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Leseprobe - Hinstorff Verlag

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Am Ende des Zweiten Weltkrieges herrschten in den Ländern<br />

der Erde die politischen Systeme des Kapitalismus und des Sozialismus,<br />

wodurch die Welt in zwei Blöcke geteilt war. Die Trennungslinie<br />

zwischen Westeuropa und Osteuropa nannte man<br />

den „Eisernen Vorhang“. Durch Deutschland verlief die Zonengrenze<br />

der vier Besatzungsmächte und zerschnitt alle Verwandtschafts-<br />

und Freundschaftsbeziehungen. Reisen in den Westen<br />

war für Bürger der DDR kaum möglich. Als 1961 die Mauer<br />

durch Berlin gezogen wurde, entfiel auch das bis dahin noch offene<br />

Schlupfloch zum Westteil der Stadt und zur Bundesrepublik<br />

Deutschland. Ein Verlassen der DDR in westliche Richtung war<br />

zwar bereits lange vorher „illegal“, aber seit dem 13. August 1961<br />

wurde es nun auch in Berlin lebensgefährlich.<br />

Reisen in östliche Richtung waren möglich, Reisen in den<br />

Westen waren nur Rentnern erlaubt und blieben auf seltene Ausnahmefälle<br />

beschränkt. Das Gefühl, „eingesperrt“ zu sein, wurde<br />

mehr oder weniger zur Gewohnheit. Der DDR-Bürger erfuhr<br />

tagtäglich über Presse, Rundfunk, Fernsehen oder in Schulungen,<br />

welche Fortschritte der Sozialismus mache, wie erfolgreich und<br />

schön die sozialistischen Bruderstaaten und vor allem die große<br />

Sowjetunion seien und auf was für einem verhängnisvollen Weg<br />

sich insbesondere die Bundesrepublik Deutschland befände. Aber<br />

bei vielen bestand der Wunsch, Länder der westlichen Welt und<br />

deren Wohlstand wenigstens einmal sehen zu können.<br />

Reisen in das kapitalistische Ausland waren in den Betrieben<br />

möglich, die Vertragsbeziehungen dorthin benötigten. Dazu gehörten<br />

Außenhandelsbetriebe. Als 1952 die Entscheidung für den<br />

Aufbau einer DDR-Handelsschiffsflotte fiel, ergab sich für den<br />

ins Leben gerufenen Reedereibetrieb VEB Deutsche Seereederei<br />

Rostock (DSR) mit weltweit operierenden Schiffen die Notwendigkeit<br />

von Kontakten zu ausländischen Vertragspartnern. Die<br />

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