3 Eine europäische Dimension. Liebe Leserinnen und Leser, viele Veranstaltungen zum Gedenken an die <strong>Völkerschlacht</strong> 1813 befassen sich mit <strong>der</strong> europäischen Dimension dieser erbitterten Auseinan<strong>der</strong>setzung. Mittlerweile wird die Zukunft Europas an den Konferenztischen ausgehandelt. Auch dort geht es nicht ohne Konflikte zu, aber das Säbelrasseln ist heute glücklicherweise den wesentlich konstruktiveren Diskussionen und Streitgesprächen gewichen. Damals im Oktober 1813 stand unsere Region im Zentrum <strong>der</strong> kriegerischen Auseinan<strong>der</strong>setzungen. Was diese unruhigen Zeiten <strong>der</strong> Befreiungskriege und <strong>der</strong> <strong>Völkerschlacht</strong> für die Menschen in unseren Städten und Dörfern bedeutete, lässt sich in vielen Chroniken nachlesen. Einige unserer Heimatorte lagen inmitten des Kampfgeschehens, viele hatten Truppenbewegungen <strong>der</strong> verschiedenen Armeen o<strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong> Einquartierungen und Requirierungen zu verkraften. Gelehrte Zeitgenossen berichten anschaulich von den Nöten und Bedrängnissen des Kriegsjahres. Die amtlichen Register führen penibel die Anzahl <strong>der</strong> Offiziere, Mannschaften und Pferde auf, die versorgt werden mussten. Da<strong>bei</strong> übertraf die Zahl <strong>der</strong>er, die ihr Recht auf Verpflegung, Spann- o<strong>der</strong> Handdienste abverlangten, oft die Einwohnerzahl um das Mehrfache. In den Gefechten litten die Ortsansässigen unter den Verwüstungen und Plün<strong>der</strong>ungen, büßten Haus, Hof und oft auch ihr Leben ein. Die <strong>Völkerschlacht</strong> ist in ihrer Dimension auch heute noch kaum vorstellbar. Rund 600.000 Soldaten kämpften in dem Gebiet rund um <strong>Leipzig</strong>. In nur vier Tagen mussten etwa 100.000 Menschen ihr Leben lassen. Tote mussten begraben, Verwundete gepflegt und die Überlebenden versorgt werden. Einen Eindruck <strong>der</strong> damaligen Ereignisse bietet die große historische Gefechtsdarstellung unter internationaler Beteiligung in Markkleeberg. Ebenfalls als Geschichte zum Anfassen geplant sind die historischen Biwaks und zivilen Spielszenen. Die sächsische Elb- und Landesfestung Torgau informiert zur strategischen Bedeutung als gesicherter Elbübergang für die napoleonische und sächsische Armee. Schloss Hubertusburg in Wermsdorf diente als sächsisches und französisches Lazarett. Das ehemalige Schloss Rötha beherbergte das Hauptquartier <strong>der</strong> Verbündeten. Ausstellungen und Sammlungen finden sich <strong>bei</strong>spielsweise im Torhaus in Markkleeberg, dem Sanitätsund Lazarettmuseum in Seifertshain o<strong>der</strong> im <strong>Borna</strong>er Museum. Rund um das große Ereignis schart sich eine Reihe von kleinen, feinen Aktivitäten, die in ihrem Facettenreichtum das Jubiläum zu etwas ganz Beson<strong>der</strong>em werden lassen. So wird nicht nur gefeiert, son<strong>der</strong>n auch erinnert, gemahnt und die historische Dimension eines jetzt vereinten und friedlichen Europa gewürdigt. Ich wünsche Ihnen viele neue Eindrücke und Freude <strong>bei</strong>m Besuch <strong>der</strong> zahlreichen kulturellen Veranstaltungen in unserer Region anlässlich dieses europäisch bedeutsamen <strong>Jahrestag</strong>es. Ihr Landrat Dr. Gerhard Gey Der Weg Napoleons durch Sachsen – festgehalten auf einer Karte erstellt vom Verein „Route Napoleon de Saxe 1813“ aus Pegau. Inhalt Gedenken. 1813 - 1913 - 2013. 4 Ressource Kultur 6 1813 – Kampf für Europa 8 Internationale Biwaks 2013 9 1813 eine Bilanz. <strong>Leipzig</strong>s Süden im Jahr <strong>der</strong> <strong>Völkerschlacht</strong> 10 Clemens Wilhelm Thieme 11 Ein Grab am Waldesrand 14 Der Röthaer Patrouillenritt 15 1813 – Die Tage von Rötha 16 Die Steine von Dr. Theodor Apel 18 Veranstaltungsübersicht 20/21 Mit historischem Flair 22 Das Leid – Die Hilfe 23 Was geschah in und um Markranstädt 24 Napoleoni – Das <strong>Leipzig</strong>er Traditionstörtchen 25 Großgörschen 1813 26 Die Ereignisse im Frühjahr 1813 in Groitzsch 28 Zwei kleine Städte in Kriegswirren 29 Geschichtsverein erinnert in Bad Lausick 30 Belgershain – Aufmarsch <strong>der</strong> Österreicher und Preußen 31 Beucha – Dorf <strong>der</strong> Steine 31 Das Jahr 1813 im heutigen Gemeindegebiet Neukieritzsch 32 Die napoleonische Zeit in Schmölln 34 1813 steht für Krieg, aber nicht nur 35 Napoleon, im Zerrspiegel zeitgenössischer Karikaturen 36 Zwenkau inmitten <strong>der</strong> Kriegswirren 37 Ein Blick zurück ins Jahr 1813 38 Bin in Wurzen angelangt ... Napoleon 39 IMPRESSUM Herausgeber: Südraum-Verlag, GB im DRUCKHAUS BORNA Abtsdorfer Str. 36, 04552 <strong>Borna</strong> www.druckhaus-borna.de In Zusammenar<strong>bei</strong>t mit: Zweckverband Kulturraum <strong>Leipzig</strong>er Raum Kultursekretariat www.kultur-leipzigerraum.de Produktions- u. Verlagsleitung: Bernd Schnei<strong>der</strong> (V.i.S.d.P.) (Alle Rechte liegen <strong>bei</strong>m Herausgeber. Für die Beiträge zeichnen die Autoren.) Gesamtherstellung: DRUCKHAUS BORNA Fotos (Seite): Bernd Schnei<strong>der</strong> (Titel Hintergrundmotiv Denkmal, 4 u., 7, 27 u.+re., 31 li.); LTM Olaf Martens (Titel Motiv Soldat, 5); Katrin Kakoschky (20, 21, 27 u.+re., 33); Manuela Krause (7 m.re., 16 o.); Tina Neumann (7 o.re., 10 u.li.); Katrin Haase (30, 31 u.m.); Annett Stengel (18, 19); Bernhard Weis (6 re., 8); Uwe Wenzel (24 u.li.); Museum <strong>Borna</strong> (10, 11); Museum Lützen (26, 27 großes Bild); För<strong>der</strong>verein Rötha / privat (15 o.re.); Hans-Peter Günnel (9); Architekturbüro Ilg.Friebe.Nauber, <strong>Leipzig</strong> (17 u.); fotolia (15 u., 37) soweit nicht hier bzw. auf den jeweiligen Seiten genannt, die entsprechenden Autoren/Auftraggeber Erscheinungstermin: 07.09.2013 Einzelne gelieferte Beiträge wurden redaktionell gekürzt.