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Präsentation Sauer

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Die Erarbeitung eines Gleichstellungs-<br />

Controlling Konzeptes für das<br />

Umweltbundesamt (DE)<br />

„Entwicklung geschlechtersensibler Indikatoren“<br />

Wien, 24.-25.05.2013<br />

Gemeinsamer Workshop des AK Gender Mainstreaming und des<br />

AK Methoden in der Evaluation der DeGEval – Gesellschaft für Evaluation e.V.<br />

Für Mensch …<br />

… und Umwelt<br />

Arn <strong>Sauer</strong> (Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Gender Mainstreaming)<br />

1


Grundlagen<br />

Gender Mainstreaming<br />

Art. 13 Amsterdamer Vertrag; Art. 8 Lissaboner Vertrag; EU<br />

Grundrechtecharta; Art. 3 Abs. 2 GG; § 2 BGleiG; Art. 2 GGO<br />

Controlling<br />

Controlling umfasst Zielbestimmung, Planung und Steuerung und leitet<br />

sich aus der Führungsverantwortung ab, Resultate zu erreichen. Dazu<br />

müssen Ziele und Massnahmen definiert und regelmässig evaluiert UND<br />

mit nachsteuernden Konsequenzen bedacht werden.<br />

Die Umsetzungsverantwortung liegt bei den Führungskräften (FG-, AL-,<br />

FB-Leitung), dem Zentralbereich und v.a. der Haus-Leitung (Top-Down)<br />

Resultatsteuerung durch Management by Objectives (MbO)<br />

Führungskonzept, bei dem das „Was“ (Ziele) festgelegt wird, das „Wie“<br />

(Art der Umsetzung) den Verantwortlichen selbst überlassen wird. Könnte<br />

am UBA aufgrund des partizipativen Ansatzes über die dezentrale<br />

Steuerung gut funktionieren.<br />

(Dobelhofer/Küng 2008; Wiltzius 2003; Krell 2011; Müller/Sander 2004)


Was ist Gleichstellungs-Controlling?<br />

Ein Umsetzungsinstrument von Gender Mainstreaming<br />

(nach Müller/Sander 2004):<br />

Gender - oder Gleichstellungscontrolling sind verschiedene Begriffe<br />

mit gleichen Zielen:<br />

Die Integration von Gleichstellungsanliegen in die routinemässigen<br />

Planungs- und Steuerungsprozesse von Organisationen<br />

Die Verankerung von Gleichstellung als Querschnittaufgabe (Gender<br />

Mainstreaming)<br />

Die Delegation der Umsetzungsverantwortung an die Führungskräfte<br />

sowie Entscheidungsträger/-innen / Hausspitze (Top-down)<br />

UND (abweichend von Müller/Sander 2004): die effektive<br />

Zielerreichung und -kontrolle durch Anreiz-/Kontrollsysteme sowie<br />

Schließung des Regelkreislaufes durch Monitoring und Nachsteuerung


Grundlagen Gleichstellungs-Controlling<br />

Auf der Grundlage von strategischen Zielen, die vom Präsidium, der<br />

Amtsleitung bzw. der obersten Führungsebene verabschiedet werden,<br />

vereinbaren Führungskräfte ein oder mehrere Gleichstellungs-Ziel(e) im<br />

Rahmen des MbO-Prozesses (z.B. in jährlichen Intervallen)<br />

Definieren von entsprechenden Kennzahlen/Indikatoren<br />

Unterlegung mit Maßnahmen zur Zielerreichung<br />

Die Wirksamkeit und damit die Erreichung der Ziele werden durch<br />

regelmäßiges Monitoring (Erfolgskontrollen/Berichtswesen)<br />

Die Zielerreichung bzw. -nichterreichung hat positive oder negative<br />

Konsequenzen (z.B. Auswirkung auf Prämien- und Zulagen,<br />

Führungskräfte-Beurteilungen, das dezentrale Budget).<br />

Im gesamten Prozess werden die Führungskräfte von der<br />

Wissenschaftlichen Mitarbeiter für Gender Mainstreaming unterstützt.


Gleichstellungs-Controlling als Umsetzungsinstrument von<br />

Gender Mainstreaming<br />

Bild: ESF Agentur für Gleichstellung,<br />

http://www.esf-gleichstellung.de/typo3temp/pics/305f1944f6.jpg


Die drei Hauptziele von Gleichstellungs-Controlling<br />

1. Produktespezifische Ziele = Gender in der Facharbeit & Forschung<br />

Die eigentlichen Dienstleistungen, die eine Organisation herstellt oder erbringt,<br />

werden unter dem Genderfokus (d.h. mit der Frage, ob sie Frauen oder Männer<br />

ungewollt benachteiligen) überprüft und verbessert<br />

2. Personalpolitische Ziele = Personalentwicklung inkl. FK-Entwicklung<br />

Personalmanagement-Prozesse werden hinsichtlich Geschlechtergerechtigkeit<br />

überprüft und verbessert, z.B. Personalgewinnung und -einstellung,<br />

Personalbeurteilung und Potenzialerfassung, Personalentwicklung und<br />

Weiterbildung, Führungs- und Kaderentwicklung, Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Privatleben, Stufenaufstieg und Beförderungen<br />

3. Organisationsübergreifende, steuernde Ziele<br />

Strategie, Struktur und Kultur werden im Rahmen von Optimierungs- und<br />

Erneuerungsprozessen gleichstellungsfreundlicher gestaltet (z.B. Leitbild,<br />

Beschaffung, Vergabe, UBA Strategie 2015 etc.).<br />

(Müller/Sander 2004)


Gleichstellung als Führungsaufgabe<br />

•Die Controlling-Schnittstelle zwischen Führungskraft und dem Wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter für Gender Mainstreaming (GM)<br />

•Er wird dadurch von der Gender „Polizei“ zum „Freund und Helfer“<br />

Führungskraft<br />

Wiss. MA für GM<br />

(Müller/Sander 2004)


Erfolgskontrollen und Berichtswesen<br />

• schaffen Transparenz<br />

• dienen der Amtsleitung und den Führungskräften als Steuerungsinstrumente<br />

• leiten Verhaltensänderungen ein, wenn Zielen Maßnahmen,<br />

Verantwortlichkeiten, Fristen und Sanktionen/Anreizsysteme für<br />

Zielerreichung zugeordnet werden und eine Evaluierung erfolgt<br />

… aber tun sie das wirklich …?<br />

… ohne Konsequenzen und Anreizsysteme?


Das Implementierungsumfeld Umweltbundesamt<br />

• Leitspruch: „Für Mensch und Umwelt“<br />

• Die wichtigsten gesetzlichen Aufgaben des UBA sind:<br />

– die wissenschaftliche Unterstützung der Bundesregierung (u. a.<br />

Bundesministerien für Umwelt, Gesundheit, Forschung, Verkehr,<br />

Bau- und Stadtentwicklung)<br />

– der Vollzug von Umweltgesetzen (z. B. Emissionshandel,<br />

Zulassung von Chemikalien, Arznei- und Pflanzenschutzmitteln)<br />

– die Information der Öffentlichkeit zum Umweltschutz.<br />

• „Heute die Probleme von morgen identifizieren“.<br />

• Das UBA versteht sich als ein Frühwarnsystem, das mögliche<br />

zukünftige Beeinträchtigungen des Menschen und seiner Umwelt<br />

rechtzeitig erkennt, bewertet und praktikable Lösungen vorschlägt.<br />

9


UBA: Altersstruktur des UBA (einkommensunabhängig)<br />

Quelle: UBA 2010. DemografieAktiv. Ergebnisse der Altersstrukturanalyse 2010, S. 8.<br />

10


Zahlen aus dem UBA Gleichstellungsplan<br />

• Frauenanteil gesamt: 58%<br />

• Von 126 Führungspositionen am waren 2011<br />

nur 29,4% mit Frauen besetzt<br />

• Männeranteil an Bewerbungen überwiegt in<br />

90% der Fälle<br />

• Frauenanteil an 112 Beförderungen (Zeitraum<br />

2007-2011) : 42,9 % Frauen (2011 Anteil an<br />

gesamtbeschäftigtenzahl 57,8%)<br />

• Von 478 Teilzeitbeschäftigten sind 75% Frauen<br />

Quelle: Gleichstellungsplan des UBA 2013-2016 (Entwurf Dez. 2012).<br />

11


Frauen und Führungspositionen am UBA<br />

Quelle: Gleichstellungsplan des UBA 2013-2016 (Entwurf Dez. 2012), S. 25.<br />

12


Teilzeitbeschäftigte benachteiligt in der LOB<br />

2010<br />

Tarifbeschäftigte<br />

gesamt<br />

Frauen<br />

Männer<br />

gesamt in % in VZ in % in TZ in % gesamt in % in VZ in % in TZ in %<br />

Stufe I 6 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 6<br />

100,0<br />

% 5 83,3% 1 16,7%<br />

Stufe II 403 251 62,3% 127 31,5% 124 30,8% 152 37,7% 129 32,0% 23 5,7%<br />

Stufe III 670 404 60,3% 264 39,4% 140 20,9% 266 39,7% 214 31,9% 52 7,8%<br />

Gesamt 1079 655 60,7% 391 36,2% 264 24,5% 424 39,3% 348 32,3% 76 7,0%<br />

Quelle: Gleichstellungsplan des UBA 2013-2016 (Entwurf Dez. 2012), S. 36.<br />

13


Beförderungen von Beamt/innen<br />

-1,3%<br />

Höherer Dienst<br />

38,9%<br />

40,2%<br />

-0,6%<br />

Gehobener Dienst<br />

54,5%<br />

55,1%<br />

-21,4%<br />

Mittlerer Dienst<br />

28,6%<br />

50,0%<br />

-30,0% -20,0% -10,0% 0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0%<br />

Unterrepräsentanz Frauenanteil an den Beförderung Frauenanteil an den Laufbahnen<br />

Laufbahn Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte Gesamt<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Frauenanteil<br />

Frauen Männer<br />

Frauenanteil<br />

Frauen Männer Frauen-anteil<br />

hD 19 43 30,6% 9 1 90,0% 28 44 38,9%<br />

gD 10 15 40,0% 8 0 100,0% 18 15 54,5%<br />

mD 2 5 28,6% 0 0 0,0% 2 5 28,6%<br />

eD 0 0 0,0% 0 0 0,0% 0 0 0,0%<br />

Gesamt 31 63 33,0% 17 1 94,4% 48 64 42,9%<br />

Quelle: Gleichstellungsplan des UBA 2013-2016 (Entwurf Dez. 2012), S. 39.<br />

14


Beurteilungen von Beamt/innen - Spitzennotenanteil<br />

40,2%<br />

höherer Dienst<br />

41,1%<br />

40,0%<br />

55,1%<br />

gehobener Dienst<br />

63,5%<br />

50,0%<br />

47,1%<br />

einfacher und mittlerer Dienst<br />

20,0%<br />

0,0%<br />

0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0%<br />

Frauenanteil Beamte gesamt Frauenanteil an Beurteilungen Frauenanteil an Spitzennoten<br />

Quelle: Gleichstellungsplan des UBA 2013-2016 (Entwurf Dez. 2012), S. 42.<br />

15


Gleichstellungs-Controlling: Bereiche<br />

Gender in der<br />

Facharbeit<br />

• Maßnahmen, die sich auf das „Kerngeschäft“ der<br />

Organisation beziehen<br />

• Genderspezifische Ziele für Produkt- und<br />

Dienstleistungsplanung<br />

Personalentwicklung<br />

Gender in der<br />

Organisationssteuerung<br />

• Personalentwicklung und –haltung, Stellenplan<br />

• Personalmarketing, Personalsuche und<br />

Personaleinstellung, Personalbeurteilung und<br />

Potenzialerfassung, Fort- und Weiterbildung,<br />

Führungskräfteentwicklung, Auflösung von<br />

Arbeitsverhältnissen<br />

• Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (Kinder,<br />

Pflege etc.)<br />

• Gender Mainstreaming in Strukturen und<br />

Prozessen der Organisation<br />

• z.B. Vergabe, Haushalt, dezentrales Controlling<br />

• Ungeeignet: KLR, Produktplanung


Gleichstellungs-Controlling Handlungsfelder am UBA<br />

Personalentwicklu<br />

ng<br />

UFO-Plan<br />

Fort-<br />

/Weiterbi<br />

ldung<br />

Verbände<br />

förderung<br />

Handlungsfelder<br />

Vergabe<br />

UBA<br />

Strategie<br />

2015<br />

Forschun<br />

gsvergabe


Teil-Instrumente<br />

Entgeltgleichheit<br />

http://www.eg-check.de/<br />

Beurteilungen und Bewertungen:<br />

Tondorf/Jochmann-Döll: Diskriminierungs-Check<br />

http://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_276.pdf<br />

18


Zehn Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung (Müller/Sander 2004)<br />

1. Gesetzliche, vertragliche und andere Rahmenbedingungen<br />

2. Politischer Wille festgehalten z.B. im Leitbild oder als Absichtserklärung<br />

3. Managementkonzepte die eine Systematisierung und Priorisierung erlauben<br />

4. Bereitstellen von Ressourcen in Form von Zeit, Geld und Know-how<br />

5. Akzeptanz und Engagement auf oberster Führungsebene


Die zehn Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung<br />

6. Beeinflussbarkeit und Verantwortungsgerechtigkeit bezogen auf die Ziele der<br />

Führungskräfte<br />

7. Transparenz und Konsequenz - die Führungskräfte müssen mit den Resultaten ihres<br />

Tuns konfrontiert werden (Anreize schaffen)<br />

8. Klar definierte Zuständigkeiten und Prozesse - die Rollen und Aufgaben<br />

aller Beteiligten und der Informationsfluss müssen klar definiert sein<br />

9. Professionalität und Sensibilität für die Genderperspektive<br />

Gender-, Gleichstellungs- wie auch Controllingwissen sind unverzichtbar<br />

10.Beharrlichkeit und langfristige Optik<br />

ein mal ist kein Mal: Veränderungen von Führungskulturen brauchen Zeit!


Diskussionsfragen<br />

• Fit mit der Organisationskultur – das Gewinnen<br />

von Köpfen und Herzen?<br />

• Akzeptanzgewinn durch integratives GC vs. GC?<br />

• Handlungsfelder, die kurzfristigen Erfolg<br />

versprechen – Fallstricke (good/bad practices)?<br />

• Zentrale Kennzahlen / Indikatoren?<br />

• Schließen des Regelkreises – Zusammenfasen<br />

bestehender Monitoring-Systeme?<br />

• Sanktions- und Anreizsysteme?<br />

21


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Kontakt:<br />

Arn <strong>Sauer</strong><br />

Umweltbundesamt<br />

Wörlitzer Platz 1<br />

06844 Dessau-Roßlau<br />

E-Mail: arn.sauer@uba.de<br />

Tel. + 49 - 340 - 2103 – 2293<br />

Fax. + 49 - 340 - 2104 – 2293<br />

22

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