Programmheft 14.12.2013 - Südwestrundfunk
Programmheft 14.12.2013 - Südwestrundfunk
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SWR Konzertreihe Mannheim<br />
Samstag, 14. Dezember 2013<br />
Mannheim Rosengarten, Musensaal<br />
SWR Vokalensemble Stuttgart<br />
Dirigent: Klaas Stok
Programm<br />
Rudolf Escher 1912 – 1980<br />
CIEL, AIR ET VENTS<br />
drei Gedichte von Pierre de Ronsard für gemischten Chor a cappella (1957)<br />
1. Ode<br />
2. Chanson d‘amour<br />
3. Ciel, air et vents<br />
Ton de Leeuw 1926 – 1996<br />
A CETTE HEURE DU JOUR<br />
für gemischten Chor a cappella (1992)<br />
Solo: Johanna Zimmer<br />
Robert Heppener 1925 – 2009<br />
DEL JUBILO DEL CORE CHE ESCE IN VOCE<br />
für 16stimmigen Chor a cappella (1974)<br />
– PAUSE –<br />
Ug‘ is Praulin š *1957 ’<br />
THE NIGHTINGALE<br />
Musik zu dem Märchen »Die Nachtigall« von Hans Christian Andersen<br />
für gemischten Chor und Blockflöten (2010) DE<br />
1. Introduction – Emperor’s garden<br />
2. Nightingale Theme<br />
3. Emperor & Gentlemen-in-waiting<br />
4. In the Quest<br />
5. »There she is...«<br />
6. At the Palace<br />
7. Artificial Bird<br />
8. The Emperor & the Death<br />
9. Reprise<br />
Solisten: Wakako Nakaso SOPRAN | Sophia Maeno, Ulrike Becker ALT |<br />
Daniel Gloger COUNTER-TENOR | Johannes Kaleschke TENOR | Philip Niederberger BASS<br />
Michala Petri, Blockflöten<br />
SWR Vokalensemble Stuttgart<br />
Klaas Stok: Dirigent<br />
Sendung am Freitag, 24. Januar 2014 um 20.03<br />
im SWR2 Abendkonzert in 5.1 dolby digital<br />
2<br />
3
Gespräch mit Klaas Stok<br />
Dann aber anscheinend ganz massiv. Denn es gibt heute eine große Präsenz niederländischer<br />
Musiker und Ensembles im europäischen Musikleben. Von dort kommen zum<br />
Beispiel viele Pioniere der historischen Aufführungspraxis. Ist das Zufall?<br />
Holland ist klein und seine Bewohner sind nach wenigen Kilometern sofort im Ausland.<br />
Die Verbindungen ins Ausland sind darum schon immer sehr intensiv bei uns. Man hat<br />
in den Niederlanden immer viele Gastmusiker aus dem Ausland eingeladen, vor allem<br />
für das Symphonische und für das virtuose romantische Repertoire.<br />
Die Niederlande haben eine sehr wechselvolle Geschichte. Viele Jahrhunderte lang haben<br />
sie zu Frankreich, zu Spanien und zu Österreich gehört. Erst 1815 waren sie ein eigenständiger<br />
Staat. Was bedeutet diese Geschichte für die niederländische Identität, was für die<br />
niederländische Musik?<br />
Es gab eine Zeit, das war von 1430 bis fast 1500, da waren die niederländischen Komponisten<br />
die wichtigsten in Europa. Das war die Zeit der Vokalpolyphonie, wo die polyphone<br />
Motette und die Tenormesse mit Guillaume Dufay, Johannes Ockeghem, Josquin Desprez<br />
oder Orlando di Lasso ihre erste und höchste Blütezeit hatte. Die Niederlande gehörten<br />
da zu Burgund, also zu Spanien. Wir haben in unserer Geschichte diese Renaissancekomponisten<br />
und wir haben Jan Pieterszoon Sweelinck, der ein bedeutender Organist<br />
war und wegen dem die Leute am Ende der Renaissance von überallher in Europa angereist<br />
sind, um ihn spielen zu hören. Aber seitdem war es mit der Musik in den Niederlanden<br />
nicht so gut bestellt. Das hängt sicher auch mit den Calvinisten zusammen, die von<br />
Musik nicht sehr viel hielten. Orgelmusik hatte bei den Calvinisten ihren Platz vor und<br />
nach dem Gottesdienst, es war auch möglich, in der Kirche ein Orgelkonzert zu geben,<br />
aber so etwas wie die öffentlichen Abendmusiken in Lübeck gab es in den Niederlanden<br />
nicht. Musik machte man zu Hause. Auch am Hof in den Niederlanden hat man nie viel<br />
investiert in eigene Komponisten oder in eine eigene Hofkapelle.<br />
Seit dem Barock also haben wir nicht sehr viel zu bieten in unserer Musikgeschichte. Wir<br />
haben die Musik gehört und gespielt, die in unseren Nachbarländern zu Hause war: Mozart,<br />
Beethoven, Brahms, Wagner, Schubert und vor allem Grieg. Die eigenen Musiker<br />
und Komponisten aber waren bei uns nicht geschätzt und hatten kaum Chancen. Geändert<br />
hat sich das erst in den letzten 50 Jahren.<br />
Die Holländer selbst haben sich dabei Nischen gesucht und spezialisiert. Sie sind sehr<br />
früh mit der Frage umgegangen, wie historische Musik Idealfall klingen sollte. Vielleicht<br />
hat das auch damit zu tun, dass wir musikalisch gesehen keine Identität hatten, dass<br />
man sich bei uns so besonders um die Identität der anderen bemüht hat. So sehe ich das.<br />
Jedenfalls war das schon sehr früh eine zentrale Frage für die niederländischen Musiker.<br />
Und die historische Aufführungspraxis hat dann auch die Musikausbildung und Musikkultur<br />
unseres Landes stark geprägt.<br />
Und die Neue Musik?<br />
Bis zum 2. Weltkrieg war die Neue Musik in Holland nicht sehr beliebt. Man hat sie nicht<br />
gehört und es gab auch nur wenige Chöre und Orchester von Rang, die holländische Musik<br />
überhaupt hätten spielen können. Aber es gab sie natürlich.<br />
Die Grundlagen für eine neue holländische Komponistengeneration in den 20er und<br />
30er Jahren des vorausgegangenen Jahrhunderts hat Willem Pijper gelegt. Er war der<br />
erste holländische Musiker, der auch im Ausland Erfolg hatte und ein wichtiger Lehrer in<br />
Holland. Henk Badings und Rudolf Escher gehörten zu seinen Schülern sowie fast alle<br />
Komponisten, die für die Moderne in den Niederlanden prägend wurden. Auf der Seite<br />
der katholischen Kirchenmusik nimmt diese Rolle Hendrik Andriessen ein, der der Lehrer<br />
einer ganzen Generation von holländischen Kirchenmusikern war. Die beiden haben viel<br />
bewegt, haben Institutionen geschaffen, um junge Komponisten zu fördern und auch<br />
dafür gesorgt, dass niederländische Komponisten Beachtung im Ausland fanden.<br />
Aber das Konzertleben in Holland war sehr konservativ. Das änderte sich erst mit den<br />
»Notenknackern«. So nannte sich eine Gruppe von fünf jungen Musikern, darunter Reinbert<br />
de Leeuw und Jan van Vlijmen, die systematisch in die Symphonischen Konzerte des<br />
Concertgebouw gingen und dort mit Rufen und Parolen störten, um die Leitung des<br />
Concertgebouw dazu zu bewegen, mehr Neue Musik in ihre Programme aufzunehmen.<br />
Das war der Anfang einer ganz neuen Musikkultur in den Niederlanden. Die Regierung<br />
hatte sich damals entschieden, junge Musiker und Ensembles staatlich zu fördern. Und<br />
in den folgenden Jahren hat sich dann eine Ensemblekultur von hoher Qualität und<br />
Dichte in diesem kleinen Land gebildet: Das Schönberg Ensemble, das Asko-Ensemble,<br />
4<br />
5
Nederlands Blazersensemble, de Volharding, Cappella Amsterdam und viele andere<br />
mehr sind damals gegründet worden, Gruppen also, die jeweils auf eine ganz bestimmte<br />
Zeit und eine ganz bestimmte Musik spezialisiert sind. Leider war es zwar nicht so, dass<br />
die besten Leute immer auch das meiste Geld bekamen, immerhin haben sich bei uns<br />
zwanzig, dreißig Jahre lang viele Ensembles und Gruppen entwickeln können, die bis<br />
heute international wichtig sind.<br />
Sie haben es schon erwähnt: 150 Jahre lang, vom Beginn der ars nova (ca. 1430) bis zum<br />
Tode Orlando di Lassos (1594) waren franko-flämische, also im weitesten Sinne niederländische<br />
Komponisten tonangebend in Europa. Spielt diese Musik für die Komponisten in<br />
den Niederlanden heute noch eine Rolle?<br />
Ja, für einige Komponisten schon... Rudolf Escher zum Beispiel liebt die Polyphonie sehr<br />
und hat die Kunst des Kontrapunkts in seinen Kompositionen immer kultiviert. Auch<br />
»Ciel, air et vents« in unserem Programm ist ein Beispiel dafür mit seinen strengen Kanons<br />
im ersten und dritten Teil.<br />
Insgesamt aber diskutierten die holländischen Komponisten eher darüber, ob man dem<br />
deutschen oder dem französischen Stil anhängen sollte. Der deutsche Stil war mit Beethoven,<br />
Brahms, Mahler oder Schönberg präsentiert und stand für Form und Struktur,<br />
also für einen Stil, in dem Themen und ihre Durcharbeitung prägend sind. Französisch<br />
war dagegen die Musik Debussys, also eine Musik, die von Melodien ausgeht und mit<br />
einem sehr kalkulierten Linienspiel auf die Empfindung der Zuhörer ausgerichtet ist.<br />
Henk Badings, Hendrik Andriessen und Rudolf Escher haben in ihrer Musik deutsche<br />
Form und französische Melodik und Harmonik miteinander vermählt – ein typischer<br />
Weg in der niederländischen Musik. Es gibt natürlich auch Experimentelles.<br />
Fast alle niederländischen Komponisten haben sich irgendwann auch einmal mit Zwölftontechnik<br />
befasst, sind dann aber wieder davon abgekommen. Es gibt eine ganze Menge<br />
elektronische Musik von Henk Badings und frühe Experimente mit Mikrotonalität.<br />
Aber insgesamt ist die Suche nach einer Balance zwischen Ausdruck und Form das große<br />
Thema der niederländischen Komponisten im 20. Jahrhundert.<br />
Dabei habe ich den Eindruck, dass die Komponisten der niederländischen Moderne großen<br />
Wert auf die Schönheit des Klangs legen...<br />
Ja, für die Komponisten, die wir heute Abend aufführen, ist das ein großes Thema.<br />
Schönheit ist dabei natürlich kein Ziel an sich, aber Rudolf Escher, Ton de Leeuw und Robert<br />
Heppener legen großen Wert darauf, das Publikum nicht zurück zu stoßen. Daher<br />
ist das meist eine sehr klangvolle Musik. Aber man findet natürlich auch holländische<br />
Komponisten, die genau das Gegenteil tun und keine Rücksicht darauf nehmen, wer ihre<br />
Musik wie gerne hört.<br />
Es gibt einige Komponisten in den Niederlanden, die auffallend viel Chormusik geschrieben<br />
haben. Robert Heppener zum Beispiel, aber auch bei Rudolf Escher oder Ton de Leeuw<br />
nehmen Chorwerke eine ziemlich gewichtige Rolle ein. Wie kommt das?<br />
Singen hat eine große Tradition bei uns. Warum, weiß ich auch nicht genau. Es gehört<br />
einfach zur holländischen Kultur, beim geselligen Beisammensein zu singen. Das war<br />
bei uns schon immer so. Im 19. Jahrhundert sind dann überall in den Städten Chorvereinigungen<br />
entstanden. Die Regierung hat seit dem 19. Jahrhundert das Singen sehr gefördert<br />
und für guten Gesangsunterricht in den Schulen gesorgt. Bis heute gibt es<br />
sehr viele Chorvereinigungen in Holland, in jeder Stadt 10 bis 15 oder mehr. Vielleicht<br />
hat Holland die höchste Dichte an Chören überhaupt. Das würde mich nicht<br />
wundern.<br />
Leider ändert sich das gerade, die Chöre werden immer älter und in der Schule wird auch<br />
kaum mehr gesungen.<br />
Die anspruchsvollen Chorwerke wie die von Rudolf Heppener hängen aber eher mit dem<br />
Niveau der holländischen Profichöre zusammen als mit der Laienchorszene: »Del jubilo<br />
del core« ist zum Beispiel für das NCRV Vokalensemble Hilversum geschrieben, das war<br />
damals ein sehr guter Rundfunkkammerchor, der Leiter Marinus Voorberg ging dann ja<br />
1974 als Chef nach Stuttgart, zum Südfunkchor. Auch der Nederlands Kammerkoor hat<br />
viele Kompositionen uraufgeführt. Der war damals einmalig, weil er unabhängig von<br />
einem Opernhaus oder einer Rundfunkanstalt existierte, vom Staat getragen, um in die<br />
niederländischen Städte und ins Ausland zu reisen und dort mit anspruchsvoller Chormusik<br />
zu konzertieren. Daneben hat dieser Chor sehr früh für die Schallplattenindustrie<br />
produziert und dabei ein großes internationales Repertoire für professionelle Chöre aufgenommen.<br />
In den 60er Jahren kamen dann noch andere freie Chöre dazu wie z.B. Cappella<br />
Amsterdam. Es gab bei uns einfach relativ früh professionelle Chöre mit internationalen<br />
Dirigenten und Konzerten und darum hat es die Komponisten auch interessiert,<br />
für sie zu schreiben.<br />
Ist das Programm, das Sie für das heutige Konzert ausgewählt haben, repräsentativ für<br />
die Niederländische Moderne?<br />
Alle Komponisten in diesem Programm versuchen, Expression und Technik miteinander<br />
zu vereinbaren. Alle drei legen großen Wert auf das Verhältnis von Wort und Musik und<br />
arbeiten bewusst und intensiv an der Balance dieser emotionalen Wirkungsebene mit<br />
der Form. Das ist, wie gesagt, ein großes Thema in der niederländischen Moderne und<br />
von daher ist es repräsentativ. Aber das war nicht in erster Linie mein Gedanke bei diesem<br />
Programm.<br />
Ausgegangen bin ich von der Konzertsuite »Die Nachtigall« von Ug‘ is Praulin‚ š, denn es<br />
war von Anfang an klar, dass dieses Werk in der zweiten Konzerthälfte stehen sollte. In<br />
6<br />
7
dem Märchen von Hans Christian Andersen und auch in dieser Komposition geht es um<br />
die Natur, um den »Jubel« eines Vogels und seine Wirkung auf den Menschen.<br />
Ug‘ is Praulin ‚ š<br />
Dazu passt der Chorzyklus von Rudolf Escher auf Gedichte von Pierre de Ronsard. Es sind<br />
Liebesgedichte voller Symbole und Bilder aus der Natur. Rudolf Escher überträgt sie teils<br />
als Stimmungsbild, teils ganz konkret lautmalerisch in Musik. Hier bekommt dann auch<br />
die Nachtigall gefiederte Gesellschaft von einer Taube, die im Hintergrund turtelt und<br />
gurrt, wenn das lyrische Ich der Angebeteten seine Liebe erklärt. Rudolf Escher gehört<br />
für mich zu den besten Komponisten für a cappella Musik in den Niederlanden.<br />
Dann habe ich das Werk »Del jubilo del core« von Robert Heppener ausgewählt. – Hier ist<br />
nicht der Jubel eines Vogels, sondern die menschliche Stimme das Thema. Robert Heppener<br />
arbeitet in dieser Komposition mit der ganzen Ausdruckspalette: vom Flüstern und<br />
Rufen bis zum Singen und sogar Schreien, um Jacopo Todis Gedicht über den Jubel des<br />
Herzens vor Liebe zu übertragen. Robert Heppener gehört zusammen mit Rudolf Escher<br />
und Ton de Leeuw oder Henk Badings zu den zentralen Figuren der niederländischen<br />
Moderne. Heppener ist nicht so bekannt wie die anderen Komponisten, aber ich finde,<br />
seine Musik hat eine sehr besondere Qualität, einen eigenen Ausdrucksraum.<br />
Als dritten Komponisten habe ich Ton de Leeuw in Programm genommen, für mich einer<br />
besten Komponisten überhaupt im 20. Jahrhundert. Studiert hat er bei Henk Badings<br />
und dann bei Olivier Messiaen. Er war sehr an der Musik anderer Kulturen interessiert,<br />
insbesondere am Klang der arabischen Musik und hat sogar zwei Jahre lang Ethnologie<br />
studiert. Ich denke, dieses Interesse geht auf sein Studium bei Olivier Messiaen zurück.<br />
Ton de Leeuw wollte weg davon, Musik als subjektiven Ausdruck eines komponierenden<br />
Individuums zu sehen. Er suchte nach einer allgemeineren, überpersönlichen Klangsprache<br />
und benutzte dafür gern das Bild eines unterirdischen Flusses: Ein Strom, der immer<br />
da war, der aus der Tiefe kommt, eine Weile an die Oberfläche tritt und dann wieder<br />
abtaucht. Unbestechlich und zeitlos. Das Chorwerk »A cette heure du jour« ist dafür ein<br />
gutes Beispiel. De Leeuw überträgt den Text eines Jahrtausende altes Liebeslieds aus der<br />
Zeit der mesopotamischen Hochkultur in ein musikalisches Tableau. Die Themen des<br />
Textes, das Verlangen nach der Geliebten, die Anrufung der Götter, die erotischen Bilder<br />
der Natur sublimiert er zu einer flächigen Textur aus ineinander verwobenen horizontalen<br />
Linien, einem sehr französischen Klang und einem überindividuellen Ausdruck.<br />
Das Gespräch führte Dorothea Bossert<br />
Wie viele Musiker seiner Generation entzieht sich Ug‘ is Praulin‚ š bewusst den im Musikbetrieb<br />
üblichen Einordnungsmustern. Er beherrscht die Kompositionsstile von der Polyphonie<br />
der Renaissance bis zu den Techniken der Avantgarde oder der Pop- und Rockmusik,<br />
hat sich intensiv mit ritueller Musik im vorchristlichen Lettland befasst – und sieht<br />
keinen Grund, warum diese ganze stilistische Bandbreite nicht einem Komponisten des<br />
21. Jahrhunderts als Ausdruckspalette zur Verfügung stehen sollte. Mit großer handwerklicher<br />
Souveränität verschmilzt Ug‘ is Praulin‚ š in seinen Kompositionen die Stile unterschiedlichster<br />
Provenienz zu Werken von ritueller archaischer Einfachheit – oder wie<br />
hier von hoher Dichte und Virtuosität. Insbesondere mit seiner Chormusik hat Ug‘ is<br />
Praulin‚ š in den letzten Jahren internationale Beachtung gefunden.<br />
Seine Biographie ist alles andere als gradlinig und bildet ein authentisches Pendant zu<br />
seinem künstlerischen Stil, scheinbar Unvereinbares virtuos zu verbinden. Ug‘ is Praulin‚ š,<br />
1957 in Riga geboren, ist mit Progressive Rock und skandinavischem Heavy Metal aufgewachsen.<br />
An der Emils Darzins Musikschule und der Musikakademie in Riga lernte er<br />
Musikpädagogik und Dirigieren und studierte anschließend Komposition bei Janis Ivanovs<br />
und Gedets Ramans. Parallel dazu war er Mitglied einer Progressive-Rock Gruppe<br />
und später einer eigenen Folk-Fusion-Band. Seinen Lebensunterhalt aber verdiente er als<br />
Toningenieur beim Lettischen Rundfunk, sowie als »Hauskomponist« beim lettischen<br />
Fernsehen (1996-97) und als Produzent eines Schallplattenlabens sowie eines Filmstudios<br />
in Jumala.<br />
8<br />
9
The Nightingale<br />
Virtuoses Spiel mit Stil<br />
zugleich Protagonist der Handlung und Solist der konzertanten Situation mit Chor. Der<br />
Chor hat natürlich einen Text, denn er muss ja die Geschichte transportieren - er kann<br />
mit dem Text aber sehr fragmentarisch und frei umgehen, weil das Märchen so bekannt<br />
ist und darum wenige Stichworte ausreichen, um die Zuhörer wissen zu lassen, woran<br />
sie sind. Die Geschichte, die Ug‘ is Praulin‚ š in acht Tableaux einteilt, bestimmt die Form<br />
und bildet auch die Reibefläche, an der sich stilistische Varianten, musikalische Dramaturgie<br />
und Spannung entzünden.<br />
Praulin‚ š beginnt mit einer Ouvertüre, die ganz klassisch den Vorhang aufreißt und den<br />
akustischen Blick freigibt auf eine Szene: es ist Nacht, eine Nachtigall singt (hier – und<br />
nur hier spielt die Blockflöte den originalen Nachtigallenschlag), der Chor, der vorher die<br />
Nachtstimmung hergestellt hat, wechselt die Rollen und wird nacheinander zum Bewunderer<br />
des Vogels, zur instrumentalen Begleitung der Solistin und zum Erzähler der<br />
Handlung. Dann erst wird das Nachtigall -Thema vorgestellt, das nicht wie in der Ouverture<br />
auf der Original-Vogelstimme beruht, sondern sich als freie Blockflötenkantilene<br />
aus einer zart pulsierenden Klangfläche des Chores aufschwingt.<br />
Das Werk ist für die dänische Blockflötensolistin Michala Petri und den Dänischen Rundfunkchor<br />
entstanden und es ist sicherlich kein Zufall, dass Ug‘ is Praulin‚ š sich dabei ein<br />
Märchen von Hans-Christian Andersen zur Vorlage nimmt, der als Schriftsteller in Dänemark<br />
fast die Rolle eines Volkshelden einnimmt.<br />
»Die Nachtigall« gehört zu den bekanntesten unter den teils frei erfundenen, teils mit<br />
literarischem Anspruch neu erzählten Volksmärchen, die Hans-Christian Anderson berühmt<br />
gemacht haben. Das Märchen ist ein brillantes Beispiel für Andersons Erzählkunst,<br />
die den eigentlichen Handlungsstrang immer wieder mit Seitenhieben und doppelbödigen<br />
Anspielungen voller Charme, Witz und Menschenkenntnis spickt und nicht<br />
zuletzt darum ein Vergnügen für Kinder wie für Erwachsene ist.<br />
Mit der Entscheidung für eine konzertante Vertonung des Märchens »die Nachtigall«<br />
löst Ug‘ is Praulin‚ š auf elegante Weise gleich mehrere zentrale Fragen, die für einen Komponisten<br />
wie ihn, dem keine Gattung, keine Form, kein Stil selbstverständlich ist, vor<br />
dem Komponieren beantwortet werden müssen. Warum spielt da eine Blockflöte und<br />
warum singt ein Chor? Hat der Chor einen Text und wenn ja, welchen? Woher nimmt der<br />
musikalische Verlauf seine Spannung, seine Varianten? Ist die Form frei oder setzt sie<br />
sich mit traditionellen Gattungen wie der Konzertform auseinander? Welche Musiksprache<br />
wähle ich: Virtuose Barockmusik, wie sie die Flöte suggeriert, Liedhaftes oder<br />
Madrigaleskes, wie es die Chortradition nahelegt, oder ist der Chor ein vokales Orchester,<br />
wie es im 20. Jahrhundert in anspruchsvoller Chormusik möglich wurde? Praulins<br />
Partitur gibt die Antwort: »Nicht oder, sondern und!« Die Blockflöte als Nachtigall ist<br />
Es folgt ein chorischer Dialog zwischen dem Kaiser und seinem Hofmarschall, der mit<br />
rhythmischen Patterns und sparsamen Akkorden als groteskes Zwischenspiel oder als<br />
Scherzo angelegt ist. Der vierte Teil »Die Suche« macht sich, ganz im Sinne von Hans-<br />
Christian Andersons Erzählton, mit pointiert unregelmäßigen rhythmischen Patterns<br />
und bizarren Sprüngen über den weltfremden Hofstaat lustig, der im nächtlichen Wald<br />
herumirrt und allen Ernstes eine Kuh für eine Nachtigall hält.<br />
Fast schockhaft bricht im 5. Teil die Stimmung um in überirdische Schönheit, als die<br />
Nachtigall gefunden wird. In einer Kantilene von atemberaubender Virtuosität gibt die<br />
Blockflöte eine Kostprobe ihrer Kunst. Ist das nun eine Kadenz oder eine dramatische<br />
Szene? Es ist Kadenz und dramatische Szene. Und es ist ein genau kalkulierter Moment,<br />
der auf die Emotionen der Zuhörer im Konzert zielt und sie im weiteren Verlauf nicht<br />
mehr loslässt.<br />
Geräuschhafte und lautmalerische Effekte, gekonnt komponierte Stimmungsbilder,<br />
höchste Virtuosität mit Stimmen und der solistischen Blockflöte, sowie das permanente<br />
und auf Anderson‘sche Weise augenzwinkernde Spiel mit dem Stil machen diese Konzertsuite<br />
zu einem Kabinettstück, wie man es in der Chorliteratur bisher nicht kannte.<br />
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Rudolf Escher<br />
Ciel, air et vents<br />
drei Gedichte von Pierre de Ronsard<br />
für gemischten Chor a cappella (1957)<br />
L’ardeur de la Canicule<br />
Ton vert rivage ne brûle,<br />
Tellement qu’en toutes parts<br />
Ton ombre est épaisse et drue<br />
Aux pasteurs venant des parcs,<br />
Aux boeufs las de la charrue,<br />
Et au bestial épars.<br />
Iô ! tu seras sans cesse<br />
Des fontaines la princesse,<br />
Moi célébrant le conduit<br />
Du rocher percé, qui darde<br />
Avec un enroué bruit<br />
L’eau de ta source jasarde<br />
Qui trépillante se suit.<br />
Lässt die Hitze alles glühen,<br />
wird dein Ufer trotzdem blühen,<br />
haben alle Bäume dir<br />
doch zum Schatten sich gebogen;<br />
darum rasten Schäfer hier,<br />
Ochsen, die den Pflug gezogen,<br />
und das fliegende Getier.<br />
Io! Man wird dich immer kennen,<br />
dich der Quellen Fürstin nennen:<br />
Ich halt das Gedächtnis wach<br />
an den Fels, der hergeschossen<br />
dort vom Berg mit wildem Krach,<br />
und den Ablauf hat verschlossen:<br />
Zur Oase wurd der Bach.<br />
Übersetzung Georg Holzer<br />
Originalbeitrag für dieses <strong>Programmheft</strong><br />
I Ode<br />
I Ode<br />
Ô Fontaine Bellerie,<br />
Belle fontaine chérie<br />
De nos Nymphes, quand ton eau<br />
Les cache au creux de ta source,<br />
Fuyantes le Satyreau,<br />
Qui les pourchasse à la course<br />
Jusqu’au bord de ton ruisseau,<br />
Tu es la Nymphe éternelle<br />
De ma terre paternelle :<br />
Pource en ce pré verdelet<br />
Vois ton Poète qui t’orne<br />
D’un petit chevreau de lait,<br />
A qui l’une et l’autre corne<br />
Sortent du front nouvelet.<br />
L’Été je dors ou repose<br />
Sur ton herbe, où je compose,<br />
Caché sous tes saules verts,<br />
Je ne sais quoi, qui ta gloire<br />
Envoira par l’univers,<br />
Commandant à la Mémoire<br />
Que tu vives par mes vers.<br />
Bellerie, du schöne Quelle,<br />
unsre Nymphen sind zur Stelle,<br />
und sie tauchen in dein Nass,<br />
um sich darin zu verstecken:<br />
Es erstaunt der Satyr bass,<br />
der sie jagte, sie zu necken,<br />
doch verdorben ist sein Spaß.<br />
Nymphe meiner Heimat, bleiben<br />
wirst du ewig durch mein Schreiben,<br />
denn in diesem grünen Hain<br />
deinen Dichter sieh dich schmücken<br />
mit ‘nem Zicklein, noch ganz klein,<br />
auf der Stirn zwei Hörner drücken<br />
frech sich in die Welt hinein.<br />
Ja, im Sommer schlaf und lieg ich<br />
auf der Wiese und vergnüg mich,<br />
unter Weiden hingelegt,<br />
mit ‘nem Vers, um dich zu preisen,<br />
der ins All die Kunde trägt,<br />
und der Nachwelt zu beweisen,<br />
du hast mein Gedicht bewegt.<br />
II Chanson d’amour.<br />
Quand ce beau printemps je vois,<br />
J’aperçois<br />
Rajeunir la terre et l’onde,<br />
Et me semble que le jour<br />
Et l’amour,<br />
Comme enfants, naissent au monde.<br />
Le jour, qui plus beau se fait,<br />
Nous refait<br />
Plus belle et verte la terre<br />
Et Amour, armé de traits<br />
Et d’attraits,<br />
En nos cœurs nous fait la guerre,<br />
II répand de toutes parts<br />
Feux et dards,<br />
Et dompte sous sa puissance<br />
Hommes, bêtes et oiseaux,<br />
Et les eaux<br />
Lui rendent obéissance.<br />
II Liebeslied<br />
Seh den Frühling ich am Werk<br />
Und bemerk,<br />
wie sich Erd und Quell verjüngen,<br />
Scheint mir, dass die Liebe und<br />
Morgenstund<br />
Sich zur Welt als Kinder bringen.<br />
Herrlich steigt der Tag hinauf,<br />
Und sein Lauf<br />
Macht die Erde grün und munter;<br />
Amor rüstet sich derweil,<br />
Und sein Pfeil<br />
Ordnet sich die Herzen unter.<br />
Er verstreut im ganzen Land<br />
Spieß und Brand,<br />
Zwingt uns, nur auf ihn zu hören:<br />
Mensch und Vogel, jedes Fell<br />
Und der Quell<br />
Müssen ihm Gehorsam schwören.<br />
12<br />
13
Je sens en ce mois si beau<br />
Le flambeau<br />
D’Amour qui m’échauffe l’âme,<br />
Y voyant de tous côtés<br />
Les beautés<br />
Qu’il emprunte de ma Dame.<br />
Quand je vois tant de couleurs<br />
Et de fleurs<br />
Qui émaillent un rivage,<br />
Je pense voir le beau teint<br />
Qui est peint<br />
Si vermeil en son visage.<br />
Quand je vois les grands rameaux<br />
Des ormeaux<br />
Qui sont lacéz de lierre,<br />
Je pense être pris es las<br />
De ses bras,<br />
Et que mon col elle serre.<br />
Quand je vois dans un jardin<br />
Au matin<br />
S‘éclore une fleur nouvelle,<br />
J‘accompare le bouton<br />
Au téton<br />
De son beau sein qui pommelle.<br />
Quand je sens parmi les prés<br />
Diapréz<br />
Les fleurs dont la terre est pleine,<br />
Lors je fais croire à mes sens<br />
Que je sens<br />
La douceur de son haleine.<br />
Je voudrais, au bruit de l’eau<br />
D’un ruisseau.<br />
Déplier ses tresses blondes,<br />
Frisant en autant de nœuds<br />
Ses cheveux,<br />
Que je verrais friser d’ondes.<br />
Je voudrais, pour la tenir,<br />
Devenir<br />
Dieu de ces forets désertes,<br />
Ich fühl in der ganzen Zier<br />
Amor mir<br />
In der Seel den Brand erneuern<br />
Und an allen Seiten nur<br />
Der Natur<br />
Ihn der Freundin Schönheit leihen.<br />
Seh ich all die Farbenpracht,<br />
Die es macht,<br />
Wenn am Ufer Blumen stehen,<br />
Dann erscheint’s mir wie ein Raub,<br />
Und ich glaub,<br />
Ihr Gesicht vor mir zu sehen.<br />
Hör im Wald ich süßen Klang<br />
Vom Gesang<br />
Froher Nachtigall erklingen,<br />
Ist’s mir, als ob sie es wär,<br />
Und ich hör<br />
Sie für mich ein Ständchen bringen.<br />
Seh ich dann im Garten früh<br />
Ohne Müh<br />
Blumen frisch ans Licht sich drängen,<br />
Wird mir der Vergleich bewusst<br />
Zu der Brust,<br />
An der süße Äpfel hängen.<br />
Seh ich dort im Wiesengrund<br />
Leuchtend bunt<br />
Blumen, die das Land bedecken,<br />
Dann bringt mein verliebter Sinn<br />
Mich dahin,<br />
Ihren Atem süß zu schmecken.<br />
Dort am Bach, am Wasserfall,<br />
Will ich all<br />
Ihre blonden Zöpfe lösen,<br />
Dann frisiere ich sie neu,<br />
Ganz so frei,<br />
Wie die Wellen sind gewesen.<br />
Hätt ich sie nur ganz für mich!<br />
Gern würd ich<br />
Als ein Gott den Wald bewohnen,<br />
La baisant autant de fois<br />
Qu’en un bois<br />
Il y a de feuilles vertes.<br />
Hà! Maîtresse mon souci,<br />
Viens ici,<br />
Viens contempler la verdure !<br />
Les fleurs, de mon amitié<br />
Ont pitié,<br />
Et seule tu n’en as cure.<br />
Au moins lève un peu tes yeux<br />
Gracieux,<br />
Et vois ces deux colombelles,<br />
Qui font naturellement,<br />
Doucement,<br />
L’amour, du bec et des ailes :<br />
Et nous, sous ombre d’honneur,<br />
Le bonheur<br />
Trahissons par une crainte :<br />
Les oiseaux sont plus heureux<br />
Amoureux<br />
Qui font l’amour sans contrainte.<br />
Toutefois ne perdons pas<br />
Nos ébats<br />
Pour ces lois tant rigoureuses :<br />
Mais si tu m’en crois, vivons,<br />
Et suivons<br />
Les colombes amoureuses.<br />
Pour effacer mon émoi,<br />
Baise-moi,<br />
Rebaise-moi, ma Déesse !<br />
Ne laissons passer en vain<br />
Si soudain<br />
Les ans de notre jeunesse.<br />
Und dann küsst ich sie im Tal<br />
So viel Mal,<br />
Wie auf Bäumen Blätter thronen.<br />
Freundin, Herrin, mein Begehr,<br />
Komm doch her,<br />
Hast das Grünzeug du betrachtet?<br />
Dieser ganzen Herrlichkeit<br />
Tu ich leid,<br />
Du nur hast mich nicht beachtet.<br />
Machst vom Auge du Gebrauch,<br />
Siehst du auch<br />
Hier im Wald die beiden Tauben,<br />
Eine auf die andre harrt,<br />
Weil sie zart<br />
Beide an die Liebe glauben.<br />
Ehre haben wir im Blick,<br />
Und das Glück<br />
Haben wir drum weggegeben:<br />
Doch die Vögel sind verliebt,<br />
Nie betrübt,<br />
Weil sie ohne Zwänge leben.<br />
Tauschen wir nicht gegen Leid<br />
Fröhlichkeit<br />
Wegen grausamen Gesetzen;<br />
Lass uns wie die Tauben sein<br />
Und uns rein<br />
An der Liebe nur ergötzen.<br />
Mach die Welt mir wieder hell,<br />
Küss mich schnell,<br />
Lass es nicht an Küssen fehlen!<br />
Lass uns unsre beste Zeit<br />
Nicht mit Leid<br />
Und mit falscher Scham zerquälen.<br />
Übersetzung: Georg Holzer<br />
aus: Pierre de Ronsard, Amoren für Mairie<br />
Elfenbein Verlag 2010<br />
14<br />
15
III Ciel, air et vents<br />
III Luft, Himmel, Berge<br />
Ton de Leeuw<br />
A cette heure du jour<br />
Ciel, air et vents, plains et monts découverts,<br />
Tertres vineux et forêts verdoyantes,<br />
Rivages torts et sources ondoyantes,<br />
Taillis rasés et vous, bocages verts,<br />
Luft, Himmel, Berge, Ebenen und Wind,<br />
Hügel voll Wein, Wälder in zartem Grün,<br />
Quellen und Ufer, die gekrümmt sich ziehn,<br />
Gehölz, das grün ich und geschnitten find,<br />
Antres moussus à demi-front ouverts,<br />
Prés, boutons, fleurs et herbes rousoyantes,<br />
Vallons bossus et plages blondoyantes,<br />
Et vous rochers, les hôtes de mes vers,<br />
Höhlen voll Moos, nach keiner Seite blind,<br />
Wiesen, wo taubedeckte Blumen blühn,<br />
Geduckte Täler, Stränd, die golden glühn,<br />
Felsen, die Zeugen meiner Verse sind,<br />
Puisqu’au partir, rongé de soin et d’ire,<br />
A ce bel oeil Adieu je n’ai su dire,<br />
Qui près et loin me détient en émoi,<br />
Hört: Als ich von ihr schied mit Zorn und Zagen,<br />
Konnt ich dem schönen Aug Adieu nicht sagen,<br />
Das nah und fern in seinem Bann mich hat,<br />
Je vous supply, Ciel, air, vents, monts et plaines,<br />
Taillis, forêts, rivages et fontaines,<br />
Antres, prés, fleurs, dites-le-lui pour moi.<br />
Ich bitt euch, Himmel, Wind, Berg, Ebne, Luft,<br />
Gehölz und Wälder, Ufer, Quellen, Kluft,<br />
Blum, Wiese, Höhle, sagt’s an meiner statt.<br />
Übersetzung: Georg Holzer<br />
aus: Pierre de Ronsard, Amoren für Cassandre,<br />
Elfenbein Verlag 2006<br />
A cette heure du jour, où Sirpurla repose<br />
parce que la chaleur, pareille à la bête<br />
affamée, dévore la cité et toute<br />
la campagne / Gémétar-Sirsira.<br />
Je fus agité. Le jour brilla. Un projet, je<br />
conçus. Je dis: que mon projet je<br />
l’accomplisse. Au temple de Ninâ, dans la<br />
ville de Ninâ, j’irai au temple de Ninâ, ma<br />
Déesse, Ninâ, fille du Dieu Enki. Ninâ, Ninâ,<br />
j’invoquerai Nin-Girsu, le Seigneur de la<br />
tiare, Nin-Girsu guerrier d’Enlil, ton père<br />
sublime. Nin-Girsu, j’invoquerai.<br />
Zu dieser Stunde des Tages, da Sirpurla ausruht,<br />
verzehrt die Hitze, gleich einem ausgehungerten<br />
wilden Tier, die Stadt und das ganze<br />
Land / Gémétar-Sirsira.<br />
Ich war bewegt. Der Tag strahlte. Ich fasste einen<br />
Entschluss. Ich sagte: damit ich mein Vorhaben zu Ende<br />
bringe. Zum Tempel der Ninâ, in die Stadt der Ninâ, ich<br />
werde zum Tempel der Ninâ gehen, meiner Göttin, Ninâ,<br />
Tochter des Gottes Enki. Ninâ, Ninâ, ich werde<br />
Nin-Girsu anrufen, den Herrn der Tiara, Nin-Girsu,<br />
Krieger von Enlil, deinen erhabenen Vater.<br />
Nin-Girsu werde ich anrufen.<br />
Ba-u, Ba-u, Déesse de la ville sainte qui dans<br />
Uru-Azaga brille en son temple, Ba-u,<br />
la dame pure, Ba-u j’invoquerai.<br />
Ba-u, Ba-u, Göttin der heiligen Stadt, welche in<br />
Uru-Azaga in ihrem Tempel leuchtet, Ba-u, Ba-u,<br />
die Makellose, Ba-u werde ich anrufen.<br />
Afin que le mystère en mon Coeur enfermé,<br />
à la face des hommes soit comme le soleil<br />
levant; afin que de mon roi je reçois celle que<br />
j’aime, qui d’un beau nom se nomme:<br />
Damit das in meinem Herzen eingeschlossene Wunder<br />
im Angesicht der Menschen wie die aufsteigende Sonne<br />
sei; damit ich von meinem König diejenige erhalte, die<br />
ich liebe, die sich mit schönem Namen nennt:<br />
Gémétar-Sirsira.<br />
Gémétar-Sirsira.<br />
Sur la terre le jour s’enfuit. Sur la terre un autre<br />
jour monta. Au temple de mes Dieux j’allai.<br />
Auf der Erde floh der Tag. Auf der Erde stieg ein neuer<br />
Tag auf. Zum Tempel meiner Götter ging ich.<br />
16<br />
17
Devant le sanctuaire je proférai mes paroles:<br />
Mes Dieux, objets d’admiration, qui posez<br />
vos décrets sur le monde, que je vous<br />
implore! Ninâ, Nin-Girsu, Ba-u, Anunaki,<br />
don’t la force n’a pas de borne. Tournez un<br />
regard favorable vers celui au visage courbé.<br />
Accordez-moi la science de l’entendement.<br />
Ninâ, Nin-Girsu, Ba-u, Anunaki.<br />
Pourque mon roi me donne pour mon<br />
épouse celle qu’aime mon coeur, celle qui<br />
d’un beau nom se nomme Gémétar-Sirsira.<br />
Vers mes Dieux mon évocation monta.<br />
Ses sacrifices s’accomplirent.<br />
L’invocation de ma bouche se tut.<br />
Vor dem Altar rief ich meine Worte aus:<br />
Meine Götter, ihr Angebeteten, die ihr<br />
eure Gesetze auf der Erde einsetzt, wie ich euch<br />
anflehe! Ninâ, Nin-Girsu, Ba-u, Anunaki, deren Macht<br />
keine Grenzen kennt. Wendet euren geneigten Blick<br />
dem zu, dessen Antlitz gebeugt ist.<br />
Gewährt mir die Weisheit Eures Ohres.<br />
Ninâ, Nin-Girsu, Ba-u, Anunaki.<br />
Damit mein König mir diejenige zu meiner Frau gibt,<br />
die mein Herz liebt, die sich mit schönem Namen nennt<br />
Gémétar-Sirsira.<br />
Zu meinen Göttern stieg meine Anrufung empor.<br />
Die Opfergaben erfüllten sich.<br />
Die Anrufung meines Mundes verstummte.<br />
Robert Heppener<br />
Del jubilo del core che esce in voce<br />
Del jubilo del core che esce in voce<br />
O iubilo del core,<br />
che fai cantar d’amore!<br />
Quanno iubil se scalda,<br />
sì fa l’uomo cantare;<br />
e la lengua barbaglia<br />
e non sa che parlare:<br />
dentro non pò celare,<br />
tanto è grande ’l dolzore!<br />
Quando iubil è acceso,<br />
sì fa l’uomo clamare;<br />
lo cor d’amore è preso,<br />
che nol pò comportare:<br />
stridendo el fa gridare,<br />
e non virgogna allore.<br />
Quando iubilo ha preso<br />
lo core enamorato,<br />
la gente l’ha en deriso,<br />
pensando el suo parlato,<br />
parlando smesurato<br />
de que sente calore.<br />
Vom Jubel des Herzens, das vor Liebe singt<br />
O Jubel, der erwacht,<br />
Vor Lieb mich singen macht!<br />
Wenn Jubel glühend steigt,<br />
Macht er den Menschen singen,<br />
Stockend die Zunge schweigt,<br />
Kein Wort will ihr gelingen,<br />
Darinnen sich ergieße<br />
Die unermeßne Süße.<br />
Wenn Jubel sich entzündet,<br />
Macht er den Menschen klagen.<br />
Wenn Lieb so eng dich bindet,<br />
Daß dus nicht kannst ertragen,<br />
Bricht sie in Jubelschreie<br />
Und ist dann sonder Scheue.<br />
Wenn Jubel ganz bezwungen<br />
Dein liebgefangnes Herz,<br />
Folgt dem, was es gesungen<br />
Der Menge Hohn und Scherz;<br />
Denn nie wird sie es fassen<br />
Dein Feuer ohne Maßen.<br />
18<br />
19
O iubil, dolce gaudio<br />
ched entri ne la mente,<br />
lo cor deventa savio,<br />
celar suo convenente;<br />
non può esser soffrente<br />
che non faccia clamore.<br />
Chi non ha costumanza<br />
te reputa empazito,<br />
vedendo svalïanza<br />
com uomo ch’è desvanito;<br />
dentro lo cor ferito,<br />
non se sente da fuore.<br />
Jacopone da Todi 1228-1306<br />
O Jubel, süß Entzücken,<br />
Das meinen Geist durchdrang,<br />
Es birgt vor fremden Blicken<br />
Das Herz den Überschwang,<br />
Den es nicht kann ertragen<br />
In wilden Liebesklagen.<br />
Wer nicht erfuhr solch Minne,<br />
Schilt dich wohl einen Narren,<br />
Sieht er beraubt der Sinne,<br />
In Ohnmacht dich erstarren,<br />
Denn von des Herzens Wunde<br />
Der tiefen, gibt nichts Kunde.<br />
Ug‘ is Praulin‚ š<br />
The Nightingale<br />
Musik zu dem Märchen »Die Nachtigall« von Hans Christian Andersen<br />
für gemischten Chor und Blockflöten (2010)<br />
... es ist lange her, da hatte der Kaiser von China ein Schloss, das war ganz und gar von feinem<br />
Porzellan; so kostbar, aber so zerbrechlich, daß man sich ordentlich in acht nehmen musste. Im<br />
Garten sah man die wunderbarsten Blumen, und an die schönsten waren Silberglocken gebunden,<br />
damit man sie nicht übersehen konnte, wenn man vorbei ging ...<br />
Ging man immer weiter, so kam man in den herrlichsten Wald mit hohen Bäumen und tiefen<br />
Seen. Der Wald ging gerade hinunter bis zum Meere, das blau und tief war. Große Schiffe konnten<br />
unter den Zweigen hinsegeln, und in diesen wohnte eine Nachtigall, die so herrlich sang,<br />
dass selbst der arme Fischer, der soviel anderes zu tun hatte, stillhielt und horchte, wenn er<br />
nachts ausgefahren war, um das Fischnetz aufzuziehen. »Ach Gott, wie ist das schön!« sagte er,<br />
aber dann mußte er auf sein Netz achtgeben und vergaß den Vogel; ...<br />
Von allen Ländern kamen Reisende nach der Stadt des Kaisers und bewunderten sie, und die<br />
Gelehrten schrieben viele Bücher über die Stadt, das Schloß und den Garten, aber die Nachtigall<br />
vergaßen sie nicht, sie wurde am höchsten gestellt, und die, welche dichten konnten, schrieben<br />
die herrlichsten Gedichte über die Nachtigall im Walde bei dem tiefen See.<br />
1. Introduction: Emperor’s Garden<br />
»My word! That’s lovely!«<br />
These Books went all over the world<br />
and so in course of time<br />
some of them reached the Emperor.<br />
There he sat in his golden chair reading:<br />
»But the nightingale is really the best of all.«<br />
1. Introduktion: Des Kaisers Garten<br />
»Bei meinem Wort, wie ist das schön!«<br />
Die Bücher durchliefen die Welt,<br />
und so, im Laufe der Zeit,<br />
erreichten auch einige den Kaiser.<br />
Da saß er in seinem goldenen Stuhl und las:<br />
»Aber die Nachtigall ist doch das Allerbeste.«<br />
20<br />
21
2. Nightingale Theme<br />
Here lived a nightingale<br />
that sang so beautifully.<br />
3. Emperor & Gentleman in-waiting<br />
»What’s this?« thought the Emperor.<br />
»Is there such a bird in my Empire?<br />
Why, I’ve never heard of her! –<br />
and what’s more: in my own Garden?«<br />
»…she’s never been presented at Court.<br />
It’s the first I’ve ever heard of her!«<br />
»If she fails to appear<br />
then every courtier shall be punched<br />
in the stomach directly after supper!«<br />
... Der Haushofmeister lief alle Treppen auf und nieder, durch Säle und Gänge, keiner von denen,<br />
auf die er traf, hatte von der Nachtigall sprechen hören. ... Endlich trafen sie ein kleines, armes<br />
Mädchen in der Küche. Sie sagte: »O Gott, die Nachtigall, die kenne ich gut, ja, wie kann die<br />
singen! ...Sie wohnt unten am Strande, wenn ich abends nach Hause gehe, müde bin und im<br />
Walde ausruhe, höre ich sie singen. Es kommt mir dabei das Wasser in die Augen, und es ist<br />
gerade, als ob meine Mutter mich küßte!«<br />
»Kleine Köchin«, sagte der Haushofmeister, »ich werde dir eine feste Anstellung in der Küche und<br />
die Erlaubnis, den Kaiser speisen zu sehen, verschaffen, wenn du uns zur Nachtigall führen<br />
kannst; denn sie ist zu heute abend angesagt.«<br />
4. In the Quest<br />
So then they all set out for the wood<br />
where the nightingale used to sing;<br />
half the Court joined in the quest.<br />
As they were going along<br />
a cow began to moo…<br />
»Ah, there she is!« said the courtiers.<br />
»No, that’s a cow mooing!<br />
We’ve still got a long way to go!«<br />
Then some frogs started croaking in the pond.<br />
»Delightful,« said the Emperor’s chaplain,<br />
»now I can hear her,<br />
just like little church bells!«<br />
»No, those are frogs!<br />
But I expect we shall soon hear her now.«<br />
2. Das Nachtigall Thema<br />
Hier lebte eine Nachtigall,<br />
die so wunderschön sang.<br />
3. Der Kaiser & des Haushofmeisters Aufwartung<br />
»Was ist das?« dachte der Kaiser.<br />
»Ist ein solcher Vogel hier in meinem Kaiserreich?<br />
Warum habe ich nie von ihm gehört! – und noch dazu:<br />
in meinem eigenen Garten?« Haushofmeister:<br />
»… Er wurde nie bei Hofe vorgestellt.<br />
Es ist das Erste, was ich je von ihm gehört habe!«<br />
Kaiser: »Wenn er nicht bei Hofe erscheint,<br />
so soll man alle Höflinge gleich nach dem Abendbrot<br />
in den Magen schlagen.«<br />
4. Auf der Suche<br />
So zogen sie allesamt hinaus in den Wald,<br />
wo die Nachtigall zu singen pflegte;<br />
der halbe Hof war mit von der Partie.<br />
Als sie so dahin schritten,<br />
begann eine Kuh zu muhen…<br />
»Ah, da ist sie!« sagten die Höflinge.<br />
»Nein, das ist eine muhende Kuh!<br />
Wir haben noch eine ganze Strecke zu gehen!«<br />
Dann begannen einige Frösche im Teich zu quaken.<br />
»Entzückend,« sagte der Kaplan des Kaisers,<br />
»nun kann ich sie hören,<br />
ganz wie kleine Kirchenglocken!«<br />
»Nein, das sind Frösche!<br />
Aber ich denke, dass wir sie nun bald hören werden.«<br />
5. »There she is …«<br />
»There she is! Listen!« said the little girl,<br />
»up there! Little nightingale!«<br />
called out the small kitchen maid quite boldly.<br />
»Our gracious Emperor would like you<br />
to sing to him.«<br />
6. At the Palace<br />
At the palace everything had been polished up,<br />
until the china walls and floors glittered<br />
in the light of thousands of gold lamps.<br />
The loveliest flowers hung ready for tinkling,<br />
their bells were all set ringing.<br />
At the palace, at the Court<br />
everyone was dressed in their finest clothes,<br />
and you couldn’t hear a word that was spoken.<br />
In the middle of the great hall<br />
in which the Emperor sat was a golden perch<br />
for the nightingale:<br />
the entire Court was present<br />
and the little kitchen maid was allowed<br />
to stand behind the door,<br />
as she now ranked as a regular<br />
palace kitchen maid!<br />
And the nightingale sang so beautifully<br />
that tears came into the Emperor’s eyes,<br />
and then the nightingale’s singing<br />
became even lovelier;<br />
and then it went straight to his heart.<br />
»Who ever saw such airs and graces!«<br />
said the ladies around;<br />
and they went and filled their mouths<br />
with water so as to gurgle<br />
when anyone spoke to them.<br />
They thought they could be nightingales too!<br />
Yes, even the lackeys and ladies’ maids<br />
expressed their approval;<br />
and that’s saying a good deal,<br />
for they are the most difficult of all to satisfy.<br />
There’s no doubt whatever,<br />
the nightingale made a great hit.<br />
5. »Das ist sie…«<br />
»Das ist sie! Hört!« sagte das kleine Mädchen,<br />
»hier oben!« »Kleine Nachtigall!«<br />
rief die kleine Küchenmagd mutig,<br />
»unser gnädigster Kaiser wünscht, dass Sie vor ihm<br />
singen möchten.«<br />
6. Im Palast<br />
Im Palast wurde alles aufgeputzt, bis die chinesischen<br />
Porzellanwände und Böden im Licht der tausend<br />
goldenen Lampen glänzten.<br />
Die lieblichsten Blütenköpfchen, welche Glöckchen<br />
hatten, zu klingeln, hingen bereit.<br />
Im Palast, bei Hofe<br />
hatte jedermann sich herausgeputzt,<br />
und es herrschte gespannte Stille.<br />
In der Mitte des großen Saals,<br />
wo der Kaiser saß, war ein goldener Stab für die<br />
Nachtigall aufgebaut:<br />
der ganze Hof war anwesend,<br />
und die kleine Küchenmagd hatte die Erlaubnis erhalten,<br />
hinter der Türe zu stehen,<br />
da sie ja nun zur kaiserlichen Hof-Küchenmagd<br />
aufgestiegen war!<br />
Die Nachtigall sang so herrlich,<br />
dass dem Kaiser die Tränen in die Augen traten.<br />
Da wurde der Gesang der Nachtigall<br />
noch lieblicher,<br />
und auf einmal traf es ihn mitten ins Herz.<br />
»Wer hat je so ein Auftreten und solche Anmut<br />
gesehen!« sagten die umsitzenden Damen;<br />
und von dem Tag an nahmen sie Wasser in den Mund,<br />
um damit zu klucken,<br />
wenn jemand mit ihnen spräche;<br />
sie glaubten, dann auch Nachtigallen zu sein.<br />
Ja, sogar die Lakaien und Kammermädchen<br />
drückten ihre Anerkennung aus;<br />
und das will etwas heißen,<br />
denn sie sind am Allerschwierigsten<br />
zufriedenzustellen.<br />
Ja, die Nachtigall machte wahrlich Glück.<br />
22<br />
23
Sie sollte nun bei Hofe bleiben, ihren eigenen Käfig haben, samt der Freiheit, zweimal des Tages<br />
und einmal des Nachts herauszuspazieren. Sie bekam zwölf Diener mit, die ihr ein Seidenband<br />
um das Bein geschlungen hatten, woran sie sie festhielten. Es war durchaus kein Vergnügen bei<br />
einem solchen Ausflug.<br />
Eines Tages erhielt der Kaiser eine Kiste. Darin lag eine künstliche Nachtigall, die der lebenden<br />
gleichen sollte, aber überall mit Diamanten, Rubinen und Saphiren besetzt war. Sobald man den<br />
künstlichen Vogel aufzog, konnte er eins der Stücke, die der wirkliche sang, spielen ...<br />
7. The Artificial Bird<br />
»Zee-zee-zee, kloo-kloo-klook«<br />
…and all the while it’s tail went up and down,<br />
glittering with silver and gold.<br />
The street boys sang<br />
»Zee-zee-zee, kloo-kloo-klook«<br />
and the Emperor sang it too!<br />
It really was a tremendous fun!<br />
Over and over it sang it’s only and only song<br />
thirty-three times without tiring.<br />
»How delightful!« they all said.<br />
Nightingale, the Artificial bird,<br />
with diamonds, rubies and sapphires,<br />
»Snap«, »Whirr« – what’s this? –<br />
and the music stopped.<br />
But where ever was she?<br />
No one had noticed her fly<br />
out of the open window<br />
away to her own green woods.<br />
The real nightingale was sent into exile,<br />
banished from land and realm.<br />
7.Der Künstliche Vogel<br />
»Tsi-tsi-tsi, klu-klu-kluck«<br />
… und allezeit wippte ihr Schwanz auf und ab,<br />
von Gold und Silber glänzend.<br />
Die Gassenjungen sangen<br />
»Tsi-tsi-tsi, klu-klu-kluck«<br />
und der Kaiser selbst sang auch!<br />
Das war ein unglaubliches Vergnügen!<br />
Wieder und wieder sang er sein einziges Lied,<br />
dreiunddreißig Mal, ohne müde zu werden.<br />
»Wie entzückend!« sagten sie alle.<br />
Die Nachtigall, der künstliche Vogel,<br />
mit Diamanten, Rubinen und Saphiren!<br />
»Schwupp«, »Schnurr« – was war das? –<br />
die Musik stand still.<br />
Wo aber war echte Nachtigall?<br />
Niemand hatte bemerkt,<br />
dass sie aus dem offenen Fenster geflogen war,<br />
fort zu ihrem grünen Wald.<br />
Da wurde die wirkliche Nachtigall aus dem Lande<br />
und Reiche verwiesen.<br />
Die echte Nachtigall war also fort. Und die künstliche Nachtigall war kaputtgegangen. Der<br />
Kaiser ließ seinen Leibarzt rufen. Aber was konnte der helfen? Dann ließen sie den Uhrmacher<br />
holen, und nach vielem Sprechen und Nachsehen brachte er den Vogel etwas in Ordnung, aber<br />
er sagte, daß er sehr geschont werden müsse, denn die Zapfen seien abgenutzt, und es sei<br />
unmöglich, neue so einzusetzen, daß die Musik sicher gehe. Das war nun eine große Trauer! Nur<br />
einmal des Jahres durfte man den Kunstvogel singen lassen, und das war fast schon zuviel, aber<br />
dann hielt der Spielmeister eine kleine Rede mit schweren Worten und sagte, daß es ebensogut<br />
wie früher sei, und dann war es ebensogut wie früher.<br />
8. The Emperor & the Death<br />
Five years had now gone by and presently<br />
the whole country was filled with sorrow.<br />
Cold and pale lay the Emperor<br />
in his magnificent great bed.<br />
The whole Court believed him to be dead.<br />
Stiff and pale he lay.<br />
Everywhere, in all the rooms and corridors,<br />
heavy cloth had been laid down<br />
in order to deaden the sound of footsteps,<br />
the whole palace was still as still could be.<br />
But the Emperor was NOT dead yet.<br />
Through an open window high up the wall<br />
the moon was shining down on the Emperor<br />
and the Artificial bird.<br />
The poor Emperor could scarcely breathe.<br />
It was just as if something<br />
was sitting on his chest.<br />
It was the Death, …<br />
the Emperor’s good and evil deeds,<br />
sitting on his heart gazing down on him now<br />
and had put on his head a gold crown<br />
and was holding the Emperor’s sword in one<br />
hand and his splendid banner in the other.<br />
Strange faces were peering:<br />
»Do you remember that?«<br />
And the nightingale sang so beautifully<br />
that tears came into the Emperor’s eyes,<br />
and then the nightingale’s singing<br />
became even lovelier,<br />
and then it went straight to his heart.<br />
– They whispered one after the other:<br />
»Do you remember?«<br />
Close to the window came out a burst<br />
of most beautiful singing.<br />
It was the little live nightingale<br />
8. Der Kaiser und der Tod<br />
Fünf Jahre waren nun ins Land gegangen<br />
und das ganze Land war in großer Trauer.<br />
Kalt und blass lag der Kaiser<br />
in seinem prunkvollen großen Bett.<br />
Der ganze Hof hielt ihn für tot.<br />
Starr und bleich lag er da.<br />
Überall in den Räumen und Korridoren<br />
legte man schweres Tuch aus,<br />
um den Klang der Schritte zu dämpfen,<br />
der ganze Palast war so still, wie er nur still sein konnte.<br />
Aber der Kaiser war noch nicht tot.<br />
Hoch oben an der Mauer, durch ein offenes Fenster,<br />
schien der Mond herein, auf den Kaiser<br />
und seinen künstlichen Vogel.<br />
Der arme Kaiser konnte kaum atmen.<br />
Es war gerade, als ob etwas auf seiner Brust säße.<br />
Das war der Tod, …<br />
die guten und bösen Taten des Kaisers,<br />
die auf seinem Herzen saßen,<br />
und auf ihn nun hinunterstarrten,<br />
Auf dem Kopf die goldene Krone,<br />
in der einen Hand des Kaisers Schwert<br />
in der anderen dessen prächtiges Banner.<br />
Merkwürdige Gesichter blickten ihn forschend an:<br />
»Erinnerst du dich daran?«<br />
Und die Nachtigall sang so herrlich,<br />
dass dem Kaiser die Tränen in die Augen traten,<br />
da wurde der Gesang der Nachtigall<br />
noch lieblicher,<br />
und auf einmal traf es ihn mitten ins Herz.<br />
– Sie wisperten einer nach dem anderen:<br />
»Erinnerst du dich daran?«<br />
Ganz aus der Nähe drang plötzlich durch das<br />
Fenster ein herrlicher Gesang herein.<br />
Es war die kleine lebendige Nachtigall.<br />
24<br />
25
...Sie sang von dem stillen Gottesacker, wo die weißen Rosen wachsen, wo der Flieder duftet und<br />
wo das frische Gras von den Tränen der Überlebenden befeuchtet wird. Da bekam der Tod Sehnsucht<br />
nach seinem Garten und schwebte wie ein kalter, weißer Nebel aus dem Fenster.<br />
»Dank, Dank!« sagte der Kaiser, »du himmlischer, kleiner Vogel, ich kenne dich wohl! Dich habe<br />
ich aus meinem Lande und Reich gejagt, und doch hast du die bösen Geister von meinem Bette<br />
weggesungen, den Tod von meinem Herzen weggeschafft! Wie kann ich dir lohnen?« »Ich habe<br />
deine Tränen gesehen, das sind die Juwelen, die ein Sängerherz erfreuen. Aber schlafe nun und<br />
werde stark, ich werde dir vorsingen!« Sie sang, und der Kaiser fiel in süßen Schlummer; mild und<br />
wohltuend war der Schlaf!<br />
Die Sonne schien durch das Fenster herein, als er gestärkt und gesund erwachte. Keiner von seinen<br />
Dienern war noch zurückgekehrt; denn sie glaubten, er sei tot; aber die Nachtigall saß noch<br />
und sang.<br />
»Immer musst du bei mir bleiben!« sagte der Kaiser. »Du sollst nur singen, wenn du selbst willst,<br />
und den Kunstvogel schlage ich in tausend Stücke.« »Tue das nicht«, sagte die Nachtigall, »der<br />
hat ja das Gute getan, solange er konnte, behalte ihn wie bisher. Ich kann nicht nisten und wohnen<br />
im Schlosse, aber lass mich kommen, wenn ich selbst Lust habe, da will ich des Abends dort<br />
beim Fenster sitzen und dir vorsingen, damit du froh werden kannst und gedankenvoll zugleich.<br />
Ich werde von den Glücklichen singen und von denen, die da leiden; ich werde vom Bösen und<br />
Guten singen, was rings um dich her dir verborgen bleibt. ... Ich liebe dein Herz mehr als deine<br />
Krone, und doch hat die Krone einen Duft von etwas Heiligem um sich. Ich komme und singe dir<br />
vor! Aber eins musst du mir versprechen! Erzähle niemand, daß du einen kleinen Vogel hast, der<br />
dir alles sagt, dann wird es noch besser gehen!« So flog die Nachtigall fort.<br />
Die Diener kamen herein, um nach ihrem toten Kaiser zu sehen; ja, da standen sie, und der<br />
Kaiser sagte: »Guten Morgen!«<br />
9. Reprise<br />
…but the nightingale is really the best of all<br />
said the book he was reading.<br />
There he sat in his golden chair reading:<br />
»But the nightingale is really the best of all.«<br />
Oh, nightingale!<br />
9. Reprise<br />
… aber die Nachtigall ist doch das Allerbeste,<br />
stand in dem Buch, das er las.<br />
Da saß er in seinem goldenen Stuhle und las:<br />
»Aber die Nachtigall ist doch das Allerbeste.«<br />
Oh, Nachtigall!<br />
Übersetzung: Birgit Huber-Klein<br />
nach Hans-Christian Andersen<br />
Michala Petri<br />
Als Dreijährige begann Michala Petri mit dem Blockflötenspiel.<br />
Nach ihrem Solodebüt im Alter von elf Jahren studierte sie ab<br />
1970 Blockflöte bei Ferdinand Konrad an der Musikhochschule in<br />
Hannover. Seitdem hat die dänische Künstlerin alle Kontinente<br />
bereist, ist in den internationalen Konzertsälen und bei vielen<br />
Festspielen aufgetreten und hat einen erheblichen Beitrag dazu<br />
geleistet, dass die Blockflöte heute als Soloinstrument nicht nur<br />
in der Kammermusik, sondern auch auf den großen Konzertbühnen<br />
zuhause ist. Ihr Repertoire umfasst Werke aus Barock, Klassik,<br />
Romantik und erstreckt sich bis hin zur Moderne. Über 100 Kompositionen<br />
sind eigens für Michala Petri geschrieben worden, u.a. von Malcolm Arnold,<br />
Vagn Holmboe, Per Nørgaard, Daniel Börtz oder Gordon Jacob.<br />
Als Solistin hat Michala Petri gezielt mit Musikern zusammengearbeitet, die nicht auf<br />
Barockmusik spezialisiert sind, wie Heinz Holliger, James Galway, Gidon Kremer, Pinchas<br />
Zukerman, Claudio Abbado, Christopher Hogwood oder Keith Jarrett. Orchester wie das<br />
English Chamber Orchestra, die Academy of St. Martin in the Fields, das Swedish<br />
Chamber Orchestra, die Moscow Virtuosi, die Berliner Barock Solisten oder die Kremerata<br />
Baltica waren auf der Bühne oder im Studio ihre Partner.<br />
Neben Orchesterwerken ist Michala Petri sehr an Literatur für Flöte und Gitarre interessiert,<br />
mit Göran Söllscher, Kazuhito Yamashita und Manuel Barrueco war sie auf<br />
Tournee. Seit 1992 spielt sie zusammen mit dem Gitarristen/Lautenisten Lars Hannibal<br />
und ist seither in vielen Ländern der Welt mit ihm aufgetreten.<br />
Eine intensive aktive Zusammenarbeit verbindet Michala Petri auch mit Flötenbauern.<br />
Um die begrenzten dynamischen Möglichkeiten ihres Instruments zu erweitern und<br />
ihm damit zu besserer klanglicher Durchsetzungskraft zu verhelfen, bringt sie ihre Erfahrung<br />
bei der Entwicklung neuer Instrumente ein.<br />
Zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen sind Michala Petri im Laufe der Jahre verliehen<br />
worden, darunter mehrmals der deutsche Schallplattenpreis »Echo«, der Nordic<br />
Council Music Prize, den Wilhelm Hansen Musik-Preis und der H. C. Lumbye-Preis für<br />
ihren Erfolg, klassische Musik einer breiten Zuhörerschaft nahe zu bringen.<br />
26<br />
27
SWR Vokalensemble Stuttgart<br />
Musikalischer Forschergeist, Experimentierlust, stilistische Bandbreite und sängerische<br />
Perfektion – das sind die Markenzeichen des SWR Vokalensembles Stuttgart. Seit vielen<br />
Jahren zählt es zu den internationalen Spitzenensembles der zeitgenössischen Musik<br />
und hat im Lauf seiner 65-jährigen Geschichte mehr Uraufführungen gesungen als jeder<br />
andere Chor. Dirigenten, Komponisten und Veranstalter schätzen die musikalische Intelligenz<br />
der Chormitglieder, ihre Professionalität im Umgang mit den Schwierigkeiten<br />
zeitgenössischer Partituren und ihre konstruktive Offenheit für die Utopien der Gegenwart.<br />
Neben der Neuen Musik widmet sich das SWR Vokalensemble den anspruchsvollen<br />
Chorwerken älterer Epochen – insbesondere der Romantik und der klassischen Moderne.<br />
Die Chefdirigenten Marinus Voorberg, Klaus-Martin Ziegler und Rupert Huber haben<br />
das SWR Vokalensemble in der Vergangenheit entscheidend geprägt. Schon Voorberg,<br />
aber insbesondere Huber formte den typischen Klang des SWR Vokalensembles, geprägt<br />
von schlanker, gerader Stimmgebung und ebenso großer artikulatorischer wie intonatorischer<br />
Perfektion. Viele der mehr als 200 Uraufführungen, die in der Chronologie des<br />
SWR Vokalensembles verzeichnet sind, hat Huber dirigiert. Seit 2003 ist Marcus Creed<br />
künstlerischer Leiter. Seine Interpretationen vereinen Stilsicherheit, Klangschönheit,<br />
technische Souveränität und musikalische Lebendigkeit.<br />
Auf den internationalen Konzertpodien und bei den renommierten Musikfestivals im<br />
In- und Ausland ist das SWR Vokalensemble ein regelmäßiger Gast. Seine Konzertprogramme<br />
werden für den Rundfunk aufgenommen und viele erscheinen anschließend<br />
als CD. Internationale Schallplattenpreise bestätigen die Qualität dieser Einspielungen,<br />
darunter der Preis der Deutschen Schallplattenkritik, der Echo-Klassikpreis, der Diapason<br />
d’Or und der Grand Prix du Disque.<br />
In dieser Saison hat das SWR Vokalensemble in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule<br />
Stuttgart ein deutschlandweit einzigartiges Projekt zur Nachwuchsförderung<br />
gestartet: Die SWR-Vokalensemble-Akademie. Der Schwerpunkt dieser berufsorien tierten<br />
Talentförderung liegt dabei auf der zeitgenössischen Musik. Vier Akademisten<br />
qualifizierten sich 2013 für die Chorakademie: die Sopranistin Semi Kim und der Tenor<br />
Hitoshi Tamada, die auch bei diesem Projekt zusammen mit den Profis des SWR Vokalensembles<br />
arbeiten und von Mentoren unterstützt werden. Außerdem der Dirigent<br />
Andreas Großberger und der Komponist Rafael Nassif. Die Akademisten nehmen an ausgewählten<br />
Projekten teil, bevorzugt mit zeitgenössischen Werken und erhalten ein über<br />
die Musikhochschule Stuttgart finanziertes Stipendium.<br />
28<br />
Sopran<br />
Sonja Bühler *<br />
Kirsten Drope<br />
Semi Kim **<br />
Andrea Lehment *<br />
Aleksandra Lustig<br />
Wakako Nakaso<br />
Annette Ruoff<br />
Eva-Maria Schappé<br />
Kerstin Steube<br />
Johanna Zimmer<br />
Alt<br />
Ulrike Becker<br />
Stefanie<br />
Blumenschein *<br />
Sabine Czinczel<br />
Judith Hilger<br />
Sophia Maeno<br />
Sandra Stahlheber *<br />
Wiebke Wighardt<br />
Ute Wille<br />
* als Gast<br />
** Stipendiaten der SWR-Vokalensemble-Akademie<br />
Tenor<br />
Frank Bossert<br />
Daniel Gloger *<br />
Johannes Kaleschke<br />
Herbert Klein<br />
Rüdiger Linn<br />
Hubert Mayer<br />
Julius Pfeifer<br />
Wilfried Rombach *<br />
Hitoshi Tomada **<br />
Alexander Yudenkov<br />
Bass<br />
Bernhard Hartmann<br />
Reiner Holthaus<br />
Achim Jäckel<br />
Torsten Müller<br />
Philip Niederberger<br />
Mikhail Nikiforov<br />
Julian Popken *<br />
Mikhail Shashkov<br />
29
Klaas Stok<br />
KONZERTVORSCHAU DER SWR KONZERTREIHE MANNHEIM<br />
Der niederländische Dirigent und Organist Klaas Stok<br />
studierte an den Konservatorien von Arnhem, Den<br />
Haag und Rotterdam die Fächer Orgel, Kirchenmusik,<br />
Improvisation, Cembalo und Chorleitung.<br />
Klaas Stok gilt als einer der interessantesten Diri genten<br />
der jungen Generation in den Niederlanden. Eine langjährige<br />
Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Nederlands<br />
Kammerchor, mit dem er Musik vom 16.Jahrhundert<br />
bis heute erarbeitet und viele CD Produktionen<br />
aufgenommen hat, darunter zuletzt »Tehilim« mit<br />
Psalm vertonungen aus Juden- und Christentum sowie eine CD mit Werken von Mauricio<br />
Kagel. Darüber hinaus ist Klaas Stok als Dirigent internationaler Chöre tätig, u.a.<br />
seit mehreren Jahren beim SWR Vokalensemble Stuttgart. Auch als Orchesterdirigent ist<br />
Klaas Stok viel gefragt und hat u.a. mit Concerto d’Amsterdam, dem Combattimento<br />
Consort Amsterdam, der Sinfonietta Amsterdam, der Holland Baroque Society und dem<br />
Netherlands Symphony Orchestra konzertiert. Diese Saison wird er eine Bühnenproduktion<br />
der Johannespassion mit der »Nationale Reis Opera« dirigieren.<br />
Parallel zu dieser Karriere als Dirigent konzertiert Klaas Stok als Organist und erhielt<br />
Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Er gewann beispielsweise<br />
den Orgelwettbewerb in Leens und beim internationalen Dollard Festival<br />
sowie die Improvisationswettbewerbe von Bolsward und Nürnberg (Johann Pachelbel<br />
Preis). Beim Internationalen Schnitger Orgel Wettbewerb und beim renommierten Internationalen<br />
Orgelimprovisationswettbewerb von Haarlem war er Finalist. Im Moment ist<br />
er Stadtorganisten von Zutphen, wo er die berühmte Orgel von Henrick Bader in der<br />
Kirche St. Walburgis spielt. Hier hat er eine blühende Konzertreihe aufgebaut mit Orgelkonzerten,<br />
Chorkonzerten, Musiktheaterproduktionen, Marktkonzerten, Wandelkonzerten<br />
und Vespern mit Chor und Orgel. Klaas Stok unterrichtet Chorleitung an dem ArtEZ<br />
Konservatorium in Zwolle.<br />
Abo 3<br />
Sonntag, 19. Januar 2014 | 19.30 Uhr<br />
Maurice Ravel: »Pavane pour une infante défunte«<br />
Henri Dutilleux: Sinfonie Nr. 1<br />
Sergej Rachmaninow: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 g-Moll op. 40<br />
Igor Strawinsky: »Feuervogel«, Suite Nr. 2 (1919)<br />
Nicholas Angelich, Klavier<br />
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR<br />
Dirigent: Stéphane Denève<br />
Abo 4<br />
Freitag, 28. März 2014 | 19.30 Uhr<br />
Maurice Ravel: »Daphnis et Chloé«, Suite Nr. 1<br />
Luciano Berio: »Voci« für Viola und zwei Instrumentengruppen<br />
Pascal Dusapin: »Reverso«, Solo Nr. 6 für Orchester<br />
Ottorino Respighi: »Pini di Roma« Sinfonische Dichtung<br />
Kim Kashkashian, Viola<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
Dirigent: Alain Altinoglu<br />
Das SWR2 KulturService Team<br />
und das SWR Konzertbüro Mannheim<br />
wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit<br />
und alles Gute für das neue Jahr.<br />
30<br />
31
Herausgeber<br />
SÜDWESTRUNDFUNK<br />
Marketing SWR2/SWR Orchester & Ensembles<br />
Chormanagement<br />
Cornelia Bend<br />
Redaktion<br />
Dorothea Bossert<br />
Fotonachweise<br />
David van Dijk (Escher), Frans Schellekens (Heppener),<br />
Wim Janse (Leeuw), Lauris Naglin‚ š (Praulin‚ š),<br />
Christian Mader (SWR VE), Kick Smeets (Stok)<br />
Gestaltung<br />
SWR Design Stuttgart<br />
Internet<br />
www.SWR.de/konzertreihe-mannheim