FRANCK RIBERY im Interview
FRANCK RIBERY im Interview
FRANCK RIBERY im Interview
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Schweiz 4,60 sFr., Österreich € 2,60, BeNeLux € 2,70, Frankreich € 3,10, Italien € 3,10, Portugal (Cont.) € 3,30, Spanien (Cont.) € 3,30, Kanaren (Luftfracht) € 3,40, Ungarn 965 Ft., Griechenland € 3,60, Dänemark 26 Dkr<br />
FC SCHALKE 04<br />
Der Keller-Report:<br />
Ein Jahr auf<br />
der Kippe<br />
BUNDESLIGA-HINRUNDE<br />
Hertha ist die<br />
große Überraschung<br />
SERIE_WM-STARS<br />
Neymar:<br />
Der Beste<br />
seit<br />
Pelé?<br />
Mann des<br />
Jahres 2013<br />
<strong>FRANCK</strong> <strong>RIBERY</strong> <strong>im</strong> <strong>Interview</strong><br />
über seine Liebe zum FC Bayern<br />
Titelfoto: Imago<br />
BVB-FIASKO VOR 10 JAHREN<br />
„Dieser Tag<br />
war der Urknall“<br />
DIE GROSSEN TRAINER<br />
Der Mann,<br />
dem alles gelang<br />
DIE LESERUMFRAGE<br />
Ihre Meinung<br />
ist uns wichtig<br />
Nr. 104<br />
23. 12. 2013<br />
52. Woche<br />
€ 2,40<br />
Deutschland<br />
KICKER BUSINESS So wurde der WM-Ball in Deutschland entwickelt
Foto: Sampics<br />
kicker, 23. Dezember 2013 3<br />
Inhalt<br />
TITELTHEMA<br />
„Keiner hätte meinen Weg für möglich<br />
gehalten“ 6<br />
<strong>Interview</strong> mit Münchens Franck Ribery,<br />
dem „Mann des Jahres 2013“<br />
BUNDESLIGA<br />
„Dieser Tag war der Urknall“ 10<br />
Zehn Jahre danach: Hans-Joach<strong>im</strong> Watzke<br />
und Sebastian Kehl erinnern sich an<br />
Borussia Dortmunds Finanzkrise<br />
1 Jahr Zweifel, Misstrauen, auf der Kippe 14<br />
Der lange Kampf des Trainers Jens Keller<br />
be<strong>im</strong> FC Schalke 04<br />
Berichte und Analysen vom 17. Spieltag 17<br />
INTERNATIONAL<br />
Aktuelles aus aller Welt 48<br />
2. BUNDESLIGA<br />
Berichte und Analysen vom 19. Spieltag 57<br />
3. LIGA<br />
Berichte und Analysen vom 21. Spieltag 65<br />
EIN STAR FÜR BRASILIEN<br />
Der Beste seit Pelé? 74<br />
Barcelonas brasilianischer Star Neymar<br />
SERIE<br />
Der Mann, dem alles gelang 76<br />
Die großen Trainer, Teil 12:<br />
Franz Beckenbauer<br />
KICKER-BUSINESS<br />
Hightech für die Welt 80<br />
Alles rund um den WM-Ball „Brazuca“<br />
SPORTMAGAZIN<br />
„Den perfekten Sprung<br />
hatte ich noch nicht“ 82<br />
<strong>Interview</strong> mit Gregor Schlierenzauer<br />
KICKER EXTRA<br />
Auto-Neuheiten 2014 84<br />
Vom Mini bis zur Mercedes C-Klasse:<br />
So stark wird das nächste Autojahr<br />
RUBRIKEN<br />
Was war da los? 4<br />
Kolumnistenkreis, Scheinwerfer 47<br />
Leserforum 86<br />
Abpfiff mit Atze Schröder 87<br />
www.kicker.de<br />
Ein großartiger Fußballer.<br />
Ein Kollaps. Ein Kaiser.<br />
Jean-Julien Beer, kicker-Chefredaktion<br />
Auch dieser Titel geht nach München:<br />
Franck Ribery ist für den<br />
kicker der Mann des Jahres. Nach<br />
Joach<strong>im</strong> Löw (2011) und Jürgen<br />
Klopp (2012) lagen bei der Abst<strong>im</strong>mung<br />
unserer Redakteure diesmal<br />
drei Münchner vorne, Ribery vor<br />
Jupp Heynckes und Philipp Lahm.<br />
Das historische Triple der Bayern<br />
wird für <strong>im</strong>mer auch mit dem Namen<br />
Ribery verbunden bleiben. Es<br />
ist ihm zu verdanken, dass die Bundesliga<br />
2013 den Fußballer Europas<br />
stellt. Und <strong>im</strong> Januar ist es wieder<br />
Ribery, der es bei der Weltfußballer-<br />
Wahl mit Cristiano Ronaldo und<br />
Lionel Messi aufn<strong>im</strong>mt. Im <strong>Interview</strong><br />
ab Seite 6 erzählt er über seine Liebe<br />
zu Bayern und verrät, dass er 2009<br />
fast gewechselt wäre – ein Jahr nach<br />
seiner ersten Wahl zum Mann des<br />
Jahres <strong>im</strong> kicker.<br />
Schweiz 4,10 sfr, Öste reich e 2,30, Benelux e 2,40, Frankreich e 2,80, Italien e 2,80, Portugal e 2,80, Spanien e 2,80, Kanaren (Luftfracht) e 2,95, Ungarn Ft 750, Griechenland e 3,20, England 2,10 £, Slowenien e 2,80/SIT 670,99<br />
Vedad Ibisevic<br />
Ansichten eines Torjägers<br />
Joach<strong>im</strong> Löw<br />
Wandlung eines Trainers<br />
Matthias Sammer<br />
„Wollen wir<br />
Verlierer<br />
ausbilden?“<br />
Rangliste<br />
Lahm kratzt<br />
an der<br />
Weltklasse<br />
Fotos: Ge ty Images, Sampics<br />
Bundesliga<br />
Halbzeit-Bilanz aller Klubs<br />
Zwanziger & Rauball<br />
Der Präsidenten-Gipfel<br />
Nr. 106/03 / 1. Woche<br />
29. Dezember 2008<br />
+EXTRA<br />
Monsieur<br />
100 Prozent<br />
Von Adler bis Veh<br />
Gewinner und Verlierer<br />
5 2,10<br />
Deutschland<br />
<strong>FRANCK</strong> <strong>RIBERY</strong> DER MANN DES JAHRES 2008<br />
PLUS POSTER<br />
6<br />
Ribery zum Zweiten:<br />
Schon 2008 war der<br />
Franzose für die<br />
kicker-Redaktion<br />
der Mann des Jahres.<br />
Für das <strong>Interview</strong><br />
in der aktuellen<br />
Ausgabe sprach er<br />
mit Mounir Zitouni.<br />
Django Asül<br />
Sein Ausblick auf 2009<br />
Ein Jahrzehnt ist es her, dass unser<br />
Reporter Thomas Hennecke mit<br />
dem SZ-Kollegen Freddie Röckenhaus<br />
den Dortmunder Finanz-Kollaps<br />
aufdeckte und dafür später den<br />
Henri-Nannen-Preis erhielt. Nun<br />
traf sich Hennecke mit BVB-Boss<br />
Hans-Joach<strong>im</strong> Watzke. Thema: Die<br />
Rettung und der Wiederaufbau. Das<br />
Gespräch über eine unglaubliche<br />
Geschichte beginnt auf Seite 10.<br />
Kurzzeitig machten wir uns Sorgen<br />
um Chefreporter Karlheinz Wild –<br />
er war eine gefühlte Ewigkeit nicht zu<br />
sehen. Schließlich tauchte er begeistert<br />
zwischen unzähligen Aufzeichnungen<br />
über Franz Beckenbauer<br />
wieder auf. Für unsere Serie über<br />
die großen Trainer schrieb Wild ein<br />
exzellentes Stück über den „Kaiser“ –<br />
es beginnt auf Seite 76.<br />
Den nächsten kicker gibt es am<br />
Montag, 30. Dezember – mit der<br />
Rangliste des deutschen Fußballs.<br />
Wir wünschen schöne Feiertage! ■<br />
kicker-sportmagazin ist Mitglied <strong>im</strong> Verbund „EUROPEAN SPORTS MEDIA“. Dazu gehören: A Bola (Portugal), De Telegraaf (Niederlande), Marca (Spanien), ELF (Niederlande),<br />
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4 kicker, 23. Dezember 2013<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Werek<br />
WAS<br />
WAR<br />
DA<br />
LOS?<br />
Eine Wurst zu Weihnachten<br />
Vier Tage Paris sind dabei.<br />
Eine Kreuzfahrt für zwei. Ein<br />
schickes Radio. Würste. Taschen.<br />
Die paar Fanartikel, die es halt so<br />
gibt. Und Bälle natürlich. Es wird<br />
eine Menge geboten 1967 auf der<br />
Weihnachtsfeier des FC Bayern.<br />
„Da war was los“, erinnert sich<br />
Peter Kupferschmidt, ein Spieler<br />
dieser Zeit, der heute noch in<br />
München lebt, „damals waren ja<br />
noch die Mitglieder eingeladen,<br />
2000 hatten wir, vielleicht 3000.“<br />
Und die staunten Jahr für Jahr:<br />
Entertainer Gus Backus, der alte<br />
Häuptling der Indianer, „steckte<br />
sich Bohnen in die Ohren“,<br />
erzählt Kuperschmidt, „für uns<br />
war das eine tolle Sache“. Ob er<br />
bei der Tombola etwas gewann,<br />
weiß der 71-Jährige, der 15 Jahre<br />
für den FCB spielte, nicht mehr.<br />
Dafür erinnert er sich genau, wie<br />
er 1989 das 12 500. Mitglied des<br />
Vereins wurde. „Heute sind es<br />
über 200 000, das ist verrückt“,<br />
findet er. Die Weihnachtsfeiern<br />
aber waren früher größer.<br />
Im “ vor 25 Jahren<br />
Häßler: Der Künstler<br />
lernt das Kämpfen<br />
27. 12. 1988: Im Jahr zuvor wollte er weg aus Köln, weil Pierre<br />
Littbarski zurückkam und er keine Chance mehr sah. Ein<br />
Wechsel nach Dortmund scheiterte an 200 000 Mark. Doch<br />
dann lernte Thomas Häßler, der Künstler, das Kämpfen. 1988<br />
startete er durch. In die Weltklasse. Und auf die Titelseite.
6 AUSZEICHNUNG<br />
Der Franzose lehnt sich<br />
zurück, er ist glücklich. Erneut<br />
wurde <strong>FRANCK</strong> <strong>RIBERY</strong> (30) vom<br />
kicker zum Mann des Jahres<br />
gekürt. Es folgte ein <strong>Interview</strong>,<br />
das zu einer Liebeserklärung<br />
an den FC Bayern wurde.<br />
Herr Ribery, Sie haben in diesem Jahr etliche persönliche<br />
Titel gewonnen, nun sind Sie auch für den kicker der<br />
Mann des Jahres geworden. Was bedeuten Ihnen all<br />
diese Auszeichnungen?<br />
Jeder dieser Preise freut mich sehr. Das zeigt,<br />
dass ich gut gearbeitet und auf einem ordentlichen<br />
Niveau Fußball gespielt habe. Das ist wie<br />
eine Belohnung. Man arbeitet so viel während<br />
eines Jahres. Es ist dann schön, dass das am Ende<br />
gesehen und gewürdigt wird.<br />
Wenn Sie auf dieses Jahr zurückblicken und schauen,<br />
welche Herausforderungen Sie gemeistert haben, was<br />
empfinden Sie da?<br />
Wenn ich mich zurückerinnere an den Januar<br />
in Katar, als wir vor der Rückrunde standen und<br />
noch gar nichts erreicht hatten, und wenn ich<br />
jetzt Bilanz ziehe, dann ist das natürlich ein<br />
Wahnsinn, was wir geschafft haben. Nicht nur<br />
von den Titeln her, sondern auch von der Art und<br />
Weise, wie wir gespielt haben. Ich hätte mir nicht<br />
vorstellen können, dass wir so ein Jahr erleben<br />
würden, auch wenn das natürlich <strong>im</strong>mer ein Ziel<br />
ist. 2013 war außergewöhnlich. Für die Mannschaft,<br />
für den FC Bayern, für mich. Gerade wenn<br />
man sieht, was wir ein Jahr zuvor erlebt haben.<br />
2012 waren wir auch sehr gut, aber wir haben<br />
alles verloren. Die Arbeit hat sich aber letztlich<br />
ausgezahlt. Denn auch wenn es <strong>im</strong>mer leicht und<br />
locker aussieht, aber in den letzten 18 Monaten<br />
haben wir be<strong>im</strong> FC Bayern hart gearbeitet.<br />
Ist die Arbeit das einzige Gehe<strong>im</strong>nis des Erfolges?<br />
Es ist ein Paket. Es ist die Arbeit, die Konzentration,<br />
die gute Atmosphäre in der Mannschaft, der<br />
Zusammenhalt. Jeder hat alles für den anderen<br />
gegeben. Die Spieler haben viel für den Erfolg<br />
getan. Dazu kam, dass wir eine unglaubliche<br />
mentale Stärke haben.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Na ja, man muss ja sehen, wie wir nach dem<br />
Sommer 2012 reagiert haben. Wir wurden damals<br />
Zweiter in der Meisterschaft, wir verloren das<br />
Pokalfinale gegen Dortmund und das Champions-League-Finale<br />
gegen Chelsea. Das muss<br />
man sich einfach noch mal sagen. Wie wir dann<br />
die Saison darauf gespielt haben, das spricht für<br />
unsere fußballerische Qualität, aber auch für<br />
unsere mentale Stärke.<br />
Sie haben den Zusammenhalt angesprochen. Spüren<br />
Sie, dass Ihre Mitspieler Ihnen auch den persönlichen<br />
Erfolg gönnen?<br />
Ich spüre in der Mannschaft überhaupt keine<br />
Eifersucht in Bezug darauf. Und letztlich weiß ja<br />
jeder, dass es der Erfolg der ganzen Mannschaft<br />
ist. Natürlich stechen Spieler <strong>im</strong>mer wieder heraus,<br />
aber das können sie nur dank der anderen.<br />
Alle haben ein tolles Jahr gespielt, jeder hat dazu<br />
beigetragen. Was zählt, ist der Erfolg der Gruppe.<br />
Wir sind stolz, dem Verein diesen Glanz gegeben<br />
MANN DES JAHRES<br />
2013<br />
zu haben. Denn der Verein steht über allem. Die<br />
Spieler kommen und gehen, aber diese Erfolge,<br />
die bleiben auf ewig.<br />
Aber Sie sind ein besonderer Spieler. Sie brauchen eine<br />
gewisse Sonderstellung, auf dem Platz wie außerhalb.<br />
Natürlich habe ich meinen eigenen Stil. Mancher<br />
braucht seine Freiheiten. Ich besonders. Die<br />
Spieler kennen mich sehr gut. Sie wissen, was ich<br />
benötige, wie ich auch außerhalb des Spielfeldes<br />
so drauf bin.<br />
Wie sind Sie denn so drauf?<br />
Ich habe <strong>im</strong>mer gute Laune.<br />
Immer?<br />
Immer. Auf jeden Fall fühle ich mich so. Du<br />
kannst in einer Mannschaft natürlich nicht die<br />
ganze Zeit mit einem Lachen durch die Gegend<br />
laufen, aber wenn du in einem Verein Fußball<br />
spielst, dann geht das nur mit einer gewissen<br />
Freude. Bei dir selbst, aber auch bei den anderen.<br />
Die Jungs kennen mich. Manchmal mache ich<br />
total verrückte Sachen. Das ist mein Charakter.<br />
Da bin ich außer Kontrolle – <strong>im</strong> positiven Sinne.<br />
Sind Sie nie traurig oder wütend?<br />
Nein. Natürlich kann ich mich manchmal über<br />
gewisse Situationen aufregen, gerade <strong>im</strong> Spiel.<br />
Wenn ich nicht genügend Bälle bekomme oder<br />
nicht gut spiele, da bin ich dann auch mal genervt.<br />
Aber wenn ich hier auf dem Vereinsgelände<br />
bin, wenn wir Training haben, dann bin<br />
ich gut drauf und versuche auch in der Kabine<br />
St<strong>im</strong>mung zu machen. Ich gehe dann in den<br />
Massageraum und lasse die Physios nicht arbeiten,<br />
ich ärgere jeden, verteile kleine Ohrfeigen<br />
und die Jungs lachen. Das macht mir Spaß.
kicker, 23. Dezember 2013 7<br />
„ Keiner hätte meinen Weg<br />
für möglich gehalten“<br />
Sind Sie dann einfach nur wie ein kleiner Junge, der sich<br />
amüsieren will?<br />
Ich habe mich seit meiner Jugend verändert, aber<br />
ich habe mir diese Kindlichkeit <strong>im</strong>mer bewahrt,<br />
denn das macht auch meine Stärke aus.<br />
Inwiefern haben Sie sich verändert?<br />
In Bezug auf meine Reife. So wie ich mich <strong>im</strong><br />
Alltag verhalte, wie ich über die Dinge denke.<br />
Großzügig bin ich nach wie vor. Mein Herz ist<br />
groß und ich gebe gerne. Aber ich bin weniger<br />
naiv und gebe mehr acht in der Öffentlichkeit,<br />
wie ich bin und was ich sage. Ich habe so viel<br />
abbekommen, wurde so heftig kritisiert, dass du<br />
dann einfach mehr aufpasst.<br />
Für Sie spielen persönlich aber die Trainer eine<br />
große Rolle.<br />
Die Trainer sind für mich sehr wichtig. Sie müssen<br />
mir nicht jeden Tag sagen: Ich liebe dich.<br />
Nein, so ist es nicht. Aber ich brauche den Kontakt,<br />
die Nähe. Ein freundliches „Guten Morgen“,<br />
ein paar Glückwünsche für ein gutes Spiel, ein<br />
Klaps. Ein Gespräch über banale Dinge, wie es<br />
einem geht, wie es zu Hause läuft. All das gehört<br />
dazu. Es geht nicht darum, dass ich jeden<br />
Tag über den grünen Klee gelobt werde, aber<br />
wenn ich kein Verhältnis zum Trainer habe, dann<br />
kannst du sicher sein, dass ich nicht funktioniere.<br />
Sind die Bayern derzeit die beste Mannschaft der Welt?<br />
Wir haben 2013 eine andere D<strong>im</strong>ension erreicht.<br />
Schon in den letzten zwei Jahren haben wir das<br />
Niveau erheblich steigern können. Aber wir haben<br />
hier auch fantastische Bedingungen. Dass<br />
wir diesen Erfolg haben, hat der Verein verdient,<br />
denn er ist einfach etwas ganz Besonderes.<br />
Wie lange können Sie dieses Top-Niveau noch halten?<br />
Ich hoffe, dass das noch so lange wie möglich<br />
anhält. Aber ich denke nicht darüber nach. Ich<br />
genieße den Moment. Natürlich, ich bin 30 und<br />
werde älter. In ein paar Jahren werde ich nicht<br />
mehr so spielen können, aber ich versuche diesen<br />
Zeitpunkt so lange es geht nach hinten zu<br />
schieben.<br />
Seit 2007 sind Sie nun schon bei Bayern und haben vor<br />
ein paar Monaten bis 2017 unterschrieben. Im Jahr 2009<br />
wären Sie aber mal fast weg gewesen.<br />
Ich bin sehr glücklich, dass ich hiergeblieben bin.<br />
Vor allem bin ich Uli Hoeneß und Karl-Heinz<br />
Rummenigge sehr dankbar, dass sie damals gesagt<br />
haben, du bleibst.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 8
8 AUSZEICHNUNG<br />
Fortsetzung von Seite 7<br />
Können Sie sich es noch erklären, dass Sie damals<br />
wegwollten?<br />
Ich war jünger. Mir fehlte die Erfahrung <strong>im</strong> Umgang<br />
mit solchen Sachen. Ich meine, man muss<br />
sich vorstellen, dass mich zu einem best<strong>im</strong>mten<br />
Zeitpunkt sieben Top-Klubs wollten, zum Beispiel<br />
Chelsea, Manchester City, Real Madrid,<br />
Barcelona, Inter. Es war alles dabei. Da drehst du<br />
durch. Wenn dich so viele tolle Vereine wollen,<br />
dann kommst du durcheinander, dann weißt du<br />
nicht mehr, wo dir der Kopf steht. Damals hatte<br />
ich noch nicht die Abgeklärtheit und Erfahrung<br />
von heute. Das war eine schwierige Situation,<br />
mit der ich umgehen musste. Es gab so viele<br />
Gespräche, Angebote. Immer wieder musste ich<br />
mich mit neuen Situationen, Szenarien auseinandersetzen.<br />
Ich wusste plötzlich nicht mehr,<br />
was das Richtige war. Soll ich bleiben, gehen. Wo<br />
werde ich glücklich? Wo ist der Weg, den ich will?<br />
Es ging auch um viel Geld.<br />
Sicher, aber das war es noch nicht mal, denn<br />
ich wusste, dass ich auch bei Bayern in dieser<br />
Beziehung gut aufgehoben bin. Und was die<br />
Ablösesummen anging, die <strong>im</strong> Raum standen,<br />
damit hatte ich ja nichts zu tun.<br />
Der FC Bayern betont bis heute, dass die Maßnahme,<br />
Sie nicht zu verkaufen, das Bild des Vereins in Europa<br />
nachhaltig beeinflusst hat.<br />
Ja, diese Haltung des Vereins ist eine große Stärke.<br />
Ein Wechsel war für mich danach jedenfalls<br />
nie mehr ein Thema.<br />
Sie haben <strong>im</strong>mer betont, in München Ihre Karriere zu<br />
beenden. Könnten Sie sich nicht trotzdem vorstellen,<br />
noch mal in ein anderes Land zu gehen?<br />
Es würde mich schon reizen, noch mal in ein<br />
Land wie die USA oder auch in die Emirate zu<br />
gehen. Aber das würde ich schon nicht mehr zu<br />
meiner eigentlichen Karriere zählen. Das wäre<br />
etwas, was wirklich als Abschluss käme, wäre<br />
nicht mehr damit zu vergleichen, was ich hier in<br />
München erlebe. Ich werde so lange es geht hier<br />
in München bleiben. In Europa gibt es für mich<br />
keinen anderen Klub mehr. Wenn es dann noch<br />
mal auf einen anderen Kontinent ginge, wäre das<br />
einfach ein Bonus.<br />
Wie könnte denn der Weg von Franck Ribery nach der<br />
Spielerkarriere weitergehen?<br />
Ich mag die Jugend sehr. Ich könnte mir gut vorstellen,<br />
als Trainer mit Jugendlichen zu arbeiten,<br />
die um die 15 sind.<br />
Waren Sie als Jugendlicher ein schwerer Fall?<br />
Sagen wir es mal so: Es war nicht einfach für<br />
die Trainer. Und wenn du aus einem Viertel wie<br />
ich kommst, dann bist du in der Mannschaft<br />
ein wenig isoliert. Ich war sehr auf mich alleine<br />
gestellt, musste mich durchkämpfen, durfte<br />
mich nicht unterkriegen lassen. Das bringe ich<br />
auch meinen Kindern bei. Sie dürfen keine Angst<br />
haben, sie sollen Selbstbewusstsein haben. Ich<br />
hatte nie Angst, vor keinem. Respekt schon. Das<br />
gehört zum Leben unbedingt dazu. Meine Kinder<br />
wachsen heute unter viel besseren Bedingungen<br />
auf als ich damals. Trotzdem will ich ihnen beibringen,<br />
dass sie sich nicht unterkriegen lassen.<br />
Ihnen soll es gut gehen, aber sie sollen auch nicht<br />
verwöhnt werden.<br />
Wann haben Sie Ihre He<strong>im</strong>atstadt Boulogne-sur-Mer<br />
verlassen?<br />
Ich bin mit zwölf weggegangen und war dann<br />
drei Jahre in Lille <strong>im</strong> Internat. Boulogne ist meine<br />
Stadt. Meine ganze Familie lebt dort. Ich habe<br />
schöne Erinnerungen an die Stadt. Und wenn ich<br />
dort bin, sehe ich all meine Leute. Ich versuche<br />
ihnen auch zu helfen, weil das Leben dort schwer<br />
ist. Ich bin <strong>im</strong>mer noch der Gleiche für sie. Ich respektiere<br />
alle und gehe ganz normal vor die Tür,<br />
laufe durch das Viertel. Ich ziehe keine Kapuze<br />
über wie andere, damit sie nicht erkannt werden.<br />
Das mag ich nicht. Auch wenn ich bekannt bin,<br />
will ich mich zeigen und normal herumlaufen.<br />
Be<strong>im</strong> FC Bayern ist jetzt auch Ihr Bruder Steven.<br />
Ja. Das ist ganz gut für ihn, dass ich in der Nähe<br />
bin. Ich rede oft mit ihm, sage ihm, du bist Steven,<br />
nicht Franck Ribery. Das ist nicht einfach,<br />
aber er muss sich anstrengen, was leisten, sonst<br />
wird es nichts. Er hat Talent und ist zum Glück<br />
körperlich wieder gut drauf. Ab Januar wird er<br />
mit den Amateuren spielen. Das ist gut. Er hat<br />
die Qualitäten, um auf ein gewisses Niveau zu<br />
kommen. Dass die Vergleiche mit mir kommen,<br />
ist nicht einfach, aber da muss er sich durchbeißen.<br />
Doch <strong>im</strong> Fußball ist alles möglich. Wenn<br />
man was wirklich erreichen will, kann man es<br />
schaffen. Man muss die Dinge angehen und nicht<br />
abwarten, bis etwas kommt, weil man dann ewig<br />
warten kann.<br />
Die kicker-Männer des Jahres<br />
2013 Franck Ribery Bayern München<br />
2012 Jürgen Klopp Borussia Dortmund<br />
2011 Joach<strong>im</strong> Löw Bundestrainer<br />
2010 Bastian Schweinsteiger Bayern München<br />
2009 Felix Magath Wolfsburg/Schalke<br />
2008 Franck Ribery Bayern München<br />
2007 Ivan Klasnic Werder Bremen<br />
2006 Franz Beckenbauer OK-Chef WM<br />
2005 Thomas Doll Hamburger SV<br />
2004 Thomas Schaaf Werder Bremen<br />
2003 Felix Magath VfB Stuttgart<br />
2002 Michael Ballack Leverkusen/Bayern<br />
2001 Oliver Kahn Bayern München<br />
2000 Rudi Völler Leverkusen/DFB-Elf<br />
1999 Lothar Matthäus Bayern München<br />
1998 Otto Rehhagel 1. FC Kaiserslautern<br />
1997 Otto Rehhagel 1. FC Kaiserslautern<br />
1996 Thomas Helmer Bayern München<br />
1995 Berti Vogts Bundestrainer<br />
1994 Volker Finke SC Freiburg<br />
1993 Winfried Schäfer Karlsruher SC<br />
1992 Erich Ribbeck Bayern München<br />
1991 Karl-Heinz Feldkamp 1. FC Kaiserslautern<br />
1990 Franz Beckenbauer Team-Chef DFB-Elf<br />
Hervorragende Zensuren jahrelang<br />
Riberys kicker-Noten, seitdem er bei Bayern spielt:<br />
Saison BL-Ø-Note EC-Ø-Note<br />
2013/14 2,09 2,90<br />
2012/13 2,10 2,68<br />
2011/12 2,65 2,71<br />
2010/11 2,95 3,13<br />
2009/10 3,18 3,71<br />
2008/09 2,74 2,81<br />
2007/08 2,54 2,95<br />
Klingt so, wie Sie spielen.<br />
Genau. Draufgehen, mutig sein. Und auch wenn<br />
man mal am Boden liegt, muss man wieder aufstehen.<br />
Wie haben Sie die Ehrung zum Fußballer des Jahres<br />
2013 in Frankreich aufgenommen?<br />
Es tut <strong>im</strong>mer gut, Anerkennung zu erhalten. Ich<br />
glaube, dass ich diesen Titel wirklich verdiene.<br />
MANN DES JAHRES<br />
2013<br />
Fotos: sampics (4), picture-alliance/dpa, picture.alliance/DPPI, Getty Images/Brunsnkill
kicker, 23. Dezember 2013 9<br />
Ich habe alle Qualifikationsspiele für Frankreich<br />
gespielt, hatte eine wichtige Rolle <strong>im</strong> Team und<br />
entscheidende Szenen.<br />
Nach dem Hinspiel gegen die Ukraine wurden Sie aber in<br />
Frankreich heftig kritisiert. Haben Sie das verstanden?<br />
Nicht wirklich. Aber viele schauen sich noch<br />
nicht mal die Spiele an. Ihnen geht es nur um<br />
Schlagzeilen. Das tangiert mich aber nicht mehr.<br />
Da gibt es auch viel Neid. Aber das Verhältnis zu<br />
den Fans in Frankreich hat sich sehr entspannt<br />
und verbessert. Ich spiele gern für Frankreich, für<br />
mein Land. Ich spiele für die Menschen, die mich<br />
lieben, die, die das nicht tun, sind mir schnuppe.<br />
Möchten Sie der Equipe Tricolore ein wenig mehr von der<br />
Bayern-Mentalität ein<strong>im</strong>pfen?<br />
Das möchte ich so nicht sagen. Aber es ist viel<br />
besser geworden. Die Mentalität hat sich sehr<br />
geändert. Wir sind zusammengerückt, haben<br />
einen stärkeren Teamgeist. Zu den Bayern unterscheidet<br />
sich das noch. Aber es ändert sich.<br />
Man respektiert sich. Die Jungen hören mir zu,<br />
wenn ich ihnen was sage. Sie wissen, was ich<br />
gerade in der Nationalmannschaft schon alles<br />
erlebt habe. Ich habe ja schon 80 Länderspiele.<br />
Das ist nicht wenig.<br />
Sehen Sie sich auf einer Ebene mit Zidane und Platini?<br />
Das weiß ich nicht. Mit den Titeln, die ich gewonnen<br />
habe, vielleicht. Mir fehlt natürlich noch ein<br />
Titel mit der Nationalmannschaft. Platini und Zidane<br />
waren große Spieler. Ich habe ja mit Zidane<br />
noch zusammengespielt und weiß, was er auch<br />
intern für eine <strong>im</strong>mens wichtige Rolle einnahm.<br />
Ansonsten sind Vergleiche <strong>im</strong>mer schwer. Ich<br />
freue mich darüber, was ich geschafft habe. Wenn<br />
ich sehe, woher ich kam und wo ich jetzt bin,<br />
dann kann ich nur glücklich sein. Keiner hätte<br />
meinen Weg für möglich gehalten.<br />
Sie kämpfen gegen Cristiano Ronaldo und Messi um den<br />
Titel des Weltfußballers. Das Hinspiel haben Sie gewonnen,<br />
indem Sie Europas Fußballer des Jahres wurden.<br />
Das kann man so sagen. Ich finde, all das ist positiv<br />
zu sehen, egal, was dann auch noch kommt.<br />
Wir sind alle Gewinner. Ich weiß, was ich gespielt<br />
und gewonnen habe. Man muss sich nur die<br />
Statistik anschauen. Es geht einfach nicht mehr.<br />
Was soll ich noch machen? Wenn du das ganze<br />
Jahr siehst, dann hätte ich den Titel zum Weltfußballer<br />
vielleicht doch verdient. INTERVIEW:<br />
MOUNIR ZITOUNI<br />
Das sagen Weggefährten über Ribery<br />
Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsboss des FC Bayern, der Ribery 2007 verpflichtete<br />
„Franck war schon in den letzten Jahren Weltklasse, aber in diesem Jahr hat er<br />
den Schritt in die absolute Weltklasse gemacht, weil er natürlich entscheidend<br />
dazu beitrug, dass wir erst das Triple gewonnen haben und auch in dieser<br />
Saison wieder einen überragenden, attraktiven und spektakulären Fußball<br />
bieten. Und da ist es kein Zufall, dass er der Liebling der Fans in unserem<br />
Stadion ist. Die Leute schätzen ihn, die Leute mögen ihn.“<br />
Jupp Heynckes, sein Trainer bei Bayern für zwei Monate 2009 und von 2011 bis 2013<br />
„Franck hat sich in den letzten zwei Jahren fantastisch entwickelt, zu einem<br />
absoluten Top-Profi. Er hat die Ernsthaftigkeit verstanden, die dieser Beruf<br />
erfordert, und alles dafür getan, dass er diese großartigen Leistungen bringen<br />
konnte und kann. Sein Spiel hat nun eine gewisse Leichtigkeit, er spürt die<br />
Anerkennung der Fans, die für ihn sehr wichtig ist – er wird geliebt. Das braucht<br />
er. Franck ist ein Wohlfühl-Spieler. Er ist der beste Spieler des Jahres 2013<br />
und deshalb für mich folgerichtig der Weltfußballer 2013.“<br />
Didier Deschamps, Nationaltrainer Frankreichs<br />
„Bei den Bayern hat Franck Ribery die Siegermentalität aufgesogen, verinnerlicht<br />
und gelernt, sie in jedem Spiel zu leben. Bayern München hat Franck in<br />
schweren Zeiten <strong>im</strong>mer unterstützt, ihm geholfen, als er Probleme hatte. Jetzt<br />
gibt Ribery ihnen alles zurück. Aus Dankbarkeit. Und zwar in jedem Spiel.<br />
Weil er Lust hat. In München fühlt er sich akzeptiert. Dieser Klub hat ihm<br />
diesen <strong>im</strong>mensen Siegeswillen verliehen. Ich bin sicher, dass Franck<br />
dort seine Karriere beenden wird – einmal Bayern, <strong>im</strong>mer Bayern.“<br />
Jean Fernandez, sein Trainer be<strong>im</strong> FC Metz 2004/05 und bei Marseille 2005/06<br />
„In Metz und Marseille habe ich einen wunderbaren Jungen kennengelernt.<br />
Das erste Mal habe ich ihn in Raon-l’Etape (ein kleiner Ort in den Vogesen,<br />
Anm. d. Red.) gesehen, als Brest mit Ribery in der Division National dort spielte.<br />
Franck hat seinen Weg ganz allein gefunden und er hat nie vergessen, woher<br />
er kommt. Er hat außergewöhnliche Werte, ist voller Humor, leidenschaftlich.<br />
Er ist außergewöhnlich, ein guter Typ, der nichts mit dem<br />
Gangster zu tun hat, als den ihn manche beschreiben.“<br />
David Alaba, sein Mitspieler bei Bayern München seit 2010<br />
„Franck ist herzlich, <strong>im</strong>mer für einen da, freundlich und lustig. Ich habe ihn<br />
von allen Seiten erleben dürfen. Er ist einfach ein klasse Typ. Die Chemie hat<br />
von Anfang an gest<strong>im</strong>mt zwischen uns. Wir haben uns sofort gut verstanden.<br />
Ich bin ihm für vieles dankbar. Weil er <strong>im</strong>mer für mich da war in schwierigen<br />
Situationen und mir geholfen hat, als ich noch jünger war.“<br />
Ribery und 2013 in Bildern: Mit Jupp Heynckes und der<br />
Meisterschale, erfolgreich bei der Nationalmannschaft,<br />
DFB-Pokal-Sieger, mit Frau Wahiba nach dem<br />
Champions-League-Sieg, Gewinner des europäischen<br />
Supercups und als Europas Fußballer des Jahres.
des BVB, weil er sich nicht für die<br />
das der Verein inzwischen auflegte,<br />
und die Mehreinnahmen durch die<br />
Stadionerweiterung lindern die<br />
wirtschaftliche Not nicht wirklich.<br />
Das Geld ist knapp geworden in<br />
Dortmund, wo auch Sponsorenverträge<br />
an die Tabelle gekoppelt<br />
und entsprechend eingeschmolzen<br />
sind. Obwohl seit dem Jahr<br />
2000 weit mehr als 200 Millionen<br />
Euro durch Börsengang (130<br />
Millionen) und Stadionverkauf<br />
(75,4 Millionen) in die Kassen flossen,<br />
ächzt der Verein unter den<br />
Lasten, die ihm besonders von dem<br />
nach Prestige trachtenden, streng<br />
wachstumsgläubigen Niebaum in<br />
den vergangenen Jahren auferlegt<br />
wurden. Inzwischen warnen Int<strong>im</strong>kenner<br />
der Dortmunder Szene<br />
sogar vor dem totalen Kollaps.<br />
Dem wirtschaftlichen, wohlgemerkt.<br />
THOMAS HENNECKE<br />
Lesen Sie mehr auf Seite 18<br />
10 BUNDESLIGA<br />
22. 12. 2003<br />
HERTHA Meyer soll<br />
Berliner retten Seite 20<br />
VfB Magath fordert<br />
mehr Qualität Seite 26<br />
www.kicker.de<br />
Nr. 104 / 52. Woche<br />
„Dieser Tag<br />
100.000.000!<br />
I<br />
rgendwann <strong>im</strong> Januar wird Borussia<br />
Dortmund seine Aufsichtsräte<br />
zusammentrommeln.<br />
Zu einer außerordentlichen Sitzung.<br />
Dann sollen die Mitglieder<br />
des Gremiums abnicken, was<br />
Dr. Gerd Niebaum und Michael<br />
Meier in den vergangenen Wochen<br />
angeschoben haben – eine Anleihe<br />
von bis zu 100 Millionen Euro, für<br />
die der Klub seine Zuschauereinnahmen<br />
verpfänden wird.<br />
Was auf den ersten Blick wie ein<br />
neuer Coup der in finanziellen Fragen<br />
ungemein kreativen Klubführung<br />
aussieht, wirft in Wirklichkeit<br />
22. Dezember 2003<br />
BORUSSIA DORTMUND BEMÜHT SICH UM EINE RIESEN-ANLEIHE – DIE SUMME IN ZIFFERN:<br />
war der Urknall“<br />
ein düsteres Licht auf die bedrohliche<br />
wirtschaftliche Verfassung des<br />
Vereins. Alles deutet darauf hin,<br />
dass sich Borussia Dortmund in einem<br />
akuten Liquiditätsengpass befindet<br />
und frisches Geld benötigt,<br />
um riesige Haushaltslöcher <strong>im</strong> laufenden<br />
Geschäftsjahr zu stopfen.<br />
Sich dabei einer Anleihe, eines<br />
hochverzinslichen Darlehens, zu<br />
bedienen, bereitet Dr. Winfried<br />
Materna, dem BVB-Aufsichtsratsvorsitzenden,<br />
Bauchschmerzen:<br />
„Ich bin kein Freund von solchen<br />
Wechseln auf die Zukunft. Das entspricht<br />
nicht meinem unternehmerischen<br />
Weltbild.“<br />
Verhandlungen der Dortmunder<br />
Geschäftsführung mit der englisch-amerikanischen<br />
Investmentbank<br />
„Schechter & Co. Ltd“ sind<br />
weit fortgeschritten. Die Anleihe<br />
soll eine Laufzeit von zwölf Jahren<br />
haben, elf Jahre weniger, als Stephen<br />
Schechter, Inhaber des Geldhauses,<br />
mit seinen ersten Vertragspartnern<br />
aus der Bundesliga verabredete:<br />
Bereits <strong>im</strong> April 2003 platzierte<br />
Schechter eine 75-Millionen-<br />
Euro Anleihe für den FC Schalke<br />
04, der das inzwischen um zehn<br />
Millionen Euro aufgestockte Kapital<br />
verwendete, um alte Kredite abzulösen<br />
und Transferschulden zu<br />
begleichen.<br />
Auf der Suche nach neuen Finanzmitteln: Michael Meier (li.) und Dr. Gerd Niebaum. Foto (M): Werek/<strong>im</strong>ago<br />
Dass Dortmund „in allen Geschäftsfeldern<br />
gut aufgestellt“ sei,<br />
wie Niebaum als Geschäftsführer<br />
der Kommanditgesellschaft auf Aktien<br />
(KGaA) bei den Mitgliederund<br />
Aktionärsversammlungen <strong>im</strong><br />
November glauben machen wollte,<br />
hält einer kritischen Überprüfung<br />
nicht mehr stand. Gegenüber der<br />
Bilanzrekordsaison 2002/2003<br />
(Umsatz: 162,3 Millionen Euro)<br />
kündigt sich <strong>im</strong> laufenden Geschäftsjahr<br />
ein dramatischer Verlust<br />
an. Peter Thilo Hasler, Analyst<br />
der HypoVereinsbank, bewertete<br />
den zu erwartenden Einbruch gegenüber<br />
„Focus Money“ sogar als<br />
„gigantisch, wenn nicht noch ein<br />
Wunder geschieht“.<br />
Allein 27 Millionen Euro gegenüber<br />
der vergangenen Saison<br />
betragen die Mindereinnahmen<br />
Champions League qualifizierte<br />
und sich anschließend <strong>im</strong> UEFA-<br />
Cup vom französischen Provinzklub<br />
FC Sochaux vorführen ließ.<br />
Die 23 Millionen Euro aus dem<br />
Verkauf der Stadionanteile an die<br />
MOLSIRIS Vermietungsgesellschaft<br />
hübschen das Betriebsergebnis<br />
2002/03 auf, können aber<br />
nur einmal auf der Habenseite verbucht<br />
werden. Addiert man zu diesem<br />
Fehlbetrag von 50 Millionen<br />
Euro noch die 15 Millionen Euro<br />
hinzu, die Dortmund einem Gehe<strong>im</strong>vertrag<br />
von 2001 zufolge für<br />
den Spieler Evanilson an den AC<br />
Parma überwies (vgl. Extrastory auf<br />
Seite 18), klafft <strong>im</strong> Vergleich zur<br />
Vorsaison schon jetzt ein 65(!)- Millionen-Euro-Loch.<br />
Das Kostensenkungsprogramm,<br />
Vor zehn Jahren stand<br />
BORUSSIA DORTMUND<br />
am Abgrund. Dann<br />
schaffte der Verein eine<br />
unglaubliche Wende.<br />
Hans-Joach<strong>im</strong> Watzke<br />
liefert tiefe Einblicke in<br />
eine Zeit, die ihn prägte.<br />
Foto: DeFodi<br />
Fußball-Deutschland hielt den<br />
Atem an, als kicker und Süddeutsche<br />
Zeitung vor genau zehn Jahren<br />
den ersten Teil der Horrorstory<br />
des Dortmunder Finanzdesasters<br />
und dramatische Zahlen aus dem<br />
Inneren des Klubs veröffentlichten.<br />
Die Bosse hatten unfassbar viel<br />
Geld verbrannt und bemühten sich<br />
in ihrer Not um eine 100-Millionen-<br />
Euro-Anleihe be<strong>im</strong> Londoner Investmentbanker<br />
Stephen Schechter.<br />
Die schöne, heile, reiche, schwarzgelbe<br />
Scheinwelt brach zusammen.<br />
Journalistische Hartnäckigkeit führte<br />
in den folgenden Monaten zur<br />
Aufdeckung <strong>im</strong>mer neuer, schockierender<br />
Details. Der BVB war<br />
ein Sanierungsfall. Hans-Joach<strong>im</strong><br />
Watzke (54) war damals Schatzmeister<br />
des eingetragenen Vereins.<br />
Heute ist er der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />
der Kommanditgesellschaft<br />
auf Aktien (KGaA).<br />
Herr Watzke, war der 22. Dezember 2003<br />
ein schwarzer – oder doch ein guter Tag<br />
für Borussia Dortmund?<br />
Rückblickend betrachtet war es<br />
sicher ein guter Tag. Die Zeit lief.<br />
Und jeder Tag, der dieses Siechtum<br />
verlängerte, führte dazu, dass die<br />
Lage noch dramatischer wurde. Die<br />
Veröffentlichungen am 22. Dezem-
kicker, 23. Dezember 2013 11<br />
ber 2003 waren das erste Mal, dass<br />
dieses Thema in so einem Rahmen<br />
gespielt – und das erste Mal, dass<br />
die Aufmerksamkeit auf dieses Thema<br />
gelenkt wurde. Dieser Tag war<br />
der Urknall dafür, dass man sich<br />
den finanziellen Schwierigkeiten<br />
der Borussia überhaupt zuwandte.<br />
Wenn Sie die Uhr zehn Jahre und einen<br />
Tag zurückdrehen könnten, was würde das<br />
auslösen: Angstschweiß, Herzrasen, Wut?<br />
Man hat <strong>im</strong> Leben nur einmal die<br />
Kraft für das, was wir dann hinterher<br />
alle gemeinsam hinbekommen<br />
haben, und auch nur einmal<br />
das Glück, so eine Trendwende zu<br />
schaffen.<br />
War nicht einmal Ihnen als Schatzmeister<br />
des Vereins bis dahin die ganze Tragweite<br />
der Finanzprobleme bekannt?<br />
Bis Ende 2003 wusste ich, dass es<br />
nicht gut aussah, aber komplette<br />
Einsicht hatte ich nicht. Der Geschäftsführer<br />
der Kommanditgesellschaft<br />
auf Aktien (Dr. Gerd Niebaum,<br />
d. Red.) hatte als Präsident<br />
des eingetragenen Vereins beide<br />
Hüte auf. Einen echten Informationsfluss<br />
gab es nicht. Es dauerte ein<br />
Jahr, bis wir alle Gefahren verifizieren<br />
konnten, die da noch lauerten.<br />
Trotzdem: Hätten die Gremien des Vereins<br />
– oder auch Sie – nicht irgendwann versuchen<br />
müssen, die Notbremse zu ziehen?<br />
Es gab in keinem Gremium auch<br />
nur annähernd eine Mehrheit, die<br />
der Geschäftsführung kritisch gegenüberstand.<br />
Ich war sowohl <strong>im</strong><br />
Vorstand des eingetragenen Vereins<br />
wie auch <strong>im</strong> Beirat fast komplett<br />
isoliert. Die Gremien waren so zusammengesetzt,<br />
dass es eine mehr<br />
als 90-prozentige Zust<strong>im</strong>mung mit<br />
den handelnden Personen gab.<br />
zu den großen Erfolgen zwischen 1995<br />
und 2002 führte?<br />
Man muss seine Amtszeit in zwei<br />
Teile teilen. Der längere Teil von<br />
1986 bis 1997 verlief sicher sehr<br />
positiv. Immer knapp, <strong>im</strong>mer auf<br />
Kante, aber es funktionierte ja. Irgendwann<br />
ist es dann aber aus dem<br />
Ruder gelaufen.<br />
Meier, der 2005 aus dem Amt schied,<br />
sprach trotz Beinahe-Insolvenz später<br />
trotzig oft von dem „bestellten Feld“, das<br />
er hinterlassen habe. Empfanden Sie das<br />
<strong>im</strong> Nachgang als blanken Hohn?<br />
Wenn man viele Jahre mit sehr viel<br />
Herzblut für einen Verein arbeitet,<br />
kann man schon mal eine andere<br />
Wahrnehmung haben. Die Meldung<br />
an die Börse, dass wir uns<br />
in einer existenziell bedrohlichen<br />
Situation befanden, trug <strong>im</strong> Februar<br />
2005 nicht nur meine Unterschrift,<br />
sondern auch seine.<br />
Wie Sie die Borussia mit Restrukturierung<br />
und knallhartem Kostenmanagement<br />
aus dem „Vorz<strong>im</strong>mer der Pathologie“<br />
holten, brachte Ihnen große<br />
Anerkennung ein. Hätten Sie das ein<br />
paar Jahre später, als die Weltwirtschaft<br />
schwächelte, auch noch geschafft?<br />
Nicht <strong>im</strong> Ansatz. Der erste entscheidende<br />
Schritt war <strong>im</strong> November<br />
2004 die Wahl Dr. Rauballs zum<br />
Präsidenten. Von diesem Moment<br />
an hatten wir wieder eine Perspektive,<br />
keine wirtschaftliche, aber eine<br />
Vertrauensperspektive. Ohne Rauball<br />
als Präsident hätte alles andere<br />
nicht funktioniert. Er war derjenige,<br />
dem die Menschen vertrauten.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 12<br />
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„Es stand noch nie ein Verein<br />
dermaßen auf der Kippe.“<br />
Wie erlebten Sie Präsident Dr. Niebaum<br />
und Manager Michael Meier – eher aufgescheucht<br />
und in die Enge getrieben<br />
oder mit jener gespielten Gelassenheit,<br />
mit der sie dann öffentlich dementierten,<br />
vertuschten und verharmlosten?<br />
Sie waren verständlicherweise sehr<br />
aufgeregt.<br />
Warum bröckelte der Widerstand gegen<br />
Niebaum und Meier so langsam?<br />
Anfang der 2000-er Jahre herrschte<br />
eine andere Mentalität in Deutschland.<br />
Es gab damals eine gewisse<br />
Storyhörigkeit. Du musstest große<br />
Storys und große Visionen verkünden,<br />
dann vertrauten dir die Menschen<br />
einfach – und schmissen dir<br />
das Geld hinterher. Ich erinnere nur<br />
an den Neuen Markt an der Börse.<br />
War Niebaum mehr der Hasardeur, der<br />
Borussia Dortmund fast zugrunde gerichtet<br />
hätte, oder der Visionär, der den BVB
12 BUNDESLIGA kicker, 23. Dezember 2013<br />
Fortsetzung von Seite 11<br />
Mich kannte doch niemand in der<br />
Öffentlichkeit.<br />
Immerhin brachten Banken und ähnliche<br />
Institutionen Ihnen das nötige Vertrauen<br />
entgegen.<br />
Das geschah aufgrund meiner wirtschaftlichen<br />
Vita als mittelständischer<br />
Unternehmer.<br />
Was war der zweite entscheidende<br />
Schritt?<br />
Die Erfolge der Restrukturierung<br />
waren nur vor der globalen Finanzkrise<br />
2008 möglich. Wenn sich diese<br />
Finanzkrise zwei Jahre früher<br />
ereignet hätte, würde es Borussia<br />
Dortmund heute nicht mehr geben.<br />
Insofern müssen wir heute sehr viel<br />
Demut an den Tag legen: Bei allen<br />
positiven Entscheidungen hatten<br />
wir auch wahnsinniges Glück. Es<br />
stand noch nie ein Verein dermaßen<br />
auf der Kippe wie wir.<br />
Hätten Sie es nachvollziehen können,<br />
wenn die DFL der Borussia <strong>im</strong> Juni 2004<br />
die Lizenz verweigert – und damit die<br />
Lichter ausgeknipst hätte?<br />
Im Nachhinein war das eine sehr<br />
kluge, aber auch eine sehr knappe<br />
Entscheidung. Ich hätte damals<br />
nicht in der Haut derer stecken wollen,<br />
die darüber zu befinden hatten.<br />
Anders als vor zehn Jahren ist Borussia<br />
Dortmund heute kerngesund. Schließen<br />
Sie weiter aus, dass Sie nie wieder Schulden<br />
machen werden, um sportlichen Erfolg<br />
zu erzwingen?<br />
Solange ich hier Verantwortung<br />
trage, wird das unumstößlich sein.<br />
Gilt das auch, wenn die „westfälischen<br />
Kaufmannstugenden“, die Sie gerne anführen,<br />
in nächster Zeit zu keinen weiteren<br />
Titeln führen?<br />
Das gilt auch dann. Zu dieser Politik<br />
gibt es keine Alternative. Jede<br />
Verwässerung dieser Headline<br />
würde an mir scheitern. Borussia<br />
Dortmund wird sicher wieder Titel<br />
gewinnen. Nur: Mit dem Geld, das<br />
wir dadurch erwirtschaften, wollen<br />
wir Wachstum fördern und keine<br />
Schulden zurückführen müssen.<br />
Mit dem Hinweis auf ein paar zusätzliche<br />
Falten in Ihrem Gesicht haben Sie festgestellt,<br />
dass der Job als Vorstandschef<br />
der Borussia nicht <strong>im</strong>mer vergnügungssteuerpflichtig<br />
ist. Wollen Sie uns insgehe<strong>im</strong><br />
schon auf Ihren Abgang 2016<br />
vorbereiten?<br />
Ich weiß noch nicht, wie es nach<br />
Ablauf meines aktuellen Vertrages<br />
weitergeht. Mit Dr. Rauball habe<br />
ich ein klares Agreement getroffen,<br />
dass wir uns ungefähr in einem Jahr<br />
zusammensetzen. Danach sehen<br />
wir weiter. Für mich persönlich ist<br />
es der schönste Job der Welt, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung<br />
von Borussia Dortmund zu sein.<br />
Ich möchte keinen anderen haben.<br />
Allerdings ist der Druck, der wegen<br />
der riesigen Verantwortung auf einem<br />
lastet, schon <strong>im</strong>mens.<br />
Ihr Herz hängt von klein auf an Borussia<br />
Dortmund. Um wie viel wäre Ihr Leben<br />
heute ärmer, wenn der BVB tatsächlich<br />
untergegangen wäre?<br />
Dramatisch ärmer. Und nicht nur<br />
als Fan. Was ich in den vergangenen<br />
Jahren erleben durfte, war mein Lebenstraum.<br />
Von der Erinnerung an<br />
diese Zeit werde ich mein ganzes<br />
Leben noch zehren.<br />
SEBASTIAN KEHL: So erlebten die Spieler den Fast-Crash<br />
Gäbe es denn Borussia Dortmund noch,<br />
wenn der kicker und die Süddeutsche<br />
Zeitung in der später preisgekrönten Artikelserie<br />
über „Größenwahn auf grünem<br />
Rasen“ das jahrelange Missmanagement<br />
Ihrer Vorgänger nicht enthüllt hätten?<br />
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir<br />
diese Krise meistern, wäre geringer<br />
gewesen. Es war elementar wichtig,<br />
dass dadurch eine Diskussion<br />
in der Öffentlichkeit entstand. So<br />
ließ sich verhindern, dass noch größerer<br />
Schaden angerichtet wurde.<br />
INTERVIEW: THOMAS HENNECKE<br />
„Die Angst war allgemein groß“<br />
Verlässliche Hinweise darauf, dass Borussia Dortmund<br />
dank einer hoch risikoreichen, streng wachstumsgläubigen<br />
Politik seiner Bosse schnurstracks auf eine<br />
Katastrophe zusteuerte, besaßen die Spieler damals<br />
nicht. „Es wurde <strong>im</strong>mer mal getuschelt in der Kabine“,<br />
verrät Sebastian Kehl, „aber über die genauen<br />
Umstände wussten wir nicht Bescheid.“ Der von oben<br />
angeregte, offiziell freiwillige Verzicht auf 20 Prozent<br />
ihrer Gehälter nach dem Scheitern in der Champions-<br />
League-Qualifikation gegen den FC Brügge nährte<br />
dann <strong>im</strong>merhin den Verdacht, dass das Schlaraffenland<br />
Dortmund bald schließen könnte. „Dadurch wussten<br />
wir, dass die wirtschaftliche Situation nicht mehr so<br />
prickelnd war“, sagt Kehl.<br />
Dass der westfälische Traditionsklub kurz vor dem<br />
Kollaps stand, wurde seinen Fußballern komplett vorenthalten.<br />
„Ich glaube, dass wir von offizieller Seite<br />
bewusst nicht über das wahre Ausmaß der Krise informiert<br />
wurden, um uns damit nicht noch mehr zu<br />
belasten“, versichert Kehl; deswegen wurde auch er am<br />
22. Dezember 2003 „überrumpelt von diesen Negativ-<br />
Schlagzeilen“. Die Borussia am Rande der Pleite? Vor<br />
dem Absturz in die Bedeutungslosigkeit? Das war eigentlich<br />
unvorstellbar und doch bittere Realität.<br />
Wo auch <strong>im</strong>mer Kehl in jener Zeit<br />
Sympathisanten der Borussia begegnete,<br />
blickte er in sorgenvolle Gesichter.<br />
„Überall in der Stadt“, berichtet er,<br />
„wurde ich mit der Frage konfrontiert,<br />
wie es weitergeht.<br />
Die Angst war allgemein<br />
groß.“ Angst vor dem GAU, dem größten anzunehmenden<br />
Unglücksfall: Zahlungsunfähigkeit und Lizenzentzug.<br />
So gut es ging, hielten die Spieler derlei Untergangsfantasien<br />
von sich fern. „Wir haben versucht, uns<br />
von der Finanzmisere freizumachen und mit aller Kraft<br />
und Konzentration sportlich gute Nachrichten zu produzieren“,<br />
sagt Kehl. Immer loderte in ihm der Glaube,<br />
dass Borussia in der Lage sein würde, den Totalschaden<br />
zu vermeiden: „Ich konnte mir nie ernsthaft vorstellen,<br />
dass dieser Verein stirbt.“<br />
Seit zwölf Jahren steht Kehl jetzt schon be<strong>im</strong> BVB<br />
unter Vertrag. Was er in dieser Zeit erlebt habe, sei eine<br />
einmalige Geschichte, erzählt er, die Geschichte der<br />
Jo-Jo-Borussia, die als Meister 2002 in die Fast-Insolvenz<br />
taumelte und mit der Doppelmeisterschaft 2011<br />
und 2012 ihre Auferstehung feierte. Ob er diese Wiedergeburt<br />
damals für möglich gehalten habe? „Nein“, beteuert<br />
Kehl, mittlerweile 33 Jahre alt, „dass dieser Verein<br />
mit seiner Kraft, seinen Fans und seiner Tradition die<br />
Kehrtwende schafft, daran habe ich schon geglaubt.<br />
Aber dass er noch einmal diesen Glanz entfaltet und<br />
innerhalb so kurzer Zeit sogar wieder Titel gewinnt<br />
und in Europa groß auftrumpft, daran habe ich nicht<br />
ernsthaft gedacht.“<br />
THOMAS HENNECKE<br />
Hat die<br />
ganzen<br />
Jahre erlebt:<br />
Sebastian<br />
Kehl 2003<br />
und 2013<br />
Tal- und Bergbahn: Von Platz 13 auf 1<br />
„Von der Erinnerung werde ich<br />
mein ganzes Leben zehren.“<br />
Die Entwicklung des BVB seit der Krise<br />
BL-Platz<br />
1<br />
3<br />
5 6<br />
7<br />
9<br />
11<br />
13<br />
15<br />
17<br />
7<br />
7<br />
9<br />
13<br />
03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13<br />
6<br />
5<br />
1 1<br />
2<br />
kickerinfografik<br />
Saison<br />
Fotos: DeFodi, Ulmer
14 BUNDESLIGA<br />
Das Risiko<br />
mit Keller<br />
Ein Nobody als Stevens-Erbe. Die<br />
Personalie JENS KELLER (42) könnte für<br />
Manager HORST HELDT (43) heikel werden.<br />
m Sonntagmorgen, versichern alle Abschiedsgedanken weit von<br />
Aufsichtsratschef Clemens sich gewiesen hatte: „Wenn ich das<br />
ATönnies (56) und Sportvor Gefühl hätte nicht mehr an die<br />
1 Jahr Schlagzeilen –<br />
17. 12. 12: Es geht los.<br />
Der neue Trainer JENS KELLER (42) startet mit einer<br />
vorzeigbaren Bilanz. Doch das genügt den selbst<br />
gesetzten Maßstäben auf Schalke aktuell nicht.<br />
D<br />
STILLSTAND<br />
04<br />
ie Einschätzungen der Profis<br />
dokumentieren die ganze seelische<br />
Zerrissenheit auf Schalke.<br />
„Für unsere Aufholjagd ist das<br />
i “ bil i t t Kl<br />
Mannschaft, für die angesichts des<br />
Rückstands auf Leverkusen und<br />
Dortmund ohnehin bestenfalls<br />
noch der vierte Platz realisti<br />
h h i t Wi ü<br />
28. 1. 13: Kellers Start<br />
ist gleich holprig.<br />
Keller<br />
langsam<br />
auf Kurs<br />
25. 2.: Ein 2:1 gegen<br />
Düsseldorf beruhigt.<br />
„Ich kämpfe Tag für Tag“<br />
28. 2.: Ein Mann wehrt sich<br />
gegen sein Negativ-Image.<br />
JENS KELLER<br />
Ist er DOCH der Richtige ?<br />
11. 3.: Schalke schlägt Dortmund<br />
und klettert auf Platz vier.<br />
1 Jahr Zweifel<br />
1 Jahr Misstrauen<br />
1 Jahr auf der Kippe<br />
Er hat zwölf Monate geschafft, tatsächlich. JENS KELLER (43) kämpfte auf Schalke<br />
jeden Tag um seinen Job und um Anerkennung. Die kriegt er aber trotzdem nicht.<br />
Das maue 0:0 in Nürnberg bestätigte<br />
<strong>im</strong>merhin eines: Auch<br />
ohne Jens Keller geht auf Schalke<br />
garantiert nicht auf Knopfdruck<br />
alles besser. Kaum war der Coach<br />
durch die Aufsichtsratssitzung zu<br />
Wochenbeginn <strong>im</strong> Amt bestätigt<br />
worden, schon saß er plötzlich<br />
doch nicht mehr auf der Bank –<br />
wegen einer Magen-Darm-Grippe.<br />
Ein passender Schlusspunkt dieses<br />
Jahres 2013, das für Keller vor<br />
Turbulenzen und Kuriositäten nur<br />
so strotzte. „Immer wenn es auch<br />
um meinen Kopf geht“, hat der<br />
Fußballlehrer kürzlich festgestellt,<br />
„zeigt die Mannschaft Charakter<br />
und gewinnt.“ So gesehen wäre<br />
Kellers Überlebensstrategie <strong>im</strong> Amt<br />
tatsächlich höchst originell: je umstrittener<br />
der Trainer, desto größer<br />
seine Erfolgsaussichten.<br />
Und umstritten war der Coach<br />
in den vergangenen zwölf Monaten<br />
seit seiner Installierung als Nachfolger<br />
von Jahrhunderttrainer Huub<br />
Stevens wahrlich zur Genüge. Zweifel<br />
und Misstrauen lasteten auf ihm<br />
vom ersten Tag an bis heute. Kellers<br />
Schalker Amtszeit – ein Jahr auf der<br />
Kippe! Keller für Stevens – die richtige<br />
Entscheidung? Diese Frage ließ<br />
der kicker <strong>im</strong> Dezember 2012 seine<br />
Leser beantworten. Das Votum der<br />
rund 11 000 Teilnehmer fiel eindeutig<br />
aus: 82,6 Prozent urteilten mit<br />
„Nein“. Allgemeine Skepsis, die zu<br />
Kellers ständigem<br />
Begleiter wurde.<br />
Beileibe nicht nur<br />
extern: Schon <strong>im</strong><br />
März verhandelte<br />
Manager Horst<br />
Heldt intensiv mit Armin Veh. Der<br />
Frankfurter war erklärter Wunschkandidat<br />
für die aktuelle Saison, er<br />
und Heldt hatten 2007 mit Stuttgart<br />
die Meisterschale geholt. Veh sagte<br />
<strong>im</strong> letzten Moment ab, erste Wahl<br />
war Keller danach aber längst noch<br />
nicht. Heldt baggerte zunächst noch<br />
an Freiburgs Christian Streich und<br />
schließlich sogar am als Trainer völlig<br />
unbeleckten Stefan Effenberg.<br />
Der einstige Bayern-Star, formulierte<br />
Keller trotzig, könne „sich dann<br />
ja neben Armin Veh auf die Bank<br />
setzen, der war ja auch schon hier“.<br />
Kellers dickes Fell machte<br />
ihn phasenweise unsensibel.<br />
Solch starke Momente in der<br />
Außendarstellung blieben indes die<br />
Ausnahme. Auf Pressekonferenzen<br />
und in TV-<strong>Interview</strong>s wirkt Keller<br />
zu oft spröde und nichtssagend<br />
bis hin zur Unbeholfenheit. Rückschlüsse<br />
auf seinen Einfluss auf die<br />
Mannschaft sind da fast zwangsläufig.<br />
Dass die Profis<br />
so spielen wie<br />
ihr Trainer redet,<br />
ist ein gerne und<br />
häufig gebrauchter<br />
Vergleich.<br />
„Die Ausstrahlung“, hatte Keller <strong>im</strong><br />
kicker-<strong>Interview</strong> vergangenen März<br />
noch prophezeit, „kommt mit den<br />
Ergebnissen.“ Eine Rechnung, die in<br />
der Folge nicht aufging. Keller tagte<br />
zwar auf dem Elitetrainer-Forum<br />
der UEFA mit Größen wie Arsene<br />
Wenger oder Carlo Ancelotti und<br />
führte seine Königsblauen jüngst<br />
ins Achtelfinale der Champions<br />
League. Für einen aufgehenden<br />
Stern am Trainerh<strong>im</strong>mel hält ihn<br />
trotzdem niemand.<br />
Auch, weil er als Führungskraft<br />
mitunter sträfliche Anfängerfehler<br />
beging. So sollte ihn die Verpflichtung<br />
von Co-Trainer Peter Hermann,<br />
frischgebackener Triple-<br />
Sieger be<strong>im</strong> FC Bayern an der Seite<br />
von Jupp Heynckes, eigentlich stärken.<br />
Doch dass Keller dem neuen<br />
Assistenten zunächst fast die ganze<br />
Trainingsarbeit überließ und sich<br />
auf den Posten des stillen Beobachters<br />
zurückzog, kostete ihn Reputation:<br />
Der „Co“, so der allgemeine<br />
Eindruck, sei der eigentliche Chef.<br />
Der Hinweis darauf, Heynckes habe<br />
genauso gearbeitet, machte die Sache<br />
nicht besser. Ein Berufsanfänger<br />
wie Keller muss selbst Akzente<br />
setzen. Das erwarten Vorgesetzte,<br />
Öffentlichkeit und nicht zuletzt die<br />
eigenen Spieler. Ein vergleichsweise<br />
kleines Detail ist die Tatsache, dass<br />
Keller sich bei Elfmetern fürs eigene<br />
Team regelmäßig wegdreht. Doch<br />
was bei anerkannten Siegertypen<br />
wie Jürgen Klopp oder José Mourinho<br />
als eine Form von Coolness<br />
aufgefasst werden mag, wird Keller<br />
folgerichtig als Schwäche ausgelegt.<br />
Generell schien Keller <strong>im</strong> Sommer<br />
seine Position zwischenzeitlich
Pl. Verein Tore Punkte<br />
kicker, 23. Dezember 2013 15<br />
Die Schalker<br />
Trainersuche<br />
spitzt sich zu:<br />
JENS KELLER (42)<br />
hat die Fans<br />
hinter sich,<br />
doch STEFAN<br />
EFFENBERG (44)<br />
könnte die Bosse<br />
überzeugen. Ein<br />
schmaler Grat.<br />
A<br />
DIE GLAUBENSFRAGE<br />
uch am gestrigen Feiertag betrieb Jens Keller wieder<br />
business as usual. In einer gewohnt intensiven ren: Dass Heldt jede Möglichkeit abklopft, ist einfach<br />
überzeugt zu sein. Wohlwollend ließe sich interpretie-<br />
Einheit, geprägt von Pressing und Gegenpressing, nur professionell. Fest steht bereits: Peter Hermann, aktuell<br />
Assistent bei Bayern, soll als Co-Trainer kommen<br />
bereitete der Fußballlehrer seine Profis auf Gladbach<br />
vor. Dabei strahlte Keller selbst eine Mischung aus Biss Keller oder Effenberg, das scheint derweil die aktuelle<br />
Chef-Alternative. Eine Glaubensfrage, die das Gros<br />
und Lockerheit aus, die inzwischen praktisch allen Beobachtern<br />
Respekt abnötigt. Je mehr<br />
der Anhänger klar beantwortet. Rund<br />
Nachfolgekandidaten, desto souveräner<br />
wirkt der aktuelle Amtsinhaber. Keller steht beispielhaft für sen Internet-Abst<strong>im</strong>mungen stößt<br />
ums Trainingsgelände wie bei diver-<br />
Sportvorstand Horst Heldt den Kurs der Konsolidierung. Effenberg auf Ablehnung, während<br />
h if i l i h l i d i<br />
Gü N d Oli K h i<br />
2. 5.: Plötzlich ist<br />
Effenberg <strong>im</strong> Rennen.<br />
Fotos: fi ro, <strong>im</strong>ago<br />
29. 7.:<br />
Horst<br />
Heldt<br />
erklärt,<br />
warum<br />
Keller der<br />
Richtige<br />
ist.<br />
Die Debatte um<br />
Ernüchtert:<br />
Joker Meyer und<br />
Coach Keller<br />
28. 10.: Diesmal<br />
siegt der BVB mit 3:1.<br />
Foto: firo Sportphoto<br />
Keller<br />
bis ich mich aus der Krise befreit<br />
habe.“ Doch so wichtig ein Draxler<br />
in Top-Form gerade angesichts der<br />
aktuellen Verletztenmisere auch<br />
wäre – der Durchhänger der Nummer<br />
10 ist nur ein Teilaspekt bei<br />
der Bewertung einer ernüchternden<br />
königsblauen Topspiel-Woche.<br />
0:3 gegen Chelsea, 1:3 gegen<br />
den BVB – auch bei den Beteiligten<br />
selbst führt das nun zu der Erkenntnis:<br />
Zu den wirklichen Spitzenteams<br />
besteht ein (Klassen-)<br />
Unterschied. „Wir versuchen weiter<br />
daran zu arbeiten“, sagt Kapitän<br />
Benedikt Höwedes, „aber <strong>im</strong> Moment<br />
müssen wir das so akzeptieren.“<br />
Manager Horst Heldt betont:<br />
„Wir spielen um Platz vier, nichts<br />
anderes.“ Realismus, der durchaus<br />
heilsam sein könnte, weil er die eigenen<br />
Ansprüche (endlich) unmissverständlich<br />
zurechtrückt. Und der<br />
auf Schalke vielen, die Entwicklung<br />
nötig haben, den entsprechenden<br />
Freiraum lässt. Ob es sich um junge<br />
Spieler wie Draxler, Meyer (nach<br />
fatalem Ballverlust gegen Chelsea<br />
diesmal gefeierter Joker) oder<br />
Goretzka handelt. Oder um einen<br />
T i i J K ll d t<br />
Leiden ohne Ende<br />
Für JENS KELLER (43) wird es auf Schalke <strong>im</strong>mer enger. Kann er sich noc<br />
über den Winter retten – als Platzhalter für einen Wunschnachfolger?<br />
eine kürzlich noch vertretene natürlich noch aufzuholen sind, ersten Blick. Im Dez<br />
These, wonach „Endspiele uns zumindest theoretisch. Allerdings hatte das Team unter<br />
Sliegen“, darf Schalkes Sportvorstand<br />
Horst Heldt künftig getrost bacher Einbruch angewiesen – und zwei Punkten aus se<br />
wäre Schalke dabei auf einen Glad-<br />
gie eine veritable Talf<br />
stecken lassen. 1:3 <strong>im</strong> Pokal gegen vor allem auf einen Triumph über hinter sich. Aktuell w<br />
Hoffenhe<strong>im</strong>, 1:2 bei Borussia Mönchengladbach<br />
– binnen fünf Tagen Die lässt auf Schalke alle Betei-<br />
jüngsten 12 Partien ein<br />
die eigene Wankelmütigkeit.<br />
Truppe mit 23 Zähle<br />
verloren die königsblauen Profis ligten weiter leiden, ein Ende ist blen Punkteschnitt auf.<br />
gleich zwei Partien mit Finalcharakter.<br />
Auch wenn sieben Punkte Trainer Jens Keller, dem<br />
würde dieser<br />
nicht in Sicht. Höchstens für<br />
gegen Freiburg u<br />
Rückstand auf Platz vier in der Liga nun unmittelbar der<br />
gut. Auch w<br />
Jobverlust droht. Heldt<br />
die Manns<br />
kündigt eine Bestandsaufnahme<br />
nach der Hin-<br />
St<strong>im</strong>men bis<br />
erkennbar<br />
Die „Keller“-Tabelle<br />
runde an, „sechs Punkte<br />
ten die Resul<br />
Unter Jens Keller holte Schalke 54<br />
mehr oder weniger aus den<br />
für Heldt dies<br />
Punkte und rangiert damit klar hinter<br />
verbleibenden Spielen gegen<br />
Anlass, eine „Not<br />
Bayern, Leverkusen und Dortmund.<br />
Freiburg und in Nürnberg sind da ziehen. Mit 30 Punkten<br />
schon von Belang“. Und das Weit<br />
k B li Ch<br />
äh d d A fh<br />
noch exakt so viele Zäh<br />
1. Bayern München 93:18 90<br />
lj<br />
I M<br />
SORGEN<br />
DIE<br />
R EVIE R<br />
9. 12.: Das Pokal-Aus<br />
verschärft die Lage.<br />
Keller jubelt<br />
und muss<br />
weiter bangen<br />
Das erste Saisonziel hat SCHALKE erreicht. Für den<br />
Trainer bedeutet das aber nur ein Durchatmen.<br />
elch eine Erleichterung auf Zu groß ist in ischen der Leidens<br />
W<br />
12. 12.: Europa bleibt,<br />
die Debatte auch …<br />
Team2<br />
Besser als Stevens<br />
Die Bilanz der Schalker Trainer mit<br />
mehr als zwei Spielen seit 1996.<br />
Trainer<br />
Spiele Punkte-Ø<br />
1. Mike Büskens 15 1,93<br />
2. Mirko Slomka 79 1,85<br />
3. Ralf Rangnick 57 1,82<br />
4. Jens Keller 33 1,73<br />
5. Felix Magath 60 1,63<br />
6. Huub Stevens 238 1,52<br />
7. Frank Neubarth 26 1,50<br />
8. Fred Rutten 25 1,48<br />
9. Jupp Heynckes 38 1,39<br />
10. Marc Wilmots 8 1,25<br />
Keller verpasste krankheitsbedingt das Spiel<br />
in Nürnberg, es wäre Nummer 34 gewesen.<br />
Foto: Witters<br />
zu verkennen. Ganz nach dem Motto:<br />
nach dem ersten Halbjahr könne<br />
es schl<strong>im</strong>mer ja nicht mehr kommen.<br />
In der Tat hatte der Trainer<br />
da unter widrigsten Bedingungen<br />
und bei schärfstem Gegenwind mit<br />
Platz vier das Opt<strong>im</strong>um erreicht.<br />
Dass seine schwierigste Aufgabe<br />
noch bevorstehen sollte, dämmerte<br />
ihm aber augenscheinlich erst nach<br />
und nach: eine Weiterentwicklung<br />
zu gewährleisten und neuen, gewachsenen<br />
Erwartungen gerecht zu<br />
werden. Die demonstrative „Michkann-nichts-mehr-schocken“-Attitüde<br />
war da eher fehl am Platz.<br />
Als Reaktion auf die oft unfairen<br />
Anfeindungen aus der Vorsaison<br />
hatte sich Keller ein so dickes Fell<br />
zugelegt, dass er nun auch gegenüber<br />
konstruktiver Kritik auf einmal<br />
unsensibel wirkte.<br />
Der Fehlstart<br />
mit nur einem<br />
Punkt aus drei Ligaspielen<br />
ließ den<br />
Fußballlehrer ohnmächtig<br />
dastehen. Als er dann auch<br />
noch die erste Halbzeit des enttäuschenden<br />
1:1 <strong>im</strong> ersten Champions-<br />
League-Play-off gegen Saloniki als<br />
„überragend“ bezeichnete, schien<br />
der Realitätsverlust perfekt. Die Verfassung<br />
von Mannschaft und Coach<br />
legte schon da Gedanken an einen<br />
Trainerwechsel nahe. Im Sinne der<br />
Schalke träumt von mehr als<br />
einem soliden Handwerker.<br />
angestrebten Kontinuität investierte<br />
Heldt aber lieber in die Transfers<br />
von Kevin-Prince Boateng und<br />
Dennis Aogo, die<br />
das Team – und<br />
damit auch Kellers<br />
Lage – stabilisierten.<br />
26 Punkte<br />
aus 13 Partien<br />
mit Keller auf der Bank sprechen<br />
seitdem für Konstanz auf hohem<br />
Niveau. Empfunden wird das auf<br />
Schalke dennoch anders. Zu groß<br />
die Leistungsschwankungen innerhalb<br />
einzelner Spiele, zu blamabel<br />
der Pokal-K.-o. gegen Hoffenhe<strong>im</strong>.<br />
Keller, dieser Eindruck bleibt,<br />
holte aus seiner Truppe <strong>im</strong>mer<br />
gerade das heraus, was unter den<br />
gegebenen Umständen erwartet<br />
werden durfte. Auch nach einjähriger<br />
Lehrzeit erscheint er als<br />
solider Handwerker. Dass ganz<br />
Schalke sich nach etwas anderem<br />
sehnt, wird sich nicht ändern. Allen<br />
Unkenrufen zum Trotz gehe er nun<br />
„erhobenen Hauptes in den Urlaub“,<br />
sagt Keller, und: „Fußball ist Ergebnissport.<br />
Für Siege muss ich mich<br />
nicht entschuldigen.“ Doch genügten<br />
Keller die nackten Zahlen nicht,<br />
um sich vom Etikett der Übergangslösung<br />
zu befreien. Auch wenn der<br />
„Übergang“ schon länger dauerte<br />
als Keller vor Jahresfrist zugetraut<br />
wurde. THIEMO MÜLLER
23. Dezember 2013 % -TOP-THEMA 17<br />
Fotos: Witters, <strong>im</strong>ago<br />
Im Abstiegskampf: HSV-Trainer Bert van Marwijk propagiert<br />
harte Arbeit für das Ziel Klassenerhalt.<br />
Im Abstiegskampf: Hannovers Trainer Mirko Slomka verfehlte das<br />
Min<strong>im</strong>alziel 20 Hinrundenpunkte und muss um seinen Job bangen.<br />
Das Theater <strong>im</strong> Norden<br />
Rohes Fest in HAMBURG. Der Sportchef geht auf die<br />
Spieler los, weil der Effekt des Trainerwechsels<br />
verpufft ist – auf genau den kann HANNOVER <strong>im</strong><br />
Abstiegskampf <strong>im</strong>mer noch setzen.<br />
Den Sonntag als ersten Urlaubstag<br />
hatte Bert van Marwijk seinen<br />
Profis schon vor dem neuerlichen<br />
Rückschlag gegen Mainz<br />
gestrichen. Nach dem 2:3 geriet<br />
das obligatorische Auslaufen gestern<br />
dann zu einer <strong>im</strong>merhin rund<br />
45-minütigen Einheit in keineswegs<br />
regenerativem Tempo. Die „höhere<br />
Intensität als sonst“ registrierte<br />
Oliver Kreuzer wohlwollend. „Bert<br />
kann lieb und nett sein, aber er<br />
kann auch anders“, sagt Hamburgs<br />
Sportchef, lässt dazu seine Augen<br />
wenig vorweihnachtlich funkeln<br />
und damit keinen Zweifel daran<br />
aufkommen, dass er es begrüßt,<br />
wenn die HSV-Stars ab sofort mit<br />
dem „anderen“ van Marwijk vorliebnehmen<br />
müssen.<br />
Die bisherige Bilanz des Trainers<br />
nach hoffnungsvollem Beginn<br />
wirft Fragen auf. Mit nur drei<br />
Siegen, fünf Niederlagen und drei<br />
Remis konnte er den Dino nicht<br />
aus dem Abstiegskampf befreien,<br />
die He<strong>im</strong>schwäche (nur vier Punkte<br />
in fünf Partien) blieb ebenso wie<br />
die Gegentorflut (21 Einschläge in<br />
11 Spielen). Weil er die Situation<br />
unterschätzt hat? Weil die Mannschaft<br />
untrainierbar ist? Oder weil<br />
die Qualität fehlt? Immerhin, verniedlicht<br />
wird seit dem vierten Adventswochenende<br />
nichts mehr, in<br />
Hamburg brennt es lichterloh. „Die<br />
Realität ist Abstiegskampf“, sagt der<br />
61-Jährige, „wir müssen unhe<strong>im</strong>lich<br />
hart arbeiten, damit es reicht.“ Erste<br />
Zweifel kommen van Marwijk nach<br />
drei Pleiten in Folge. „Es ist auch<br />
eine Frage der Qualität.“<br />
Kaum Klasse und mangelnde<br />
Mentalität prangert auch Kreuzer<br />
an, greift sich mit Petr Jiracek<br />
nun auch erstmals einen Profi namentlich<br />
heraus (siehe Seite 30/31)<br />
– klare Vorzeichen für ein rohes<br />
Fest. Hamburg kämpft nicht um<br />
Europa, sondern allein ums Überleben.<br />
Dass Kreuzer, von Wutreden<br />
bis hin zum Trainerwechsel,<br />
eigentlich schon alle Mittel ausgeschöpft<br />
hat, macht den Kampf nicht<br />
einfacher.<br />
Den nächsten kicker gibt es am Montag, 30. Dezember –<br />
mit der Rangliste des deutschen Fußballs.<br />
Wir wünschen schöne Feiertage! ■<br />
Kinds Auftrag: Dufner soll<br />
eine Trainerliste erstellen.<br />
Den Schuss „Trainerwechsel“<br />
hat Hannover noch frei. Die seit<br />
Wochen anhaltende Kritik konnte<br />
Mirko Slomka be<strong>im</strong> 1:2 in Freiburg<br />
nicht widerlegen. Stattdessen verfestigte<br />
sich der Eindruck, dass der<br />
Trainer abgewirtschaftet hat (siehe<br />
Seite 33). Der 46-Jährige am Ende?<br />
Am Sonntag gab es deutliche Anzeichen<br />
dafür. „Vor Weihnachten<br />
werden wir nichts vermelden“, so<br />
96-Klubboss Martin Kind. Dabei<br />
wollten die Verantwortlichen das<br />
Freiburg-Spiel als Entscheidungshilfe<br />
eigentlich nicht mehr heranziehen.<br />
Am Mittwoch hatten Kind<br />
und Manager Dirk Dufner die Situation<br />
ausgiebig erörtert – mit dem<br />
Trainer. Weitere aktuelle Analysen<br />
am Sonntag fanden – entgegen dem<br />
Willen Slomkas – ohne ihn statt.<br />
Der Coach ließ einen Tag vor<br />
dem Start in den privaten Winterurlaub<br />
die Macher in einer schwierigen<br />
Lage zurück. Dem prinzipiellen<br />
„Wunsch, mit dem Trainer weiterzumachen“<br />
(Dufner) stehen bei allen<br />
Beteiligten die Unruhe rund um<br />
den Verein und die Unzufriedenheit<br />
angesichts eines desaströsen Saisonverlaufs<br />
<strong>im</strong> Weg. Weit entfernt<br />
von den eigenen Europacup-Ambitionen<br />
tauchte Slomka selbst unter<br />
der bereits auf 20 Hinrundenpunkte<br />
als Min<strong>im</strong>alziel heruntergelegten<br />
Messlatte nochmals durch.<br />
Ob er dennoch weich landet,<br />
bleibt fraglich. Kind hat seine auch<br />
in seinen Aussagen erkennbare<br />
Zerrissenheit in der Trainerfrage<br />
noch nicht abgelegt. „Fußball ist Ergebnissport“,<br />
deutete der 69-Jährige<br />
an, dass ihm die Aussicht auf Abstiegskampf<br />
<strong>im</strong> Frühjahr überhaupt<br />
nicht schmeckt. Doch: „Wir müssen<br />
weiter die Vergangenheit und die<br />
Perspektiven insgesamt analysieren,<br />
dabei alle Risiken deutlich beleuchten,<br />
aber auch mit Vernunft<br />
und ohne Zeitdruck entscheiden.“<br />
Wie die Würfel in Hannover fallen<br />
ist zudem eng daran geknüpft,<br />
welcher Ersatz sich für Slomka fände.<br />
Kind gab eine Liste für sich und<br />
die 96-Gesellschafter in Auftrag:<br />
„Ich habe Herrn Dufner gebeten,<br />
Namen und Profile von Trainern<br />
zusammenzustellen.“ Lösungen<br />
mit Aussicht auf langfristige Zusammenarbeit<br />
springen Suchenden<br />
derzeit nicht eben entgegen, über<br />
einen geeigneten Mann aus dem eigenen<br />
Unterbau verfügt 96 nicht …<br />
Die Fortsetzung des Theaters<br />
folgt! Auf beiden Bühnen <strong>im</strong> Norden.<br />
MICHAEL RICHTER/<br />
SEBASTIAN WOLFF
18 BUNDESLIGA<br />
Diesen Winter muss<br />
JÜRGEN KLOPP (46)<br />
ungeahnte Probleme<br />
analysieren. Seinem<br />
Team fehlt ein Plan B –<br />
und offenbar auch die<br />
frühere Einstellung.<br />
Als säße der Stachel der<br />
Enttäuschung nach dem<br />
gründlich verpatzten<br />
Auftritt gegen Hertha BSC<br />
Berlin nicht schon tief genug,<br />
wird der Ausgang des gestrigen<br />
Sonntagsspiels endgültig verhindern,<br />
dass Weihnachten 2013 in<br />
Dortmund als Fest der Ruhe und<br />
Besinnung stattfinden wird. Nur<br />
als Vierter zu überwintern und den<br />
wie <strong>im</strong> Vorjahr mit zwölf Punkten<br />
bessergestellten Bayern neidisch<br />
hinterher zu blicken, sei „nicht das,<br />
was wir angestrebt haben“, knurrt<br />
Sportdirektor Michael Zorc.<br />
Nach Bayer Leverkusen ist nun<br />
auch Borussia Mönchengladbach<br />
auf der Überholspur am BVB vorbeigezogen,<br />
der vier der letzten<br />
sechs Ligaspiele verloren hat und<br />
seinem eigenen Anspruch nur in<br />
den Pokal-Wettbewerben gerecht<br />
geworden ist. Ungeschminkt-ehrlich<br />
hat Torhüter Roman Weidenfeller<br />
verraten, dass deshalb alle<br />
BVB-Profis „ziemlich angesäuert<br />
in den Urlaub“ gehen.<br />
Schöne Bescherung.<br />
Die kritische Bestandsaufnahme,<br />
die Dortmunds „G 3“ mit Geschäftsführer<br />
Hans-Joach<strong>im</strong> Watzke,<br />
Sportdirektor Michael Zorc und<br />
Versteinerte Mienen: Jürgen Klopp und seine wieder einmal geschlagenen Schützlinge.<br />
Schöne Bescherung<br />
Trainer Jürgen Klopp zeitnah vornehmen<br />
wird, könnte verschiedene,<br />
bisher vernachlässigte Punkte<br />
beinhalten. Jedenfalls taugen die<br />
gängigen Erklärungsmuster der vergangenen<br />
Wochen (Verletzungen,<br />
Chancenverwertung) nur bedingt<br />
bei der Ursachenforschung für die<br />
aktuelle Misere.<br />
Wenn Jürgen Klopp wie angekündigt<br />
„viel nachdenken“ wird<br />
über die Liga-Krise der Borussia,<br />
wird er unweigerlich auf über weite<br />
Strecken reichlich inspirationslosen<br />
Fußball gegen Hertha BSC stoßen,<br />
und er wird das seltsam-satte<br />
Verhalten seiner Mannschaft nach<br />
schneller Führung zu ergründen<br />
versuchen. Auch Michael Zorc stieß<br />
sauer auf, dass die BVB-Stars „<strong>im</strong><br />
Gefühl der Überlegenheit einen<br />
Schritt weniger“ machten als in<br />
der Start-Viertelstunde; aus diesem<br />
Grund war er auch „nach langer,<br />
langer Zeit nicht einverstanden mit<br />
der Art, wie wir aufgetreten sind“.<br />
Viel gravierender aber ist eine<br />
andere Erkenntnis des letzten Hinrunden-Drittels:<br />
Dortmund besitzt<br />
für den Fall unvorhergesehener Ereignisse<br />
keinen „Plan B“. Der auf<br />
Gegenpressing, Balleroberung und<br />
überfallartiges Umschalten geeich-<br />
FIFA-KLUB-WM<br />
Lahm stemmt den<br />
fünften Pokal<br />
Philipp<br />
Lahm<br />
hat mittlerweile<br />
Erfahrung <strong>im</strong> Pokalestemmen.<br />
Der für<br />
den Titel des Klubweltmeisters<br />
war nach dem<br />
2:0 <strong>im</strong> Finale gegen Raja<br />
Casablanca bereits der<br />
fünfte <strong>im</strong> erfolgreichsten<br />
Jahr der Vereinshistorie.<br />
Alles über Bayerns Triumph<br />
lesen Sie auf den Seiten<br />
42 und 43.<br />
Foto: Witters<br />
Foto: AFP Photo/Stollarz, fi ro
te BVB stößt regelmäßig an seine<br />
Grenzen, wenn der Gegner mit fein<br />
austariertem Defensivkonzept aufwartet.<br />
Obwohl am Samstag <strong>im</strong> Offensivbereich<br />
„alles dabei war, was<br />
Rang und Namen hat“, wie Kapitän<br />
Sebastian Kehl betonte, erstaunte<br />
die fußballerische Armut vor allem<br />
<strong>im</strong> Kreativzentrum, wo sich Nuri<br />
Sahin am Rande der Wahrnehmbarkeit<br />
bewegte und Henrikh Mkhitaryan<br />
angesichts von Hosogais<br />
nerviger Manndeckung kapitulierte.<br />
Noch problematischer wird das<br />
berechenbare Dortmunder<br />
Spiel nämlich, wenn<br />
die Gegner des BVB ihre<br />
taktisch-schlaue Strategie<br />
mit einer konsequenten<br />
Aggressivität<br />
anreichern. Hart rangenommen<br />
zu werden,<br />
n<strong>im</strong>mt den<br />
schwarz-gelben<br />
Feingeistern<br />
Die Ohnmacht<br />
eines Trainers:<br />
Jürgen Klopp<br />
spürbar die Lust an der Ausübung<br />
ihres Berufes. Torhüter Weidenfeller<br />
legt den Finger in diese Wunde,<br />
indem er die fehlende Bereitschaft<br />
der Kollegen anprangert, „ein körperbetontes<br />
Spiel zu absolvieren“<br />
und den Dortmunder Fußball<br />
scharf als „viel zu labberig“ charakterisiert.<br />
Einzig Kehl signalisierte<br />
mit seiner Körpersprache, dass er<br />
sich nicht gefallen lassen wollte,<br />
von seinen Widersachern derart<br />
weichgeklopft zu werden.<br />
Es war ein verkorkster Tag, zu<br />
dem Klopp mit fragwürdigen<br />
Personalentscheidungen<br />
seinen Beitrag leistete.<br />
Seine Nibelungentreue<br />
zu Jakub Blaszczykowski<br />
nach dessen komplett<br />
missratener Hinserie<br />
überrascht umso mehr,<br />
als dass er mit Pierre-Emerick<br />
Aubameyang eine weitaus<br />
durchschlagskräftigere<br />
Alternative hätte. Und warum<br />
Julian Schieber noch<br />
<strong>im</strong>mer als Alternative<br />
gilt, wenn es vorne<br />
klemmt, erschließt<br />
sich längst auch<br />
nicht mehr jedem.<br />
THOMAS<br />
HENNECKE<br />
KOMMENTAR<br />
von kicker-Chefedakteur Jean-Julien Beer<br />
Hier die Bayern, da der Rest<br />
Wie unter Krauss<br />
Für den BVB war es die dritte Bundesliga-He<strong>im</strong>niederlage<br />
in Folge, das gab es<br />
zuletzt vom 19.3. bis 23.4.2000, damals<br />
sogar vier He<strong>im</strong>pleiten am Stück<br />
(1:3 gegen Bielefeld, 0:1 gegen den<br />
HSV, 1:3 gegen Unterhaching, 0:1 gegen<br />
Bayern). Trainer war Bernd Krauss.<br />
Der FC Bayern<br />
musste nicht<br />
einmal gut spielen,<br />
um gleich doppelt<br />
zu gewinnen. Schon<br />
vor dem Sieg bei der<br />
Klub-WM gegen ein überfordertes<br />
Team aus Casablanca durften<br />
die Bayern zusehen, wie die<br />
Verfolger in der Bundesliga noch<br />
weiter zurückfielen. Leverkusen<br />
verlor nach dem offenbar zu hoch<br />
eingeschätzten Sieg in Dortmund<br />
erst gegen Frankfurt und nun in<br />
Bremen – unglaublich. Dortmund<br />
kassierte die dritte He<strong>im</strong>niederlage<br />
in Folge und ließ sich von<br />
Aufsteiger Hertha zurechtstutzen<br />
– auch unglaublich. Dass der<br />
Titelkampf in der Bundesliga noch<br />
einmal spannend wird, ist schon<br />
am Ende der Hinrunde nicht mehr<br />
anzunehmen.<br />
Die viel diskutierten spanischen<br />
Verhältnisse? Längst verdrängt<br />
von bayrischen Verhältnissen.<br />
Dortmund muss sich nun auf die<br />
Champions League konzentrieren;<br />
die erneute Finalteilnahme als Ziel.<br />
Die größten Gewinner bisher<br />
sind Hertha und Augsburg. Beide<br />
zeigen den vielen dahinter platzierten<br />
Klubs, dass man solchen Erfolg<br />
weder kaufen kann noch muss. Man<br />
kann ihn sich erarbeiten. Wenn<br />
man weiß, wie’s geht!<br />
Wieder nur unentschieden. Welche Vorwürfe<br />
müssen Sie Ihrer Mannschaft<br />
machen, Herr Verbeek?<br />
Vorwürfe? Ich muss ihr ein Kompl<strong>im</strong>ent<br />
machen. Wir haben gegen<br />
einen Champions-League-Achtelfinalisten<br />
alles umgesetzt, was wir<br />
uns vorgenommen hatten, wir haben<br />
dominant gespielt, uns Chancen<br />
erarbeitet und so gut wie keine<br />
des Gegners zugelassen. Wir<br />
müssen halt mal ein Tor schießen.<br />
Eines hat der FCN am Samstag ja sogar<br />
gemacht . . .<br />
Richtig. Wir haben einfach nicht<br />
das Glück, dass der Schiedsrichter<br />
BUNDESLIGA – Der Stand nach dem 17. Spieltag<br />
9 weiße Westen: Manuel Neuer (Bayern München)<br />
6 weiße Westen: Marc-André ter Stegen (Mönchengladbach)<br />
5 weiße Westen: Bernd Leno (Bayer 04 Leverkusen)<br />
Die Gesamtübersicht finden Sie unter www.polarweiss.com<br />
kicker, 23. Dezember 2013 19<br />
Sagen<br />
Sie mal . . .<br />
Gertjan Verbeek<br />
51, TRAINER DES 1. FC NÜRNBERG<br />
auch mal weiterlaufen lässt, wenn<br />
einer unserer Spieler um zwei,<br />
drei Zent<strong>im</strong>eter <strong>im</strong> Abseits steht.<br />
Wir haben in all den Spielen noch<br />
kein Glück gehabt.<br />
Warum haben Sie so lange gewartet bis<br />
zum ersten Spielerwechsel?<br />
Ich wechsle, wenn wir nicht gut<br />
spielen. In der zweiten Halbzeit<br />
habe ich meine Co-Trainer gefragt,<br />
was wir tun könnten, um<br />
noch besser zu spielen. Sie haben<br />
auch nichts gewusst.<br />
Eine ganze Halbserie ohne Sieg: Haben<br />
Sie so etwas schon einmal erlebt?<br />
Sie werden lachen, ja, als Spieler<br />
in Heerenveen. Auch damals<br />
haben wir nach fast jedem Spiel<br />
Kompl<strong>im</strong>ente erhalten und sind<br />
am Ende abgestiegen. Ich hoffe,<br />
das ist kein schlechtes Omen.<br />
Der FCN geht auf einem Abstiegsplatz<br />
ins neue Jahr. Schaffen Sie den Klassenerhalt?<br />
Diese Mannschaft ist kampfstark,<br />
sie spielt guten Fußball und sie ist<br />
mental stark, weil sie auch Enttäuschungen<br />
wie die in Hannover<br />
verkraftet. Die Spieler haben inzwischen<br />
gesehen, dass sie besser<br />
spielen können, als sie dachten.<br />
Die Überzeugung ist da, und es<br />
ist fast nicht zu glauben, dass wir<br />
noch nicht gewonnen haben.<br />
Aber es gibt nur diesen einen<br />
Weg zum Erfolg; jetzt müssen wir<br />
Hoffenhe<strong>im</strong> <strong>im</strong> ersten Rückrundenspiel<br />
schlagen.<br />
Wird es Veränderungen <strong>im</strong> Kader geben?<br />
Kommt ein neuer Defensivspezialist?<br />
Wenn wir einen neuen Spieler holen,<br />
dann muss es einer sein, der<br />
uns besser macht; in der Breite<br />
haben wir genug Qualität.<br />
„Ich weiß, dass das<br />
böse enden kann“<br />
Zumal Javier Pinola gezeigt hat, dass<br />
auch er Innenverteidiger spielen kann.<br />
Pino hat das gegen Schalke super<br />
gemacht. Es ist schön zu sehen,<br />
dass ich mehr Möglichkeiten habe<br />
als gedacht; in Hanno Balitsch<br />
kommt ein Mann zurück, der auf<br />
drei defensiven Positionen spielen<br />
kann. Vielleicht machen wir<br />
gar nichts, aber wenn, dann hoffe<br />
ich, dass es bis zum Trainingsauftakt<br />
am 4. Januar klappt.<br />
Spielt der unter Ihrem Vorgänger Michael<br />
Wiesinger suspendierte Balitsch<br />
wirklich eine Rolle in Ihren Planungen?<br />
Wir hatten in einigen Spielen, in<br />
denen Hanno fehlte, nicht die<br />
richtige Balance. Vielleicht hätten<br />
wir mit ihm gegen Mainz oder in<br />
Hannover den ersten Sieg geholt.<br />
Sie sind unrasiert in dieses letzte Hinrundenspiel<br />
gegangen. Wollen Sie den<br />
Bart wirklich bis zum ersten Sieg wachsen<br />
lassen?<br />
Ja, auch wenn ich weiß, dass das<br />
böse enden kann. Dann sehe ich<br />
nächstes Jahr aus wie Santa Claus.<br />
AUFGEZEICHNET VON<br />
HARALD KAISER<br />
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20 BUNDESLIGA<br />
17. SPIELTAG<br />
20. 12. 2013 – 29. 1. 2014<br />
Eintr. Frankfurt – FC Augsburg 1:1 (1:1)<br />
Bor. Dortmund – Hertha BSC 1:2 (1:2)<br />
Werder Bremen – B. Leverkusen 1:0 (0:0)<br />
SC Freiburg – Hannover 96 2:1 (2:0)<br />
Hamburger SV – FSV Mainz 05 2:3 (1:0)<br />
E. Braunschweig – Hoffenhe<strong>im</strong> 1:0 (1:0)<br />
1. FC Nürnberg – FC Schalke 04 0:0<br />
Mönchengladbach – Wolfsburg 2:2 (0:0)<br />
Mittwoch, 29. Januar (20 Uhr):<br />
VfB Stuttgart – Bayern München (0:2, 1:6)<br />
18. SPIELTAG<br />
Freitag, 24. Januar (20.30 Uhr)<br />
Mönchengladbach – Bay. München (1:3)<br />
Samstag, 25. Januar (15.30 Uhr)<br />
Borussia Dortmund – FC Augsburg (4:0)<br />
VfB Stuttgart – 1. FSV Mainz 05 (2:3)<br />
VfL Wolfsburg – Hannover 96 (0:2)<br />
1. FC Nürnberg – 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> (2:2)<br />
SC Freiburg – Bayer 04 Leverkusen (1:3)<br />
Samstag, 25. Januar (18.30 Uhr)<br />
Eintracht Frankfurt – Hertha BSC (1:6)<br />
Sonntag, 26. Januar (15.30 Uhr)<br />
Werder Bremen – E. Braunschweig (1:0)<br />
Sonntag, 26. Januar (17.30 Uhr)<br />
Hamburger SV – FC Schalke 04 (3:3)<br />
SPERREN<br />
Rote Karten<br />
niemand<br />
Gesamtzahl 2013/14 16<br />
Vergleich 17. Spieltag 2012/13 18<br />
Gesamt Saison 2012/13 31<br />
Weiterhin gesperrte Spieler:<br />
Spahic (Bayer Leverkusen) noch 1 Spiel<br />
Sliskovic (FSV Mainz 05) noch 1 Spiel<br />
Gelb-Rote Karten<br />
Für das nächste Spiel gesperrt:<br />
Perthel (Eintr. Braunschweig)<br />
Rincon (Hamburger SV)<br />
Gesamtzahl 2013/14 18<br />
Vergleich 17. Spieltag 2012/13 21<br />
Gesamt Saison 2012/13 33<br />
Gelbe Karten<br />
Für das nächste Spiel gesperrt<br />
5 Flum (Eintracht Frankfurt)<br />
5 Wollscheid (Bayer 04 Leverkusen)<br />
5 Ochs (VfL Wolfsburg)<br />
TOP-SCHIEDSRICHTER<br />
mindestens 33 % der möglichen Spiele<br />
Pl. Schiedsrichter Notenschnitt/Spiele<br />
1. Manuel Gräfe ..................... 2,31/ 8<br />
2. Markus Schmidt................. 2,58/ 6<br />
3. Knut Kircher ....................... 2,75/ 8<br />
Florian Meyer...................... 2,75/ 8<br />
kicker-Ergebnisdienst<br />
Unter Telefon (0137) 82 23 32 22<br />
(0,50/Anruf/Festnetz), erreichbar aus<br />
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Endresultate der Bundesligaspiele.<br />
Aus Österreich: (0900) 21 02 20<br />
(0,61 Euro/Min./Festnetz)<br />
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BUNDESLIGA<br />
zu Hause<br />
auswärts<br />
Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.<br />
1. (1) Bayern München (M, P) 16 14 2 0 42:8 +34 44 9 9 0 0 23:5 27 7 5 2 0 19:3 17<br />
2. (2) Bayer 04 Leverkusen 17 12 1 4 32:16 +16 37 9 7 1 1 23:10 22 8 5 0 3 9:6 15<br />
3. (4) Bor. Mönchengladbach 17 10 3 4 35:19 +16 33 9 8 1 0 25:7 25 8 2 2 4 10:12 8<br />
4. (3) Borussia Dortmund 17 10 2 5 38:20 +18 32 9 6 0 3 22:10 18 8 4 2 2 16:10 14<br />
5. (5) VfL Wolfsburg 17 9 3 5 28:19 +9 30 8 6 1 1 17:6 19 9 3 2 4 11:13 11<br />
6. (7) Hertha BSC (N) 17 8 4 5 27:20 +7 28 9 5 1 3 14:8 16 8 3 3 2 13:12 12<br />
7. (6) FC Schalke 04 17 8 4 5 32:28 +4 28 8 5 1 2 18:12 16 9 3 3 3 14:16 12<br />
8. (8) FC Augsburg 17 7 3 7 21:25 - 4 24 8 5 1 2 15:12 16 9 2 2 5 6:13 8<br />
9. (9) 1. FSV Mainz 05 17 7 3 7 25:31 - 6 24 9 4 2 3 12:12 14 8 3 1 4 13:19 10<br />
10. (10) VfB Stuttgart 16 5 4 7 29:31 - 2 19 7 2 3 2 13:10 9 9 3 1 5 16:21 10<br />
11. (14) Werder Bremen 17 5 4 8 22:37 - 15 19 8 3 2 3 10:18 11 9 2 2 5 12:19 8<br />
12. (11) 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> 17 4 6 7 36:38 - 2 18 9 1 5 3 20:22 8 8 3 1 4 16:16 10<br />
13. (12) Hannover 96 17 5 3 9 23:31 - 8 18 9 5 3 1 17:11 18 8 0 0 8 6:20 0<br />
14. (13) Hamburger SV 17 4 4 9 33:38 - 5 16 8 2 1 5 13:17 7 9 2 3 4 20:21 9<br />
15. (15) Eintracht Frankfurt 17 3 6 8 20:29 - 9 15 8 0 4 4 10:14 4 9 3 2 4 10:15 11<br />
16. (16) SC Freiburg 17 3 5 9 16:31 - 15 14 8 1 3 4 7:15 6 9 2 2 5 9:16 8<br />
17. (17) 1. FC Nürnberg 17 0 11 6 17:33 - 16 11 8 0 5 3 5:14 5 9 0 6 3 12:19 6<br />
18. (18) Eintr. Braunschweig (N) 17 3 2 12 10:32 - 22 11 9 2 1 6 5:14 7 8 1 1 6 5:18 4<br />
Saison<br />
2013/14<br />
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FC Augsburg<br />
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MUSS EINFACH GEWINNEN.<br />
Eintr. Braunschweig<br />
Werder Bremen<br />
Borussia Dortmund<br />
Eintracht Frankfurt<br />
SC Freiburg<br />
FC Augsburg K 19.4. 4:1 1.2. 0:4 10.5. 2:1 26.4. 1.3. 2:0 26.3. 2:1 2:2 5.4. 16.2. 14.3. 2:1 1:2<br />
Hertha BSC 0:0 I 26.4. 3:2 10.5. 6:1 28.2. 1:0 15.3. 5.4. 0:1 3:1 1:0 25.3. 2.2. 0:2 0:1 16.2.<br />
Eintracht Braunschweig 3.5. 0:2 C 0:1 31.1. 0:2 0:1 15.2. 5.4. 1:0 1:0 25.3. 1.3. 19.4. 1:1 2:3 0:4 15.3.<br />
Werder Bremen 1:0 3.5. 26.1. K 8.2. 0:3 0:0 1.3. 3:2 19.4. 1:0 2:3 15.2. 0:7 3:3 5.4. 15.3. 25.3.<br />
Borussia Dortmund 25.1. 1:2 2:1 1:0 E 15.2. 5:0 6:2 1:0 3.5. 0:1 19.4. 15.3. 0:3 1.3. 25.3. 6:1 5.4.<br />
Eintracht Frankfurt 1:1 25.1. 8.2. 23.2. 1:2 R 16.3. 2:2 19.4. 1:2 3.5. 5.4. 26.3. 0:1 1:1 3:3 2.3. 1:2<br />
SC Freiburg 22.2. 1:1 12.4. 21.3. 9.3. 1:1 S 0:3 2:1 8.2. 25.1. 1:2 19.4. 1:1 29.3. 3.5. 1:3 0:3<br />
Hamburger SV 0:1 8.2. 4:0 0:2 22.2. 8.3. 26.3. P 3:1 1:5 5.4. 2:3 0:2 3.5. 16.3. 26.1. 3:3 19.4.<br />
Hannover 96 2:1 1:1 0:0 30.3. 22.3. 2:0 10.5. 12.4. O 1:4 8.3. 4:1 1.2. 23.2. 3:3 2:1 26.4. 2:0<br />
1899 Hoffenhe<strong>im</strong> 12.4. 2:3 10.5. 4:4 2:2 26.4. 3:3 1.2. 26.3. R 1:2 15.3. 2:1 1:2 2:2 3:3 15.2. 2.3.<br />
Bayer 04 Leverkusen 2:1 12.4. 29.3. 10.5. 26.4. 0:1 3:1 5:3 2:0 23.3. T 1.3. 4:2 1:1 3:0 15.2. 1.2. 3:1<br />
1. FSV Mainz 05 29.3. 9.3. 2:0 12.4. 1:3 1:0 1.2. 10.5. 14.2. 2:2 1:4 M 0:0 22.3. 26.4. 0:1 3:2 2:0<br />
Bor. Mönchengladbach 8.3. 22.3. 4:1 4:1 2:0 4:1 1:0 30.3. 3:0 22.2. 7.2. 3.5. A 24.1. 3:1 2:1 12.4. 2:2<br />
Bayern München 3:0 3:2 2:0 26.4. 12.4. 2.2. 15.2. 3:1 2:0 29.3. 15.3. 4:1 3:1 G 2:0 1.3. 10.5. 1:0<br />
1. FC Nürnberg 0:1 2:2 22.2. 8.3. 1:1 23.3. 0:3 0:5 3.5. 25.1. 19.4. 1:1 5.4. 8.2. A 0:0 26.3. 1:1<br />
FC Schalke 04 4:1 28.3. 22.3. 3:1 1:3 12.4. 2:0 3:3 9.2. 8.3. 2:0 21.2. 26.4. 0:4 10.5. Z 3:0 1.2.<br />
VfB Stuttgart 9.2. 22.2. 8.3. 1:1 29.3. 1:1 5.4. 22.3. 4:2 6:2 0:1 25.1. 0:2 29.1. 1:1 19.4. I 3.5.<br />
VfL Wolfsburg 22.3. 2:0 0:2 3:0 2:1 29.3. 26.4. 1:1 25.1. 2:1 22.2. 8.2. 10.5. 8.3. 12.4. 4:0 3:1 N<br />
Aus der waagrechten Reihe können Sie die He<strong>im</strong>resultate und He<strong>im</strong>termine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen.<br />
Hamburger SV<br />
Hannover 96<br />
%-ELF DES TAGES<br />
1899 Hoffenhe<strong>im</strong><br />
Bayer Leverkusen<br />
Okazaki<br />
1. FSV Mainz 05<br />
Diego Oehrl Raffael Allagui<br />
VfL Wolfsburg Eintr. Braunschweig Mönchengladbach Hertha BSC<br />
Frantz<br />
1. FC Nürnberg<br />
Garcia Kobiashvili Prödl Chandler<br />
Werder Bremen Hertha BSC Werder Bremen 1. FC Nürnberg<br />
Fährmann<br />
FC Schalke 04<br />
Die endgültige Elf des Tages erscheint <strong>im</strong> Anschluss an das Nachholspiel.<br />
1. FSV Mainz 05<br />
Mönchengladbach<br />
Bayern München<br />
1. FC Nürnberg<br />
FC Schalke 04<br />
VfB Stuttgart<br />
VfL Wolfsburg
kicker, 23. Dezember 2013 21<br />
Spieler des Tages<br />
Shinji<br />
Okazaki<br />
1. FSV Mainz 05<br />
Der ewige Oka<br />
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Jeder Treffer zählt!<br />
Am schönsten ist<br />
Torschützenliste<br />
Tore am 17. Spieltag 19 (Schnitt 2,38) Gesamt 2013/14: 486 (Schnitt 3,20)<br />
Vergleich 2012/13: 898 (Schnitt 2,93)<br />
Tore Spieler Verein rechts links Kopf davon Elfer<br />
11 (1) Ramos Hertha BSC 4 3 4 2<br />
11 (-) Lewandowski Borussia Dortmund 8 2 1 3<br />
10 (-) Mandzukic Bayern München 3 3 4 -<br />
9 (-) Aubameyang Borussia Dortmund 7 1 1 -<br />
9 (-) Lasogga Hamburger SV 7 - 2 -<br />
9 (-) Kießling Bayer 04 Leverkusen 4 1 4 1<br />
9 (1) Raffael Bor. Mönchengladbach 7 1 1 -<br />
9 (-) Ibisevic VfB Stuttgart 4 1 4 2<br />
8 (1) Reus Borussia Dortmund 5 3 - 3<br />
Gesamt 357 896 94 % 775 068 754 452<br />
8 (-) Roberto Firmino 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> 6 1 1 1<br />
Schnitt 44 737 43 170 41 914<br />
8 (1) N. Müller 1. FSV Mainz 05 7 1 - - *) = Zuschauerschnitt in der 2. Bundesliga<br />
8 (2) Okazaki 1. FSV Mainz 05 4 4 - -<br />
8 (-) Kruse Bor. Mönchengladbach 2 6 - 3<br />
In Klammern Zahl der am letzten Spieltag erzielten Tore. Top-Feldspieler<br />
Scorer-Liste<br />
Jeder Torschütze erhält für einen Treffer einen<br />
Punkt. Dem Spieler, der die Vorarbeit<br />
geleistet hat, wird ebenfalls ein Punkt gutgeschrieben.<br />
Bei Foulelfmetern erhält der<br />
gefoulte Spieler einen Scorer-Punkt.<br />
Punkte/Name/Verein (Tore + Vorarbeit)<br />
17 Lewandowski (Bor. Dortmund) (11+6)<br />
15 Ramos (Hertha BSC) (11+4)<br />
15 Kruse (Bor. Mönchengladbach) (8+7)<br />
15 Ribery (Bayern München) (6+9)<br />
13 Reus (Borussia Dortmund) (8+5)<br />
13 van der Vaart (Hamburger SV) (7+6)<br />
13 Roberto Firmino (Hoffenhe<strong>im</strong>) (8+5)<br />
Mit einer eindrucksvollen Choreografie verabschiedeten<br />
die Frankfurter Fans ihren ehemaligen Torhüter.<br />
13 Kießling (Bayer 04 Leverkusen) (9+4)<br />
13 Raffael (Mönchengladbach) (9+4)<br />
13 Müller (Bayern München) (7+6)<br />
12 Huszti (Hannover 96) (6+6)<br />
12 Sam (Bayer 04 Leverkusen) (7+5)<br />
12 Max<strong>im</strong> (VfB Stuttgart) (4+8)<br />
11 Aubameyang (Bor. Dortmund) (9+2)<br />
11 Volland (1899 Hoffenhe<strong>im</strong>) (7+4)<br />
11 Ibisevic (VfB Stuttgart) (9+2)<br />
10 Beister (Hamburger SV) (5+5)<br />
10 Arango (Mönchengladbach) (5+5)<br />
10 Mandzukic (Bayern München) (10+0)<br />
10 Farfan (FC Schalke 04) (6+4)<br />
Zuschauer<br />
am 17.<br />
Spieltag<br />
Foto: Imago/Hübner<br />
Auslastung<br />
bisher<br />
erreicht Ø<br />
Top-Torhüter<br />
Berücksichtigt sind nur Spieler, die in<br />
mind. 50 % der Spiele benotet wurden.<br />
Bei außergewöhnlichen Leistungen werden<br />
auch Spieler benotet, die weniger als<br />
30 Minuten eingesetzt wurden.<br />
Nach dem 17. Spieltag<br />
Pl. Name (Verein) Notenschnitt<br />
1. Leno (Bayer 04 Leverkusen) ....2,53<br />
2. Weidenfeller (Bor. Dortmund) ..2,67<br />
3. ter Stegen (Mönchengladbach) 2,71<br />
4. Ulreich (VfB Stuttgart) .............2,81<br />
5. Hitz (FC Augsburg)...................2,83<br />
6. Schäfer (1. FC Nürnberg).........2,88<br />
7. Zieler (Hannover 96) ...............2,97<br />
letzte Saison<br />
Ø<br />
Dortmund 80 645 100 % 80 524 79 893<br />
München - - 71 000 71 103<br />
Schalke - - 61 654 61 016<br />
Berlin - - 52 352 36 834*<br />
Gladbach 53 301 99 % 51 956 49 097<br />
Hamburg 50 918 89 % 51 890 52 829<br />
Frankfurt 46 400 90 % 48 425 48 069<br />
Stuttgart - - 46 303 49 301<br />
Hannover - - 43 233 42 832<br />
Bremen 39 145 93 % 40 094 39 536<br />
Nürnberg 42 687 85 % 38 608 40 740<br />
Mainz - - 30 871 30 132<br />
Augsburg - - 28 865 26 818<br />
Wolfsburg - - 28 188 25 448<br />
Leverkusen - - 27 829 28 012<br />
Hoffenhe<strong>im</strong> - - 27 181 23 230<br />
Freiburg 23 200 97 % 23 413 23 879<br />
Braunschweig 21 600 93 % 22 682 20 377*<br />
Während des Confed-Cups <strong>im</strong> Juni traktierte<br />
Thomas Tuchel seinen Manager beinahe<br />
täglich mit einer Kurznachricht. Christian Heidel<br />
solle doch bitte endlich Shinji Okazaki verpflichten.<br />
„Wenn den noch jemand spielen sieht,<br />
kommt der nie zu uns“, befürchtete der Coach.<br />
Kurze Zeit später unterschrieb Japans Nationalspieler<br />
tatsächlich in Mainz, was bei Okazakis<br />
Vorstellung in einer hymnischen Verehrung gipfelte.<br />
Seine Mentalität und Selbstlosigkeit, seine<br />
Lust aufs Verteidigen und Gegenpressing, die<br />
vielen Läufe in die Tiefe und das herausragende<br />
Kopfballspiel preiste Tuchel an: „Ich bin überzeugt,<br />
dass er sehr viel treffen wird, wenn er<br />
Selbstvertrauen hat.“ Gegen den HSV bestätigte<br />
der Japaner diese Einschätzung erneut. 8 Tore<br />
erzielte er für Mainz bei 16 Einsätzen. In Stuttgart<br />
waren es 10 – in 63 Spielen. UWE RÖSER<br />
Torchancen<br />
Die Zahl der erzielten Tore geteilt<br />
durch die Anzahl der Torchancen<br />
ergibt die Chancenverwertung.<br />
Chancenverwertung/Torchancen<br />
1. Schalke 35,2 % 91<br />
2. Gladbach 34,7 % 101<br />
3. Hamburg 31,4 % 105<br />
4. Hoffenhe<strong>im</strong> 31,0 % 116<br />
5. Stuttgart 30,2 % 96<br />
6. München 30,0 % 140<br />
7. Leverkusen 28,3 % 113<br />
8. Berlin 27,6 % 98<br />
9. Dortmund 26,6 % 143<br />
10. Wolfsburg 25,7 % 109<br />
11. Bremen 25,6 % 86<br />
12. Hannover 25,6 % 90<br />
13. Mainz 24,3 % 103<br />
14. Augsburg 23,3 % 90<br />
15. Freiburg 22,9 % 70<br />
16. Frankfurt 19,8 % 101<br />
17. Nürnberg 17,9 % 95<br />
18. Braunschweig 14,9 % 67<br />
Nach dem 17. Spieltag<br />
Pl. Name (Verein) Notenschnitt<br />
1. Ribery (Bayern München) ........2,09<br />
2. Sam (Bayer 04 Leverkusen).....2,50<br />
3. Kroos (Bayern München) .........2,54<br />
4. Lahm (Bayern München) .........2,58<br />
5. Reus (Borussia Dortmund) ......2,59<br />
6. Volland (1899 Hoffenhe<strong>im</strong>).....2,75<br />
7. Kruse (Mönchengladbach) ......2,76<br />
Raffael (Mönchengladbach) ....2,76<br />
9. Reinartz (Bayer Leverkusen).....2,78<br />
10. Toprak (Bayer 04 Leverkusen)..2,79<br />
11. Ramos (Hertha BSC)...............2,88<br />
Boateng (Bayern München) .....2,88<br />
13. Schweinsteiger (B. München)...2,90<br />
14. Alaba (Bayern München).........2,93
22 BUNDESLIGA<br />
Borussia Mönchengladbach – 2:2 (0:0)<br />
VfL Wolfsburg<br />
ter Stegen (3)<br />
%-Spielcheck Gladbach Wolfsburg<br />
Durchschnitts-Note 2,8 3,0<br />
Durchschnitts-Alter 25,2 26,2<br />
Abseits 4 1<br />
Gewonnene Zweikämpfe 53 % (73) 47 % (65)<br />
Ballbesitz 52 % 48 %<br />
Meiste Ballkontakte 80 Wendt 73 Luiz Gustavo<br />
Teamlaufl eistung (km) 115,6 122,2<br />
Laufstärkster Spieler 12,88 Kramer 12,38 Arnold<br />
Trainer: Favre<br />
Korb (3,5) Jantschke (3) Stranzl (3) Wendt (3,5)<br />
Kramer (3) Xhaka (3)<br />
Herrmann (2) Arango (2,5)<br />
Raffael (1,5)<br />
Kruse (3)<br />
Olic (3)<br />
Diego (2) Arnold (4) Caligiuri (2)<br />
Medojevic (3) Luiz Gustavo (2,5)<br />
Rodriguez (4) Knoche (3,5) Naldo (2,5) Ochs (4)<br />
Trainer: Hecking Benaglio (3)<br />
Eingewechselt: 87. Hrgota (–) für Herrmann, 90./+3 de Jong (–) für Raffael –<br />
71. Perisic (–) für Medojevic, 79. Dost (–) für Olic, 87. Koo (–) für Caligiuri –<br />
Reservebank: He<strong>im</strong>eroth (Tor), Brouwers, Daems, Marx, Younes – Grün (Tor),<br />
Klose, Schäfer, Evseev<br />
Tore: 0:1 Diego (53., Rechtsschuss, Vorarbeit Rodriguez), 1:1 Raffael (59.,<br />
Rechtsschuss, Kruse), 2:1 Arango (64., Linksschuss, direkter Freistoß), 2:2 Dost<br />
(85., Rechtsschuss, Luiz Gustavo) – Chancen: 6:5 – Ecken: 4:4<br />
SR-Team: Perl (Pullach – Assistenten: Schalk, Emmer – Vierter Offi zieller:<br />
S. Stegemann), Note 3, mal großzügig, mal kleinlich, das Tor von Caligiuri (35.)<br />
wegen Handspiels nicht anzuerkennen war vertretbar, der Freistoß vor dem 2:1<br />
war ebenfalls korrekt, allerdings hätte er die Attacke von Kramer gegen Arnold<br />
in der Situation davor ebenfalls pfeifen müssen. – Zuschauer: 53 301 – Gelbe<br />
Karten: Wendt – Ochs (5., gesperrt), Diego, Caligiuri – Spielnote: 1,5, taktisch<br />
und technisch auf gehobenem Niveau, eine von beiden Teams intensiv geführte<br />
Partie mit vielen Zweikämpfen und Spannung.<br />
%-ANALYSE<br />
Gladbach verpasst die Entscheidung<br />
Nach einem ordentlichen Start<br />
der Gastgeber bekam Wolfsburg<br />
nach etwa 15 Minuten die Partie<br />
durch frühes und aggressives<br />
Pressing besser unter<br />
Kontrolle. Der VfL, bei<br />
dem vor allem Naldo,<br />
Caligiuri und Diego gefielen,<br />
zwang dadurch<br />
die Borussen zu Ballverlusten.<br />
Das Gladbacher<br />
Kombinationsspiel<br />
litt, den Angriffen, die vor<br />
allem durch Raffael und<br />
Herrmann initiiert wurden,<br />
fehlte es an der<br />
letzten Präzision.<br />
Ausgerechnet als<br />
Wolfsburg gefestigt<br />
und durch Diegos<br />
Tor auf der Siegerstraße<br />
Es berichten Thomas Hiete, Jan Lustig,<br />
und Stephan von Nocks<br />
zu sein schien, drehten die Gladbacher<br />
durch zwei individuelle<br />
Glanzleistungen von Raffael und<br />
Arango die Partie, verpassten es<br />
aber, für die Entscheidung zu sorgen.<br />
Die Gäste gaben nie auf und<br />
kamen noch zum 2:2.<br />
FAZIT: Ein gerechtes Remis,<br />
das sich Gladbach gegen<br />
reifere Wolfsburger durch<br />
seine gute Phase nach dem<br />
Doppelschlag verdiente.<br />
SPIELER DES SPIELS<br />
Raffael<br />
Antriebsfeder der Gladbacher<br />
Offensive, <strong>im</strong>mer<br />
präsent und mit dem<br />
1:1 erfolgreich.<br />
ANZEIGE<br />
Wenige Minuten fehlten zum<br />
Happy End. Zum neunten<br />
He<strong>im</strong>sieg in Folge. Zum großen<br />
Sprung vor Dortmund, Wolfsburg,<br />
Berlin und Schalke. Dennoch<br />
reichte der Punkt gegen die Wölfe,<br />
sich am BVB vorbeizuschieben und<br />
auf Platz drei in die Winterpause<br />
zu gehen. „Wir haben eine sehr,<br />
sehr gute Hinrunde gespielt“, lobte<br />
Sportdirektor Max Eberl, warnte<br />
aber zugleich: „Wir dürfen jetzt<br />
nicht durchknallen. Wir müssen<br />
weiter hart arbeiten.“<br />
Die Fohlen feiern einen erfolgreichen<br />
Jahresausklang. Eine wichtige<br />
Frage aber bleibt, zumindest<br />
offiziell, ungeklärt: Was wird aus<br />
Marc-André ter Stegen? Auch der<br />
Sonntag lieferte von keiner der<br />
beteiligten Seiten eine Entscheidung,<br />
ob der Torhüter den bis 2015<br />
laufenden Vertrag verlängert oder<br />
den Klub <strong>im</strong> Sommer Richtung<br />
FC Barcelona verlässt. Entgegen<br />
dem Wunsch der Verantwortlichen,<br />
die auf eine zeitnahe Erklärung<br />
nach dem Wolfsburg-Spiel nicht nur<br />
gehofft, sondern gedrängt hatten,<br />
zieht sich die Personalfrage wohl<br />
bis in den Januar hinein. Die Hängepartie<br />
dauert an. Das lässt den<br />
Schluss zu: Es riecht nach Abschied.<br />
Die Borussia wird ihre Nummer 1<br />
wahrscheinlich verlieren.<br />
Längst hätte ter Stegen seinen<br />
Vertrag verlängern können. Seit<br />
Monaten liegt dem Keeper der ausverhandelte,<br />
unterschriftsreife Kontrakt<br />
vor. Seit Monaten umgarnen<br />
ihn Max Eberl, Trainer Lucien Favre<br />
und die Klub-Bosse, versuchen ter<br />
Stegen die Vorzüge eines Verbleibs<br />
schmackhaft zu machen. Die sportliche<br />
Perspektive von Mannschaft<br />
und Verein st<strong>im</strong>mt ebenfalls. Aber:<br />
Das ersehnte „Jawort“ lieferte<br />
ter Stegen bisher nicht.<br />
WOLFSBURG: Keine Diego-Entscheidung in<br />
Retter Dost zwischen<br />
1Sie hätten gewinnen können,<br />
sie hätten aber auch verlieren<br />
können. Am Ende holte<br />
der VfL Wolfsburg als erste<br />
Mannschaft in dieser Spielzeit<br />
einen Punkt in Mönchengladbach<br />
und demonstrierte mit einer reifen<br />
Leistung: Platz fünf und die beste<br />
Bundesliga-Halbserie der Vereinsgeschichte<br />
sind alles andere als ein<br />
Zufallsprodukt. „Wir wollten zeigen,<br />
dass wir zu Recht dort oben<br />
stehen“, resümierte Klaus Allofs,<br />
„das haben wir getan.“ In der Rückrunde<br />
scheint der Angriff auf die<br />
Champions-League-Plätze realistisch.<br />
Der Manager sagt: „Wenn wir<br />
in der Rückserie noch mal so viele<br />
Punkten holen, könnten wir relativ<br />
weit oben landen ...“<br />
Weit unten war in den vergangenen<br />
Monaten hingegen<br />
der Retter vom Sonntag: Bas<br />
Dost traf nicht mehr, verlor<br />
seinen Stammplatz, wurde<br />
durch eine Syndesmoseverletzung<br />
noch weiter zurückgeworfen und<br />
meldete sich nun mit seinem ersten<br />
Saisontreffer als Joker zurück. „Ich<br />
bin froh“, sagte der Stürmer, „aber<br />
nicht zufrieden.“ Die vergangenen<br />
Monate haben dem Niederländer<br />
zugesetzt, jetzt hofft er auf einen<br />
Neuanfang <strong>im</strong> neuen Jahr. „2014<br />
muss es viel besser werden.“<br />
Bei seiner Mannschaft hingegen<br />
verlief das Halbjahr nahezu opt<strong>im</strong>al,<br />
und auch bei den he<strong>im</strong>starken<br />
Borussen war das Team von Trainer<br />
Dieter Hecking auf der Siegerstra-
kicker, 23. Dezember 2013 23<br />
Über 2015 hinaus<br />
Vertragsangebot<br />
an Newcomer Korb<br />
Im Gegenteil, die Anzeichen verdichten<br />
sich zunehmend, dass der<br />
Keeper geht. Bei Sky äußerte Lucien<br />
Favre nach dem Abpfiff zum Thema<br />
ter Stegen mit süß-saurer Miene:<br />
„Alle hoffen, dass er bleibt. Aber<br />
wenn ein Verein wie der FC Barcelona<br />
kommt . . .“ Favres Gesichtsausdruck<br />
sagte vieles, wenn nicht sogar<br />
alles: Auch er glaubt kaum mehr<br />
daran, ter Stegen halten zu können.<br />
Es riecht<br />
nach Abschied<br />
Auch ohne Sieg Platz drei! Aber die Zukunft<br />
von MARC-ANDRÉ TER STEGEN (21) bleibt offen. Ein<br />
Wechsel des Torhüters wird wahrscheinlicher.<br />
Warum dann das Zögern des<br />
Keepers? Ganz klar: Sollte sich<br />
ter Stegen für einen Wechsel entschieden<br />
haben, macht er seinen<br />
Entschluss erst bekannt, wenn der<br />
Transfer absolut wasserdicht ist.<br />
Dazu zählt die eigene Einigung mit<br />
den Katalanen. Dazu zählt auch die<br />
Einigung zwischen Barca und der<br />
Borussia. So lange nur ein Hauch<br />
Unsicherheit bleibt, dass der Wechsel<br />
platzen könnte, wird ter Stegen<br />
kein Risiko eingehen und voreilig<br />
seinen Abschied verkünden. Ein<br />
aus Spielersicht nachvollziehbares<br />
Vorgehen. Die Fohlen indes<br />
bereiten sich ihrerseits vor und<br />
sondieren schon seit Wochen den<br />
Torhütermarkt. Heiße Kandidaten<br />
für die Nachfolge: Freiburgs Oliver<br />
Baumann (23) und Yann Sommer<br />
(25) vom FC Basel.<br />
Foto: AFP Photo/Hardt<br />
1Die Zukunft von Julian Korb (21)<br />
soll über das Vertragsende 2015<br />
hinaus in Mönchengladbach liegen.<br />
Die Borussen wollen den<br />
Kontrakt vorzeitig verlängern und<br />
die hervorragende Entwicklung<br />
des Youngsters honorieren. Korb-<br />
Berater Konstantin Liolios bestätigte<br />
auf kicker-Nachfrage, dass der<br />
Klub Korb langfristig an sich binden<br />
möchte: „Ja, es st<strong>im</strong>mt. Wir befinden<br />
uns in Gesprächen.“<br />
Korb ist die große Entdeckung<br />
der vergangenen Wochen. Im Sommer<br />
stand ein Ausleihgeschäft zur<br />
Diskussion, um dem Eigengewächs<br />
Spielpraxis zu ermöglichen. Bis auf<br />
ein paar lose Anfragen griff allerdings<br />
weder ein Bundes- noch ein<br />
Zweitligist zu. Chance vertan. „Im<br />
Nachhinein sind wir froh, dass es<br />
nicht funktioniert hat“, sagt Sportdirektor<br />
Max Eberl. Denn jetzt hat<br />
sich Korb auf der rechten Abwehrseite<br />
zur Stammkraft gemausert.<br />
Auch nach der Winterpause, wenn<br />
Alvaro Dominguez (Aufbautraining<br />
nach Schulteroperation) zurückkehrt,<br />
wird der Rechtsverteidiger<br />
zu den Anwärtern auf einen Platz<br />
in der ersten Elf zählen.<br />
diesem Jahr – Allofs verärgert über Gegner<br />
Frust und Freude<br />
ße. Mit einem Doppelschlag wendete<br />
sich jedoch zunächst das Blatt,<br />
wobei das zweite Gegentor für große<br />
Diskussionen sorgte. „Das war<br />
kein gutes Beispiel für Fair Play“,<br />
zürnte Klaus Allofs in Richtung der<br />
Gladbacher, die vor dem Freistoß<br />
zum 2:1 den am Boden liegenden<br />
Max<strong>im</strong>ilian Arnold nicht zum Anlass<br />
nahmen, den Ball ins Aus zu<br />
schießen. „Wir haben es in der<br />
ersten Halbzeit anders gemacht“,<br />
ärgerte sich der wiederholt starke<br />
Daniel Caligiuri, „Fairness sollte <strong>im</strong><br />
Fußball <strong>im</strong>mer noch an der ersten<br />
Stelle stehen.“<br />
Fair, das betonen alle Beteiligten<br />
<strong>im</strong>mer wieder, geht es in Sachen<br />
Diego und seiner Zukunft zu. Am<br />
Sonntag traf er <strong>im</strong> zweiten Spiel in<br />
Serie, demonstrierte, dass er für den<br />
VfL nach wie vor ein unverzichtbarer<br />
Spieler sein kann. „Ich zeige<br />
mit meiner Einstellung gerade, dass<br />
ich der Mannschaft helfen möchte“,<br />
betrieb der Brasilianer auch noch<br />
verbal Eigenwerbung für einen neuen<br />
Vertrag. Eine Entscheidung noch<br />
in diesem Jahr werde es aber nicht<br />
geben, kündigte Dieter Hecking an.<br />
„Die Akte Diego können Sie für 2013<br />
schließen“, empfahl der Trainer, der<br />
unter dem Strich erneut zufrieden<br />
sein konnte mit seiner Mannschaft,<br />
die nun seit neun Spielen in der<br />
Liga ungeschlagen ist. In Mönchengladbach<br />
bewies Hecking ein<br />
glückliches Händchen mit seinem<br />
Joker Bas Dost. „Ich hoffe, das gibt<br />
ihm Auftrieb.“<br />
Neben Mainz ist auch Augsburg interessiert<br />
Koo: Er möchte wechseln<br />
1Er gehört wohl zu den begehrtesten<br />
Spielern der Liga: Ja-Cheol<br />
Koo, Wolfsburgs Südkoreaner, steht<br />
gleich bei mehreren Klubs auf dem<br />
Wunschzettel. Das Interesse von<br />
Mainz 05 ist hinlänglich bekannt,<br />
zudem hat auch Koos Ex-Klub, der<br />
FC Augsburg, den Mittelfeldspieler<br />
<strong>im</strong> Visier. Allerdings: Bislang sind<br />
sämtliche Interessenten bei VfL-<br />
Manager Klaus Allofs abgeblitzt.<br />
Dabei würde Allofs seinem Spieler<br />
mit der Freigabe einen Wunsch<br />
erfüllen. Der kicker weiß: Koo (Vertrag<br />
bis 2015) würde lieber heute<br />
als morgen die Niedersachsen in<br />
Richtung Mainz verlassen. Der<br />
Koreaner ist bisher nie wirklich<br />
glücklich geworden in Wolfsburg,<br />
nachdem er in seiner Anfangszeit<br />
unter Felix Magath die ganze Härte<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Bergmann<br />
dieses Geschäfts erleben musste.<br />
Dies hat sich festgesetzt in seinem<br />
Kopf. Zudem sorgt sich Koo als<br />
Kapitän seiner Nationalelf um die<br />
WM-Perspektive, sollte er in der<br />
Rückrunde Reservist bleiben. Noch<br />
blockt Allofs aber ab: „Wir brauchen<br />
einen Kader, der gut besetzt ist.“<br />
Will am liebsten nach Mainz:<br />
Wolfsburgs Südkoreaner Koo
24 BUNDESLIGA<br />
Borussia Dortmund –<br />
Hertha BSC<br />
Weidenfeller (2,5)<br />
1:2 (1:2)<br />
Trainer: Klopp<br />
Großkreutz (4) Sokratis (4) Sarr (5) Durm (4)<br />
Kehl (2,5) Sahin (5)<br />
Blaszczykowski (5) Mkhitaryan (5) Reus (5)<br />
Lewandowski (4)<br />
Ramos (2)<br />
Schulz (3) Cigerci (3,5) Skjelbred (2,5) Allagui (1,5)<br />
Hosogai (2)<br />
Pekarik (3) Kobiashvili (2) Lustenberger (3) Ndjeng (3,5)<br />
Trainer: Luhukay Gersbeck (3)<br />
Eingewechselt: 46. Piszczek (3,5) für Sarr, 56. Hofmann (4) für Blaszczykowski,<br />
77. Schieber (–) für Kehl – 69. Niemeyer (–) für Skjelbred, 78. Wagner (–) für<br />
Ramos, 90. Janker (–) für Cigerci – Reservebank: Langerak (Tor), Friedrich, Kirch,<br />
Aubameyang – Sprint (Tor), Kluge, Mukhtar, Ronny<br />
Tore: 1:0 Reus (7., Linksschuss, Vorarbeit Kehl), 1:1 Ramos (23., Rechtsschuss,<br />
Allagui), 1:2 Allagui (45., Linksschuss, –) – Chancen: 5:3 – Ecken: 5:0<br />
SR-Team: Gagelmann (Bremen – Assistenten: Anklam, Gorniak – Vierter Offizieller:<br />
Kleve), Note 3, gute Gesamtleistung, übersah aber das elfmeterreife<br />
Einsteigen von Reus gegen Allagui (53.). – Zuschauer: 80 645 (ausverkauft) –<br />
Gelbe Karten: Sarr, Sahin – Cigerci, Kobiashvili, Hosogai – Spielnote: 3, kaum<br />
spektakulär, aber taktisch hochinteressant. Beeindruckend, wie Hertha dem BVB<br />
den Zahn zog.<br />
Es berichten Oliver Bitter, Thomas<br />
Hennecke und Steffen Rohr<br />
%-ANALYSE<br />
Wie Luhukay den BVB aufs Kreuz legt<br />
Jos Luhukay hatte sein Team perfekt<br />
auf- und eingestellt, um Dortmunds<br />
gefürchtete Offensive zu<br />
bändigen. Pekarik hinten links,<br />
Kobiashvili innen, <strong>im</strong> Mittelfeld<br />
mannorientierte Störaktionen:<br />
Hertha hielt mit glänzender<br />
Staffelung und sehr robustem<br />
Zweikampfverhalten<br />
den BVB in Schach. Das<br />
frühe 0:1 steckte der Aufsteiger<br />
locker weg, schaltete schnell<br />
um, zeigte sich überaus ballsicher,<br />
fein abgest<strong>im</strong>mt, mutig<br />
und störte Dortmunds Aufbau<br />
empfindlich.<br />
Unerklärlich, dass der BVB<br />
nach flotter Anfangsphase<br />
derart nachließ; weder Sahin<br />
noch Mkhitaryan fanden <strong>im</strong><br />
Zentrum Mittel und Wege, das<br />
Spiel zu öffnen.<br />
Zwar waren die<br />
Gastgeber nach<br />
%-Spielcheck Dortmund Berlin<br />
Durchschnitts-Note 4,1 2,6<br />
Durchschnitts-Alter 25,8 26,9<br />
Abseits 1 1<br />
Gewonnene Zweikämpfe 50 % (91) 50 % (90)<br />
Ballbesitz 68 % 32 %<br />
Meiste Ballkontakte 107 Sokratis 58 Lustenberger<br />
Teamlaufleistung (km) 128,0 125,3<br />
Laufstärkster Spieler 13,26 Mkhitaryan 12,87 Cigerci<br />
der Pause drückend feldüberlegen,<br />
erspielten sich jedoch kaum<br />
klare Torchancen. Vor allem die<br />
offensive Mittelfeldreihe<br />
enttäuschte krass; dadurch<br />
war der <strong>im</strong>merhin<br />
eifrige Lewandowski fast<br />
völlig vom Nachschub<br />
aus den hinteren Reihen<br />
abgeschnitten.<br />
FAZIT: Taktisch und spielerisch<br />
reife Leistung<br />
der Hertha, die verdient<br />
den Dreier einfuhr.<br />
SPIELER DES SPIELS<br />
Sami Allagui<br />
Ihn bekam die Borussia nie<br />
zu fassen. Viel unterwegs,<br />
spielfreudig, fädelte das 1:1<br />
mustergültig ein und erzielte<br />
dann auch noch das Siegtor.<br />
Der Aufsteiger des<br />
Die Liga staunt, der Hauptstadt-Klub marschiert:<br />
HERTHA BSC spielt in der Bundesliga einfach so<br />
weiter wie in der 2. Liga – frech und gut organisiert.<br />
Am Boden zerstört: Nuri Sahin<br />
versucht Marian Sarr aufzubauen.<br />
Foto: Baumann<br />
Sie haben den FC Bayern in München<br />
an den Rand der Verzweiflung<br />
gebracht und Leverkusen<br />
eingeschnürt, sie haben Frankfurt<br />
aus dem Stadion geschossen und<br />
Gladbach in einer Partie, die zeitweise<br />
mehr an Schach als an Fußball<br />
erinnerte, matt gesetzt. „Aber<br />
das“, sagte Manager Michael Preetz<br />
am Tag nach dem Triumph von<br />
Dortmund, „das war die Krönung.“<br />
Hertha BSC mischt die Liga auf –<br />
und hat nach der Rekord-Zweitligasaison<br />
eine beeindruckend<br />
stabile Hinrunde in neuer Umgebung<br />
abgeliefert. „Was wir geleistet<br />
haben“, sagt Jos Luhukay, „ist das<br />
Max<strong>im</strong>um. Alle Klubs, die sonst da<br />
oben stehen, sind uns wirtschaftlich<br />
meilenweit voraus.“ Hertha macht<br />
das wett: durch Topfitness, enorme<br />
taktische Disziplin, Mentalität,<br />
sechs Richtige bei den (sechs) Zugängen<br />
– und einen Trainer, der das<br />
Gesamtgefüge besser macht als die<br />
Summe seiner Teile und der dem<br />
DORTMUND: Kapitän<br />
Sarr steht<br />
1Nur zehn Tage hat Marian Sarr<br />
benötigt, um den Fußball mit all seinen<br />
emotionalen Ausschlägen auch<br />
als persönliche Achterbahnfahrt zu<br />
begreifen: von null auf hundert, von<br />
hundert auf null. Die Lobeshymnen<br />
über sein beachtliches Debüt<br />
be<strong>im</strong> Dortmunder 2:1-Champions-<br />
League-Drama in Marseille waren<br />
noch nicht komplett verklungen,<br />
als Sarr gegen Hertha einen verhängnisvollen<br />
Fehler beging: Und<br />
der erst 18-jährige Innenverteidiger<br />
wäre am liebsten in einem Erdloch<br />
versunken, nachdem er reichlich<br />
unbedarft den Ball vertändelt hat-
kicker, 23. Dezember 2013 25<br />
Jahres<br />
Gegner stets aufs Neue Kopfzerbrechen<br />
bereitet mit seinen Winkelzügen.<br />
„Was ihr da macht“, erklärte<br />
BVB-Coach Jürgen Klopp mit Blick<br />
auf seinen Kollegen Luhukay, „ist<br />
außergewöhnlich stark.“<br />
Angesichts der Ausfallliste (Kraft,<br />
Langkamp, Brooks,<br />
van den Bergh, Ben-<br />
Hatira, Baumjohann,<br />
Holland) war<br />
zum Hinrundenfinale<br />
mehr denn je<br />
Luhukays Improvisationstalent<br />
gefragt.<br />
Peter Pekarik links<br />
hinten statt rechts;<br />
Levan Kobiashvili<br />
nicht etwa links oder<br />
Freude pur:<br />
Die Berliner<br />
Ramos, Allagui<br />
und Ndjeng<br />
Foto: Baumann<br />
vor der Abwehr, sondern <strong>im</strong> Deckungszentrum<br />
– das war das Resultat.<br />
„Ich war von der Aufstellung<br />
überrascht“, sagt Manager Preetz<br />
und lacht. „So wie alle.“<br />
In einer Bundesliga-Startelf<br />
stand Kobiashvili zuletzt am<br />
14. April 2001 in der Innenverteidigung,<br />
bei Freiburgs 3:1 in Leverkusen.<br />
„Er hat mit Lewandowski gegen<br />
Europas besten Mittelstürmer gespielt<br />
und das unglaublich clever<br />
gemacht“, schwärmt Preetz vom<br />
36-Jährigen, der in dieser Saison<br />
der älteste Bundesliga-Feldspieler<br />
ist. „Wäre er ein paar Jahre jünger,<br />
würde er jedes Spiel machen.“<br />
Macht er nicht, muss er nicht, der<br />
Kader ist homogen besetzt. Und<br />
Luhukay, der seinen Schützlingen<br />
das für Sonntag geplante Auslaufen<br />
erließ, bekannte: „Ich bin unglaublich<br />
stolz auf das Team.“<br />
Darf er sein. Die Hausaufgaben<br />
für die nächste Zeit sind zum Teil<br />
erledigt (Jarstein-Transfer), die<br />
Vertragsgespräche (mit Ramos,<br />
Mukhtar und dem ausgeliehenen<br />
Lasogga) laufen. Ben Sahar (Vertrag<br />
bis 2015) zieht es weg, mit Maik<br />
Franz (2015) beschäftigt sich Zweitliga-Schlusslicht<br />
Cottbus (siehe<br />
Seite 59). „Allzu viel“, sagt Preetz,<br />
„wird sich nicht tun.“ Muss sich<br />
auch nicht. Die Richtung st<strong>im</strong>mt –<br />
be<strong>im</strong> Aufsteiger des Jahres.<br />
Herthas starke Hinrunden-Bilanz<br />
Seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung 1995/96 gab<br />
es am Hinrundenende nur drei bessere Aufsteiger.<br />
Pkt. Verein Saison Tore Saisonende<br />
39 1. FC Kaiserslautern 1997/98 37:21 1.<br />
35 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> 2008/09 42:23 7.<br />
30 Eintracht Frankfurt 2012/13 33:27 6.<br />
28 Hertha BSC 2013/14 27:20 ??<br />
28 Karlsruher SC 2007/08 19:21 11.<br />
Gersbecks verrücktes Debüt <strong>im</strong> Berliner Tor<br />
„Das wird er sein Leben<br />
lang nicht vergessen“<br />
1Der Start verlief alles andere als<br />
traumhaft. Aber am Ende feierte<br />
Marius Gersbeck sein Bundesligadebüt<br />
so, wie er sich das vorher<br />
ausgemalt hatte: mit einem blauweißen<br />
Hertha-Schal um den Hals.<br />
Auf dem Zaun. Bei den Fans. „Am<br />
Ende war es ein Traum“, resümierte<br />
Gersbeck nach seinen ersten 90<br />
Minuten bei den Profis – und einer<br />
Blitzbeförderung, die nahe herankam<br />
an ein Fußball-Märchen.<br />
Im Sommer ging der gebürtige<br />
Berliner als Torwart Nummer vier<br />
ins Rennen. Normalerweise steht<br />
er auf der anderen Seite, <strong>im</strong> Fanblock,<br />
jetzt war er mittendrin, ausgerechnet<br />
in Dortmund, vor über<br />
80 000 Fans, zu Beginn gleich vor<br />
der gefürchteten Gelben Wand.<br />
Nach ein paar Minuten stand es<br />
schon 0:1. Gersbeck hatte sich be<strong>im</strong><br />
Rauslaufen gegen Marco Reus verschätzt,<br />
kam zu spät. „Das Ding<br />
geht klar auf meine Kappe“, gestand<br />
Deutschlands U-18-Nationalkeeper<br />
hinterher. Stammkeeper Thomas<br />
Kraft (Innenbanddehnung Knie)<br />
fiel aus, Vertreter Sascha Burchert<br />
(Sprunggelenk) auch, Neuzugang<br />
Rune Jarstein steigt erst <strong>im</strong> Januar<br />
ein, Philip Sprint traute Jos Luhukay<br />
das heikle Spiel nicht zu – da<br />
kam Gersbeck zum Zuge. Wurde<br />
mit jeder Minute ruhiger, parierte<br />
erst stark <strong>im</strong> Eins-gegen-eins gegen<br />
Lewandowski, pflückte dann<br />
etliche Flanken herunter und lenkte<br />
Hofmanns Schuss um den Pfosten.<br />
Foto: firo<br />
Einfach nur glücklich: Herthas<br />
Torhüter Marius Gersbeck<br />
„Solch einen Fehler“, erzählte<br />
Herthas jüngster Bundesliga-Torwart<br />
aller Zeiten (Sejna und Burchert<br />
debütierten mit 19; Gäng,<br />
Krumnow, Zander, Groß mit 20;<br />
Kiraly mit 21), „muss man schnell<br />
abhaken.“ Das tat der 18-Jährige.<br />
„Diesen Tag“, sagt Manager Michael<br />
Preetz, „wird Marius sein Leben<br />
lang nicht vergessen.“ Gersbeck bemerkte<br />
strahlend: „Egal, was jetzt<br />
kommt, in welchem Stadion, mit<br />
wie vielen Zuschauern – da kann<br />
ich reingehen und sagen: Es waren<br />
schon mal mehr.“ Über 80 000. Und<br />
die waren schwer beeindruckt.<br />
Kehl rät untröstlichem Liga-Frischling, sich für seine weitere Karriere ein dickes Fell zuzulegen<br />
unter Schock: Blackout nach dem Traumdebüt<br />
te und Berlins Sami Allagui diese<br />
Form vorweihnachtlicher Bescherung<br />
nicht ausschlagen mochte.<br />
Sarr war hinterher untröstlich,<br />
seine Augen sch<strong>im</strong>merten verdächtig,<br />
für aufmunternde Worte (wie<br />
die von Sokratis zur Pause)<br />
war er nicht empfänglich. „Es<br />
gibt von unserer Seite keinerlei<br />
Schuldzuweisungen“, sagte<br />
Sebastian Kehl. „Der Junge hat<br />
erfahren, wie schnell es in diesem<br />
Geschäft geht. Erst wird alles wahnsinnig<br />
positiv dargestellt, und dann<br />
geht der Schuss nach hinten los.“<br />
Sarr werde in seiner Karriere noch<br />
häufiger erfahren, dass Glück und<br />
Leid <strong>im</strong> Fußball eng beieinander<br />
liegen, meint der Dortmunder Kapitän.<br />
Aus der Erfahrung von mittlerweile<br />
281 Bundesligaspielen rät<br />
er dem Liga-Frischling Sarr (zwei<br />
Einsätze), sich am besten „ein<br />
dickes Fell“ zuzulegen.<br />
Eben das fehlt dem Innenverteidiger-Talent<br />
noch, entsprechend<br />
unter Schock stand<br />
Sarr auch lange nach dem Spiel,<br />
er war, wie Sportdirektor Michael<br />
Zorc treffend anmerkte, der „ärmste<br />
Hund auf dem Platz“. Dass Trainer<br />
Jürgen Klopp ihm mit auf den Weg<br />
gab, „das kleinste Problem“ an diesem<br />
Nachmittag gewesen zu sein,<br />
wird den Junioren-Nationalspieler<br />
nicht wirklich aufgemuntert haben.<br />
So wie Sarr mit hängenden<br />
Schultern be<strong>im</strong> Weg aus dem Stadion<br />
die schwarze Anorak-Kapuze<br />
tief in sein Gesicht gezogen hatte,<br />
wirkte er, als habe er sich in tätiger<br />
Reue gleich ein Büßergewand übergeworfen.<br />
Sarr wollte in stummer<br />
Verzweiflung nicht mit den anwesenden<br />
Journalisten reden, er wollte<br />
nur weg, nichts hören, nichts sehen,<br />
und wer kein Herz aus Stein hat,<br />
musste dafür Verständnis haben.<br />
Einmal nur hatte Sarr die falsche<br />
Entscheidung getroffen, „und das“,<br />
sagt Klopp, „wird in der Bundesliga<br />
eben brutal bestraft“. Den Kopf hat<br />
der Trainer seinem Nachwuchsspieler<br />
dafür nicht gleich abgerissen,<br />
bis zu seinem unerklärlichen<br />
Blackout habe Sarr „viele gute<br />
Sachen“ gemacht, er sei „für den<br />
Aufbau total wichtig“ gewesen.<br />
Doch dann versuchte Sarr als letzter<br />
Mann zu dribbeln, anstatt den<br />
Ball humorlos wegzuschlagen. „Da<br />
muss er einfach abgeklärter werden“,<br />
fordert Sportdirektor Zorc,<br />
„aber das wird er sicher lernen.“
26 BUNDESLIGA<br />
Werder Bremen –<br />
Bayer 04 Leverkusen<br />
Wolf (2,5)<br />
1:0 (0:0)<br />
Trainer: Dutt<br />
Gebre Selassie (4) Prödl (2) Caldirola (3) Garcia (2,5)<br />
Makiadi (4) Bargfrede (3)<br />
di Santo (4,5) Hunt (2) Elia (3,5)<br />
Petersen (3,5)<br />
Kießling (5)<br />
Son (5) Kruse (5)<br />
Castro (4) Bender (5)<br />
Rolfes (4)<br />
Can (3,5) Toprak (2,5) Wollscheid (4) Donati (3,5)<br />
Trainer: Hyypiä Leno (3)<br />
Eingewechselt: 71. Ignjovski (–) für di Santo, 84. Luk<strong>im</strong>ya (–) für Hunt, 90./+1<br />
Trybull (–) für Elia – 66. Hegeler (–) für Son, 78. Derdiyok (–) für Kruse und Öztunali<br />
(–) für Toprak – Reservebank: Mielitz (Tor), Aycicek, Ekici, Kobylanski – Lomb (Tor),<br />
Boenisch, Cacutalua, Kohr<br />
Tor: 1:0 Garcia (74., Linksschuss, Vorarbeit Makiadi) – Chancen: 6:5 – Ecken: 5:9<br />
SR-Team: Hartmann (Wangen – Assistenten: Cortus, Färber – Vierter Offizieller:<br />
Walz), Note 2,5, souveräne Spielleitung, ob Wollscheids Handspiel (81.) strafwürdig<br />
war, ließ sich auch nicht durch die TV-Bilder aufklären. – Zuschauer: 39 145 –<br />
Gelbe Karten: Bargfrede, Elia – Toprak, Kruse, Wollscheid (5., gesperrt) – Spielnote:<br />
4, erst mit Längen, später spannungsgeladen und auch etwas niveauvoller.<br />
Es berichten Thomas Hiete,<br />
Hans-Günter Klemm und Frank Lußem<br />
%-ANALYSE<br />
Werders Plus: Das Spiel gegen den Ball<br />
Erwartungsgemäß wählte Werder-Coach<br />
Dutt eine Defensiv-<br />
Taktik gegen den in unveränderter<br />
Besetzung angetretenen<br />
Favoriten aus Leverkusen. Mit<br />
Prödl für Luk<strong>im</strong>ya stabilisierte<br />
er die Deckung enorm. Der<br />
Österreicher fungierte als<br />
Abwehrchef in einer engagierten<br />
Bremer Elf, die<br />
insgesamt ein besseres<br />
Spiel gegen den Ball<br />
praktizierte. Bayer kam<br />
so nicht zu dem gefürchteten<br />
Umschaltspiel. Optisch<br />
zwar überlegen und lange<br />
mit der besseren Spielanlage,<br />
fehlten den Gästen<br />
<strong>im</strong> Offensivspiel Esprit und<br />
Ideen, um das von Wolf gut<br />
gehütete Werder-Tor in<br />
Gefahr zu bringen.<br />
Die neue Nummer<br />
1 sicherte das<br />
Zu-null mit Paraden<br />
gegen Rolfes und<br />
%-Spielcheck Bremen Leverkusen<br />
Durchschnitts-Note 3,1 4,0<br />
Durchschnitts-Alter 25,5 24,5<br />
Abseits 0 2<br />
Gewonnene Zweikämpfe 49 % (84) 51 % (87)<br />
Ballbesitz 35 % 65 %<br />
Meiste Ballkontakte 63 Makiadi 103 Bender<br />
Teamlaufleistung (km) 118,7 114,7<br />
Laufstärkster Spieler 12,09 Elia 12,18 Bender<br />
Wollscheid. Die Gastgeber, die<br />
erst zögerlich, später intensiver<br />
attackierten, erarbeiteten sich<br />
sogar ein leichtes Chancenplus.<br />
Garcias Rollerball nach Hunts<br />
beherztem Solo und Makiadis<br />
unfreiwilliger Vorarbeit sorgte<br />
schließlich für die Entscheidung<br />
zugunsten von Grün-Weiß.<br />
FAZIT: Glücklich, aber<br />
nicht unverdient war dieser<br />
Werder-Sieg. Dank einer<br />
guten Defensivleistung konnte<br />
Bremen die Gäste, die <strong>im</strong> Angriff<br />
enttäuschten, in Schach<br />
halten.<br />
SPIELER DES SPIELS<br />
Aaron Hunt<br />
Alles in der Offensive lief<br />
über ihn. So auch der Vorstoß<br />
vor dem<br />
umjubelten Tor<br />
des Tages.<br />
Zum Fest die Fete<br />
Bremen erlebt einen emotionalen Jahresausklang.<br />
Für Trainer ROBIN DUTT (48) ist der so wichtige Sieg<br />
wie eine Erlösung nach vielen schweren Wochen.<br />
Frohe Weihnachten! Als er sich<br />
mit den besten Wünschen zum<br />
Fest verabschieden will, stockt<br />
ihm fast der Atem. Robin Dutt<br />
schluckt, seine St<strong>im</strong>me vibriert,<br />
sodass es den Anschein hat, ihm<br />
kämen bald die Tränen. „Einfach<br />
nur glücklich“ sei er, sagte der Fußballlehrer,<br />
über den „schönen Abschluss“<br />
eines leidvollen Jahres. Die<br />
Hälfte davon hat er miterlebt und<br />
Die 16 schlägt die 2<br />
Werder unten, Bayer vor Dortmund –<br />
die Bundesliga-Jahrestabelle 2013:<br />
1. Bayern München 33 96:19 93<br />
2. Bayer Leverkusen 34 64:33 69<br />
3. Borussia Dortmund 34 84:42 68<br />
4. FC Schalke 04 34 63:53 58<br />
5. Mönchengladbach 34 55:42 55<br />
6. VfL Wolfsburg 34 58:44 54<br />
7. FC Augsburg 34 42:47 48<br />
8. Hannover 96 34 51:62 40<br />
9. 1. FSV Mainz 05 34 43:54 40<br />
10. Hamburger SV 34 57:70 40<br />
11. SC Freiburg 34 37:53 39<br />
12. 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> 34 55:64 37<br />
13. VfB Stuttgart 33 45:58 37<br />
14. Eintracht Frankfurt 34 36:48 36<br />
15. 1. FC Nürnberg 34 39:58 35<br />
16. Werder Bremen 34 44:74 31<br />
mitgestaltet in Bremen, mitgelitten<br />
und mitgezittert. „Sechs Monate,<br />
die sich anfühlen wie sechs Jahre.“<br />
In diesem Moment, den der Trainer<br />
als „einen der emotionalsten“<br />
in seiner Schaffensperiode an der<br />
Weser bezeichnete, fiel alle Last,<br />
die sich in der mühevollen Adventszeit<br />
angestaut hatte, von ihm ab.<br />
Der Befreiungsschlag, die Erlösung<br />
für die Grün-Weißen: Gegen das<br />
LEVERKUSEN: Auch mit<br />
Bayer: Jetzt<br />
1Wenn der FC Bayern München<br />
am 29. Januar 2014 <strong>im</strong> Nachholspiel<br />
be<strong>im</strong> VfB Stuttgart gewinnt (und<br />
wer zweifelt daran?), beträgt der<br />
Vorsprung auf den Zweiten satte<br />
zehn Zähler. Nun kann man sich<br />
auf die Position von Bayer Leverkusen<br />
zurückziehen und sagen: „Die<br />
Bayern spielen ohnehin in einer<br />
eigenen Liga.“ St<strong>im</strong>mt!<br />
Aber man könnte sich auch Gedanken<br />
darüber machen, warum<br />
man selbst in Braunschweig verliert.<br />
Warum gegen die Kellerkinder<br />
aus Frankfurt und Bremen. Warum<br />
gegen ein schwaches Schalke.<br />
Warum man also fahrlässig Punkte
kicker, 23. Dezember 2013 27<br />
Frohe Weihnachtsmänner: Santiago Garcia, Nils Petersen und Trainer Robin Dutt (Bilder von links)<br />
geachtete Leverkusen gelang nach<br />
fünf sieglosen Partien wieder ein<br />
Dreier, was zur Folge hat, dass der<br />
Abstand zur Gefahrenzone konstant<br />
bleibt. Im Weserstadion konnte<br />
somit die Fete zum Fest steigen.<br />
Dutt wirkte ergriffen wie ein kleines<br />
Kind vorm Tannenbaum, seine<br />
Spieler waren regelrecht ausgelassen<br />
nach der unverhofften<br />
„schönen Bescherung“. In roten<br />
Nikolausmänteln feierten<br />
die Werder-Profis, die in den<br />
schon traditionellen Tannenbaum-<br />
Trikots <strong>im</strong> letzten He<strong>im</strong>spiel des<br />
Jahres den Sieg eingefahren hatten,<br />
mit den Fans. Diese hatten zuvor für<br />
eine positive Atmosphäre gesorgt<br />
wie zu Zeiten des Abstiegskampfs<br />
in der Vorsaison und ein Sonderlob<br />
eingehe<strong>im</strong>st. Mit belegter St<strong>im</strong>me<br />
und feuchten Augen bezog Dutt<br />
die Anhänger in seine Würdigung<br />
ein: „Wie die Fans die Mannschaft<br />
begleiten, ist ganz toll.“<br />
Die Unterstützung von den Rängen<br />
st<strong>im</strong>mte, die Einstellung auf<br />
dem Rasen auch. „Heute war es<br />
gut“, rühmte Thomas Eichin, „wieder<br />
so wie am Anfang.“ Der Geschäftsführer<br />
Sport zielte auf die<br />
engagierte Defensivarbeit aller.<br />
Zurück zu den Anfängen unter<br />
Dutt: Das Schwergewicht lag<br />
auf dem Spiel gegen den Ball,<br />
geprägt durch hohe Laufbereitschaft<br />
eines jeden und den Willen,<br />
kompakt zu stehen, dazu auf der<br />
Leidenschaft, das eigene Tor zu<br />
verteidigen. „Wir haben wenig zugelassen“,<br />
freute es besonders Raphael<br />
Wolf. Die vorübergehende<br />
Nummer 1, die 14 Gegentreffer bei<br />
den drei Einstandsspielen kassieren<br />
musste, konnte sich diesmal auf<br />
seine Vorderleute verlassen. Zu null<br />
erstmals in der Bundesliga – der<br />
Mielitz-Vertreter kostete das schöne<br />
neue Gefühl aus nach der „besten<br />
Saisonleistung in der Defensive“,<br />
wie Kapitän Aaron Hunt völlig zu<br />
Recht urteilte.<br />
Das Glück, das dem Tüchtigen<br />
zugesprochen wird, kam hinzu und<br />
sorgte für das Wohlfühl-Gefühl vor<br />
den Festtagen in der unlängst noch<br />
arg gebeutelten Werder-Familie.<br />
Auch die Halbjahresbilanz bekam<br />
so noch einen halbwegs anständigen<br />
Anstrich: 20 Punkte zur Halbzeit<br />
waren als Ziel ausgegeben,<br />
19 stehen auf der Habenseite. Ordentlich,<br />
doch <strong>im</strong> neuen Jahr geht<br />
Werders Kampf um Konstanz und<br />
Souveränität weiter. Emotionsmensch<br />
Dutt weiß es. Auch er ist<br />
auf der Suche nach innerer Ruhe,<br />
wie er gesteht. Er sagt: Die Aufgabe<br />
bei Werder sei ein „harter Job“.<br />
Fotos: firo, Ulmer (2)<br />
Sebastian Prödl<br />
„Der richtige Weg, um<br />
da rauszukommen“<br />
1Nach sechs Wochen<br />
Pause feierte<br />
Sebastian Prödl (26)<br />
ein glänzendes<br />
Comeback. Erst am<br />
Spieltag erfuhr er<br />
von seinem Einsatz. Der Österreicher<br />
über den Erfolg.<br />
Frohe Weihnachten in Bremen. Wie bewerten<br />
Sie den Sieg, Sebastian Prödl?<br />
Ich bin noch nicht so recht in Weihnachtsst<strong>im</strong>mung,<br />
weil der Druck<br />
zuletzt so groß gewesen ist. Doch<br />
natürlich gehen wir nun mit einem<br />
guten Gefühl in die Pause und die<br />
Festtage.<br />
Gegen Bayer war es ein Sieg der Taktik.<br />
Bayer ist uns Lichtjahre voraus, was<br />
die Punkte angeht. So haben wir<br />
eine defensivere Taktik gewählt,<br />
wollten tiefer stehen, unser Tor verteidigen,<br />
über den Kampf kommen.<br />
Dass es so gut ausgeht, ist natürlich<br />
ein Traum.<br />
Was war diesmal entscheidend?<br />
Der große Vorteil war, dass die<br />
Zuschauer unsere Strategie und<br />
unseren Kampf positiv aufgenommen<br />
haben. Zu keinem Zeitpunkt<br />
machte sich auf der Tribüne mal<br />
Unzufriedenheit breit.<br />
Ist dies eine Methode, die auch zukünftig<br />
Erfolg versprechen kann?<br />
Es war momentan der richtige<br />
Weg, um da unten rauszukommen.<br />
Wenn er uns so die Punkte bringt<br />
wie diesmal, ist es gewiss kein<br />
schlechter Weg. Doch dauerhaft<br />
erwarten wir alle und wohl auch<br />
die Fans von uns mehr.<br />
INTERVIEW: H.-G. KLEMM<br />
37 Punkten geht die Werkself nicht beruhigt in die Winterpause<br />
formiert sich die Konkurrenz<br />
liegen lässt. Wohlgemerkt: Bayer<br />
erzielte auch glückliche Siege, nicht<br />
nur in Hoffenhe<strong>im</strong>. Und 37 Punkte<br />
klingen ja auch nicht wirklich<br />
schlecht. Aber: Was sich hinter dem<br />
FC Bayern aktuell abspielt, ist<br />
nicht dazu angetan, ein beruhigendes<br />
Zwischenfazit zu<br />
ziehen – trotz des zweitbesten<br />
Hinrundenresultats. Denn die<br />
Rückrunde wird garantiert nicht<br />
leichter: Hinter Bayer formiert sich<br />
die Konkurrenz, und die ist entweder<br />
personell besser aufgestellt (wie<br />
Dortmund) oder ausgeruht, weil<br />
nur noch in der Bundesliga unterwegs<br />
wie Borussia Mönchengladbach<br />
und der VfL Wolfsburg. Bayer<br />
spielt noch mindestens zwe<strong>im</strong>al<br />
Champions League und ist ganz<br />
versessen darauf, den DFB-Pokal<br />
zu gewinnen. Zulasten der Liga?<br />
Richtig ist, dass Bayer von<br />
allen Europapokal-Vertretern<br />
(außer den Bayern natürlich)<br />
am besten abgeschnitten hat.<br />
Richtig ist aber auch, dass die<br />
zwei Niederlagen zuletzt zeigten,<br />
dass die Mannschaft mit den Kräften<br />
am Ende ist. Anders als andere<br />
Klubs beklagt Bayer prominente<br />
Ausfälle (jeweils für mehrere Wochen<br />
fehlten Castro, Hilbert, Boenisch,<br />
Bender, Reinartz und Sam<br />
verletzungsbedingt) zwar nicht, unter<br />
den Folgen hat die „Werkself“<br />
dennoch zu leiden. Akteuren wie<br />
Donati, Rolfes, Bender oder Son<br />
konnte so die dringend nötige Pause<br />
nicht verordnet werden, „wir<br />
gehen auf dem Zahnfleisch“, konstatierte<br />
Stefan Kießling am Sonntag.<br />
Die logische Folge wäre eine<br />
nochmalige Verbreiterung des Kaders.<br />
Und Sportchef Rudi Völler<br />
sagt auch: „Wenn es Dinge gibt,<br />
die Sinn machen, werden wir es<br />
vielleicht tun.“ Bis jetzt sieht man<br />
diese sinnvollen Möglichkeiten allerdings<br />
noch nicht. Die Tatsache,<br />
dass dem FC Chelsea völlig egal zu<br />
Mal wieder <strong>im</strong> Winter<br />
Bayer Leverkusen ist in der Liga mittlerweile<br />
seit 253 Minuten ohne Tor.<br />
Eine solche Serie gab es zuletzt in der<br />
Saison 2002/03 – und auch damals<br />
war Winter: Vom 7.12.2002 bis zum<br />
8.2.2003 blieb die Mannschaft satte<br />
349 Minuten ohne eigenen Treffer.<br />
sein scheint, wer sich für Kevin de<br />
Bruyne interessiert, beschleunigt<br />
die Aktionen nicht wirklich. Wie<br />
wichtig ein kreativer Spielertyp<br />
wäre, zeigte sich in Bremen: Bayers<br />
65 Prozent Ballbesitz brachten keinen<br />
Vorteil, es fehlten Ideen, um die<br />
Bremer Deckung wirkungsvoll zu<br />
durchlöchern. In Berlin reichte vor<br />
Wochen eine gute Aktion zum 1:0-<br />
Sieg. In Bremen fehlte selbst die. Es<br />
wartet viel Arbeit. So oder so!
28 BUNDESLIGA<br />
1. FC Nürnberg –<br />
FC Schalke 04<br />
Schäfer (3)<br />
%-Spielcheck Nürnberg Schalke<br />
Durchschnitts-Note 3,4 4,1<br />
Durchschnitts-Alter 26,2 24,9<br />
Abseits 3 2<br />
Gewonnene Zweikämpfe 48 % (76) 52 % (83)<br />
Ballbesitz 60 % 40 %<br />
Meiste Ballkontakte 116 Nilsson 70 Farfan<br />
Teamlaufleistung (km) 122,0 119,0<br />
Laufstärkster Spieler 12,14 Kiyotake 12,46 Meyer<br />
0:0<br />
Trainer: Verbeek<br />
Chandler (2,5) Nilsson (3,5) Pinola (3,5) Plattenhardt (3)<br />
Frantz (2)<br />
Hasebe (3)<br />
Drmic (4,5) Kiyotake (3,5) Hlousek (4,5)<br />
Ginczek (4,5)<br />
Szalai (6)<br />
Fuchs (5) Meyer (3,5) Farfan (4)<br />
Neustädter (4) Jones (4)<br />
Kolasinac (5) Felipe Santana (3,5) Matip (4) Uchida (4,5)<br />
Trainer i. V.: Hermann Fährmann (2)<br />
Eingewechselt: 85. Mak (–) für Drmic, 86. Pekhart (–) für Ginczek – 31. Goretzka (4)<br />
für Fuchs, 70. Obasi (–) für Szalai, 90./+2 Papadopoulos (–) für Meyer – Reservebank:<br />
Rakovsky (Tor), Dabanli, Balitsch, Esswein, Feulner – Hildebrand (Tor),<br />
Ayhan, Hoogland, Clemens<br />
Chancen: 8:6 – Ecken: 9:4<br />
SR-Team: Meyer (Burgdorf – Assistenten: Willenborg, Bornhorst – Vierter Offizieller:<br />
Salver), Note 2, höchst souveräne Spielleitung mit ganz starker Zweikampfbewertung,<br />
gab Drmics Tor (35.) wegen Abseits zu Recht nicht, übersah<br />
allerdings, dass Nilssons Lattentreffer (76.) eine Abseitsstellung vorausging. –<br />
Zuschauer: 42 687 – Gelbe Karten: keine – Spielnote: 3, Tempo und Spielwitz<br />
hatte diese Partie fast ausschließlich dank des Club, nach der Pause ging es zwar<br />
abwechslungsreicher zu, allerdings verflachte da die Partie zusehends.<br />
Es berichten Christian Biechele,<br />
Harald Kaiser und Thiemo Müller<br />
%-ANALYSE<br />
Schalke 04? Lange Zeit nur FC Fährmann<br />
Der Nürnberger Siegplan sah wie<br />
folgt aus: Unter der Überschrift<br />
„Spiel dominieren!“ standen die<br />
Unterpunkte frühes und aggressives<br />
Stören, den eroberten Ball<br />
schnell in die Schnittstellen der<br />
gegnerischen Abwehr spielen,<br />
Chancen kreieren und Tore<br />
schießen. Hinter fast alle<br />
Punkte konnte Trainer Verbeek<br />
einen Haken setzen,<br />
und doch scheiterte der<br />
Plan – der Club traf das<br />
Tor nicht. Allein Drmic<br />
(35., 55. und 59.) hatte<br />
mehrmals die riesengroße<br />
Chance, doch<br />
er vergab ein ums<br />
andere Mal. Dieser<br />
Abschlussschwäche<br />
und dem eigenen<br />
Torhüter hatten<br />
es die Gäste zu<br />
verdanken, dass<br />
ihr passives Auftreten unbestraft<br />
blieb. Der FC Schalke 04, das<br />
war am Samstagabend lange viel<br />
Fährmann, ein wenig Meyer und<br />
sonst nichts. Erst nach gut einer<br />
Stunde änderte sich dies – die<br />
nun deutlich aktiveren „Königsblauen“<br />
ließen aus dem<br />
Spiel heraus keine Chance<br />
mehr zu und hatten<br />
durch Farfan (81.) selbst<br />
eine ganz dicke.<br />
FAZIT: Nürnberg verschenkte<br />
gegen lange Zeit<br />
zu passive Schalker zwei<br />
Punkte.<br />
SPIELER DES SPIELS<br />
Mike Frantz<br />
Starker Abfangjäger, der<br />
zudem dem Angriffsspiel<br />
viele gute Impulse verlieh.<br />
Sehnsucht nach<br />
Mit einem glücklichen Remis verabschiedete sich<br />
SCHALKE 04 in die Winterpause. Ein „Weiter so“ soll’s<br />
nicht geben – obwohl Trainer Jens Keller bleibt.<br />
Das Bild, das der FC Schalke 04<br />
so kurz vor Heiligabend abgibt,<br />
wird geprägt von purer Trostlosigkeit.<br />
Das enttäuschende<br />
Resultat in Nürnberg ist daran<br />
sogar noch das Beste. „Wir haben<br />
glücklich einen Punkt mitgenommen“,<br />
bilanziert Sportvorstand<br />
Horst Heldt, „was der wert ist,<br />
werden wir am Saisonende sehen.“<br />
Vorerst bedeutet das Unentschieden<br />
die nächste verpasste Chance,<br />
auf Tuchfühlung zu den Champions-League-Plätzen<br />
zu gehen. Gewiss:<br />
„Eine Glanzleistung war angesichts<br />
der Personalsituation nicht<br />
zu erwarten“, bemerkt Heldt. Die<br />
Flut der Ausfälle erreichte mit dem<br />
Fehlen von Kevin-Prince Boateng<br />
(26, Wadenprobleme) ihren Höhepunkt,<br />
daneben fehlten mit Kapitän<br />
Benedikt Höwedes, Julian Draxler<br />
und Klaas Jan Huntelaar drei weitere<br />
faktisch „Unersetzliche“. Doch<br />
die Leidenschaftslosigkeit derjenigen,<br />
die sich gegen den Vorletzten<br />
hätten aufdrängen können, war<br />
erschreckend.<br />
Wieder einmal zeigte sich<br />
die Schalker Mannschaft als<br />
befremdliches Gebilde, bei<br />
dem kollektive Leistungsbereitschaft<br />
Glückssache scheint.<br />
Die Aufsichtsratssitzung am vergangenen<br />
Montag machte mehr<br />
als deutlich, dass dies intern nicht<br />
allein Trainer Jens Keller angelastet<br />
wird. Sondern eben auch Heldt, der<br />
für die Zusammenstellung des Kaders<br />
hauptverantwortlich zeichnet.<br />
Dass der Coach <strong>im</strong> Amt überwintert,<br />
war demnach schon beschlossene<br />
Sache. Einzig Heldt äußerte<br />
sich auch nach der Nürnberg-Partie<br />
weiterhin so, als hänge Kellers Zukunft<br />
von der für Sonntag angekündigten<br />
internen Aufarbeitung<br />
der Hinrunde ab. In diese ging Keller<br />
gesundheitlich angeschlagen,<br />
am Vorabend hatte er wegen einer<br />
NÜRNBERG: Trotz der sieglosen Hinrunde gehen<br />
Das Für und Wider der<br />
1Die Legende lebt – und wie,<br />
wenden Spötter ein: Der FCN, der<br />
jahrzehntelang Deutscher Rekordmeister<br />
war, sich in jüngerer<br />
Vergangenheit aber <strong>im</strong> Aufstellen<br />
von Negativrekorden hervortat,<br />
bleibt sich treu. Die Hinrunde<br />
sieglos zu beenden, dies hat<br />
schließlich noch keiner geschafft –<br />
und am Saisonende droht Abstieg<br />
Nummer acht, was wiederum der<br />
nächste Rekord wäre. Nur, dass dies<br />
<strong>im</strong> Mai passiert, damit rechnet <strong>im</strong><br />
Frankenland so gut wie keiner. In<br />
jenem angeblich zum Pess<strong>im</strong>ismus<br />
neigenden Landstrich, in dem die<br />
Standardbestellorder in einer Bäckerei<br />
„Ein Brot haben Sie nicht?“<br />
lautet, kennt der Opt<strong>im</strong>ismus trotz<br />
Platz 17 keine Grenzen. Teilweise<br />
zu Recht, teilweise aus nicht ganz<br />
nachvollziehbaren Gründen.<br />
So sehr Trainer Michael Wiesinger<br />
kritisch beäugt wurde, so wenig<br />
ist dies bei seinem Nachfolger<br />
Gertjan Verbeek der Fall. Das beginnt<br />
bei Kleinigkeiten: Zu emotionslos<br />
und ruhig soll Wiesinger<br />
am Spielfeldrand gewesen sein,<br />
monierten die einen, während<br />
sich andere über sein<br />
Trainingsanzugs-Outfit mokierten.<br />
Verbeek bewarb sich<br />
am Samstag gewiss nicht für die<br />
Titelseite eines Modejournals, und<br />
sein Coaching ähnelte sehr dem<br />
seines Vorgängers. Woran übrigens<br />
gar nichts auszusetzen ist.<br />
Doch zurück zum Wesentlichen:<br />
Einen neuen, weil herzerfrischend<br />
offensiven Club soll der Niederländer<br />
kreiert haben. In der Tat hat der<br />
FCN in den acht Spielen unter seiner<br />
Regie meist mutig und auch ordentlich<br />
bis gut nach vorne gespielt.<br />
Nur, auch alte Schwächen konnte<br />
er nicht ablegen: Von der ersten bis<br />
zur letzten Minute eine konzentrierte<br />
und gleichbleibend gute Leistung<br />
abzurufen, dies gelang noch<br />
nicht. Siehe den Samstag. Nach gut<br />
einer Stunde ebbte der Angriffselan
kicker, 23. Dezember 2013 29<br />
dem Aufbruch<br />
Magen-Darm-Grippe nicht auf der<br />
Bank gesessen. Nach stundenlanger<br />
Spannung gab’s am Sonntagabend<br />
das erwartete Ergebnis: Keller bleibt<br />
und werde nötige Verbesserungen<br />
„konsequent anpacken“.<br />
Ein „Weiter so“ soll es schließlich<br />
nicht geben. „Wir haben andere Ansprüche“,<br />
betont Heldt. Die Sehnsucht<br />
nach Aufbruchst<strong>im</strong>mung ist<br />
gerade nach dem letzten Spiel des<br />
Kalenderjahres überdeutlich. Doch<br />
wer soll dafür stehen, wenn nicht<br />
ein neuer Coach? Die (angekündigte)<br />
Installierung eines Sportpsychologen<br />
wird die Wurzel des Schalker<br />
Übels kaum wirksam bekämpfen<br />
können. Gleiches gilt für eine Verstärkung<br />
vom Kaliber eines Jan<br />
Kirchhoff (23), der vom FC Bayern<br />
ausgeliehen werden könnte; nach<br />
monatelangem Reservistendasein<br />
müsste der Defensiv-Allrounder<br />
selbst erst einmal Rhythmus aufnehmen.<br />
Die größte Hoffnung besteht<br />
darin, dass eine Gruppe von<br />
Spielern zum Vorbereitungsstart die<br />
Führung endlich entschlossen und<br />
konsequent in die Hand n<strong>im</strong>mt.<br />
Prädestiniert scheinen dafür neben<br />
Boateng vor allem Huntelaar,<br />
alle vom Ligaerhalt aus<br />
Zuversicht<br />
Draxler und Höwedes.<br />
Läuft alles<br />
opt<strong>im</strong>al, könnte<br />
das verletzte Trio<br />
bereits am 3. Januar<br />
be<strong>im</strong> Abflug<br />
ins Trainingslager<br />
nach Katar<br />
an Bord sein.<br />
Bei Huntelaar soll<br />
eine Untersuchung<br />
an diesem Montag<br />
darüber Aufschluss<br />
geben. Fällt der Niederländer<br />
länger<br />
aus, will Heldt<br />
mit dem FC Ingolstadt<br />
über<br />
eine vorzeitige<br />
Rückkehr<br />
des bis Sommer<br />
ausgeliehenen<br />
Philipp Hofmann<br />
verhandeln. Angesichts<br />
der Verfassung,<br />
in der sich Acht-Millionen-Einkauf<br />
Adam<br />
Szalai seit Wochen<br />
präsentiert, wäre aber auch das<br />
nur der sprichwörtliche Tropfen auf<br />
den heißen Stein.<br />
Rückkehrer: Javier Pinola (rechts, gegen Max Meyer) durfte auf der<br />
ungewohnten Innenverteidigerposition ran.<br />
sichtlich ab – könnte daran liegen,<br />
dass die kräfteraubende Spielweise<br />
nicht über 90 Minuten durchzuhalten<br />
ist. Und, weiterer Beleg: Erst <strong>im</strong><br />
achten Spiel unter Verbeek stand<br />
hinten erstmals die Null.<br />
Die Bilanz des Niederländers<br />
lautet damit: Bei einer Tordifferenz<br />
von 7:15 stehen drei Niederlagen<br />
fünf Remis gegenüber; geht es ergebnismäßig<br />
in diesem Takt weiter,<br />
ist der Abstieg nicht zu vermeiden.<br />
Deswegen ist der Grat der Zuversicht,<br />
auf dem alle Spieler wandeln,<br />
ein schmaler. Die mit dem Brustton<br />
der Überzeugung abgegebenen<br />
Aussagen wie „Wir sind auf einem<br />
richtig guten Weg“ (Makoto Hasebe)<br />
oder „Wenn wir so weitermachen,<br />
steigen wir nicht ab“ (Hiroshi<br />
Kiyotake) sind ja ein positives Zeichen<br />
dafür, dass die Mannschaft an<br />
sich und ihren Trainer glaubt. Andererseits<br />
darf sie sich auch keinen<br />
Sand in die Augen streuen, denn<br />
so gut wiederum hat sie nicht gespielt,<br />
als dass der Abstieg eine unvorstellbare<br />
Vision wäre. „Allen ist<br />
bewusst, wie brutal schwer es in der<br />
Rückrunde wird. Aber gerade dieser<br />
Opt<strong>im</strong>ismus könnte am Ende die<br />
entscheidenden zwei, drei Prozent<br />
ausmachen“, betont Sportvorstand<br />
Martin Bader, der übrigens auch<br />
daran glaubt, dass der Club <strong>im</strong> Mai<br />
einen neuen Rekord aufstellt – indem<br />
er ohne einen Hinrundensieg<br />
die Liga hält. Auf direktem Weg.<br />
Fotos: Fishing4,<br />
Gelungene Rückkehr<br />
Pinola: „Wir gehen<br />
alle in eine Richtung“<br />
1Gut zwei Monate lang saß er nur<br />
auf der Bank. Seinen Stammplatz<br />
als linker Außenverteidiger hat der<br />
30-jährige Javier Pinola <strong>im</strong> Lauf der<br />
Saison an den um neun Jahre jüngeren<br />
Marvin Plattenhardt verloren;<br />
gegen Schalke nun durfte der Argentinier<br />
den gesperrten Emanuel<br />
Pogatetz in der Innenverteidigung<br />
vertreten und zog sich dabei, wenn<br />
auch nicht allzu häufig geprüft,<br />
gut aus der Affäre. Persönlich sei<br />
er trotz des mageren 0:0 zufrieden,<br />
meinte er, „ich habe mich super gefühlt<br />
und gezeigt, dass sich der Trainer<br />
auf mich verlassen kann, egal<br />
auf welcher Position“. Wie all seine<br />
Mitspieler geht auch Pinola voller<br />
Zuversicht ins neue Jahr, ungeachtet<br />
der überaus prekären Tabellensituation.<br />
„Wir müssen nur genau so<br />
weiterkämpfen und -spielen“, sagt<br />
er, „dann werden <strong>im</strong> nächsten Jahr<br />
auch die Ergebnisse besser, denn<br />
wir sind eine Einheit. Bei uns gehen<br />
alle in eine Richtung.“
30 BUNDESLIGA<br />
Hamburger SV –<br />
1. FSV Mainz 05<br />
Drobny (2,5)<br />
%-Spielcheck Hamburg Mainz<br />
Durchschnitts-Note 4,5 3,1<br />
Durchschnitts-Alter 25,0 26,4<br />
Abseits 0 3<br />
Gewonnene Zweikämpfe 50 % (79) 50 % (80)<br />
Ballbesitz 40 % 60 %<br />
Meiste Ballkontakte 69 Badelj 114 Geis<br />
Teamlaufleistung (km) 115,3 119,2<br />
Laufstärkster Spieler 12,21 van der Vaart 11,93 Pospech<br />
2:3 (1:0)<br />
Trainer: van Marwijk<br />
Rincon (5) Tah (4) Djourou (6) Jansen (4,5)<br />
Badelj (4) Arslan (5)<br />
Beister (5) van der Vaart (4,5) Calhanoglu (3,5)<br />
Lasogga (5)<br />
Okazaki (1) N. Müller (2)<br />
Malli (3)<br />
Soto (3,5) Moritz (3)<br />
Geis (2)<br />
Park (3) Noveski (3,5) Bell (3) Pospech (4,5)<br />
Trainer: Tuchel Karius (5)<br />
Eingewechselt: 58. Jiracek (5) für Arslan und Zoua (5) für Beister, 84. Lam (–)<br />
für Calhanoglu – 65. Junior Diaz (–) für Soto, 77. Choupo-Moting (–) für Malli, 84.<br />
Saller (–) für Moritz – Reservebank: Neuhaus (Tor), Mancienne, Sobiech, Rudnevs<br />
– Wetklo (Tor), Svensson, Z<strong>im</strong>ling, Parker<br />
Tore: 1:0 Calhanoglu (21., Linksschuss, Vorarbeit Badelj), 1:1 Okazaki (47.,<br />
Rechtsschuss, Malli), 1:2 N. Müller (50., Rechtsschuss, Okazaki), 2:2 van der<br />
Vaart (79., Linksschuss, Tah), 2:3 Okazaki (90./+2, Rechtsschuss, Pospech) –<br />
Chancen: 5:10 – Ecken: 5:2<br />
SR-Team: Dankert (Rostock – Assistenten: Schiffner, Rohde – Vierter Offizieller:<br />
Fischer), Note 4, vertretbar, bei Moritz’ Einsteigen gegen Rincon vor dem 1:2<br />
weiterlaufen zu lassen, schmälerte seine insgesamt gute Leistung durch einen<br />
Fehler: Hätte Rincon wegen absichtlichen Handspiels Rot zeigen müssen (66.). –<br />
Zuschauer: 50 918 – Gelbe Karten: Djourou – Moritz – Gelb-Rote Karte: Rincon<br />
(82.) – Spielnote: 3, Tempo und gute Unterhaltung lieferte allein Mainz.<br />
%-ANALYSE<br />
Van der Vaart lässt Geis gewähren<br />
Tuchel besetzte die Mittelfeldraute<br />
mit passsicheren und spielstarken<br />
Typen. Der HSV überließ<br />
Mainz den Ballbesitz, bekam<br />
aber wegen der guten Raumaufteilung,<br />
der druckvollen<br />
Ballzirkulation und der<br />
handlungsschnellen<br />
Aktionen der selbstbewussten<br />
Mainzer<br />
kaum Zugriff.<br />
Während die<br />
Tore der schwerfälligen<br />
Hamburger<br />
Schnitzern (Pospech,<br />
Karius) entsprangen,<br />
waren die der Gäste oft das<br />
Resultat feiner Kombinationen,<br />
kluger Pässe in die Nahtstellen,<br />
geschickten Freilaufverhaltens<br />
(Okazaki) und rasanten Umschaltens.<br />
Ausgangspunkt war<br />
Es berichten Andreas Hunzinger,<br />
Uwe Röser und Sebastian Wolff<br />
oft Taktgeber Geis, den der uninspirierte<br />
van der Vaart gewähren<br />
ließ. Der HSV wirkte zerfahren<br />
und unstrukturiert, <strong>im</strong> Mittelfeld<br />
war Arslan ein Ausfall, hinten<br />
patzte der plumpe Djourou.<br />
Weil Jiracek in Unterzahl die<br />
Ordnung nicht hielt, fiel das 2:3.<br />
FAZIT: Mutige Mainzer kreierten<br />
viele Chancen und kombinierten<br />
sehr ansehnlich,<br />
dem passiven HSV<br />
gelang wenig.<br />
SPIELER DES SPIELS<br />
Shinji Okazaki<br />
Reagierte nach verpasster<br />
Großchance großartig: mit<br />
zwei Toren, einer Vorlage<br />
und unbändigem Willen.<br />
Jiracek und Co.<br />
am Pranger<br />
Sportchef OLIVER KREUZER (48) spricht einigen Stars<br />
die Qualität für den HSV ab. Doch personelle<br />
Korrekturen <strong>im</strong> Winter sind nicht möglich.<br />
Brandreden sind Programm, seit<br />
Oliver Kreuzer <strong>im</strong> Juni seinen<br />
Job be<strong>im</strong> HSV angetreten hat.<br />
Allein, die Abstände dazwischen<br />
werden <strong>im</strong>mer kürzer. Platzte<br />
der Sportchef anfangs zumindest<br />
noch <strong>im</strong> Zwei-Wochen-<br />
Rhythmus, lagen <strong>im</strong> Monat<br />
Dezember nicht mal mehr sieben<br />
Tage zwischen drei Ausbrüchen.<br />
Am vergangenen Wochenende<br />
nicht einmal mehr 24 Stunden.<br />
Schon am Samstag, unmittelbar<br />
nach dem 2:3 gegen Mainz hatte der<br />
48-Jährige kein gutes Haar am HSV-<br />
Personal gelassen. Am Sonntagvormittag<br />
folgte die nächste Rasur.<br />
„Es ist mühsam, die Profis ständig<br />
auf ihren Berufsstand hinzuweisen“,<br />
findet Kreuzer. Und tut es<br />
trotzdem. Weil die Spieler es anders<br />
nicht begreifen? Oder weil es<br />
Hamburgs kickendes Personal nicht<br />
besser kann? Zumindest offiziell<br />
stellt sich mit Marcell Jansen ein<br />
MAINZ: Freude über eine „außerordentlich gute<br />
Tuchel: Positive Bilanz<br />
1Thomas Tuchel war am Sonntag<br />
sichtlich aufgeräumt. Der 3:2-<br />
Sieg be<strong>im</strong> HSV ist nach Ansicht des<br />
Mainzer Trainers „ein toller Abschluss<br />
des Jahres. Das war ein<br />
großer Schritt in der Saison.“<br />
Tuchel räumt ein, dass er eine<br />
Stabilität, wie sie die 05er in<br />
den vergangenen zwei Monaten<br />
erreicht haben (14 Punkte aus<br />
acht Spielen) nach der zwischenzeitlichen<br />
Negativserie (sechs Niederlagen<br />
in sieben Pflichtspielen<br />
zwischen Ende August und Mitte<br />
Oktober) „nicht erwarten konnte.<br />
Das ist ein Verdienst der Spieler,<br />
die alle Prognosen ausgeblendet<br />
haben. Dickes Kompl<strong>im</strong>ent.“<br />
Das starke Mainzer Finish in der<br />
Vorrunde hat Ursachen. Nachdem<br />
Alteingesessener auf die Seite des<br />
Ex-Profis. Der Linksverteidiger ist<br />
seit 2008 in Hamburg und klagt an:<br />
„Es fehlt der letzte Biss, das hat sich<br />
hier eingeschlichen. Das muss<br />
hier raus!“ Nur wie? Kreuzers<br />
verbale Abrechnungen drohen<br />
zu verpuffen und bleiben<br />
bislang ähnlich wirkungslos wie die<br />
Maßnahmen von Bert van Marwijk,<br />
unter dem das Team nach einem<br />
Zwischenhoch wieder in den Kreis<br />
der Abstiegskandidaten abgestürzt<br />
ist. Und sich wie schon gegen Augsburg<br />
auch Samstag als ein solcher<br />
präsentierte. „Zwischendurch“, gesteht<br />
van Marwijk, „dachte ich, wir<br />
überwintern mit mehr als 20 Punkten.<br />
Dass es ganz anders gekommen<br />
ist, ist die größte Enttäuschung.“<br />
Jener Enttäuschung wird nun mit<br />
Härte begegnet. Kreuzer belässt es<br />
diesmal nicht bei einer Generalabrechnung,<br />
sondern prangert auch<br />
einzelne Spieler an. Vor allem Petr<br />
es anfangs so aussah, als sollte der<br />
Weggang von Topscorer Adam<br />
Szalai (9 Tore in der Vorrunde<br />
2012/2013, 13 ingesamt) zu Schalke<br />
04 nicht kompensiert werden<br />
können, weist Mainz zum<br />
Hinrundenschluss in Nicolai<br />
Müller (26) und Shinji Okazaki<br />
(27) zwei Stürmer mit je<br />
acht Treffern auf. Gerade Okazaki<br />
entwickelte sich zum Torgaranten,<br />
er erzielte sieben der letzten zwölf<br />
Mainzer Treffer. Im Mittelfeld wurde<br />
Johannes Geis (20) zum stabilen<br />
Faktor. Der Youngster sorgte mit<br />
seiner Ruhe und Ballsicherheit<br />
dafür, dass der Ausfall von Julian<br />
Baumgartlinger (25, Knie-OP)<br />
nicht so schwer ins Gewicht fiel,<br />
wie ursprünglich befürchtet. Zu-
kicker, 23. Dezember 2013 31<br />
Patzer – und eine He<strong>im</strong>niederlage: Der Hamburger SV mit Petr Jiracek und Johan Djourou<br />
Jiracek. „In Unterzahl war die Vorgabe<br />
des Trainers ein 4-4-1-System,<br />
und in der letzten Aktion rennt unser<br />
linker Mittelfeldspieler nach<br />
rechts vorn. Da werde ich wahnsinnig,<br />
der ist tschechischer Nationalspieler!“<br />
Doch Kreuzer vermisst<br />
auch die gegenseitige Unterstützung:<br />
„Ich erwarte da auch, dass<br />
Jansen oder Djourou ihn zurückrufen,<br />
da fehlt mir die Eigeninitiative<br />
zur Hilfestellung. Aber ich habe<br />
schon <strong>im</strong>mer gesagt: Mentalität<br />
schlägt Qualität.“<br />
Bei dem von Kreuzer bereits benannten<br />
Johan Djourou fehlt bislang<br />
beides, Hilfestellung leistet der<br />
„Es fehlt der letzte Biss,<br />
das hat sich eingeschlichen.“<br />
MARCELL JANSEN<br />
als Königstransfer für die Defensive<br />
verpflichtete Schweizer überwiegend<br />
den Gegnern: In Dortmund,<br />
Frankfurt, München, <strong>im</strong> Pokal gegen<br />
Köln und nun gegen Mainz<br />
patzte der 26-Jährige vor Gegentreffern,<br />
fabrizierte gegen Stuttgart<br />
ein Eigentor und war am 0:1 gegen<br />
Augsburg zumindest mitbeteiligt.<br />
So massiv wie Jiracek n<strong>im</strong>mt Kreuzer<br />
die Arsenal-Leihgabe nicht ins<br />
Visier, angesprochen aber muss<br />
sich auch Djourou fühlen, wenn<br />
der frühere Verteidiger bilanziert:<br />
„Bei einigen reicht es nicht für den<br />
HSV.“ Einige von denen, wie eben<br />
Djourou, hat Kreuzer selbst verpflichtet,<br />
andere sind Altlasten, die<br />
der HSV nicht los wird. „Es wird<br />
keine Rauswürfe und keine Neuen<br />
geben, dazu fehlen uns die Mittel“,<br />
stellt Kreuzer klar, „wir werden bis<br />
zum Sommer genau hinsehen und<br />
mit dieser Mannschaft in die Rückrunde<br />
gehen.“ Eine Ankündigung,<br />
die dieser Tage keinem Versprechen<br />
für die Zukunft gleichkommt.<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Szyza, <strong>im</strong>ago/Bergmann<br />
Kreuzer schafft Fakten<br />
Angebote für Lasogga<br />
und Calhanoglu<br />
1Am Donnerstag <strong>im</strong> kicker hatte<br />
Oliver Kreuzer das erste Gespräch<br />
mit Kerstin Lasogga, der Mutter und<br />
Beraterin des Top-Torjägers Pierre-<br />
Michel Lasogga, öffentlich gemacht.<br />
Inzwischen hat der HSV-Sportchef<br />
auch Zahlen nachgereicht. „Ich<br />
habe ihr ein Angebot vorgelegt.“<br />
Hamburgs Problem <strong>im</strong> Kampf<br />
um den Angreifer ist: Der Ball liegt<br />
nicht allein bei Familie Lasogga,<br />
sondern vor allem bei Hertha BSC.<br />
Dort ist der 22-Jährige noch bis 2015<br />
gebunden, Kreuzer aber sagt: „Man<br />
hört ja, dass Lasogga und Jos Luhukay<br />
nicht beste Freunde sind.“<br />
Tatsächlich genoss Hamburgs Aufsteiger<br />
be<strong>im</strong> Berliner Coach nicht<br />
jene Wertschätzung, die ihm Bert<br />
van Marwijk entgegenbringt.<br />
Dem Angebot für Lasogga folgte<br />
am Freitag auch eines für Hakan<br />
Calhanoglu. Kreuzer traf sich in<br />
Hamburg mit Bektas Demirtas, dem<br />
Berater des umworbenen 19-Jährigen<br />
und hofft trotz Millionen-Offerten<br />
aus England und der Türkei<br />
auf dessen vorzeitige Verlängerung<br />
bis 2018. „Er hat jetzt ein Angebot<br />
vorliegen.“ Ein Verkauf Calhanoglus<br />
ist für Kreuzer indes auch dann kein<br />
Thema, wenn der Ex-Karlsruher<br />
sich gegen einen neuen Kontrakt in<br />
der Hansestadt aussprechen sollte.<br />
„Wir haben 16 Punkte – da werden<br />
wir Hakan nicht abgeben. Das ist<br />
definitiv. Andernfalls müsste man<br />
uns für verrückt erklären.“<br />
Hinrunde“ – Hoffnung auf Koo<br />
und eine Baustelle<br />
dem gelang Tuchel ein Wechsel auf<br />
die Zukunft, indem er – wenn auch<br />
gezwungenermaßen – Karius ins<br />
Tor stellen musste, als Heinz Müller<br />
und Christian Wetklo ausfielen. Karius<br />
patzte zwar in Hamburg, zahlte<br />
aber das Vertrauen zurück – ebenso<br />
wie Stefan Bell (22), der sich in der<br />
Innenverteidigung festgespielt hat.<br />
Trotz der am Ende „außerordentlich<br />
guten Hinrunde“ (Manager<br />
Christian Heidel) gibt es <strong>im</strong> Mainzer<br />
Kader noch die eine oder andere<br />
Baustelle. Etwa in der Innenverteidigung,<br />
wo Niko Bungert (27)<br />
und Bo Svensson (34) zuletzt zwar<br />
wieder regelmäßig trainieren. Aber<br />
Bungert hat ein Jahr kaum gespielt<br />
und Svensson <strong>im</strong>mer mal wieder<br />
mit Blessuren zu kämpfen.<br />
Zuvorderst hätte Tuchel gerne<br />
noch einen Zehner. Seine Versuche<br />
mit Niki Z<strong>im</strong>ling (28) und Yunus<br />
Malli (21) brachten nicht die Ideallösung.<br />
Und Winter-Zugang Todor<br />
Nedelev (20, Botev Plovdiv) sieht<br />
der Coach auf der offensiven Außenbahn.<br />
Tuchel macht seit Monaten<br />
keinen Hehl daraus, dass er am<br />
liebsten den Wolfsburger Ja-Cheol<br />
Koo (24) hätte. Die Sportliche Leitung<br />
des VfL hat aber verlauten lassen,<br />
Koo nicht abgeben zu wollen.<br />
Der Spieler selbst, der zuletzt wenig<br />
Spielanteile be<strong>im</strong> VfL hatte, würde<br />
gerne nach Mainz kommen. Er will<br />
auch weg. Nun bietet aber auch der<br />
FC Augsburg wieder mit, wohin Koo<br />
von Februar 2012 bis Juni 2013 ausgeliehen<br />
war (36 Ligaspiele/8 Tore).<br />
Bisherige Nummer 1 auf dem Abstellgleis<br />
Heinz Müller kann gehen<br />
1Die Nachricht dürfte<br />
Heinz Müllers Weihnachtsfreude<br />
arg getrübt haben.<br />
Am Sonntag teilte Thomas<br />
Tuchel dem 35 Jahre alten<br />
Torhüter mit, dass er <strong>im</strong> weiteren<br />
Saisonverlauf nicht mehr mit<br />
ihm plant. Tuchel geht mit Loris<br />
Karius (20), Christian Wetklo (33)<br />
und Christian Mathenia (21) in die<br />
Rückrunde. Wenn der Coach sein<br />
Team am 3. Januar zum ersten Training<br />
nach der Winterpause bittet,<br />
ist die bisherige Nummer 1 raus.<br />
Müller, dessen Vertrag ausläuft,<br />
kann sich einen neuen Verein suchen.<br />
Sollte der Routinier bleiben,<br />
wird er bei der U 23 trainieren.<br />
„Wir mussten eine Entscheidung<br />
treffen“, sagt Tuchel. Er begründet<br />
die Ausbootung Müllers mit dessen<br />
Verletzungsanfälligkeit, dem<br />
Alter, der Entwicklung von<br />
Karius, dem auslaufenden<br />
Vertrag und den Leistungen<br />
von Mathenia. Darüber<br />
hinaus war der erfahrene<br />
Keeper vor seiner Hüftverletzung<br />
sportlich nicht unumstritten. Somit<br />
waren die 45 Minuten, die Müller<br />
am 11. Spieltag be<strong>im</strong> FC Augsburg<br />
(1:2) absolviert hatte, wohl die letzten<br />
<strong>im</strong> Mainzer Dress. Seit seinem<br />
Wechsel vom FC Barnsley <strong>im</strong> Jahr<br />
2009 hat er 65 Ligapartien für die<br />
05-er bestritten.<br />
Die Torwart-Rangfolge könnte<br />
sich aber noch verschieben, sollten<br />
die Mainzer einen neuen Keeper<br />
verpflichten. Interesse besteht an<br />
Roman Bürki (23, Grasshopper FC<br />
Zürich, der kicker berichtete).
32 BUNDESLIGA<br />
SC Freiburg –<br />
Hannover 96<br />
2:1 (2:0)<br />
Baumann (3)<br />
Trainer: Streich<br />
Sorg (3,5) Höhn (3) Krmas (3,5) Günter (4)<br />
Trainingssieg<br />
Ginter (3) Fernandes (2,5)<br />
Schmid (3) Pilar (4)<br />
Mehmedi (2) Darida (4)<br />
Sulejmani (4,5) Diouf (4,5)<br />
Bittencourt (4) Stindl (5)<br />
Sané (3,5) Andreasen (4)<br />
Prib (4) Hoffmann (5) Marcelo (5) Cherundolo (4)<br />
Trainer: Slomka Zieler (3)<br />
Eingewechselt: 46. Schuster (4) für Krmas, 79. Guedé (–) für Pilar, 88. Hanke (–)<br />
für Mehmedi – 46. Schmiedebach (4) für Andreasen und Sobiech (4) für<br />
Sulejmani, 82. Schlaudraff (–) für Cherundolo – Reservebank: Batz (Tor), Mujdza,<br />
Kerk, Klaus – Fuhry (Tor), Avevor, Pander, Sakai<br />
Tore: 1:0 Mehmedi (25., Rechtsschuss, Vorarbeit Fernandes), 2:0 Mehmedi (36.,<br />
Linksschuss, Schmid), 2:1 Bittencourt (90./+3, Kopfball, Prib) – Chancen: 4:5 –<br />
Ecken: 0:1<br />
SR-Team: Dr. Drees (Münster-Sarmshe<strong>im</strong> – Assistenten: Christ, Gittelmann –<br />
Vierter Offi zieller: Aytekin), Note 3, sehr schwer zu sehen, dass Mehmedi vor dem<br />
2:0 be<strong>im</strong> Schuss von Schmid <strong>im</strong> Abseits stand. Insgesamt konsequent in seiner<br />
großzügigen Spielleitung. – Zuschauer: 23 200 – Gelbe Karten: Hoffmann,<br />
Zieler – Spielnote: 4, ein Spiel auf mäßigem Niveau mit nur wenigen spielerischen<br />
Höhepunkten.<br />
Es berichten Julian Franzke,<br />
Uli Gerke und Michael Richter<br />
%-ANALYSE<br />
Freiburgs Kampfgeist fehlte Hannover<br />
Hannover präsentierte sich mit<br />
vier Änderungen (Cherundolo,<br />
Hoffmann, Bittencourt, Sulejmani<br />
für Sakai, Schmiedebach,<br />
Sobiech und Huszti/Sperre)<br />
anfangs gut organisiert, ließ<br />
Freiburg wenig Raum<br />
für einen geordneten<br />
Spielaufbau. Mit<br />
Mehmedis 1:0, als<br />
Stindl gegen Fernandes<br />
den Ball verlor und<br />
Hoffmann nur zuschaute<br />
statt zu attackieren,<br />
gewann die Streich-Elf<br />
an Selbstbewusstsein.<br />
Sie wurde zunehmend<br />
kombinationssicherer.<br />
Lohn war das 2:0.<br />
96 ließ in dieser Phase<br />
die nötige Gegenwehr<br />
vermissen.<br />
Das änderte sich<br />
mit Wiederbeginn, als Slomka<br />
auf 4-1-3-2 mit Sané als einzigem<br />
Sechser und verstärkte Offensive<br />
umstellte. Bittencourt wurde<br />
nun wesentlich agiler, scheiterte<br />
aber zwe<strong>im</strong>al an Baumann.<br />
Sein Anschlusstor fiel<br />
zu spät. Freiburg beschränkte<br />
sich früh auf das Verwalten<br />
des Vorsprungs, konterte nur<br />
am Schluss gefährlich.<br />
%-Spielcheck Freiburg Hannover<br />
Durchschnitts-Note 3,3 4,2<br />
Durchschnitts-Alter 25,3 25,2<br />
Abseits 3 2<br />
Gewonnene Zweikämpfe 49 % (92) 51 % (97)<br />
Ballbesitz 45 % 55 %<br />
Meiste Ballkontakte 65 Sorg 86 Sané<br />
Teamlaufl eistung (km) 124,1 118,6<br />
Laufstärkster Spieler 13,38 Darida 11,65 Bittencourt<br />
FAZIT: Ein glücklicher, aber<br />
aufgrund der kämpferischen<br />
Leistung nicht unverdienter<br />
erster SC–He<strong>im</strong>sieg.<br />
SPIELER DES SPIELS<br />
Admir Mehmedi<br />
Laufstark, handlungsschnell,<br />
mit<br />
Doppelpack.<br />
Freiburg feiert den ersten He<strong>im</strong>sieg – und gewinnt<br />
generell nur nach normalen Trainingswochen. Ein<br />
Zufall? Daran glaubt CHRISTIAN STREICH (48) nicht.<br />
Die Szenen, die sich nach dem<br />
Schlusspfiff auf dem Rasen und<br />
den Rängen abspielten, weckten<br />
Erinnerungen an die vergangene<br />
Saison. Ausgiebig ließen sich die<br />
Spieler von ihren<br />
Fans feiern. Das<br />
Publikum musste<br />
viel Geduld aufbringen,<br />
genau<br />
genommen 230<br />
Tage. So lange lag<br />
der letzte Liga-He<strong>im</strong>sieg zurück (2:0<br />
gegen Augsburg am 5. Mai 2013).<br />
„Die Mannschaft hat es einfach<br />
mal verdient zu gewinnen, und am<br />
allermeisten haben es die Fans verdient.<br />
Jetzt sind wir mal belohnt<br />
worden, das war sehr wichtig für<br />
uns“, sagt Christian Streich, der<br />
trotz des wichtigen Dreiers weit<br />
davon entfernt ist, in Euphorie zu<br />
verfallen. „Wir haben 14 Punkte,<br />
Hannover hat 18“, merkt der Coach<br />
trocken an. Und Jochen Saier räumt<br />
ein: „Das ist nicht die Punktzahl, die<br />
wir uns vorgestellt haben.“ Gerade<br />
deshalb spricht der Sportdirektor<br />
„Ich bin opt<strong>im</strong>istisch, dass<br />
wir viele Punkte einfahren.“<br />
Premierenjubel:<br />
Jonathan Schmid,<br />
Vlad<strong>im</strong>ir Darida,<br />
Admir Mehmedi<br />
von einem „wahnsinnig wichtigen<br />
Sieg“ und lobt: „Die Mannschaft ist<br />
toll aufgetreten.“<br />
Trotz der unbefriedigenden<br />
Punktzahl ist die Ausgangslage<br />
zur Winterpause<br />
durchaus vielversprechend,<br />
das<br />
rettende Ufer liegt<br />
nur einen Punkt<br />
ADMIR MEHMEDI entfernt. Und <strong>im</strong><br />
neuen Jahr fällt die<br />
Dreifachbelastung weg – ein Umstand,<br />
der nicht zu unterschätzen<br />
ist. Alle drei Saisonsiege feierte Freiburg<br />
in Wochen ohne Spiel in der<br />
Europa League oder <strong>im</strong> DFB-Pokal.<br />
„Das ist bezeichnend“, sieht Streich<br />
darin keinen Zufall. Matthias Ginter<br />
meint: „Wenn es durch das Ausscheiden<br />
einen Vorteil gibt, dann<br />
den, dass wir uns noch mehr auf die<br />
Liga konzentrieren können.“ Gerade<br />
der 19-Jährige blickt auf eine intensive<br />
Hinrunde zurück: Seit dem<br />
Saisonauftakt am 10. August bestritt<br />
Ginter inklusive fünf Partien in der<br />
U-21-Nationalelf 30 Pflichtspiele,
kicker, 23. Dezember 2013 33<br />
Foto: Witters<br />
zwischen den Einsätzen lagen <strong>im</strong><br />
Schnitt nur 4,4 Tage.<br />
Derweil gab es gegen Hannover<br />
nicht nur wegen der drei Punkte<br />
Grund zur Freude. Jonathan<br />
Schmid und Julian Schuster, die seit<br />
dem 11. Spieltag verletzt ausgefallen<br />
waren, feierten ihr Comeback.<br />
Besonders die Hereinnahme von<br />
Schmid zahlte sich aus. Der Flügelspieler<br />
hielt 90 Minuten durch<br />
und absolvierte mit 33 Sprints die<br />
meisten aller Spieler. Mit einem<br />
Distanzschuss, den Admir Mehmedi<br />
unhaltbar abfälschte, war der<br />
schnelle Franzose obendrein Wegbereiter<br />
des 2:0. „Wir wissen, dass<br />
Johnny fußballerisch und von der<br />
Schnelligkeit her nichts verlernt hat.<br />
Er hat uns auf jeden Fall geholfen“,<br />
zollt Ginter dem 23-Jährigen Anerkennung.<br />
Auch Mehmedi lobt:<br />
„Man hat gesehen, dass Johnny<br />
wichtig ist und eine gewissen Qualität<br />
in die Mannschaft bringt.“<br />
Schuster sollte dagegen erst in<br />
der Schlussphase reinschnuppern,<br />
musste allerdings schon zur Halbzeit<br />
ran, nachdem Pavel Krmas umgeknickt<br />
war. Zumindest in den Kader<br />
kehrte Mensur Mujdza zurück,<br />
der wegen mehrerer Verletzungen<br />
nur drei Spiele zu Saisonbeginn<br />
absolvierte. „Wenn alle Spieler zurückkommen,<br />
steigert das die Qualität<br />
und den Konkurrenzkampf.<br />
2014 wollen wir voll angreifen. Ich<br />
bin sehr opt<strong>im</strong>istisch, dass wir viele<br />
Punkte einfahren werden“, strahlt<br />
Mehmedi Opt<strong>im</strong>ismus aus.<br />
HANNOVER: Im Abstiegskampf nun gegen die neun Bestplatzierten<br />
Slomkas lange Liste der Versäumnisse<br />
1Das Vertrauen war da, und<br />
Mirko Slomka hatte es sich mit<br />
den Erfolgen in seiner Anfangszeit<br />
in Hannover auch verdient.<br />
Den ausdrücklichen Wunsch, mit<br />
diesem Trainer möglichst lange<br />
zusammenzuarbeiten, dokumentierte<br />
Klubboss Martin Kind<br />
einst nicht nur <strong>im</strong> Dezember<br />
2012 mit dem Rekord-<br />
Vertragsabschluss bis 2016,<br />
sondern auch jüngst <strong>im</strong>mer<br />
wieder mit seinen Bekenntnissen.<br />
Diese blieben nun aus. Der<br />
Bonus vergangener Erfolge ist<br />
aufgezehrt. Spätestens nach<br />
dem miserablen 2:4 in Stuttgart<br />
Anfang Dezember häuften sich<br />
die Zweifel, die zunächst jedoch<br />
noch in Kinds Job-Garantie bis<br />
zum Hinrundenende mündeten.<br />
Slomka erhielt noch zwei<br />
Spiele zur Bewährung, rettete<br />
anschließend mit viel Glück und<br />
Schiedsrichterhilfe ein 3:3 gegen<br />
sieglose Nürnberger und verlor<br />
abschließend 1:2 in Freiburg bei<br />
jenem Team, das zu Hause noch<br />
kein Spiel gewonnen hatte. Nürnberg,<br />
Freiburg – zwei Spiele, zwei<br />
Auftritte, die nicht als Hilfspunkte<br />
taugten, um die Position des<br />
Trainers zu stützen. Sie festigten<br />
eher das Bild, das sich Verantwortlichen<br />
wie Beobachtern in<br />
Hannover spätestens seit Jahresbeginn<br />
2013 bot. Die Liste der<br />
Versäumnisse ist lang.<br />
Die Fitness-Probleme bekam<br />
Slomka trotz groß angelegter Korrekturen<br />
<strong>im</strong> Wintertrainingslager<br />
nicht in den Griff. Die Laufwerte<br />
blieben schlecht, <strong>im</strong> letzten Spiel<br />
lag erneut Gegner Freiburg laut<br />
offiziellem DFL-Tracking in allen<br />
Messungen teilweise klar vorne.<br />
Den Draht zu Teilen des Kaders<br />
hatte Slomka Ende 2012/13 verloren.<br />
Parallel zur Blutauffrischung<br />
durch neue Spieler legte der Coach<br />
eine neue Lockerheit <strong>im</strong> Auftreten<br />
an den Tag – allerdings<br />
auch be<strong>im</strong> Formulieren der<br />
Ziele. Ein Europacup-Platz<br />
sollte es sein.<br />
Die chronische Auswärtsmisere<br />
pulverisierte die Ziele: null Punkte<br />
in acht Spielen. Vier Anfangsniederlagen<br />
in Gladbach, München, Leverkusen<br />
und Dortmund schienen<br />
zu verschmerzen zu sein, weitere<br />
vier Pleiten nicht mehr, zumal die<br />
anfangs <strong>im</strong> eigenen Stadion starke<br />
Elf die Auswärtsprobleme in He<strong>im</strong>spielen<br />
nicht mehr kompensierte.<br />
Die besagte Elf funktioniert<br />
nicht. Verletzungen, Sperren, zum<br />
Teil nach Disziplinlosigkeiten, aber<br />
auch ständige personelle und taktische<br />
Wechsel, die nicht fruchteten,<br />
ließen keine homogene Einheit entstehen,<br />
keine Linie erkennen.<br />
Kein Spieler entwickelte sich<br />
in dieser Mannschaft weiter, Leistungsträger<br />
wie Stindl oder Andreasen<br />
erleben zähe Formkrisen.<br />
Junge Spieler, Ausnahme zuletzt<br />
Sulejmani, wurden nicht integriert.<br />
Kein Saisonspiel, in dem Hannover<br />
komplett überzeugte. Ungebremst<br />
ging die Entwicklung seit<br />
Platz vier <strong>im</strong> Jahr 2010/11 nach<br />
unten, bei den Platzierungen wie<br />
bei den Punkten. Aktuell sammelte<br />
96 nur 18 Zähler, fünf weniger als zu<br />
gleicher Zeit <strong>im</strong> vorigen Jahr.<br />
Foto: Witters<br />
Zugleich aber festigte der Trainer<br />
nach dem Rücktritt von Manager<br />
Schmadtke seine Machtposition,<br />
ausstaffiert mit intern umstrittenen<br />
Personen wie Trainingskoordinator<br />
Freiwald und Athletiktrainer Sander.<br />
Sein internes Standing in Verein<br />
und Spielerkader verbesserte er<br />
damit nicht, <strong>im</strong> Umfeld verspielte er<br />
viel Glaubwürdigkeit mit eigenwilligen<br />
Wertungen der Leistungen und<br />
Ankündigungen von beherzten Auftritten,<br />
die in den anschließenden<br />
Spielen <strong>im</strong>mer seltener eintrafen.<br />
Als Ergebnis steht für 2014 in<br />
Hannover erstmals seit vier Jahren<br />
wieder Abstiegskampf an, mit anspruchsvollem<br />
Programm. In den<br />
ersten neun Spielen des neuen Jahres<br />
geht es gegen die derzeit neun<br />
Bestplatzierten der Liga. Die ersten<br />
vier He<strong>im</strong>spiele finden gegen<br />
die Top-4 statt, zum Auftakt geht es<br />
auswärts zum Fünften Wolfsburg.<br />
Ratlos und mit vielen Baustellen:<br />
96-Trainer Mirko Slomka<br />
Für Bayerns Superstar Franck<br />
Ribery (30) ist es ein Lebenstraum –<br />
der goldene Ball aus den Händen<br />
von Sepp Blatter (77). Erst Mitte Januar<br />
wird der Ballon d’Or für den<br />
Weltfußballer des Jahres 2013 in<br />
Zürich vergeben, in Marrakesch<br />
aber bekam der Franzose nun<br />
bereits einen goldenen Ball vom<br />
FIFA-Boss überreicht. Diesmal<br />
lediglich als bester Spieler der<br />
Klub-WM, der Ribery nach Meinung<br />
einiger Experten jedoch gar<br />
nicht war. Es bleiben zwei offene<br />
Fragen: War der goldene Ball<br />
vom Samstag wirklich nur ein<br />
Vorgeschmack auf jenen Titel <strong>im</strong><br />
Januar, den der Mittelfeldkünstler<br />
tatsächlich verdient hätte?<br />
Oder handelt es sich um einen<br />
vorweggenommenen Trostpreis<br />
KICKER-KULISSE<br />
der FIFA, weil ihre Wahl auf einen<br />
anderen gefallen ist?<br />
2<br />
Seinen Internetauftritt hat Jan Rosenthal<br />
(27) zum Jahresausklang generalüberholt.<br />
Und wartet auch mit<br />
echten Neuigkeiten auf: Der Frankfurter<br />
Mittelfeldmann hat seine<br />
Liebe zum Malen wiederentdeckt.<br />
„Ein Mental-Coach hat die Begeisterung<br />
für Kunst in mir wieder geweckt.“<br />
Seine Werke macht er unter<br />
www.jan-rosenthal.de öffentlich,<br />
übt sich aber in Zurückhaltung:<br />
NOTIERT VON SEBASTIAN WOLFF<br />
„Ich würde mich nicht als Künstler<br />
bezeichnen. Eher als Hobby-Maler.“<br />
2<br />
Aus seiner Vorliebe für Kunst macht<br />
auch René Adler (28) keinen Hehl, am<br />
Donnerstag aber war der HSV-Keeper<br />
in anderer Mission unterwegs.<br />
Be<strong>im</strong> Weihnachtsessen des Fördervereins<br />
Winternotprogramm für<br />
Obdachlose servierte Adler Bedürftigen<br />
Essen. Als Bonus brachten er<br />
und Ersatzkeeper Sven Neuhaus (35)<br />
noch 1000 Euro mit – die waren<br />
zusammengekommen, weil die<br />
HSV-Profis nach Fehlern <strong>im</strong> Training<br />
Geldstrafen zugunsten der Obdachlosen<br />
eingeführt hatten.<br />
2<br />
Auf der großen Bühne war Ailton<br />
(40) schon lange nicht mehr zu<br />
Hause, die letzte Gage gab es von<br />
Landesligist Hassia Bingen. Der<br />
letzte Akt einer großartigen, aber<br />
auch von großen Dramen geprägten<br />
Karriere passt nun zu den häufigen<br />
Verwirrspielen rund um den<br />
Brasilianer: Noch Anfang Dezember<br />
hatte Deutschlands Fußballer<br />
des Jahres 2004 (106 Tore in 219<br />
Bundesligaspielen) be<strong>im</strong> Schweizer<br />
Fünftligisten Olympique Luzern<br />
zugesagt, an diesem Wochenende<br />
nun aber sein Karriereende bekannt<br />
gegeben. Tatsächlich Ailtons letzte<br />
Rolle rückwärts?
34 BUNDESLIGA<br />
Eintracht Braunschweig –<br />
1899 Hoffenhe<strong>im</strong><br />
Davari (3)<br />
1:0 (1:0)<br />
Trainer: Lieberknecht<br />
Kessel (3) Bicakcic (2,5) Dogan (3) Perthel (4,5)<br />
Theuerkauf (3,5)<br />
Elabdellaoui (4)<br />
Pfitzner (3) Oehrl (2)<br />
Ademi (4)<br />
Boland (2,5)<br />
Schipplock (4,5)<br />
Johnson (3,5) Roberto Firmino (5) Volland (3,5)<br />
Polanski (4) Rudy (4,5)<br />
Toljan (–) Vestergaard (3,5) Süle (4) Beck (4)<br />
Trainer: Gisdol Grahl (2)<br />
Eingewechselt: 69. Kumbela (–) für Ademi, 77. Vrancic (–) für Pfitzner,<br />
90. Washausen (–) für Kessel – 22. Salihovic (3,5) für Toljan, 60. Herdling (4)<br />
für Schipplock, 78. Modeste (–) für Rudy – Reservebank: Petkovic (Tor), Erwig-<br />
Drüppel, Korte, Kruppke – Casteels (Tor), Abraham, Nazario, Strobl<br />
Tor: 1:0 Oehrl (29., Rechtsschuss, Foulelfmeter, Schipplock an Bicakcic) – Chancen:<br />
8:5 – Ecken: 7:8<br />
SR-Team: Winkmann (Kerken – Assistenten: Bandurski, Assmuth – Vierter Offizieller:<br />
Pickel), Note 6, beeinflusste das Spiel mit sechs gravierenden Fehlern<br />
(siehe Text rechts) entscheidend; hätte zudem Schipplock schon früher Gelb zeigen<br />
müssen (17., Foul an Theuerkauf). – Zuschauer: 21 600 – Gelbe Karten:<br />
Pfitzner – Schipplock, Herdling – Gelb-Rote Karte: Perthel (82.) – Spielnote: 3,5,<br />
ein zerfahrenes Kampfspiel, das am Ende von der Spannung lebte.<br />
Es berichten David Bernreuther<br />
Michael Pfeifer und Michael Richter<br />
%-ANALYSE<br />
Grahl verhindert höheren Rückstand<br />
Einsatz und Leidenschaft bildeten<br />
die Basis des Braunschweiger<br />
Spiels, dagegen wusste<br />
sich Hoffenhe<strong>im</strong> lange nicht<br />
zu wehren. Bei der Eintracht<br />
rückte Elabdellaoui für<br />
Bellarabi (Oberschenkelzerrung)<br />
ins Mittelfeld,<br />
Kessel verteidigte<br />
rechts. Der Aufsteiger<br />
begann mit schwungvoller<br />
Offensive, scheiterte<br />
aber mehrfach vor<br />
dem Tor. Darauf reagierte<br />
Gisdol mit der Auswechslung<br />
des überforderten Toljan,<br />
Johnson rückte nach<br />
hinten. Doch den Gästen<br />
fehlte die Struktur <strong>im</strong> Aufbau<br />
und die spielerische Linie.<br />
Volland zeigte noch die<br />
besten Ansätze, Grahl verhinderte<br />
mit starken Paraden<br />
gegen Ademi (16., 47.)<br />
%-Spielcheck Braunschweig Hoffenhe<strong>im</strong><br />
Durchschnitts-Note 3,2 3,8<br />
Durchschnitts-Alter 26,7 24,4<br />
Abseits 4 2<br />
Gewonnene Zweikämpfe 50 % (82) 50 % (82)<br />
Ballbesitz 38 % 62 %<br />
Meiste Ballkontakte 50 Kessel 84 Johnson<br />
Teamlaufleistung (km) 117,5 115,7<br />
Laufstärkster Spieler 12,33 Oehrl 11,44 Volland<br />
einen höheren Rückstand. Braunschweig<br />
zog sich zunehmend zurück,<br />
doch erst in Überzahl baute<br />
Hoffenhe<strong>im</strong> Druck auf und war<br />
dem Ausgleich in mehreren Szenen<br />
nahe.<br />
FAZIT: Ein glücklicher<br />
Sieg für Braunschweig,<br />
da Hoffenhe<strong>im</strong> vom<br />
Schiedsrichter insgesamt<br />
klar benachteiligt<br />
wurde. Aufgrund des großen<br />
Kampfes war er aber<br />
nicht unverdient.<br />
SPIELER DES SPIELS<br />
Torsten Oehrl<br />
Gute Präsenz und viele Balleroberungen<br />
<strong>im</strong> Zentrum,<br />
souverän vom Elfmeterpunkt.<br />
Auch sein erstes Tor hätte zählen<br />
müssen (14.).<br />
Feinde auf den<br />
Eigentlich wollte Markus Gisdol<br />
ein Hinrundenfazit ziehen, aber<br />
die zurückliegenden 90 Minuten<br />
und die Pressekonferenz hatten<br />
Hoffenhe<strong>im</strong>s Trainer in Rage<br />
versetzt. Ungefragt platzte aus ihm<br />
heraus, was er vom Auftritt des Kollegen<br />
Torsten Lieberknecht hielt:<br />
„Der gegnerische Trainer hat bei<br />
jeder Situation rübergeblökt und<br />
macht jetzt einen auf netter Gastgeber.<br />
Da ist ein Punkt erreicht, an<br />
dem Schluss ist. Unsere Einwechselspieler<br />
laufen an ihm vorbei, und<br />
er sagt: ,Was habt ihr denn für Trainer,<br />
für Pappnasen?’ Das akzeptiere<br />
ich nicht, das hat nichts mit Trainerkollege<br />
zu tun. Gar nichts.“ Die<br />
1Auch am Tag danach rumorte<br />
es noch spürbar in<br />
Alexander Rosen. Für Hoffenhe<strong>im</strong>s<br />
Manager gipfelte in<br />
Braunschweig eine sich durch<br />
die gesamte Hinrunde ziehende<br />
Serie von Fehlentscheidungen gegen<br />
seine TSG. Verweigerte oder zu<br />
Unrecht gepfiffene Strafstöße etwa,<br />
zwei aberkannte Volland-Tore, das<br />
Phantomtor als unrühmlicher Höhepunkt<br />
– in der Tat waren in den<br />
kicker-Analysen bereits zehn gravierende<br />
Benachteiligungen seitens<br />
der Schiedsrichter vermerkt. Nun<br />
legte Schiri Winkmann gleich fünf<br />
in einem Spiel nach. „Die Summe<br />
Giftpfeile zwischen den Bänken flogen<br />
während der gesamten Partie.<br />
In der 39. Minute bat Schiedsrichter<br />
Guido Winkmann beide Trainer<br />
zur Aussprache, was die Situation<br />
nur vorübergehend beruhigte. Lieberknechts<br />
Worte nach dem Spiel<br />
brachten Gisdol zum Explodieren.<br />
„Ich habe viel Lob übrig für<br />
die Jungs in Schwarz. Für die Art,<br />
wie sie mit uns umgegangen sind,<br />
muss man dem Gespann ein Kompl<strong>im</strong>ent<br />
machen“, sagte der Eintracht-Trainer.<br />
Diese Sätze mussten<br />
für die Hoffenhe<strong>im</strong>er wie blanker<br />
Hohn klingen. Winkmanns Team<br />
hatte sechs entscheidende Fehler<br />
gemacht, fünf zulasten der TSG:<br />
HOFFENHEIM: TSG 15-mal benachteiligt –<br />
Rosen: „Die Summe der<br />
der Fehlentscheidungen in diesem<br />
Halbjahr ist kurios, und<br />
das wird sich auch nicht mehr<br />
ausgleichen in dieser Saison,<br />
wie es <strong>im</strong>mer so schön heißt“,<br />
stellt Rosen fest. Eine Verschwörung?<br />
„Man könnte es fast meinen<br />
oder müsste es befürchten, aber es<br />
ist nicht so“, davon ist der 34-Jährige<br />
überzeugt, „ich glaube nicht, dass<br />
das mit Absicht geschieht.“<br />
Dennoch lässt sich Hoffenhe<strong>im</strong>s<br />
junge Truppe – mit 24,41 Jahren<br />
<strong>im</strong> Schnitt zweitjüngstes Team<br />
hinter Freiburg (24,28) – noch zu<br />
sehr beeindrucken von solcherlei<br />
Rückschlägen. „Das müssen wir ab-
kicker, 23. Dezember 2013 35<br />
ersten Blick<br />
Be<strong>im</strong><br />
14. Minute: Oehrls Tor hätte zählen<br />
müssen. Assistent Assmuth übersah,<br />
dass Toljan das Abseits aufhob.<br />
29. Minute: Der Elfmeter für Braunschweig<br />
war irregulär. Bicakcic griff<br />
aus Abseitsposition ein, wurde erst<br />
dann von Schipplock umgerissen.<br />
36. Minute: Bei Dogans Foul an<br />
Schipplock hätte es Strafstoß für<br />
Hoffenhe<strong>im</strong> geben müssen.<br />
51. Minute: Pfitzners Tritt gegen<br />
Schipplock war rotwürdig.<br />
86. Minute: Boland schubste Roberto<br />
Firmino, der kurz vor dem Tor zum<br />
Kopfball gekommen wäre. Der Elfmeterpfiff<br />
blieb aus.<br />
88. Minute: Kessel traf Modeste am<br />
Bein. Wieder kein Strafstoß.<br />
„Hast du die Hosen wieder voll<br />
gehabt?“, rief Alexander Rosen<br />
dem Schiedsrichter <strong>im</strong> Kabinengang<br />
hinterher. Später setzte Hoffenhe<strong>im</strong>s<br />
Leiter Profifußball seine<br />
Kritik fort: „Winkmann war absolut<br />
überfordert. Er war zu keinem Zeitpunkt<br />
Herr der Lage.“<br />
Gisdol, der Lieberknecht vor<br />
der Pressekonferenz gratuliert hatte,<br />
verzichtete hinterher auf eine<br />
Verabschiedung. „Von meiner Seite<br />
aus gibt es mit Torsten Lieberknecht<br />
nach dem Spiel überhaupt nichts<br />
mehr zu besprechen. So geht man<br />
nicht miteinander um“, sch<strong>im</strong>pfte<br />
er. Lieberknecht wollte sich zu den<br />
Vorwürfen auch am Sonntag nicht<br />
Premieren-Duell ihrer Klubs<br />
zoffen TORSTEN LIEBERKNECHT (40)<br />
und MARKUS GISDOL (44) sich heftig.<br />
äußern. Das tat Manager Marc Arnold:<br />
„Man liegt falsch damit, es so<br />
einseitig darzustellen und auf uns<br />
zu zeigen. Wir sind nicht frei von<br />
Schuld, aber beide Seiten haben<br />
dazu beigetragen.“ Das Lob für den<br />
Referee sei auf dessen Umgang mit<br />
den Trainern bezogen gewesen,<br />
erklärte er. Und den „Pappnasen“-<br />
Satz habe Lieberknecht nicht gesagt,<br />
versicherte der Manager nach<br />
Rücksprache mit dem Coach.<br />
Wie auch <strong>im</strong>mer – das erste<br />
Pflichtspiel zwischen Braunschweig<br />
und Hoffenhe<strong>im</strong> bot viel Zündstoff.<br />
Und zwei Trainer, die sich von Beginn<br />
an in den Haaren hatten – und<br />
<strong>im</strong> Streit auseinandergingen.<br />
Fotos: Getty Images/Bongarts (2), picture-alliance<br />
BRAUNSCHWEIG<br />
Gewinner Oehrl und<br />
zwei Neue <strong>im</strong> Januar<br />
1Das Motto für die<br />
Weihnachtsfeier gab<br />
der Trainer höchstpersönlich<br />
aus: „Volle Kanne“,<br />
ordnete Torsten Lieberknecht<br />
an, und so feierten Profis und<br />
Verantwortliche der Eintracht am<br />
Samstag bis spät in die Nacht <strong>im</strong><br />
Braunschweiger Pentahotel. Das<br />
1:0 gegen Hoffenhe<strong>im</strong> war für Lieberknecht<br />
„ein super Abschluss eines<br />
unglaublichen Jahres“. Durch<br />
den dritten Saisonsieg hielt der<br />
Aufsteiger den Anschluss. „Die<br />
Mannschaft hat eine unglaubliche<br />
Qualität, Rückschläge zu verarbeiten“,<br />
lobte Lieberknecht eine Woche<br />
nach dem 1:4 in Augsburg, „wir<br />
haben gezeigt, dass man uns nicht<br />
totsagen darf.“<br />
Er sehe, „dass sich meine Jungs<br />
entwickeln. Vielleicht nicht mit<br />
dem rasanten Tempo, das man für<br />
die Bundesliga bräuchte, aber es<br />
gibt eine Entwicklung in kleinen<br />
Schritten.“ Um diese zu beschleunigen,<br />
sollen <strong>im</strong> Winter zwei Spieler<br />
für die Offensive kommen. „Wir<br />
wollen etwas machen und werden<br />
unsere Überlegungen zwischen<br />
den Jahren vertiefen“, sagt Manager<br />
Marc Arnold. Die Zugänge sollen<br />
möglichst schon zum Trainingsstart<br />
am 2. Januar in Braunschweig sein.<br />
Gewinner <strong>im</strong> Dezember ist bei<br />
der Eintracht Torsten Oehrl. Der<br />
teuerste Neue (500 000 Euro) war<br />
lange außen vor, zuletzt stand er<br />
dre<strong>im</strong>al in der Startelf, traf in Augsburg<br />
und machte nun das Siegtor<br />
per Elfmeter. „Logisch, dass sich das<br />
für mich gut anfühlt“, sagt Oehrl.<br />
Rudy steht vor der Vertragsverlängerung<br />
Fehlentscheidungen ist kurios“<br />
schütteln“, fordert Rosen. Ein Entwicklungsauftrag<br />
für das kommende<br />
Jahr 2014. „Wir müssen stabiler<br />
werden <strong>im</strong> Kopf und dürfen uns<br />
dadurch nicht rausbringen lassen.<br />
Aber das ist gar nicht so leicht, wie<br />
wir alle merken.“ Nun gelte es nach<br />
dieser „intensiven Hinserie, die Akkus<br />
wieder aufzuladen, es waren<br />
viele besondere Momente dabei<br />
und kaum mal ruhige Spiele“.<br />
Trotz des frustrierenden Abschlusses<br />
spricht Trainer Markus<br />
Gisdol von einer „ordentlichen<br />
Halbserie, wir hätten den einen<br />
oder anderen Punkt mehr holen<br />
können, stehen aber <strong>im</strong> Pokal-Viertelfinale.<br />
Wir können einigermaßen<br />
beruhigt Weihnachten feiern.“<br />
Das kann auch Sebastian Rudy.<br />
Erstens stellte sich seine Adduktorenverletzung,<br />
die den Einsatz<br />
in Braunschweig gefährdet hatte,<br />
als nicht schwerwiegend heraus.<br />
Zweitens steht der 23-Jährige nun<br />
unmittelbar vor der Verlängerung<br />
seines <strong>im</strong> Sommer auslaufenden<br />
Vertrages. Im vierten Jahr spielt<br />
der seinerzeit aus Stuttgart geholte<br />
Mittelfeldspieler bereits für Hoffenhe<strong>im</strong>,<br />
nun bahnt sich eine weitere<br />
längerfristige Bindung an, die Anfang<br />
des kommenden Jahres fixiert<br />
werden soll.<br />
KOMMENTAR<br />
von kicker-Redakteur David Bernreuther<br />
So leidet Lieberknechts guter Ruf<br />
Torsten<br />
Lieberknecht<br />
hat in<br />
dieser Hinrunde<br />
nicht mit Kritik an<br />
Schiedsrichtern<br />
gespart, wenn er<br />
sich benachteiligt fühlte. Gegen<br />
Hoffenhe<strong>im</strong> profitierte Eintracht<br />
Braunschweig nun von fünf der<br />
sechs Fehlentscheidungen des<br />
Gespanns. Dass Lieberknecht<br />
darauf mit einem Lob für die Unparteiischen<br />
reagierte, war völlig<br />
fehl am Platz. Die Hoffenhe<strong>im</strong>er,<br />
die nach vielen Streitigkeiten auf<br />
und neben dem Spielfeld ohnehin<br />
erregt waren, konnten das nur als<br />
Häme oder Provokation auffassen.<br />
Markus Gisdols Reaktion – die öffentliche<br />
Kollegenschelte – ist deshalb<br />
verständlich. Die feine Art war<br />
sie allerdings auch nicht.<br />
Lieberknecht kam als sympathischer<br />
Aufstiegsheld in die Bundesliga.<br />
Bei der Eintracht ist dieser Ruf<br />
unantastbar – trotz oder vielleicht<br />
gerade wegen solcher Auftritte.<br />
Außerhalb Braunschweigs jedoch<br />
leidet darunter das positive Bild<br />
dieses Trainers.
36 BUNDESLIGA<br />
Eintracht Frankfurt –<br />
FC Augsburg<br />
Trapp (3)<br />
%-Spielcheck Frankfurt Augsburg<br />
Durchschnitts-Note 3,7 3,7<br />
Durchschnitts-Alter 25,7 26,6<br />
Abseits 2 5<br />
Gewonnene Zweikämpfe 46 % (66) 54 % (76)<br />
Ballbesitz 61 % 39 %<br />
Meiste Ballkontakte 91 Schwegler 74 Klavan<br />
Teamlaufleistung (km) 116,7 119,4<br />
Laufstärkster Spieler 12,21 Rode 12,46 Hahn<br />
1:1 (1:1)<br />
Trainer: Veh<br />
Jung (3,5) Zambrano (4) Anderson (4) Djakpa (4,5)<br />
Schwegler (3) Flum (4,5)<br />
Schröck (3)<br />
Werner (4)<br />
Rosenthal (3,5)<br />
Joselu (4)<br />
Bobadilla (3)<br />
Altintop (4)<br />
Rode (4)<br />
Hahn (4)<br />
Baier (3) Vogt (3,5)<br />
Ostrzolek (4) Klavan (4) Callsen-Bracker (4) Verhaegh (4)<br />
Trainer: Weinzierl Hitz (3)<br />
Eingewechselt: 62. Meier (–) für Flum, 87. Bakalorz (–) für Joselu – 81. Milik (–) für<br />
Bobadilla, 90./+1 de Jong (–) für Werner – Reservebank: Wiedwald (Tor), Oczipka,<br />
Barnetta, Inui, Kadlec – Manninger (Tor), Hong, Reinhardt, Holzhauser, Mölders<br />
Tore: 0:1 Bobadilla (33., Rechtsschuss, ohne Vorarbeit), 1:1 Rosenthal (42.,<br />
Rechtsschuss, –) – Chancen: 4:3 – Ecken: 4:3<br />
SR-Team: Weiner (Giesen – Assistenten: Ittrich, Henschel – Vierter Offizieller:<br />
Kinhöfer), Note 3,5, erkannte das 0:1 zu Recht an, weil der Ball weder von einem<br />
Mitspieler kam, noch Werner eine aktive Abseitsstellung besaß, hätte allerdings<br />
be<strong>im</strong> Foul von Schwegler an Altintop (4.) auf Elfmeter entscheiden müssen, zudem<br />
war die Zweikampfbewertung recht ungleichmäßig. – Zuschauer: 46 400 – Gelbe<br />
Karten: Flum (5., gesperrt), Rode, Schwegler – Baier, Vogt – Spielnote: 4,5, viele<br />
Abspielfehler, wenig Torszenen, sehr zerfahren.<br />
Es berichten Michael Ebert,<br />
Andreas Hunzinger und Peter Nickel<br />
%-ANALYSE<br />
Trapp: Erst zögerlich, dann Retter<br />
Beide Seiten standen tief, vertrauten<br />
auf zwei Sechser und eine<br />
hängende Spitze, wobei Augsburg<br />
zum 4-2-3-1 wechselte, sobald<br />
die Mannschaft in Ballbesitz<br />
kam. Bei der Eintracht tauchte<br />
Rode diesmal <strong>im</strong> linken<br />
Mittelfeld auf, während<br />
sich Flum an die<br />
Seite von Schwegler<br />
zurückzog. Rode ersetzte<br />
Russ (Muskelfaserriss),<br />
ansonsten<br />
bauten Frankfurt<br />
und Augsburg auf<br />
das gleiche Personal wie<br />
in der Vorwoche. Die<br />
Eintracht kam erst nach<br />
dem Rückstand ins Rollen.<br />
Augsburgs Versuche,<br />
durch Querpässe Tempo<br />
rauszunehmen, schlugen nun<br />
fehl. Nach dem Seitenwechsel<br />
verflachte die Partie zusehends.<br />
Mit der Hereinnahme<br />
von Meier verlegte sich Frankfurt<br />
stärker auf lange Bälle, was<br />
jedoch auch nicht zu richtigen<br />
Chancen führte. Augsburg hatte<br />
kurz vor Schluss bei einem<br />
Konter den Sieg auf dem Fuß.<br />
Doch Trapp hielt gegen Milik<br />
glänzend und machte<br />
damit seine zu zögerliche<br />
Haltung vor dem 0:1 wieder<br />
wett.<br />
FAZIT: Ein gerechtes Unentschieden,<br />
auch wenn der<br />
FCA dem Sieg näher war als<br />
die Eintracht.<br />
SPIELER DES SPIELS<br />
Raul Bobadilla<br />
Beschäftigte die Eintracht-<br />
Abwehr ständig, war viel unterwegs,<br />
erzielte die Führung.<br />
Weinzierl bleibt bis<br />
Er hat mit AUGSBURG einen beachtlichen Weg<br />
hingelegt, doch der ist noch nicht zu Ende.<br />
Markus Weinzierl sieht sich „lange nicht am Ziel“.<br />
Gestern um die Mittagszeit war<br />
es so weit. Da gab der FC Augsburg<br />
die Vertragsverlängerung<br />
mit Trainer Markus Weinzierl<br />
(38) bis 2017 bekannt. „Wir<br />
wollen den FCA zu einem stabilen<br />
Erstligisten machen, sind<br />
auf einem guten Weg, aber noch<br />
lange nicht am Ziel“, so Weinzierl,<br />
den Geschäftsführer Peter Bircks<br />
„bodenständig, fleißig und erfolgshungrig“<br />
nennt. Damit passe er<br />
„wunderbar“ zum Klub.<br />
Dass es so kam, ist keine wirkliche<br />
Überraschung. Bereits <strong>im</strong> September<br />
hatte der kicker über die<br />
Absicht aller Beteiligten berichtet,<br />
länger zusammenarbeiten<br />
zu wollen, vor eineinhalb Wochen<br />
dann meldete der kicker,<br />
dass die Gespräche laufen. Auch<br />
die Verträge der Assistenztrainer<br />
Wolfgang Beller und Tobias Zellner<br />
sowie Reha- und Athletiktrainer<br />
Thomas Barth wurden nun, pünktlich<br />
zu Weihnachten, verlängert.<br />
FRANKFURT: Für Bruchhagen ist die Lage „nicht<br />
Vehs Plan: Ausruhen –<br />
Am Tag nach dem Spiel gab es<br />
ein paar Abschiedsworte und<br />
die Trainingspläne für den<br />
Urlaub. Trainiert wurde nicht<br />
mehr. Armin Veh schaltete<br />
sich und die Mannschaft<br />
„in den Weihnachtsmodus“.<br />
Zweieinhalb Wochen haben der<br />
Cheftrainer und der überwiegende<br />
Teil des Kaders frei – bis zum<br />
7. Januar – und damit Gelegenheit,<br />
„runterzukommen“, wie es Veh formuliert.<br />
„Die gesamte vergangene<br />
Saison hatten wir 35 Spiele, jetzt<br />
waren es 28 bis zur Winterpause.“<br />
Für das Hallenturnier in Frankfurt<br />
(5. 1.) sind acht Vertreter aus<br />
dem Profikader nominiert, überwiegend<br />
handelt es sich um Reservisten:<br />
Inui, Schröck, Djakpa, Bakalorz,<br />
Kempf, Kittel, Waldschmidt<br />
und Torhüter Wiedwald. Betreut<br />
werden sie von Co-Trainer Oscar<br />
Corrochano. „Hallenfußball<br />
interessiert mich nicht.<br />
Das ist ein Krampf“, sagt Veh.<br />
Die Auftritte unterm Dach<br />
genossen bereits in den vergangenen<br />
Jahren nicht die Wertschätzung<br />
des Trainers, diesmal steht noch<br />
stärker als vorher die Regeneration<br />
<strong>im</strong> Vordergrund. „Es war sehr<br />
kräftezehrend. Die vielen Spiele<br />
sind sicher auch ein Grund für<br />
die zahlreichen Verletzten“, meint<br />
Sebastian Jung. Und Veh war vor<br />
dem Augsburg-Spiel klar, „dass wir<br />
in dieser Phase nicht den Fußball
kicker, 23. Dezember 2013 37<br />
„Wir wissen, was wir aneinander<br />
haben“, sagt Stefan Reuter, der<br />
Geschäftsführer Sport. Unter Weinzierl<br />
ist Augsburg nicht nur in den<br />
letzten fünf Bundesligaspielen des<br />
Jahres ungeschlagen geblieben und<br />
hat dabei 11 von 15 Punkten geholt.<br />
Sein Team ist darüber hinaus die<br />
siebtbeste deutsche Fußballmannschaft<br />
2013. 48 Punkte hat der FCA,<br />
der erst seit 2011 erstklassig ist, gesammelt:<br />
24 <strong>im</strong> Frühjahr, als nach<br />
nur neun Hinrundenzählern beinahe<br />
sensationell noch der Klassenerhalt<br />
gelang; nun weitere 24.<br />
„Eine wirklich tolle Geschichte“,<br />
freute sich der Trainer, der seine<br />
Spieler am späten Freitagabend<br />
noch in Frankfurt in den Urlaub<br />
entließ, „da kann<br />
2017<br />
sich jeder, der<br />
daran beteiligt<br />
ist, ein paar Tage<br />
zurücklehnen.“<br />
Freilich nicht allzu<br />
sehr, Weinzierl<br />
hat jedem einen Trainingsplan<br />
mitgegeben bis zum Wiedersehen<br />
am 4. Januar, dem „Diagnose-Tag“.<br />
Tags darauf geht’s ins einwöchige<br />
Trainingslager nach Gran Canaria.<br />
Und das dem Vernehmen nach<br />
mit nahezu unverändertem Personal.<br />
„Große Veränderungen wird es<br />
nicht geben“, erklärt Reuter. US-Nationalspieler<br />
Michael Parkhurst will<br />
unbedingt gehen, denn der Rechtsverteidiger<br />
bangt um seine WM-<br />
Chance. Ihn (Vertrag bis 2015 ) und<br />
auch Andreas Ottl (2014) würde der<br />
FCA wohl ziehen lassen, wenn sie<br />
denn Abnehmer vorweisen. Beide<br />
standen in der Hinrunde nur ein<br />
einziges Mal <strong>im</strong> 18er-Kader, beide<br />
am 26. Oktober in Leverkusen (1:2).<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Krieger<br />
NEUE TERMINE: DIE BUNDESLIGA-SPIELTAGE 22 BIS 28<br />
Jetzt wurden auch die Bundesliga-Spieltage 22 bis 28 genau terminiert. Je nach Abschneiden von Frankfurt in der Europa League<br />
könnten einzelne Ansetzungen der Spieltage 26 und 27 zu einem späteren Zeitpunkt noch geändert werden.<br />
22. SPIELTAG<br />
Freitag, 21. Februar (20.30 Uhr):<br />
Schalke 04 – Mainz 05 (Hinspiel: 1:0)<br />
Samstag, 22. Februar (15.30 Uhr):<br />
Mönchengladbach – Hoffenhe<strong>im</strong> (1:2)<br />
VfB Stuttgart – Hertha BSC (1:0)<br />
VfL Wolfsburg – Bayer Leverkusen (1:3)<br />
1. FC Nürnberg – E. Braunschweig (1:1)<br />
SC Freiburg – FC Augsburg (1:2)<br />
Samstag, 22. Februar (18.30 Uhr):<br />
Hamburger SV – Bor. Dortmund (2:6)<br />
Sonntag, 23. Februar (15.30 Uhr):<br />
Eintr. Frankfurt – Werder Bremen (3:0)<br />
Sonntag, 23. Februar (17.30 Uhr):<br />
Hannover 96 – Bayern München (0:2)<br />
23. SPIELTAG<br />
Freitag, 28. Februar (20.30 Uhr):<br />
Hertha BSC – SC Freiburg (1:1)<br />
Samstag, 1. März (15.30 Uhr):<br />
Bor. Dortmund – 1. FC Nürnberg (1:1)<br />
Bay. Leverkusen – 1. FSV Mainz 05 (4:1)<br />
Werder Bremen – Hamburger SV (2:0)<br />
FC Augsburg – Hannover 96 (1:2)<br />
Braunschweig – Mönchengladbach (1:4)<br />
Samstag, 1. März (18.30 Uhr):<br />
Bayern München – FC Schalke 04 (4:0)<br />
Sonntag, 2. März (15.30 Uhr):<br />
1899 Hoffenhe<strong>im</strong> – VfL Wolfsburg (1:2)<br />
Sonntag, 2. März (17.30 Uhr):<br />
Eintracht Frankfurt – VfB Stuttgart (1:1)<br />
24. SPIELTAG<br />
Samstag, 8. März (15.30 Uhr):<br />
FC Schalke 04 – 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> (3:3)<br />
Mönchengladbach – FC Augsburg (2:2)<br />
VfB Stuttgart – Eintr. Braunschweig (4:0)<br />
Hannover 96 – Bayer Leverkusen (0:2)<br />
VfL Wolfsburg – Bayern München (0:1)<br />
Hamburger SV – Eintracht Frankfurt (2:2)<br />
Samstag, 8. März (18.30 Uhr):<br />
1. FC Nürnberg – Werder Bremen (3:3)<br />
Sonntag, 9. März (15.30 Uhr):<br />
SC Freiburg – Borussia Dortmund (0:5)<br />
Sonntag, 9. März (17.30 Uhr):<br />
1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC (1:3)<br />
25. SPIELTAG<br />
Freitag, 14. März (20.30 Uhr):<br />
FC Augsburg – FC Schalke 04 (1:4)<br />
Samstag, 15. März (15.30 Uhr):<br />
Bor. Dortmund – Mönchengladbach (0:2)<br />
Werder Bremen – VfB Stuttgart (1:1)<br />
1899 Hoffenhe<strong>im</strong> – 1. FSV Mainz 05(2:2)<br />
Eintr. Braunschweig – VfL Wolfsburg (2:0)<br />
Hertha BSC – Hannover 96 (1:1)<br />
Samstag, 15. März (18.30 Uhr):<br />
Bay. München – Bayer Leverkusen (1:1)<br />
Sonntag, 16. März (15.30 Uhr):<br />
Hamburger SV – 1. FC Nürnberg (5:0)<br />
Sonntag, 16. März (17.30 Uhr):<br />
Eintracht Frankfurt – SC Freiburg (1:1)<br />
26. SPIELTAG<br />
Freitag, 21. März (20.30 Uhr):<br />
SC Freiburg – Werder Bremen (0:0)<br />
Samstag, 22. März (15.30 Uhr):<br />
Schalke 04 – Eintr. Braunschweig (3:2)<br />
VfB Stuttgart – Hamburger SV (3:3)<br />
Hannover 96 – Borussia Dortmund (0:1)<br />
VfL Wolfsburg – FC Augsburg (2:1)<br />
1. FSV Mainz 05 – Bayern München(1:4)<br />
Samstag, 22. März (18.30 Uhr):<br />
B. Mönchengladbach – Hertha BSC (0:1)<br />
Sonntag, 23. März (15.30 Uhr):<br />
1. FC Nürnberg – Eintr. Frankfurt (1:1)<br />
Sonntag, 23. März (17.30 Uhr):<br />
B. Leverkusen – 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> (2:1)<br />
27. SPIELTAG<br />
Dienstag, 25. März (20 Uhr):<br />
Borussia Dortmund – Schalke 04 (3:1)<br />
Werder Bremen – VfL Wolfsburg (0:3)<br />
E. Braunschweig – 1. FSV Mainz 05 (0:2)<br />
Hertha BSC – Bayern München (2:3)<br />
Mittwoch, 26. März (20 Uhr):<br />
1. FC Nürnberg – VfB Stuttgart (1:1)<br />
1899 Hoffenhe<strong>im</strong> – Hannover 96 (4:1)<br />
FC Augsburg – Bayer 04 Leverkusen (1:2)<br />
Hamburger SV – SC Freiburg (3:0)<br />
Eintr. Frankfurt – Mönchengladbach (1:4)<br />
28. SPIELTAG<br />
Freitag, 28. März (20.30 Uhr):<br />
FC Schalke 04 – Hertha BSC (2:0)<br />
Samstag, 29. März (15.30 Uhr):<br />
Bay. München – 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> (2:1)<br />
Bayer Leverkusen – Braunschweig (0:1)<br />
VfB Stuttgart – Borussia Dortmund (1:6)<br />
VfL Wolfsburg – Eintracht Frankfurt (2:1)<br />
1. FSV Mainz 05 – FC Augsburg (1:2)<br />
Samstag, 29. März (18.30 Uhr):<br />
SC Freiburg – 1. FC Nürnberg (3:0)<br />
Sonntag, 30. März (15.30 Uhr):<br />
Mönchengladbach – Hamburger SV (2:0)<br />
Sonntag, 30. März (17.30 Uhr):<br />
Hannover 96 – Werder Bremen (2:3)<br />
prekär“ – Gespräche mit dem Trainer <strong>im</strong> Januar<br />
und bloß kein Hallenfußball<br />
spielen können, zu dem wir<br />
fähig wären, wenn alle frisch<br />
und gesund wären“. Nach<br />
einer Stunde beschlich den<br />
Trainer das Gefühl, dass kein<br />
Sieg mehr drin ist, weshalb<br />
er nicht offensiver auswechselte.<br />
Fast hätte es sogar eine<br />
Niederlage gegeben, doch<br />
Kevin Trapp hielt am Ende<br />
glänzend. Es wären die Punkte<br />
elf und zwölf gewesen, die<br />
in den letzten zehn Minuten<br />
flöten gegangen wären.<br />
„Wenn wir noch verloren<br />
hätten, hätten alle gekotzt“,<br />
resümierte Trapp, „und ich<br />
hätte endgültig den Glauben<br />
verloren.“<br />
Acht He<strong>im</strong>spiele – kein Sieg<br />
Acht He<strong>im</strong>spiele, kein Sieg – in der Liga ist das jetzt zehn<br />
Mannschaften passiert. Fünf stiegen danach ab:<br />
Ohne Sieg Verein Saison Saisonende<br />
17 Sp. Greuther Fürth 2012/13 Abstieg<br />
12 Hansa Rostock 2004/05 Abstieg<br />
11 Mönchengladbach 2010/11 16.<br />
10 1. FC Saarbrücken 1963/64 Abstieg<br />
9 Hamburger SV 2006/07 7.<br />
9 1. FC Nürnberg 1998/99 Abstieg<br />
8 Eintracht Frankfurt 2013/14<br />
8 1. FC Nürnberg 2013/14<br />
8 Bayer Uerdingen 1994/95 15.<br />
8 Fortuna Köln 1973/74 Abstieg<br />
So wurde es zwar auch<br />
nichts mit dem ersten He<strong>im</strong>sieg<br />
der Saison, dem 400. der<br />
Eintracht-Historie. Durch das<br />
1:0 vor einer Woche in Leverkusen<br />
geht die Eintracht<br />
jedoch mit vier Punkten aus<br />
den letzten zwei Hinrundenspielen<br />
versöhnlich ins neue<br />
Jahr. „Eine Halbserie ohne<br />
He<strong>im</strong>sieg habe ich noch nicht<br />
erlebt“, meint Vorstandsboss<br />
Heribert Bruchhagen, der die<br />
Situation als „schwierig, aber<br />
nicht prekär“ einstuft.<br />
Im Januar will die Eintracht<br />
die Verhandlungen mit<br />
Trainer Armin Veh über eine<br />
erneute Verlängerung des<br />
Foto: Huebner<br />
Müder Kapitän: Pirmin Schwegler<br />
geht geschlaucht in die Pause.<br />
auslaufenden Vertrags aufnehmen<br />
und sich auf dem Transfermarkt<br />
nach einer punktuellen Verstärkung<br />
umsehen. „Spieler, die Akzente setzen<br />
können“, sind laut Veh <strong>im</strong> Blick<br />
der Eintracht. Ob er dazu auch Jan<br />
Kirchhoff zählt, der in der Eintracht-<br />
Jugend groß wurde und bei Bayern<br />
zur Disposition steht, wollte er nicht<br />
verraten.
38 BUNDESLIGA<br />
Ulreich hat Europa noch <strong>im</strong> Blick<br />
Stuttgarts Torhüter<br />
SVEN ULREICH (25) zieht<br />
Bilanz und spricht über<br />
die vielen Gegentore.<br />
Seit Donnerstag haben die Stuttgarter<br />
Spieler bereits Urlaub.<br />
Die Partie der 17. Runde gegen<br />
Klub-Weltmeister Bayern München<br />
wird am 29. Januar 2014 nachgeholt.<br />
Also nutzte Sven Ulreich die<br />
freien Tage zu einem vorweihnachtlichen<br />
Rom-Trip mit seiner<br />
Freundin. Der Torhüter konnte<br />
persönlich zufrieden sein mit<br />
der ersten Saisonhälfte, insgesamt<br />
aber lautet sein Fazit:<br />
„Die Bilanz mit 31 Gegentoren<br />
in 16 Spielen ist<br />
verbesserungswürdig.<br />
Wir müssen in der Vorbereitung<br />
daran arbeiten,<br />
dass wir weniger<br />
Gegentore bekommen.“<br />
In der Sommervorbereitung<br />
studierte der<br />
VfB noch seine Defensivabläufe<br />
mit den Innenverteidigern<br />
Serdar<br />
Tasci und Georg Niedermeier<br />
ein. Tasci verletzte<br />
sich nach 21 Minuten <strong>im</strong><br />
ersten Ligaspiel in Mainz<br />
und wechselte dann darüberhinaus<br />
zu Spartak Moskau,<br />
Niedermeier verpasste die ersten<br />
neun Spiele wegen eines Innenbandrisses.<br />
„Klar sollte man<br />
auf den Schlüsselpositionen in<br />
der Innenverteidigung und auf den<br />
Sechsern eingespielt sein. Doch<br />
wenn sich zwei gefunden hatten,<br />
folgten Verletzungen oder Sperren“,<br />
räumt Ulreich ein, dass die<br />
Gegentorflut einerseits auch nicht<br />
beeinflussbare Gründe hatte, doch<br />
als Alibi will er das<br />
andererseits nicht<br />
verstanden wissen.<br />
Ulreich: „Die gesamte<br />
Mannschaft muss<br />
besser arbeiten, damit<br />
wir weniger Tore bekommen.“<br />
Er selbst war erstmals auch verletzt.<br />
Gegen Frankfurt musste er<br />
Kopf und Kragen gegen Kadlec riskieren.<br />
Er spielte zwar durch,<br />
doch tags darauf sch<strong>im</strong>merte<br />
seine linke Hand in allen<br />
möglichen ungesunden<br />
Farben. Handgelenk, Bandstrukturen,<br />
Mittelhandknochen,<br />
Zeigefinger und<br />
„Ziel? Mehr Punkte holen<br />
als in der Hinrunde.“<br />
Daumen waren betroffen, Ulreich<br />
fehlte drei Wochen. Nach 108 Spielen,<br />
die er in Folge absolviert hatte,<br />
riss die stolze Serie. „Das kann<br />
nach dreieinhalb Jahren schon mal<br />
passieren. Schade, aber auch nicht<br />
schl<strong>im</strong>m. Wichtig ist, dass es gut<br />
ausgeheilt ist“, sagt<br />
Ulreich, der dre<strong>im</strong>al<br />
von Torsten Kirschbaum<br />
vertreten wurde.<br />
„Kirsche hat’s<br />
ordentlich gemacht,<br />
aber es ist was anderes, ob man mal<br />
zwei, drei Spiele macht oder ständig<br />
spielt.“ Er kennt das, schließlich war<br />
er als Vertreter von Jens Lehmann<br />
selbst in dieser Rolle, weshalb er<br />
sich bei seinem Comeback auch<br />
gar keinen großen Kopf gemacht<br />
habe. Sven Ulreich kennt sein gutes,<br />
über die Jahre erarbeitetes Standing<br />
<strong>im</strong> Verein.<br />
Das Ziel für die Rückrunde ist<br />
klar. „Mehr Punkte holen als in der<br />
Hinrunde“. Immerhin habe man<br />
unter Bruno Labbadias Nachfolger<br />
Thomas Schneider einen neuen<br />
Schwung erfahren. „Es ist ein enges<br />
Feld“, schätzt Ulreich trotz des Mittelplatzes<br />
die Lage in der Liga für<br />
seinen Klub nicht aussichtslos ein.<br />
„Wenn man eine Serie startet, ist<br />
man gleich wieder oben dabei.“ Er<br />
hat die Qualifikation für die Europa<br />
League noch nicht abgeschrieben,<br />
Hertha hat als Sechster neun Punkte<br />
mehr. „Ein Verein wie der VfB<br />
gehört ins internationale Geschäft.<br />
Das muss <strong>im</strong>mer der Anspruch<br />
sein.“ MARTIN MESSERER<br />
PERSONALIEN<br />
Bayern München<br />
Arjen Robben (29) kuriert seine<br />
tiefe Risswunde am Knie auf den<br />
Seychellen aus. Physio Fredi Binder<br />
ist ebenfalls dort und arbeitet<br />
mit dem Niederländer an dessen<br />
Genesung bis zum Trainingsauftakt<br />
am 5. Januar.<br />
Borussia Mönchengladbach<br />
Die Fohlen haben Kwame Yeboah<br />
(19) vom australischen<br />
Erstligisten Brisbane Roar verpflichtet.<br />
Der Stürmer erhielt einen<br />
Vertrag bis Ende Juni 2017 und soll<br />
über die U 23 an die Prof<strong>im</strong>annschaft<br />
herangeführt werden.<br />
VfL Wolfsburg<br />
Stefan Kutschke (25, Bindehaut-Entzündung)<br />
fehlte in Mönchengladbach.<br />
FC Schalke 04<br />
A-Jugend-Stürmer Donis Avdijaj<br />
(17) soll mit ins Trainingslager<br />
nach Katar reisen. + + + Christian<br />
Fuchs (27) schied in Nürnberg wegen<br />
einer Blockade <strong>im</strong> rechten Knie<br />
aus.<br />
VfB Stuttgart<br />
Robin Yalcin (19), der <strong>im</strong> Januar<br />
mit den Profis ins Trainingslager<br />
nach Kapstadt fahren soll, plagen<br />
derzeit Adduktorenprobleme. So<br />
musste er <strong>im</strong> Drittligaspiel gegen<br />
Dortmund II passen.<br />
Werder Bremen<br />
Clemens Fritz (33) zog sich <strong>im</strong><br />
Bremer Abschlusstraining<br />
eine Verletzung des Hüftbeugers<br />
zu und musste am Samstag gegen<br />
Bayer Leverkusen passen. Sollte<br />
die Blessur bis zum 2. Januar nicht<br />
auskuriert sein, wird er mit einem<br />
speziellen Trainingsprogramm vor<br />
den Kollegen (6. Januar) in die Vorbereitung<br />
starten.<br />
Hannover 96<br />
Der erste Startelfeinsatz von<br />
Talent Valmir Sulejmani (17) in der<br />
Bundesliga dauerte 45 Minuten.<br />
+ + + Salif Sané (23) zog sich be<strong>im</strong><br />
1:2 in Freiburg einen Mittelhandbruch<br />
zu, muss aber nicht operiert<br />
werden.<br />
Eintracht Frankfurt<br />
Alex Meier (30) feierte sein<br />
Comeback nach einer Patellasehnenreizung.<br />
Er trat erstmals seit<br />
dem 11. Dezember 2010 (0:1 be<strong>im</strong><br />
1. FC Köln) als Einwechselspieler in<br />
Erscheinung. + + + Jan Rosenthal (27)<br />
erzielte sein erstes Pflichtspieltor<br />
für die Eintracht.<br />
SC Freiburg<br />
Sebastian Freis (28, Achillessehnenprobleme)<br />
und Fallou<br />
Diagne (24, Knieprobleme) fehlten<br />
gegen Hannover.<br />
Eintracht Braunschweig<br />
Marcel Correia (24, Zerrung in<br />
der Kniekehle) fehlte gegen Hoffenhe<strong>im</strong>.<br />
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kicker, 23. Dezember 2013 39<br />
TORE, ZUSCHAUER, PLATZVERWEISE – DIE FAKTEN ZUR HALBZEIT<br />
Die Saison der Rekorde<br />
Martinez verliert nie<br />
Der Klub-Weltmeister 2013 erlebte<br />
auch in der Liga eine Hinserie<br />
der Superlative:<br />
Saisonübergreifend ist der<br />
FC Bayern seit 41 Ligaspielen ungeschlagen,<br />
Franck Ribery sogar<br />
seit 43 Spielen. Javi Martinez<br />
kennt das Gefühl einer Bundesliganiederlage<br />
noch gar nicht, er<br />
ging in keinem seiner 33 Spiele<br />
als Verlierer vom Platz. Auch<br />
Neu-Trainer Pep Guardiola<br />
ist noch unbesiegt. Er ist<br />
damit der einzige Bundesligatrainer,<br />
der keines seiner<br />
ersten 16 Spiele verlor.<br />
Seit April 2012 erzielte<br />
der Rekordmeister<br />
in 53 Ligapartien hintereinander<br />
mindestens<br />
einen Treffer, das ist einzigartig<br />
in der mittlerweile<br />
über 50-jährigen<br />
Bundesligahistorie.<br />
Einfach bitter,<br />
dieser HSV<br />
Es war einmal ein He<strong>im</strong>vorteil …<br />
Frankfurt und Nürnberg blieben<br />
in der Hinserie ohne Erfolg<br />
zu Hause, Hamburg kassierte am<br />
Samstag die 171. He<strong>im</strong>pleite<br />
seiner Ligageschichte – neuer<br />
Rekord. Die Fans vieler Klubs<br />
hatten nichts zu lachen. Und<br />
dennoch kamen über 6,5 Millionen<br />
Zuschauer in die Stadien.<br />
Im Schnitt verfolgten 43 170 Besucher<br />
eine Partie. Nur 2011/12 war<br />
die Zahl höher (44 293 pro Spiel).<br />
Schipplock wie<br />
einst Schneider<br />
Hoffenhe<strong>im</strong>s Sven Schipplock ging als Joker in die<br />
Saison. An jedem der ersten 13 Spieltage kam er von<br />
der Bank, so etwas erlebten zuvor nur Leverkusens<br />
Bernd Schneider 2000/01 und der Cottbuser Steffen<br />
Baumgart 2006/07. Den umgekehrten Weg nahm<br />
Gladbachs Patrick Herrmann am häufigsten. 16-mal<br />
wurde er von Lucien Favre in der Hinserie vom Platz<br />
genommen, damit stellte er einen 16 Jahre alten Rekord<br />
ein. Schalkes René Eijkelkamp musste 1997/98<br />
bei 17 Spielen ebenfalls 16-mal vorzeitig raus.<br />
Wolf eilt in die Geschichtsbücher<br />
411 Spieler kamen in dieser<br />
Hinrunde zum Einsatz, mehr<br />
waren es zuletzt in der Hinserie<br />
2009/10 (421, Bundesligarekord).<br />
76 der 411 erlebten<br />
<strong>im</strong> letzten Halbjahr ihre<br />
Bundesligapremiere. Einen<br />
Rekordstart legte Bremens<br />
Torhüter Raphael Wolf hin. Der<br />
gebürtige Münchner kassierte<br />
in seinen ersten beiden Spielen<br />
elf Tore, so etwas erlebte<br />
zuvor noch kein Keeper.<br />
Fotos: fi ro, <strong>im</strong>ago (2), Witters<br />
Jubiläum vermasselt Quote nicht<br />
In den 152 Spielen fielen<br />
486 Tore, das entspricht<br />
einem Schnitt von 3,20<br />
pro Partie. Eine bessere<br />
Saisonbilanz gab es zuletzt<br />
1986/87 (3,24 Tore<br />
pro Spiel). In die Geschichte<br />
geht dennoch<br />
eines der fünf 0:0 ein.<br />
Hannover und Braunschweig<br />
trennten sich<br />
so, es war das 1000. torlose<br />
Remis in der Liga.<br />
Diouf wird zum Früh-Flieger<br />
Hannovers Mame Diouf<br />
sah am 10. Spieltag die<br />
früheste Gelb-Rote Karte<br />
der Bundesligageschichte<br />
(12. Minute). Insgesamt<br />
verhängten die Referees<br />
34 Platzverweise (16-mal<br />
Rot, 18-mal Gelb-Rot)<br />
und damit weniger als<br />
in den beiden vorherigen<br />
Hinrunden, wo es 39<br />
(2012/13) bzw. 40 (11/12)<br />
Platzverweise gab.
17. Spieltag<br />
23. Dezember 2013<br />
Die Bundesliga-Saison 2013/14:<br />
Eintracht Frankfurt<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Aigner 11/9 2/3 3,70<br />
Anderson 14/14 –/1 3,57<br />
Bakalorz 3/– –/– –<br />
Barnetta 11/10 –/1 3,90<br />
Celozzi 7/2 –/– 3,75<br />
Djakpa 7/5 –/– 3,50<br />
Flum 16/13 2/– 4,17<br />
Inui 11/8 –/– 3,72<br />
Joselu 9/5 3/– 4,08<br />
Jung 13/13 –/4 3,73<br />
Kadlec 13/13 4/3 3,81<br />
Kempf 1/– –/– –<br />
Lakic 8/– –/– –<br />
Lanig 5/2 –/– 4,25<br />
Meier 8/7 3/1 3,43<br />
Oczipka 13/12 –/1 3,92<br />
Rode 14/14 –/– 3,79<br />
Rosenthal 9/4 1/1 3,75<br />
Russ 13/12 3/– 3,38<br />
Schröck 6/5 –/– 3,50<br />
Schwegler 8/6 –/– 3,92<br />
Trapp 17/17 –/– 3,03<br />
Zambrano 16/16 –/– 3,75<br />
23 Spieler 18/15 3,70<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Kittel, Özer, Stendera, Wiedwald<br />
Das Fußballjahr 2013<br />
ist zu Ende. Welcher<br />
Feldspieler bestritt seit<br />
Januar die meisten Pflichtspielminuten<br />
für seinen aktuellen Klub?<br />
Carlos Zambrano brachte es<br />
2013 in der Bundesliga, <strong>im</strong><br />
DFB-Pokal und in der<br />
Europa League in 42<br />
Einsätzen auf 3667<br />
Spielminuten. Das ist<br />
der Frankfurter Topwert.<br />
Borussia Dortmund<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Aubameyang 16/12 9/2 3,23<br />
Bender 15/14 –/– 3,00<br />
Blaszczykowski 15/10 2/2 3,73<br />
Ducksch 3/1 –/– 4,50<br />
Durm 13/9 –/2 3,25<br />
Friedrich 4/4 –/– 4,13<br />
Großkreutz 16/16 –/1 3,06<br />
Gündogan 1/1 –/– 4,00<br />
Günter 1/– –/– –<br />
Hofmann 14/– 1/3 3,00<br />
Hummels 10/10 –/1 3,20<br />
Kehl 5/3 –/1 2,75<br />
Kirch 1/– –/– 3,00<br />
Langerak 2/2 –/– 3,00<br />
Lewandowski 17/16 11/6 3,03<br />
Mkhitaryan 15/13 3/4 3,32<br />
Piszczek 5/2 1/– 3,33<br />
Reus 17/15 8/5 2,59<br />
Sahin 17/15 1/3 3,03<br />
Sarr 2/2 –/– 4,25<br />
Schieber 4/– –/– –<br />
Schmelzer 9/9 1/2 3,44<br />
Sokratis 11/8 1/– 3,00<br />
Subotic 10/10 –/– 3,15<br />
Weidenfeller 15/15 –/– 2,67<br />
25 Spieler 38/32 3,13<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Alomerovic<br />
Robert Lewandowski ist der<br />
einzige Profi, der es 2013 auf 36<br />
Pflichtspieltore brachte.<br />
Auch mit seinen<br />
4172 Einsatzminuten<br />
in 49 Partien liegt er<br />
be<strong>im</strong> BVB vorn.<br />
Werder Bremen<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Arnautovic 2/1 –/– 4,00<br />
Bargfrede 4/2 1/– 3,50<br />
Caldirola 17/17 –/– 3,79<br />
di Santo 8/6 1/1 4,57<br />
Ekici 11/7 1/– 3,69<br />
Elia 17/15 4/2 4,00<br />
Fritz 13/13 –/2 4,31<br />
Garcia 11/11 2/1 3,82<br />
Gebre Selassie 15/11 –/1 4,63<br />
Hunt 17/17 3/4 3,15<br />
Ignjovski 6/1 –/– 4,33<br />
Junuzovic 10/10 1/3 3,55<br />
Kobylanski 3/1 –/– 5,00<br />
Kroos 12/9 1/– 3,89<br />
Lorenzen 2/– –/– –<br />
Luk<strong>im</strong>ya 14/11 –/– 4,46<br />
Makiadi 16/16 1/1 4,09<br />
Mielitz 13/13 –/– 3,23<br />
Petersen 12/10 5/2 3,68<br />
Prödl 10/9 –/1 3,61<br />
Schmitz 2/– –/– 5,00<br />
Selke 3/1 –/– 4,00<br />
Trybull 2/– –/– –<br />
Wolf 4/4 –/– 3,63<br />
Öz. Yildir<strong>im</strong> 9/2 –/– 4,75<br />
25 Spieler 20/18 3,89<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Aycicek, Pavlovic, Röcker, A. Stevanovic,<br />
P. Stevanovic, Strebinger<br />
Als Feldspieler war Aaron Hunt für<br />
Werder mit 2613 Minuten 2013<br />
am längsten auf dem<br />
Rasen. Übertroffen<br />
wird der Wert aber von<br />
Keeper Sebastian Mielitz<br />
mit 2820 Minuten.<br />
SC Freiburg<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Albutat 1/– –/– –<br />
Baumann 17/17 –/– 3,09<br />
Coquelin 13/9 –/– 4,17<br />
Darida 6/4 1/– 4,38<br />
Diagne 12/12 –/– 3,83<br />
Fernandes 16/15 1/2 3,77<br />
Freis 14/12 2/4 3,77<br />
Ginter 17/17 –/– 3,62<br />
Guedé 8/5 1/– 3,90<br />
Günter 15/13 –/– 4,08<br />
Hanke 12/4 2/– 3,75<br />
Höfler 12/7 2/1 4,21<br />
Höhn 9/7 –/– 3,83<br />
Kerk 8/1 –/– 3,92<br />
Klaus 5/3 1/– 4,00<br />
Krmas 6/4 –/– 4,10<br />
Laprevotte 1/1 –/– 3,50<br />
Lorenzoni 1/– –/– –<br />
Mehmedi 16/13 5/– 3,60<br />
Mujdza 2/2 –/– 3,50<br />
Pilar 4/3 –/– 4,00<br />
Schmid 12/12 –/5 3,75<br />
Schuster 12/10 –/1 4,05<br />
Sorg 15/15 1/1 3,93<br />
Zuck 2/1 –/– 5,00<br />
25 Spieler 16/14 3,81<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Batz, Hedenstad, Jullien, Schwolow,<br />
Terrazzino<br />
Oliver Sorg lief 41-mal auf und<br />
kam dabei zu 3683 Minuten<br />
Spielzeit. Bei Freiburg<br />
war nur Keeper Oliver<br />
Baumann mit 4110<br />
Minuten in 45 Partien<br />
länger dabei.<br />
Hamburger SV<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Adler 15/15 –/– 3,27<br />
Aogo 2/– –/– –<br />
Arslan 16/15 1/2 4,07<br />
Badelj 16/16 1/2 3,73<br />
Beister 16/14 5/5 3,63<br />
Calhanoglu 16/13 5/2 3,62<br />
Diekmeier 5/5 –/1 4,00<br />
Djourou 12/12 –/– 4,23<br />
Drobny 2/2 –/– 3,25<br />
Ilicevic 6/1 –/– 3,33<br />
Jansen 14/14 1/2 3,36<br />
Jiracek 9/2 –/– 4,63<br />
Lam 6/4 1/– 3,63<br />
Lasogga 13/11 9/– 3,09<br />
Mancienne 1/1 –/– 5,00<br />
Rincon 9/7 –/– 4,56<br />
Rudnevs 7/1 –/– 5,00<br />
Sobiech 8/6 1/– 4,64<br />
Tah 13/12 –/1 3,75<br />
van der Vaart 14/14 7/6 3,54<br />
Westermann 14/14 1/2 3,79<br />
Zoua 12/8 1/1 4,39<br />
22 Spieler 33/24 3,78<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Demirbay, Kacar, Nafiu, Neuhaus, Rajkovic,<br />
Steinmann, Stritzel, Tesche<br />
In seinen insgesamt 33 Spielen<br />
in Bundesliga und DFB-Pokal<br />
sammelte Heiko<br />
Westermann 2935<br />
Einsatzminuten. Das ist<br />
der Spitzenwert <strong>im</strong> Jahr<br />
2013 be<strong>im</strong> HSV.<br />
FC Augsburg<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Altintop 17/17 5/1 3,59<br />
Amsif 2/2 –/– 4,00<br />
Baier 17/17 –/1 3,00<br />
Bobadilla 6/3 2/– 3,60<br />
Callsen-Bracker 17/17 1/– 3,41<br />
de Jong 8/1 –/– 4,00<br />
Fetsch 1/– –/– –<br />
Hahn 16/16 6/1 3,22<br />
Hitz 9/9 –/– 2,83<br />
Holzhauser 11/6 –/1 3,57<br />
Hong 6/2 –/– 3,33<br />
Klavan 15/15 –/– 3,29<br />
Manninger 6/6 –/– 3,92<br />
Milik 11/2 1/– 4,50<br />
Mölders 14/10 1/– 4,05<br />
Moravek 12/9 –/1 3,95<br />
Ostrzolek 16/16 –/5 3,72<br />
Philp 5/2 –/– 4,00<br />
Verhaegh 16/16 2/2 3,56<br />
Vlachod<strong>im</strong>os 1/– –/– –<br />
Vogt 15/10 1/1 3,55<br />
Werner 16/11 2/6 3,50<br />
22 Spieler 21/19 3,52<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Ekin, Framberger, Gelios, Nebihi, Ottl,<br />
Parkhurst, Reinhardt, M. Uhde<br />
Hertha BSC<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Allagui 14/9 6/2 3,25<br />
Baumjohann 4/4 –/3 2,88<br />
Ben-Hatira 14/14 3/2 3,29<br />
Brooks 8/7 1/– 3,60<br />
Cigerci 11/10 1/– 3,50<br />
Gersbeck 1/1 –/– 3,00<br />
Holland 1/1 –/– 3,50<br />
Hosogai 17/17 –/1 3,03<br />
Janker 3/1 –/– 5,00<br />
Kluge 2/– –/1 –<br />
Kobiashvili 4/2 –/– 2,83<br />
Kraft 16/16 –/– 3,06<br />
Langkamp 13/13 –/– 3,38<br />
Lustenberger 17/17 –/– 3,06<br />
Mukhtar 4/– –/– 4,00<br />
Ndjeng 6/5 –/– 3,30<br />
Niemeyer 8/– –/– 3,25<br />
Pekarik 15/15 –/3 3,47<br />
Ramos 17/17 11/4 2,88<br />
Ronny 13/5 4/3 3,40<br />
Schulz 14/8 –/1 3,25<br />
Skjelbred 13/13 1/5 3,19<br />
van den Bergh 12/12 –/– 3,33<br />
Wagner 11/– –/– –<br />
24 Spieler 27/25 3,22<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Burchert, Franz, Sahar, Sprint<br />
Bayer Leverkusen<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Bender 13/12 1/– 3,62<br />
Boenisch 12/12 –/4 3,71<br />
Can 13/9 1/1 3,35<br />
Castro 14/14 2/7 3,07<br />
Derdiyok 5/1 –/– 5,00<br />
Donati 14/11 –/– 3,27<br />
Hegeler 14/4 –/2 3,40<br />
Hilbert 6/6 –/– 3,58<br />
Kießling 17/16 9/4 3,06<br />
Kohr 2/– –/– –<br />
Kruse 15/4 2/2 4,13<br />
Leno 17/17 –/– 2,53<br />
Öztunali 5/– –/– –<br />
Reinartz 10/9 –/1 2,78<br />
Rolfes 15/13 2/3 3,04<br />
Sam 13/12 7/5 2,50<br />
Son 14/13 7/2 3,50<br />
Spahic 12/11 –/– 3,04<br />
Stafylidis 1/– –/– –<br />
Toprak 14/14 –/– 2,79<br />
Wollscheid 12/9 –/– 3,44<br />
21 Spieler 31/31 3,16<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Lomb, Palop, Yelldell<br />
Hannover 96<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Andreasen 17/17 1/1 3,53<br />
Bittencourt 15/6 2/2 3,96<br />
Cherundolo 2/1 –/– 4,00<br />
Diouf 12/11 5/2 3,15<br />
Haggui 3/1 –/– 3,00<br />
Hoffmann 11/6 –/1 3,92<br />
Huszti 14/14 6/6 3,64<br />
Kadah 3/– –/– 4,50<br />
Marcelo 13/13 –/– 4,31<br />
Pander 3/1 –/– 3,50<br />
Pocognoli 13/12 –/– 4,08<br />
Prib 16/13 1/3 3,93<br />
Sakai 16/16 1/– 3,87<br />
Sané 14/14 2/– 3,82<br />
Schlaudraff 10/2 –/– 4,50<br />
Schmiedebach 9/4 –/1 4,30<br />
Schulz 10/7 1/– 3,43<br />
Sobiech 16/12 3/– 4,07<br />
Stindl 15/15 –/1 3,54<br />
Sulejmani 2/1 –/1 4,50<br />
Ya Konan 6/4 1/– 4,13<br />
Zieler 17/17 –/– 2,97<br />
22 Spieler 23/18 3,76<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Avevor, Ballas, Felipe, Franca, Fuhry,<br />
Gökdemir, A. Kasumovic, Miller, Nikci,<br />
Schulze<br />
1. FSV Mainz 05<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Baumgartlinger 6/6 –/1 3,83<br />
Bell 11/9 –/1 3,30<br />
Bungert 2/– –/– 3,00<br />
Choupo-Moting 17/6 5/2 3,46<br />
Fathi 1/– –/– 4,50<br />
Geis 17/15 –/3 3,16<br />
Junior Diaz 6/4 –/1 3,88<br />
Karius 6/6 –/– 3,25<br />
Malli 7/3 2/2 3,38<br />
Moritz 10/6 –/– 3,70<br />
H. Müller 10/10 –/– 3,15<br />
N. Müller 16/15 8/1 3,41<br />
Noveski 17/17 –/– 3,32<br />
Okazaki 16/15 8/1 3,27<br />
Park 17/16 –/1 3,65<br />
Parker 6/2 1/– 3,75<br />
Polter 10/6 –/2 3,58<br />
Pospech 17/17 –/5 3,53<br />
Saller 6/– –/– 3,75<br />
Schahin 3/2 –/– 5,00<br />
Sliskovic 2/– –/– –<br />
Soto 11/10 –/– 4,10<br />
Svensson 11/10 –/1 3,68<br />
Wetklo 2/1 –/– 4,50<br />
Z<strong>im</strong>ling 11/11 1/1 3,82<br />
25 Spieler 25/22 3,52<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Ede, Koch<br />
Jan-Ingwer Callsen-Bracker verbuchte<br />
in 36 Spielen in Liga und<br />
Pokal in diesem Jahr<br />
3240 Einsatzminuten<br />
für Augsburg. Das<br />
schaffte kein anderer<br />
Akteur der Schwaben.<br />
3090 Minuten absolvierte Fabian<br />
Lustenberger 2013 in der Bundesliga,<br />
der 2. Liga und<br />
<strong>im</strong> Pokal <strong>im</strong> Hertha-<br />
Trikot. Für diesen<br />
Spitzenwert benötigte<br />
er 34 Einsätze.<br />
45 Partien mit einer Einsatzzeit<br />
von 3794 Minuten bestritt Stefan<br />
Kießling für Leverkusen.<br />
Im Bayer-Trikot<br />
war nur Torhüter Bernd<br />
Leno mit 4050 Minuten<br />
länger aktiv.<br />
Mame Biram Diouf lief 2013 für<br />
Hannover 30-mal auf und absolvierte<br />
2474 Minuten.<br />
Übertroffen wurde das<br />
nur von Keeper Ron-<br />
Robert Zieler mit 3420<br />
Minuten in 38 Spielen.<br />
Nikolce Noveski war in diesem<br />
Jahr 3225 Minuten für Mainz am<br />
Ball. Er benötigte dazu<br />
36 Pflichtspieleinsätze<br />
in Liga und Pokal. Damit<br />
liegt der Routinier<br />
be<strong>im</strong> FSV vorn.
Alle Spieler, alle Tore, alle Noten<br />
1. FC Nürnberg<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Angha 1/– –/– –<br />
Balitsch 5/5 –/– 3,80<br />
Chandler 16/14 –/2 3,83<br />
Colak 1/– –/– –<br />
Dabanli 4/2 –/– 4,17<br />
Drmic 16/13 6/1 3,83<br />
Esswein 5/1 –/– 5,00<br />
Feulner 12/7 –/1 3,43<br />
Frantz 15/8 1/– 3,40<br />
Gebhart 1/1 –/– 4,50<br />
Ginczek 14/9 2/1 3,65<br />
Hasebe 13/13 –/1 3,54<br />
Hlousek 13/13 3/1 4,08<br />
Kiyotake 17/16 2/4 3,75<br />
Mak 10/5 –/1 3,64<br />
Nilsson 15/15 3/– 3,80<br />
Pekhart 10/3 –/1 4,83<br />
Pinola 6/6 –/– 4,42<br />
Plattenhardt 15/14 –/2 3,71<br />
Pogatetz 16/16 –/– 3,78<br />
Schäfer 17/17 –/– 2,88<br />
Stark 12/9 –/– 3,94<br />
22 Spieler 17/15 3,72<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Gärtner, Ildiz, Korczowski, Marcos Antonio,<br />
Mendler, Rakovsky, Stepinski, Uphoff<br />
Bor. Mönchengladbach<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Alvaro Dominguez 8/8 –/– 3,63<br />
Arango 17/17 5/5 3,15<br />
Brouwers 5/2 –/– 3,33<br />
Daems 6/5 1/– 3,20<br />
de Jong 13/– –/– –<br />
Herrmann 17/17 3/5 3,12<br />
Hrgota 15/– 2/– –<br />
Jantschke 17/17 –/2 3,18<br />
Korb 8/8 –/– 3,38<br />
Kramer 17/16 1/1 3,13<br />
Kruse 17/17 8/7 2,76<br />
Marx 1/– –/– –<br />
Nordtveit 8/2 –/2 4,00<br />
Raffael 17/17 9/4 2,76<br />
Rupp 2/– –/– –<br />
Stranzl 16/16 1/– 3,03<br />
ter Stegen 17/17 –/– 2,71<br />
Wendt 13/12 3/1 3,38<br />
Xhaka 16/16 –/1 3,09<br />
Younes 7/– –/– –<br />
20 Spieler 33/28 3,08<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Blaswich, Brandenburger, He<strong>im</strong>eroth,<br />
Mero, Mlapa<br />
VfB Stuttgart<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Abdellaoue 6/1 –/– 4,50<br />
Boka 11/11 –/– 3,77<br />
Cacau 7/– –/1 3,00<br />
Gentner 15/15 2/4 3,23<br />
Haggui 4/3 1/– 4,50<br />
Harnik 15/8 4/1 3,56<br />
Ibisevic 16/16 9/2 3,50<br />
Khedira 2/1 –/– 3,50<br />
Kirschbaum 3/3 –/– 2,83<br />
Kvist 12/11 –/– 3,91<br />
Leitner 11/9 –/1 3,80<br />
Max<strong>im</strong> 13/12 4/8 3,08<br />
Molinaro 1/1 –/– 4,00<br />
Niedermeier 5/5 –/– 4,10<br />
Rausch 11/7 1/– 3,78<br />
Röcker 1/1 –/– 5,00<br />
Rüdiger 12/12 1/– 3,46<br />
Sakai 13/12 –/1 4,04<br />
Sararer 5/– –/– –<br />
Schwaab 15/15 –/1 3,87<br />
Tasci 1/1 –/– –<br />
Traoré 15/9 2/4 3,41<br />
Ulreich 13/13 –/– 2,81<br />
Werner 14/10 4/4 3,20<br />
24 Spieler 28/27 3,55<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Didavi, Funk, Rojas, Torun<br />
Raphael Schäfer war 2013 am<br />
längsten auf dem Rasen (3180 Minuten,<br />
35 Spiele), doch<br />
von den Feldspielern<br />
war Hiroshi Kiyotake<br />
der aktivste (2722<br />
Minuten, 33 Spiele).<br />
3134 Einsatzminuten spulte Tony<br />
Jantschke in diesem Jahr in 35<br />
Liga- und Pokalspielen<br />
ab. Mehr schaffte nur<br />
Keeper Marc-André ter<br />
Stegen: 3360 Minuten<br />
in 37 Partien.<br />
Christian Gentner war in Liga,<br />
DFB- und Europapokal 2013 bei<br />
seinen 44 Einsätzen<br />
3960 Minuten<br />
unterwegs. Auf diese<br />
Zeit brachte es kein<br />
anderer VfB-Akteur.<br />
Eintr. Braunschweig<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Ademi 13/6 1/1 4,00<br />
Bellarabi 13/12 2/2 3,42<br />
Bicakcic 16/16 –/1 3,47<br />
Boland 17/14 1/3 3,67<br />
Caligiuri 10/10 –/1 4,25<br />
Correia 5/3 –/– 3,63<br />
Davari 13/13 –/– 3,27<br />
Dogan 15/14 –/– 3,77<br />
Elabdellaoui 16/16 1/– 3,88<br />
Henn 1/1 –/1 4,00<br />
Hochscheidt 4/4 –/– 4,63<br />
Jackson 9/6 –/– 4,83<br />
Kessel 4/4 –/– 4,38<br />
Korte 2/– –/– 3,50<br />
Kratz 10/9 1/– 3,89<br />
Kruppke 11/4 –/– 5,00<br />
Kumbela 15/8 2/– 4,35<br />
Oehrl 10/3 2/– 3,88<br />
Perthel 9/7 –/– 4,31<br />
Petkovic 4/4 –/– 4,13<br />
Pfitzner 4/1 –/– 3,00<br />
Reichel 11/11 –/– 4,14<br />
Theuerkauf 15/15 –/1 4,13<br />
Vrancic 6/5 –/– 3,90<br />
Washausen 2/1 –/– 4,00<br />
25 Spieler 10/10 3,93<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Erwig-Drüppel<br />
1899 Hoffenhe<strong>im</strong><br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Abraham 14/14 2/– 3,27<br />
Beck 17/17 –/2 3,71<br />
Casteels 14/14 –/– 3,43<br />
Elyounoussi 11/8 –/2 3,44<br />
Grahl 3/3 –/– 3,33<br />
Herdling 12/6 2/2 3,78<br />
Johnson 12/8 –/1 3,67<br />
Modeste 16/13 6/2 3,67<br />
Polanski 16/16 –/3 3,25<br />
Roberto Firmino 16/16 8/5 3,44<br />
Rudy 11/10 –/2 3,77<br />
Salihovic 13/9 6/1 3,60<br />
Schipplock 17/4 3/4 3,71<br />
Strobl 15/6 1/– 3,33<br />
Süle 11/9 1/– 3,33<br />
Szarka 2/1 –/– 5,00<br />
Thesker 2/1 –/– 4,50<br />
Toljan 6/5 –/– 3,60<br />
Vestergaard 13/11 –/1 3,83<br />
Volland 16/16 7/4 2,75<br />
20 Spieler 36/29 3,48<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Akpoguma, Braafheid, Delpierre, Grifo,<br />
Jaissle, Karaman, Ludwig, Nazario,<br />
Paterok, Romario, Sassi, Schorr, Stolz,<br />
Vukcevic, Weis, Wiese<br />
FC Schalke 04<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Aogo 10/10 –/3 3,35<br />
Ayhan 1/– –/– –<br />
Barnetta 1/– –/– –<br />
Boateng 12/12 5/1 3,58<br />
Clemens 11/6 –/1 4,08<br />
Draxler 14/14 1/5 3,46<br />
Fährmann 5/5 –/– 2,80<br />
Farfan 12/11 6/4 3,23<br />
Felipe Santana 11/7 –/– 4,44<br />
Fuchs 12/8 –/3 4,28<br />
Goretzka 8/1 1/– 3,88<br />
Hildebrand 12/12 –/– 3,21<br />
Höger 7/6 2/– 4,00<br />
Hoogland 3/2 –/– 4,25<br />
Höwedes 14/14 1/– 3,46<br />
Huntelaar 2/2 2/– 3,00<br />
Jones 14/9 1/1 3,85<br />
Kolasinac 8/5 –/– 4,10<br />
Matip 14/14 2/– 3,79<br />
Meyer 14/8 3/2 3,00<br />
Neustädter 15/14 1/2 3,68<br />
Obasi 1/– –/– –<br />
Papadopoulos 2/– –/– –<br />
Pukki 1/– –/– –<br />
Szalai 17/12 5/3 4,00<br />
Uchida 15/15 –/3 4,03<br />
26 Spieler 30/28 3,68<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Annan, Klingenburg, Unnerstall<br />
VfL Wolfsburg<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Arnold 11/10 5/– 3,25<br />
Benaglio 17/17 –/– 3,03<br />
Caligiuri 10/5 –/2 3,21<br />
Diego 14/14 3/3 3,21<br />
Dost 5/– 1/– –<br />
Evseev 2/– –/2 –<br />
Hasebe 1/– –/– –<br />
Klose 6/1 –/– 5,00<br />
Knoche 17/16 1/– 3,03<br />
Koo 10/8 –/– 4,00<br />
Kutschke 6/– 1/– –<br />
Luiz Gustavo 14/14 1/2 3,39<br />
Medojevic 11/9 –/– 3,45<br />
Naldo 17/17 1/1 3,09<br />
Ochs 9/9 –/3 3,17<br />
Olic 17/17 7/1 3,74<br />
Perisic 16/9 2/2 3,95<br />
Polak 10/5 –/– 3,92<br />
Rodriguez 17/17 3/3 3,21<br />
Schäfer 13/5 1/2 3,70<br />
Sio 1/– –/– –<br />
Träsch 8/8 –/– 3,44<br />
Vieirinha 6/6 1/– 3,00<br />
23 Spieler 27/21 3,36<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Drewes, Felipe, Grün, Scheidhauer,<br />
Thoelke<br />
Bayern München<br />
Spiele/ Tore/ Note<br />
von Beginn Assists<br />
Alaba 14/13 1/3 2,93<br />
Boateng 13/13 1/– 2,88<br />
Contento 3/3 –/– 3,67<br />
Dante 15/13 –/1 3,04<br />
Götze 11/7 4/4 3,15<br />
Höjbjerg 1/– –/1 –<br />
Javi Martinez 6/4 –/– 3,13<br />
Kirchhoff 7/– –/– –<br />
Kroos 16/13 1/3 2,54<br />
Lahm 14/13 –/3 2,58<br />
Mandzukic 16/12 10/– 3,25<br />
Müller 16/13 7/6 3,12<br />
Neuer 16/16 –/– 3,03<br />
Pizarro 3/1 1/– 3,50<br />
Rafinha 15/12 –/2 3,63<br />
Ribery 13/11 6/9 2,09<br />
Robben 12/9 6/3 2,19<br />
Schweinsteiger 10/10 1/2 2,90<br />
Shaqiri 7/3 2/– 3,00<br />
Thiago 6/4 –/2 3,13<br />
van Buyten 7/6 1/– 3,58<br />
21 Spieler 41/39 2,95<br />
Noch nicht eingesetzt:<br />
Badstuber, Raeder, Starke, Weihrauch,<br />
Weiser<br />
Ermin Bicakcic war in der<br />
Bundesliga, der 2. Liga und <strong>im</strong><br />
DFB-Pokal in 31<br />
Partien 2745 Minuten<br />
am Ball und ist damit<br />
der Dauerläufer 2013<br />
bei Braunschweig.<br />
Kapitän Andreas Beck ist seit<br />
der ersten Bundesligasaison der<br />
TSG dabei und war<br />
auch 2013 mit 3440<br />
Einsatzminuten in 38<br />
Pflichtspielen der fleißigste<br />
Hoffenhe<strong>im</strong>er.<br />
Benedikt Höwedes engagierte<br />
sich 2013 stolze 3776 Minuten<br />
in 44 Partien auf dem<br />
Platz für S04. Kein<br />
anderer erreichte in<br />
Pflichtspielen die Zeit<br />
des Kapitäns.<br />
Diego Benaglio war in diesem Jahr<br />
3510 Minuten in 39 Pflichtspielen<br />
Rückhalt seiner Mannschaft.<br />
Feldspieler mit<br />
der längsten Einsatzzeit<br />
war Naldo: 3180<br />
Minuten in 36 Partien.<br />
David Alaba wirkte 2013 in 49<br />
Pflichspielen 4331 Minuten mit –<br />
nur übertroffen von<br />
den sagenhaften 4710<br />
Minuten in 52 Partien,<br />
die bei Keeper Manuel<br />
Neuer zu notieren sind.
42 KLUB-WELTMEISTERSCHAFT<br />
Bayern München –<br />
Raja Casablanca<br />
Neuer (3)<br />
2:0 (2:0)<br />
Trainer: Guardiola<br />
Rafinha (4) Boateng (3,5) Dante (3,5) Alaba (2,5)<br />
Lahm (3)<br />
Kroos (3,5)<br />
Shaqiri (4) Ribery (4)<br />
Thiago (2)<br />
Müller (4)<br />
Yajour (4)<br />
Hafidi (5) Metouali (5)<br />
Erraki (4) Guehi (4) Chtibi (4,5)<br />
Karrouchi (4) Oulhaj (4) Benlamaalem (4,5) El-Hachemi (3,5)<br />
Trainer: Benzarti Askri (3,5)<br />
Eingewechselt: 60. Javi Martinez (3) für Kroos, 76. Mandzukic (–) für Müller, 80.<br />
Götze (–) für Shaqiri – 50. Mabidé (4) für Chtibi, 78. Soula<strong>im</strong>ani (–) für Yajour,<br />
88. Kachani (–) für Hafi di – Reservebank: Raeder, Starke (beide Tor), Contento,<br />
Kirchhoff, van Buyten, Green, Höjbjerg, Weiser, Pizarro – El Had, Zaari (beide Tor),<br />
Coulibaly, Rahmani, Dardouri, Eddine, Kanda a Mukok, Kouchame, Salhi<br />
Tore: 1:0 Dante (7., Rechtsschuss, Vorarbeit Boateng), 2:0 Thiago (22., Rechtsschuss,<br />
Alaba) – Chancen: 6:5 – Ecken: 7:2<br />
SR-Team: Ricci (Assistenten: de Carvalho, van Gasse/alle Brasilien – Vierter<br />
Offi zieller: Geiger/USA), Note 2, ohne großen Fehler in einem harmlosen Spiel, hätte<br />
Guehi Gelb geben müssen, als dieser mit zwei gestreckten Beinen gegen Lahm<br />
grätschte. – Zuschauer: 37 774 – Gelbe Karten: Oulhaj, Soula<strong>im</strong>ani – Spielnote:<br />
4, überlegene Bayern taten nach der Führung <strong>im</strong>mer weniger und nach der Pause<br />
ganz wenig, so dass ein langweiliges Spiel entstand.<br />
Aus Marrakesch berichtet<br />
%-ANALYSE Karlheinz Wild<br />
Ein verdienter, aber zu niedriger Sieg<br />
Im Vergleich zum 3:0 gegen<br />
Guangzhou kamen bei Bayern<br />
Shaqiri und Müller, der als falsche<br />
Neun agierte, für Götze und<br />
Mandzukic. Kroos war eindeutig<br />
weiter hinten als Thiago<br />
positioniert, zeitweise sogar<br />
hinter Lahm. Ohnehin wurden<br />
<strong>im</strong> Mittelfeld permanent<br />
die Positionen getauscht,<br />
die Bayern verlagerten das<br />
Geschehen in der ersten<br />
halben Stunde ins vordere<br />
Spieldrittel. Der<br />
in dieser Phase restlos<br />
unterlegene Gegner<br />
kam nicht nach vorne.<br />
Zunehmende krasse<br />
Fehler (Neuer, später<br />
Dante) ermöglichten<br />
dem Raja-Team sogar<br />
Großchancen. Wenn<br />
die Bayern<br />
konzentriert,<br />
kollektiv und<br />
%-Spielcheck München Casablanca<br />
Durchschnitts-Note 3,3 4,2<br />
Durchschnitts-Alter 25,8 27,9<br />
Abseits 4 3<br />
Gewonnene Zweikämpfe 54 % (45) 46 % (39)<br />
Ballbesitz 75 % 25 %<br />
Meiste Ballkontakte 131 Thiago 55 El-Hachemi<br />
konsequent attackierten, hatten<br />
die harmlosen, hektischen, individuell<br />
und spielerisch krass unterlegenen<br />
Afrikaner keine Möglichkeit<br />
zur Gegenwehr oder<br />
Entfaltung. Nach der Pause<br />
erspielten sich die Münchner,<br />
bei denen sich Ribery äußerst<br />
selten in Szene<br />
setzte, nur noch eine<br />
Chance, als Shaqiri<br />
aus fünf Metern an<br />
die Latte schoss.<br />
FAZIT: Die Bayern gewannen<br />
verdient, bei diesem<br />
Qualitätsunterschied allerdings<br />
zu niedrig.<br />
SPIELER DES SPIELS<br />
Thiago<br />
Ständig anspielbar, mit guter<br />
Übersicht und meist guten Pässen.<br />
Überlegter Schuss zum 2:0.<br />
Die Nummer<br />
„ Das muss<br />
Normalität<br />
werden“<br />
Fünf Titel! Außergewöhnlich? Ja,<br />
aber künftig nicht mehr, wenn es<br />
nach MATTHIAS SAMMER (46) geht.<br />
Nur drei Niederlagen <strong>im</strong> Jahr 2013<br />
Wettbewerb Spiele S U N Tore<br />
1. Bundesliga 33 30 3 0 96:19<br />
DFB-Pokal 6 6 0 0 21:4<br />
Champions League 13 11 0 2 33:9<br />
Klub-Weltmeisterschaft 2 2 0 0 5:0<br />
UEFA-Supercup 1 0 1 0 2:2<br />
Deutscher Supercup 1 0 0 1 2:4<br />
56 49 4 3 159:38<br />
1Jan Kirchhoff (23) wollte sich zu<br />
seiner beruflichen Zukunft nicht<br />
äußern, sondern den Gewinn des<br />
fünften Titels 2013 auf sich wirken<br />
lassen. Er selbst hatte wieder einmal<br />
keine Rolle gespielt. Vielmehr<br />
wurde in Marokko konkretisiert,<br />
dass der Defensivmann, der in der<br />
Innenverteidigung wie <strong>im</strong> defensiven<br />
Mittelfeld eingesetzt werden<br />
kann, bei Guardiola aber kein Vertrauen<br />
und keine Chance bekommt,<br />
in der Winterpause ausgeliehen<br />
wird. „Wir sind bereit“, sagte Sportvorstand<br />
Matthias Sammer, Kirchhoffs<br />
Agent ist mit der Umsetzung<br />
beauftragt. Es sollte kein Problem<br />
werden, denn laut Sammer „ist fast<br />
die ganze Liga hinter Jan her“.<br />
1der Welt<br />
Der Vorstandsvorsitzende Karl-<br />
Heinz Rummenigge paffte die<br />
bei solchen Feiern übliche Zigarre,<br />
Thomas Müller und Philipp<br />
Lahm zogen nur einmal an Hermann<br />
Gerlands dickem Gl<strong>im</strong>mstengel,<br />
ehe Müller, eingekreist von<br />
fünf Bauchtänzerinnen, kurz geschmeidig<br />
mit den Hüften wackelte.<br />
Ansonsten hatten die Bayern ihren<br />
sportlichen Auftrag 2013 rund drei<br />
Stunden zuvor vollendet, mit dem<br />
Gewinn des fünften Titels.<br />
Der dafür vom marokkanischen<br />
König Mohammed VI. an Kapitän<br />
Philipp Lahm überreichte mit Gold<br />
durchsetzte Silberpokal<br />
trägt auf schmalen Streben<br />
oben die Weltkugel<br />
mit den Kontinenten,<br />
„und da weiß man“,<br />
merkt Manuel Neuer<br />
an, „wofür die steht“.<br />
Für den Triumph bei der<br />
Klub-WM. Inmitten der<br />
vier zuvor errungenen<br />
Trophäen glänzte dieser<br />
Cup auf der Bühne <strong>im</strong><br />
Keine weiteren Zu- oder Abgänge geplant<br />
Kirchhoff vor einer Ausleihe<br />
Viele wollen ihn: Jan Kirchhoff<br />
Bestätigt ist das Interesse des<br />
FC Schalke und aus Nürnberg,<br />
auch Frankfurt denkt wohl über ihn<br />
nach. Kirchhoff, der aus Mainz kam<br />
und einen Vertrag bis 2016 hat, soll<br />
„die einzige Aktion“ des FC Bayern<br />
<strong>im</strong> Winter bleiben, wie Karl-Heinz<br />
Rummenigge sagt. Sammer bestätigt:<br />
„Sonst machen wir nichts.“<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/MIS
kicker, 23. Dezember 2013 43<br />
KLUB-WM 2013<br />
HALBFINALE (Nachtrag)<br />
Raja Casablanca – Atletico Mineiro ........n. V. 2:1<br />
SPIEL UM DEN 5. PLATZ (Nachtrag)<br />
Al Ahly Kairo – CF Monterrey .........................1:5<br />
SPIEL UM DEN 3. PLATZ<br />
Guangzhou Evergrande – Atletico Mineiro .....2:3<br />
ENDSPIEL<br />
Bayern München – Raja Casablanca ...........2:0<br />
Erst das Tor, dann der<br />
Jubel: Bayerns Dante<br />
mit der Trophäe<br />
Ballsaal des feudalen Mannschaftshotels<br />
Four Seasons in Marrakesch.<br />
Ein Teil der Profis feierte dosiert<br />
und verschwand sofort nach dem<br />
offiziellen Akt, in dem Rummenigge<br />
zuallererst der Mannschaft dankte<br />
für „ein großartiges, spektakuläres<br />
Jahr“. Er bezeichnte es als „ein Geschenk<br />
Gottes, dass wir alle dabei<br />
sein durften“. Familie Guardiola,<br />
Lahm, Müller feierten dagegen<br />
noch lange und ausgelassen.<br />
Auch Uli Hoeneß stellte die<br />
Glanzleistung der Lahm, Neuer und<br />
Kollegen heraus und fasste zusammen:<br />
„Ich bin stolz, der Präsident<br />
dieses Vereins zu sein. Wir sind <strong>im</strong><br />
Moment der beste Verein der Welt.“<br />
Die phänomenale Erfolgsserie 2013<br />
fand ihr logisches, weil erneut siegreiches<br />
Finale. „Klub-Weltmeister<br />
klingt super“, sagte Matthias<br />
Sammer. „Ich bin froh, dass wir<br />
diesen Titel haben.“ Und die<br />
Frage, ob der FC Bayern nun<br />
die global beste Mannschaft<br />
darstelle, beantwortete der<br />
Sportvorstand zurückhaltend so:<br />
„Auf jeden Fall gibt es der Titel her.“<br />
Die Spieler gingen genauso sparsam<br />
mit diesen weltweiten Würden<br />
um. Auch wenn auf den Sieger-<br />
T-Shirts vorne groß „World Champions“<br />
prangte, wollte sich etwa<br />
Lahm „eigentlich gar nicht“ weltmeisterlich<br />
fühlen, schließlich warteten<br />
„bei einer WM ganz andere<br />
Kaliber als hier“. Lahm sprach aber<br />
von einem „fantastischen Jahr“, dessen<br />
Beurteilung jeden Superlativ<br />
verlangt, und schlussfolgerte ohne<br />
Protz: „Wenn man die Champions<br />
League und die Klub-WM gewinnt,<br />
ist man die Nummer eins der Welt.“<br />
So dürfe man sich zumindest<br />
„kurz fühlen“, meinte Toni Kroos arg<br />
bescheiden, denn „in Europa gibt es<br />
viele Topmanschaften, man muss<br />
sich <strong>im</strong>mer neu beweisen“. Dazu<br />
bleibt 2014 noch Zeit. „Wir werden<br />
alles daran setzen, <strong>im</strong> nächsten Jahr<br />
wieder hier zu sein“, kündigte Lahm<br />
an. „Aber wir wissen, wie schwer<br />
es in der Champions League ist.“<br />
Sammer gab derweil klar das Ziel<br />
vor: „Die Weltspitze muss Normalität<br />
werden.“<br />
Und während diese aktuelle<br />
Generation das internationale<br />
Prestige des Rekordmeisters<br />
mehrte, verbesserte sich<br />
die Lage in der he<strong>im</strong>ischen<br />
Liga ohne ihr Zutun. „Wir<br />
konnten es aus der Ferne locker<br />
mit ansehen“, sagte Lahm und<br />
fand es „natürlich gut für uns“,<br />
dass die Hauptkonkurrenten um<br />
die Meisterschaft, Leverkusen<br />
und Dortmund, verloren hatten.<br />
Kroos fasste zusammen: „Wir haben<br />
heute einen großen Schritt<br />
zur Meisterschaft gemacht, ohne<br />
dass wir gespielt haben.“ Für Sammer<br />
war es, logisch, „ein perfekter<br />
Tag, ein super Tag“.<br />
So feierten die Rekord-Bayern<br />
ihren fünften Titel 2013 und freuen<br />
sich schon auf den ersten 2014, den<br />
sie kaum noch verspielen können.<br />
Am Sonntag flogen sie zurück nach<br />
München, Pep Guardiola sowie<br />
neun Spieler, darunter seine Landsleute<br />
Thiago und Martinez, auch die<br />
Südamerikaner Dante, Rafinha und<br />
Pizarro jetteten direkt nach Hause<br />
oder in den Urlaub.<br />
Heynckes: Freude über „eine noble Geste“<br />
„Guardiola zeigt Größe“<br />
1In seiner Bankettrede dankte<br />
Karl-Heinz Rummenigge Jupp<br />
Heynckes und Pep Guardiola, den<br />
Trainern des Jahres 2013, die „großartig<br />
gearbeitet“ hätten, „fantastische<br />
Menschen“ seien und „wunderbar“<br />
zum FC Bayern passten.<br />
Guardiola wiederholte vor dem<br />
Endspiel, dass für ihn der Gewinn<br />
der Klub-WM zum dritten Mal nach<br />
2009 und 2011 weniger Bedeutung<br />
habe; viel wichtiger sei die Trophäe<br />
für seine Spieler, den Verein und<br />
Heynckes. Eigentlich müsste sein<br />
Vorgänger hier sein, sagte der Spanier,<br />
„er machte einen guten Job,<br />
deshalb sind wir hier, danke an<br />
Jupp!“ Und deshalb wolle er diesen<br />
Titel für den Kollegen gewinnen.<br />
„Das ist eine noble Geste und<br />
spricht für seinen Charakter“, sagt<br />
Heynckes dazu, „Pep Guardiola<br />
zeigt da Größe.“ Der Triple-Trainer<br />
betont aber, dass seit dem 1. Juli<br />
be<strong>im</strong> FC Bayern „eine neue Zeitrechnung<br />
begonnen“ habe und alle<br />
seitherigen Ergebnisse „das Werk<br />
Guardiolas“ seien. Mit dem Weltpokal<br />
wollte Heynckes nicht mehr<br />
direkt in Verbindung gebracht werden.<br />
„Pep hat die weltbeste Mannschaft<br />
übernommen und führt das<br />
Erbe weiter“, sagt Heynckes, „die<br />
Mannschaft ist noch jung und steht<br />
vor einer neuen Ära.“ Eine Einladung<br />
zum Finale der Klub-Weltmeisterschaft<br />
hatte Heynckes nicht,<br />
er schaute sich das Spiel <strong>im</strong> TV an.<br />
KOMMENTAR<br />
von kicker-Chefreporter Karlheinz Wild<br />
Klub-Weltmeister oder Trainingsweltmeister?<br />
Die Bayern waren<br />
nicht nur auf<br />
dem Fußballfeld<br />
charmante Gäste,<br />
die es <strong>im</strong> Finale gegen<br />
die hilflose Vertretung<br />
aus Casablanca bei einem<br />
schonenden 2:0 beließen. Auch<br />
hinterher ordneten sie den sportlichen<br />
Wert dieses fünften Titels<br />
2013 angemessen ein, auch wenn<br />
einen Rafinha auf dem Platz kurz<br />
Anwandlungen überkamen, als<br />
hätte er soeben tatsächlich etwas<br />
Bedeutendes gewonnen. Die vier<br />
zuvor abgeräumten Pokale waren<br />
weitaus schwerer zu holen, die<br />
Klub-WM ist mit dieser wuchtigen<br />
Titulierung nur eine aufgeblähte<br />
Mogelpackung. Mit der internationalen<br />
Spitze hat sie – den FC Bayern<br />
ausgenommen – nichts zu tun,<br />
vielmehr sollte der Weltverband<br />
bei der dringend nötigen Reform<br />
des Turniermodus den geläufigen<br />
Schlachtruf beherzigen: Nie mehr<br />
2. Liga! Nie mehr! Nie mehr!<br />
Die Bayern werden be<strong>im</strong> täglichen<br />
Üben weitaus mehr gefordert<br />
als von den bemitleidenswerten<br />
Sparringspartnern aus China und<br />
Marokko. Aber sie wurden nicht<br />
als Trainings-, sondern als Klub-<br />
Weltmeister ausgezeichnet.
44 LESERUMFRAGE<br />
Die große<br />
“-Umfrage<br />
Jetzt sind Sie<br />
Sie haben drei Möglichkeiten,<br />
uns Ihre Meinung zu sagen:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Beantworten Sie die Fragen<br />
<strong>im</strong> Internet unter:<br />
www.kicker.de<br />
Schicken Sie den<br />
Fragebogen an:<br />
kicker-sportmagazin<br />
Leserumfrage<br />
Postfach 900230<br />
90493 Nürnberg<br />
Schneiden Sie den<br />
Fragebogen aus<br />
(Markierung beachten)<br />
und faxen diesen an:<br />
Fax +49 9112162698<br />
Fax +49 9112162252<br />
Einsende- und Teilnahmeschluss<br />
Sonntag, 12. Januar 2014<br />
Beantworten Sie die Fragen<br />
durch Ankreuzen.<br />
Bei den Noten bewerten Sie zwischen<br />
1 (sehr gut) und 6 (ungenügend).<br />
Nennen Sie uns bitte auch<br />
Ihren Lieblingsverein.<br />
Name (Alter)<br />
Straße<br />
PLZ/Wohnort<br />
BUNDESLIGA<br />
Jubel, Trubel: Der FC Bayern <strong>im</strong><br />
zweiten Halbjahr 2013<br />
Ist dem FC Bayern der<br />
Meistertitel noch zu nehmen?<br />
Ja<br />
Nein<br />
Wer war der beste Torhüter<br />
der Hinrunde?<br />
Name<br />
Wer war der beste Feldspieler<br />
der Hinrunde?<br />
Name<br />
Wer wird Torschützenkönig?<br />
Robert Lewandowski (BVB) . . . . . . . . .<br />
Adrian Ramos (Hertha) . . . . . . . . . . . .<br />
Mario Mandzukic (Bayern) . . . . . . . . . .<br />
Pierre-Emerick Aubameyang (BVB) . . .<br />
Vedad Ibisevic (Stuttgart) . . . . . . . . . .<br />
Stefan Kießling (Leverkusen) . . . . . . . .<br />
Pierre-Michel Lasogga (HSV) . . . . . . . .<br />
Raffael (Mönchengladbach) . . . . . . . .<br />
Ein anderer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Welche zwei Klubs steigen direkt ab?<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Camera 4<br />
Bewerten SIe das Management<br />
der Bundesligaklubs.<br />
Bayern München<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Bayer Leverkusen<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Borussia Mönchengladbach<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Borussia Dortmund<br />
1 2 3 4 5 6<br />
VfL Wolfsburg<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Hertha BSC<br />
1 2 3 4 5 6<br />
FC Schalke 04<br />
1 2 3 4 5 6<br />
FC Augsburg<br />
1 2 3 4 5 6<br />
1. FSV Mainz 05<br />
1 2 3 4 5 6<br />
VfB Stuttgart<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Werder Bremen<br />
1 2 3 4 5 6<br />
1899 Hoffenhe<strong>im</strong><br />
1 2 3 4 5 6<br />
Hannover 96<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Benoten Sie die Arbeit<br />
der Bundesligatrainer.<br />
Pep Guardiola<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Sami Hyypiä<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Lucien Favre<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Jürgen Klopp<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Dieter Hecking<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Jos Luhukay<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Jens Keller<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Markus Weinzierl<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Thomas Tuchel<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Thomas Schneider<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Robin Dutt<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Markus Gisdol<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Mirko Slomka<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Lieblingsverein<br />
Ja, ich will <strong>im</strong>mer auf dem Laufenden bleiben!<br />
Bitte informieren Sie mich auch weiterhin über<br />
Medien-Angebote des Olympia-Verlags per Post,<br />
Telefon oder E-Mail. Dieses Einverständnis<br />
kann ich jederzeit widerrufen.<br />
Eintracht Braunschweig . . . . . . . . . . . .<br />
1. FC Nürnberg . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
SC Freiburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Eintracht Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
ein anderer Klub . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Welche zwei Klubs steigen direkt auf?<br />
1. FC Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
SpVgg Greuther Fürth . . . . . . . . . . . . .<br />
1. FC Kaiserslautern . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Karlsruher SC . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Union Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
FC St. Pauli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
ein anderer Klub . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Hamburger SV<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Eintracht Frankfurt<br />
1 2 3 4 5 6<br />
SC Freiburg<br />
1 2 3 4 5 6<br />
1. FC Nürnberg<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Eintracht Braunschweig<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Bert van Marwijk<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Armin Veh<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Christian Streich<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Gertjan Verbeek<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Torsten Lieberknecht<br />
1 2 3 4 5 6
kicker, 23. Dezember 2013 45<br />
gefragt !<br />
Werden die Bayern einen Durchmarsch in der Liga schaffen und erneut die Könige von<br />
Europa? Holt Joach<strong>im</strong> Löw seinen ersten Titel mit der deutschen Nationalmannschaft?<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung zu den brennenden Themen des Fußballs. Machen Sie<br />
mit bei unserer traditionellen Umfrage und gewinnen Sie einen der attraktiven Preise.<br />
NATIONALELF/WM 2014<br />
EUROPAPOKAL/INTERNAT.<br />
SCHIEDSRICHTER/REGELN<br />
ALLGEMEIN<br />
Wer wird Weltmeister 2014?<br />
Argentinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Brasilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
England . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Niederlande . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Spanien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Ein anderes Land . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Wie schneidet Deutschland<br />
bei der WM in Brasilien ab?<br />
Aus in der Vorrunde . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Achtelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Viertelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Halbfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Weltmeister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Benoten Sie die Klasse<br />
der Nationalmannschaft<br />
<strong>im</strong> internationalen Vergleich.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Benoten Sie die Arbeit<br />
von Bundestrainer Joach<strong>im</strong> Löw.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Erstmals stehen vier deutsche Teams <strong>im</strong><br />
Achtelfinale der Champions League. Ist<br />
die Bundesliga die beste Liga der Welt?<br />
Ja . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Die englische Liga ist besser . . . . . . . .<br />
Die spanische Liga ist besser . . . . . . .<br />
Beide sind besser . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Wie weit kommt der FC Bayern<br />
in der Champions League?<br />
Aus <strong>im</strong> Achtelfi nale . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Viertelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Halbfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Wie weit kommt Dortmund<br />
in der Champions League?<br />
Aus <strong>im</strong> Achtelfi nale . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Viertelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Halbfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Wie weit kommt Leverkusen<br />
in der Champions League?<br />
Aus <strong>im</strong> Achtelfi nale . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Viertelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Halbfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Wie weit kommt Schalke<br />
in der Champions League?<br />
Aus <strong>im</strong> Achtelfi nale . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Viertelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Halbfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Wie bewerten Sie die Leistungen<br />
der Schiedsrichter <strong>im</strong> Vergleich<br />
zur Vorsaison?<br />
Besser Schlechter Gleichgeblieben<br />
Wann soll in der Bundesliga<br />
die Torlinientechnik eingeführt werden?<br />
Saison 2014/15. . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Saison 2015/16. . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Gar nicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Soll auch der Videobeweis<br />
eingeführt werden?<br />
Ja Nein Egal<br />
Wie beurteilen Sie die aktuelle<br />
Regelauslegung be<strong>im</strong> Handspiel?<br />
Sinnvoll Akzeptabel Unsinnig<br />
FRAUEN<br />
Wer wird Meister<br />
in der Frauen-Bundesliga?<br />
1. FFC Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
VfL Wolfsburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Turbine Potsdam . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
FC Bayern München . . . . . . . . . . . . . .<br />
Gewinnt ein deutsches Team<br />
die Champions League der Frauen?<br />
VfL Wolfsburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Turbine Potsdam . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Keiner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
FANS<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Marca<br />
Topleistungen, aber nicht von<br />
allen geliebt: Cristiano Ronaldo<br />
Wer ist der beste Spieler der Welt?<br />
Cristiano Ronaldo . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Zlatan Ibrah<strong>im</strong>ovic . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Philipp Lahm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Robert Lewandowski . . . . . . . . . . . . . .<br />
Lionel Messi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Mesut Özil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Franck Ribery . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Arjen Robben . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Bastian Schweinsteiger . . . . . . . . . . . .<br />
Ein anderer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Benoten Sie die Berichterstattung<br />
des kicker.<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Das können Sie gewinnen:<br />
Unter allen Teilnehmern der kicker-<br />
Leserumfrage verlosen wir:<br />
1. Preis:<br />
Zwei Tickets für das DFB-Pokalfi nale<br />
am 17. Mai 2014 in Berlin<br />
2. Preis:<br />
Zwei Tickets für das Länderspiel<br />
Deutschland gegen Chile<br />
am 5. März 2014 in Stuttgart<br />
3. Preis:<br />
Ein kicker-Trolley<br />
4. – 10. Preis:<br />
Je eine kicker-Edition „Mythos Pokal“<br />
Souveräne Qualifikation, große<br />
Ziele bei der WM: Joach<strong>im</strong> Löw<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Avanti<br />
Wie weit kommt Eintracht Frankfurt<br />
in der Europa League?<br />
Aus in der Zwischenrunde . . . . . . . . . .<br />
Achtelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Viertelfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Halbfi nale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Vor einem Jahr verabschiedete die DFL<br />
ein Sicherheitspaket. Wie hat sich die<br />
Situation seitdem verändert?<br />
Besser Schlechter Gleichgeblieben<br />
Sehen Sie ein Gewaltproblem in den<br />
Stadien?<br />
Ja Teilweise Nein<br />
Die Namen der Gewinner werden veröffentlicht.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Den ersten Teil der Auswertung<br />
lesen Sie am Donnerstag, 16. 1. 14
46 FRAUEN kicker, 23. Dezember 2013<br />
Für LENA GOESSLING (27)<br />
war 2013 „perfekt“.<br />
Nun muss sie nur noch<br />
entscheiden, ob sie in<br />
Deutschland bleibt.<br />
Lena Goeßling muss sich entscheiden.<br />
Erst einmal, ob sie<br />
doch noch einmal in Urlaub<br />
fährt vor dem Trainingsauftakt<br />
bei ihrem VfL Wolfsburg<br />
am 7. Januar. Vor allem aber,<br />
ob sie auch über diese Saison<br />
hinaus be<strong>im</strong> Triple-Sieger der vergangenen<br />
Saison bleibt. Der Vertrag<br />
der 27-jährigen Europameisterin<br />
läuft nämlich aus. „Ich werde mich<br />
noch dieses Jahr entscheiden“, sagt<br />
Goeßling. Eines <strong>im</strong>merhin weiß sie<br />
bereits: „Innerhalb Deutschlands<br />
werde ich nicht wechseln“, sagt sie<br />
best<strong>im</strong>mt, „vom Umfeld und von<br />
den Bedingungen her gibt es hier<br />
nichts Besseres als Wolfsburg.“<br />
Doch auch Klubs aus dem Ausland<br />
zeigen höchstes Interesse an<br />
der Mittelfeldspielerin, die sich<br />
spätestens bei der EM in diesem<br />
Sommer in die Weltklasse gespielt<br />
hat: Olympique Lyon, die Übermannschaft<br />
der vergangenen Jahre<br />
in Europa, Paris SG, der andere<br />
finanzstarke französische Klub,<br />
dazu Spitzenteams aus Schweden<br />
und der englischen Profiliga.<br />
Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann<br />
hat ihr geraten, sich vor<br />
der WM 2015 nicht mehr in ein<br />
neues Umfeld zu begeben, doch<br />
Das beste Jahr<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Eibner<br />
diese Sichtweise teilt Goeßling<br />
nicht: „Ich denke, ich habe nach<br />
dieser EM so ein Standing bei der<br />
Bundestrainerin, dass es nicht darauf<br />
ankommt, ob ich in der Bundesliga<br />
spiele oder <strong>im</strong> Ausland.“<br />
Diese EM. Und überhaupt dieses<br />
Jahr. „Ein perfektes Jahr“, freut sich<br />
die gebürtige Bielefelderin, „sowohl<br />
von meiner Leistung her als<br />
auch den Erfolgen.“ Relativ spät erst<br />
ging ihr Stern auf. Zwar debütierte<br />
sie mit 21 <strong>im</strong> Nationalteam, doch<br />
noch bei der He<strong>im</strong>-WM 2011 war<br />
sie eine Ergänzungsspielerin. Erst<br />
mit dem Wechsel nach Wolfsburg<br />
vor zwei Jahren gelang der Durchbruch,<br />
be<strong>im</strong> VfL und <strong>im</strong> Team von<br />
Silvia Neid ist sie inzwischen der<br />
Dreh- und Angelpunkt und absolute<br />
Leistungsträgerin. „Wolfsburg hat<br />
mich enorm vorangebracht“, sagt<br />
Goeßling, die vorher in Gütersloh<br />
und Bad Neuenahr kickte, „dort<br />
habe mich weiterentwickelt und<br />
bin gereift, auch als Persönlichkeit.“<br />
Dass sie, die alles gewonnen hat<br />
und äußerst beständig auf hohem<br />
Niveau spielte, bei den Wahlen zur<br />
Fußballerin des Jahres nicht ganz<br />
vorne landete, n<strong>im</strong>mt sie gelassen.<br />
„In Europa unter den besten drei<br />
und unter den besten zehn in der<br />
Welt zu stehen, ist schon Auszeichnung<br />
genug.“ PETER NICKEL<br />
FRAUENFUSSBALL<br />
Bundesliga, Nachholspiel:<br />
Turb. Potsdam – SGS Essen 4:0 (1:0)<br />
Tore: 1:0 Hegerberg (29.), 2:0 Bremer<br />
(65.), 3:0 Nagasato (75.), 4:0 Anonma<br />
(86.) – Zuschauer: 1450<br />
TABELLE<br />
1. 1. FFC Frankfurt 10 44:8 26<br />
2. Turbine Potsdam 10 28:11 23<br />
3. VfL Wolfsburg (M,P) 9 29:6 21<br />
4. Bayern München 10 21:13 18<br />
5. USV Jena 10 13:15 14<br />
6. SGS Essen 10 22:16 12<br />
7. Bayer Leverkusen 10 21:18 12<br />
8. SC Freiburg 10 15:19 10<br />
9. FCR Duisburg 10 11:21 10<br />
10. BV Cloppenburg (N) 9 14:22 9<br />
11. 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> (N) 10 17:34 8<br />
12. VfL Sindelfi ngen 10 2:54 1<br />
Nachholspiel; Sa., 15. Februar 2014:<br />
VfL Wolfsburg – BV Cloppenburg (13 Uhr)<br />
11. Spieltag; So., 23. Februar 2014:<br />
Cloppenburg – SC Freiburg (11 Uhr)<br />
1. FFC Frankfurt – Wolfsburg (14 Uhr)<br />
VfL Sindelfi ngen – FCR Duisburg (14 Uhr)<br />
FF USV Jena – 1899 Hoffenhe<strong>im</strong> (14 Uhr)<br />
Bayern München – Turb. Potsdam (14 Uhr)<br />
SGS Essen – Bayer Leverkusen (14 Uhr)<br />
Duisburg: Aus FCR wird MSV<br />
Der FCR Duisburg wird wohl als<br />
MSV Duisburg weiterspielen, die<br />
Gremien des MSV haben einst<strong>im</strong>mig<br />
für den Übertritt votiert. Vorher<br />
aber muss der DFB noch die<br />
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />
bescheinigen. Eine Entscheidung<br />
soll noch in diesem Jahr fallen.<br />
NACHRICHTEN<br />
HSV macht Minus<br />
Der Hamburger SV hat das Geschäftsjahr<br />
2012/2013 mit einem<br />
Minus von 9,8 Millionen Euro<br />
abgeschlossen. Dies geht aus der<br />
am Freitag veröffentlichten Bilanz<br />
hervor, die am 19. Januar 2014 der<br />
Mitgliederversammlung präsentiert<br />
wird. Das Vereinsvermögen<br />
sank in diesem Jahr von 15,6 auf<br />
5,7 Millionen Euro.<br />
Test gegen Kamerun<br />
Die Nationalmannschaft bestreitet<br />
am 1. Juni ihren vorletzten<br />
WM-Test in Mönchengladbach<br />
gegen das von Volker Finke trainierte<br />
Kamerun. Offen ist noch<br />
der letzte Testspielgegner am<br />
6. Juni in Mainz.<br />
BVB hilft MSV Duisburg<br />
In der Vorbereitung zur Rückrunde<br />
wird Borussia Dortmund<br />
ein Testspiel be<strong>im</strong> wirtschaftlich<br />
angeschlagenen<br />
MSV Duisburg bestreiten.<br />
Die Partie findet am 21. Januar<br />
(19.30 Uhr) in Duisburg statt.<br />
Bundesligastiftung hilft<br />
Zur Weihnachtszeit unterstützt<br />
die Bundesligastiftung traditionell<br />
Projekte und Organisationen, die<br />
sich speziell für Kinder einsetzen.<br />
In diesem Jahr wurde die auch vom<br />
VfL Bochum begleitete Gemeinschaftsgrundschule<br />
Hofstede mit<br />
ihrem Projekt „Wahrnehmungslandschaft“<br />
sowie „Lichtblick Hasenbergl“<br />
in Kooperation mit dem<br />
FC Bayern München ausgewählt.<br />
U 18 verpasst den Turniersieg<br />
Die deutsche U 18 hat in der Türkei<br />
den nötigen Erfolg gegen Serbien<br />
und damit den Turniersieg verpasst.<br />
Die Mannschaft von Trainer<br />
Christian Ziege kam am Donnerstag<br />
nicht über ein 1:1 hinaus und<br />
schloss hinter den in der Tordifferenz<br />
um zwei Treffer besseren Serben<br />
als Zweiter ab. Das Tor erzielte<br />
der Mainzer Aaron Seydel (17.).<br />
FUSSBALL<br />
TVMehr Sportprogramm fi nden Sie unter www.tvdirekt.de<br />
MONTAG, 23. Dezember<br />
20.15 Uhr Sport 1/Sky: FC Ingolstadt – 1. FC Kaiserslautern (2. Liga)<br />
21.00 Uhr Sky: FC Arsenal – FC Chelsea (England, Premier League)<br />
präsentiert von<br />
DONNERSTAG, 26. Dezember<br />
16.00 Uhr Sky: West Ham United – FC Arsenal (England, Premier League)<br />
18.15 Uhr Sportdigital: FC Blackpool – Leeds United (England, 2. Liga)<br />
18.30 Uhr Sky: Manchester City – FC Liverpool (England, Premier League)<br />
20.30 Uhr Sportdigital: Nottingham Forest – Queens Park Rangers (England, 2. Liga)<br />
SAMSTAG, 28. Dezember<br />
13.00 Uhr Sport 1: Oldie-Turnier aus Dortmund (Hallenfußball)<br />
13.45 Uhr Sky: West Ham United – West Bromwich Albion (England, Premier League)<br />
16.00 Uhr Sky: Norwich City – Manchester United (England, Premier League)<br />
18.30 Uhr Sky: Cardiff City – AFC Sunderland (England, Premier League)<br />
SONNTAG, 29. Dezember<br />
14.30 Uhr Sky: Newcastle United – FC Arsenal (England, Premier League)<br />
16.00 Uhr Sportdigital: FC Watford – Queens Park Rangers (England, 2. Liga)<br />
17.00 Uhr Sky: FC Chelsea – FC Liverpool (England, Premier League)<br />
MITTWOCH, 1. Januar<br />
13.45 Uhr Sky: Swansea City – Manchester City (England, Premier League)<br />
16.00 Uhr Sky: FC Arsenal – Cardiff City (England, Premier League)<br />
18.30 Uhr Sky: Manchester United – Tottenham Hotspur (England, Premier League)
kicker, 23. Dezember 2013 MEINUNGEN 47<br />
kicker-Kolumnisten-Kreis<br />
MARC<br />
WILMOTS<br />
Nationaltrainer<br />
Belgien<br />
Schalke hat weiter<br />
das Zeug für Platz 4<br />
Das 0:0 in Nürnberg war natürlich kein idealer<br />
Jahresabschluss für Schalke. Aber ich denke,<br />
es gibt gute Gründe. Die Liste der Verletzten ist<br />
sehr lang, das steckt keine Mannschaft ohne<br />
Probleme weg. Automatismen lassen sich nun<br />
einmal nicht von einem Tag auf den anderen<br />
erarbeiten. Doch <strong>im</strong> Kampf um Platz vier geht<br />
es weiterhin sehr eng zu. Ich bin überzeugt:<br />
Wenn Huntelaar, Draxler und Höwedes in der<br />
Rückrunde wieder konstant auf dem Platz stehen<br />
und man endlich etwas weniger Pech<br />
mit Verletzungen hat, besitzt der Kader die<br />
Qualität, um wieder unter die ersten vier zu<br />
kommen. Nüchtern betrachtet läuft Schalke<br />
eben <strong>im</strong>mer noch dem schlechten Start mit<br />
nur einem Punkt aus drei Spielen hinterher.<br />
Danach folgten 27 Zähler aus 14 Partien, dieser<br />
Schnitt ist okay. Außerdem darf man bei der<br />
Bilanz der Hinrunde nicht außer Acht lassen:<br />
Schalke hat das Achtelfinale der Champions<br />
League erreicht, das ist allemal ein Erfolg.<br />
Dass alle vier Bundesligisten in Europas Top-16<br />
eingezogen sind, hat mich übrigens nicht überrascht.<br />
Zusammen mit der Premier League<br />
hat Deutschland die stärkste Liga des Kontinents.<br />
Und in dieser Liga hat der FC Bayern<br />
noch einmal eine Ausnahmestellung. Deshalb<br />
traue ich den Münchnern absolut zu, als erste<br />
Mannschaft überhaupt auch ihren Champions-League-Titel<br />
zu verteidigen. Bayern ist für<br />
mich auch hier der große Favorit.<br />
Was dem deutschen Fußball fehlt, ist also allein ein<br />
großer Titel für die Nationalmannschaft. Die<br />
Zeit seit dem EM-Gewinn 1996 ist schon recht<br />
lang für eine echte Fußballnation. Wir werden<br />
sehen, was die Weltmeisterschaft in Brasilien<br />
uns allen bringt. Natürlich sind Spanien,<br />
Brasilien, Argentinien und auch Deutschland<br />
ernsthafte Kandidaten für den Titel. Doch Prognosen<br />
machen letztlich wenig Sinn – dafür<br />
entscheiden am Ende zu oft Details, die man<br />
kaum beeinflussen kann. Ein Pfostenschuss,<br />
eine Schiedsrichter-Entscheidung oder eine<br />
vergebene Großchance können ein K.-o.-Spiel<br />
jederzeit auf den Kopf stellen. Wir Belgier werden<br />
von manchen gerne als Gehe<strong>im</strong>favorit<br />
bezeichnet, in dieser Rolle sehe ich aber eher<br />
Portugal oder Holland. Unser größtes Ziel ist<br />
es, aus der Gruppenphase herauszukommen.<br />
Der kicker-Kolumnistenkreis: Sergej Barbarez,<br />
Giuseppe Bergomi, Thomas Berthold, Fredi Bobic,<br />
Marco Bode, Didier Deschamps, Thomas Helmer, Bernd<br />
Heynemann, Jürgen Kohler, Morten Olsen, Uli Stein,<br />
Joach<strong>im</strong> Streich, Olaf Thon, Rudi Völler, Marc Wilmots<br />
kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh dreht den<br />
SCHEINWERFER<br />
Die doppelte Freude der Bayern<br />
Der FC Bayern hat nun auch den offiziell bedeutendsten<br />
Titel des Jahres 2013 gewonnen:<br />
Die Klub-Weltmeisterschaft der FIFA. Herzlichen<br />
Glückwunsch! Und ein Kompl<strong>im</strong>ent an alle, ob<br />
Funktionäre, Trainer- wie Betreuerteam, oder<br />
Spieler! Mit dieser fünften Trophäe innerhalb<br />
zwölf Monaten haben die Münchner frühere<br />
Erfolge <strong>im</strong> Landesmeisterpokal und Weltpokal<br />
nochmals ausgeweitet. So schön dieser Triumph<br />
jedoch sein mag, wirklich sportlich-fachlich großen<br />
Wert darf man ihm, <strong>im</strong> Gegensatz zur Champions<br />
League, kaum zuschreiben: Zwei Spiele<br />
fast <strong>im</strong> Spaziergang, noch dazu gegen international<br />
völlig unbedeutende Gegner, reichten, um<br />
ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Allein<br />
schon die Namen der gerade mal vier Viertelfinalisten<br />
verweisen auf ihr mattes Standing,<br />
die Halbfinal-Niederlage des theoretisch einzig<br />
ernsthaften Bayern-Gegners Mineiro zeigt die geringe<br />
Motivation gegen unbekannte Marokkaner.<br />
Als neutraler Beobachter konstatiert man, dass<br />
dieses Turnier wohl ausschließlich aus sportpolitischen,<br />
vielleicht auch finanziellen Gründen<br />
installiert wurde. Schön für die Afrikaner und<br />
Mittelamerikaner, schön für die Asiaten, erst<br />
recht schön für die Ozeanier, dass sie sich über<br />
ihren Wirkungskreis hinaus präsentieren dürfen.<br />
Aber die FIFA sollte sich überlegen, dieser Veranstaltung<br />
mehr sportliche Würze zu verleihen. Wie<br />
dies geschehen kann, zumindest in absehbarer<br />
Zeit, bleibt unabsehbar. Denn die Hochkaräter<br />
spielen nun mal in Europa, wo die UEFA die<br />
territoriale Hoheit besitzt, vereinzelt noch in<br />
Südamerika mit den nie versiegenden Quellen<br />
an wunderbaren Talenten. Wenn eine der traditionell<br />
starken Fußball-Nationen keinen Vertreter<br />
für die Klub-WM qualifiziert hat, verliert sich<br />
dort das Interesse. Denn wirkliche Werbung<br />
für schönen Fußball sieht anders aus. Man darf<br />
gespannt sein, wie lange noch sich die Sponsoren<br />
für dieses Turnier ohne Murren engagieren.<br />
Den Bayern muss in der afrikanischen Ferne das<br />
Herz gelacht haben auch ob der Ergebnisse in<br />
der Liga: Die einzigen halbwegs ernsthaften Verfolger<br />
Leverkusen und Dortmund, zwei glasklare<br />
Favoriten in ihren Spielen, verlieren sensationell,<br />
der erneute Meistertitel scheint jetzt schon beschlossene<br />
Sache. Wer (außer aufgabengemäß<br />
Matthias Sammer) mag da noch widersprechen?<br />
Dass die Dortmunder erneut patzen und allein in<br />
He<strong>im</strong>spielen neun Punkte auf die Bayern verlieren,<br />
ist nicht nur dem Verletzungspech geschuldet.<br />
Die Konzentration ist raus, die Begeisterung<br />
auch, der herrliche Kombinationsfluss früherer<br />
Tage scheint irgendwo verschüttet zu sein. Jürgen<br />
Klopp ist gefordert, nach der Winterpause<br />
neue Marksteine zu setzen.
48 ENGLAND<br />
AUS ENGLAND BERICHTET<br />
KEIR RADNEDGE<br />
INTERNATIONAL<br />
Der Mann ist ein Mysterium.<br />
Ganz England rätselt über<br />
Luis Alberto Suarez Diaz.<br />
Aus dem durchgeknallten Problemprofi<br />
wurde in nur wenigen<br />
Monaten ein Stürmer für die Geschichtsbücher:<br />
19 Tore bis zum<br />
17. Spieltag – das gab es in der<br />
Premier League noch nie. Und<br />
Suarez war ja sogar nur in zwölf<br />
Partien dabei! Denn zu Beginn<br />
der Saison saß er noch<br />
gesperrt draußen, weil er <strong>im</strong><br />
April Chelseas Ivanovic in<br />
den Arm gebissen hatte.<br />
Seit Suarez wieder mitspielen<br />
darf, gewann Liverpool<br />
elf der zwölf Spiele<br />
(plus ein 3:3 gegen Everton).<br />
Kaum fassbare zehn Tore, zumeist<br />
sehr sehenswerte, schoss<br />
er allein in den letzten vier Spielen,<br />
am Samstag lieferte Suarez<br />
einen Doppelpack zu Liverpools<br />
3:1-Sieg über Cardiff City und<br />
hievte sein Team auf Platz 1 der<br />
Tabelle. Der Titel ist noch sehr<br />
weit weg, aber erstmals seit 2009<br />
könnten die „Reds“ es wieder in<br />
die Champions League schaffen.<br />
Woher dieser Wandel? Vielleicht<br />
liegt es an der Arbeit mit<br />
dem Sportpsychologen Steve<br />
Peters. Vielleicht auch daran,<br />
dass Suarez den verletzten Steven<br />
Gerrard als Kapitän vertreten<br />
darf. Eventuell hat es mit<br />
18<br />
Tore nach 17 Spieltagen<br />
waren bisher die Bestmarke<br />
von Luis Suarez. Gelungen ist<br />
ihm dies 2009/10 für Ajax Amsterdam,<br />
am Ende kam er damals auf<br />
35 Saisonstore für die Niederländer.<br />
Im roten Bereich<br />
Er trifft, wie er will. Dank LUIS SUAREZ (26) darf Liverpool wieder auf die<br />
Champions League hoffen. Seinen neuen Vertrag feiert er mit Bier.<br />
Liverpool-Besitzer John W. Henry<br />
zu tun, der persönlich um den<br />
Stürmer kämpfte, statt ihn <strong>im</strong><br />
Sommer an Arsenal zu verkaufen.<br />
Und Coach Brendan Rodgers<br />
versteht es offenbar, die Mannschaft<br />
so einzustellen, dass sie<br />
Suarez opt<strong>im</strong>al unterstützt.<br />
Liverpool jedenfalls darf sich<br />
bereits auf mehr freuen. Um viereinhalb<br />
Jahre verlängerte Suarez<br />
am Freitag seinen Vertrag, rund<br />
240 000 Euro pro Woche verdient<br />
er ab der nächsten Saison, so viel<br />
wie nie zuvor ein Spieler in Liverpool.<br />
„Ich bin glücklich, dass<br />
meine Zukunft hier gesichert ist“,<br />
sagte er. Die Fans jubelten, und<br />
auch Suarez war wohl zum Feiern<br />
zumute. Schon kurz nach der Unterschrift<br />
gab es Fotos von ihm <strong>im</strong><br />
Supermarkt, er schob einen Einkaufswagen<br />
vollgeladen mit Bier.<br />
Tore geschossen hat der Mann<br />
aus Uruguay schon <strong>im</strong>mer wie<br />
am Fließband. 158 Treffer sind<br />
es in 255 Spielen für Nacional aus<br />
Montevideo, den FC Groningen,<br />
Ajax Amsterdam und den FC Liverpool.<br />
Ansonsten aber scheint<br />
er viel beherrschter geworden<br />
zu sein. In dieser Saison hat der<br />
einstige „Beißer von Anfield“ erst<br />
eine Gelbe Karte gesehen, voriges<br />
Jahr war er kurz vor Weihnachten<br />
schon bei sechs Verwarnungen.<br />
Suarez dreht weiter <strong>im</strong><br />
roten Bereich. Aktuell aber nur<br />
was seine Torausbeute betrifft.<br />
Foto: picture-alliance/Hoch Zwei<br />
Mit dem kicker <strong>im</strong>mer topaktuell informiert:<br />
Tore und Ergebnisse live auf kicker.de<br />
Bei Arsenal gegen Chelsea geht es diesen Montag um Platz 1 – und um ein Duell der Trainer<br />
Podolski soll gleich für Wengers Premiere sorgen<br />
Back to Business: Lukas Podolski<br />
Foto: picture-alliance/Back Page Images<br />
1Arsene Wenger wirkt ziemlich erleichtert,<br />
dass es wenigstens eine gute Nachricht gibt.<br />
Lukas Podolski ist nach fast vier Monaten<br />
Verletzungspause wieder fit und könnte an<br />
diesem Montag gegen Chelsea sein Comeback<br />
für Arsenal geben. Nach Rückschlägen<br />
wie dem 0:2 gegen Neapel in der Champions<br />
League und vor allem dem heftigen 3:6 gegen<br />
ManCity kann Wenger jede Option in der<br />
Offensive gebrauchen. Mittelfeldmann Jack<br />
Wilshere wurde schließlich wegen einer Mittelfingergeste<br />
gegen City nachträglich für zwei<br />
Spiele gesperrt. „Endlich ist Lukas zurück“,<br />
sagte der Coach, „er schießt große Tore in<br />
großen Spielen.“ Und gegen Chelsea geht es<br />
um die Rückeroberung der Tabellenspitze.<br />
Zugleich hofft man bei Arsenal, dass Podolskis<br />
Rückkehr auch Mesut Özil beflügelt,<br />
der bei der Klatsche gegen ManCity sein<br />
schlechtestes Spiel <strong>im</strong> Trikot der „Gunners“<br />
abgeliefert hat. Michael Owen, der inzwischen<br />
<strong>im</strong> Ruhestand befindliche Ex-Nationalstürmer<br />
Englands, wollte von Anfang an<br />
nicht einst<strong>im</strong>men in die Jubelarien, er sieht<br />
den Spielmacher weiter mit einer gehörigen<br />
Portion Skepsis. „Alle sagen mir <strong>im</strong>mer,<br />
Mesut Özil sei Weltklasse. Aber er ist nicht<br />
konstant genug, seine Qualitäten blitzen <strong>im</strong>mer<br />
nur kurz auf.“ Gegen Chelsea hat Özil<br />
Gelegenheit, es seinen Kritikern zeigen.<br />
Schließlich steht <strong>im</strong> Londoner Derby nicht<br />
nur der Kampf um Platz 1 <strong>im</strong> Fokus, sondern<br />
auch ein besonderes Duell zweier großer Trainer.<br />
Wenger und José Mourinho sind sich<br />
seit jeher in Abneigung verbunden. Noch nie<br />
hat der Franzose den Portugiesen besiegen<br />
können. In neun Matches gab es vier Remis<br />
und fünf Niederlagen für Wenger. Podolski<br />
soll ihm nun zum Premierensieg verhelfen.
kicker, 23. Dezember 2013 49<br />
Premier League Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt.<br />
1. (2) FC Liverpool 17 11 3 3 42:19 +23 36<br />
2. (4) Manchester City 17 11 2 4 51:20 +31 35<br />
3. (1) FC Arsenal 16 11 2 3 33:17 +16 35<br />
4. (3) FC Chelsea 16 10 3 3 32:18 +14 33<br />
5. (5) FC Everton 16 8 7 1 27:15 +12 31<br />
6. (6) Newcastle United 17 9 3 5 24:22 +2 30<br />
7. (7) Tottenham Hotspur 17 9 3 5 18:23 - 5 30<br />
8. (8) Manchester United (M) 17 8 4 5 28:20 +8 28<br />
9. (9) FC Southampton 17 6 6 5 22:18 +4 24<br />
10. (13) Stoke City 17 5 6 6 17:21 - 4 21<br />
11. (10) Swansea City 16 5 5 6 22:21 +1 20<br />
12. (12) Hull City Tigers (N) 17 5 5 7 14:20 - 6 20<br />
13. (11) Aston Villa 17 5 4 8 17:23 - 6 19<br />
14. (14) Norwich City 17 5 4 8 15:29 - 14 19<br />
15. (15) Cardiff City (N) 17 4 5 8 13:25 - 12 17<br />
16. (16) West Bromwich Albion 17 3 7 7 18:23 - 5 16<br />
17. (17) West Ham United 17 3 5 9 14:22 - 8 14<br />
18. (18) Crystal Palace (N) 17 4 1 12 11:27 - 16 13<br />
19. (19) FC Fulham 17 4 1 12 17:34 - 17 13<br />
20. (20) AFC Sunderland 17 2 4 11 12:30 - 18 10<br />
17. SPIELTAG<br />
FC Liverpool – Cardiff City 3:1 (3:0)<br />
Stoke City – Aston Villa 2:1 (0:0)<br />
West Bromwich – Hull City 1:1 (0:1)<br />
FC Fulham – Manchester City 2:4 (0:2)<br />
Crystal Palace – Newcastle Utd. 0:3 (0:2)<br />
AFC Sunderland – Norwich City 0:0<br />
Manchester Utd. – West Ham 3:1 (2:0)<br />
FC Southampton – Tottenham 2:3 (1:1)<br />
Swansea City – FC Everton *<br />
Montag, 23. Dezember (21 Uhr):<br />
FC Arsenal – FC Chelsea (1:2, 1:2)<br />
*) Bei Redaktionsschluss nicht beendet<br />
TORJÄGER<br />
19 (2) Suarez (FC Liverpool)<br />
13 (–) Aguero (Manchester City)<br />
9 (–) Sturridge (FC Liverpool)<br />
9 (1) Yaya Touré (Manchester City)<br />
8 (–) Ramsey (FC Arsenal)<br />
8 (–) Lukaku (FC Everton)<br />
8 (–) Rooney (Manchester Utd.)<br />
8 (–) Remy (Newcastle Utd.)<br />
7 (–) Giroud (FC Arsenal)<br />
7 (–) Negredo (Manchester City)<br />
7 (–) van Persie (Manchester Utd.)<br />
6 (–) Hazard (FC Chelsea)<br />
6 (–) Rodriguez (FC Southampton)<br />
5 (–) Oscar (FC Chelsea)<br />
5 (1) Welbeck (Manchester Utd.)<br />
5 (–) Gouffran (Newcastle Utd.)<br />
5 (1) Lambert (FC Southampton)<br />
18. SPIELTAG<br />
Donnerstag, 26. Dezember (16 Uhr)<br />
Hull City – ManUnited (13.45) ( - , - )<br />
West Ham United – FC Arsenal (1:3, 1:5)<br />
Aston Villa – Crystal Palace ( - , - )<br />
Norwich City – FC Fulham (0:0, 0:5)<br />
Cardiff City – FC Southampton ( - , - )<br />
Newcastle Utd. – Stoke City (2:1, 1:2)<br />
FC Everton – AFC Sunderland (2:1, 0:1)<br />
FC Chelsea – Swansea City (2:0, 1:1)<br />
Tottenham Hotsp. – West Brom (1:1, 1:0)<br />
ManCity – FC Liverpool (18.30) (2:2, 2:2)<br />
FC Liverpool – Cardiff City 3:1 (3:0)<br />
Liverpool: Mignolet – G. Johnson, Skrtel, Sakho,<br />
Flanagan (55. Kelly) – Lucas – Henderson, Allen –<br />
Sterling, Coutinho (83. Agger) – Suarez – Trainer:<br />
Rodgers<br />
Cardiff: Marshall – Theophile-Catherine, Caulker,<br />
B. Turner, A. Taylor – Medel (55. Campbell) –<br />
Noone, Mutch, Gunnarsson (80. Cornelius), Whittingham<br />
– Odemwingie (55. Bo-Kyung K<strong>im</strong>) –<br />
Trainer: Mackay<br />
Tore: 1:0 Suarez (25.), 2:0 Sterling (42.), 3:0<br />
Suarez (45.), 3:1 Mutch (58.) – SR: Probert –<br />
Zuschauer: 44 621<br />
Stoke City – Aston Villa 2:1 (0:0)<br />
Stoke: Begovic – Cameron, Shawcross, Wilson,<br />
Pieters – N’Zonzi, Whelan – Walters, Arnautovic<br />
(46. Adam), Assaidi (72. Pennant) – Crouch –<br />
Trainer: Hughes<br />
Villa: Guzan – Lowton, Herd, Baker, Clark –<br />
A. Westwood, Delph – Albrighton (81. Bacuna),<br />
We<strong>im</strong>ann, Tonev (67. Bowery) – Kozak – Trainer:<br />
Lambert<br />
Tore: 1:0 Adam (50.), 1:1 Kozak (66.), 2:1<br />
Crouch (70.) – SR: Pawson – Zuschauer:<br />
26 003<br />
West Bromwich – Hull City 1:1 (0:1)<br />
West Brom: Foster – Bi. Jones, McAuley, J. Olsson,<br />
Ridgewell (79. Gera) – Mulumbu, J. Morrison<br />
– Sinclair (46. Berahino), Sessegnon (69.<br />
Vydra), Brunt – Long – Inter<strong>im</strong>strainer: Downing<br />
Hull: McGregor – Chester, Bruce, C. Davies – El-<br />
Mohammadi, Figueroa – Livermore, Huddlestone,<br />
Meyler – Graham (80. Boyd), Sagbo (89.<br />
Rosenior) – Trainer: Bruce<br />
Tore: 0:1 Livermore (28.), 1:1 Vydra (86.) – SR:<br />
Moss – Zuschauer: 24 753<br />
19. SPIELTAG<br />
Samstag, 28. Dezember (16 Uhr)<br />
West Ham – West Brom (13.45)(3:1, 0:0)<br />
Manchester City – Cr. Palace ( - , - )<br />
Hull City – FC Fulham ( - , - )<br />
Norwich City – Manchester Utd. (1:0, 0:4)<br />
Aston Villa – Swansea City (2:0, 2:2)<br />
Cardiff – Sunderland (18.30) ( - , - )<br />
Sonntag, 29. Dezember (14.30 Uhr)<br />
Newcastle Utd. – FC Arsenal (0:1, 3:7)<br />
FC Everton – FC Southampton (3:1, 0:0)<br />
FC Chelsea – Liverpool (17.00) (1:1, 2:2)<br />
Tottenham – Stoke City (17.00) (0:0, 2:1)<br />
FC Fulham – Manchester City 2:4 (0:2)<br />
Fulham: Stekelenburg – Riether, Senderos (37.<br />
Amorebieta), Hughes, Riise – Parker, Sidwell –<br />
Dejagah (65. Kasami), Karagounis (82. Bent),<br />
Richardson – Taarabt – Trainer: Meulensteen<br />
ManCity: Hart – Clichy, Kompany, Demichelis,<br />
Kolarov – Fernandinho, Yaya Touré – Nasri (75.<br />
Milner), Negredo, Silva (84. Javi Garcia) – Dzeko<br />
(58. Jesus Navas) – Trainer: Pellegrini<br />
Tore: 0:1 Yaya Touré (23.), 0:2 Kompany (43.),<br />
1:2 Richardson (50.), 2:2 Kompany (69., ET),<br />
2:3 Jesus Navas (78.), 2:4 Milner (83.) – SR:<br />
Friend – Zuschauer: 25 509<br />
Cr. Palace – Newcastle Utd. 0:3 (0:2)<br />
Palace: Speroni – Mariappa, Gabbidon, Delaney,<br />
Moxey (46. Parr) – Puncheon, Ward, Jedinak,<br />
Bannan (46. Bolasie) – Chamakh – Jerome (77.<br />
D. Gayle) – Trainer: Pulis<br />
Newcastle: Krul – Debuchy, Williamson, Coloccini,<br />
Santon – Tioté, Anita, Cabaye (79. Ben Arfa) –<br />
Sissoko, Remy (75. Sh. Ameobi), Gouffran – Trainer:<br />
Pardew<br />
Tore: 0:1 Cabaye (25.), 0:2 Gabbidon (39.,<br />
ET), 0:3 Ben Arfa (86., FE) – SR: Swarbrick –<br />
Zuschauer: 24 936<br />
AFC Sunderland – Norwich City 0:0<br />
Sunderland: Mannone – Celustka, O’Shea,<br />
Brown, Bardsley – Cattermole, Ki – Larsson<br />
(90./+5 Roberge), Borini, Giaccherini (63.<br />
A. Johnson) – Altidore (68. S. Fletcher) – Trainer:<br />
Poyet<br />
Norwich: Ruddy – Whittaker, M. Turner, Bassong,<br />
M. Olsson – Fer, B. Johnson – Snodgrass, Elmander<br />
(77. van Wolfswinkel), Redmond – Hooper –<br />
Trainer: Hughton<br />
SR: Atkinson – Zuschauer: 37 778 – Rote Karte:<br />
Brown (90./+3, grobes Foulspiel)<br />
Manchester Utd. – West Ham 3:1 (2:0)<br />
ManUnited: de Gea – Rafael da Silva, Smalling,<br />
Evans, Evra (80. Büttner) – P. Jones – Valencia,<br />
Cleverley, Rooney, Januzaj (69. Young) – Welbeck<br />
(54. Hernandez) – Trainer: Moyes<br />
West Ham: Adrian – Demel, Collins (75. Rat),<br />
Tomkins, McCartney – Noble – Diamé, R. Morrison,<br />
M. Taylor (62. Collison), Jarvis (71. C. Cole) –<br />
Maiga – Trainer: Allardyce<br />
Tore: 1:0 Welbeck (26.), 2:0 Januzaj (36.), 3:0<br />
Young (72.), 3:1 C. Cole (81.) – SR: Jones –<br />
Zuschauer: 75 350<br />
FC Southampton – Tottenham 2:3 (1:1)<br />
Southampton: Gazzaniga – Chambers, Lovren,<br />
Hooiveld, Dan. Fox (78. Gallagher) – Cork (63.<br />
Ward-Prowse), Schneiderlin – St. Davis (69.<br />
Ramirez), Lallana, Rodriguez – Lambert – Trainer:<br />
Pochettino<br />
Tottenham: Lloris – Walker, M. Dawson, Chiriches,<br />
Rose – Lamela (61. Chadli), Eriksen, Dembelé<br />
(50. Bentaleb), Sigurdsson – Soldado (85.<br />
Defoe), Adebayor – Inter<strong>im</strong>strainer: Sherwood<br />
Tore: 1:0 Lallana (13.), 1:1 Adebayor (25.), 1:2<br />
Hooiveld (54., ET), 2:2 Lambert (60.), 2:3 Adebayor<br />
(64.) – SR: Foy – Zuschauer: 31 455<br />
20. SPIELTAG<br />
Mittwoch, 1. Januar (16 Uhr)<br />
Swansea City – ManCity (13.45) (0:3)<br />
AFC Sunderland – Aston Villa (0:0)<br />
FC Arsenal – Cardiff City (3:0)<br />
FC Southampton – FC Chelsea (1:3)<br />
Stoke City – FC Everton (0:4)<br />
FC Liverpool – Hull City (1:3)<br />
West Bromwich – Newcastle Utd. (1:2)<br />
Crystal Palace – Norwich City (0:1)<br />
FC Fulham – West Ham United (0:3)<br />
ManUnited – Tottenham (18.30) (2:2)<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/BPI<br />
SZENE ENGLAND<br />
Tor vorn, Tor hinten: ManCitys<br />
Kapitän Vincent Kompany<br />
Zwei Siege für Manchester<br />
Siegreiches Wochenende für die<br />
Klubs aus Manchester. Die „Citizens“<br />
bleiben dem FC Liverpool<br />
auf den Fersen, hatten be<strong>im</strong><br />
4:2-Erfolg über Fulham aber viel<br />
Mühe. Kapitän Vincent Kompany<br />
hatte erst zur 2:0-Pausenführung<br />
getroffen, dann aber mit einem<br />
Eigentor (nach Hereingabe von<br />
Fulhams Sascha Riether) auch<br />
das zwischenzeitliche 2:2 besorgt.<br />
Jesus Navas und James Milner trafen<br />
noch zum Sieg. Um einiges<br />
leichter tat sich indes ManUnited<br />
be<strong>im</strong> 3:1 über West Ham. Danny<br />
Welbeck schoss sein drittes Tor in<br />
den vergangenen beiden Partien.<br />
United feierte damit vier Pflichtspielsiege<br />
in Folge (9:1 Tore).<br />
Eriksson nach Cardiff?<br />
Sven Göran Eriksson (65) könnte<br />
nach über fünf Jahren sein Comeback<br />
als Coach in der Premier<br />
League geben. Der Schwede gilt<br />
als Favorit auf die Nachfolge des<br />
noch <strong>im</strong> Amt befindlichen Malky<br />
Mackay bei Cardiff City. Klub-<br />
Besitzer Vincent Tan, ein Milliardär<br />
aus Malaysia, hatte seinem<br />
Aufstiegstrainer schon vor der<br />
1:3-Niederlage in Liverpool mit<br />
dem Rauswurf gedroht, dann aber<br />
am Sonntag „ein klärendes Gespräch“<br />
mit Mackay angekündigt.<br />
Adebayor sorgt für Spurs-Sieg<br />
Ex-Coach André Villas-Boas hatte<br />
ihn ignoriert, unter Inter<strong>im</strong>strainer<br />
T<strong>im</strong> Sherwood stand Emanuel<br />
Adebayor erstmals in der Startelf<br />
der Spurs. Er dankte es mit zwei<br />
Toren bei Tottenhams 3:2-Sieg in<br />
Southampton. Lewis Holtby saß<br />
90 Minuten auf der Bank.<br />
Crouch freut sich doppelt<br />
Peter Crouch hatte doppelt Grund<br />
zum Feiern. Der schlaksige Ex-<br />
Nationalspieler traf am Samstag<br />
zu Stokes 2:1-Sieg über Aston Villa.<br />
Später am Abend gewann seine<br />
Frau Abbey Clancy die in Großbritannien<br />
extrem beliebte TV-<br />
Show „Strictly Come Dancing“.
50 SPANIEN<br />
Jubel:<br />
Diego Costa (r.)<br />
und Diego Godin<br />
Makellos<br />
3:2 gegen Levante, neunter He<strong>im</strong>sieg <strong>im</strong> neunten<br />
Spiel: ATLETICO MADRID stellt mit 46 Punkten einen<br />
Klubrekord auf, auch dank Goalgetter Diego Costa.<br />
Foto: Imago<br />
AUS SPANIEN BERICHTET<br />
PETER SCHWARZ-MANTEY<br />
Was für eine Saison. Schon jetzt,<br />
nach 17 Spieltagen, hat Atletico<br />
Madrid mit 46 Punkten<br />
mehr Zähler auf dem Konto<br />
als jemals zuvor in einer 20 Teams<br />
starken Liga, auch nach dem 3:2<br />
gegen Levante ist die He<strong>im</strong>bilanz<br />
der „Colchoneros“ weiter makellos:<br />
Neun Spiele, neun Siege, 33 Tore<br />
geschossen, nur sechs kassiert – das<br />
ist Bestmarke in der Liga.<br />
Inklusive Champions League<br />
und Pokal war es der 13. He<strong>im</strong>sieg<br />
in Serie, der historische Rekord der<br />
Vorsaison, als Atletico 44 Punkte gelangen,<br />
ist jetzt schon übertrumpft.<br />
Keine Frage: Seit Trainer Diego S<strong>im</strong>eone<br />
<strong>im</strong> Dezember 2011 das damals<br />
<strong>im</strong> Abwärtstrend taumelnde<br />
Team übernahm, hat Atletico<br />
einen Quantensprung an Qualität<br />
und Seriosität geschafft.<br />
Und selbst der eher zurückhaltende<br />
S<strong>im</strong>eone schwärmt:<br />
„Meine Spieler haben sich sensationell<br />
entwickelt, psychologisch,<br />
physisch, taktisch. Alle <strong>im</strong> Klub<br />
ziehen an einem Strang.“<br />
Garant für den Erfolg gegen das<br />
überraschend starke Levante, das<br />
durch den Ex-Mainzer Andreas<br />
Ivanschitz schon in der zweiten Minute<br />
traf und das erst gegen Ende<br />
durch einen Foulelfmeter (Ruben<br />
Garcia an Juanfran) auf die Verliererstraße<br />
geriet, war dann aber<br />
wieder einmal Diego Costa. Der<br />
brasilianische Goalgetter mit spanischem<br />
Pass verwandelte nicht nur<br />
den Elfer zu seinem zweiten Doppelpack<br />
in Serie – schon be<strong>im</strong> 3:0<br />
gegen Valencia war er per Elfer<br />
erfolgreich (nachdem er zuvor<br />
einen verschossen hatte). Costa<br />
traf bislang noch in jedem<br />
He<strong>im</strong>spiel und bilanziert jetzt<br />
schon 19 Tore, darunter be<strong>im</strong> 2:1<br />
gegen Levante eines volley mit links.<br />
Costa nach dem mühsamsten<br />
He<strong>im</strong>sieg, bei dem Nationalstürmer<br />
David Villa erneut enttäuschte:<br />
„Große Teams müssen auch<br />
Spiele wie diese gewinnen.“ Trainer<br />
S<strong>im</strong>eone kommentierte in<br />
Anspielung auf den Lokalrivalen<br />
Cristiano Ronaldo von Real Madrid:<br />
„Wenn man die Wahl zum<br />
Weltfußballer weiter verlängert<br />
hätte, würde auch Diego Costa<br />
mitmischen. Er hat erneut eine<br />
große Partie gespielt.“<br />
Gäste-Trainer Joaquin Caparros,<br />
der erneut auf den Deutschen<br />
Christian Lell verzichtete,<br />
diesmal wegen Zahnschmerzen,<br />
war beeindruckt: „Atletico zermalmt<br />
dich, sie sind ein Hammer.“<br />
Ob der Dampfhammer auch zuschlägt,<br />
wenn am 11. Januar Barca<br />
zum Hinrunden-Abschluss antritt?<br />
S<strong>im</strong>eone hoffnungsvoll: „Die Weihnachtspause<br />
wird uns gut tun.“<br />
Diego Costa die Nummer 1<br />
Tore Spieler Saison Saisonende<br />
19 Diego Costa 2013/14<br />
17 Falcao 2012/13 28 Tore<br />
11 Diego Forlan 2008/09 32 Tore<br />
9 Falcao 2011/12 24 Tore<br />
9 Sergio Aguero 2008/09 17 Tore<br />
8 Sergio Aguero 2009/10 12 Tore<br />
8 David Villa 2013/14<br />
Klub-Torjäger (17. Spieltag), Topwerte seit 2004/05.<br />
Trotz Chaos <strong>im</strong> Klub: Andalusier mit vier Siegen in den letzten fünf Ligaspielen<br />
Sevilla will für Ex-Schalker Rakitic 40 Millionen Euro<br />
Abgeführt: Ex-Boss José Maria del<br />
Nido <strong>im</strong> Visier der Justiz.<br />
Foto: EFE<br />
1Der FC Sevilla<br />
hat sich fürs Erste<br />
konsolidiert. Nur<br />
Tage nach dem Pokal-Aus<br />
zu Hause<br />
gegen den Zweitligisten<br />
Racing Santander gelang<br />
be<strong>im</strong> 2:1 in Villarreal das fünfte<br />
Ligaspiel in Serie ohne Niederlage,<br />
darunter vier Siege. Das vom<br />
Ex-Schalker Ivan Rakitic (25, Foto)<br />
als Kapitän angeführte Team spielt<br />
zwar nicht schön, aber effektiv: Mit<br />
zehn Toren nach Standards (vier<br />
Ecken, vier Freistöße, zwei Elfer)<br />
liegt man in der Liga vorne. Trainer<br />
Unai Emery zur generellen Situation:<br />
„Platz vier liegt <strong>im</strong> Bereich unserer<br />
Möglichkeiten.“ Dafür braucht<br />
es aber dringend eines Rakitic, der<br />
bis 2015 unter Vertrag steht, aber<br />
gerüchtehalber von Atletico und<br />
Neapel umworben wird. Präsident<br />
Castro: „Wir wollen verlängern,<br />
aber wenn es jemand eilig hat: Die<br />
Ablöse liegt bei 40 Millionen Euro.“<br />
Der Ex-Hamburger Piotr Trochowski,<br />
der nach Achillessehnenproblemen<br />
<strong>im</strong> Pokal sein Comeback<br />
feiern durfte, blieb diesmal<br />
auf der Bank. Und der von Chelsea<br />
ausgeliehene Marko Marin, dem<br />
Insider nicht nur wegen zu vieler<br />
Einzelaktionen auf dem Platz, sondern<br />
auch wegen disziplinarischer<br />
Differenzen kein gutes Verhältnis zu<br />
Trainer Emery nachsagen, laboriert<br />
weiter offiziell an muskulären Problemen<br />
– die aber schon nach vier<br />
Wochen behoben sein sollten. Emery:<br />
„Es ist nicht wichtig, wann Marin<br />
spielt, sondern dass er sein ganzes,<br />
großes Potenzial ausschöpft. Wir<br />
verlangen sehr viel von ihm.“<br />
Institutionell geht es derweil bei<br />
Sevilla drunter und drüber: Ex-Boss<br />
José Maria del Nido muss bis Mitte<br />
Januar seine Haftstrafe antreten<br />
(sieben Jahre wegen Betrugs), will<br />
aber Berufung einlegen. Und der<br />
von del Nido zuvor designierte<br />
neue Generaldirektor José Maria<br />
Cruz sagte doch noch überraschend<br />
ab, der neue Präsident José Castro<br />
muss jetzt weiter suchen.
kicker, 23. Dezember 2013 51<br />
ANZEIGE<br />
Pr<strong>im</strong>era Division Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt.<br />
1. (2) Atletico Madrid (P) 17 15 1 1 46:11 +35 46<br />
2. (1) FC Barcelona (M) 16 14 1 1 44:10 +34 43<br />
3. (3) Real Madrid 16 12 2 2 46:19 +27 38<br />
4. (4) Athletic Bilbao 16 9 3 4 24:20 +4 30<br />
5. (6) Real Sociedad San Sebastian 17 8 5 4 33:23 +10 29<br />
6. (5) FC Villarreal (N) 17 8 4 5 27:18 +9 28<br />
7. (7) FC Sevilla 17 7 5 5 32:29 +3 26<br />
8. (8) FC Getafe 16 7 2 7 18:22 - 4 23<br />
9. (12) Espanyol Barcelona 17 6 4 7 22:23 - 1 22<br />
10. (13) FC Malaga 17 5 5 7 19:22 - 3 20<br />
11. (9) FC Valencia 16 6 2 8 21:26 - 5 20<br />
12. (10) FC Granada 17 6 2 9 15:22 - 7 20<br />
13. (11) UD Levante 17 5 5 7 17:25 - 8 20<br />
14. (14) FC Elche (N) 17 4 5 8 16:23 - 7 17<br />
15. (18) UD Almeria (N) 17 4 4 9 17:32 - 15 16<br />
16. (15) Celta Vigo 16 4 3 9 20:26 - 6 15<br />
17. (16) Real Valladolid 17 3 6 8 21:29 - 8 15<br />
18. (17) CA Osasuna 16 4 2 10 13:27 - 14 14<br />
19. (19) Rayo Vallecano 16 4 1 11 15:38 - 23 13<br />
20. (20) Real Betis Sevilla 17 2 4 11 15:36 - 21 10<br />
17. SPIELTAG<br />
FC Elche – FC Malaga 0:1 (0:1)<br />
FC Villarreal – FC Sevilla 1:2 (0:1)<br />
Betis Sevilla – UD Almeria 0:1 (0:1)<br />
Atletico Madrid – UD Levante 3:2 (1:1)<br />
FC Granada – Real Sociedad 1:3 (1:2)<br />
Espanyol – Real Valladolid 4:2 (2:0)<br />
FC Getafe – FC Barcelona *<br />
Athletic Bilbao – Rayo Vallecano *<br />
Celta Vigo – CA Osasuna *<br />
FC Valencia – Real Madrid *<br />
*) Bei Redaktionsschluss nicht beendet<br />
18. SPIELTAG<br />
Samstag, 4. Januar (16 Uhr)<br />
FC Malaga – Atletico Madrid (0:0, 1:2)<br />
Valladolid – Betis Sevilla (18.00) (0:1, 0:0)<br />
FC Valencia – UD Levante (20.00)(2:2, 0:1)<br />
UD Almeria – Granada (22.00) (-, -)<br />
Sonntag, 5. Januar (12 Uhr)<br />
FC Sevilla – FC Getafe (2:1, 1:1)<br />
FC Barcelona – FC Elche (16.00) (-, -)<br />
CA Osasuna – Espanyol (18.00) (0:2, 3:0)<br />
Real Soc. – Ath. Bilbao (20.00) (2:0, 3:1)<br />
Montag, 6. Januar (19 Uhr)<br />
Real Madrid – Celta Vigo (2:0, 2:1)<br />
R. Vallecano – Villarreal (22.00)( - , - )<br />
TORJÄGER<br />
19 (2) Diego Costa (Atletico Madrid)<br />
17 (–) Cristiano Ronaldo (Real Madrid)<br />
11 (1) Griezmann (Real Sociedad)<br />
11 (1) Javi Guerra (Real Valladolid)<br />
8 (–) Messi (FC Barcelona)<br />
8 (–) A. Sanchez (FC Barcelona)<br />
8 (–) Villa (Atletico Madrid)<br />
8 (–) Benzema (Real Madrid)<br />
8 (2) Vela (Real Sociedad)<br />
8 (1) Bacca (FC Sevilla)<br />
8 (–) Jonas (FC Valencia)<br />
La Liga <strong>im</strong> Internet und mobil :<br />
Alle Spiele von Real Madrid<br />
und FC Barcelona als LIVE-Stream!<br />
www.laola1.tv<br />
FC Elche – FC Malaga 0:1 (0:1)<br />
FC Elche: Tono – Suarez, Botia, Pelegrin,<br />
Albacar – Ruben Perez (81. Aaron Niguez),<br />
C. Sanchez – Gil, Coro, Fidel (65. Martinez<br />
Mantecon) – Boakye (73. Cristian) – Trainer:<br />
Fran Escriba<br />
Malaga: Willy Caballero – Jesus Gamez, Sergio<br />
Sanchez, Weligton, Antunes – Tissone,<br />
Ignacio Camacho – Portillo (78. Angeleri),<br />
Morales (55. Samuel), Duda (90./+2 Santa<br />
Cruz) – Juanmi – Trainer: Schuster<br />
Tor: 0:1 Ignacio Camacho (5.) – SR: del Cerro<br />
Grande – Zuschauer: 19 124 – Gelb-Rote<br />
Karte: Suarez (59.)<br />
FC Villarreal – FC Sevilla 1:2 (0:1)<br />
Villarreal: Sergio Asenjo – Mario, Musacchio,<br />
Gabriel Paulista, Jaume Costa – Aquino (46.<br />
Pina), Manu Trigueros, Bruno (72. Jonathan<br />
Pereira), Hernan Perez – Uche (67. Perbet),<br />
G. dos Santos – Trainer: Marcelino<br />
FC Sevilla: Beto – Coke, Cala, Fazio, Fernando<br />
Navarro – Iborra, Daniel Carrico – J. Reyes (73.<br />
Jairo), Rakitic, Vitolo – Bacca (84. Gameiro) –<br />
Trainer: Emery<br />
Tore: 0:1 Cala (24.), 0:2 Bacca (71.),<br />
1:2 Perbet (88., FE) – SR: Gil Manzano –<br />
Zuschauer: 16 000 – Rote Karte: Cala (86.,<br />
Notbremse) – Bes. Vorkommnis: Villarreal-<br />
Trainer Marcelino wurde wegen Reklamierens<br />
auf die Tribüne verwiesen (43.).<br />
Betis Sevilla – UD Almeria 0:1 (0:1)<br />
Betis: Sara – Javier Chica (73. Salva Sevilla),<br />
Paulao, Jordi Figueras, Didac – Vadillo (49.<br />
Juanfran), L. Reyes (74. Nono), Javier Matilla,<br />
Juan Carlos – Ruben Castro, Jorge Molina –<br />
Trainer: Garrido<br />
Almeria: Esteban – Nelson (58. Rafita), Trujillo,<br />
Torsiglieri, Dubarbier – Azeez, Tebar – Vidal,<br />
Verza, Helder Barbosa (65. Soriano) – Oscar<br />
Diaz (84. Suso) – Trainer: Francisco Rodriguez<br />
Tor: 0:1 Azeez (4.) – SR: Martinez Munuera –<br />
Zuschauer: 26 550<br />
Atletico Madrid – UD Levante 3:2 (1:1)<br />
Atletico: Courtois – Juanfran, Miranda, Godin,<br />
Filipe – Koke (64. Adrian), Tiago, Gabi, Arda<br />
Turan – Villa (60. Raul Garcia), Diego Costa –<br />
Trainer: S<strong>im</strong>eone<br />
Levante: Navas – Vyntra, D. Navarro, Juanfran,<br />
Karampelas – Pedro Lopez (85. Angel), Diop,<br />
S<strong>im</strong>ao (87. da Silva Pinto), Ivanschitz (34. Pedro<br />
Rios) – Ruben Garcia, Barral – Tr.: Caparros<br />
Tore: 0:1 Ivanschitz (2.), 1:1 Godin (30.), 2:1<br />
Diego Costa (47.), 2:2 Pedro Rios (57.), 3:2<br />
Diego Costa (77., FE) – SR: Gonzalez Gonzalez<br />
– Zuschauer: 48 000 – Rote Karte:<br />
Juanfran (90., Tätlichkeit)<br />
FC Granada – Real Sociedad 1:3 (1:2)<br />
Granada: Roberto – Foulquier, Mainz, Murillo,<br />
Angulo Leon – Yebda (48. Recio), Iturra (67.<br />
Riki), Fran Rico – Piti, El-Arabi (77. Ighalo),<br />
Brah<strong>im</strong>i – Trainer: Alcaraz<br />
Real Sociedad: Bravo – Carlos Martinez,<br />
Ansotegi, Inigo Martinez, José Angel – Markel,<br />
Ruben Pardo (90./+1 Javi Ros) – Vela, Xabi<br />
Prieto, Griezmann (89. Seferovic) – Agirretxe<br />
(82. Elustondo) – Trainer: Arrasate<br />
Tore: 0:1 Vela (29.), 1:1 Piti (37.), 1:2<br />
Griezmann (42.), 1:3 Vela (64.) – SR: Clos<br />
Gomez – Zuschauer: 15 889<br />
Espanyol – Real Valladolid 4:2 (2:0)<br />
Espanyol: Casilla – Javi Lopez, Colotto,<br />
Moreno, Fuentes – David Lopez (57. Raul<br />
Rodriguez), Victor Sanchez – Stuani, Sergio<br />
Garcia, S<strong>im</strong>ao (75. Victor Alvarez) – Cordoba<br />
(59. Alex) – Trainer: Aguirre<br />
Valladolid: Marino – Rukavina, Marc Valiente,<br />
Jesus Rueda (65. Larsson), Pena –<br />
Alvaro Rubio (56. Victor Perez), Rossi – Ebert<br />
(21. Omar), Oscar, Bergdich – Javi Guerra –<br />
Trainer: Juan Ignacio Martinez<br />
Tore: 1:0 Sergio Garcia (5., FE), 2:0 Stuani<br />
(37.), 3:0 Victor Sanchez (68.), 4:0 Stuani<br />
(70.), 4:1 Javi Guerra (75.), 4:2 Victor Perez<br />
(89.) – SR: Mateu Lahoz – ZS: 16 915<br />
Doppelpack: Espanyols Christian Stuani trifft gegen Real Valladolid.<br />
Foto: picture-alliance/epa<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Ulmer<br />
SZENE SPANIEN<br />
Den Mund voll genommen:<br />
Noch-Weltfußballer Leo Messi<br />
Messi stürmt diesmal verbal<br />
Ungewohnt harte Töne ließ Noch-<br />
Weltfußballer Lionel Messi aus<br />
Argentinien hören, wo er seine<br />
Muskelverletzung auskuriert:<br />
„Javier Faus hat keine Ahnung<br />
vom Fußball, er will Barca wie ein<br />
normales Unternehmen führen,<br />
was es aber nicht ist.“ Vizepräsident<br />
und Schatzmeister Faus hatte<br />
erklärt, keinen Grund zu sehen,<br />
Messis Vertrag „schon wieder“<br />
verbessern zu sollen. Präsident<br />
Sandro Rosell nahm Stellung –<br />
zugunsten Messis: „Der beste<br />
Spieler der Welt muss auch am<br />
meisten Geld verdienen.“<br />
Schusters erster Auswärtssieg<br />
Rein sportlich läuft es für Malaga<br />
in der Liga eher gut: Das 1:0 bei<br />
Aufsteiger Elche war der zweite<br />
Sieg in Serie. Trainer Bernd<br />
Schuster: „Ich bin sehr glücklich<br />
über unseren ersten Auswärtssieg.“<br />
Dem stand aber jüngst das<br />
Pokal-Aus gegen Osasuna gegenüber.<br />
Und auch das: Rund 400 000<br />
Euro schuldet Malaga Ex-Spieler<br />
Martin Demichelis – der den Klub<br />
anzeigte, auch wenn er weiter auf<br />
eine gütliche Einigung hofft. Will<br />
Malaga <strong>im</strong> Winter einkaufen,<br />
muss es an den Ex-Bayern (jetzt<br />
ManCity) zahlen. Das geht auch<br />
zwölf anderen Klubs der ersten<br />
und zweiten Liga so, gegen die 34<br />
Anzeigen laufen – die Spielergewerkschaft<br />
AFE überbrachte diese<br />
dem Ligaverband LFP. 1,5 Millionen<br />
Euro stehen laut AFE aus,<br />
dre<strong>im</strong>al so viel wie vor einem Jahr.<br />
Ebert angeschlagen raus<br />
Früh wurde Valladolids Ex-Berliner<br />
Patrick Ebert gegen Espanyol<br />
wegen muskulärer Probleme ausgetauscht.<br />
Valladolid lag da schon<br />
hinten, am Ende stand’s dann 2:4.<br />
Erneute Niederlage für Garrido<br />
Kein schönes Weihnachtsfest:<br />
Nach dem 0:1 gegen Almeria,<br />
der zweiten Ligapleite des neuen<br />
Trainers Juan Carlos Garrido in<br />
Folge, bleibt Betis Letzter.
52 ITALIEN<br />
Neuer Rekord und neue Ziele<br />
Der Titelverteidiger<br />
JUVENTUS TURIN beendet<br />
das Jahr an der Spitze.<br />
Und blickt auf 2014.<br />
AUS ITALIEN BERICHTET<br />
OLIVER BIRKNER<br />
Mit einem frostigen Presseboykott<br />
bereitete Antonio<br />
Conte die Partie von<br />
Juventus in Bergamo vor. Unter<br />
der Woche hatte Torhüter<br />
Ferdinando Coppola aus alten<br />
Siena-Zeiten erneut unterstellt,<br />
Conte habe damals von einer geplanten<br />
Verschiebung der Partie<br />
gegen Albinoleffe (Mai 20011)<br />
gewusst, letztlich dann aber die<br />
Spieler entscheiden lassen. Conte<br />
bestritt dies, saß 2012 jedoch bereits<br />
eine viermonatige Sperre ab und<br />
ließ nun verlauten: „Bei erneutem<br />
Beflecken von Namen und Würde<br />
erwäge ich rechtliche Schritte.“<br />
Sportlich hingegen durfte der<br />
Juventus-Coach eine durchaus positive<br />
Bilanz ziehen. Durch den Sieg<br />
über Bergamo blicken die Turiner<br />
<strong>im</strong> Kalenderjahr 2013 auf 89 Zähler,<br />
das drittbeste Resultat seit Einführung<br />
der Dreipunkte-Regel 1995 –<br />
47<br />
Minuten fehlten Juve-Kapitän<br />
Gigi Buffon, um in der Wertung<br />
der Torhüter ohne Gegentor auf<br />
Rang drei vorzurücken. Den Rekord<br />
hält weiterhin Milans Sebastiano Rossi<br />
(929 Minuten, 1993/94).<br />
Juve-Jubel: Torschütze Carlos Tevez (li.) und die Kollegen Marchisio, Pogba, Asamoah und Vidal<br />
mit durchschnittlich 2,405 Zählern<br />
pro Partie weist man dabei sogar<br />
den absoluten Vereinsrekord auf.<br />
Einzig das Aus in der Gruppenphase<br />
der Champions League<br />
sorgte für eine flüchtige Irritation.<br />
„Wir befinden uns trotzdem auf<br />
dem richtigen Weg und <strong>im</strong> Soll.<br />
Nun setzen wir alles daran, die Europa<br />
League <strong>im</strong> eigenen Stadion<br />
zu gewinnen“, sagte Präsident Andrea<br />
Agnelli. Es wäre zumindest ein<br />
Trostpreis fürs Prestige – der letzte<br />
Europapokal-Sieg datiert von 1996,<br />
in der Folge verloren die Turiner<br />
drei Endspiele der Königsklasse. Für<br />
den versöhnlichen Jahresabschluss<br />
bei Atalanta Bergamo sorgten Carlos<br />
Tevez, Paul Pogba, Fernando<br />
Llorente und Arturo Vidal.<br />
Tevez feierte in der Juventus-Historie<br />
mit 11 Toren den zweitbesten<br />
Einstand eines Neuzugangs bis zur<br />
Winterpause. Nur David Trezeguet<br />
startete 2005 mit 15 Treffern in 15<br />
Einsätzen erfolgreicher. Die WM-<br />
Chancen erhöht der Lauf nach eigener<br />
Einschätzung allerdings nicht.<br />
„Der Nationalcoach hat seine eigenen<br />
Ideen und wird davon nicht<br />
abrücken, auch wenn ich insgesamt<br />
auf 130 Tore am Saisonende komme.<br />
Ich mache mir keine Hoffnungen<br />
auf Brasilien, um Enttäuschungen<br />
zu vermeiden“, sagte Tevez.<br />
Zuversichtlicher ist indes der<br />
Juve-Blick auf 2014. Im Topspiel<br />
gegen die Roma am 5. Januar könnte<br />
man sich vorzeitig zum 27. Mal<br />
zum Wintermeister küren. Auch der<br />
von Conte geforderte Außenspieler<br />
scheint gefunden: Jeremy Menez<br />
(26), der bei PSG kaum Spielzeit<br />
hat, könnte schon <strong>im</strong> Januar kommen<br />
– für 3,5 Millionen Euro.<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Gribaudi<br />
Der SSC Neapel läuft den ausgegebenen Saisonzielen hinterher<br />
Benitez wünscht Abwehr-Verstärkungen<br />
1Die Ziele wurden klar gesteckt.<br />
Realistische Titelchancen räumte<br />
sich der SSC Neapel ein, zudem<br />
gab Patron Aurelio de Laurentiis<br />
eine „Dauerkarte“ für die kommenden<br />
Jahre in der Champions<br />
League vor. Nach dem<br />
1:1 bei Cagliari muss der Klub<br />
aber acht geben, dass die Saison<br />
nicht wie der Abschluss des Kalenderjahres<br />
in Erinnerung bleibt.<br />
Die Weihnachtspause verlebt<br />
Napoli mit dem Geschmack verpasster<br />
Chancen. In der Königsklasse<br />
trotz zwölf Punkten gescheitert,<br />
in der Liga fällt es sichtlich schwer,<br />
das Tempo zu halten. „Natürlich<br />
stellt mich der Punkt nicht zufrieden,<br />
doch die Meisterschaft ist ein<br />
Marathon, bei dem noch andere<br />
ihre Geschwindigkeit drosseln werden“,<br />
meint Rafa Benitez.<br />
Darauf sollte sich der spanische<br />
Trainer nicht unbedingt<br />
verlassen. Die Topduelle<br />
mit Juve und der Roma gingen<br />
verloren, mit den Remis gegen Cagliari,<br />
Sassuolo, Udinese und der<br />
He<strong>im</strong>niederlage gegen Parma verbuchte<br />
der SSC zusätzlich Punktverluste<br />
<strong>im</strong> Titelrennen. Den Punkt<br />
bei den Sarden sicherte der neunte<br />
Saisontreffer von Gonzalo Higuain,<br />
doch dem durchaus <strong>im</strong>posanten<br />
Angriff steht weiterhin eine Defensive<br />
gegenüber, die Trophäen-<br />
Träume schwerlich zulässt.<br />
Das hat auch Benitez erkannt:<br />
„Ich würde mich freuen, wenn der<br />
Weihnachtsmann Verstärkungen<br />
für die Abwehr brächte.“ Cagliari-<br />
Chef Mass<strong>im</strong>o Cellini indes hätte<br />
als Präsent gerne ein funktionales<br />
Stadion. Seit zwei Jahren flippert<br />
der Klub zwischen neutralen Plätzen<br />
wie Triest, einem mittlerweile<br />
gesperrten neuen Stadion und aktuell<br />
der alten Arena Sant’Elia – die<br />
wird gerade gemütlich renoviert<br />
und bietet aus Sicherheitsgründen<br />
nur rund 5000 Zuschauern Platz.<br />
Mahnt in Neapel: Der spanische<br />
Trainer Rafa Benitez<br />
Foto: <strong>im</strong>ago
kicker, 23. Dezember 2013 53<br />
Serie A<br />
Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt.<br />
1. (1) Juventus Turin (M) 17 15 1 1 39:11 +28 46<br />
2. (2) AS Rom 17 12 5 0 35:7 +28 41<br />
3. (3) SSC Neapel 17 11 3 3 36:20 +16 36<br />
4. (4) AC Florenz 17 10 3 4 33:20 +13 33<br />
5. (6) Hellas Verona (N) 17 9 2 6 31:26 +5 29<br />
6. (5) Inter Mailand 16 7 7 2 36:21 +15 28<br />
7. (7) FC Turin 17 6 7 4 30:24 +6 25<br />
8. (11) FC Parma 17 4 8 5 23:25 - 2 20<br />
9. (9) CFC Genua 1893 17 5 5 7 17:20 - 3 20<br />
10. (8) Lazio Rom (P) 17 5 5 7 22:26 - 4 20<br />
11. (15) Udinese Calcio 17 6 2 9 17:22 - 5 20<br />
12. (12) Cagliari Calcio 17 4 8 5 18:24 - 6 20<br />
13. (10) AC Mailand 16 4 7 5 25:25 0 19<br />
14. (14) Sampdoria Genua 17 4 6 7 19:25 - 6 18<br />
15. (13) Atalanta Bergamo 17 5 3 9 18:25 - 7 18<br />
16. (16) AC Chievo 17 4 3 10 13:23 - 10 15<br />
17. (19) FC Bologna 17 3 6 8 17:31 - 14 15<br />
18. (17) Sassuolo Calcio (N) 17 3 5 9 17:36 - 19 14<br />
19. (18) AS Livorno (N) 17 3 4 10 16:29 - 13 13<br />
20. (20) Catania Calcio 17 2 4 11 10:32 - 22 10<br />
17. SPIELTAG<br />
AS Livorno – Udinese Calcio 1:2 (1:1)<br />
Cagliari Calcio – SSC Neapel 1:1 (1:1)<br />
FC Bologna – Genua 1893 1:0 (0:0)<br />
Atalanta – Juventus Turin 1:4 (1:1)<br />
Hellas Verona – Lazio Rom 4:1 (2:1)<br />
AS Rom – Catania Calcio 4:0 (1:0)<br />
Sampdoria Genua – FC Parma 1:1 (1:0)<br />
Sassuolo Calcio – AC Florenz 0:1 (0:0)<br />
FC Turin – AC Chievo 4:1 (1:1)<br />
Inter Mailand – AC Mailand *<br />
*) Bei Redaktionsschluss nicht beendet<br />
18. SPIELTAG<br />
Sonntag, 5. Januar (15 Uhr)<br />
AC Chievo – Cagliari Calcio (0:0, 2:0)<br />
AC Florenz – AS Livorno (18.00) (-, -)<br />
Juventus Turin – AS Rom (20.45) (4:1, 0:1)<br />
Montag, 6. Januar (15 Uhr)<br />
Neapel – Sampdoria (12.30) (0:0, 1:0)<br />
Catania Calcio – FC Bologna (1:0, 0:4)<br />
Genua 1893 – Sassuolo Calcio ( - , - )<br />
AC Mailand – Atalanta Bergamo (0:1, 1:0)<br />
FC Parma – FC Turin (4:1, 3:1)<br />
Udinese Calcio – Hellas Verona ( - , - )<br />
Lazio Rom – Inter (18.30) (1:0, 3:1)<br />
TORJÄGER<br />
14 (1) Rossi (AC Florenz)<br />
11 (1) Tevez (Juventus Turin)<br />
9 (–) Palacio (Inter Mailand)<br />
9 (1) Higuain (SSC Neapel)<br />
9 (1) Cerci (FC Turin)<br />
8 (–) José Callejon (SSC Neapel)<br />
8 (2) Immobile (FC Turin)<br />
7 (–) Gilardino (CFC Genua 1893)<br />
7 (1) Eder (Sampdoria Genua)<br />
7 (–) D. Berardi (Sassuolo Calcio)<br />
7 (1) Vidal (Juventus Turin)<br />
7 (–) Jorginho (Hellas Verona)<br />
7 (2) Toni (Hellas Verona)<br />
AS Livorno – Udinese Calcio 1:2 (1:1)<br />
Livorno: Bardi – Schiattarella, Ceccherini<br />
(77. Mbaye), Emerson, Coda (59. Valentini),<br />
Lambrughi (71. Emeghara) – Luci, Biagianti,<br />
Greco – Siligardi, Paulinho – Trainer: Nicola<br />
Udinese: Brkic – Heurtaux, Danilo, Domizzi –<br />
Basta, Allan, Lazzari (56. Pinzi), Douglas Santos<br />
(63. Gabriel Silva) – Pereyra, Lopez – di<br />
Natale (76. Bruno Fernandes) – Tr.: Guidolin<br />
Tore: 0:1 Lopez (11.), 1:1 Siligardi (32.), 1:2<br />
Heurtaux (65.) – SR: Doveri – Zuschauer:<br />
14 000<br />
Cagliari Calcio – SSC Neapel 1:1 (1:1)<br />
Cagliari: Avramov – Pisano, del Fabro, Astori,<br />
Danilo Avelar (46. Ekdal) – Conti – Dessena,<br />
Nainggolan – Cossu (85. Ibra<strong>im</strong>i) – Sau, Nené<br />
(14. Pinilla) – Trainer: Lopez<br />
Neapel: Reina (45./+2 Rafael) – Maggio,<br />
F. Fernandez, Raul Albiol, Reveillere – Dzemaili,<br />
Behrami – José Callejon, Pandev (82.<br />
D. Zapata), L. Insigne (71. Mertens) – Higuain<br />
– Trainer: Benitez<br />
Tore: 1:0 Nené (9.), 1:1 Higuain (19., FE)<br />
– SR: Valeri – Zuschauer: 5000<br />
FC Bologna – Genua 1893 1:0 (0:0)<br />
Bologna: Curci – Garics, Natali, Mantovani –<br />
P. Kone, Perez, Krhin, Morleo – Diamanti –<br />
Moscardelli (85. Crespo), Cristaldo (76.<br />
Acquafresca) – Trainer: Pioli<br />
Genua 1893: Perin – Antonini, Gamberini,<br />
Manfredini – Vrsaljko (64. Fetfatzidis), Biondini,<br />
Matuzalem, Bertolacci (56. Cofie), Antonelli<br />
– Gilardino (76. Calaio), Konaté – Trainer:<br />
Gasperini<br />
Tor: 1:0 Diamanti (57.) – SR: Massa –<br />
Zuschauer: 16 500<br />
A. Bergamo – Juventus Turin 1:4 (1:1)<br />
Atalanta: Consigli – Ra<strong>im</strong>ondi (87. M. Kone),<br />
Stendardo, Migliaccio, del Grosso (69.<br />
Cazzola) – Bonaventura (68. Livaja), Carmona,<br />
Cigarini, Brivio – Moralez – Denis –<br />
Trainer: Colantuono<br />
Juventus: Buffon – Barzagli, Bonucci, Chiellini<br />
– Lichtsteiner, Vidal (80. Padoin), Pogba<br />
(82. Peluso), Marchisio, Asamoah – Tevez (81.<br />
Quagliarella), Llorente – Trainer: Conte<br />
Tore: 0:1 Tevez (6.), 1:1 Moralez (15.), 1:2<br />
Pogba (46.), 1:3 Llorente (75.), 1:4 Vidal<br />
(79.) – SR: Celi – Zuschauer: 15 000<br />
Hellas Verona – Lazio Rom 4:1 (2:1)<br />
Verona: Rafael – Cacciatore, Moras, Maietta,<br />
Agostini – Romulo, Jorginho (87. Laner), Hallfredsson<br />
(75. Donati) – Iturbe (68. Donadel),<br />
Toni, J. Gomez – Trainer: Mandorlini<br />
Lazio: Marchetti – Konko, Cana, André Dias,<br />
Lulic – Ledesma – Candreva (76. Perea),<br />
Onazi, Biglia (62. Keita), Ederson (70. Floccari)<br />
– Klose – Trainer: Petkovic<br />
Tore: 1:0 Toni (5.), 1:1 Biglia (27.), 2:1 Iturbe<br />
(44.), 3:1 Romulo (63.), 4:1 Toni (78.) –<br />
SR: Calvarese – Zuschauer: 17 500<br />
AS Rom – Catania Calcio 4:0 (1:0)<br />
AS Rom: de Sanctis – Maicon, Benatia, Leandro<br />
Castan, Dodo – Bradley, Pjanic (81. Florenzi)<br />
– Gervinho, Totti (87. Ricci), Ljajic –<br />
Destro (59. Taddei) – Trainer: Garcia<br />
Catania: A. Frison – Peruzzi (46. Biraghi), Legrottaglie,<br />
Rolin, P. S. Alvarez – Izco, Guarente,<br />
Plasil – Barrientos, Leto (67. Monzon), Castro<br />
(63. Bergessio) – Trainer: de Canio<br />
Tore: 1:0 Benatia (18.), 2:0 Destro (55.),<br />
3:0 Benatia (59.), 4:0 Gervinho (80.) – SR:<br />
Gervasoni – Zuschauer: 40 599<br />
Sampdoria Genua – FC Parma 1:1 (1:0)<br />
Sampdoria: Junior Costa – de Silvestri,<br />
Mustafi, Gastaldello, Regini – Obiang,<br />
Palombo – Krsticic, G. Sansone (62. Wszolek),<br />
Soriano (79. Pozzi) – Eder (90./+3 Bjarnason)<br />
– Trainer: Mihajlovic<br />
Parma: Mirante – Cassani, Lucarelli, Felipe,<br />
Gobbi – Acquah, Marchionni, Parolo – Biabiany<br />
(56. Palladino), Amauri, N. Sansone –<br />
Trainer: Donadoni<br />
Tore: 1:0 Eder (44.), 1:1 Lucarelli (64.) – SR:<br />
di Bello – Zuschauer: 20 726<br />
Sassuolo Calcio – AC Florenz 0:1 (0:0)<br />
Sassuolo: Pegolo – Marzorati, Bianco, Antei<br />
– Gazzola, Chibsah, Marrone (46. Kurtic),<br />
Longhi – D. Berardi (81. Laribi), Zaza, Ziegler<br />
(85. Floro Flores) – Trainer: di Francesco<br />
Florenz: Neto – Tomovic, Savic, Compper,<br />
Pasqual – Ambrosini, Aquilani, Borja Valero<br />
(77. M. Fernandez) – Ilicic (89. Wolski), Rossi,<br />
Vargas (65. Pizarro) – Trainer: Montella<br />
Tor: 0:1 Rossi (82.) – SR: Guida –<br />
Zuschauer: 12 000<br />
FC Turin – AC Chievo 4:1 (1:1)<br />
FC Turin: Padelli – Maks<strong>im</strong>ovic, Glik, Moretti<br />
(79. G. Rodriguez) – Darmian, Brighi, Vives,<br />
Basha, Pasquale – Cerci, Immobile (90./+1<br />
Meggiorini) – Trainer: Ventura<br />
Chievo: Puggioni – Papp, Dainelli, Frey –<br />
Sardo (69. Lazarevic), Bentivoglio, Rigoni (77.<br />
Sestu), Hetemaj, Dramé – Thereau, Paloschi<br />
(84. Ardemagni) – Trainer: Corini<br />
Tore: 0:1 Thereau (9.), 1:1 Immobile<br />
(45./+2), 2:1 Immobile (65.), 3:1 Vives<br />
(80.), 4:1 Cerci (90./+3) – SR: de Marco –<br />
Zuschauer: 18 513<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Gribaudi<br />
SZENE ITALIEN<br />
Alter schützt vor Toren nicht:<br />
der Ex-Münchner Luca Toni<br />
Toni siegt über Klose<br />
In Verona kam es zum Duell<br />
der Ex-Bayern-Kollegen Luca<br />
Toni (36) und Miroslav Klose (35).<br />
Der Punktsieg ging bei Hellas’ 4:1<br />
über Lazio deutlich an den Italiener:<br />
Toni kam auf zwei Treffer<br />
und einen Assist und steht damit<br />
jetzt bei sieben Saisontoren und<br />
sechs Vorlagen in 15 Einsätzen.<br />
Klose (vier Tore in elf Spielen)<br />
verpasste für defensiv wiederholt<br />
desolate Römer knapp zwei<br />
gute Möglichkeiten. Lazio holte<br />
<strong>im</strong> Kalenderjahr 2013 nur einen<br />
Auswärtssieg, das Aus von Coach<br />
Vlad<strong>im</strong>ir Petkovic dürfte dadurch<br />
endgültig besiegelt sein.<br />
Totti gewinnt be<strong>im</strong> Comeback<br />
Nach seiner Verletzung am<br />
18. Oktober stand Francesco Totti<br />
gegen Catania zum ersten Mal<br />
wieder in der Startformation der<br />
Roma und erwies sich sogleich<br />
als unerlässliche Stütze: Be<strong>im</strong> 4:0<br />
traf der 37-jährige Capitano zwar<br />
nicht selbst, doch mit ihm von<br />
Beginn an gewannen die Römer<br />
sämtliche neun Partien.<br />
Rossi sorgt für Florenz-Erfolg<br />
Ein später Treffer von Giuseppe<br />
Rossi verhalf Florenz zu einem<br />
1:0-Arbeitssieg bei Aufsteiger<br />
Sassuolo und Tuchfühlung zu<br />
Rang drei. Der Ex-Hoffenhe<strong>im</strong>er<br />
Marvin Compper kam<br />
dabei zu seinem fünften Ligaeinsatz<br />
in dieser Saison. „Ich<br />
bin opt<strong>im</strong>istisch für die Zukunft,<br />
auch weil wir mit der anstehenden<br />
Rückkehr von Mario Gomez<br />
noch stärker werden“, frohlockte<br />
AC-Präsident Andrea della Valle.<br />
Gattuso entlastet<br />
Gennaro Gattuso (35) kann aufatmen.<br />
Der Weltmeister von 2006<br />
sah sich Ermittlungen wegen vermeintlicher<br />
Verstrickung in den<br />
Manipulationsskandal ausgesetzt.<br />
Nun erklärte Staatsanwalt Roberto<br />
di Martino, der derzeit vereinslose<br />
Profi hätte lediglich eine<br />
zweitrangige Figur dargestellt.
54 INTERNATIONAL<br />
Trainer RAINER ZOBEL<br />
(65, El-Gouna) steht<br />
vor dem Saisonstart in<br />
Ägypten. Nach einer<br />
Vorbereitung mit vielen<br />
Handicaps und Fragen.<br />
Erst war der Meisterschaftsbeginn in<br />
Ägypten auf den 6. Dezember fixiert, jetzt<br />
soll’s am 26. Dezember losgehen. Wie reagiert<br />
man als Trainer darauf, Herr Zobel?<br />
Das ist unglaublich schwer. Zunächst<br />
waren wir auf den<br />
6. Dezember geeicht. Man<br />
muss sofort etwas runterfahren,<br />
das ist weder für<br />
die Spieler noch für den<br />
Trainer einfach. Es betrifft<br />
ja nicht nur die körperliche<br />
Vorbereitung, sondern<br />
vor allem auch die mentale.<br />
Das ist eine meiner schwersten Vorbereitungen<br />
überhaupt als Trainer.<br />
Seit wann haben Sie Ihr Team von El-<br />
Gouna auf die neue Saison vorbereitet?<br />
Foto: picture-alliance/dpa<br />
„Immer wieder neu“<br />
Immer wieder neu! Angefangen<br />
haben wir Mitte August. Damals<br />
sollten wir mit der Meisterschaft am<br />
26. September beginnen. Das wären<br />
sechs Wochen gewesen – also eine<br />
ganz normale Vorbereitung. Aber<br />
vom 26. September bis jetzt zu warten,<br />
ist sehr, sehr lang. . .<br />
Was macht man gegen den zwischenzeitlichen<br />
Spannungsabfall, wenn man<br />
so lange auf den Ligastart warten muss?<br />
Man gibt dann <strong>im</strong>mer wieder mal<br />
eine Woche Urlaub oder freie Tage.<br />
Man trainiert zunächst die Ausdauer<br />
und dann viel Taktik, ich konnte<br />
einige Systeme üben. Aber irgendwann<br />
ist das auch ausgereizt. Irgendwann<br />
durften wir dann hier in<br />
El-Gouna Testspiele machen – auch<br />
wenn es nur Zweitligisten waren.<br />
Sie haben phasenweise auch das klubeigene<br />
Trainingsgelände in Kairo genutzt.<br />
Einfach der Abwechslung wegen?<br />
Nein, das war eher wegen der<br />
Testspielpartner, die in Kairo zur<br />
Verfügung standen. El-Gouna liegt<br />
<strong>im</strong>merhin in einer Entfernung von<br />
450 Kilometern von Kairo. Die meisten<br />
Klubs sind in Kairo ansässig.<br />
Apropos Kairo: Ist die Hauptstadt inzwischen<br />
so ruhig, dass der Ligabetrieb<br />
regulär abgespult werden kann?<br />
Eigentlich ja. Es gibt zwar <strong>im</strong>mer<br />
wieder mal kleine Demonstrationen,<br />
aber die Ausmaße sind vergleichsweise<br />
gering. Die ständige<br />
Verschiebung der Meisterschaft<br />
hängt auch mit den Sicherheitskräften<br />
zusammen, die anderweitig gebraucht<br />
werden. Sie haben andere<br />
Aufgaben zu leisten, als Fußballspiele<br />
zu sichern. Deshalb wird die<br />
Meisterschaft zunächst ohne Zuschauer<br />
beginnen. Über den Start<br />
der Saison entschied also nicht der<br />
Fußball-Verband allein, sondern<br />
auch das Innenministerium.<br />
Was macht Sie opt<strong>im</strong>istisch für den<br />
Start? Schließlich ruhte die Liga fast<br />
zwei Jahre komplett nach den tragischen<br />
Vorfällen von Port Said mit 72 Toten.<br />
Dass die innere Sicherheit weitgehend<br />
wieder hergestellt worden<br />
ist. Durch Polizei und Militär – das<br />
gab’s zuvor überhaupt nicht. Das<br />
merkt man nicht nur am Fußball.<br />
Die Ausgangssperre gilt fast nur<br />
noch freitags, alles so Anzeichen,<br />
dass sich das Land beruhigt hat. Es<br />
muss ja auch weitergehen, denn ich<br />
glaube, dass auch die FIFA da ein<br />
Auge drauf hat. Wegen eines regulären,<br />
regelmäßigen Spielbetriebs.<br />
Sie arbeiten seit dem 15. April für El-<br />
Gouna. Wie viele Pflichtspiele durften Sie<br />
eigentlich seither absolvieren?<br />
Sieben waren’s bisher nur, das Achte<br />
hat’s nicht mehr gegeben. Nicht<br />
die Welt – und auch nicht sehr befriedigend.<br />
Dennoch wurde mein<br />
Vertrag bis zum Ende der Saison<br />
2014 verlängert, wann <strong>im</strong>mer die<br />
auch enden wird. . .<br />
Haben Sie Ihre Mannschaft für die neue<br />
Saison personell verstärken können?<br />
Es gab einen Riesenumbruch. Wir<br />
hatten Grüppchen, die sich nicht<br />
verstanden. Es waren Söldner ohne<br />
Teamgeist. Ohne Zusammenhalt.<br />
Da haben wir rigoros durchgegriffen,<br />
von den 25 Mann sind 18 Spieler<br />
neu gekommen. Einen haben<br />
wir von den Wolfsburger Amateuren<br />
geholt: Amor Tarek Abdelaziz,<br />
einen linken Außenbahnspieler. Wir<br />
haben eine sehr, sehr junge Truppe,<br />
die aber gut harmoniert.<br />
Als die letzte Saison <strong>im</strong> Sommer abgebrochen<br />
wurde, rangierten Sie auf Rang<br />
sechs der Gruppe 1. Was wollen Sie in der<br />
neuen Saison erreichen?<br />
Wir wollen nichts mit dem Abstieg<br />
zu tun haben. Um unter die ersten<br />
Plätze zu kommen, dafür ist die<br />
Mannschaft zu jung und zu unerfahren.<br />
Wir haben relativ wenig erfahrene,<br />
routinierte Spieler.<br />
Ihre letzten Trainerstationen hießen Georgien,<br />
Südafrika, Moldawien und jetzt<br />
Ägypten. Wollen Sie auch mal wieder in<br />
einer „normalen“ Liga arbeiten?<br />
Mit wollen hat das nichts zu tun.<br />
Wenn man so lange <strong>im</strong> Ausland<br />
war wie ich oder Winni Schäfer,<br />
glaubt man in Deutschland, dass<br />
wir vom Fußball keine Ahnung<br />
mehr haben. Man traut den Leuten,<br />
die lange <strong>im</strong> Ausland waren, nicht<br />
mehr zu, in den ersten drei Ligen<br />
zu arbeiten. Insofern bleibt dann<br />
vielleicht nur noch Österreich oder<br />
die Schweiz. . . Spaß beiseite: Ich<br />
bin sehr zufrieden, mit dem was<br />
ich gemacht habe. Im Ausland zu<br />
leben bildet mehr, als nur zu reisen.<br />
INTERVIEW: H. HASSELBRUCH<br />
NEWS<br />
Die FIFA-Weltrangliste bleibt zum<br />
Jahresende in den Top Ten unverändert:<br />
Spanien (1507 Punkte)<br />
führt vor Deutschland (1318) und<br />
Argentinien (1251).<br />
Berti Vogts (66) bleibt bis 2016 Nationaltrainer<br />
von Aserbaidschan.<br />
Fenerbahce bleibt nach dem vom<br />
Internationalen Sportgerichtshof<br />
abgewiesenen Einspruch bis 2017<br />
von allen UEFA-Wettbewerben<br />
ausgeschlossen. Die Türken, wegen<br />
Spielmanipulation ohnehin<br />
bis 2014/15 außen vor, müssen<br />
eine Bewährungsstrafe abbrummen,<br />
nachdem <strong>im</strong> Februar be<strong>im</strong><br />
Geisterspiel gegen Baryssau eine<br />
Leuchtrakete ins Stadion flog.
kicker, 23. Dezember 2013 55<br />
RUSSLAND: Präsident von Tatarstan entlässt den Trainer nach zwölf Jahren<br />
Berdyev: Ein Ende als „Schande für die Republik“<br />
1Platz zehn in der russischen<br />
Meisterschaft war<br />
dann doch zu wenig, trotz<br />
des Überwinterns in der<br />
Europa League. Nach zwölf<br />
Jahren als Trainer von Rubin<br />
Kasan wurde Kurban Berdyev (61,<br />
Foto) jetzt entlassen. Und zwar von<br />
Rustam Minnikhanov, Präsident der<br />
Republik Tatarstan. Am Ende konnte<br />
Berdyev nicht mal sein Talisman<br />
helfen – seine Gebetskette, ohne<br />
die der strenggläubige Musl<strong>im</strong><br />
nie in der Öffentlichkeit<br />
auftauchte.<br />
Aber warum entlässt der<br />
Präsident der Republik den<br />
Trainer, der Rubin 2002 und<br />
sowohl 2008 als auch 2009 zur russischen<br />
Meisterschaft führte? Die<br />
Republik Tatarstan ist Besitzer und<br />
Sponsor des Klubs aus Kasan. Mit<br />
Berdyev wurde zeitgleich Generaldirektor<br />
Andrey Gromov entlassen,<br />
Klubpräsident Valery Sorokhin darf<br />
nur bleiben, bis alle Positionen neu<br />
besetzt sind.<br />
Dabei war Kurban Berdyev über<br />
Jahre hinweg der Boss, er best<strong>im</strong>mte<br />
unter dem vormaligen Republik-<br />
Präsidenten Mintmer Shaymiev<br />
über Spieler und Strukturen, wegen<br />
seines musl<strong>im</strong>ischen Glaubens<br />
wurde er verehrt. Aber seit<br />
einem Jahr gab es Gerüchte über<br />
wirtschaftliche Probleme <strong>im</strong> Klub.<br />
Hinzu kamen Verdächtigungen, der<br />
Berater des Ex-Profis Gökhan Töre<br />
(ehemals HSV) sei von Berdyev erpresst<br />
worden. Trotz Dementi die<br />
ersten Kratzer am Berdyev-Image.<br />
Rustam Minnikhanov handelte jetzt<br />
aus Enttäuschung, sprach von einer<br />
„Schande für die Republik“. Aber<br />
wer folgt auf Berdyev? Gerüchteweise<br />
wird u. a. der Ex-Dresdner<br />
Stanislav Cherchesov (Amkar Perm)<br />
gehandelt. MIKHAIL SANADZE<br />
Spanien<br />
Copa del Rey, 4. Runde, Ergebnisse<br />
vom Mittwoch/Donnerstag:<br />
Real Sociedad - FC Algeciras (1:1) 4:0<br />
Atl. Madrid - UE Sant Andreu (4:0) 2:1<br />
Betis Sevilla - Lleida Esportiu (2:1) 2:2<br />
UD Almeria - UD Las Palmas (3:1) 0:0<br />
Real Madrid - Ol<strong>im</strong>pic Xativa (0:0) 2:0<br />
FC Sevilla - Racing Santander (1:0) 0:2<br />
FC Valencia - G<strong>im</strong>n. Tarragona (0:0) 1:0<br />
Espanyol - Real Jaen (2:2) 2:0<br />
Rayo Vallecano - Valladolid (0:0) 3:1<br />
Athletic Bilbao - Celta Vigo (0:1) 4:0<br />
(In Klammern Hinspielergebnisse)<br />
Italien<br />
Coppa Italia, Nachtrag vom Mittwoch:<br />
Juventus Turin - AS Avellino 3:0<br />
Portugal<br />
Marit<strong>im</strong>o - Sporting Braga 2:2<br />
FC Porto - SC Olhanense 4:0<br />
Vitoria Setubal - Benfica 0:2<br />
Pacos Ferreira - FC Rio Ave 0:0<br />
Gu<strong>im</strong>araes - Acad. Co<strong>im</strong>bra 3:0<br />
Sporting - Nac. Funchal 0:0<br />
Gil Vicente - FC Arouca *<br />
Belenenses - GD Estoril Praia *<br />
1. Sporting Lissabon 14 33:9 33<br />
2. FC Porto (M) 14 29:9 33<br />
3. Benfica Lissabon 14 27:12 33<br />
4. GD Estoril Praia 13 23:16 23<br />
5. Vitoria Gu<strong>im</strong>araes (P) 14 16:10 23<br />
6. Nacional Funchal 14 19:15 21<br />
7. Sporting Braga 14 17:17 19<br />
8. FC Gil Vicente 13 13:15 18<br />
9. FC Rio Ave 14 11:15 17<br />
10. Marit<strong>im</strong>o Funchal 14 23:27 16<br />
11. Vitoria Setubal 14 16:23 16<br />
12. Acad. Co<strong>im</strong>bra 14 7:18 15<br />
13. CF Belenenses (N) 13 9:16 11<br />
14. FC Arouca (N) 13 8:19 9<br />
15. Pacos de Ferreira 14 10:25 9<br />
16. SC Olhanense 14 8:23 9<br />
Nächster Spieltag: 11./12. Januar<br />
Frankreich<br />
AS Monaco - Valenciennes 1:2<br />
AS St. Etienne - FC Nantes 2:0<br />
SC Bastia - Montpellier 0:0<br />
OGC Nizza - Evian TG 3:1<br />
Stade Re<strong>im</strong>s - AC Ajaccio 4:1<br />
FC Sochaux - Stade Rennes 2:1<br />
Toulouse FC - EA Guingamp 0:0<br />
Ol. Marseille - Bordeaux 2:2<br />
FC Lorient - Olymp. Lyon *<br />
Paris SG - Lille OSC *<br />
1. Paris St. Germain (M) 18 42:11 43<br />
2. AS Monaco (N) 19 31:13 41<br />
3. Lille OSC 18 20:6 39<br />
4. Girondins Bordeaux (P)19 27:21 31<br />
5. AS St. Etienne 18 27:20 30<br />
6. Olympique Marseille 19 27:20 29<br />
7. FC Nantes (N) 19 23:17 29<br />
8. Stade Re<strong>im</strong>s 19 23:21 29<br />
9. FC Lorient 18 24:24 26<br />
10. Toulouse FC 19 20:24 25<br />
11. Olympique Lyon 18 26:25 24<br />
12. EA Guingamp (N) 19 19:19 24<br />
13. SC Bastia 19 21:26 24<br />
14. OGC Nizza 19 18:25 23<br />
15. Stade Rennes 19 22:24 21<br />
16. Evian TG 18 19:31 20<br />
17. Montpellier HSC 19 18:24 17<br />
18. Valenciennes FC 19 17:28 14<br />
19. FC Sochaux 19 15:39 11<br />
20. AC Ajaccio 19 13:34 9<br />
Nächster Spieltag: 10.-12. Januar<br />
Niederlande<br />
RKC Waalwijk - FC Twente 1:1<br />
AZ Alkmaar - Heerenveen 1:5<br />
Heracles Almelo - Vitesse Arnhem 2:2<br />
NAC Breda - SC Cambuur 1:0<br />
Feyenoord - PEC Zwolle 3:0<br />
Roda JC - Ajax Amsterdam 1:2<br />
FC Groningen - NEC Nijmegen 5:2<br />
Go Ahead Eagles - FC Utrecht 2:1<br />
PSV Eindhoven - ADO Den Haag 2:0<br />
1. Ajax Amsterdam (M) 18 41:17 37<br />
2. Vitesse Arnhem 18 42:24 37<br />
3. FC Twente 18 41:18 34<br />
4. Feyenoord Rotterdam 18 36:24 33<br />
5. SC Heerenveen 18 42:32 29<br />
6. FC Groningen 18 36:32 27<br />
7. PSV Eindhoven 18 35:25 26<br />
8. AZ Alkmaar (P) 18 29:33 24<br />
9. FC Utrecht 18 26:34 24<br />
10. Go Ahead Eagles (N) 18 29:41 23<br />
11. PEC Zwolle 18 25:24 22<br />
12. NAC Breda 18 29:32 22<br />
13. Heracles Almelo 18 25:31 22<br />
14. RKC Waalwijk 18 25:34 18<br />
15. Roda JC Kerkrade 18 30:41 18<br />
16. ADO Den Haag 18 21:40 17<br />
17. SC Cambuur (N) 18 16:26 16<br />
18. NEC Nijmegen 18 29:49 15<br />
Nächster Spieltag: 17.-19. Januar<br />
Türkei<br />
Rizespor - Kas<strong>im</strong>pasa 0:0<br />
Eskisehirspor - Gaziantepspor 2:0<br />
Besiktas - Elazigspor 4:1<br />
Kayserispor - Konyaspor 0:0<br />
K. Karabükspor - Fenerbahce 2:1<br />
Antalyaspor - Genclerbirligi 2:3<br />
Galatasaray - Trabzonspor *<br />
Bursaspor - Erciyesspor Mo.<br />
Akhisar BGS - Sivasspor Mo.<br />
1. Fenerbahce (P) 16 38:18 38<br />
2. Kas<strong>im</strong>pasaspor 16 30:17 31<br />
3. Besiktas 16 30:18 29<br />
4. Eskisehirspor 16 21:11 27<br />
5. Galatasaray (M) 15 23:15 27<br />
6. Sivasspor 15 27:20 26<br />
7. K. Karabükspor 16 16:14 26<br />
8. Trabzonspor 15 22:18 24<br />
9. Bursaspor 15 16:18 20<br />
10. Gaziantepspor 16 22:31 20<br />
11. Akhisar BGS 15 15:18 19<br />
12. Antalyaspor 16 19:21 18<br />
13. Genclerbirligi Ankara 16 17:20 18<br />
14. Konyaspor (N) 16 18:25 17<br />
15. Rizespor (N) 16 18:24 16<br />
16. Kayserispor 16 12:23 12<br />
17. Erciyesspor (N) 15 10:22 12<br />
18. Elazigspor 16 18:39 10<br />
Sonntag, 29. Dezember (12.30 Uhr):<br />
Kas<strong>im</strong>pasa - Akhisar BGS (Fr., 19.00)<br />
Genclerbirligi - Besiktas (Fr., 19.00)<br />
Elazigspor - Rizespor (Sa., 12.30)<br />
Gaziantep - Bursaspor (Sa., 15.00)<br />
Erciyesspor - Galatasaray (Sa., 18.00)<br />
Sivasspor - K. Karabükspor<br />
Konyaspor - Eskisehirspor<br />
Trabzonspor - Antalyaspor (15.00)<br />
Fenerbahce - Kayserispor (18.00)<br />
Belgien<br />
Cercle Brügge - KRC Genk 1:0<br />
RSC Charleroi - RAEC Mons 0:2<br />
Zulte Waregem - KV Oostende 2:2<br />
KSC Lokeren - Oud-Heverlee 2:0<br />
KV Mechelen - KV Kortrijk 5:2<br />
Waasland-Beveren - Lierse SK 3:1<br />
KAA Gent - FC Brügge 1:3<br />
Standard - RSC Anderlecht *<br />
1. Standard Lüttich 19 38:10 44<br />
2. FC Brügge 20 35:17 43<br />
3. SV Zulte Waregem 20 41:26 41<br />
4. RSC Anderlecht (M) 19 45:21 40<br />
5. KRC Genk (P) 20 32:23 35<br />
6. KSC Lokeren 20 33:24 33<br />
7. KV Kortrijk 20 26:25 29<br />
8. KAA Gent 20 25:28 27<br />
9. Cercle Brügge 20 21:31 26<br />
10. KV Oostende (N) 20 21:30 22<br />
11. RSC Charleroi 20 22:28 21<br />
12. KV Mechelen 20 26:36 20<br />
13. K. Lierse SK 20 17:41 17<br />
14. Oud-Heverlee 20 21:34 16<br />
15. Waasland-Beveren 20 14:27 14<br />
16. RAEC Mons 20 16:32 10<br />
Griechenland<br />
OF Iraklion - Panetolikos 2:1<br />
Atromitos - Panthrakikos 3:1<br />
Apollon Smyrnis - Olympiakos 0:5<br />
PAOK Saloniki - Levadiakos 3:0<br />
Asteras Tripolis - AE Veria 0:0<br />
AO Platanias - Panionios Athen 1:0<br />
AEL Kallonis - AE Ergotelis 0:0<br />
Panathinaikos - Skoda Xanthi *<br />
PAS Ioannina - Aris Saloniki Mo.<br />
Nachtrag vom Mittwoch/Donnerstag:<br />
AE Ergotelis - Apollon Smyrnis 2:2<br />
Panetolikos - AO Platanias 3:0<br />
Skoda Xanthi - OF Iraklion 2:1<br />
Panthrakikos - AEL Kallonis 2:0<br />
Atromitos - PAOK Saloniki 1:1<br />
Olympiakos - PAS Ioannina 3:2<br />
Levadiakos - Panathinaikos 0:4<br />
Panionios Athen - AE Veria 2:1<br />
Aris Saloniki - Asteras Tripolis 1:1<br />
1. Olympiakos (M, P) 17 53:6 49<br />
2. PAOK Saloniki 17 34:15 39<br />
3. Atromitos Athen 17 28:14 32<br />
4. Panathinaikos Athen 16 26:15 27<br />
5. Asteras Tripolis 17 23:17 26<br />
6. Skoda Xanthi 16 22:23 24<br />
7. Panetolikos Agrinio (N) 17 18:16 21<br />
8. Panthrakikos Komotini 17 22:27 21<br />
9. OF Iraklion 17 16:21 21<br />
10. AE Ergotelis (N) 17 19:21 20<br />
11. PAS Ioannina 16 18:22 20<br />
12. Panionios Athen 17 16:20 20<br />
13. AEL Kallonis (N) 17 17:31 19<br />
14. Platanias Chanion 17 16:22 18<br />
15. Levadiakos 17 17:33 17<br />
16. Apollon Smyrnis (N) 17 17:31 14<br />
17. AE Veria 17 14:28 14<br />
18. Aris Saloniki 16 13:27 11<br />
Nächster Spieltag: 4.-6. Januar<br />
Zypern<br />
Omonia Nikosia - Anorthosis 3:2<br />
Aris L<strong>im</strong>assol - Alki Larnaka 0:0<br />
Ermis Aradippou - Apollon 0:0<br />
Paral<strong>im</strong>ni - APOEL Nikosia 0:3<br />
AEK Larnaka - AE Kouklia 3:1<br />
AEL L<strong>im</strong>assol - Ethn. Achnas *<br />
Nea Salamina - Doxa Katokopia Mo.<br />
1. Apollon L<strong>im</strong>assol (P) 14 21:8 31<br />
2. AEL L<strong>im</strong>assol 13 20:8 30<br />
3. APOEL Nikosia (M) 14 24:8 29<br />
4. Omonia Nikosia 14 28:12 27<br />
5. Ermis Aradippou (N) 14 25:13 27<br />
6. Anorthosis Famagusta 14 29:16 26<br />
7. Doxa Katokopia 13 21:20 20<br />
8. AEK Larnaka 14 20:15 19<br />
9. Nea Salamina 13 13:16 18<br />
10. Ethnikos Achnas 13 16:20 11<br />
11. AE Kouklia (N) 14 14:39 10<br />
12. Aris L<strong>im</strong>assol (N) 14 11:20 9<br />
13. EN Paral<strong>im</strong>ni 14 8:26 4<br />
14. Alki Larnaka 14 8:37 -12<br />
Österreich<br />
Nachtrag vom Mittwoch:<br />
Wacker Innsbruck - RB Salzburg 0:1<br />
Sturm Graz - Rapid Wien 2:0<br />
SC Wr. Neustadt - Wolfsberger AC 1:1<br />
Austria Wien - SV Ried 1:1<br />
1. RB Salzburg 20 58:16 46<br />
2. SV Grödig (N) 21 46:38 35<br />
3. Rapid Wien 21 34:25 31<br />
4. Austria Wien (M) 21 37:29 30<br />
5. SV Ried 21 34:36 29<br />
6. Sturm Graz 21 30:32 26<br />
7. Wolfsberger AC 21 32:37 25<br />
8. FC Admira Wacker 21 29:42 22<br />
9. SC Wiener Neustadt 20 25:47 22<br />
10. Wacker Innsbruck 21 26:49 16<br />
Winterpause bis 2. Februar<br />
Rumänien<br />
Nachholspiele:<br />
Astra Giurgiu - Steaua 1:1<br />
Conc. Chiajna - Viit. Constanta 1:2<br />
Nachtrag von Mittwoch/Donnerstag:<br />
Poli T<strong>im</strong>isoara - CFR Cluj 1:0<br />
Steaua - Astra Giurgiu 3:1<br />
FC Botosani - Gaz Metan 2:2<br />
Sageata Navodari - FC Brasov 0:0<br />
Uni Cluj - Otelul Galati 1:0<br />
Pand. Targu Jiu - Petrolul 0:1<br />
1. Astra Giurgiu 19 45:19 42<br />
2. Petrolul Ploiesti (P) 19 29:11 40<br />
3. Steaua Bukarest (M) 17 36:12 39<br />
4. Pandurii Targu Jiu 19 41:23 34<br />
5. Dinamo Bukarest 19 28:16 32<br />
6. FC Vaslui 19 21:15 29<br />
7. CFR Cluj 19 26:21 28<br />
8. Gaz Metan Medias 19 23:21 27<br />
9. Ceahlaul Piatra Neamt 19 19:18 27<br />
10. Concordia Chiajna 18 22:20 25<br />
11. ACS Poli T<strong>im</strong>isoara (N) 19 17:24 22<br />
12. FC Botosani (N) 19 17:31 20<br />
13. Sageata Navodari (N) 19 18:38 19<br />
14. Otelul Galati 19 21:35 18<br />
15. Viitorul Constanta 19 13:31 18<br />
16. FC Brasov 19 18:26 16<br />
17. Universitatea Cluj 18 16:32 16<br />
18. Corona Brasov (N) 19 14:31 10<br />
Winterpause bis 22./23. Februar<br />
Israel<br />
Hapoel Haifa - Ramat HaSharon 3:0<br />
M. Petah Tikva - Hapoel Raanana 1:0<br />
MS Ashdod - B. Y. Tel Aviv 1:0<br />
Bnei Sachnin - Hapoel Tel Aviv 4:0<br />
Macc. Tel Aviv - Hapoel Akko 5:0<br />
Kiryat Shmona - Maccabi Haifa *<br />
Beer Sheva - Jerusalem Mo.<br />
1. Maccabi Tel Aviv (M) 14 32:9 35<br />
2. Hapoel Beer Sheva 13 23:9 28<br />
3. Hapoel Bnei Sachnin 14 20:14 26<br />
4. Maccabi Haifa 13 19:13 21<br />
5. Hapoel Haifa 14 16:18 20<br />
6. Hapoel Tel Aviv 14 22:18 19<br />
7. Hap. Ir. Kiryat Shmona 13 18:16 19<br />
8. MS Ashdod 14 14:14 19<br />
9. Hapoel Raanana (N) 14 13:12 18<br />
10. Hapoel Akko 14 14:21 16<br />
11. Beitar Jerusalem 13 12:16 15<br />
12. Macc. Petah Tikva (N) 14 13:25 11<br />
13. H. Ir. Ramat HaSharon 14 8:26 10<br />
14. Bnei Yehuda Tel Aviv 14 13:26 5<br />
Kroatien<br />
Nachholspiel:<br />
Lok Zagreb - HNK Rijeka 0:2<br />
1. Dinamo Zagreb (M) 19 35:13 43<br />
2. HNK Rijeka 20 37:18 38<br />
3. Hajduk Split (P) 20 35:18 38<br />
4. Lokomotiva Zagreb 20 31:27 33<br />
5. RNK Split 20 21:17 31<br />
6. Istra Pula 19 27:26 26<br />
7. Slaven Belupo 20 23:27 18<br />
8. NK Zadar 20 15:33 17<br />
9. NK Osijek 20 14:41 12<br />
10. Hrv. Dragovoljac (N) 20 15:33 10<br />
Winterpause bis 6. Februar<br />
Schottland<br />
Celtic - Hearts 2:0<br />
Dundee Utd. - Ross County 1:0<br />
Hibernian - St. Johnstone 0:0<br />
Kilmarnock - Partick Thistle 2:1<br />
FC Motherwell - FC St. Mirren 3:0<br />
Inverness CT - FC Aberdeen 3:4<br />
1. Celtic Glasgow (M,P) 16 38:12 42<br />
2. Dundee United 17 34:12 32<br />
3. FC Aberdeen 17 28:17 32<br />
4. Inverness CT 16 26:15 32<br />
5. FC Motherwell 17 21:24 31<br />
6. FC St. Johnstone 16 22:17 22<br />
7. Hibernian Edinburgh 17 10:16 18<br />
8. FC St. Mirren 16 14:26 16<br />
9. FC Kilmarnock 17 19:29 15<br />
10. Partick Thistle (N) 16 14:27 14<br />
11. Ross County 16 17:32 11<br />
12. Heart of Midlothian 17 13:29 -3<br />
*) bei Redaktionsschluss nicht beendet<br />
Weitere Tabellen finden Sie auf unserer Website unter<br />
www.kicker.de/tabellen-international
56 2. BUNDESLIGA<br />
„Wir werden<br />
noch besser“<br />
2. BUNDESLIGA<br />
Der 1. FC Köln beendete das Jahr erfolgreich, auch<br />
dank ANTHONY UJAH, der zwei Tore be<strong>im</strong> 3:2<br />
in Düsseldorf erzielte und noch mehr verspricht.<br />
Das war knapper als zunächst<br />
gedacht. Ein „wunderbares<br />
Spiel, sehr effektiv“ hatte Kölns<br />
Vizepräsident Toni Schumacher<br />
in der ersten Hälfte gesehen.<br />
Und sich nach der<br />
Pause verwundert die Augen<br />
gerieben: „Da haben<br />
wir gesehen, dass es kein<br />
Selbstläufer ist, dass jeder<br />
Fehler direkt bestraft wird“, so der<br />
ehemalige Nationaltorhüter nach<br />
der Partie, die dann doch noch<br />
glücklich endete. Schumachers<br />
Fazit: „Das hat sich die Mannschaft<br />
verdient, sie hat nach dem<br />
Ausgleich Moral bewiesen.“ In der<br />
Tat: Der 1. FC Köln untermauerte<br />
auch an diesem ungemütlichen<br />
Sonntag in Düsseldorf eindrucksvoll<br />
seine Sonderstellung in der<br />
2. Liga, bestätigte Herbst- und Wintermeisterschaft<br />
und besitzt nun<br />
bei acht Punkten Vorsprung<br />
auf Rang drei vor allen Dingen<br />
alle Chancen auf die einzig<br />
wahre Meisterschaft, nämlich<br />
die am Ende der Saison. Die Meisterschaft,<br />
die zum Aufstieg in die<br />
Bundesliga berechtigt. „Wir waren<br />
die überlegene Mannschaft, wir<br />
haben es gut gespielt“, resümierte<br />
Trainer Peter Stöger das temperamentvolle<br />
Derby, „aus dem Nichts“<br />
habe man zwei Treffer kassiert,<br />
„doch dann haben wir uns in<br />
die Partie zurückgefightet“, so<br />
der stolze Wiener, der betonte:<br />
„Wir sind nicht ins Wanken<br />
geraten und ich denke, es gibt<br />
keine Diskussionen darüber,<br />
dass die bessere Mannschaft<br />
als Sieger vom Platz ging.“<br />
Mit diesen Aussagen erntete<br />
Stöger keinen Widerspruch,<br />
ebenso wenig mit seiner Maßnahme,<br />
auch diesmal auf das<br />
System mit zwei Spitzen zu<br />
setzen. Patrick Helmes und<br />
Anthony Ujah dankten es ihm.<br />
Schon vor den Toren setzten<br />
die beiden deutliche Zeichen,<br />
Mit dem kicker <strong>im</strong>mer topaktuell informiert:<br />
Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_2bl_li<br />
Fortuna Düsseldorf – 1. FC Köln 2:3 (0:2)<br />
Düsseldorf: Giefer (4,5) Inter<strong>im</strong>strainer: Reck<br />
Levels (4) Latka (4,5) Malezas (6) Bomheuer (5)<br />
Gartner (3) Fink (4,5)<br />
Erat (3,5) Benschop (3) Halloran (4)<br />
Hoffer (3)<br />
Ujah (1,5) Helmes (2)<br />
Halfar (2) Risse (3)<br />
Gerhardt (3,5) Lehmann (2,5)<br />
Hector (3,5) W<strong>im</strong>mer (3) Maroh (3) Brecko (2,5)<br />
Köln: Horn (2,5) Trainer: Stöger<br />
Eingewechselt: 46. Taskin (4) für Fink, 54. C. Weber (4) für Bomheuer, 80. Reisinger (–)<br />
für Halloran – 65. Peszko (–) für Risse, 81. Matuschyk (–) für Halfar, 90. Golobart (–)<br />
für Helmes – Reservebank: Rensing (Tor), Bruno Soares, Paurevic, Lambertz – Kessler<br />
(Tor), McKenna, Exslager, K. Przybylko<br />
Tore: 0:1 Ujah (29., Vorarbeit Helmes), 0:2 Helmes (38., –), 1:2 Hoffer (55., Gartner),<br />
2:2 Benschop (62., direkter Freistoß), 2:3 Ujah (75., Halfar) – SR: Gräfe (Berlin),<br />
Note 3, gute Gesamtleistung in einem hitzigen Derby, aber ein falscher Freistoß,<br />
der zum 2:2 führte. – Zuschauer: 52 500 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Giefer,<br />
C. Weber, Levels (5., gesperrt), Taskin – Hector, Lehmann, W<strong>im</strong>mer – Besonderes<br />
Vorkommnis: Das Spiel begann wegen des starken Zuschauerandrangs 30 Minuten<br />
später. – Spieler des Spiels: Anthony Ujah, war von der Düsseldorfer Defensive nicht<br />
zu kontrollieren, traf verdient zwe<strong>im</strong>al.<br />
VON OLIVER BITTER<br />
UND FRANK LUßEM<br />
Hinten sicher und vorne effizient –<br />
die eiskalten Ujah und Helmes<br />
brachten Köln scheinbar uneinholbar<br />
in Führung. Doch der FC<br />
wurde mit dem Vorsprung etwas<br />
nachlässig und gestattete Düsseldorf<br />
den Ausgleich. Aber Köln hatte<br />
das Potenzial und die Qualität,<br />
durch den umtriebigen Ujah noch<br />
einmal entscheidend zurückzuschlagen<br />
und gewann verdient.<br />
DÜSSELDORF: Trotz der Niederlage gegen<br />
Trainerfrage: Der<br />
s Für Oliver Reck bedeutete<br />
das 2:3 zum Jahresausklang<br />
gegen Köln die erste Niederlage<br />
<strong>im</strong> dritten Spiel als Inter<strong>im</strong>strainer.<br />
Dennoch darf der<br />
aktuell oberste Übungsleiter<br />
der Düsseldorfer für sich reklamieren,<br />
für neuen Schwung<br />
bei einer zuvor verunsicherten<br />
Mannschaft gesorgt zu haben.<br />
Unter Vorgänger Mike Büskens<br />
hatte sich der Absteiger<br />
in der Regel sehr launisch und<br />
wechselhaft präsentiert. Reck<br />
dagegen hat das Team wieder<br />
auf Kurs gebracht: Die Fortuna<br />
glänzt zwar nicht unter seiner<br />
Regie, hat aber wieder in die<br />
Spur gefunden. Der ehemalige<br />
Nationaltorhüter Reck darf<br />
sich ungeachtet der Niederlage<br />
gegen den Rivalen aus Köln<br />
große Hoffnungen machen,<br />
auch be<strong>im</strong> Trainingsbeginn<br />
am 7. Januar die Fortuna zu<br />
dirigieren.<br />
„Jeder hat gesehen, dass ich<br />
meine Aufgabe mit Herzblut<br />
angenommen habe“, sagt Reck.<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Picture-Point<br />
In Düsseldorf mit Herzblut bei<br />
der Sache: Oliver Reck
kicker, 23. Dezember 2013 57<br />
Und der FC<br />
ist wieder da:<br />
Anthony Ujah trifft<br />
zum 3:2 für Köln.<br />
Foto: Horstmüller<br />
liefen früh die Düsseldorfer Abwehr<br />
an, eroberten viele Bälle und setzten<br />
Fortunas Innenverteidigung <strong>im</strong>mer<br />
wieder aggressiv unter Druck.<br />
Körperliche Präsenz und perfekte<br />
Schusstechnik rundeten das Gesamtbild<br />
ab, das noch besser wird –<br />
verspricht Ujah: „Wir haben gezeigt,<br />
dass es geht. Es hat ein bisschen gedauert,<br />
aber nach der Vorbereitung<br />
wird es noch besser.“<br />
Kollege Patrick Helmes pflichtete<br />
dem Nigerianer bei: „Es war klar,<br />
dass nach dem 2:2 einer von uns<br />
das Ding über die Linie stolpert.“<br />
Der Nationalspieler a. D. ließ keinen<br />
Zweifel daran, dass die Partie<br />
gerecht ausging: „Man hat gesehen,<br />
dass wir die bessere Mannschaft<br />
sind, weil wir die entscheidende<br />
Qualität haben.“<br />
Ganz beruhigt können die Kölner<br />
nun in den kurzen Weihnachtsurlaub<br />
gehen, „es ist wichtig, jetzt<br />
zu verschnaufen“, sagte Sportdirektor<br />
Jörg Schmadtke. Vom komfortablen<br />
Vorsprung auf den Relegationsplatz<br />
will er nichts hören: „Das<br />
ist alles Spielerei. Das hilft uns nicht<br />
weiter. Alleine wichtig ist es, diesen<br />
Vorsprung zu verteidigen.“<br />
Dieses Ziel soll nun nach der<br />
Winterpause angegangen werden.<br />
Bei aller professionellen Zurückhaltung<br />
verhehlt Schmadtke auch<br />
nicht, dass hinter den „Geißböcken“<br />
eine überaus gelungene<br />
Halbserie liegt: „Das Fazit ist positiv.“<br />
Und er sei sich ziemlich sicher,<br />
dass das große Ziel Aufstieg erreicht<br />
werden kann: „Weil der gesamte<br />
Verein eine große Professionalität<br />
ausstrahlt.“ Das wäre dann in der<br />
Tat ein riesengroßer Fortschritt.<br />
FÜRTH – AALEN: Ruthenbeck nachdenklich<br />
Füllkrug sauer auf Kramer<br />
1Zittersieg, Arbeitsdreier<br />
oder Glück des Tüchtigen.<br />
Den Auftritt der SpVgg be<strong>im</strong><br />
1:0 gegen Aalen zum Abschluss<br />
vor der Winterpause<br />
wussten die Fürther Akteure<br />
durchaus einzuordnen:<br />
„Heute ging es nicht um<br />
spielerisches Geplänkel<br />
oder taktische Marschrouten.<br />
Wichtig waren die drei Punkte<br />
und jetzt geht’s ab in den Urlaub“,<br />
sagte Abwehrspieler Merg<strong>im</strong><br />
Mavraj.<br />
Fürth hat sich mit 35 Punkten<br />
wieder in der Spitzengruppe<br />
festgebissen, das Thema Aufstieg<br />
jedoch ist angeblich nach wie vor<br />
kein Thema. „Man muss Kontinuität<br />
ins eigene Spiel bringen, bevor<br />
man Ansprüche stellen kann.<br />
In den ersten 19 Spielen hatten<br />
wir schon einige Dellen drin“, zog<br />
Trainer Frank Kramer sein Fazit.<br />
Und schob hinterher: „Wir sind<br />
sicherlich keine Erfolgsvermeider<br />
und ich habe nie gesagt, dass wir<br />
nicht aufsteigen können.“ Aber<br />
eben auch nicht, dass Fürth aufsteigen<br />
will. „Die Konstanz, mit<br />
einem Gefühl ins Spiel zu gehen,<br />
dass heute gar nichts passieren<br />
kann, habe ich noch nicht“, sagte<br />
Kramer. Die gute St<strong>im</strong>mung<br />
– die Mannschaft trällerte nach<br />
dem Abpfiff mit den Fans „O Du<br />
fröhliche“ – trübte nur Niclas<br />
Füllkrug. Der Torschütze<br />
schmorte nach seinem schwachen<br />
Auftritt in Bielefeld (1:4)<br />
bis zur Pause auf der Bank. „Ich<br />
war sauer und wütend über meine<br />
Nicht-Nominierung“, moserte er.<br />
Worauf Kramer gewohnt souverän<br />
konterte: „Er muss sauer auf mich<br />
sein. Fülle bringt viel mit, aber<br />
muss mehr Konstanz in die Waagschale<br />
werfen.“<br />
Gästecoach Stefan Ruthenbeck<br />
zog zur Winterpause eine versöhnliche<br />
Bilanz: „Platz 12 geht in Ordnung.<br />
Doch dass der Abstand nach<br />
hinten so eng ist, hätte ich nicht gedacht.“<br />
Mit der Niederlage in Fürth<br />
konnte er sich nur schwer anfreunden:<br />
„Wir waren richtig gut, da ist es<br />
bitter, wenn man nichts mitn<strong>im</strong>mt.<br />
Nach vorne müssen wir lernen, uns<br />
besser zu belohnen. Nicht, dass wir<br />
noch in die Bredouille kommen.“<br />
Köln sammelt der Inter<strong>im</strong>scoach Pluspunkte<br />
Mut spricht für Reck<br />
Weitergehende Fragen zu seiner<br />
Zukunft mochte er nicht beantworten,<br />
und auch die Verantwortlichen<br />
hüllen sich in Schweigen. Es gibt<br />
derzeit offenbar zwei Denkmodelle:<br />
Entweder präsentiert Helmut<br />
Schulte, der am 7. Januar als neuer<br />
Sportvorstand einsteigen wird,<br />
in Abst<strong>im</strong>mung mit seinem<br />
scheidenden Vorgänger Wolf<br />
Werner einen rundum akzeptierten<br />
neuen Cheftrainer,<br />
oder aber die Fortuna wählt die<br />
preiswerte Lösung und befördert<br />
den bisherigen Torwart- und Inter<strong>im</strong>strainer<br />
zum neuen Chef. Und<br />
wartet dann einfach ab, ob Reck der<br />
Sache gewachsen ist.<br />
Für Reck spricht unter anderem<br />
auch, dass er den vom Verein bevorzugten<br />
Weg mit jungen Leuten<br />
beschreiten will und auch den Mut<br />
mitbringt, den Nachwuchs zu fördern.<br />
Gegen Köln setzte er mit Ben<br />
Halloran, Christian Gartner und Tugrul<br />
Erat gleich drei junge Burschen<br />
ein, die unter Büskens noch keine<br />
Rolle gespielt hatten. Dazu schickte<br />
er in der zweiten Halbzeit Eren<br />
Taskin aus der zweiten Mannschaft<br />
auf das Feld und nicht etwa Kapitän<br />
„Lumpi“ Lambertz, der unter seinen<br />
Vorgängern eigentlich <strong>im</strong>mer<br />
gesetzt war. An Mut zu unpopulären<br />
Entscheidungen fehlt es Reck<br />
also mit Sicherheit nicht.<br />
Ganz unabhängig von der<br />
Beantwortung der Cheftrainerfrage<br />
werden Schulte und<br />
Werner den aktuellen Kader<br />
durchforsten und nach Möglichkeit<br />
etwas ausdünnen. Mit<br />
aktuell mehr als 30 Spielern ist<br />
das Aufgebot unnötig aufgebläht,<br />
andererseits wären Neuzugänge<br />
in eigentlich allen Mannschaftsteilen<br />
willkommen. Mehr sportliche<br />
Qualität versprechen sich die<br />
Düsseldorfer aber auch aus den<br />
eigenen Reihen: So wird <strong>im</strong> neuen<br />
Jahr der lange verletzte Heinrich<br />
Schmidtgal wieder zur Verfügung<br />
stehen, und auch Routinier Axel<br />
Bellinghaus kehrt dann nach langer<br />
Verletzungspause wieder zurück.<br />
Sie werden trotz des aktuellen Aufwärtstrends<br />
unter Reck sehnlichst<br />
zurückerwartet.<br />
SpVgg Greuther Fürth – VfR Aalen 1:0 (0:0)<br />
Fürth: Hesl (1) Trainer: Kramer<br />
Brosinski (2,5) Kleine (4) Mavraj (3) Baba (3,5)<br />
Fürstner (4) Sparv (2,5)<br />
Stieber (4) Trinks (4) Drexler (4)<br />
Mudrinski (5)<br />
Klauß (4)<br />
Valentini (4) Lechleiter (4)<br />
Hofmann (4) Leandro (3,5) Junglas (3,5)<br />
Buballa (5) Hübner (2,5) Barth (3,5) Traut (2,5)<br />
Aalen: Fejzic (2) Trainer: Ruthenbeck<br />
Eingewechselt: 46. Füllkrug (3) für Trinks, 66. Gießelmann (–) für Mudrinski, 84.<br />
Korcsmar (–) für Drexler – 31. Pohjanpalo (2,5) für Valentini, 79. Weiß (–) für Junglas,<br />
86. Abe (–) für Hofmann – Reservebank: Flekken (Tor), Pledl, Weilandt, Azemi –<br />
Bernhardt (Tor), Hainault, Kaufmann, Reichwein<br />
Tor: 1:0 Füllkrug (60., ohne Vorarbeit) – SR: Steinhaus (Hannover), Note 4, Schwächen<br />
in der Zweikampfbewertung, keine klare Linie. – Zuschauer: 10 170 – Gelbe<br />
Karten: Trinks, Brosinski – Traut (5., gesperrt), Lechleiter (5., gesperrt), Barth, Hübner –<br />
Besonderes Vorkommnis: Fejzic hält Foulelfmeter von Stieber (45./+1, Barth an<br />
Drexler) – Spieler des Spiels: Wolfgang Hesl, brachte die Aalener mit drei Großtaten<br />
zur Verzweiflung.<br />
VON MARTIN FERSCHMANN<br />
UND WERNER RÖHRICH<br />
Ein schmeichelhafter Erfolg für<br />
den Bundesliga-Absteiger. Die<br />
Fürther waren zwar nach durchwachsener<br />
Anfangsphase optisch<br />
überlegen, doch fehlte es dem Tabellenzweiten<br />
an Durchschlagskraft<br />
und kam kaum zu Strafraumszenen.<br />
Doch Fürth hatte Glück:<br />
Das entscheidende Tor fiel nach<br />
einer von Barth abgefälschten Ecke,<br />
auf der Gegenseite traf Junglas nur<br />
die Latte. Und hinten konnten sich<br />
die Franken auf Hesl verlassen. Der<br />
Torwart rettete gleich dre<strong>im</strong>al in<br />
Eins-gegen-eins-Situationen.
58 2. BUNDESLIGA<br />
19. SPIELTAG<br />
20. 12. – 23. 12. 2013<br />
FC St. Pauli – Karlsruher SC 0:2 (0:0)<br />
SV Sandhausen – Erzgeb. Aue 1:0 (1:0)<br />
Dynamo Dresden – VfL Bochum 0:0<br />
FSV Frankfurt – 1860 München 2:2 (1:1)<br />
1. FC Union – Arminia Bielefeld 4:2 (3:1)<br />
Greuther Fürth – VfR Aalen 1:0 (0:0)<br />
SC Paderborn 07 – En. Cottbus 1:0 (0:0)<br />
Fortuna Düsseldorf – 1. FC Köln 2:3 (0:2)<br />
Montag, 23. Dezember (20.15 Uhr):<br />
FC Ingolstadt 04 – Kaiserslautern (1:3)<br />
20. SPIELTAG<br />
Freitag, 7. Februar (18.30 Uhr)<br />
Energie Cottbus – SV Sandhausen (2:2)<br />
VfR Aalen – Erzgebirge Aue (1:0)<br />
VfL Bochum – FSV Frankfurt (0:1)<br />
Samstag, 8. Februar (13 Uhr)<br />
Kaiserslautern – Greuther Fürth (1:2)<br />
1. FC Union – Dynamo Dresden (3:1)<br />
Sonntag, 9. Februar (13.30 Uhr)<br />
1. FC Köln – SC Paderborn 07 (1:1)<br />
Karlsruher SC – FC Ingolstadt 04 (2:0)<br />
Arminia Bielefeld – FC St. Pauli (1:0)<br />
Montag, 10. Februar (20.15 Uhr)<br />
1860 München – Fort. Düsseldorf (2:1)<br />
Spieler des Tages<br />
Wolfgang<br />
Hesl<br />
SpVgg Greuther Fürth<br />
Es hat einen guten Grund, warum<br />
Wolfgang Hesl als einer<br />
der besten Zweitliga-Torhüter<br />
gilt. Denn <strong>im</strong> Eins-gegen-Eins<br />
ist Fürths Keeper kaum zu bezwingen.<br />
Gegen Aalen behielt<br />
Hesl binnen 17 Minuten dre<strong>im</strong>al<br />
die Oberhand <strong>im</strong> Zweikampf mit<br />
einem Gästestürmer, sicherte so<br />
das 1:0. „Es gibt keinen besseren<br />
<strong>im</strong> direkten Duell“, lobte Trainer<br />
Frank Kramer. Hesl selbst blieb<br />
bescheiden: „Ab und zu kann ich<br />
schon Leistung abrufen. Ich bin<br />
da sehr ehrgeizig.“ Zur Belohnung<br />
geht’s mit Ehefrau Stephanie nach<br />
Weihnachten für ein paar Tage<br />
nach New York. Und wenn sich<br />
die SpVgg schon nicht als Spitzentem<br />
sieht, einen Spitzentorwart<br />
hat sie auf jeden Fall.<br />
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2. Bundesliga<br />
zu Hause<br />
auswärts<br />
Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.<br />
1. (1) 1. FC Köln 19 11 6 2 32:10 +22 39 9 5 3 1 16:4 18 10 6 3 1 16:6 21<br />
2. (2) SpVgg Greuther Fürth (A) 19 11 2 6 35:22 +13 35 10 6 1 3 15:8 19 9 5 1 3 20:14 16<br />
3. (5) Karlsruher SC (N) 19 8 7 4 26:17 +9 31 10 4 4 2 16:10 16 9 4 3 2 10:7 15<br />
4. (6) 1. FC Union Berlin 19 9 4 6 31:26 +5 31 9 5 1 3 17:14 16 10 4 3 3 14:12 15<br />
5. (3) FC St. Pauli 19 9 4 6 26:23 +3 31 10 4 2 4 10:11 14 9 5 2 2 16:12 17<br />
6. (8) SC Paderborn 07 19 8 5 6 32:32 0 29 9 4 3 2 10:9 15 10 4 2 4 22:23 14<br />
7. (4) 1. FC Kaiserslautern 18 8 4 6 30:19 +11 28 9 5 2 2 19:9 17 9 3 2 4 11:10 11<br />
8. (7) TSV München 1860 19 8 4 7 18:21 - 3 28 9 5 1 3 10:10 16 10 3 3 4 8:11 12<br />
9. (10) SV Sandhausen 19 7 6 6 17:17 0 27 10 5 4 1 12:8 19 9 2 2 5 5:9 8<br />
10. (9) Fortuna Düsseldorf (A) 19 7 4 8 21:29 - 8 25 10 4 2 4 10:15 14 9 3 2 4 11:14 11<br />
11. (12) VfL Bochum 19 6 5 8 18:20 - 2 23 9 2 3 4 10:14 9 10 4 2 4 8:6 14<br />
12. (11) VfR Aalen 19 6 5 8 18:21 - 3 23 9 3 2 4 10:8 11 10 3 3 4 8:13 12<br />
13. (16) FSV Frankfurt 19 5 6 8 27:29 - 2 21 10 3 4 3 13:13 13 9 2 2 5 14:16 8<br />
14. (14) FC Ingolstadt 04 18 6 3 9 17:24 - 7 21 8 2 0 6 8:13 6 10 4 3 3 9:11 15<br />
15. (13) Arminia Bielefeld (N) 19 6 3 10 27:36 - 9 21 10 3 3 4 15:16 12 9 3 0 6 12:20 9<br />
16. (15) Erzgebirge Aue 19 6 3 10 21:30 - 9 21 10 5 1 4 13:13 16 9 1 2 6 8:17 5<br />
17. (17) Dynamo Dresden 19 4 9 6 20:29 - 9 21 10 3 5 2 12:13 14 9 1 4 4 8:16 7<br />
18. (18) Energie Cottbus 19 3 4 12 21:32 - 11 13 9 3 1 5 16:17 10 10 0 3 7 5:15 3<br />
Torjäger<br />
9 (–) Saglik (SC Paderborn 07)<br />
Rote Karte<br />
Aoudia (Dynamo Dresden)<br />
Gelb-Rote Karte<br />
Für das nächste Spiel gesperrt:<br />
Konrad (FSV Frankfurt)<br />
Gelbe Karten<br />
Für das nächste Spiel gesperrt<br />
5 Lechleiter (VfR Aalen)<br />
5 Traut (VfR Aalen)<br />
5 Fink (Erzgebirge Aue)<br />
5 Kreilach (1. FC Union Berlin)<br />
5 Feick (Arminia Bielefeld)<br />
5 Levels (Fortuna Düsseldorf)<br />
5 Bertels (SC Paderborn 07)<br />
Saison<br />
2013/14<br />
VfR Aalen<br />
Erzgebirge Aue<br />
1. FC Union Berlin<br />
Top-Torhüter<br />
nach dem 19. Spieltag<br />
Pl. Name (Verein) Notenschnitt<br />
1. Hesl (SpVgg Greuther Fürth) .... 2,63<br />
2. Orlishausen (Karlsruher SC)..... 2,74<br />
3. Horn (1. FC Köln)..................... 2,79<br />
4. Klandt (FSV Frankfurt) ............. 2,94<br />
Arminia Bielefeld<br />
Top-Feldspieler<br />
1. Lehmann (1. FC Köln).............. 2,92<br />
W<strong>im</strong>mer (1. FC Köln) ............... 2,92<br />
3. Helmes (1. FC Köln) ................ 2,96<br />
4. Gordon (Karlsruher SC) ........... 3,00<br />
5. Peitz (Karlsruher SC)................ 3,03<br />
6. Zoller (1. FC Kaiserslautern)..... 3,08<br />
Halfar (1. FC Köln)................... 3,08<br />
8. Löwe (1. FC Kaiserslautern) ..... 3,11<br />
Hector (1. FC Köln).................. 3,11<br />
Hünemeier (SC Paderborn 07). 3,11<br />
VfL Bochum<br />
Energie Cottbus<br />
Dynamo Dresden<br />
VfR Aalen K 7.2. 4.5. 3:0 14.3. 16.2. 25.3. 1:0 6.4. 0:2 20.4. 4:0 2.3. 0:1 0:0 2:4 0:0 0:1<br />
Erzgebirge Aue 0:1 I 6.4. 0:2 2:1 2:1 20.4. 3:0 26.3. 2:6 0:0 17.2. 3:0 1.3. 15.3. 4.5. 1:0 0:2<br />
1. FC Union Berlin 1:3 1:0 C 4:2 1:2 31.3. 8.2. 2:1 21.2. 2:4 8.3. 27.4. 0:0 13.4. 11.5. 21.3. 3:0 3:2<br />
Arminia Bielefeld 30.3. 8.3. 1:1 K 0:2 23.3. 1:1 4:2 4.5. 4:1 21.2. 0:3 13.4. 0:1 0:1 3:3 2:1 9.2.<br />
VfL Bochum 1:2 29.3. 0:4 27.4. E 13.4. 1:1 23.2. 7.2. 10.3. 0:1 0:0 11.5. 1:0 1:2 4:2 21.3. 2:2<br />
Energie Cottbus 5:1 21.2. 0:0 4:2 0:1 R 6.4. 1:3 1:4 4.5. 1:2 28.2. 15.3. 0:4 26.3. 4:0 7.2. 20.4.<br />
Dynamo Dresden 2:0 1:1 1:3 11.5. 0:0 1:0 S 9.3. 0:3 21.3. 1:1 3:2 27.4. 1:1 13.4. 2:2 28.3. 23.2.<br />
Fortuna Düsseldorf 13.4. 27.4. 14.2. 28.2. 1:0 1:0 1:1 P 0:0 2:1 28.3. 11.5. 0:2 2:3 1:2 1:6 1:0 16.3.<br />
FSV Frankfurt 0:0 3:1 1:1 1:2 1:0 27.4. 15.2. 22.3. O 1:1 4:1 0:4 0:1 11.5. 2:2 30.3. 13.4. 9.3.<br />
SpVgg Greuther Fürth 1:0 13.4. 16.3. 2:0 0:2 1:0 4:0 25.3. 2.3. R 0:1 2:1 14.2. 0:0 27.4. 3:0 11.5. 2:4<br />
FC Ingolstadt 04 2:0 1:2 0:1 3:2 25.3. 11.5. 2.3. 1:2 14.3. 6.4. T 23.12. 0:2 27.4. 14.2. 13.4. 0:2 1:2<br />
1. FC Kaiserslautern 23.2. 2:1 3:0 26.3. 6.4. 2:2 4.5. 0:1 20.4. 8.2. 3:1 M 2:2 17.3. 3:0 0:1 7.3. 4:1<br />
Karlsruher SC 1:1 23.3. 20.4. 3:1 0:0 2:0 3:0 4.5. 3:3 1:2 9.2. 29.3. A 1:2 2:1 9.3. 22.2. 0:0<br />
1. FC Köln 22.3. 4:1 4:0 6.4. 20.4. 7.3. 3:1 1:1 2:0 24.2. 0:1 0:0 26.3. G 0:0 9.2. 2:0 4.5.<br />
1860 München 7.3. 3:1 2:1 20.4. 4.5. 0:0 1:3 10.2. 2:1 1:0 1:0 23.3. 6.4. 30.3. A 22.2. 0:2 0:2<br />
SC Paderborn 07 11.5. 1:1 0:3 16.2. 28.2. 1:0 14.3. 6.4. 4:2 20.4. 1:1 0:1 1:0 1:1 1:0 Z 27.4. 25.3.<br />
SV Sandhausen 0:0 1:0 25.3. 16.3. 1:0 2:2 0:0 20.4. 2:0 1:3 4.5. 1:0 1:1 16.2. 1.3. 3:2 I 6.4.<br />
FC St. Pauli 27.4. 11.5. 3.3. 0:1 15.2. 3:0 2:1 1:1 2:1 28.3. 22.3. 13.4. 0:2 0:3 1:0 1:2 0:0 N<br />
Aus der waagrechten Reihe können Sie die He<strong>im</strong>resultate und He<strong>im</strong>termine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen.<br />
Fortuna Düsseldorf<br />
FSV Frankfurt<br />
Greuther Fürth<br />
FC Ingolstadt 04<br />
1. FC Kaiserslautern<br />
Karlsruher SC<br />
ELF DES TAGES<br />
Ujah<br />
Köln<br />
1. FC Köln<br />
1860 München<br />
Micanski<br />
Karlsruhe<br />
Halfar Mattuschka Torres<br />
Köln Berlin Karlsruhe<br />
Kohlmann<br />
Berlin<br />
Hünemeier<br />
Paderborn<br />
Sparv<br />
Fürth<br />
Brosinski<br />
Fürth<br />
Mauersberger<br />
Karlsruhe<br />
Hesl<br />
Fürth<br />
Die endgültige Elf des Tages – einschließlich<br />
des Spiels vom Montag – lesen Sie in unserer<br />
nächsten Montagsausgabe<br />
SC Paderborn 07<br />
SV Sandhausen<br />
FC St. Pauli
kicker, 23. Dezember 2013 59<br />
COTTBUS: Berlins Innenverteidiger kontaktiert – Irritationen um Almer<br />
Typen gesucht: Schmidt will Franz<br />
1Ausgerechnet Uwe Hünemeier.<br />
Der Paderborner Innenverteidiger,<br />
von 2010 bis 2013 in Diensten des<br />
FC Energie, köpfte das Siegtor und<br />
stieß seine Ex-Kollegen noch einen<br />
Tick weiter Richtung 3. Liga.<br />
„Es tut richtig weh, dieses Tor<br />
erzielt zu haben“, bekannte Hünemeier.<br />
Obwohl der Rückstand<br />
auf Platz 16 nach der achten Pleite<br />
in Folge acht Punkte beträgt und<br />
Stephan Schmidt nun mit sechs<br />
Niederlagen gestartet ist, beteuerte<br />
Präsident Ulrich Lepsch erneut, mit<br />
dem Trainer ins neue Jahr zu gehen.<br />
Personell tut sich <strong>im</strong> Winter einiges.<br />
Marc Andre Kruska, Markus<br />
Brzenska und John Jairo Mosquera<br />
hat Schmidt mitgeteilt, dass sie den<br />
Klub <strong>im</strong> Winter verlassen dürfen.<br />
Der Coach sucht Neuzugänge für<br />
die Sechserposition, die Außenbahnen,<br />
den Sturm. Vor allem fahndet<br />
er nach Typen, um das stille Team<br />
zu wecken. Auch für die Innenverteidigung.<br />
Wie der kicker erfuhr, hat<br />
der Klub Maik Franz kontaktiert,<br />
Reservist bei Hertha BSC. Durch<br />
die Pleite in Paderborn dürften<br />
Hilfe aus Berlin? Herthas Innenverteidiger Maik Franz (vorne) sitzt in<br />
der Hauptstadt nur auf der Bank und stünde Energie gut zu Gesicht.<br />
sich die Chancen auf eine Ausleihe<br />
jedoch nicht unbedingt erhöht<br />
haben. Unruhe herrscht auch auf<br />
der Torhüter-Position. Unter der<br />
Woche suchte Robert Almer, der<br />
wegen eines Infektes auf der Bank<br />
saß, das Gespräch mit dem Trainer,<br />
weil der in der Presse ein klares<br />
Bekenntnis zum Österreicher verweigert<br />
hatte. Das Verhältnis von<br />
Torwarttrainer Ronny Zeiß zu Almer<br />
soll nicht konfliktfrei sein, auch<br />
von höherer Stelle wächst die Kritik<br />
am Ex-Düsseldorfer. Es ist nicht<br />
auszuschließen, dass Cottbus auf<br />
der Torwartposition tätig wird.<br />
Foto: Winter<br />
PADERBORN<br />
Breitenreiter: „Wir<br />
haben es allen gezeigt“<br />
1He<strong>im</strong>lich, still und<br />
leise hat sich der<br />
SC Paderborn mit dem<br />
1:0 gegen Schlusslicht Cottbus ins<br />
Rennen um Platz 3 geschlichen. Mit<br />
29 Punkten liegen die Ostwestfalen<br />
jetzt nur zwei hinter dem Relegationsrang<br />
– und genießen die Situation<br />
in vollen Zügen. „Wir haben es<br />
allen Skeptikern gezeigt. Wir sind<br />
nicht die Schießbude der Liga“, zeigte<br />
sich Trainer André Breitenreiter<br />
selbstbewusst. Nach dem Start der<br />
Saison und vier sieglosen Partien<br />
rechneten nicht wenige den SC zu<br />
den ersten Abstiegskandidaten.<br />
Breitenreiter blieb jedoch ruhig<br />
und brachte die Mannschaft auf<br />
Kurs. Die drei Siege in Serie zuletzt<br />
sind nur das letzte Beispiel für eine<br />
bislang positive Saison. „Wichtig ist<br />
auch, dass die letzten beiden Spiele<br />
zu null gelungen sind“, erklärte der<br />
40-Jährige. Diese defensive Stabilität<br />
gepaart mit einem schnellen<br />
Umschaltspiel und brandgefährlichen<br />
Kontern machen das Erfolgsrezept<br />
aus – Fortsetzung 2014 nicht<br />
ausgeschlossen.<br />
PERSONALIEN<br />
1. FC KÖLN<br />
Der Vertrag mit dem japanischen<br />
Offensivspieler Kazuki Nagasawa<br />
ist beschlossen. Der 22-Jährige<br />
kommt zum 1. 1. 2014 und bindet<br />
sich bis Juli 2016. + + + Der<br />
FC hat dem Berater von Milivoje<br />
Novakovic (34) ein Angebot zur<br />
Vertragsauflösung unterbreitet.<br />
Der japanische Erstligist Sh<strong>im</strong>izu<br />
S-Pulse zeigt großes Interesse am<br />
Stürmer.<br />
TSV MÜNCHEN 1860<br />
Rechtsverteidiger Moritz Volz (30)<br />
zog sich in Frankfurt eine Bauchmuskelzerrung<br />
zu.<br />
VFL BOCHUM<br />
Abwehrchef Marcel Maltritz (35) kugelte<br />
sich in Dresden den rechten<br />
Ellenbogen aus.<br />
FC INGOLSTADT<br />
Angriffsspieler Christian Eigler (29)<br />
musste kurzfristig am Meniskus<br />
operiert werden und fehlt bis Mitte<br />
Januar.<br />
ARMINIA BIELEFELD<br />
Patrick Schönfeld (24, Mittelfeld) erlitt<br />
bei Union Berlin eine Muskelblessur.<br />
FC ERZGEBIRGE AUE<br />
Ivan Gonzales (25, Abwehr) kam<br />
aufgrund von Rückenproblemen<br />
in Sandhausen nicht zum Einsatz.<br />
FSV FRANKFURT<br />
Der Verein hat Testspieler Faton<br />
Toski (26, zuletzt VfL Bochum)<br />
angeboten, auch zum Rückrundenauftakt<br />
am 3. Januar weiter<br />
mitzutrainieren.<br />
ENERGIE COTTBUS<br />
Ex-Nationalspieler Jörg Böhme (39)<br />
wird zum 3. 1. 2014 Assistenztrainer<br />
und erhält einen Vertrag bis<br />
Juli 2015. +++ Stürmer Boubacar<br />
Sanogo (29, Hüftprobleme) fehlte<br />
in Paderborn in der Anfangsformation.<br />
ABGERUNDET<br />
Am Wochenende gab es<br />
folgende Jubiläen:<br />
200. Zweitligaspiel:<br />
Seyi Olajengbesi (33, SV Sandhausen)<br />
150. Zweitligaspiel:<br />
Mario Egg<strong>im</strong>ann (32, 1. FC Union)<br />
50. Zweitligaspiel:<br />
Anthony Losilla (27, Dynamo Dresden)<br />
Baris Özbek (27, 1. FC Union)<br />
SC Paderborn 07 – Energie Cottbus 1:0 (0:0)<br />
Paderborn: Kruse (3) Trainer: Breitenreiter<br />
Heinloth (3,5) Strohdiek (3,5) Hünemeier (2) Bertels (3)<br />
Demme (3) Vrancic (4)<br />
Wemmer (4) Wurtz (5) Meha (5)<br />
Saglik (4,5)<br />
Jendrisek (4,5) Affane (5)<br />
Bickel (4) Bohl (4) Banovic (4) Stiepermann (4,5)<br />
Bittroff (3,5) Börner (4) Möhrle (4) Schulze (4)<br />
Cottbus: Renno (3) Trainer: Schmidt<br />
Eingewechselt: 66. Ziegler (–) für Strohdiek, 77. Kachunga (–) für Wurtz, 84. Zeitz (–)<br />
für Saglik – 68. Takyi (–) für Stiepermann und Sanogo (–) für Jendrisek, 77. Kleindienst<br />
(–) für Banovic – Reservebank: Lück (Tor), Hartherz, Brückner, Sané – Almer<br />
(Tor), Buljat, Svab, Brinkmann<br />
Tor: 1:0 Hünemeier (63., Vorarbeit Vrancic) – SR: Schriever (Dorum), Note 4, zwar<br />
ohne entscheidenden Fehler, zerstörte aber mit seiner kleinlichen Art oftmals den<br />
Spielfluss. – Zuschauer: 8578 – Gelbe Karten: Hünemeier, Bertels (5., gesperrt) –<br />
Schulze, Banovic, Möhrle, Bittroff, Affane – Spieler des Spiels: Uwe Hünemeier, in<br />
der Defensive kompromisslos und ein Turm in der Schlacht, in der Offensive mit dem<br />
Tor des Tages.<br />
VON UWE RÖSER<br />
UND JOCHEM SCHULZE<br />
Mit zwei kompakten Viererketten<br />
begann Cottbus taktisch geschickt<br />
und stellte gut den Raum zu. Damit<br />
kam der SC kaum zurecht, uninspiriert<br />
und ohne Tempo agierten die<br />
Paderborner <strong>im</strong> ersten Abschnitt.<br />
Das änderte sich allerdings gänzlich<br />
nach dem Wechsel. Die Lausitzer<br />
zollten ihrem laufintensiven<br />
Spiel Tribut und wurden mit<br />
zunehmender Dauer unstrukturierter.<br />
Der SC nutzte dies, ging<br />
zwangsläufig in Führung und hätte<br />
am Ende sogar höher gewinnen<br />
können.
60 2. BUNDESLIGA<br />
Der Angriff<br />
ROLAND VRABEC (39) ist St. Paulis neuer Chefcoach.<br />
Sein Credo ist Mut. Und sein Ziel, bis zum<br />
Schluss um die Aufstiegsränge mitzuspielen.<br />
Die längst beschlossene Bescherung<br />
fand am Samstag<br />
statt. Obwohl Roland<br />
Vrabec eigentlich eher nach<br />
der Rute zumute war, bekam<br />
er „eines der schönsten Weihnachtsgeschenke<br />
bisher“. Einen<br />
Cheftrainervertrag bis 2015. Weil<br />
Sportchef Rachid Azzouzi St. Paulis<br />
hektischen Auftritt gegen Karlsruhe<br />
nicht überbewerten wollte. Und<br />
weil die entscheidenden Gespräche<br />
über eine Weiterbeschäftigung bereits<br />
vorher stattgefunden hatten.<br />
„Hätten wir nur Freitag nach der<br />
Partie geredet, wären es schwierige<br />
Gespräche geworden“, gab der neue<br />
Chef Samstagvormittag bereitwillig<br />
einen Einblick in sein Innenleben<br />
nach einer Vorstellung vom Vortag,<br />
die er „von der ersten bis zur letzten<br />
Minute dämlich“ fand. Seine Mannschaft<br />
demonstrierte ihm exakt das,<br />
was er in den kommenden Wochen<br />
und Monaten anzupacken hat.<br />
St. Pauli fehlt bei allem Potenzial<br />
noch sichtbar die Reife, Eckpfeiler<br />
wie Christopher Buchtmann oder<br />
Marc Rzatkowski versuchen auch<br />
in schwierigen Phasen die Dinge in<br />
erster Linie spielerisch zu lösen. Ein<br />
Umstand, der gegen den KSC zum<br />
Knock-out führte. „Wenn wir merken,<br />
dass wir keine Mittel finden,<br />
müssen wir auch mal dreckig einen<br />
Punkt mitnehmen“, bemängelt Vrabec.<br />
Er soll den begonnenen Lernprozess<br />
weiter beschleunigen. „Das<br />
0:2 vom Freitag verwischt nicht die<br />
insgesamt super positive Entwicklung“,<br />
sagt Azzouzi und<br />
macht deutlich, dass er <strong>im</strong><br />
frisch beförderten Cheftrainer<br />
einen Hauptgrund dafür sieht:<br />
„Die Mannschaft hat unter ihm<br />
noch mal einen Schritt gemacht,<br />
deshalb stand die Entscheidung für<br />
Roland auch ziemlich früh fest. Ich<br />
habe jedenfalls nie mit einem anderen<br />
Trainer gesprochen.“<br />
St. Pauli setzt auf Vrabec. Und<br />
der wandelt das Vertrauen in Mut<br />
um. „Der Freitag hat gezeigt, dass<br />
wir noch nicht vom Aufstieg reden<br />
müssen“, sagt der gebürtige Hesse<br />
einerseits. Andererseits formuliert<br />
er die Vorgabe für die restlichen 15<br />
Partien keineswegs zurückhaltend:<br />
„Unser Ziel ist es, an den Aufstiegsplätzen<br />
dranzubleiben. Und wenn<br />
wir drei, vier Spiele vor Schluss<br />
noch dabei sind, dann wollen wir<br />
auch angreifen.“<br />
Der Angriff mit Vrabec – die<br />
Feiertage will er nutzen, um die<br />
rasante Entwicklung der zurückliegenden<br />
Wochen zu verarbeiten.<br />
„Ich bin generell kein euphorischer<br />
Typ, brauche sicher jetzt erst mal<br />
diesen Abstand, um zu realisieren,<br />
welch große Chance dieser Schritt<br />
für mich bedeutet.“ Ab dem Vorbereitungsstart<br />
am 6. Januar will<br />
er den Schritt dann gehen. So entschlossen<br />
wie bisher, gemeinsam<br />
mit der Mannschaft. Vrabec weiß<br />
um die Möglichkeit, dass dieser in<br />
die Bundesliga führen kann.<br />
Foto: Witters<br />
Der neue Cheftrainer des FC St. Pauli. Die Niederlage gegen Karlsruhe<br />
verhindert nicht, dass Roland Vrabec befördert wird.<br />
FC St. Pauli – Karlsruher SC 0:2 (0:0)<br />
St. Pauli: Tschauner (3) Inter<strong>im</strong>strainer: Vrabec<br />
Nehrig (4) Thorandt (3) Mohr (4) Schachten (3)<br />
Buchtmann (5)<br />
Halstenberg (3,5) Kalla (4)<br />
Rzatkowski (5)<br />
Bartels (4) Maier (5)<br />
KARLSRUHE: Neuer Vereinsrekord<br />
Trainer Kauczinski schwärmt<br />
1 Mit der tollen Serie von<br />
neun Spielen in Folge ohne<br />
Niederlage beendete Karlsruhe<br />
das Erfolgsjahr 2013. Mit<br />
dem cool und clever erspielten<br />
Auswärtssieg bei St. Pauli gelang<br />
bereits der dritte Erfolg auf gegnerischem<br />
Geläuf. Und: Nur 17 Gegentore<br />
in 19 Spielen sind neuer<br />
Vereinsrekord. Neunmal ließ der<br />
bärenstarke Keeper und Kapitän<br />
Dirk Orlishausen keinen Treffer zu.<br />
„Wir haben <strong>im</strong> gesamten Jahr 2013<br />
nur sechs Spiele verloren, klasse“, so<br />
Trainer Markus Kauczinski.<br />
Passend zum kollektiven Glücksgefühl:<br />
Ilijan Micanski, der das 0:1<br />
erzielte, feierte seinen 28. Geburtstag.<br />
Passend auch, dass der starke<br />
Manuel Torres die Kugel aus spitzem<br />
Winkel zum 0:2 unter die<br />
Latte hämmerte. Sein Entdecker<br />
Jens Todt holte ihn von<br />
Schalke II. Der Sportdirektor<br />
verfolgte die Partie nach einer<br />
Sprunggelenkoperation am TV,<br />
freut sich über Torres´ Entwicklung,<br />
mahnt aber auch: „Manuel<br />
spielt seit Wochen sehr gut. Aber<br />
er kann nur deshalb gelegentlich<br />
herausstechen, weil auch die Teamkollegen<br />
Top-Leistungen bringen.“<br />
Selbst der sonst so besonnene und<br />
zurückhaltende Coach Kauczinski<br />
geriet über sein Team ins Schwärmen.<br />
„Mit dem 2:0 in Hamburg haben<br />
die Jungs einem sensationellen<br />
Jahr die Krone aufgesetzt“, jubelte er<br />
und ergänzte lächelnd: „So kalt und<br />
clever zu spielen – das war pr<strong>im</strong>a.“<br />
Micanski (1,5)<br />
Alibaz (3) Hennings (2,5) Torres (2)<br />
Peitz (3) Schwertfeger (3)<br />
Kempe (3) Mauersberger (2,5) Gordon (3) Klingmann (3)<br />
Karlsruhe: Orlishausen (2,5) Trainer: Kauczinski<br />
Eingewechselt: 46. Nöthe (5) für Nehrig, 66. Verhoek (–) für Maier, 84. Gregoritsch (–)<br />
für Rzatkowski – 71. Nazarov (–) für Hennings, 90. Vitzthum (–) für Micanski, 90./+3<br />
Gulde (–) für Alibaz – Reservebank: H<strong>im</strong>melmann (Tor), Kringe, Schindler, Thy –<br />
Vollath (Tor), Schuster, Park, Dulleck<br />
Tore: 0:1 Micanski (63., Vorarbeit Hennings), 0:2 Torres (84., Micanski) –<br />
SR: Dr. Brych (München), Note 5, auch ohne spielentscheidende Fehler ein ganz<br />
schwacher Auftritt, ohne klare Linie, mit vielen Fehlern in der Zweikampfbewertung. –<br />
Zuschauer: 29 063 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Schachten, Halstenberg,<br />
Buchtmann, Verhoek – Kempe, Peitz, Gordon, Nazarov, Schwertfeger – Spieler des<br />
Spiels: Ilijan Micanski, Mister Effektiv, entschied das Spiel mit Tor und Vorlage.<br />
VON PETER PUTZING<br />
UND SEBASTIAN WOLFF<br />
Dem KSC reichten exakt zwei Torchancen<br />
zu einem Sieg, der dennoch<br />
hochverdient war. Abgesehen<br />
von einer kurzen Drangphase<br />
zwischen der fünften und zehnten<br />
Minute fand St. Pauli kein Mittel gegen<br />
die kompakte Defensive der<br />
Kauczinski-Elf, die geduldig auf<br />
ihre Konterchance wartete und<br />
nach Buchtmanns Fehler durch<br />
Micanski bereits vorentscheidend<br />
zuschlug. Die Gastgeber verloren<br />
danach endgültig die Linie und<br />
blieben <strong>im</strong> zweiten Durchgang<br />
ohne nennenswerte Möglichkeit.
kicker, 23. Dezember 2013 61<br />
Janßen bekommt Muscalu<br />
Dresdens Sportchef STEFFEN MENZE (44) bastelt am<br />
Kader: Drei Neue sind geplant, FILIP TROJAN (30)<br />
darf sofort gehen, TOBIAS KEMPE (24) soll verlängern.<br />
BOCHUM: Junges Team überzeugt auswärts<br />
Hochstätter ist unzufrieden<br />
Auch wenn der Jahresabschluss<br />
von einer faden Nullnummer<br />
getrübt wurde, schickte Olaf<br />
Janßen sein Personal mit aufmunternden<br />
Worten in den Urlaub.<br />
„Was die Mannschaft in Unterzahl<br />
geleistet hat, macht mich sehr<br />
stolz“, lobte der Coach, „das bleibt<br />
in meinem Kopf haften.“<br />
Dort hat sich freilich auch die<br />
Erkenntnis festgesetzt, dass in<br />
der Winterpause Nachbesserungen<br />
bitter nötig sind, um<br />
Schwachstellen in der Abwehr<br />
und auf den Flügeln zu beseitigen.<br />
„Auf den offensiven Außenpositionen<br />
sind wir extrem dünn besetzt“,<br />
nennt Janßen die größte Problemzone,<br />
für die gleich zwei Neue verpflichtet<br />
werden sollen. Einer davon<br />
wird wohl der Rumäne Cristian<br />
Muscalu (24), der <strong>im</strong> November<br />
<strong>im</strong> Probetraining getestet wurde.<br />
Dem heftigen Werben von Janßen<br />
um den be<strong>im</strong> serbischen Klub FK<br />
Vozdovac angestellten Offensiv-<br />
Allrounder wird die Klubführung<br />
nach kicker-Informationen nachgeben,<br />
zumal das wirtschaftliche<br />
Risiko für die angestrebte Ausleihe<br />
(mit Kaufoption) min<strong>im</strong>al ist. „Er<br />
besitzt außergewöhnliche Qualitäten<br />
<strong>im</strong> Tempodribbling, ist zudem<br />
torgefährlich“, schwärmt Janßen<br />
von Muscalu, der in der Jugend ein<br />
kurzes Gastspiel be<strong>im</strong> 1. FC Köln<br />
gab und dort dem heutigen Dynamo-Coach<br />
erstmals aufgefallen war.<br />
Muscalus Vita als Aktiver liest sich<br />
indes wenig verheißungsvoll. Binnen<br />
sechs Jahren tingelte er durch<br />
Rumänien, Belgien, Bosnien-Herzegowina,<br />
Aserbaidschan, Bulgarien,<br />
Polen und jetzt Serbien, ohne<br />
jemals Fuß zu fassen. Zudem hinkt<br />
er körperlich hinterher. Janßen aber<br />
meint: „Ich glaube, dass wir ihn<br />
fit kriegen und der Wechsel<br />
wirtschaftlich für den Verein<br />
sehr lukrativ wäre.“<br />
Um finanziellen Spielraum<br />
für hochkarätigere Verstärkungen<br />
zu schaffen, muss der mit 27 Mann<br />
üppig besetzte Kader verschlankt<br />
werden. Filip Trojan, der unter<br />
Janßen keine Rolle spielt und dessen<br />
Vertrag <strong>im</strong> Sommer ausläuft,<br />
darf den Verein sofort verlassen.<br />
Gleiches gilt für Cheikh Gueye<br />
(26), falls Ersatz gefunden wird.<br />
Den Ersatz-Torhütern Nico Pellatz<br />
(27) und Florian Fromlowitz (27)<br />
wurde signalisiert, dass einer von<br />
beiden gehen darf. Stürmer Soufian<br />
Benyamina (23) soll dagegen nur<br />
ausgeliehen werden.<br />
Bei Tobias Kempe stehen indes<br />
die Zeichen auf eine langfristige Zusammenarbeit.<br />
Die Gespräche mit<br />
Steffen Menze sind so weit fortgeschritten,<br />
dass der Sportchef hofft,<br />
noch vor dem Trainingsauftakt am<br />
6. Januar die Vertragsverlängerung<br />
schriftlich fixiert zu haben.<br />
1Verletzungen sorgten be<strong>im</strong> 0:0<br />
in Dresden für die jüngste Elf unter<br />
Bochums Trainer Peter Neururer<br />
(25,5 Jahre <strong>im</strong> Durchschnitt).<br />
Im Verlauf der Begegnung debütierte<br />
mit dem 18-jährigen Jan<br />
Gyamerah ein weiteres Eigengewächs.<br />
„Es war erfreulich,<br />
dass mit Jan, Fabian Holthaus<br />
(18) und Onur Bulut (19) drei<br />
junge Spieler in dem Hexenkessel<br />
zeigen konnten, was sie drauf haben“,<br />
meinte Christian Hochstätter.<br />
Trotzdem zeigte sich der Manager<br />
enttäuscht: „Wir haben in der ersten<br />
Hälfte eines unserer besten<br />
Auswärtsspiele gemacht, aber in<br />
der zweiten in Überzahl haben wir<br />
das Spielen eingestellt.“<br />
23 Punkte zum Jahresende sind<br />
aus Hochstätters Sicht nicht<br />
zufriedenstellend. Der Grund:<br />
„Unsere katastrophale He<strong>im</strong>bilanz<br />
mit nur neun Punkten.<br />
Auswärts haben wir uns stabiler<br />
präsentiert.“ Hochstätter nahm<br />
sich Sandhausen, das he<strong>im</strong>stärkste<br />
Team der Liga, zum Vorbild: „Da<br />
sieht man, was möglich ist, wenn<br />
man zu Hause konstant punktet.“<br />
Foto: Dehli-News<br />
Fest <strong>im</strong> Dresdner Trikot: Im November wurde Cristian Muscalu (links)<br />
gegen Dukla Prag getestet, jetzt soll der Rumäne verpflichtet werden.<br />
Dynamo Dresden – VfL Bochum 0:0<br />
Dresden: Kirsten (4,5) Trainer: Janßen<br />
Schulz (3,5) Bregerie (4) Susac (4) Schuppan (3,5)<br />
Losilla (4) Kempe (5)<br />
Koch (4) Ouali (4,5)<br />
Poté (5) Aoudia (4)<br />
Aydin (4)<br />
Bastians (5) Tasaka (4) Bulut (5)<br />
Jungwirth (4) Latza (4,5)<br />
Holthaus (4,5) Acquistapace (3,5) Maltritz (3,5) Eyjolfsson (3)<br />
Bochum: Luthe (3) Trainer: Neururer<br />
Eingewechselt: 46. Fiel (3,5) für Koch, 70. Dedic (–) für Poté – 46. Butscher (3,5)<br />
für Maltritz, 66. Gyamerah (–) für Latza, 77. Cwielong (–) für Holthaus – Reservebank:<br />
Scholz (Tor), Leistner, Gueye, Menz, Müller – Esser (Tor), Sinkiewicz, Tiffert, Ilsö<br />
SR: Dingert (Lebecksmühle), Note 2, klare Linie in einem nicht leicht zu leitenden<br />
Spiel. Der Platzverweis war eine harte, aber vertretbare Entscheidung. – Zuschauer:<br />
27 872 – Gelbe Karten: Kempe, Losilla – Eyjolfsson, Latza, Bastians – Rote Karte:<br />
Aoudia (71., grobes Foulspiel an Jungwirth) – Spieler des Spiels: Holmar Örn<br />
Eyjolfsson, konsequent und zweikampfstark, nahm Ouali weitgehend aus dem Spiel.<br />
VON OLIVER HARTMANN<br />
UND ULI KIENEL<br />
Gerechtes Remis in einer intensiv<br />
geführten, fußballerisch allerdings<br />
armseligen Partie. Dresden<br />
war zweikampfstärker, <strong>im</strong> Aufbau<br />
aber sehr fehlerhaft. Aus 23 Flanken<br />
resultierte nur eine Chance<br />
von Aoudia, dessen Kopfball am<br />
Pfosten landete (19.). Nach dem<br />
Seitenwechsel wich Kempe auf<br />
den Flügel, ohne Akzente setzen<br />
zu können. Bochum stand in der<br />
Defensive auch nach dem verletzungsbedingten<br />
Aus von Maltritz<br />
sicher, kam <strong>im</strong> Umschaltspiel<br />
aber über Ansätze nicht hinaus.<br />
Auch in Überzahl beschränkte<br />
sich der VfL bis auf eine Chance<br />
von Gyamerah (86.) darauf, den<br />
einen Punkt zu verwalten.
62 2. BUNDESLIGA<br />
Gemischte Gefühle<br />
Zwar liegt 1860 <strong>im</strong> Kampf um Platz 3 auf der Lauer,<br />
doch nach der verpassten Gelegenheit in Frankfurt<br />
vermeidet der Verein eine Kampfansage für 2014.<br />
Zumindest einer <strong>im</strong> Lager des<br />
TSV München 1860 hatte allen<br />
Grund, diesen letzten Fußballtag<br />
des Jahres in Champagnerst<strong>im</strong>mung<br />
ausklingen zu lassen. Trainer<br />
Friedhelm Funkel fuhr nach<br />
dem glücklichen 2:2 be<strong>im</strong> FSV<br />
Frankfurt direkt in seine He<strong>im</strong>at<br />
Krefeld weiter – um dort<br />
in großem Stil seinen 60. Geburtstag<br />
nachzufeiern. Trotzdem<br />
war er am gestrigen Sonntagmorgen<br />
pünktlich in München,<br />
um die letzte Einheit 2013 zu leiten.<br />
Die Gefühlslage dort gestaltete sich<br />
allerdings eher gemischt.<br />
Einerseits waren die „Löwen“<br />
froh, dass Moritz Stoppelkamp zumindest<br />
eine Niederlage vermieden<br />
hatte – wie <strong>im</strong> Hinspiel (be<strong>im</strong> 2:1)<br />
mit einem Treffer in der Schlussminute.<br />
Andererseits war da die bittere<br />
Erkenntnis, erneut eine große<br />
Chance verpasst zu haben. Mit einem<br />
Sieg wäre der Relegationsplatz<br />
zum Greifen ganz nah gewesen – so<br />
aber verharren Stoppelkamp und<br />
Co. mit drei Zählern Abstand <strong>im</strong><br />
größeren Verfolgerfeld und müssen<br />
darauf hoffen, dass die Vereinsführung<br />
bis zum Neustart der Liga<br />
die richtigen Weichen stellt. „Wir<br />
werden uns <strong>im</strong> Winter neu aufstellen.“<br />
Dieses Fazit sprach Funkel<br />
bereits in Frankfurt. Bekanntlich<br />
hofft der Trainer auf Verstärkungen<br />
für die stark l<strong>im</strong>itierte Offensive.<br />
Seine Wünsche sind bei Präsidium<br />
und Sportchef Florian Hinterberger<br />
hinterlegt. Und ehe nicht<br />
zwei neue Hoffnungsträger am<br />
Horizont auftauchen, lehnt es<br />
Funkel verständlicherweise ab,<br />
Kampfansagen zu formulieren.<br />
„Man muss in beide Richtungen<br />
schauen“, sagte er, „Die Liga liegt<br />
in diesem Jahr noch enger zusammen.“<br />
Immerhin: 2013 hätte auch<br />
schl<strong>im</strong>mer enden können, nämlich<br />
mit zwei Niederlagen binnen fünf<br />
Tagen. Das glücklich errungene 2:2<br />
sorgt zumindest dafür, dass die „Löwen“<br />
bis zum Vorbereitungsstart<br />
am 7. Januar nicht Trübsal blasen<br />
müssen. „Was der Punkt wert ist,<br />
wird man sehen“, sagte Stoppelkamp,<br />
dem magere fünf Treffer zum<br />
Titel „Toptorjäger“ reichen. Benny<br />
Lauth, Torschütze a. D. (1322 Minuten<br />
ohne Treffer), bemühte sich um<br />
eine opt<strong>im</strong>istische Sichtweise: „Wir<br />
haben eine positive Ausgangsposition<br />
für die Restsaison 2014. Mir<br />
persönlich wünsche ich, dass ich <strong>im</strong><br />
neuen Jahr endlich wieder treffe.“<br />
Retter in der Nachspielzeit: Moritz Stoppelkamp trifft für 1860 zum<br />
2:2-Endstand, Benny Lauth und Marcel Kaffenberger greifen nicht ein.<br />
FSV Frankfurt – TSV München 1860 2:2 (1:1)<br />
Frankfurt: Klandt (3,5) Trainer: Möhlmann<br />
Huber (3) Konrad (4,5) Oumari (3,5) Epstein (3,5)<br />
Kaffenberger (3,5) Heitmeier (3,5)<br />
Görlitz (3,5) Yelen (3) Leckie (4)<br />
Kapllani (3,5)<br />
Foto: Hübner<br />
FSV FRANKFURT: Konrad zeigt Verständnis<br />
Kaffenberger überzeugt<br />
1Ein Neuzugang für das defensive<br />
Mittelfeld hat bei den Frankfurtern<br />
<strong>im</strong> Winter „absoluten Vorrang“,<br />
betont Uwe Stöver, Geschäftsführer<br />
Sport. Sollte der FSV dabei<br />
nicht fündig werden, böte sich<br />
eine Alternative aus den eigenen<br />
Reihen an: Marcel Kaffenberger<br />
überzeugte bei seinem<br />
überraschenden Zweitligadebüt<br />
auf der Sechser-Position. Zuvor<br />
hatte der 19-Jährige sechsmal ohne<br />
Einsatz <strong>im</strong> Kader gestanden. Gegen<br />
München rechtfertigte er seine<br />
Aufstellung mit Ballsicherheit und<br />
Zweikampfstärke.<br />
„Marcel hat die Ruhe am Ball und<br />
die nötige Übersicht“, erklärte Trainer<br />
Benno Möhlmann (59) seine<br />
Umstellung. „Aber er muss noch<br />
an seiner Zweikampfintensität und<br />
Dynamik arbeiten“, gab er Kaffenberger<br />
mit auf den Weg.<br />
Weniger erfreulich verlief das<br />
Spiel für Manuel Konrad, dessen<br />
Arbeitstag nach der Gelb-<br />
Roten Karte wegen Handspiels<br />
<strong>im</strong> Strafraum früh beendet war.<br />
„Ich hatte das Gefühl, dass mein<br />
Arm angelegt war. Der Schiedsrichter<br />
sah das anders. Dann muss<br />
er pfeifen“, konnte Konrad die Entscheidung<br />
nachvollziehen. So blieb<br />
für den FSV letztlich nur die Frage:<br />
einen Punkt gewonnen oder zwei<br />
verloren? „Wir nehmen den Zähler<br />
mit, aber eigentlich sind es zwei<br />
verlorene“, gab der erstmals als<br />
Linksverteidiger aufgebotene Denis<br />
Epstein eine klare Antwort.<br />
Lauth (4,5)<br />
Adlung (3,5) Wannenwetsch (3,5) Stark (3,5) Stoppelkamp (2,5)<br />
Bülow (3)<br />
Wojtkowiak (3,5) Schindler (4) Vallori (4) Volz (4,5)<br />
München: Kiraly (4) Trainer: Funkel<br />
Eingewechselt: 70. Rukavytsya (–) für Görlitz, 78. Roshi (–) für Leckie, 90./+2 Djengoue<br />
(–) für Kapllani – 59. Hertner (3,5) für Volz, 68. Hain (–) für Wannenwetsch,<br />
76. Koussou (–) für Bülow – Reservebank: Pirson (Tor), Teixeira, Kauko, Ziereis –<br />
Eicher (Tor), Schwabl, Tomasov, Wood<br />
Tore: 1:0 Leckie (21., Vorarbeit Kapllani), 1:1 Stoppelkamp (38., Handelfmeter,<br />
Konrad), 2:1 Yelen (70., direkter Freistoß), 2:2 Stoppelkamp (90., Hertner) –<br />
SR: R. Kempter (Sauldorf), Note 2, behielt in einer teils hektischen Partie die Ruhe.<br />
Die Entscheidung auf Handelfmeter und Platzverweis für Konrad war hart, aber korrekt.<br />
– Zuschauer: 5814 – Gelbe Karten: Stark, Bülow – Gelb-Rote Karte: Konrad<br />
(37.) – Spieler des Spiels: Moritz Stoppelkamp, erzielte beide Tore und trieb seine<br />
Mannschaft <strong>im</strong>mer wieder an.<br />
VON SUSANNE MÜLLER<br />
UND RICHARD RÖSENER<br />
Auf dem schlechten Rasen kämpften<br />
beide Teams um Standfestigkeit.<br />
Fehlpässe und Missverständnisse<br />
prägten das Spiel. Der FSV agierte<br />
meist schneller und zielstrebiger<br />
nach vorne. Die Gäste konnten<br />
ihre einstündige Überzahl nie ausnutzen.<br />
In Hälfte zwei scheiterten<br />
Lauth (61.) und Hain (75.) freistehend<br />
an Klandt. Als Rukavytsya<br />
die Chance zum 3:1 vergab (86.),<br />
nutzte Stoppelkamp die verdeckte<br />
Sicht von Klandt zum Ausgleich.
kicker, 23. Dezember 2013 63<br />
SV Sandhausen – Erzgebirge Aue 1:0 (1:0)<br />
Sandhausen: Riemann (1,5) Trainer: Schwartz<br />
Schauerte (3,5) Olajengbesi (2,5) Kister (2,5) Achenbach (3,5)<br />
Linsmayer (3,5) Tüting (3,5)<br />
Adler (3,5) Ulm (3,5) Knoll (4,5)<br />
Blum (4)<br />
Okoronkwo (3,5)<br />
Novikovas (5) Janjic (3,5) F. Müller (4)<br />
Fink (4) Diring (4)<br />
Miatke (3,5) Paulus (3,5) Nickenig (3) Klingbeil (3,5)<br />
Aue: Männel (3) Trainer: Götz<br />
Eingewechselt: 85. Schulz (–) für Ulm, 90. Kulovits (–) für Knoll – 56. Sylvestr (3) für<br />
Novikovas, 75. Benatelli (–) für Diring, 81. König (–) für Nickenig – Reservebank: Knaller<br />
(Tor), Kübler, Klotz, Kluft, Löning – Kirschstein (Tor), Ivan Gonzalez, Ishihara, Schröder<br />
Tor: 1:0 Ulm (31., Foulelfmeter, Novikovas an Adler) – SR: Sippel (München),<br />
Note 2, der Elfmeter für Sandhausen war ebenso korrekt wie keinen Handelfmeter<br />
für Aue zu geben (79.), Schauerte wurde an der Schulter angeschossen. –<br />
Zuschauer: 3310 – Gelbe Karten: Novikovas, Fink (5., gesperrt) – Spieler des<br />
Spiels: Manuel Riemann, hielt den Sieg mit guten Paraden gegen Diring, Nickenig<br />
und zwe<strong>im</strong>al Sylvestr fest.<br />
VON OLAF MORGENSTERN<br />
UND CLAUS WEBER<br />
Der FC Erzgebirge war insgesamt<br />
stärker, besaß nicht nur mehr,<br />
sondern auch die besseren Chancen.<br />
SVS-Keeper Riemann rettete<br />
früh in einer 1:1-Situation gegen<br />
den zu hastig abschließenden Diring<br />
(6.), und zwei Minuten später<br />
klärte Kister, als er einen Schuss<br />
von Novikovas ins Aus köpfte. In<br />
Rückstand machte Aue Druck, doch<br />
Sandhausen verteidigte mit Glück,<br />
Geschick und einem sehr gut parierenden<br />
Schlussmann Riemann,<br />
der gegen Nickenig (51.) und zwe<strong>im</strong>al<br />
Sylvestr (71. und 77.) erneut auf<br />
dem Posten war – und damit den<br />
glücklichen Erfolg sicherte.<br />
SANDHAUSEN<br />
Adler: „Wir sind<br />
absolute Min<strong>im</strong>alisten“<br />
1Das hätten in<br />
Sandhausen selbst<br />
kühnste Opt<strong>im</strong>isten<br />
nicht zu hoffen<br />
gewagt: Der Fast-<br />
Absteiger geht mit<br />
27 Punkten in die Winterpause –<br />
ein Zähler mehr als in der gesamten<br />
vergangenen Saison hatte. „Ein dickes<br />
Kompl<strong>im</strong>ent an meine Mannschaft“,<br />
strahlte Alois Schwartz.<br />
Obwohl nur noch wenig Sprit <strong>im</strong><br />
Tank gewesen sei und viele Spieler<br />
verletzt fehlten, so der Trainer,<br />
habe sie in den vergangenen beiden<br />
Spielen vier Punkte errungen. Im<br />
letzten Jahr noch die Schießbude<br />
der Liga, spielte der SVS nun schon<br />
zum zehnten Mal zu null. „Wir stehen<br />
hinten gut, sind vorne eiskalt“,<br />
fasste Stürmer Nicky Adler (Foto)<br />
zusammen, „wir sind die absoluten<br />
Min<strong>im</strong>alisten.“<br />
Schwartz empfiehlt seinen Jungs,<br />
über Weihnachten erst einmal die<br />
Füße hochzulegen und das Jahr Revue<br />
passieren zu lassen – natürlich<br />
nicht ohne die Warnung, dass die<br />
27 Punkte kein Ruhekissen seien.<br />
AUE<br />
Finks vermisst<br />
den letzten Willen<br />
1Die Auer hatten<br />
schnell erkannt,<br />
warum es in Sandhausen<br />
(0:1) wieder<br />
nichts mit dem 100.<br />
Zweitligasieg wurde.<br />
„Bis zum Strafraum haben wir<br />
gut gespielt, dann fehlten uns der<br />
letzte Wille und die Konzentration.<br />
Das ärgert mich“, sagte Routinier<br />
Michael Fink (Foto). Sein Trainer<br />
Falko Götz haderte auch. „Wir haben<br />
erneut kein Tor geschossen<br />
und vorm Strafstoß eine Sekunde<br />
geschlafen. Man hat meinem Team<br />
angemerkt, dass es wollte. Aber wir<br />
lassen zu viele Chancen ungenutzt.“<br />
Auf den 51-Jährigen wartet eine<br />
Menge Arbeit. Aus den vergangenen<br />
drei Spielen (davon zwei dahe<strong>im</strong>)<br />
holte Aue nur einen Punkt,<br />
jedes Mal blieben die Sachsen ohne<br />
eigenes Tor. „Wir haben eine hohe<br />
Qualität, wir können sie nur nicht<br />
abrufen“, erklärt René Klingbeil.<br />
Deshalb soll ein neuer Angreifer<br />
helfen. Der kommt aber nur, wenn<br />
der Klub Spieler aus der zweiten<br />
Reihe abgeben kann.<br />
1Erst zum zweiten Mal<br />
in der Vereinsgeschichte<br />
tragen die Ingolstädter das<br />
Top-Spiel der 2. Liga aus.<br />
Dabei ist es vielleicht ganz<br />
gut, dass sich aus dem aktuellen<br />
Kader niemand mehr an<br />
das Debüt <strong>im</strong> Free-TV erinnern<br />
kann. In der ersten Zweitligasaison<br />
2008/09 besiegelten die Ingolstädter<br />
seinerzeit nämlich am<br />
drittletzten Spieltag mit der He<strong>im</strong>niederlage<br />
gegen St. Pauli (0:1) die<br />
sofortige Rückkehr in die Drittklassigkeit.<br />
Nun hofft man auf einen<br />
versöhnlichen Jahresabschluss.<br />
Vor allem auch, weil man vor<br />
den eigenen Fans aufläuft. „Auswärts<br />
haben wir uns zuletzt Respekt<br />
verschafft. Nun ist es an der<br />
Zeit, diese Leistung auch dahe<strong>im</strong><br />
zu zeigen“, sagt Trainer Ralph<br />
Hasenhüttl, der in drei He<strong>im</strong>spielen<br />
erst einen Sieg feiern konnte,<br />
auswärts dagegen zuletzt fünfmal<br />
nicht verlor. Vor dem Hintergrund,<br />
Das Top-Spiel am heutigen Montag: FC Ingolstadt – 1. FC Kaiserslautern<br />
INGOLSTADT: Hasenhüttl stellt Hausaufgabe<br />
Mijatovic kommt für Matip<br />
dass sein Team <strong>im</strong> neuen<br />
Jahr zwe<strong>im</strong>al häufiger dahe<strong>im</strong><br />
(neunmal) als in der<br />
Fremde antreten muss, ist<br />
seine Forderung klar: „Mit<br />
sechs Punkten sind wir in<br />
der He<strong>im</strong>tabelle abgeschlagen<br />
Letzter. Wenn wir den Klassenerhalt<br />
schaffen wollen, müssen wir<br />
diese Bilanz dramatisch<br />
verbessern.“<br />
Personell muss der<br />
46-Jährige sein Team<br />
durch die Rotsperre<br />
von Marvin Matip nur auf einer<br />
Position verändern. Andre Mijatovic<br />
(Foto), der zuletzt in Aue eine<br />
gute zweite Halbzeit spielte, steht<br />
als Nachrücker fest. „André hat<br />
gezeigt, dass auf ihn Verlass ist, da<br />
mache ich mir keine Sorgen“, sagt<br />
Hasenhüttl. NORBERT ROTH<br />
Ingolstadt: Özcan – da Costa, Mijatovic,<br />
Gunesch, Danilo – Morales, Roger, Groß –<br />
Hartmann, Hofmann, Caiuby<br />
auf Sky<br />
und Sport 1<br />
TVLive<br />
Montag, ab 20.15 Uhr<br />
KAISERSLAUTERN: Neue Chance für Heintz<br />
S<strong>im</strong>unek in Dicks Rolle<br />
1Ziel am Tag vor dem Heiligen<br />
Abend ist ein versöhnlicher<br />
Jahresabschluss. Den<br />
würde nach drei Niederlagen<br />
in Serie ein Erfolgserlebnis<br />
in Ingolstadt garantieren.<br />
Ein Sieg und die „Roten<br />
Teufel“ würden zumindest auf dem<br />
Relegationsplatz überwintern.<br />
Anschluss zu halten<br />
<strong>im</strong> Kampf um die Aufstiegsplätze<br />
wird aber<br />
alles andere als ein<br />
Spaziergang. Trainer<br />
Kosta Runjaic mahnt vor zu hohen<br />
Erwartungen: „Auch wenn unser<br />
Spiel <strong>im</strong>mer auf einen Sieg ausgerichtet<br />
ist, steht für die letzten<br />
drei Spiele bei uns eine Null. Das<br />
wollen wir in Ingolstadt ändern.“<br />
Will der FCK in die Erfolgsspur<br />
zurück, gilt es vor allem individuelle<br />
Fehler zu vermeiden. In Dresden<br />
patzten Tobias Sippel und Jan<br />
S<strong>im</strong>unek (Foto), gegen Paderborn<br />
leistete sich Kar<strong>im</strong> Matmour einen<br />
Aussetzer als Vertreter von<br />
Florian Dick auf der rechten<br />
Verteidigerposition. Diese<br />
Rolle bleibt dem sonst so<br />
zuverlässigen offensiven<br />
Außenbahnspieler diesmal<br />
erspart. „Jan S<strong>im</strong>unek wird rechts<br />
hinten spielen. Er kann das“, sieht<br />
Runjaic für die Umstellung kein<br />
Problem. Da Markus Karl (Grippe)<br />
ausfällt, rückt Willi Orban auf die<br />
Sechs neben Enis Alushi vor. Statt<br />
S<strong>im</strong>unek, der eine Knieprellung<br />
auskuriert hat, oder Orban übern<strong>im</strong>mt<br />
Dominique Heintz den Innenverteidigerjob.<br />
Es ist der erste<br />
Startelfeinsatz des 20-Jährigen unter<br />
Runjaic. Der Trainer geht davon<br />
aus, dass Heintz keine Anlaufprobleme<br />
haben wird: „Dominique hat<br />
die Qualität. Er muss da sein, wenn<br />
er gebraucht wird.“ ULI GERKE<br />
Kaiserslautern: Sippel – S<strong>im</strong>unek, Torrejon,<br />
Heintz, Löwe – Orban, Alushi – Matmour,<br />
Fortounis (Gaus) – Zoller, Idrissou.
64 2. BUNDESLIGA kicker, 23. Dezember 2013<br />
UNION BERLIN<br />
Kohlmann: Ein Tor<br />
und gute Argumente<br />
127 000 Besucher<br />
erwartet Union zum<br />
Weihnachtssingen<br />
an diesem Montag<br />
– Rekordkulisse<br />
nach dem sportlich<br />
versöhnlichen Jahresabschluss. Mit<br />
acht Toren in den letzten 180 Minuten<br />
haben die Berliner die Schwächephase<br />
zuvor (ein Punkt, zwei<br />
Tore in fünf Ligaspielen) in Teilen<br />
wettgemacht. „Sehr zufriedenstellend“<br />
findet Trainer Uwe Neuhaus<br />
die Zwischenbilanz mit 31 Punkten,<br />
dennoch kündigt er eine Inventur<br />
an: „Ich werde in der Winterpause<br />
alles auf links drehen.“ Und einen<br />
Sturmtransfer prüfen, auch wenn<br />
Adam Nemec gegen Bielefeld erstmals<br />
seit Ende August wieder traf.<br />
Eine noch längere Durststrecke<br />
beendete Patrick Kohlmann (Foto),<br />
der sein letztes Tor am 22. 9. 2010<br />
(1:4 in Osnabrück) erzielt hatte.<br />
Sein Auftritt war eine Bewerbung<br />
für eine Verlängerung des auslaufenden<br />
Vertrages: „Wir haben vor<br />
Weihnachten den Bock umgestoßen.“<br />
Jetzt darf gesungen werden.<br />
BIELEFELD<br />
Ziel erreicht, doch<br />
Arabi benennt Mängel<br />
1Ordentlich gespielt,<br />
keine Punkte:<br />
Das 2:4 bei Union<br />
war für die Arminia<br />
auch ein Spiegelbild<br />
der bisherigen Saison.<br />
Hauchdünn hat der Aufsteiger<br />
jedoch das erste Ziel erreicht: In der<br />
Pause stehen die Bielefelder über<br />
dem Strich. Sportchef Samir Arabi<br />
(Foto) hadert indes noch mit den<br />
sieben Pleiten zwischen Spieltag 9<br />
und 15. „Wir haben insgesamt zu<br />
viele Tore bekommen.“<br />
Fast zwei Treffer kassierten die<br />
Bielefelder generell <strong>im</strong> Schnitt, eine<br />
Schwäche nach Standards ist auch<br />
nicht von der Hand zu weisen. Siehe<br />
Berlin. „Zwei Fehler bei Ecken<br />
haben uns das Genick gebrochen“,<br />
meint Keeper Patrick Platins. Der<br />
Fokus bei der Suche nach Verstärkungen<br />
liegt trotzdem nun nicht<br />
nur auf der Defensive: Neben einem<br />
Innenverteidiger besteht auf<br />
der offensiven Außenbahn und <strong>im</strong><br />
Sturm Bedarf. „Außerdem müssen<br />
wir weiter am taktischen Feintuning<br />
arbeiten“, fordert Arabi.<br />
ANSETZUNGEN SPIELTAGE 22 BIS 28<br />
1. FC Union Berlin – Arminia Bielefeld 4:2 (3:1)<br />
Berlin: Haas (3) Trainer: Neuhaus<br />
Pfertzel (3) Egg<strong>im</strong>ann (3) Puncec (3) Kohlmann (2,5)<br />
Kreilach (4)<br />
Köhler (4)<br />
Quiring (3,5) Mattuschka (1,5) Dausch (3)<br />
Nemec (2)<br />
Klos (3)<br />
Lorenz (3,5) Jerat (3) Schönfeld (3)<br />
Riese (4)<br />
Burmeister (4)<br />
Feick (3) Salger (3,5) Hornig (4,5) Appiah (3)<br />
Bielefeld: Platins (3,5) Trainer: Krämer<br />
Eingewechselt: 40. Parensen (3) für Kreilach, 68. Özbek (–) für Dausch, 83. Brandy (–)<br />
für Quiring – 58. Rahn (4) für Schönfeld, 80. Achahbar (–) für Jerat, 87. Hille (–) für<br />
Burmeister – Reservebank: Klonz (Tor), Oschkenat, Kopplin, Skrzybski – Ortega (Tor),<br />
Hübener, Schütz, Sembolo<br />
Tore: 0:1 Klos (1., Vorarbeit Schönfeld), 1:1 Egg<strong>im</strong>ann (18., Mattuschka),<br />
2:1 Kohlmann (26., Nemec), 3:1 Nemec (42., Mattuschka), 4:1 Mattuschka (49.,<br />
Foulelfmeter, Hornig an Kohlmann), 4:2 Jerat (51., Foulelfmeter, Kohlmann an Klos) –<br />
SR: Ben. Brand (Gerolzhofen), Note 4,5, der Elfmeter für Union war hart, aber vertretbar;<br />
der Elfmeter für Bielefeld war mehr als fraglich, Klos schob sich in Kohlmann<br />
rein. Wirkte insgesamt nicht durchgehend souverän. – Zuschauer: 20 314 – Gelbe<br />
Karten: Kreilach (5., gesperrt), Nemec, Brandy – Feick (5., gesperrt) – Spieler des<br />
Spiels: Torsten Mattuschka, war an allen vier Berliner Toren beteiligt; exzellente<br />
Standards, dazu viel Übersicht und eine große Passpräzision.<br />
VON CARSTEN BLUMENSTEIN<br />
UND STEFFEN ROHR<br />
Vollgas-Fußball vom Start weg: Bielefeld<br />
– aggressiv gegen den Ball,<br />
schnell umschaltend – versäumte<br />
in der starken Auftaktphase das<br />
zweite Tor und fand später gegen<br />
Unions Standards keine Mittel.<br />
Berlin würzte das Spektakel mit<br />
vier Treffern, wirkte aber bis zum<br />
Schluss defensiv nicht sattelfest.<br />
22. SPIELTAG<br />
Freitag, 21. Februar (18.30 Uhr):<br />
1. FC Union Berlin – FSV Frankfurt (1:1)<br />
Energie Cottbus – Erzgebirge Aue (1:2)<br />
Arminia Bielefeld – FC Ingolstadt 04 (2:3)<br />
Samstag, 22. Februar (13 Uhr):<br />
1860 München – SC Paderborn 07 (0:1)<br />
Karlsruher SC – SV Sandhausen (1:1)<br />
Sonntag, 23. Februar (13.30 Uhr):<br />
1. FC Kaiserslautern – VfR Aalen (0:4)<br />
VfL Bochum – Fortuna Düsseldorf (0:1)<br />
Dynamo Dresden – FC St. Pauli (1:2)<br />
Montag, 24. Februar (20.15 Uhr):<br />
1. FC Köln – SpVgg Greuther Fürth (0:0)<br />
24. SPIELTAG<br />
Freitag, 7. März (18.30 Uhr):<br />
Kaiserslautern – SV Sandhausen (0:1)<br />
TSV München 1860 – VfR Aalen (0:0)<br />
Freitag, 7. März (20.30 Uhr):<br />
1. FC Köln – Energie Cottbus (4:0)<br />
Samstag, 8. März (13 Uhr):<br />
1. FC Union Berlin – FC Ingolstadt (1:0)<br />
Arminia Bielefeld – Erzgebirge Aue (2:0)<br />
Sonntag, 9. März (13.30 Uhr):<br />
Karlsruher SC – SC Paderborn 07 (0:1)<br />
FSV Frankfurt – FC St. Pauli (1:2)<br />
Dynamo Dresden – Fort. Düsseldorf (1:1)<br />
Montag, 10. März (20.15 Uhr):<br />
VfL Bochum – SpVgg Greuther Fürth (2:0)<br />
26. SPIELTAG<br />
Freitag, 21. März (18.30 Uhr):<br />
1. FC Union Berlin – SC Paderborn (3:0)<br />
VfL Bochum – SV Sandhausen (0:1)<br />
Dynamo Dresden – Greuther Fürth (0:4)<br />
Samstag, 22. März (13 Uhr):<br />
FSV Frankfurt – Fortuna Düsseldorf (0:0)<br />
1. FC Köln – VfR Aalen (1:0)<br />
FC St. Pauli – FC Ingolstadt 04 (2:1)<br />
Sonntag, 23. März (13.30 Uhr):<br />
1860 München – Kaiserslautern (0:3)<br />
Karlsruher SC – Erzgebirge Aue (0:3)<br />
Arminia Bielefeld – Energie Cottbus (2:4)<br />
28. SPIELTAG<br />
Freitag, 28. März (18.30 Uhr):<br />
Fortuna Düsseldorf – FC Ingolstadt (2:1)<br />
FC St. Pauli – SpVgg Greuther Fürth (4:2)<br />
Dynamo Dresden – SV Sandhausen (0:0)<br />
Samstag, 29. März (13 Uhr):<br />
VfL Bochum – Erzgebirge Aue (1:2)<br />
Karlsruher SC – 1. FC Kaiserslautern (2:2)<br />
Sonntag, 30. März (13.30 Uhr):<br />
FSV Frankfurt – SC Paderborn 07 (2:4)<br />
TSV München 1860 – 1. FC Köln (0:0)<br />
Arminia Bielefeld – VfR Aalen (0:3)<br />
Montag, 31. März (20.15 Uhr):<br />
1. FC Union Berlin – Energie Cottbus (0:0)<br />
23. SPIELTAG<br />
Freitag, 28. Februar (18.30 Uhr):<br />
Fort. Düsseldorf – Arminia Bielefeld (2:4)<br />
Energie Cottbus – Kaiserslautern (2:2)<br />
SC Paderborn 07 – VfL Bochum (2:4)<br />
Samstag, 1. März (13 Uhr):<br />
SV Sandhausen – 1860 München (2:0)<br />
Erzgebirge Aue – 1. FC Köln (1:4)<br />
Sonntag, 2. März (13.30 Uhr):<br />
Greuther Fürth – FSV Frankfurt (1:1)<br />
VfR Aalen – Karlsruher SC (1:1)<br />
FC Ingolstadt 04 – Dynamo Dresden (1:1)<br />
Montag, 3. März (20.15 Uhr):<br />
FC St. Pauli – 1. FC Union Berlin (2:3)<br />
25. SPIELTAG<br />
Freitag, 14. März (18.30 Uhr):<br />
VfR Aalen – VfL Bochum (2:1)<br />
SC Paderborn – Dynamo Dresden (2:2)<br />
FC Ingolstadt 04 – FSV Frankfurt (1:4)<br />
Samstag, 15. März (13 Uhr):<br />
Energie Cottbus – Karlsruher SC (0:2)<br />
Erzgebirge Aue – 1860 München (1:3)<br />
Sonntag, 16. März (13.30 Uhr):<br />
Fortuna Düsseldorf – FC St. Pauli (1:1)<br />
Greuther Fürth – 1. FC Union Berlin (4:2)<br />
SV Sandhausen – Arminia Bielefeld (1:2)<br />
Montag, 17. März (20.15 Uhr):<br />
1. FC Kaiserslautern – 1. FC Köln (0:0)<br />
27. SPIELTAG<br />
Dienstag, 25. März (17.30 Uhr):<br />
Greuther Fürth – Fortuna Düsseldorf (1:2)<br />
VfR Aalen – Dynamo Dresden (0:2)<br />
SV Sandhausen – 1. FC Union Berlin (0:3)<br />
SC Paderborn 07 – FC St. Pauli (2:1)<br />
FC Ingolstadt 04 – VfL Bochum (1:0)<br />
Mittwoch, 26. März (17.30 Uhr):<br />
Kaiserslautern – Arminia Bielefeld (3:0)<br />
1. FC Köln – Karlsruher SC (2:1)<br />
Energie Cottbus – 1860 München (0:0)<br />
Erzgebirge Aue – FSV Frankfurt (1:3)<br />
Empfängt Verfolger Karlsruhe:<br />
Kölns Stürmer Patrick Helmes<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/T-F-Foto
kicker, 23. Dezember 2013 3. LIGA 65<br />
3. LIGA<br />
Raus aus dem Keller.<br />
Die Formkurve der<br />
STUTTGARTER KICKERS<br />
zeigt weiter nach oben.<br />
Die Kickers haben es noch geschafft.<br />
Die Mannschaft von<br />
Trainer Horst Steffen fuhr ihren<br />
ersten Auswärtssieg der Saison<br />
ein. Neben der seit Wochen<br />
nach oben zeigenden Formkurve<br />
gab es am Samstag zwei Gründe<br />
für den Erfolg: Zum einen zeigten<br />
die Kickers erneut ihre Qualität,<br />
Spiele in den Schlussminuten<br />
noch für sich entscheiden zu<br />
können. Das sah in dieser Saison<br />
lange ganz anders aus,<br />
als gegen Ende der Partien<br />
reihenweise Präsente verteilt<br />
und Punkte verschenkt wurden.<br />
„Ich denke, dass wir uns in den<br />
letzten Wochen konditionell verbessert<br />
haben und so am Ende<br />
noch mal eine Schippe drauflegen<br />
können“, glaubt Flügelflitzer<br />
Fabio Leutenecker, der das 1:0<br />
von Premierentorschütze Marco<br />
Calamita vorbereitet hatte.<br />
Zum anderen hatte der Coach<br />
seine Jungs noch mal starkgeredet:<br />
„Ich habe ihnen gesagt, dass<br />
wir, seit wir zusammenarbeiten,<br />
eine Runde spielen, in der wir<br />
auf Platz fünf stehen würden. Sie<br />
müssen nicht glauben, sondern<br />
Präsenz statt Präsente<br />
Geballtes Glück: Die Mannschaft der Stuttgarter Kickers feiert das 2:1 per verwandeltem Foulelfmeter<br />
von Enzo Marchese in der Nachspielzeit bei Rot-Weiß Erfurt.<br />
einfach wissen, dass sie stark<br />
sind“, so Steffen. Zuletzt hatte<br />
unter anderem Marc Stein bemängelt,<br />
dass sich das Team auswärts<br />
zu schnell aus der Fassung<br />
bringen ließe. Dieser Bann ist mit<br />
dem 2:1 in Erfurt gebrochen.<br />
Mit dem Sieg verlassen die<br />
Schwaben zum ersten Mal seit<br />
dem ersten Spieltag die Abstiegsränge.<br />
„Ich bin zuversichtlich,<br />
dass wir unser Ziel, den gesicherten<br />
Mittelfeldplatz, erreichen“,<br />
sagte Steffen und warnt zugleich:<br />
„Wir dürfen nicht anfangen, zu<br />
spinnen, aber wenn ich sehe, wo<br />
wir jetzt schon stehen würden,<br />
wenn wir auch in Duisburg und<br />
Saarbrücken gewonnen hätten...“<br />
MATHIAS SCHMID<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Hessland<br />
Steffen auf Platz 5<br />
Seit zehn Spielen ist Horst Steffen<br />
nun Trainer in Stuttgart, 16 Zähler<br />
(14:10 Tore) holte er dabei mit den<br />
Kickers (5S, 1U, 4N). Nur vier Klubs<br />
sammelten in dieser Zeit mehr<br />
Punkte, die wenigsten Halle (8), der<br />
VfBII und Aufsteiger Kiel (jeweils 9).<br />
Mit dem kicker <strong>im</strong>mer topaktuell informiert:<br />
Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_3liga_li<br />
SAARBRÜCKEN<br />
Sasic: „Pfiff hat alles<br />
auf den Kopf gestellt“<br />
1Bislang konnte sich der<br />
FCS unter Milan Sasic noch<br />
auf seine Auswärtsstärke verlassen.<br />
Be<strong>im</strong> 0:1 in Wiesbaden<br />
musste nun auch er erstmals<br />
dem Gegner gratulieren. Damit<br />
wird die Lage bei den Blau-Schwarzen<br />
noch prekärer. Be<strong>im</strong> Amtsantritt des Kroaten<br />
lagen zwei Punkte zwischen dem FCS und<br />
dem rettenden Ufer, nun sind es derer fünf.<br />
Dabei haderte Sasic erneut mit einer<br />
Schiedsrichterentscheidung. Während den<br />
Saarländern noch kein Elfmeter zugesprochen<br />
wurde, gab es in den letzten sieben<br />
Ligaspielen gleich fünf Strafstöße gegen den<br />
FCS. Der in Wiesbaden war erneut eine Fehlentscheidung.<br />
„Man hat bis zu dem Pfiff nicht<br />
gemerkt, dass wir auf neun verletzte Spieler<br />
verzichten mussten. Ich bin bitter enttäuscht –<br />
der Pfiff hat alles bei uns auf den Kopf gestellt“,<br />
ereiferte sich der Kroate über die fünfte<br />
diskussionswürdige Entscheidung. Zum zweiten<br />
Mal in Folge kam sein Team dabei nicht<br />
mehr zurück ins Spiel. Neben den fehlenden<br />
spielerischen Mängeln, gehen auch die „mentalen<br />
Reserven“ zur Neige. HORST FRIED<br />
MÜNSTER<br />
Grote könnte auf die<br />
Pause gut verzichten<br />
1Die Preußen arbeiten sich<br />
hoch, sind damit seit sechs<br />
Partien ungeschlagen. „Für<br />
uns kommt die Pause ungelegen“,<br />
meint Dennis Grote<br />
nach dem 4:2 in Burghausen.<br />
Grote (Foto) war an vier Toren beteiligt: Er<br />
verwandelte zwei Elfmeter, bereitete das Eigentor<br />
von Schröck per Eckball vor; zehn<br />
Assists stehen für ihn nun zu Buche, machen<br />
ihn zum Topscorer des SCP. Aber er holte sich<br />
auch einen leichten Rüffel von Trainer Ralf<br />
Loose ab, weil er vor dem 2:2 ungeschickt<br />
agierte und einen Eflmeter verschuldete.<br />
Ralf Loose wollte den „Hüpfer“ auf Platz<br />
elf nicht überbewerten. Wer nach der Winterpause<br />
in der Tabelle nach oben schiele, würde<br />
„die Situation verkennen. Aber die Mannschaft<br />
hat sich gesteigert, wir haben eine bessere<br />
Basis.“ Im 26-köpfigen Kader wird es wohl<br />
Veränderungen geben, Halet wird von mehreren<br />
Regionalligisten umworben (Trier, Homburg),<br />
Muhovic hat einen heißen Draht zu<br />
Regensburg. Der SCP soll Interesse an Marco<br />
Pischorn (Sandhausen) und Mathias Fetsch<br />
(Augsburg) haben. ALEXANDER HEFLIK<br />
CHEMNITZ<br />
Heine: „Blick auf die<br />
Tabelle ist trügerisch“<br />
1Be<strong>im</strong> CFC hat die Weihnachtsfeier<br />
am Sonntag in<br />
gelöster St<strong>im</strong>mung stattgefunden.<br />
Mit dem 2:0 in Osnabrück<br />
hat man eine verkorkste<br />
erste Saisonhälfte mit einem<br />
positiven Ergebnis abgeschlossen. Vor einer<br />
Woche noch, da hatte Präsident Mathias Hänel<br />
die Profis auf der Mitgliederversammlung<br />
harsch kritisiert. Die Gardinenpredigt scheint<br />
gefruchtet zu haben. Chemnitz gewann nicht<br />
glücklich, sondern präsentierte sich weitgehend<br />
souverän und kompakt. Wie von Trainer<br />
Karsten Heine (Foto) gefordert. Vor allem die<br />
Routiniers gingen wieder mit gutem Beispiel<br />
voran. Ronny Garbuschewski hatte weitaus<br />
mehr Ballkontakte als zuletzt, war nahezu<br />
an jeder Angriffsaktion beteiligt. Auch Marc<br />
Hensel füllte seine Rolle <strong>im</strong> defensiven Mittelfeld<br />
mit Bravour aus. „Wir stehen in der<br />
Defensive sehr kompakt, verengen die Räume,<br />
versuchen, den Gegner möglichst früh zu<br />
attackieren“, sagte Hensel. Dennoch will man<br />
nun über mögliche Neuverpflichtungen beraten.<br />
„Der Blick auf die Tabelle ist trügerisch“,<br />
warnt der Coach. JENS WOHLGEMUTH
66 3. LIGA<br />
Ein Punkt in Heidenhe<strong>im</strong>!<br />
DUISBURG kann mit den<br />
Spitzenteams mithalten.<br />
Mit seinem Treffer in der Nachspielzeit<br />
sicherte Kingsley<br />
Onuegbu dem MSV Duisburg<br />
in Heidenhe<strong>im</strong> nicht nur<br />
einen Punkt, sondern auch einen<br />
versöhnlichen Jahresausklang. „Ich<br />
bin froh, dass wir jetzt in die Winterpause<br />
gehen“, sprach der Nigerianer<br />
für die komplette Mannschaft, die<br />
zuletzt auf dem Zahnfleisch ging.<br />
Onuegbu, der in den letzten zwei<br />
Monaten nur noch einen Treffer für<br />
die Zebras erzielt hatte, war froh,<br />
mit seinem zweiten Tor in drei<br />
Spielen seine alte Gefährlichkeit<br />
wiederentdeckt zu haben. Mit elf<br />
Treffern belegt der Stürmer weiterhin<br />
Platz zwei in der Torjägerliste.<br />
Spitzenreiter Dominik Stroh-Engel<br />
(Darmstadt, 15 Treffer) n<strong>im</strong>mt er allenfalls<br />
nur gehe<strong>im</strong> ins Visier. „Die<br />
Mannschaft zählt. Für mich ist es<br />
wichtiger, dass ich wieder regelmäßig<br />
spiele. In den letzten Jahren war<br />
ich oft verletzt. Jetzt habe ich schon<br />
20 Einsätze“, sagt der „King“.<br />
Der MSV will ab dem 3. Januar<br />
<strong>im</strong> Rahmen der Wintervorbereitung<br />
neue Kräfte sammeln, um dann bei<br />
sieben Punkten Rückstand doch<br />
Auf Augenhöhe<br />
Entdeckt seine alte Torgefährlichkeit wieder: Kingsley Onuegbu<br />
noch den Relegationsplatz anzupeilen.<br />
„Ich hoffe, dass es uns 2014<br />
gelingt, endlich über eine längere<br />
Strecke konstant gute Leistungen<br />
zu zeigen“, sagt Trainer Karsten<br />
Baumann. In Heidenhe<strong>im</strong> zeigte<br />
das Team, dass es mit den Spitzenmannschaften<br />
auf Augenhöhe spielen<br />
kann. DIRK RETZLAFF<br />
Spätzünder MSV<br />
Wie schon be<strong>im</strong> Tabellenzweiten Leipzig<br />
erkämpft sich der MSV auch bei<br />
Pr<strong>im</strong>us Heidenhe<strong>im</strong> ein Remis. Zum<br />
zweiten Mal in Folge punktet Duisburg<br />
durch ein spätes Tor. Gegen Burghausen<br />
fiel das 1:1 in der 83. Minute.<br />
Foto: firo<br />
HEIDENHEIM<br />
Frust und Lust bei<br />
Abwehrchef Göhlert<br />
1„Mir ist die Lust<br />
auf die Weihnachtsfeier<br />
vergangen“,<br />
zeigte sich FCH-<br />
Abwehrchef T<strong>im</strong><br />
Göhlert (Foto) über<br />
den späten Ausgleichstreffer durch<br />
den Duisburger Onuegbu zum<br />
2:2-Endstand sichtlich genervt.<br />
Sieben Spiele hatten Göhlert und<br />
seine Nebenleute mit Schlussmann<br />
Erol Sabanov dafür gesorgt, dass der<br />
Kasten sauber bleibt. Nach insgesamt<br />
685 Minuten war es dann am<br />
Samstag so weit: Die Heidenhe<strong>im</strong>er<br />
kassierten ein Gegentor. Schon<br />
be<strong>im</strong> 0:1 fehlte die Ordnung in der<br />
Hintermannschaft der Truppe von<br />
Trainer Frank Schmidt. Auch in der<br />
Folgezeit machte sich das Fehlen<br />
von Göhlerts Nebenmann Matthias<br />
Wittek (Magen-Darm-Virus)<br />
deutlich bemerkbar.<br />
„Insgesamt können wir als souveräner<br />
Tabellenführer aber zufrieden<br />
in die nötige Pause gehen. In<br />
der Rückrunde müssen wir dann<br />
das verteidigen, was wir uns bis<br />
jetzt aufgebaut haben“, sagt Göhlert<br />
angriffslustig. MARC HOSINNER<br />
KIEL<br />
Neitzel gerät langsam<br />
in Verzweiflung<br />
ROSTOCK<br />
Savran überwindet<br />
seine Ladehemmung<br />
ELVERSBERG<br />
Hirsch: „Wir brauchen<br />
Klasse statt Masse“<br />
DARMSTADT<br />
Attacke? Schuster<br />
bleibt noch reserviert<br />
1Das verdiente 2:2<br />
gegen Rostock bugsierte<br />
die Kieler in<br />
einen Zustand seelischen<br />
Zwiespalts.<br />
Auf der einen Seite<br />
die Freude über eine couragierte<br />
Leistung, auf der anderen der Frust,<br />
auch <strong>im</strong> achten He<strong>im</strong>spiel in Folge<br />
einen Dreier verpasst zu haben. Es<br />
sprach aber für die gute Moral, dass<br />
man sich schon zum siebten Mal<br />
nach einem Rückstand zumindest<br />
noch den Ausgleich erkämpfen<br />
konnte. Angesichts des neunten<br />
Remis in dieser Saison gerät Coach<br />
Karsten Neitzel (Foto) langsam in<br />
Verzweiflung: „Die Partie hätte sowohl<br />
in die eine als auch in die andere<br />
Richtung kippen können. Am<br />
Ende ist das Resultat wieder typisch<br />
für uns: gut gespielt und trotzdem<br />
kein Sieg.“ Wenig begeistert zeigte<br />
er sich zudem von den anderen<br />
Ergebnissen: „Das ist nicht schön<br />
für uns gelaufen.“ Nur das bessere<br />
Torverhältnis trennt Kiel vom Abstiegsrang.<br />
FRANK MOLTER<br />
1Dieses Gefühl<br />
konnte Halil Savran<br />
(Foto) schon lange<br />
nicht mehr genießen:<br />
Der 28-Jährige<br />
traf zum 1:1 und beendete<br />
damit eine mehr als dre<strong>im</strong>onatige<br />
Torflaute. „Ich mache mich<br />
be<strong>im</strong> Toreschießen nicht mehr so<br />
verrückt wie früher. Die Mannschaft<br />
steht <strong>im</strong> Vordergrund. Es ist schön,<br />
wenn ich ihr damit helfen kann,<br />
aber ich freue mich auch, wenn ich<br />
auf der Linie rette oder ein Tor vorlege“,<br />
sagt der Stürmer, der nach<br />
drei Treffern in den ersten neun<br />
Spielen Ladehemmungen hatte.<br />
Der Punktgewinn in Kiel reichte<br />
den Rostockern allerdings nicht,<br />
um den Relegationsplatz zu verteidigen.<br />
„Das ist ärgerlich, aber in<br />
keinster Weise bitter, weil wir eine<br />
richtig gute Serie hingelegt haben.<br />
Anfang oder Mitte der Saison hätten<br />
wir so ein Spiel noch verloren“, so<br />
Savran, der nach seiner Augenhöhlenfraktur<br />
in Kiel erneut mit Maske<br />
spielte.<br />
STEFAN EHLERS<br />
1Schöne Bescherung!<br />
Mit 0:11 Toren<br />
und null Punkten<br />
aus den letzten<br />
vier Spielen ist der<br />
Aufsteiger <strong>im</strong> Sturzflug<br />
Richtung Tabellenkeller. Dass<br />
jetzt auch die bislang Besten wie<br />
Kapitän T<strong>im</strong>o Wenzel und Torhüter<br />
Kenneth Kronholm, der in den<br />
nächsten Tagen bis 2017 verlängern<br />
wird, Schwächen offenbaren, zeigt<br />
die Verunsicherung der gesamten<br />
Mannschaft. „So sind wir nicht konkurrenzfähig“,<br />
weiß Coach Dietmar<br />
Hirsch (Foto), wo der Schuh drückt<br />
und fordert in der Winterpause Verstärkungen:<br />
„Ich wünsche mir einen<br />
Stürmer, einen Linksverteidiger und<br />
einen defensiven Mittelfeldspieler,<br />
der auch als Innenverteidiger spielen<br />
kann – wir brauchen Klasse statt<br />
Masse.“ Und da auch <strong>im</strong> direkten<br />
Umfeld die Nerven äußerst angespannt<br />
zu sein scheinen, wartet in<br />
Sachen Personalentscheidungen<br />
eine unruhige Weihnachtspause<br />
auf die SVE. SANDRA BERTRAND<br />
1Die Fans ließen<br />
nicht locker: Nach<br />
dem 3:0 in Elversberg<br />
forderten sie<br />
lautstark ihren Trainer.<br />
Der ansonsten<br />
in derlei Dingen zurückhaltende<br />
Dirk Schuster (Foto) ließ sich dann<br />
sogar zur Welle hinreißen. In Sachen<br />
Saisonziel bleibt er, der gegen<br />
die SVE in Sandro Sirigu genau den<br />
richtigen Ersatz für den mit Leistenbeschwerden<br />
ausgefallenen<br />
Ivana fand, jedoch in der Reserve:<br />
„Kiel ist mal mit 46 Punkten abgestiegen.“<br />
Dennoch sehen viele den<br />
Klassenerhalt bei nun 35 Zählern<br />
als gebucht. Also Attacke in der<br />
Rückrunde? Während Schuster sich<br />
Neuzugänge bei einem passenden<br />
Angebot gut vorstellen kann, tendiert<br />
das Präsidium dazu, freie Mittel<br />
erst <strong>im</strong> Sommer zu verwenden,<br />
da die ersten beiden Plätze eher<br />
unrealistisch sind. Zudem zeigte die<br />
Elversberg-Partie, dass der „zweite<br />
Anzug“ mit Sirigu und Benjamin<br />
Maas durchaus passt. JENS DÖRR
kicker, 23. Dezember 2013 67<br />
21. SPIELTAG<br />
18. 12. – 21. 12. 2013<br />
SV Elversberg – Darmstadt 98 0:3 (0:1)<br />
Heidenhe<strong>im</strong> – MSV Duisburg 2:2 (1:1)<br />
RB Leipzig – Hallescher FC 2:1 (0:0)<br />
Rot-Weiß Erfurt – Stuttg. Kickers 1:2 (1:1)<br />
SV Wehen – 1. FC Saarbrücken 1:0 (1:0)<br />
Holstein Kiel – Hansa Rostock 2:2 (1:2)<br />
VfL Osnabrück – Chemnitzer FC 0:2 (0:1)<br />
Unterhaching – J. Regensburg 0:4 (0:2)<br />
W. Burghausen – Pr. Münster 2:4 (1:1)<br />
Bereits am 18. Dezember ausgetragen:<br />
VfB Stuttgart II – B. Dortmund II 1:2 (0:0)<br />
22. SPIELTAG<br />
Freitag – Sonntag, 24. – 26. Januar<br />
Jahn Regensburg – MSV Duisburg (1:2)<br />
SV Wehen – Hallescher FC (2:1)<br />
Holstein Kiel – Stuttgarter Kickers (1:1)<br />
SV Elversberg – 1. FC Saarbrücken (0:2)<br />
VfB Stuttgart II – Hansa Rostock (1:3)<br />
VfL Osnabrück – SV Darmstadt 98 (2:0)<br />
Unterhaching – Bor. Dortmund II (2:4)<br />
1. FC Heidenhe<strong>im</strong> – Chemnitzer FC (2:0)<br />
RB Leipzig – Wacker Burghausen (2:1)<br />
Rot-Weiß Erfurt – Preußen Münster (3:3)<br />
TORJÄGER<br />
15 (–) Stroh-Engel (SV Darmstadt 98)<br />
11 (1) Onuegbu (MSV Duisburg)<br />
9 (–) Ducksch (Borussia Dortmund II)<br />
8 (–) Frahn (RB Leipzig)<br />
8 (–) Gr<strong>im</strong>aldi (VfL Osnabrück)<br />
8 (1) Marchese (Stuttgarter Kickers)<br />
7 (–) Vaccaro (SV Elversberg)<br />
7 (1) Schnatterer (1. FC Heidenhe<strong>im</strong>)<br />
7 (–) Blacha (Hansa Rostock)<br />
7 (–) Grüttner (VfB Stuttgart II)<br />
ROTE KARTE<br />
Czichos (Rot-Weiß Erfurt)<br />
GELB-ROTE KARTE<br />
Für das nächste Spiel gesperrt:<br />
Forkel (1. FC Saarbrücken)<br />
ELF DES TAGES<br />
Heider (2) Bajner (2)<br />
Kiel Dortmund II<br />
Grote (2) Sirigu (1)<br />
Münster<br />
Darmstadt<br />
Pusch (2) Wiemann (2)<br />
Chemnitz Wehen<br />
Trettenbach (1) C. Müller (1)<br />
Regensburg Leipzig<br />
Gorka (5) Conrad (1)<br />
Darmstadt Chemnitz<br />
Heuer Fernandes (1)<br />
Osnabrück<br />
In Klammern Anzahl der Berufungen<br />
in die Elf des Tages<br />
3. Liga<br />
Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt.<br />
1. (1) 1. FC Heidenhe<strong>im</strong> 21 14 5 2 35:13 +22 47<br />
2. (2) RB Leipzig (N) 21 12 4 5 34:23 +11 40<br />
3. (4) SV Darmstadt 98 21 10 5 6 33:18 +15 35<br />
4. (3) Hansa Rostock 21 10 5 6 27:28 - 1 35<br />
5. (5) Rot-Weiß Erfurt 21 10 2 9 33:24 +9 32<br />
6. (6) VfL Osnabrück 21 9 4 8 27:24 +3 31<br />
7. (7) SV Wehen Wiesbaden 21 8 7 6 26:26 0 31<br />
8. (9) MSV Duisburg (A) 21 7 7 7 27:27 0 28<br />
9. (11) Borussia Dortmund II 21 8 4 9 29:32 - 3 28<br />
10. (8) SpVgg Unterhaching 21 7 7 7 28:34 - 6 28<br />
11. (13) Preußen Münster 21 6 9 6 34:31 +3 27<br />
12. (14) Jahn Regensburg (A) 21 7 6 8 29:30 - 1 27<br />
13. (17) Chemnitzer FC 21 6 8 7 24:26 - 2 26<br />
14. (10) VfB Stuttgart II 21 7 5 9 26:29 - 3 26<br />
15. (18) Stuttgarter Kickers 21 7 4 10 26:27 - 1 25<br />
16. (12) SV Elversberg (N) 21 7 4 10 17:28 - 11 25<br />
17. (16) Holstein Kiel (N) 21 5 9 7 24:23 +1 24<br />
18. (15) Hallescher FC 21 7 3 11 20:26 - 6 24<br />
19. (19) 1. FC Saarbrücken 21 4 7 10 24:35 - 11 19<br />
20. (20) Wacker Burghausen 21 4 5 12 22:41 - 19 17<br />
VfB Stuttgart II – Dortmund II 1:2 (0:0)<br />
Stuttgart II: Ke. Müller (3) – Lang (3,5), Baumgartl<br />
(3,5), Geyer (3), Mwene (4; 70. Cecen/-) –<br />
Berko (4,5; 46. Gümüs/4), Kiefer (3,5; 70.<br />
Hal<strong>im</strong>i/-), Rathgeb (4), Leibold (3,5) – Janzer (2) –<br />
Grüttner (4) – Trainer: Kramny<br />
Dortmund II: Alomerovic (2) – Hornschuh (3,5),<br />
Günter (3,5), Meißner (2,5), Nothnagel (3) –<br />
Treude (3), Solga (4; 46. Kefkir/3), Amini (3,5),<br />
Jordanov (3) – Ducksch (2,5; 86. Nyarko/-), Harder<br />
(4; 46. Bajner/1,5) – Trainer: Wagner<br />
Tore: 0:1 Bajner (55.), 0:2 Bajner (71.), 1:2 Janzer<br />
(84.) – SR: Stein (Weibersbrunn), Note 3 –<br />
Zuschauer: 920 – Gelbe Karte: Rathgeb – Bes.<br />
Vorkommnis: Alomerovic hält FE von Rathgeb (38.)<br />
SV Elversberg – Darmstadt 98 0:3 (0:1)<br />
Elversberg: Kronholm (4,5) – Gross (4), Bastürk<br />
(4,5), Wenzel (4,5), Buch (4,5) – Billick (3,5),<br />
Cissé (5; 56. Dausend/4) – Gr<strong>im</strong>m (3,5), Jungwirth<br />
(4), Rohracker (4; 80. Schmieden/-) – Kyereh<br />
(5; 56. Z<strong>im</strong>mermann/3,5) – Trainer: Hirsch<br />
Darmstadt: Z<strong>im</strong>mermann (2,5) – Berzel (3),<br />
Maas (2,5), Gorka (2), Stegmayer (2,5) – Sirigu<br />
(2; 84. Biada/-), Gondorf (2), Behrens (2), Heller<br />
(2,5; 88. Firat/-) – Sailer (2,5; 77. Baier/-),<br />
Stroh-Engel (3) – Trainer: Schuster<br />
Tore: 0:1 Sirigu (17.), 0:2 Wenzel (49., ET), 0:3<br />
Behrens (70.) – SR: Storks (Velen), Note 3,5 –<br />
Zuschauer: 1438 – Gelbe Karten: Wenzel,<br />
Gr<strong>im</strong>m, Billick, Cissé, Jungwirth – Gondorf<br />
Heidenhe<strong>im</strong> – MSV Duisburg 2:2 (1:1)<br />
Heidenhe<strong>im</strong>: Sabanov (2,5) – Malura (3), Göhlert<br />
(3), Endres (3), Heise (3) – Reinhardt (3,5;<br />
65. Bagceci/-), Griesbeck (3) – Strauß (3,5; 46.<br />
S. Sökler/4), Schnatterer (2) – Morabit (2; 90.<br />
Krebs/-), Mayer (3,5) – Trainer: Schmidt<br />
Duisburg: Ratajczak (3) – Ofosu-Ayeh (2,5),<br />
M. Kühne (3), Bajic (3,5), Dum (3; 83. Güll/-) –<br />
Aycicek (4), De Wit (3), T. Öztürk (3,5), Wolze (4;<br />
78. Tsourakis/-) – Onuegbu (3), Zoundi (2,5; 70.<br />
Orsula/-) – Trainer: Baumann<br />
Tore: 0:1 Zoundi (4.), 1:1 Schnatterer (43.), 2:1<br />
Mayer (72., FE), 2:2 Onuegbu (90./+3) – SR:<br />
Osmers (Hannover), Note 4 – Zuschauer: 8600 –<br />
Gelbe Karten: Göhlert (5., gesperrt), Sabanov –<br />
Wolze, Zoundi, Ofosu-Ayeh, Tsourakis, M. Kühne<br />
RB Leipzig – Hallescher FC 2:1 (0:0)<br />
Leipzig: Domaschke (3) – C. Müller (2), Willers<br />
(3,5), Hoheneder (3), Heidinger (3) – K<strong>im</strong>mich<br />
(2,5; 89. Röttger/-), Ernst (3), Kaiser (2,5) –<br />
Poulsen (3), Frahn (3; 80. Sebastian/-), Thomalla<br />
(3,5; 46. Luge/3) – Trainer: Zorniger<br />
Halle: Kleinheider (3) – Baude (3), Kojola (3,5),<br />
M. Franke (3), Ziebig (2,5) – To. Schmidt (2,5),<br />
Ziegenbein (3,5; 61. Merkel/-), Becken (3,5),<br />
Bertram (3) – Gogia (2) – Furuholm (3,5) – Trainer:<br />
Köhler<br />
Tore: 1:0 Kaiser (51.), 2:0 Poulsen (65.), 2:1<br />
Bertram (86., FE) – SR: Siebert (Berlin), Note 3 –<br />
Zuschauer: 20 354 – Gelbe Karten: Frahn<br />
(5., gesperrt), Poulsen – Furuholm, Baude, Bertram<br />
(5., gesperrt), Becken<br />
RW Erfurt – Stuttg. Kickers 1:2 (1:1)<br />
Erfurt: Klewin (2,5) – Odak (5,5), Laurito (2,5),<br />
Kleineheismann (4), Czichos (5) – Göbel (4,5),<br />
Pfingsten-Reddig (5), Engelhardt (3), Fillinger (4) –<br />
Tunjic (3; 71. Stolze/-), Nietfeld (4) – Trainer:<br />
Kogler<br />
Stg. Kickers: Krauss (3,5) – Gerster (3), Fennell<br />
(3), Stein (3,5), Baumgärtel (3) – Braun (3), Marchese<br />
(2,5) – Leutenecker (2), Calamita (3; 66.<br />
Badiane/-), G. Müller (3,5; 79. Dicklhuber/-) –<br />
Soriano (3,5) – Trainer: Steffen<br />
Tore: 0:1 Calamita (4.), 1:1 Nietfeld (35.), 1:2<br />
Marchese (90./+2, FE) – SR: Leicher (Landshut),<br />
Note 4 – Zuschauer: 5709 – Gelbe Karten:<br />
Kleineheismann, Laurito – Braun, Leutenecker,<br />
Marchese, Calamita – Rote Karte: Czichos<br />
(90./+2, Notbremse)<br />
SV Wehen – 1. FC Saarbrücken 1:0 (1:0)<br />
Wehen: Kolke (2,5) – Grupp (3), Herzig (2,5),<br />
Vidovic (3), Nandzik (3; 73. Perger/-) – Wiemann<br />
(2) – Röser (3,5; 77. Schnellbacher/-), Rob. Müller<br />
(3), Christ (2,5), Jänicke (3; 89. Mintzel/-) –<br />
Vunguidica (3) – Trainer: Kienle<br />
Saarbrücken: Ochs (3) – Stegerer (3,5), Fischer<br />
(4), Knipping (3), Marque (4) – Forkel (4), Kruse<br />
(4; 61. Göcer/-) – Plut (4,5; 80. Deville/-),<br />
R. Korte (3,5), Hoffmann (4,5; 77. Rupp/-) – Ziemer<br />
(4) – Trainer: Sasic<br />
Tor: 1:0 Wiemann (32., FE) – SR: Wingenbach<br />
(Mainz), Note 5 – Zuschauer: 3265 – Gelbe<br />
Karten: Plut, Kruse – Gelb-Rote Karte: Forkel<br />
(90.)<br />
Holstein Kiel – Hansa Rostock 2:2 (1:2)<br />
Kiel: Jakusch (3) – Herrmann (2), Gebers (4;<br />
46. Hartmann/3), Wahl (3), Wetter (2,5) – Kazior<br />
(2,5), Danneberg (3) – Siedschlag (2,5), Sykora<br />
(3), P. Breitkreuz (4) – Heider (2; 82. Schied/-) –<br />
Trainer: Neitzel<br />
Rostock: Hahnel (4) – Mendy (3), Weidlich (3),<br />
Pelzer (4), Radjabali-Fardi (4) – Schünemann<br />
(3,5; 72. Grupe/-), Pekovic (4) – Jakobs (4), Plat<br />
(4; 80. Ioannidis/-), Blacha (4) – Savran (3; 88.<br />
Kucukovic/-) – Trainer: Bergmann<br />
Spieler des Tages<br />
Balint<br />
Bajner<br />
Borussia DortmundII<br />
Laufstark, fleißig, mannschaftsdienlich:<br />
Das waren die Attribute,<br />
mit denen der 23-Jährige bislang gepunkte<br />
hatte. Doch weil der Stürmer<br />
in 19 Einsätzen nur einmal traf, geriet<br />
sein Stammplatz in Gefahr. Jetzt<br />
meldete sich Bajner eindrucksvoll<br />
zurück, war als Joker mit seinem<br />
Doppelpack Matchwinner in Stuttgart.<br />
„Mir war <strong>im</strong>mer klar, wie wertvoll<br />
Balint fürs Team ist“, fühlt sich<br />
Trainer David Wagner bestätigt. us<br />
Tore: 1:0 Heider (15.), 1:1 Savran (40.), 1:2<br />
Mendy (44.), 2:2 Siedschlag (57.) – SR: Gerach<br />
(Landau), Note 3 – Zuschauer: 9031 – Gelbe<br />
Karten: Sykora (5., gesperrt) – Pekovic<br />
VfL Osnabrück – Chemnitz 0:2 (0:1)<br />
Osnabrück: Heuer Fernandes (1,5) – Thiel (3,5),<br />
Pisot (3), Neumann (3,5), Dercho (4,5) – Ornatelli<br />
(4,5), Zenga (5), Merkens (4; 72. Spann/-),<br />
M. Blum (5; 57. Hohnstedt/3,5) – Gr<strong>im</strong>aldi (3,5),<br />
Testroet (4,5; 78. Nagy/-) – Trainer: Walpurgis<br />
Chemnitz: Riederer (2) – Stenzel (3), Conrad<br />
(2,5), Bankert (2,5), Birk (3) – Hensel (3), Pusch<br />
(2; 77. Semmer/-) – Garbuschewski (3; 90.<br />
Scheffel/-), Kegel (2,5), Makarenko (3) – Förster<br />
(2,5; 88. le Beau/-) – Trainer: Heine<br />
Tore: 0:1 Förster (23.), 0:2 Kegel (90./+3) – SR:<br />
Thomsen (Kleve), Note 4 – Zuschauer: 7325 –<br />
Gelbe Karten: Gr<strong>im</strong>aldi – Birk, Kegel<br />
Unterhaching – J. Regensburg 0:4 (0:2)<br />
Unterhaching: Ko. Müller (4,5) – Hingerl (5),<br />
Hofstetter (5), Hummels (4,5), Götze (4; 72.<br />
Redondo/-) – Willsch (4), Moll (4), Sternisko<br />
(4), Steinherr (5; 46. Schwarz/4) – Haberer (5;<br />
58. Mar. Duhnke/4), Voglsammer (3,5) – Trainerteam:<br />
Baum/Schromm<br />
Regensburg: Hendl (2) – Hein (2,5), Nachreiner<br />
(3), Neunaber (3), Trettenbach (2,5) – Güntner<br />
(3,5), Kotzke (2,5) – J.-P. Müller (3), Amachaibou<br />
(2,5; 86. Smarzoch/-), Franziskus (-; 29. Popa/4) –<br />
Dressler (3; 78. Schmid/-) – Trainer: Stratos<br />
Tore: 0:1 Neunaber (18.), 0:2 Dressler (27.), 0:3<br />
Amachaibou (55.), 0:4 Trettenbach (89.) – SR:<br />
Blos (Deizisau), Note 2 – Zuschauer: 2200 –<br />
Gelbe Karten: Steinherr, Haberer, Voglsammer –<br />
Popa, Dressler<br />
W. Burghausen – Pr. Münster 2:4 (1:1)<br />
Burghausen: Loboué (3,5) – Burkhard (3), Pflügler<br />
(4), Taffertshofer (4,5; 87. Altenstrasser/-),<br />
Cincotta (4,5) – Hauk (3,5), Schröck (4,5), Burkhardt<br />
(4), Mau. Müller (3; 56. Moser/4) – Holz<br />
(2,5), Bencik (4; 77. Eberlein/-) – Trainer: Wolf<br />
Münster: Masuch (3) – Riedel (4; 71. Schöneberg/-),<br />
Scherder (3), Do. Schmidt (3), Hergesell<br />
(3) – Truckenbrod (3), Bischoff (3) – Siegert (4;<br />
65. Kara/-), Piossek (3), Grote (2) – Taylor (3,5;<br />
66. Krohne/-) – Trainer: Loose<br />
Tore: 0:1 Grote (23., FE), 1:1 Holz (44.), 1:2 Grote<br />
(50., FE), 2:2 Burkhard (52., FE), 2:3 Schröck<br />
(82., ET), 2:4 Piossek (86.) – SR: Schröder (Hannover),<br />
Note 4,5 – Zuschauer: 1860 – Gelbe<br />
Karten: Cincotta – Riedel, Do. Schmidt (5.,<br />
gesperrt)
68 3. LIGA kicker, 23. Dezember 2013<br />
UNTERHACHING: Vier Pleiten in fünf Partien<br />
„Eine Katastrophe“<br />
1Die SpVgg war nach der<br />
höchsten He<strong>im</strong>niederlage <strong>im</strong><br />
Profifußball (neben dem 0:4<br />
am 14. 5. 2011 gegen den FC Bayern<br />
II) bedient. „Eine Katastrophe“,<br />
befand Hachings<br />
Schlussmann Korbinian<br />
Müller nach dem 0:4<br />
gegen Regensburg.<br />
„Das war eines der<br />
schlechtesten Spiele<br />
von uns.“ Wenig<br />
Weihnachtsst<strong>im</strong>mung<br />
kam auch bei Cheftrainer<br />
Claus Schromm<br />
auf. „Unseren letzten<br />
Auftritt in diesem<br />
Jahr haben wir<br />
uns komplett anders<br />
vorgestellt.“<br />
Anstatt nach zuletzt<br />
vier erfolglosen Spielen<br />
zurück in die Erfolgsspur<br />
zu finden, ließen<br />
sich die Hachinger<br />
zum Abschluss vorführen.<br />
Zur Überraschung<br />
der Gäste<br />
War bedient:<br />
SpVgg-Keeper<br />
Korbinian<br />
Müller<br />
3. LIGA KOMPAKT<br />
aus Regensburg.<br />
„Das war von Unterhaching<br />
nicht das Gelbe<br />
vom Ei, da haben wir mehr<br />
erwartet“, sagte der Ex-Hachinger<br />
Abdenour Amachaibou,<br />
aktuell Stürmer in<br />
den Reihen des Jahn,<br />
verblüfft. Mit vielen<br />
unerfahrenen Drittligaspielern<br />
in den<br />
Reihen hatte die<br />
ersatzgeschwächte<br />
Hachinger Defensive<br />
wenig entgegenzusetzen.<br />
„Die<br />
Pause kommt uns<br />
gelegen. Da können<br />
wir uns neu ordnen<br />
und wieder gestärkt<br />
aus der Winterpause<br />
kommen“, sagt<br />
Innenverteidiger<br />
Jonas Hummels. Für<br />
die verbleibenden<br />
17 Spiele kündigt<br />
Schromm an: „Wir<br />
versprechen, für<br />
den Rest der Rückrunde<br />
wieder voll<br />
da zu sein.“<br />
R. M. FRANK<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/pmk<br />
LEIPZIG<br />
Nationalspieler<br />
Sumusalo kommt<br />
1 „Das alles fühlt<br />
sich richtig gut<br />
und rund an“, sagte<br />
Coach Alexander<br />
Zorniger nach dem<br />
umkämpften Derby<br />
gegen Halle. Bestes He<strong>im</strong>team,<br />
zweitbester Zuschauerschnitt, die<br />
zweitmeisten geschossenen Tore –<br />
Leipzigs Bilanz ist vorzeigbar. Kapitän<br />
Daniel Frahn mit Blick auf 2013:<br />
„Das war einfach ein geiles Jahr.“<br />
Be<strong>im</strong> Trainingsauftakt am 3. Januar<br />
wird Bastian Schulz fehlen.<br />
Der 28-jährige Mittelfeldspieler<br />
(absolvierte seit Sommer 2012<br />
70 Pflichtspiele für RB) bat um Auflösung<br />
seines Vertrages. Juri Judt<br />
hat den Klub schon vor einer Woche<br />
verlassen. Nur noch eine Frage<br />
der Abfindung ist die Trennung von<br />
Spielmacher Thiago Rockenbach<br />
da Silva. Und: Sturmtalent Christos<br />
Papad<strong>im</strong>itriou wechselt zum Red-<br />
Bull-Klub FC Liefering (2. Liga/Österreich).<br />
Der erste Neuzugang für<br />
die Abwehr steht fest: Der finnische<br />
Nationalspieler Mikko Sumusalo<br />
(23, Foto) kommt ablösefrei von<br />
HJK Helsinki. GUIDO SCHÄFER<br />
HALLE<br />
Köhler hadert wieder<br />
mal mit der Effi zienz<br />
1Gerade einmal<br />
60 Sekunden <strong>im</strong><br />
Spiel, vermasselte<br />
Joker Pierre Merkel<br />
den Ausgleich. Sein<br />
bis dahin kaum<br />
auffälliger Sturmpartner T<strong>im</strong>o Furuholm<br />
hatte perfekt aufgelegt, das<br />
Tor war leer, aber Merkel zögerte –<br />
und vergab. Diese 63. Minute war<br />
der Kulminationspunkt in einem<br />
Spiel auf Augenhöhe. HFC-Coach<br />
Sven Köhler (Foto) über das spätere<br />
0:2 in Leipzig: „Wir haben hinten<br />
zwei Fehler gemacht, vorne die große<br />
Chance nicht genutzt.“ Dabei bespielte<br />
Halle den Favoriten bis zum<br />
Pausenpfiff engagiert, zeigte diesem<br />
mit physischem Einsatz die Grenzen<br />
auf. Den Unterschied machte<br />
erneut die Chancenverwertung.<br />
Nach der dritten Niederlage in<br />
Folge rutschte der HFC auf einen<br />
Abstiegsplatz. Das „Frohes Fest und<br />
ein erfolgreiches 2014“, welches<br />
Köhler am Ende über die Lippen<br />
brachte, glich wohl eher einer gut<br />
gemeinten Floskel. Ihm selbst wird<br />
die Umsetzung nur sehr schwerfallen.<br />
ROLAND HEBESTREIT<br />
Rot-Weiß Erfurt<br />
Fassungsloser Laurito<br />
Kein Sieg zu Hause gegen<br />
die Kellerkinder! Nach dem 1:1<br />
gegen Schlusslicht Burghausen<br />
und dem 0:1 gegen den Vorletzten<br />
Saarbrücken verlor Erfurt auch<br />
gegen die als Drittletzter angereisten<br />
Stuttgarter Kickers mit 1:2.<br />
„Wenn man sich so naiv anstellt,<br />
dann tut das weh“, sagte Trainer<br />
Walter Kogler und schickte eine<br />
klare Botschaft in Richtung Luka<br />
Marino Odak, der das 1:2 verschuldete:<br />
„Er darf da nicht herumkünsteln,<br />
sondern muss den<br />
Ball einfach wegbringen.“ Auch<br />
Abwehrchef André Laurito war<br />
fassungslos: „Ich weiß nicht, was<br />
er da veranstaltet hat. Elfmeter,<br />
Rot und Niederlage – schl<strong>im</strong>mer<br />
geht es nicht.“<br />
VfL Osnabrück<br />
Heuer Fernandes top<br />
„Es war ein Scheiß-Jahresabschluss“,<br />
sagte Verteidiger Sebastian<br />
Neumann. Das 0:2 gegen<br />
den CFC war bereits die vierte<br />
He<strong>im</strong>niederlage . „Ich kann nicht<br />
zufrieden sein“, sagte Trainer<br />
Maik Walpurgis, dessen Team nie<br />
ein Mittel fand gegen die disziplinierten<br />
Chemnitzer. „Das war ein<br />
Rückschritt“, gab Mass<strong>im</strong>o Ornatelli<br />
zu. Dass die Niederlage nicht höher<br />
ausfiel, hatte Osnabrück seinem<br />
überragenden Torwart Daniel Heuer<br />
Fernandes zu verdanken.<br />
SV Wehen Wiesbaden<br />
Wiemanns Auf und Ab<br />
Vor Wochenfrist hatte Michael<br />
Wiemann seine Mannschaft<br />
mit einem verschuldeten Elfmeter<br />
auf die Verliererstraße gebracht,<br />
nun sorgte sein verwandelter Strafstoß<br />
be<strong>im</strong> 1:0 über Saarbrücken für<br />
einen versöhnlichen Jahresausklang.<br />
Trainer Marc Kienle hatte ihn<br />
von der Innenverteidigung wieder<br />
ins defensive Mittelfeld beordert:<br />
„Er hat ein starkes Spiel gemacht<br />
und Akzente gesetzt“, lobte Kienle,<br />
der sich <strong>im</strong> vierten Anlauf über den<br />
ersten He<strong>im</strong>sieg freuen durfte.<br />
Borussia Dortmund II<br />
Maruoka verpflichtet<br />
„Wir haben fünf Spieler<br />
in den Bundesligakader gebracht.<br />
Und dass wir dazu auch noch als<br />
beste Zweitvertretung überwintern,<br />
ist eine tolle Geschichte“, fasst Trainer<br />
David Wagner die erfolgreiche<br />
Herbstrunde zusammen. Erste Verstärkung<br />
ist Mitsuru Maruoka (17).<br />
Der japanische Mittelfeldspieler<br />
von Cerezo Osaka wurde bis zum<br />
30. Juni 2015 ausgeliehen.<br />
Jahn Regensburg<br />
Amachaibou atmet auf<br />
Einen Auswärtssieg für den<br />
Jahn hat es zum letzten Mal vor vier<br />
Monaten gegeben. Mit dem 4:0 in<br />
Unterhaching beendete Regensburg<br />
die Durststrecke in der Fremde, die<br />
seit dem 2:1 be<strong>im</strong> BVB II (24. August)<br />
anhielt. Ebenso fand die Torflaute<br />
von Abdenour Amachaibou<br />
ihr Ende. Fünf Treffer hatte er seit<br />
dem 10. Spieltag auf dem Konto. Bis<br />
zum sechsten Tor dauerte es zwölf<br />
Wochen. „Es wurde auch langsam<br />
Zeit“, atmete der 26-jährige Ex-Hachinger<br />
auf .<br />
VfB Stuttgart II<br />
Baumgartl <strong>im</strong> Eiltempo<br />
„Unsere personelle Situation<br />
ist schwierig“, stöhnte Trainer<br />
Jürgen Kramny nach der 1:2-Niederlage<br />
gegen den BVB II. Da Yalcin,<br />
Vier, Degenek und Röcker nicht<br />
zur Verfügung standen, feierte in<br />
der Innenverteidigung A-Junior<br />
T<strong>im</strong>o Baumgartl sein Debüt. „Für<br />
ihn war es eine gute Erfahrung“, so<br />
der Coach. Im Sauseschritt auf der<br />
Karriereleiter geht es für Baumgartl<br />
in der Winterpause mit den Profis<br />
nach Südafrika. Aus dem Drittligakader<br />
werden zudem Leibold und<br />
Wanitzek mitreisen. Derweil gilt<br />
für die Zweite: „Einige müssen sich<br />
hinterfragen“, so Trainer Kramny.<br />
Wacker Burghausen<br />
Lob für Trainer Wolf<br />
„Wir haben uns teilweise<br />
dumm angestellt, das darf nicht<br />
passieren, das ist sehr frustrierend“,<br />
hatte Keeper Stephan Loboué an<br />
der zwölften Saisonniederlage<br />
zu kauen. „Wir müssen jetzt eine<br />
Schippe Arbeit drauflegen. Es kann<br />
noch viel passieren“, so Coach Uwe<br />
Wolf. Von Präsident Klaus Schultheiß<br />
jedenfalls gab es ein dickes<br />
Lob: „So einen Trainer haben wir<br />
uns <strong>im</strong>mer gewünscht.“ Wolf verkörpere<br />
das Burghauser Konzept,<br />
das vermehrt auf die Jugend setzt.
kicker, 23. Dezember 2013 REGIONALLIGA 69<br />
Kullmann auf der Streichliste<br />
Der FC HOMBURG überwintert auf Tabellenplatz fünf. Doch trotz<br />
des guten Abschneidens sind Neuverpflichtungen geplant.<br />
Soll den FCH in der Winterpause<br />
verlassen: Christopher Kullmann<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Eibner<br />
FC Homburg geht<br />
nach dem 6:1 über<br />
den SC Pfullendorf<br />
mit einem guten Jahresabschluss<br />
in die bis zum<br />
22. Februar andauernde<br />
Winterpause. Trainer<br />
Christian Titz hofft, dass<br />
die Pause seinem Team<br />
guttut und es danach<br />
weiter <strong>im</strong> Aufstiegsrennen<br />
mitmischen kann.<br />
„Wir haben unseren<br />
Plan mehr<br />
als erfüllt, können<br />
mit dem bisheri-<br />
REGIONALLIGADer<br />
gen Saisonverlauf<br />
zufrieden sein. Einzig<br />
die unnötige Niederlage<br />
in Koblenz passte nicht in<br />
unseren positiven Trend“,<br />
fasst Titz die letzten überaus<br />
erfreulichen Wochen<br />
zusammen. Mit einem Sieg in Koblenz wäre<br />
sein Team als Tabellen-Zweiter ins neue Jahr<br />
gegangen. Nun hat man als Fünfter zwei<br />
Punkte Abstand auf einen Relegationsrang.<br />
Personell plant Titz <strong>im</strong> neuen Jahr Umstellungen.<br />
„Das geht aber nur, wenn wir uns vorher<br />
von Spielern trennen können“, sagt der gebürtige<br />
Mannhe<strong>im</strong>er. Auf<br />
der Streichliste des FCH<br />
stehen der enttäuschende<br />
Christopher Kullmann<br />
(27, 7 Bundesligaspiele für<br />
Borussia Dortmund) sowie<br />
die kurz vor Ende der ersten<br />
Wechselperiode erst<br />
verpflichteten Walid Sekkour<br />
(20) und Dominik<br />
Werling (21).<br />
„Es war schwierig, für<br />
Januar Testspielgegner zu<br />
bekommen, weil die ersten<br />
drei Ligen dann ja bereits<br />
<strong>im</strong> Spielbetrieb sind. Allerdings<br />
haben wir während<br />
unseres Trainingslagers<br />
<strong>im</strong> portugiesischen Estoril<br />
ja noch zwei gute Gegner<br />
gefunden“, erklärte Titz<br />
zur Winter-Vorbereitung,<br />
die am 6. Januar beginnen<br />
wird. Zwischen dem 2. und 9. Februar leistet<br />
sich der Ex-Bundesligist ein Camp vor<br />
den Toren Lissabons, in dem es am 5. Februar<br />
gegen das B-Team von Benfica Lissabon<br />
und am 8. Februar gegen den FC Onze<br />
Bravos gehen wird, den Tabellendritten der<br />
angolanischen ersten Liga. HORST FRIED<br />
ZWEIBRÜCKEN<br />
Rubeck bleibt trotz<br />
schwieriger Situation<br />
1Fast hätte es für den<br />
SVN Zweibrücken kurz vor<br />
Weihnachten eine böse Überraschung<br />
gegeben, denn Trainer<br />
Peter Rubeck stand unmittelbar<br />
vor dem Absprung. Am vergangenen Freitag<br />
erklärte er jedoch nach einem Gespräch mit<br />
dem Vorstand, dass er seinen Vertrag be<strong>im</strong><br />
Aufsteiger erfüllen werde.<br />
Der 51-Jährige hatte zuletzt mehrfach<br />
betont, dass es fast unmöglich sei, seinen<br />
Vollzeitberuf und das Amt als Regionalliga-<br />
Trainer unter einen Hut zu bekommen. Zumal<br />
zwischen Arbeits- und Trainingsstätte<br />
mehr als 50 Kilometer liegen. So ist es auch<br />
nicht verwunderlich, dass ein Angebot des<br />
Südwest-Oberligisten Röchling Völklingen<br />
den SVN-Coach ins Grübeln brachte. „Das<br />
ist ein Angebot, über das ich ernsthaft nachdenke“,<br />
sagte Rubeck. Die Situation be<strong>im</strong> SVN<br />
spitzte sich vor dem vergangenen Wochenende<br />
zu, Mäzen Heiner Semar kündigte für<br />
den Fall des Rücktritts von Rubeck seinen<br />
eigenen Rückzug an. Das hätte das Aus für das<br />
Regionalliga-Team nach der Saison bedeutet.<br />
Die Kaderplanung ist derweil in vollem<br />
Gange. Robin Vogtland und Joseph Olumide<br />
haben ihre Verträge aufgelöst. Neu sind<br />
Verteidiger T<strong>im</strong>o Helfrich (21, SC Hauenstein)<br />
und Stürmer Heraldo Jorrin (20, SC<br />
Idar-Oberstein). ANDREAS DANNER<br />
RL NORD<br />
1. VfL Wolfsburg II 19 44:18 38<br />
2. VfB Oldenburg 19 41:25 36<br />
3. Goslarer SC 08 19 35:21 36<br />
4. Werder Bremen II 19 39:33 36<br />
5. SV Meppen 19 33:22 33<br />
6. ETSV Weiche 19 30:24 33<br />
7. BSV Rehden 18 27:18 29<br />
8. BV Cloppenburg 19 33:37 26<br />
9. VfR Neumünster 19 23:31 24<br />
10. Hannover 96 II 19 33:30 22<br />
11. TSV Havelse 18 26:32 22<br />
12. Hamburger SV II 19 34:35 21<br />
13. E. Norderstedt (N) 19 28:34 20<br />
14. SV Wilhelmshaven 19 20:26 19<br />
15. FC St. Pauli II 19 26:36 19<br />
16. SV Eichede (N) 19 28:39 18<br />
17. Braunschweig II (N) 19 15:29 18<br />
18. Victoria Hamburg 19 15:40 16<br />
20. SPIELTAG<br />
Samstag, 8. Februar (14 Uhr)<br />
Hamburg II – VfR Neumünster (3:1)<br />
Braunschweig II – Victoria Hbg. (0:1)<br />
FC St. Pauli II – Hannover 96 II (4:3)<br />
Sonntag, 9. Februar (14 Uhr)<br />
VfB Oldenburg – ETSV Weiche (1:3)<br />
SV Eichede – Werder Bremen II (2:3)<br />
Eintr. Norderstedt – Wolfsburg II (0:2)<br />
Goslarer SC – SV Wilhelmshaven (3:2)<br />
SV Meppen – Havelse (15.00) (1:4)<br />
Rehden – Cloppenburg (15.00) (1:1)<br />
TORJÄGER<br />
14 Menga (VfB Oldenburg)<br />
13 Kremer (SV Meppen)<br />
12 Kadah (Hannover 96 II)<br />
11 Gerdes-Wurpts (BV Cloppenburg)<br />
11 Eilers (VfL Wolfsburg II)<br />
10 Kulikas (FC St. Pauli II)<br />
9 Kobylanski (Werder Bremen II)<br />
9 Wulff (ETSV Weiche)<br />
9 Beismann (TSV Havelse)<br />
RL NORDOST<br />
1. TSG Neustrelitz 16 31:9 40<br />
2. 1. FC Magdeburg 16 36:20 33<br />
3. Carl Zeiss Jena 16 32:17 33<br />
4. 1. FC Union II 16 45:26 30<br />
5. Berliner AK 07 15 28:16 27<br />
6. Germ. Halberstadt 16 25:36 22<br />
7. VFC Plauen 16 25:28 21<br />
8. FSV Zwickau 16 22:29 21<br />
9. W. Nordhausen (N) 16 23:25 20<br />
10. Babelsberg 03 (A) 15 27:29 18<br />
11. Viktoria Berlin (N) 15 18:20 18<br />
12. ZFC Meuselwitz 16 17:28 18<br />
13. VfB Auerbach 16 21:30 16<br />
14. Optik Rathenow 16 16:26 13<br />
15. Hertha BSC II 15 17:32 9<br />
16. 1. FC Lok Leipzig 14 11:23 8<br />
17. SPIELTAG<br />
Freitag – Sonntag, 21. – 23. Februar<br />
VFC Plauen – CZ Jena (2:4)<br />
Wack. Nordhausen – Union II (1:3)<br />
Viktoria Berlin – G. Halberstadt (2:2)<br />
1. FC Magdeburg – BAK 07 (1:3)<br />
Hertha BSC II – FSV Zwickau (3:5)<br />
SV Babelsberg – VfB Auerbach (3:0)<br />
ZFC Meuselwitz – Lok Leipzig (3:1)<br />
TSG Neustrelitz – Opt. Rathenow (0:1)<br />
TORJÄGER<br />
12 Beck (1. FC Magdeburg)<br />
10 Hollwitz (1. FC Union II)<br />
9 Jovanovic (TSG Neustrelitz)<br />
8 Koc (SV Babelsberg 03)<br />
8 Skrzybski (1. FC Union II)<br />
8 Soltanpour (Berliner AK 07)<br />
7 L. Fuchs (1. FC Magdeburg)<br />
7 Medjedovic (TSG Neustrelitz)<br />
6 Uzan (1. FC Union II)<br />
6 J. Nagel (Germania Halberstadt)<br />
6 Banaskiewicz (Carl Zeiss Jena)<br />
6 Hammann (1. FC Magdeburg)<br />
6 Girth (VFC Plauen)<br />
RL WEST<br />
NACHHOLSPIEL vom 19. Spieltag<br />
KFC Uerdingen – Velbert ausgef.<br />
ERGEBNIS VOM MITTWOCH<br />
Viktoria Köln – 1. FC Köln II 0:3 (0:1)<br />
1. Fortuna Köln 18 45:19 42<br />
2. Sportfr. Lotte (M) 19 35:12 39<br />
3. Fort. Düsseldorf II 19 40:22 36<br />
4. FC Viktoria Köln 18 31:19 33<br />
FC Schalke 04 II 19 31:19 33<br />
Sportfr. Siegen 19 31:19 33<br />
7. SC Verl 19 25:24 31<br />
8. RW Oberhausen 19 19:21 29<br />
9. Bor. M'gladbach II 20 27:21 28<br />
10. Rot-Weiss Essen 17 26:25 27<br />
11. 1. FC Köln II 19 25:26 27<br />
12. Alem. Aachen (A) 18 19:27 22<br />
13. Bay. Leverkusen II 20 29:33 20<br />
14. Wattenscheid (N) 19 26:28 19<br />
15. VfL Bochum II 19 20:35 19<br />
16. KFC Uerdingen (N) 18 21:41 16<br />
17. SV Lippstadt (N) 19 21:35 12<br />
18. SC Wiedenbrück 18 22:48 9<br />
19. SSVg Velbert 17 11:34 6<br />
NACHHOLSPIELE 19/20. Spieltag<br />
Samstag, 25. Januar (14 Uhr)<br />
KFC Uerdingen – Velbert ( - , - )<br />
Alem. Aachen – Fortuna Köln (1:3)<br />
Viktoria Köln – 1. FC Köln II (2:1)<br />
21. SPIELTAG<br />
Samstag, 1. Februar (14 Uhr)<br />
Schalke 04 II – KFC Uerdingen (2:0)<br />
SC Verl – Alemannia Aachen (0:1)<br />
Sportfr. Lotte – Viktoria Köln (0:0)<br />
Wattenscheid 09 – SSVg Velbert (1:1)<br />
Fortuna Köln – RW Oberhausen (1:1)<br />
SV Lippstadt – Fort. Düsseldorf II (2:1)<br />
RW Essen – SC Wiedenbrück (3:1)<br />
Bereits am 23. November ausgetragen<br />
1. FC Köln II – Leverkusen II 2:1 (0:1)<br />
M'gladbach II – Spfr. Siegen 1:1 (0:0)<br />
spielfrei: VfL Bochum II<br />
RL SÜDWEST<br />
1. SGS Großaspach 19 35:19 40<br />
2. FSV Mainz 05 II 19 45:27 36<br />
3. Eintracht Trier 19 36:18 36<br />
4. SC Freiburg II 18 26:15 36<br />
5. FC Homburg 19 36:19 34<br />
6. Zweibrücken (N) 19 24:19 32<br />
7. Kaiserslautern II 19 35:18 30<br />
8. Neckarelz (N) 19 30:28 30<br />
9. Eintr. Frankfurt II 19 31:31 27<br />
10. TuS Koblenz 19 26:25 26<br />
11. Waldhof Mannhe<strong>im</strong> 19 27:30 26<br />
12. K. Offenbach (A) 19 21:20 25<br />
13. Hoffenhe<strong>im</strong> II 19 30:26 24<br />
14. Hessen Kassel (M) 19 25:44 19<br />
15. SSV Ulm 1846 19 24:33 17<br />
16. Wormatia Worms 19 14:31 13<br />
17. KSV Baunatal (N) 19 15:48 9<br />
18. SC Pfullendorf 18 17:46 8<br />
20. SPIELTAG<br />
Freitag – Sonntag, 21. – 23. Februar<br />
Eintr. Trier – SVN Zweibrücken (3:0)<br />
Eintracht II – KSV Baunatal (4:0)<br />
K. Offenbach – Hoffenhe<strong>im</strong> II (2:0)<br />
FC Homburg – Worm. Worms (1:1)<br />
SC Freiburg II – TuS Koblenz (1:1)<br />
Hessen Kassel – SC Pfullendorf (2:2)<br />
Neckarelz – Kaiserslautern II (1:1)<br />
SGS Großaspach – Ulm 1846 (2:1)<br />
FSV Mainz 05 II – SV Waldhof (4:0)<br />
TORJÄGER<br />
21 Sliskovic (1. FSV Mainz 05 II)<br />
10 Treske (SSV Ulm 1846)<br />
9 Dorow (1. FC Kaiserslautern II)<br />
9 Pokar (1. FC Kaiserslautern II)<br />
9 Ferfelis (TuS Koblenz)<br />
9 Comvalius (Eintracht Trier)<br />
8 Oesterhelweg (Eintr. Frankfurt II)<br />
8 Bo. Müller (SpVgg Neckarelz)<br />
RL BAYERN<br />
WINTERPAUSE WINTERPAUSE WINTERPAUSE WINTERPAUSE<br />
1. Bayern München II 23 67:23 54<br />
2. FV Illertissen 24 53:22 53<br />
3. FC Augsburg II 23 44:19 47<br />
4. TSV 1860 II (M) 24 42:28 47<br />
5. Greuther Fürth II 24 51:32 40<br />
6. TSV Buchbach 22 42:39 39<br />
7. FC Ingolstadt 04 II 22 43:33 36<br />
8. 1. FC Nürnberg II 23 36:34 32<br />
9. Würzburger Kickers 23 44:33 31<br />
10. SV Seligenporten 23 38:41 31<br />
11. FC Eintr. Bamberg 22 30:34 30<br />
12. FC Memmingen 21 34:31 29<br />
13. Schweinfurt 05 (N) 24 29:49 23<br />
14. Schalding-H. (N) 21 28:43 22<br />
15. 1860 Rosenhe<strong>im</strong> 23 26:38 20<br />
16. SpVgg Bayern Hof 23 24:43 20<br />
17. SV He<strong>im</strong>stetten 23 28:58 19<br />
18. V. Aschaffenburg 22 24:53 14<br />
19. TSV Rain/Lech 22 23:53 8<br />
NACHHOLSPIEL vom 23. Spieltag<br />
Samstag, 1. März (14 Uhr):<br />
FC Bayern II – Schalding-Hein. (5:0)<br />
26. SPIELTAG<br />
Freitag – Sonntag, 7. – 9. März<br />
Nürnberg II – SV Seligenporten (3:1)<br />
Greuther Fürth II – TSV Rain (3:2)<br />
FC Ingolstadt II – FC Bayern II (1:4)<br />
TSV Buchbach – Schweinfurt 05 (3:1)<br />
V. Aschaffenburg – Bayern Hof (0:2)<br />
SV He<strong>im</strong>stetten – Rosenhe<strong>im</strong> (1:2)<br />
Würzb. Kickers – FC Augsburg II (1:0)<br />
TSV 1860 II – FC Memmingen (3:3)<br />
Schalding-Hein. – FV Illertissen (2:5)<br />
spielfrei: FC Eintracht Bamberg<br />
TORJÄGER<br />
18 Lux (FV llertissen)<br />
15 Green (Bayern München II)<br />
13 Er. Thommy (FC Augsburg II)<br />
13 Colak (1. FC Nürnberg II)<br />
13 Stolz (SV Seligenporten)
70 TENNIS kicker, 23. Dezember 2013<br />
Rückkehr in alte Zeiten<br />
SPORTMAGAZIN<br />
Mit dem kicker <strong>im</strong>mer topaktuell informiert:<br />
Ergebnisse und Hintergründe auch auf kicker.de<br />
Als Trainer trifft BORIS BECKER (46) ab dieser Woche auf Kontrahenten von<br />
einst. Ex-Coach Niki Pilic warnt: Er muss jetzt seinen Lebensstil ändern.<br />
Zwischen dem lockeren Aufgalopp<br />
in Marbella und der<br />
ersten Bewährungsprobe in<br />
Abu Dhabi genießt Boris Becker<br />
den Abstecher nach W<strong>im</strong>bledon:<br />
Unter dem rot-weiß geschmückten<br />
Christbaum <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer<br />
seines Londoner Domizils liegen<br />
bereits seit Tagen die liebevoll<br />
eingepackten Geschenke. Daneben<br />
auf dem Sofa sitzt hin und<br />
wieder Beckers knapp vierjähriger<br />
Sohn Amadeus und wartet<br />
ungeduldig. Es herrscht Vorfreude<br />
in der Villa Becker.<br />
Auch be<strong>im</strong> Hausherrn, für den<br />
am zweiten Weihnachtsfeiertag<br />
so etwas wie ein neues Leben<br />
beginnt. An jenem Donnerstag<br />
wird Becker in den Flieger nach<br />
Abu Dhabi steigen, um einen Tag<br />
später seinen neuen Schützling,<br />
den Weltranglistenzweiten Novak<br />
Djokovic (26), be<strong>im</strong> Einladungsturnier<br />
erstmals offiziell bei einem<br />
Match zu coachen. „Lasst<br />
uns beginnen“, twitterte Becker<br />
bereits ungeduldig.<br />
Wie es so ist als Mitglied <strong>im</strong><br />
Team Djokovic, darüber konnte<br />
sich der 46-Jährige in den vergangenen<br />
Tagen bereits einen<br />
Eindruck verschaffen. Im spanischen<br />
Marbella nahm Becker als<br />
Headcoach am Trainingscamp<br />
des Australian-Open-Siegers teil.<br />
In der He<strong>im</strong>at allerdings mehren<br />
sich die St<strong>im</strong>men derer, die der<br />
Überraschungscombo kritisch<br />
gegenüberstehen.<br />
„Boris war auf Rasen ein besserer<br />
Spieler als Novak, aber auf<br />
allen anderen Belägen ist Novak<br />
viel stärker, als Boris es war“, sagte<br />
der frühere Davis-Cup-Teamchef<br />
Niki Pilic (74) dem Spiegel und<br />
meinte: „Boris wird best<strong>im</strong>mt<br />
versuchen, etwas zu verändern.<br />
Becker: „Wir haben das<br />
moderne Tennis geprägt.“<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Weber<br />
Greift wieder zum Schläger:<br />
Neu-Trainer Boris Becker<br />
Aber er weiß ja nicht zu hundert<br />
Prozent, wie das geht.“ Zudem<br />
gibt Pilic, der mit Becker zwe<strong>im</strong>al<br />
(1988, 1989) den Davis Cup<br />
gewann, seinem Ex-Schützling<br />
einen guten Rat mit auf den Weg.<br />
Becker müsse seinen Lebensstil<br />
ändern, erklärte Pilic, der für kurze<br />
Zeit auch einmal persönlicher<br />
Becker-Coach war, in der Frankfurter<br />
Allgemeinen Sonntagszeitung:<br />
„Er muss zum ersten Mal<br />
in seinem Leben lernen, nicht<br />
in der ersten Reihe zu stehen.“<br />
Sein Job sei, das verriet Becker<br />
derweil der Bild-Zeitung, die entscheidenden<br />
Prozentpunkte aus<br />
Djokovic herauszukitzeln: „Auf<br />
diesem Level“, so Becker, „gibt es<br />
kleine Dinge, die entscheiden, ob<br />
du den großen Pokal gewinnst<br />
oder Zweiter wirst.“<br />
Auf dem Court will sich der<br />
dre<strong>im</strong>alige W<strong>im</strong>bledonsieger in<br />
Zurückhaltung üben. „Ich kann<br />
schon noch Bälle mit Novak<br />
schlagen, aber den Job in den<br />
kurzen Hosen müssen seine Hittingpartner<br />
übernehmen“, sagt<br />
Becker. Der Wahl-Londoner<br />
plant, <strong>im</strong> Trainingsanzug auf<br />
dem Platz zu stehen und mithilfe<br />
der Videoanalyse Djokovic zu<br />
einem „noch besseren Tennisspieler<br />
zu machen“.<br />
Rund 20 Wochen <strong>im</strong> Jahr wird<br />
Becker mit dem sechsmaligen<br />
Grand-Slam-Champion auf der<br />
ATP-Tour unterwegs sein. Teilweise<br />
werden ihn dabei seine<br />
Frau und sein jüngster Sohn begleiten.<br />
„Wenn es passt, werden<br />
Lilly und auch Amadeus ab und<br />
zu mitkommen“, sagt Becker, der<br />
für den Fullt<strong>im</strong>e-Job seinen Arbeitsplatz<br />
als TV-Kommentator<br />
bei der BBC aufgibt.<br />
Vielleicht wird der auf ewig<br />
17-jährige Le<strong>im</strong>ener dafür mit<br />
einem besonderen Wiedersehen<br />
belohnt. Neben seinen ehemaligen<br />
Gegnern Ivan Lendl (53)<br />
und Michael Chang (41), die<br />
W<strong>im</strong>bledonsieger Andy Murray<br />
beziehungsweise den Japaner<br />
Kei Nishikori trainieren, könnte<br />
auch Beckers langjähriger Rivale<br />
Stefan Edberg (47) auf die Tour<br />
zurückkehren. Der Schwede, gegen<br />
den Becker drei W<strong>im</strong>bledonfinals<br />
bestritt (und zwei gewann),<br />
ist als Coach des Grand-Slam-<br />
Rekordsiegers Roger Federer <strong>im</strong><br />
Gespräch. Becker überrascht<br />
der Retro-Trend nicht. „Ich frage<br />
mich eher: Warum hat man so<br />
lange gewartet? Wir waren eine<br />
Generation, die sich vom Tennis<br />
her von der heutigen gar nicht<br />
so groß unterscheidet“, analysiert<br />
die ehemalige Nummer 1 der<br />
Welt. Und fügt selbstbewusst an:<br />
„Wir haben das moderne Tennis<br />
geprägt.“<br />
U. WEINRICH<br />
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kicker, 23. Dezember 2013 SKI ALPIN 71<br />
Mannomann – echt stark<br />
Mit FELIX NEUREUTHER (29), STEFAN LUITZ (21) und auch<br />
FRITZ DOPFER (26) haben gleich drei Athleten das<br />
Zeug zu einer Olympia-Medaille <strong>im</strong> Riesenslalom.<br />
Im Zielraum von Alta Badia dominierten<br />
die Zebra-Skianzüge des<br />
Deutschen Skiverbandes (DSV).<br />
Fritz Dopfer als Vierter, Felix Neureuther<br />
als Fünfter und Stefan Luitz<br />
als Achter sorgten für eine Premiere:<br />
Noch nie zuvor waren bei einem<br />
Weltcup-Slalom drei deutsche Männer<br />
unter die besten acht gekommen.<br />
„Eine extrem ansprechende<br />
Vorstellung“, fand deshalb Sportdirektor<br />
Wolfgang Maier. Die drei tragen<br />
auch die Hoffnung des DSV bei<br />
den Olympischen Winterspielen <strong>im</strong><br />
Februar in Sotschi. Ausgerechnet<br />
in der ehemals größten Problem-<br />
Disziplin bei den Männern sind die<br />
Aussichten am besten, gleich drei<br />
Athleten haben das Zeug, auf dem<br />
Podest zu landen. Im Slalom trägt<br />
die Last Neureuther fast alleine.<br />
Während Dopfer und Neureuther<br />
ja fast schon alte Hasen in der<br />
Weltelite sind, ist<br />
es für Luitz eine<br />
ganz neue Erfahrung,<br />
zu den Besten<br />
zu gehören.<br />
Zum ersten Mal<br />
hatte er sich seine<br />
Startnummer bei der Auslosung<br />
am Samstag selbst abholen dürfen.<br />
Durch seinen dritten Platz ein paar<br />
Tage zuvor in Val d’Isere war der<br />
ehemalige Zweite der Junioren-WM<br />
in die Gruppe der besten 15 Riesenslalomfahrer<br />
der Welt gerutscht.<br />
„Ein komisches Gefühl“ habe er<br />
deshalb am Start verspürt. „Ich<br />
wollte zeigen, dass ich es auch an<br />
einem anderen Hang als nur auf<br />
dem in Val d’Isere kann.“<br />
Vor einem Jahr hatte Luitz dort<br />
schon einmal auf sich aufmerksam<br />
gemacht. Eine Woche später<br />
versuchte er, das Ergebnis in Alta<br />
Badia mit Gewalt zu bestätigen –<br />
und schied aus. Auch anschließend<br />
lief es nicht mehr. Als er sich <strong>im</strong><br />
Februar <strong>im</strong> Training in Garmisch-<br />
Partenkirchen das Kreuzband <strong>im</strong><br />
rechten Knie riss, schien ein weiteres<br />
deutsches Talent einen Karriereknick<br />
zu erleiden. Ein bisschen<br />
Sorge habe er schon gehabt, sagt<br />
Neureuther, „dass es Stefan nicht<br />
mehr so umsetzen kann“. Aber Luitz<br />
stand nach vier Monaten wieder auf<br />
Ski, früher als normal üblich, feilte<br />
Riesenslalom: „Die Jungs<br />
sind der einzige Lichtblick.“<br />
in der ersten Woche, die Cheftrainer<br />
Charly Waibel als „therapeutisches<br />
Skifahren“ bezeichnete, an seiner<br />
Technik und kehrte stärker zurück.<br />
In Sölden qualifizierte er sich zum<br />
ersten Mal in seiner Karriere für<br />
das Finale, in Beaver Creek wurde<br />
er Neunter.<br />
„Die Jungs sind der einzige Lichtblick“,<br />
findet Maier. Denn <strong>im</strong> Speedteam<br />
sieht es aus wie <strong>im</strong>mer. Die<br />
Athleten bleiben auch bisher weit<br />
hinter den Erwartungen zurück.<br />
„Wir kommen da keinen Schritt<br />
vorwärts“, gibt der Sportdirektor<br />
zu. Dabei hatten Josef Ferstl, Klaus<br />
Brandner und der nach dreijähriger<br />
Pause zurückgekehrte Andreas<br />
Strodl in gut besetzten Rennen <strong>im</strong><br />
Sommertrainingslager in Südamerika<br />
hoffnungsvolle Resultate erzielt,<br />
diese aber <strong>im</strong> Weltcup bisher nicht<br />
bestätigt. Allein Tobias Stechert (28)<br />
gelang in diesem<br />
Winter ein ansprechendes<br />
Ergebnis.<br />
Mit Platz<br />
elf in der Abfahrt<br />
von Lake Louise<br />
schaffte er <strong>im</strong>merhin<br />
die halbe Olympia-Qualifikation.<br />
In Gröden verpasste er das<br />
zweite Resultat unter den besten<br />
15 als 29. jedoch deutlich. „Dabei<br />
habe ich mir hier die besten Chancen<br />
ausgerechnet, es zu schaffen.“<br />
Die kommenden Abfahrten in Bormio,<br />
Wengen und Kitzbühel liegen<br />
dem Oberstdorfer nicht so.<br />
Derjenige, der in den vergangenen<br />
neun Jahren die deutschen<br />
Fahnen in Abfahrt und Super-G<br />
wenigstens ab und zu mal hochgehalten<br />
hatte, gehört nicht mehr<br />
zum Team. Stephan Keppler war <strong>im</strong><br />
Frühjahr aus dem Weltcup-Kader<br />
genommen worden. Der 30-Jährige<br />
aus Ebingen bereitete sich in Eigenregie<br />
auf die Saison vor und darf<br />
nun zumindest vorerst bei den Abfahrten<br />
versuchen, sich für Sotschi<br />
zu qualifizieren. „Solange er keinem<br />
Jungen einen Platz wegn<strong>im</strong>mt,<br />
bekommt er seine Chancen“, sagte<br />
Waibel. Bisher war Keppler weit<br />
weg von der Norm. Gut möglich,<br />
dass der DSV wie 2006 ohne Abfahrer<br />
zu Olympia fahren muss.<br />
ELISABETH SCHLAMMERL<br />
WOLFGANG MAIER, Sportdirektor<br />
Fotos: <strong>im</strong>ago, picture-alliance, Getty Images<br />
Erfolgreiches Trio: In Alta Badia fährt Stefan Luitz auf Platz acht <strong>im</strong> …<br />
... Riesenslalom, Routinier Felix Neureuther auf Rang fünf und …<br />
… Fritz Dopfer als starker Vierter nur knapp am Podest vorbei.
72 BASKETBALL kicker, 23. Dezember 2013<br />
Danilo Barthel Max<strong>im</strong>ilian Kleber Konstantin Klein Akeem Vargas Johannes Voigtmann<br />
Die Suche<br />
nach dem neuen Nowitzki<br />
Im deutschen BASKETBALL tut sich was: Mit 35 Jahren rückt für Superstar<br />
Dirk Nowitzki das Karriereende näher – seine Nachfolger stehen bereit.<br />
Dirk<br />
Nowitzki<br />
Fotos: <strong>im</strong>ago (6)<br />
Bundestrainer Frank Menz (49)<br />
hat dieser Tage jede Menge<br />
Freude, wenn er die Hallen<br />
der Bundesliga besucht. Eine ganze<br />
Schar an jungen Spielern sorgt<br />
dort für Furore und lässt hoffen,<br />
dass die Nationalmannschaft künftig<br />
nicht mehr derartig enttäuschen<br />
wird wie zuletzt bei der EM vor drei<br />
Monaten in Slowenien mit dem Aus<br />
schon in der Vorrunde. Zwei dieser<br />
Hoffnungsträger, Max<strong>im</strong>ilian<br />
Kleber aus Würzburg und Danilo<br />
Barthel aus Frankfurt, wurden von<br />
Fans und Trainern sogar schon für<br />
das Bundesliga-All-Star-Game am<br />
18. Januar in Bonn nominiert. Wir<br />
stellen die angehenden Nationalspieler<br />
vor.<br />
Danilo Barthel (22)<br />
Der 2,07 Meter große Power Forward<br />
ist der Senkrechtstarter schlechthin:<br />
Seit 2011 gehört er zum Frankfurter<br />
Bundesligakader und steigerte seine<br />
Ausbeute von 2,4 in der ersten<br />
über 4,3 in der vergangenen auf<br />
12,3 Punkte in dieser Saison. Damit<br />
ist der gebürtige Heidelberger<br />
hinter Dirk Mädrich aus Vechta<br />
(14,6 Punkte) zweitbester deutscher<br />
Korbschütze der Liga. „Früher hat<br />
er sich zu oft auf seinen Distanzwurf<br />
verlassen. Jetzt ist er in der Lage,<br />
sowohl eins gegen eins zu ziehen<br />
als auch den Ball gut laufen zu lassen“,<br />
analysiert Frankfurts Basketball-Legende<br />
Pascal Roller (37).<br />
Max<strong>im</strong>ilian Kleber (21)<br />
Das Potenzial des Würzburgers<br />
gilt als riesig, wegen diverser Verletzungen<br />
konnte er das in den<br />
vergangenen Jahren jedoch so gut<br />
wie nie beweisen. In der Saison<br />
2012/13 fiel der Flügelspieler sogar<br />
komplett aus. Der Würzburger<br />
Ex-Trainer John Patrick (45, mittlerweile<br />
Ludwigsburg) beschrieb<br />
den 2,07-Meter-Mann schon vor<br />
zwei Jahren so: „Meiner Meinung<br />
nach ist er das größte Talent seines<br />
Jahrgangs in Deutschland und vielleicht<br />
sogar in ganz Europa. Wenn<br />
er erst mal regelmäßig spielt, wird<br />
man noch sehr viel von ihm hören.“<br />
Seit seiner Genesung zeigt der Distanzwurf-Spezialist<br />
sein Können.<br />
Mit durchschnittlich 11,0 Punkten<br />
in neun Einsätzen ist er zweitbester<br />
Korbschütze des Bundesliga-<br />
Schlusslichts. Ein Eigengewächs als<br />
Topscorer – das gab es in Würzburg<br />
zuletzt vor 15 Jahren. Unweigerlich<br />
werden Erinnerungen wach an einen<br />
gewissen Dirk Nowitzki …<br />
Konstantin Klein (22)<br />
Ein deutscher Spielmacher in der<br />
Startformation – das gibt es in der<br />
Bundesliga nur in Ulm (Per Günther)<br />
und Frankfurt. Dort schenkt<br />
Trainer Gordon Herbert (54) dem<br />
gebürtigen Berliner Konstantin<br />
Klein das Vertrauen. „Im Aufbau ist<br />
für einen jungen Spieler die schwierigste<br />
Position“, sagt sein Vorgänger<br />
Pascal Roller. „Konstantin lebt von<br />
seiner Energie und zieht sehr mutig<br />
und entschlossen zum Korb.“ Weil<br />
er bei seinem He<strong>im</strong>atverein Alba<br />
Berlin keine Perspektive sah, zog<br />
Klein 2011 für ein Ausbildungsjahr<br />
zum Drittligisten Gotha weiter. In<br />
seiner zweiten Saison in Frankfurt<br />
verdoppelte er seine Statistiken: von<br />
13 auf 26 Minuten Einsatzzeit, von<br />
3,0 auf 7,2 Punkte und – für einen<br />
Spielmacher am wichtigsten – von<br />
0,7 auf 2,9 Vorlagen pro Spiel.<br />
Akeem Vargas (23)<br />
Einsatzzeit und Statistiken sind mit<br />
gut 16 Minuten und 4,7 Punkten<br />
zwar relativ unauffällig, doch hat<br />
es der Flügelspieler <strong>im</strong> mit zahlreichen<br />
Stars gespickten Spitzenteam<br />
von Alba Berlin auch schwer, sich<br />
persönlich auszuzeichnen. Trainer<br />
Sasa Obradovic (44) schätzt den <strong>im</strong><br />
Schwabenland aufgewachsenen<br />
Deutsch-Amerikaner vor allem wegen<br />
dessen Defensivqualitäten und<br />
bot ihn in einigen Partien schon in<br />
der Startformation auf. „Mit der Zeit<br />
wird er eine kreativere Rolle bekommen“,<br />
verspricht Obradovic dem<br />
1,92 Meter großen Modellathleten.<br />
Johannes Voigtmann (21)<br />
Nur als Ersatzcenter vorgesehen,<br />
ließ der 2,11-m-Hüne die Chance<br />
nach dem Ausfall von Kapitän Marius<br />
Nolte (32) nicht ungenutzt. Mittlerweile<br />
ist er aus der Frankfurter<br />
Startformation nicht mehr wegzudenken.<br />
Der gebürtige Thüringer<br />
verdoppelte seine Statistiken <strong>im</strong><br />
Vergleich zu seiner ersten Skyliner-Saison:<br />
von 10 auf 21 Minuten<br />
Einsatzzeit, von 3,0 auf 7,6 Punkte<br />
und von 2,1 auf 5,4 Rebounds pro<br />
Spiel. Pascal Roller beschreibt ihn<br />
als „klassischen Brettcenter mit mobilen<br />
Voraussetzungen. Zudem ist<br />
er ein guter Passer, kann das Spiel<br />
lesen und seine Mitspieler einbinden“.<br />
DINO REISNER<br />
NACHRICHTEN<br />
Schmitt vor 18. Tournee-Start<br />
Ski nordisch: Martin Schmitt (35) ist<br />
von Bundestrainer Werner Schuster<br />
für die Vierschanzentournee (ab<br />
29. Dezember) nominiert worden.<br />
Für seinen 18. Tournee-Start<br />
erhält Schmitt in Oberstdorf und<br />
Garmisch-Partenkirchen einen<br />
Startplatz in der nationalen Gruppe.<br />
Merkel nicht nach Sotschi<br />
Allgemein: Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel (59) wird laut Focus nicht<br />
zu den Olympischen Winterspielen<br />
nach Sotschi (7. bis 23. Februar) reisen.<br />
Merkel, die als Kanzlerin noch<br />
nie zu Olympischen Spielen gefahren<br />
ist, soll sich auf ein Fernbleiben<br />
der Spiele festgelegt haben.<br />
Vettel sieht keine Wachablösung<br />
Formel 1: Trotz des stark veränderten<br />
technischen Reglements rechnet<br />
Vierfach-Champion Sebastian<br />
Vettel (26) nicht mit großen Veränderungen<br />
<strong>im</strong> Klassement: „Keiner<br />
weiß, was passieren wird, aber ich<br />
glaube, dass es den großen Teams<br />
an der Spitze wieder helfen wird.“<br />
Vonn: Aus nach Kreuzbandriss?<br />
Ski alpin: US-Superstar Lindsey<br />
Vonn (29) hat nach ihrem Abfahrts-<br />
Aus in Val d’Isere einen zuvor schon<br />
erlittenen kompletten Riss des rechten<br />
Kreuzbandes eingeräumt: „Ich<br />
weiß, ich muss das operieren lassen,<br />
aber mein Traum liegt in Sotschi,<br />
und ich kann nicht aufhören.“
74 WM-SERIE, TEIL 2<br />
Der Beste<br />
seit Pelé?<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Afl osport<br />
In seiner He<strong>im</strong>at war NEYMAR (21) längst ein<br />
Superstar – in Europa aber galt er vielen als<br />
Operettenkicker. Doch dann kam Coach<br />
Scolari und bediente sich eines Tricks.<br />
Sein Tor und seine Vorlage zum<br />
2:1 des FC Barcelona <strong>im</strong> Clasico<br />
<strong>im</strong> Oktober gegen Real Madrid<br />
hatte Neymar noch mit einer Party<br />
zelebriert – zusammen mit Dani<br />
Alves und weiteren Landsleuten<br />
feierte er <strong>im</strong> Restaurant Nuba.<br />
Aber Neymar lernte schnell: Seine<br />
ersten drei Tore in der Champions<br />
League be<strong>im</strong> 6:1 gegen Celtic<br />
Glasgow Anfang Dezember in<br />
Abwesenheit des verletzten Lionel<br />
Messi, den er als Sturmspitze<br />
ersetzte, verdaute der 21-Jährige<br />
schon zu Hause. Natürlich waren<br />
auch ein paar seiner Groupies und<br />
Kumpels früherer Tage dabei, die<br />
seine Präsentation <strong>im</strong> Juni <strong>im</strong> Camp<br />
Nou vor 45 000 Fans noch zu einem<br />
Popereignis werden ließen.<br />
Da sah der angehende Topstar<br />
mit seinem Markenzeichen, dem<br />
Hahnenkamm, auch noch aus wie<br />
ein Popstar. Aber auch das ist Geschichte,<br />
Neymar hat nicht nur seine<br />
Außendarstellung, sondern auch<br />
die Haare glatt gebügelt. Barca-<br />
Präsident Sandro Rosell schwärmt:<br />
„Man erkennt daran, dass Neymar<br />
in Barcelona reifer wird.“<br />
Der von vielen Unkenrufern wie<br />
Johan Cruyff befürchtete „Hahnenkampf“<br />
mit Messi blieb ebenfalls<br />
aus. Auch, weil dieser Neue anders<br />
Neymar da Silva Santos Junior<br />
Geboren am 5. 2. 1992 in Mogi das<br />
Cruzes (Bundesstaat Sao Paulo)/Brasilien,<br />
Größe 1,74 m, Gewicht 64 kg<br />
Seine Karriere<br />
Neymar begann in der Jugend von<br />
Portuguesa Santista und wechselte<br />
2003 zum FC Santos, für den er bis<br />
2013 in 103 Erstligaspielen 53 Tore<br />
schoss. Neben drei Staatsmeisterschaften<br />
von Sao Paulo gewann er 2010 den<br />
brasilianischen Pokal, 2011 die Copa<br />
Libertadores und 2012 die Recopa, den<br />
als einst Zlatan Ibrah<strong>im</strong>ovic die<br />
Chefrolle des Argentiniers nicht nur<br />
akzeptiert, sondern sogar zu genießen<br />
scheint. Fast kein <strong>Interview</strong> des<br />
Brasilianers ohne Sätze wie: „Messi<br />
ist der Allergrößte, ich bin stolz darauf,<br />
mit ihm spielen zu dürfen.“<br />
Dass er bisweilen sogar einen<br />
Messi vergessen machen kann,<br />
südamerikanischen<br />
Supercup. Seit Sommer<br />
2013 steht er<br />
be<strong>im</strong> FC Barcelona<br />
unter Vertrag und gewann mit den<br />
Katalanen auf Anhieb den spanischen<br />
Supercup. Für die brasilianische Nationalmannschaft<br />
traf er in 46 Länderspielen<br />
27-mal und gewann 2013 den<br />
Confederations Cup. Bei den Olympischen<br />
Spielen 2012 in London holte er<br />
die Silbermedaille.<br />
zeigte Neymar aber schon zu Saisonbeginn.<br />
Kaum angekommen,<br />
sicherte sein Treffer gegen Atletico<br />
den Gewinn des Supercups.<br />
Irgendwie ist eben alles super<br />
rund um diesen neuen Superstar<br />
des brasilianischen Fußballs, der<br />
mit 20 Millionen Euro Einnahmen<br />
pro Jahr aus Gehalt und Werbung<br />
schon jetzt mehr umsetzt als die<br />
Hälfte der brasilianischen Erstligisten.<br />
Dabei „wohnte er einst in einem<br />
ärmlichen Häuschen an einer<br />
staubigen Straße“, erinnert sich Alberto<br />
Vieira, der Santos-Funktionär,<br />
der den damaligen Junior für umgerechnet<br />
150 Euro Monatsgehalt zum<br />
ehemaligen Pelé-Klub holte.<br />
2011 und 2012 war Neymar dann<br />
bereits Südamerikas Fußballer des<br />
Jahres, 2011 wurde er von der FIFA<br />
mit dem Puskas-Preis für das Weltbeste<br />
Tor des Jahres ausgezeichnet –<br />
und längst trägt er auch in der Nationalmannschaft<br />
die legendäre 10.
kicker, 23. Dezember 2013 75<br />
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Neymar zum besten<br />
Spieler der WM<br />
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Teilnahmeschluss für diese Frage ist<br />
Sonntag, der 29. Dezember 2013.<br />
Mitarbeiter von Microsoft und des<br />
Olympia-Verlags dürfen nicht teilnehmen.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
„Der Beste seit Ronaldo“, schwärmen<br />
sie unterm Zuckerhut.<br />
Doch es geht ja schon um viel<br />
mehr: Da wandelt einer auf den<br />
Spuren Pelés. 2011 führte Neymar<br />
den legendären FC Santos 48 Jahre<br />
nach „O Rei“ erneut zum Sieg in<br />
der Copa Libertadores, Südamerikas<br />
Champions League.<br />
Am 7. März 2009, Neymar war<br />
17 Jahre, einen Monat und zwei<br />
Tage alt, gab er sein Debüt bei den<br />
Profis, eine Woche später erzielte er,<br />
ganze 56 Kilogramm schwer, sein<br />
erstes Tor. Längst ist er, fußballerisch,<br />
zum Schwergewicht gereift.<br />
192 Tore in 320 Spielen stehen zu<br />
Buche, mittlerweile hält er, in Abwesenheit<br />
des verletzten Wunderfußballers<br />
Messi, Barca am Leben,<br />
ist der Einzige <strong>im</strong> Team der Katalanen,<br />
der in diesem Kalenderjahr in<br />
allen Wettbewerben getroffen hat.<br />
Wird es dieser Straßenfußballer<br />
mit dem Hang zu Dribbling und<br />
Selbstgefälligkeit, den manche aus<br />
der Ferne schon als Operettenkicker<br />
verspottet hatten, auch in Europa<br />
schaffen? Das war die große Frage<br />
vor seinem 60-Millionen-Euro-<br />
Wechsel von Santos zu Barca. Die<br />
Antwort: Als brasilianischer Superstar<br />
gekommen, nahm der mit<br />
exquisiter Technik ausgestattete<br />
Zauberer die Rolle eines Jungstars<br />
an. Ganz ohne Allüren ging er unter<br />
Messi, Xavi und Iniesta nochmals<br />
in die Lehre. Seither ist das Supertalent<br />
kompletter, mannschaftsorientierter<br />
geworden, gibt früher ab,<br />
hat die Anzahl seiner Assists klar<br />
erhöht – und sein erstes Tor für Barca<br />
erzielte der Trickser gar per Kopf.<br />
In gleichem Maße, wie sich dieser<br />
pfeilschnelle Angreifer in Barcelona<br />
mehr und mehr an europäisches<br />
Niveau angepasst und zum<br />
Teamplayer weiterentwickelt hat,<br />
wuchs dieser Ausnahmespieler zur<br />
zentralen Figur der Selecao heran –<br />
und für knapp 200 Millionen Brasilianer<br />
zur WM-Hoffnung schlechthin.<br />
Selbst Staatspräsidentin Dilma<br />
Rousseff jubelt: „Wir, die Brasilianer,<br />
sind es, die Neymar haben.“<br />
2010 noch hatte ihn der damalige<br />
Nationaltrainer Dunga mangels<br />
Erfahrung aus dem WM-Kader<br />
gestrichen. Und ein überforderter<br />
Neymar bestätigte in der Folgezeit<br />
bei Testspielen gegen europäische<br />
Teams oft genug Dungas Zweifel.<br />
Nur noch als Mahnmal für die<br />
Menschlichkeit des in seiner He<strong>im</strong>at<br />
oft Überhöhten dient heute<br />
dieser erste große Rückschlag seiner<br />
Karriere, dem 2011 das vorzeitige<br />
Aus mit Brasilien bei der Copa<br />
America in Argentinien folgte – zu<br />
gigantisch die Erwartungshaltung,<br />
als er unter Dunga-Nachfolger<br />
Mano Menezes plötzlich Wunderdinge<br />
nicht nur für Santos, sondern<br />
das ganze Land bewirken sollte.<br />
Auf Menezes folgte Luiz Felipe<br />
Scolari, der schon 2002 als<br />
Weltmeister-Coach Druck zu kanalisieren<br />
wusste. Und der heute<br />
65-Jährige bediente sich seit Ende<br />
2012 eines so einfachen wie genialen<br />
Schachzugs: Indem er Spielern<br />
wie Barcas Dani Alves, Fluminenses<br />
Fred oder Thiago Silva (PSG) tragende<br />
Rollen gab, löste er Neymar<br />
die Fesseln. Zudem hieß die Devise:<br />
weniger Werbetermine, weniger <strong>Interview</strong>s,<br />
mehr Fokus auf das Spiel.<br />
Und siehe da: Im Sommer 2013<br />
explodierte dieser zuvor bei internationalen<br />
Auftritten oft zu durchsichtig<br />
agierende Vollblutkicker, traf<br />
be<strong>im</strong> Confed-Cup-Sieg volley mit<br />
links, volley mit rechts, dribbelte<br />
und legte Tore auf, wie er wollte.<br />
Spätestens seither ist Neymar in<br />
aller Munde. Und sei es nur – auch<br />
das gehört <strong>im</strong> Land des Fußballs<br />
und der schönen Frauen dazu –,<br />
wenn es um Freundin Bruna geht,<br />
ein TV-Sternchen. Ob als Eroberer<br />
der Herzen, Jungvater (mit einer<br />
früheren Freundin), Jungunternehmer<br />
oder, vor allem, Ausnahmefußballer<br />
– in Brasilien kommt keiner<br />
an Neymar vorbei. Bei der WM geht<br />
es bald um die Frage: Kommt Neymar<br />
an den Gegnern vorbei? Wenn<br />
ja, wenn er die Selecao nach dem<br />
Sieg be<strong>im</strong> Confed-Cup auch zum<br />
WM-Titel führt, dann gilt er wirklich<br />
als der Beste seit Pelé. Sein ehemaliger<br />
Santos-Trainer Muricy Ramalho<br />
hat ja eh keine Zweifel. Seine Erklärung<br />
ist einfach: „Neymar ist ein<br />
Genie.“ DASSLER MARQUES/<br />
PETER SCHWARZ-MANTEY<br />
Weitere Infos zur Serie und Neymar<br />
gibt’s auf www.kicker.de/ein-star-fuer-brasilien<br />
und kicker.mobile<br />
Nächsten Montag<br />
<strong>im</strong> kicker:<br />
Keisuke Honda, Japan
76 SERIE, TEIL 12<br />
Fotos: Witters (2)<br />
Der Mann,<br />
dem alles gelang<br />
Das Schicksal meinte es gut mit ihm. Als zweiter Mensch schaffte FRANZ BECKENBAUER (68)<br />
das große Kunststück, zunächst als Spieler und dann als Trainer Weltmeister zu werden.<br />
“-Serie, 12. Teil
kicker, 23. Dezember 2013 77<br />
Im abgedunkelten Olympiastadion zu Rom lassen<br />
sich die deutschen WM-Helden bejubeln,<br />
Kapitän Lothar Matthäus und die anderen<br />
Weltmeister präsentieren ihren schwarz-rot-goldenen<br />
Fans den Goldpokal bei ihrem Ehrenlauf<br />
<strong>im</strong> Stadionrund. In der Mitte des Platzes, wo es<br />
noch eine Spur dunkler ist, spaziert wie <strong>im</strong> Schatten<br />
dieses Glanzes Franz Beckenbauer über den<br />
Rasen, die Hände tief vergraben in den Taschen<br />
seiner beigen Hose, in sich versunken, verloren<br />
in seinen ganz privaten Gedanken. 1:0 <strong>im</strong> großen<br />
Finale gegen Argentinien – seit einigen Minuten<br />
an diesem 8. Juli 1990 ist er der zweite Mensch<br />
nach dem Brasilianer Mario Zagallo, dem es<br />
gelang, als Spieler und als Trainer Weltmeister<br />
zu werden. Die zurückliegenden sechs Lebensjahre<br />
hatte der Mann, der auf dem Fußballfeld als<br />
die personifizierte Eleganz bewundert und zum<br />
„Kaiser“ geadelt worden war, mit harter Arbeit<br />
und heftigem Ärger überstehen müssen, ehe er<br />
die deutsche Mannschaft zur globalen Nummer<br />
eins gemacht hatte.<br />
Nach dem frühen Aus bei der Europameisterschaft<br />
1984 in Frankreich durch das 0:1 gegen<br />
Spanien <strong>im</strong> dritten und letzten Vorrundenspiel<br />
lag die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes<br />
in Trümmern. Die Berufsfußballer waren in der<br />
Beliebtheitsskala auf den letzten Platz abgestürzt,<br />
selbst Börsenspekulanten und Gerichtsvollzieher<br />
genossen in Umfragen bessere Imagewerte. In<br />
der Bundesliga waren die Zuschauerzahlen auf<br />
einen Tiefstand gesunken. Bundestrainer Jupp<br />
Derwall, der die Nationalelf vier Jahre zuvor in<br />
Italien zum zweiten EM-Titel<br />
geführt hatte, nahm seinen Hut<br />
DIE<br />
GROSSEN<br />
TRAINER<br />
und gab auf.<br />
In dieser überaus heiklen<br />
Phase schaffte es DFB-Präsident<br />
Hermann Neuberger, diesen<br />
anerkannt besten deutschen<br />
Fußballer aller Zeiten, diesen<br />
Sympathieträger und Günstling<br />
des Schicksals, dieses Glückskind für den Neuaufbau<br />
der Nationalmannschaft zu verpflichten.<br />
Schon 1977 hatte er Beckenbauer zu Derwalls<br />
Assistenten machen wollen, nun war zunächst<br />
die Position eines Technischen Direktors <strong>im</strong><br />
Gespräch gewesen. Als Beckenbauer dazu Gesprächsbereitschaft<br />
signalisierte, wurde daraus<br />
in der öffentlichen Darstellung flugs tatsächliche<br />
Bereitschaft. „Plötzlich hängst du da drin“, sagte<br />
Beckenbauer, wollte sich nicht mehr rausreden<br />
und nahm an.<br />
Er wurde zum Teamchef berufen, der Ehrentitel<br />
des Bundestrainers blieb ihm versagt. Denn<br />
die allgemeine Begeisterung wurde durch einige<br />
Bedenkenträger, auch <strong>im</strong> Verband, gedämpft,<br />
weil dem Neuen die Bestätigung mit Stempel<br />
und Unterschrift in einem Trainerzertifikat fehlte.<br />
„Was soll mir dieser Schein bringen?“, fragte<br />
Beckenbauer und verwies auf seine praktischen<br />
Erfahrungen in 20 Profijahren: „Will mir da einer<br />
vom DFB noch etwas über Taktik oder Fußball erzählen?“<br />
Knapp fünf Jahre später, <strong>im</strong> März 1989,<br />
wurde ihm <strong>im</strong> Rahmen seines 50. Länderspiels<br />
als verantwortlicher Teamchef die Fußballlehrerlizenz<br />
nachgereicht.<br />
In seinem Zeugnis standen Platz zwei bei der<br />
WM 1986 und das enttäuschende Halbfinal-Aus<br />
bei der EM 1988 <strong>im</strong> eigenen Land nach einer<br />
1:2-Niederlage gegen den späteren Titelträger<br />
Niederlande in Hamburg. Es waren schwierige<br />
praktische Jahre. Bei der WM 1986 in Mexiko rappelte<br />
es gewaltig. Als größten Fehler bezeichnete<br />
es Beckenbauer hinterher, dass die Presse <strong>im</strong><br />
Teamhotel Galindo untergebracht war. Als Wegelagerer,<br />
Störenfriede, lästige Hunde besch<strong>im</strong>pfte<br />
der in jenen Wochen oft übellaunige, grantige,<br />
aggressive Beckenbauer die Journalisten und<br />
deutete an, dass er einem einhe<strong>im</strong>ischen Reporter<br />
am liebsten den Kragen rumdrehen würde;<br />
fast hätte er damit diplomatische Verwicklungen<br />
ausgelöst. Auch die „Suppenkasperaffäre“ trug<br />
sich damals zu, Beckenbauer schickte Torhüter<br />
Uli Stein vorzeitig nach Hause. Es krachte an<br />
allen Ecken und Enden, der einstige Ausnahmekönner<br />
hielt die Seinen ohnehin für spielerisch<br />
l<strong>im</strong>itiert, wie er vor dem Turnierstart geäußert<br />
hatte: „Du kannst mit dieser Truppe nie Weltmeister<br />
werden.“ Immerhin reichte es zum zweiten<br />
Rang; <strong>im</strong> Finale gegen Argentinien hatte die<br />
deutsche Elf einen Zwei-Tore-Rückstand bereits<br />
egalisiert, ehe sie sich kurz vor<br />
Schluss klassisch auskontern ließ<br />
und mit 2:3 verlor.<br />
Der vorherige Bundestrainer<br />
Jupp Derwall begründete Beckenbauers<br />
emotionale Ausbrüche mit<br />
dessen mangelnder Erfahrung<br />
als Gesamtverantwortlicher. Der<br />
Teamchef selbst erkannte, dass<br />
er, nun Repräsentant des deutschen Fußballs,<br />
die Bedeutung seines Wortes unterschätzt habe.<br />
„Ja mei“, sagte er in seinem Beckenbauer-Sprech,<br />
„ich bin oft zu <strong>im</strong>pulsiv und red ja auch viel Blödsinn.“<br />
Bei solchen Selbstbekenntnissen wird der<br />
grantige Beckenbauer schnell zum charmanten<br />
Beckenbauer.<br />
Sepp Maier, als Torwarttrainer über eine lange<br />
Zeit sein Partner, lacht noch heute laut auf, wenn<br />
er von Beckenbauers Wutanfall bei der WM 1990<br />
erzählt. Während sich Spieler, Betreuer und Verantwortliche<br />
nach dem 1:0-Zittersieg <strong>im</strong> Viertelfinale<br />
gegen die Tschechoslowakei in Mailand<br />
auf Schultern und Schenkel klopften, raste der<br />
Teamchef zehn Minuten durch die Kabine, trat<br />
gegen Eise<strong>im</strong>er und Holztür und wetterte: „Was<br />
feiert’s ihr hier! So ein Arschspiel!“ So hatte Maier<br />
„den Franz noch nie gesehen“.<br />
Selbst der ausrastende Beckenbauer ist meist<br />
noch ein sympathischer Beckenbauer. Als in<br />
seiner ersten Bayern-Periode Eckbälle der<br />
Münchner stets direkt zu gegnerischen Kontern<br />
führten, platzte dem Aushilfscoach 1993/94 in<br />
der Begegnung bei der SG Wattenscheid der<br />
Kragen. In der Halbzeitpause sagte er zum brasilianischen<br />
Abwehrspieler Jorginho: „Befehl!<br />
Ab sofort schießt du jede Ecke hinters Tor, damit<br />
wir in Ruhe zurücklaufen können!“ Beckenbauer<br />
muss selbst lachen, als er diese Geschichte in<br />
diesen Tagen erzählt und sich dabei Jorginhos<br />
„Ja mei, ich bin oft zu<br />
<strong>im</strong>pulsiv und red ja<br />
auch viel Blödsinn.“<br />
verdutzten Gesichtsausdruck von damals noch<br />
einmal vor Augen führt.<br />
Als der Brasilianer vor dem letzten, entscheidenden<br />
Saisonspiel gegen Beckenbauers Verbot<br />
zu einer Tour rund um die Welt zur brasilianischen<br />
Selecao startete, um seinen WM-Platz<br />
nicht zu gefährden, machte der Chef seine Drohung<br />
wahr und setzte Jorginho gegen Schalke zunächst<br />
auf die Bank. Nach 20 Minuten wechselte<br />
er ihn ein, der Rechtsverteidiger sicherte mit<br />
einem Linksschuss in den Winkel die Meisterschaft.<br />
Alles gut.<br />
In jener Saison hat sich Beckenbauer auch heftigst<br />
mit dem damaligen Bundestrainer, seinem<br />
früheren Assistenten Berti Vogts, ge- und zerstritten.<br />
„Es ist so ein schöner Tag heute, und wir<br />
reden über solche Pfeifen“, sagte er und meinte<br />
damit den DFB und Vogts, der <strong>im</strong> Bundesliga-<br />
Franz Beckenbauer<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 78<br />
Geboren am 11. 9. 1945 in München<br />
Seine Erfolge als Spieler<br />
Weltmeister 1974, Europameister 1972<br />
Weltpokalsieger 1976<br />
Europacupsieger der Landesmeister 1974, 1975, 1976<br />
Europacupsieger der Pokalsieger 1967<br />
Deutscher Meister 1969, 1972, 1973, 1974, 1982<br />
DFB-Pokalsieger 1966, 1967, 1969, 1971<br />
NASL-Meister 1977, 1978, 1980<br />
Deutschlands Fußballer des Jahres 1966, 1968, 1974,<br />
1976, Europas Fußballer des Jahres 1972, 1976<br />
Sein weiterer Werdegang<br />
13. 7. 1984 bis 8. 7. 1990 DFB-Teamchef,<br />
1990/91 Trainer/Technischer Direktor Olympique<br />
Marseille, 28. 12. 1993 bis 30. 6. 1994 und<br />
29. 4. 1996 bis 30. 6. 1996 Trainer FC Bayern,<br />
Oktober 1998 bis 2010 DFB-Vizepräsident,<br />
Präsident WM-Organisationskomitee 2006, Januar<br />
2007 bis Juni 2011 Mitglied FIFA-Exekutivkomitee<br />
Seine Erfolge als Trainer<br />
Weltmeister 1990; UEFA-Pokal-Sieger 1996, Deutscher<br />
Meister 1994, Französischer Meister 1991<br />
Seine Turniere<br />
WM 1986, 1990; EM 1988<br />
Seine Bilanz als DFB-Teamchef<br />
66 Spiele: 34 Siege, 20 Unentschieden,<br />
12 Niederlagen, 107:61 Tore<br />
Seine Ämter bei Bayern München<br />
25. 11. 1991 bis 7. 10. 1994 Vizepräsident,<br />
7. 10. 1994 bis 27. 11. 2009 Präsident,<br />
14. 2. 2002 bis 27. 11 2009 Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der AG, heute Ehrenpräsident
78 SERIE, TEIL 12<br />
Lothar Matthäus über den Trainer Franz Beckenbauer<br />
„Geht’s raus und habt’s Spaß!“<br />
Herr Matthäus, war es schwierig, unter dem Gottvater<br />
aller Liberos, Franz Beckenbauer, Libero zu spielen?<br />
Zunächst war da sehr viel Ehrfurcht, als ich<br />
Franz Beckenbauer kennenlernte. Da stand ja<br />
eher schon der Gottvater des deutschen Fußballs<br />
vor mir. Man war eingeschüchtert. Wir<br />
wussten, er hatte <strong>im</strong> Fußball alles erlebt, und<br />
haben ihm alles geglaubt. Nach dem WM-Sieg<br />
1990 ist das Vertrauen zwischen Franz und mir,<br />
das er mir zuvor schon entgegengebracht hatte,<br />
noch einmal gewachsen.<br />
Inwiefern?<br />
Ich sollte Entscheidungen auf dem Platz selbst<br />
treffen. Er sagte, Lothar, wenn<br />
du etwas siehst, mach, was du<br />
meinst! Den Libero habe ich<br />
nicht wie er gespielt, er war<br />
ein ganz anderer Typus als<br />
ich, elegant, ich mehr dynamisch.<br />
Für mich war es einfach unter ihm, auch<br />
wenn er ab und zu Wutausbrüche hatte. Das<br />
gehörte zu seinem Ehrgeiz, er war Perfektionist<br />
und hat zu viel erwartet. Nicht jeder Spieler<br />
konnte Beckenbauer sein. Deswegen wurde er<br />
ab und zu zum Rumpelstilzchen.<br />
Zwei, die sich gut verstehen, bis zum heutigen Tag:<br />
Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus<br />
Welcher Beckenbauer blieb Ihnen mehr in Erinnerung:<br />
der gelassene, gutmütige oder der grantige, giftige?<br />
Mehr der gutmütige – und vor allem der, der<br />
uns zum Erfolg trieb mit seiner akribischen<br />
Arbeit. In seiner ersten Periode be<strong>im</strong> FC Bayern<br />
wohnte er <strong>im</strong> Hotel Sheraton, ich war oft bei<br />
ihm auf dem Z<strong>im</strong>mer und sah, wie er Videos<br />
und Gegner studierte, nächtelang. Der Erfolg<br />
fiel ihm nicht in den Schoß.<br />
Als Sie vor dem historischen Wiederholungsspiel gegen<br />
Nürnberg 1994 mit der Nationalelf in den Vereinigten<br />
Arabischen Emiraten weilten, war er stocksauer.<br />
Wir hatten da Freundschaftsspiele. Da gab es<br />
einen kleinen Disput mit Berti Vogts.<br />
Klein? Beckenbauer kündigte dem damaligen Bundestrainer<br />
die Freundschaft.<br />
Doch sie verstehen sich wieder. Franz ist so, es<br />
muss raus bei ihm, er meint es gar nicht so. Als<br />
„Wir standen <strong>im</strong> Halbfinale –<br />
und der Trainer dreht durch.“<br />
Foto: firo<br />
Perfektionist willst du an der kleinsten Schraube<br />
drehen, wie Pep Guardiola heute bei Bayern.<br />
Wie oft mussten Sie von Beckenbauer sein Lieblings-<br />
Sch<strong>im</strong>pfwort „Schülermannschaft“ hören?<br />
Auch „Obergiesing gegen Untergiesing“ sagte<br />
er gerne nach schlechten Spielen, oder „Schülermannschaft“.<br />
Das waren seine Worte, die<br />
heute keiner mehr benutzt. Er war aus dem<br />
Leben, ein Straßenfußballer.<br />
Welches Erlebnis fällt Ihnen zuallererst ein, wenn Sie<br />
an diesen Trainer denken?<br />
Bei der WM 1990 in Italien hat er Andy Brehme<br />
und mich am Tag nach dem Finale persönlich<br />
geweckt, damit wir den<br />
Abflug nicht verpassten. Er<br />
stand vor uns in ganz bunten<br />
Bermuda-Shorts, nackt<br />
der behaarte Oberkörper.<br />
Was wir früher gemeinsam<br />
erlebt haben, verbindet uns noch heute.<br />
Wie trug sich die legendäre Geschichte 1990 nach<br />
dem 1:0 gegen die Tschechoslowakei tatsächlich zu?<br />
Da stand ein rot-weißer Plastike<strong>im</strong>er. Franz<br />
trat dagegen, der Deckel klappte auf, und die<br />
Eiswürfel flogen durch den Raum. Dann trat<br />
er noch ein kleines Loch in die Holztür. Da<br />
verlor er ein bisschen die Nerven. Einmalig: Wir<br />
hatten gewonnen, standen <strong>im</strong> Halbfinale – und<br />
der Trainer dreht durch.<br />
Wie hat sich der Trainer Beckenbauer von 1984 bis<br />
1996 verändert?<br />
Er hatte vor 1984 nie als Trainer gearbeitet. In<br />
dieser Rolle hast du eine andere Verantwortung,<br />
auch wenn du Führungsspieler warst.<br />
Franz gab zu, dass er 1986 bei seinem ersten<br />
Turnier viele Fehler gemacht hat. Er hat daraus<br />
gelernt, wurde souveräner und in den Ansprachen<br />
klarer. Mit zunehmender Erfahrung hat<br />
er sich weiterentwickelt.<br />
Beckenbauer, als Spieler der Edeltechniker überhaupt,<br />
legte als Trainer sehr viel Wert auf Zweikämpfe und<br />
Kopfballstärke.<br />
Meistens spricht man als Trainer über Dinge,<br />
die man als Spieler nicht beherrscht hat. Franz<br />
war sicher kein Zweikämpfer. Wenn man ihm<br />
das so sagen würde, würde er entgegnen: Hallo,<br />
ich war der zweikampfstärkste Spieler!<br />
Beckenbauer machte Sie zum Kapitän der 1990er<br />
Weltmeisterelf und bei Bayern. War er der entscheidende<br />
Förderer in Ihrer Karriere?<br />
Er und Giovanni Trapattoni bei Inter Mailand,<br />
der mir dort die Nummer 10 gab. Auch wenn<br />
mich Franz ab und zu zur Sau gemacht hat,<br />
zeigte er der Mannschaft nach der WM 1986:<br />
Das ist einer, auf den ihr euch verlassen könnt.<br />
Hat er wirklich <strong>im</strong>mer wieder gesagt: Geht’s raus und<br />
spielt’s Fußball?<br />
Ja, geht’s raus, spielt’s Fußball und habt’s Spaß!<br />
Das sagte ich einmal als Trainer von Partizan<br />
Belgrad vor dem Champions-League-Qualifikationsspiel<br />
in Newcastle.<br />
Es hat gewirkt.<br />
Wir gewannen und kamen in die Champions<br />
League. Das war die kürzeste Besprechung, die<br />
ich je mit einer Mannschaft hatte.<br />
INTERVIEW: KARLHEINZ WILD<br />
Weltmeister unter sich: Beckenbauer mit Pelé,<br />
1974 mit dem WM-Pokal und bei der Lektüre<br />
Fortsetzung von Seite 77<br />
Endspurt Matthäus und Helmer von der Länderspieltour<br />
in die Vereinigten Arabischen Emirate<br />
nicht vorzeitig he<strong>im</strong>fliegen ließ. Seinem<br />
langjährigen Mitspieler und Mittrainer Vogts<br />
kündigte der tobende Beckenbauer sogar die<br />
Männerfreundschaft.<br />
„Schick mir sofort den Lothar und den Helmer<br />
zurück! Wie wir’s abgemacht haben“, schreit<br />
Beckenbauer durchs Telefon nach Abu Dhabi.<br />
Entgegnet Vogts: „Geht nicht, wir haben einige<br />
Verletzte. Ich kann dir den Lothar geben!“ Beckenbauer:<br />
„Ich will nicht den Lothar sprechen,<br />
ich will, dass beide zurückkommen!“ Vogts blieb<br />
be<strong>im</strong> Nein, damit, so Beckenbauer unversöhnlich,<br />
„ist das Thema Berti Vogts für mich ein für<br />
allemal erledigt, er hat zwe<strong>im</strong>al das Ehrenwort<br />
gebrochen“.<br />
Als Beckenbauer das Sportgericht wegen des<br />
Ja zum Wiederholungsspiel nach Helmers Phantomtor<br />
als „hirnlose Juristen“ bezeichnet, muss<br />
er 10 000 Mark zahlen. Aus Protest gegen die Verbalattacken<br />
des einstigen Teamchefs verweigerte<br />
DFB-Präsident Egidius Braun die Übergabe der<br />
Meisterschale. Aber wer ist diesem Beckenbauer<br />
so richtig böse? Wer ist nachtragend, wenn er
kicker, 23. Dezember 2013 79<br />
Der „Kaiser“ – als Redner bei Bayern, <strong>im</strong> Kreis seiner Spieler nach<br />
dem WM-Triumph 1990, mit der Meisterschale und be<strong>im</strong> Golfspiel<br />
tobt und Gift und Galle spuckt? Bei seiner misslungenen<br />
1:3-Premiere gegen den VfB Stuttgart<br />
in der minus sieben Grad eisigen Februarkälte<br />
des Jahres 1994 wettert der neue Bayern-Trainer<br />
über den patzenden Thomas Helmer in der ersten<br />
Aufregung: „Wenn dieser Blinde noch einmal<br />
so spielt!“ Kurz darauf sagt er zum Spieler: „Alles<br />
nicht so schl<strong>im</strong>m.“ Fall erledigt.<br />
Und gegen diesen – seit 1990 mit weltmeisterlichen<br />
Ehren geschmückten – Trainer hätte<br />
ohnehin keiner aufgemuckt. „Diese Autorität“,<br />
so Helmer, „habe ich bei keinem anderen erlebt.“<br />
Betrat Beckenbauer den Raum, war alles<br />
mucksmäuschenstill. Auch Thomas Berthold,<br />
unter Beckenbauer bei den Turnieren 1986, 1988<br />
Die großen Trainer<br />
Fotogalerien zu<br />
dieser Serie fi nden Sie<br />
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und 1990 dabei, betont die überwältigende Außenwirkung<br />
der Beckenbauer’schen Persönlichkeit:<br />
„Da stand einer vorne mit Ahnung und<br />
Ausstrahlung.“<br />
Sepp Maier findet die Popularität und Art<br />
Beckenbauers „einmalig“, für ihn war der Trainer<br />
„ Mir reicht’s, ich muss<br />
den ganzen Käse<br />
nicht mehr haben.“<br />
Beckenbauer „der beste überhaupt“. Der Torwarttrainer<br />
a. D. erzählt noch schnell, wie Vogts<br />
und Co-Trainer Holger Osieck bei der WM 1990<br />
viele Hütchen und Stangen aufgebaut hatten für<br />
diverse Trainingsübungen, die Spieler daraufhin<br />
murrten und Beckenbauer verfügte: „Weg damit!<br />
Wir machen ein Spiel!“<br />
Der einstige Spieler konnte sich als Trainer<br />
in seine aktuellen Spieler hineindenken. Aller-<br />
Fotos: picture-alliance/dpa, <strong>im</strong>ago (4), Getty Images (2), Rauchensteiner<br />
dings ließ Beckenbauers gloriose Vergangenheit<br />
den späteren Übungsleiter oft verzweifeln. Sein<br />
außerordentliches praktisches Können ließ ihm<br />
jede noch so anspruchsvolle Aktion als selbstverständlich<br />
erscheinen, doch als Fußballlehrer<br />
musste er erkennen, dass mancher seiner Schüler<br />
daran kläglich scheiterte.<br />
Wenn er, knapp 50, be<strong>im</strong> Fünf-gegen-zwei in<br />
München mitspielte, strahlte von seinen leicht<br />
und lässig hingeworfenen Außenristpässen und<br />
-schlenzern noch <strong>im</strong>mer diese grandiose Eleganz<br />
ab. Hätte er wegen eines Fehlers einmal in die<br />
Mitte gemusst, wusste er stets einen anderen<br />
Schuldigen zu ermitteln. Und wenn ihm Helmer<br />
gleich be<strong>im</strong> ersten Training grätschend die Brille<br />
von der Nase schoss, so kam Beckenbauer – da<br />
<strong>im</strong> ursprünglichen Wortsinn – mit einem blauen<br />
Auge davon.<br />
In der Regel gelang Beckenbauer, was er anpackte.<br />
Sein Erfolg resultierte aus gezielter, professioneller,<br />
umfassender Detailarbeit. Er studierte<br />
und analysierte die Gegner stundenlang<br />
mit Videos, er benutzte die Daten des Statistikers<br />
Roland Loy und die medizinischen Erkenntisse<br />
des Professors Heinz Liesen. Teambuilding betrieb<br />
er zudem, be<strong>im</strong> gemeinsamen Frühstück<br />
an der Säbener Straße mussten die Verlierer des<br />
Trainingsspielchens die siegreichen Kollegen<br />
bedienen.<br />
„Leben und leben lassen“, so lautet für Berthold<br />
Beckenbauers Motto als Trainer. Und als<br />
dieser Seriensieger bei seinem zweiten Notfalleinsatz<br />
für die Bayern<br />
Ende 1995/96 durch<br />
einen Finalerfolg gegen<br />
Girondins Bordeaux<br />
zwar den UEFA-<br />
Pokal gewann, aber in<br />
der Liga den Wettlauf<br />
um die Deutsche<br />
Meisterschaft gegen<br />
Borussia Dortmund<br />
um sechs Punkte verlor,<br />
nahm er auch die<br />
Schmähgesänge über<br />
den „Vize-, Vize-Kaiser<br />
Franz“ gelassen<br />
hin und erklärte: „Die<br />
Leute haben recht,<br />
aber der Spott ist mir<br />
egal.“ Beckenbauer,<br />
Mitte der 1990er auch<br />
Klub-Präsident, stellte<br />
nach seinem zweiten<br />
Engagement als<br />
FCB-Trainer, damals<br />
50, jedoch klar: „Mir<br />
reicht’s jetzt, ich muss<br />
den ganzen Käse nicht<br />
mehr haben.“<br />
So oder so ähnlich<br />
äußerte er sich <strong>im</strong>mer<br />
wieder während seiner<br />
Trainertätigkeiten.<br />
Eigentlich wollte<br />
er es gar nicht machen,<br />
aber eigentlicher<br />
hat er es doch<br />
<strong>im</strong>mer wieder gerne<br />
gemacht. Noch dazu<br />
höchst erfolgreich.<br />
KARLHEINZ WILD<br />
DIE<br />
GROSSEN<br />
TRAINER<br />
Wir stellen Ihnen die Trainer vor,<br />
die <strong>im</strong> deutschen Fußball in den<br />
letzten Jahrzehnten tiefe Spuren<br />
hinterließen. Im letzten Teil am<br />
nächsten Montag einen Mann,<br />
der am Ende einer wechselvollen<br />
Karriere den Gipfel erklomm.<br />
Teil 1:<br />
Ottmar Hitzfeld<br />
Teil 2:<br />
Udo Lattek<br />
Teil 3:<br />
Hennes Weisweiler<br />
Teil 4:<br />
Sepp Herberger<br />
Teil 5: Ernst Happel<br />
und Max Merkel<br />
Teil 6:<br />
Tschik Cajkovski<br />
Teil 7:<br />
Dettmar Cramer<br />
Teil 8:<br />
Branko Zebec<br />
Teil 9:<br />
Otto Rehhagel<br />
Teil 10: Helmut Schön<br />
Teil 11: Georg Buschner<br />
Teil 12: Franz Beckenbauer<br />
Teil 13: Jupp Heynckes<br />
Eine Ausgabe verpasst? Kein<br />
Problem. Sie können jedes Heft<br />
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80 -BUSINESS<br />
Präzision in Herzogenaurach:<br />
Der Ball muss wirklich rund<br />
sein, die FIFA erlaubt eine<br />
Abweichung von 1,5 Prozent.<br />
Hightech für die Welt<br />
Ein WM-BALL ist ein Geschäft, aber auch Technik und Lebensgefühl. Der kicker war <strong>im</strong><br />
„Ball-Lab“ von Adidas. Dort, in Herzogenaurach, wurde der „Brazuca“ entwickelt.<br />
Richtig rund soll er sein, wasserdicht,<br />
haltbar, natürlich auch<br />
schön. Gerade die Spieler sollen<br />
diesen Ball innigst lieben. Deshalb<br />
wurden viele Gespräche geführt.<br />
Zum Beispiel mit den Bayern. Mit<br />
den Profis des AC Mailand. Mit Zidane.<br />
Wie ist die Oberfläche? Zu<br />
glatt? Wie das Gefühl be<strong>im</strong> Schuss?<br />
Und be<strong>im</strong> Dribbling? Ist die Kugel<br />
gut kontrollierbar? Und der Griff?<br />
Hat der Torwart eine faire Chance?<br />
Auch bei Nässe, Hitze und bei Eis?<br />
Ein WM-Ball ist schließlich nicht<br />
irgendein Ball. Auch der „Brazuca“<br />
soll und wird Fußball-Geschichte<br />
schreiben, wenn in Brasilien am<br />
12. Juni mit dem Spiel der Gastgeber<br />
gegen Kroatien das Turnier eröffnet<br />
wird. „Ich werde unseren Ball<br />
sehen und stolz sein“, sagt Oliver<br />
Dittmann, der bei Adidas in Herzogenaurach<br />
<strong>im</strong> „Ball-Lab“ das bekannteste<br />
Spielzeug der Welt mit<br />
viel Leidenschaft mitentwickelt<br />
hat. Zweieinhalb Jahre waren es<br />
diesmal, so viel Zeit wurde be<strong>im</strong><br />
fränkischen Sportausrüster noch<br />
nie in einen Ball investiert. Auch<br />
nicht in den legendären Tango<br />
(1978 und 1982), in den Teamgeist<br />
(2006) oder in den Jabulani, der<br />
vor vier Jahren die Welt eroberte:<br />
13 Millionen Exemplare wurden<br />
in diesem Design letztlich verkauft<br />
– offizielle WM-Bälle, aber auch<br />
Spaß-Varianten. Eine große Zahl.<br />
Damit gehört ein solches Produkt<br />
natürlich zu den Bestsellern, auch<br />
für einen Weltkonzern, der erst vor<br />
kurzem den Vertrag mit der FIFA<br />
bis 2030 verlängern konnte. Big<br />
Business eben. Kostete der WM-<br />
Ball 2010 noch 119,95 Euro, so sind<br />
es nun zehn Euro mehr. Entwickelt<br />
in Herzogenaurach, hergestellt in<br />
China: Das nennt man globales Jobsharing.<br />
Ein WM-Ball stellt schließlich<br />
auch einen Prestigefaktor dar.<br />
Adidas liefert den offiziellen Ball für<br />
das Welt-Turnier bereits seit 1970.<br />
Ein solches Produkt ist aber auch<br />
Hightech pur. „Die Materialien werden<br />
<strong>im</strong>mer besser“, erzählt Dittmann<br />
weiter. Die Oberfläche wird<br />
erstmals nur aus sechs Teilen zusammengeklebt.<br />
Weiterentwickelt<br />
wurde zudem die Oberflächenstruktur.<br />
Da wurden auch deutsche<br />
Spitzentorhüter gefragt.<br />
Neben der Spielkultur geht’s<br />
bei einem Turnier-Ball aber auch<br />
um eine ganz andere Kultur, vor<br />
allem um die des Gastgeberlandes.<br />
So drückt der Name „Brazuca“ das<br />
brasilianische Lebensgefühl aus.<br />
Stolz und Herzlichkeit werden<br />
mit diesem Begriff verbunden <strong>im</strong><br />
Land des fünfmaligen Weltmeisters<br />
(daran erinnern auf dem Ball<br />
übrigens kleine Sterne). Das neue<br />
Modell sollte zudem bunt sein und<br />
gute Laune verbreiten. Der Name<br />
Brazuca wurde durch eine Online-<br />
Umfrage in Brasilien ermittelt, über<br />
eine Million machte mit, Bossa<br />
Nova stand zudem zur Auswahl, wie<br />
auch Carnavalesca, in Anlehnung<br />
an den brasilianischen Karneval.<br />
Und: Die geschlungenen Farben<br />
sollen an die gehe<strong>im</strong>nisvollen Armbänder<br />
erinnern, die die Brasilianer<br />
gerne tragen: Drei Wünsche werden<br />
gedacht, und drei Knoten dafür geknüpft.<br />
Wenn einer aufgeht, geht<br />
ein Wunsch in Erfüllung. Ein Knoten<br />
ist sicherlich reserviert – für den<br />
WM-Titel 2014. GÜNTER WIESE
kicker, 23. Dezember 2013 81<br />
Los geht’s <strong>im</strong> Lab: Um die Werte<br />
vergleichen zu können, muss<br />
der Ball 0,8 Bar Testdruck haben.<br />
Härtetest: Mit einem Scooter wird der Ball mit 50 km/h 3500-mal<br />
gegen eine Metallplatte geknallt (die FIFA fordert 2000-mal).<br />
Umfang, Rundheit und Druck sollten nur min<strong>im</strong>al nachgeben.<br />
MARKEN<br />
& MÄRKTE<br />
Seifert bleibt Boss der IPD<br />
Christian Seifert (44), Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der<br />
DFL, bleibt für weitere zwei Jahre<br />
Sprecher der Initiative Profisport<br />
Deutschland (IPD). Zum neuen<br />
stellvertretenden Sprecher<br />
der 2009 gegründeten Organisation<br />
ist Frank Bohmann (49),<br />
Geschäftsführer der DKB Handball-Bundesliga,<br />
gewählt worden.<br />
In der IPD sind die Fußball-,<br />
Basketball-, Handball und<br />
Eishockey-Profiligen vereint, um<br />
gemeinsamen Anliegen <strong>im</strong> politischen<br />
Bereich mehr Gewicht zu<br />
verleihen.<br />
Druck von oben: Der Ball darf nur wenig Wasser aufnehmen, auch das fordert die FIFA. Im Labor wird er<br />
300-mal um 25 Prozent verformt, gleichzeitig in eine Wasserschale gedrückt und danach gewogen.<br />
WM-Trikot rekordverdächtig<br />
Das Trikot der deutschen Nationalmannschaft<br />
für die WM 2014<br />
in Brasilien war <strong>im</strong> Weihnachtsgeschäft<br />
ein Renner. In den ersten<br />
vier Verkaufswochen wurden<br />
schon etwa 150 000 Trikots abgesetzt.<br />
Das sind zwölf Prozent mehr<br />
als <strong>im</strong> vergleichbaren Zeitraum<br />
vor der WM 2006 in Deutschland.<br />
Damals verkaufte der<br />
Herzogenauracher Sportartikelkonzern<br />
Adidas insgesamt etwa<br />
1,5 Millionen Trikots.<br />
Es geht um den Abrieb: Fünf Liter Wasser sind in der Maschine, die<br />
Innenverkleidung besteht aus wasserfestem 150er-Schmirgelpapier.<br />
Techniker Oliver Dittmann: „Ein Waschgang dauert vier Stunden.“<br />
Darauf sind<br />
sie stolz bei<br />
Adidas: Alle<br />
12 WM-Bälle<br />
seit 1970<br />
Computer-Messung: Aus zwei<br />
Metern darf der Ball max<strong>im</strong>al<br />
1,55 Meter zurückspringen.<br />
Fotos: Sportfoto Zink<br />
Finale in Wembley war der Renner<br />
Die mit Abstand meistgesehene<br />
TV-Sendung <strong>im</strong> Jahr 2013 war das<br />
Finale der Champions League<br />
zwischen Borussia Dortmund<br />
und Bayern München am 25. Mai<br />
in Wembley. Die Liveübertragung<br />
aus London <strong>im</strong> ZDF verfolgen<br />
21,01 Mio. Menschen. Unter den<br />
Top 20 der Sportübertragungen<br />
waren 19 Fußballspiele. In diese<br />
Phalanx brach nur der Boxkampf<br />
zwischen Wlad<strong>im</strong>ir Klitschko und<br />
Alexander Powetkin ein, den bei<br />
RTL 11,01 Mio. Zuschauer verfolgten<br />
– Platz 10 bei den Sportübertragungen.<br />
Auf dem zweiten<br />
Platz landete das Spiel zwischen<br />
dem FC Barcelona und Bayern<br />
München (15,1 Mio./ZDF) und<br />
auf dem dritten Platz mit Borussia<br />
Dortmund – Real Madrid (13,69/<br />
ZDF) ebenfalls eine Partie aus<br />
der Champions League. Danach<br />
folgte das Finale <strong>im</strong> DFB-Pokal<br />
zwischen Bayern München und<br />
dem VfB Stuttgart (12,61 Mio./<br />
ARD). Spiele der deutschen Nationalmannschaft<br />
landeten erst<br />
auf den Plätzen fünf und sechs<br />
mit den Partien des Löw-Teams<br />
in England (12,14/ARD) und in<br />
Schweden (11,69).<br />
RF<br />
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82 SKISPRINGEN<br />
„ Den perfekten Sprung<br />
hatte ich noch nicht“<br />
Das sagt ausgerechnet<br />
GREGOR SCHLIERENZAUER (23),<br />
der überragende Mann<br />
bei den Skispringern,<br />
der Topfavorit für die<br />
Vierschanzentournee.<br />
Und er verrät,<br />
warum das<br />
Segeln fast<br />
süchtig macht.<br />
Wetten aufs Skispringen zu platzieren ist ein<br />
echter Zockerjob. Zu viel, viel zu viel, kann<br />
passieren. Wenn es aber für die am Sonntag<br />
in Oberstdorf beginnende 62. Vierschanzentournee<br />
einen Favoriten gibt, dann ist es der österreichische<br />
Überflieger Gregor Schlierenzauer.<br />
Herr Schlierenzauer, <strong>im</strong> Weltcup verbessern Sie den<br />
Rekord an Siegen quasi <strong>im</strong> Wochentakt. Haben Sie kein<br />
Mitleid mit Ihren Konkurrenten?<br />
Ich springe doch nur so gut ich kann. Ich bin aber<br />
auch froh und stolz, dass ich der Glückliche sein<br />
darf, denn ich muss sagen, dass man das nicht<br />
planen kann, sondern dass es eben passiert.<br />
Wenn es bei der Vierschanzentournee auch passiert,<br />
hätten Sie den Hattrick geschafft. Ist genau das Ihr Ziel?<br />
Natürlich wäre das sensationell und wieder etwas<br />
Einzigartiges.<br />
Nicht ganz: Der Norweger Björn Wirkola schaffte als Einziger<br />
bislang den Hattrick in den Jahren 1967 bis 1969.<br />
Mein Ziel ist es, gute Leistungen abzurufen und<br />
toll Ski zu springen. Der Rest kommt dann fast<br />
von alleine.<br />
Dies gilt wahrscheinlich auch für die Olympischen<br />
Winterspiele in Sotschi. Noch fehlt in Ihrer Sammlung<br />
eine Goldmedaille in einem Einzelspringen.<br />
Für diese Saison steht deswegen dieses Ziel definitiv<br />
ganz oben.<br />
Wie enttäuscht wären Sie, wenn es mit Gold dann doch<br />
nicht klappen sollte?<br />
Dann … (lacht) … dann ginge die Welt unter!<br />
Im Ernst: Ich muss niemandem mehr etwas<br />
beweisen. Das ist auch mein Motto. Wer mich<br />
aber kennt, der weiß, dass ich <strong>im</strong>mer das Bestmögliche<br />
will und nichts dem Zufall überlasse.<br />
Trotzdem: Wir reden von einem Wettbewerb, der<br />
nur alle vier Jahre stattfindet und bei dem man<br />
in unserer Freiluftsportart auch Glück braucht.<br />
Denn die Dichte ist enorm.<br />
Wenn Sie Ihren Fokus so auf olympisches Gold richten,<br />
steigt dann nicht zwangsläufig auch die öffentliche<br />
Erwartungshaltung?<br />
Offen gesagt, hatte ich von Anfang an, also schon<br />
bei meinem Einstig in den Weltcup mit 16 Jahren,<br />
diesen Druck. Deshalb ist das für mich normal.<br />
Ganz ehrlich: Den größten Druck mache ich<br />
mir selbst. Deswegen muss ich <strong>im</strong>mer wieder ein<br />
wenig schmunzeln bei dieser Frage.<br />
Im Prinzip erwarten acht Millionen Österreicher Gold<br />
von Ihnen.<br />
Ja – und jetzt?<br />
Damit müssen Sie umgehen.
kicker, 23. Dezember 2013 83<br />
Die Top-10 <strong>im</strong> Weltcup<br />
Name/Land<br />
Siege<br />
1. Gregor Schlierenzauer/AUT 52<br />
2. Matti Nykänen/FIN 46<br />
3. Adam Malysz/POL 39<br />
4. Janne Ahonen/FIN 36<br />
5. Jens Weißfl og/GER 33<br />
6. Martin Schmitt/GER 28<br />
7. Andreas Felder/AUT 25<br />
8. Thomas Morgenstern/AUT 23<br />
9. S<strong>im</strong>on Ammann/SUI 20<br />
Andreas Goldberger/AUT 20<br />
11. Sven Hannawald/GER 18<br />
20. Dieter Thoma/GER 12<br />
41. Severin Freund/GER 5<br />
Stand: 20. Dezember 2013<br />
Das würde ich auch sagen. Ich hatte aber schon<br />
oft solche Situationen und dabei bewiesen, zum<br />
Beispiel bei der Vierschanzentournee <strong>im</strong> vergangenen<br />
Jahr, dass ich damit umgehen kann. Das<br />
ist für mich kein Problem.<br />
Ziehen Sie aus diesem Druck sogar positive Energie?<br />
Ich bin der Wettkampftyp, der den nötigen Druck<br />
und den letzten Kick braucht. Auch um hellwach<br />
zu sein und nichts dem Zufall zu überlassen.<br />
Fotos: <strong>im</strong>ago/Eibner, Witters<br />
Sie galten als Wunderkind und sind ein Ausnahmekönner.<br />
Interessanterweise waren Sie noch nie „Sportler des Jahres“<br />
in Österreich. Fühlen Sie sich von Ihren Landsleuten<br />
genügend gewürdigt?<br />
Das kann man so nicht beurteilen. Meistens<br />
kommen ganz interessante Konstellationen zusammen,<br />
so wie in diesem Jahr mit David Alaba,<br />
der mit Bayern München alles gewonnen hat.<br />
Bei mir ist man einfach gewohnt, dass ich von<br />
Hause aus erfolgreich bin, und<br />
deshalb schätzen manche den<br />
Erfolg bei mir vielleicht nicht<br />
mehr so. Aber man muss auch<br />
dazusagen, dass der „Sportler<br />
des Jahres“ von Journalisten gewählt<br />
wird. Deswegen nehme ich das nicht ganz<br />
so ernst.<br />
Ihre Landsleute auf der Straße begegnen Ihnen demnach<br />
schon mit dem nötigen Respekt?<br />
Auf alle Fälle.<br />
Beschreiben Sie, wie die mit Ihnen umgehen.<br />
Klar bekomme ich mit, dass ich erkannt werde.<br />
Aber der nötige Respekt ist auf alle Fälle da. Und<br />
es ist auch lustig.<br />
Inwiefern lustig?<br />
In gewissen Phasen der Saison versucht man,<br />
unerkannt zu bleiben, oder jetzt auch vor Weihnachten,<br />
um mal shoppen zu gehen.<br />
Dann gehen Sie als Weihnachtsmann ins Kaufhaus?<br />
Das wäre eine super Idee … Ich bemerke schon,<br />
dass die Leute oft mal unsicher sind und rätseln:<br />
Ist er es oder ist er es nicht?<br />
Sie können aber schon noch unbeschwert leben?<br />
Es gibt <strong>im</strong>mer wieder Phasen, in denen die Leute<br />
vor meinem Elternhaus stehen und schauen,<br />
wo und wie ich wohne. Wir haben aber ganz<br />
klare Regeln und Linien. Es betritt keiner die<br />
Hausschwelle.<br />
Hat sich das Verhalten der Leute über die Jahre verändert?<br />
Ja, das würde ich schon sagen . Ich wurde ja in<br />
derselben Zeit auch älter und erwachsener. Ich<br />
habe gemerkt, dass die Leute respektvoller mit<br />
mir umgehen.<br />
„Jede Sportart ist in<br />
gewisser Weise Kunst.“<br />
Was bedeutet respektvoller? Halten sie mehr Abstand?<br />
Werden Sie weniger angesprochen?<br />
Freundlicher, nicht so aufdringlich. Wenn sie<br />
mich ansprechen, dann begegnen sie mir mit<br />
dem nötigen Respekt.<br />
Be<strong>im</strong> Weltcupauftakt in Klingenthal sind Sie nicht gesprungen,<br />
sondern gemeinsam mit dem Norweger Anders<br />
Bardal wegen starker Windböen zu Fuß vom Schanzenturm<br />
heruntergegangen. Hatten Sie Angst?<br />
Wenn ich mich als Athlet unsicher<br />
fühle, dann ist es wenig sinnvoll zu<br />
springen.<br />
Welche Reaktionen haben Sie mit Ihren<br />
Entschluss ausgelöst?<br />
Alle Reaktionen darauf waren<br />
grundsätzlich positiv.<br />
Was treibt Sie als Athlet an? Ist es die Sucht nach dem<br />
perfekten Sprung?<br />
Genau.<br />
Gibt es den?<br />
Mit Sicherheit.<br />
Und wie viele davon hatten Sie schon?<br />
Allein vom psychologischen Gedanken her sage<br />
ich <strong>im</strong>mer, dass ich den perfekten Sprung noch<br />
nicht hatte. Es waren schon nahezu perfekte<br />
Sprünge dabei. Natürlich macht es süchtig, das<br />
Gefühl in der Luft zu spüren. Das ist mein größter<br />
Motivationskick.<br />
Der Auftrieb, quasi auf der Luft zu liegen – ist es das,<br />
was es ausmacht?<br />
Genau.<br />
Würden Sie sagen, dass Skispringen Kunst ist?<br />
Ich finde sogar, jede Sportart ist in gewisser Weise<br />
Kunst. Wenn man die ganz Guten beobachtet,<br />
dann schaut das meist sehr leicht und einfach<br />
aus und irgendwo auch künstlerisch. Deswegen<br />
kann man schon sagen, dass eine gewisse Ästhetik<br />
in jedem Sport gegeben und er deswegen<br />
auch Kunst ist.<br />
Also darf man auch Sie als Künstler bezeichnen?<br />
Das sollen andere beurteilen.<br />
Und was bedeuten Ihnen Rekorde?<br />
Sie sind die größte Genugtuung für die harte Arbeit.<br />
INTERVIEW: KLAUS-ECKHARD JOST
84 AUTO EXTRA<br />
Traumwagen:<br />
Jaguar F-Type<br />
Coupé<br />
NEUHEITEN<br />
Da kommt was auf uns zu: Das AUTOJAHR 2014 hat es in sich. Zu<br />
erwarten sind die Nachfolger von Super-Sellern wie Mercedes<br />
C-Klasse oder VW Passat. Und: Der Elektro-Golf macht mobil.<br />
Wie stark wird das neue Autojahr?<br />
Stärker als das eher mau<br />
verlaufene vergangene, wie<br />
man in der Branche hofft. Westeuropa,<br />
zuletzt arg darbend, „befindet<br />
sich nach schwierigen Jahren auf<br />
dem Weg der langsamen Erholung“,<br />
sagt Matthias Wissmann, Präsident<br />
des Verbands der Automobilindustrie<br />
(VDA). Speziell in Deutschland<br />
sei eine Stabilisierung zu erkennen.<br />
Die Zahl der Neuzulassungen, so<br />
prognostiziert der VDA, wird 2014<br />
wieder steigen, von zuletzt 2,93 auf<br />
dann drei Millionen Fahrzeuge.<br />
Man darf also gespannt sein.<br />
Etwa darauf, wie sich die Sache mit<br />
der Elektromobilität entwickelt. In<br />
diesem Jahr hat die Zahl der neu<br />
zugelassenen, reinen Stromer erstmals<br />
an der 6000er-Grenze gekratzt.<br />
2014 könnte hier das Jahr der Deutschen<br />
werden: Der BMW i3 startet<br />
verkaufstechnisch erstmals voll<br />
durch und bekommt mit dem sportlichen<br />
i8 einen Hybrid-Bruder, Audi<br />
bringt den A3 als Plug-in-Hybriden.<br />
Vor allem aber macht VW ernst. Der<br />
Golf, Blockbuster der Zulassungsstatistik,<br />
kriegt Elektroantrieb. Und<br />
wer weiß: Vielleicht veranlasst das<br />
wachsende Portfolio deutscher<br />
AUTO & MOTOR<br />
Voll- und Teilzeit-Stromer die Bundesregierung<br />
doch noch dazu, sich<br />
gegenüber Käufern von E-Mobilen<br />
ähnlich spendabel zu zeigen, wie<br />
es andere Länder tun. Die Gelder<br />
würden jetzt schließlich den he<strong>im</strong>ischen<br />
Herstellern zugute kommen<br />
statt in die Kassen von Toyota oder<br />
Renault zu fließen.<br />
Ansonsten bleiben Spritsparen<br />
und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes<br />
zentrale Themen. Dies schon<br />
deshalb, weil die Autohersteller ihren<br />
Flottenverbrauch bis 2020 auf<br />
95 g/km reduzieren müssen. Das<br />
Prinzip des „Downsizing“ bekommen<br />
besonders BMW-Kunden zu<br />
spüren: Der Mini, der <strong>im</strong> Frühjahr<br />
loslegt, erhält Dreizylindermotoren,<br />
desgleichen der für September avisierte,<br />
vanartige 2er Active Tourer,<br />
der vom Mini außerdem – Sakrileg<br />
für BMW-Fans? – den Frontantrieb<br />
übern<strong>im</strong>mt. Das 2er Coupé, das <strong>im</strong><br />
März startet, bleibt davon nur in<br />
dieser Generation noch verschont.<br />
Was 2014 bleibt, ist die starke<br />
Stellung der SUVs, und da besonders<br />
der kleineren, kompakten.<br />
Ford bringt den EcoSport, Nissan<br />
den neuen Qashqai, Citroën den<br />
Cactus, Kia den modifizierten Sportage<br />
und Fiat den 500x. „Top of the<br />
line“ greifen Premium-Vertreter wie<br />
der Porsche Macan, der Mercedes<br />
GLA und der Crossover BMW X4 in<br />
den Wettbewerb ein. Nissan lässt<br />
den neuen X-Trail von der Leine<br />
und Maserati serviert mit dem Levante<br />
einen SUV für Topverdiener.<br />
Bescheidenere Ansprüche ans<br />
Auto erfüllt dagegen eine frische<br />
Riege von Minis: Der Smart Fortwo<br />
wird gegen einen Nachfolger<br />
ausgetauscht, zeitgleich startet zum<br />
Jahresende ein Smart-Viersitzer (Arbeitstitel<br />
„Fourjoy“), der viel mit<br />
dem gleichfalls neu aufgelegten<br />
Renault Twingo gemeinsam hat.<br />
Was Kleines schickt auch Ford auf<br />
die Straße (den gründlich umgekrempelten<br />
Ka), desgleichen tun<br />
Toyota, Citroën und Peugeot mit<br />
dem baugleichen Mini-Trio Aygo,<br />
C1 und 108. Und bei den kleinen<br />
Kompakten erfahren Opel Meriva<br />
und VW Polo ein Lifting, zudem<br />
kommt der ganz neue Skoda Fabia.<br />
Eine der wichtigsten Novitäten<br />
2014 kommt von Mercedes: Die<br />
C-Klasse sieht wie eine kleine S-<br />
Klasse aus und bietet neben vielen<br />
neuen Assistenzsystemen optional<br />
Head-up-Display und Luftfederung<br />
auf. Mit dem Label „topwichtig“ zu<br />
versehen ist auch der neue Passat,<br />
den VW <strong>im</strong> Spätherbst als L<strong>im</strong>ousine<br />
und als Kombi lanciert. Was<br />
lange währt, wird zudem endlich<br />
in der Ford-Mittelklasse gut: Der<br />
Mondeo, in den USA längst als „Fusion“<br />
unterwegs, beehrt nun auch<br />
Europas Kunden.<br />
Und sonst? Cabrio-Fans freuen<br />
sich auf die offenen Versionen von<br />
Audi A3 und 4er BMW sowie auf<br />
den Porsche 911 Targa; außerdem<br />
auf Roadster wie den neuen Mazda<br />
MX-5, den Alfa Romeo 4C oder das<br />
Corvette Cabrio. Zahlungskräftige<br />
Luxus-Käufer mögen be<strong>im</strong> bildschönen<br />
Mercedes-S-Klasse-Coupé<br />
zuschlagen; den Sportwagen-Fans<br />
dienen sich der neue Audi TT, das<br />
bis zu 550 V8-PS leistende Jaguar<br />
F-Type Coupé oder Lamborghinis<br />
Gallardo-Nachfolger Huracan mit<br />
der Power seines V10-Mittelmotors<br />
an: Es wird eben doch ein starkes<br />
Autojahr!<br />
ULLA ELLMER
kicker, 23. Dezember 2013 85<br />
Sommerfrische:<br />
BMW 4er Cabrio<br />
Premium-SUV:<br />
Porsche Macan<br />
Fotos: Werk; Pixelio/B. Winter, ACE<br />
Spektakulär: Der<br />
Plug-in-Hybride<br />
BMW i8 leistet 362 PS.<br />
Öko-Wühler: Range Rover Hybrid mit 340 PS und<br />
zu 121 400 Euro. Unten: Opels gelifteter Meriva<br />
Oben: Der VW Sportsvan (19 625 Euro) folgt dem<br />
Golf Plus. Ford malt dem Ka (u.) einen Aston-<br />
Martin-Grill ins Gesicht, Mini schickt die nächste<br />
Generation zum Kunden (r., ab 19 700 Euro).<br />
Zwe<strong>im</strong>al Mercedes: Die C-Klasse (oben) legt <strong>im</strong><br />
März ab 33 558 Euro los. Auch der GLA (unten<br />
<strong>im</strong> sportlichen AMG-Dress) wird ab Frühjahr<br />
2014 ausgeliefert, zu mindestens 29 303 Euro.<br />
Strom-Tanker: VWs Elektro-Golf<br />
dürfte auf 32 000 Euro kommen.<br />
EXTRA-TIPP<br />
Das ändert sich für Autofahrer<br />
Im kommenden Jahr müssen<br />
wir uns auf einige Neuregelungen<br />
einstellen. Wichtigste ist die<br />
Punkte-Reform, die zum 1. Mai<br />
in Kraft tritt und Verstöße mit bis<br />
zu drei statt, wie bislang, mit bis<br />
zu sieben Punkten ahndet. Die<br />
Fahrerlaubnis ist künftig bei acht<br />
Zählern weg. Punkte-Sünden<br />
werden nicht mehr aufaddiert,<br />
sondern verjähren jede für sich.<br />
Zugleich erhöhen sich einige<br />
Bußgelder: Das Handy in der<br />
Hand kostet 60 statt 40 Euro, mit<br />
der falschen Plakette in die Umweltzone<br />
zu fahren 80 statt 40<br />
Euro, dafür gibt es aber keinen<br />
Punkt mehr.<br />
Ab Juli ist auch<br />
bei uns das<br />
Mitführen von<br />
Warnwesten<br />
<strong>im</strong> Pkw Pflicht,<br />
ab 22. Oktober<br />
müssen Neuwagen mit ESP, ab<br />
November zudem mit einem automatischen<br />
Luftdruck-Kontrollsystem<br />
ausgestattet sein. Erst ab<br />
1. Januar 2015 dürfen Autobesitzer<br />
be<strong>im</strong> Umzug ihr Kennzeichen<br />
mitnehmen, außerdem können<br />
Fahrzeuge dann über ein Internetportal<br />
des Kraftfahrt-Bundesamtes<br />
(KBA) abgemeldet werden.
86 MIXED ZONE<br />
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Auch Trainer Verbeek muss<br />
sich Kritik gefallen lassen<br />
Betr.: Die Wut des 1. FC Nürnberg nach<br />
dem 3:3 in Hannover<br />
% Nr.102<br />
Sicher ist es ärgerlich, wenn man<br />
durch eine Fehlentscheidung des<br />
Schiedsrichters einen Gegentreffer<br />
bekommt. Aber bei zehn Torchancen<br />
(laut kicker-Statistik) und<br />
einem schlechten Gegner (laut<br />
Radio-Reportage) ist es sicherlich<br />
erlaubt, auch mal ein viertes Tor zu<br />
schießen und das Spiel für sich zu<br />
entscheiden. Günter Schmitt,<br />
Karlstadt-Karlburg<br />
Das Sch<strong>im</strong>pfen auf das Schiedsrichter-Gespann<br />
dient mehr oder weniger<br />
dem Frustabbau. Wer es nicht<br />
schafft, so viele hundertprozentige<br />
Torchancen zu nutzen wie der<br />
1. FC Nürnberg, muss bestraft werden.<br />
Auch Trainer Verbeek muss<br />
sich Kritik gefallen lassen, nachdem<br />
er bei 3:1- und 3:2-Führung zwei<br />
Offensivspieler einwechselt, die bekannterweise<br />
nicht oder kaum nach<br />
hinten mitarbeiten.<br />
Heinz Achilles, Nürnberg<br />
Was dem 1. FC Nürnberg in Hannover<br />
passiert ist, ist unglaublich.<br />
Alle vom Abstieg bedrohten Mannschaften<br />
können sich bei Herrn Kinhöfer<br />
und seinem Team bedanken.<br />
Und eine nach 15 sieglosen Spielen<br />
bereits mental am Boden liegende<br />
Mannschaft bekommt erst durch<br />
den Schiedsrichter und dann durch<br />
die gesamte Presse noch eins oben<br />
drauf. Nicht zu fassen, wie eine<br />
Mannschaft bei diesen Begleitumständen<br />
derart niedergemacht wird.<br />
Hoffentlich steckt der Club dies gut<br />
weg. Und noch eins: Solche Fehlentscheidungen<br />
würde es nie gegen<br />
den FC Bayern geben.<br />
Jörg Lorbeer, Roßtal<br />
Bitte schreiben Sie an:<br />
Redaktion kicker-sportmagazin<br />
– Leserforum – Badstraße 4–6,<br />
90402 Nürnberg, Fax: 0911/99 22 420<br />
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Nachnamen sowie Anschrift von Verfasser<br />
oder Verfasserin plus kicker-Ausgabe und<br />
-Artikel, auf die sich der Leserbrief bezieht<br />
(gilt auch für E-Mails).<br />
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe<br />
zu kürzen. Kürzere Stellungnahmen haben<br />
größere Chancen auf Veröffentlichung.<br />
Meinungen der Leser entsprechen nicht<br />
unbedingt kicker-Meinungen.<br />
Emotionen pur: Club-Profis gegen Schiedsrichter-Gespann<br />
Die Bundesliga hochzujubeln<br />
ist kontraproduktiv<br />
Betr.: Einwurf Lothar Matthäus – die Bundesliga<br />
ist die stärkste Liga in Europa<br />
% Nr.101<br />
Ich halte die Meinung von Herrn<br />
Matthäus, die Bundesliga sei die<br />
stärkste Liga in Europa, für zu euphorisch<br />
und zu opt<strong>im</strong>istisch. In<br />
der Fünfjahreswertung liegt die<br />
Bundesliga weiter auf Rang 3, in der<br />
Champions-League-Gruppenphase<br />
gab es in acht Duellen mit englischen<br />
Teams sechs Niederlagen.<br />
Zweifellos ist die Entwicklung in<br />
den vergangenen Jahren hervorragend<br />
und gibt Anlass zu Hoffnung.<br />
Jetzt aber alles (mal wieder) zu früh<br />
hochzujubeln ist sicher kontraproduktiv.<br />
Christian Splittgerber,<br />
Solingen<br />
Auch nach Labbadia hat sich<br />
be<strong>im</strong> VfB nichts verändert<br />
Betr.: Der VfB Stuttgart <strong>im</strong> Mittelmaß der<br />
Liga<br />
% Nr.102<br />
Auch nach der Entlassung von<br />
Trainer Bruno Labbadia gleicht der<br />
VfB Stuttgart einem Torso. Mehr als<br />
Mittelmaß ist für dieses Team nicht<br />
drin. Es fehlt an allen Ecken und<br />
Enden, es fehlt ein überragender<br />
Abwehrspieler sowie ein zweiter<br />
Vollblutstürmer. Eingekauft wurde<br />
<strong>im</strong> vergangenen Sommer nur Masse<br />
statt Klasse. Fredi Bobic hat als<br />
Sportchef so gut wie nichts bewegt.<br />
In höchstens zwei Jahren spielt der<br />
VfB in der 2. Liga.<br />
Hans-Peter Lörcher,<br />
Neuweiler<br />
Die UEFA-Fünfjahreswertung<br />
ist nicht gerecht<br />
Betr.: Auslosung <strong>im</strong> Europapokal<br />
% Nr.103<br />
Ich finde die Punkte-Vergabe bei<br />
der UEFA-Fünfjahreswertung ungerecht.<br />
Vereine wie Juventus Turin<br />
oder der SSC Neapel, die in der<br />
Champions League ausgeschieden<br />
sind, können in der Europa<br />
League gegen schwächere Teams<br />
für ihr Land punkten. Kurioserweise<br />
werden in beiden – in der<br />
Spielstärke unterschiedlichen –<br />
Ligen die gleichen Punktwerte vergeben.<br />
Ralph-Peter Fischer,<br />
Bammental<br />
Harting – ein wirklich<br />
starker Mann<br />
Betr.: Klare Sache – die Sportler des<br />
Jahres 2013<br />
% Nr.102<br />
Gleich zwe<strong>im</strong>al gegen Formel-1-<br />
Weltmeister Sebastian Vettel zu<br />
gewinnen, schaffen nicht so viele –<br />
aber Robert Harting. Wer den Titel<br />
Sportler des Jahres verteidigt, ist<br />
wahrlich ein starker Mann.<br />
Andreas Vogel, Steinen<br />
Wieso erreicht Sabine Lisicki den<br />
zweiten Platz? Sicher war der Einzug<br />
ins W<strong>im</strong>bledon-Finale eine beachtliche<br />
Leistung. Das hat sie aber<br />
deutlich verloren. Im Vergleich zur<br />
Dauersiegerin <strong>im</strong> Rodeln, Natalie<br />
Geisenberger, oder Ski-Weltmeisterin<br />
Maria Höfl-Riesch waren ihre<br />
sonstigen Erfolge nur durchwachsen.<br />
Günter Reichel,<br />
Ellingen<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Müller
kicker, 23. Dezember 2013 87<br />
leserforum@kicker.de<br />
SIE fragen. WIR antworten.<br />
Fanden schon mal Bundesligaspiele<br />
zwischen Weihnachten und Neujahr statt?<br />
Fußballspiele zwischen Weihnachten und<br />
Neujahr haben vor allem in der Premier<br />
League große Tradition. Der Boxing Day<br />
am 26.12. gehört zum englischen Fußball<br />
wie der Truthahn auf dem Festtagstisch.<br />
Anders läuft es, auch wegen der Winterpause,<br />
in Deutschland. Die Bundesliga<br />
erlebte bislang nur sieben Spiele<br />
zwischen Weihnachten und Neujahr. Die<br />
Begegnungen Arminia Bielefeld gegen Borussia<br />
Dortmund (4:3) und Darmstadt98<br />
gegen den VfL Bochum (3:1) waren am<br />
29.12.1978 bzw. am 30.12.1978 die<br />
bislang letzten Partien<br />
dieser Art.<br />
Ja, zwei Bundesligaspiele<br />
wurden<br />
sogar an Silvester<br />
ausgetragen. 1964<br />
traf der 1.FC Nürnberg<br />
vor 23000<br />
Zuschauern auf den<br />
VfB Stuttgart (1:1),<br />
1965 Tasmania<br />
Berlin vor 3000<br />
Mini-WM 1981: Maradona und<br />
Karl-Heinz Rummenigge<br />
Was sagen Sie?<br />
Soll die Bundesliga wie die Premier League<br />
ganz auf eine Winterpause verzichten?<br />
Sagen Sie Ihre Meinung auf kicker.de / Ende der Umfrage: Freitag,10 Uhr.<br />
Gibt es wieder ein<br />
deutsches Finale in der<br />
Champions League?<br />
NEIN<br />
82,1%<br />
Besuchern auf<br />
Eintracht Braunschweig<br />
(0:2).<br />
Die deutschen Nationalspieler<br />
mussten<br />
ebenfalls des Öfteren zum Jahreswechsel<br />
ihre Stiefel schnüren. Insgesamt<br />
gab’s sieben Testspiele zwischen Weihnachten<br />
und Neujahr, davon wurden vier<br />
an Neujahr ausgetragen. Kurioserweise<br />
konnte die Nationalmannschaft keines<br />
dieser vier gewinnen. Im allerersten Länderspiel<br />
gegen Italien überhaupt setzte<br />
es an Neujahr 1923 ein 1:3 in Mailand.<br />
Zehn Jahre später, der Gegner hieß wieder<br />
Italien, gab’s das gleiche Ergebnis,<br />
diesmal in Bologna. Ohne Sieg blieb man<br />
auch am Neujahrstag 1964 – 0:2 in Algerien.<br />
1981 endete<br />
zum Jahresbeginn<br />
sogar eine Serie:<br />
Nach achtzehn Siegen<br />
und fünf Remis<br />
musste die DFB-Elf<br />
bei der Mini-WM in<br />
Uruguay die erste<br />
Niederlage unter<br />
Bundestrainer<br />
Jupp Derwall hinnehmen.<br />
Das 1:2<br />
gegen Argentinien<br />
war auch das bislang<br />
letzte deutsche<br />
Länderspiel<br />
an Neujahr.<br />
Lieber Leser, statt „Sie fragen. Wir antworten“ finden Sie auf dieser Doppelseite künftig<br />
die Rubrik „Herzlichen Glückwunsch“ mit den Geburtstagen der Woche. Ihre Fragen<br />
beantworten wir weiterhin gerne. Schreiben Sie einfach an leserfragen@kicker.de.<br />
JA<br />
17,9 %<br />
Diese Frage stellten wir Ihnen in unserer letzten Montagsausgabe, 23160 Leser st<strong>im</strong>mten ab.<br />
Foto: <strong>im</strong>ago/Werek<br />
abpfiff.<br />
Comedian ATZE SCHRÖDER geht ab<br />
Januar mit seinem neuen Programm<br />
„Richtig fremdgehen“ deutschlandweit<br />
auf Tournee. Alle Termine unter<br />
www.atzeschroeder.de<br />
Leute, ganz ehrlich: Als BVB-<br />
Fan sehne ich die Winterpause<br />
herbei wie Philipp Lahm die<br />
Pubertät. Du meine Fresse – bei<br />
den Schwarz-Gelben gab’s ja<br />
zwischenzeitlich ’ne höhere Verletztenrate<br />
als in Rambo III. Den<br />
Begriff „abkippender Sechser“<br />
konntest du da wörtlich nehmen.<br />
Was aber noch viel schl<strong>im</strong>mer ist:<br />
Offiziell ist ja die Verteidigung<br />
kaputt – aber mit Blick auf die<br />
Offensive bin ich mir da nicht so<br />
sicher. H<strong>im</strong>mel, das ist ja verheerend.<br />
Reus und Co. treffen dieser<br />
Tage vielleicht Freunde und Verwandte,<br />
nur das verdammte Tor<br />
nicht! Das ist ja keine Hinrunde,<br />
das ist ne Vielchancentournee.<br />
Da wartet man ja stündlich auf<br />
die Kondolenzkarte aus Braunschweig.<br />
Schl<strong>im</strong>m.<br />
Bis jetzt sind die Schweißperlen<br />
auf meiner Stirn nicht getrocknet<br />
von dem letzten Champions-<br />
League–Spiel in<br />
Marseille. Seit dem<br />
Panamera-Diesel<br />
hab ich mich nicht<br />
mehr so aufgeregt.<br />
Da verpassen die<br />
fast das Achtelfinale.<br />
Nur weil sie nicht<br />
die Gefühle des<br />
gegnerischen Keepers<br />
verletzen wollten.<br />
Dem H<strong>im</strong>mel sei Dank haben<br />
wir ja noch Kevin Großkreutz. Ein<br />
Junge, dem man nicht vorwerfen<br />
kann, vor dem Tor zu viel nachzudenken.<br />
Kevini, Kevidi, Kevici –<br />
er kam, sah und hielt einfach<br />
mal drauf. SO gewinnt man die<br />
großen Spiele! Komm, egal. Wir<br />
haben’s ja geschafft und freuen<br />
uns jetzt auf Zenit, die Betriebsmannschaft<br />
vom Gaswerk St. Petersburg,<br />
das Schalke Russlands.<br />
Mit ihrem Wunderstürmer Hulk.<br />
Ich weiß ja nicht, wo der seinen<br />
Künstlernamen herhat, aber spätestens,<br />
wenn der gesehen hat,<br />
was Klopp mit dem Linienrichter<br />
macht, gibt der den freiwillig<br />
ab. Heißt ja nicht umsonst ehrfurchtsvoll<br />
rund um den Borsigplatz:<br />
„Wenn Hulk mal wütend<br />
wird, wird er zu Jürgen Klopp“.<br />
Wir halten fest: Sollte Dortmund<br />
in der Winterpause ein paar Taler<br />
in einen Mittelstürmer investieren,<br />
ist das Halbfinale durchaus drin.<br />
Für die Bayern ja ohnehin. Bei denen<br />
hab ich mittlerweile eh den<br />
Eindruck, die wissen teilweise gar<br />
nicht mehr, dass noch ein Gegner<br />
auf dem Platz steht.<br />
Wo ich gerade schon über das<br />
Schalke Russlands gesprochen<br />
habe, kommen wir zum Schalke<br />
Deutschlands, also Schalke: Die haben<br />
mit Real Madrid natürlich ’nen<br />
Kießling gegen Ibrah<strong>im</strong>ovic<br />
Wenn aus Hulk<br />
Klopp wird<br />
ganz dicken Brocken. Ronaldo und<br />
seine Jungs von Pussy Riot. Soweit<br />
ich weiß, haben die Knappen schon<br />
nen Antrag gestellt, dass sie gerne<br />
wieder den Schiedsrichter aus dem<br />
Basel-Spiel hätten. Diesen Bocelli,<br />
der auch so schön singt. Und, bevor<br />
ich das vergesse: Leverkusen<br />
trifft auf Paris St.-Germain und deren<br />
Wunderstürmer Ibrah<strong>im</strong>ovic,<br />
Spitzname „Gott“ (Zitat Ibrah<strong>im</strong>ovic).<br />
Ein Typ, der Tore macht, die<br />
es eigentlich gar nicht gibt. Aber<br />
da kann das „Phantom“ Kießling<br />
ja durchaus mitreden. Ich weiß<br />
gar nicht, was der ganze Hype soll:<br />
’n Typ mit komischer Frisur, der mit<br />
zehn Parisern in ein Stadion geht –<br />
klingt ’n bisschen nach mir auf dem<br />
Weg zur BVB-Weihnachtsfeier. Is<br />
ja das Fest der Liebe, hehe. Frohe<br />
Feiertage und bis zur Rückrunde.