kfW arbeitet am „Cappuccino-Prozess“
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Interview<br />
dank des unermüdlichen Einsatzes<br />
von 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
<strong>am</strong> Migrationswochenende<br />
lief alles reibungslos ab.<br />
BANKMAGAZIN: Wann steht der<br />
nächste Nervenkitzel-Moment an?<br />
Leibrock: Es wird sicherlich spannend,<br />
wenn Ende 2015 der Bank Analyzer<br />
in der ersten Stufe live geht. Vorher<br />
wird es allerdings eine längere<br />
Parallelphase geben.<br />
BANKMAGAZIN: Was wird die KfW<br />
durch diesen Kraftakt der IT-<br />
Modernisierung gewinnen?<br />
Leibrock: Wir zahlen d<strong>am</strong>it auf alle<br />
unsere strategischen Ziele ein: Wir<br />
verbessern die Grundlage für die strategische<br />
Fokussierung, wir erhöhen<br />
die Kundenorientierung, wir professionalisieren<br />
unsere Prozesse und vereinfachen<br />
die Umsetzung in der IT, und<br />
wir werden deutlich effizienter. Natürlich<br />
wollen wir durch einen moderneren<br />
Außenauftritt auch stärker wahrgenommen<br />
werden. Denn gerade bei<br />
der Bekanntheit der KfW ist noch einiges<br />
zu tun. In einer Umfrage im Jahr<br />
2012 k<strong>am</strong> die KfW auf einen ungestützten<br />
Bekanntheitsgrad von nur<br />
20 %. Das ist verbesserungswürdig.<br />
Denn nur, wenn wir und unsere Produkte<br />
bei Kunden und Kundenbetreuern<br />
bekannt sind und nachgefragt<br />
werden, können wir unseren Förderauftrag<br />
erfüllen.<br />
außen genauso wie KfW-intern. Klar,<br />
dass <strong>am</strong> Ende alles auch in der IT abgebildet<br />
werden muss.<br />
BANKMAGAZIN: Sind die KfW-Töchter<br />
auch an der IT-Erneuerung beteiligt?<br />
Leibrock: Die KfW IPEX-Bank bezieht<br />
ihre IT-Dienstleistungen über Service<br />
Level Agreements von der KfW-Mutter,<br />
ist also sehr eng beteiligt. Die<br />
DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft<br />
<strong>arbeitet</strong> bereits<br />
heute fast vollständig mit Standardsoftware.<br />
BANKMAGAZIN: Trägt auch die<br />
Einführung von Standardsoftware<br />
dazu bei, flexibler und kosten <br />
effizienter zu werden?<br />
Leibrock: Selbstverständlich. Die<br />
neue IT-Architektur wird viel flexibler<br />
sein. Die Welt bleibt ja nicht stehen,<br />
neue Anforderungen wird es immer<br />
geben, ob durch Produktentwicklungen<br />
bedingt oder durch regulatorische<br />
Notwendigkeiten. Durch den Einsatz<br />
von Standardsoftware, die durch die<br />
Hersteller weiterentwickelt wird,<br />
muss man das Rad nicht jedes Mal<br />
neu erfinden, es gibt Skaleneffekte<br />
mit anderen Nutzern. D<strong>am</strong>it wächst<br />
auch unsere Wirtschaftlichkeit.<br />
BANKMAGAZIN: Kommt es durch die<br />
Einführung von Standardsoftware zu<br />
einem Abbau von IT-Mitarbeitern?<br />
Leibrock: Seit 2011 haben wir das<br />
Personal in der IT auf etwa 500 Mitarbeiter<br />
aufgebaut, auch durch externe<br />
Einstellungen. Schließlich müssen wir<br />
den Umbau bewältigen können. Natürlich<br />
nutzen wir dazu auch externe<br />
Kräfte unserer Dienstleister, betreiben<br />
aber sehr bewusst den Aufbau<br />
interner Expertise, auch langfristig.<br />
Durch den Einsatz von moderner<br />
Technologie sind wir außerdem ein<br />
deutlich attraktiverer Arbeitgeber für<br />
IT-Fachkräfte geworden. Die Vorteile<br />
für uns liegen auf der Hand: Wir minimieren<br />
das operationelle Risiko von<br />
„Kopfmonopolen“, das heißt die Abhängigkeit<br />
von einigen wenigen Mitarbeitern<br />
mit Spezialkenntnissen, können<br />
leichter rekrutieren, die Einarbeitungsphase<br />
neuer Fachkräfte ist<br />
kürzer. Und selbst da, wo wir weiterhin<br />
mit Eigenentwicklungen ergänzen,<br />
haben wir mit dem Einsatz moderner<br />
Technologien viel bessere Möglichkeiten,<br />
den Arbeitsmarkt zu nutzen und<br />
Talente für uns zu gewinnen.↙<br />
Das Gespräch führte Anja Kühner,<br />
freie Journalistin in Düsseldorf.<br />
BANKMAGAZIN: Das hört sich an, als<br />
würde bei der KfW derzeit mehr als<br />
nur die IT modernisiert.<br />
Leibrock: Ja, die Modernisierung betrifft<br />
die ges<strong>am</strong>te KfW, nicht nur die IT.<br />
Es geht um viel mehr als um eine rein<br />
technische Erneuerung. Es geht vor<br />
allem um exzellente Prozesse – nach<br />
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