FRANCK RIBERY im Interview

50 SPANIEN
Jubel:
Diego Costa (r.)
und Diego Godin
Makellos
3:2 gegen Levante, neunter Heimsieg im neunten
Spiel: ATLETICO MADRID stellt mit 46 Punkten einen
Klubrekord auf, auch dank Goalgetter Diego Costa.
Foto: Imago
AUS SPANIEN BERICHTET
PETER SCHWARZ-MANTEY
Was für eine Saison. Schon jetzt,
nach 17 Spieltagen, hat Atletico
Madrid mit 46 Punkten
mehr Zähler auf dem Konto
als jemals zuvor in einer 20 Teams
starken Liga, auch nach dem 3:2
gegen Levante ist die Heimbilanz
der „Colchoneros“ weiter makellos:
Neun Spiele, neun Siege, 33 Tore
geschossen, nur sechs kassiert – das
ist Bestmarke in der Liga.
Inklusive Champions League
und Pokal war es der 13. Heimsieg
in Serie, der historische Rekord der
Vorsaison, als Atletico 44 Punkte gelangen,
ist jetzt schon übertrumpft.
Keine Frage: Seit Trainer Diego Simeone
im Dezember 2011 das damals
im Abwärtstrend taumelnde
Team übernahm, hat Atletico
einen Quantensprung an Qualität
und Seriosität geschafft.
Und selbst der eher zurückhaltende
Simeone schwärmt:
„Meine Spieler haben sich sensationell
entwickelt, psychologisch,
physisch, taktisch. Alle im Klub
ziehen an einem Strang.“
Garant für den Erfolg gegen das
überraschend starke Levante, das
durch den Ex-Mainzer Andreas
Ivanschitz schon in der zweiten Minute
traf und das erst gegen Ende
durch einen Foulelfmeter (Ruben
Garcia an Juanfran) auf die Verliererstraße
geriet, war dann aber
wieder einmal Diego Costa. Der
brasilianische Goalgetter mit spanischem
Pass verwandelte nicht nur
den Elfer zu seinem zweiten Doppelpack
in Serie – schon beim 3:0
gegen Valencia war er per Elfer
erfolgreich (nachdem er zuvor
einen verschossen hatte). Costa
traf bislang noch in jedem
Heimspiel und bilanziert jetzt
schon 19 Tore, darunter beim 2:1
gegen Levante eines volley mit links.
Costa nach dem mühsamsten
Heimsieg, bei dem Nationalstürmer
David Villa erneut enttäuschte:
„Große Teams müssen auch
Spiele wie diese gewinnen.“ Trainer
Simeone kommentierte in
Anspielung auf den Lokalrivalen
Cristiano Ronaldo von Real Madrid:
„Wenn man die Wahl zum
Weltfußballer weiter verlängert
hätte, würde auch Diego Costa
mitmischen. Er hat erneut eine
große Partie gespielt.“
Gäste-Trainer Joaquin Caparros,
der erneut auf den Deutschen
Christian Lell verzichtete,
diesmal wegen Zahnschmerzen,
war beeindruckt: „Atletico zermalmt
dich, sie sind ein Hammer.“
Ob der Dampfhammer auch zuschlägt,
wenn am 11. Januar Barca
zum Hinrunden-Abschluss antritt?
Simeone hoffnungsvoll: „Die Weihnachtspause
wird uns gut tun.“
Diego Costa die Nummer 1
Tore Spieler Saison Saisonende
19 Diego Costa 2013/14
17 Falcao 2012/13 28 Tore
11 Diego Forlan 2008/09 32 Tore
9 Falcao 2011/12 24 Tore
9 Sergio Aguero 2008/09 17 Tore
8 Sergio Aguero 2009/10 12 Tore
8 David Villa 2013/14
Klub-Torjäger (17. Spieltag), Topwerte seit 2004/05.
Trotz Chaos im Klub: Andalusier mit vier Siegen in den letzten fünf Ligaspielen
Sevilla will für Ex-Schalker Rakitic 40 Millionen Euro
Abgeführt: Ex-Boss José Maria del
Nido im Visier der Justiz.
Foto: EFE
1Der FC Sevilla
hat sich fürs Erste
konsolidiert. Nur
Tage nach dem Pokal-Aus
zu Hause
gegen den Zweitligisten
Racing Santander gelang
beim 2:1 in Villarreal das fünfte
Ligaspiel in Serie ohne Niederlage,
darunter vier Siege. Das vom
Ex-Schalker Ivan Rakitic (25, Foto)
als Kapitän angeführte Team spielt
zwar nicht schön, aber effektiv: Mit
zehn Toren nach Standards (vier
Ecken, vier Freistöße, zwei Elfer)
liegt man in der Liga vorne. Trainer
Unai Emery zur generellen Situation:
„Platz vier liegt im Bereich unserer
Möglichkeiten.“ Dafür braucht
es aber dringend eines Rakitic, der
bis 2015 unter Vertrag steht, aber
gerüchtehalber von Atletico und
Neapel umworben wird. Präsident
Castro: „Wir wollen verlängern,
aber wenn es jemand eilig hat: Die
Ablöse liegt bei 40 Millionen Euro.“
Der Ex-Hamburger Piotr Trochowski,
der nach Achillessehnenproblemen
im Pokal sein Comeback
feiern durfte, blieb diesmal
auf der Bank. Und der von Chelsea
ausgeliehene Marko Marin, dem
Insider nicht nur wegen zu vieler
Einzelaktionen auf dem Platz, sondern
auch wegen disziplinarischer
Differenzen kein gutes Verhältnis zu
Trainer Emery nachsagen, laboriert
weiter offiziell an muskulären Problemen
– die aber schon nach vier
Wochen behoben sein sollten. Emery:
„Es ist nicht wichtig, wann Marin
spielt, sondern dass er sein ganzes,
großes Potenzial ausschöpft. Wir
verlangen sehr viel von ihm.“
Institutionell geht es derweil bei
Sevilla drunter und drüber: Ex-Boss
José Maria del Nido muss bis Mitte
Januar seine Haftstrafe antreten
(sieben Jahre wegen Betrugs), will
aber Berufung einlegen. Und der
von del Nido zuvor designierte
neue Generaldirektor José Maria
Cruz sagte doch noch überraschend
ab, der neue Präsident José Castro
muss jetzt weiter suchen.