spieler waren regelrecht ausgelassen<br />

nach der unverhofften<br />

„schönen Bescherung“. In roten<br />

Nikolausmänteln feierten<br />

die Werder-Profis, die in den<br />

schon traditionellen Tannenbaum-<br />

Trikots <strong>im</strong> letzten He<strong>im</strong>spiel des<br />

Jahres den Sieg eingefahren hatten,<br />

mit den Fans. Diese hatten zuvor für<br />

eine positive Atmosphäre gesorgt<br />

wie zu Zeiten des Abstiegskampfs<br />

in der Vorsaison und ein Sonderlob<br />

eingehe<strong>im</strong>st. Mit belegter St<strong>im</strong>me<br />

und feuchten Augen bezog Dutt<br />

die Anhänger in seine Würdigung<br />

ein: „Wie die Fans die Mannschaft<br />

begleiten, ist ganz toll.“<br />

Die Unterstützung von den Rängen<br />

st<strong>im</strong>mte, die Einstellung auf<br />

dem Rasen auch. „Heute war es<br />

gut“, rühmte Thomas Eichin, „wieder<br />

so wie am Anfang.“ Der Geschäftsführer<br />

Sport zielte auf die<br />

engagierte Defensivarbeit aller.<br />

Zurück zu den Anfängen unter<br />

Dutt: Das Schwergewicht lag<br />

auf dem Spiel gegen den Ball,<br />

geprägt durch hohe Laufbereitschaft<br />

eines jeden und den Willen,<br />

kompakt zu stehen, dazu auf der<br />

Leidenschaft, das eigene Tor zu<br />

verteidigen. „Wir haben wenig zugelassen“,<br />

freute es besonders Raphael<br />

Wolf. Die vorübergehende<br />

Nummer 1, die 14 Gegentreffer bei<br />

den drei Einstandsspielen kassieren<br />

musste, konnte sich diesmal auf<br />

seine Vorderleute verlassen. Zu null<br />

erstmals in der Bundesliga – der<br />

Mielitz-Vertreter kostete das schöne<br />

neue Gefühl aus nach der „besten<br />

Saisonleistung in der Defensive“,<br />

wie Kapitän Aaron Hunt völlig zu<br />

Recht urteilte.<br />

Das Glück, das dem Tüchtigen<br />

zugesprochen wird, kam hinzu und<br />

sorgte für das Wohlfühl-Gefühl vor<br />

den Festtagen in der unlängst noch<br />

arg gebeutelten Werder-Familie.<br />

Auch die Halbjahresbilanz bekam<br />

so noch einen halbwegs anständigen<br />

Anstrich: 20 Punkte zur Halbzeit<br />

waren als Ziel ausgegeben,<br />

19 stehen auf der Habenseite. Ordentlich,<br />

doch <strong>im</strong> neuen Jahr geht<br />

Werders Kampf um Konstanz und<br />

Souveränität weiter. Emotionsmensch<br />

Dutt weiß es. Auch er ist<br />

auf der Suche nach innerer Ruhe,<br />

wie er gesteht. Er sagt: Die Aufgabe<br />

bei Werder sei ein „harter Job“.<br />

Fotos: firo, Ulmer (2)<br />

Sebastian Prödl<br />

„Der richtige Weg, um<br />

da rauszukommen“<br />

1Nach sechs Wochen<br />

Pause feierte<br />

Sebastian Prödl (26)<br />

ein glänzendes<br />

Comeback. Erst am<br />

Spieltag erfuhr er<br />

von seinem Einsatz. Der Österreicher<br />

über den Erfolg.<br />

Frohe Weihnachten in Bremen. Wie bewerten<br />

Sie den Sieg, Sebastian Prödl?<br />

Ich bin noch nicht so recht in Weihnachtsst<strong>im</strong>mung,<br />

weil der Druck<br />

zuletzt so groß gewesen ist. Doch<br />

natürlich gehen wir nun mit einem<br />

guten Gefühl in die Pause und die<br />

Festtage.<br />

Gegen Bayer war es ein Sieg der Taktik.<br />

Bayer ist uns Lichtjahre voraus, was<br />

die Punkte angeht. So haben wir<br />

eine defensivere Taktik gewählt,<br />

wollten tiefer stehen, unser Tor verteidigen,<br />

über den Kampf kommen.<br />

Dass es so gut ausgeht, ist natürlich<br />

ein Traum.<br />

Was war diesmal entscheidend?<br />

Der große Vorteil war, dass die<br />

Zuschauer unsere Strategie und<br />

unseren Kampf positiv aufgenommen<br />

haben. Zu keinem Zeitpunkt<br />

machte sich auf der Tribüne mal<br />

Unzufriedenheit breit.<br />

Ist dies eine Methode, die auch zukünftig<br />

Erfolg versprechen kann?<br />

Es war momentan der richtige<br />

Weg, um da unten rauszukommen.<br />

Wenn er uns so die Punkte bringt<br />

wie diesmal, ist es gewiss kein<br />

schlechter Weg. Doch dauerhaft<br />

erwarten wir alle und wohl auch<br />

die Fans von uns mehr.<br />

INTERVIEW: H.-G. KLEMM<br />

37 Punkten geht die Werkself nicht beruhigt in die Winterpause<br />

formiert sich die Konkurrenz<br />

liegen lässt. Wohlgemerkt: Bayer<br />

erzielte auch glückliche Siege, nicht<br />

nur in Hoffenhe<strong>im</strong>. Und 37 Punkte<br />

klingen ja auch nicht wirklich<br />

schlecht. Aber: Was sich hinter dem<br />

FC Bayern aktuell abspielt, ist<br />

nicht dazu angetan, ein beruhigendes<br />

Zwischenfazit zu<br />

ziehen – trotz des zweitbesten<br />

Hinrundenresultats. Denn die<br />

Rückrunde wird garantiert nicht<br />

leichter: Hinter Bayer formiert sich<br />

die Konkurrenz, und die ist entweder<br />

personell besser aufgestellt (wie<br />

Dortmund) oder ausgeruht, weil<br />

nur noch in der Bundesliga unterwegs<br />

wie Borussia Mönchengladbach<br />

und der VfL Wolfsburg. Bayer<br />

spielt noch mindestens zwe<strong>im</strong>al<br />

Champions League und ist ganz<br />

versessen darauf, den DFB-Pokal<br />

zu gewinnen. Zulasten der Liga?<br />

Richtig ist, dass Bayer von<br />

allen Europapokal-Vertretern<br />

(außer den Bayern natürlich)<br />

am besten abgeschnitten hat.<br />

Richtig ist aber auch, dass die<br />

zwei Niederlagen zuletzt zeigten,<br />

dass die Mannschaft mit den Kräften<br />

am Ende ist. Anders als andere<br />

Klubs beklagt Bayer prominente<br />

Ausfälle (jeweils für mehrere Wochen<br />

fehlten Castro, Hilbert, Boenisch,<br />

Bender, Reinartz und Sam<br />

verletzungsbedingt) zwar nicht, unter<br />

den Folgen hat die „Werkself“<br />

dennoch zu leiden. Akteuren wie<br />

Donati, Rolfes, Bender oder Son<br />

konnte so die dringend nötige Pause<br />

nicht verordnet werden, „wir<br />

gehen auf dem Zahnfleisch“, konstatierte<br />

Stefan Kießling am Sonntag.<br />

Die logische Folge wäre eine<br />

nochmalige Verbreiterung des Kaders.<br />

Und Sportchef Rudi Völler<br />

sagt auch: „Wenn es Dinge gibt,<br />

die Sinn machen, werden wir es<br />

vielleicht tun.“ Bis jetzt sieht man<br />

diese sinnvollen Möglichkeiten allerdings<br />

noch nicht. Die Tatsache,<br />

dass dem FC Chelsea völlig egal zu<br />

Mal wieder <strong>im</strong> Winter<br />

Bayer Leverkusen ist in der Liga mittlerweile<br />

seit 253 Minuten ohne Tor.<br />

Eine solche Serie gab es zuletzt in der<br />

Saison 2002/03 – und auch damals<br />

war Winter: Vom 7.12.2002 bis zum<br />

8.2.2003 blieb die Mannschaft satte<br />

349 Minuten ohne eigenen Treffer.<br />

sein scheint, wer sich für Kevin de<br />

Bruyne interessiert, beschleunigt<br />

die Aktionen nicht wirklich. Wie<br />

wichtig ein kreativer Spielertyp<br />

wäre, zeigte sich in Bremen: Bayers<br />

65 Prozent Ballbesitz brachten keinen<br />

Vorteil, es fehlten Ideen, um die<br />

Bremer Deckung wirkungsvoll zu<br />

durchlöchern. In Berlin reichte vor<br />

Wochen eine gute Aktion zum 1:0-<br />

Sieg. In Bremen fehlte selbst die. Es<br />

wartet viel Arbeit. So oder so!


28 BUNDESLIGA<br />

1. FC Nürnberg –<br />

FC Schalke 04<br />

Schäfer (3)<br />

%-Spielcheck Nürnberg Schalke<br />

Durchschnitts-Note 3,4 4,1<br />

Durchschnitts-Alter 26,2 24,9<br />

Abseits 3 2<br />

Gewonnene Zweikämpfe 48 % (76) 52 % (83)<br />

Ballbesitz 60 % 40 %<br />

Meiste Ballkontakte 116 Nilsson 70 Farfan<br />

Teamlaufleistung (km) 122,0 119,0<br />

Laufstärkster Spieler 12,14 Kiyotake 12,46 Meyer<br />

0:0<br />

Trainer: Verbeek<br />

Chandler (2,5) Nilsson (3,5) Pinola (3,5) Plattenhardt (3)<br />

Frantz (2)<br />

Hasebe (3)<br />

Drmic (4,5) Kiyotake (3,5) Hlousek (4,5)<br />

Ginczek (4,5)<br />

Szalai (6)<br />

Fuchs (5) Meyer (3,5) Farfan (4)<br />

Neustädter (4) Jones (4)<br />

Kolasinac (5) Felipe Santana (3,5) Matip (4) Uchida (4,5)<br />

Trainer i. V.: Hermann Fährmann (2)<br />

Eingewechselt: 85. Mak (–) für Drmic, 86. Pekhart (–) für Ginczek – 31. Goretzka (4)<br />

für Fuchs, 70. Obasi (–) für Szalai, 90./+2 Papadopoulos (–) für Meyer – Reservebank:<br />

Rakovsky (Tor), Dabanli, Balitsch, Esswein, Feulner – Hildebrand (Tor),<br />

Ayhan, Hoogland, Clemens<br />

Chancen: 8:6 – Ecken: 9:4<br />

SR-Team: Meyer (Burgdorf – Assistenten: Willenborg, Bornhorst – Vierter Offizieller:<br />

Salver), Note 2, höchst souveräne Spielleitung mit ganz starker Zweikampfbewertung,<br />

gab Drmics Tor (35.) wegen Abseits zu Recht nicht, übersah<br />

allerdings, dass Nilssons Lattentreffer (76.) eine Abseitsstellung vorausging. –<br />

Zuschauer: 42 687 – Gelbe Karten: keine – Spielnote: 3, Tempo und Spielwitz<br />

hatte diese Partie fast ausschließlich dank des Club, nach der Pause ging es zwar<br />

abwechslungsreicher zu, allerdings verflachte da die Partie zusehends.<br />

Es berichten Christian Biechele,<br />

Harald Kaiser und Thiemo Müller<br />

%-ANALYSE<br />

Schalke 04? Lange Zeit nur FC Fährmann<br />

Der Nürnberger Siegplan sah wie<br />

folgt aus: Unter der Überschrift<br />

„Spiel dominieren!“ standen die<br />

Unterpunkte frühes und aggressives<br />

Stören, den eroberten Ball<br />

schnell in die Schnittstellen der<br />

gegnerischen Abwehr spielen,<br />

Chancen kreieren und Tore<br />

schießen. Hinter fast alle<br />

Punkte konnte Trainer Verbeek<br />

einen Haken setzen,<br />

und doch scheiterte der<br />

Plan – der Club traf das<br />

Tor nicht. Allein Drmic<br />

(35., 55. und 59.) hatte<br />

mehrmals die riesengroße<br />

Chance, doch<br />

er vergab ein ums<br />

andere Mal. Dieser<br />

Abschlussschwäche<br />

und dem eigenen<br />

Torhüter hatten<br />

es die Gäste zu<br />

verdanken, dass<br />

ihr passives Auftreten unbestraft<br />

blieb. Der FC Schalke 04, das<br />

war am Samstagabend lange viel<br />

Fährmann, ein wenig Meyer und<br />

sonst nichts. Erst nach gut einer<br />

Stunde änderte sich dies – die<br />

nun deutlich aktiveren „Königsblauen“<br />

ließen aus dem<br />

Spiel heraus keine Chance<br />

mehr zu und hatten<br />

durch Farfan (81.) selbst<br />

eine ganz dicke.<br />

FAZIT: Nürnberg verschenkte<br />

gegen lange Zeit<br />

zu passive Schalker zwei<br />

Punkte.<br />

SPIELER DES SPIELS<br />

Mike Frantz<br />

Starker Abfangjäger, der<br />

zudem dem Angriffsspiel<br />

viele gute Impulse verlieh.<br />

Sehnsucht nach<br />

Mit einem glücklichen Remis verabschiedete sich<br />

SCHALKE 04 in die Winterpause. Ein „Weiter so“ soll’s<br />

nicht geben – obwohl Trainer Jens Keller bleibt.<br />

Das Bild, das der FC Schalke 04<br />

so kurz vor Heiligabend abgibt,<br />

wird geprägt von purer Trostlosigkeit.<br />

Das enttäuschende<br />

Resultat in Nürnberg ist daran<br />

sogar noch das Beste. „Wir haben<br />

glücklich einen Punkt mitgenommen“,<br />

bilanziert Sportvorstand<br />

Horst Heldt, „was der wert ist,<br />

werden wir am Saisonende sehen.“<br />

Vorerst bedeutet das Unentschieden<br />

die nächste verpasste Chance,<br />

auf Tuchfühlung zu den Champions-League-Plätzen<br />

zu gehen. Gewiss:<br />

„Eine Glanzleistung war angesichts<br />

der Personalsituation nicht<br />

zu erwarten“, bemerkt Heldt. Die<br />

Flut der Ausfälle erreichte mit dem<br />

Fehlen von Kevin-Prince Boateng<br />

(26, Wadenprobleme) ihren Höhepunkt,<br />

daneben fehlten mit Kapitän<br />

Benedikt Höwedes, Julian Draxler<br />

und Klaas Jan Huntelaar drei weitere<br />

faktisch „Unersetzliche“. Doch<br />

die Leidenschaftslosigkeit derjenigen,<br />

die sich gegen den Vorletzten<br />

hätten aufdrängen können, war<br />

erschreckend.<br />

Wieder einmal zeigte sich<br />

die Schalker Mannschaft als<br />

befremdliches Gebilde, bei<br />

dem kollektive Leistungsbereitschaft<br />

Glückssache scheint.<br />

Die Aufsichtsratssitzung am vergangenen<br />

Montag machte mehr<br />

als deutlich, dass dies intern nicht<br />

allein Trainer Jens Keller angelastet<br />

wird. Sondern eben auch Heldt, der<br />

für die Zusammenstellung des Kaders<br />

hauptverantwortlich zeichnet.<br />

Dass der Coach <strong>im</strong> Amt überwintert,<br />

war demnach schon beschlossene<br />

Sache. Einzig Heldt äußerte<br />

sich auch nach der Nürnberg-Partie<br />

weiterhin so, als hänge Kellers Zukunft<br />

von der für Sonntag angekündigten<br />

internen Aufarbeitung<br />

der Hinrunde ab. In diese ging Keller<br />

gesundheitlich angeschlagen,<br />

am Vorabend hatte er wegen einer<br />

NÜRNBERG: Trotz der sieglosen Hinrunde gehen<br />

Das Für und Wider der<br />

1Die Legende lebt – und wie,<br />

wenden Spötter ein: Der FCN, der<br />

jahrzehntelang Deutscher Rekordmeister<br />

war, sich in jüngerer<br />

Vergangenheit aber <strong>im</strong> Aufstellen<br />

von Negativrekorden hervortat,<br />

bleibt sich treu. Die Hinrunde<br />

sieglos zu beenden, dies hat<br />

schließlich noch keiner geschafft –<br />

und am Saisonende droht Abstieg<br />

Nummer acht, was wiederum der<br />

nächste Rekord wäre. Nur, dass dies<br />

<strong>im</strong> Mai passiert, damit rechnet <strong>im</strong><br />

Frankenland so gut wie keiner. In<br />

jenem angeblich zum Pess<strong>im</strong>ismus<br />

neigenden Landstrich, in dem die<br />

Standardbestellorder in einer Bäckerei<br />

„Ein Brot haben Sie nicht?“<br />

lautet, kennt der Opt<strong>im</strong>ismus trotz<br />

Platz 17 keine Grenzen. Teilweise<br />

zu Recht, teilweise aus nicht ganz<br />

nachvollziehbaren Gründen.<br />

So sehr Trainer Michael Wiesinger<br />

kritisch beäugt wurde, so wenig<br />

ist dies bei seinem Nachfolger<br />

Gertjan Verbeek der Fall. Das beginnt<br />

bei Kleinigkeiten: Zu emotionslos<br />

und ruhig soll Wiesinger<br />

am Spielfeldrand gewesen sein,<br />

monierten die einen, während<br />

sich andere über sein<br />

Trainingsanzugs-Outfit mokierten.<br />

Verbeek bewarb sich<br />

am Samstag gewiss nicht für die<br />

Titelseite eines Modejournals, und<br />

sein Coaching ähnelte sehr dem<br />

seines Vorgängers. Woran übrigens<br />

gar nichts auszusetzen ist.<br />

Doch zurück zum Wesentlichen:<br />

Einen neuen, weil herzerfrischend<br />

offensiven Club soll der Niederländer<br />

kreiert haben. In der Tat hat der<br />

FCN in den acht Spielen unter seiner<br />

Regie meist mutig und auch ordentlich<br />

bis gut nach vorne gespielt.<br />

Nur, auch alte Schwächen konnte<br />

er nicht ablegen: Von der ersten bis<br />

zur letzten Minute eine konzentrierte<br />

und gleichbleibend gute Leistung<br />

abzurufen, dies gelang noch<br />

nicht. Siehe den Samstag. Nach gut<br />

einer Stunde ebbte der Angriffselan


kicker, 23. Dezember 2013 29<br />

dem Aufbruch<br />

Magen-Darm-Grippe nicht auf der<br />

Bank gesessen. Nach stundenlanger<br />

Spannung gab’s am Sonntagabend<br />

das erwartete Ergebnis: Keller bleibt<br />

und werde nötige Verbesserungen<br />

„konsequent anpacken“.<br />

Ein „Weiter so“ soll es schließlich<br />

nicht geben. „Wir haben andere Ansprüche“,<br />

betont Heldt. Die Sehnsucht<br />

nach Aufbruchst<strong>im</strong>mung ist<br />

gerade nach dem letzten Spiel des<br />

Kalenderjahres überdeutlich. Doch<br />

wer soll dafür stehen, wenn nicht<br />

ein neuer Coach? Die (angekündigte)<br />

Installierung eines Sportpsychologen<br />

wird die Wurzel des Schalker<br />

Übels kaum wirksam bekämpfen<br />

können. Gleiches gilt für eine Verstärkung<br />

vom Kaliber eines Jan<br />

Kirchhoff (23), der vom FC Bayern<br />

ausgeliehen werden könnte; nach<br />

monatelangem Reservistendasein<br />

müsste der Defensiv-Allrounder<br />

selbst erst einmal Rhythmus aufnehmen.<br />

Die größte Hoffnung besteht<br />

darin, dass eine Gruppe von<br />

Spielern zum Vorbereitungsstart die<br />

Führung endlich entschlossen und<br />

konsequent in die Hand n<strong>im</strong>mt.<br />

Prädestiniert scheinen dafür neben<br />

Boateng vor allem Huntelaar,<br />

alle vom Ligaerhalt aus<br />

Zuversicht<br />

Draxler und Höwedes.<br />

Läuft alles<br />

opt<strong>im</strong>al, könnte<br />

das verletzte Trio<br />

bereits am 3. Januar<br />

be<strong>im</strong> Abflug<br />

ins Trainingslager<br />

nach Katar<br />

an Bord sein.<br />

Bei Huntelaar soll<br />

eine Untersuchung<br />

an diesem Montag<br />

darüber Aufschluss<br />

geben. Fällt der Niederländer<br />

länger<br />

aus, will Heldt<br />

mit dem FC Ingolstadt<br />

über<br />

eine vorzeitige<br />

Rückkehr<br />

des bis Sommer<br />

ausgeliehenen<br />

Philipp Hofmann<br />

verhandeln. Angesichts<br />

der Verfassung,<br />

in der sich Acht-Millionen-Einkauf<br />

Adam<br />

Szalai seit Wochen<br />

präsentiert, wäre aber auch das<br />

nur der sprichwörtliche Tropfen auf<br />

den heißen Stein.<br />

Rückkehrer: Javier Pinola (rechts, gegen Max Meyer) durfte auf der<br />

ungewohnten Innenverteidigerposition ran.<br />

sichtlich ab – könnte daran liegen,<br />

dass die kräfteraubende Spielweise<br />

nicht über 90 Minuten durchzuhalten<br />

ist. Und, weiterer Beleg: Erst <strong>im</strong><br />

achten Spiel unter Verbeek stand<br />

hinten erstmals die Null.<br />

Die Bilanz des Niederländers<br />

lautet damit: Bei einer Tordifferenz<br />

von 7:15 stehen drei Niederlagen<br />

fünf Remis gegenüber; geht es ergebnismäßig<br />

in diesem Takt weiter,<br />

ist der Abstieg nicht zu vermeiden.<br />

Deswegen ist der Grat der Zuversicht,<br />

auf dem alle Spieler wandeln,<br />

ein schmaler. Die mit dem Brustton<br />

der Überzeugung abgegebenen<br />

Aussagen wie „Wir sind auf einem<br />

richtig guten Weg“ (Makoto Hasebe)<br />

oder „Wenn wir so weitermachen,<br />

steigen wir nicht ab“ (Hiroshi<br />

Kiyotake) sind ja ein positives Zeichen<br />

dafür, dass die Mannschaft an<br />

sich und ihren Trainer glaubt. Andererseits<br />

darf sie sich auch keinen<br />

Sand in die Augen streuen, denn<br />

so gut wiederum hat sie nicht gespielt,<br />

als dass der Abstieg eine unvorstellbare<br />

Vision wäre. „Allen ist<br />

bewusst, wie brutal schwer es in der<br />

Rückrunde wird. Aber gerade dieser<br />

Opt<strong>im</strong>ismus könnte am Ende die<br />

entscheidenden zwei, drei Prozent<br />

ausmachen“, betont Sportvorstand<br />

Martin Bader, der übrigens auch<br />

daran glaubt, dass der Club <strong>im</strong> Mai<br />

einen neuen Rekord aufstellt – indem<br />

er ohne einen Hinrundensieg<br />

die Liga hält. Auf direktem Weg.<br />

Fotos: Fishing4,<br />

Gelungene Rückkehr<br />

Pinola: „Wir gehen<br />

alle in eine Richtung“<br />

1Gut zwei Monate lang saß er nur<br />

auf der Bank. Seinen Stammplatz<br />

als linker Außenverteidiger hat der<br />

30-jährige Javier Pinola <strong>im</strong> Lauf der<br />

Saison an den um neun Jahre jüngeren<br />

Marvin Plattenhardt verloren;<br />

gegen Schalke nun durfte der Argentinier<br />

den gesperrten Emanuel<br />

Pogatetz in der Innenverteidigung<br />

vertreten und zog sich dabei, wenn<br />

auch nicht allzu häufig geprüft,<br />

gut aus der Affäre. Persönlich sei<br />

er trotz des mageren 0:0 zufrieden,<br />

meinte er, „ich habe mich super gefühlt<br />

und gezeigt, dass sich der Trainer<br />

auf mich verlassen kann, egal<br />

auf welcher Position“. Wie all seine<br />

Mitspieler geht auch Pinola voller<br />

Zuversicht ins neue Jahr, ungeachtet<br />

der überaus prekären Tabellensituation.<br />

„Wir müssen nur genau so<br />

weiterkämpfen und -spielen“, sagt<br />

er, „dann werden <strong>im</strong> nächsten Jahr<br />

auch die Ergebnisse besser, denn<br />

wir sind eine Einheit. Bei uns gehen<br />

alle in eine Richtung.“


30 BUNDESLIGA<br />

Hamburger SV –<br />

1. FSV Mainz 05<br />

Drobny (2,5)<br />

%-Spielcheck Hamburg Mainz<br />

Durchschnitts-Note 4,5 3,1<br />

Durchschnitts-Alter 25,0 26,4<br />

Abseits 0 3<br />

Gewonnene Zweikämpfe 50 % (79) 50 % (80)<br />

Ballbesitz 40 % 60 %<br />

Meiste Ballkontakte 69 Badelj 114 Geis<br />

Teamlaufleistung (km) 115,3 119,2<br />

Laufstärkster Spieler 12,21 van der Vaart 11,93 Pospech<br />

2:3 (1:0)<br />

Trainer: van Marwijk<br />

Rincon (5) Tah (4) Djourou (6) Jansen (4,5)<br />

Badelj (4) Arslan (5)<br />

Beister (5) van der Vaart (4,5) Calhanoglu (3,5)<br />

Lasogga (5)<br />

Okazaki (1) N. Müller (2)<br />

Malli (3)<br />

Soto (3,5) Moritz (3)<br />

Geis (2)<br />

Park (3) Noveski (3,5) Bell (3) Pospech (4,5)<br />

Trainer: Tuchel Karius (5)<br />

Eingewechselt: 58. Jiracek (5) für Arslan und Zoua (5) für Beister, 84. Lam (–)<br />

für Calhanoglu – 65. Junior Diaz (–) für Soto, 77. Choupo-Moting (–) für Malli, 84.<br />

Saller (–) für Moritz – Reservebank: Neuhaus (Tor), Mancienne, Sobiech, Rudnevs<br />

– Wetklo (Tor), Svensson, Z<strong>im</strong>ling, Parker<br />

Tore: 1:0 Calhanoglu (21., Linksschuss, Vorarbeit Badelj), 1:1 Okazaki (47.,<br />

Rechtsschuss, Malli), 1:2 N. Müller (50., Rechtsschuss, Okazaki), 2:2 van der<br />

Vaart (79., Linksschuss, Tah), 2:3 Okazaki (90./+2, Rechtsschuss, Pospech) –<br />

Chancen: 5:10 – Ecken: 5:2<br />

SR-Team: Dankert (Rostock – Assistenten: Schiffner, Rohde – Vierter Offizieller:<br />

Fischer), Note 4, vertretbar, bei Moritz’ Einsteigen gegen Rincon vor dem 1:2<br />

weiterlaufen zu lassen, schmälerte seine insgesamt gute Leistung durch einen<br />

Fehler: Hätte Rincon wegen absichtlichen Handspiels Rot zeigen müssen (66.). –<br />

Zuschauer: 50 918 – Gelbe Karten: Djourou – Moritz – Gelb-Rote Karte: Rincon<br />

(82.) – Spielnote: 3, Tempo und gute Unterhaltung lieferte allein Mainz.<br />

%-ANALYSE<br />

Van der Vaart lässt Geis gewähren<br />

Tuchel besetzte die Mittelfeldraute<br />

mit passsicheren und spielstarken<br />

Typen. Der HSV überließ<br />

Mainz den Ballbesitz, bekam<br />

aber wegen der guten Raumaufteilung,<br />

der druckvollen<br />

Ballzirkulation und der<br />

handlungsschnellen<br />

Aktionen der selbstbewussten<br />

Mainzer<br />

kaum Zugriff.<br />

Während die<br />

Tore der schwerfälligen<br />

Hamburger<br />

Schnitzern (Pospech,<br />

Karius) entsprangen,<br />

waren die der Gäste oft das<br />

Resultat feiner Kombinationen,<br />

kluger Pässe in die Nahtstellen,<br />

geschickten Freilaufverhaltens<br />

(Okazaki) und rasanten Umschaltens.<br />

Ausgangspunkt war<br />

Es berichten Andreas Hunzinger,<br />

Uwe Röser und Sebastian Wolff<br />

oft Taktgeber Geis, den der uninspirierte<br />

van der Vaart gewähren<br />

ließ. Der HSV wirkte zerfahren<br />

und unstrukturiert, <strong>im</strong> Mittelfeld<br />

war Arslan ein Ausfall, hinten<br />

patzte der plumpe Djourou.<br />

Weil Jiracek in Unterzahl die<br />

Ordnung nicht hielt, fiel das 2:3.<br />

FAZIT: Mutige Mainzer kreierten<br />

viele Chancen und kombinierten<br />

sehr ansehnlich,<br />

dem passiven HSV<br />

gelang wenig.<br />

SPIELER DES SPIELS<br />

Shinji Okazaki<br />

Reagierte nach verpasster<br />

Großchance großartig: mit<br />

zwei Toren, einer Vorlage<br />

und unbändigem Willen.<br />

Jiracek und Co.<br />

am Pranger<br />

Sportchef OLIVER KREUZER (48) spricht einigen Stars<br />

die Qualität für den HSV ab. Doch personelle<br />

Korrekturen <strong>im</strong> Winter sind nicht möglich.<br />

Brandreden sind Programm, seit<br />

Oliver Kreuzer <strong>im</strong> Juni seinen<br />

Job be<strong>im</strong> HSV angetreten hat.<br />

Allein, die Abstände dazwischen<br />

werden <strong>im</strong>mer kürzer. Platzte<br />

der Sportchef anfangs zumindest<br />

noch <strong>im</strong> Zwei-Wochen-<br />

Rhythmus, lagen <strong>im</strong> Monat<br />

Dezember nicht mal mehr sieben<br />

Tage zwischen drei Ausbrüchen.<br />

Am vergangenen Wochenende<br />

nicht einmal mehr 24 Stunden.<br />

Schon am Samstag, unmittelbar<br />

nach dem 2:3 gegen Mainz hatte der<br />

48-Jährige kein gutes Haar am HSV-<br />

Personal gelassen. Am Sonntagvormittag<br />

folgte die nächste Rasur.<br />

„Es ist mühsam, die Profis ständig<br />

auf ihren Berufsstand hinzuweisen“,<br />

findet Kreuzer. Und tut es<br />

trotzdem. Weil die Spieler es anders<br />

nicht begreifen? Oder weil es<br />

Hamburgs kickendes Personal nicht<br />

besser kann? Zumindest offiziell<br />

stellt sich mit Marcell Jansen ein<br />

MAINZ: Freude über eine „außerordentlich gute<br />

Tuchel: Positive Bilanz<br />

1Thomas Tuchel war am Sonntag<br />

sichtlich aufgeräumt. Der 3:2-<br />

Sieg be<strong>im</strong> HSV ist nach Ansicht des<br />

Mainzer Trainers „ein toller Abschluss<br />

des Jahres. Das war ein<br />

großer Schritt in der Saison.“<br />

Tuchel räumt ein, dass er eine<br />

Stabilität, wie sie die 05er in<br />

den vergangenen zwei Monaten<br />

erreicht haben (14 Punkte aus<br />

acht Spielen) nach der zwischenzeitlichen<br />

Negativserie (sechs Niederlagen<br />

in sieben Pflichtspielen<br />

zwischen Ende August und Mitte<br />

Oktober) „nicht erwarten konnte.<br />

Das ist ein Verdienst der Spieler,<br />

die alle Prognosen ausgeblendet<br />

haben. Dickes Kompl<strong>im</strong>ent.“<br />

Das starke Mainzer Finish in der<br />

Vorrunde hat Ursachen. Nachdem<br />

Alteingesessener auf die Seite des<br />

Ex-Profis. Der Linksverteidiger ist<br />

seit 2008 in Hamburg und klagt an:<br />

„Es fehlt der letzte Biss, das hat sich<br />

hier eingeschlichen. Das muss<br />

hier raus!“ Nur wie? Kreuzers<br />

verbale Abrechnungen drohen<br />

zu verpuffen und bleiben<br />

bislang ähnlich wirkungslos wie die<br />

Maßnahmen von Bert van Marwijk,<br />

unter dem das Team nach einem<br />

Zwischenhoch wieder in den Kreis<br />

der Abstiegskandidaten abgestürzt<br />

ist. Und sich wie schon gegen Augsburg<br />

auch Samstag als ein solcher<br />

präsentierte. „Zwischendurch“, gesteht<br />

van Marwijk, „dachte ich, wir<br />

überwintern mit mehr als 20 Punkten.<br />

Dass es ganz anders gekommen<br />

ist, ist die größte Enttäuschung.“<br />

Jener Enttäuschung wird nun mit<br />

Härte begegnet. Kreuzer belässt es<br />

diesmal nicht bei einer Generalabrechnung,<br />

sondern prangert auch<br />

einzelne Spieler an. Vor allem Petr<br />

es anfangs so aussah, als sollte der<br />

Weggang von Topscorer Adam<br />

Szalai (9 Tore in der Vorrunde<br />

2012/2013, 13 ingesamt) zu Schalke<br />

04 nicht kompensiert werden<br />

können, weist Mainz zum<br />

Hinrundenschluss in Nicolai<br />

Müller (26) und Shinji Okazaki<br />

(27) zwei Stürmer mit je<br />

acht Treffern auf. Gerade Okazaki<br />

entwickelte sich zum Torgaranten,<br />

er erzielte sieben der letzten zwölf<br />

Mainzer Treffer. Im Mittelfeld wurde<br />

Johannes Geis (20) zum stabilen<br />

Faktor. Der Youngster sorgte mit<br />

seiner Ruhe und Ballsicherheit<br />

dafür, dass der Ausfall von Julian<br />

Baumgartlinger (25, Knie-OP)<br />

nicht so schwer ins Gewicht fiel,<br />

wie ursprünglich befürchtet. Zu-


kicker, 23. Dezember 2013 31<br />

Patzer – und eine He<strong>im</strong>niederlage: Der Hamburger SV mit Petr Jiracek und Johan Djourou<br />

Jiracek. „In Unterzahl war die Vorgabe<br />

des Trainers ein 4-4-1-System,<br />

und in der letzten Aktion rennt unser<br />

linker Mittelfeldspieler nach<br />

rechts vorn. Da werde ich wahnsinnig,<br />

der ist tschechischer Nationalspieler!“<br />

Doch Kreuzer vermisst<br />

auch die gegenseitige Unterstützung:<br />

„Ich erwarte da auch, dass<br />

Jansen oder Djourou ihn zurückrufen,<br />

da fehlt mir die Eigeninitiative<br />

zur Hilfestellung. Aber ich habe<br />

schon <strong>im</strong>mer gesagt: Mentalität<br />

schlägt Qualität.“<br />

Bei dem von Kreuzer bereits benannten<br />

Johan Djourou fehlt bislang<br />

beides, Hilfestellung leistet der<br />

„Es fehlt der letzte Biss,<br />

das hat sich eingeschlichen.“<br />

MARCELL JANSEN<br />

als Königstransfer für die Defensive<br />

verpflichtete Schweizer überwiegend<br />

den Gegnern: In Dortmund,<br />

Frankfurt, München, <strong>im</strong> Pokal gegen<br />

Köln und nun gegen Mainz<br />

patzte der 26-Jährige vor Gegentreffern,<br />

fabrizierte gegen Stuttgart<br />

ein Eigentor und war am 0:1 gegen<br />

Augsburg zumindest mitbeteiligt.<br />

So massiv wie Jiracek n<strong>im</strong>mt Kreuzer<br />

die Arsenal-Leihgabe nicht ins<br />

Visier, angesprochen aber muss<br />

sich auch Djourou fühlen, wenn<br />

der frühere Verteidiger bilanziert:<br />

„Bei einigen reicht es nicht für den<br />

HSV.“ Einige von denen, wie eben<br />

Djourou, hat Kreuzer selbst verpflichtet,<br />

andere sind Altlasten, die<br />

der HSV nicht los wird. „Es wird<br />

keine Rauswürfe und keine Neuen<br />

geben, dazu fehlen uns die Mittel“,<br />

stellt Kreuzer klar, „wir werden bis<br />

zum Sommer genau hinsehen und<br />

mit dieser Mannschaft in die Rückrunde<br />

gehen.“ Eine Ankündigung,<br />

die dieser Tage keinem Versprechen<br />

für die Zukunft gleichkommt.<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Szyza, <strong>im</strong>ago/Bergmann<br />

Kreuzer schafft Fakten<br />

Angebote für Lasogga<br />

und Calhanoglu<br />

1Am Donnerstag <strong>im</strong> kicker hatte<br />

Oliver Kreuzer das erste Gespräch<br />

mit Kerstin Lasogga, der Mutter und<br />

Beraterin des Top-Torjägers Pierre-<br />

Michel Lasogga, öffentlich gemacht.<br />

Inzwischen hat der HSV-Sportchef<br />

auch Zahlen nachgereicht. „Ich<br />

habe ihr ein Angebot vorgelegt.“<br />

Hamburgs Problem <strong>im</strong> Kampf<br />

um den Angreifer ist: Der Ball liegt<br />

nicht allein bei Familie Lasogga,<br />

sondern vor allem bei Hertha BSC.<br />

Dort ist der 22-Jährige noch bis 2015<br />

gebunden, Kreuzer aber sagt: „Man<br />

hört ja, dass Lasogga und Jos Luhukay<br />

nicht beste Freunde sind.“<br />

Tatsächlich genoss Hamburgs Aufsteiger<br />

be<strong>im</strong> Berliner Coach nicht<br />

jene Wertschätzung, die ihm Bert<br />

van Marwijk entgegenbringt.<br />

Dem Angebot für Lasogga folgte<br />

am Freitag auch eines für Hakan<br />

Calhanoglu. Kreuzer traf sich in<br />

Hamburg mit Bektas Demirtas, dem<br />

Berater des umworbenen 19-Jährigen<br />

und hofft trotz Millionen-Offerten<br />

aus England und der Türkei<br />

auf dessen vorzeitige Verlängerung<br />

bis 2018. „Er hat jetzt ein Angebot<br />

vorliegen.“ Ein Verkauf Calhanoglus<br />

ist für Kreuzer indes auch dann kein<br />

Thema, wenn der Ex-Karlsruher<br />

sich gegen einen neuen Kontrakt in<br />

der Hansestadt aussprechen sollte.<br />

„Wir haben 16 Punkte – da werden<br />

wir Hakan nicht abgeben. Das ist<br />

definitiv. Andernfalls müsste man<br />

uns für verrückt erklären.“<br />

Hinrunde“ – Hoffnung auf Koo<br />

und eine Baustelle<br />

dem gelang Tuchel ein Wechsel auf<br />

die Zukunft, indem er – wenn auch<br />

gezwungenermaßen – Karius ins<br />

Tor stellen musste, als Heinz Müller<br />

und Christian Wetklo ausfielen. Karius<br />

patzte zwar in Hamburg, zahlte<br />

aber das Vertrauen zurück – ebenso<br />

wie Stefan Bell (22), der sich in der<br />

Innenverteidigung festgespielt hat.<br />

Trotz der am Ende „außerordentlich<br />

guten Hinrunde“ (Manager<br />

Christian Heidel) gibt es <strong>im</strong> Mainzer<br />

Kader noch die eine oder andere<br />

Baustelle. Etwa in der Innenverteidigung,<br />

wo Niko Bungert (27)<br />

und Bo Svensson (34) zuletzt zwar<br />

wieder regelmäßig trainieren. Aber<br />

Bungert hat ein Jahr kaum gespielt<br />

und Svensson <strong>im</strong>mer mal wieder<br />

mit Blessuren zu kämpfen.<br />

Zuvorderst hätte Tuchel gerne<br />

noch einen Zehner. Seine Versuche<br />

mit Niki Z<strong>im</strong>ling (28) und Yunus<br />

Malli (21) brachten nicht die Ideallösung.<br />

Und Winter-Zugang Todor<br />

Nedelev (20, Botev Plovdiv) sieht<br />

der Coach auf der offensiven Außenbahn.<br />

Tuchel macht seit Monaten<br />

keinen Hehl daraus, dass er am<br />

liebsten den Wolfsburger Ja-Cheol<br />

Koo (24) hätte. Die Sportliche Leitung<br />

des VfL hat aber verlauten lassen,<br />

Koo nicht abgeben zu wollen.<br />

Der Spieler selbst, der zuletzt wenig<br />

Spielanteile be<strong>im</strong> VfL hatte, würde<br />

gerne nach Mainz kommen. Er will<br />

auch weg. Nun bietet aber auch der<br />

FC Augsburg wieder mit, wohin Koo<br />

von Februar 2012 bis Juni 2013 ausgeliehen<br />

war (36 Ligaspiele/8 Tore).<br />

Bisherige Nummer 1 auf dem Abstellgleis<br />

Heinz Müller kann gehen<br />

1Die Nachricht dürfte<br />

Heinz Müllers Weihnachtsfreude<br />

arg getrübt haben.<br />

Am Sonntag teilte Thomas<br />

Tuchel dem 35 Jahre alten<br />

Torhüter mit, dass er <strong>im</strong> weiteren<br />

Saisonverlauf nicht mehr mit<br />

ihm plant. Tuchel geht mit Loris<br />

Karius (20), Christian Wetklo (33)<br />

und Christian Mathenia (21) in die<br />

Rückrunde. Wenn der Coach sein<br />

Team am 3. Januar zum ersten Training<br />

nach der Winterpause bittet,<br />

ist die bisherige Nummer 1 raus.<br />

Müller, dessen Vertrag ausläuft,<br />

kann sich einen neuen Verein suchen.<br />

Sollte der Routinier bleiben,<br />

wird er bei der U 23 trainieren.<br />

„Wir mussten eine Entscheidung<br />

treffen“, sagt Tuchel. Er begründet<br />

die Ausbootung Müllers mit dessen<br />

Verletzungsanfälligkeit, dem<br />

Alter, der Entwicklung von<br />

Karius, dem auslaufenden<br />

Vertrag und den Leistungen<br />

von Mathenia. Darüber<br />

hinaus war der erfahrene<br />

Keeper vor seiner Hüftverletzung<br />

sportlich nicht unumstritten. Somit<br />

waren die 45 Minuten, die Müller<br />

am 11. Spieltag be<strong>im</strong> FC Augsburg<br />

(1:2) absolviert hatte, wohl die letzten<br />

<strong>im</strong> Mainzer Dress. Seit seinem<br />

Wechsel vom FC Barnsley <strong>im</strong> Jahr<br />

2009 hat er 65 Ligapartien für die<br />

05-er bestritten.<br />

Die Torwart-Rangfolge könnte<br />

sich aber noch verschieben, sollten<br />

die Mainzer einen neuen Keeper<br />

verpflichten. Interesse besteht an<br />

Roman Bürki (23, Grasshopper FC<br />

Zürich, der kicker berichtete).


32 BUNDESLIGA<br />

SC Freiburg –<br />

Hannover 96<br />

2:1 (2:0)<br />

Baumann (3)<br />

Trainer: Streich<br />

Sorg (3,5) Höhn (3) Krmas (3,5) Günter (4)<br />

Trainingssieg<br />

Ginter (3) Fernandes (2,5)<br />

Schmid (3) Pilar (4)<br />

Mehmedi (2) Darida (4)<br />

Sulejmani (4,5) Diouf (4,5)<br />

Bittencourt (4) Stindl (5)<br />

Sané (3,5) Andreasen (4)<br />

Prib (4) Hoffmann (5) Marcelo (5) Cherundolo (4)<br />

Trainer: Slomka Zieler (3)<br />

Eingewechselt: 46. Schuster (4) für Krmas, 79. Guedé (–) für Pilar, 88. Hanke (–)<br />

für Mehmedi – 46. Schmiedebach (4) für Andreasen und Sobiech (4) für<br />

Sulejmani, 82. Schlaudraff (–) für Cherundolo – Reservebank: Batz (Tor), Mujdza,<br />

Kerk, Klaus – Fuhry (Tor), Avevor, Pander, Sakai<br />

Tore: 1:0 Mehmedi (25., Rechtsschuss, Vorarbeit Fernandes), 2:0 Mehmedi (36.,<br />

Linksschuss, Schmid), 2:1 Bittencourt (90./+3, Kopfball, Prib) – Chancen: 4:5 –<br />

Ecken: 0:1<br />

SR-Team: Dr. Drees (Münster-Sarmshe<strong>im</strong> – Assistenten: Christ, Gittelmann –<br />

Vierter Offi zieller: Aytekin), Note 3, sehr schwer zu sehen, dass Mehmedi vor dem<br />

2:0 be<strong>im</strong> Schuss von Schmid <strong>im</strong> Abseits stand. Insgesamt konsequent in seiner<br />

großzügigen Spielleitung. – Zuschauer: 23 200 – Gelbe Karten: Hoffmann,<br />

Zieler – Spielnote: 4, ein Spiel auf mäßigem Niveau mit nur wenigen spielerischen<br />

Höhepunkten.<br />

Es berichten Julian Franzke,<br />

Uli Gerke und Michael Richter<br />

%-ANALYSE<br />

Freiburgs Kampfgeist fehlte Hannover<br />

Hannover präsentierte sich mit<br />

vier Änderungen (Cherundolo,<br />

Hoffmann, Bittencourt, Sulejmani<br />

für Sakai, Schmiedebach,<br />

Sobiech und Huszti/Sperre)<br />

anfangs gut organisiert, ließ<br />

Freiburg wenig Raum<br />

für einen geordneten<br />

Spielaufbau. Mit<br />

Mehmedis 1:0, als<br />

Stindl gegen Fernandes<br />

den Ball verlor und<br />

Hoffmann nur zuschaute<br />

statt zu attackieren,<br />

gewann die Streich-Elf<br />

an Selbstbewusstsein.<br />

Sie wurde zunehmend<br />

kombinationssicherer.<br />

Lohn war das 2:0.<br />

96 ließ in dieser Phase<br />

die nötige Gegenwehr<br />

vermissen.<br />

Das änderte sich<br />

mit Wiederbeginn, als Slomka<br />

auf 4-1-3-2 mit Sané als einzigem<br />

Sechser und verstärkte Offensive<br />

umstellte. Bittencourt wurde<br />

nun wesentlich agiler, scheiterte<br />

aber zwe<strong>im</strong>al an Baumann.<br />

Sein Anschlusstor fiel<br />

zu spät. Freiburg beschränkte<br />

sich früh auf das Verwalten<br />

des Vorsprungs, konterte nur<br />

am Schluss gefährlich.<br />

%-Spielcheck Freiburg Hannover<br />

Durchschnitts-Note 3,3 4,2<br />

Durchschnitts-Alter 25,3 25,2<br />

Abseits 3 2<br />

Gewonnene Zweikämpfe 49 % (92) 51 % (97)<br />

Ballbesitz 45 % 55 %<br />

Meiste Ballkontakte 65 Sorg 86 Sané<br />

Teamlaufl eistung (km) 124,1 118,6<br />

Laufstärkster Spieler 13,38 Darida 11,65 Bittencourt<br />

FAZIT: Ein glücklicher, aber<br />

aufgrund der kämpferischen<br />

Leistung nicht unverdienter<br />

erster SC–He<strong>im</strong>sieg.<br />

SPIELER DES SPIELS<br />

Admir Mehmedi<br />

Laufstark, handlungsschnell,<br />

mit<br />

Doppelpack.<br />

Freiburg feiert den ersten He<strong>im</strong>sieg – und gewinnt<br />

generell nur nach normalen Trainingswochen. Ein<br />

Zufall? Daran glaubt CHRISTIAN STREICH (48) nicht.<br />

Die Szenen, die sich nach dem<br />

Schlusspfiff auf dem Rasen und<br />

den Rängen abspielten, weckten<br />

Erinnerungen an die vergangene<br />

Saison. Ausgiebig ließen sich die<br />

Spieler von ihren<br />

Fans feiern. Das<br />

Publikum musste<br />

viel Geduld aufbringen,<br />

genau<br />

genommen 230<br />

Tage. So lange lag<br />

der letzte Liga-He<strong>im</strong>sieg zurück (2:0<br />

gegen Augsburg am 5. Mai 2013).<br />

„Die Mannschaft hat es einfach<br />

mal verdient zu gewinnen, und am<br />

allermeisten haben es die Fans verdient.<br />

Jetzt sind wir mal belohnt<br />

worden, das war sehr wichtig für<br />

uns“, sagt Christian Streich, der<br />

trotz des wichtigen Dreiers weit<br />

davon entfernt ist, in Euphorie zu<br />

verfallen. „Wir haben 14 Punkte,<br />

Hannover hat 18“, merkt der Coach<br />

trocken an. Und Jochen Saier räumt<br />

ein: „Das ist nicht die Punktzahl, die<br />

wir uns vorgestellt haben.“ Gerade<br />

deshalb spricht der Sportdirektor<br />

„Ich bin opt<strong>im</strong>istisch, dass<br />

wir viele Punkte einfahren.“<br />

Premierenjubel:<br />

Jonathan Schmid,<br />

Vlad<strong>im</strong>ir Darida,<br />

Admir Mehmedi<br />

von einem „wahnsinnig wichtigen<br />

Sieg“ und lobt: „Die Mannschaft ist<br />

toll aufgetreten.“<br />

Trotz der unbefriedigenden<br />

Punktzahl ist die Ausgangslage<br />

zur Winterpause<br />

durchaus vielversprechend,<br />

das<br />

rettende Ufer liegt<br />

nur einen Punkt<br />

ADMIR MEHMEDI entfernt. Und <strong>im</strong><br />

neuen Jahr fällt die<br />

Dreifachbelastung weg – ein Umstand,<br />

der nicht zu unterschätzen<br />

ist. Alle drei Saisonsiege feierte Freiburg<br />

in Wochen ohne Spiel in der<br />

Europa League oder <strong>im</strong> DFB-Pokal.<br />

„Das ist bezeichnend“, sieht Streich<br />

darin keinen Zufall. Matthias Ginter<br />

meint: „Wenn es durch das Ausscheiden<br />

einen Vorteil gibt, dann<br />

den, dass wir uns noch mehr auf die<br />

Liga konzentrieren können.“ Gerade<br />

der 19-Jährige blickt auf eine intensive<br />

Hinrunde zurück: Seit dem<br />

Saisonauftakt am 10. August bestritt<br />

Ginter inklusive fünf Partien in der<br />

U-21-Nationalelf 30 Pflichtspiele,


kicker, 23. Dezember 2013 33<br />

Foto: Witters<br />

zwischen den Einsätzen lagen <strong>im</strong><br />

Schnitt nur 4,4 Tage.<br />

Derweil gab es gegen Hannover<br />

nicht nur wegen der drei Punkte<br />

Grund zur Freude. Jonathan<br />

Schmid und Julian Schuster, die seit<br />

dem 11. Spieltag verletzt ausgefallen<br />

waren, feierten ihr Comeback.<br />

Besonders die Hereinnahme von<br />

Schmid zahlte sich aus. Der Flügelspieler<br />

hielt 90 Minuten durch<br />

und absolvierte mit 33 Sprints die<br />

meisten aller Spieler. Mit einem<br />

Distanzschuss, den Admir Mehmedi<br />

unhaltbar abfälschte, war der<br />

schnelle Franzose obendrein Wegbereiter<br />

des 2:0. „Wir wissen, dass<br />

Johnny fußballerisch und von der<br />

Schnelligkeit her nichts verlernt hat.<br />

Er hat uns auf jeden Fall geholfen“,<br />

zollt Ginter dem 23-Jährigen Anerkennung.<br />

Auch Mehmedi lobt:<br />

„Man hat gesehen, dass Johnny<br />

wichtig ist und eine gewissen Qualität<br />

in die Mannschaft bringt.“<br />

Schuster sollte dagegen erst in<br />

der Schlussphase reinschnuppern,<br />

musste allerdings schon zur Halbzeit<br />

ran, nachdem Pavel Krmas umgeknickt<br />

war. Zumindest in den Kader<br />

kehrte Mensur Mujdza zurück,<br />

der wegen mehrerer Verletzungen<br />

nur drei Spiele zu Saisonbeginn<br />

absolvierte. „Wenn alle Spieler zurückkommen,<br />

steigert das die Qualität<br />

und den Konkurrenzkampf.<br />

2014 wollen wir voll angreifen. Ich<br />

bin sehr opt<strong>im</strong>istisch, dass wir viele<br />

Punkte einfahren werden“, strahlt<br />

Mehmedi Opt<strong>im</strong>ismus aus.<br />

HANNOVER: Im Abstiegskampf nun gegen die neun Bestplatzierten<br />

Slomkas lange Liste der Versäumnisse<br />

1Das Vertrauen war da, und<br />

Mirko Slomka hatte es sich mit<br />

den Erfolgen in seiner Anfangszeit<br />

in Hannover auch verdient.<br />

Den ausdrücklichen Wunsch, mit<br />

diesem Trainer möglichst lange<br />

zusammenzuarbeiten, dokumentierte<br />

Klubboss Martin Kind<br />

einst nicht nur <strong>im</strong> Dezember<br />

2012 mit dem Rekord-<br />

Vertragsabschluss bis 2016,<br />

sondern auch jüngst <strong>im</strong>mer<br />

wieder mit seinen Bekenntnissen.<br />

Diese blieben nun aus. Der<br />

Bonus vergangener Erfolge ist<br />

aufgezehrt. Spätestens nach<br />

dem miserablen 2:4 in Stuttgart<br />

Anfang Dezember häuften sich<br />

die Zweifel, die zunächst jedoch<br />

noch in Kinds Job-Garantie bis<br />

zum Hinrundenende mündeten.<br />

Slomka erhielt noch zwei<br />

Spiele zur Bewährung, rettete<br />

anschließend mit viel Glück und<br />

Schiedsrichterhilfe ein 3:3 gegen<br />

sieglose Nürnberger und verlor<br />

abschließend 1:2 in Freiburg bei<br />

jenem Team, das zu Hause noch<br />

kein Spiel gewonnen hatte. Nürnberg,<br />

Freiburg – zwei Spiele, zwei<br />

Auftritte, die nicht als Hilfspunkte<br />

taugten, um die Position des<br />

Trainers zu stützen. Sie festigten<br />

eher das Bild, das sich Verantwortlichen<br />

wie Beobachtern in<br />

Hannover spätestens seit Jahresbeginn<br />

2013 bot. Die Liste der<br />

Versäumnisse ist lang.<br />

Die Fitness-Probleme bekam<br />

Slomka trotz groß angelegter Korrekturen<br />

<strong>im</strong> Wintertrainingslager<br />

nicht in den Griff. Die Laufwerte<br />

blieben schlecht, <strong>im</strong> letzten Spiel<br />

lag erneut Gegner Freiburg laut<br />

offiziellem DFL-Tracking in allen<br />

Messungen teilweise klar vorne.<br />

Den Draht zu Teilen des Kaders<br />

hatte Slomka Ende 2012/13 verloren.<br />

Parallel zur Blutauffrischung<br />

durch neue Spieler legte der Coach<br />

eine neue Lockerheit <strong>im</strong> Auftreten<br />

an den Tag – allerdings<br />

auch be<strong>im</strong> Formulieren der<br />

Ziele. Ein Europacup-Platz<br />

sollte es sein.<br />

Die chronische Auswärtsmisere<br />

pulverisierte die Ziele: null Punkte<br />

in acht Spielen. Vier Anfangsniederlagen<br />

in Gladbach, München, Leverkusen<br />

und Dortmund schienen<br />

zu verschmerzen zu sein, weitere<br />

vier Pleiten nicht mehr, zumal die<br />

anfangs <strong>im</strong> eigenen Stadion starke<br />

Elf die Auswärtsprobleme in He<strong>im</strong>spielen<br />

nicht mehr kompensierte.<br />

Die besagte Elf funktioniert<br />

nicht. Verletzungen, Sperren, zum<br />

Teil nach Disziplinlosigkeiten, aber<br />

auch ständige personelle und taktische<br />

Wechsel, die nicht fruchteten,<br />

ließen keine homogene Einheit entstehen,<br />

keine Linie erkennen.<br />

Kein Spieler entwickelte sich<br />

in dieser Mannschaft weiter, Leistungsträger<br />

wie Stindl oder Andreasen<br />

erleben zähe Formkrisen.<br />

Junge Spieler, Ausnahme zuletzt<br />

Sulejmani, wurden nicht integriert.<br />

Kein Saisonspiel, in dem Hannover<br />

komplett überzeugte. Ungebremst<br />

ging die Entwicklung seit<br />

Platz vier <strong>im</strong> Jahr 2010/11 nach<br />

unten, bei den Platzierungen wie<br />

bei den Punkten. Aktuell sammelte<br />

96 nur 18 Zähler, fünf weniger als zu<br />

gleicher Zeit <strong>im</strong> vorigen Jahr.<br />

Foto: Witters<br />

Zugleich aber festigte der Trainer<br />

nach dem Rücktritt von Manager<br />

Schmadtke seine Machtposition,<br />

ausstaffiert mit intern umstrittenen<br />

Personen wie Trainingskoordinator<br />

Freiwald und Athletiktrainer Sander.<br />

Sein internes Standing in Verein<br />

und Spielerkader verbesserte er<br />

damit nicht, <strong>im</strong> Umfeld verspielte er<br />

viel Glaubwürdigkeit mit eigenwilligen<br />

Wertungen der Leistungen und<br />

Ankündigungen von beherzten Auftritten,<br />

die in den anschließenden<br />

Spielen <strong>im</strong>mer seltener eintrafen.<br />

Als Ergebnis steht für 2014 in<br />

Hannover erstmals seit vier Jahren<br />

wieder Abstiegskampf an, mit anspruchsvollem<br />

Programm. In den<br />

ersten neun Spielen des neuen Jahres<br />

geht es gegen die derzeit neun<br />

Bestplatzierten der Liga. Die ersten<br />

vier He<strong>im</strong>spiele finden gegen<br />

die Top-4 statt, zum Auftakt geht es<br />

auswärts zum Fünften Wolfsburg.<br />

Ratlos und mit vielen Baustellen:<br />

96-Trainer Mirko Slomka<br />

Für Bayerns Superstar Franck<br />

Ribery (30) ist es ein Lebenstraum –<br />

der goldene Ball aus den Händen<br />

von Sepp Blatter (77). Erst Mitte Januar<br />

wird der Ballon d’Or für den<br />

Weltfußballer des Jahres 2013 in<br />

Zürich vergeben, in Marrakesch<br />

aber bekam der Franzose nun<br />

bereits einen goldenen Ball vom<br />

FIFA-Boss überreicht. Diesmal<br />

lediglich als bester Spieler der<br />

Klub-WM, der Ribery nach Meinung<br />

einiger Experten jedoch gar<br />

nicht war. Es bleiben zwei offene<br />

Fragen: War der goldene Ball<br />

vom Samstag wirklich nur ein<br />

Vorgeschmack auf jenen Titel <strong>im</strong><br />

Januar, den der Mittelfeldkünstler<br />

tatsächlich verdient hätte?<br />

Oder handelt es sich um einen<br />

vorweggenommenen Trostpreis<br />

KICKER-KULISSE<br />

der FIFA, weil ihre Wahl auf einen<br />

anderen gefallen ist?<br />

2<br />

Seinen Internetauftritt hat Jan Rosenthal<br />

(27) zum Jahresausklang generalüberholt.<br />

Und wartet auch mit<br />

echten Neuigkeiten auf: Der Frankfurter<br />

Mittelfeldmann hat seine<br />

Liebe zum Malen wiederentdeckt.<br />

„Ein Mental-Coach hat die Begeisterung<br />

für Kunst in mir wieder geweckt.“<br />

Seine Werke macht er unter<br />

www.jan-rosenthal.de öffentlich,<br />

übt sich aber in Zurückhaltung:<br />

NOTIERT VON SEBASTIAN WOLFF<br />

„Ich würde mich nicht als Künstler<br />

bezeichnen. Eher als Hobby-Maler.“<br />

2<br />

Aus seiner Vorliebe für Kunst macht<br />

auch René Adler (28) keinen Hehl, am<br />

Donnerstag aber war der HSV-Keeper<br />

in anderer Mission unterwegs.<br />

Be<strong>im</strong> Weihnachtsessen des Fördervereins<br />

Winternotprogramm für<br />

Obdachlose servierte Adler Bedürftigen<br />

Essen. Als Bonus brachten er<br />

und Ersatzkeeper Sven Neuhaus (35)<br />

noch 1000 Euro mit – die waren<br />

zusammengekommen, weil die<br />

HSV-Profis nach Fehlern <strong>im</strong> Training<br />

Geldstrafen zugunsten der Obdachlosen<br />

eingeführt hatten.<br />

2<br />

Auf der großen Bühne war Ailton<br />

(40) schon lange nicht mehr zu<br />

Hause, die letzte Gage gab es von<br />

Landesligist Hassia Bingen. Der<br />

letzte Akt einer großartigen, aber<br />

auch von großen Dramen geprägten<br />

Karriere passt nun zu den häufigen<br />

Verwirrspielen rund um den<br />

Brasilianer: Noch Anfang Dezember<br />

hatte Deutschlands Fußballer<br />

des Jahres 2004 (106 Tore in 219<br />

Bundesligaspielen) be<strong>im</strong> Schweizer<br />

Fünftligisten Olympique Luzern<br />

zugesagt, an diesem Wochenende<br />

nun aber sein Karriereende bekannt<br />

gegeben. Tatsächlich Ailtons letzte<br />

Rolle rückwärts?


34 BUNDESLIGA<br />

Eintracht Braunschweig –<br />

1899 Hoffenhe<strong>im</strong><br />

Davari (3)<br />

1:0 (1:0)<br />

Trainer: Lieberknecht<br />

Kessel (3) Bicakcic (2,5) Dogan (3) Perthel (4,5)<br />

Theuerkauf (3,5)<br />

Elabdellaoui (4)<br />

Pfitzner (3) Oehrl (2)<br />

Ademi (4)<br />

Boland (2,5)<br />

Schipplock (4,5)<br />

Johnson (3,5) Roberto Firmino (5) Volland (3,5)<br />

Polanski (4) Rudy (4,5)<br />

Toljan (–) Vestergaard (3,5) Süle (4) Beck (4)<br />

Trainer: Gisdol Grahl (2)<br />

Eingewechselt: 69. Kumbela (–) für Ademi, 77. Vrancic (–) für Pfitzner,<br />

90. Washausen (–) für Kessel – 22. Salihovic (3,5) für Toljan, 60. Herdling (4)<br />

für Schipplock, 78. Modeste (–) für Rudy – Reservebank: Petkovic (Tor), Erwig-<br />

Drüppel, Korte, Kruppke – Casteels (Tor), Abraham, Nazario, Strobl<br />

Tor: 1:0 Oehrl (29., Rechtsschuss, Foulelfmeter, Schipplock an Bicakcic) – Chancen:<br />

8:5 – Ecken: 7:8<br />

SR-Team: Winkmann (Kerken – Assistenten: Bandurski, Assmuth – Vierter Offizieller:<br />

Pickel), Note 6, beeinflusste das Spiel mit sechs gravierenden Fehlern<br />

(siehe Text rechts) entscheidend; hätte zudem Schipplock schon früher Gelb zeigen<br />

müssen (17., Foul an Theuerkauf). – Zuschauer: 21 600 – Gelbe Karten:<br />

Pfitzner – Schipplock, Herdling – Gelb-Rote Karte: Perthel (82.) – Spielnote: 3,5,<br />

ein zerfahrenes Kampfspiel, das am Ende von der Spannung lebte.<br />

Es berichten David Bernreuther<br />

Michael Pfeifer und Michael Richter<br />

%-ANALYSE<br />

Grahl verhindert höheren Rückstand<br />

Einsatz und Leidenschaft bildeten<br />

die Basis des Braunschweiger<br />

Spiels, dagegen wusste<br />

sich Hoffenhe<strong>im</strong> lange nicht<br />

zu wehren. Bei der Eintracht<br />

rückte Elabdellaoui für<br />

Bellarabi (Oberschenkelzerrung)<br />

ins Mittelfeld,<br />

Kessel verteidigte<br />

rechts. Der Aufsteiger<br />

begann mit schwungvoller<br />

Offensive, scheiterte<br />

aber mehrfach vor<br />

dem Tor. Darauf reagierte<br />

Gisdol mit der Auswechslung<br />

des überforderten Toljan,<br />

Johnson rückte nach<br />

hinten. Doch den Gästen<br />

fehlte die Struktur <strong>im</strong> Aufbau<br />

und die spielerische Linie.<br />

Volland zeigte noch die<br />

besten Ansätze, Grahl verhinderte<br />

mit starken Paraden<br />

gegen Ademi (16., 47.)<br />

%-Spielcheck Braunschweig Hoffenhe<strong>im</strong><br />

Durchschnitts-Note 3,2 3,8<br />

Durchschnitts-Alter 26,7 24,4<br />

Abseits 4 2<br />

Gewonnene Zweikämpfe 50 % (82) 50 % (82)<br />

Ballbesitz 38 % 62 %<br />

Meiste Ballkontakte 50 Kessel 84 Johnson<br />

Teamlaufleistung (km) 117,5 115,7<br />

Laufstärkster Spieler 12,33 Oehrl 11,44 Volland<br />

einen höheren Rückstand. Braunschweig<br />

zog sich zunehmend zurück,<br />

doch erst in Überzahl baute<br />

Hoffenhe<strong>im</strong> Druck auf und war<br />

dem Ausgleich in mehreren Szenen<br />

nahe.<br />

FAZIT: Ein glücklicher<br />

Sieg für Braunschweig,<br />

da Hoffenhe<strong>im</strong> vom<br />

Schiedsrichter insgesamt<br />

klar benachteiligt<br />

wurde. Aufgrund des großen<br />

Kampfes war er aber<br />

nicht unverdient.<br />

SPIELER DES SPIELS<br />

Torsten Oehrl<br />

Gute Präsenz und viele Balleroberungen<br />

<strong>im</strong> Zentrum,<br />

souverän vom Elfmeterpunkt.<br />

Auch sein erstes Tor hätte zählen<br />

müssen (14.).<br />

Feinde auf den<br />

Eigentlich wollte Markus Gisdol<br />

ein Hinrundenfazit ziehen, aber<br />

die zurückliegenden 90 Minuten<br />

und die Pressekonferenz hatten<br />

Hoffenhe<strong>im</strong>s Trainer in Rage<br />

versetzt. Ungefragt platzte aus ihm<br />

heraus, was er vom Auftritt des Kollegen<br />

Torsten Lieberknecht hielt:<br />

„Der gegnerische Trainer hat bei<br />

jeder Situation rübergeblökt und<br />

macht jetzt einen auf netter Gastgeber.<br />

Da ist ein Punkt erreicht, an<br />

dem Schluss ist. Unsere Einwechselspieler<br />

laufen an ihm vorbei, und<br />

er sagt: ,Was habt ihr denn für Trainer,<br />

für Pappnasen?’ Das akzeptiere<br />

ich nicht, das hat nichts mit Trainerkollege<br />

zu tun. Gar nichts.“ Die<br />

1Auch am Tag danach rumorte<br />

es noch spürbar in<br />

Alexander Rosen. Für Hoffenhe<strong>im</strong>s<br />

Manager gipfelte in<br />

Braunschweig eine sich durch<br />

die gesamte Hinrunde ziehende<br />

Serie von Fehlentscheidungen gegen<br />

seine TSG. Verweigerte oder zu<br />

Unrecht gepfiffene Strafstöße etwa,<br />

zwei aberkannte Volland-Tore, das<br />

Phantomtor als unrühmlicher Höhepunkt<br />

– in der Tat waren in den<br />

kicker-Analysen bereits zehn gravierende<br />

Benachteiligungen seitens<br />

der Schiedsrichter vermerkt. Nun<br />

legte Schiri Winkmann gleich fünf<br />

in einem Spiel nach. „Die Summe<br />

Giftpfeile zwischen den Bänken flogen<br />

während der gesamten Partie.<br />

In der 39. Minute bat Schiedsrichter<br />

Guido Winkmann beide Trainer<br />

zur Aussprache, was die Situation<br />

nur vorübergehend beruhigte. Lieberknechts<br />

Worte nach dem Spiel<br />

brachten Gisdol zum Explodieren.<br />

„Ich habe viel Lob übrig für<br />

die Jungs in Schwarz. Für die Art,<br />

wie sie mit uns umgegangen sind,<br />

muss man dem Gespann ein Kompl<strong>im</strong>ent<br />

machen“, sagte der Eintracht-Trainer.<br />

Diese Sätze mussten<br />

für die Hoffenhe<strong>im</strong>er wie blanker<br />

Hohn klingen. Winkmanns Team<br />

hatte sechs entscheidende Fehler<br />

gemacht, fünf zulasten der TSG:<br />

HOFFENHEIM: TSG 15-mal benachteiligt –<br />

Rosen: „Die Summe der<br />

der Fehlentscheidungen in diesem<br />

Halbjahr ist kurios, und<br />

das wird sich auch nicht mehr<br />

ausgleichen in dieser Saison,<br />

wie es <strong>im</strong>mer so schön heißt“,<br />

stellt Rosen fest. Eine Verschwörung?<br />

„Man könnte es fast meinen<br />

oder müsste es befürchten, aber es<br />

ist nicht so“, davon ist der 34-Jährige<br />

überzeugt, „ich glaube nicht, dass<br />

das mit Absicht geschieht.“<br />

Dennoch lässt sich Hoffenhe<strong>im</strong>s<br />

junge Truppe – mit 24,41 Jahren<br />

<strong>im</strong> Schnitt zweitjüngstes Team<br />

hinter Freiburg (24,28) – noch zu<br />

sehr beeindrucken von solcherlei<br />

Rückschlägen. „Das müssen wir ab-


kicker, 23. Dezember 2013 35<br />

ersten Blick<br />

Be<strong>im</strong><br />

14. Minute: Oehrls Tor hätte zählen<br />

müssen. Assistent Assmuth übersah,<br />

dass Toljan das Abseits aufhob.<br />

29. Minute: Der Elfmeter für Braunschweig<br />

war irregulär. Bicakcic griff<br />

aus Abseitsposition ein, wurde erst<br />

dann von Schipplock umgerissen.<br />

36. Minute: Bei Dogans Foul an<br />

Schipplock hätte es Strafstoß für<br />

Hoffenhe<strong>im</strong> geben müssen.<br />

51. Minute: Pfitzners Tritt gegen<br />

Schipplock war rotwürdig.<br />

86. Minute: Boland schubste Roberto<br />

Firmino, der kurz vor dem Tor zum<br />

Kopfball gekommen wäre. Der Elfmeterpfiff<br />

blieb aus.<br />

88. Minute: Kessel traf Modeste am<br />

Bein. Wieder kein Strafstoß.<br />

„Hast du die Hosen wieder voll<br />

gehabt?“, rief Alexander Rosen<br />

dem Schiedsrichter <strong>im</strong> Kabinengang<br />

hinterher. Später setzte Hoffenhe<strong>im</strong>s<br />

Leiter Profifußball seine<br />

Kritik fort: „Winkmann war absolut<br />

überfordert. Er war zu keinem Zeitpunkt<br />

Herr der Lage.“<br />

Gisdol, der Lieberknecht vor<br />

der Pressekonferenz gratuliert hatte,<br />

verzichtete hinterher auf eine<br />

Verabschiedung. „Von meiner Seite<br />

aus gibt es mit Torsten Lieberknecht<br />

nach dem Spiel überhaupt nichts<br />

mehr zu besprechen. So geht man<br />

nicht miteinander um“, sch<strong>im</strong>pfte<br />

er. Lieberknecht wollte sich zu den<br />

Vorwürfen auch am Sonntag nicht<br />

Premieren-Duell ihrer Klubs<br />

zoffen TORSTEN LIEBERKNECHT (40)<br />

und MARKUS GISDOL (44) sich heftig.<br />

äußern. Das tat Manager Marc Arnold:<br />

„Man liegt falsch damit, es so<br />

einseitig darzustellen und auf uns<br />

zu zeigen. Wir sind nicht frei von<br />

Schuld, aber beide Seiten haben<br />

dazu beigetragen.“ Das Lob für den<br />

Referee sei auf dessen Umgang mit<br />

den Trainern bezogen gewesen,<br />

erklärte er. Und den „Pappnasen“-<br />

Satz habe Lieberknecht nicht gesagt,<br />

versicherte der Manager nach<br />

Rücksprache mit dem Coach.<br />

Wie auch <strong>im</strong>mer – das erste<br />

Pflichtspiel zwischen Braunschweig<br />

und Hoffenhe<strong>im</strong> bot viel Zündstoff.<br />

Und zwei Trainer, die sich von Beginn<br />

an in den Haaren hatten – und<br />

<strong>im</strong> Streit auseinandergingen.<br />

Fotos: Getty Images/Bongarts (2), picture-alliance<br />

BRAUNSCHWEIG<br />

Gewinner Oehrl und<br />

zwei Neue <strong>im</strong> Januar<br />

1Das Motto für die<br />

Weihnachtsfeier gab<br />

der Trainer höchstpersönlich<br />

aus: „Volle Kanne“,<br />

ordnete Torsten Lieberknecht<br />

an, und so feierten Profis und<br />

Verantwortliche der Eintracht am<br />

Samstag bis spät in die Nacht <strong>im</strong><br />

Braunschweiger Pentahotel. Das<br />

1:0 gegen Hoffenhe<strong>im</strong> war für Lieberknecht<br />

„ein super Abschluss eines<br />

unglaublichen Jahres“. Durch<br />

den dritten Saisonsieg hielt der<br />

Aufsteiger den Anschluss. „Die<br />

Mannschaft hat eine unglaubliche<br />

Qualität, Rückschläge zu verarbeiten“,<br />

lobte Lieberknecht eine Woche<br />

nach dem 1:4 in Augsburg, „wir<br />

haben gezeigt, dass man uns nicht<br />

totsagen darf.“<br />

Er sehe, „dass sich meine Jungs<br />

entwickeln. Vielleicht nicht mit<br />

dem rasanten Tempo, das man für<br />

die Bundesliga bräuchte, aber es<br />

gibt eine Entwicklung in kleinen<br />

Schritten.“ Um diese zu beschleunigen,<br />

sollen <strong>im</strong> Winter zwei Spieler<br />

für die Offensive kommen. „Wir<br />

wollen etwas machen und werden<br />

unsere Überlegungen zwischen<br />

den Jahren vertiefen“, sagt Manager<br />

Marc Arnold. Die Zugänge sollen<br />

möglichst schon zum Trainingsstart<br />

am 2. Januar in Braunschweig sein.<br />

Gewinner <strong>im</strong> Dezember ist bei<br />

der Eintracht Torsten Oehrl. Der<br />

teuerste Neue (500 000 Euro) war<br />

lange außen vor, zuletzt stand er<br />

dre<strong>im</strong>al in der Startelf, traf in Augsburg<br />

und machte nun das Siegtor<br />

per Elfmeter. „Logisch, dass sich das<br />

für mich gut anfühlt“, sagt Oehrl.<br />

Rudy steht vor der Vertragsverlängerung<br />

Fehlentscheidungen ist kurios“<br />

schütteln“, fordert Rosen. Ein Entwicklungsauftrag<br />

für das kommende<br />

Jahr 2014. „Wir müssen stabiler<br />

werden <strong>im</strong> Kopf und dürfen uns<br />

dadurch nicht rausbringen lassen.<br />

Aber das ist gar nicht so leicht, wie<br />

wir alle merken.“ Nun gelte es nach<br />

dieser „intensiven Hinserie, die Akkus<br />

wieder aufzuladen, es waren<br />

viele besondere Momente dabei<br />

und kaum mal ruhige Spiele“.<br />

Trotz des frustrierenden Abschlusses<br />

spricht Trainer Markus<br />

Gisdol von einer „ordentlichen<br />

Halbserie, wir hätten den einen<br />

oder anderen Punkt mehr holen<br />

können, stehen aber <strong>im</strong> Pokal-Viertelfinale.<br />

Wir können einigermaßen<br />

beruhigt Weihnachten feiern.“<br />

Das kann auch Sebastian Rudy.<br />

Erstens stellte sich seine Adduktorenverletzung,<br />

die den Einsatz<br />

in Braunschweig gefährdet hatte,<br />

als nicht schwerwiegend heraus.<br />

Zweitens steht der 23-Jährige nun<br />

unmittelbar vor der Verlängerung<br />

seines <strong>im</strong> Sommer auslaufenden<br />

Vertrages. Im vierten Jahr spielt<br />

der seinerzeit aus Stuttgart geholte<br />

Mittelfeldspieler bereits für Hoffenhe<strong>im</strong>,<br />

nun bahnt sich eine weitere<br />

längerfristige Bindung an, die Anfang<br />

des kommenden Jahres fixiert<br />

werden soll.<br />

KOMMENTAR<br />

von kicker-Redakteur David Bernreuther<br />

So leidet Lieberknechts guter Ruf<br />

Torsten<br />

Lieberknecht<br />

hat in<br />

dieser Hinrunde<br />

nicht mit Kritik an<br />

Schiedsrichtern<br />

gespart, wenn er<br />

sich benachteiligt fühlte. Gegen<br />

Hoffenhe<strong>im</strong> profitierte Eintracht<br />

Braunschweig nun von fünf der<br />

sechs Fehlentscheidungen des<br />

Gespanns. Dass Lieberknecht<br />

darauf mit einem Lob für die Unparteiischen<br />

reagierte, war völlig<br />

fehl am Platz. Die Hoffenhe<strong>im</strong>er,<br />

die nach vielen Streitigkeiten auf<br />

und neben dem Spielfeld ohnehin<br />

erregt waren, konnten das nur als<br />

Häme oder Provokation auffassen.<br />

Markus Gisdols Reaktion – die öffentliche<br />

Kollegenschelte – ist deshalb<br />

verständlich. Die feine Art war<br />

sie allerdings auch nicht.<br />

Lieberknecht kam als sympathischer<br />

Aufstiegsheld in die Bundesliga.<br />

Bei der Eintracht ist dieser Ruf<br />

unantastbar – trotz oder vielleicht<br />

gerade wegen solcher Auftritte.<br />

Außerhalb Braunschweigs jedoch<br />

leidet darunter das positive Bild<br />

dieses Trainers.


36 BUNDESLIGA<br />

Eintracht Frankfurt –<br />

FC Augsburg<br />

Trapp (3)<br />

%-Spielcheck Frankfurt Augsburg<br />

Durchschnitts-Note 3,7 3,7<br />

Durchschnitts-Alter 25,7 26,6<br />

Abseits 2 5<br />

Gewonnene Zweikämpfe 46 % (66) 54 % (76)<br />

Ballbesitz 61 % 39 %<br />

Meiste Ballkontakte 91 Schwegler 74 Klavan<br />

Teamlaufleistung (km) 116,7 119,4<br />

Laufstärkster Spieler 12,21 Rode 12,46 Hahn<br />

1:1 (1:1)<br />

Trainer: Veh<br />

Jung (3,5) Zambrano (4) Anderson (4) Djakpa (4,5)<br />

Schwegler (3) Flum (4,5)<br />

Schröck (3)<br />

Werner (4)<br />

Rosenthal (3,5)<br />

Joselu (4)<br />

Bobadilla (3)<br />

Altintop (4)<br />

Rode (4)<br />

Hahn (4)<br />

Baier (3) Vogt (3,5)<br />

Ostrzolek (4) Klavan (4) Callsen-Bracker (4) Verhaegh (4)<br />

Trainer: Weinzierl Hitz (3)<br />

Eingewechselt: 62. Meier (–) für Flum, 87. Bakalorz (–) für Joselu – 81. Milik (–) für<br />

Bobadilla, 90./+1 de Jong (–) für Werner – Reservebank: Wiedwald (Tor), Oczipka,<br />

Barnetta, Inui, Kadlec – Manninger (Tor), Hong, Reinhardt, Holzhauser, Mölders<br />

Tore: 0:1 Bobadilla (33., Rechtsschuss, ohne Vorarbeit), 1:1 Rosenthal (42.,<br />

Rechtsschuss, –) – Chancen: 4:3 – Ecken: 4:3<br />

SR-Team: Weiner (Giesen – Assistenten: Ittrich, Henschel – Vierter Offizieller:<br />

Kinhöfer), Note 3,5, erkannte das 0:1 zu Recht an, weil der Ball weder von einem<br />

Mitspieler kam, noch Werner eine aktive Abseitsstellung besaß, hätte allerdings<br />

be<strong>im</strong> Foul von Schwegler an Altintop (4.) auf Elfmeter entscheiden müssen, zudem<br />

war die Zweikampfbewertung recht ungleichmäßig. – Zuschauer: 46 400 – Gelbe<br />

Karten: Flum (5., gesperrt), Rode, Schwegler – Baier, Vogt – Spielnote: 4,5, viele<br />

Abspielfehler, wenig Torszenen, sehr zerfahren.<br />

Es berichten Michael Ebert,<br />

Andreas Hunzinger und Peter Nickel<br />

%-ANALYSE<br />

Trapp: Erst zögerlich, dann Retter<br />

Beide Seiten standen tief, vertrauten<br />

auf zwei Sechser und eine<br />

hängende Spitze, wobei Augsburg<br />

zum 4-2-3-1 wechselte, sobald<br />

die Mannschaft in Ballbesitz<br />

kam. Bei der Eintracht tauchte<br />

Rode diesmal <strong>im</strong> linken<br />

Mittelfeld auf, während<br />

sich Flum an die<br />

Seite von Schwegler<br />

zurückzog. Rode ersetzte<br />

Russ (Muskelfaserriss),<br />

ansonsten<br />

bauten Frankfurt<br />

und Augsburg auf<br />

das gleiche Personal wie<br />

in der Vorwoche. Die<br />

Eintracht kam erst nach<br />

dem Rückstand ins Rollen.<br />

Augsburgs Versuche,<br />

durch Querpässe Tempo<br />

rauszunehmen, schlugen nun<br />

fehl. Nach dem Seitenwechsel<br />

verflachte die Partie zusehends.<br />

Mit der Hereinnahme<br />

von Meier verlegte sich Frankfurt<br />

stärker auf lange Bälle, was<br />

jedoch auch nicht zu richtigen<br />

Chancen führte. Augsburg hatte<br />

kurz vor Schluss bei einem<br />

Konter den Sieg auf dem Fuß.<br />

Doch Trapp hielt gegen Milik<br />

glänzend und machte<br />

damit seine zu zögerliche<br />

Haltung vor dem 0:1 wieder<br />

wett.<br />

FAZIT: Ein gerechtes Unentschieden,<br />

auch wenn der<br />

FCA dem Sieg näher war als<br />

die Eintracht.<br />

SPIELER DES SPIELS<br />

Raul Bobadilla<br />

Beschäftigte die Eintracht-<br />

Abwehr ständig, war viel unterwegs,<br />

erzielte die Führung.<br />

Weinzierl bleibt bis<br />

Er hat mit AUGSBURG einen beachtlichen Weg<br />

hingelegt, doch der ist noch nicht zu Ende.<br />

Markus Weinzierl sieht sich „lange nicht am Ziel“.<br />

Gestern um die Mittagszeit war<br />

es so weit. Da gab der FC Augsburg<br />

die Vertragsverlängerung<br />

mit Trainer Markus Weinzierl<br />

(38) bis 2017 bekannt. „Wir<br />

wollen den FCA zu einem stabilen<br />

Erstligisten machen, sind<br />

auf einem guten Weg, aber noch<br />

lange nicht am Ziel“, so Weinzierl,<br />

den Geschäftsführer Peter Bircks<br />

„bodenständig, fleißig und erfolgshungrig“<br />

nennt. Damit passe er<br />

„wunderbar“ zum Klub.<br />

Dass es so kam, ist keine wirkliche<br />

Überraschung. Bereits <strong>im</strong> September<br />

hatte der kicker über die<br />

Absicht aller Beteiligten berichtet,<br />

länger zusammenarbeiten<br />

zu wollen, vor eineinhalb Wochen<br />

dann meldete der kicker,<br />

dass die Gespräche laufen. Auch<br />

die Verträge der Assistenztrainer<br />

Wolfgang Beller und Tobias Zellner<br />

sowie Reha- und Athletiktrainer<br />

Thomas Barth wurden nun, pünktlich<br />

zu Weihnachten, verlängert.<br />

FRANKFURT: Für Bruchhagen ist die Lage „nicht<br />

Vehs Plan: Ausruhen –<br />

Am Tag nach dem Spiel gab es<br />

ein paar Abschiedsworte und<br />

die Trainingspläne für den<br />

Urlaub. Trainiert wurde nicht<br />

mehr. Armin Veh schaltete<br />

sich und die Mannschaft<br />

„in den Weihnachtsmodus“.<br />

Zweieinhalb Wochen haben der<br />

Cheftrainer und der überwiegende<br />

Teil des Kaders frei – bis zum<br />

7. Januar – und damit Gelegenheit,<br />

„runterzukommen“, wie es Veh formuliert.<br />

„Die gesamte vergangene<br />

Saison hatten wir 35 Spiele, jetzt<br />

waren es 28 bis zur Winterpause.“<br />

Für das Hallenturnier in Frankfurt<br />

(5. 1.) sind acht Vertreter aus<br />

dem Profikader nominiert, überwiegend<br />

handelt es sich um Reservisten:<br />

Inui, Schröck, Djakpa, Bakalorz,<br />

Kempf, Kittel, Waldschmidt<br />

und Torhüter Wiedwald. Betreut<br />

werden sie von Co-Trainer Oscar<br />

Corrochano. „Hallenfußball<br />

interessiert mich nicht.<br />

Das ist ein Krampf“, sagt Veh.<br />

Die Auftritte unterm Dach<br />

genossen bereits in den vergangenen<br />

Jahren nicht die Wertschätzung<br />

des Trainers, diesmal steht noch<br />

stärker als vorher die Regeneration<br />

<strong>im</strong> Vordergrund. „Es war sehr<br />

kräftezehrend. Die vielen Spiele<br />

sind sicher auch ein Grund für<br />

die zahlreichen Verletzten“, meint<br />

Sebastian Jung. Und Veh war vor<br />

dem Augsburg-Spiel klar, „dass wir<br />

in dieser Phase nicht den Fußball


kicker, 23. Dezember 2013 37<br />

„Wir wissen, was wir aneinander<br />

haben“, sagt Stefan Reuter, der<br />

Geschäftsführer Sport. Unter Weinzierl<br />

ist Augsburg nicht nur in den<br />

letzten fünf Bundesligaspielen des<br />

Jahres ungeschlagen geblieben und<br />

hat dabei 11 von 15 Punkten geholt.<br />

Sein Team ist darüber hinaus die<br />

siebtbeste deutsche Fußballmannschaft<br />

2013. 48 Punkte hat der FCA,<br />

der erst seit 2011 erstklassig ist, gesammelt:<br />

24 <strong>im</strong> Frühjahr, als nach<br />

nur neun Hinrundenzählern beinahe<br />

sensationell noch der Klassenerhalt<br />

gelang; nun weitere 24.<br />

„Eine wirklich tolle Geschichte“,<br />

freute sich der Trainer, der seine<br />

Spieler am späten Freitagabend<br />

noch in Frankfurt in den Urlaub<br />

entließ, „da kann<br />

2017<br />

sich jeder, der<br />

daran beteiligt<br />

ist, ein paar Tage<br />

zurücklehnen.“<br />

Freilich nicht allzu<br />

sehr, Weinzierl<br />

hat jedem einen Trainingsplan<br />

mitgegeben bis zum Wiedersehen<br />

am 4. Januar, dem „Diagnose-Tag“.<br />

Tags darauf geht’s ins einwöchige<br />

Trainingslager nach Gran Canaria.<br />

Und das dem Vernehmen nach<br />

mit nahezu unverändertem Personal.<br />

„Große Veränderungen wird es<br />

nicht geben“, erklärt Reuter. US-Nationalspieler<br />

Michael Parkhurst will<br />

unbedingt gehen, denn der Rechtsverteidiger<br />

bangt um seine WM-<br />

Chance. Ihn (Vertrag bis 2015 ) und<br />

auch Andreas Ottl (2014) würde der<br />

FCA wohl ziehen lassen, wenn sie<br />

denn Abnehmer vorweisen. Beide<br />

standen in der Hinrunde nur ein<br />

einziges Mal <strong>im</strong> 18er-Kader, beide<br />

am 26. Oktober in Leverkusen (1:2).<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Krieger<br />

NEUE TERMINE: DIE BUNDESLIGA-SPIELTAGE 22 BIS 28<br />

Jetzt wurden auch die Bundesliga-Spieltage 22 bis 28 genau terminiert. Je nach Abschneiden von Frankfurt in der Europa League<br />

könnten einzelne Ansetzungen der Spieltage 26 und 27 zu einem späteren Zeitpunkt noch geändert werden.<br />

22. SPIELTAG<br />

Freitag, 21. Februar (20.30 Uhr):<br />

Schalke 04 – Mainz 05 (Hinspiel: 1:0)<br />

Samstag, 22. Februar (15.30 Uhr):<br />

Mönchengladbach – Hoffenhe<strong>im</strong> (1:2)<br />

VfB Stuttgart – Hertha BSC (1:0)<br />

VfL Wolfsburg – Bayer Leverkusen (1:3)<br />

1. FC Nürnberg – E. Braunschweig (1:1)<br />

SC Freiburg – FC Augsburg (1:2)<br />

Samstag, 22. Februar (18.30 Uhr):<br />

Hamburger SV – Bor. Dortmund (2:6)<br />

Sonntag, 23. Februar (15.30 Uhr):<br />

Eintr. Frankfurt – Werder Bremen (3:0)<br />

Sonntag, 23. Februar (17.30 Uhr):<br />

Hannover 96 – Bayern München (0:2)<br />

23. SPIELTAG<br />

Freitag, 28. Februar (20.30 Uhr):<br />

Hertha BSC – SC Freiburg (1:1)<br />

Samstag, 1. März (15.30 Uhr):<br />

Bor. Dortmund – 1. FC Nürnberg (1:1)<br />

Bay. Leverkusen – 1. FSV Mainz 05 (4:1)<br />

Werder Bremen – Hamburger SV (2:0)<br />

FC Augsburg – Hannover 96 (1:2)<br />

Braunschweig – Mönchengladbach (1:4)<br />

Samstag, 1. März (18.30 Uhr):<br />

Bayern München – FC Schalke 04 (4:0)<br />

Sonntag, 2. März (15.30 Uhr):<br />

1899 Hoffenhe<strong>im</strong> – VfL Wolfsburg (1:2)<br />

Sonntag, 2. März (17.30 Uhr):<br />

Eintracht Frankfurt – VfB Stuttgart (1:1)<br />

24. SPIELTAG<br />

Samstag, 8. März (15.30 Uhr):<br />

FC Schalke 04 – 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> (3:3)<br />

Mönchengladbach – FC Augsburg (2:2)<br />

VfB Stuttgart – Eintr. Braunschweig (4:0)<br />

Hannover 96 – Bayer Leverkusen (0:2)<br />

VfL Wolfsburg – Bayern München (0:1)<br />

Hamburger SV – Eintracht Frankfurt (2:2)<br />

Samstag, 8. März (18.30 Uhr):<br />

1. FC Nürnberg – Werder Bremen (3:3)<br />

Sonntag, 9. März (15.30 Uhr):<br />

SC Freiburg – Borussia Dortmund (0:5)<br />

Sonntag, 9. März (17.30 Uhr):<br />

1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC (1:3)<br />

25. SPIELTAG<br />

Freitag, 14. März (20.30 Uhr):<br />

FC Augsburg – FC Schalke 04 (1:4)<br />

Samstag, 15. März (15.30 Uhr):<br />

Bor. Dortmund – Mönchengladbach (0:2)<br />

Werder Bremen – VfB Stuttgart (1:1)<br />

1899 Hoffenhe<strong>im</strong> – 1. FSV Mainz 05(2:2)<br />

Eintr. Braunschweig – VfL Wolfsburg (2:0)<br />

Hertha BSC – Hannover 96 (1:1)<br />

Samstag, 15. März (18.30 Uhr):<br />

Bay. München – Bayer Leverkusen (1:1)<br />

Sonntag, 16. März (15.30 Uhr):<br />

Hamburger SV – 1. FC Nürnberg (5:0)<br />

Sonntag, 16. März (17.30 Uhr):<br />

Eintracht Frankfurt – SC Freiburg (1:1)<br />

26. SPIELTAG<br />

Freitag, 21. März (20.30 Uhr):<br />

SC Freiburg – Werder Bremen (0:0)<br />

Samstag, 22. März (15.30 Uhr):<br />

Schalke 04 – Eintr. Braunschweig (3:2)<br />

VfB Stuttgart – Hamburger SV (3:3)<br />

Hannover 96 – Borussia Dortmund (0:1)<br />

VfL Wolfsburg – FC Augsburg (2:1)<br />

1. FSV Mainz 05 – Bayern München(1:4)<br />

Samstag, 22. März (18.30 Uhr):<br />

B. Mönchengladbach – Hertha BSC (0:1)<br />

Sonntag, 23. März (15.30 Uhr):<br />

1. FC Nürnberg – Eintr. Frankfurt (1:1)<br />

Sonntag, 23. März (17.30 Uhr):<br />

B. Leverkusen – 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> (2:1)<br />

27. SPIELTAG<br />

Dienstag, 25. März (20 Uhr):<br />

Borussia Dortmund – Schalke 04 (3:1)<br />

Werder Bremen – VfL Wolfsburg (0:3)<br />

E. Braunschweig – 1. FSV Mainz 05 (0:2)<br />

Hertha BSC – Bayern München (2:3)<br />

Mittwoch, 26. März (20 Uhr):<br />

1. FC Nürnberg – VfB Stuttgart (1:1)<br />

1899 Hoffenhe<strong>im</strong> – Hannover 96 (4:1)<br />

FC Augsburg – Bayer 04 Leverkusen (1:2)<br />

Hamburger SV – SC Freiburg (3:0)<br />

Eintr. Frankfurt – Mönchengladbach (1:4)<br />

28. SPIELTAG<br />

Freitag, 28. März (20.30 Uhr):<br />

FC Schalke 04 – Hertha BSC (2:0)<br />

Samstag, 29. März (15.30 Uhr):<br />

Bay. München – 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> (2:1)<br />

Bayer Leverkusen – Braunschweig (0:1)<br />

VfB Stuttgart – Borussia Dortmund (1:6)<br />

VfL Wolfsburg – Eintracht Frankfurt (2:1)<br />

1. FSV Mainz 05 – FC Augsburg (1:2)<br />

Samstag, 29. März (18.30 Uhr):<br />

SC Freiburg – 1. FC Nürnberg (3:0)<br />

Sonntag, 30. März (15.30 Uhr):<br />

Mönchengladbach – Hamburger SV (2:0)<br />

Sonntag, 30. März (17.30 Uhr):<br />

Hannover 96 – Werder Bremen (2:3)<br />

prekär“ – Gespräche mit dem Trainer <strong>im</strong> Januar<br />

und bloß kein Hallenfußball<br />

spielen können, zu dem wir<br />

fähig wären, wenn alle frisch<br />

und gesund wären“. Nach<br />

einer Stunde beschlich den<br />

Trainer das Gefühl, dass kein<br />

Sieg mehr drin ist, weshalb<br />

er nicht offensiver auswechselte.<br />

Fast hätte es sogar eine<br />

Niederlage gegeben, doch<br />

Kevin Trapp hielt am Ende<br />

glänzend. Es wären die Punkte<br />

elf und zwölf gewesen, die<br />

in den letzten zehn Minuten<br />

flöten gegangen wären.<br />

„Wenn wir noch verloren<br />

hätten, hätten alle gekotzt“,<br />

resümierte Trapp, „und ich<br />

hätte endgültig den Glauben<br />

verloren.“<br />

Acht He<strong>im</strong>spiele – kein Sieg<br />

Acht He<strong>im</strong>spiele, kein Sieg – in der Liga ist das jetzt zehn<br />

Mannschaften passiert. Fünf stiegen danach ab:<br />

Ohne Sieg Verein Saison Saisonende<br />

17 Sp. Greuther Fürth 2012/13 Abstieg<br />

12 Hansa Rostock 2004/05 Abstieg<br />

11 Mönchengladbach 2010/11 16.<br />

10 1. FC Saarbrücken 1963/64 Abstieg<br />

9 Hamburger SV 2006/07 7.<br />

9 1. FC Nürnberg 1998/99 Abstieg<br />

8 Eintracht Frankfurt 2013/14<br />

8 1. FC Nürnberg 2013/14<br />

8 Bayer Uerdingen 1994/95 15.<br />

8 Fortuna Köln 1973/74 Abstieg<br />

So wurde es zwar auch<br />

nichts mit dem ersten He<strong>im</strong>sieg<br />

der Saison, dem 400. der<br />

Eintracht-Historie. Durch das<br />

1:0 vor einer Woche in Leverkusen<br />

geht die Eintracht<br />

jedoch mit vier Punkten aus<br />

den letzten zwei Hinrundenspielen<br />

versöhnlich ins neue<br />

Jahr. „Eine Halbserie ohne<br />

He<strong>im</strong>sieg habe ich noch nicht<br />

erlebt“, meint Vorstandsboss<br />

Heribert Bruchhagen, der die<br />

Situation als „schwierig, aber<br />

nicht prekär“ einstuft.<br />

Im Januar will die Eintracht<br />

die Verhandlungen mit<br />

Trainer Armin Veh über eine<br />

erneute Verlängerung des<br />

Foto: Huebner<br />

Müder Kapitän: Pirmin Schwegler<br />

geht geschlaucht in die Pause.<br />

auslaufenden Vertrags aufnehmen<br />

und sich auf dem Transfermarkt<br />

nach einer punktuellen Verstärkung<br />

umsehen. „Spieler, die Akzente setzen<br />

können“, sind laut Veh <strong>im</strong> Blick<br />

der Eintracht. Ob er dazu auch Jan<br />

Kirchhoff zählt, der in der Eintracht-<br />

Jugend groß wurde und bei Bayern<br />

zur Disposition steht, wollte er nicht<br />

verraten.


38 BUNDESLIGA<br />

Ulreich hat Europa noch <strong>im</strong> Blick<br />

Stuttgarts Torhüter<br />

SVEN ULREICH (25) zieht<br />

Bilanz und spricht über<br />

die vielen Gegentore.<br />

Seit Donnerstag haben die Stuttgarter<br />

Spieler bereits Urlaub.<br />

Die Partie der 17. Runde gegen<br />

Klub-Weltmeister Bayern München<br />

wird am 29. Januar 2014 nachgeholt.<br />

Also nutzte Sven Ulreich die<br />

freien Tage zu einem vorweihnachtlichen<br />

Rom-Trip mit seiner<br />

Freundin. Der Torhüter konnte<br />

persönlich zufrieden sein mit<br />

der ersten Saisonhälfte, insgesamt<br />

aber lautet sein Fazit:<br />

„Die Bilanz mit 31 Gegentoren<br />

in 16 Spielen ist<br />

verbesserungswürdig.<br />

Wir müssen in der Vorbereitung<br />

daran arbeiten,<br />

dass wir weniger<br />

Gegentore bekommen.“<br />

In der Sommervorbereitung<br />

studierte der<br />

VfB noch seine Defensivabläufe<br />

mit den Innenverteidigern<br />

Serdar<br />

Tasci und Georg Niedermeier<br />

ein. Tasci verletzte<br />

sich nach 21 Minuten <strong>im</strong><br />

ersten Ligaspiel in Mainz<br />

und wechselte dann darüberhinaus<br />

zu Spartak Moskau,<br />

Niedermeier verpasste die ersten<br />

neun Spiele wegen eines Innenbandrisses.<br />

„Klar sollte man<br />

auf den Schlüsselpositionen in<br />

der Innenverteidigung und auf den<br />

Sechsern eingespielt sein. Doch<br />

wenn sich zwei gefunden hatten,<br />

folgten Verletzungen oder Sperren“,<br />

räumt Ulreich ein, dass die<br />

Gegentorflut einerseits auch nicht<br />

beeinflussbare Gründe hatte, doch<br />

als Alibi will er das<br />

andererseits nicht<br />

verstanden wissen.<br />

Ulreich: „Die gesamte<br />

Mannschaft muss<br />

besser arbeiten, damit<br />

wir weniger Tore bekommen.“<br />

Er selbst war erstmals auch verletzt.<br />

Gegen Frankfurt musste er<br />

Kopf und Kragen gegen Kadlec riskieren.<br />

Er spielte zwar durch,<br />

doch tags darauf sch<strong>im</strong>merte<br />

seine linke Hand in allen<br />

möglichen ungesunden<br />

Farben. Handgelenk, Bandstrukturen,<br />

Mittelhandknochen,<br />

Zeigefinger und<br />

„Ziel? Mehr Punkte holen<br />

als in der Hinrunde.“<br />

Daumen waren betroffen, Ulreich<br />

fehlte drei Wochen. Nach 108 Spielen,<br />

die er in Folge absolviert hatte,<br />

riss die stolze Serie. „Das kann<br />

nach dreieinhalb Jahren schon mal<br />

passieren. Schade, aber auch nicht<br />

schl<strong>im</strong>m. Wichtig ist, dass es gut<br />

ausgeheilt ist“, sagt<br />

Ulreich, der dre<strong>im</strong>al<br />

von Torsten Kirschbaum<br />

vertreten wurde.<br />

„Kirsche hat’s<br />

ordentlich gemacht,<br />

aber es ist was anderes, ob man mal<br />

zwei, drei Spiele macht oder ständig<br />

spielt.“ Er kennt das, schließlich war<br />

er als Vertreter von Jens Lehmann<br />

selbst in dieser Rolle, weshalb er<br />

sich bei seinem Comeback auch<br />

gar keinen großen Kopf gemacht<br />

habe. Sven Ulreich kennt sein gutes,<br />

über die Jahre erarbeitetes Standing<br />

<strong>im</strong> Verein.<br />

Das Ziel für die Rückrunde ist<br />

klar. „Mehr Punkte holen als in der<br />

Hinrunde“. Immerhin habe man<br />

unter Bruno Labbadias Nachfolger<br />

Thomas Schneider einen neuen<br />

Schwung erfahren. „Es ist ein enges<br />

Feld“, schätzt Ulreich trotz des Mittelplatzes<br />

die Lage in der Liga für<br />

seinen Klub nicht aussichtslos ein.<br />

„Wenn man eine Serie startet, ist<br />

man gleich wieder oben dabei.“ Er<br />

hat die Qualifikation für die Europa<br />

League noch nicht abgeschrieben,<br />

Hertha hat als Sechster neun Punkte<br />

mehr. „Ein Verein wie der VfB<br />

gehört ins internationale Geschäft.<br />

Das muss <strong>im</strong>mer der Anspruch<br />

sein.“ MARTIN MESSERER<br />

PERSONALIEN<br />

Bayern München<br />

Arjen Robben (29) kuriert seine<br />

tiefe Risswunde am Knie auf den<br />

Seychellen aus. Physio Fredi Binder<br />

ist ebenfalls dort und arbeitet<br />

mit dem Niederländer an dessen<br />

Genesung bis zum Trainingsauftakt<br />

am 5. Januar.<br />

Borussia Mönchengladbach<br />

Die Fohlen haben Kwame Yeboah<br />

(19) vom australischen<br />

Erstligisten Brisbane Roar verpflichtet.<br />

Der Stürmer erhielt einen<br />

Vertrag bis Ende Juni 2017 und soll<br />

über die U 23 an die Prof<strong>im</strong>annschaft<br />

herangeführt werden.<br />

VfL Wolfsburg<br />

Stefan Kutschke (25, Bindehaut-Entzündung)<br />

fehlte in Mönchengladbach.<br />

FC Schalke 04<br />

A-Jugend-Stürmer Donis Avdijaj<br />

(17) soll mit ins Trainingslager<br />

nach Katar reisen. + + + Christian<br />

Fuchs (27) schied in Nürnberg wegen<br />

einer Blockade <strong>im</strong> rechten Knie<br />

aus.<br />

VfB Stuttgart<br />

Robin Yalcin (19), der <strong>im</strong> Januar<br />

mit den Profis ins Trainingslager<br />

nach Kapstadt fahren soll, plagen<br />

derzeit Adduktorenprobleme. So<br />

musste er <strong>im</strong> Drittligaspiel gegen<br />

Dortmund II passen.<br />

Werder Bremen<br />

Clemens Fritz (33) zog sich <strong>im</strong><br />

Bremer Abschlusstraining<br />

eine Verletzung des Hüftbeugers<br />

zu und musste am Samstag gegen<br />

Bayer Leverkusen passen. Sollte<br />

die Blessur bis zum 2. Januar nicht<br />

auskuriert sein, wird er mit einem<br />

speziellen Trainingsprogramm vor<br />

den Kollegen (6. Januar) in die Vorbereitung<br />

starten.<br />

Hannover 96<br />

Der erste Startelfeinsatz von<br />

Talent Valmir Sulejmani (17) in der<br />

Bundesliga dauerte 45 Minuten.<br />

+ + + Salif Sané (23) zog sich be<strong>im</strong><br />

1:2 in Freiburg einen Mittelhandbruch<br />

zu, muss aber nicht operiert<br />

werden.<br />

Eintracht Frankfurt<br />

Alex Meier (30) feierte sein<br />

Comeback nach einer Patellasehnenreizung.<br />

Er trat erstmals seit<br />

dem 11. Dezember 2010 (0:1 be<strong>im</strong><br />

1. FC Köln) als Einwechselspieler in<br />

Erscheinung. + + + Jan Rosenthal (27)<br />

erzielte sein erstes Pflichtspieltor<br />

für die Eintracht.<br />

SC Freiburg<br />

Sebastian Freis (28, Achillessehnenprobleme)<br />

und Fallou<br />

Diagne (24, Knieprobleme) fehlten<br />

gegen Hannover.<br />

Eintracht Braunschweig<br />

Marcel Correia (24, Zerrung in<br />

der Kniekehle) fehlte gegen Hoffenhe<strong>im</strong>.<br />

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kicker, 23. Dezember 2013 39<br />

TORE, ZUSCHAUER, PLATZVERWEISE – DIE FAKTEN ZUR HALBZEIT<br />

Die Saison der Rekorde<br />

Martinez verliert nie<br />

Der Klub-Weltmeister 2013 erlebte<br />

auch in der Liga eine Hinserie<br />

der Superlative:<br />

Saisonübergreifend ist der<br />

FC Bayern seit 41 Ligaspielen ungeschlagen,<br />

Franck Ribery sogar<br />

seit 43 Spielen. Javi Martinez<br />

kennt das Gefühl einer Bundesliganiederlage<br />

noch gar nicht, er<br />

ging in keinem seiner 33 Spiele<br />

als Verlierer vom Platz. Auch<br />

Neu-Trainer Pep Guardiola<br />

ist noch unbesiegt. Er ist<br />

damit der einzige Bundesligatrainer,<br />

der keines seiner<br />

ersten 16 Spiele verlor.<br />

Seit April 2012 erzielte<br />

der Rekordmeister<br />

in 53 Ligapartien hintereinander<br />

mindestens<br />

einen Treffer, das ist einzigartig<br />

in der mittlerweile<br />

über 50-jährigen<br />

Bundesligahistorie.<br />

Einfach bitter,<br />

dieser HSV<br />

Es war einmal ein He<strong>im</strong>vorteil …<br />

Frankfurt und Nürnberg blieben<br />

in der Hinserie ohne Erfolg<br />

zu Hause, Hamburg kassierte am<br />

Samstag die 171. He<strong>im</strong>pleite<br />

seiner Ligageschichte – neuer<br />

Rekord. Die Fans vieler Klubs<br />

hatten nichts zu lachen. Und<br />

dennoch kamen über 6,5 Millionen<br />

Zuschauer in die Stadien.<br />

Im Schnitt verfolgten 43 170 Besucher<br />

eine Partie. Nur 2011/12 war<br />

die Zahl höher (44 293 pro Spiel).<br />

Schipplock wie<br />

einst Schneider<br />

Hoffenhe<strong>im</strong>s Sven Schipplock ging als Joker in die<br />

Saison. An jedem der ersten 13 Spieltage kam er von<br />

der Bank, so etwas erlebten zuvor nur Leverkusens<br />

Bernd Schneider 2000/01 und der Cottbuser Steffen<br />

Baumgart 2006/07. Den umgekehrten Weg nahm<br />

Gladbachs Patrick Herrmann am häufigsten. 16-mal<br />

wurde er von Lucien Favre in der Hinserie vom Platz<br />

genommen, damit stellte er einen 16 Jahre alten Rekord<br />

ein. Schalkes René Eijkelkamp musste 1997/98<br />

bei 17 Spielen ebenfalls 16-mal vorzeitig raus.<br />

Wolf eilt in die Geschichtsbücher<br />

411 Spieler kamen in dieser<br />

Hinrunde zum Einsatz, mehr<br />

waren es zuletzt in der Hinserie<br />

2009/10 (421, Bundesligarekord).<br />

76 der 411 erlebten<br />

<strong>im</strong> letzten Halbjahr ihre<br />

Bundesligapremiere. Einen<br />

Rekordstart legte Bremens<br />

Torhüter Raphael Wolf hin. Der<br />

gebürtige Münchner kassierte<br />

in seinen ersten beiden Spielen<br />

elf Tore, so etwas erlebte<br />

zuvor noch kein Keeper.<br />

Fotos: fi ro, <strong>im</strong>ago (2), Witters<br />

Jubiläum vermasselt Quote nicht<br />

In den 152 Spielen fielen<br />

486 Tore, das entspricht<br />

einem Schnitt von 3,20<br />

pro Partie. Eine bessere<br />

Saisonbilanz gab es zuletzt<br />

1986/87 (3,24 Tore<br />

pro Spiel). In die Geschichte<br />

geht dennoch<br />

eines der fünf 0:0 ein.<br />

Hannover und Braunschweig<br />

trennten sich<br />

so, es war das 1000. torlose<br />

Remis in der Liga.<br />

Diouf wird zum Früh-Flieger<br />

Hannovers Mame Diouf<br />

sah am 10. Spieltag die<br />

früheste Gelb-Rote Karte<br />

der Bundesligageschichte<br />

(12. Minute). Insgesamt<br />

verhängten die Referees<br />

34 Platzverweise (16-mal<br />

Rot, 18-mal Gelb-Rot)<br />

und damit weniger als<br />

in den beiden vorherigen<br />

Hinrunden, wo es 39<br />

(2012/13) bzw. 40 (11/12)<br />

Platzverweise gab.


17. Spieltag<br />

23. Dezember 2013<br />

Die Bundesliga-Saison 2013/14:<br />

Eintracht Frankfurt<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Aigner 11/9 2/3 3,70<br />

Anderson 14/14 –/1 3,57<br />

Bakalorz 3/– –/– –<br />

Barnetta 11/10 –/1 3,90<br />

Celozzi 7/2 –/– 3,75<br />

Djakpa 7/5 –/– 3,50<br />

Flum 16/13 2/– 4,17<br />

Inui 11/8 –/– 3,72<br />

Joselu 9/5 3/– 4,08<br />

Jung 13/13 –/4 3,73<br />

Kadlec 13/13 4/3 3,81<br />

Kempf 1/– –/– –<br />

Lakic 8/– –/– –<br />

Lanig 5/2 –/– 4,25<br />

Meier 8/7 3/1 3,43<br />

Oczipka 13/12 –/1 3,92<br />

Rode 14/14 –/– 3,79<br />

Rosenthal 9/4 1/1 3,75<br />

Russ 13/12 3/– 3,38<br />

Schröck 6/5 –/– 3,50<br />

Schwegler 8/6 –/– 3,92<br />

Trapp 17/17 –/– 3,03<br />

Zambrano 16/16 –/– 3,75<br />

23 Spieler 18/15 3,70<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Kittel, Özer, Stendera, Wiedwald<br />

Das Fußballjahr 2013<br />

ist zu Ende. Welcher<br />

Feldspieler bestritt seit<br />

Januar die meisten Pflichtspielminuten<br />

für seinen aktuellen Klub?<br />

Carlos Zambrano brachte es<br />

2013 in der Bundesliga, <strong>im</strong><br />

DFB-Pokal und in der<br />

Europa League in 42<br />

Einsätzen auf 3667<br />

Spielminuten. Das ist<br />

der Frankfurter Topwert.<br />

Borussia Dortmund<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Aubameyang 16/12 9/2 3,23<br />

Bender 15/14 –/– 3,00<br />

Blaszczykowski 15/10 2/2 3,73<br />

Ducksch 3/1 –/– 4,50<br />

Durm 13/9 –/2 3,25<br />

Friedrich 4/4 –/– 4,13<br />

Großkreutz 16/16 –/1 3,06<br />

Gündogan 1/1 –/– 4,00<br />

Günter 1/– –/– –<br />

Hofmann 14/– 1/3 3,00<br />

Hummels 10/10 –/1 3,20<br />

Kehl 5/3 –/1 2,75<br />

Kirch 1/– –/– 3,00<br />

Langerak 2/2 –/– 3,00<br />

Lewandowski 17/16 11/6 3,03<br />

Mkhitaryan 15/13 3/4 3,32<br />

Piszczek 5/2 1/– 3,33<br />

Reus 17/15 8/5 2,59<br />

Sahin 17/15 1/3 3,03<br />

Sarr 2/2 –/– 4,25<br />

Schieber 4/– –/– –<br />

Schmelzer 9/9 1/2 3,44<br />

Sokratis 11/8 1/– 3,00<br />

Subotic 10/10 –/– 3,15<br />

Weidenfeller 15/15 –/– 2,67<br />

25 Spieler 38/32 3,13<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Alomerovic<br />

Robert Lewandowski ist der<br />

einzige Profi, der es 2013 auf 36<br />

Pflichtspieltore brachte.<br />

Auch mit seinen<br />

4172 Einsatzminuten<br />

in 49 Partien liegt er<br />

be<strong>im</strong> BVB vorn.<br />

Werder Bremen<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Arnautovic 2/1 –/– 4,00<br />

Bargfrede 4/2 1/– 3,50<br />

Caldirola 17/17 –/– 3,79<br />

di Santo 8/6 1/1 4,57<br />

Ekici 11/7 1/– 3,69<br />

Elia 17/15 4/2 4,00<br />

Fritz 13/13 –/2 4,31<br />

Garcia 11/11 2/1 3,82<br />

Gebre Selassie 15/11 –/1 4,63<br />

Hunt 17/17 3/4 3,15<br />

Ignjovski 6/1 –/– 4,33<br />

Junuzovic 10/10 1/3 3,55<br />

Kobylanski 3/1 –/– 5,00<br />

Kroos 12/9 1/– 3,89<br />

Lorenzen 2/– –/– –<br />

Luk<strong>im</strong>ya 14/11 –/– 4,46<br />

Makiadi 16/16 1/1 4,09<br />

Mielitz 13/13 –/– 3,23<br />

Petersen 12/10 5/2 3,68<br />

Prödl 10/9 –/1 3,61<br />

Schmitz 2/– –/– 5,00<br />

Selke 3/1 –/– 4,00<br />

Trybull 2/– –/– –<br />

Wolf 4/4 –/– 3,63<br />

Öz. Yildir<strong>im</strong> 9/2 –/– 4,75<br />

25 Spieler 20/18 3,89<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Aycicek, Pavlovic, Röcker, A. Stevanovic,<br />

P. Stevanovic, Strebinger<br />

Als Feldspieler war Aaron Hunt für<br />

Werder mit 2613 Minuten 2013<br />

am längsten auf dem<br />

Rasen. Übertroffen<br />

wird der Wert aber von<br />

Keeper Sebastian Mielitz<br />

mit 2820 Minuten.<br />

SC Freiburg<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Albutat 1/– –/– –<br />

Baumann 17/17 –/– 3,09<br />

Coquelin 13/9 –/– 4,17<br />

Darida 6/4 1/– 4,38<br />

Diagne 12/12 –/– 3,83<br />

Fernandes 16/15 1/2 3,77<br />

Freis 14/12 2/4 3,77<br />

Ginter 17/17 –/– 3,62<br />

Guedé 8/5 1/– 3,90<br />

Günter 15/13 –/– 4,08<br />

Hanke 12/4 2/– 3,75<br />

Höfler 12/7 2/1 4,21<br />

Höhn 9/7 –/– 3,83<br />

Kerk 8/1 –/– 3,92<br />

Klaus 5/3 1/– 4,00<br />

Krmas 6/4 –/– 4,10<br />

Laprevotte 1/1 –/– 3,50<br />

Lorenzoni 1/– –/– –<br />

Mehmedi 16/13 5/– 3,60<br />

Mujdza 2/2 –/– 3,50<br />

Pilar 4/3 –/– 4,00<br />

Schmid 12/12 –/5 3,75<br />

Schuster 12/10 –/1 4,05<br />

Sorg 15/15 1/1 3,93<br />

Zuck 2/1 –/– 5,00<br />

25 Spieler 16/14 3,81<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Batz, Hedenstad, Jullien, Schwolow,<br />

Terrazzino<br />

Oliver Sorg lief 41-mal auf und<br />

kam dabei zu 3683 Minuten<br />

Spielzeit. Bei Freiburg<br />

war nur Keeper Oliver<br />

Baumann mit 4110<br />

Minuten in 45 Partien<br />

länger dabei.<br />

Hamburger SV<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Adler 15/15 –/– 3,27<br />

Aogo 2/– –/– –<br />

Arslan 16/15 1/2 4,07<br />

Badelj 16/16 1/2 3,73<br />

Beister 16/14 5/5 3,63<br />

Calhanoglu 16/13 5/2 3,62<br />

Diekmeier 5/5 –/1 4,00<br />

Djourou 12/12 –/– 4,23<br />

Drobny 2/2 –/– 3,25<br />

Ilicevic 6/1 –/– 3,33<br />

Jansen 14/14 1/2 3,36<br />

Jiracek 9/2 –/– 4,63<br />

Lam 6/4 1/– 3,63<br />

Lasogga 13/11 9/– 3,09<br />

Mancienne 1/1 –/– 5,00<br />

Rincon 9/7 –/– 4,56<br />

Rudnevs 7/1 –/– 5,00<br />

Sobiech 8/6 1/– 4,64<br />

Tah 13/12 –/1 3,75<br />

van der Vaart 14/14 7/6 3,54<br />

Westermann 14/14 1/2 3,79<br />

Zoua 12/8 1/1 4,39<br />

22 Spieler 33/24 3,78<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Demirbay, Kacar, Nafiu, Neuhaus, Rajkovic,<br />

Steinmann, Stritzel, Tesche<br />

In seinen insgesamt 33 Spielen<br />

in Bundesliga und DFB-Pokal<br />

sammelte Heiko<br />

Westermann 2935<br />

Einsatzminuten. Das ist<br />

der Spitzenwert <strong>im</strong> Jahr<br />

2013 be<strong>im</strong> HSV.<br />

FC Augsburg<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Altintop 17/17 5/1 3,59<br />

Amsif 2/2 –/– 4,00<br />

Baier 17/17 –/1 3,00<br />

Bobadilla 6/3 2/– 3,60<br />

Callsen-Bracker 17/17 1/– 3,41<br />

de Jong 8/1 –/– 4,00<br />

Fetsch 1/– –/– –<br />

Hahn 16/16 6/1 3,22<br />

Hitz 9/9 –/– 2,83<br />

Holzhauser 11/6 –/1 3,57<br />

Hong 6/2 –/– 3,33<br />

Klavan 15/15 –/– 3,29<br />

Manninger 6/6 –/– 3,92<br />

Milik 11/2 1/– 4,50<br />

Mölders 14/10 1/– 4,05<br />

Moravek 12/9 –/1 3,95<br />

Ostrzolek 16/16 –/5 3,72<br />

Philp 5/2 –/– 4,00<br />

Verhaegh 16/16 2/2 3,56<br />

Vlachod<strong>im</strong>os 1/– –/– –<br />

Vogt 15/10 1/1 3,55<br />

Werner 16/11 2/6 3,50<br />

22 Spieler 21/19 3,52<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Ekin, Framberger, Gelios, Nebihi, Ottl,<br />

Parkhurst, Reinhardt, M. Uhde<br />

Hertha BSC<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Allagui 14/9 6/2 3,25<br />

Baumjohann 4/4 –/3 2,88<br />

Ben-Hatira 14/14 3/2 3,29<br />

Brooks 8/7 1/– 3,60<br />

Cigerci 11/10 1/– 3,50<br />

Gersbeck 1/1 –/– 3,00<br />

Holland 1/1 –/– 3,50<br />

Hosogai 17/17 –/1 3,03<br />

Janker 3/1 –/– 5,00<br />

Kluge 2/– –/1 –<br />

Kobiashvili 4/2 –/– 2,83<br />

Kraft 16/16 –/– 3,06<br />

Langkamp 13/13 –/– 3,38<br />

Lustenberger 17/17 –/– 3,06<br />

Mukhtar 4/– –/– 4,00<br />

Ndjeng 6/5 –/– 3,30<br />

Niemeyer 8/– –/– 3,25<br />

Pekarik 15/15 –/3 3,47<br />

Ramos 17/17 11/4 2,88<br />

Ronny 13/5 4/3 3,40<br />

Schulz 14/8 –/1 3,25<br />

Skjelbred 13/13 1/5 3,19<br />

van den Bergh 12/12 –/– 3,33<br />

Wagner 11/– –/– –<br />

24 Spieler 27/25 3,22<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Burchert, Franz, Sahar, Sprint<br />

Bayer Leverkusen<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Bender 13/12 1/– 3,62<br />

Boenisch 12/12 –/4 3,71<br />

Can 13/9 1/1 3,35<br />

Castro 14/14 2/7 3,07<br />

Derdiyok 5/1 –/– 5,00<br />

Donati 14/11 –/– 3,27<br />

Hegeler 14/4 –/2 3,40<br />

Hilbert 6/6 –/– 3,58<br />

Kießling 17/16 9/4 3,06<br />

Kohr 2/– –/– –<br />

Kruse 15/4 2/2 4,13<br />

Leno 17/17 –/– 2,53<br />

Öztunali 5/– –/– –<br />

Reinartz 10/9 –/1 2,78<br />

Rolfes 15/13 2/3 3,04<br />

Sam 13/12 7/5 2,50<br />

Son 14/13 7/2 3,50<br />

Spahic 12/11 –/– 3,04<br />

Stafylidis 1/– –/– –<br />

Toprak 14/14 –/– 2,79<br />

Wollscheid 12/9 –/– 3,44<br />

21 Spieler 31/31 3,16<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Lomb, Palop, Yelldell<br />

Hannover 96<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Andreasen 17/17 1/1 3,53<br />

Bittencourt 15/6 2/2 3,96<br />

Cherundolo 2/1 –/– 4,00<br />

Diouf 12/11 5/2 3,15<br />

Haggui 3/1 –/– 3,00<br />

Hoffmann 11/6 –/1 3,92<br />

Huszti 14/14 6/6 3,64<br />

Kadah 3/– –/– 4,50<br />

Marcelo 13/13 –/– 4,31<br />

Pander 3/1 –/– 3,50<br />

Pocognoli 13/12 –/– 4,08<br />

Prib 16/13 1/3 3,93<br />

Sakai 16/16 1/– 3,87<br />

Sané 14/14 2/– 3,82<br />

Schlaudraff 10/2 –/– 4,50<br />

Schmiedebach 9/4 –/1 4,30<br />

Schulz 10/7 1/– 3,43<br />

Sobiech 16/12 3/– 4,07<br />

Stindl 15/15 –/1 3,54<br />

Sulejmani 2/1 –/1 4,50<br />

Ya Konan 6/4 1/– 4,13<br />

Zieler 17/17 –/– 2,97<br />

22 Spieler 23/18 3,76<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Avevor, Ballas, Felipe, Franca, Fuhry,<br />

Gökdemir, A. Kasumovic, Miller, Nikci,<br />

Schulze<br />

1. FSV Mainz 05<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Baumgartlinger 6/6 –/1 3,83<br />

Bell 11/9 –/1 3,30<br />

Bungert 2/– –/– 3,00<br />

Choupo-Moting 17/6 5/2 3,46<br />

Fathi 1/– –/– 4,50<br />

Geis 17/15 –/3 3,16<br />

Junior Diaz 6/4 –/1 3,88<br />

Karius 6/6 –/– 3,25<br />

Malli 7/3 2/2 3,38<br />

Moritz 10/6 –/– 3,70<br />

H. Müller 10/10 –/– 3,15<br />

N. Müller 16/15 8/1 3,41<br />

Noveski 17/17 –/– 3,32<br />

Okazaki 16/15 8/1 3,27<br />

Park 17/16 –/1 3,65<br />

Parker 6/2 1/– 3,75<br />

Polter 10/6 –/2 3,58<br />

Pospech 17/17 –/5 3,53<br />

Saller 6/– –/– 3,75<br />

Schahin 3/2 –/– 5,00<br />

Sliskovic 2/– –/– –<br />

Soto 11/10 –/– 4,10<br />

Svensson 11/10 –/1 3,68<br />

Wetklo 2/1 –/– 4,50<br />

Z<strong>im</strong>ling 11/11 1/1 3,82<br />

25 Spieler 25/22 3,52<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Ede, Koch<br />

Jan-Ingwer Callsen-Bracker verbuchte<br />

in 36 Spielen in Liga und<br />

Pokal in diesem Jahr<br />

3240 Einsatzminuten<br />

für Augsburg. Das<br />

schaffte kein anderer<br />

Akteur der Schwaben.<br />

3090 Minuten absolvierte Fabian<br />

Lustenberger 2013 in der Bundesliga,<br />

der 2. Liga und<br />

<strong>im</strong> Pokal <strong>im</strong> Hertha-<br />

Trikot. Für diesen<br />

Spitzenwert benötigte<br />

er 34 Einsätze.<br />

45 Partien mit einer Einsatzzeit<br />

von 3794 Minuten bestritt Stefan<br />

Kießling für Leverkusen.<br />

Im Bayer-Trikot<br />

war nur Torhüter Bernd<br />

Leno mit 4050 Minuten<br />

länger aktiv.<br />

Mame Biram Diouf lief 2013 für<br />

Hannover 30-mal auf und absolvierte<br />

2474 Minuten.<br />

Übertroffen wurde das<br />

nur von Keeper Ron-<br />

Robert Zieler mit 3420<br />

Minuten in 38 Spielen.<br />

Nikolce Noveski war in diesem<br />

Jahr 3225 Minuten für Mainz am<br />

Ball. Er benötigte dazu<br />

36 Pflichtspieleinsätze<br />

in Liga und Pokal. Damit<br />

liegt der Routinier<br />

be<strong>im</strong> FSV vorn.


Alle Spieler, alle Tore, alle Noten<br />

1. FC Nürnberg<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Angha 1/– –/– –<br />

Balitsch 5/5 –/– 3,80<br />

Chandler 16/14 –/2 3,83<br />

Colak 1/– –/– –<br />

Dabanli 4/2 –/– 4,17<br />

Drmic 16/13 6/1 3,83<br />

Esswein 5/1 –/– 5,00<br />

Feulner 12/7 –/1 3,43<br />

Frantz 15/8 1/– 3,40<br />

Gebhart 1/1 –/– 4,50<br />

Ginczek 14/9 2/1 3,65<br />

Hasebe 13/13 –/1 3,54<br />

Hlousek 13/13 3/1 4,08<br />

Kiyotake 17/16 2/4 3,75<br />

Mak 10/5 –/1 3,64<br />

Nilsson 15/15 3/– 3,80<br />

Pekhart 10/3 –/1 4,83<br />

Pinola 6/6 –/– 4,42<br />

Plattenhardt 15/14 –/2 3,71<br />

Pogatetz 16/16 –/– 3,78<br />

Schäfer 17/17 –/– 2,88<br />

Stark 12/9 –/– 3,94<br />

22 Spieler 17/15 3,72<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Gärtner, Ildiz, Korczowski, Marcos Antonio,<br />

Mendler, Rakovsky, Stepinski, Uphoff<br />

Bor. Mönchengladbach<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Alvaro Dominguez 8/8 –/– 3,63<br />

Arango 17/17 5/5 3,15<br />

Brouwers 5/2 –/– 3,33<br />

Daems 6/5 1/– 3,20<br />

de Jong 13/– –/– –<br />

Herrmann 17/17 3/5 3,12<br />

Hrgota 15/– 2/– –<br />

Jantschke 17/17 –/2 3,18<br />

Korb 8/8 –/– 3,38<br />

Kramer 17/16 1/1 3,13<br />

Kruse 17/17 8/7 2,76<br />

Marx 1/– –/– –<br />

Nordtveit 8/2 –/2 4,00<br />

Raffael 17/17 9/4 2,76<br />

Rupp 2/– –/– –<br />

Stranzl 16/16 1/– 3,03<br />

ter Stegen 17/17 –/– 2,71<br />

Wendt 13/12 3/1 3,38<br />

Xhaka 16/16 –/1 3,09<br />

Younes 7/– –/– –<br />

20 Spieler 33/28 3,08<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Blaswich, Brandenburger, He<strong>im</strong>eroth,<br />

Mero, Mlapa<br />

VfB Stuttgart<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Abdellaoue 6/1 –/– 4,50<br />

Boka 11/11 –/– 3,77<br />

Cacau 7/– –/1 3,00<br />

Gentner 15/15 2/4 3,23<br />

Haggui 4/3 1/– 4,50<br />

Harnik 15/8 4/1 3,56<br />

Ibisevic 16/16 9/2 3,50<br />

Khedira 2/1 –/– 3,50<br />

Kirschbaum 3/3 –/– 2,83<br />

Kvist 12/11 –/– 3,91<br />

Leitner 11/9 –/1 3,80<br />

Max<strong>im</strong> 13/12 4/8 3,08<br />

Molinaro 1/1 –/– 4,00<br />

Niedermeier 5/5 –/– 4,10<br />

Rausch 11/7 1/– 3,78<br />

Röcker 1/1 –/– 5,00<br />

Rüdiger 12/12 1/– 3,46<br />

Sakai 13/12 –/1 4,04<br />

Sararer 5/– –/– –<br />

Schwaab 15/15 –/1 3,87<br />

Tasci 1/1 –/– –<br />

Traoré 15/9 2/4 3,41<br />

Ulreich 13/13 –/– 2,81<br />

Werner 14/10 4/4 3,20<br />

24 Spieler 28/27 3,55<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Didavi, Funk, Rojas, Torun<br />

Raphael Schäfer war 2013 am<br />

längsten auf dem Rasen (3180 Minuten,<br />

35 Spiele), doch<br />

von den Feldspielern<br />

war Hiroshi Kiyotake<br />

der aktivste (2722<br />

Minuten, 33 Spiele).<br />

3134 Einsatzminuten spulte Tony<br />

Jantschke in diesem Jahr in 35<br />

Liga- und Pokalspielen<br />

ab. Mehr schaffte nur<br />

Keeper Marc-André ter<br />

Stegen: 3360 Minuten<br />

in 37 Partien.<br />

Christian Gentner war in Liga,<br />

DFB- und Europapokal 2013 bei<br />

seinen 44 Einsätzen<br />

3960 Minuten<br />

unterwegs. Auf diese<br />

Zeit brachte es kein<br />

anderer VfB-Akteur.<br />

Eintr. Braunschweig<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Ademi 13/6 1/1 4,00<br />

Bellarabi 13/12 2/2 3,42<br />

Bicakcic 16/16 –/1 3,47<br />

Boland 17/14 1/3 3,67<br />

Caligiuri 10/10 –/1 4,25<br />

Correia 5/3 –/– 3,63<br />

Davari 13/13 –/– 3,27<br />

Dogan 15/14 –/– 3,77<br />

Elabdellaoui 16/16 1/– 3,88<br />

Henn 1/1 –/1 4,00<br />

Hochscheidt 4/4 –/– 4,63<br />

Jackson 9/6 –/– 4,83<br />

Kessel 4/4 –/– 4,38<br />

Korte 2/– –/– 3,50<br />

Kratz 10/9 1/– 3,89<br />

Kruppke 11/4 –/– 5,00<br />

Kumbela 15/8 2/– 4,35<br />

Oehrl 10/3 2/– 3,88<br />

Perthel 9/7 –/– 4,31<br />

Petkovic 4/4 –/– 4,13<br />

Pfitzner 4/1 –/– 3,00<br />

Reichel 11/11 –/– 4,14<br />

Theuerkauf 15/15 –/1 4,13<br />

Vrancic 6/5 –/– 3,90<br />

Washausen 2/1 –/– 4,00<br />

25 Spieler 10/10 3,93<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Erwig-Drüppel<br />

1899 Hoffenhe<strong>im</strong><br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Abraham 14/14 2/– 3,27<br />

Beck 17/17 –/2 3,71<br />

Casteels 14/14 –/– 3,43<br />

Elyounoussi 11/8 –/2 3,44<br />

Grahl 3/3 –/– 3,33<br />

Herdling 12/6 2/2 3,78<br />

Johnson 12/8 –/1 3,67<br />

Modeste 16/13 6/2 3,67<br />

Polanski 16/16 –/3 3,25<br />

Roberto Firmino 16/16 8/5 3,44<br />

Rudy 11/10 –/2 3,77<br />

Salihovic 13/9 6/1 3,60<br />

Schipplock 17/4 3/4 3,71<br />

Strobl 15/6 1/– 3,33<br />

Süle 11/9 1/– 3,33<br />

Szarka 2/1 –/– 5,00<br />

Thesker 2/1 –/– 4,50<br />

Toljan 6/5 –/– 3,60<br />

Vestergaard 13/11 –/1 3,83<br />

Volland 16/16 7/4 2,75<br />

20 Spieler 36/29 3,48<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Akpoguma, Braafheid, Delpierre, Grifo,<br />

Jaissle, Karaman, Ludwig, Nazario,<br />

Paterok, Romario, Sassi, Schorr, Stolz,<br />

Vukcevic, Weis, Wiese<br />

FC Schalke 04<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Aogo 10/10 –/3 3,35<br />

Ayhan 1/– –/– –<br />

Barnetta 1/– –/– –<br />

Boateng 12/12 5/1 3,58<br />

Clemens 11/6 –/1 4,08<br />

Draxler 14/14 1/5 3,46<br />

Fährmann 5/5 –/– 2,80<br />

Farfan 12/11 6/4 3,23<br />

Felipe Santana 11/7 –/– 4,44<br />

Fuchs 12/8 –/3 4,28<br />

Goretzka 8/1 1/– 3,88<br />

Hildebrand 12/12 –/– 3,21<br />

Höger 7/6 2/– 4,00<br />

Hoogland 3/2 –/– 4,25<br />

Höwedes 14/14 1/– 3,46<br />

Huntelaar 2/2 2/– 3,00<br />

Jones 14/9 1/1 3,85<br />

Kolasinac 8/5 –/– 4,10<br />

Matip 14/14 2/– 3,79<br />

Meyer 14/8 3/2 3,00<br />

Neustädter 15/14 1/2 3,68<br />

Obasi 1/– –/– –<br />

Papadopoulos 2/– –/– –<br />

Pukki 1/– –/– –<br />

Szalai 17/12 5/3 4,00<br />

Uchida 15/15 –/3 4,03<br />

26 Spieler 30/28 3,68<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Annan, Klingenburg, Unnerstall<br />

VfL Wolfsburg<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Arnold 11/10 5/– 3,25<br />

Benaglio 17/17 –/– 3,03<br />

Caligiuri 10/5 –/2 3,21<br />

Diego 14/14 3/3 3,21<br />

Dost 5/– 1/– –<br />

Evseev 2/– –/2 –<br />

Hasebe 1/– –/– –<br />

Klose 6/1 –/– 5,00<br />

Knoche 17/16 1/– 3,03<br />

Koo 10/8 –/– 4,00<br />

Kutschke 6/– 1/– –<br />

Luiz Gustavo 14/14 1/2 3,39<br />

Medojevic 11/9 –/– 3,45<br />

Naldo 17/17 1/1 3,09<br />

Ochs 9/9 –/3 3,17<br />

Olic 17/17 7/1 3,74<br />

Perisic 16/9 2/2 3,95<br />

Polak 10/5 –/– 3,92<br />

Rodriguez 17/17 3/3 3,21<br />

Schäfer 13/5 1/2 3,70<br />

Sio 1/– –/– –<br />

Träsch 8/8 –/– 3,44<br />

Vieirinha 6/6 1/– 3,00<br />

23 Spieler 27/21 3,36<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Drewes, Felipe, Grün, Scheidhauer,<br />

Thoelke<br />

Bayern München<br />

Spiele/ Tore/ Note<br />

von Beginn Assists<br />

Alaba 14/13 1/3 2,93<br />

Boateng 13/13 1/– 2,88<br />

Contento 3/3 –/– 3,67<br />

Dante 15/13 –/1 3,04<br />

Götze 11/7 4/4 3,15<br />

Höjbjerg 1/– –/1 –<br />

Javi Martinez 6/4 –/– 3,13<br />

Kirchhoff 7/– –/– –<br />

Kroos 16/13 1/3 2,54<br />

Lahm 14/13 –/3 2,58<br />

Mandzukic 16/12 10/– 3,25<br />

Müller 16/13 7/6 3,12<br />

Neuer 16/16 –/– 3,03<br />

Pizarro 3/1 1/– 3,50<br />

Rafinha 15/12 –/2 3,63<br />

Ribery 13/11 6/9 2,09<br />

Robben 12/9 6/3 2,19<br />

Schweinsteiger 10/10 1/2 2,90<br />

Shaqiri 7/3 2/– 3,00<br />

Thiago 6/4 –/2 3,13<br />

van Buyten 7/6 1/– 3,58<br />

21 Spieler 41/39 2,95<br />

Noch nicht eingesetzt:<br />

Badstuber, Raeder, Starke, Weihrauch,<br />

Weiser<br />

Ermin Bicakcic war in der<br />

Bundesliga, der 2. Liga und <strong>im</strong><br />

DFB-Pokal in 31<br />

Partien 2745 Minuten<br />

am Ball und ist damit<br />

der Dauerläufer 2013<br />

bei Braunschweig.<br />

Kapitän Andreas Beck ist seit<br />

der ersten Bundesligasaison der<br />

TSG dabei und war<br />

auch 2013 mit 3440<br />

Einsatzminuten in 38<br />

Pflichtspielen der fleißigste<br />

Hoffenhe<strong>im</strong>er.<br />

Benedikt Höwedes engagierte<br />

sich 2013 stolze 3776 Minuten<br />

in 44 Partien auf dem<br />

Platz für S04. Kein<br />

anderer erreichte in<br />

Pflichtspielen die Zeit<br />

des Kapitäns.<br />

Diego Benaglio war in diesem Jahr<br />

3510 Minuten in 39 Pflichtspielen<br />

Rückhalt seiner Mannschaft.<br />

Feldspieler mit<br />

der längsten Einsatzzeit<br />

war Naldo: 3180<br />

Minuten in 36 Partien.<br />

David Alaba wirkte 2013 in 49<br />

Pflichspielen 4331 Minuten mit –<br />

nur übertroffen von<br />

den sagenhaften 4710<br />

Minuten in 52 Partien,<br />

die bei Keeper Manuel<br />

Neuer zu notieren sind.


42 KLUB-WELTMEISTERSCHAFT<br />

Bayern München –<br />

Raja Casablanca<br />

Neuer (3)<br />

2:0 (2:0)<br />

Trainer: Guardiola<br />

Rafinha (4) Boateng (3,5) Dante (3,5) Alaba (2,5)<br />

Lahm (3)<br />

Kroos (3,5)<br />

Shaqiri (4) Ribery (4)<br />

Thiago (2)<br />

Müller (4)<br />

Yajour (4)<br />

Hafidi (5) Metouali (5)<br />

Erraki (4) Guehi (4) Chtibi (4,5)<br />

Karrouchi (4) Oulhaj (4) Benlamaalem (4,5) El-Hachemi (3,5)<br />

Trainer: Benzarti Askri (3,5)<br />

Eingewechselt: 60. Javi Martinez (3) für Kroos, 76. Mandzukic (–) für Müller, 80.<br />

Götze (–) für Shaqiri – 50. Mabidé (4) für Chtibi, 78. Soula<strong>im</strong>ani (–) für Yajour,<br />

88. Kachani (–) für Hafi di – Reservebank: Raeder, Starke (beide Tor), Contento,<br />

Kirchhoff, van Buyten, Green, Höjbjerg, Weiser, Pizarro – El Had, Zaari (beide Tor),<br />

Coulibaly, Rahmani, Dardouri, Eddine, Kanda a Mukok, Kouchame, Salhi<br />

Tore: 1:0 Dante (7., Rechtsschuss, Vorarbeit Boateng), 2:0 Thiago (22., Rechtsschuss,<br />

Alaba) – Chancen: 6:5 – Ecken: 7:2<br />

SR-Team: Ricci (Assistenten: de Carvalho, van Gasse/alle Brasilien – Vierter<br />

Offi zieller: Geiger/USA), Note 2, ohne großen Fehler in einem harmlosen Spiel, hätte<br />

Guehi Gelb geben müssen, als dieser mit zwei gestreckten Beinen gegen Lahm<br />

grätschte. – Zuschauer: 37 774 – Gelbe Karten: Oulhaj, Soula<strong>im</strong>ani – Spielnote:<br />

4, überlegene Bayern taten nach der Führung <strong>im</strong>mer weniger und nach der Pause<br />

ganz wenig, so dass ein langweiliges Spiel entstand.<br />

Aus Marrakesch berichtet<br />

%-ANALYSE Karlheinz Wild<br />

Ein verdienter, aber zu niedriger Sieg<br />

Im Vergleich zum 3:0 gegen<br />

Guangzhou kamen bei Bayern<br />

Shaqiri und Müller, der als falsche<br />

Neun agierte, für Götze und<br />

Mandzukic. Kroos war eindeutig<br />

weiter hinten als Thiago<br />

positioniert, zeitweise sogar<br />

hinter Lahm. Ohnehin wurden<br />

<strong>im</strong> Mittelfeld permanent<br />

die Positionen getauscht,<br />

die Bayern verlagerten das<br />

Geschehen in der ersten<br />

halben Stunde ins vordere<br />

Spieldrittel. Der<br />

in dieser Phase restlos<br />

unterlegene Gegner<br />

kam nicht nach vorne.<br />

Zunehmende krasse<br />

Fehler (Neuer, später<br />

Dante) ermöglichten<br />

dem Raja-Team sogar<br />

Großchancen. Wenn<br />

die Bayern<br />

konzentriert,<br />

kollektiv und<br />

%-Spielcheck München Casablanca<br />

Durchschnitts-Note 3,3 4,2<br />

Durchschnitts-Alter 25,8 27,9<br />

Abseits 4 3<br />

Gewonnene Zweikämpfe 54 % (45) 46 % (39)<br />

Ballbesitz 75 % 25 %<br />

Meiste Ballkontakte 131 Thiago 55 El-Hachemi<br />

konsequent attackierten, hatten<br />

die harmlosen, hektischen, individuell<br />

und spielerisch krass unterlegenen<br />

Afrikaner keine Möglichkeit<br />

zur Gegenwehr oder<br />

Entfaltung. Nach der Pause<br />

erspielten sich die Münchner,<br />

bei denen sich Ribery äußerst<br />

selten in Szene<br />

setzte, nur noch eine<br />

Chance, als Shaqiri<br />

aus fünf Metern an<br />

die Latte schoss.<br />

FAZIT: Die Bayern gewannen<br />

verdient, bei diesem<br />

Qualitätsunterschied allerdings<br />

zu niedrig.<br />

SPIELER DES SPIELS<br />

Thiago<br />

Ständig anspielbar, mit guter<br />

Übersicht und meist guten Pässen.<br />

Überlegter Schuss zum 2:0.<br />

Die Nummer<br />

„ Das muss<br />

Normalität<br />

werden“<br />

Fünf Titel! Außergewöhnlich? Ja,<br />

aber künftig nicht mehr, wenn es<br />

nach MATTHIAS SAMMER (46) geht.<br />

Nur drei Niederlagen <strong>im</strong> Jahr 2013<br />

Wettbewerb Spiele S U N Tore<br />

1. Bundesliga 33 30 3 0 96:19<br />

DFB-Pokal 6 6 0 0 21:4<br />

Champions League 13 11 0 2 33:9<br />

Klub-Weltmeisterschaft 2 2 0 0 5:0<br />

UEFA-Supercup 1 0 1 0 2:2<br />

Deutscher Supercup 1 0 0 1 2:4<br />

56 49 4 3 159:38<br />

1Jan Kirchhoff (23) wollte sich zu<br />

seiner beruflichen Zukunft nicht<br />

äußern, sondern den Gewinn des<br />

fünften Titels 2013 auf sich wirken<br />

lassen. Er selbst hatte wieder einmal<br />

keine Rolle gespielt. Vielmehr<br />

wurde in Marokko konkretisiert,<br />

dass der Defensivmann, der in der<br />

Innenverteidigung wie <strong>im</strong> defensiven<br />

Mittelfeld eingesetzt werden<br />

kann, bei Guardiola aber kein Vertrauen<br />

und keine Chance bekommt,<br />

in der Winterpause ausgeliehen<br />

wird. „Wir sind bereit“, sagte Sportvorstand<br />

Matthias Sammer, Kirchhoffs<br />

Agent ist mit der Umsetzung<br />

beauftragt. Es sollte kein Problem<br />

werden, denn laut Sammer „ist fast<br />

die ganze Liga hinter Jan her“.<br />

1der Welt<br />

Der Vorstandsvorsitzende Karl-<br />

Heinz Rummenigge paffte die<br />

bei solchen Feiern übliche Zigarre,<br />

Thomas Müller und Philipp<br />

Lahm zogen nur einmal an Hermann<br />

Gerlands dickem Gl<strong>im</strong>mstengel,<br />

ehe Müller, eingekreist von<br />

fünf Bauchtänzerinnen, kurz geschmeidig<br />

mit den Hüften wackelte.<br />

Ansonsten hatten die Bayern ihren<br />

sportlichen Auftrag 2013 rund drei<br />

Stunden zuvor vollendet, mit dem<br />

Gewinn des fünften Titels.<br />

Der dafür vom marokkanischen<br />

König Mohammed VI. an Kapitän<br />

Philipp Lahm überreichte mit Gold<br />

durchsetzte Silberpokal<br />

trägt auf schmalen Streben<br />

oben die Weltkugel<br />

mit den Kontinenten,<br />

„und da weiß man“,<br />

merkt Manuel Neuer<br />

an, „wofür die steht“.<br />

Für den Triumph bei der<br />

Klub-WM. Inmitten der<br />

vier zuvor errungenen<br />

Trophäen glänzte dieser<br />

Cup auf der Bühne <strong>im</strong><br />

Keine weiteren Zu- oder Abgänge geplant<br />

Kirchhoff vor einer Ausleihe<br />

Viele wollen ihn: Jan Kirchhoff<br />

Bestätigt ist das Interesse des<br />

FC Schalke und aus Nürnberg,<br />

auch Frankfurt denkt wohl über ihn<br />

nach. Kirchhoff, der aus Mainz kam<br />

und einen Vertrag bis 2016 hat, soll<br />

„die einzige Aktion“ des FC Bayern<br />

<strong>im</strong> Winter bleiben, wie Karl-Heinz<br />

Rummenigge sagt. Sammer bestätigt:<br />

„Sonst machen wir nichts.“<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/MIS


kicker, 23. Dezember 2013 43<br />

KLUB-WM 2013<br />

HALBFINALE (Nachtrag)<br />

Raja Casablanca – Atletico Mineiro ........n. V. 2:1<br />

SPIEL UM DEN 5. PLATZ (Nachtrag)<br />

Al Ahly Kairo – CF Monterrey .........................1:5<br />

SPIEL UM DEN 3. PLATZ<br />

Guangzhou Evergrande – Atletico Mineiro .....2:3<br />

ENDSPIEL<br />

Bayern München – Raja Casablanca ...........2:0<br />

Erst das Tor, dann der<br />

Jubel: Bayerns Dante<br />

mit der Trophäe<br />

Ballsaal des feudalen Mannschaftshotels<br />

Four Seasons in Marrakesch.<br />

Ein Teil der Profis feierte dosiert<br />

und verschwand sofort nach dem<br />

offiziellen Akt, in dem Rummenigge<br />

zuallererst der Mannschaft dankte<br />

für „ein großartiges, spektakuläres<br />

Jahr“. Er bezeichnte es als „ein Geschenk<br />

Gottes, dass wir alle dabei<br />

sein durften“. Familie Guardiola,<br />

Lahm, Müller feierten dagegen<br />

noch lange und ausgelassen.<br />

Auch Uli Hoeneß stellte die<br />

Glanzleistung der Lahm, Neuer und<br />

Kollegen heraus und fasste zusammen:<br />

„Ich bin stolz, der Präsident<br />

dieses Vereins zu sein. Wir sind <strong>im</strong><br />

Moment der beste Verein der Welt.“<br />

Die phänomenale Erfolgsserie 2013<br />

fand ihr logisches, weil erneut siegreiches<br />

Finale. „Klub-Weltmeister<br />

klingt super“, sagte Matthias<br />

Sammer. „Ich bin froh, dass wir<br />

diesen Titel haben.“ Und die<br />

Frage, ob der FC Bayern nun<br />

die global beste Mannschaft<br />

darstelle, beantwortete der<br />

Sportvorstand zurückhaltend so:<br />

„Auf jeden Fall gibt es der Titel her.“<br />

Die Spieler gingen genauso sparsam<br />

mit diesen weltweiten Würden<br />

um. Auch wenn auf den Sieger-<br />

T-Shirts vorne groß „World Champions“<br />

prangte, wollte sich etwa<br />

Lahm „eigentlich gar nicht“ weltmeisterlich<br />

fühlen, schließlich warteten<br />

„bei einer WM ganz andere<br />

Kaliber als hier“. Lahm sprach aber<br />

von einem „fantastischen Jahr“, dessen<br />

Beurteilung jeden Superlativ<br />

verlangt, und schlussfolgerte ohne<br />

Protz: „Wenn man die Champions<br />

League und die Klub-WM gewinnt,<br />

ist man die Nummer eins der Welt.“<br />

So dürfe man sich zumindest<br />

„kurz fühlen“, meinte Toni Kroos arg<br />

bescheiden, denn „in Europa gibt es<br />

viele Topmanschaften, man muss<br />

sich <strong>im</strong>mer neu beweisen“. Dazu<br />

bleibt 2014 noch Zeit. „Wir werden<br />

alles daran setzen, <strong>im</strong> nächsten Jahr<br />

wieder hier zu sein“, kündigte Lahm<br />

an. „Aber wir wissen, wie schwer<br />

es in der Champions League ist.“<br />

Sammer gab derweil klar das Ziel<br />

vor: „Die Weltspitze muss Normalität<br />

werden.“<br />

Und während diese aktuelle<br />

Generation das internationale<br />

Prestige des Rekordmeisters<br />

mehrte, verbesserte sich<br />

die Lage in der he<strong>im</strong>ischen<br />

Liga ohne ihr Zutun. „Wir<br />

konnten es aus der Ferne locker<br />

mit ansehen“, sagte Lahm und<br />

fand es „natürlich gut für uns“,<br />

dass die Hauptkonkurrenten um<br />

die Meisterschaft, Leverkusen<br />

und Dortmund, verloren hatten.<br />

Kroos fasste zusammen: „Wir haben<br />

heute einen großen Schritt<br />

zur Meisterschaft gemacht, ohne<br />

dass wir gespielt haben.“ Für Sammer<br />

war es, logisch, „ein perfekter<br />

Tag, ein super Tag“.<br />

So feierten die Rekord-Bayern<br />

ihren fünften Titel 2013 und freuen<br />

sich schon auf den ersten 2014, den<br />

sie kaum noch verspielen können.<br />

Am Sonntag flogen sie zurück nach<br />

München, Pep Guardiola sowie<br />

neun Spieler, darunter seine Landsleute<br />

Thiago und Martinez, auch die<br />

Südamerikaner Dante, Rafinha und<br />

Pizarro jetteten direkt nach Hause<br />

oder in den Urlaub.<br />

Heynckes: Freude über „eine noble Geste“<br />

„Guardiola zeigt Größe“<br />

1In seiner Bankettrede dankte<br />

Karl-Heinz Rummenigge Jupp<br />

Heynckes und Pep Guardiola, den<br />

Trainern des Jahres 2013, die „großartig<br />

gearbeitet“ hätten, „fantastische<br />

Menschen“ seien und „wunderbar“<br />

zum FC Bayern passten.<br />

Guardiola wiederholte vor dem<br />

Endspiel, dass für ihn der Gewinn<br />

der Klub-WM zum dritten Mal nach<br />

2009 und 2011 weniger Bedeutung<br />

habe; viel wichtiger sei die Trophäe<br />

für seine Spieler, den Verein und<br />

Heynckes. Eigentlich müsste sein<br />

Vorgänger hier sein, sagte der Spanier,<br />

„er machte einen guten Job,<br />

deshalb sind wir hier, danke an<br />

Jupp!“ Und deshalb wolle er diesen<br />

Titel für den Kollegen gewinnen.<br />

„Das ist eine noble Geste und<br />

spricht für seinen Charakter“, sagt<br />

Heynckes dazu, „Pep Guardiola<br />

zeigt da Größe.“ Der Triple-Trainer<br />

betont aber, dass seit dem 1. Juli<br />

be<strong>im</strong> FC Bayern „eine neue Zeitrechnung<br />

begonnen“ habe und alle<br />

seitherigen Ergebnisse „das Werk<br />

Guardiolas“ seien. Mit dem Weltpokal<br />

wollte Heynckes nicht mehr<br />

direkt in Verbindung gebracht werden.<br />

„Pep hat die weltbeste Mannschaft<br />

übernommen und führt das<br />

Erbe weiter“, sagt Heynckes, „die<br />

Mannschaft ist noch jung und steht<br />

vor einer neuen Ära.“ Eine Einladung<br />

zum Finale der Klub-Weltmeisterschaft<br />

hatte Heynckes nicht,<br />

er schaute sich das Spiel <strong>im</strong> TV an.<br />

KOMMENTAR<br />

von kicker-Chefreporter Karlheinz Wild<br />

Klub-Weltmeister oder Trainingsweltmeister?<br />

Die Bayern waren<br />

nicht nur auf<br />

dem Fußballfeld<br />

charmante Gäste,<br />

die es <strong>im</strong> Finale gegen<br />

die hilflose Vertretung<br />

aus Casablanca bei einem<br />

schonenden 2:0 beließen. Auch<br />

hinterher ordneten sie den sportlichen<br />

Wert dieses fünften Titels<br />

2013 angemessen ein, auch wenn<br />

einen Rafinha auf dem Platz kurz<br />

Anwandlungen überkamen, als<br />

hätte er soeben tatsächlich etwas<br />

Bedeutendes gewonnen. Die vier<br />

zuvor abgeräumten Pokale waren<br />

weitaus schwerer zu holen, die<br />

Klub-WM ist mit dieser wuchtigen<br />

Titulierung nur eine aufgeblähte<br />

Mogelpackung. Mit der internationalen<br />

Spitze hat sie – den FC Bayern<br />

ausgenommen – nichts zu tun,<br />

vielmehr sollte der Weltverband<br />

bei der dringend nötigen Reform<br />

des Turniermodus den geläufigen<br />

Schlachtruf beherzigen: Nie mehr<br />

2. Liga! Nie mehr! Nie mehr!<br />

Die Bayern werden be<strong>im</strong> täglichen<br />

Üben weitaus mehr gefordert<br />

als von den bemitleidenswerten<br />

Sparringspartnern aus China und<br />

Marokko. Aber sie wurden nicht<br />

als Trainings-, sondern als Klub-<br />

Weltmeister ausgezeichnet.


44 LESERUMFRAGE<br />

Die große<br />

“-Umfrage<br />

Jetzt sind Sie<br />

Sie haben drei Möglichkeiten,<br />

uns Ihre Meinung zu sagen:<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

Beantworten Sie die Fragen<br />

<strong>im</strong> Internet unter:<br />

www.kicker.de<br />

Schicken Sie den<br />

Fragebogen an:<br />

kicker-sportmagazin<br />

Leserumfrage<br />

Postfach 900230<br />

90493 Nürnberg<br />

Schneiden Sie den<br />

Fragebogen aus<br />

(Markierung beachten)<br />

und faxen diesen an:<br />

Fax +49 9112162698<br />

Fax +49 9112162252<br />

Einsende- und Teilnahmeschluss<br />

Sonntag, 12. Januar 2014<br />

Beantworten Sie die Fragen<br />

durch Ankreuzen.<br />

Bei den Noten bewerten Sie zwischen<br />

1 (sehr gut) und 6 (ungenügend).<br />

Nennen Sie uns bitte auch<br />

Ihren Lieblingsverein.<br />

Name (Alter)<br />

Straße<br />

PLZ/Wohnort<br />

BUNDESLIGA<br />

Jubel, Trubel: Der FC Bayern <strong>im</strong><br />

zweiten Halbjahr 2013<br />

Ist dem FC Bayern der<br />

Meistertitel noch zu nehmen?<br />

Ja<br />

Nein<br />

Wer war der beste Torhüter<br />

der Hinrunde?<br />

Name<br />

Wer war der beste Feldspieler<br />

der Hinrunde?<br />

Name<br />

Wer wird Torschützenkönig?<br />

Robert Lewandowski (BVB) . . . . . . . . .<br />

Adrian Ramos (Hertha) . . . . . . . . . . . .<br />

Mario Mandzukic (Bayern) . . . . . . . . . .<br />

Pierre-Emerick Aubameyang (BVB) . . .<br />

Vedad Ibisevic (Stuttgart) . . . . . . . . . .<br />

Stefan Kießling (Leverkusen) . . . . . . . .<br />

Pierre-Michel Lasogga (HSV) . . . . . . . .<br />

Raffael (Mönchengladbach) . . . . . . . .<br />

Ein anderer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Welche zwei Klubs steigen direkt ab?<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Camera 4<br />

Bewerten SIe das Management<br />

der Bundesligaklubs.<br />

Bayern München<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Bayer Leverkusen<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Borussia Mönchengladbach<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Borussia Dortmund<br />

1 2 3 4 5 6<br />

VfL Wolfsburg<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Hertha BSC<br />

1 2 3 4 5 6<br />

FC Schalke 04<br />

1 2 3 4 5 6<br />

FC Augsburg<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1. FSV Mainz 05<br />

1 2 3 4 5 6<br />

VfB Stuttgart<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Werder Bremen<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1899 Hoffenhe<strong>im</strong><br />

1 2 3 4 5 6<br />

Hannover 96<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Benoten Sie die Arbeit<br />

der Bundesligatrainer.<br />

Pep Guardiola<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Sami Hyypiä<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Lucien Favre<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Jürgen Klopp<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Dieter Hecking<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Jos Luhukay<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Jens Keller<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Markus Weinzierl<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Thomas Tuchel<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Thomas Schneider<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Robin Dutt<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Markus Gisdol<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Mirko Slomka<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Lieblingsverein<br />

Ja, ich will <strong>im</strong>mer auf dem Laufenden bleiben!<br />

Bitte informieren Sie mich auch weiterhin über<br />

Medien-Angebote des Olympia-Verlags per Post,<br />

Telefon oder E-Mail. Dieses Einverständnis<br />

kann ich jederzeit widerrufen.<br />

Eintracht Braunschweig . . . . . . . . . . . .<br />

1. FC Nürnberg . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

SC Freiburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Eintracht Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

ein anderer Klub . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Welche zwei Klubs steigen direkt auf?<br />

1. FC Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

SpVgg Greuther Fürth . . . . . . . . . . . . .<br />

1. FC Kaiserslautern . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Karlsruher SC . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Union Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

FC St. Pauli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

ein anderer Klub . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Hamburger SV<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Eintracht Frankfurt<br />

1 2 3 4 5 6<br />

SC Freiburg<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1. FC Nürnberg<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Eintracht Braunschweig<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Bert van Marwijk<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Armin Veh<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Christian Streich<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Gertjan Verbeek<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Torsten Lieberknecht<br />

1 2 3 4 5 6


kicker, 23. Dezember 2013 45<br />

gefragt !<br />

Werden die Bayern einen Durchmarsch in der Liga schaffen und erneut die Könige von<br />

Europa? Holt Joach<strong>im</strong> Löw seinen ersten Titel mit der deutschen Nationalmannschaft?<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung zu den brennenden Themen des Fußballs. Machen Sie<br />

mit bei unserer traditionellen Umfrage und gewinnen Sie einen der attraktiven Preise.<br />

NATIONALELF/WM 2014<br />

EUROPAPOKAL/INTERNAT.<br />

SCHIEDSRICHTER/REGELN<br />

ALLGEMEIN<br />

Wer wird Weltmeister 2014?<br />

Argentinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Brasilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

England . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Niederlande . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Spanien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Ein anderes Land . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Wie schneidet Deutschland<br />

bei der WM in Brasilien ab?<br />

Aus in der Vorrunde . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Achtelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Viertelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Halbfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Weltmeister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Benoten Sie die Klasse<br />

der Nationalmannschaft<br />

<strong>im</strong> internationalen Vergleich.<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Benoten Sie die Arbeit<br />

von Bundestrainer Joach<strong>im</strong> Löw.<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Erstmals stehen vier deutsche Teams <strong>im</strong><br />

Achtelfinale der Champions League. Ist<br />

die Bundesliga die beste Liga der Welt?<br />

Ja . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Die englische Liga ist besser . . . . . . . .<br />

Die spanische Liga ist besser . . . . . . .<br />

Beide sind besser . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Wie weit kommt der FC Bayern<br />

in der Champions League?<br />

Aus <strong>im</strong> Achtelfi nale . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Viertelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Halbfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Wie weit kommt Dortmund<br />

in der Champions League?<br />

Aus <strong>im</strong> Achtelfi nale . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Viertelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Halbfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Wie weit kommt Leverkusen<br />

in der Champions League?<br />

Aus <strong>im</strong> Achtelfi nale . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Viertelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Halbfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Wie weit kommt Schalke<br />

in der Champions League?<br />

Aus <strong>im</strong> Achtelfi nale . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Viertelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Halbfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Wie bewerten Sie die Leistungen<br />

der Schiedsrichter <strong>im</strong> Vergleich<br />

zur Vorsaison?<br />

Besser Schlechter Gleichgeblieben<br />

Wann soll in der Bundesliga<br />

die Torlinientechnik eingeführt werden?<br />

Saison 2014/15. . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Saison 2015/16. . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Gar nicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Soll auch der Videobeweis<br />

eingeführt werden?<br />

Ja Nein Egal<br />

Wie beurteilen Sie die aktuelle<br />

Regelauslegung be<strong>im</strong> Handspiel?<br />

Sinnvoll Akzeptabel Unsinnig<br />

FRAUEN<br />

Wer wird Meister<br />

in der Frauen-Bundesliga?<br />

1. FFC Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

VfL Wolfsburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Turbine Potsdam . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

FC Bayern München . . . . . . . . . . . . . .<br />

Gewinnt ein deutsches Team<br />

die Champions League der Frauen?<br />

VfL Wolfsburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Turbine Potsdam . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Keiner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

FANS<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Marca<br />

Topleistungen, aber nicht von<br />

allen geliebt: Cristiano Ronaldo<br />

Wer ist der beste Spieler der Welt?<br />

Cristiano Ronaldo . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Zlatan Ibrah<strong>im</strong>ovic . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Philipp Lahm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Robert Lewandowski . . . . . . . . . . . . . .<br />

Lionel Messi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Mesut Özil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Franck Ribery . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Arjen Robben . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Bastian Schweinsteiger . . . . . . . . . . . .<br />

Ein anderer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Benoten Sie die Berichterstattung<br />

des kicker.<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Das können Sie gewinnen:<br />

Unter allen Teilnehmern der kicker-<br />

Leserumfrage verlosen wir:<br />

1. Preis:<br />

Zwei Tickets für das DFB-Pokalfi nale<br />

am 17. Mai 2014 in Berlin<br />

2. Preis:<br />

Zwei Tickets für das Länderspiel<br />

Deutschland gegen Chile<br />

am 5. März 2014 in Stuttgart<br />

3. Preis:<br />

Ein kicker-Trolley<br />

4. – 10. Preis:<br />

Je eine kicker-Edition „Mythos Pokal“<br />

Souveräne Qualifikation, große<br />

Ziele bei der WM: Joach<strong>im</strong> Löw<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Avanti<br />

Wie weit kommt Eintracht Frankfurt<br />

in der Europa League?<br />

Aus in der Zwischenrunde . . . . . . . . . .<br />

Achtelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Viertelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Halbfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Vor einem Jahr verabschiedete die DFL<br />

ein Sicherheitspaket. Wie hat sich die<br />

Situation seitdem verändert?<br />

Besser Schlechter Gleichgeblieben<br />

Sehen Sie ein Gewaltproblem in den<br />

Stadien?<br />

Ja Teilweise Nein<br />

Die Namen der Gewinner werden veröffentlicht.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Den ersten Teil der Auswertung<br />

lesen Sie am Donnerstag, 16. 1. 14


46 FRAUEN kicker, 23. Dezember 2013<br />

Für LENA GOESSLING (27)<br />

war 2013 „perfekt“.<br />

Nun muss sie nur noch<br />

entscheiden, ob sie in<br />

Deutschland bleibt.<br />

Lena Goeßling muss sich entscheiden.<br />

Erst einmal, ob sie<br />

doch noch einmal in Urlaub<br />

fährt vor dem Trainingsauftakt<br />

bei ihrem VfL Wolfsburg<br />

am 7. Januar. Vor allem aber,<br />

ob sie auch über diese Saison<br />

hinaus be<strong>im</strong> Triple-Sieger der vergangenen<br />

Saison bleibt. Der Vertrag<br />

der 27-jährigen Europameisterin<br />

läuft nämlich aus. „Ich werde mich<br />

noch dieses Jahr entscheiden“, sagt<br />

Goeßling. Eines <strong>im</strong>merhin weiß sie<br />

bereits: „Innerhalb Deutschlands<br />

werde ich nicht wechseln“, sagt sie<br />

best<strong>im</strong>mt, „vom Umfeld und von<br />

den Bedingungen her gibt es hier<br />

nichts Besseres als Wolfsburg.“<br />

Doch auch Klubs aus dem Ausland<br />

zeigen höchstes Interesse an<br />

der Mittelfeldspielerin, die sich<br />

spätestens bei der EM in diesem<br />

Sommer in die Weltklasse gespielt<br />

hat: Olympique Lyon, die Übermannschaft<br />

der vergangenen Jahre<br />

in Europa, Paris SG, der andere<br />

finanzstarke französische Klub,<br />

dazu Spitzenteams aus Schweden<br />

und der englischen Profiliga.<br />

Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann<br />

hat ihr geraten, sich vor<br />

der WM 2015 nicht mehr in ein<br />

neues Umfeld zu begeben, doch<br />

Das beste Jahr<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Eibner<br />

diese Sichtweise teilt Goeßling<br />

nicht: „Ich denke, ich habe nach<br />

dieser EM so ein Standing bei der<br />

Bundestrainerin, dass es nicht darauf<br />

ankommt, ob ich in der Bundesliga<br />

spiele oder <strong>im</strong> Ausland.“<br />

Diese EM. Und überhaupt dieses<br />

Jahr. „Ein perfektes Jahr“, freut sich<br />

die gebürtige Bielefelderin, „sowohl<br />

von meiner Leistung her als<br />

auch den Erfolgen.“ Relativ spät erst<br />

ging ihr Stern auf. Zwar debütierte<br />

sie mit 21 <strong>im</strong> Nationalteam, doch<br />

noch bei der He<strong>im</strong>-WM 2011 war<br />

sie eine Ergänzungsspielerin. Erst<br />

mit dem Wechsel nach Wolfsburg<br />

vor zwei Jahren gelang der Durchbruch,<br />

be<strong>im</strong> VfL und <strong>im</strong> Team von<br />

Silvia Neid ist sie inzwischen der<br />

Dreh- und Angelpunkt und absolute<br />

Leistungsträgerin. „Wolfsburg hat<br />

mich enorm vorangebracht“, sagt<br />

Goeßling, die vorher in Gütersloh<br />

und Bad Neuenahr kickte, „dort<br />

habe mich weiterentwickelt und<br />

bin gereift, auch als Persönlichkeit.“<br />

Dass sie, die alles gewonnen hat<br />

und äußerst beständig auf hohem<br />

Niveau spielte, bei den Wahlen zur<br />

Fußballerin des Jahres nicht ganz<br />

vorne landete, n<strong>im</strong>mt sie gelassen.<br />

„In Europa unter den besten drei<br />

und unter den besten zehn in der<br />

Welt zu stehen, ist schon Auszeichnung<br />

genug.“ PETER NICKEL<br />

FRAUENFUSSBALL<br />

Bundesliga, Nachholspiel:<br />

Turb. Potsdam – SGS Essen 4:0 (1:0)<br />

Tore: 1:0 Hegerberg (29.), 2:0 Bremer<br />

(65.), 3:0 Nagasato (75.), 4:0 Anonma<br />

(86.) – Zuschauer: 1450<br />

TABELLE<br />

1. 1. FFC Frankfurt 10 44:8 26<br />

2. Turbine Potsdam 10 28:11 23<br />

3. VfL Wolfsburg (M,P) 9 29:6 21<br />

4. Bayern München 10 21:13 18<br />

5. USV Jena 10 13:15 14<br />

6. SGS Essen 10 22:16 12<br />

7. Bayer Leverkusen 10 21:18 12<br />

8. SC Freiburg 10 15:19 10<br />

9. FCR Duisburg 10 11:21 10<br />

10. BV Cloppenburg (N) 9 14:22 9<br />

11. 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> (N) 10 17:34 8<br />

12. VfL Sindelfi ngen 10 2:54 1<br />

Nachholspiel; Sa., 15. Februar 2014:<br />

VfL Wolfsburg – BV Cloppenburg (13 Uhr)<br />

11. Spieltag; So., 23. Februar 2014:<br />

Cloppenburg – SC Freiburg (11 Uhr)<br />

1. FFC Frankfurt – Wolfsburg (14 Uhr)<br />

VfL Sindelfi ngen – FCR Duisburg (14 Uhr)<br />

FF USV Jena – 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> (14 Uhr)<br />

Bayern München – Turb. Potsdam (14 Uhr)<br />

SGS Essen – Bayer Leverkusen (14 Uhr)<br />

Duisburg: Aus FCR wird MSV<br />

Der FCR Duisburg wird wohl als<br />

MSV Duisburg weiterspielen, die<br />

Gremien des MSV haben einst<strong>im</strong>mig<br />

für den Übertritt votiert. Vorher<br />

aber muss der DFB noch die<br />

wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />

bescheinigen. Eine Entscheidung<br />

soll noch in diesem Jahr fallen.<br />

NACHRICHTEN<br />

HSV macht Minus<br />

Der Hamburger SV hat das Geschäftsjahr<br />

2012/2013 mit einem<br />

Minus von 9,8 Millionen Euro<br />

abgeschlossen. Dies geht aus der<br />

am Freitag veröffentlichten Bilanz<br />

hervor, die am 19. Januar 2014 der<br />

Mitgliederversammlung präsentiert<br />

wird. Das Vereinsvermögen<br />

sank in diesem Jahr von 15,6 auf<br />

5,7 Millionen Euro.<br />

Test gegen Kamerun<br />

Die Nationalmannschaft bestreitet<br />

am 1. Juni ihren vorletzten<br />

WM-Test in Mönchengladbach<br />

gegen das von Volker Finke trainierte<br />

Kamerun. Offen ist noch<br />

der letzte Testspielgegner am<br />

6. Juni in Mainz.<br />

BVB hilft MSV Duisburg<br />

In der Vorbereitung zur Rückrunde<br />

wird Borussia Dortmund<br />

ein Testspiel be<strong>im</strong> wirtschaftlich<br />

angeschlagenen<br />

MSV Duisburg bestreiten.<br />

Die Partie findet am 21. Januar<br />

(19.30 Uhr) in Duisburg statt.<br />

Bundesligastiftung hilft<br />

Zur Weihnachtszeit unterstützt<br />

die Bundesligastiftung traditionell<br />

Projekte und Organisationen, die<br />

sich speziell für Kinder einsetzen.<br />

In diesem Jahr wurde die auch vom<br />

VfL Bochum begleitete Gemeinschaftsgrundschule<br />

Hofstede mit<br />

ihrem Projekt „Wahrnehmungslandschaft“<br />

sowie „Lichtblick Hasenbergl“<br />

in Kooperation mit dem<br />

FC Bayern München ausgewählt.<br />

U 18 verpasst den Turniersieg<br />

Die deutsche U 18 hat in der Türkei<br />

den nötigen Erfolg gegen Serbien<br />

und damit den Turniersieg verpasst.<br />

Die Mannschaft von Trainer<br />

Christian Ziege kam am Donnerstag<br />

nicht über ein 1:1 hinaus und<br />

schloss hinter den in der Tordifferenz<br />

um zwei Treffer besseren Serben<br />

als Zweiter ab. Das Tor erzielte<br />

der Mainzer Aaron Seydel (17.).<br />

FUSSBALL<br />

TVMehr Sportprogramm fi nden Sie unter www.tvdirekt.de<br />

MONTAG, 23. Dezember<br />

20.15 Uhr Sport 1/Sky: FC Ingolstadt – 1. FC Kaiserslautern (2. Liga)<br />

21.00 Uhr Sky: FC Arsenal – FC Chelsea (England, Premier League)<br />

präsentiert von<br />

DONNERSTAG, 26. Dezember<br />

16.00 Uhr Sky: West Ham United – FC Arsenal (England, Premier League)<br />

18.15 Uhr Sportdigital: FC Blackpool – Leeds United (England, 2. Liga)<br />

18.30 Uhr Sky: Manchester City – FC Liverpool (England, Premier League)<br />

20.30 Uhr Sportdigital: Nottingham Forest – Queens Park Rangers (England, 2. Liga)<br />

SAMSTAG, 28. Dezember<br />

13.00 Uhr Sport 1: Oldie-Turnier aus Dortmund (Hallenfußball)<br />

13.45 Uhr Sky: West Ham United – West Bromwich Albion (England, Premier League)<br />

16.00 Uhr Sky: Norwich City – Manchester United (England, Premier League)<br />

18.30 Uhr Sky: Cardiff City – AFC Sunderland (England, Premier League)<br />

SONNTAG, 29. Dezember<br />

14.30 Uhr Sky: Newcastle United – FC Arsenal (England, Premier League)<br />

16.00 Uhr Sportdigital: FC Watford – Queens Park Rangers (England, 2. Liga)<br />

17.00 Uhr Sky: FC Chelsea – FC Liverpool (England, Premier League)<br />

MITTWOCH, 1. Januar<br />

13.45 Uhr Sky: Swansea City – Manchester City (England, Premier League)<br />

16.00 Uhr Sky: FC Arsenal – Cardiff City (England, Premier League)<br />

18.30 Uhr Sky: Manchester United – Tottenham Hotspur (England, Premier League)


kicker, 23. Dezember 2013 MEINUNGEN 47<br />

kicker-Kolumnisten-Kreis<br />

MARC<br />

WILMOTS<br />

Nationaltrainer<br />

Belgien<br />

Schalke hat weiter<br />

das Zeug für Platz 4<br />

Das 0:0 in Nürnberg war natürlich kein idealer<br />

Jahresabschluss für Schalke. Aber ich denke,<br />

es gibt gute Gründe. Die Liste der Verletzten ist<br />

sehr lang, das steckt keine Mannschaft ohne<br />

Probleme weg. Automatismen lassen sich nun<br />

einmal nicht von einem Tag auf den anderen<br />

erarbeiten. Doch <strong>im</strong> Kampf um Platz vier geht<br />

es weiterhin sehr eng zu. Ich bin überzeugt:<br />

Wenn Huntelaar, Draxler und Höwedes in der<br />

Rückrunde wieder konstant auf dem Platz stehen<br />

und man endlich etwas weniger Pech<br />

mit Verletzungen hat, besitzt der Kader die<br />

Qualität, um wieder unter die ersten vier zu<br />

kommen. Nüchtern betrachtet läuft Schalke<br />

eben <strong>im</strong>mer noch dem schlechten Start mit<br />

nur einem Punkt aus drei Spielen hinterher.<br />

Danach folgten 27 Zähler aus 14 Partien, dieser<br />

Schnitt ist okay. Außerdem darf man bei der<br />

Bilanz der Hinrunde nicht außer Acht lassen:<br />

Schalke hat das Achtelfinale der Champions<br />

League erreicht, das ist allemal ein Erfolg.<br />

Dass alle vier Bundesligisten in Europas Top-16<br />

eingezogen sind, hat mich übrigens nicht überrascht.<br />

Zusammen mit der Premier League<br />

hat Deutschland die stärkste Liga des Kontinents.<br />

Und in dieser Liga hat der FC Bayern<br />

noch einmal eine Ausnahmestellung. Deshalb<br />

traue ich den Münchnern absolut zu, als erste<br />

Mannschaft überhaupt auch ihren Champions-League-Titel<br />

zu verteidigen. Bayern ist für<br />

mich auch hier der große Favorit.<br />

Was dem deutschen Fußball fehlt, ist also allein ein<br />

großer Titel für die Nationalmannschaft. Die<br />

Zeit seit dem EM-Gewinn 1996 ist schon recht<br />

lang für eine echte Fußballnation. Wir werden<br />

sehen, was die Weltmeisterschaft in Brasilien<br />

uns allen bringt. Natürlich sind Spanien,<br />

Brasilien, Argentinien und auch Deutschland<br />

ernsthafte Kandidaten für den Titel. Doch Prognosen<br />

machen letztlich wenig Sinn – dafür<br />

entscheiden am Ende zu oft Details, die man<br />

kaum beeinflussen kann. Ein Pfostenschuss,<br />

eine Schiedsrichter-Entscheidung oder eine<br />

vergebene Großchance können ein K.-o.-Spiel<br />

jederzeit auf den Kopf stellen. Wir Belgier werden<br />

von manchen gerne als Gehe<strong>im</strong>favorit<br />

bezeichnet, in dieser Rolle sehe ich aber eher<br />

Portugal oder Holland. Unser größtes Ziel ist<br />

es, aus der Gruppenphase herauszukommen.<br />

Der kicker-Kolumnistenkreis: Sergej Barbarez,<br />

Giuseppe Bergomi, Thomas Berthold, Fredi Bobic,<br />

Marco Bode, Didier Deschamps, Thomas Helmer, Bernd<br />

Heynemann, Jürgen Kohler, Morten Olsen, Uli Stein,<br />

Joach<strong>im</strong> Streich, Olaf Thon, Rudi Völler, Marc Wilmots<br />

kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh dreht den<br />

SCHEINWERFER<br />

Die doppelte Freude der Bayern<br />

Der FC Bayern hat nun auch den offiziell bedeutendsten<br />

Titel des Jahres 2013 gewonnen:<br />

Die Klub-Weltmeisterschaft der FIFA. Herzlichen<br />

Glückwunsch! Und ein Kompl<strong>im</strong>ent an alle, ob<br />

Funktionäre, Trainer- wie Betreuerteam, oder<br />

Spieler! Mit dieser fünften Trophäe innerhalb<br />

zwölf Monaten haben die Münchner frühere<br />

Erfolge <strong>im</strong> Landesmeisterpokal und Weltpokal<br />

nochmals ausgeweitet. So schön dieser Triumph<br />

jedoch sein mag, wirklich sportlich-fachlich großen<br />

Wert darf man ihm, <strong>im</strong> Gegensatz zur Champions<br />

League, kaum zuschreiben: Zwei Spiele<br />

fast <strong>im</strong> Spaziergang, noch dazu gegen international<br />

völlig unbedeutende Gegner, reichten, um<br />

ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Allein<br />

schon die Namen der gerade mal vier Viertelfinalisten<br />

verweisen auf ihr mattes Standing,<br />

die Halbfinal-Niederlage des theoretisch einzig<br />

ernsthaften Bayern-Gegners Mineiro zeigt die geringe<br />

Motivation gegen unbekannte Marokkaner.<br />

Als neutraler Beobachter konstatiert man, dass<br />

dieses Turnier wohl ausschließlich aus sportpolitischen,<br />

vielleicht auch finanziellen Gründen<br />

installiert wurde. Schön für die Afrikaner und<br />

Mittelamerikaner, schön für die Asiaten, erst<br />

recht schön für die Ozeanier, dass sie sich über<br />

ihren Wirkungskreis hinaus präsentieren dürfen.<br />

Aber die FIFA sollte sich überlegen, dieser Veranstaltung<br />

mehr sportliche Würze zu verleihen. Wie<br />

dies geschehen kann, zumindest in absehbarer<br />

Zeit, bleibt unabsehbar. Denn die Hochkaräter<br />

spielen nun mal in Europa, wo die UEFA die<br />

territoriale Hoheit besitzt, vereinzelt noch in<br />

Südamerika mit den nie versiegenden Quellen<br />

an wunderbaren Talenten. Wenn eine der traditionell<br />

starken Fußball-Nationen keinen Vertreter<br />

für die Klub-WM qualifiziert hat, verliert sich<br />

dort das Interesse. Denn wirkliche Werbung<br />

für schönen Fußball sieht anders aus. Man darf<br />

gespannt sein, wie lange noch sich die Sponsoren<br />

für dieses Turnier ohne Murren engagieren.<br />

Den Bayern muss in der afrikanischen Ferne das<br />

Herz gelacht haben auch ob der Ergebnisse in<br />

der Liga: Die einzigen halbwegs ernsthaften Verfolger<br />

Leverkusen und Dortmund, zwei glasklare<br />

Favoriten in ihren Spielen, verlieren sensationell,<br />

der erneute Meistertitel scheint jetzt schon beschlossene<br />

Sache. Wer (außer aufgabengemäß<br />

Matthias Sammer) mag da noch widersprechen?<br />

Dass die Dortmunder erneut patzen und allein in<br />

He<strong>im</strong>spielen neun Punkte auf die Bayern verlieren,<br />

ist nicht nur dem Verletzungspech geschuldet.<br />

Die Konzentration ist raus, die Begeisterung<br />

auch, der herrliche Kombinationsfluss früherer<br />

Tage scheint irgendwo verschüttet zu sein. Jürgen<br />

Klopp ist gefordert, nach der Winterpause<br />

neue Marksteine zu setzen.


48 ENGLAND<br />

AUS ENGLAND BERICHTET<br />

KEIR RADNEDGE<br />

INTERNATIONAL<br />

Der Mann ist ein Mysterium.<br />

Ganz England rätselt über<br />

Luis Alberto Suarez Diaz.<br />

Aus dem durchgeknallten Problemprofi<br />

wurde in nur wenigen<br />

Monaten ein Stürmer für die Geschichtsbücher:<br />

19 Tore bis zum<br />

17. Spieltag – das gab es in der<br />

Premier League noch nie. Und<br />

Suarez war ja sogar nur in zwölf<br />

Partien dabei! Denn zu Beginn<br />

der Saison saß er noch<br />

gesperrt draußen, weil er <strong>im</strong><br />

April Chelseas Ivanovic in<br />

den Arm gebissen hatte.<br />

Seit Suarez wieder mitspielen<br />

darf, gewann Liverpool<br />

elf der zwölf Spiele<br />

(plus ein 3:3 gegen Everton).<br />

Kaum fassbare zehn Tore, zumeist<br />

sehr sehenswerte, schoss<br />

er allein in den letzten vier Spielen,<br />

am Samstag lieferte Suarez<br />

einen Doppelpack zu Liverpools<br />

3:1-Sieg über Cardiff City und<br />

hievte sein Team auf Platz 1 der<br />

Tabelle. Der Titel ist noch sehr<br />

weit weg, aber erstmals seit 2009<br />

könnten die „Reds“ es wieder in<br />

die Champions League schaffen.<br />

Woher dieser Wandel? Vielleicht<br />

liegt es an der Arbeit mit<br />

dem Sportpsychologen Steve<br />

Peters. Vielleicht auch daran,<br />

dass Suarez den verletzten Steven<br />

Gerrard als Kapitän vertreten<br />

darf. Eventuell hat es mit<br />

18<br />

Tore nach 17 Spieltagen<br />

waren bisher die Bestmarke<br />

von Luis Suarez. Gelungen ist<br />

ihm dies 2009/10 für Ajax Amsterdam,<br />

am Ende kam er damals auf<br />

35 Saisonstore für die Niederländer.<br />

Im roten Bereich<br />

Er trifft, wie er will. Dank LUIS SUAREZ (26) darf Liverpool wieder auf die<br />

Champions League hoffen. Seinen neuen Vertrag feiert er mit Bier.<br />

Liverpool-Besitzer John W. Henry<br />

zu tun, der persönlich um den<br />

Stürmer kämpfte, statt ihn <strong>im</strong><br />

Sommer an Arsenal zu verkaufen.<br />

Und Coach Brendan Rodgers<br />

versteht es offenbar, die Mannschaft<br />

so einzustellen, dass sie<br />

Suarez opt<strong>im</strong>al unterstützt.<br />

Liverpool jedenfalls darf sich<br />

bereits auf mehr freuen. Um viereinhalb<br />

Jahre verlängerte Suarez<br />

am Freitag seinen Vertrag, rund<br />

240 000 Euro pro Woche verdient<br />

er ab der nächsten Saison, so viel<br />

wie nie zuvor ein Spieler in Liverpool.<br />

„Ich bin glücklich, dass<br />

meine Zukunft hier gesichert ist“,<br />

sagte er. Die Fans jubelten, und<br />

auch Suarez war wohl zum Feiern<br />

zumute. Schon kurz nach der Unterschrift<br />

gab es Fotos von ihm <strong>im</strong><br />

Supermarkt, er schob einen Einkaufswagen<br />

vollgeladen mit Bier.<br />

Tore geschossen hat der Mann<br />

aus Uruguay schon <strong>im</strong>mer wie<br />

am Fließband. 158 Treffer sind<br />

es in 255 Spielen für Nacional aus<br />

Montevideo, den FC Groningen,<br />

Ajax Amsterdam und den FC Liverpool.<br />

Ansonsten aber scheint<br />

er viel beherrschter geworden<br />

zu sein. In dieser Saison hat der<br />

einstige „Beißer von Anfield“ erst<br />

eine Gelbe Karte gesehen, voriges<br />

Jahr war er kurz vor Weihnachten<br />

schon bei sechs Verwarnungen.<br />

Suarez dreht weiter <strong>im</strong><br />

roten Bereich. Aktuell aber nur<br />

was seine Torausbeute betrifft.<br />

Foto: picture-alliance/Hoch Zwei<br />

Mit dem kicker <strong>im</strong>mer topaktuell informiert:<br />

Tore und Ergebnisse live auf kicker.de<br />

Bei Arsenal gegen Chelsea geht es diesen Montag um Platz 1 – und um ein Duell der Trainer<br />

Podolski soll gleich für Wengers Premiere sorgen<br />

Back to Business: Lukas Podolski<br />

Foto: picture-alliance/Back Page Images<br />

1Arsene Wenger wirkt ziemlich erleichtert,<br />

dass es wenigstens eine gute Nachricht gibt.<br />

Lukas Podolski ist nach fast vier Monaten<br />

Verletzungspause wieder fit und könnte an<br />

diesem Montag gegen Chelsea sein Comeback<br />

für Arsenal geben. Nach Rückschlägen<br />

wie dem 0:2 gegen Neapel in der Champions<br />

League und vor allem dem heftigen 3:6 gegen<br />

ManCity kann Wenger jede Option in der<br />

Offensive gebrauchen. Mittelfeldmann Jack<br />

Wilshere wurde schließlich wegen einer Mittelfingergeste<br />

gegen City nachträglich für zwei<br />

Spiele gesperrt. „Endlich ist Lukas zurück“,<br />

sagte der Coach, „er schießt große Tore in<br />

großen Spielen.“ Und gegen Chelsea geht es<br />

um die Rückeroberung der Tabellenspitze.<br />

Zugleich hofft man bei Arsenal, dass Podolskis<br />

Rückkehr auch Mesut Özil beflügelt,<br />

der bei der Klatsche gegen ManCity sein<br />

schlechtestes Spiel <strong>im</strong> Trikot der „Gunners“<br />

abgeliefert hat. Michael Owen, der inzwischen<br />

<strong>im</strong> Ruhestand befindliche Ex-Nationalstürmer<br />

Englands, wollte von Anfang an<br />

nicht einst<strong>im</strong>men in die Jubelarien, er sieht<br />

den Spielmacher weiter mit einer gehörigen<br />

Portion Skepsis. „Alle sagen mir <strong>im</strong>mer,<br />

Mesut Özil sei Weltklasse. Aber er ist nicht<br />

konstant genug, seine Qualitäten blitzen <strong>im</strong>mer<br />

nur kurz auf.“ Gegen Chelsea hat Özil<br />

Gelegenheit, es seinen Kritikern zeigen.<br />

Schließlich steht <strong>im</strong> Londoner Derby nicht<br />

nur der Kampf um Platz 1 <strong>im</strong> Fokus, sondern<br />

auch ein besonderes Duell zweier großer Trainer.<br />

Wenger und José Mourinho sind sich<br />

seit jeher in Abneigung verbunden. Noch nie<br />

hat der Franzose den Portugiesen besiegen<br />

können. In neun Matches gab es vier Remis<br />

und fünf Niederlagen für Wenger. Podolski<br />

soll ihm nun zum Premierensieg verhelfen.


kicker, 23. Dezember 2013 49<br />

Premier League Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt.<br />

1. (2) FC Liverpool 17 11 3 3 42:19 +23 36<br />

2. (4) Manchester City 17 11 2 4 51:20 +31 35<br />

3. (1) FC Arsenal 16 11 2 3 33:17 +16 35<br />

4. (3) FC Chelsea 16 10 3 3 32:18 +14 33<br />

5. (5) FC Everton 16 8 7 1 27:15 +12 31<br />

6. (6) Newcastle United 17 9 3 5 24:22 +2 30<br />

7. (7) Tottenham Hotspur 17 9 3 5 18:23 - 5 30<br />

8. (8) Manchester United (M) 17 8 4 5 28:20 +8 28<br />

9. (9) FC Southampton 17 6 6 5 22:18 +4 24<br />

10. (13) Stoke City 17 5 6 6 17:21 - 4 21<br />

11. (10) Swansea City 16 5 5 6 22:21 +1 20<br />

12. (12) Hull City Tigers (N) 17 5 5 7 14:20 - 6 20<br />

13. (11) Aston Villa 17 5 4 8 17:23 - 6 19<br />

14. (14) Norwich City 17 5 4 8 15:29 - 14 19<br />

15. (15) Cardiff City (N) 17 4 5 8 13:25 - 12 17<br />

16. (16) West Bromwich Albion 17 3 7 7 18:23 - 5 16<br />

17. (17) West Ham United 17 3 5 9 14:22 - 8 14<br />

18. (18) Crystal Palace (N) 17 4 1 12 11:27 - 16 13<br />

19. (19) FC Fulham 17 4 1 12 17:34 - 17 13<br />

20. (20) AFC Sunderland 17 2 4 11 12:30 - 18 10<br />

17. SPIELTAG<br />

FC Liverpool – Cardiff City 3:1 (3:0)<br />

Stoke City – Aston Villa 2:1 (0:0)<br />

West Bromwich – Hull City 1:1 (0:1)<br />

FC Fulham – Manchester City 2:4 (0:2)<br />

Crystal Palace – Newcastle Utd. 0:3 (0:2)<br />

AFC Sunderland – Norwich City 0:0<br />

Manchester Utd. – West Ham 3:1 (2:0)<br />

FC Southampton – Tottenham 2:3 (1:1)<br />

Swansea City – FC Everton *<br />

Montag, 23. Dezember (21 Uhr):<br />

FC Arsenal – FC Chelsea (1:2, 1:2)<br />

*) Bei Redaktionsschluss nicht beendet<br />

TORJÄGER<br />

19 (2) Suarez (FC Liverpool)<br />

13 (–) Aguero (Manchester City)<br />

9 (–) Sturridge (FC Liverpool)<br />

9 (1) Yaya Touré (Manchester City)<br />

8 (–) Ramsey (FC Arsenal)<br />

8 (–) Lukaku (FC Everton)<br />

8 (–) Rooney (Manchester Utd.)<br />

8 (–) Remy (Newcastle Utd.)<br />

7 (–) Giroud (FC Arsenal)<br />

7 (–) Negredo (Manchester City)<br />

7 (–) van Persie (Manchester Utd.)<br />

6 (–) Hazard (FC Chelsea)<br />

6 (–) Rodriguez (FC Southampton)<br />

5 (–) Oscar (FC Chelsea)<br />

5 (1) Welbeck (Manchester Utd.)<br />

5 (–) Gouffran (Newcastle Utd.)<br />

5 (1) Lambert (FC Southampton)<br />

18. SPIELTAG<br />

Donnerstag, 26. Dezember (16 Uhr)<br />

Hull City – ManUnited (13.45) ( - , - )<br />

West Ham United – FC Arsenal (1:3, 1:5)<br />

Aston Villa – Crystal Palace ( - , - )<br />

Norwich City – FC Fulham (0:0, 0:5)<br />

Cardiff City – FC Southampton ( - , - )<br />

Newcastle Utd. – Stoke City (2:1, 1:2)<br />

FC Everton – AFC Sunderland (2:1, 0:1)<br />

FC Chelsea – Swansea City (2:0, 1:1)<br />

Tottenham Hotsp. – West Brom (1:1, 1:0)<br />

ManCity – FC Liverpool (18.30) (2:2, 2:2)<br />

FC Liverpool – Cardiff City 3:1 (3:0)<br />

Liverpool: Mignolet – G. Johnson, Skrtel, Sakho,<br />

Flanagan (55. Kelly) – Lucas – Henderson, Allen –<br />

Sterling, Coutinho (83. Agger) – Suarez – Trainer:<br />

Rodgers<br />

Cardiff: Marshall – Theophile-Catherine, Caulker,<br />

B. Turner, A. Taylor – Medel (55. Campbell) –<br />

Noone, Mutch, Gunnarsson (80. Cornelius), Whittingham<br />

– Odemwingie (55. Bo-Kyung K<strong>im</strong>) –<br />

Trainer: Mackay<br />

Tore: 1:0 Suarez (25.), 2:0 Sterling (42.), 3:0<br />

Suarez (45.), 3:1 Mutch (58.) – SR: Probert –<br />

Zuschauer: 44 621<br />

Stoke City – Aston Villa 2:1 (0:0)<br />

Stoke: Begovic – Cameron, Shawcross, Wilson,<br />

Pieters – N’Zonzi, Whelan – Walters, Arnautovic<br />

(46. Adam), Assaidi (72. Pennant) – Crouch –<br />

Trainer: Hughes<br />

Villa: Guzan – Lowton, Herd, Baker, Clark –<br />

A. Westwood, Delph – Albrighton (81. Bacuna),<br />

We<strong>im</strong>ann, Tonev (67. Bowery) – Kozak – Trainer:<br />

Lambert<br />

Tore: 1:0 Adam (50.), 1:1 Kozak (66.), 2:1<br />

Crouch (70.) – SR: Pawson – Zuschauer:<br />

26 003<br />

West Bromwich – Hull City 1:1 (0:1)<br />

West Brom: Foster – Bi. Jones, McAuley, J. Olsson,<br />

Ridgewell (79. Gera) – Mulumbu, J. Morrison<br />

– Sinclair (46. Berahino), Sessegnon (69.<br />

Vydra), Brunt – Long – Inter<strong>im</strong>strainer: Downing<br />

Hull: McGregor – Chester, Bruce, C. Davies – El-<br />

Mohammadi, Figueroa – Livermore, Huddlestone,<br />

Meyler – Graham (80. Boyd), Sagbo (89.<br />

Rosenior) – Trainer: Bruce<br />

Tore: 0:1 Livermore (28.), 1:1 Vydra (86.) – SR:<br />

Moss – Zuschauer: 24 753<br />

19. SPIELTAG<br />

Samstag, 28. Dezember (16 Uhr)<br />

West Ham – West Brom (13.45)(3:1, 0:0)<br />

Manchester City – Cr. Palace ( - , - )<br />

Hull City – FC Fulham ( - , - )<br />

Norwich City – Manchester Utd. (1:0, 0:4)<br />

Aston Villa – Swansea City (2:0, 2:2)<br />

Cardiff – Sunderland (18.30) ( - , - )<br />

Sonntag, 29. Dezember (14.30 Uhr)<br />

Newcastle Utd. – FC Arsenal (0:1, 3:7)<br />

FC Everton – FC Southampton (3:1, 0:0)<br />

FC Chelsea – Liverpool (17.00) (1:1, 2:2)<br />

Tottenham – Stoke City (17.00) (0:0, 2:1)<br />

FC Fulham – Manchester City 2:4 (0:2)<br />

Fulham: Stekelenburg – Riether, Senderos (37.<br />

Amorebieta), Hughes, Riise – Parker, Sidwell –<br />

Dejagah (65. Kasami), Karagounis (82. Bent),<br />

Richardson – Taarabt – Trainer: Meulensteen<br />

ManCity: Hart – Clichy, Kompany, Demichelis,<br />

Kolarov – Fernandinho, Yaya Touré – Nasri (75.<br />

Milner), Negredo, Silva (84. Javi Garcia) – Dzeko<br />

(58. Jesus Navas) – Trainer: Pellegrini<br />

Tore: 0:1 Yaya Touré (23.), 0:2 Kompany (43.),<br />

1:2 Richardson (50.), 2:2 Kompany (69., ET),<br />

2:3 Jesus Navas (78.), 2:4 Milner (83.) – SR:<br />

Friend – Zuschauer: 25 509<br />

Cr. Palace – Newcastle Utd. 0:3 (0:2)<br />

Palace: Speroni – Mariappa, Gabbidon, Delaney,<br />

Moxey (46. Parr) – Puncheon, Ward, Jedinak,<br />

Bannan (46. Bolasie) – Chamakh – Jerome (77.<br />

D. Gayle) – Trainer: Pulis<br />

Newcastle: Krul – Debuchy, Williamson, Coloccini,<br />

Santon – Tioté, Anita, Cabaye (79. Ben Arfa) –<br />

Sissoko, Remy (75. Sh. Ameobi), Gouffran – Trainer:<br />

Pardew<br />

Tore: 0:1 Cabaye (25.), 0:2 Gabbidon (39.,<br />

ET), 0:3 Ben Arfa (86., FE) – SR: Swarbrick –<br />

Zuschauer: 24 936<br />

AFC Sunderland – Norwich City 0:0<br />

Sunderland: Mannone – Celustka, O’Shea,<br />

Brown, Bardsley – Cattermole, Ki – Larsson<br />

(90./+5 Roberge), Borini, Giaccherini (63.<br />

A. Johnson) – Altidore (68. S. Fletcher) – Trainer:<br />

Poyet<br />

Norwich: Ruddy – Whittaker, M. Turner, Bassong,<br />

M. Olsson – Fer, B. Johnson – Snodgrass, Elmander<br />

(77. van Wolfswinkel), Redmond – Hooper –<br />

Trainer: Hughton<br />

SR: Atkinson – Zuschauer: 37 778 – Rote Karte:<br />

Brown (90./+3, grobes Foulspiel)<br />

Manchester Utd. – West Ham 3:1 (2:0)<br />

ManUnited: de Gea – Rafael da Silva, Smalling,<br />

Evans, Evra (80. Büttner) – P. Jones – Valencia,<br />

Cleverley, Rooney, Januzaj (69. Young) – Welbeck<br />

(54. Hernandez) – Trainer: Moyes<br />

West Ham: Adrian – Demel, Collins (75. Rat),<br />

Tomkins, McCartney – Noble – Diamé, R. Morrison,<br />

M. Taylor (62. Collison), Jarvis (71. C. Cole) –<br />

Maiga – Trainer: Allardyce<br />

Tore: 1:0 Welbeck (26.), 2:0 Januzaj (36.), 3:0<br />

Young (72.), 3:1 C. Cole (81.) – SR: Jones –<br />

Zuschauer: 75 350<br />

FC Southampton – Tottenham 2:3 (1:1)<br />

Southampton: Gazzaniga – Chambers, Lovren,<br />

Hooiveld, Dan. Fox (78. Gallagher) – Cork (63.<br />

Ward-Prowse), Schneiderlin – St. Davis (69.<br />

Ramirez), Lallana, Rodriguez – Lambert – Trainer:<br />

Pochettino<br />

Tottenham: Lloris – Walker, M. Dawson, Chiriches,<br />

Rose – Lamela (61. Chadli), Eriksen, Dembelé<br />

(50. Bentaleb), Sigurdsson – Soldado (85.<br />

Defoe), Adebayor – Inter<strong>im</strong>strainer: Sherwood<br />

Tore: 1:0 Lallana (13.), 1:1 Adebayor (25.), 1:2<br />

Hooiveld (54., ET), 2:2 Lambert (60.), 2:3 Adebayor<br />

(64.) – SR: Foy – Zuschauer: 31 455<br />

20. SPIELTAG<br />

Mittwoch, 1. Januar (16 Uhr)<br />

Swansea City – ManCity (13.45) (0:3)<br />

AFC Sunderland – Aston Villa (0:0)<br />

FC Arsenal – Cardiff City (3:0)<br />

FC Southampton – FC Chelsea (1:3)<br />

Stoke City – FC Everton (0:4)<br />

FC Liverpool – Hull City (1:3)<br />

West Bromwich – Newcastle Utd. (1:2)<br />

Crystal Palace – Norwich City (0:1)<br />

FC Fulham – West Ham United (0:3)<br />

ManUnited – Tottenham (18.30) (2:2)<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/BPI<br />

SZENE ENGLAND<br />

Tor vorn, Tor hinten: ManCitys<br />

Kapitän Vincent Kompany<br />

Zwei Siege für Manchester<br />

Siegreiches Wochenende für die<br />

Klubs aus Manchester. Die „Citizens“<br />

bleiben dem FC Liverpool<br />

auf den Fersen, hatten be<strong>im</strong><br />

4:2-Erfolg über Fulham aber viel<br />

Mühe. Kapitän Vincent Kompany<br />

hatte erst zur 2:0-Pausenführung<br />

getroffen, dann aber mit einem<br />

Eigentor (nach Hereingabe von<br />

Fulhams Sascha Riether) auch<br />

das zwischenzeitliche 2:2 besorgt.<br />

Jesus Navas und James Milner trafen<br />

noch zum Sieg. Um einiges<br />

leichter tat sich indes ManUnited<br />

be<strong>im</strong> 3:1 über West Ham. Danny<br />

Welbeck schoss sein drittes Tor in<br />

den vergangenen beiden Partien.<br />

United feierte damit vier Pflichtspielsiege<br />

in Folge (9:1 Tore).<br />

Eriksson nach Cardiff?<br />

Sven Göran Eriksson (65) könnte<br />

nach über fünf Jahren sein Comeback<br />

als Coach in der Premier<br />

League geben. Der Schwede gilt<br />

als Favorit auf die Nachfolge des<br />

noch <strong>im</strong> Amt befindlichen Malky<br />

Mackay bei Cardiff City. Klub-<br />

Besitzer Vincent Tan, ein Milliardär<br />

aus Malaysia, hatte seinem<br />

Aufstiegstrainer schon vor der<br />

1:3-Niederlage in Liverpool mit<br />

dem Rauswurf gedroht, dann aber<br />

am Sonntag „ein klärendes Gespräch“<br />

mit Mackay angekündigt.<br />

Adebayor sorgt für Spurs-Sieg<br />

Ex-Coach André Villas-Boas hatte<br />

ihn ignoriert, unter Inter<strong>im</strong>strainer<br />

T<strong>im</strong> Sherwood stand Emanuel<br />

Adebayor erstmals in der Startelf<br />

der Spurs. Er dankte es mit zwei<br />

Toren bei Tottenhams 3:2-Sieg in<br />

Southampton. Lewis Holtby saß<br />

90 Minuten auf der Bank.<br />

Crouch freut sich doppelt<br />

Peter Crouch hatte doppelt Grund<br />

zum Feiern. Der schlaksige Ex-<br />

Nationalspieler traf am Samstag<br />

zu Stokes 2:1-Sieg über Aston Villa.<br />

Später am Abend gewann seine<br />

Frau Abbey Clancy die in Großbritannien<br />

extrem beliebte TV-<br />

Show „Strictly Come Dancing“.


50 SPANIEN<br />

Jubel:<br />

Diego Costa (r.)<br />

und Diego Godin<br />

Makellos<br />

3:2 gegen Levante, neunter He<strong>im</strong>sieg <strong>im</strong> neunten<br />

Spiel: ATLETICO MADRID stellt mit 46 Punkten einen<br />

Klubrekord auf, auch dank Goalgetter Diego Costa.<br />

Foto: Imago<br />

AUS SPANIEN BERICHTET<br />

PETER SCHWARZ-MANTEY<br />

Was für eine Saison. Schon jetzt,<br />

nach 17 Spieltagen, hat Atletico<br />

Madrid mit 46 Punkten<br />

mehr Zähler auf dem Konto<br />

als jemals zuvor in einer 20 Teams<br />

starken Liga, auch nach dem 3:2<br />

gegen Levante ist die He<strong>im</strong>bilanz<br />

der „Colchoneros“ weiter makellos:<br />

Neun Spiele, neun Siege, 33 Tore<br />

geschossen, nur sechs kassiert – das<br />

ist Bestmarke in der Liga.<br />

Inklusive Champions League<br />

und Pokal war es der 13. He<strong>im</strong>sieg<br />

in Serie, der historische Rekord der<br />

Vorsaison, als Atletico 44 Punkte gelangen,<br />

ist jetzt schon übertrumpft.<br />

Keine Frage: Seit Trainer Diego S<strong>im</strong>eone<br />

<strong>im</strong> Dezember 2011 das damals<br />

<strong>im</strong> Abwärtstrend taumelnde<br />

Team übernahm, hat Atletico<br />

einen Quantensprung an Qualität<br />

und Seriosität geschafft.<br />

Und selbst der eher zurückhaltende<br />

S<strong>im</strong>eone schwärmt:<br />

„Meine Spieler haben sich sensationell<br />

entwickelt, psychologisch,<br />

physisch, taktisch. Alle <strong>im</strong> Klub<br />

ziehen an einem Strang.“<br />

Garant für den Erfolg gegen das<br />

überraschend starke Levante, das<br />

durch den Ex-Mainzer Andreas<br />

Ivanschitz schon in der zweiten Minute<br />

traf und das erst gegen Ende<br />

durch einen Foulelfmeter (Ruben<br />

Garcia an Juanfran) auf die Verliererstraße<br />

geriet, war dann aber<br />

wieder einmal Diego Costa. Der<br />

brasilianische Goalgetter mit spanischem<br />

Pass verwandelte nicht nur<br />

den Elfer zu seinem zweiten Doppelpack<br />

in Serie – schon be<strong>im</strong> 3:0<br />

gegen Valencia war er per Elfer<br />

erfolgreich (nachdem er zuvor<br />

einen verschossen hatte). Costa<br />

traf bislang noch in jedem<br />

He<strong>im</strong>spiel und bilanziert jetzt<br />

schon 19 Tore, darunter be<strong>im</strong> 2:1<br />

gegen Levante eines volley mit links.<br />

Costa nach dem mühsamsten<br />

He<strong>im</strong>sieg, bei dem Nationalstürmer<br />

David Villa erneut enttäuschte:<br />

„Große Teams müssen auch<br />

Spiele wie diese gewinnen.“ Trainer<br />

S<strong>im</strong>eone kommentierte in<br />

Anspielung auf den Lokalrivalen<br />

Cristiano Ronaldo von Real Madrid:<br />

„Wenn man die Wahl zum<br />

Weltfußballer weiter verlängert<br />

hätte, würde auch Diego Costa<br />

mitmischen. Er hat erneut eine<br />

große Partie gespielt.“<br />

Gäste-Trainer Joaquin Caparros,<br />

der erneut auf den Deutschen<br />

Christian Lell verzichtete,<br />

diesmal wegen Zahnschmerzen,<br />

war beeindruckt: „Atletico zermalmt<br />

dich, sie sind ein Hammer.“<br />

Ob der Dampfhammer auch zuschlägt,<br />

wenn am 11. Januar Barca<br />

zum Hinrunden-Abschluss antritt?<br />

S<strong>im</strong>eone hoffnungsvoll: „Die Weihnachtspause<br />

wird uns gut tun.“<br />

Diego Costa die Nummer 1<br />

Tore Spieler Saison Saisonende<br />

19 Diego Costa 2013/14<br />

17 Falcao 2012/13 28 Tore<br />

11 Diego Forlan 2008/09 32 Tore<br />

9 Falcao 2011/12 24 Tore<br />

9 Sergio Aguero 2008/09 17 Tore<br />

8 Sergio Aguero 2009/10 12 Tore<br />

8 David Villa 2013/14<br />

Klub-Torjäger (17. Spieltag), Topwerte seit 2004/05.<br />

Trotz Chaos <strong>im</strong> Klub: Andalusier mit vier Siegen in den letzten fünf Ligaspielen<br />

Sevilla will für Ex-Schalker Rakitic 40 Millionen Euro<br />

Abgeführt: Ex-Boss José Maria del<br />

Nido <strong>im</strong> Visier der Justiz.<br />

Foto: EFE<br />

1Der FC Sevilla<br />

hat sich fürs Erste<br />

konsolidiert. Nur<br />

Tage nach dem Pokal-Aus<br />

zu Hause<br />

gegen den Zweitligisten<br />

Racing Santander gelang<br />

be<strong>im</strong> 2:1 in Villarreal das fünfte<br />

Ligaspiel in Serie ohne Niederlage,<br />

darunter vier Siege. Das vom<br />

Ex-Schalker Ivan Rakitic (25, Foto)<br />

als Kapitän angeführte Team spielt<br />

zwar nicht schön, aber effektiv: Mit<br />

zehn Toren nach Standards (vier<br />

Ecken, vier Freistöße, zwei Elfer)<br />

liegt man in der Liga vorne. Trainer<br />

Unai Emery zur generellen Situation:<br />

„Platz vier liegt <strong>im</strong> Bereich unserer<br />

Möglichkeiten.“ Dafür braucht<br />

es aber dringend eines Rakitic, der<br />

bis 2015 unter Vertrag steht, aber<br />

gerüchtehalber von Atletico und<br />

Neapel umworben wird. Präsident<br />

Castro: „Wir wollen verlängern,<br />

aber wenn es jemand eilig hat: Die<br />

Ablöse liegt bei 40 Millionen Euro.“<br />

Der Ex-Hamburger Piotr Trochowski,<br />

der nach Achillessehnenproblemen<br />

<strong>im</strong> Pokal sein Comeback<br />

feiern durfte, blieb diesmal<br />

auf der Bank. Und der von Chelsea<br />

ausgeliehene Marko Marin, dem<br />

Insider nicht nur wegen zu vieler<br />

Einzelaktionen auf dem Platz, sondern<br />

auch wegen disziplinarischer<br />

Differenzen kein gutes Verhältnis zu<br />

Trainer Emery nachsagen, laboriert<br />

weiter offiziell an muskulären Problemen<br />

– die aber schon nach vier<br />

Wochen behoben sein sollten. Emery:<br />

„Es ist nicht wichtig, wann Marin<br />

spielt, sondern dass er sein ganzes,<br />

großes Potenzial ausschöpft. Wir<br />

verlangen sehr viel von ihm.“<br />

Institutionell geht es derweil bei<br />

Sevilla drunter und drüber: Ex-Boss<br />

José Maria del Nido muss bis Mitte<br />

Januar seine Haftstrafe antreten<br />

(sieben Jahre wegen Betrugs), will<br />

aber Berufung einlegen. Und der<br />

von del Nido zuvor designierte<br />

neue Generaldirektor José Maria<br />

Cruz sagte doch noch überraschend<br />

ab, der neue Präsident José Castro<br />

muss jetzt weiter suchen.


kicker, 23. Dezember 2013 51<br />

ANZEIGE<br />

Pr<strong>im</strong>era Division Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt.<br />

1. (2) Atletico Madrid (P) 17 15 1 1 46:11 +35 46<br />

2. (1) FC Barcelona (M) 16 14 1 1 44:10 +34 43<br />

3. (3) Real Madrid 16 12 2 2 46:19 +27 38<br />

4. (4) Athletic Bilbao 16 9 3 4 24:20 +4 30<br />

5. (6) Real Sociedad San Sebastian 17 8 5 4 33:23 +10 29<br />

6. (5) FC Villarreal (N) 17 8 4 5 27:18 +9 28<br />

7. (7) FC Sevilla 17 7 5 5 32:29 +3 26<br />

8. (8) FC Getafe 16 7 2 7 18:22 - 4 23<br />

9. (12) Espanyol Barcelona 17 6 4 7 22:23 - 1 22<br />

10. (13) FC Malaga 17 5 5 7 19:22 - 3 20<br />

11. (9) FC Valencia 16 6 2 8 21:26 - 5 20<br />

12. (10) FC Granada 17 6 2 9 15:22 - 7 20<br />

13. (11) UD Levante 17 5 5 7 17:25 - 8 20<br />

14. (14) FC Elche (N) 17 4 5 8 16:23 - 7 17<br />

15. (18) UD Almeria (N) 17 4 4 9 17:32 - 15 16<br />

16. (15) Celta Vigo 16 4 3 9 20:26 - 6 15<br />

17. (16) Real Valladolid 17 3 6 8 21:29 - 8 15<br />

18. (17) CA Osasuna 16 4 2 10 13:27 - 14 14<br />

19. (19) Rayo Vallecano 16 4 1 11 15:38 - 23 13<br />

20. (20) Real Betis Sevilla 17 2 4 11 15:36 - 21 10<br />

17. SPIELTAG<br />

FC Elche – FC Malaga 0:1 (0:1)<br />

FC Villarreal – FC Sevilla 1:2 (0:1)<br />

Betis Sevilla – UD Almeria 0:1 (0:1)<br />

Atletico Madrid – UD Levante 3:2 (1:1)<br />

FC Granada – Real Sociedad 1:3 (1:2)<br />

Espanyol – Real Valladolid 4:2 (2:0)<br />

FC Getafe – FC Barcelona *<br />

Athletic Bilbao – Rayo Vallecano *<br />

Celta Vigo – CA Osasuna *<br />

FC Valencia – Real Madrid *<br />

*) Bei Redaktionsschluss nicht beendet<br />

18. SPIELTAG<br />

Samstag, 4. Januar (16 Uhr)<br />

FC Malaga – Atletico Madrid (0:0, 1:2)<br />

Valladolid – Betis Sevilla (18.00) (0:1, 0:0)<br />

FC Valencia – UD Levante (20.00)(2:2, 0:1)<br />

UD Almeria – Granada (22.00) (-, -)<br />

Sonntag, 5. Januar (12 Uhr)<br />

FC Sevilla – FC Getafe (2:1, 1:1)<br />

FC Barcelona – FC Elche (16.00) (-, -)<br />

CA Osasuna – Espanyol (18.00) (0:2, 3:0)<br />

Real Soc. – Ath. Bilbao (20.00) (2:0, 3:1)<br />

Montag, 6. Januar (19 Uhr)<br />

Real Madrid – Celta Vigo (2:0, 2:1)<br />

R. Vallecano – Villarreal (22.00)( - , - )<br />

TORJÄGER<br />

19 (2) Diego Costa (Atletico Madrid)<br />

17 (–) Cristiano Ronaldo (Real Madrid)<br />

11 (1) Griezmann (Real Sociedad)<br />

11 (1) Javi Guerra (Real Valladolid)<br />

8 (–) Messi (FC Barcelona)<br />

8 (–) A. Sanchez (FC Barcelona)<br />

8 (–) Villa (Atletico Madrid)<br />

8 (–) Benzema (Real Madrid)<br />

8 (2) Vela (Real Sociedad)<br />

8 (1) Bacca (FC Sevilla)<br />

8 (–) Jonas (FC Valencia)<br />

La Liga <strong>im</strong> Internet und mobil :<br />

Alle Spiele von Real Madrid<br />

und FC Barcelona als LIVE-Stream!<br />

www.laola1.tv<br />

FC Elche – FC Malaga 0:1 (0:1)<br />

FC Elche: Tono – Suarez, Botia, Pelegrin,<br />

Albacar – Ruben Perez (81. Aaron Niguez),<br />

C. Sanchez – Gil, Coro, Fidel (65. Martinez<br />

Mantecon) – Boakye (73. Cristian) – Trainer:<br />

Fran Escriba<br />

Malaga: Willy Caballero – Jesus Gamez, Sergio<br />

Sanchez, Weligton, Antunes – Tissone,<br />

Ignacio Camacho – Portillo (78. Angeleri),<br />

Morales (55. Samuel), Duda (90./+2 Santa<br />

Cruz) – Juanmi – Trainer: Schuster<br />

Tor: 0:1 Ignacio Camacho (5.) – SR: del Cerro<br />

Grande – Zuschauer: 19 124 – Gelb-Rote<br />

Karte: Suarez (59.)<br />

FC Villarreal – FC Sevilla 1:2 (0:1)<br />

Villarreal: Sergio Asenjo – Mario, Musacchio,<br />

Gabriel Paulista, Jaume Costa – Aquino (46.<br />

Pina), Manu Trigueros, Bruno (72. Jonathan<br />

Pereira), Hernan Perez – Uche (67. Perbet),<br />

G. dos Santos – Trainer: Marcelino<br />

FC Sevilla: Beto – Coke, Cala, Fazio, Fernando<br />

Navarro – Iborra, Daniel Carrico – J. Reyes (73.<br />

Jairo), Rakitic, Vitolo – Bacca (84. Gameiro) –<br />

Trainer: Emery<br />

Tore: 0:1 Cala (24.), 0:2 Bacca (71.),<br />

1:2 Perbet (88., FE) – SR: Gil Manzano –<br />

Zuschauer: 16 000 – Rote Karte: Cala (86.,<br />

Notbremse) – Bes. Vorkommnis: Villarreal-<br />

Trainer Marcelino wurde wegen Reklamierens<br />

auf die Tribüne verwiesen (43.).<br />

Betis Sevilla – UD Almeria 0:1 (0:1)<br />

Betis: Sara – Javier Chica (73. Salva Sevilla),<br />

Paulao, Jordi Figueras, Didac – Vadillo (49.<br />

Juanfran), L. Reyes (74. Nono), Javier Matilla,<br />

Juan Carlos – Ruben Castro, Jorge Molina –<br />

Trainer: Garrido<br />

Almeria: Esteban – Nelson (58. Rafita), Trujillo,<br />

Torsiglieri, Dubarbier – Azeez, Tebar – Vidal,<br />

Verza, Helder Barbosa (65. Soriano) – Oscar<br />

Diaz (84. Suso) – Trainer: Francisco Rodriguez<br />

Tor: 0:1 Azeez (4.) – SR: Martinez Munuera –<br />

Zuschauer: 26 550<br />

Atletico Madrid – UD Levante 3:2 (1:1)<br />

Atletico: Courtois – Juanfran, Miranda, Godin,<br />

Filipe – Koke (64. Adrian), Tiago, Gabi, Arda<br />

Turan – Villa (60. Raul Garcia), Diego Costa –<br />

Trainer: S<strong>im</strong>eone<br />

Levante: Navas – Vyntra, D. Navarro, Juanfran,<br />

Karampelas – Pedro Lopez (85. Angel), Diop,<br />

S<strong>im</strong>ao (87. da Silva Pinto), Ivanschitz (34. Pedro<br />

Rios) – Ruben Garcia, Barral – Tr.: Caparros<br />

Tore: 0:1 Ivanschitz (2.), 1:1 Godin (30.), 2:1<br />

Diego Costa (47.), 2:2 Pedro Rios (57.), 3:2<br />

Diego Costa (77., FE) – SR: Gonzalez Gonzalez<br />

– Zuschauer: 48 000 – Rote Karte:<br />

Juanfran (90., Tätlichkeit)<br />

FC Granada – Real Sociedad 1:3 (1:2)<br />

Granada: Roberto – Foulquier, Mainz, Murillo,<br />

Angulo Leon – Yebda (48. Recio), Iturra (67.<br />

Riki), Fran Rico – Piti, El-Arabi (77. Ighalo),<br />

Brah<strong>im</strong>i – Trainer: Alcaraz<br />

Real Sociedad: Bravo – Carlos Martinez,<br />

Ansotegi, Inigo Martinez, José Angel – Markel,<br />

Ruben Pardo (90./+1 Javi Ros) – Vela, Xabi<br />

Prieto, Griezmann (89. Seferovic) – Agirretxe<br />

(82. Elustondo) – Trainer: Arrasate<br />

Tore: 0:1 Vela (29.), 1:1 Piti (37.), 1:2<br />

Griezmann (42.), 1:3 Vela (64.) – SR: Clos<br />

Gomez – Zuschauer: 15 889<br />

Espanyol – Real Valladolid 4:2 (2:0)<br />

Espanyol: Casilla – Javi Lopez, Colotto,<br />

Moreno, Fuentes – David Lopez (57. Raul<br />

Rodriguez), Victor Sanchez – Stuani, Sergio<br />

Garcia, S<strong>im</strong>ao (75. Victor Alvarez) – Cordoba<br />

(59. Alex) – Trainer: Aguirre<br />

Valladolid: Marino – Rukavina, Marc Valiente,<br />

Jesus Rueda (65. Larsson), Pena –<br />

Alvaro Rubio (56. Victor Perez), Rossi – Ebert<br />

(21. Omar), Oscar, Bergdich – Javi Guerra –<br />

Trainer: Juan Ignacio Martinez<br />

Tore: 1:0 Sergio Garcia (5., FE), 2:0 Stuani<br />

(37.), 3:0 Victor Sanchez (68.), 4:0 Stuani<br />

(70.), 4:1 Javi Guerra (75.), 4:2 Victor Perez<br />

(89.) – SR: Mateu Lahoz – ZS: 16 915<br />

Doppelpack: Espanyols Christian Stuani trifft gegen Real Valladolid.<br />

Foto: picture-alliance/epa<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Ulmer<br />

SZENE SPANIEN<br />

Den Mund voll genommen:<br />

Noch-Weltfußballer Leo Messi<br />

Messi stürmt diesmal verbal<br />

Ungewohnt harte Töne ließ Noch-<br />

Weltfußballer Lionel Messi aus<br />

Argentinien hören, wo er seine<br />

Muskelverletzung auskuriert:<br />

„Javier Faus hat keine Ahnung<br />

vom Fußball, er will Barca wie ein<br />

normales Unternehmen führen,<br />

was es aber nicht ist.“ Vizepräsident<br />

und Schatzmeister Faus hatte<br />

erklärt, keinen Grund zu sehen,<br />

Messis Vertrag „schon wieder“<br />

verbessern zu sollen. Präsident<br />

Sandro Rosell nahm Stellung –<br />

zugunsten Messis: „Der beste<br />

Spieler der Welt muss auch am<br />

meisten Geld verdienen.“<br />

Schusters erster Auswärtssieg<br />

Rein sportlich läuft es für Malaga<br />

in der Liga eher gut: Das 1:0 bei<br />

Aufsteiger Elche war der zweite<br />

Sieg in Serie. Trainer Bernd<br />

Schuster: „Ich bin sehr glücklich<br />

über unseren ersten Auswärtssieg.“<br />

Dem stand aber jüngst das<br />

Pokal-Aus gegen Osasuna gegenüber.<br />

Und auch das: Rund 400 000<br />

Euro schuldet Malaga Ex-Spieler<br />

Martin Demichelis – der den Klub<br />

anzeigte, auch wenn er weiter auf<br />

eine gütliche Einigung hofft. Will<br />

Malaga <strong>im</strong> Winter einkaufen,<br />

muss es an den Ex-Bayern (jetzt<br />

ManCity) zahlen. Das geht auch<br />

zwölf anderen Klubs der ersten<br />

und zweiten Liga so, gegen die 34<br />

Anzeigen laufen – die Spielergewerkschaft<br />

AFE überbrachte diese<br />

dem Ligaverband LFP. 1,5 Millionen<br />

Euro stehen laut AFE aus,<br />

dre<strong>im</strong>al so viel wie vor einem Jahr.<br />

Ebert angeschlagen raus<br />

Früh wurde Valladolids Ex-Berliner<br />

Patrick Ebert gegen Espanyol<br />

wegen muskulärer Probleme ausgetauscht.<br />

Valladolid lag da schon<br />

hinten, am Ende stand’s dann 2:4.<br />

Erneute Niederlage für Garrido<br />

Kein schönes Weihnachtsfest:<br />

Nach dem 0:1 gegen Almeria,<br />

der zweiten Ligapleite des neuen<br />

Trainers Juan Carlos Garrido in<br />

Folge, bleibt Betis Letzter.


52 ITALIEN<br />

Neuer Rekord und neue Ziele<br />

Der Titelverteidiger<br />

JUVENTUS TURIN beendet<br />

das Jahr an der Spitze.<br />

Und blickt auf 2014.<br />

AUS ITALIEN BERICHTET<br />

OLIVER BIRKNER<br />

Mit einem frostigen Presseboykott<br />

bereitete Antonio<br />

Conte die Partie von<br />

Juventus in Bergamo vor. Unter<br />

der Woche hatte Torhüter<br />

Ferdinando Coppola aus alten<br />

Siena-Zeiten erneut unterstellt,<br />

Conte habe damals von einer geplanten<br />

Verschiebung der Partie<br />

gegen Albinoleffe (Mai 20011)<br />

gewusst, letztlich dann aber die<br />

Spieler entscheiden lassen. Conte<br />

bestritt dies, saß 2012 jedoch bereits<br />

eine viermonatige Sperre ab und<br />

ließ nun verlauten: „Bei erneutem<br />

Beflecken von Namen und Würde<br />

erwäge ich rechtliche Schritte.“<br />

Sportlich hingegen durfte der<br />

Juventus-Coach eine durchaus positive<br />

Bilanz ziehen. Durch den Sieg<br />

über Bergamo blicken die Turiner<br />

<strong>im</strong> Kalenderjahr 2013 auf 89 Zähler,<br />

das drittbeste Resultat seit Einführung<br />

der Dreipunkte-Regel 1995 –<br />

47<br />

Minuten fehlten Juve-Kapitän<br />

Gigi Buffon, um in der Wertung<br />

der Torhüter ohne Gegentor auf<br />

Rang drei vorzurücken. Den Rekord<br />

hält weiterhin Milans Sebastiano Rossi<br />

(929 Minuten, 1993/94).<br />

Juve-Jubel: Torschütze Carlos Tevez (li.) und die Kollegen Marchisio, Pogba, Asamoah und Vidal<br />

mit durchschnittlich 2,405 Zählern<br />

pro Partie weist man dabei sogar<br />

den absoluten Vereinsrekord auf.<br />

Einzig das Aus in der Gruppenphase<br />

der Champions League<br />

sorgte für eine flüchtige Irritation.<br />

„Wir befinden uns trotzdem auf<br />

dem richtigen Weg und <strong>im</strong> Soll.<br />

Nun setzen wir alles daran, die Europa<br />

League <strong>im</strong> eigenen Stadion<br />

zu gewinnen“, sagte Präsident Andrea<br />

Agnelli. Es wäre zumindest ein<br />

Trostpreis fürs Prestige – der letzte<br />

Europapokal-Sieg datiert von 1996,<br />

in der Folge verloren die Turiner<br />

drei Endspiele der Königsklasse. Für<br />

den versöhnlichen Jahresabschluss<br />

bei Atalanta Bergamo sorgten Carlos<br />

Tevez, Paul Pogba, Fernando<br />

Llorente und Arturo Vidal.<br />

Tevez feierte in der Juventus-Historie<br />

mit 11 Toren den zweitbesten<br />

Einstand eines Neuzugangs bis zur<br />

Winterpause. Nur David Trezeguet<br />

startete 2005 mit 15 Treffern in 15<br />

Einsätzen erfolgreicher. Die WM-<br />

Chancen erhöht der Lauf nach eigener<br />

Einschätzung allerdings nicht.<br />

„Der Nationalcoach hat seine eigenen<br />

Ideen und wird davon nicht<br />

abrücken, auch wenn ich insgesamt<br />

auf 130 Tore am Saisonende komme.<br />

Ich mache mir keine Hoffnungen<br />

auf Brasilien, um Enttäuschungen<br />

zu vermeiden“, sagte Tevez.<br />

Zuversichtlicher ist indes der<br />

Juve-Blick auf 2014. Im Topspiel<br />

gegen die Roma am 5. Januar könnte<br />

man sich vorzeitig zum 27. Mal<br />

zum Wintermeister küren. Auch der<br />

von Conte geforderte Außenspieler<br />

scheint gefunden: Jeremy Menez<br />

(26), der bei PSG kaum Spielzeit<br />

hat, könnte schon <strong>im</strong> Januar kommen<br />

– für 3,5 Millionen Euro.<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Gribaudi<br />

Der SSC Neapel läuft den ausgegebenen Saisonzielen hinterher<br />

Benitez wünscht Abwehr-Verstärkungen<br />

1Die Ziele wurden klar gesteckt.<br />

Realistische Titelchancen räumte<br />

sich der SSC Neapel ein, zudem<br />

gab Patron Aurelio de Laurentiis<br />

eine „Dauerkarte“ für die kommenden<br />

Jahre in der Champions<br />

League vor. Nach dem<br />

1:1 bei Cagliari muss der Klub<br />

aber acht geben, dass die Saison<br />

nicht wie der Abschluss des Kalenderjahres<br />

in Erinnerung bleibt.<br />

Die Weihnachtspause verlebt<br />

Napoli mit dem Geschmack verpasster<br />

Chancen. In der Königsklasse<br />

trotz zwölf Punkten gescheitert,<br />

in der Liga fällt es sichtlich schwer,<br />

das Tempo zu halten. „Natürlich<br />

stellt mich der Punkt nicht zufrieden,<br />

doch die Meisterschaft ist ein<br />

Marathon, bei dem noch andere<br />

ihre Geschwindigkeit drosseln werden“,<br />

meint Rafa Benitez.<br />

Darauf sollte sich der spanische<br />

Trainer nicht unbedingt<br />

verlassen. Die Topduelle<br />

mit Juve und der Roma gingen<br />

verloren, mit den Remis gegen Cagliari,<br />

Sassuolo, Udinese und der<br />

He<strong>im</strong>niederlage gegen Parma verbuchte<br />

der SSC zusätzlich Punktverluste<br />

<strong>im</strong> Titelrennen. Den Punkt<br />

bei den Sarden sicherte der neunte<br />

Saisontreffer von Gonzalo Higuain,<br />

doch dem durchaus <strong>im</strong>posanten<br />

Angriff steht weiterhin eine Defensive<br />

gegenüber, die Trophäen-<br />

Träume schwerlich zulässt.<br />

Das hat auch Benitez erkannt:<br />

„Ich würde mich freuen, wenn der<br />

Weihnachtsmann Verstärkungen<br />

für die Abwehr brächte.“ Cagliari-<br />

Chef Mass<strong>im</strong>o Cellini indes hätte<br />

als Präsent gerne ein funktionales<br />

Stadion. Seit zwei Jahren flippert<br />

der Klub zwischen neutralen Plätzen<br />

wie Triest, einem mittlerweile<br />

gesperrten neuen Stadion und aktuell<br />

der alten Arena Sant’Elia – die<br />

wird gerade gemütlich renoviert<br />

und bietet aus Sicherheitsgründen<br />

nur rund 5000 Zuschauern Platz.<br />

Mahnt in Neapel: Der spanische<br />

Trainer Rafa Benitez<br />

Foto: <strong>im</strong>ago


kicker, 23. Dezember 2013 53<br />

Serie A<br />

Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt.<br />

1. (1) Juventus Turin (M) 17 15 1 1 39:11 +28 46<br />

2. (2) AS Rom 17 12 5 0 35:7 +28 41<br />

3. (3) SSC Neapel 17 11 3 3 36:20 +16 36<br />

4. (4) AC Florenz 17 10 3 4 33:20 +13 33<br />

5. (6) Hellas Verona (N) 17 9 2 6 31:26 +5 29<br />

6. (5) Inter Mailand 16 7 7 2 36:21 +15 28<br />

7. (7) FC Turin 17 6 7 4 30:24 +6 25<br />

8. (11) FC Parma 17 4 8 5 23:25 - 2 20<br />

9. (9) CFC Genua 1893 17 5 5 7 17:20 - 3 20<br />

10. (8) Lazio Rom (P) 17 5 5 7 22:26 - 4 20<br />

11. (15) Udinese Calcio 17 6 2 9 17:22 - 5 20<br />

12. (12) Cagliari Calcio 17 4 8 5 18:24 - 6 20<br />

13. (10) AC Mailand 16 4 7 5 25:25 0 19<br />

14. (14) Sampdoria Genua 17 4 6 7 19:25 - 6 18<br />

15. (13) Atalanta Bergamo 17 5 3 9 18:25 - 7 18<br />

16. (16) AC Chievo 17 4 3 10 13:23 - 10 15<br />

17. (19) FC Bologna 17 3 6 8 17:31 - 14 15<br />

18. (17) Sassuolo Calcio (N) 17 3 5 9 17:36 - 19 14<br />

19. (18) AS Livorno (N) 17 3 4 10 16:29 - 13 13<br />

20. (20) Catania Calcio 17 2 4 11 10:32 - 22 10<br />

17. SPIELTAG<br />

AS Livorno – Udinese Calcio 1:2 (1:1)<br />

Cagliari Calcio – SSC Neapel 1:1 (1:1)<br />

FC Bologna – Genua 1893 1:0 (0:0)<br />

Atalanta – Juventus Turin 1:4 (1:1)<br />

Hellas Verona – Lazio Rom 4:1 (2:1)<br />

AS Rom – Catania Calcio 4:0 (1:0)<br />

Sampdoria Genua – FC Parma 1:1 (1:0)<br />

Sassuolo Calcio – AC Florenz 0:1 (0:0)<br />

FC Turin – AC Chievo 4:1 (1:1)<br />

Inter Mailand – AC Mailand *<br />

*) Bei Redaktionsschluss nicht beendet<br />

18. SPIELTAG<br />

Sonntag, 5. Januar (15 Uhr)<br />

AC Chievo – Cagliari Calcio (0:0, 2:0)<br />

AC Florenz – AS Livorno (18.00) (-, -)<br />

Juventus Turin – AS Rom (20.45) (4:1, 0:1)<br />

Montag, 6. Januar (15 Uhr)<br />

Neapel – Sampdoria (12.30) (0:0, 1:0)<br />

Catania Calcio – FC Bologna (1:0, 0:4)<br />

Genua 1893 – Sassuolo Calcio ( - , - )<br />

AC Mailand – Atalanta Bergamo (0:1, 1:0)<br />

FC Parma – FC Turin (4:1, 3:1)<br />

Udinese Calcio – Hellas Verona ( - , - )<br />

Lazio Rom – Inter (18.30) (1:0, 3:1)<br />

TORJÄGER<br />

14 (1) Rossi (AC Florenz)<br />

11 (1) Tevez (Juventus Turin)<br />

9 (–) Palacio (Inter Mailand)<br />

9 (1) Higuain (SSC Neapel)<br />

9 (1) Cerci (FC Turin)<br />

8 (–) José Callejon (SSC Neapel)<br />

8 (2) Immobile (FC Turin)<br />

7 (–) Gilardino (CFC Genua 1893)<br />

7 (1) Eder (Sampdoria Genua)<br />

7 (–) D. Berardi (Sassuolo Calcio)<br />

7 (1) Vidal (Juventus Turin)<br />

7 (–) Jorginho (Hellas Verona)<br />

7 (2) Toni (Hellas Verona)<br />

AS Livorno – Udinese Calcio 1:2 (1:1)<br />

Livorno: Bardi – Schiattarella, Ceccherini<br />

(77. Mbaye), Emerson, Coda (59. Valentini),<br />

Lambrughi (71. Emeghara) – Luci, Biagianti,<br />

Greco – Siligardi, Paulinho – Trainer: Nicola<br />

Udinese: Brkic – Heurtaux, Danilo, Domizzi –<br />

Basta, Allan, Lazzari (56. Pinzi), Douglas Santos<br />

(63. Gabriel Silva) – Pereyra, Lopez – di<br />

Natale (76. Bruno Fernandes) – Tr.: Guidolin<br />

Tore: 0:1 Lopez (11.), 1:1 Siligardi (32.), 1:2<br />

Heurtaux (65.) – SR: Doveri – Zuschauer:<br />

14 000<br />

Cagliari Calcio – SSC Neapel 1:1 (1:1)<br />

Cagliari: Avramov – Pisano, del Fabro, Astori,<br />

Danilo Avelar (46. Ekdal) – Conti – Dessena,<br />

Nainggolan – Cossu (85. Ibra<strong>im</strong>i) – Sau, Nené<br />

(14. Pinilla) – Trainer: Lopez<br />

Neapel: Reina (45./+2 Rafael) – Maggio,<br />

F. Fernandez, Raul Albiol, Reveillere – Dzemaili,<br />

Behrami – José Callejon, Pandev (82.<br />

D. Zapata), L. Insigne (71. Mertens) – Higuain<br />

– Trainer: Benitez<br />

Tore: 1:0 Nené (9.), 1:1 Higuain (19., FE)<br />

– SR: Valeri – Zuschauer: 5000<br />

FC Bologna – Genua 1893 1:0 (0:0)<br />

Bologna: Curci – Garics, Natali, Mantovani –<br />

P. Kone, Perez, Krhin, Morleo – Diamanti –<br />

Moscardelli (85. Crespo), Cristaldo (76.<br />

Acquafresca) – Trainer: Pioli<br />

Genua 1893: Perin – Antonini, Gamberini,<br />

Manfredini – Vrsaljko (64. Fetfatzidis), Biondini,<br />

Matuzalem, Bertolacci (56. Cofie), Antonelli<br />

– Gilardino (76. Calaio), Konaté – Trainer:<br />

Gasperini<br />

Tor: 1:0 Diamanti (57.) – SR: Massa –<br />

Zuschauer: 16 500<br />

A. Bergamo – Juventus Turin 1:4 (1:1)<br />

Atalanta: Consigli – Ra<strong>im</strong>ondi (87. M. Kone),<br />

Stendardo, Migliaccio, del Grosso (69.<br />

Cazzola) – Bonaventura (68. Livaja), Carmona,<br />

Cigarini, Brivio – Moralez – Denis –<br />

Trainer: Colantuono<br />

Juventus: Buffon – Barzagli, Bonucci, Chiellini<br />

– Lichtsteiner, Vidal (80. Padoin), Pogba<br />

(82. Peluso), Marchisio, Asamoah – Tevez (81.<br />

Quagliarella), Llorente – Trainer: Conte<br />

Tore: 0:1 Tevez (6.), 1:1 Moralez (15.), 1:2<br />

Pogba (46.), 1:3 Llorente (75.), 1:4 Vidal<br />

(79.) – SR: Celi – Zuschauer: 15 000<br />

Hellas Verona – Lazio Rom 4:1 (2:1)<br />

Verona: Rafael – Cacciatore, Moras, Maietta,<br />

Agostini – Romulo, Jorginho (87. Laner), Hallfredsson<br />

(75. Donati) – Iturbe (68. Donadel),<br />

Toni, J. Gomez – Trainer: Mandorlini<br />

Lazio: Marchetti – Konko, Cana, André Dias,<br />

Lulic – Ledesma – Candreva (76. Perea),<br />

Onazi, Biglia (62. Keita), Ederson (70. Floccari)<br />

– Klose – Trainer: Petkovic<br />

Tore: 1:0 Toni (5.), 1:1 Biglia (27.), 2:1 Iturbe<br />

(44.), 3:1 Romulo (63.), 4:1 Toni (78.) –<br />

SR: Calvarese – Zuschauer: 17 500<br />

AS Rom – Catania Calcio 4:0 (1:0)<br />

AS Rom: de Sanctis – Maicon, Benatia, Leandro<br />

Castan, Dodo – Bradley, Pjanic (81. Florenzi)<br />

– Gervinho, Totti (87. Ricci), Ljajic –<br />

Destro (59. Taddei) – Trainer: Garcia<br />

Catania: A. Frison – Peruzzi (46. Biraghi), Legrottaglie,<br />

Rolin, P. S. Alvarez – Izco, Guarente,<br />

Plasil – Barrientos, Leto (67. Monzon), Castro<br />

(63. Bergessio) – Trainer: de Canio<br />

Tore: 1:0 Benatia (18.), 2:0 Destro (55.),<br />

3:0 Benatia (59.), 4:0 Gervinho (80.) – SR:<br />

Gervasoni – Zuschauer: 40 599<br />

Sampdoria Genua – FC Parma 1:1 (1:0)<br />

Sampdoria: Junior Costa – de Silvestri,<br />

Mustafi, Gastaldello, Regini – Obiang,<br />

Palombo – Krsticic, G. Sansone (62. Wszolek),<br />

Soriano (79. Pozzi) – Eder (90./+3 Bjarnason)<br />

– Trainer: Mihajlovic<br />

Parma: Mirante – Cassani, Lucarelli, Felipe,<br />

Gobbi – Acquah, Marchionni, Parolo – Biabiany<br />

(56. Palladino), Amauri, N. Sansone –<br />

Trainer: Donadoni<br />

Tore: 1:0 Eder (44.), 1:1 Lucarelli (64.) – SR:<br />

di Bello – Zuschauer: 20 726<br />

Sassuolo Calcio – AC Florenz 0:1 (0:0)<br />

Sassuolo: Pegolo – Marzorati, Bianco, Antei<br />

– Gazzola, Chibsah, Marrone (46. Kurtic),<br />

Longhi – D. Berardi (81. Laribi), Zaza, Ziegler<br />

(85. Floro Flores) – Trainer: di Francesco<br />

Florenz: Neto – Tomovic, Savic, Compper,<br />

Pasqual – Ambrosini, Aquilani, Borja Valero<br />

(77. M. Fernandez) – Ilicic (89. Wolski), Rossi,<br />

Vargas (65. Pizarro) – Trainer: Montella<br />

Tor: 0:1 Rossi (82.) – SR: Guida –<br />

Zuschauer: 12 000<br />

FC Turin – AC Chievo 4:1 (1:1)<br />

FC Turin: Padelli – Maks<strong>im</strong>ovic, Glik, Moretti<br />

(79. G. Rodriguez) – Darmian, Brighi, Vives,<br />

Basha, Pasquale – Cerci, Immobile (90./+1<br />

Meggiorini) – Trainer: Ventura<br />

Chievo: Puggioni – Papp, Dainelli, Frey –<br />

Sardo (69. Lazarevic), Bentivoglio, Rigoni (77.<br />

Sestu), Hetemaj, Dramé – Thereau, Paloschi<br />

(84. Ardemagni) – Trainer: Corini<br />

Tore: 0:1 Thereau (9.), 1:1 Immobile<br />

(45./+2), 2:1 Immobile (65.), 3:1 Vives<br />

(80.), 4:1 Cerci (90./+3) – SR: de Marco –<br />

Zuschauer: 18 513<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Gribaudi<br />

SZENE ITALIEN<br />

Alter schützt vor Toren nicht:<br />

der Ex-Münchner Luca Toni<br />

Toni siegt über Klose<br />

In Verona kam es zum Duell<br />

der Ex-Bayern-Kollegen Luca<br />

Toni (36) und Miroslav Klose (35).<br />

Der Punktsieg ging bei Hellas’ 4:1<br />

über Lazio deutlich an den Italiener:<br />

Toni kam auf zwei Treffer<br />

und einen Assist und steht damit<br />

jetzt bei sieben Saisontoren und<br />

sechs Vorlagen in 15 Einsätzen.<br />

Klose (vier Tore in elf Spielen)<br />

verpasste für defensiv wiederholt<br />

desolate Römer knapp zwei<br />

gute Möglichkeiten. Lazio holte<br />

<strong>im</strong> Kalenderjahr 2013 nur einen<br />

Auswärtssieg, das Aus von Coach<br />

Vlad<strong>im</strong>ir Petkovic dürfte dadurch<br />

endgültig besiegelt sein.<br />

Totti gewinnt be<strong>im</strong> Comeback<br />

Nach seiner Verletzung am<br />

18. Oktober stand Francesco Totti<br />

gegen Catania zum ersten Mal<br />

wieder in der Startformation der<br />

Roma und erwies sich sogleich<br />

als unerlässliche Stütze: Be<strong>im</strong> 4:0<br />

traf der 37-jährige Capitano zwar<br />

nicht selbst, doch mit ihm von<br />

Beginn an gewannen die Römer<br />

sämtliche neun Partien.<br />

Rossi sorgt für Florenz-Erfolg<br />

Ein später Treffer von Giuseppe<br />

Rossi verhalf Florenz zu einem<br />

1:0-Arbeitssieg bei Aufsteiger<br />

Sassuolo und Tuchfühlung zu<br />

Rang drei. Der Ex-Hoffenhe<strong>im</strong>er<br />

Marvin Compper kam<br />

dabei zu seinem fünften Ligaeinsatz<br />

in dieser Saison. „Ich<br />

bin opt<strong>im</strong>istisch für die Zukunft,<br />

auch weil wir mit der anstehenden<br />

Rückkehr von Mario Gomez<br />

noch stärker werden“, frohlockte<br />

AC-Präsident Andrea della Valle.<br />

Gattuso entlastet<br />

Gennaro Gattuso (35) kann aufatmen.<br />

Der Weltmeister von 2006<br />

sah sich Ermittlungen wegen vermeintlicher<br />

Verstrickung in den<br />

Manipulationsskandal ausgesetzt.<br />

Nun erklärte Staatsanwalt Roberto<br />

di Martino, der derzeit vereinslose<br />

Profi hätte lediglich eine<br />

zweitrangige Figur dargestellt.


54 INTERNATIONAL<br />

Trainer RAINER ZOBEL<br />

(65, El-Gouna) steht<br />

vor dem Saisonstart in<br />

Ägypten. Nach einer<br />

Vorbereitung mit vielen<br />

Handicaps und Fragen.<br />

Erst war der Meisterschaftsbeginn in<br />

Ägypten auf den 6. Dezember fixiert, jetzt<br />

soll’s am 26. Dezember losgehen. Wie reagiert<br />

man als Trainer darauf, Herr Zobel?<br />

Das ist unglaublich schwer. Zunächst<br />

waren wir auf den<br />

6. Dezember geeicht. Man<br />

muss sofort etwas runterfahren,<br />

das ist weder für<br />

die Spieler noch für den<br />

Trainer einfach. Es betrifft<br />

ja nicht nur die körperliche<br />

Vorbereitung, sondern<br />

vor allem auch die mentale.<br />

Das ist eine meiner schwersten Vorbereitungen<br />

überhaupt als Trainer.<br />

Seit wann haben Sie Ihr Team von El-<br />

Gouna auf die neue Saison vorbereitet?<br />

Foto: picture-alliance/dpa<br />

„Immer wieder neu“<br />

Immer wieder neu! Angefangen<br />

haben wir Mitte August. Damals<br />

sollten wir mit der Meisterschaft am<br />

26. September beginnen. Das wären<br />

sechs Wochen gewesen – also eine<br />

ganz normale Vorbereitung. Aber<br />

vom 26. September bis jetzt zu warten,<br />

ist sehr, sehr lang. . .<br />

Was macht man gegen den zwischenzeitlichen<br />

Spannungsabfall, wenn man<br />

so lange auf den Ligastart warten muss?<br />

Man gibt dann <strong>im</strong>mer wieder mal<br />

eine Woche Urlaub oder freie Tage.<br />

Man trainiert zunächst die Ausdauer<br />

und dann viel Taktik, ich konnte<br />

einige Systeme üben. Aber irgendwann<br />

ist das auch ausgereizt. Irgendwann<br />

durften wir dann hier in<br />

El-Gouna Testspiele machen – auch<br />

wenn es nur Zweitligisten waren.<br />

Sie haben phasenweise auch das klubeigene<br />

Trainingsgelände in Kairo genutzt.<br />

Einfach der Abwechslung wegen?<br />

Nein, das war eher wegen der<br />

Testspielpartner, die in Kairo zur<br />

Verfügung standen. El-Gouna liegt<br />

<strong>im</strong>merhin in einer Entfernung von<br />

450 Kilometern von Kairo. Die meisten<br />

Klubs sind in Kairo ansässig.<br />

Apropos Kairo: Ist die Hauptstadt inzwischen<br />

so ruhig, dass der Ligabetrieb<br />

regulär abgespult werden kann?<br />

Eigentlich ja. Es gibt zwar <strong>im</strong>mer<br />

wieder mal kleine Demonstrationen,<br />

aber die Ausmaße sind vergleichsweise<br />

gering. Die ständige<br />

Verschiebung der Meisterschaft<br />

hängt auch mit den Sicherheitskräften<br />

zusammen, die anderweitig gebraucht<br />

werden. Sie haben andere<br />

Aufgaben zu leisten, als Fußballspiele<br />

zu sichern. Deshalb wird die<br />

Meisterschaft zunächst ohne Zuschauer<br />

beginnen. Über den Start<br />

der Saison entschied also nicht der<br />

Fußball-Verband allein, sondern<br />

auch das Innenministerium.<br />

Was macht Sie opt<strong>im</strong>istisch für den<br />

Start? Schließlich ruhte die Liga fast<br />

zwei Jahre komplett nach den tragischen<br />

Vorfällen von Port Said mit 72 Toten.<br />

Dass die innere Sicherheit weitgehend<br />

wieder hergestellt worden<br />

ist. Durch Polizei und Militär – das<br />

gab’s zuvor überhaupt nicht. Das<br />

merkt man nicht nur am Fußball.<br />

Die Ausgangssperre gilt fast nur<br />

noch freitags, alles so Anzeichen,<br />

dass sich das Land beruhigt hat. Es<br />

muss ja auch weitergehen, denn ich<br />

glaube, dass auch die FIFA da ein<br />

Auge drauf hat. Wegen eines regulären,<br />

regelmäßigen Spielbetriebs.<br />

Sie arbeiten seit dem 15. April für El-<br />

Gouna. Wie viele Pflichtspiele durften Sie<br />

eigentlich seither absolvieren?<br />

Sieben waren’s bisher nur, das Achte<br />

hat’s nicht mehr gegeben. Nicht<br />

die Welt – und auch nicht sehr befriedigend.<br />

Dennoch wurde mein<br />

Vertrag bis zum Ende der Saison<br />

2014 verlängert, wann <strong>im</strong>mer die<br />

auch enden wird. . .<br />

Haben Sie Ihre Mannschaft für die neue<br />

Saison personell verstärken können?<br />

Es gab einen Riesenumbruch. Wir<br />

hatten Grüppchen, die sich nicht<br />

verstanden. Es waren Söldner ohne<br />

Teamgeist. Ohne Zusammenhalt.<br />

Da haben wir rigoros durchgegriffen,<br />

von den 25 Mann sind 18 Spieler<br />

neu gekommen. Einen haben<br />

wir von den Wolfsburger Amateuren<br />

geholt: Amor Tarek Abdelaziz,<br />

einen linken Außenbahnspieler. Wir<br />

haben eine sehr, sehr junge Truppe,<br />

die aber gut harmoniert.<br />

Als die letzte Saison <strong>im</strong> Sommer abgebrochen<br />

wurde, rangierten Sie auf Rang<br />

sechs der Gruppe 1. Was wollen Sie in der<br />

neuen Saison erreichen?<br />

Wir wollen nichts mit dem Abstieg<br />

zu tun haben. Um unter die ersten<br />

Plätze zu kommen, dafür ist die<br />

Mannschaft zu jung und zu unerfahren.<br />

Wir haben relativ wenig erfahrene,<br />

routinierte Spieler.<br />

Ihre letzten Trainerstationen hießen Georgien,<br />

Südafrika, Moldawien und jetzt<br />

Ägypten. Wollen Sie auch mal wieder in<br />

einer „normalen“ Liga arbeiten?<br />

Mit wollen hat das nichts zu tun.<br />

Wenn man so lange <strong>im</strong> Ausland<br />

war wie ich oder Winni Schäfer,<br />

glaubt man in Deutschland, dass<br />

wir vom Fußball keine Ahnung<br />

mehr haben. Man traut den Leuten,<br />

die lange <strong>im</strong> Ausland waren, nicht<br />

mehr zu, in den ersten drei Ligen<br />

zu arbeiten. Insofern bleibt dann<br />

vielleicht nur noch Österreich oder<br />

die Schweiz. . . Spaß beiseite: Ich<br />

bin sehr zufrieden, mit dem was<br />

ich gemacht habe. Im Ausland zu<br />

leben bildet mehr, als nur zu reisen.<br />

INTERVIEW: H. HASSELBRUCH<br />

NEWS<br />

Die FIFA-Weltrangliste bleibt zum<br />

Jahresende in den Top Ten unverändert:<br />

Spanien (1507 Punkte)<br />

führt vor Deutschland (1318) und<br />

Argentinien (1251).<br />

Berti Vogts (66) bleibt bis 2016 Nationaltrainer<br />

von Aserbaidschan.<br />

Fenerbahce bleibt nach dem vom<br />

Internationalen Sportgerichtshof<br />

abgewiesenen Einspruch bis 2017<br />

von allen UEFA-Wettbewerben<br />

ausgeschlossen. Die Türken, wegen<br />

Spielmanipulation ohnehin<br />

bis 2014/15 außen vor, müssen<br />

eine Bewährungsstrafe abbrummen,<br />

nachdem <strong>im</strong> Februar be<strong>im</strong><br />

Geisterspiel gegen Baryssau eine<br />

Leuchtrakete ins Stadion flog.


kicker, 23. Dezember 2013 55<br />

RUSSLAND: Präsident von Tatarstan entlässt den Trainer nach zwölf Jahren<br />

Berdyev: Ein Ende als „Schande für die Republik“<br />

1Platz zehn in der russischen<br />

Meisterschaft war<br />

dann doch zu wenig, trotz<br />

des Überwinterns in der<br />

Europa League. Nach zwölf<br />

Jahren als Trainer von Rubin<br />

Kasan wurde Kurban Berdyev (61,<br />

Foto) jetzt entlassen. Und zwar von<br />

Rustam Minnikhanov, Präsident der<br />

Republik Tatarstan. Am Ende konnte<br />

Berdyev nicht mal sein Talisman<br />

helfen – seine Gebetskette, ohne<br />

die der strenggläubige Musl<strong>im</strong><br />

nie in der Öffentlichkeit<br />

auftauchte.<br />

Aber warum entlässt der<br />

Präsident der Republik den<br />

Trainer, der Rubin 2002 und<br />

sowohl 2008 als auch 2009 zur russischen<br />

Meisterschaft führte? Die<br />

Republik Tatarstan ist Besitzer und<br />

Sponsor des Klubs aus Kasan. Mit<br />

Berdyev wurde zeitgleich Generaldirektor<br />

Andrey Gromov entlassen,<br />

Klubpräsident Valery Sorokhin darf<br />

nur bleiben, bis alle Positionen neu<br />

besetzt sind.<br />

Dabei war Kurban Berdyev über<br />

Jahre hinweg der Boss, er best<strong>im</strong>mte<br />

unter dem vormaligen Republik-<br />

Präsidenten Mintmer Shaymiev<br />

über Spieler und Strukturen, wegen<br />

seines musl<strong>im</strong>ischen Glaubens<br />

wurde er verehrt. Aber seit<br />

einem Jahr gab es Gerüchte über<br />

wirtschaftliche Probleme <strong>im</strong> Klub.<br />

Hinzu kamen Verdächtigungen, der<br />

Berater des Ex-Profis Gökhan Töre<br />

(ehemals HSV) sei von Berdyev erpresst<br />

worden. Trotz Dementi die<br />

ersten Kratzer am Berdyev-Image.<br />

Rustam Minnikhanov handelte jetzt<br />

aus Enttäuschung, sprach von einer<br />

„Schande für die Republik“. Aber<br />

wer folgt auf Berdyev? Gerüchteweise<br />

wird u. a. der Ex-Dresdner<br />

Stanislav Cherchesov (Amkar Perm)<br />

gehandelt. MIKHAIL SANADZE<br />

Spanien<br />

Copa del Rey, 4. Runde, Ergebnisse<br />

vom Mittwoch/Donnerstag:<br />

Real Sociedad - FC Algeciras (1:1) 4:0<br />

Atl. Madrid - UE Sant Andreu (4:0) 2:1<br />

Betis Sevilla - Lleida Esportiu (2:1) 2:2<br />

UD Almeria - UD Las Palmas (3:1) 0:0<br />

Real Madrid - Ol<strong>im</strong>pic Xativa (0:0) 2:0<br />

FC Sevilla - Racing Santander (1:0) 0:2<br />

FC Valencia - G<strong>im</strong>n. Tarragona (0:0) 1:0<br />

Espanyol - Real Jaen (2:2) 2:0<br />

Rayo Vallecano - Valladolid (0:0) 3:1<br />

Athletic Bilbao - Celta Vigo (0:1) 4:0<br />

(In Klammern Hinspielergebnisse)<br />

Italien<br />

Coppa Italia, Nachtrag vom Mittwoch:<br />

Juventus Turin - AS Avellino 3:0<br />

Portugal<br />

Marit<strong>im</strong>o - Sporting Braga 2:2<br />

FC Porto - SC Olhanense 4:0<br />

Vitoria Setubal - Benfica 0:2<br />

Pacos Ferreira - FC Rio Ave 0:0<br />

Gu<strong>im</strong>araes - Acad. Co<strong>im</strong>bra 3:0<br />

Sporting - Nac. Funchal 0:0<br />

Gil Vicente - FC Arouca *<br />

Belenenses - GD Estoril Praia *<br />

1. Sporting Lissabon 14 33:9 33<br />

2. FC Porto (M) 14 29:9 33<br />

3. Benfica Lissabon 14 27:12 33<br />

4. GD Estoril Praia 13 23:16 23<br />

5. Vitoria Gu<strong>im</strong>araes (P) 14 16:10 23<br />

6. Nacional Funchal 14 19:15 21<br />

7. Sporting Braga 14 17:17 19<br />

8. FC Gil Vicente 13 13:15 18<br />

9. FC Rio Ave 14 11:15 17<br />

10. Marit<strong>im</strong>o Funchal 14 23:27 16<br />

11. Vitoria Setubal 14 16:23 16<br />

12. Acad. Co<strong>im</strong>bra 14 7:18 15<br />

13. CF Belenenses (N) 13 9:16 11<br />

14. FC Arouca (N) 13 8:19 9<br />

15. Pacos de Ferreira 14 10:25 9<br />

16. SC Olhanense 14 8:23 9<br />

Nächster Spieltag: 11./12. Januar<br />

Frankreich<br />

AS Monaco - Valenciennes 1:2<br />

AS St. Etienne - FC Nantes 2:0<br />

SC Bastia - Montpellier 0:0<br />

OGC Nizza - Evian TG 3:1<br />

Stade Re<strong>im</strong>s - AC Ajaccio 4:1<br />

FC Sochaux - Stade Rennes 2:1<br />

Toulouse FC - EA Guingamp 0:0<br />

Ol. Marseille - Bordeaux 2:2<br />

FC Lorient - Olymp. Lyon *<br />

Paris SG - Lille OSC *<br />

1. Paris St. Germain (M) 18 42:11 43<br />

2. AS Monaco (N) 19 31:13 41<br />

3. Lille OSC 18 20:6 39<br />

4. Girondins Bordeaux (P)19 27:21 31<br />

5. AS St. Etienne 18 27:20 30<br />

6. Olympique Marseille 19 27:20 29<br />

7. FC Nantes (N) 19 23:17 29<br />

8. Stade Re<strong>im</strong>s 19 23:21 29<br />

9. FC Lorient 18 24:24 26<br />

10. Toulouse FC 19 20:24 25<br />

11. Olympique Lyon 18 26:25 24<br />

12. EA Guingamp (N) 19 19:19 24<br />

13. SC Bastia 19 21:26 24<br />

14. OGC Nizza 19 18:25 23<br />

15. Stade Rennes 19 22:24 21<br />

16. Evian TG 18 19:31 20<br />

17. Montpellier HSC 19 18:24 17<br />

18. Valenciennes FC 19 17:28 14<br />

19. FC Sochaux 19 15:39 11<br />

20. AC Ajaccio 19 13:34 9<br />

Nächster Spieltag: 10.-12. Januar<br />

Niederlande<br />

RKC Waalwijk - FC Twente 1:1<br />

AZ Alkmaar - Heerenveen 1:5<br />

Heracles Almelo - Vitesse Arnhem 2:2<br />

NAC Breda - SC Cambuur 1:0<br />

Feyenoord - PEC Zwolle 3:0<br />

Roda JC - Ajax Amsterdam 1:2<br />

FC Groningen - NEC Nijmegen 5:2<br />

Go Ahead Eagles - FC Utrecht 2:1<br />

PSV Eindhoven - ADO Den Haag 2:0<br />

1. Ajax Amsterdam (M) 18 41:17 37<br />

2. Vitesse Arnhem 18 42:24 37<br />

3. FC Twente 18 41:18 34<br />

4. Feyenoord Rotterdam 18 36:24 33<br />

5. SC Heerenveen 18 42:32 29<br />

6. FC Groningen 18 36:32 27<br />

7. PSV Eindhoven 18 35:25 26<br />

8. AZ Alkmaar (P) 18 29:33 24<br />

9. FC Utrecht 18 26:34 24<br />

10. Go Ahead Eagles (N) 18 29:41 23<br />

11. PEC Zwolle 18 25:24 22<br />

12. NAC Breda 18 29:32 22<br />

13. Heracles Almelo 18 25:31 22<br />

14. RKC Waalwijk 18 25:34 18<br />

15. Roda JC Kerkrade 18 30:41 18<br />

16. ADO Den Haag 18 21:40 17<br />

17. SC Cambuur (N) 18 16:26 16<br />

18. NEC Nijmegen 18 29:49 15<br />

Nächster Spieltag: 17.-19. Januar<br />

Türkei<br />

Rizespor - Kas<strong>im</strong>pasa 0:0<br />

Eskisehirspor - Gaziantepspor 2:0<br />

Besiktas - Elazigspor 4:1<br />

Kayserispor - Konyaspor 0:0<br />

K. Karabükspor - Fenerbahce 2:1<br />

Antalyaspor - Genclerbirligi 2:3<br />

Galatasaray - Trabzonspor *<br />

Bursaspor - Erciyesspor Mo.<br />

Akhisar BGS - Sivasspor Mo.<br />

1. Fenerbahce (P) 16 38:18 38<br />

2. Kas<strong>im</strong>pasaspor 16 30:17 31<br />

3. Besiktas 16 30:18 29<br />

4. Eskisehirspor 16 21:11 27<br />

5. Galatasaray (M) 15 23:15 27<br />

6. Sivasspor 15 27:20 26<br />

7. K. Karabükspor 16 16:14 26<br />

8. Trabzonspor 15 22:18 24<br />

9. Bursaspor 15 16:18 20<br />

10. Gaziantepspor 16 22:31 20<br />

11. Akhisar BGS 15 15:18 19<br />

12. Antalyaspor 16 19:21 18<br />

13. Genclerbirligi Ankara 16 17:20 18<br />

14. Konyaspor (N) 16 18:25 17<br />

15. Rizespor (N) 16 18:24 16<br />

16. Kayserispor 16 12:23 12<br />

17. Erciyesspor (N) 15 10:22 12<br />

18. Elazigspor 16 18:39 10<br />

Sonntag, 29. Dezember (12.30 Uhr):<br />

Kas<strong>im</strong>pasa - Akhisar BGS (Fr., 19.00)<br />

Genclerbirligi - Besiktas (Fr., 19.00)<br />

Elazigspor - Rizespor (Sa., 12.30)<br />

Gaziantep - Bursaspor (Sa., 15.00)<br />

Erciyesspor - Galatasaray (Sa., 18.00)<br />

Sivasspor - K. Karabükspor<br />

Konyaspor - Eskisehirspor<br />

Trabzonspor - Antalyaspor (15.00)<br />

Fenerbahce - Kayserispor (18.00)<br />

Belgien<br />

Cercle Brügge - KRC Genk 1:0<br />

RSC Charleroi - RAEC Mons 0:2<br />

Zulte Waregem - KV Oostende 2:2<br />

KSC Lokeren - Oud-Heverlee 2:0<br />

KV Mechelen - KV Kortrijk 5:2<br />

Waasland-Beveren - Lierse SK 3:1<br />

KAA Gent - FC Brügge 1:3<br />

Standard - RSC Anderlecht *<br />

1. Standard Lüttich 19 38:10 44<br />

2. FC Brügge 20 35:17 43<br />

3. SV Zulte Waregem 20 41:26 41<br />

4. RSC Anderlecht (M) 19 45:21 40<br />

5. KRC Genk (P) 20 32:23 35<br />

6. KSC Lokeren 20 33:24 33<br />

7. KV Kortrijk 20 26:25 29<br />

8. KAA Gent 20 25:28 27<br />

9. Cercle Brügge 20 21:31 26<br />

10. KV Oostende (N) 20 21:30 22<br />

11. RSC Charleroi 20 22:28 21<br />

12. KV Mechelen 20 26:36 20<br />

13. K. Lierse SK 20 17:41 17<br />

14. Oud-Heverlee 20 21:34 16<br />

15. Waasland-Beveren 20 14:27 14<br />

16. RAEC Mons 20 16:32 10<br />

Griechenland<br />

OF Iraklion - Panetolikos 2:1<br />

Atromitos - Panthrakikos 3:1<br />

Apollon Smyrnis - Olympiakos 0:5<br />

PAOK Saloniki - Levadiakos 3:0<br />

Asteras Tripolis - AE Veria 0:0<br />

AO Platanias - Panionios Athen 1:0<br />

AEL Kallonis - AE Ergotelis 0:0<br />

Panathinaikos - Skoda Xanthi *<br />

PAS Ioannina - Aris Saloniki Mo.<br />

Nachtrag vom Mittwoch/Donnerstag:<br />

AE Ergotelis - Apollon Smyrnis 2:2<br />

Panetolikos - AO Platanias 3:0<br />

Skoda Xanthi - OF Iraklion 2:1<br />

Panthrakikos - AEL Kallonis 2:0<br />

Atromitos - PAOK Saloniki 1:1<br />

Olympiakos - PAS Ioannina 3:2<br />

Levadiakos - Panathinaikos 0:4<br />

Panionios Athen - AE Veria 2:1<br />

Aris Saloniki - Asteras Tripolis 1:1<br />

1. Olympiakos (M, P) 17 53:6 49<br />

2. PAOK Saloniki 17 34:15 39<br />

3. Atromitos Athen 17 28:14 32<br />

4. Panathinaikos Athen 16 26:15 27<br />

5. Asteras Tripolis 17 23:17 26<br />

6. Skoda Xanthi 16 22:23 24<br />

7. Panetolikos Agrinio (N) 17 18:16 21<br />

8. Panthrakikos Komotini 17 22:27 21<br />

9. OF Iraklion 17 16:21 21<br />

10. AE Ergotelis (N) 17 19:21 20<br />

11. PAS Ioannina 16 18:22 20<br />

12. Panionios Athen 17 16:20 20<br />

13. AEL Kallonis (N) 17 17:31 19<br />

14. Platanias Chanion 17 16:22 18<br />

15. Levadiakos 17 17:33 17<br />

16. Apollon Smyrnis (N) 17 17:31 14<br />

17. AE Veria 17 14:28 14<br />

18. Aris Saloniki 16 13:27 11<br />

Nächster Spieltag: 4.-6. Januar<br />

Zypern<br />

Omonia Nikosia - Anorthosis 3:2<br />

Aris L<strong>im</strong>assol - Alki Larnaka 0:0<br />

Ermis Aradippou - Apollon 0:0<br />

Paral<strong>im</strong>ni - APOEL Nikosia 0:3<br />

AEK Larnaka - AE Kouklia 3:1<br />

AEL L<strong>im</strong>assol - Ethn. Achnas *<br />

Nea Salamina - Doxa Katokopia Mo.<br />

1. Apollon L<strong>im</strong>assol (P) 14 21:8 31<br />

2. AEL L<strong>im</strong>assol 13 20:8 30<br />

3. APOEL Nikosia (M) 14 24:8 29<br />

4. Omonia Nikosia 14 28:12 27<br />

5. Ermis Aradippou (N) 14 25:13 27<br />

6. Anorthosis Famagusta 14 29:16 26<br />

7. Doxa Katokopia 13 21:20 20<br />

8. AEK Larnaka 14 20:15 19<br />

9. Nea Salamina 13 13:16 18<br />

10. Ethnikos Achnas 13 16:20 11<br />

11. AE Kouklia (N) 14 14:39 10<br />

12. Aris L<strong>im</strong>assol (N) 14 11:20 9<br />

13. EN Paral<strong>im</strong>ni 14 8:26 4<br />

14. Alki Larnaka 14 8:37 -12<br />

Österreich<br />

Nachtrag vom Mittwoch:<br />

Wacker Innsbruck - RB Salzburg 0:1<br />

Sturm Graz - Rapid Wien 2:0<br />

SC Wr. Neustadt - Wolfsberger AC 1:1<br />

Austria Wien - SV Ried 1:1<br />

1. RB Salzburg 20 58:16 46<br />

2. SV Grödig (N) 21 46:38 35<br />

3. Rapid Wien 21 34:25 31<br />

4. Austria Wien (M) 21 37:29 30<br />

5. SV Ried 21 34:36 29<br />

6. Sturm Graz 21 30:32 26<br />

7. Wolfsberger AC 21 32:37 25<br />

8. FC Admira Wacker 21 29:42 22<br />

9. SC Wiener Neustadt 20 25:47 22<br />

10. Wacker Innsbruck 21 26:49 16<br />

Winterpause bis 2. Februar<br />

Rumänien<br />

Nachholspiele:<br />

Astra Giurgiu - Steaua 1:1<br />

Conc. Chiajna - Viit. Constanta 1:2<br />

Nachtrag von Mittwoch/Donnerstag:<br />

Poli T<strong>im</strong>isoara - CFR Cluj 1:0<br />

Steaua - Astra Giurgiu 3:1<br />

FC Botosani - Gaz Metan 2:2<br />

Sageata Navodari - FC Brasov 0:0<br />

Uni Cluj - Otelul Galati 1:0<br />

Pand. Targu Jiu - Petrolul 0:1<br />

1. Astra Giurgiu 19 45:19 42<br />

2. Petrolul Ploiesti (P) 19 29:11 40<br />

3. Steaua Bukarest (M) 17 36:12 39<br />

4. Pandurii Targu Jiu 19 41:23 34<br />

5. Dinamo Bukarest 19 28:16 32<br />

6. FC Vaslui 19 21:15 29<br />

7. CFR Cluj 19 26:21 28<br />

8. Gaz Metan Medias 19 23:21 27<br />

9. Ceahlaul Piatra Neamt 19 19:18 27<br />

10. Concordia Chiajna 18 22:20 25<br />

11. ACS Poli T<strong>im</strong>isoara (N) 19 17:24 22<br />

12. FC Botosani (N) 19 17:31 20<br />

13. Sageata Navodari (N) 19 18:38 19<br />

14. Otelul Galati 19 21:35 18<br />

15. Viitorul Constanta 19 13:31 18<br />

16. FC Brasov 19 18:26 16<br />

17. Universitatea Cluj 18 16:32 16<br />

18. Corona Brasov (N) 19 14:31 10<br />

Winterpause bis 22./23. Februar<br />

Israel<br />

Hapoel Haifa - Ramat HaSharon 3:0<br />

M. Petah Tikva - Hapoel Raanana 1:0<br />

MS Ashdod - B. Y. Tel Aviv 1:0<br />

Bnei Sachnin - Hapoel Tel Aviv 4:0<br />

Macc. Tel Aviv - Hapoel Akko 5:0<br />

Kiryat Shmona - Maccabi Haifa *<br />

Beer Sheva - Jerusalem Mo.<br />

1. Maccabi Tel Aviv (M) 14 32:9 35<br />

2. Hapoel Beer Sheva 13 23:9 28<br />

3. Hapoel Bnei Sachnin 14 20:14 26<br />

4. Maccabi Haifa 13 19:13 21<br />

5. Hapoel Haifa 14 16:18 20<br />

6. Hapoel Tel Aviv 14 22:18 19<br />

7. Hap. Ir. Kiryat Shmona 13 18:16 19<br />

8. MS Ashdod 14 14:14 19<br />

9. Hapoel Raanana (N) 14 13:12 18<br />

10. Hapoel Akko 14 14:21 16<br />

11. Beitar Jerusalem 13 12:16 15<br />

12. Macc. Petah Tikva (N) 14 13:25 11<br />

13. H. Ir. Ramat HaSharon 14 8:26 10<br />

14. Bnei Yehuda Tel Aviv 14 13:26 5<br />

Kroatien<br />

Nachholspiel:<br />

Lok Zagreb - HNK Rijeka 0:2<br />

1. Dinamo Zagreb (M) 19 35:13 43<br />

2. HNK Rijeka 20 37:18 38<br />

3. Hajduk Split (P) 20 35:18 38<br />

4. Lokomotiva Zagreb 20 31:27 33<br />

5. RNK Split 20 21:17 31<br />

6. Istra Pula 19 27:26 26<br />

7. Slaven Belupo 20 23:27 18<br />

8. NK Zadar 20 15:33 17<br />

9. NK Osijek 20 14:41 12<br />

10. Hrv. Dragovoljac (N) 20 15:33 10<br />

Winterpause bis 6. Februar<br />

Schottland<br />

Celtic - Hearts 2:0<br />

Dundee Utd. - Ross County 1:0<br />

Hibernian - St. Johnstone 0:0<br />

Kilmarnock - Partick Thistle 2:1<br />

FC Motherwell - FC St. Mirren 3:0<br />

Inverness CT - FC Aberdeen 3:4<br />

1. Celtic Glasgow (M,P) 16 38:12 42<br />

2. Dundee United 17 34:12 32<br />

3. FC Aberdeen 17 28:17 32<br />

4. Inverness CT 16 26:15 32<br />

5. FC Motherwell 17 21:24 31<br />

6. FC St. Johnstone 16 22:17 22<br />

7. Hibernian Edinburgh 17 10:16 18<br />

8. FC St. Mirren 16 14:26 16<br />

9. FC Kilmarnock 17 19:29 15<br />

10. Partick Thistle (N) 16 14:27 14<br />

11. Ross County 16 17:32 11<br />

12. Heart of Midlothian 17 13:29 -3<br />

*) bei Redaktionsschluss nicht beendet<br />

Weitere Tabellen finden Sie auf unserer Website unter<br />

www.kicker.de/tabellen-international


56 2. BUNDESLIGA<br />

„Wir werden<br />

noch besser“<br />

2. BUNDESLIGA<br />

Der 1. FC Köln beendete das Jahr erfolgreich, auch<br />

dank ANTHONY UJAH, der zwei Tore be<strong>im</strong> 3:2<br />

in Düsseldorf erzielte und noch mehr verspricht.<br />

Das war knapper als zunächst<br />

gedacht. Ein „wunderbares<br />

Spiel, sehr effektiv“ hatte Kölns<br />

Vizepräsident Toni Schumacher<br />

in der ersten Hälfte gesehen.<br />

Und sich nach der<br />

Pause verwundert die Augen<br />

gerieben: „Da haben<br />

wir gesehen, dass es kein<br />

Selbstläufer ist, dass jeder<br />

Fehler direkt bestraft wird“, so der<br />

ehemalige Nationaltorhüter nach<br />

der Partie, die dann doch noch<br />

glücklich endete. Schumachers<br />

Fazit: „Das hat sich die Mannschaft<br />

verdient, sie hat nach dem<br />

Ausgleich Moral bewiesen.“ In der<br />

Tat: Der 1. FC Köln untermauerte<br />

auch an diesem ungemütlichen<br />

Sonntag in Düsseldorf eindrucksvoll<br />

seine Sonderstellung in der<br />

2. Liga, bestätigte Herbst- und Wintermeisterschaft<br />

und besitzt nun<br />

bei acht Punkten Vorsprung<br />

auf Rang drei vor allen Dingen<br />

alle Chancen auf die einzig<br />

wahre Meisterschaft, nämlich<br />

die am Ende der Saison. Die Meisterschaft,<br />

die zum Aufstieg in die<br />

Bundesliga berechtigt. „Wir waren<br />

die überlegene Mannschaft, wir<br />

haben es gut gespielt“, resümierte<br />

Trainer Peter Stöger das temperamentvolle<br />

Derby, „aus dem Nichts“<br />

habe man zwei Treffer kassiert,<br />

„doch dann haben wir uns in<br />

die Partie zurückgefightet“, so<br />

der stolze Wiener, der betonte:<br />

„Wir sind nicht ins Wanken<br />

geraten und ich denke, es gibt<br />

keine Diskussionen darüber,<br />

dass die bessere Mannschaft<br />

als Sieger vom Platz ging.“<br />

Mit diesen Aussagen erntete<br />

Stöger keinen Widerspruch,<br />

ebenso wenig mit seiner Maßnahme,<br />

auch diesmal auf das<br />

System mit zwei Spitzen zu<br />

setzen. Patrick Helmes und<br />

Anthony Ujah dankten es ihm.<br />

Schon vor den Toren setzten<br />

die beiden deutliche Zeichen,<br />

Mit dem kicker <strong>im</strong>mer topaktuell informiert:<br />

Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_2bl_li<br />

Fortuna Düsseldorf – 1. FC Köln 2:3 (0:2)<br />

Düsseldorf: Giefer (4,5) Inter<strong>im</strong>strainer: Reck<br />

Levels (4) Latka (4,5) Malezas (6) Bomheuer (5)<br />

Gartner (3) Fink (4,5)<br />

Erat (3,5) Benschop (3) Halloran (4)<br />

Hoffer (3)<br />

Ujah (1,5) Helmes (2)<br />

Halfar (2) Risse (3)<br />

Gerhardt (3,5) Lehmann (2,5)<br />

Hector (3,5) W<strong>im</strong>mer (3) Maroh (3) Brecko (2,5)<br />

Köln: Horn (2,5) Trainer: Stöger<br />

Eingewechselt: 46. Taskin (4) für Fink, 54. C. Weber (4) für Bomheuer, 80. Reisinger (–)<br />

für Halloran – 65. Peszko (–) für Risse, 81. Matuschyk (–) für Halfar, 90. Golobart (–)<br />

für Helmes – Reservebank: Rensing (Tor), Bruno Soares, Paurevic, Lambertz – Kessler<br />

(Tor), McKenna, Exslager, K. Przybylko<br />

Tore: 0:1 Ujah (29., Vorarbeit Helmes), 0:2 Helmes (38., –), 1:2 Hoffer (55., Gartner),<br />

2:2 Benschop (62., direkter Freistoß), 2:3 Ujah (75., Halfar) – SR: Gräfe (Berlin),<br />

Note 3, gute Gesamtleistung in einem hitzigen Derby, aber ein falscher Freistoß,<br />

der zum 2:2 führte. – Zuschauer: 52 500 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Giefer,<br />

C. Weber, Levels (5., gesperrt), Taskin – Hector, Lehmann, W<strong>im</strong>mer – Besonderes<br />

Vorkommnis: Das Spiel begann wegen des starken Zuschauerandrangs 30 Minuten<br />

später. – Spieler des Spiels: Anthony Ujah, war von der Düsseldorfer Defensive nicht<br />

zu kontrollieren, traf verdient zwe<strong>im</strong>al.<br />

VON OLIVER BITTER<br />

UND FRANK LUßEM<br />

Hinten sicher und vorne effizient –<br />

die eiskalten Ujah und Helmes<br />

brachten Köln scheinbar uneinholbar<br />

in Führung. Doch der FC<br />

wurde mit dem Vorsprung etwas<br />

nachlässig und gestattete Düsseldorf<br />

den Ausgleich. Aber Köln hatte<br />

das Potenzial und die Qualität,<br />

durch den umtriebigen Ujah noch<br />

einmal entscheidend zurückzuschlagen<br />

und gewann verdient.<br />

DÜSSELDORF: Trotz der Niederlage gegen<br />

Trainerfrage: Der<br />

s Für Oliver Reck bedeutete<br />

das 2:3 zum Jahresausklang<br />

gegen Köln die erste Niederlage<br />

<strong>im</strong> dritten Spiel als Inter<strong>im</strong>strainer.<br />

Dennoch darf der<br />

aktuell oberste Übungsleiter<br />

der Düsseldorfer für sich reklamieren,<br />

für neuen Schwung<br />

bei einer zuvor verunsicherten<br />

Mannschaft gesorgt zu haben.<br />

Unter Vorgänger Mike Büskens<br />

hatte sich der Absteiger<br />

in der Regel sehr launisch und<br />

wechselhaft präsentiert. Reck<br />

dagegen hat das Team wieder<br />

auf Kurs gebracht: Die Fortuna<br />

glänzt zwar nicht unter seiner<br />

Regie, hat aber wieder in die<br />

Spur gefunden. Der ehemalige<br />

Nationaltorhüter Reck darf<br />

sich ungeachtet der Niederlage<br />

gegen den Rivalen aus Köln<br />

große Hoffnungen machen,<br />

auch be<strong>im</strong> Trainingsbeginn<br />

am 7. Januar die Fortuna zu<br />

dirigieren.<br />

„Jeder hat gesehen, dass ich<br />

meine Aufgabe mit Herzblut<br />

angenommen habe“, sagt Reck.<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Picture-Point<br />

In Düsseldorf mit Herzblut bei<br />

der Sache: Oliver Reck


kicker, 23. Dezember 2013 57<br />

Und der FC<br />

ist wieder da:<br />

Anthony Ujah trifft<br />

zum 3:2 für Köln.<br />

Foto: Horstmüller<br />

liefen früh die Düsseldorfer Abwehr<br />

an, eroberten viele Bälle und setzten<br />

Fortunas Innenverteidigung <strong>im</strong>mer<br />

wieder aggressiv unter Druck.<br />

Körperliche Präsenz und perfekte<br />

Schusstechnik rundeten das Gesamtbild<br />

ab, das noch besser wird –<br />

verspricht Ujah: „Wir haben gezeigt,<br />

dass es geht. Es hat ein bisschen gedauert,<br />

aber nach der Vorbereitung<br />

wird es noch besser.“<br />

Kollege Patrick Helmes pflichtete<br />

dem Nigerianer bei: „Es war klar,<br />

dass nach dem 2:2 einer von uns<br />

das Ding über die Linie stolpert.“<br />

Der Nationalspieler a. D. ließ keinen<br />

Zweifel daran, dass die Partie<br />

gerecht ausging: „Man hat gesehen,<br />

dass wir die bessere Mannschaft<br />

sind, weil wir die entscheidende<br />

Qualität haben.“<br />

Ganz beruhigt können die Kölner<br />

nun in den kurzen Weihnachtsurlaub<br />

gehen, „es ist wichtig, jetzt<br />

zu verschnaufen“, sagte Sportdirektor<br />

Jörg Schmadtke. Vom komfortablen<br />

Vorsprung auf den Relegationsplatz<br />

will er nichts hören: „Das<br />

ist alles Spielerei. Das hilft uns nicht<br />

weiter. Alleine wichtig ist es, diesen<br />

Vorsprung zu verteidigen.“<br />

Dieses Ziel soll nun nach der<br />

Winterpause angegangen werden.<br />

Bei aller professionellen Zurückhaltung<br />

verhehlt Schmadtke auch<br />

nicht, dass hinter den „Geißböcken“<br />

eine überaus gelungene<br />

Halbserie liegt: „Das Fazit ist positiv.“<br />

Und er sei sich ziemlich sicher,<br />

dass das große Ziel Aufstieg erreicht<br />

werden kann: „Weil der gesamte<br />

Verein eine große Professionalität<br />

ausstrahlt.“ Das wäre dann in der<br />

Tat ein riesengroßer Fortschritt.<br />

FÜRTH – AALEN: Ruthenbeck nachdenklich<br />

Füllkrug sauer auf Kramer<br />

1Zittersieg, Arbeitsdreier<br />

oder Glück des Tüchtigen.<br />

Den Auftritt der SpVgg be<strong>im</strong><br />

1:0 gegen Aalen zum Abschluss<br />

vor der Winterpause<br />

wussten die Fürther Akteure<br />

durchaus einzuordnen:<br />

„Heute ging es nicht um<br />

spielerisches Geplänkel<br />

oder taktische Marschrouten.<br />

Wichtig waren die drei Punkte<br />

und jetzt geht’s ab in den Urlaub“,<br />

sagte Abwehrspieler Merg<strong>im</strong><br />

Mavraj.<br />

Fürth hat sich mit 35 Punkten<br />

wieder in der Spitzengruppe<br />

festgebissen, das Thema Aufstieg<br />

jedoch ist angeblich nach wie vor<br />

kein Thema. „Man muss Kontinuität<br />

ins eigene Spiel bringen, bevor<br />

man Ansprüche stellen kann.<br />

In den ersten 19 Spielen hatten<br />

wir schon einige Dellen drin“, zog<br />

Trainer Frank Kramer sein Fazit.<br />

Und schob hinterher: „Wir sind<br />

sicherlich keine Erfolgsvermeider<br />

und ich habe nie gesagt, dass wir<br />

nicht aufsteigen können.“ Aber<br />

eben auch nicht, dass Fürth aufsteigen<br />

will. „Die Konstanz, mit<br />

einem Gefühl ins Spiel zu gehen,<br />

dass heute gar nichts passieren<br />

kann, habe ich noch nicht“, sagte<br />

Kramer. Die gute St<strong>im</strong>mung<br />

– die Mannschaft trällerte nach<br />

dem Abpfiff mit den Fans „O Du<br />

fröhliche“ – trübte nur Niclas<br />

Füllkrug. Der Torschütze<br />

schmorte nach seinem schwachen<br />

Auftritt in Bielefeld (1:4)<br />

bis zur Pause auf der Bank. „Ich<br />

war sauer und wütend über meine<br />

Nicht-Nominierung“, moserte er.<br />

Worauf Kramer gewohnt souverän<br />

konterte: „Er muss sauer auf mich<br />

sein. Fülle bringt viel mit, aber<br />

muss mehr Konstanz in die Waagschale<br />

werfen.“<br />

Gästecoach Stefan Ruthenbeck<br />

zog zur Winterpause eine versöhnliche<br />

Bilanz: „Platz 12 geht in Ordnung.<br />

Doch dass der Abstand nach<br />

hinten so eng ist, hätte ich nicht gedacht.“<br />

Mit der Niederlage in Fürth<br />

konnte er sich nur schwer anfreunden:<br />

„Wir waren richtig gut, da ist es<br />

bitter, wenn man nichts mitn<strong>im</strong>mt.<br />

Nach vorne müssen wir lernen, uns<br />

besser zu belohnen. Nicht, dass wir<br />

noch in die Bredouille kommen.“<br />

Köln sammelt der Inter<strong>im</strong>scoach Pluspunkte<br />

Mut spricht für Reck<br />

Weitergehende Fragen zu seiner<br />

Zukunft mochte er nicht beantworten,<br />

und auch die Verantwortlichen<br />

hüllen sich in Schweigen. Es gibt<br />

derzeit offenbar zwei Denkmodelle:<br />

Entweder präsentiert Helmut<br />

Schulte, der am 7. Januar als neuer<br />

Sportvorstand einsteigen wird,<br />

in Abst<strong>im</strong>mung mit seinem<br />

scheidenden Vorgänger Wolf<br />

Werner einen rundum akzeptierten<br />

neuen Cheftrainer,<br />

oder aber die Fortuna wählt die<br />

preiswerte Lösung und befördert<br />

den bisherigen Torwart- und Inter<strong>im</strong>strainer<br />

zum neuen Chef. Und<br />

wartet dann einfach ab, ob Reck der<br />

Sache gewachsen ist.<br />

Für Reck spricht unter anderem<br />

auch, dass er den vom Verein bevorzugten<br />

Weg mit jungen Leuten<br />

beschreiten will und auch den Mut<br />

mitbringt, den Nachwuchs zu fördern.<br />

Gegen Köln setzte er mit Ben<br />

Halloran, Christian Gartner und Tugrul<br />

Erat gleich drei junge Burschen<br />

ein, die unter Büskens noch keine<br />

Rolle gespielt hatten. Dazu schickte<br />

er in der zweiten Halbzeit Eren<br />

Taskin aus der zweiten Mannschaft<br />

auf das Feld und nicht etwa Kapitän<br />

„Lumpi“ Lambertz, der unter seinen<br />

Vorgängern eigentlich <strong>im</strong>mer<br />

gesetzt war. An Mut zu unpopulären<br />

Entscheidungen fehlt es Reck<br />

also mit Sicherheit nicht.<br />

Ganz unabhängig von der<br />

Beantwortung der Cheftrainerfrage<br />

werden Schulte und<br />

Werner den aktuellen Kader<br />

durchforsten und nach Möglichkeit<br />

etwas ausdünnen. Mit<br />

aktuell mehr als 30 Spielern ist<br />

das Aufgebot unnötig aufgebläht,<br />

andererseits wären Neuzugänge<br />

in eigentlich allen Mannschaftsteilen<br />

willkommen. Mehr sportliche<br />

Qualität versprechen sich die<br />

Düsseldorfer aber auch aus den<br />

eigenen Reihen: So wird <strong>im</strong> neuen<br />

Jahr der lange verletzte Heinrich<br />

Schmidtgal wieder zur Verfügung<br />

stehen, und auch Routinier Axel<br />

Bellinghaus kehrt dann nach langer<br />

Verletzungspause wieder zurück.<br />

Sie werden trotz des aktuellen Aufwärtstrends<br />

unter Reck sehnlichst<br />

zurückerwartet.<br />

SpVgg Greuther Fürth – VfR Aalen 1:0 (0:0)<br />

Fürth: Hesl (1) Trainer: Kramer<br />

Brosinski (2,5) Kleine (4) Mavraj (3) Baba (3,5)<br />

Fürstner (4) Sparv (2,5)<br />

Stieber (4) Trinks (4) Drexler (4)<br />

Mudrinski (5)<br />

Klauß (4)<br />

Valentini (4) Lechleiter (4)<br />

Hofmann (4) Leandro (3,5) Junglas (3,5)<br />

Buballa (5) Hübner (2,5) Barth (3,5) Traut (2,5)<br />

Aalen: Fejzic (2) Trainer: Ruthenbeck<br />

Eingewechselt: 46. Füllkrug (3) für Trinks, 66. Gießelmann (–) für Mudrinski, 84.<br />

Korcsmar (–) für Drexler – 31. Pohjanpalo (2,5) für Valentini, 79. Weiß (–) für Junglas,<br />

86. Abe (–) für Hofmann – Reservebank: Flekken (Tor), Pledl, Weilandt, Azemi –<br />

Bernhardt (Tor), Hainault, Kaufmann, Reichwein<br />

Tor: 1:0 Füllkrug (60., ohne Vorarbeit) – SR: Steinhaus (Hannover), Note 4, Schwächen<br />

in der Zweikampfbewertung, keine klare Linie. – Zuschauer: 10 170 – Gelbe<br />

Karten: Trinks, Brosinski – Traut (5., gesperrt), Lechleiter (5., gesperrt), Barth, Hübner –<br />

Besonderes Vorkommnis: Fejzic hält Foulelfmeter von Stieber (45./+1, Barth an<br />

Drexler) – Spieler des Spiels: Wolfgang Hesl, brachte die Aalener mit drei Großtaten<br />

zur Verzweiflung.<br />

VON MARTIN FERSCHMANN<br />

UND WERNER RÖHRICH<br />

Ein schmeichelhafter Erfolg für<br />

den Bundesliga-Absteiger. Die<br />

Fürther waren zwar nach durchwachsener<br />

Anfangsphase optisch<br />

überlegen, doch fehlte es dem Tabellenzweiten<br />

an Durchschlagskraft<br />

und kam kaum zu Strafraumszenen.<br />

Doch Fürth hatte Glück:<br />

Das entscheidende Tor fiel nach<br />

einer von Barth abgefälschten Ecke,<br />

auf der Gegenseite traf Junglas nur<br />

die Latte. Und hinten konnten sich<br />

die Franken auf Hesl verlassen. Der<br />

Torwart rettete gleich dre<strong>im</strong>al in<br />

Eins-gegen-eins-Situationen.


58 2. BUNDESLIGA<br />

19. SPIELTAG<br />

20. 12. – 23. 12. 2013<br />

FC St. Pauli – Karlsruher SC 0:2 (0:0)<br />

SV Sandhausen – Erzgeb. Aue 1:0 (1:0)<br />

Dynamo Dresden – VfL Bochum 0:0<br />

FSV Frankfurt – 1860 München 2:2 (1:1)<br />

1. FC Union – Arminia Bielefeld 4:2 (3:1)<br />

Greuther Fürth – VfR Aalen 1:0 (0:0)<br />

SC Paderborn 07 – En. Cottbus 1:0 (0:0)<br />

Fortuna Düsseldorf – 1. FC Köln 2:3 (0:2)<br />

Montag, 23. Dezember (20.15 Uhr):<br />

FC Ingolstadt 04 – Kaiserslautern (1:3)<br />

20. SPIELTAG<br />

Freitag, 7. Februar (18.30 Uhr)<br />

Energie Cottbus – SV Sandhausen (2:2)<br />

VfR Aalen – Erzgebirge Aue (1:0)<br />

VfL Bochum – FSV Frankfurt (0:1)<br />

Samstag, 8. Februar (13 Uhr)<br />

Kaiserslautern – Greuther Fürth (1:2)<br />

1. FC Union – Dynamo Dresden (3:1)<br />

Sonntag, 9. Februar (13.30 Uhr)<br />

1. FC Köln – SC Paderborn 07 (1:1)<br />

Karlsruher SC – FC Ingolstadt 04 (2:0)<br />

Arminia Bielefeld – FC St. Pauli (1:0)<br />

Montag, 10. Februar (20.15 Uhr)<br />

1860 München – Fort. Düsseldorf (2:1)<br />

Spieler des Tages<br />

Wolfgang<br />

Hesl<br />

SpVgg Greuther Fürth<br />

Es hat einen guten Grund, warum<br />

Wolfgang Hesl als einer<br />

der besten Zweitliga-Torhüter<br />

gilt. Denn <strong>im</strong> Eins-gegen-Eins<br />

ist Fürths Keeper kaum zu bezwingen.<br />

Gegen Aalen behielt<br />

Hesl binnen 17 Minuten dre<strong>im</strong>al<br />

die Oberhand <strong>im</strong> Zweikampf mit<br />

einem Gästestürmer, sicherte so<br />

das 1:0. „Es gibt keinen besseren<br />

<strong>im</strong> direkten Duell“, lobte Trainer<br />

Frank Kramer. Hesl selbst blieb<br />

bescheiden: „Ab und zu kann ich<br />

schon Leistung abrufen. Ich bin<br />

da sehr ehrgeizig.“ Zur Belohnung<br />

geht’s mit Ehefrau Stephanie nach<br />

Weihnachten für ein paar Tage<br />

nach New York. Und wenn sich<br />

die SpVgg schon nicht als Spitzentem<br />

sieht, einen Spitzentorwart<br />

hat sie auf jeden Fall.<br />

MF<br />

kicker-Ergebnisdienst<br />

Unter Telefon (0137) 82 23 32 22<br />

(0,50 Euro/Anruf), erreichbar aus<br />

Deutschland, erfahren Sie die Zwischenund<br />

Endresultate der Bundesligaspiele.<br />

Aus Österreich: (0900) 21 02 20<br />

(0,61 Euro/Min.)<br />

2. Bundesliga<br />

zu Hause<br />

auswärts<br />

Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.<br />

1. (1) 1. FC Köln 19 11 6 2 32:10 +22 39 9 5 3 1 16:4 18 10 6 3 1 16:6 21<br />

2. (2) SpVgg Greuther Fürth (A) 19 11 2 6 35:22 +13 35 10 6 1 3 15:8 19 9 5 1 3 20:14 16<br />

3. (5) Karlsruher SC (N) 19 8 7 4 26:17 +9 31 10 4 4 2 16:10 16 9 4 3 2 10:7 15<br />

4. (6) 1. FC Union Berlin 19 9 4 6 31:26 +5 31 9 5 1 3 17:14 16 10 4 3 3 14:12 15<br />

5. (3) FC St. Pauli 19 9 4 6 26:23 +3 31 10 4 2 4 10:11 14 9 5 2 2 16:12 17<br />

6. (8) SC Paderborn 07 19 8 5 6 32:32 0 29 9 4 3 2 10:9 15 10 4 2 4 22:23 14<br />

7. (4) 1. FC Kaiserslautern 18 8 4 6 30:19 +11 28 9 5 2 2 19:9 17 9 3 2 4 11:10 11<br />

8. (7) TSV München 1860 19 8 4 7 18:21 - 3 28 9 5 1 3 10:10 16 10 3 3 4 8:11 12<br />

9. (10) SV Sandhausen 19 7 6 6 17:17 0 27 10 5 4 1 12:8 19 9 2 2 5 5:9 8<br />

10. (9) Fortuna Düsseldorf (A) 19 7 4 8 21:29 - 8 25 10 4 2 4 10:15 14 9 3 2 4 11:14 11<br />

11. (12) VfL Bochum 19 6 5 8 18:20 - 2 23 9 2 3 4 10:14 9 10 4 2 4 8:6 14<br />

12. (11) VfR Aalen 19 6 5 8 18:21 - 3 23 9 3 2 4 10:8 11 10 3 3 4 8:13 12<br />

13. (16) FSV Frankfurt 19 5 6 8 27:29 - 2 21 10 3 4 3 13:13 13 9 2 2 5 14:16 8<br />

14. (14) FC Ingolstadt 04 18 6 3 9 17:24 - 7 21 8 2 0 6 8:13 6 10 4 3 3 9:11 15<br />

15. (13) Arminia Bielefeld (N) 19 6 3 10 27:36 - 9 21 10 3 3 4 15:16 12 9 3 0 6 12:20 9<br />

16. (15) Erzgebirge Aue 19 6 3 10 21:30 - 9 21 10 5 1 4 13:13 16 9 1 2 6 8:17 5<br />

17. (17) Dynamo Dresden 19 4 9 6 20:29 - 9 21 10 3 5 2 12:13 14 9 1 4 4 8:16 7<br />

18. (18) Energie Cottbus 19 3 4 12 21:32 - 11 13 9 3 1 5 16:17 10 10 0 3 7 5:15 3<br />

Torjäger<br />

9 (–) Saglik (SC Paderborn 07)<br />

Rote Karte<br />

Aoudia (Dynamo Dresden)<br />

Gelb-Rote Karte<br />

Für das nächste Spiel gesperrt:<br />

Konrad (FSV Frankfurt)<br />

Gelbe Karten<br />

Für das nächste Spiel gesperrt<br />

5 Lechleiter (VfR Aalen)<br />

5 Traut (VfR Aalen)<br />

5 Fink (Erzgebirge Aue)<br />

5 Kreilach (1. FC Union Berlin)<br />

5 Feick (Arminia Bielefeld)<br />

5 Levels (Fortuna Düsseldorf)<br />

5 Bertels (SC Paderborn 07)<br />

Saison<br />

2013/14<br />

VfR Aalen<br />

Erzgebirge Aue<br />

1. FC Union Berlin<br />

Top-Torhüter<br />

nach dem 19. Spieltag<br />

Pl. Name (Verein) Notenschnitt<br />

1. Hesl (SpVgg Greuther Fürth) .... 2,63<br />

2. Orlishausen (Karlsruher SC)..... 2,74<br />

3. Horn (1. FC Köln)..................... 2,79<br />

4. Klandt (FSV Frankfurt) ............. 2,94<br />

Arminia Bielefeld<br />

Top-Feldspieler<br />

1. Lehmann (1. FC Köln).............. 2,92<br />

W<strong>im</strong>mer (1. FC Köln) ............... 2,92<br />

3. Helmes (1. FC Köln) ................ 2,96<br />

4. Gordon (Karlsruher SC) ........... 3,00<br />

5. Peitz (Karlsruher SC)................ 3,03<br />

6. Zoller (1. FC Kaiserslautern)..... 3,08<br />

Halfar (1. FC Köln)................... 3,08<br />

8. Löwe (1. FC Kaiserslautern) ..... 3,11<br />

Hector (1. FC Köln).................. 3,11<br />

Hünemeier (SC Paderborn 07). 3,11<br />

VfL Bochum<br />

Energie Cottbus<br />

Dynamo Dresden<br />

VfR Aalen K 7.2. 4.5. 3:0 14.3. 16.2. 25.3. 1:0 6.4. 0:2 20.4. 4:0 2.3. 0:1 0:0 2:4 0:0 0:1<br />

Erzgebirge Aue 0:1 I 6.4. 0:2 2:1 2:1 20.4. 3:0 26.3. 2:6 0:0 17.2. 3:0 1.3. 15.3. 4.5. 1:0 0:2<br />

1. FC Union Berlin 1:3 1:0 C 4:2 1:2 31.3. 8.2. 2:1 21.2. 2:4 8.3. 27.4. 0:0 13.4. 11.5. 21.3. 3:0 3:2<br />

Arminia Bielefeld 30.3. 8.3. 1:1 K 0:2 23.3. 1:1 4:2 4.5. 4:1 21.2. 0:3 13.4. 0:1 0:1 3:3 2:1 9.2.<br />

VfL Bochum 1:2 29.3. 0:4 27.4. E 13.4. 1:1 23.2. 7.2. 10.3. 0:1 0:0 11.5. 1:0 1:2 4:2 21.3. 2:2<br />

Energie Cottbus 5:1 21.2. 0:0 4:2 0:1 R 6.4. 1:3 1:4 4.5. 1:2 28.2. 15.3. 0:4 26.3. 4:0 7.2. 20.4.<br />

Dynamo Dresden 2:0 1:1 1:3 11.5. 0:0 1:0 S 9.3. 0:3 21.3. 1:1 3:2 27.4. 1:1 13.4. 2:2 28.3. 23.2.<br />

Fortuna Düsseldorf 13.4. 27.4. 14.2. 28.2. 1:0 1:0 1:1 P 0:0 2:1 28.3. 11.5. 0:2 2:3 1:2 1:6 1:0 16.3.<br />

FSV Frankfurt 0:0 3:1 1:1 1:2 1:0 27.4. 15.2. 22.3. O 1:1 4:1 0:4 0:1 11.5. 2:2 30.3. 13.4. 9.3.<br />

SpVgg Greuther Fürth 1:0 13.4. 16.3. 2:0 0:2 1:0 4:0 25.3. 2.3. R 0:1 2:1 14.2. 0:0 27.4. 3:0 11.5. 2:4<br />

FC Ingolstadt 04 2:0 1:2 0:1 3:2 25.3. 11.5. 2.3. 1:2 14.3. 6.4. T 23.12. 0:2 27.4. 14.2. 13.4. 0:2 1:2<br />

1. FC Kaiserslautern 23.2. 2:1 3:0 26.3. 6.4. 2:2 4.5. 0:1 20.4. 8.2. 3:1 M 2:2 17.3. 3:0 0:1 7.3. 4:1<br />

Karlsruher SC 1:1 23.3. 20.4. 3:1 0:0 2:0 3:0 4.5. 3:3 1:2 9.2. 29.3. A 1:2 2:1 9.3. 22.2. 0:0<br />

1. FC Köln 22.3. 4:1 4:0 6.4. 20.4. 7.3. 3:1 1:1 2:0 24.2. 0:1 0:0 26.3. G 0:0 9.2. 2:0 4.5.<br />

1860 München 7.3. 3:1 2:1 20.4. 4.5. 0:0 1:3 10.2. 2:1 1:0 1:0 23.3. 6.4. 30.3. A 22.2. 0:2 0:2<br />

SC Paderborn 07 11.5. 1:1 0:3 16.2. 28.2. 1:0 14.3. 6.4. 4:2 20.4. 1:1 0:1 1:0 1:1 1:0 Z 27.4. 25.3.<br />

SV Sandhausen 0:0 1:0 25.3. 16.3. 1:0 2:2 0:0 20.4. 2:0 1:3 4.5. 1:0 1:1 16.2. 1.3. 3:2 I 6.4.<br />

FC St. Pauli 27.4. 11.5. 3.3. 0:1 15.2. 3:0 2:1 1:1 2:1 28.3. 22.3. 13.4. 0:2 0:3 1:0 1:2 0:0 N<br />

Aus der waagrechten Reihe können Sie die He<strong>im</strong>resultate und He<strong>im</strong>termine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen.<br />

Fortuna Düsseldorf<br />

FSV Frankfurt<br />

Greuther Fürth<br />

FC Ingolstadt 04<br />

1. FC Kaiserslautern<br />

Karlsruher SC<br />

ELF DES TAGES<br />

Ujah<br />

Köln<br />

1. FC Köln<br />

1860 München<br />

Micanski<br />

Karlsruhe<br />

Halfar Mattuschka Torres<br />

Köln Berlin Karlsruhe<br />

Kohlmann<br />

Berlin<br />

Hünemeier<br />

Paderborn<br />

Sparv<br />

Fürth<br />

Brosinski<br />

Fürth<br />

Mauersberger<br />

Karlsruhe<br />

Hesl<br />

Fürth<br />

Die endgültige Elf des Tages – einschließlich<br />

des Spiels vom Montag – lesen Sie in unserer<br />

nächsten Montagsausgabe<br />

SC Paderborn 07<br />

SV Sandhausen<br />

FC St. Pauli


kicker, 23. Dezember 2013 59<br />

COTTBUS: Berlins Innenverteidiger kontaktiert – Irritationen um Almer<br />

Typen gesucht: Schmidt will Franz<br />

1Ausgerechnet Uwe Hünemeier.<br />

Der Paderborner Innenverteidiger,<br />

von 2010 bis 2013 in Diensten des<br />

FC Energie, köpfte das Siegtor und<br />

stieß seine Ex-Kollegen noch einen<br />

Tick weiter Richtung 3. Liga.<br />

„Es tut richtig weh, dieses Tor<br />

erzielt zu haben“, bekannte Hünemeier.<br />

Obwohl der Rückstand<br />

auf Platz 16 nach der achten Pleite<br />

in Folge acht Punkte beträgt und<br />

Stephan Schmidt nun mit sechs<br />

Niederlagen gestartet ist, beteuerte<br />

Präsident Ulrich Lepsch erneut, mit<br />

dem Trainer ins neue Jahr zu gehen.<br />

Personell tut sich <strong>im</strong> Winter einiges.<br />

Marc Andre Kruska, Markus<br />

Brzenska und John Jairo Mosquera<br />

hat Schmidt mitgeteilt, dass sie den<br />

Klub <strong>im</strong> Winter verlassen dürfen.<br />

Der Coach sucht Neuzugänge für<br />

die Sechserposition, die Außenbahnen,<br />

den Sturm. Vor allem fahndet<br />

er nach Typen, um das stille Team<br />

zu wecken. Auch für die Innenverteidigung.<br />

Wie der kicker erfuhr, hat<br />

der Klub Maik Franz kontaktiert,<br />

Reservist bei Hertha BSC. Durch<br />

die Pleite in Paderborn dürften<br />

Hilfe aus Berlin? Herthas Innenverteidiger Maik Franz (vorne) sitzt in<br />

der Hauptstadt nur auf der Bank und stünde Energie gut zu Gesicht.<br />

sich die Chancen auf eine Ausleihe<br />

jedoch nicht unbedingt erhöht<br />

haben. Unruhe herrscht auch auf<br />

der Torhüter-Position. Unter der<br />

Woche suchte Robert Almer, der<br />

wegen eines Infektes auf der Bank<br />

saß, das Gespräch mit dem Trainer,<br />

weil der in der Presse ein klares<br />

Bekenntnis zum Österreicher verweigert<br />

hatte. Das Verhältnis von<br />

Torwarttrainer Ronny Zeiß zu Almer<br />

soll nicht konfliktfrei sein, auch<br />

von höherer Stelle wächst die Kritik<br />

am Ex-Düsseldorfer. Es ist nicht<br />

auszuschließen, dass Cottbus auf<br />

der Torwartposition tätig wird.<br />

Foto: Winter<br />

PADERBORN<br />

Breitenreiter: „Wir<br />

haben es allen gezeigt“<br />

1He<strong>im</strong>lich, still und<br />

leise hat sich der<br />

SC Paderborn mit dem<br />

1:0 gegen Schlusslicht Cottbus ins<br />

Rennen um Platz 3 geschlichen. Mit<br />

29 Punkten liegen die Ostwestfalen<br />

jetzt nur zwei hinter dem Relegationsrang<br />

– und genießen die Situation<br />

in vollen Zügen. „Wir haben es<br />

allen Skeptikern gezeigt. Wir sind<br />

nicht die Schießbude der Liga“, zeigte<br />

sich Trainer André Breitenreiter<br />

selbstbewusst. Nach dem Start der<br />

Saison und vier sieglosen Partien<br />

rechneten nicht wenige den SC zu<br />

den ersten Abstiegskandidaten.<br />

Breitenreiter blieb jedoch ruhig<br />

und brachte die Mannschaft auf<br />

Kurs. Die drei Siege in Serie zuletzt<br />

sind nur das letzte Beispiel für eine<br />

bislang positive Saison. „Wichtig ist<br />

auch, dass die letzten beiden Spiele<br />

zu null gelungen sind“, erklärte der<br />

40-Jährige. Diese defensive Stabilität<br />

gepaart mit einem schnellen<br />

Umschaltspiel und brandgefährlichen<br />

Kontern machen das Erfolgsrezept<br />

aus – Fortsetzung 2014 nicht<br />

ausgeschlossen.<br />

PERSONALIEN<br />

1. FC KÖLN<br />

Der Vertrag mit dem japanischen<br />

Offensivspieler Kazuki Nagasawa<br />

ist beschlossen. Der 22-Jährige<br />

kommt zum 1. 1. 2014 und bindet<br />

sich bis Juli 2016. + + + Der<br />

FC hat dem Berater von Milivoje<br />

Novakovic (34) ein Angebot zur<br />

Vertragsauflösung unterbreitet.<br />

Der japanische Erstligist Sh<strong>im</strong>izu<br />

S-Pulse zeigt großes Interesse am<br />

Stürmer.<br />

TSV MÜNCHEN 1860<br />

Rechtsverteidiger Moritz Volz (30)<br />

zog sich in Frankfurt eine Bauchmuskelzerrung<br />

zu.<br />

VFL BOCHUM<br />

Abwehrchef Marcel Maltritz (35) kugelte<br />

sich in Dresden den rechten<br />

Ellenbogen aus.<br />

FC INGOLSTADT<br />

Angriffsspieler Christian Eigler (29)<br />

musste kurzfristig am Meniskus<br />

operiert werden und fehlt bis Mitte<br />

Januar.<br />

ARMINIA BIELEFELD<br />

Patrick Schönfeld (24, Mittelfeld) erlitt<br />

bei Union Berlin eine Muskelblessur.<br />

FC ERZGEBIRGE AUE<br />

Ivan Gonzales (25, Abwehr) kam<br />

aufgrund von Rückenproblemen<br />

in Sandhausen nicht zum Einsatz.<br />

FSV FRANKFURT<br />

Der Verein hat Testspieler Faton<br />

Toski (26, zuletzt VfL Bochum)<br />

angeboten, auch zum Rückrundenauftakt<br />

am 3. Januar weiter<br />

mitzutrainieren.<br />

ENERGIE COTTBUS<br />

Ex-Nationalspieler Jörg Böhme (39)<br />

wird zum 3. 1. 2014 Assistenztrainer<br />

und erhält einen Vertrag bis<br />

Juli 2015. +++ Stürmer Boubacar<br />

Sanogo (29, Hüftprobleme) fehlte<br />

in Paderborn in der Anfangsformation.<br />

ABGERUNDET<br />

Am Wochenende gab es<br />

folgende Jubiläen:<br />

200. Zweitligaspiel:<br />

Seyi Olajengbesi (33, SV Sandhausen)<br />

150. Zweitligaspiel:<br />

Mario Egg<strong>im</strong>ann (32, 1. FC Union)<br />

50. Zweitligaspiel:<br />

Anthony Losilla (27, Dynamo Dresden)<br />

Baris Özbek (27, 1. FC Union)<br />

SC Paderborn 07 – Energie Cottbus 1:0 (0:0)<br />

Paderborn: Kruse (3) Trainer: Breitenreiter<br />

Heinloth (3,5) Strohdiek (3,5) Hünemeier (2) Bertels (3)<br />

Demme (3) Vrancic (4)<br />

Wemmer (4) Wurtz (5) Meha (5)<br />

Saglik (4,5)<br />

Jendrisek (4,5) Affane (5)<br />

Bickel (4) Bohl (4) Banovic (4) Stiepermann (4,5)<br />

Bittroff (3,5) Börner (4) Möhrle (4) Schulze (4)<br />

Cottbus: Renno (3) Trainer: Schmidt<br />

Eingewechselt: 66. Ziegler (–) für Strohdiek, 77. Kachunga (–) für Wurtz, 84. Zeitz (–)<br />

für Saglik – 68. Takyi (–) für Stiepermann und Sanogo (–) für Jendrisek, 77. Kleindienst<br />

(–) für Banovic – Reservebank: Lück (Tor), Hartherz, Brückner, Sané – Almer<br />

(Tor), Buljat, Svab, Brinkmann<br />

Tor: 1:0 Hünemeier (63., Vorarbeit Vrancic) – SR: Schriever (Dorum), Note 4, zwar<br />

ohne entscheidenden Fehler, zerstörte aber mit seiner kleinlichen Art oftmals den<br />

Spielfluss. – Zuschauer: 8578 – Gelbe Karten: Hünemeier, Bertels (5., gesperrt) –<br />

Schulze, Banovic, Möhrle, Bittroff, Affane – Spieler des Spiels: Uwe Hünemeier, in<br />

der Defensive kompromisslos und ein Turm in der Schlacht, in der Offensive mit dem<br />

Tor des Tages.<br />

VON UWE RÖSER<br />

UND JOCHEM SCHULZE<br />

Mit zwei kompakten Viererketten<br />

begann Cottbus taktisch geschickt<br />

und stellte gut den Raum zu. Damit<br />

kam der SC kaum zurecht, uninspiriert<br />

und ohne Tempo agierten die<br />

Paderborner <strong>im</strong> ersten Abschnitt.<br />

Das änderte sich allerdings gänzlich<br />

nach dem Wechsel. Die Lausitzer<br />

zollten ihrem laufintensiven<br />

Spiel Tribut und wurden mit<br />

zunehmender Dauer unstrukturierter.<br />

Der SC nutzte dies, ging<br />

zwangsläufig in Führung und hätte<br />

am Ende sogar höher gewinnen<br />

können.


60 2. BUNDESLIGA<br />

Der Angriff<br />

ROLAND VRABEC (39) ist St. Paulis neuer Chefcoach.<br />

Sein Credo ist Mut. Und sein Ziel, bis zum<br />

Schluss um die Aufstiegsränge mitzuspielen.<br />

Die längst beschlossene Bescherung<br />

fand am Samstag<br />

statt. Obwohl Roland<br />

Vrabec eigentlich eher nach<br />

der Rute zumute war, bekam<br />

er „eines der schönsten Weihnachtsgeschenke<br />

bisher“. Einen<br />

Cheftrainervertrag bis 2015. Weil<br />

Sportchef Rachid Azzouzi St. Paulis<br />

hektischen Auftritt gegen Karlsruhe<br />

nicht überbewerten wollte. Und<br />

weil die entscheidenden Gespräche<br />

über eine Weiterbeschäftigung bereits<br />

vorher stattgefunden hatten.<br />

„Hätten wir nur Freitag nach der<br />

Partie geredet, wären es schwierige<br />

Gespräche geworden“, gab der neue<br />

Chef Samstagvormittag bereitwillig<br />

einen Einblick in sein Innenleben<br />

nach einer Vorstellung vom Vortag,<br />

die er „von der ersten bis zur letzten<br />

Minute dämlich“ fand. Seine Mannschaft<br />

demonstrierte ihm exakt das,<br />

was er in den kommenden Wochen<br />

und Monaten anzupacken hat.<br />

St. Pauli fehlt bei allem Potenzial<br />

noch sichtbar die Reife, Eckpfeiler<br />

wie Christopher Buchtmann oder<br />

Marc Rzatkowski versuchen auch<br />

in schwierigen Phasen die Dinge in<br />

erster Linie spielerisch zu lösen. Ein<br />

Umstand, der gegen den KSC zum<br />

Knock-out führte. „Wenn wir merken,<br />

dass wir keine Mittel finden,<br />

müssen wir auch mal dreckig einen<br />

Punkt mitnehmen“, bemängelt Vrabec.<br />

Er soll den begonnenen Lernprozess<br />

weiter beschleunigen. „Das<br />

0:2 vom Freitag verwischt nicht die<br />

insgesamt super positive Entwicklung“,<br />

sagt Azzouzi und<br />

macht deutlich, dass er <strong>im</strong><br />

frisch beförderten Cheftrainer<br />

einen Hauptgrund dafür sieht:<br />

„Die Mannschaft hat unter ihm<br />

noch mal einen Schritt gemacht,<br />

deshalb stand die Entscheidung für<br />

Roland auch ziemlich früh fest. Ich<br />

habe jedenfalls nie mit einem anderen<br />

Trainer gesprochen.“<br />

St. Pauli setzt auf Vrabec. Und<br />

der wandelt das Vertrauen in Mut<br />

um. „Der Freitag hat gezeigt, dass<br />

wir noch nicht vom Aufstieg reden<br />

müssen“, sagt der gebürtige Hesse<br />

einerseits. Andererseits formuliert<br />

er die Vorgabe für die restlichen 15<br />

Partien keineswegs zurückhaltend:<br />

„Unser Ziel ist es, an den Aufstiegsplätzen<br />

dranzubleiben. Und wenn<br />

wir drei, vier Spiele vor Schluss<br />

noch dabei sind, dann wollen wir<br />

auch angreifen.“<br />

Der Angriff mit Vrabec – die<br />

Feiertage will er nutzen, um die<br />

rasante Entwicklung der zurückliegenden<br />

Wochen zu verarbeiten.<br />

„Ich bin generell kein euphorischer<br />

Typ, brauche sicher jetzt erst mal<br />

diesen Abstand, um zu realisieren,<br />

welch große Chance dieser Schritt<br />

für mich bedeutet.“ Ab dem Vorbereitungsstart<br />

am 6. Januar will<br />

er den Schritt dann gehen. So entschlossen<br />

wie bisher, gemeinsam<br />

mit der Mannschaft. Vrabec weiß<br />

um die Möglichkeit, dass dieser in<br />

die Bundesliga führen kann.<br />

Foto: Witters<br />

Der neue Cheftrainer des FC St. Pauli. Die Niederlage gegen Karlsruhe<br />

verhindert nicht, dass Roland Vrabec befördert wird.<br />

FC St. Pauli – Karlsruher SC 0:2 (0:0)<br />

St. Pauli: Tschauner (3) Inter<strong>im</strong>strainer: Vrabec<br />

Nehrig (4) Thorandt (3) Mohr (4) Schachten (3)<br />

Buchtmann (5)<br />

Halstenberg (3,5) Kalla (4)<br />

Rzatkowski (5)<br />

Bartels (4) Maier (5)<br />

KARLSRUHE: Neuer Vereinsrekord<br />

Trainer Kauczinski schwärmt<br />

1 Mit der tollen Serie von<br />

neun Spielen in Folge ohne<br />

Niederlage beendete Karlsruhe<br />

das Erfolgsjahr 2013. Mit<br />

dem cool und clever erspielten<br />

Auswärtssieg bei St. Pauli gelang<br />

bereits der dritte Erfolg auf gegnerischem<br />

Geläuf. Und: Nur 17 Gegentore<br />

in 19 Spielen sind neuer<br />

Vereinsrekord. Neunmal ließ der<br />

bärenstarke Keeper und Kapitän<br />

Dirk Orlishausen keinen Treffer zu.<br />

„Wir haben <strong>im</strong> gesamten Jahr 2013<br />

nur sechs Spiele verloren, klasse“, so<br />

Trainer Markus Kauczinski.<br />

Passend zum kollektiven Glücksgefühl:<br />

Ilijan Micanski, der das 0:1<br />

erzielte, feierte seinen 28. Geburtstag.<br />

Passend auch, dass der starke<br />

Manuel Torres die Kugel aus spitzem<br />

Winkel zum 0:2 unter die<br />

Latte hämmerte. Sein Entdecker<br />

Jens Todt holte ihn von<br />

Schalke II. Der Sportdirektor<br />

verfolgte die Partie nach einer<br />

Sprunggelenkoperation am TV,<br />

freut sich über Torres´ Entwicklung,<br />

mahnt aber auch: „Manuel<br />

spielt seit Wochen sehr gut. Aber<br />

er kann nur deshalb gelegentlich<br />

herausstechen, weil auch die Teamkollegen<br />

Top-Leistungen bringen.“<br />

Selbst der sonst so besonnene und<br />

zurückhaltende Coach Kauczinski<br />

geriet über sein Team ins Schwärmen.<br />

„Mit dem 2:0 in Hamburg haben<br />

die Jungs einem sensationellen<br />

Jahr die Krone aufgesetzt“, jubelte er<br />

und ergänzte lächelnd: „So kalt und<br />

clever zu spielen – das war pr<strong>im</strong>a.“<br />

Micanski (1,5)<br />

Alibaz (3) Hennings (2,5) Torres (2)<br />

Peitz (3) Schwertfeger (3)<br />

Kempe (3) Mauersberger (2,5) Gordon (3) Klingmann (3)<br />

Karlsruhe: Orlishausen (2,5) Trainer: Kauczinski<br />

Eingewechselt: 46. Nöthe (5) für Nehrig, 66. Verhoek (–) für Maier, 84. Gregoritsch (–)<br />

für Rzatkowski – 71. Nazarov (–) für Hennings, 90. Vitzthum (–) für Micanski, 90./+3<br />

Gulde (–) für Alibaz – Reservebank: H<strong>im</strong>melmann (Tor), Kringe, Schindler, Thy –<br />

Vollath (Tor), Schuster, Park, Dulleck<br />

Tore: 0:1 Micanski (63., Vorarbeit Hennings), 0:2 Torres (84., Micanski) –<br />

SR: Dr. Brych (München), Note 5, auch ohne spielentscheidende Fehler ein ganz<br />

schwacher Auftritt, ohne klare Linie, mit vielen Fehlern in der Zweikampfbewertung. –<br />

Zuschauer: 29 063 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Schachten, Halstenberg,<br />

Buchtmann, Verhoek – Kempe, Peitz, Gordon, Nazarov, Schwertfeger – Spieler des<br />

Spiels: Ilijan Micanski, Mister Effektiv, entschied das Spiel mit Tor und Vorlage.<br />

VON PETER PUTZING<br />

UND SEBASTIAN WOLFF<br />

Dem KSC reichten exakt zwei Torchancen<br />

zu einem Sieg, der dennoch<br />

hochverdient war. Abgesehen<br />

von einer kurzen Drangphase<br />

zwischen der fünften und zehnten<br />

Minute fand St. Pauli kein Mittel gegen<br />

die kompakte Defensive der<br />

Kauczinski-Elf, die geduldig auf<br />

ihre Konterchance wartete und<br />

nach Buchtmanns Fehler durch<br />

Micanski bereits vorentscheidend<br />

zuschlug. Die Gastgeber verloren<br />

danach endgültig die Linie und<br />

blieben <strong>im</strong> zweiten Durchgang<br />

ohne nennenswerte Möglichkeit.


kicker, 23. Dezember 2013 61<br />

Janßen bekommt Muscalu<br />

Dresdens Sportchef STEFFEN MENZE (44) bastelt am<br />

Kader: Drei Neue sind geplant, FILIP TROJAN (30)<br />

darf sofort gehen, TOBIAS KEMPE (24) soll verlängern.<br />

BOCHUM: Junges Team überzeugt auswärts<br />

Hochstätter ist unzufrieden<br />

Auch wenn der Jahresabschluss<br />

von einer faden Nullnummer<br />

getrübt wurde, schickte Olaf<br />

Janßen sein Personal mit aufmunternden<br />

Worten in den Urlaub.<br />

„Was die Mannschaft in Unterzahl<br />

geleistet hat, macht mich sehr<br />

stolz“, lobte der Coach, „das bleibt<br />

in meinem Kopf haften.“<br />

Dort hat sich freilich auch die<br />

Erkenntnis festgesetzt, dass in<br />

der Winterpause Nachbesserungen<br />

bitter nötig sind, um<br />

Schwachstellen in der Abwehr<br />

und auf den Flügeln zu beseitigen.<br />

„Auf den offensiven Außenpositionen<br />

sind wir extrem dünn besetzt“,<br />

nennt Janßen die größte Problemzone,<br />

für die gleich zwei Neue verpflichtet<br />

werden sollen. Einer davon<br />

wird wohl der Rumäne Cristian<br />

Muscalu (24), der <strong>im</strong> November<br />

<strong>im</strong> Probetraining getestet wurde.<br />

Dem heftigen Werben von Janßen<br />

um den be<strong>im</strong> serbischen Klub FK<br />

Vozdovac angestellten Offensiv-<br />

Allrounder wird die Klubführung<br />

nach kicker-Informationen nachgeben,<br />

zumal das wirtschaftliche<br />

Risiko für die angestrebte Ausleihe<br />

(mit Kaufoption) min<strong>im</strong>al ist. „Er<br />

besitzt außergewöhnliche Qualitäten<br />

<strong>im</strong> Tempodribbling, ist zudem<br />

torgefährlich“, schwärmt Janßen<br />

von Muscalu, der in der Jugend ein<br />

kurzes Gastspiel be<strong>im</strong> 1. FC Köln<br />

gab und dort dem heutigen Dynamo-Coach<br />

erstmals aufgefallen war.<br />

Muscalus Vita als Aktiver liest sich<br />

indes wenig verheißungsvoll. Binnen<br />

sechs Jahren tingelte er durch<br />

Rumänien, Belgien, Bosnien-Herzegowina,<br />

Aserbaidschan, Bulgarien,<br />

Polen und jetzt Serbien, ohne<br />

jemals Fuß zu fassen. Zudem hinkt<br />

er körperlich hinterher. Janßen aber<br />

meint: „Ich glaube, dass wir ihn<br />

fit kriegen und der Wechsel<br />

wirtschaftlich für den Verein<br />

sehr lukrativ wäre.“<br />

Um finanziellen Spielraum<br />

für hochkarätigere Verstärkungen<br />

zu schaffen, muss der mit 27 Mann<br />

üppig besetzte Kader verschlankt<br />

werden. Filip Trojan, der unter<br />

Janßen keine Rolle spielt und dessen<br />

Vertrag <strong>im</strong> Sommer ausläuft,<br />

darf den Verein sofort verlassen.<br />

Gleiches gilt für Cheikh Gueye<br />

(26), falls Ersatz gefunden wird.<br />

Den Ersatz-Torhütern Nico Pellatz<br />

(27) und Florian Fromlowitz (27)<br />

wurde signalisiert, dass einer von<br />

beiden gehen darf. Stürmer Soufian<br />

Benyamina (23) soll dagegen nur<br />

ausgeliehen werden.<br />

Bei Tobias Kempe stehen indes<br />

die Zeichen auf eine langfristige Zusammenarbeit.<br />

Die Gespräche mit<br />

Steffen Menze sind so weit fortgeschritten,<br />

dass der Sportchef hofft,<br />

noch vor dem Trainingsauftakt am<br />

6. Januar die Vertragsverlängerung<br />

schriftlich fixiert zu haben.<br />

1Verletzungen sorgten be<strong>im</strong> 0:0<br />

in Dresden für die jüngste Elf unter<br />

Bochums Trainer Peter Neururer<br />

(25,5 Jahre <strong>im</strong> Durchschnitt).<br />

Im Verlauf der Begegnung debütierte<br />

mit dem 18-jährigen Jan<br />

Gyamerah ein weiteres Eigengewächs.<br />

„Es war erfreulich,<br />

dass mit Jan, Fabian Holthaus<br />

(18) und Onur Bulut (19) drei<br />

junge Spieler in dem Hexenkessel<br />

zeigen konnten, was sie drauf haben“,<br />

meinte Christian Hochstätter.<br />

Trotzdem zeigte sich der Manager<br />

enttäuscht: „Wir haben in der ersten<br />

Hälfte eines unserer besten<br />

Auswärtsspiele gemacht, aber in<br />

der zweiten in Überzahl haben wir<br />

das Spielen eingestellt.“<br />

23 Punkte zum Jahresende sind<br />

aus Hochstätters Sicht nicht<br />

zufriedenstellend. Der Grund:<br />

„Unsere katastrophale He<strong>im</strong>bilanz<br />

mit nur neun Punkten.<br />

Auswärts haben wir uns stabiler<br />

präsentiert.“ Hochstätter nahm<br />

sich Sandhausen, das he<strong>im</strong>stärkste<br />

Team der Liga, zum Vorbild: „Da<br />

sieht man, was möglich ist, wenn<br />

man zu Hause konstant punktet.“<br />

Foto: Dehli-News<br />

Fest <strong>im</strong> Dresdner Trikot: Im November wurde Cristian Muscalu (links)<br />

gegen Dukla Prag getestet, jetzt soll der Rumäne verpflichtet werden.<br />

Dynamo Dresden – VfL Bochum 0:0<br />

Dresden: Kirsten (4,5) Trainer: Janßen<br />

Schulz (3,5) Bregerie (4) Susac (4) Schuppan (3,5)<br />

Losilla (4) Kempe (5)<br />

Koch (4) Ouali (4,5)<br />

Poté (5) Aoudia (4)<br />

Aydin (4)<br />

Bastians (5) Tasaka (4) Bulut (5)<br />

Jungwirth (4) Latza (4,5)<br />

Holthaus (4,5) Acquistapace (3,5) Maltritz (3,5) Eyjolfsson (3)<br />

Bochum: Luthe (3) Trainer: Neururer<br />

Eingewechselt: 46. Fiel (3,5) für Koch, 70. Dedic (–) für Poté – 46. Butscher (3,5)<br />

für Maltritz, 66. Gyamerah (–) für Latza, 77. Cwielong (–) für Holthaus – Reservebank:<br />

Scholz (Tor), Leistner, Gueye, Menz, Müller – Esser (Tor), Sinkiewicz, Tiffert, Ilsö<br />

SR: Dingert (Lebecksmühle), Note 2, klare Linie in einem nicht leicht zu leitenden<br />

Spiel. Der Platzverweis war eine harte, aber vertretbare Entscheidung. – Zuschauer:<br />

27 872 – Gelbe Karten: Kempe, Losilla – Eyjolfsson, Latza, Bastians – Rote Karte:<br />

Aoudia (71., grobes Foulspiel an Jungwirth) – Spieler des Spiels: Holmar Örn<br />

Eyjolfsson, konsequent und zweikampfstark, nahm Ouali weitgehend aus dem Spiel.<br />

VON OLIVER HARTMANN<br />

UND ULI KIENEL<br />

Gerechtes Remis in einer intensiv<br />

geführten, fußballerisch allerdings<br />

armseligen Partie. Dresden<br />

war zweikampfstärker, <strong>im</strong> Aufbau<br />

aber sehr fehlerhaft. Aus 23 Flanken<br />

resultierte nur eine Chance<br />

von Aoudia, dessen Kopfball am<br />

Pfosten landete (19.). Nach dem<br />

Seitenwechsel wich Kempe auf<br />

den Flügel, ohne Akzente setzen<br />

zu können. Bochum stand in der<br />

Defensive auch nach dem verletzungsbedingten<br />

Aus von Maltritz<br />

sicher, kam <strong>im</strong> Umschaltspiel<br />

aber über Ansätze nicht hinaus.<br />

Auch in Überzahl beschränkte<br />

sich der VfL bis auf eine Chance<br />

von Gyamerah (86.) darauf, den<br />

einen Punkt zu verwalten.


62 2. BUNDESLIGA<br />

Gemischte Gefühle<br />

Zwar liegt 1860 <strong>im</strong> Kampf um Platz 3 auf der Lauer,<br />

doch nach der verpassten Gelegenheit in Frankfurt<br />

vermeidet der Verein eine Kampfansage für 2014.<br />

Zumindest einer <strong>im</strong> Lager des<br />

TSV München 1860 hatte allen<br />

Grund, diesen letzten Fußballtag<br />

des Jahres in Champagnerst<strong>im</strong>mung<br />

ausklingen zu lassen. Trainer<br />

Friedhelm Funkel fuhr nach<br />

dem glücklichen 2:2 be<strong>im</strong> FSV<br />

Frankfurt direkt in seine He<strong>im</strong>at<br />

Krefeld weiter – um dort<br />

in großem Stil seinen 60. Geburtstag<br />

nachzufeiern. Trotzdem<br />

war er am gestrigen Sonntagmorgen<br />

pünktlich in München,<br />

um die letzte Einheit 2013 zu leiten.<br />

Die Gefühlslage dort gestaltete sich<br />

allerdings eher gemischt.<br />

Einerseits waren die „Löwen“<br />

froh, dass Moritz Stoppelkamp zumindest<br />

eine Niederlage vermieden<br />

hatte – wie <strong>im</strong> Hinspiel (be<strong>im</strong> 2:1)<br />

mit einem Treffer in der Schlussminute.<br />

Andererseits war da die bittere<br />

Erkenntnis, erneut eine große<br />

Chance verpasst zu haben. Mit einem<br />

Sieg wäre der Relegationsplatz<br />

zum Greifen ganz nah gewesen – so<br />

aber verharren Stoppelkamp und<br />

Co. mit drei Zählern Abstand <strong>im</strong><br />

größeren Verfolgerfeld und müssen<br />

darauf hoffen, dass die Vereinsführung<br />

bis zum Neustart der Liga<br />

die richtigen Weichen stellt. „Wir<br />

werden uns <strong>im</strong> Winter neu aufstellen.“<br />

Dieses Fazit sprach Funkel<br />

bereits in Frankfurt. Bekanntlich<br />

hofft der Trainer auf Verstärkungen<br />

für die stark l<strong>im</strong>itierte Offensive.<br />

Seine Wünsche sind bei Präsidium<br />

und Sportchef Florian Hinterberger<br />

hinterlegt. Und ehe nicht<br />

zwei neue Hoffnungsträger am<br />

Horizont auftauchen, lehnt es<br />

Funkel verständlicherweise ab,<br />

Kampfansagen zu formulieren.<br />

„Man muss in beide Richtungen<br />

schauen“, sagte er, „Die Liga liegt<br />

in diesem Jahr noch enger zusammen.“<br />

Immerhin: 2013 hätte auch<br />

schl<strong>im</strong>mer enden können, nämlich<br />

mit zwei Niederlagen binnen fünf<br />

Tagen. Das glücklich errungene 2:2<br />

sorgt zumindest dafür, dass die „Löwen“<br />

bis zum Vorbereitungsstart<br />

am 7. Januar nicht Trübsal blasen<br />

müssen. „Was der Punkt wert ist,<br />

wird man sehen“, sagte Stoppelkamp,<br />

dem magere fünf Treffer zum<br />

Titel „Toptorjäger“ reichen. Benny<br />

Lauth, Torschütze a. D. (1322 Minuten<br />

ohne Treffer), bemühte sich um<br />

eine opt<strong>im</strong>istische Sichtweise: „Wir<br />

haben eine positive Ausgangsposition<br />

für die Restsaison 2014. Mir<br />

persönlich wünsche ich, dass ich <strong>im</strong><br />

neuen Jahr endlich wieder treffe.“<br />

Retter in der Nachspielzeit: Moritz Stoppelkamp trifft für 1860 zum<br />

2:2-Endstand, Benny Lauth und Marcel Kaffenberger greifen nicht ein.<br />

FSV Frankfurt – TSV München 1860 2:2 (1:1)<br />

Frankfurt: Klandt (3,5) Trainer: Möhlmann<br />

Huber (3) Konrad (4,5) Oumari (3,5) Epstein (3,5)<br />

Kaffenberger (3,5) Heitmeier (3,5)<br />

Görlitz (3,5) Yelen (3) Leckie (4)<br />

Kapllani (3,5)<br />

Foto: Hübner<br />

FSV FRANKFURT: Konrad zeigt Verständnis<br />

Kaffenberger überzeugt<br />

1Ein Neuzugang für das defensive<br />

Mittelfeld hat bei den Frankfurtern<br />

<strong>im</strong> Winter „absoluten Vorrang“,<br />

betont Uwe Stöver, Geschäftsführer<br />

Sport. Sollte der FSV dabei<br />

nicht fündig werden, böte sich<br />

eine Alternative aus den eigenen<br />

Reihen an: Marcel Kaffenberger<br />

überzeugte bei seinem<br />

überraschenden Zweitligadebüt<br />

auf der Sechser-Position. Zuvor<br />

hatte der 19-Jährige sechsmal ohne<br />

Einsatz <strong>im</strong> Kader gestanden. Gegen<br />

München rechtfertigte er seine<br />

Aufstellung mit Ballsicherheit und<br />

Zweikampfstärke.<br />

„Marcel hat die Ruhe am Ball und<br />

die nötige Übersicht“, erklärte Trainer<br />

Benno Möhlmann (59) seine<br />

Umstellung. „Aber er muss noch<br />

an seiner Zweikampfintensität und<br />

Dynamik arbeiten“, gab er Kaffenberger<br />

mit auf den Weg.<br />

Weniger erfreulich verlief das<br />

Spiel für Manuel Konrad, dessen<br />

Arbeitstag nach der Gelb-<br />

Roten Karte wegen Handspiels<br />

<strong>im</strong> Strafraum früh beendet war.<br />

„Ich hatte das Gefühl, dass mein<br />

Arm angelegt war. Der Schiedsrichter<br />

sah das anders. Dann muss<br />

er pfeifen“, konnte Konrad die Entscheidung<br />

nachvollziehen. So blieb<br />

für den FSV letztlich nur die Frage:<br />

einen Punkt gewonnen oder zwei<br />

verloren? „Wir nehmen den Zähler<br />

mit, aber eigentlich sind es zwei<br />

verlorene“, gab der erstmals als<br />

Linksverteidiger aufgebotene Denis<br />

Epstein eine klare Antwort.<br />

Lauth (4,5)<br />

Adlung (3,5) Wannenwetsch (3,5) Stark (3,5) Stoppelkamp (2,5)<br />

Bülow (3)<br />

Wojtkowiak (3,5) Schindler (4) Vallori (4) Volz (4,5)<br />

München: Kiraly (4) Trainer: Funkel<br />

Eingewechselt: 70. Rukavytsya (–) für Görlitz, 78. Roshi (–) für Leckie, 90./+2 Djengoue<br />

(–) für Kapllani – 59. Hertner (3,5) für Volz, 68. Hain (–) für Wannenwetsch,<br />

76. Koussou (–) für Bülow – Reservebank: Pirson (Tor), Teixeira, Kauko, Ziereis –<br />

Eicher (Tor), Schwabl, Tomasov, Wood<br />

Tore: 1:0 Leckie (21., Vorarbeit Kapllani), 1:1 Stoppelkamp (38., Handelfmeter,<br />

Konrad), 2:1 Yelen (70., direkter Freistoß), 2:2 Stoppelkamp (90., Hertner) –<br />

SR: R. Kempter (Sauldorf), Note 2, behielt in einer teils hektischen Partie die Ruhe.<br />

Die Entscheidung auf Handelfmeter und Platzverweis für Konrad war hart, aber korrekt.<br />

– Zuschauer: 5814 – Gelbe Karten: Stark, Bülow – Gelb-Rote Karte: Konrad<br />

(37.) – Spieler des Spiels: Moritz Stoppelkamp, erzielte beide Tore und trieb seine<br />

Mannschaft <strong>im</strong>mer wieder an.<br />

VON SUSANNE MÜLLER<br />

UND RICHARD RÖSENER<br />

Auf dem schlechten Rasen kämpften<br />

beide Teams um Standfestigkeit.<br />

Fehlpässe und Missverständnisse<br />

prägten das Spiel. Der FSV agierte<br />

meist schneller und zielstrebiger<br />

nach vorne. Die Gäste konnten<br />

ihre einstündige Überzahl nie ausnutzen.<br />

In Hälfte zwei scheiterten<br />

Lauth (61.) und Hain (75.) freistehend<br />

an Klandt. Als Rukavytsya<br />

die Chance zum 3:1 vergab (86.),<br />

nutzte Stoppelkamp die verdeckte<br />

Sicht von Klandt zum Ausgleich.


kicker, 23. Dezember 2013 63<br />

SV Sandhausen – Erzgebirge Aue 1:0 (1:0)<br />

Sandhausen: Riemann (1,5) Trainer: Schwartz<br />

Schauerte (3,5) Olajengbesi (2,5) Kister (2,5) Achenbach (3,5)<br />

Linsmayer (3,5) Tüting (3,5)<br />

Adler (3,5) Ulm (3,5) Knoll (4,5)<br />

Blum (4)<br />

Okoronkwo (3,5)<br />

Novikovas (5) Janjic (3,5) F. Müller (4)<br />

Fink (4) Diring (4)<br />

Miatke (3,5) Paulus (3,5) Nickenig (3) Klingbeil (3,5)<br />

Aue: Männel (3) Trainer: Götz<br />

Eingewechselt: 85. Schulz (–) für Ulm, 90. Kulovits (–) für Knoll – 56. Sylvestr (3) für<br />

Novikovas, 75. Benatelli (–) für Diring, 81. König (–) für Nickenig – Reservebank: Knaller<br />

(Tor), Kübler, Klotz, Kluft, Löning – Kirschstein (Tor), Ivan Gonzalez, Ishihara, Schröder<br />

Tor: 1:0 Ulm (31., Foulelfmeter, Novikovas an Adler) – SR: Sippel (München),<br />

Note 2, der Elfmeter für Sandhausen war ebenso korrekt wie keinen Handelfmeter<br />

für Aue zu geben (79.), Schauerte wurde an der Schulter angeschossen. –<br />

Zuschauer: 3310 – Gelbe Karten: Novikovas, Fink (5., gesperrt) – Spieler des<br />

Spiels: Manuel Riemann, hielt den Sieg mit guten Paraden gegen Diring, Nickenig<br />

und zwe<strong>im</strong>al Sylvestr fest.<br />

VON OLAF MORGENSTERN<br />

UND CLAUS WEBER<br />

Der FC Erzgebirge war insgesamt<br />

stärker, besaß nicht nur mehr,<br />

sondern auch die besseren Chancen.<br />

SVS-Keeper Riemann rettete<br />

früh in einer 1:1-Situation gegen<br />

den zu hastig abschließenden Diring<br />

(6.), und zwei Minuten später<br />

klärte Kister, als er einen Schuss<br />

von Novikovas ins Aus köpfte. In<br />

Rückstand machte Aue Druck, doch<br />

Sandhausen verteidigte mit Glück,<br />

Geschick und einem sehr gut parierenden<br />

Schlussmann Riemann,<br />

der gegen Nickenig (51.) und zwe<strong>im</strong>al<br />

Sylvestr (71. und 77.) erneut auf<br />

dem Posten war – und damit den<br />

glücklichen Erfolg sicherte.<br />

SANDHAUSEN<br />

Adler: „Wir sind<br />

absolute Min<strong>im</strong>alisten“<br />

1Das hätten in<br />

Sandhausen selbst<br />

kühnste Opt<strong>im</strong>isten<br />

nicht zu hoffen<br />

gewagt: Der Fast-<br />

Absteiger geht mit<br />

27 Punkten in die Winterpause –<br />

ein Zähler mehr als in der gesamten<br />

vergangenen Saison hatte. „Ein dickes<br />

Kompl<strong>im</strong>ent an meine Mannschaft“,<br />

strahlte Alois Schwartz.<br />

Obwohl nur noch wenig Sprit <strong>im</strong><br />

Tank gewesen sei und viele Spieler<br />

verletzt fehlten, so der Trainer,<br />

habe sie in den vergangenen beiden<br />

Spielen vier Punkte errungen. Im<br />

letzten Jahr noch die Schießbude<br />

der Liga, spielte der SVS nun schon<br />

zum zehnten Mal zu null. „Wir stehen<br />

hinten gut, sind vorne eiskalt“,<br />

fasste Stürmer Nicky Adler (Foto)<br />

zusammen, „wir sind die absoluten<br />

Min<strong>im</strong>alisten.“<br />

Schwartz empfiehlt seinen Jungs,<br />

über Weihnachten erst einmal die<br />

Füße hochzulegen und das Jahr Revue<br />

passieren zu lassen – natürlich<br />

nicht ohne die Warnung, dass die<br />

27 Punkte kein Ruhekissen seien.<br />

AUE<br />

Finks vermisst<br />

den letzten Willen<br />

1Die Auer hatten<br />

schnell erkannt,<br />

warum es in Sandhausen<br />

(0:1) wieder<br />

nichts mit dem 100.<br />

Zweitligasieg wurde.<br />

„Bis zum Strafraum haben wir<br />

gut gespielt, dann fehlten uns der<br />

letzte Wille und die Konzentration.<br />

Das ärgert mich“, sagte Routinier<br />

Michael Fink (Foto). Sein Trainer<br />

Falko Götz haderte auch. „Wir haben<br />

erneut kein Tor geschossen<br />

und vorm Strafstoß eine Sekunde<br />

geschlafen. Man hat meinem Team<br />

angemerkt, dass es wollte. Aber wir<br />

lassen zu viele Chancen ungenutzt.“<br />

Auf den 51-Jährigen wartet eine<br />

Menge Arbeit. Aus den vergangenen<br />

drei Spielen (davon zwei dahe<strong>im</strong>)<br />

holte Aue nur einen Punkt,<br />

jedes Mal blieben die Sachsen ohne<br />

eigenes Tor. „Wir haben eine hohe<br />

Qualität, wir können sie nur nicht<br />

abrufen“, erklärt René Klingbeil.<br />

Deshalb soll ein neuer Angreifer<br />

helfen. Der kommt aber nur, wenn<br />

der Klub Spieler aus der zweiten<br />

Reihe abgeben kann.<br />

1Erst zum zweiten Mal<br />

in der Vereinsgeschichte<br />

tragen die Ingolstädter das<br />

Top-Spiel der 2. Liga aus.<br />

Dabei ist es vielleicht ganz<br />

gut, dass sich aus dem aktuellen<br />

Kader niemand mehr an<br />

das Debüt <strong>im</strong> Free-TV erinnern<br />

kann. In der ersten Zweitligasaison<br />

2008/09 besiegelten die Ingolstädter<br />

seinerzeit nämlich am<br />

drittletzten Spieltag mit der He<strong>im</strong>niederlage<br />

gegen St. Pauli (0:1) die<br />

sofortige Rückkehr in die Drittklassigkeit.<br />

Nun hofft man auf einen<br />

versöhnlichen Jahresabschluss.<br />

Vor allem auch, weil man vor<br />

den eigenen Fans aufläuft. „Auswärts<br />

haben wir uns zuletzt Respekt<br />

verschafft. Nun ist es an der<br />

Zeit, diese Leistung auch dahe<strong>im</strong><br />

zu zeigen“, sagt Trainer Ralph<br />

Hasenhüttl, der in drei He<strong>im</strong>spielen<br />

erst einen Sieg feiern konnte,<br />

auswärts dagegen zuletzt fünfmal<br />

nicht verlor. Vor dem Hintergrund,<br />

Das Top-Spiel am heutigen Montag: FC Ingolstadt – 1. FC Kaiserslautern<br />

INGOLSTADT: Hasenhüttl stellt Hausaufgabe<br />

Mijatovic kommt für Matip<br />

dass sein Team <strong>im</strong> neuen<br />

Jahr zwe<strong>im</strong>al häufiger dahe<strong>im</strong><br />

(neunmal) als in der<br />

Fremde antreten muss, ist<br />

seine Forderung klar: „Mit<br />

sechs Punkten sind wir in<br />

der He<strong>im</strong>tabelle abgeschlagen<br />

Letzter. Wenn wir den Klassenerhalt<br />

schaffen wollen, müssen wir<br />

diese Bilanz dramatisch<br />

verbessern.“<br />

Personell muss der<br />

46-Jährige sein Team<br />

durch die Rotsperre<br />

von Marvin Matip nur auf einer<br />

Position verändern. Andre Mijatovic<br />

(Foto), der zuletzt in Aue eine<br />

gute zweite Halbzeit spielte, steht<br />

als Nachrücker fest. „André hat<br />

gezeigt, dass auf ihn Verlass ist, da<br />

mache ich mir keine Sorgen“, sagt<br />

Hasenhüttl. NORBERT ROTH<br />

Ingolstadt: Özcan – da Costa, Mijatovic,<br />

Gunesch, Danilo – Morales, Roger, Groß –<br />

Hartmann, Hofmann, Caiuby<br />

auf Sky<br />

und Sport 1<br />

TVLive<br />

Montag, ab 20.15 Uhr<br />

KAISERSLAUTERN: Neue Chance für Heintz<br />

S<strong>im</strong>unek in Dicks Rolle<br />

1Ziel am Tag vor dem Heiligen<br />

Abend ist ein versöhnlicher<br />

Jahresabschluss. Den<br />

würde nach drei Niederlagen<br />

in Serie ein Erfolgserlebnis<br />

in Ingolstadt garantieren.<br />

Ein Sieg und die „Roten<br />

Teufel“ würden zumindest auf dem<br />

Relegationsplatz überwintern.<br />

Anschluss zu halten<br />

<strong>im</strong> Kampf um die Aufstiegsplätze<br />

wird aber<br />

alles andere als ein<br />

Spaziergang. Trainer<br />

Kosta Runjaic mahnt vor zu hohen<br />

Erwartungen: „Auch wenn unser<br />

Spiel <strong>im</strong>mer auf einen Sieg ausgerichtet<br />

ist, steht für die letzten<br />

drei Spiele bei uns eine Null. Das<br />

wollen wir in Ingolstadt ändern.“<br />

Will der FCK in die Erfolgsspur<br />

zurück, gilt es vor allem individuelle<br />

Fehler zu vermeiden. In Dresden<br />

patzten Tobias Sippel und Jan<br />

S<strong>im</strong>unek (Foto), gegen Paderborn<br />

leistete sich Kar<strong>im</strong> Matmour einen<br />

Aussetzer als Vertreter von<br />

Florian Dick auf der rechten<br />

Verteidigerposition. Diese<br />

Rolle bleibt dem sonst so<br />

zuverlässigen offensiven<br />

Außenbahnspieler diesmal<br />

erspart. „Jan S<strong>im</strong>unek wird rechts<br />

hinten spielen. Er kann das“, sieht<br />

Runjaic für die Umstellung kein<br />

Problem. Da Markus Karl (Grippe)<br />

ausfällt, rückt Willi Orban auf die<br />

Sechs neben Enis Alushi vor. Statt<br />

S<strong>im</strong>unek, der eine Knieprellung<br />

auskuriert hat, oder Orban übern<strong>im</strong>mt<br />

Dominique Heintz den Innenverteidigerjob.<br />

Es ist der erste<br />

Startelfeinsatz des 20-Jährigen unter<br />

Runjaic. Der Trainer geht davon<br />

aus, dass Heintz keine Anlaufprobleme<br />

haben wird: „Dominique hat<br />

die Qualität. Er muss da sein, wenn<br />

er gebraucht wird.“ ULI GERKE<br />

Kaiserslautern: Sippel – S<strong>im</strong>unek, Torrejon,<br />

Heintz, Löwe – Orban, Alushi – Matmour,<br />

Fortounis (Gaus) – Zoller, Idrissou.


64 2. BUNDESLIGA kicker, 23. Dezember 2013<br />

UNION BERLIN<br />

Kohlmann: Ein Tor<br />

und gute Argumente<br />

127 000 Besucher<br />

erwartet Union zum<br />

Weihnachtssingen<br />

an diesem Montag<br />

– Rekordkulisse<br />

nach dem sportlich<br />

versöhnlichen Jahresabschluss. Mit<br />

acht Toren in den letzten 180 Minuten<br />

haben die Berliner die Schwächephase<br />

zuvor (ein Punkt, zwei<br />

Tore in fünf Ligaspielen) in Teilen<br />

wettgemacht. „Sehr zufriedenstellend“<br />

findet Trainer Uwe Neuhaus<br />

die Zwischenbilanz mit 31 Punkten,<br />

dennoch kündigt er eine Inventur<br />

an: „Ich werde in der Winterpause<br />

alles auf links drehen.“ Und einen<br />

Sturmtransfer prüfen, auch wenn<br />

Adam Nemec gegen Bielefeld erstmals<br />

seit Ende August wieder traf.<br />

Eine noch längere Durststrecke<br />

beendete Patrick Kohlmann (Foto),<br />

der sein letztes Tor am 22. 9. 2010<br />

(1:4 in Osnabrück) erzielt hatte.<br />

Sein Auftritt war eine Bewerbung<br />

für eine Verlängerung des auslaufenden<br />

Vertrages: „Wir haben vor<br />

Weihnachten den Bock umgestoßen.“<br />

Jetzt darf gesungen werden.<br />

BIELEFELD<br />

Ziel erreicht, doch<br />

Arabi benennt Mängel<br />

1Ordentlich gespielt,<br />

keine Punkte:<br />

Das 2:4 bei Union<br />

war für die Arminia<br />

auch ein Spiegelbild<br />

der bisherigen Saison.<br />

Hauchdünn hat der Aufsteiger<br />

jedoch das erste Ziel erreicht: In der<br />

Pause stehen die Bielefelder über<br />

dem Strich. Sportchef Samir Arabi<br />

(Foto) hadert indes noch mit den<br />

sieben Pleiten zwischen Spieltag 9<br />

und 15. „Wir haben insgesamt zu<br />

viele Tore bekommen.“<br />

Fast zwei Treffer kassierten die<br />

Bielefelder generell <strong>im</strong> Schnitt, eine<br />

Schwäche nach Standards ist auch<br />

nicht von der Hand zu weisen. Siehe<br />

Berlin. „Zwei Fehler bei Ecken<br />

haben uns das Genick gebrochen“,<br />

meint Keeper Patrick Platins. Der<br />

Fokus bei der Suche nach Verstärkungen<br />

liegt trotzdem nun nicht<br />

nur auf der Defensive: Neben einem<br />

Innenverteidiger besteht auf<br />

der offensiven Außenbahn und <strong>im</strong><br />

Sturm Bedarf. „Außerdem müssen<br />

wir weiter am taktischen Feintuning<br />

arbeiten“, fordert Arabi.<br />

ANSETZUNGEN SPIELTAGE 22 BIS 28<br />

1. FC Union Berlin – Arminia Bielefeld 4:2 (3:1)<br />

Berlin: Haas (3) Trainer: Neuhaus<br />

Pfertzel (3) Egg<strong>im</strong>ann (3) Puncec (3) Kohlmann (2,5)<br />

Kreilach (4)<br />

Köhler (4)<br />

Quiring (3,5) Mattuschka (1,5) Dausch (3)<br />

Nemec (2)<br />

Klos (3)<br />

Lorenz (3,5) Jerat (3) Schönfeld (3)<br />

Riese (4)<br />

Burmeister (4)<br />

Feick (3) Salger (3,5) Hornig (4,5) Appiah (3)<br />

Bielefeld: Platins (3,5) Trainer: Krämer<br />

Eingewechselt: 40. Parensen (3) für Kreilach, 68. Özbek (–) für Dausch, 83. Brandy (–)<br />

für Quiring – 58. Rahn (4) für Schönfeld, 80. Achahbar (–) für Jerat, 87. Hille (–) für<br />

Burmeister – Reservebank: Klonz (Tor), Oschkenat, Kopplin, Skrzybski – Ortega (Tor),<br />

Hübener, Schütz, Sembolo<br />

Tore: 0:1 Klos (1., Vorarbeit Schönfeld), 1:1 Egg<strong>im</strong>ann (18., Mattuschka),<br />

2:1 Kohlmann (26., Nemec), 3:1 Nemec (42., Mattuschka), 4:1 Mattuschka (49.,<br />

Foulelfmeter, Hornig an Kohlmann), 4:2 Jerat (51., Foulelfmeter, Kohlmann an Klos) –<br />

SR: Ben. Brand (Gerolzhofen), Note 4,5, der Elfmeter für Union war hart, aber vertretbar;<br />

der Elfmeter für Bielefeld war mehr als fraglich, Klos schob sich in Kohlmann<br />

rein. Wirkte insgesamt nicht durchgehend souverän. – Zuschauer: 20 314 – Gelbe<br />

Karten: Kreilach (5., gesperrt), Nemec, Brandy – Feick (5., gesperrt) – Spieler des<br />

Spiels: Torsten Mattuschka, war an allen vier Berliner Toren beteiligt; exzellente<br />

Standards, dazu viel Übersicht und eine große Passpräzision.<br />

VON CARSTEN BLUMENSTEIN<br />

UND STEFFEN ROHR<br />

Vollgas-Fußball vom Start weg: Bielefeld<br />

– aggressiv gegen den Ball,<br />

schnell umschaltend – versäumte<br />

in der starken Auftaktphase das<br />

zweite Tor und fand später gegen<br />

Unions Standards keine Mittel.<br />

Berlin würzte das Spektakel mit<br />

vier Treffern, wirkte aber bis zum<br />

Schluss defensiv nicht sattelfest.<br />

22. SPIELTAG<br />

Freitag, 21. Februar (18.30 Uhr):<br />

1. FC Union Berlin – FSV Frankfurt (1:1)<br />

Energie Cottbus – Erzgebirge Aue (1:2)<br />

Arminia Bielefeld – FC Ingolstadt 04 (2:3)<br />

Samstag, 22. Februar (13 Uhr):<br />

1860 München – SC Paderborn 07 (0:1)<br />

Karlsruher SC – SV Sandhausen (1:1)<br />

Sonntag, 23. Februar (13.30 Uhr):<br />

1. FC Kaiserslautern – VfR Aalen (0:4)<br />

VfL Bochum – Fortuna Düsseldorf (0:1)<br />

Dynamo Dresden – FC St. Pauli (1:2)<br />

Montag, 24. Februar (20.15 Uhr):<br />

1. FC Köln – SpVgg Greuther Fürth (0:0)<br />

24. SPIELTAG<br />

Freitag, 7. März (18.30 Uhr):<br />

Kaiserslautern – SV Sandhausen (0:1)<br />

TSV München 1860 – VfR Aalen (0:0)<br />

Freitag, 7. März (20.30 Uhr):<br />

1. FC Köln – Energie Cottbus (4:0)<br />

Samstag, 8. März (13 Uhr):<br />

1. FC Union Berlin – FC Ingolstadt (1:0)<br />

Arminia Bielefeld – Erzgebirge Aue (2:0)<br />

Sonntag, 9. März (13.30 Uhr):<br />

Karlsruher SC – SC Paderborn 07 (0:1)<br />

FSV Frankfurt – FC St. Pauli (1:2)<br />

Dynamo Dresden – Fort. Düsseldorf (1:1)<br />

Montag, 10. März (20.15 Uhr):<br />

VfL Bochum – SpVgg Greuther Fürth (2:0)<br />

26. SPIELTAG<br />

Freitag, 21. März (18.30 Uhr):<br />

1. FC Union Berlin – SC Paderborn (3:0)<br />

VfL Bochum – SV Sandhausen (0:1)<br />

Dynamo Dresden – Greuther Fürth (0:4)<br />

Samstag, 22. März (13 Uhr):<br />

FSV Frankfurt – Fortuna Düsseldorf (0:0)<br />

1. FC Köln – VfR Aalen (1:0)<br />

FC St. Pauli – FC Ingolstadt 04 (2:1)<br />

Sonntag, 23. März (13.30 Uhr):<br />

1860 München – Kaiserslautern (0:3)<br />

Karlsruher SC – Erzgebirge Aue (0:3)<br />

Arminia Bielefeld – Energie Cottbus (2:4)<br />

28. SPIELTAG<br />

Freitag, 28. März (18.30 Uhr):<br />

Fortuna Düsseldorf – FC Ingolstadt (2:1)<br />

FC St. Pauli – SpVgg Greuther Fürth (4:2)<br />

Dynamo Dresden – SV Sandhausen (0:0)<br />

Samstag, 29. März (13 Uhr):<br />

VfL Bochum – Erzgebirge Aue (1:2)<br />

Karlsruher SC – 1. FC Kaiserslautern (2:2)<br />

Sonntag, 30. März (13.30 Uhr):<br />

FSV Frankfurt – SC Paderborn 07 (2:4)<br />

TSV München 1860 – 1. FC Köln (0:0)<br />

Arminia Bielefeld – VfR Aalen (0:3)<br />

Montag, 31. März (20.15 Uhr):<br />

1. FC Union Berlin – Energie Cottbus (0:0)<br />

23. SPIELTAG<br />

Freitag, 28. Februar (18.30 Uhr):<br />

Fort. Düsseldorf – Arminia Bielefeld (2:4)<br />

Energie Cottbus – Kaiserslautern (2:2)<br />

SC Paderborn 07 – VfL Bochum (2:4)<br />

Samstag, 1. März (13 Uhr):<br />

SV Sandhausen – 1860 München (2:0)<br />

Erzgebirge Aue – 1. FC Köln (1:4)<br />

Sonntag, 2. März (13.30 Uhr):<br />

Greuther Fürth – FSV Frankfurt (1:1)<br />

VfR Aalen – Karlsruher SC (1:1)<br />

FC Ingolstadt 04 – Dynamo Dresden (1:1)<br />

Montag, 3. März (20.15 Uhr):<br />

FC St. Pauli – 1. FC Union Berlin (2:3)<br />

25. SPIELTAG<br />

Freitag, 14. März (18.30 Uhr):<br />

VfR Aalen – VfL Bochum (2:1)<br />

SC Paderborn – Dynamo Dresden (2:2)<br />

FC Ingolstadt 04 – FSV Frankfurt (1:4)<br />

Samstag, 15. März (13 Uhr):<br />

Energie Cottbus – Karlsruher SC (0:2)<br />

Erzgebirge Aue – 1860 München (1:3)<br />

Sonntag, 16. März (13.30 Uhr):<br />

Fortuna Düsseldorf – FC St. Pauli (1:1)<br />

Greuther Fürth – 1. FC Union Berlin (4:2)<br />

SV Sandhausen – Arminia Bielefeld (1:2)<br />

Montag, 17. März (20.15 Uhr):<br />

1. FC Kaiserslautern – 1. FC Köln (0:0)<br />

27. SPIELTAG<br />

Dienstag, 25. März (17.30 Uhr):<br />

Greuther Fürth – Fortuna Düsseldorf (1:2)<br />

VfR Aalen – Dynamo Dresden (0:2)<br />

SV Sandhausen – 1. FC Union Berlin (0:3)<br />

SC Paderborn 07 – FC St. Pauli (2:1)<br />

FC Ingolstadt 04 – VfL Bochum (1:0)<br />

Mittwoch, 26. März (17.30 Uhr):<br />

Kaiserslautern – Arminia Bielefeld (3:0)<br />

1. FC Köln – Karlsruher SC (2:1)<br />

Energie Cottbus – 1860 München (0:0)<br />

Erzgebirge Aue – FSV Frankfurt (1:3)<br />

Empfängt Verfolger Karlsruhe:<br />

Kölns Stürmer Patrick Helmes<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/T-F-Foto


kicker, 23. Dezember 2013 3. LIGA 65<br />

3. LIGA<br />

Raus aus dem Keller.<br />

Die Formkurve der<br />

STUTTGARTER KICKERS<br />

zeigt weiter nach oben.<br />

Die Kickers haben es noch geschafft.<br />

Die Mannschaft von<br />

Trainer Horst Steffen fuhr ihren<br />

ersten Auswärtssieg der Saison<br />

ein. Neben der seit Wochen<br />

nach oben zeigenden Formkurve<br />

gab es am Samstag zwei Gründe<br />

für den Erfolg: Zum einen zeigten<br />

die Kickers erneut ihre Qualität,<br />

Spiele in den Schlussminuten<br />

noch für sich entscheiden zu<br />

können. Das sah in dieser Saison<br />

lange ganz anders aus,<br />

als gegen Ende der Partien<br />

reihenweise Präsente verteilt<br />

und Punkte verschenkt wurden.<br />

„Ich denke, dass wir uns in den<br />

letzten Wochen konditionell verbessert<br />

haben und so am Ende<br />

noch mal eine Schippe drauflegen<br />

können“, glaubt Flügelflitzer<br />

Fabio Leutenecker, der das 1:0<br />

von Premierentorschütze Marco<br />

Calamita vorbereitet hatte.<br />

Zum anderen hatte der Coach<br />

seine Jungs noch mal starkgeredet:<br />

„Ich habe ihnen gesagt, dass<br />

wir, seit wir zusammenarbeiten,<br />

eine Runde spielen, in der wir<br />

auf Platz fünf stehen würden. Sie<br />

müssen nicht glauben, sondern<br />

Präsenz statt Präsente<br />

Geballtes Glück: Die Mannschaft der Stuttgarter Kickers feiert das 2:1 per verwandeltem Foulelfmeter<br />

von Enzo Marchese in der Nachspielzeit bei Rot-Weiß Erfurt.<br />

einfach wissen, dass sie stark<br />

sind“, so Steffen. Zuletzt hatte<br />

unter anderem Marc Stein bemängelt,<br />

dass sich das Team auswärts<br />

zu schnell aus der Fassung<br />

bringen ließe. Dieser Bann ist mit<br />

dem 2:1 in Erfurt gebrochen.<br />

Mit dem Sieg verlassen die<br />

Schwaben zum ersten Mal seit<br />

dem ersten Spieltag die Abstiegsränge.<br />

„Ich bin zuversichtlich,<br />

dass wir unser Ziel, den gesicherten<br />

Mittelfeldplatz, erreichen“,<br />

sagte Steffen und warnt zugleich:<br />

„Wir dürfen nicht anfangen, zu<br />

spinnen, aber wenn ich sehe, wo<br />

wir jetzt schon stehen würden,<br />

wenn wir auch in Duisburg und<br />

Saarbrücken gewonnen hätten...“<br />

MATHIAS SCHMID<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Hessland<br />

Steffen auf Platz 5<br />

Seit zehn Spielen ist Horst Steffen<br />

nun Trainer in Stuttgart, 16 Zähler<br />

(14:10 Tore) holte er dabei mit den<br />

Kickers (5S, 1U, 4N). Nur vier Klubs<br />

sammelten in dieser Zeit mehr<br />

Punkte, die wenigsten Halle (8), der<br />

VfBII und Aufsteiger Kiel (jeweils 9).<br />

Mit dem kicker <strong>im</strong>mer topaktuell informiert:<br />

Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_3liga_li<br />

SAARBRÜCKEN<br />

Sasic: „Pfiff hat alles<br />

auf den Kopf gestellt“<br />

1Bislang konnte sich der<br />

FCS unter Milan Sasic noch<br />

auf seine Auswärtsstärke verlassen.<br />

Be<strong>im</strong> 0:1 in Wiesbaden<br />

musste nun auch er erstmals<br />

dem Gegner gratulieren. Damit<br />

wird die Lage bei den Blau-Schwarzen<br />

noch prekärer. Be<strong>im</strong> Amtsantritt des Kroaten<br />

lagen zwei Punkte zwischen dem FCS und<br />

dem rettenden Ufer, nun sind es derer fünf.<br />

Dabei haderte Sasic erneut mit einer<br />

Schiedsrichterentscheidung. Während den<br />

Saarländern noch kein Elfmeter zugesprochen<br />

wurde, gab es in den letzten sieben<br />

Ligaspielen gleich fünf Strafstöße gegen den<br />

FCS. Der in Wiesbaden war erneut eine Fehlentscheidung.<br />

„Man hat bis zu dem Pfiff nicht<br />

gemerkt, dass wir auf neun verletzte Spieler<br />

verzichten mussten. Ich bin bitter enttäuscht –<br />

der Pfiff hat alles bei uns auf den Kopf gestellt“,<br />

ereiferte sich der Kroate über die fünfte<br />

diskussionswürdige Entscheidung. Zum zweiten<br />

Mal in Folge kam sein Team dabei nicht<br />

mehr zurück ins Spiel. Neben den fehlenden<br />

spielerischen Mängeln, gehen auch die „mentalen<br />

Reserven“ zur Neige. HORST FRIED<br />

MÜNSTER<br />

Grote könnte auf die<br />

Pause gut verzichten<br />

1Die Preußen arbeiten sich<br />

hoch, sind damit seit sechs<br />

Partien ungeschlagen. „Für<br />

uns kommt die Pause ungelegen“,<br />

meint Dennis Grote<br />

nach dem 4:2 in Burghausen.<br />

Grote (Foto) war an vier Toren beteiligt: Er<br />

verwandelte zwei Elfmeter, bereitete das Eigentor<br />

von Schröck per Eckball vor; zehn<br />

Assists stehen für ihn nun zu Buche, machen<br />

ihn zum Topscorer des SCP. Aber er holte sich<br />

auch einen leichten Rüffel von Trainer Ralf<br />

Loose ab, weil er vor dem 2:2 ungeschickt<br />

agierte und einen Eflmeter verschuldete.<br />

Ralf Loose wollte den „Hüpfer“ auf Platz<br />

elf nicht überbewerten. Wer nach der Winterpause<br />

in der Tabelle nach oben schiele, würde<br />

„die Situation verkennen. Aber die Mannschaft<br />

hat sich gesteigert, wir haben eine bessere<br />

Basis.“ Im 26-köpfigen Kader wird es wohl<br />

Veränderungen geben, Halet wird von mehreren<br />

Regionalligisten umworben (Trier, Homburg),<br />

Muhovic hat einen heißen Draht zu<br />

Regensburg. Der SCP soll Interesse an Marco<br />

Pischorn (Sandhausen) und Mathias Fetsch<br />

(Augsburg) haben. ALEXANDER HEFLIK<br />

CHEMNITZ<br />

Heine: „Blick auf die<br />

Tabelle ist trügerisch“<br />

1Be<strong>im</strong> CFC hat die Weihnachtsfeier<br />

am Sonntag in<br />

gelöster St<strong>im</strong>mung stattgefunden.<br />

Mit dem 2:0 in Osnabrück<br />

hat man eine verkorkste<br />

erste Saisonhälfte mit einem<br />

positiven Ergebnis abgeschlossen. Vor einer<br />

Woche noch, da hatte Präsident Mathias Hänel<br />

die Profis auf der Mitgliederversammlung<br />

harsch kritisiert. Die Gardinenpredigt scheint<br />

gefruchtet zu haben. Chemnitz gewann nicht<br />

glücklich, sondern präsentierte sich weitgehend<br />

souverän und kompakt. Wie von Trainer<br />

Karsten Heine (Foto) gefordert. Vor allem die<br />

Routiniers gingen wieder mit gutem Beispiel<br />

voran. Ronny Garbuschewski hatte weitaus<br />

mehr Ballkontakte als zuletzt, war nahezu<br />

an jeder Angriffsaktion beteiligt. Auch Marc<br />

Hensel füllte seine Rolle <strong>im</strong> defensiven Mittelfeld<br />

mit Bravour aus. „Wir stehen in der<br />

Defensive sehr kompakt, verengen die Räume,<br />

versuchen, den Gegner möglichst früh zu<br />

attackieren“, sagte Hensel. Dennoch will man<br />

nun über mögliche Neuverpflichtungen beraten.<br />

„Der Blick auf die Tabelle ist trügerisch“,<br />

warnt der Coach. JENS WOHLGEMUTH


66 3. LIGA<br />

Ein Punkt in Heidenhe<strong>im</strong>!<br />

DUISBURG kann mit den<br />

Spitzenteams mithalten.<br />

Mit seinem Treffer in der Nachspielzeit<br />

sicherte Kingsley<br />

Onuegbu dem MSV Duisburg<br />

in Heidenhe<strong>im</strong> nicht nur<br />

einen Punkt, sondern auch einen<br />

versöhnlichen Jahresausklang. „Ich<br />

bin froh, dass wir jetzt in die Winterpause<br />

gehen“, sprach der Nigerianer<br />

für die komplette Mannschaft, die<br />

zuletzt auf dem Zahnfleisch ging.<br />

Onuegbu, der in den letzten zwei<br />

Monaten nur noch einen Treffer für<br />

die Zebras erzielt hatte, war froh,<br />

mit seinem zweiten Tor in drei<br />

Spielen seine alte Gefährlichkeit<br />

wiederentdeckt zu haben. Mit elf<br />

Treffern belegt der Stürmer weiterhin<br />

Platz zwei in der Torjägerliste.<br />

Spitzenreiter Dominik Stroh-Engel<br />

(Darmstadt, 15 Treffer) n<strong>im</strong>mt er allenfalls<br />

nur gehe<strong>im</strong> ins Visier. „Die<br />

Mannschaft zählt. Für mich ist es<br />

wichtiger, dass ich wieder regelmäßig<br />

spiele. In den letzten Jahren war<br />

ich oft verletzt. Jetzt habe ich schon<br />

20 Einsätze“, sagt der „King“.<br />

Der MSV will ab dem 3. Januar<br />

<strong>im</strong> Rahmen der Wintervorbereitung<br />

neue Kräfte sammeln, um dann bei<br />

sieben Punkten Rückstand doch<br />

Auf Augenhöhe<br />

Entdeckt seine alte Torgefährlichkeit wieder: Kingsley Onuegbu<br />

noch den Relegationsplatz anzupeilen.<br />

„Ich hoffe, dass es uns 2014<br />

gelingt, endlich über eine längere<br />

Strecke konstant gute Leistungen<br />

zu zeigen“, sagt Trainer Karsten<br />

Baumann. In Heidenhe<strong>im</strong> zeigte<br />

das Team, dass es mit den Spitzenmannschaften<br />

auf Augenhöhe spielen<br />

kann. DIRK RETZLAFF<br />

Spätzünder MSV<br />

Wie schon be<strong>im</strong> Tabellenzweiten Leipzig<br />

erkämpft sich der MSV auch bei<br />

Pr<strong>im</strong>us Heidenhe<strong>im</strong> ein Remis. Zum<br />

zweiten Mal in Folge punktet Duisburg<br />

durch ein spätes Tor. Gegen Burghausen<br />

fiel das 1:1 in der 83. Minute.<br />

Foto: firo<br />

HEIDENHEIM<br />

Frust und Lust bei<br />

Abwehrchef Göhlert<br />

1„Mir ist die Lust<br />

auf die Weihnachtsfeier<br />

vergangen“,<br />

zeigte sich FCH-<br />

Abwehrchef T<strong>im</strong><br />

Göhlert (Foto) über<br />

den späten Ausgleichstreffer durch<br />

den Duisburger Onuegbu zum<br />

2:2-Endstand sichtlich genervt.<br />

Sieben Spiele hatten Göhlert und<br />

seine Nebenleute mit Schlussmann<br />

Erol Sabanov dafür gesorgt, dass der<br />

Kasten sauber bleibt. Nach insgesamt<br />

685 Minuten war es dann am<br />

Samstag so weit: Die Heidenhe<strong>im</strong>er<br />

kassierten ein Gegentor. Schon<br />

be<strong>im</strong> 0:1 fehlte die Ordnung in der<br />

Hintermannschaft der Truppe von<br />

Trainer Frank Schmidt. Auch in der<br />

Folgezeit machte sich das Fehlen<br />

von Göhlerts Nebenmann Matthias<br />

Wittek (Magen-Darm-Virus)<br />

deutlich bemerkbar.<br />

„Insgesamt können wir als souveräner<br />

Tabellenführer aber zufrieden<br />

in die nötige Pause gehen. In<br />

der Rückrunde müssen wir dann<br />

das verteidigen, was wir uns bis<br />

jetzt aufgebaut haben“, sagt Göhlert<br />

angriffslustig. MARC HOSINNER<br />

KIEL<br />

Neitzel gerät langsam<br />

in Verzweiflung<br />

ROSTOCK<br />

Savran überwindet<br />

seine Ladehemmung<br />

ELVERSBERG<br />

Hirsch: „Wir brauchen<br />

Klasse statt Masse“<br />

DARMSTADT<br />

Attacke? Schuster<br />

bleibt noch reserviert<br />

1Das verdiente 2:2<br />

gegen Rostock bugsierte<br />

die Kieler in<br />

einen Zustand seelischen<br />

Zwiespalts.<br />

Auf der einen Seite<br />

die Freude über eine couragierte<br />

Leistung, auf der anderen der Frust,<br />

auch <strong>im</strong> achten He<strong>im</strong>spiel in Folge<br />

einen Dreier verpasst zu haben. Es<br />

sprach aber für die gute Moral, dass<br />

man sich schon zum siebten Mal<br />

nach einem Rückstand zumindest<br />

noch den Ausgleich erkämpfen<br />

konnte. Angesichts des neunten<br />

Remis in dieser Saison gerät Coach<br />

Karsten Neitzel (Foto) langsam in<br />

Verzweiflung: „Die Partie hätte sowohl<br />

in die eine als auch in die andere<br />

Richtung kippen können. Am<br />

Ende ist das Resultat wieder typisch<br />

für uns: gut gespielt und trotzdem<br />

kein Sieg.“ Wenig begeistert zeigte<br />

er sich zudem von den anderen<br />

Ergebnissen: „Das ist nicht schön<br />

für uns gelaufen.“ Nur das bessere<br />

Torverhältnis trennt Kiel vom Abstiegsrang.<br />

FRANK MOLTER<br />

1Dieses Gefühl<br />

konnte Halil Savran<br />

(Foto) schon lange<br />

nicht mehr genießen:<br />

Der 28-Jährige<br />

traf zum 1:1 und beendete<br />

damit eine mehr als dre<strong>im</strong>onatige<br />

Torflaute. „Ich mache mich<br />

be<strong>im</strong> Toreschießen nicht mehr so<br />

verrückt wie früher. Die Mannschaft<br />

steht <strong>im</strong> Vordergrund. Es ist schön,<br />

wenn ich ihr damit helfen kann,<br />

aber ich freue mich auch, wenn ich<br />

auf der Linie rette oder ein Tor vorlege“,<br />

sagt der Stürmer, der nach<br />

drei Treffern in den ersten neun<br />

Spielen Ladehemmungen hatte.<br />

Der Punktgewinn in Kiel reichte<br />

den Rostockern allerdings nicht,<br />

um den Relegationsplatz zu verteidigen.<br />

„Das ist ärgerlich, aber in<br />

keinster Weise bitter, weil wir eine<br />

richtig gute Serie hingelegt haben.<br />

Anfang oder Mitte der Saison hätten<br />

wir so ein Spiel noch verloren“, so<br />

Savran, der nach seiner Augenhöhlenfraktur<br />

in Kiel erneut mit Maske<br />

spielte.<br />

STEFAN EHLERS<br />

1Schöne Bescherung!<br />

Mit 0:11 Toren<br />

und null Punkten<br />

aus den letzten<br />

vier Spielen ist der<br />

Aufsteiger <strong>im</strong> Sturzflug<br />

Richtung Tabellenkeller. Dass<br />

jetzt auch die bislang Besten wie<br />

Kapitän T<strong>im</strong>o Wenzel und Torhüter<br />

Kenneth Kronholm, der in den<br />

nächsten Tagen bis 2017 verlängern<br />

wird, Schwächen offenbaren, zeigt<br />

die Verunsicherung der gesamten<br />

Mannschaft. „So sind wir nicht konkurrenzfähig“,<br />

weiß Coach Dietmar<br />

Hirsch (Foto), wo der Schuh drückt<br />

und fordert in der Winterpause Verstärkungen:<br />

„Ich wünsche mir einen<br />

Stürmer, einen Linksverteidiger und<br />

einen defensiven Mittelfeldspieler,<br />

der auch als Innenverteidiger spielen<br />

kann – wir brauchen Klasse statt<br />

Masse.“ Und da auch <strong>im</strong> direkten<br />

Umfeld die Nerven äußerst angespannt<br />

zu sein scheinen, wartet in<br />

Sachen Personalentscheidungen<br />

eine unruhige Weihnachtspause<br />

auf die SVE. SANDRA BERTRAND<br />

1Die Fans ließen<br />

nicht locker: Nach<br />

dem 3:0 in Elversberg<br />

forderten sie<br />

lautstark ihren Trainer.<br />

Der ansonsten<br />

in derlei Dingen zurückhaltende<br />

Dirk Schuster (Foto) ließ sich dann<br />

sogar zur Welle hinreißen. In Sachen<br />

Saisonziel bleibt er, der gegen<br />

die SVE in Sandro Sirigu genau den<br />

richtigen Ersatz für den mit Leistenbeschwerden<br />

ausgefallenen<br />

Ivana fand, jedoch in der Reserve:<br />

„Kiel ist mal mit 46 Punkten abgestiegen.“<br />

Dennoch sehen viele den<br />

Klassenerhalt bei nun 35 Zählern<br />

als gebucht. Also Attacke in der<br />

Rückrunde? Während Schuster sich<br />

Neuzugänge bei einem passenden<br />

Angebot gut vorstellen kann, tendiert<br />

das Präsidium dazu, freie Mittel<br />

erst <strong>im</strong> Sommer zu verwenden,<br />

da die ersten beiden Plätze eher<br />

unrealistisch sind. Zudem zeigte die<br />

Elversberg-Partie, dass der „zweite<br />

Anzug“ mit Sirigu und Benjamin<br />

Maas durchaus passt. JENS DÖRR


kicker, 23. Dezember 2013 67<br />

21. SPIELTAG<br />

18. 12. – 21. 12. 2013<br />

SV Elversberg – Darmstadt 98 0:3 (0:1)<br />

Heidenhe<strong>im</strong> – MSV Duisburg 2:2 (1:1)<br />

RB Leipzig – Hallescher FC 2:1 (0:0)<br />

Rot-Weiß Erfurt – Stuttg. Kickers 1:2 (1:1)<br />

SV Wehen – 1. FC Saarbrücken 1:0 (1:0)<br />

Holstein Kiel – Hansa Rostock 2:2 (1:2)<br />

VfL Osnabrück – Chemnitzer FC 0:2 (0:1)<br />

Unterhaching – J. Regensburg 0:4 (0:2)<br />

W. Burghausen – Pr. Münster 2:4 (1:1)<br />

Bereits am 18. Dezember ausgetragen:<br />

VfB Stuttgart II – B. Dortmund II 1:2 (0:0)<br />

22. SPIELTAG<br />

Freitag – Sonntag, 24. – 26. Januar<br />

Jahn Regensburg – MSV Duisburg (1:2)<br />

SV Wehen – Hallescher FC (2:1)<br />

Holstein Kiel – Stuttgarter Kickers (1:1)<br />

SV Elversberg – 1. FC Saarbrücken (0:2)<br />

VfB Stuttgart II – Hansa Rostock (1:3)<br />

VfL Osnabrück – SV Darmstadt 98 (2:0)<br />

Unterhaching – Bor. Dortmund II (2:4)<br />

1. FC Heidenhe<strong>im</strong> – Chemnitzer FC (2:0)<br />

RB Leipzig – Wacker Burghausen (2:1)<br />

Rot-Weiß Erfurt – Preußen Münster (3:3)<br />

TORJÄGER<br />

15 (–) Stroh-Engel (SV Darmstadt 98)<br />

11 (1) Onuegbu (MSV Duisburg)<br />

9 (–) Ducksch (Borussia Dortmund II)<br />

8 (–) Frahn (RB Leipzig)<br />

8 (–) Gr<strong>im</strong>aldi (VfL Osnabrück)<br />

8 (1) Marchese (Stuttgarter Kickers)<br />

7 (–) Vaccaro (SV Elversberg)<br />

7 (1) Schnatterer (1. FC Heidenhe<strong>im</strong>)<br />

7 (–) Blacha (Hansa Rostock)<br />

7 (–) Grüttner (VfB Stuttgart II)<br />

ROTE KARTE<br />

Czichos (Rot-Weiß Erfurt)<br />

GELB-ROTE KARTE<br />

Für das nächste Spiel gesperrt:<br />

Forkel (1. FC Saarbrücken)<br />

ELF DES TAGES<br />

Heider (2) Bajner (2)<br />

Kiel Dortmund II<br />

Grote (2) Sirigu (1)<br />

Münster<br />

Darmstadt<br />

Pusch (2) Wiemann (2)<br />

Chemnitz Wehen<br />

Trettenbach (1) C. Müller (1)<br />

Regensburg Leipzig<br />

Gorka (5) Conrad (1)<br />

Darmstadt Chemnitz<br />

Heuer Fernandes (1)<br />

Osnabrück<br />

In Klammern Anzahl der Berufungen<br />

in die Elf des Tages<br />

3. Liga<br />

Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt.<br />

1. (1) 1. FC Heidenhe<strong>im</strong> 21 14 5 2 35:13 +22 47<br />

2. (2) RB Leipzig (N) 21 12 4 5 34:23 +11 40<br />

3. (4) SV Darmstadt 98 21 10 5 6 33:18 +15 35<br />

4. (3) Hansa Rostock 21 10 5 6 27:28 - 1 35<br />

5. (5) Rot-Weiß Erfurt 21 10 2 9 33:24 +9 32<br />

6. (6) VfL Osnabrück 21 9 4 8 27:24 +3 31<br />

7. (7) SV Wehen Wiesbaden 21 8 7 6 26:26 0 31<br />

8. (9) MSV Duisburg (A) 21 7 7 7 27:27 0 28<br />

9. (11) Borussia Dortmund II 21 8 4 9 29:32 - 3 28<br />

10. (8) SpVgg Unterhaching 21 7 7 7 28:34 - 6 28<br />

11. (13) Preußen Münster 21 6 9 6 34:31 +3 27<br />

12. (14) Jahn Regensburg (A) 21 7 6 8 29:30 - 1 27<br />

13. (17) Chemnitzer FC 21 6 8 7 24:26 - 2 26<br />

14. (10) VfB Stuttgart II 21 7 5 9 26:29 - 3 26<br />

15. (18) Stuttgarter Kickers 21 7 4 10 26:27 - 1 25<br />

16. (12) SV Elversberg (N) 21 7 4 10 17:28 - 11 25<br />

17. (16) Holstein Kiel (N) 21 5 9 7 24:23 +1 24<br />

18. (15) Hallescher FC 21 7 3 11 20:26 - 6 24<br />

19. (19) 1. FC Saarbrücken 21 4 7 10 24:35 - 11 19<br />

20. (20) Wacker Burghausen 21 4 5 12 22:41 - 19 17<br />

VfB Stuttgart II – Dortmund II 1:2 (0:0)<br />

Stuttgart II: Ke. Müller (3) – Lang (3,5), Baumgartl<br />

(3,5), Geyer (3), Mwene (4; 70. Cecen/-) –<br />

Berko (4,5; 46. Gümüs/4), Kiefer (3,5; 70.<br />

Hal<strong>im</strong>i/-), Rathgeb (4), Leibold (3,5) – Janzer (2) –<br />

Grüttner (4) – Trainer: Kramny<br />

Dortmund II: Alomerovic (2) – Hornschuh (3,5),<br />

Günter (3,5), Meißner (2,5), Nothnagel (3) –<br />

Treude (3), Solga (4; 46. Kefkir/3), Amini (3,5),<br />

Jordanov (3) – Ducksch (2,5; 86. Nyarko/-), Harder<br />

(4; 46. Bajner/1,5) – Trainer: Wagner<br />

Tore: 0:1 Bajner (55.), 0:2 Bajner (71.), 1:2 Janzer<br />

(84.) – SR: Stein (Weibersbrunn), Note 3 –<br />

Zuschauer: 920 – Gelbe Karte: Rathgeb – Bes.<br />

Vorkommnis: Alomerovic hält FE von Rathgeb (38.)<br />

SV Elversberg – Darmstadt 98 0:3 (0:1)<br />

Elversberg: Kronholm (4,5) – Gross (4), Bastürk<br />

(4,5), Wenzel (4,5), Buch (4,5) – Billick (3,5),<br />

Cissé (5; 56. Dausend/4) – Gr<strong>im</strong>m (3,5), Jungwirth<br />

(4), Rohracker (4; 80. Schmieden/-) – Kyereh<br />

(5; 56. Z<strong>im</strong>mermann/3,5) – Trainer: Hirsch<br />

Darmstadt: Z<strong>im</strong>mermann (2,5) – Berzel (3),<br />

Maas (2,5), Gorka (2), Stegmayer (2,5) – Sirigu<br />

(2; 84. Biada/-), Gondorf (2), Behrens (2), Heller<br />

(2,5; 88. Firat/-) – Sailer (2,5; 77. Baier/-),<br />

Stroh-Engel (3) – Trainer: Schuster<br />

Tore: 0:1 Sirigu (17.), 0:2 Wenzel (49., ET), 0:3<br />

Behrens (70.) – SR: Storks (Velen), Note 3,5 –<br />

Zuschauer: 1438 – Gelbe Karten: Wenzel,<br />

Gr<strong>im</strong>m, Billick, Cissé, Jungwirth – Gondorf<br />

Heidenhe<strong>im</strong> – MSV Duisburg 2:2 (1:1)<br />

Heidenhe<strong>im</strong>: Sabanov (2,5) – Malura (3), Göhlert<br />

(3), Endres (3), Heise (3) – Reinhardt (3,5;<br />

65. Bagceci/-), Griesbeck (3) – Strauß (3,5; 46.<br />

S. Sökler/4), Schnatterer (2) – Morabit (2; 90.<br />

Krebs/-), Mayer (3,5) – Trainer: Schmidt<br />

Duisburg: Ratajczak (3) – Ofosu-Ayeh (2,5),<br />

M. Kühne (3), Bajic (3,5), Dum (3; 83. Güll/-) –<br />

Aycicek (4), De Wit (3), T. Öztürk (3,5), Wolze (4;<br />

78. Tsourakis/-) – Onuegbu (3), Zoundi (2,5; 70.<br />

Orsula/-) – Trainer: Baumann<br />

Tore: 0:1 Zoundi (4.), 1:1 Schnatterer (43.), 2:1<br />

Mayer (72., FE), 2:2 Onuegbu (90./+3) – SR:<br />

Osmers (Hannover), Note 4 – Zuschauer: 8600 –<br />

Gelbe Karten: Göhlert (5., gesperrt), Sabanov –<br />

Wolze, Zoundi, Ofosu-Ayeh, Tsourakis, M. Kühne<br />

RB Leipzig – Hallescher FC 2:1 (0:0)<br />

Leipzig: Domaschke (3) – C. Müller (2), Willers<br />

(3,5), Hoheneder (3), Heidinger (3) – K<strong>im</strong>mich<br />

(2,5; 89. Röttger/-), Ernst (3), Kaiser (2,5) –<br />

Poulsen (3), Frahn (3; 80. Sebastian/-), Thomalla<br />

(3,5; 46. Luge/3) – Trainer: Zorniger<br />

Halle: Kleinheider (3) – Baude (3), Kojola (3,5),<br />

M. Franke (3), Ziebig (2,5) – To. Schmidt (2,5),<br />

Ziegenbein (3,5; 61. Merkel/-), Becken (3,5),<br />

Bertram (3) – Gogia (2) – Furuholm (3,5) – Trainer:<br />

Köhler<br />

Tore: 1:0 Kaiser (51.), 2:0 Poulsen (65.), 2:1<br />

Bertram (86., FE) – SR: Siebert (Berlin), Note 3 –<br />

Zuschauer: 20 354 – Gelbe Karten: Frahn<br />

(5., gesperrt), Poulsen – Furuholm, Baude, Bertram<br />

(5., gesperrt), Becken<br />

RW Erfurt – Stuttg. Kickers 1:2 (1:1)<br />

Erfurt: Klewin (2,5) – Odak (5,5), Laurito (2,5),<br />

Kleineheismann (4), Czichos (5) – Göbel (4,5),<br />

Pfingsten-Reddig (5), Engelhardt (3), Fillinger (4) –<br />

Tunjic (3; 71. Stolze/-), Nietfeld (4) – Trainer:<br />

Kogler<br />

Stg. Kickers: Krauss (3,5) – Gerster (3), Fennell<br />

(3), Stein (3,5), Baumgärtel (3) – Braun (3), Marchese<br />

(2,5) – Leutenecker (2), Calamita (3; 66.<br />

Badiane/-), G. Müller (3,5; 79. Dicklhuber/-) –<br />

Soriano (3,5) – Trainer: Steffen<br />

Tore: 0:1 Calamita (4.), 1:1 Nietfeld (35.), 1:2<br />

Marchese (90./+2, FE) – SR: Leicher (Landshut),<br />

Note 4 – Zuschauer: 5709 – Gelbe Karten:<br />

Kleineheismann, Laurito – Braun, Leutenecker,<br />

Marchese, Calamita – Rote Karte: Czichos<br />

(90./+2, Notbremse)<br />

SV Wehen – 1. FC Saarbrücken 1:0 (1:0)<br />

Wehen: Kolke (2,5) – Grupp (3), Herzig (2,5),<br />

Vidovic (3), Nandzik (3; 73. Perger/-) – Wiemann<br />

(2) – Röser (3,5; 77. Schnellbacher/-), Rob. Müller<br />

(3), Christ (2,5), Jänicke (3; 89. Mintzel/-) –<br />

Vunguidica (3) – Trainer: Kienle<br />

Saarbrücken: Ochs (3) – Stegerer (3,5), Fischer<br />

(4), Knipping (3), Marque (4) – Forkel (4), Kruse<br />

(4; 61. Göcer/-) – Plut (4,5; 80. Deville/-),<br />

R. Korte (3,5), Hoffmann (4,5; 77. Rupp/-) – Ziemer<br />

(4) – Trainer: Sasic<br />

Tor: 1:0 Wiemann (32., FE) – SR: Wingenbach<br />

(Mainz), Note 5 – Zuschauer: 3265 – Gelbe<br />

Karten: Plut, Kruse – Gelb-Rote Karte: Forkel<br />

(90.)<br />

Holstein Kiel – Hansa Rostock 2:2 (1:2)<br />

Kiel: Jakusch (3) – Herrmann (2), Gebers (4;<br />

46. Hartmann/3), Wahl (3), Wetter (2,5) – Kazior<br />

(2,5), Danneberg (3) – Siedschlag (2,5), Sykora<br />

(3), P. Breitkreuz (4) – Heider (2; 82. Schied/-) –<br />

Trainer: Neitzel<br />

Rostock: Hahnel (4) – Mendy (3), Weidlich (3),<br />

Pelzer (4), Radjabali-Fardi (4) – Schünemann<br />

(3,5; 72. Grupe/-), Pekovic (4) – Jakobs (4), Plat<br />

(4; 80. Ioannidis/-), Blacha (4) – Savran (3; 88.<br />

Kucukovic/-) – Trainer: Bergmann<br />

Spieler des Tages<br />

Balint<br />

Bajner<br />

Borussia DortmundII<br />

Laufstark, fleißig, mannschaftsdienlich:<br />

Das waren die Attribute,<br />

mit denen der 23-Jährige bislang gepunkte<br />

hatte. Doch weil der Stürmer<br />

in 19 Einsätzen nur einmal traf, geriet<br />

sein Stammplatz in Gefahr. Jetzt<br />

meldete sich Bajner eindrucksvoll<br />

zurück, war als Joker mit seinem<br />

Doppelpack Matchwinner in Stuttgart.<br />

„Mir war <strong>im</strong>mer klar, wie wertvoll<br />

Balint fürs Team ist“, fühlt sich<br />

Trainer David Wagner bestätigt. us<br />

Tore: 1:0 Heider (15.), 1:1 Savran (40.), 1:2<br />

Mendy (44.), 2:2 Siedschlag (57.) – SR: Gerach<br />

(Landau), Note 3 – Zuschauer: 9031 – Gelbe<br />

Karten: Sykora (5., gesperrt) – Pekovic<br />

VfL Osnabrück – Chemnitz 0:2 (0:1)<br />

Osnabrück: Heuer Fernandes (1,5) – Thiel (3,5),<br />

Pisot (3), Neumann (3,5), Dercho (4,5) – Ornatelli<br />

(4,5), Zenga (5), Merkens (4; 72. Spann/-),<br />

M. Blum (5; 57. Hohnstedt/3,5) – Gr<strong>im</strong>aldi (3,5),<br />

Testroet (4,5; 78. Nagy/-) – Trainer: Walpurgis<br />

Chemnitz: Riederer (2) – Stenzel (3), Conrad<br />

(2,5), Bankert (2,5), Birk (3) – Hensel (3), Pusch<br />

(2; 77. Semmer/-) – Garbuschewski (3; 90.<br />

Scheffel/-), Kegel (2,5), Makarenko (3) – Förster<br />

(2,5; 88. le Beau/-) – Trainer: Heine<br />

Tore: 0:1 Förster (23.), 0:2 Kegel (90./+3) – SR:<br />

Thomsen (Kleve), Note 4 – Zuschauer: 7325 –<br />

Gelbe Karten: Gr<strong>im</strong>aldi – Birk, Kegel<br />

Unterhaching – J. Regensburg 0:4 (0:2)<br />

Unterhaching: Ko. Müller (4,5) – Hingerl (5),<br />

Hofstetter (5), Hummels (4,5), Götze (4; 72.<br />

Redondo/-) – Willsch (4), Moll (4), Sternisko<br />

(4), Steinherr (5; 46. Schwarz/4) – Haberer (5;<br />

58. Mar. Duhnke/4), Voglsammer (3,5) – Trainerteam:<br />

Baum/Schromm<br />

Regensburg: Hendl (2) – Hein (2,5), Nachreiner<br />

(3), Neunaber (3), Trettenbach (2,5) – Güntner<br />

(3,5), Kotzke (2,5) – J.-P. Müller (3), Amachaibou<br />

(2,5; 86. Smarzoch/-), Franziskus (-; 29. Popa/4) –<br />

Dressler (3; 78. Schmid/-) – Trainer: Stratos<br />

Tore: 0:1 Neunaber (18.), 0:2 Dressler (27.), 0:3<br />

Amachaibou (55.), 0:4 Trettenbach (89.) – SR:<br />

Blos (Deizisau), Note 2 – Zuschauer: 2200 –<br />

Gelbe Karten: Steinherr, Haberer, Voglsammer –<br />

Popa, Dressler<br />

W. Burghausen – Pr. Münster 2:4 (1:1)<br />

Burghausen: Loboué (3,5) – Burkhard (3), Pflügler<br />

(4), Taffertshofer (4,5; 87. Altenstrasser/-),<br />

Cincotta (4,5) – Hauk (3,5), Schröck (4,5), Burkhardt<br />

(4), Mau. Müller (3; 56. Moser/4) – Holz<br />

(2,5), Bencik (4; 77. Eberlein/-) – Trainer: Wolf<br />

Münster: Masuch (3) – Riedel (4; 71. Schöneberg/-),<br />

Scherder (3), Do. Schmidt (3), Hergesell<br />

(3) – Truckenbrod (3), Bischoff (3) – Siegert (4;<br />

65. Kara/-), Piossek (3), Grote (2) – Taylor (3,5;<br />

66. Krohne/-) – Trainer: Loose<br />

Tore: 0:1 Grote (23., FE), 1:1 Holz (44.), 1:2 Grote<br />

(50., FE), 2:2 Burkhard (52., FE), 2:3 Schröck<br />

(82., ET), 2:4 Piossek (86.) – SR: Schröder (Hannover),<br />

Note 4,5 – Zuschauer: 1860 – Gelbe<br />

Karten: Cincotta – Riedel, Do. Schmidt (5.,<br />

gesperrt)


68 3. LIGA kicker, 23. Dezember 2013<br />

UNTERHACHING: Vier Pleiten in fünf Partien<br />

„Eine Katastrophe“<br />

1Die SpVgg war nach der<br />

höchsten He<strong>im</strong>niederlage <strong>im</strong><br />

Profifußball (neben dem 0:4<br />

am 14. 5. 2011 gegen den FC Bayern<br />

II) bedient. „Eine Katastrophe“,<br />

befand Hachings<br />

Schlussmann Korbinian<br />

Müller nach dem 0:4<br />

gegen Regensburg.<br />

„Das war eines der<br />

schlechtesten Spiele<br />

von uns.“ Wenig<br />

Weihnachtsst<strong>im</strong>mung<br />

kam auch bei Cheftrainer<br />

Claus Schromm<br />

auf. „Unseren letzten<br />

Auftritt in diesem<br />

Jahr haben wir<br />

uns komplett anders<br />

vorgestellt.“<br />

Anstatt nach zuletzt<br />

vier erfolglosen Spielen<br />

zurück in die Erfolgsspur<br />

zu finden, ließen<br />

sich die Hachinger<br />

zum Abschluss vorführen.<br />

Zur Überraschung<br />

der Gäste<br />

War bedient:<br />

SpVgg-Keeper<br />

Korbinian<br />

Müller<br />

3. LIGA KOMPAKT<br />

aus Regensburg.<br />

„Das war von Unterhaching<br />

nicht das Gelbe<br />

vom Ei, da haben wir mehr<br />

erwartet“, sagte der Ex-Hachinger<br />

Abdenour Amachaibou,<br />

aktuell Stürmer in<br />

den Reihen des Jahn,<br />

verblüfft. Mit vielen<br />

unerfahrenen Drittligaspielern<br />

in den<br />

Reihen hatte die<br />

ersatzgeschwächte<br />

Hachinger Defensive<br />

wenig entgegenzusetzen.<br />

„Die<br />

Pause kommt uns<br />

gelegen. Da können<br />

wir uns neu ordnen<br />

und wieder gestärkt<br />

aus der Winterpause<br />

kommen“, sagt<br />

Innenverteidiger<br />

Jonas Hummels. Für<br />

die verbleibenden<br />

17 Spiele kündigt<br />

Schromm an: „Wir<br />

versprechen, für<br />

den Rest der Rückrunde<br />

wieder voll<br />

da zu sein.“<br />

R. M. FRANK<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/pmk<br />

LEIPZIG<br />

Nationalspieler<br />

Sumusalo kommt<br />

1 „Das alles fühlt<br />

sich richtig gut<br />

und rund an“, sagte<br />

Coach Alexander<br />

Zorniger nach dem<br />

umkämpften Derby<br />

gegen Halle. Bestes He<strong>im</strong>team,<br />

zweitbester Zuschauerschnitt, die<br />

zweitmeisten geschossenen Tore –<br />

Leipzigs Bilanz ist vorzeigbar. Kapitän<br />

Daniel Frahn mit Blick auf 2013:<br />

„Das war einfach ein geiles Jahr.“<br />

Be<strong>im</strong> Trainingsauftakt am 3. Januar<br />

wird Bastian Schulz fehlen.<br />

Der 28-jährige Mittelfeldspieler<br />

(absolvierte seit Sommer 2012<br />

70 Pflichtspiele für RB) bat um Auflösung<br />

seines Vertrages. Juri Judt<br />

hat den Klub schon vor einer Woche<br />

verlassen. Nur noch eine Frage<br />

der Abfindung ist die Trennung von<br />

Spielmacher Thiago Rockenbach<br />

da Silva. Und: Sturmtalent Christos<br />

Papad<strong>im</strong>itriou wechselt zum Red-<br />

Bull-Klub FC Liefering (2. Liga/Österreich).<br />

Der erste Neuzugang für<br />

die Abwehr steht fest: Der finnische<br />

Nationalspieler Mikko Sumusalo<br />

(23, Foto) kommt ablösefrei von<br />

HJK Helsinki. GUIDO SCHÄFER<br />

HALLE<br />

Köhler hadert wieder<br />

mal mit der Effi zienz<br />

1Gerade einmal<br />

60 Sekunden <strong>im</strong><br />

Spiel, vermasselte<br />

Joker Pierre Merkel<br />

den Ausgleich. Sein<br />

bis dahin kaum<br />

auffälliger Sturmpartner T<strong>im</strong>o Furuholm<br />

hatte perfekt aufgelegt, das<br />

Tor war leer, aber Merkel zögerte –<br />

und vergab. Diese 63. Minute war<br />

der Kulminationspunkt in einem<br />

Spiel auf Augenhöhe. HFC-Coach<br />

Sven Köhler (Foto) über das spätere<br />

0:2 in Leipzig: „Wir haben hinten<br />

zwei Fehler gemacht, vorne die große<br />

Chance nicht genutzt.“ Dabei bespielte<br />

Halle den Favoriten bis zum<br />

Pausenpfiff engagiert, zeigte diesem<br />

mit physischem Einsatz die Grenzen<br />

auf. Den Unterschied machte<br />

erneut die Chancenverwertung.<br />

Nach der dritten Niederlage in<br />

Folge rutschte der HFC auf einen<br />

Abstiegsplatz. Das „Frohes Fest und<br />

ein erfolgreiches 2014“, welches<br />

Köhler am Ende über die Lippen<br />

brachte, glich wohl eher einer gut<br />

gemeinten Floskel. Ihm selbst wird<br />

die Umsetzung nur sehr schwerfallen.<br />

ROLAND HEBESTREIT<br />

Rot-Weiß Erfurt<br />

Fassungsloser Laurito<br />

Kein Sieg zu Hause gegen<br />

die Kellerkinder! Nach dem 1:1<br />

gegen Schlusslicht Burghausen<br />

und dem 0:1 gegen den Vorletzten<br />

Saarbrücken verlor Erfurt auch<br />

gegen die als Drittletzter angereisten<br />

Stuttgarter Kickers mit 1:2.<br />

„Wenn man sich so naiv anstellt,<br />

dann tut das weh“, sagte Trainer<br />

Walter Kogler und schickte eine<br />

klare Botschaft in Richtung Luka<br />

Marino Odak, der das 1:2 verschuldete:<br />

„Er darf da nicht herumkünsteln,<br />

sondern muss den<br />

Ball einfach wegbringen.“ Auch<br />

Abwehrchef André Laurito war<br />

fassungslos: „Ich weiß nicht, was<br />

er da veranstaltet hat. Elfmeter,<br />

Rot und Niederlage – schl<strong>im</strong>mer<br />

geht es nicht.“<br />

VfL Osnabrück<br />

Heuer Fernandes top<br />

„Es war ein Scheiß-Jahresabschluss“,<br />

sagte Verteidiger Sebastian<br />

Neumann. Das 0:2 gegen<br />

den CFC war bereits die vierte<br />

He<strong>im</strong>niederlage . „Ich kann nicht<br />

zufrieden sein“, sagte Trainer<br />

Maik Walpurgis, dessen Team nie<br />

ein Mittel fand gegen die disziplinierten<br />

Chemnitzer. „Das war ein<br />

Rückschritt“, gab Mass<strong>im</strong>o Ornatelli<br />

zu. Dass die Niederlage nicht höher<br />

ausfiel, hatte Osnabrück seinem<br />

überragenden Torwart Daniel Heuer<br />

Fernandes zu verdanken.<br />

SV Wehen Wiesbaden<br />

Wiemanns Auf und Ab<br />

Vor Wochenfrist hatte Michael<br />

Wiemann seine Mannschaft<br />

mit einem verschuldeten Elfmeter<br />

auf die Verliererstraße gebracht,<br />

nun sorgte sein verwandelter Strafstoß<br />

be<strong>im</strong> 1:0 über Saarbrücken für<br />

einen versöhnlichen Jahresausklang.<br />

Trainer Marc Kienle hatte ihn<br />

von der Innenverteidigung wieder<br />

ins defensive Mittelfeld beordert:<br />

„Er hat ein starkes Spiel gemacht<br />

und Akzente gesetzt“, lobte Kienle,<br />

der sich <strong>im</strong> vierten Anlauf über den<br />

ersten He<strong>im</strong>sieg freuen durfte.<br />

Borussia Dortmund II<br />

Maruoka verpflichtet<br />

„Wir haben fünf Spieler<br />

in den Bundesligakader gebracht.<br />

Und dass wir dazu auch noch als<br />

beste Zweitvertretung überwintern,<br />

ist eine tolle Geschichte“, fasst Trainer<br />

David Wagner die erfolgreiche<br />

Herbstrunde zusammen. Erste Verstärkung<br />

ist Mitsuru Maruoka (17).<br />

Der japanische Mittelfeldspieler<br />

von Cerezo Osaka wurde bis zum<br />

30. Juni 2015 ausgeliehen.<br />

Jahn Regensburg<br />

Amachaibou atmet auf<br />

Einen Auswärtssieg für den<br />

Jahn hat es zum letzten Mal vor vier<br />

Monaten gegeben. Mit dem 4:0 in<br />

Unterhaching beendete Regensburg<br />

die Durststrecke in der Fremde, die<br />

seit dem 2:1 be<strong>im</strong> BVB II (24. August)<br />

anhielt. Ebenso fand die Torflaute<br />

von Abdenour Amachaibou<br />

ihr Ende. Fünf Treffer hatte er seit<br />

dem 10. Spieltag auf dem Konto. Bis<br />

zum sechsten Tor dauerte es zwölf<br />

Wochen. „Es wurde auch langsam<br />

Zeit“, atmete der 26-jährige Ex-Hachinger<br />

auf .<br />

VfB Stuttgart II<br />

Baumgartl <strong>im</strong> Eiltempo<br />

„Unsere personelle Situation<br />

ist schwierig“, stöhnte Trainer<br />

Jürgen Kramny nach der 1:2-Niederlage<br />

gegen den BVB II. Da Yalcin,<br />

Vier, Degenek und Röcker nicht<br />

zur Verfügung standen, feierte in<br />

der Innenverteidigung A-Junior<br />

T<strong>im</strong>o Baumgartl sein Debüt. „Für<br />

ihn war es eine gute Erfahrung“, so<br />

der Coach. Im Sauseschritt auf der<br />

Karriereleiter geht es für Baumgartl<br />

in der Winterpause mit den Profis<br />

nach Südafrika. Aus dem Drittligakader<br />

werden zudem Leibold und<br />

Wanitzek mitreisen. Derweil gilt<br />

für die Zweite: „Einige müssen sich<br />

hinterfragen“, so Trainer Kramny.<br />

Wacker Burghausen<br />

Lob für Trainer Wolf<br />

„Wir haben uns teilweise<br />

dumm angestellt, das darf nicht<br />

passieren, das ist sehr frustrierend“,<br />

hatte Keeper Stephan Loboué an<br />

der zwölften Saisonniederlage<br />

zu kauen. „Wir müssen jetzt eine<br />

Schippe Arbeit drauflegen. Es kann<br />

noch viel passieren“, so Coach Uwe<br />

Wolf. Von Präsident Klaus Schultheiß<br />

jedenfalls gab es ein dickes<br />

Lob: „So einen Trainer haben wir<br />

uns <strong>im</strong>mer gewünscht.“ Wolf verkörpere<br />

das Burghauser Konzept,<br />

das vermehrt auf die Jugend setzt.


kicker, 23. Dezember 2013 REGIONALLIGA 69<br />

Kullmann auf der Streichliste<br />

Der FC HOMBURG überwintert auf Tabellenplatz fünf. Doch trotz<br />

des guten Abschneidens sind Neuverpflichtungen geplant.<br />

Soll den FCH in der Winterpause<br />

verlassen: Christopher Kullmann<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Eibner<br />

FC Homburg geht<br />

nach dem 6:1 über<br />

den SC Pfullendorf<br />

mit einem guten Jahresabschluss<br />

in die bis zum<br />

22. Februar andauernde<br />

Winterpause. Trainer<br />

Christian Titz hofft, dass<br />

die Pause seinem Team<br />

guttut und es danach<br />

weiter <strong>im</strong> Aufstiegsrennen<br />

mitmischen kann.<br />

„Wir haben unseren<br />

Plan mehr<br />

als erfüllt, können<br />

mit dem bisheri-<br />

REGIONALLIGADer<br />

gen Saisonverlauf<br />

zufrieden sein. Einzig<br />

die unnötige Niederlage<br />

in Koblenz passte nicht in<br />

unseren positiven Trend“,<br />

fasst Titz die letzten überaus<br />

erfreulichen Wochen<br />

zusammen. Mit einem Sieg in Koblenz wäre<br />

sein Team als Tabellen-Zweiter ins neue Jahr<br />

gegangen. Nun hat man als Fünfter zwei<br />

Punkte Abstand auf einen Relegationsrang.<br />

Personell plant Titz <strong>im</strong> neuen Jahr Umstellungen.<br />

„Das geht aber nur, wenn wir uns vorher<br />

von Spielern trennen können“, sagt der gebürtige<br />

Mannhe<strong>im</strong>er. Auf<br />

der Streichliste des FCH<br />

stehen der enttäuschende<br />

Christopher Kullmann<br />

(27, 7 Bundesligaspiele für<br />

Borussia Dortmund) sowie<br />

die kurz vor Ende der ersten<br />

Wechselperiode erst<br />

verpflichteten Walid Sekkour<br />

(20) und Dominik<br />

Werling (21).<br />

„Es war schwierig, für<br />

Januar Testspielgegner zu<br />

bekommen, weil die ersten<br />

drei Ligen dann ja bereits<br />

<strong>im</strong> Spielbetrieb sind. Allerdings<br />

haben wir während<br />

unseres Trainingslagers<br />

<strong>im</strong> portugiesischen Estoril<br />

ja noch zwei gute Gegner<br />

gefunden“, erklärte Titz<br />

zur Winter-Vorbereitung,<br />

die am 6. Januar beginnen<br />

wird. Zwischen dem 2. und 9. Februar leistet<br />

sich der Ex-Bundesligist ein Camp vor<br />

den Toren Lissabons, in dem es am 5. Februar<br />

gegen das B-Team von Benfica Lissabon<br />

und am 8. Februar gegen den FC Onze<br />

Bravos gehen wird, den Tabellendritten der<br />

angolanischen ersten Liga. HORST FRIED<br />

ZWEIBRÜCKEN<br />

Rubeck bleibt trotz<br />

schwieriger Situation<br />

1Fast hätte es für den<br />

SVN Zweibrücken kurz vor<br />

Weihnachten eine böse Überraschung<br />

gegeben, denn Trainer<br />

Peter Rubeck stand unmittelbar<br />

vor dem Absprung. Am vergangenen Freitag<br />

erklärte er jedoch nach einem Gespräch mit<br />

dem Vorstand, dass er seinen Vertrag be<strong>im</strong><br />

Aufsteiger erfüllen werde.<br />

Der 51-Jährige hatte zuletzt mehrfach<br />

betont, dass es fast unmöglich sei, seinen<br />

Vollzeitberuf und das Amt als Regionalliga-<br />

Trainer unter einen Hut zu bekommen. Zumal<br />

zwischen Arbeits- und Trainingsstätte<br />

mehr als 50 Kilometer liegen. So ist es auch<br />

nicht verwunderlich, dass ein Angebot des<br />

Südwest-Oberligisten Röchling Völklingen<br />

den SVN-Coach ins Grübeln brachte. „Das<br />

ist ein Angebot, über das ich ernsthaft nachdenke“,<br />

sagte Rubeck. Die Situation be<strong>im</strong> SVN<br />

spitzte sich vor dem vergangenen Wochenende<br />

zu, Mäzen Heiner Semar kündigte für<br />

den Fall des Rücktritts von Rubeck seinen<br />

eigenen Rückzug an. Das hätte das Aus für das<br />

Regionalliga-Team nach der Saison bedeutet.<br />

Die Kaderplanung ist derweil in vollem<br />

Gange. Robin Vogtland und Joseph Olumide<br />

haben ihre Verträge aufgelöst. Neu sind<br />

Verteidiger T<strong>im</strong>o Helfrich (21, SC Hauenstein)<br />

und Stürmer Heraldo Jorrin (20, SC<br />

Idar-Oberstein). ANDREAS DANNER<br />

RL NORD<br />

1. VfL Wolfsburg II 19 44:18 38<br />

2. VfB Oldenburg 19 41:25 36<br />

3. Goslarer SC 08 19 35:21 36<br />

4. Werder Bremen II 19 39:33 36<br />

5. SV Meppen 19 33:22 33<br />

6. ETSV Weiche 19 30:24 33<br />

7. BSV Rehden 18 27:18 29<br />

8. BV Cloppenburg 19 33:37 26<br />

9. VfR Neumünster 19 23:31 24<br />

10. Hannover 96 II 19 33:30 22<br />

11. TSV Havelse 18 26:32 22<br />

12. Hamburger SV II 19 34:35 21<br />

13. E. Norderstedt (N) 19 28:34 20<br />

14. SV Wilhelmshaven 19 20:26 19<br />

15. FC St. Pauli II 19 26:36 19<br />

16. SV Eichede (N) 19 28:39 18<br />

17. Braunschweig II (N) 19 15:29 18<br />

18. Victoria Hamburg 19 15:40 16<br />

20. SPIELTAG<br />

Samstag, 8. Februar (14 Uhr)<br />

Hamburg II – VfR Neumünster (3:1)<br />

Braunschweig II – Victoria Hbg. (0:1)<br />

FC St. Pauli II – Hannover 96 II (4:3)<br />

Sonntag, 9. Februar (14 Uhr)<br />

VfB Oldenburg – ETSV Weiche (1:3)<br />

SV Eichede – Werder Bremen II (2:3)<br />

Eintr. Norderstedt – Wolfsburg II (0:2)<br />

Goslarer SC – SV Wilhelmshaven (3:2)<br />

SV Meppen – Havelse (15.00) (1:4)<br />

Rehden – Cloppenburg (15.00) (1:1)<br />

TORJÄGER<br />

14 Menga (VfB Oldenburg)<br />

13 Kremer (SV Meppen)<br />

12 Kadah (Hannover 96 II)<br />

11 Gerdes-Wurpts (BV Cloppenburg)<br />

11 Eilers (VfL Wolfsburg II)<br />

10 Kulikas (FC St. Pauli II)<br />

9 Kobylanski (Werder Bremen II)<br />

9 Wulff (ETSV Weiche)<br />

9 Beismann (TSV Havelse)<br />

RL NORDOST<br />

1. TSG Neustrelitz 16 31:9 40<br />

2. 1. FC Magdeburg 16 36:20 33<br />

3. Carl Zeiss Jena 16 32:17 33<br />

4. 1. FC Union II 16 45:26 30<br />

5. Berliner AK 07 15 28:16 27<br />

6. Germ. Halberstadt 16 25:36 22<br />

7. VFC Plauen 16 25:28 21<br />

8. FSV Zwickau 16 22:29 21<br />

9. W. Nordhausen (N) 16 23:25 20<br />

10. Babelsberg 03 (A) 15 27:29 18<br />

11. Viktoria Berlin (N) 15 18:20 18<br />

12. ZFC Meuselwitz 16 17:28 18<br />

13. VfB Auerbach 16 21:30 16<br />

14. Optik Rathenow 16 16:26 13<br />

15. Hertha BSC II 15 17:32 9<br />

16. 1. FC Lok Leipzig 14 11:23 8<br />

17. SPIELTAG<br />

Freitag – Sonntag, 21. – 23. Februar<br />

VFC Plauen – CZ Jena (2:4)<br />

Wack. Nordhausen – Union II (1:3)<br />

Viktoria Berlin – G. Halberstadt (2:2)<br />

1. FC Magdeburg – BAK 07 (1:3)<br />

Hertha BSC II – FSV Zwickau (3:5)<br />

SV Babelsberg – VfB Auerbach (3:0)<br />

ZFC Meuselwitz – Lok Leipzig (3:1)<br />

TSG Neustrelitz – Opt. Rathenow (0:1)<br />

TORJÄGER<br />

12 Beck (1. FC Magdeburg)<br />

10 Hollwitz (1. FC Union II)<br />

9 Jovanovic (TSG Neustrelitz)<br />

8 Koc (SV Babelsberg 03)<br />

8 Skrzybski (1. FC Union II)<br />

8 Soltanpour (Berliner AK 07)<br />

7 L. Fuchs (1. FC Magdeburg)<br />

7 Medjedovic (TSG Neustrelitz)<br />

6 Uzan (1. FC Union II)<br />

6 J. Nagel (Germania Halberstadt)<br />

6 Banaskiewicz (Carl Zeiss Jena)<br />

6 Hammann (1. FC Magdeburg)<br />

6 Girth (VFC Plauen)<br />

RL WEST<br />

NACHHOLSPIEL vom 19. Spieltag<br />

KFC Uerdingen – Velbert ausgef.<br />

ERGEBNIS VOM MITTWOCH<br />

Viktoria Köln – 1. FC Köln II 0:3 (0:1)<br />

1. Fortuna Köln 18 45:19 42<br />

2. Sportfr. Lotte (M) 19 35:12 39<br />

3. Fort. Düsseldorf II 19 40:22 36<br />

4. FC Viktoria Köln 18 31:19 33<br />

FC Schalke 04 II 19 31:19 33<br />

Sportfr. Siegen 19 31:19 33<br />

7. SC Verl 19 25:24 31<br />

8. RW Oberhausen 19 19:21 29<br />

9. Bor. M'gladbach II 20 27:21 28<br />

10. Rot-Weiss Essen 17 26:25 27<br />

11. 1. FC Köln II 19 25:26 27<br />

12. Alem. Aachen (A) 18 19:27 22<br />

13. Bay. Leverkusen II 20 29:33 20<br />

14. Wattenscheid (N) 19 26:28 19<br />

15. VfL Bochum II 19 20:35 19<br />

16. KFC Uerdingen (N) 18 21:41 16<br />

17. SV Lippstadt (N) 19 21:35 12<br />

18. SC Wiedenbrück 18 22:48 9<br />

19. SSVg Velbert 17 11:34 6<br />

NACHHOLSPIELE 19/20. Spieltag<br />

Samstag, 25. Januar (14 Uhr)<br />

KFC Uerdingen – Velbert ( - , - )<br />

Alem. Aachen – Fortuna Köln (1:3)<br />

Viktoria Köln – 1. FC Köln II (2:1)<br />

21. SPIELTAG<br />

Samstag, 1. Februar (14 Uhr)<br />

Schalke 04 II – KFC Uerdingen (2:0)<br />

SC Verl – Alemannia Aachen (0:1)<br />

Sportfr. Lotte – Viktoria Köln (0:0)<br />

Wattenscheid 09 – SSVg Velbert (1:1)<br />

Fortuna Köln – RW Oberhausen (1:1)<br />

SV Lippstadt – Fort. Düsseldorf II (2:1)<br />

RW Essen – SC Wiedenbrück (3:1)<br />

Bereits am 23. November ausgetragen<br />

1. FC Köln II – Leverkusen II 2:1 (0:1)<br />

M'gladbach II – Spfr. Siegen 1:1 (0:0)<br />

spielfrei: VfL Bochum II<br />

RL SÜDWEST<br />

1. SGS Großaspach 19 35:19 40<br />

2. FSV Mainz 05 II 19 45:27 36<br />

3. Eintracht Trier 19 36:18 36<br />

4. SC Freiburg II 18 26:15 36<br />

5. FC Homburg 19 36:19 34<br />

6. Zweibrücken (N) 19 24:19 32<br />

7. Kaiserslautern II 19 35:18 30<br />

8. Neckarelz (N) 19 30:28 30<br />

9. Eintr. Frankfurt II 19 31:31 27<br />

10. TuS Koblenz 19 26:25 26<br />

11. Waldhof Mannhe<strong>im</strong> 19 27:30 26<br />

12. K. Offenbach (A) 19 21:20 25<br />

13. Hoffenhe<strong>im</strong> II 19 30:26 24<br />

14. Hessen Kassel (M) 19 25:44 19<br />

15. SSV Ulm 1846 19 24:33 17<br />

16. Wormatia Worms 19 14:31 13<br />

17. KSV Baunatal (N) 19 15:48 9<br />

18. SC Pfullendorf 18 17:46 8<br />

20. SPIELTAG<br />

Freitag – Sonntag, 21. – 23. Februar<br />

Eintr. Trier – SVN Zweibrücken (3:0)<br />

Eintracht II – KSV Baunatal (4:0)<br />

K. Offenbach – Hoffenhe<strong>im</strong> II (2:0)<br />

FC Homburg – Worm. Worms (1:1)<br />

SC Freiburg II – TuS Koblenz (1:1)<br />

Hessen Kassel – SC Pfullendorf (2:2)<br />

Neckarelz – Kaiserslautern II (1:1)<br />

SGS Großaspach – Ulm 1846 (2:1)<br />

FSV Mainz 05 II – SV Waldhof (4:0)<br />

TORJÄGER<br />

21 Sliskovic (1. FSV Mainz 05 II)<br />

10 Treske (SSV Ulm 1846)<br />

9 Dorow (1. FC Kaiserslautern II)<br />

9 Pokar (1. FC Kaiserslautern II)<br />

9 Ferfelis (TuS Koblenz)<br />

9 Comvalius (Eintracht Trier)<br />

8 Oesterhelweg (Eintr. Frankfurt II)<br />

8 Bo. Müller (SpVgg Neckarelz)<br />

RL BAYERN<br />

WINTERPAUSE WINTERPAUSE WINTERPAUSE WINTERPAUSE<br />

1. Bayern München II 23 67:23 54<br />

2. FV Illertissen 24 53:22 53<br />

3. FC Augsburg II 23 44:19 47<br />

4. TSV 1860 II (M) 24 42:28 47<br />

5. Greuther Fürth II 24 51:32 40<br />

6. TSV Buchbach 22 42:39 39<br />

7. FC Ingolstadt 04 II 22 43:33 36<br />

8. 1. FC Nürnberg II 23 36:34 32<br />

9. Würzburger Kickers 23 44:33 31<br />

10. SV Seligenporten 23 38:41 31<br />

11. FC Eintr. Bamberg 22 30:34 30<br />

12. FC Memmingen 21 34:31 29<br />

13. Schweinfurt 05 (N) 24 29:49 23<br />

14. Schalding-H. (N) 21 28:43 22<br />

15. 1860 Rosenhe<strong>im</strong> 23 26:38 20<br />

16. SpVgg Bayern Hof 23 24:43 20<br />

17. SV He<strong>im</strong>stetten 23 28:58 19<br />

18. V. Aschaffenburg 22 24:53 14<br />

19. TSV Rain/Lech 22 23:53 8<br />

NACHHOLSPIEL vom 23. Spieltag<br />

Samstag, 1. März (14 Uhr):<br />

FC Bayern II – Schalding-Hein. (5:0)<br />

26. SPIELTAG<br />

Freitag – Sonntag, 7. – 9. März<br />

Nürnberg II – SV Seligenporten (3:1)<br />

Greuther Fürth II – TSV Rain (3:2)<br />

FC Ingolstadt II – FC Bayern II (1:4)<br />

TSV Buchbach – Schweinfurt 05 (3:1)<br />

V. Aschaffenburg – Bayern Hof (0:2)<br />

SV He<strong>im</strong>stetten – Rosenhe<strong>im</strong> (1:2)<br />

Würzb. Kickers – FC Augsburg II (1:0)<br />

TSV 1860 II – FC Memmingen (3:3)<br />

Schalding-Hein. – FV Illertissen (2:5)<br />

spielfrei: FC Eintracht Bamberg<br />

TORJÄGER<br />

18 Lux (FV llertissen)<br />

15 Green (Bayern München II)<br />

13 Er. Thommy (FC Augsburg II)<br />

13 Colak (1. FC Nürnberg II)<br />

13 Stolz (SV Seligenporten)


70 TENNIS kicker, 23. Dezember 2013<br />

Rückkehr in alte Zeiten<br />

SPORTMAGAZIN<br />

Mit dem kicker <strong>im</strong>mer topaktuell informiert:<br />

Ergebnisse und Hintergründe auch auf kicker.de<br />

Als Trainer trifft BORIS BECKER (46) ab dieser Woche auf Kontrahenten von<br />

einst. Ex-Coach Niki Pilic warnt: Er muss jetzt seinen Lebensstil ändern.<br />

Zwischen dem lockeren Aufgalopp<br />

in Marbella und der<br />

ersten Bewährungsprobe in<br />

Abu Dhabi genießt Boris Becker<br />

den Abstecher nach W<strong>im</strong>bledon:<br />

Unter dem rot-weiß geschmückten<br />

Christbaum <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer<br />

seines Londoner Domizils liegen<br />

bereits seit Tagen die liebevoll<br />

eingepackten Geschenke. Daneben<br />

auf dem Sofa sitzt hin und<br />

wieder Beckers knapp vierjähriger<br />

Sohn Amadeus und wartet<br />

ungeduldig. Es herrscht Vorfreude<br />

in der Villa Becker.<br />

Auch be<strong>im</strong> Hausherrn, für den<br />

am zweiten Weihnachtsfeiertag<br />

so etwas wie ein neues Leben<br />

beginnt. An jenem Donnerstag<br />

wird Becker in den Flieger nach<br />

Abu Dhabi steigen, um einen Tag<br />

später seinen neuen Schützling,<br />

den Weltranglistenzweiten Novak<br />

Djokovic (26), be<strong>im</strong> Einladungsturnier<br />

erstmals offiziell bei einem<br />

Match zu coachen. „Lasst<br />

uns beginnen“, twitterte Becker<br />

bereits ungeduldig.<br />

Wie es so ist als Mitglied <strong>im</strong><br />

Team Djokovic, darüber konnte<br />

sich der 46-Jährige in den vergangenen<br />

Tagen bereits einen<br />

Eindruck verschaffen. Im spanischen<br />

Marbella nahm Becker als<br />

Headcoach am Trainingscamp<br />

des Australian-Open-Siegers teil.<br />

In der He<strong>im</strong>at allerdings mehren<br />

sich die St<strong>im</strong>men derer, die der<br />

Überraschungscombo kritisch<br />

gegenüberstehen.<br />

„Boris war auf Rasen ein besserer<br />

Spieler als Novak, aber auf<br />

allen anderen Belägen ist Novak<br />

viel stärker, als Boris es war“, sagte<br />

der frühere Davis-Cup-Teamchef<br />

Niki Pilic (74) dem Spiegel und<br />

meinte: „Boris wird best<strong>im</strong>mt<br />

versuchen, etwas zu verändern.<br />

Becker: „Wir haben das<br />

moderne Tennis geprägt.“<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Weber<br />

Greift wieder zum Schläger:<br />

Neu-Trainer Boris Becker<br />

Aber er weiß ja nicht zu hundert<br />

Prozent, wie das geht.“ Zudem<br />

gibt Pilic, der mit Becker zwe<strong>im</strong>al<br />

(1988, 1989) den Davis Cup<br />

gewann, seinem Ex-Schützling<br />

einen guten Rat mit auf den Weg.<br />

Becker müsse seinen Lebensstil<br />

ändern, erklärte Pilic, der für kurze<br />

Zeit auch einmal persönlicher<br />

Becker-Coach war, in der Frankfurter<br />

Allgemeinen Sonntagszeitung:<br />

„Er muss zum ersten Mal<br />

in seinem Leben lernen, nicht<br />

in der ersten Reihe zu stehen.“<br />

Sein Job sei, das verriet Becker<br />

derweil der Bild-Zeitung, die entscheidenden<br />

Prozentpunkte aus<br />

Djokovic herauszukitzeln: „Auf<br />

diesem Level“, so Becker, „gibt es<br />

kleine Dinge, die entscheiden, ob<br />

du den großen Pokal gewinnst<br />

oder Zweiter wirst.“<br />

Auf dem Court will sich der<br />

dre<strong>im</strong>alige W<strong>im</strong>bledonsieger in<br />

Zurückhaltung üben. „Ich kann<br />

schon noch Bälle mit Novak<br />

schlagen, aber den Job in den<br />

kurzen Hosen müssen seine Hittingpartner<br />

übernehmen“, sagt<br />

Becker. Der Wahl-Londoner<br />

plant, <strong>im</strong> Trainingsanzug auf<br />

dem Platz zu stehen und mithilfe<br />

der Videoanalyse Djokovic zu<br />

einem „noch besseren Tennisspieler<br />

zu machen“.<br />

Rund 20 Wochen <strong>im</strong> Jahr wird<br />

Becker mit dem sechsmaligen<br />

Grand-Slam-Champion auf der<br />

ATP-Tour unterwegs sein. Teilweise<br />

werden ihn dabei seine<br />

Frau und sein jüngster Sohn begleiten.<br />

„Wenn es passt, werden<br />

Lilly und auch Amadeus ab und<br />

zu mitkommen“, sagt Becker, der<br />

für den Fullt<strong>im</strong>e-Job seinen Arbeitsplatz<br />

als TV-Kommentator<br />

bei der BBC aufgibt.<br />

Vielleicht wird der auf ewig<br />

17-jährige Le<strong>im</strong>ener dafür mit<br />

einem besonderen Wiedersehen<br />

belohnt. Neben seinen ehemaligen<br />

Gegnern Ivan Lendl (53)<br />

und Michael Chang (41), die<br />

W<strong>im</strong>bledonsieger Andy Murray<br />

beziehungsweise den Japaner<br />

Kei Nishikori trainieren, könnte<br />

auch Beckers langjähriger Rivale<br />

Stefan Edberg (47) auf die Tour<br />

zurückkehren. Der Schwede, gegen<br />

den Becker drei W<strong>im</strong>bledonfinals<br />

bestritt (und zwei gewann),<br />

ist als Coach des Grand-Slam-<br />

Rekordsiegers Roger Federer <strong>im</strong><br />

Gespräch. Becker überrascht<br />

der Retro-Trend nicht. „Ich frage<br />

mich eher: Warum hat man so<br />

lange gewartet? Wir waren eine<br />

Generation, die sich vom Tennis<br />

her von der heutigen gar nicht<br />

so groß unterscheidet“, analysiert<br />

die ehemalige Nummer 1 der<br />

Welt. Und fügt selbstbewusst an:<br />

„Wir haben das moderne Tennis<br />

geprägt.“<br />

U. WEINRICH<br />

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kicker, 23. Dezember 2013 SKI ALPIN 71<br />

Mannomann – echt stark<br />

Mit FELIX NEUREUTHER (29), STEFAN LUITZ (21) und auch<br />

FRITZ DOPFER (26) haben gleich drei Athleten das<br />

Zeug zu einer Olympia-Medaille <strong>im</strong> Riesenslalom.<br />

Im Zielraum von Alta Badia dominierten<br />

die Zebra-Skianzüge des<br />

Deutschen Skiverbandes (DSV).<br />

Fritz Dopfer als Vierter, Felix Neureuther<br />

als Fünfter und Stefan Luitz<br />

als Achter sorgten für eine Premiere:<br />

Noch nie zuvor waren bei einem<br />

Weltcup-Slalom drei deutsche Männer<br />

unter die besten acht gekommen.<br />

„Eine extrem ansprechende<br />

Vorstellung“, fand deshalb Sportdirektor<br />

Wolfgang Maier. Die drei tragen<br />

auch die Hoffnung des DSV bei<br />

den Olympischen Winterspielen <strong>im</strong><br />

Februar in Sotschi. Ausgerechnet<br />

in der ehemals größten Problem-<br />

Disziplin bei den Männern sind die<br />

Aussichten am besten, gleich drei<br />

Athleten haben das Zeug, auf dem<br />

Podest zu landen. Im Slalom trägt<br />

die Last Neureuther fast alleine.<br />

Während Dopfer und Neureuther<br />

ja fast schon alte Hasen in der<br />

Weltelite sind, ist<br />

es für Luitz eine<br />

ganz neue Erfahrung,<br />

zu den Besten<br />

zu gehören.<br />

Zum ersten Mal<br />

hatte er sich seine<br />

Startnummer bei der Auslosung<br />

am Samstag selbst abholen dürfen.<br />

Durch seinen dritten Platz ein paar<br />

Tage zuvor in Val d’Isere war der<br />

ehemalige Zweite der Junioren-WM<br />

in die Gruppe der besten 15 Riesenslalomfahrer<br />

der Welt gerutscht.<br />

„Ein komisches Gefühl“ habe er<br />

deshalb am Start verspürt. „Ich<br />

wollte zeigen, dass ich es auch an<br />

einem anderen Hang als nur auf<br />

dem in Val d’Isere kann.“<br />

Vor einem Jahr hatte Luitz dort<br />

schon einmal auf sich aufmerksam<br />

gemacht. Eine Woche später<br />

versuchte er, das Ergebnis in Alta<br />

Badia mit Gewalt zu bestätigen –<br />

und schied aus. Auch anschließend<br />

lief es nicht mehr. Als er sich <strong>im</strong><br />

Februar <strong>im</strong> Training in Garmisch-<br />

Partenkirchen das Kreuzband <strong>im</strong><br />

rechten Knie riss, schien ein weiteres<br />

deutsches Talent einen Karriereknick<br />

zu erleiden. Ein bisschen<br />

Sorge habe er schon gehabt, sagt<br />

Neureuther, „dass es Stefan nicht<br />

mehr so umsetzen kann“. Aber Luitz<br />

stand nach vier Monaten wieder auf<br />

Ski, früher als normal üblich, feilte<br />

Riesenslalom: „Die Jungs<br />

sind der einzige Lichtblick.“<br />

in der ersten Woche, die Cheftrainer<br />

Charly Waibel als „therapeutisches<br />

Skifahren“ bezeichnete, an seiner<br />

Technik und kehrte stärker zurück.<br />

In Sölden qualifizierte er sich zum<br />

ersten Mal in seiner Karriere für<br />

das Finale, in Beaver Creek wurde<br />

er Neunter.<br />

„Die Jungs sind der einzige Lichtblick“,<br />

findet Maier. Denn <strong>im</strong> Speedteam<br />

sieht es aus wie <strong>im</strong>mer. Die<br />

Athleten bleiben auch bisher weit<br />

hinter den Erwartungen zurück.<br />

„Wir kommen da keinen Schritt<br />

vorwärts“, gibt der Sportdirektor<br />

zu. Dabei hatten Josef Ferstl, Klaus<br />

Brandner und der nach dreijähriger<br />

Pause zurückgekehrte Andreas<br />

Strodl in gut besetzten Rennen <strong>im</strong><br />

Sommertrainingslager in Südamerika<br />

hoffnungsvolle Resultate erzielt,<br />

diese aber <strong>im</strong> Weltcup bisher nicht<br />

bestätigt. Allein Tobias Stechert (28)<br />

gelang in diesem<br />

Winter ein ansprechendes<br />

Ergebnis.<br />

Mit Platz<br />

elf in der Abfahrt<br />

von Lake Louise<br />

schaffte er <strong>im</strong>merhin<br />

die halbe Olympia-Qualifikation.<br />

In Gröden verpasste er das<br />

zweite Resultat unter den besten<br />

15 als 29. jedoch deutlich. „Dabei<br />

habe ich mir hier die besten Chancen<br />

ausgerechnet, es zu schaffen.“<br />

Die kommenden Abfahrten in Bormio,<br />

Wengen und Kitzbühel liegen<br />

dem Oberstdorfer nicht so.<br />

Derjenige, der in den vergangenen<br />

neun Jahren die deutschen<br />

Fahnen in Abfahrt und Super-G<br />

wenigstens ab und zu mal hochgehalten<br />

hatte, gehört nicht mehr<br />

zum Team. Stephan Keppler war <strong>im</strong><br />

Frühjahr aus dem Weltcup-Kader<br />

genommen worden. Der 30-Jährige<br />

aus Ebingen bereitete sich in Eigenregie<br />

auf die Saison vor und darf<br />

nun zumindest vorerst bei den Abfahrten<br />

versuchen, sich für Sotschi<br />

zu qualifizieren. „Solange er keinem<br />

Jungen einen Platz wegn<strong>im</strong>mt,<br />

bekommt er seine Chancen“, sagte<br />

Waibel. Bisher war Keppler weit<br />

weg von der Norm. Gut möglich,<br />

dass der DSV wie 2006 ohne Abfahrer<br />

zu Olympia fahren muss.<br />

ELISABETH SCHLAMMERL<br />

WOLFGANG MAIER, Sportdirektor<br />

Fotos: <strong>im</strong>ago, picture-alliance, Getty Images<br />

Erfolgreiches Trio: In Alta Badia fährt Stefan Luitz auf Platz acht <strong>im</strong> …<br />

... Riesenslalom, Routinier Felix Neureuther auf Rang fünf und …<br />

… Fritz Dopfer als starker Vierter nur knapp am Podest vorbei.


72 BASKETBALL kicker, 23. Dezember 2013<br />

Danilo Barthel Max<strong>im</strong>ilian Kleber Konstantin Klein Akeem Vargas Johannes Voigtmann<br />

Die Suche<br />

nach dem neuen Nowitzki<br />

Im deutschen BASKETBALL tut sich was: Mit 35 Jahren rückt für Superstar<br />

Dirk Nowitzki das Karriereende näher – seine Nachfolger stehen bereit.<br />

Dirk<br />

Nowitzki<br />

Fotos: <strong>im</strong>ago (6)<br />

Bundestrainer Frank Menz (49)<br />

hat dieser Tage jede Menge<br />

Freude, wenn er die Hallen<br />

der Bundesliga besucht. Eine ganze<br />

Schar an jungen Spielern sorgt<br />

dort für Furore und lässt hoffen,<br />

dass die Nationalmannschaft künftig<br />

nicht mehr derartig enttäuschen<br />

wird wie zuletzt bei der EM vor drei<br />

Monaten in Slowenien mit dem Aus<br />

schon in der Vorrunde. Zwei dieser<br />

Hoffnungsträger, Max<strong>im</strong>ilian<br />

Kleber aus Würzburg und Danilo<br />

Barthel aus Frankfurt, wurden von<br />

Fans und Trainern sogar schon für<br />

das Bundesliga-All-Star-Game am<br />

18. Januar in Bonn nominiert. Wir<br />

stellen die angehenden Nationalspieler<br />

vor.<br />

Danilo Barthel (22)<br />

Der 2,07 Meter große Power Forward<br />

ist der Senkrechtstarter schlechthin:<br />

Seit 2011 gehört er zum Frankfurter<br />

Bundesligakader und steigerte seine<br />

Ausbeute von 2,4 in der ersten<br />

über 4,3 in der vergangenen auf<br />

12,3 Punkte in dieser Saison. Damit<br />

ist der gebürtige Heidelberger<br />

hinter Dirk Mädrich aus Vechta<br />

(14,6 Punkte) zweitbester deutscher<br />

Korbschütze der Liga. „Früher hat<br />

er sich zu oft auf seinen Distanzwurf<br />

verlassen. Jetzt ist er in der Lage,<br />

sowohl eins gegen eins zu ziehen<br />

als auch den Ball gut laufen zu lassen“,<br />

analysiert Frankfurts Basketball-Legende<br />

Pascal Roller (37).<br />

Max<strong>im</strong>ilian Kleber (21)<br />

Das Potenzial des Würzburgers<br />

gilt als riesig, wegen diverser Verletzungen<br />

konnte er das in den<br />

vergangenen Jahren jedoch so gut<br />

wie nie beweisen. In der Saison<br />

2012/13 fiel der Flügelspieler sogar<br />

komplett aus. Der Würzburger<br />

Ex-Trainer John Patrick (45, mittlerweile<br />

Ludwigsburg) beschrieb<br />

den 2,07-Meter-Mann schon vor<br />

zwei Jahren so: „Meiner Meinung<br />

nach ist er das größte Talent seines<br />

Jahrgangs in Deutschland und vielleicht<br />

sogar in ganz Europa. Wenn<br />

er erst mal regelmäßig spielt, wird<br />

man noch sehr viel von ihm hören.“<br />

Seit seiner Genesung zeigt der Distanzwurf-Spezialist<br />

sein Können.<br />

Mit durchschnittlich 11,0 Punkten<br />

in neun Einsätzen ist er zweitbester<br />

Korbschütze des Bundesliga-<br />

Schlusslichts. Ein Eigengewächs als<br />

Topscorer – das gab es in Würzburg<br />

zuletzt vor 15 Jahren. Unweigerlich<br />

werden Erinnerungen wach an einen<br />

gewissen Dirk Nowitzki …<br />

Konstantin Klein (22)<br />

Ein deutscher Spielmacher in der<br />

Startformation – das gibt es in der<br />

Bundesliga nur in Ulm (Per Günther)<br />

und Frankfurt. Dort schenkt<br />

Trainer Gordon Herbert (54) dem<br />

gebürtigen Berliner Konstantin<br />

Klein das Vertrauen. „Im Aufbau ist<br />

für einen jungen Spieler die schwierigste<br />

Position“, sagt sein Vorgänger<br />

Pascal Roller. „Konstantin lebt von<br />

seiner Energie und zieht sehr mutig<br />

und entschlossen zum Korb.“ Weil<br />

er bei seinem He<strong>im</strong>atverein Alba<br />

Berlin keine Perspektive sah, zog<br />

Klein 2011 für ein Ausbildungsjahr<br />

zum Drittligisten Gotha weiter. In<br />

seiner zweiten Saison in Frankfurt<br />

verdoppelte er seine Statistiken: von<br />

13 auf 26 Minuten Einsatzzeit, von<br />

3,0 auf 7,2 Punkte und – für einen<br />

Spielmacher am wichtigsten – von<br />

0,7 auf 2,9 Vorlagen pro Spiel.<br />

Akeem Vargas (23)<br />

Einsatzzeit und Statistiken sind mit<br />

gut 16 Minuten und 4,7 Punkten<br />

zwar relativ unauffällig, doch hat<br />

es der Flügelspieler <strong>im</strong> mit zahlreichen<br />

Stars gespickten Spitzenteam<br />

von Alba Berlin auch schwer, sich<br />

persönlich auszuzeichnen. Trainer<br />

Sasa Obradovic (44) schätzt den <strong>im</strong><br />

Schwabenland aufgewachsenen<br />

Deutsch-Amerikaner vor allem wegen<br />

dessen Defensivqualitäten und<br />

bot ihn in einigen Partien schon in<br />

der Startformation auf. „Mit der Zeit<br />

wird er eine kreativere Rolle bekommen“,<br />

verspricht Obradovic dem<br />

1,92 Meter großen Modellathleten.<br />

Johannes Voigtmann (21)<br />

Nur als Ersatzcenter vorgesehen,<br />

ließ der 2,11-m-Hüne die Chance<br />

nach dem Ausfall von Kapitän Marius<br />

Nolte (32) nicht ungenutzt. Mittlerweile<br />

ist er aus der Frankfurter<br />

Startformation nicht mehr wegzudenken.<br />

Der gebürtige Thüringer<br />

verdoppelte seine Statistiken <strong>im</strong><br />

Vergleich zu seiner ersten Skyliner-Saison:<br />

von 10 auf 21 Minuten<br />

Einsatzzeit, von 3,0 auf 7,6 Punkte<br />

und von 2,1 auf 5,4 Rebounds pro<br />

Spiel. Pascal Roller beschreibt ihn<br />

als „klassischen Brettcenter mit mobilen<br />

Voraussetzungen. Zudem ist<br />

er ein guter Passer, kann das Spiel<br />

lesen und seine Mitspieler einbinden“.<br />

DINO REISNER<br />

NACHRICHTEN<br />

Schmitt vor 18. Tournee-Start<br />

Ski nordisch: Martin Schmitt (35) ist<br />

von Bundestrainer Werner Schuster<br />

für die Vierschanzentournee (ab<br />

29. Dezember) nominiert worden.<br />

Für seinen 18. Tournee-Start<br />

erhält Schmitt in Oberstdorf und<br />

Garmisch-Partenkirchen einen<br />

Startplatz in der nationalen Gruppe.<br />

Merkel nicht nach Sotschi<br />

Allgemein: Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel (59) wird laut Focus nicht<br />

zu den Olympischen Winterspielen<br />

nach Sotschi (7. bis 23. Februar) reisen.<br />

Merkel, die als Kanzlerin noch<br />

nie zu Olympischen Spielen gefahren<br />

ist, soll sich auf ein Fernbleiben<br />

der Spiele festgelegt haben.<br />

Vettel sieht keine Wachablösung<br />

Formel 1: Trotz des stark veränderten<br />

technischen Reglements rechnet<br />

Vierfach-Champion Sebastian<br />

Vettel (26) nicht mit großen Veränderungen<br />

<strong>im</strong> Klassement: „Keiner<br />

weiß, was passieren wird, aber ich<br />

glaube, dass es den großen Teams<br />

an der Spitze wieder helfen wird.“<br />

Vonn: Aus nach Kreuzbandriss?<br />

Ski alpin: US-Superstar Lindsey<br />

Vonn (29) hat nach ihrem Abfahrts-<br />

Aus in Val d’Isere einen zuvor schon<br />

erlittenen kompletten Riss des rechten<br />

Kreuzbandes eingeräumt: „Ich<br />

weiß, ich muss das operieren lassen,<br />

aber mein Traum liegt in Sotschi,<br />

und ich kann nicht aufhören.“


74 WM-SERIE, TEIL 2<br />

Der Beste<br />

seit Pelé?<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Afl osport<br />

In seiner He<strong>im</strong>at war NEYMAR (21) längst ein<br />

Superstar – in Europa aber galt er vielen als<br />

Operettenkicker. Doch dann kam Coach<br />

Scolari und bediente sich eines Tricks.<br />

Sein Tor und seine Vorlage zum<br />

2:1 des FC Barcelona <strong>im</strong> Clasico<br />

<strong>im</strong> Oktober gegen Real Madrid<br />

hatte Neymar noch mit einer Party<br />

zelebriert – zusammen mit Dani<br />

Alves und weiteren Landsleuten<br />

feierte er <strong>im</strong> Restaurant Nuba.<br />

Aber Neymar lernte schnell: Seine<br />

ersten drei Tore in der Champions<br />

League be<strong>im</strong> 6:1 gegen Celtic<br />

Glasgow Anfang Dezember in<br />

Abwesenheit des verletzten Lionel<br />

Messi, den er als Sturmspitze<br />

ersetzte, verdaute der 21-Jährige<br />

schon zu Hause. Natürlich waren<br />

auch ein paar seiner Groupies und<br />

Kumpels früherer Tage dabei, die<br />

seine Präsentation <strong>im</strong> Juni <strong>im</strong> Camp<br />

Nou vor 45 000 Fans noch zu einem<br />

Popereignis werden ließen.<br />

Da sah der angehende Topstar<br />

mit seinem Markenzeichen, dem<br />

Hahnenkamm, auch noch aus wie<br />

ein Popstar. Aber auch das ist Geschichte,<br />

Neymar hat nicht nur seine<br />

Außendarstellung, sondern auch<br />

die Haare glatt gebügelt. Barca-<br />

Präsident Sandro Rosell schwärmt:<br />

„Man erkennt daran, dass Neymar<br />

in Barcelona reifer wird.“<br />

Der von vielen Unkenrufern wie<br />

Johan Cruyff befürchtete „Hahnenkampf“<br />

mit Messi blieb ebenfalls<br />

aus. Auch, weil dieser Neue anders<br />

Neymar da Silva Santos Junior<br />

Geboren am 5. 2. 1992 in Mogi das<br />

Cruzes (Bundesstaat Sao Paulo)/Brasilien,<br />

Größe 1,74 m, Gewicht 64 kg<br />

Seine Karriere<br />

Neymar begann in der Jugend von<br />

Portuguesa Santista und wechselte<br />

2003 zum FC Santos, für den er bis<br />

2013 in 103 Erstligaspielen 53 Tore<br />

schoss. Neben drei Staatsmeisterschaften<br />

von Sao Paulo gewann er 2010 den<br />

brasilianischen Pokal, 2011 die Copa<br />

Libertadores und 2012 die Recopa, den<br />

als einst Zlatan Ibrah<strong>im</strong>ovic die<br />

Chefrolle des Argentiniers nicht nur<br />

akzeptiert, sondern sogar zu genießen<br />

scheint. Fast kein <strong>Interview</strong> des<br />

Brasilianers ohne Sätze wie: „Messi<br />

ist der Allergrößte, ich bin stolz darauf,<br />

mit ihm spielen zu dürfen.“<br />

Dass er bisweilen sogar einen<br />

Messi vergessen machen kann,<br />

südamerikanischen<br />

Supercup. Seit Sommer<br />

2013 steht er<br />

be<strong>im</strong> FC Barcelona<br />

unter Vertrag und gewann mit den<br />

Katalanen auf Anhieb den spanischen<br />

Supercup. Für die brasilianische Nationalmannschaft<br />

traf er in 46 Länderspielen<br />

27-mal und gewann 2013 den<br />

Confederations Cup. Bei den Olympischen<br />

Spielen 2012 in London holte er<br />

die Silbermedaille.<br />

zeigte Neymar aber schon zu Saisonbeginn.<br />

Kaum angekommen,<br />

sicherte sein Treffer gegen Atletico<br />

den Gewinn des Supercups.<br />

Irgendwie ist eben alles super<br />

rund um diesen neuen Superstar<br />

des brasilianischen Fußballs, der<br />

mit 20 Millionen Euro Einnahmen<br />

pro Jahr aus Gehalt und Werbung<br />

schon jetzt mehr umsetzt als die<br />

Hälfte der brasilianischen Erstligisten.<br />

Dabei „wohnte er einst in einem<br />

ärmlichen Häuschen an einer<br />

staubigen Straße“, erinnert sich Alberto<br />

Vieira, der Santos-Funktionär,<br />

der den damaligen Junior für umgerechnet<br />

150 Euro Monatsgehalt zum<br />

ehemaligen Pelé-Klub holte.<br />

2011 und 2012 war Neymar dann<br />

bereits Südamerikas Fußballer des<br />

Jahres, 2011 wurde er von der FIFA<br />

mit dem Puskas-Preis für das Weltbeste<br />

Tor des Jahres ausgezeichnet –<br />

und längst trägt er auch in der Nationalmannschaft<br />

die legendäre 10.


kicker, 23. Dezember 2013 75<br />

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Ganz ehrlich,<br />

glauben Sie, dass<br />

Neymar zum besten<br />

Spieler der WM<br />

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hierzu finden Sie ebenfalls auf<br />

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Teilnahmeschluss für diese Frage ist<br />

Sonntag, der 29. Dezember 2013.<br />

Mitarbeiter von Microsoft und des<br />

Olympia-Verlags dürfen nicht teilnehmen.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

„Der Beste seit Ronaldo“, schwärmen<br />

sie unterm Zuckerhut.<br />

Doch es geht ja schon um viel<br />

mehr: Da wandelt einer auf den<br />

Spuren Pelés. 2011 führte Neymar<br />

den legendären FC Santos 48 Jahre<br />

nach „O Rei“ erneut zum Sieg in<br />

der Copa Libertadores, Südamerikas<br />

Champions League.<br />

Am 7. März 2009, Neymar war<br />

17 Jahre, einen Monat und zwei<br />

Tage alt, gab er sein Debüt bei den<br />

Profis, eine Woche später erzielte er,<br />

ganze 56 Kilogramm schwer, sein<br />

erstes Tor. Längst ist er, fußballerisch,<br />

zum Schwergewicht gereift.<br />

192 Tore in 320 Spielen stehen zu<br />

Buche, mittlerweile hält er, in Abwesenheit<br />

des verletzten Wunderfußballers<br />

Messi, Barca am Leben,<br />

ist der Einzige <strong>im</strong> Team der Katalanen,<br />

der in diesem Kalenderjahr in<br />

allen Wettbewerben getroffen hat.<br />

Wird es dieser Straßenfußballer<br />

mit dem Hang zu Dribbling und<br />

Selbstgefälligkeit, den manche aus<br />

der Ferne schon als Operettenkicker<br />

verspottet hatten, auch in Europa<br />

schaffen? Das war die große Frage<br />

vor seinem 60-Millionen-Euro-<br />

Wechsel von Santos zu Barca. Die<br />

Antwort: Als brasilianischer Superstar<br />

gekommen, nahm der mit<br />

exquisiter Technik ausgestattete<br />

Zauberer die Rolle eines Jungstars<br />

an. Ganz ohne Allüren ging er unter<br />

Messi, Xavi und Iniesta nochmals<br />

in die Lehre. Seither ist das Supertalent<br />

kompletter, mannschaftsorientierter<br />

geworden, gibt früher ab,<br />

hat die Anzahl seiner Assists klar<br />

erhöht – und sein erstes Tor für Barca<br />

erzielte der Trickser gar per Kopf.<br />

In gleichem Maße, wie sich dieser<br />

pfeilschnelle Angreifer in Barcelona<br />

mehr und mehr an europäisches<br />

Niveau angepasst und zum<br />

Teamplayer weiterentwickelt hat,<br />

wuchs dieser Ausnahmespieler zur<br />

zentralen Figur der Selecao heran –<br />

und für knapp 200 Millionen Brasilianer<br />

zur WM-Hoffnung schlechthin.<br />

Selbst Staatspräsidentin Dilma<br />

Rousseff jubelt: „Wir, die Brasilianer,<br />

sind es, die Neymar haben.“<br />

2010 noch hatte ihn der damalige<br />

Nationaltrainer Dunga mangels<br />

Erfahrung aus dem WM-Kader<br />

gestrichen. Und ein überforderter<br />

Neymar bestätigte in der Folgezeit<br />

bei Testspielen gegen europäische<br />

Teams oft genug Dungas Zweifel.<br />

Nur noch als Mahnmal für die<br />

Menschlichkeit des in seiner He<strong>im</strong>at<br />

oft Überhöhten dient heute<br />

dieser erste große Rückschlag seiner<br />

Karriere, dem 2011 das vorzeitige<br />

Aus mit Brasilien bei der Copa<br />

America in Argentinien folgte – zu<br />

gigantisch die Erwartungshaltung,<br />

als er unter Dunga-Nachfolger<br />

Mano Menezes plötzlich Wunderdinge<br />

nicht nur für Santos, sondern<br />

das ganze Land bewirken sollte.<br />

Auf Menezes folgte Luiz Felipe<br />

Scolari, der schon 2002 als<br />

Weltmeister-Coach Druck zu kanalisieren<br />

wusste. Und der heute<br />

65-Jährige bediente sich seit Ende<br />

2012 eines so einfachen wie genialen<br />

Schachzugs: Indem er Spielern<br />

wie Barcas Dani Alves, Fluminenses<br />

Fred oder Thiago Silva (PSG) tragende<br />

Rollen gab, löste er Neymar<br />

die Fesseln. Zudem hieß die Devise:<br />

weniger Werbetermine, weniger <strong>Interview</strong>s,<br />

mehr Fokus auf das Spiel.<br />

Und siehe da: Im Sommer 2013<br />

explodierte dieser zuvor bei internationalen<br />

Auftritten oft zu durchsichtig<br />

agierende Vollblutkicker, traf<br />

be<strong>im</strong> Confed-Cup-Sieg volley mit<br />

links, volley mit rechts, dribbelte<br />

und legte Tore auf, wie er wollte.<br />

Spätestens seither ist Neymar in<br />

aller Munde. Und sei es nur – auch<br />

das gehört <strong>im</strong> Land des Fußballs<br />

und der schönen Frauen dazu –,<br />

wenn es um Freundin Bruna geht,<br />

ein TV-Sternchen. Ob als Eroberer<br />

der Herzen, Jungvater (mit einer<br />

früheren Freundin), Jungunternehmer<br />

oder, vor allem, Ausnahmefußballer<br />

– in Brasilien kommt keiner<br />

an Neymar vorbei. Bei der WM geht<br />

es bald um die Frage: Kommt Neymar<br />

an den Gegnern vorbei? Wenn<br />

ja, wenn er die Selecao nach dem<br />

Sieg be<strong>im</strong> Confed-Cup auch zum<br />

WM-Titel führt, dann gilt er wirklich<br />

als der Beste seit Pelé. Sein ehemaliger<br />

Santos-Trainer Muricy Ramalho<br />

hat ja eh keine Zweifel. Seine Erklärung<br />

ist einfach: „Neymar ist ein<br />

Genie.“ DASSLER MARQUES/<br />

PETER SCHWARZ-MANTEY<br />

Weitere Infos zur Serie und Neymar<br />

gibt’s auf www.kicker.de/ein-star-fuer-brasilien<br />

und kicker.mobile<br />

Nächsten Montag<br />

<strong>im</strong> kicker:<br />

Keisuke Honda, Japan


76 SERIE, TEIL 12<br />

Fotos: Witters (2)<br />

Der Mann,<br />

dem alles gelang<br />

Das Schicksal meinte es gut mit ihm. Als zweiter Mensch schaffte FRANZ BECKENBAUER (68)<br />

das große Kunststück, zunächst als Spieler und dann als Trainer Weltmeister zu werden.<br />

“-Serie, 12. Teil


kicker, 23. Dezember 2013 77<br />

Im abgedunkelten Olympiastadion zu Rom lassen<br />

sich die deutschen WM-Helden bejubeln,<br />

Kapitän Lothar Matthäus und die anderen<br />

Weltmeister präsentieren ihren schwarz-rot-goldenen<br />

Fans den Goldpokal bei ihrem Ehrenlauf<br />

<strong>im</strong> Stadionrund. In der Mitte des Platzes, wo es<br />

noch eine Spur dunkler ist, spaziert wie <strong>im</strong> Schatten<br />

dieses Glanzes Franz Beckenbauer über den<br />

Rasen, die Hände tief vergraben in den Taschen<br />

seiner beigen Hose, in sich versunken, verloren<br />

in seinen ganz privaten Gedanken. 1:0 <strong>im</strong> großen<br />

Finale gegen Argentinien – seit einigen Minuten<br />

an diesem 8. Juli 1990 ist er der zweite Mensch<br />

nach dem Brasilianer Mario Zagallo, dem es<br />

gelang, als Spieler und als Trainer Weltmeister<br />

zu werden. Die zurückliegenden sechs Lebensjahre<br />

hatte der Mann, der auf dem Fußballfeld als<br />

die personifizierte Eleganz bewundert und zum<br />

„Kaiser“ geadelt worden war, mit harter Arbeit<br />

und heftigem Ärger überstehen müssen, ehe er<br />

die deutsche Mannschaft zur globalen Nummer<br />

eins gemacht hatte.<br />

Nach dem frühen Aus bei der Europameisterschaft<br />

1984 in Frankreich durch das 0:1 gegen<br />

Spanien <strong>im</strong> dritten und letzten Vorrundenspiel<br />

lag die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes<br />

in Trümmern. Die Berufsfußballer waren in der<br />

Beliebtheitsskala auf den letzten Platz abgestürzt,<br />

selbst Börsenspekulanten und Gerichtsvollzieher<br />

genossen in Umfragen bessere Imagewerte. In<br />

der Bundesliga waren die Zuschauerzahlen auf<br />

einen Tiefstand gesunken. Bundestrainer Jupp<br />

Derwall, der die Nationalelf vier Jahre zuvor in<br />

Italien zum zweiten EM-Titel<br />

geführt hatte, nahm seinen Hut<br />

DIE<br />

GROSSEN<br />

TRAINER<br />

und gab auf.<br />

In dieser überaus heiklen<br />

Phase schaffte es DFB-Präsident<br />

Hermann Neuberger, diesen<br />

anerkannt besten deutschen<br />

Fußballer aller Zeiten, diesen<br />

Sympathieträger und Günstling<br />

des Schicksals, dieses Glückskind für den Neuaufbau<br />

der Nationalmannschaft zu verpflichten.<br />

Schon 1977 hatte er Beckenbauer zu Derwalls<br />

Assistenten machen wollen, nun war zunächst<br />

die Position eines Technischen Direktors <strong>im</strong><br />

Gespräch gewesen. Als Beckenbauer dazu Gesprächsbereitschaft<br />

signalisierte, wurde daraus<br />

in der öffentlichen Darstellung flugs tatsächliche<br />

Bereitschaft. „Plötzlich hängst du da drin“, sagte<br />

Beckenbauer, wollte sich nicht mehr rausreden<br />

und nahm an.<br />

Er wurde zum Teamchef berufen, der Ehrentitel<br />

des Bundestrainers blieb ihm versagt. Denn<br />

die allgemeine Begeisterung wurde durch einige<br />

Bedenkenträger, auch <strong>im</strong> Verband, gedämpft,<br />

weil dem Neuen die Bestätigung mit Stempel<br />

und Unterschrift in einem Trainerzertifikat fehlte.<br />

„Was soll mir dieser Schein bringen?“, fragte<br />

Beckenbauer und verwies auf seine praktischen<br />

Erfahrungen in 20 Profijahren: „Will mir da einer<br />

vom DFB noch etwas über Taktik oder Fußball erzählen?“<br />

Knapp fünf Jahre später, <strong>im</strong> März 1989,<br />

wurde ihm <strong>im</strong> Rahmen seines 50. Länderspiels<br />

als verantwortlicher Teamchef die Fußballlehrerlizenz<br />

nachgereicht.<br />

In seinem Zeugnis standen Platz zwei bei der<br />

WM 1986 und das enttäuschende Halbfinal-Aus<br />

bei der EM 1988 <strong>im</strong> eigenen Land nach einer<br />

1:2-Niederlage gegen den späteren Titelträger<br />

Niederlande in Hamburg. Es waren schwierige<br />

praktische Jahre. Bei der WM 1986 in Mexiko rappelte<br />

es gewaltig. Als größten Fehler bezeichnete<br />

es Beckenbauer hinterher, dass die Presse <strong>im</strong><br />

Teamhotel Galindo untergebracht war. Als Wegelagerer,<br />

Störenfriede, lästige Hunde besch<strong>im</strong>pfte<br />

der in jenen Wochen oft übellaunige, grantige,<br />

aggressive Beckenbauer die Journalisten und<br />

deutete an, dass er einem einhe<strong>im</strong>ischen Reporter<br />

am liebsten den Kragen rumdrehen würde;<br />

fast hätte er damit diplomatische Verwicklungen<br />

ausgelöst. Auch die „Suppenkasperaffäre“ trug<br />

sich damals zu, Beckenbauer schickte Torhüter<br />

Uli Stein vorzeitig nach Hause. Es krachte an<br />

allen Ecken und Enden, der einstige Ausnahmekönner<br />

hielt die Seinen ohnehin für spielerisch<br />

l<strong>im</strong>itiert, wie er vor dem Turnierstart geäußert<br />

hatte: „Du kannst mit dieser Truppe nie Weltmeister<br />

werden.“ Immerhin reichte es zum zweiten<br />

Rang; <strong>im</strong> Finale gegen Argentinien hatte die<br />

deutsche Elf einen Zwei-Tore-Rückstand bereits<br />

egalisiert, ehe sie sich kurz vor<br />

Schluss klassisch auskontern ließ<br />

und mit 2:3 verlor.<br />

Der vorherige Bundestrainer<br />

Jupp Derwall begründete Beckenbauers<br />

emotionale Ausbrüche mit<br />

dessen mangelnder Erfahrung<br />

als Gesamtverantwortlicher. Der<br />

Teamchef selbst erkannte, dass<br />

er, nun Repräsentant des deutschen Fußballs,<br />

die Bedeutung seines Wortes unterschätzt habe.<br />

„Ja mei“, sagte er in seinem Beckenbauer-Sprech,<br />

„ich bin oft zu <strong>im</strong>pulsiv und red ja auch viel Blödsinn.“<br />

Bei solchen Selbstbekenntnissen wird der<br />

grantige Beckenbauer schnell zum charmanten<br />

Beckenbauer.<br />

Sepp Maier, als Torwarttrainer über eine lange<br />

Zeit sein Partner, lacht noch heute laut auf, wenn<br />

er von Beckenbauers Wutanfall bei der WM 1990<br />

erzählt. Während sich Spieler, Betreuer und Verantwortliche<br />

nach dem 1:0-Zittersieg <strong>im</strong> Viertelfinale<br />

gegen die Tschechoslowakei in Mailand<br />

auf Schultern und Schenkel klopften, raste der<br />

Teamchef zehn Minuten durch die Kabine, trat<br />

gegen Eise<strong>im</strong>er und Holztür und wetterte: „Was<br />

feiert’s ihr hier! So ein Arschspiel!“ So hatte Maier<br />

„den Franz noch nie gesehen“.<br />

Selbst der ausrastende Beckenbauer ist meist<br />

noch ein sympathischer Beckenbauer. Als in<br />

seiner ersten Bayern-Periode Eckbälle der<br />

Münchner stets direkt zu gegnerischen Kontern<br />

führten, platzte dem Aushilfscoach 1993/94 in<br />

der Begegnung bei der SG Wattenscheid der<br />

Kragen. In der Halbzeitpause sagte er zum brasilianischen<br />

Abwehrspieler Jorginho: „Befehl!<br />

Ab sofort schießt du jede Ecke hinters Tor, damit<br />

wir in Ruhe zurücklaufen können!“ Beckenbauer<br />

muss selbst lachen, als er diese Geschichte in<br />

diesen Tagen erzählt und sich dabei Jorginhos<br />

„Ja mei, ich bin oft zu<br />

<strong>im</strong>pulsiv und red ja<br />

auch viel Blödsinn.“<br />

verdutzten Gesichtsausdruck von damals noch<br />

einmal vor Augen führt.<br />

Als der Brasilianer vor dem letzten, entscheidenden<br />

Saisonspiel gegen Beckenbauers Verbot<br />

zu einer Tour rund um die Welt zur brasilianischen<br />

Selecao startete, um seinen WM-Platz<br />

nicht zu gefährden, machte der Chef seine Drohung<br />

wahr und setzte Jorginho gegen Schalke zunächst<br />

auf die Bank. Nach 20 Minuten wechselte<br />

er ihn ein, der Rechtsverteidiger sicherte mit<br />

einem Linksschuss in den Winkel die Meisterschaft.<br />

Alles gut.<br />

In jener Saison hat sich Beckenbauer auch heftigst<br />

mit dem damaligen Bundestrainer, seinem<br />

früheren Assistenten Berti Vogts, ge- und zerstritten.<br />

„Es ist so ein schöner Tag heute, und wir<br />

reden über solche Pfeifen“, sagte er und meinte<br />

damit den DFB und Vogts, der <strong>im</strong> Bundesliga-<br />

Franz Beckenbauer<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 78<br />

Geboren am 11. 9. 1945 in München<br />

Seine Erfolge als Spieler<br />

Weltmeister 1974, Europameister 1972<br />

Weltpokalsieger 1976<br />

Europacupsieger der Landesmeister 1974, 1975, 1976<br />

Europacupsieger der Pokalsieger 1967<br />

Deutscher Meister 1969, 1972, 1973, 1974, 1982<br />

DFB-Pokalsieger 1966, 1967, 1969, 1971<br />

NASL-Meister 1977, 1978, 1980<br />

Deutschlands Fußballer des Jahres 1966, 1968, 1974,<br />

1976, Europas Fußballer des Jahres 1972, 1976<br />

Sein weiterer Werdegang<br />

13. 7. 1984 bis 8. 7. 1990 DFB-Teamchef,<br />

1990/91 Trainer/Technischer Direktor Olympique<br />

Marseille, 28. 12. 1993 bis 30. 6. 1994 und<br />

29. 4. 1996 bis 30. 6. 1996 Trainer FC Bayern,<br />

Oktober 1998 bis 2010 DFB-Vizepräsident,<br />

Präsident WM-Organisationskomitee 2006, Januar<br />

2007 bis Juni 2011 Mitglied FIFA-Exekutivkomitee<br />

Seine Erfolge als Trainer<br />

Weltmeister 1990; UEFA-Pokal-Sieger 1996, Deutscher<br />

Meister 1994, Französischer Meister 1991<br />

Seine Turniere<br />

WM 1986, 1990; EM 1988<br />

Seine Bilanz als DFB-Teamchef<br />

66 Spiele: 34 Siege, 20 Unentschieden,<br />

12 Niederlagen, 107:61 Tore<br />

Seine Ämter bei Bayern München<br />

25. 11. 1991 bis 7. 10. 1994 Vizepräsident,<br />

7. 10. 1994 bis 27. 11. 2009 Präsident,<br />

14. 2. 2002 bis 27. 11 2009 Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der AG, heute Ehrenpräsident


78 SERIE, TEIL 12<br />

Lothar Matthäus über den Trainer Franz Beckenbauer<br />

„Geht’s raus und habt’s Spaß!“<br />

Herr Matthäus, war es schwierig, unter dem Gottvater<br />

aller Liberos, Franz Beckenbauer, Libero zu spielen?<br />

Zunächst war da sehr viel Ehrfurcht, als ich<br />

Franz Beckenbauer kennenlernte. Da stand ja<br />

eher schon der Gottvater des deutschen Fußballs<br />

vor mir. Man war eingeschüchtert. Wir<br />

wussten, er hatte <strong>im</strong> Fußball alles erlebt, und<br />

haben ihm alles geglaubt. Nach dem WM-Sieg<br />

1990 ist das Vertrauen zwischen Franz und mir,<br />

das er mir zuvor schon entgegengebracht hatte,<br />

noch einmal gewachsen.<br />

Inwiefern?<br />

Ich sollte Entscheidungen auf dem Platz selbst<br />

treffen. Er sagte, Lothar, wenn<br />

du etwas siehst, mach, was du<br />

meinst! Den Libero habe ich<br />

nicht wie er gespielt, er war<br />

ein ganz anderer Typus als<br />

ich, elegant, ich mehr dynamisch.<br />

Für mich war es einfach unter ihm, auch<br />

wenn er ab und zu Wutausbrüche hatte. Das<br />

gehörte zu seinem Ehrgeiz, er war Perfektionist<br />

und hat zu viel erwartet. Nicht jeder Spieler<br />

konnte Beckenbauer sein. Deswegen wurde er<br />

ab und zu zum Rumpelstilzchen.<br />

Zwei, die sich gut verstehen, bis zum heutigen Tag:<br />

Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus<br />

Welcher Beckenbauer blieb Ihnen mehr in Erinnerung:<br />

der gelassene, gutmütige oder der grantige, giftige?<br />

Mehr der gutmütige – und vor allem der, der<br />

uns zum Erfolg trieb mit seiner akribischen<br />

Arbeit. In seiner ersten Periode be<strong>im</strong> FC Bayern<br />

wohnte er <strong>im</strong> Hotel Sheraton, ich war oft bei<br />

ihm auf dem Z<strong>im</strong>mer und sah, wie er Videos<br />

und Gegner studierte, nächtelang. Der Erfolg<br />

fiel ihm nicht in den Schoß.<br />

Als Sie vor dem historischen Wiederholungsspiel gegen<br />

Nürnberg 1994 mit der Nationalelf in den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten weilten, war er stocksauer.<br />

Wir hatten da Freundschaftsspiele. Da gab es<br />

einen kleinen Disput mit Berti Vogts.<br />

Klein? Beckenbauer kündigte dem damaligen Bundestrainer<br />

die Freundschaft.<br />

Doch sie verstehen sich wieder. Franz ist so, es<br />

muss raus bei ihm, er meint es gar nicht so. Als<br />

„Wir standen <strong>im</strong> Halbfinale –<br />

und der Trainer dreht durch.“<br />

Foto: firo<br />

Perfektionist willst du an der kleinsten Schraube<br />

drehen, wie Pep Guardiola heute bei Bayern.<br />

Wie oft mussten Sie von Beckenbauer sein Lieblings-<br />

Sch<strong>im</strong>pfwort „Schülermannschaft“ hören?<br />

Auch „Obergiesing gegen Untergiesing“ sagte<br />

er gerne nach schlechten Spielen, oder „Schülermannschaft“.<br />

Das waren seine Worte, die<br />

heute keiner mehr benutzt. Er war aus dem<br />

Leben, ein Straßenfußballer.<br />

Welches Erlebnis fällt Ihnen zuallererst ein, wenn Sie<br />

an diesen Trainer denken?<br />

Bei der WM 1990 in Italien hat er Andy Brehme<br />

und mich am Tag nach dem Finale persönlich<br />

geweckt, damit wir den<br />

Abflug nicht verpassten. Er<br />

stand vor uns in ganz bunten<br />

Bermuda-Shorts, nackt<br />

der behaarte Oberkörper.<br />

Was wir früher gemeinsam<br />

erlebt haben, verbindet uns noch heute.<br />

Wie trug sich die legendäre Geschichte 1990 nach<br />

dem 1:0 gegen die Tschechoslowakei tatsächlich zu?<br />

Da stand ein rot-weißer Plastike<strong>im</strong>er. Franz<br />

trat dagegen, der Deckel klappte auf, und die<br />

Eiswürfel flogen durch den Raum. Dann trat<br />

er noch ein kleines Loch in die Holztür. Da<br />

verlor er ein bisschen die Nerven. Einmalig: Wir<br />

hatten gewonnen, standen <strong>im</strong> Halbfinale – und<br />

der Trainer dreht durch.<br />

Wie hat sich der Trainer Beckenbauer von 1984 bis<br />

1996 verändert?<br />

Er hatte vor 1984 nie als Trainer gearbeitet. In<br />

dieser Rolle hast du eine andere Verantwortung,<br />

auch wenn du Führungsspieler warst.<br />

Franz gab zu, dass er 1986 bei seinem ersten<br />

Turnier viele Fehler gemacht hat. Er hat daraus<br />

gelernt, wurde souveräner und in den Ansprachen<br />

klarer. Mit zunehmender Erfahrung hat<br />

er sich weiterentwickelt.<br />

Beckenbauer, als Spieler der Edeltechniker überhaupt,<br />

legte als Trainer sehr viel Wert auf Zweikämpfe und<br />

Kopfballstärke.<br />

Meistens spricht man als Trainer über Dinge,<br />

die man als Spieler nicht beherrscht hat. Franz<br />

war sicher kein Zweikämpfer. Wenn man ihm<br />

das so sagen würde, würde er entgegnen: Hallo,<br />

ich war der zweikampfstärkste Spieler!<br />

Beckenbauer machte Sie zum Kapitän der 1990er<br />

Weltmeisterelf und bei Bayern. War er der entscheidende<br />

Förderer in Ihrer Karriere?<br />

Er und Giovanni Trapattoni bei Inter Mailand,<br />

der mir dort die Nummer 10 gab. Auch wenn<br />

mich Franz ab und zu zur Sau gemacht hat,<br />

zeigte er der Mannschaft nach der WM 1986:<br />

Das ist einer, auf den ihr euch verlassen könnt.<br />

Hat er wirklich <strong>im</strong>mer wieder gesagt: Geht’s raus und<br />

spielt’s Fußball?<br />

Ja, geht’s raus, spielt’s Fußball und habt’s Spaß!<br />

Das sagte ich einmal als Trainer von Partizan<br />

Belgrad vor dem Champions-League-Qualifikationsspiel<br />

in Newcastle.<br />

Es hat gewirkt.<br />

Wir gewannen und kamen in die Champions<br />

League. Das war die kürzeste Besprechung, die<br />

ich je mit einer Mannschaft hatte.<br />

INTERVIEW: KARLHEINZ WILD<br />

Weltmeister unter sich: Beckenbauer mit Pelé,<br />

1974 mit dem WM-Pokal und bei der Lektüre<br />

Fortsetzung von Seite 77<br />

Endspurt Matthäus und Helmer von der Länderspieltour<br />

in die Vereinigten Arabischen Emirate<br />

nicht vorzeitig he<strong>im</strong>fliegen ließ. Seinem<br />

langjährigen Mitspieler und Mittrainer Vogts<br />

kündigte der tobende Beckenbauer sogar die<br />

Männerfreundschaft.<br />

„Schick mir sofort den Lothar und den Helmer<br />

zurück! Wie wir’s abgemacht haben“, schreit<br />

Beckenbauer durchs Telefon nach Abu Dhabi.<br />

Entgegnet Vogts: „Geht nicht, wir haben einige<br />

Verletzte. Ich kann dir den Lothar geben!“ Beckenbauer:<br />

„Ich will nicht den Lothar sprechen,<br />

ich will, dass beide zurückkommen!“ Vogts blieb<br />

be<strong>im</strong> Nein, damit, so Beckenbauer unversöhnlich,<br />

„ist das Thema Berti Vogts für mich ein für<br />

allemal erledigt, er hat zwe<strong>im</strong>al das Ehrenwort<br />

gebrochen“.<br />

Als Beckenbauer das Sportgericht wegen des<br />

Ja zum Wiederholungsspiel nach Helmers Phantomtor<br />

als „hirnlose Juristen“ bezeichnet, muss<br />

er 10 000 Mark zahlen. Aus Protest gegen die Verbalattacken<br />

des einstigen Teamchefs verweigerte<br />

DFB-Präsident Egidius Braun die Übergabe der<br />

Meisterschale. Aber wer ist diesem Beckenbauer<br />

so richtig böse? Wer ist nachtragend, wenn er


kicker, 23. Dezember 2013 79<br />

Der „Kaiser“ – als Redner bei Bayern, <strong>im</strong> Kreis seiner Spieler nach<br />

dem WM-Triumph 1990, mit der Meisterschale und be<strong>im</strong> Golfspiel<br />

tobt und Gift und Galle spuckt? Bei seiner misslungenen<br />

1:3-Premiere gegen den VfB Stuttgart<br />

in der minus sieben Grad eisigen Februarkälte<br />

des Jahres 1994 wettert der neue Bayern-Trainer<br />

über den patzenden Thomas Helmer in der ersten<br />

Aufregung: „Wenn dieser Blinde noch einmal<br />

so spielt!“ Kurz darauf sagt er zum Spieler: „Alles<br />

nicht so schl<strong>im</strong>m.“ Fall erledigt.<br />

Und gegen diesen – seit 1990 mit weltmeisterlichen<br />

Ehren geschmückten – Trainer hätte<br />

ohnehin keiner aufgemuckt. „Diese Autorität“,<br />

so Helmer, „habe ich bei keinem anderen erlebt.“<br />

Betrat Beckenbauer den Raum, war alles<br />

mucksmäuschenstill. Auch Thomas Berthold,<br />

unter Beckenbauer bei den Turnieren 1986, 1988<br />

Die großen Trainer<br />

Fotogalerien zu<br />

dieser Serie fi nden Sie<br />

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und 1990 dabei, betont die überwältigende Außenwirkung<br />

der Beckenbauer’schen Persönlichkeit:<br />

„Da stand einer vorne mit Ahnung und<br />

Ausstrahlung.“<br />

Sepp Maier findet die Popularität und Art<br />

Beckenbauers „einmalig“, für ihn war der Trainer<br />

„ Mir reicht’s, ich muss<br />

den ganzen Käse<br />

nicht mehr haben.“<br />

Beckenbauer „der beste überhaupt“. Der Torwarttrainer<br />

a. D. erzählt noch schnell, wie Vogts<br />

und Co-Trainer Holger Osieck bei der WM 1990<br />

viele Hütchen und Stangen aufgebaut hatten für<br />

diverse Trainingsübungen, die Spieler daraufhin<br />

murrten und Beckenbauer verfügte: „Weg damit!<br />

Wir machen ein Spiel!“<br />

Der einstige Spieler konnte sich als Trainer<br />

in seine aktuellen Spieler hineindenken. Aller-<br />

Fotos: picture-alliance/dpa, <strong>im</strong>ago (4), Getty Images (2), Rauchensteiner<br />

dings ließ Beckenbauers gloriose Vergangenheit<br />

den späteren Übungsleiter oft verzweifeln. Sein<br />

außerordentliches praktisches Können ließ ihm<br />

jede noch so anspruchsvolle Aktion als selbstverständlich<br />

erscheinen, doch als Fußballlehrer<br />

musste er erkennen, dass mancher seiner Schüler<br />

daran kläglich scheiterte.<br />

Wenn er, knapp 50, be<strong>im</strong> Fünf-gegen-zwei in<br />

München mitspielte, strahlte von seinen leicht<br />

und lässig hingeworfenen Außenristpässen und<br />

-schlenzern noch <strong>im</strong>mer diese grandiose Eleganz<br />

ab. Hätte er wegen eines Fehlers einmal in die<br />

Mitte gemusst, wusste er stets einen anderen<br />

Schuldigen zu ermitteln. Und wenn ihm Helmer<br />

gleich be<strong>im</strong> ersten Training grätschend die Brille<br />

von der Nase schoss, so kam Beckenbauer – da<br />

<strong>im</strong> ursprünglichen Wortsinn – mit einem blauen<br />

Auge davon.<br />

In der Regel gelang Beckenbauer, was er anpackte.<br />

Sein Erfolg resultierte aus gezielter, professioneller,<br />

umfassender Detailarbeit. Er studierte<br />

und analysierte die Gegner stundenlang<br />

mit Videos, er benutzte die Daten des Statistikers<br />

Roland Loy und die medizinischen Erkenntisse<br />

des Professors Heinz Liesen. Teambuilding betrieb<br />

er zudem, be<strong>im</strong> gemeinsamen Frühstück<br />

an der Säbener Straße mussten die Verlierer des<br />

Trainingsspielchens die siegreichen Kollegen<br />

bedienen.<br />

„Leben und leben lassen“, so lautet für Berthold<br />

Beckenbauers Motto als Trainer. Und als<br />

dieser Seriensieger bei seinem zweiten Notfalleinsatz<br />

für die Bayern<br />

Ende 1995/96 durch<br />

einen Finalerfolg gegen<br />

Girondins Bordeaux<br />

zwar den UEFA-<br />

Pokal gewann, aber in<br />

der Liga den Wettlauf<br />

um die Deutsche<br />

Meisterschaft gegen<br />

Borussia Dortmund<br />

um sechs Punkte verlor,<br />

nahm er auch die<br />

Schmähgesänge über<br />

den „Vize-, Vize-Kaiser<br />

Franz“ gelassen<br />

hin und erklärte: „Die<br />

Leute haben recht,<br />

aber der Spott ist mir<br />

egal.“ Beckenbauer,<br />

Mitte der 1990er auch<br />

Klub-Präsident, stellte<br />

nach seinem zweiten<br />

Engagement als<br />

FCB-Trainer, damals<br />

50, jedoch klar: „Mir<br />

reicht’s jetzt, ich muss<br />

den ganzen Käse nicht<br />

mehr haben.“<br />

So oder so ähnlich<br />

äußerte er sich <strong>im</strong>mer<br />

wieder während seiner<br />

Trainertätigkeiten.<br />

Eigentlich wollte<br />

er es gar nicht machen,<br />

aber eigentlicher<br />

hat er es doch<br />

<strong>im</strong>mer wieder gerne<br />

gemacht. Noch dazu<br />

höchst erfolgreich.<br />

KARLHEINZ WILD<br />

DIE<br />

GROSSEN<br />

TRAINER<br />

Wir stellen Ihnen die Trainer vor,<br />

die <strong>im</strong> deutschen Fußball in den<br />

letzten Jahrzehnten tiefe Spuren<br />

hinterließen. Im letzten Teil am<br />

nächsten Montag einen Mann,<br />

der am Ende einer wechselvollen<br />

Karriere den Gipfel erklomm.<br />

Teil 1:<br />

Ottmar Hitzfeld<br />

Teil 2:<br />

Udo Lattek<br />

Teil 3:<br />

Hennes Weisweiler<br />

Teil 4:<br />

Sepp Herberger<br />

Teil 5: Ernst Happel<br />

und Max Merkel<br />

Teil 6:<br />

Tschik Cajkovski<br />

Teil 7:<br />

Dettmar Cramer<br />

Teil 8:<br />

Branko Zebec<br />

Teil 9:<br />

Otto Rehhagel<br />

Teil 10: Helmut Schön<br />

Teil 11: Georg Buschner<br />

Teil 12: Franz Beckenbauer<br />

Teil 13: Jupp Heynckes<br />

Eine Ausgabe verpasst? Kein<br />

Problem. Sie können jedes Heft<br />

nachbestellen: Mailen Sie an<br />

leserservice@kicker.de oder rufen<br />

Sie gleich an: 0911/216 22 22


80 -BUSINESS<br />

Präzision in Herzogenaurach:<br />

Der Ball muss wirklich rund<br />

sein, die FIFA erlaubt eine<br />

Abweichung von 1,5 Prozent.<br />

Hightech für die Welt<br />

Ein WM-BALL ist ein Geschäft, aber auch Technik und Lebensgefühl. Der kicker war <strong>im</strong><br />

„Ball-Lab“ von Adidas. Dort, in Herzogenaurach, wurde der „Brazuca“ entwickelt.<br />

Richtig rund soll er sein, wasserdicht,<br />

haltbar, natürlich auch<br />

schön. Gerade die Spieler sollen<br />

diesen Ball innigst lieben. Deshalb<br />

wurden viele Gespräche geführt.<br />

Zum Beispiel mit den Bayern. Mit<br />

den Profis des AC Mailand. Mit Zidane.<br />

Wie ist die Oberfläche? Zu<br />

glatt? Wie das Gefühl be<strong>im</strong> Schuss?<br />

Und be<strong>im</strong> Dribbling? Ist die Kugel<br />

gut kontrollierbar? Und der Griff?<br />

Hat der Torwart eine faire Chance?<br />

Auch bei Nässe, Hitze und bei Eis?<br />

Ein WM-Ball ist schließlich nicht<br />

irgendein Ball. Auch der „Brazuca“<br />

soll und wird Fußball-Geschichte<br />

schreiben, wenn in Brasilien am<br />

12. Juni mit dem Spiel der Gastgeber<br />

gegen Kroatien das Turnier eröffnet<br />

wird. „Ich werde unseren Ball<br />

sehen und stolz sein“, sagt Oliver<br />

Dittmann, der bei Adidas in Herzogenaurach<br />

<strong>im</strong> „Ball-Lab“ das bekannteste<br />

Spielzeug der Welt mit<br />

viel Leidenschaft mitentwickelt<br />

hat. Zweieinhalb Jahre waren es<br />

diesmal, so viel Zeit wurde be<strong>im</strong><br />

fränkischen Sportausrüster noch<br />

nie in einen Ball investiert. Auch<br />

nicht in den legendären Tango<br />

(1978 und 1982), in den Teamgeist<br />

(2006) oder in den Jabulani, der<br />

vor vier Jahren die Welt eroberte:<br />

13 Millionen Exemplare wurden<br />

in diesem Design letztlich verkauft<br />

– offizielle WM-Bälle, aber auch<br />

Spaß-Varianten. Eine große Zahl.<br />

Damit gehört ein solches Produkt<br />

natürlich zu den Bestsellern, auch<br />

für einen Weltkonzern, der erst vor<br />

kurzem den Vertrag mit der FIFA<br />

bis 2030 verlängern konnte. Big<br />

Business eben. Kostete der WM-<br />

Ball 2010 noch 119,95 Euro, so sind<br />

es nun zehn Euro mehr. Entwickelt<br />

in Herzogenaurach, hergestellt in<br />

China: Das nennt man globales Jobsharing.<br />

Ein WM-Ball stellt schließlich<br />

auch einen Prestigefaktor dar.<br />

Adidas liefert den offiziellen Ball für<br />

das Welt-Turnier bereits seit 1970.<br />

Ein solches Produkt ist aber auch<br />

Hightech pur. „Die Materialien werden<br />

<strong>im</strong>mer besser“, erzählt Dittmann<br />

weiter. Die Oberfläche wird<br />

erstmals nur aus sechs Teilen zusammengeklebt.<br />

Weiterentwickelt<br />

wurde zudem die Oberflächenstruktur.<br />

Da wurden auch deutsche<br />

Spitzentorhüter gefragt.<br />

Neben der Spielkultur geht’s<br />

bei einem Turnier-Ball aber auch<br />

um eine ganz andere Kultur, vor<br />

allem um die des Gastgeberlandes.<br />

So drückt der Name „Brazuca“ das<br />

brasilianische Lebensgefühl aus.<br />

Stolz und Herzlichkeit werden<br />

mit diesem Begriff verbunden <strong>im</strong><br />

Land des fünfmaligen Weltmeisters<br />

(daran erinnern auf dem Ball<br />

übrigens kleine Sterne). Das neue<br />

Modell sollte zudem bunt sein und<br />

gute Laune verbreiten. Der Name<br />

Brazuca wurde durch eine Online-<br />

Umfrage in Brasilien ermittelt, über<br />

eine Million machte mit, Bossa<br />

Nova stand zudem zur Auswahl, wie<br />

auch Carnavalesca, in Anlehnung<br />

an den brasilianischen Karneval.<br />

Und: Die geschlungenen Farben<br />

sollen an die gehe<strong>im</strong>nisvollen Armbänder<br />

erinnern, die die Brasilianer<br />

gerne tragen: Drei Wünsche werden<br />

gedacht, und drei Knoten dafür geknüpft.<br />

Wenn einer aufgeht, geht<br />

ein Wunsch in Erfüllung. Ein Knoten<br />

ist sicherlich reserviert – für den<br />

WM-Titel 2014. GÜNTER WIESE


kicker, 23. Dezember 2013 81<br />

Los geht’s <strong>im</strong> Lab: Um die Werte<br />

vergleichen zu können, muss<br />

der Ball 0,8 Bar Testdruck haben.<br />

Härtetest: Mit einem Scooter wird der Ball mit 50 km/h 3500-mal<br />

gegen eine Metallplatte geknallt (die FIFA fordert 2000-mal).<br />

Umfang, Rundheit und Druck sollten nur min<strong>im</strong>al nachgeben.<br />

MARKEN<br />

& MÄRKTE<br />

Seifert bleibt Boss der IPD<br />

Christian Seifert (44), Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der<br />

DFL, bleibt für weitere zwei Jahre<br />

Sprecher der Initiative Profisport<br />

Deutschland (IPD). Zum neuen<br />

stellvertretenden Sprecher<br />

der 2009 gegründeten Organisation<br />

ist Frank Bohmann (49),<br />

Geschäftsführer der DKB Handball-Bundesliga,<br />

gewählt worden.<br />

In der IPD sind die Fußball-,<br />

Basketball-, Handball und<br />

Eishockey-Profiligen vereint, um<br />

gemeinsamen Anliegen <strong>im</strong> politischen<br />

Bereich mehr Gewicht zu<br />

verleihen.<br />

Druck von oben: Der Ball darf nur wenig Wasser aufnehmen, auch das fordert die FIFA. Im Labor wird er<br />

300-mal um 25 Prozent verformt, gleichzeitig in eine Wasserschale gedrückt und danach gewogen.<br />

WM-Trikot rekordverdächtig<br />

Das Trikot der deutschen Nationalmannschaft<br />

für die WM 2014<br />

in Brasilien war <strong>im</strong> Weihnachtsgeschäft<br />

ein Renner. In den ersten<br />

vier Verkaufswochen wurden<br />

schon etwa 150 000 Trikots abgesetzt.<br />

Das sind zwölf Prozent mehr<br />

als <strong>im</strong> vergleichbaren Zeitraum<br />

vor der WM 2006 in Deutschland.<br />

Damals verkaufte der<br />

Herzogenauracher Sportartikelkonzern<br />

Adidas insgesamt etwa<br />

1,5 Millionen Trikots.<br />

Es geht um den Abrieb: Fünf Liter Wasser sind in der Maschine, die<br />

Innenverkleidung besteht aus wasserfestem 150er-Schmirgelpapier.<br />

Techniker Oliver Dittmann: „Ein Waschgang dauert vier Stunden.“<br />

Darauf sind<br />

sie stolz bei<br />

Adidas: Alle<br />

12 WM-Bälle<br />

seit 1970<br />

Computer-Messung: Aus zwei<br />

Metern darf der Ball max<strong>im</strong>al<br />

1,55 Meter zurückspringen.<br />

Fotos: Sportfoto Zink<br />

Finale in Wembley war der Renner<br />

Die mit Abstand meistgesehene<br />

TV-Sendung <strong>im</strong> Jahr 2013 war das<br />

Finale der Champions League<br />

zwischen Borussia Dortmund<br />

und Bayern München am 25. Mai<br />

in Wembley. Die Liveübertragung<br />

aus London <strong>im</strong> ZDF verfolgen<br />

21,01 Mio. Menschen. Unter den<br />

Top 20 der Sportübertragungen<br />

waren 19 Fußballspiele. In diese<br />

Phalanx brach nur der Boxkampf<br />

zwischen Wlad<strong>im</strong>ir Klitschko und<br />

Alexander Powetkin ein, den bei<br />

RTL 11,01 Mio. Zuschauer verfolgten<br />

– Platz 10 bei den Sportübertragungen.<br />

Auf dem zweiten<br />

Platz landete das Spiel zwischen<br />

dem FC Barcelona und Bayern<br />

München (15,1 Mio./ZDF) und<br />

auf dem dritten Platz mit Borussia<br />

Dortmund – Real Madrid (13,69/<br />

ZDF) ebenfalls eine Partie aus<br />

der Champions League. Danach<br />

folgte das Finale <strong>im</strong> DFB-Pokal<br />

zwischen Bayern München und<br />

dem VfB Stuttgart (12,61 Mio./<br />

ARD). Spiele der deutschen Nationalmannschaft<br />

landeten erst<br />

auf den Plätzen fünf und sechs<br />

mit den Partien des Löw-Teams<br />

in England (12,14/ARD) und in<br />

Schweden (11,69).<br />

RF<br />

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82 SKISPRINGEN<br />

„ Den perfekten Sprung<br />

hatte ich noch nicht“<br />

Das sagt ausgerechnet<br />

GREGOR SCHLIERENZAUER (23),<br />

der überragende Mann<br />

bei den Skispringern,<br />

der Topfavorit für die<br />

Vierschanzentournee.<br />

Und er verrät,<br />

warum das<br />

Segeln fast<br />

süchtig macht.<br />

Wetten aufs Skispringen zu platzieren ist ein<br />

echter Zockerjob. Zu viel, viel zu viel, kann<br />

passieren. Wenn es aber für die am Sonntag<br />

in Oberstdorf beginnende 62. Vierschanzentournee<br />

einen Favoriten gibt, dann ist es der österreichische<br />

Überflieger Gregor Schlierenzauer.<br />

Herr Schlierenzauer, <strong>im</strong> Weltcup verbessern Sie den<br />

Rekord an Siegen quasi <strong>im</strong> Wochentakt. Haben Sie kein<br />

Mitleid mit Ihren Konkurrenten?<br />

Ich springe doch nur so gut ich kann. Ich bin aber<br />

auch froh und stolz, dass ich der Glückliche sein<br />

darf, denn ich muss sagen, dass man das nicht<br />

planen kann, sondern dass es eben passiert.<br />

Wenn es bei der Vierschanzentournee auch passiert,<br />

hätten Sie den Hattrick geschafft. Ist genau das Ihr Ziel?<br />

Natürlich wäre das sensationell und wieder etwas<br />

Einzigartiges.<br />

Nicht ganz: Der Norweger Björn Wirkola schaffte als Einziger<br />

bislang den Hattrick in den Jahren 1967 bis 1969.<br />

Mein Ziel ist es, gute Leistungen abzurufen und<br />

toll Ski zu springen. Der Rest kommt dann fast<br />

von alleine.<br />

Dies gilt wahrscheinlich auch für die Olympischen<br />

Winterspiele in Sotschi. Noch fehlt in Ihrer Sammlung<br />

eine Goldmedaille in einem Einzelspringen.<br />

Für diese Saison steht deswegen dieses Ziel definitiv<br />

ganz oben.<br />

Wie enttäuscht wären Sie, wenn es mit Gold dann doch<br />

nicht klappen sollte?<br />

Dann … (lacht) … dann ginge die Welt unter!<br />

Im Ernst: Ich muss niemandem mehr etwas<br />

beweisen. Das ist auch mein Motto. Wer mich<br />

aber kennt, der weiß, dass ich <strong>im</strong>mer das Bestmögliche<br />

will und nichts dem Zufall überlasse.<br />

Trotzdem: Wir reden von einem Wettbewerb, der<br />

nur alle vier Jahre stattfindet und bei dem man<br />

in unserer Freiluftsportart auch Glück braucht.<br />

Denn die Dichte ist enorm.<br />

Wenn Sie Ihren Fokus so auf olympisches Gold richten,<br />

steigt dann nicht zwangsläufig auch die öffentliche<br />

Erwartungshaltung?<br />

Offen gesagt, hatte ich von Anfang an, also schon<br />

bei meinem Einstig in den Weltcup mit 16 Jahren,<br />

diesen Druck. Deshalb ist das für mich normal.<br />

Ganz ehrlich: Den größten Druck mache ich<br />

mir selbst. Deswegen muss ich <strong>im</strong>mer wieder ein<br />

wenig schmunzeln bei dieser Frage.<br />

Im Prinzip erwarten acht Millionen Österreicher Gold<br />

von Ihnen.<br />

Ja – und jetzt?<br />

Damit müssen Sie umgehen.


kicker, 23. Dezember 2013 83<br />

Die Top-10 <strong>im</strong> Weltcup<br />

Name/Land<br />

Siege<br />

1. Gregor Schlierenzauer/AUT 52<br />

2. Matti Nykänen/FIN 46<br />

3. Adam Malysz/POL 39<br />

4. Janne Ahonen/FIN 36<br />

5. Jens Weißfl og/GER 33<br />

6. Martin Schmitt/GER 28<br />

7. Andreas Felder/AUT 25<br />

8. Thomas Morgenstern/AUT 23<br />

9. S<strong>im</strong>on Ammann/SUI 20<br />

Andreas Goldberger/AUT 20<br />

11. Sven Hannawald/GER 18<br />

20. Dieter Thoma/GER 12<br />

41. Severin Freund/GER 5<br />

Stand: 20. Dezember 2013<br />

Das würde ich auch sagen. Ich hatte aber schon<br />

oft solche Situationen und dabei bewiesen, zum<br />

Beispiel bei der Vierschanzentournee <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr, dass ich damit umgehen kann. Das<br />

ist für mich kein Problem.<br />

Ziehen Sie aus diesem Druck sogar positive Energie?<br />

Ich bin der Wettkampftyp, der den nötigen Druck<br />

und den letzten Kick braucht. Auch um hellwach<br />

zu sein und nichts dem Zufall zu überlassen.<br />

Fotos: <strong>im</strong>ago/Eibner, Witters<br />

Sie galten als Wunderkind und sind ein Ausnahmekönner.<br />

Interessanterweise waren Sie noch nie „Sportler des Jahres“<br />

in Österreich. Fühlen Sie sich von Ihren Landsleuten<br />

genügend gewürdigt?<br />

Das kann man so nicht beurteilen. Meistens<br />

kommen ganz interessante Konstellationen zusammen,<br />

so wie in diesem Jahr mit David Alaba,<br />

der mit Bayern München alles gewonnen hat.<br />

Bei mir ist man einfach gewohnt, dass ich von<br />

Hause aus erfolgreich bin, und<br />

deshalb schätzen manche den<br />

Erfolg bei mir vielleicht nicht<br />

mehr so. Aber man muss auch<br />

dazusagen, dass der „Sportler<br />

des Jahres“ von Journalisten gewählt<br />

wird. Deswegen nehme ich das nicht ganz<br />

so ernst.<br />

Ihre Landsleute auf der Straße begegnen Ihnen demnach<br />

schon mit dem nötigen Respekt?<br />

Auf alle Fälle.<br />

Beschreiben Sie, wie die mit Ihnen umgehen.<br />

Klar bekomme ich mit, dass ich erkannt werde.<br />

Aber der nötige Respekt ist auf alle Fälle da. Und<br />

es ist auch lustig.<br />

Inwiefern lustig?<br />

In gewissen Phasen der Saison versucht man,<br />

unerkannt zu bleiben, oder jetzt auch vor Weihnachten,<br />

um mal shoppen zu gehen.<br />

Dann gehen Sie als Weihnachtsmann ins Kaufhaus?<br />

Das wäre eine super Idee … Ich bemerke schon,<br />

dass die Leute oft mal unsicher sind und rätseln:<br />

Ist er es oder ist er es nicht?<br />

Sie können aber schon noch unbeschwert leben?<br />

Es gibt <strong>im</strong>mer wieder Phasen, in denen die Leute<br />

vor meinem Elternhaus stehen und schauen,<br />

wo und wie ich wohne. Wir haben aber ganz<br />

klare Regeln und Linien. Es betritt keiner die<br />

Hausschwelle.<br />

Hat sich das Verhalten der Leute über die Jahre verändert?<br />

Ja, das würde ich schon sagen . Ich wurde ja in<br />

derselben Zeit auch älter und erwachsener. Ich<br />

habe gemerkt, dass die Leute respektvoller mit<br />

mir umgehen.<br />

„Jede Sportart ist in<br />

gewisser Weise Kunst.“<br />

Was bedeutet respektvoller? Halten sie mehr Abstand?<br />

Werden Sie weniger angesprochen?<br />

Freundlicher, nicht so aufdringlich. Wenn sie<br />

mich ansprechen, dann begegnen sie mir mit<br />

dem nötigen Respekt.<br />

Be<strong>im</strong> Weltcupauftakt in Klingenthal sind Sie nicht gesprungen,<br />

sondern gemeinsam mit dem Norweger Anders<br />

Bardal wegen starker Windböen zu Fuß vom Schanzenturm<br />

heruntergegangen. Hatten Sie Angst?<br />

Wenn ich mich als Athlet unsicher<br />

fühle, dann ist es wenig sinnvoll zu<br />

springen.<br />

Welche Reaktionen haben Sie mit Ihren<br />

Entschluss ausgelöst?<br />

Alle Reaktionen darauf waren<br />

grundsätzlich positiv.<br />

Was treibt Sie als Athlet an? Ist es die Sucht nach dem<br />

perfekten Sprung?<br />

Genau.<br />

Gibt es den?<br />

Mit Sicherheit.<br />

Und wie viele davon hatten Sie schon?<br />

Allein vom psychologischen Gedanken her sage<br />

ich <strong>im</strong>mer, dass ich den perfekten Sprung noch<br />

nicht hatte. Es waren schon nahezu perfekte<br />

Sprünge dabei. Natürlich macht es süchtig, das<br />

Gefühl in der Luft zu spüren. Das ist mein größter<br />

Motivationskick.<br />

Der Auftrieb, quasi auf der Luft zu liegen – ist es das,<br />

was es ausmacht?<br />

Genau.<br />

Würden Sie sagen, dass Skispringen Kunst ist?<br />

Ich finde sogar, jede Sportart ist in gewisser Weise<br />

Kunst. Wenn man die ganz Guten beobachtet,<br />

dann schaut das meist sehr leicht und einfach<br />

aus und irgendwo auch künstlerisch. Deswegen<br />

kann man schon sagen, dass eine gewisse Ästhetik<br />

in jedem Sport gegeben und er deswegen<br />

auch Kunst ist.<br />

Also darf man auch Sie als Künstler bezeichnen?<br />

Das sollen andere beurteilen.<br />

Und was bedeuten Ihnen Rekorde?<br />

Sie sind die größte Genugtuung für die harte Arbeit.<br />

INTERVIEW: KLAUS-ECKHARD JOST


84 AUTO EXTRA<br />

Traumwagen:<br />

Jaguar F-Type<br />

Coupé<br />

NEUHEITEN<br />

Da kommt was auf uns zu: Das AUTOJAHR 2014 hat es in sich. Zu<br />

erwarten sind die Nachfolger von Super-Sellern wie Mercedes<br />

C-Klasse oder VW Passat. Und: Der Elektro-Golf macht mobil.<br />

Wie stark wird das neue Autojahr?<br />

Stärker als das eher mau<br />

verlaufene vergangene, wie<br />

man in der Branche hofft. Westeuropa,<br />

zuletzt arg darbend, „befindet<br />

sich nach schwierigen Jahren auf<br />

dem Weg der langsamen Erholung“,<br />

sagt Matthias Wissmann, Präsident<br />

des Verbands der Automobilindustrie<br />

(VDA). Speziell in Deutschland<br />

sei eine Stabilisierung zu erkennen.<br />

Die Zahl der Neuzulassungen, so<br />

prognostiziert der VDA, wird 2014<br />

wieder steigen, von zuletzt 2,93 auf<br />

dann drei Millionen Fahrzeuge.<br />

Man darf also gespannt sein.<br />

Etwa darauf, wie sich die Sache mit<br />

der Elektromobilität entwickelt. In<br />

diesem Jahr hat die Zahl der neu<br />

zugelassenen, reinen Stromer erstmals<br />

an der 6000er-Grenze gekratzt.<br />

2014 könnte hier das Jahr der Deutschen<br />

werden: Der BMW i3 startet<br />

verkaufstechnisch erstmals voll<br />

durch und bekommt mit dem sportlichen<br />

i8 einen Hybrid-Bruder, Audi<br />

bringt den A3 als Plug-in-Hybriden.<br />

Vor allem aber macht VW ernst. Der<br />

Golf, Blockbuster der Zulassungsstatistik,<br />

kriegt Elektroantrieb. Und<br />

wer weiß: Vielleicht veranlasst das<br />

wachsende Portfolio deutscher<br />

AUTO & MOTOR<br />

Voll- und Teilzeit-Stromer die Bundesregierung<br />

doch noch dazu, sich<br />

gegenüber Käufern von E-Mobilen<br />

ähnlich spendabel zu zeigen, wie<br />

es andere Länder tun. Die Gelder<br />

würden jetzt schließlich den he<strong>im</strong>ischen<br />

Herstellern zugute kommen<br />

statt in die Kassen von Toyota oder<br />

Renault zu fließen.<br />

Ansonsten bleiben Spritsparen<br />

und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes<br />

zentrale Themen. Dies schon<br />

deshalb, weil die Autohersteller ihren<br />

Flottenverbrauch bis 2020 auf<br />

95 g/km reduzieren müssen. Das<br />

Prinzip des „Downsizing“ bekommen<br />

besonders BMW-Kunden zu<br />

spüren: Der Mini, der <strong>im</strong> Frühjahr<br />

loslegt, erhält Dreizylindermotoren,<br />

desgleichen der für September avisierte,<br />

vanartige 2er Active Tourer,<br />

der vom Mini außerdem – Sakrileg<br />

für BMW-Fans? – den Frontantrieb<br />

übern<strong>im</strong>mt. Das 2er Coupé, das <strong>im</strong><br />

März startet, bleibt davon nur in<br />

dieser Generation noch verschont.<br />

Was 2014 bleibt, ist die starke<br />

Stellung der SUVs, und da besonders<br />

der kleineren, kompakten.<br />

Ford bringt den EcoSport, Nissan<br />

den neuen Qashqai, Citroën den<br />

Cactus, Kia den modifizierten Sportage<br />

und Fiat den 500x. „Top of the<br />

line“ greifen Premium-Vertreter wie<br />

der Porsche Macan, der Mercedes<br />

GLA und der Crossover BMW X4 in<br />

den Wettbewerb ein. Nissan lässt<br />

den neuen X-Trail von der Leine<br />

und Maserati serviert mit dem Levante<br />

einen SUV für Topverdiener.<br />

Bescheidenere Ansprüche ans<br />

Auto erfüllt dagegen eine frische<br />

Riege von Minis: Der Smart Fortwo<br />

wird gegen einen Nachfolger<br />

ausgetauscht, zeitgleich startet zum<br />

Jahresende ein Smart-Viersitzer (Arbeitstitel<br />

„Fourjoy“), der viel mit<br />

dem gleichfalls neu aufgelegten<br />

Renault Twingo gemeinsam hat.<br />

Was Kleines schickt auch Ford auf<br />

die Straße (den gründlich umgekrempelten<br />

Ka), desgleichen tun<br />

Toyota, Citroën und Peugeot mit<br />

dem baugleichen Mini-Trio Aygo,<br />

C1 und 108. Und bei den kleinen<br />

Kompakten erfahren Opel Meriva<br />

und VW Polo ein Lifting, zudem<br />

kommt der ganz neue Skoda Fabia.<br />

Eine der wichtigsten Novitäten<br />

2014 kommt von Mercedes: Die<br />

C-Klasse sieht wie eine kleine S-<br />

Klasse aus und bietet neben vielen<br />

neuen Assistenzsystemen optional<br />

Head-up-Display und Luftfederung<br />

auf. Mit dem Label „topwichtig“ zu<br />

versehen ist auch der neue Passat,<br />

den VW <strong>im</strong> Spätherbst als L<strong>im</strong>ousine<br />

und als Kombi lanciert. Was<br />

lange währt, wird zudem endlich<br />

in der Ford-Mittelklasse gut: Der<br />

Mondeo, in den USA längst als „Fusion“<br />

unterwegs, beehrt nun auch<br />

Europas Kunden.<br />

Und sonst? Cabrio-Fans freuen<br />

sich auf die offenen Versionen von<br />

Audi A3 und 4er BMW sowie auf<br />

den Porsche 911 Targa; außerdem<br />

auf Roadster wie den neuen Mazda<br />

MX-5, den Alfa Romeo 4C oder das<br />

Corvette Cabrio. Zahlungskräftige<br />

Luxus-Käufer mögen be<strong>im</strong> bildschönen<br />

Mercedes-S-Klasse-Coupé<br />

zuschlagen; den Sportwagen-Fans<br />

dienen sich der neue Audi TT, das<br />

bis zu 550 V8-PS leistende Jaguar<br />

F-Type Coupé oder Lamborghinis<br />

Gallardo-Nachfolger Huracan mit<br />

der Power seines V10-Mittelmotors<br />

an: Es wird eben doch ein starkes<br />

Autojahr!<br />

ULLA ELLMER


kicker, 23. Dezember 2013 85<br />

Sommerfrische:<br />

BMW 4er Cabrio<br />

Premium-SUV:<br />

Porsche Macan<br />

Fotos: Werk; Pixelio/B. Winter, ACE<br />

Spektakulär: Der<br />

Plug-in-Hybride<br />

BMW i8 leistet 362 PS.<br />

Öko-Wühler: Range Rover Hybrid mit 340 PS und<br />

zu 121 400 Euro. Unten: Opels gelifteter Meriva<br />

Oben: Der VW Sportsvan (19 625 Euro) folgt dem<br />

Golf Plus. Ford malt dem Ka (u.) einen Aston-<br />

Martin-Grill ins Gesicht, Mini schickt die nächste<br />

Generation zum Kunden (r., ab 19 700 Euro).<br />

Zwe<strong>im</strong>al Mercedes: Die C-Klasse (oben) legt <strong>im</strong><br />

März ab 33 558 Euro los. Auch der GLA (unten<br />

<strong>im</strong> sportlichen AMG-Dress) wird ab Frühjahr<br />

2014 ausgeliefert, zu mindestens 29 303 Euro.<br />

Strom-Tanker: VWs Elektro-Golf<br />

dürfte auf 32 000 Euro kommen.<br />

EXTRA-TIPP<br />

Das ändert sich für Autofahrer<br />

Im kommenden Jahr müssen<br />

wir uns auf einige Neuregelungen<br />

einstellen. Wichtigste ist die<br />

Punkte-Reform, die zum 1. Mai<br />

in Kraft tritt und Verstöße mit bis<br />

zu drei statt, wie bislang, mit bis<br />

zu sieben Punkten ahndet. Die<br />

Fahrerlaubnis ist künftig bei acht<br />

Zählern weg. Punkte-Sünden<br />

werden nicht mehr aufaddiert,<br />

sondern verjähren jede für sich.<br />

Zugleich erhöhen sich einige<br />

Bußgelder: Das Handy in der<br />

Hand kostet 60 statt 40 Euro, mit<br />

der falschen Plakette in die Umweltzone<br />

zu fahren 80 statt 40<br />

Euro, dafür gibt es aber keinen<br />

Punkt mehr.<br />

Ab Juli ist auch<br />

bei uns das<br />

Mitführen von<br />

Warnwesten<br />

<strong>im</strong> Pkw Pflicht,<br />

ab 22. Oktober<br />

müssen Neuwagen mit ESP, ab<br />

November zudem mit einem automatischen<br />

Luftdruck-Kontrollsystem<br />

ausgestattet sein. Erst ab<br />

1. Januar 2015 dürfen Autobesitzer<br />

be<strong>im</strong> Umzug ihr Kennzeichen<br />

mitnehmen, außerdem können<br />

Fahrzeuge dann über ein Internetportal<br />

des Kraftfahrt-Bundesamtes<br />

(KBA) abgemeldet werden.


86 MIXED ZONE<br />

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schriftlich mitzuteilen. Die Preise für eMagazine sind abrufbar unter<br />

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kicker (Mon + Thu) (USPS no 0294600) is published semiweekly<br />

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Auch Trainer Verbeek muss<br />

sich Kritik gefallen lassen<br />

Betr.: Die Wut des 1. FC Nürnberg nach<br />

dem 3:3 in Hannover<br />

% Nr.102<br />

Sicher ist es ärgerlich, wenn man<br />

durch eine Fehlentscheidung des<br />

Schiedsrichters einen Gegentreffer<br />

bekommt. Aber bei zehn Torchancen<br />

(laut kicker-Statistik) und<br />

einem schlechten Gegner (laut<br />

Radio-Reportage) ist es sicherlich<br />

erlaubt, auch mal ein viertes Tor zu<br />

schießen und das Spiel für sich zu<br />

entscheiden. Günter Schmitt,<br />

Karlstadt-Karlburg<br />

Das Sch<strong>im</strong>pfen auf das Schiedsrichter-Gespann<br />

dient mehr oder weniger<br />

dem Frustabbau. Wer es nicht<br />

schafft, so viele hundertprozentige<br />

Torchancen zu nutzen wie der<br />

1. FC Nürnberg, muss bestraft werden.<br />

Auch Trainer Verbeek muss<br />

sich Kritik gefallen lassen, nachdem<br />

er bei 3:1- und 3:2-Führung zwei<br />

Offensivspieler einwechselt, die bekannterweise<br />

nicht oder kaum nach<br />

hinten mitarbeiten.<br />

Heinz Achilles, Nürnberg<br />

Was dem 1. FC Nürnberg in Hannover<br />

passiert ist, ist unglaublich.<br />

Alle vom Abstieg bedrohten Mannschaften<br />

können sich bei Herrn Kinhöfer<br />

und seinem Team bedanken.<br />

Und eine nach 15 sieglosen Spielen<br />

bereits mental am Boden liegende<br />

Mannschaft bekommt erst durch<br />

den Schiedsrichter und dann durch<br />

die gesamte Presse noch eins oben<br />

drauf. Nicht zu fassen, wie eine<br />

Mannschaft bei diesen Begleitumständen<br />

derart niedergemacht wird.<br />

Hoffentlich steckt der Club dies gut<br />

weg. Und noch eins: Solche Fehlentscheidungen<br />

würde es nie gegen<br />

den FC Bayern geben.<br />

Jörg Lorbeer, Roßtal<br />

Bitte schreiben Sie an:<br />

Redaktion kicker-sportmagazin<br />

– Leserforum – Badstraße 4–6,<br />

90402 Nürnberg, Fax: 0911/99 22 420<br />

E-Mail: leserforum@kicker.de<br />

Erforderliche Angaben: Jeweils volle Vor- und<br />

Nachnamen sowie Anschrift von Verfasser<br />

oder Verfasserin plus kicker-Ausgabe und<br />

-Artikel, auf die sich der Leserbrief bezieht<br />

(gilt auch für E-Mails).<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe<br />

zu kürzen. Kürzere Stellungnahmen haben<br />

größere Chancen auf Veröffentlichung.<br />

Meinungen der Leser entsprechen nicht<br />

unbedingt kicker-Meinungen.<br />

Emotionen pur: Club-Profis gegen Schiedsrichter-Gespann<br />

Die Bundesliga hochzujubeln<br />

ist kontraproduktiv<br />

Betr.: Einwurf Lothar Matthäus – die Bundesliga<br />

ist die stärkste Liga in Europa<br />

% Nr.101<br />

Ich halte die Meinung von Herrn<br />

Matthäus, die Bundesliga sei die<br />

stärkste Liga in Europa, für zu euphorisch<br />

und zu opt<strong>im</strong>istisch. In<br />

der Fünfjahreswertung liegt die<br />

Bundesliga weiter auf Rang 3, in der<br />

Champions-League-Gruppenphase<br />

gab es in acht Duellen mit englischen<br />

Teams sechs Niederlagen.<br />

Zweifellos ist die Entwicklung in<br />

den vergangenen Jahren hervorragend<br />

und gibt Anlass zu Hoffnung.<br />

Jetzt aber alles (mal wieder) zu früh<br />

hochzujubeln ist sicher kontraproduktiv.<br />

Christian Splittgerber,<br />

Solingen<br />

Auch nach Labbadia hat sich<br />

be<strong>im</strong> VfB nichts verändert<br />

Betr.: Der VfB Stuttgart <strong>im</strong> Mittelmaß der<br />

Liga<br />

% Nr.102<br />

Auch nach der Entlassung von<br />

Trainer Bruno Labbadia gleicht der<br />

VfB Stuttgart einem Torso. Mehr als<br />

Mittelmaß ist für dieses Team nicht<br />

drin. Es fehlt an allen Ecken und<br />

Enden, es fehlt ein überragender<br />

Abwehrspieler sowie ein zweiter<br />

Vollblutstürmer. Eingekauft wurde<br />

<strong>im</strong> vergangenen Sommer nur Masse<br />

statt Klasse. Fredi Bobic hat als<br />

Sportchef so gut wie nichts bewegt.<br />

In höchstens zwei Jahren spielt der<br />

VfB in der 2. Liga.<br />

Hans-Peter Lörcher,<br />

Neuweiler<br />

Die UEFA-Fünfjahreswertung<br />

ist nicht gerecht<br />

Betr.: Auslosung <strong>im</strong> Europapokal<br />

% Nr.103<br />

Ich finde die Punkte-Vergabe bei<br />

der UEFA-Fünfjahreswertung ungerecht.<br />

Vereine wie Juventus Turin<br />

oder der SSC Neapel, die in der<br />

Champions League ausgeschieden<br />

sind, können in der Europa<br />

League gegen schwächere Teams<br />

für ihr Land punkten. Kurioserweise<br />

werden in beiden – in der<br />

Spielstärke unterschiedlichen –<br />

Ligen die gleichen Punktwerte vergeben.<br />

Ralph-Peter Fischer,<br />

Bammental<br />

Harting – ein wirklich<br />

starker Mann<br />

Betr.: Klare Sache – die Sportler des<br />

Jahres 2013<br />

% Nr.102<br />

Gleich zwe<strong>im</strong>al gegen Formel-1-<br />

Weltmeister Sebastian Vettel zu<br />

gewinnen, schaffen nicht so viele –<br />

aber Robert Harting. Wer den Titel<br />

Sportler des Jahres verteidigt, ist<br />

wahrlich ein starker Mann.<br />

Andreas Vogel, Steinen<br />

Wieso erreicht Sabine Lisicki den<br />

zweiten Platz? Sicher war der Einzug<br />

ins W<strong>im</strong>bledon-Finale eine beachtliche<br />

Leistung. Das hat sie aber<br />

deutlich verloren. Im Vergleich zur<br />

Dauersiegerin <strong>im</strong> Rodeln, Natalie<br />

Geisenberger, oder Ski-Weltmeisterin<br />

Maria Höfl-Riesch waren ihre<br />

sonstigen Erfolge nur durchwachsen.<br />

Günter Reichel,<br />

Ellingen<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Müller


kicker, 23. Dezember 2013 87<br />

leserforum@kicker.de<br />

SIE fragen. WIR antworten.<br />

Fanden schon mal Bundesligaspiele<br />

zwischen Weihnachten und Neujahr statt?<br />

Fußballspiele zwischen Weihnachten und<br />

Neujahr haben vor allem in der Premier<br />

League große Tradition. Der Boxing Day<br />

am 26.12. gehört zum englischen Fußball<br />

wie der Truthahn auf dem Festtagstisch.<br />

Anders läuft es, auch wegen der Winterpause,<br />

in Deutschland. Die Bundesliga<br />

erlebte bislang nur sieben Spiele<br />

zwischen Weihnachten und Neujahr. Die<br />

Begegnungen Arminia Bielefeld gegen Borussia<br />

Dortmund (4:3) und Darmstadt98<br />

gegen den VfL Bochum (3:1) waren am<br />

29.12.1978 bzw. am 30.12.1978 die<br />

bislang letzten Partien<br />

dieser Art.<br />

Ja, zwei Bundesligaspiele<br />

wurden<br />

sogar an Silvester<br />

ausgetragen. 1964<br />

traf der 1.FC Nürnberg<br />

vor 23000<br />

Zuschauern auf den<br />

VfB Stuttgart (1:1),<br />

1965 Tasmania<br />

Berlin vor 3000<br />

Mini-WM 1981: Maradona und<br />

Karl-Heinz Rummenigge<br />

Was sagen Sie?<br />

Soll die Bundesliga wie die Premier League<br />

ganz auf eine Winterpause verzichten?<br />

Sagen Sie Ihre Meinung auf kicker.de / Ende der Umfrage: Freitag,10 Uhr.<br />

Gibt es wieder ein<br />

deutsches Finale in der<br />

Champions League?<br />

NEIN<br />

82,1%<br />

Besuchern auf<br />

Eintracht Braunschweig<br />

(0:2).<br />

Die deutschen Nationalspieler<br />

mussten<br />

ebenfalls des Öfteren zum Jahreswechsel<br />

ihre Stiefel schnüren. Insgesamt<br />

gab’s sieben Testspiele zwischen Weihnachten<br />

und Neujahr, davon wurden vier<br />

an Neujahr ausgetragen. Kurioserweise<br />

konnte die Nationalmannschaft keines<br />

dieser vier gewinnen. Im allerersten Länderspiel<br />

gegen Italien überhaupt setzte<br />

es an Neujahr 1923 ein 1:3 in Mailand.<br />

Zehn Jahre später, der Gegner hieß wieder<br />

Italien, gab’s das gleiche Ergebnis,<br />

diesmal in Bologna. Ohne Sieg blieb man<br />

auch am Neujahrstag 1964 – 0:2 in Algerien.<br />

1981 endete<br />

zum Jahresbeginn<br />

sogar eine Serie:<br />

Nach achtzehn Siegen<br />

und fünf Remis<br />

musste die DFB-Elf<br />

bei der Mini-WM in<br />

Uruguay die erste<br />

Niederlage unter<br />

Bundestrainer<br />

Jupp Derwall hinnehmen.<br />

Das 1:2<br />

gegen Argentinien<br />

war auch das bislang<br />

letzte deutsche<br />

Länderspiel<br />

an Neujahr.<br />

Lieber Leser, statt „Sie fragen. Wir antworten“ finden Sie auf dieser Doppelseite künftig<br />

die Rubrik „Herzlichen Glückwunsch“ mit den Geburtstagen der Woche. Ihre Fragen<br />

beantworten wir weiterhin gerne. Schreiben Sie einfach an leserfragen@kicker.de.<br />

JA<br />

17,9 %<br />

Diese Frage stellten wir Ihnen in unserer letzten Montagsausgabe, 23160 Leser st<strong>im</strong>mten ab.<br />

Foto: <strong>im</strong>ago/Werek<br />

abpfiff.<br />

Comedian ATZE SCHRÖDER geht ab<br />

Januar mit seinem neuen Programm<br />

„Richtig fremdgehen“ deutschlandweit<br />

auf Tournee. Alle Termine unter<br />

www.atzeschroeder.de<br />

Leute, ganz ehrlich: Als BVB-<br />

Fan sehne ich die Winterpause<br />

herbei wie Philipp Lahm die<br />

Pubertät. Du meine Fresse – bei<br />

den Schwarz-Gelben gab’s ja<br />

zwischenzeitlich ’ne höhere Verletztenrate<br />

als in Rambo III. Den<br />

Begriff „abkippender Sechser“<br />

konntest du da wörtlich nehmen.<br />

Was aber noch viel schl<strong>im</strong>mer ist:<br />

Offiziell ist ja die Verteidigung<br />

kaputt – aber mit Blick auf die<br />

Offensive bin ich mir da nicht so<br />

sicher. H<strong>im</strong>mel, das ist ja verheerend.<br />

Reus und Co. treffen dieser<br />

Tage vielleicht Freunde und Verwandte,<br />

nur das verdammte Tor<br />

nicht! Das ist ja keine Hinrunde,<br />

das ist ne Vielchancentournee.<br />

Da wartet man ja stündlich auf<br />

die Kondolenzkarte aus Braunschweig.<br />

Schl<strong>im</strong>m.<br />

Bis jetzt sind die Schweißperlen<br />

auf meiner Stirn nicht getrocknet<br />

von dem letzten Champions-<br />

League–Spiel in<br />

Marseille. Seit dem<br />

Panamera-Diesel<br />

hab ich mich nicht<br />

mehr so aufgeregt.<br />

Da verpassen die<br />

fast das Achtelfinale.<br />

Nur weil sie nicht<br />

die Gefühle des<br />

gegnerischen Keepers<br />

verletzen wollten.<br />

Dem H<strong>im</strong>mel sei Dank haben<br />

wir ja noch Kevin Großkreutz. Ein<br />

Junge, dem man nicht vorwerfen<br />

kann, vor dem Tor zu viel nachzudenken.<br />

Kevini, Kevidi, Kevici –<br />

er kam, sah und hielt einfach<br />

mal drauf. SO gewinnt man die<br />

großen Spiele! Komm, egal. Wir<br />

haben’s ja geschafft und freuen<br />

uns jetzt auf Zenit, die Betriebsmannschaft<br />

vom Gaswerk St. Petersburg,<br />

das Schalke Russlands.<br />

Mit ihrem Wunderstürmer Hulk.<br />

Ich weiß ja nicht, wo der seinen<br />

Künstlernamen herhat, aber spätestens,<br />

wenn der gesehen hat,<br />

was Klopp mit dem Linienrichter<br />

macht, gibt der den freiwillig<br />

ab. Heißt ja nicht umsonst ehrfurchtsvoll<br />

rund um den Borsigplatz:<br />

„Wenn Hulk mal wütend<br />

wird, wird er zu Jürgen Klopp“.<br />

Wir halten fest: Sollte Dortmund<br />

in der Winterpause ein paar Taler<br />

in einen Mittelstürmer investieren,<br />

ist das Halbfinale durchaus drin.<br />

Für die Bayern ja ohnehin. Bei denen<br />

hab ich mittlerweile eh den<br />

Eindruck, die wissen teilweise gar<br />

nicht mehr, dass noch ein Gegner<br />

auf dem Platz steht.<br />

Wo ich gerade schon über das<br />

Schalke Russlands gesprochen<br />

habe, kommen wir zum Schalke<br />

Deutschlands, also Schalke: Die haben<br />

mit Real Madrid natürlich ’nen<br />

Kießling gegen Ibrah<strong>im</strong>ovic<br />

Wenn aus Hulk<br />

Klopp wird<br />

ganz dicken Brocken. Ronaldo und<br />

seine Jungs von Pussy Riot. Soweit<br />

ich weiß, haben die Knappen schon<br />

nen Antrag gestellt, dass sie gerne<br />

wieder den Schiedsrichter aus dem<br />

Basel-Spiel hätten. Diesen Bocelli,<br />

der auch so schön singt. Und, bevor<br />

ich das vergesse: Leverkusen<br />

trifft auf Paris St.-Germain und deren<br />

Wunderstürmer Ibrah<strong>im</strong>ovic,<br />

Spitzname „Gott“ (Zitat Ibrah<strong>im</strong>ovic).<br />

Ein Typ, der Tore macht, die<br />

es eigentlich gar nicht gibt. Aber<br />

da kann das „Phantom“ Kießling<br />

ja durchaus mitreden. Ich weiß<br />

gar nicht, was der ganze Hype soll:<br />

’n Typ mit komischer Frisur, der mit<br />

zehn Parisern in ein Stadion geht –<br />

klingt ’n bisschen nach mir auf dem<br />

Weg zur BVB-Weihnachtsfeier. Is<br />

ja das Fest der Liebe, hehe. Frohe<br />

Feiertage und bis zur Rückrunde.

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