FRANCK RIBERY im Interview
FRANCK RIBERY im Interview
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kicker, 23. Dezember 2013 33<br />
Foto: Witters<br />
zwischen den Einsätzen lagen <strong>im</strong><br />
Schnitt nur 4,4 Tage.<br />
Derweil gab es gegen Hannover<br />
nicht nur wegen der drei Punkte<br />
Grund zur Freude. Jonathan<br />
Schmid und Julian Schuster, die seit<br />
dem 11. Spieltag verletzt ausgefallen<br />
waren, feierten ihr Comeback.<br />
Besonders die Hereinnahme von<br />
Schmid zahlte sich aus. Der Flügelspieler<br />
hielt 90 Minuten durch<br />
und absolvierte mit 33 Sprints die<br />
meisten aller Spieler. Mit einem<br />
Distanzschuss, den Admir Mehmedi<br />
unhaltbar abfälschte, war der<br />
schnelle Franzose obendrein Wegbereiter<br />
des 2:0. „Wir wissen, dass<br />
Johnny fußballerisch und von der<br />
Schnelligkeit her nichts verlernt hat.<br />
Er hat uns auf jeden Fall geholfen“,<br />
zollt Ginter dem 23-Jährigen Anerkennung.<br />
Auch Mehmedi lobt:<br />
„Man hat gesehen, dass Johnny<br />
wichtig ist und eine gewissen Qualität<br />
in die Mannschaft bringt.“<br />
Schuster sollte dagegen erst in<br />
der Schlussphase reinschnuppern,<br />
musste allerdings schon zur Halbzeit<br />
ran, nachdem Pavel Krmas umgeknickt<br />
war. Zumindest in den Kader<br />
kehrte Mensur Mujdza zurück,<br />
der wegen mehrerer Verletzungen<br />
nur drei Spiele zu Saisonbeginn<br />
absolvierte. „Wenn alle Spieler zurückkommen,<br />
steigert das die Qualität<br />
und den Konkurrenzkampf.<br />
2014 wollen wir voll angreifen. Ich<br />
bin sehr opt<strong>im</strong>istisch, dass wir viele<br />
Punkte einfahren werden“, strahlt<br />
Mehmedi Opt<strong>im</strong>ismus aus.<br />
HANNOVER: Im Abstiegskampf nun gegen die neun Bestplatzierten<br />
Slomkas lange Liste der Versäumnisse<br />
1Das Vertrauen war da, und<br />
Mirko Slomka hatte es sich mit<br />
den Erfolgen in seiner Anfangszeit<br />
in Hannover auch verdient.<br />
Den ausdrücklichen Wunsch, mit<br />
diesem Trainer möglichst lange<br />
zusammenzuarbeiten, dokumentierte<br />
Klubboss Martin Kind<br />
einst nicht nur <strong>im</strong> Dezember<br />
2012 mit dem Rekord-<br />
Vertragsabschluss bis 2016,<br />
sondern auch jüngst <strong>im</strong>mer<br />
wieder mit seinen Bekenntnissen.<br />
Diese blieben nun aus. Der<br />
Bonus vergangener Erfolge ist<br />
aufgezehrt. Spätestens nach<br />
dem miserablen 2:4 in Stuttgart<br />
Anfang Dezember häuften sich<br />
die Zweifel, die zunächst jedoch<br />
noch in Kinds Job-Garantie bis<br />
zum Hinrundenende mündeten.<br />
Slomka erhielt noch zwei<br />
Spiele zur Bewährung, rettete<br />
anschließend mit viel Glück und<br />
Schiedsrichterhilfe ein 3:3 gegen<br />
sieglose Nürnberger und verlor<br />
abschließend 1:2 in Freiburg bei<br />
jenem Team, das zu Hause noch<br />
kein Spiel gewonnen hatte. Nürnberg,<br />
Freiburg – zwei Spiele, zwei<br />
Auftritte, die nicht als Hilfspunkte<br />
taugten, um die Position des<br />
Trainers zu stützen. Sie festigten<br />
eher das Bild, das sich Verantwortlichen<br />
wie Beobachtern in<br />
Hannover spätestens seit Jahresbeginn<br />
2013 bot. Die Liste der<br />
Versäumnisse ist lang.<br />
Die Fitness-Probleme bekam<br />
Slomka trotz groß angelegter Korrekturen<br />
<strong>im</strong> Wintertrainingslager<br />
nicht in den Griff. Die Laufwerte<br />
blieben schlecht, <strong>im</strong> letzten Spiel<br />
lag erneut Gegner Freiburg laut<br />
offiziellem DFL-Tracking in allen<br />
Messungen teilweise klar vorne.<br />
Den Draht zu Teilen des Kaders<br />
hatte Slomka Ende 2012/13 verloren.<br />
Parallel zur Blutauffrischung<br />
durch neue Spieler legte der Coach<br />
eine neue Lockerheit <strong>im</strong> Auftreten<br />
an den Tag – allerdings<br />
auch be<strong>im</strong> Formulieren der<br />
Ziele. Ein Europacup-Platz<br />
sollte es sein.<br />
Die chronische Auswärtsmisere<br />
pulverisierte die Ziele: null Punkte<br />
in acht Spielen. Vier Anfangsniederlagen<br />
in Gladbach, München, Leverkusen<br />
und Dortmund schienen<br />
zu verschmerzen zu sein, weitere<br />
vier Pleiten nicht mehr, zumal die<br />
anfangs <strong>im</strong> eigenen Stadion starke<br />
Elf die Auswärtsprobleme in He<strong>im</strong>spielen<br />
nicht mehr kompensierte.<br />
Die besagte Elf funktioniert<br />
nicht. Verletzungen, Sperren, zum<br />
Teil nach Disziplinlosigkeiten, aber<br />
auch ständige personelle und taktische<br />
Wechsel, die nicht fruchteten,<br />
ließen keine homogene Einheit entstehen,<br />
keine Linie erkennen.<br />
Kein Spieler entwickelte sich<br />
in dieser Mannschaft weiter, Leistungsträger<br />
wie Stindl oder Andreasen<br />
erleben zähe Formkrisen.<br />
Junge Spieler, Ausnahme zuletzt<br />
Sulejmani, wurden nicht integriert.<br />
Kein Saisonspiel, in dem Hannover<br />
komplett überzeugte. Ungebremst<br />
ging die Entwicklung seit<br />
Platz vier <strong>im</strong> Jahr 2010/11 nach<br />
unten, bei den Platzierungen wie<br />
bei den Punkten. Aktuell sammelte<br />
96 nur 18 Zähler, fünf weniger als zu<br />
gleicher Zeit <strong>im</strong> vorigen Jahr.<br />
Foto: Witters<br />
Zugleich aber festigte der Trainer<br />
nach dem Rücktritt von Manager<br />
Schmadtke seine Machtposition,<br />
ausstaffiert mit intern umstrittenen<br />
Personen wie Trainingskoordinator<br />
Freiwald und Athletiktrainer Sander.<br />
Sein internes Standing in Verein<br />
und Spielerkader verbesserte er<br />
damit nicht, <strong>im</strong> Umfeld verspielte er<br />
viel Glaubwürdigkeit mit eigenwilligen<br />
Wertungen der Leistungen und<br />
Ankündigungen von beherzten Auftritten,<br />
die in den anschließenden<br />
Spielen <strong>im</strong>mer seltener eintrafen.<br />
Als Ergebnis steht für 2014 in<br />
Hannover erstmals seit vier Jahren<br />
wieder Abstiegskampf an, mit anspruchsvollem<br />
Programm. In den<br />
ersten neun Spielen des neuen Jahres<br />
geht es gegen die derzeit neun<br />
Bestplatzierten der Liga. Die ersten<br />
vier He<strong>im</strong>spiele finden gegen<br />
die Top-4 statt, zum Auftakt geht es<br />
auswärts zum Fünften Wolfsburg.<br />
Ratlos und mit vielen Baustellen:<br />
96-Trainer Mirko Slomka<br />
Für Bayerns Superstar Franck<br />
Ribery (30) ist es ein Lebenstraum –<br />
der goldene Ball aus den Händen<br />
von Sepp Blatter (77). Erst Mitte Januar<br />
wird der Ballon d’Or für den<br />
Weltfußballer des Jahres 2013 in<br />
Zürich vergeben, in Marrakesch<br />
aber bekam der Franzose nun<br />
bereits einen goldenen Ball vom<br />
FIFA-Boss überreicht. Diesmal<br />
lediglich als bester Spieler der<br />
Klub-WM, der Ribery nach Meinung<br />
einiger Experten jedoch gar<br />
nicht war. Es bleiben zwei offene<br />
Fragen: War der goldene Ball<br />
vom Samstag wirklich nur ein<br />
Vorgeschmack auf jenen Titel <strong>im</strong><br />
Januar, den der Mittelfeldkünstler<br />
tatsächlich verdient hätte?<br />
Oder handelt es sich um einen<br />
vorweggenommenen Trostpreis<br />
KICKER-KULISSE<br />
der FIFA, weil ihre Wahl auf einen<br />
anderen gefallen ist?<br />
2<br />
Seinen Internetauftritt hat Jan Rosenthal<br />
(27) zum Jahresausklang generalüberholt.<br />
Und wartet auch mit<br />
echten Neuigkeiten auf: Der Frankfurter<br />
Mittelfeldmann hat seine<br />
Liebe zum Malen wiederentdeckt.<br />
„Ein Mental-Coach hat die Begeisterung<br />
für Kunst in mir wieder geweckt.“<br />
Seine Werke macht er unter<br />
www.jan-rosenthal.de öffentlich,<br />
übt sich aber in Zurückhaltung:<br />
NOTIERT VON SEBASTIAN WOLFF<br />
„Ich würde mich nicht als Künstler<br />
bezeichnen. Eher als Hobby-Maler.“<br />
2<br />
Aus seiner Vorliebe für Kunst macht<br />
auch René Adler (28) keinen Hehl, am<br />
Donnerstag aber war der HSV-Keeper<br />
in anderer Mission unterwegs.<br />
Be<strong>im</strong> Weihnachtsessen des Fördervereins<br />
Winternotprogramm für<br />
Obdachlose servierte Adler Bedürftigen<br />
Essen. Als Bonus brachten er<br />
und Ersatzkeeper Sven Neuhaus (35)<br />
noch 1000 Euro mit – die waren<br />
zusammengekommen, weil die<br />
HSV-Profis nach Fehlern <strong>im</strong> Training<br />
Geldstrafen zugunsten der Obdachlosen<br />
eingeführt hatten.<br />
2<br />
Auf der großen Bühne war Ailton<br />
(40) schon lange nicht mehr zu<br />
Hause, die letzte Gage gab es von<br />
Landesligist Hassia Bingen. Der<br />
letzte Akt einer großartigen, aber<br />
auch von großen Dramen geprägten<br />
Karriere passt nun zu den häufigen<br />
Verwirrspielen rund um den<br />
Brasilianer: Noch Anfang Dezember<br />
hatte Deutschlands Fußballer<br />
des Jahres 2004 (106 Tore in 219<br />
Bundesligaspielen) be<strong>im</strong> Schweizer<br />
Fünftligisten Olympique Luzern<br />
zugesagt, an diesem Wochenende<br />
nun aber sein Karriereende bekannt<br />
gegeben. Tatsächlich Ailtons letzte<br />
Rolle rückwärts?