FRANCK RIBERY im Interview
FRANCK RIBERY im Interview
FRANCK RIBERY im Interview
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te BVB stößt regelmäßig an seine<br />
Grenzen, wenn der Gegner mit fein<br />
austariertem Defensivkonzept aufwartet.<br />
Obwohl am Samstag <strong>im</strong> Offensivbereich<br />
„alles dabei war, was<br />
Rang und Namen hat“, wie Kapitän<br />
Sebastian Kehl betonte, erstaunte<br />
die fußballerische Armut vor allem<br />
<strong>im</strong> Kreativzentrum, wo sich Nuri<br />
Sahin am Rande der Wahrnehmbarkeit<br />
bewegte und Henrikh Mkhitaryan<br />
angesichts von Hosogais<br />
nerviger Manndeckung kapitulierte.<br />
Noch problematischer wird das<br />
berechenbare Dortmunder<br />
Spiel nämlich, wenn<br />
die Gegner des BVB ihre<br />
taktisch-schlaue Strategie<br />
mit einer konsequenten<br />
Aggressivität<br />
anreichern. Hart rangenommen<br />
zu werden,<br />
n<strong>im</strong>mt den<br />
schwarz-gelben<br />
Feingeistern<br />
Die Ohnmacht<br />
eines Trainers:<br />
Jürgen Klopp<br />
spürbar die Lust an der Ausübung<br />
ihres Berufes. Torhüter Weidenfeller<br />
legt den Finger in diese Wunde,<br />
indem er die fehlende Bereitschaft<br />
der Kollegen anprangert, „ein körperbetontes<br />
Spiel zu absolvieren“<br />
und den Dortmunder Fußball<br />
scharf als „viel zu labberig“ charakterisiert.<br />
Einzig Kehl signalisierte<br />
mit seiner Körpersprache, dass er<br />
sich nicht gefallen lassen wollte,<br />
von seinen Widersachern derart<br />
weichgeklopft zu werden.<br />
Es war ein verkorkster Tag, zu<br />
dem Klopp mit fragwürdigen<br />
Personalentscheidungen<br />
seinen Beitrag leistete.<br />
Seine Nibelungentreue<br />
zu Jakub Blaszczykowski<br />
nach dessen komplett<br />
missratener Hinserie<br />
überrascht umso mehr,<br />
als dass er mit Pierre-Emerick<br />
Aubameyang eine weitaus<br />
durchschlagskräftigere<br />
Alternative hätte. Und warum<br />
Julian Schieber noch<br />
<strong>im</strong>mer als Alternative<br />
gilt, wenn es vorne<br />
klemmt, erschließt<br />
sich längst auch<br />
nicht mehr jedem.<br />
THOMAS<br />
HENNECKE<br />
KOMMENTAR<br />
von kicker-Chefedakteur Jean-Julien Beer<br />
Hier die Bayern, da der Rest<br />
Wie unter Krauss<br />
Für den BVB war es die dritte Bundesliga-He<strong>im</strong>niederlage<br />
in Folge, das gab es<br />
zuletzt vom 19.3. bis 23.4.2000, damals<br />
sogar vier He<strong>im</strong>pleiten am Stück<br />
(1:3 gegen Bielefeld, 0:1 gegen den<br />
HSV, 1:3 gegen Unterhaching, 0:1 gegen<br />
Bayern). Trainer war Bernd Krauss.<br />
Der FC Bayern<br />
musste nicht<br />
einmal gut spielen,<br />
um gleich doppelt<br />
zu gewinnen. Schon<br />
vor dem Sieg bei der<br />
Klub-WM gegen ein überfordertes<br />
Team aus Casablanca durften<br />
die Bayern zusehen, wie die<br />
Verfolger in der Bundesliga noch<br />
weiter zurückfielen. Leverkusen<br />
verlor nach dem offenbar zu hoch<br />
eingeschätzten Sieg in Dortmund<br />
erst gegen Frankfurt und nun in<br />
Bremen – unglaublich. Dortmund<br />
kassierte die dritte He<strong>im</strong>niederlage<br />
in Folge und ließ sich von<br />
Aufsteiger Hertha zurechtstutzen<br />
– auch unglaublich. Dass der<br />
Titelkampf in der Bundesliga noch<br />
einmal spannend wird, ist schon<br />
am Ende der Hinrunde nicht mehr<br />
anzunehmen.<br />
Die viel diskutierten spanischen<br />
Verhältnisse? Längst verdrängt<br />
von bayrischen Verhältnissen.<br />
Dortmund muss sich nun auf die<br />
Champions League konzentrieren;<br />
die erneute Finalteilnahme als Ziel.<br />
Die größten Gewinner bisher<br />
sind Hertha und Augsburg. Beide<br />
zeigen den vielen dahinter platzierten<br />
Klubs, dass man solchen Erfolg<br />
weder kaufen kann noch muss. Man<br />
kann ihn sich erarbeiten. Wenn<br />
man weiß, wie’s geht!<br />
Wieder nur unentschieden. Welche Vorwürfe<br />
müssen Sie Ihrer Mannschaft<br />
machen, Herr Verbeek?<br />
Vorwürfe? Ich muss ihr ein Kompl<strong>im</strong>ent<br />
machen. Wir haben gegen<br />
einen Champions-League-Achtelfinalisten<br />
alles umgesetzt, was wir<br />
uns vorgenommen hatten, wir haben<br />
dominant gespielt, uns Chancen<br />
erarbeitet und so gut wie keine<br />
des Gegners zugelassen. Wir<br />
müssen halt mal ein Tor schießen.<br />
Eines hat der FCN am Samstag ja sogar<br />
gemacht . . .<br />
Richtig. Wir haben einfach nicht<br />
das Glück, dass der Schiedsrichter<br />
BUNDESLIGA – Der Stand nach dem 17. Spieltag<br />
9 weiße Westen: Manuel Neuer (Bayern München)<br />
6 weiße Westen: Marc-André ter Stegen (Mönchengladbach)<br />
5 weiße Westen: Bernd Leno (Bayer 04 Leverkusen)<br />
Die Gesamtübersicht finden Sie unter www.polarweiss.com<br />
kicker, 23. Dezember 2013 19<br />
Sagen<br />
Sie mal . . .<br />
Gertjan Verbeek<br />
51, TRAINER DES 1. FC NÜRNBERG<br />
auch mal weiterlaufen lässt, wenn<br />
einer unserer Spieler um zwei,<br />
drei Zent<strong>im</strong>eter <strong>im</strong> Abseits steht.<br />
Wir haben in all den Spielen noch<br />
kein Glück gehabt.<br />
Warum haben Sie so lange gewartet bis<br />
zum ersten Spielerwechsel?<br />
Ich wechsle, wenn wir nicht gut<br />
spielen. In der zweiten Halbzeit<br />
habe ich meine Co-Trainer gefragt,<br />
was wir tun könnten, um<br />
noch besser zu spielen. Sie haben<br />
auch nichts gewusst.<br />
Eine ganze Halbserie ohne Sieg: Haben<br />
Sie so etwas schon einmal erlebt?<br />
Sie werden lachen, ja, als Spieler<br />
in Heerenveen. Auch damals<br />
haben wir nach fast jedem Spiel<br />
Kompl<strong>im</strong>ente erhalten und sind<br />
am Ende abgestiegen. Ich hoffe,<br />
das ist kein schlechtes Omen.<br />
Der FCN geht auf einem Abstiegsplatz<br />
ins neue Jahr. Schaffen Sie den Klassenerhalt?<br />
Diese Mannschaft ist kampfstark,<br />
sie spielt guten Fußball und sie ist<br />
mental stark, weil sie auch Enttäuschungen<br />
wie die in Hannover<br />
verkraftet. Die Spieler haben inzwischen<br />
gesehen, dass sie besser<br />
spielen können, als sie dachten.<br />
Die Überzeugung ist da, und es<br />
ist fast nicht zu glauben, dass wir<br />
noch nicht gewonnen haben.<br />
Aber es gibt nur diesen einen<br />
Weg zum Erfolg; jetzt müssen wir<br />
Hoffenhe<strong>im</strong> <strong>im</strong> ersten Rückrundenspiel<br />
schlagen.<br />
Wird es Veränderungen <strong>im</strong> Kader geben?<br />
Kommt ein neuer Defensivspezialist?<br />
Wenn wir einen neuen Spieler holen,<br />
dann muss es einer sein, der<br />
uns besser macht; in der Breite<br />
haben wir genug Qualität.<br />
„Ich weiß, dass das<br />
böse enden kann“<br />
Zumal Javier Pinola gezeigt hat, dass<br />
auch er Innenverteidiger spielen kann.<br />
Pino hat das gegen Schalke super<br />
gemacht. Es ist schön zu sehen,<br />
dass ich mehr Möglichkeiten habe<br />
als gedacht; in Hanno Balitsch<br />
kommt ein Mann zurück, der auf<br />
drei defensiven Positionen spielen<br />
kann. Vielleicht machen wir<br />
gar nichts, aber wenn, dann hoffe<br />
ich, dass es bis zum Trainingsauftakt<br />
am 4. Januar klappt.<br />
Spielt der unter Ihrem Vorgänger Michael<br />
Wiesinger suspendierte Balitsch<br />
wirklich eine Rolle in Ihren Planungen?<br />
Wir hatten in einigen Spielen, in<br />
denen Hanno fehlte, nicht die<br />
richtige Balance. Vielleicht hätten<br />
wir mit ihm gegen Mainz oder in<br />
Hannover den ersten Sieg geholt.<br />
Sie sind unrasiert in dieses letzte Hinrundenspiel<br />
gegangen. Wollen Sie den<br />
Bart wirklich bis zum ersten Sieg wachsen<br />
lassen?<br />
Ja, auch wenn ich weiß, dass das<br />
böse enden kann. Dann sehe ich<br />
nächstes Jahr aus wie Santa Claus.<br />
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HARALD KAISER<br />
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