Kindernotfälle im Rettungsdienst
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FRRP<br />
Fortbildung <strong>Rettungsdienst</strong> Rheinland Pfalz<br />
schnell – kompetent - mitmenschlich<br />
<strong>Kindernotfälle</strong><br />
<strong>Kindernotfälle</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong><br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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Fortbildung <strong>Rettungsdienst</strong> Rheinland Pfalz<br />
schnell – kompetent - mitmenschlich<br />
<strong>Kindernotfälle</strong><br />
• Anatomische/physiologische Besonderheiten der Kinder<br />
• Nicht-traumatologische Notfälle<br />
• Traumatologische Notfälle<br />
• Symptome/Diagnostik (Schockzustände)<br />
• Behandlung der Kinder (Zugänge,<br />
Medikamentenapplikation, Dosierungen)<br />
• „Tipps und Tricks“<br />
• Praktischer Teil<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Kinder fordern uns heraus!<br />
• Mangelnde Routine (i.v.-Zugang, Intubation)<br />
• Es handelt sich um einen Patienten, aber<br />
– je nach Geschick und Lage sind Eltern u. U. therapeutisch förderlich<br />
oder belastend!<br />
• Emotionale und fachliche Belastung des Notarztes<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
• Kinder sind keine „kleinen Erwachsene“<br />
• Kinder haben eine andere Anatomie/Physiologie und Psychologie<br />
• Medikamentendosierung nach kg/KG oder Körperoberfläche<br />
• Unsicherheit auch be<strong>im</strong> <strong>Rettungsdienst</strong>personal<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Anatomie/Physiologie<br />
• Größenverhältnisse und Proportionen<br />
• Wärmeregulation<br />
• Atemwege<br />
• Herz-/Kreislaufsystem<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Größenverhältnisse/Proportionen<br />
• Großer Kopf, großes Abdomen<br />
• Kleiner Thorax, kleine Extremitäten<br />
• Verhältnis Körperoberfläche (KO) zum<br />
Körpergewicht (KG) 2-3 x größer als be<strong>im</strong> Erwachsenen<br />
• Geburtsgewicht (~3kg):<br />
– nach 5 Monaten verdoppelt<br />
– nach 1 Jahr 3 x<br />
– nach 2 Jahren 4 x<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Wärmeregulation<br />
• Große Körperoberfläche <br />
• Geringe Hautdicke Verdunstung!!<br />
• Kein Kältezittern bei Säuglingen<br />
• Neutraltemperatur Kritische Umgebungstemperatur<br />
- Erwachsener 28°C 1°C<br />
- Neugeborenes 32°C 23°C<br />
- Frühgeborenes 34°C 28°C<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Wärmeregulation<br />
• Wärmeverlust <br />
Hypoxie<br />
Hypoglykämie Hyperkapnie<br />
Azidose<br />
Wärmeerhaltung!!<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Atemwege<br />
• Große Zunge<br />
• Kehlkopf steht höher<br />
• Große Epiglottis<br />
• Engste Stelle der Luftröhre in Höhe des Ringknorpels<br />
• Gleichwinklige Bronchusabgänge (Fehlintubation beidseits möglich)<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Atemwege<br />
• Kinder haben „kleine Lungen“: geringe funktionelle<br />
Residualkapazität (FRC)<br />
• Atemzugvolumen mit 6-10ml/kg in allen Altersklassen gleich<br />
• Alveoläre Ventilation (100-150ml/kgKG/Minute) doppelt so hoch wie<br />
bei Erwachsenen (höhere Atemfrequenz)<br />
• Hoher Sauerstoffverbrauch!<br />
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Atemwege<br />
• Atemfrequenzen:<br />
-Neugeboren40/min.<br />
-1 Jahr 30/min.<br />
-10 Jahre 20/min.<br />
• Säuglinge sind Zwerchfellatmer!<br />
• Vorsicht: Magenüberblähung!<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Herz-/Kreislaufsystem<br />
• HZV wird über Herzfrequenz reguliert<br />
• Blutdruck systolisch:<br />
-Neugeborenes: 50 – 60 mmHg<br />
-Säugling: 70 mmHg<br />
-Kleinkind: 90 mmHg<br />
• Herzfrequenz:<br />
-Neugeborenes: 140/Minute<br />
-Säugling: 120/Minute<br />
Bei Bradykardie <strong>im</strong>mer an Hypoxie denken!<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Herz-/Kreislaufsystem<br />
• Blutvolumen: 80ml/kg KG<br />
• Hb-Werte:<br />
-Neugeborenes: >18 g/dl<br />
-Säugling: Tr<strong>im</strong>enonanämie, 10-12 g/dl<br />
-Kleinkind: 11-13 g/dl<br />
Ein Kind ist wie ein kleiner Topf<br />
„er ist schnell leer, läuft aber auch schnell über“<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Unterteilung<br />
• Nichttraumatologische<br />
Krankheitsbilder:<br />
– Zerebrale Krampfanfälle<br />
– Respiratorische<br />
Erkrankungen<br />
– Meningitis<br />
– Ertrinkungsunfälle<br />
– CPR<br />
• Traumatologische <strong>Kindernotfälle</strong>:<br />
– SHT<br />
– Thoraxtrauma<br />
– Stumpfes Bauchtrauma<br />
– Frakturen <strong>im</strong> Wachstums-alter<br />
– Polytrauma<br />
– Verbrennungen und<br />
Verbrühungen/<br />
– Verbrühungen<br />
– Symptome<br />
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Nichttraumatologische Notfälle<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Fieberkrampf<br />
• Ursächlich ungeklärte<br />
Krampfanfälle bei Säuglingen<br />
oder Kleinkindern, die nur bei<br />
Fieber auftreten<br />
• Häufigkeit ca. 5 % aller Kinder<br />
• Altersgipfel 1 - 4 Jahre<br />
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Fieberkrampf<br />
• Therapie:<br />
– Oft ist der Fieberkrampf schon vorbei, wenn das Kind<br />
dem Arzt vorgestellt wird<br />
– Gabe von krampfunterdrückendes Arzne<strong>im</strong>ittel<br />
– Die rektale Gabe (z.B. als Diazepam ® -Rektiole) ist einfach &<br />
ausreichend schnell wirksam<br />
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Fieberkrampf<br />
• Therapie:<br />
– Alternativ: nasale Gabe von Dormicum 0,3- 0,5 mg/kg (noch<br />
keine SOP!)<br />
– Fiebersenkende Maßnahmen<br />
Eltern: Paracetamol, Nurofensaft<br />
Klinikeinweisung<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
• intravenös<br />
• intraossär<br />
• inhalativ<br />
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schneller + sicherer<br />
als rektal<br />
fast so schnell +<br />
sicher wie i.v.<br />
• intranasal<br />
Geschmack gering<br />
• rektal<br />
• endobronchial<br />
• intramuskulär<br />
Rektiolen entfallen<br />
K. Becke, Abt. für Anästhesie und Intensivmedizin,<br />
Cnopf`sche Kinderklinik, Klinik Hallerwiese
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Fieberkrampf<br />
• Prognose:<br />
– Ungefähr ein Drittel der Kinder mit einem ersten Fieberkrampf<br />
bekommt bei späterem Fieber erneut einen Krampfanfall. Nur<br />
etwa 1 - 2 % der Kinder mit einem ersten Fieberkrampf leiden<br />
später an einer Epilepsie.<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Atemwegserkrankungen <strong>im</strong> Kleinkindalter<br />
• Pseudokrupp<br />
• Epiglottitis<br />
• Asthma<br />
• Bronchiolitis<br />
• Fremdkörperaspiration<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Leitsymptome Atemwegserkrankung<br />
Fast <strong>im</strong>mer obstruktive Ventilationsstörungen!<br />
• Husten<br />
• Dyspnoe<br />
• Wheezing (Giemen)<br />
• Schnarchen / Stridor / Stöhnen<br />
• Zyanose<br />
• Thoraxschmerz<br />
• Leistungsintoleranz<br />
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Leitsymptome Atemwegserkrankung<br />
Häufig: viraler Krupp, <br />
FK-‐Aspira5on <br />
Inspiratorischer Stridor<br />
Häufig: Asthma, <br />
Bronchioli5s (RSV) <br />
Exspiratorischer<br />
Stridor (Giemen,<br />
Pfeifen, Brummen)<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Atemwegserkrankung<br />
Grundregeln:<br />
• I.v.-Zugang fast nie notwendig!<br />
• Höchste Priorität: Ruhe!!<br />
– Steigerung des O 2 -Bedarfs vermeiden!<br />
• Keine Racheninspektion!! (Gefahr zunehmender Schwellung!!)<br />
(außer dringender Verdacht auf Fremdkörper UND Kind bewußtlos!)<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Krupp-Syndrom<br />
• Definition:<br />
– (Laryngotracheobronchitis, kurz LTB; subglottische Laryngitis):<br />
Meist viral bedingte Atemwegsentzündung mit Heiserkeit und<br />
typischem, „bellendem” Husten durch Schwellung der Kehlkopf-,<br />
Luftröhren- und Bronchialschle<strong>im</strong>haut.<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Krupp-Syndrom: Leitsymptome<br />
• Leitsymptome:<br />
Bellender Husten, Heiserkeit, inspiratorischer<br />
Stridor, Atemnot<br />
• Warnzeichen: Abnahme der AF, Somnolenz,<br />
inspiratorischer und exspiratorischer Stridor<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Krupp-Syndrom: Formen<br />
• Formen:<br />
– Viraler Krupp (akute Laryngotracheitis)<br />
– Spasmoidischer Krupp (früher „Pseudokrupp“ genannt)<br />
• Seltene Krupp-Formen:<br />
– Bakterielle Laryngotracheobronchitis<br />
– „Echter diphterischer“ Krupp<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Krupp-Syndrom: Symptome<br />
• Schweregrad I:<br />
- Bellender Husten<br />
• Schweregrad II:<br />
- Ruhestridor<br />
- Heiserkeit<br />
- Beginnende Dyspnoe<br />
- Leiser Stridor bei<br />
Erregung<br />
- Leichte juguläre<br />
Einziehungen<br />
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Krupp-Syndrom: Symptome<br />
• Schweregrad III:<br />
- Dyspnoe in Ruhe<br />
- Ausgeprägte interkostale<br />
Einziehung<br />
- Blässe<br />
• Schweregrad IV:<br />
- Hochgradige Dyspnoe mit<br />
zunehmender Ateminsuffizienz<br />
und Zyanose<br />
- Bradykardie, Somnolenz<br />
- Tachykardie> 160/min<br />
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Krupp-Syndrom: Therapie<br />
• Systemische Gabe von Steroiden (Rectodelt ® = Prednison 100mg<br />
supp.) (SOP)<br />
• Vernebeln mit Adrenalin (SOP)<br />
• Sauerstoffgabe bei O 2 -Sättigung < 90%<br />
– Vermeidung unnötiger Untersuchungen<br />
– I.v.-Zugang fast nie nötig!!<br />
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Krupp-Syndrom: Therapie<br />
• Vernebeln mit Adrenalin (Suprarenin ® ) gemäß SOP:<br />
1:1000 unverdünnt inhalieren:<br />
Kinder < 10 kg KG: 0,5 mg/kg/KG, ggf. auf 5 ml NaCl 0,9%<br />
auffüllen<br />
Kinder > 10 kg KG: 5 mg unverdünnt<br />
Flow 6-8 l O 2<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Krupp-Syndrom: Differenzialdiagnose Epiglottitis<br />
• Akute, lebensbedrohliche Entzündung der Epiglottis<br />
• Leitsymptome sind Schluckstörung und kloßige Sprache<br />
(„Heiße-Kartoffel-St<strong>im</strong>me”)<br />
• In der Regel durch das Bakterium Haemophilus influenzae Typ B<br />
verursacht<br />
• Durch Impfung selten!<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Krupp-Syndrom: Differenzialdiagnose Epiglottitis<br />
Maßnahmen:<br />
• Mund/Rachen nicht manipulieren!!<br />
• Notarzt nachfordern<br />
• Aufrechte Lagerung<br />
• Mit Adrenalin vernebeln (SOP)<br />
• Rectodelt ® -Gabe (SOP)<br />
• Im Extremfall vorsichtige Maskenbeatmung!!<br />
• „Keine“ Intubation!!<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Asthma bronchiale<br />
• Häufigste chronische Erkrankung des Kindes überhaupt<br />
Auslöser:<br />
– Körperliche Anstrengung<br />
– Inhalative Allergene<br />
– Infekte<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Asthma bronchiale: Symptome<br />
Leitsymptome:<br />
Giemen, verlängertes Exspirium<br />
• Hypoxie Schwerer Anfall:<br />
SpO2 initial
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Asthma bronchiale: Therapie<br />
• Oberkörper aufrecht lagern<br />
• Beruhigung des Kindes und der Eltern<br />
• O ² -Gabe bei SpO 2
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Bronchiolitis<br />
• Viral bedingte Entzündung der kleinen Luftwege bei Säuglingen<br />
(0-1Jahr). Häufigstes verursachendes Virus ist das Respiratory<br />
Syncytial Virus (kurz RSV).<br />
• Risikogruppe:<br />
– Frühgeborene<br />
– Kinder mit Herzfehler<br />
– Immunsuppr<strong>im</strong>ierte<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Bronchiolitis: Symptome<br />
• Bronchiale Obstruktion<br />
• Tachypnoe<br />
• Dyspnoe mit inter- und subkostalen Einziehungen<br />
• Trinkschwäche<br />
• Erste klinische Zeichen:<br />
– Apnoephasen<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Bronchiolitis: Therapie<br />
• O 2 -Gabe<br />
• „min<strong>im</strong>al handling“<br />
• Abschwellende Nasentropfen<br />
• Evtl. Inhalation mit Adrenalin am wirksamsten<br />
• Volumengabe (Fieber)<br />
• Bei schwerem Verlauf:<br />
– CPAP-Atemhilfe (Notarzt)<br />
– Intubation und Beatmung (Notarzt)<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Pneumonie: Symptome<br />
• Dyspnoe ohne Stridor<br />
• Fieber<br />
• Schleichende Verschlechterung des AZ<br />
• RG´s oder abgeschwächtes Atemgeräusch<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Pneumonie: Therapie<br />
• Klinikeinweisung<br />
• Kausale Therapie: Antibiotikagabe in der Klinik<br />
• Volumengabe<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Fremdkörperaspiration<br />
• 70-80% betreffen Kinder unter 3 Jahren<br />
• Häufigkeit:<br />
– Jungen und Mädchen 2:1<br />
• Kleinkinder:<br />
– Meist Nahrungsmittel: Erdnüsse, Teile von Äpfeln und Karotten<br />
• Größere Kinder:<br />
– Meist Spielzeugteile oder Gebrauchsgegenstände: Nadeln,<br />
Schrauben, Kunststoffteile<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Fremdkörperaspiration: Symptome<br />
• Auftreten während des Essens oder Spielens<br />
• Klassische Symptom-Trias:<br />
– Akut<br />
– Plötzliche Hustenattacke, Würgereize<br />
– Erstickungsanfall mit oder ohne Zyanose<br />
– Je nach Lage des Fremdkörpers inspiratorischer bzw.<br />
exspiratorischer Stridor<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Fremdkörperaspiration: Therapie nach Richtlinien des ERC 2010<br />
• Bei Kindern < 1Jahr: 5 kräftige Schläge mit der flachen Hand<br />
zwischen die Schulterblätter; bei ausbleibendem Erfolg: 5<br />
Thoraxkompressionen mit 2 Fingern<br />
• Bei Kindern > 1Jahr: He<strong>im</strong>lich Manöver<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Fremdkörperaspiration: Therapie nach Richtlinien des ERC 2010<br />
• Bewusstloses, asphyktisches Kind: Laryngoskopie durch NA<br />
• Pharyngeale Fremdkörper vorsichtig mit Magillzange durch<br />
NA entfernen (Gefahr der Schwellung supraglottisch)<br />
• Intubation erwägen (NA)<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Meningitis (Hirnhautentzündung)<br />
• Vielfach lebensbedrohliche Infektion des ZNS mit vorwiegendem<br />
Befall der Hirnhäute (Meningen).<br />
• Risikogruppen:<br />
– Immunsuppr<strong>im</strong>ierte Patienten<br />
– Geriatrische Patienten<br />
– Kleinkinder<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Meningitis: Erreger<br />
• bei Kindern:<br />
– Meningokokken<br />
– Hämophilus influenzae<br />
• bei Säuglingen:<br />
– E. coli<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Meningitis: Symptome<br />
• Hohes Fieber<br />
• Übelkeit und Erbrechen<br />
• Kopfschmerzen bis hin zur Unerträglichkeit<br />
• Licht- und Geräuschüberempfindlichkeit<br />
• Nackensteife, Bewusstseinsveränderungen bis zum Koma<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Meningitis: Symptome<br />
• Bei Neugeborenen und Säuglingen:<br />
– Gespannte Fontanelle<br />
– Schrilles Schreien<br />
– Hyperexzitabilität<br />
– Trinkunlust<br />
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schnell – kompetent - mitmenschlich<br />
<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Meningitis: Therapie<br />
• Sicherung der Vitalfunktionen<br />
• Umgehende Verlegung mit Notarztbegleitung in die nächstgelegene<br />
Kinderintensivstation<br />
• Antibiotische Therapie<br />
• Dexamethason-Therapie (Klinik)<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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schnell – kompetent - mitmenschlich<br />
<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Ertrinkungsunfall<br />
Risikogruppe:<br />
– Anzahl mit Todesfolge in<br />
den vergangen Jahren<br />
kontinuierlich gesunken<br />
– Höchstes Risiko:<br />
Kinder unter 5 Jahren<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Ertrinkungsunfall<br />
• Pathophysiologisch:<br />
– Eine Hypoxie mit anschließendem<br />
Multiorganversagen, die das<br />
Outcome wesentlich beeinflusst<br />
– Eine Hypothermie<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Ertrinkungsunfall<br />
• Komplikationen nach Wasseraspiration<br />
– Atelektasenbildung<br />
– Bronchospasmus<br />
– Stoffwechselentgleisung mit Azidose und Elektrolyt-<strong>im</strong>balancen<br />
– Gerinnungsstörungen<br />
– Nierenversagen<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Ertrinkungsunfall<br />
• Outcome:<br />
– Die Dauer der Hypoxie und die damit verbundene ZNS-<br />
Schädigung ist bei Ertrinkungsunfällen der Faktor, der das<br />
Outcome am meisten beeinflusst.<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Ertrinkungsunfall: Therapie<br />
• Atemwege sichern<br />
• Keine aktive Wasserentfernung<br />
• O 2 -Gabe<br />
• Körpertemperatur < 30°C<br />
– Nur 3 Defibrillationsversuche<br />
– Keine i.v./i.o. Medikation<br />
• Körpertemperatur > 30°C<br />
– Normales Vorgehen nach Algorithmus CPR 2010<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Traumatologische Notfälle<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Besonderheiten verschiedener Verletzungen<br />
• Schädel-Hirn-Trauma<br />
• Thoraxtrauma<br />
• Abdominaltrauma<br />
• Extremitätentrauma<br />
• Polytrauma<br />
• Verbrennung/Verbrühung<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Schädel-Hirn-Trauma<br />
• Relativ großer, schwerer Kopf<br />
Vorsicht: HWS!<br />
• Offene Schädelnähte – Hirndruck oft erst spät zu bemerken<br />
• Verbluten in den Schädel möglich!<br />
Vorsicht: Skalpierungsverletzungen hoher Blutverlust!<br />
Wundversorgung<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Thoraxtrauma<br />
• Thorax sehr elastisch, oft keine Rippenfrakturen, aber erhebliche<br />
Kontusionen und Pneumothorax möglich (seltener Prellmarken)<br />
• Klinik:<br />
-Thorax hebt sich nur einseitig<br />
-Hautemphysem<br />
-Nasenflügeln<br />
-Haut blass-grau<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Abdominaltrauma<br />
• Dünne Bauchdecken = weniger Schutz<br />
• Ebenfalls seltener Prellmarken<br />
• Häufig Atemstörungen<br />
• Blutverlust beachten- Blutvolumen 80ml/kg KG<br />
• Kinder kompensieren Volumenverlust sehr lange,<br />
aber ab >25% Blutverlust plötzliche Dekompensation<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Extremitätentrauma<br />
• Extremitäten klein, nicht vollständig verknöchert<br />
• Wachstumsfugen sind Schwachstellen<br />
• Häufigste Verletzung: Radiusfraktur<br />
• Besonderheit: „Grünholzfraktur“<br />
• Oft Kombinationverletzungen von Kopf und unteren Extremitäten<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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Extremitätentrauma<br />
<strong>Kindernotfälle</strong><br />
schnell – kompetent - mitmenschlich<br />
Extremitätentraumatrauma<br />
• Grünholzfraktur von Radius<br />
und Ulna<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Polytrauma Kinder<br />
Definition:<br />
Mehrfachverletzung, d.h. gleichzeitig entstandene Verletzungen<br />
verschiedener Organsysteme, von denen mindestens eine oder die<br />
Kombination mehrerer vital bedrohlich ist (nach Tscherne).<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Polytrauma Kinder<br />
Unfallmechanismus:<br />
• Verkehrsunfall<br />
– innerorts: 80% Fußgänger+Fahrradfahrer<br />
– 20% PKW-Insasse<br />
– außerorts: überwiegend PKW-Insassen<br />
• Sturz (Kleinkinder): Stumpfes Trauma<br />
• Verschüttung<br />
P.G. Knacke<br />
Sana Kliniken Ostholstein<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Polytrauma Kinder<br />
Verletzungsmuster:<br />
Kombiniertes Auftreten von SHT und Thoraxtrauma bzw. SHT mit<br />
abdominellen Verletzungen<br />
• Extremitätenverletzungen bis zu 90%<br />
• Schweres SHT mit HWS 75%<br />
• Abdomen und Thorax 15-25%<br />
• Becken 10%<br />
• Wirbelsäule 5%<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier<br />
Franz Josef Kretz, Karin Becke: Anästhesie und<br />
Intensivmedizin bei Kindern. Thieme-Verlag, 2007
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Verbrennung/Verbrühung<br />
• Abschätzen der verbrühten/<br />
verbrannten Hautoberfläche oft<br />
schwierig<br />
• Handfläche des Kindes ~ 1%<br />
der Körperoberfläche<br />
• Kopf entspricht je nach Alter<br />
bis zu 18 % der KOF<br />
• Neuner- Regel nach Wallace<br />
Aus: S. Kirchner, S. Lauterbach: PZ Pharmazeutische Zeitung online:<br />
„Verbrennungen“; © 2012 Govi-Verlag<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Verbrennung/Verbrühung<br />
• Verbrennung 2.Grades be<strong>im</strong><br />
Kleinkind<br />
• Ausgedehnte Verbrühung<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Verbrennung/Verbrühung<br />
Spezielle Therapie:<br />
Erstmaßnahme:<br />
Innerhalb der ersten 10 Minuten 2-3 Minuten LÖSCHEN mit<br />
lauwarmem Wasser!<br />
Kein Kühlen mehr!<br />
Wärmeerhaltung (Folien)!!<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Verbrennung/Verbrühung<br />
Schmerztherapie Notarzt<br />
ohne i.v.-Zugang: Ketamin: 5mg/kg KG REKTAL<br />
ab 4 Jahren mit Diazepam<br />
i.v./i.o.-Zugang: Ketamin: 1-2 mg/kg KG fraktioniert!<br />
Schmerztherapie<br />
RA<br />
i.v./i.o.-Zugang: Paracetamol: 15 mg/kg KG i.v.<br />
(Tageshöchstdosis 40mg/kg KG!)<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Verbrennung/Verbrühung<br />
• Infusionstherapie<br />
10ml/kg/h KG Vollelektrolytlösung je nach Kreislaufsituation<br />
(anfangs etwas mehr bis 20ml/kg/h KG)<br />
Keine Kolloide!<br />
• Transport wohin??<br />
bei Beteiligung von Gesicht, Händen, Gelenken und Genitale an<br />
Verbrennungszentrum denken!<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Verbrennung/Verbrühung<br />
• Inhalationstrauma<br />
- Mund – Zunge schwarz<br />
- Verbrennungen <strong>im</strong> Gesichtsbereich<br />
an frühzeitige Intubation denken (NA)!!<br />
SaO 2 oft falsch hoch (CO-Hb)<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Kindesmißhandlung<br />
Definition:<br />
Aktive körperliche oder sexuelle Misshandlung eines Kindes<br />
oder passive Schädigung eines Kindes durch<br />
Vernachlässigung, meist durch die Erziehungsberechtigten<br />
oder nahe Verwandte. In der Regel mit bleibenden<br />
psychischen Schäden des Kindes einhergehend. Opfer von<br />
Misshandlung & Vernachlässigung sind besonders<br />
Säuglinge & Kleinkinder.<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Kindesmißhandlung: Symptome<br />
• Blutergüsse unterschiedlichen Alters an verschiedenen, für Kinder<br />
„untypischen” Körperstellen, z.B. Gesicht oder oberem Rücken.<br />
Dagegen sind Hämatome am Schienbein meist normal.<br />
• Striemenförmige Hämatome oder solche, auf die genau eine<br />
Erwachsenenhand passt<br />
• Bissspuren, Haarausrisse<br />
• Abdrücke brennender Zigaretten<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Kindesmißhandlung: Symptome<br />
• Verbrühungen & Verbrennungen, insbesondere solche mit<br />
symmetrischer Verteilung (durch Eintauchen in heißes Wasser)<br />
• Radiologischer Nachweis von (älteren) unbehandelten Frakturen<br />
• Subdurale Blutungen (häufig durch „Schütteln” eines Säuglings)<br />
• Gedeih- & Wachstumsstörungen<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Kindesmißhandlung: Vorgehen<br />
• Körperliche Untersuchung<br />
• Fotographische Dokumentation<br />
der Situation (dienstl.<br />
Fotoapparat, z.B. NEF)<br />
• Befund schriftlich fixieren<br />
• Stationäre Aufnahme, ggf. unter<br />
einem Vorwand<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Symptome/Diagnostik<br />
• Schocksymptome (Exsikkose/Hypovolämie):<br />
Wichtig ist die Beurteilung von:<br />
• Herzfrequenz (besser als RR) und Auskultation der Herztöne (laute<br />
Herztöne = guter RR)<br />
• Tachykardie – Bradykardie (prognostisch ungünstig)<br />
• Bewusstsein und AZ mit Vigilanz<br />
• Atemfrequenz (Tachypnoe – Cheyne-Stoke-Atmung)<br />
• Beurteilung der Kreislauffunktion mit HF und RR<br />
• Kapillarfüllungszeit<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Symptome/Diagnostik<br />
Schocksymptome (Exsikkose/Dehydratation):<br />
Klinische Zeichen:<br />
- Kühle Arme und Beine (Marmorierung)<br />
- Halonierte Augen<br />
- Schlechter Hautturgor<br />
- Eingesunkene Fontanelle<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Symptome/Diagnostik<br />
Schocksymptome (Exsikkose/Dehydratation):<br />
Klinische Zeichen:<br />
- Je nach Volumenverlust agitiert, lethargisch, komatös<br />
- Kalte, zyanotische Peripherie<br />
- Tachykardie/Bradykardie<br />
- Kapillarfüllungszeit > 3 s<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Symptome/Diagnostik<br />
Schocksymptome (Hämorragie):<br />
Ein Abfall des Blutdruckes tritt erst bei Volumenverlusten >25% auf!<br />
Kann zu Fehlinterpretation „Schockindex“ führen!<br />
Abschwächung des Radialspuls bei Blutverlust von<br />
unter 10% möglich<br />
Ab 15% Blutverlust abgeschwächter Femoralispuls<br />
möglich<br />
Fehlender Puls bei Blutverlust > 35%<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier<br />
B. Emmel, D. Roesner, B.Roth<br />
Franz Josef Kretz, Karin Becke: Anästhesie und<br />
Intensivmedizin bei Kindern. Thieme-Verlag, 2007
FRRP<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Symptome/Diagnostik<br />
Schocksymptome (Hämorragie):<br />
- Tachykardie, Tachypnoe bei Blutverlust zwischen 25% und 35% <br />
Abfall des RR<br />
- Bei Blutverlust >35% Tachykardie/Bradykardie<br />
- Rekapillarisierungszeit verlängert (> 2Sek.: Blutverlust zwischen<br />
15% und 30% möglich!)<br />
- Beurteilung der AF: Hohe AF kann auf einen erhöhten Blutverlust<br />
hinweisen!<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
FRRP<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Symptome/Diagnostik<br />
Bewußtsein:<br />
- Aufmerksame Beobachtung<br />
- Adäquate Reaktionen auf Schmerzreize? z.B. bei Anlage eines i.v.-<br />
Zugangs<br />
- Bei Kindern modifizierte GCS anwenden! (siehe nächste Folie)<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
FRRP<br />
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schnell – kompetent - mitmenschlich<br />
<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Ref: Vernet O et al, Betreuung des kindlichen<br />
Schädelhirntraumas, PAEDIATRICA 15 (4), 2004; 59-63<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
FRRP<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Behandlung der Kinder<br />
• Venenzugang nicht <strong>im</strong>mer leicht, selten notwendig...!<br />
• An Kopfvenen, Handinnenseite und Fußrücken denken,<br />
(auch vena jugularis externa)<br />
• Kind <strong>im</strong>mer durch zweite Person sicher fixieren lassen!<br />
• Stauung zum Anlegen des i.v.-Zugangs nicht zu fest!! Pulskontrolle!!<br />
• I.v.-Zugang gut befestigen<br />
• An i.o.-Zugang denken! (Tibia-Innenseite, Innenknöchel)<br />
• Medikamente mit ca. 2 ml Ringer nachspülen<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
FRRP<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
IO-Indikation<br />
„In any case, in critically ill children, if attempts at etablishing<br />
intravenous access are unsuccessful after 1 min, insert an<br />
intraosseous needle instead.“<br />
(1) Biarent D et al. ERC Guidelines for Resuscitation – Section 6.<br />
Pediatric life support. Resuscitation 2010<br />
(2) Bernhard M et al. Die intraossäre Infusion in der Notfallmedizin.<br />
Anästh Intensivmed 2010; 51: S615-S620<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
IO-Indikation<br />
(1) Biarent D et al. ERC Guidelines for Resuscitation<br />
– Section 6. Pediatric life support. Resuscitation<br />
2010<br />
(2) Bernhard M et al. Die intraossäre Infusion in der<br />
Notfallmedizin. Anästh Intensivmed 2010; 51:<br />
S615-S620<br />
(3) K. Becke, Abt. für Anästhesie und Intensivmedizin,<br />
Cnopf`sche Kinderklinik, Klinik Hallerwiese<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
IO-Kontraindikationen<br />
IO-Kontraindikation<br />
Absolute:<br />
– Knochenfraktur<br />
– vorangegangene intraossäre Punktionsversuche<br />
– prox<strong>im</strong>ale Gefäßverletzungen (Paravasat)<br />
– einliegendes Osteosynthesematerial<br />
„Bei der Behandlung akut lebensbedrohlicher<br />
Notfallsituationen bestehen gegenüber der intraossären<br />
Infusion keine Kontraindikationen.“<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Bernhard M et al. Die intraossäre Infusion Felgenheier in der Notfallmedizin. Anästh Intensivmed 2010; 51: S615-
FRRP<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
IO: Material und Methode<br />
K. Becke, Abt. für Anästhesie und Intensivmedizin,Cnopf`sche<br />
Kinderklinik, Klinik Hallerwiese<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Zusammenfassung<br />
Medikamentenapplikation,- dosierungen<br />
rectal: Kortison (Rectodelt ® ): 100 mg (SOP)<br />
Diazepam rect. 5mg: 10kg-15kg KG (SOP)<br />
Diazepam rect. 10mg: > 15 kg KG (SOP)<br />
i.v., i.o.: Adrenalin: 0,01 mg/kgKG alle 3 Min. (CPR)<br />
Solu-Decortin H ® : 3mg/kg KG (SOP)<br />
Glucose: 0,1g/kg KG bis 12 Jahre (SOP)<br />
Paracetamol: 15mg/kg KG bei 11-50kg KG (SOP)<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Zusammenfassung<br />
• p.i.: Adrenalin 0,5mg 10kg KG (SOP)<br />
Salbutamol 1,25mg (SOP)<br />
Atrovent 0,25 mg max.(SOP)<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Zusammenfassung<br />
• Volumengabe<br />
- Vollelektrolytlösung (kein PÄD)<br />
gesundes Kind: 4ml/kg KG,<br />
Trauma: 5-10ml/kg KG Kolloide<br />
Lösungen<br />
Volumenmangel: 15ml/kg KG (SOP)<br />
20-40ml/kg KG Kristalloide<br />
3ml/kg KG Hyeronkotische<br />
Dauerinfusion über PERFUSOR oder Tropfenzähler (initial Bolus per Hand)<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Tipps und Tricks<br />
• Bewahren Sie möglichst Ruhe<br />
- Stress überträgt sich auf das Kind<br />
• Nicht von Eltern oder Betreuer trennen<br />
• Spielerisch, freundlich auf Kinder zugehen<br />
– keine Vorwürfe -<br />
• Ehrlich zu Kinder sein „ein Piekser tut doch kurz weh“<br />
• Je nach Alter Maßnahmen erklären und mit einbeziehen<br />
• Lieblings- oder Kuscheltier mitnehmen<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Altersschätzung<br />
• Keine Zähne 6-8 Monate<br />
• Sitzt frei 8 Monate<br />
• Steht mit Hilfe 10 Monate<br />
• Läuft ohne Hilfe 15 Monate<br />
• Einzelne Worte 18 Monate<br />
• Zweiwortsätze 2 Jahre<br />
• Motorik koordiniert 3 Jahre<br />
• Zahnlücken 6-7 Jahre<br />
~ 6 kg<br />
~ 8 kg<br />
~ 9 kg<br />
~10 kg<br />
~12 kg<br />
~13 kg<br />
~15 kg<br />
~22 kg<br />
K. Becke, Abt. für Anästhesie und Intensivmedizin,<br />
Cnopf`sche Kinderklinik, Klinik Hallerwiese<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Hilfe zur Medikamentendosierung<br />
PädNFL<br />
Pädiatrisches<br />
Notfalllineal<br />
Bild:agswn,Techniler Krankenkasse<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Wenn wir das Kind<br />
ernst nehmen,<br />
wird es auch uns<br />
ernst nehmen!<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier
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schnell – kompetent - mitmenschlich<br />
<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
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schnell – kompetent - mitmenschlich<br />
<strong>Kindernotfälle</strong><br />
Gibt es noch Fragen??<br />
Dr. M. Schiffer, Dr. C. Voigt, S<strong>im</strong>one<br />
Felgenheier