Aktuelles aus der Zoofachbranche 05/2010
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Reportage<br />
JAMBO JAMBO - Der JBL Workshop in<br />
Tansania, <strong>der</strong> zu einer Expedition wurde<br />
Teil 4 - Der Tanganjikasee<br />
Die letzte Station des 3. JBL Workshops <strong>2010</strong> führte<br />
die 70 Teilnehmer nach Kigoma an den Tanganjikasee.<br />
In Kigoma steht dem Besucher eine recht übersichtliche<br />
Menge an Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung:<br />
Von den zwei Hotels ist eigentlich nur das Hilltop zu<br />
empfehlen. Es verfügt über 25 Einzelbungalows und 10<br />
Suiten auf einer Anhöhe direkt auf einer Klippe am See.<br />
Ein Schotterweg führt in Serpentinen zu einem Kiesstrand<br />
am Seeufer.<br />
Teilnehmer Günter Winnewisser (Zooh<strong>aus</strong> Winnewisser<br />
<strong>aus</strong> Sandh<strong>aus</strong>en) meinte, als er das erste Mal am Ufer<br />
des gigantischen Sees mit Blick auf das Ufer des Kongo<br />
stand: „Als Kind pflegte ich meine ersten Buntbarsche<br />
<strong>aus</strong> dem Tanganjikasee, und es war mein Traum, die<br />
Prinzessin von Burundi einmal in ihrem natürlichen<br />
Lebensraum zu sehen. Hoffentlich finde ich sie hier!“<br />
Und er wurde nicht enttäuscht. Schon einige Meter<br />
vom Ufer entfernt schwammen unzählige Prinzessinnen<br />
(Neolamprologus brichardi) über dem Geröllboden.<br />
Daneben konnten Schneckenbuntbarsche vor<br />
ihren leeren Schneckengehäusen gefunden werden<br />
und Pärchenweise standen große Lepidiolamprologus<br />
elongatus über ihren Jungen. Die ganze Szenerie sah<br />
<strong>aus</strong> wie ein überdimensionales Aquarium. Stundenlang<br />
schnorchelten viele Teilnehmer bei 29 °C Wassertemperatur<br />
im Uferbereich herum und beobachteten<br />
„ihre“ Fische im Felsenbiotop. Aber auch die Sand-<br />
flächen hatten einiges zu bieten: Dort zogen ganze<br />
Trupps von Sandcichliden über den Boden und kauten<br />
den Sand nach Fressbarem durch. Im Sand eingegraben<br />
konnten auch Muscheln, die unseren Teichmuscheln<br />
sehr ähnelten, gefunden werden. Nur die bekannten<br />
Tanganjika-Beulenköpfe waren nicht zu sehen.<br />
Die Einheimischen erzählten, dass C. frontosa erst ab<br />
15 m Tiefe vorkomme und auch nur dort, wo große Felsbrocken<br />
unter Wasser zu sehen seien. So wurde ein<br />
Boot gemietet und die Küste 20 Minuten in südliche<br />
Richtung entlang gefahren. Die Uferlandschaft än<strong>der</strong>te<br />
sich und die Felsbrocken nahmen Häusergröße an.<br />
Die Hälfte <strong>der</strong> Workshopteilnehmer besaß einen Gerätetauchschein<br />
und war nun gespannt, was <strong>der</strong> Tanganjikasee<br />
in größerer Tiefe zu bieten habe.<br />
<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Zoofachbranche</strong> 27