27.01.2014 Aufrufe

Fall: Scheidung - Immonetworx-gutachten.de

Fall: Scheidung - Immonetworx-gutachten.de

Fall: Scheidung - Immonetworx-gutachten.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Verkehrswert<strong>gutachten</strong><br />

Bewertungsobjekt:<br />

Doppelhaushälfte mit Grundstück<br />

Adresse: A-Straße in P.<br />

Auftraggeber: Hr. u. Fr. M.<br />

Wertermittlungsstichtag: 25. November 2005<br />

Michael Kleisel<br />

Zertifizierter Sachverständiger für die Bewertung von bebauten und unbebauten<br />

Grundstücken (TÜV)<br />

Unabhängige TÜV Personalzertifizierungsstelle<br />

TAR-Zert Nr. 01 SGR 23214<br />

Lin<strong>de</strong>nstr. 7 A<br />

85716 Unterschleißheim b. München (Sitz)<br />

IMMONETWORX, Senator-Gerauer-Str. 23<br />

85586 Poing bei München (Filiale)<br />

Tel: 089-4309470<br />

Fax: 089-4309742<br />

Email: kleisel.gutachter@web.<strong>de</strong><br />

Internet : www.immonetworx-<strong>gutachten</strong>.<strong>de</strong>


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 1<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Allgemeines .......................................................................................................................................................2<br />

2 Wertrelevante Merkmale ................................................................................................................................5<br />

2.1 Lage ...........................................................................................................................................................5<br />

2.2 Rechtliche Gegebenheiten .........................................................................................................................5<br />

2.3 Bauliche Anlagen.......................................................................................................................................7<br />

2.4 Sonstiges....................................................................................................................................................9<br />

3 Sachwert..........................................................................................................................................................10<br />

3.1 Verfahrenswahl........................................................................................................................................10<br />

3.2 Bo<strong>de</strong>nwert................................................................................................................................................10<br />

3.3 Herstellungswert <strong>de</strong>r baulichen Anlagen .................................................................................................12<br />

3.4 Korrektur wegen <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>alters ........................................................................................................14<br />

3.5 Sachwert ..................................................................................................................................................15<br />

4 Verkehrswert..................................................................................................................................................16<br />

Zusammenstellung wesentlicher Daten<br />

Objekt<br />

Doppelhaushälfte mit Grundstück<br />

Wertermittlungsstichtag 25. November 2005<br />

Ortstermin 19.November 2005<br />

Baujahr <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s ca. 2001<br />

Wohnlich nutzbare Fläche rd. 127,70<br />

Grundstücksfläche<br />

+ ¼ Miteigentumsanteil (Garage)<br />

+ ¼ Miteigentumsanteil (Gemeinschaftszuweg)<br />

Bo<strong>de</strong>nwert (relativ)<br />

Bo<strong>de</strong>nwert (absolut)<br />

Herstellungswert <strong>de</strong>r baulichen Anlagen<br />

Wertmin<strong>de</strong>rung wegen Alters<br />

Beseitigungskosten für Unterhaltungsrückstän<strong>de</strong><br />

Zeitwert <strong>de</strong>r Küche<br />

Sachwert<br />

Marktanpassung<br />

Verkehrswert<br />

190 m²<br />

19,75 m²<br />

45,75<br />

603 EUR/m²<br />

114.625,10 EUR<br />

186.173,00 EUR<br />

5585,00 EUR<br />

0 EUR<br />

4082,00 EUR<br />

299.295.-EUR<br />

14.964,75 EUR<br />

314.000 EUR


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 2<br />

1 Allgemeines<br />

Vorbemerkung und<br />

Zweck <strong>de</strong>s Gutachtens<br />

Bewertungsobjekt<br />

Grundbuchrechtliche<br />

Angaben<br />

Eigentümer<br />

Ortsbesichtigung<br />

Dieses Verkehrswert<strong>gutachten</strong> dient zur Vorbereitung einer<br />

Vermögensauseinan<strong>de</strong>rsetzung. Auf Wunsch <strong>de</strong>r Auftraggeber<br />

sollen folgen<strong>de</strong> Wertermittlungen durchgeführt wer<strong>de</strong>n:<br />

1. Ohne freien Verkauf <strong>de</strong>s Bewertungsobjektes (hier: nur<br />

Sachwert)<br />

2. Bei freiem Verkauf <strong>de</strong>s Bewertungsobjektes (hier Sachwert<br />

+/- Marktanpassung = Verkehrswert)<br />

3. Ausweisung eines Zeitwerts für die Küche<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich um eine an <strong>de</strong>r Allinger Straße in Puchheim<br />

(Ortsteil: Bahnhof) gelegene Doppelhaushälfte mit Grundstück und<br />

Einzelgarage<br />

• Amtsgericht F.<br />

• Grundbuch von P.<br />

• Blatt<br />

• Lfd-Nr. 1, 2, 3.<br />

• Geh- u. Fahrtrecht für Gemein<strong>de</strong> P.<br />

• Geh- u. Fahrtrecht für die Eigentümer <strong>de</strong>s Grundstücks<br />

• Geh- u. Fahrtrecht für die Eigentümer <strong>de</strong>r Grundstücke<br />

Eigentümer sind laut <strong>de</strong>m vorgelegtem Grundbuchauszug die<br />

Eheleute Martin, Gerhard u. Sabine geb. Graf (Auftraggeber) zu je<br />

1/2.<br />

Die Ortsbesichtigung wur<strong>de</strong> am 19. November 2005 durchgeführt.<br />

Anwesend waren:<br />

• M. G.<br />

• M. S.<br />

Wertermittlungssticht<br />

ag<br />

Dokumente und Informationen,<br />

die bei <strong>de</strong>r<br />

Wertermittlung zur<br />

Verfügung stan<strong>de</strong>n<br />

Die Recherche bezüglich <strong>de</strong>r wertrelevanten Merkmale <strong>de</strong>s<br />

Bewertungsobjekts wur<strong>de</strong> am abgeschlossen. Dieser Tag ist auch<br />

<strong>de</strong>r Wertermittlungsstichtag.<br />

• Auszug aus <strong>de</strong>m Grundbuch vom 21.11.2005 (unbeglaubigt)<br />

(Anlage 1)<br />

• Auszug aus <strong>de</strong>r Flurkarte vom 21.11.2005 (unbeglaubigt)<br />

(Anlage 2)<br />

• Wohn- u. Nutzflächenberechnungen vom 12.12.1997 sowie<br />

Grundrisse, Ansichten und Schnitt <strong>de</strong>s Architekten Heinz R.<br />

(Anlage 3)<br />

• Auszug aus <strong>de</strong>r URNr. 408 N vom 04.03.98 <strong>de</strong>s Notariat Dr. S.<br />

(Grunddienstbarkeit) (Anlage 4)<br />

• Auszug aus <strong>de</strong>r URNr. 2117 N vom 06.10.1998 <strong>de</strong>s Notariat Dr.<br />

S. (Grunddienstbarkeit und Bauerrichtung) (Anlage 5)<br />

• Auszug aus <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nrichtwertkarte <strong>de</strong>s Gutachterausschusses<br />

<strong>de</strong>r Stadt F. (Anlage 6)


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 3<br />

• Rechnung <strong>de</strong>r Fa. Segmüller über die Küche (Anlage 7)<br />

Wesentliche rechtliche<br />

Grundlagen<br />

Die wesentlichen rechtlichen Grundlagen <strong>de</strong>r<br />

Verkehrswertermittlung und damit auch <strong>de</strong>s vorliegen<strong>de</strong>n<br />

Gutachtens fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Rechtsnormen:<br />

• Baugesetzbuch (BauGB)<br />

• Wertermittlungsverordnung (WertV)<br />

• Wertermittlungsrichtlinien(WertR)<br />

• Baunutzungsverordnung (BauNVO)<br />

• Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)<br />

Wesentliche Literatur • Kleiber, Wolfgang, Jürgen Simon und Gustav Weyers.<br />

Verkehrswertermittlung von Grundstücken: Kommentar und<br />

Handbuch zur Ermittlung von Verkehrs-, Beleihungs-,<br />

Versicherungs- und Unternehmenswerten unter Berücksichtigung<br />

von WertV und BauGB.<br />

• Kröll, Ralf. Rechte und Belastungen bei <strong>de</strong>r<br />

Verkehrswertermittlung von Grundstücken<br />

• Sommer, Goetz und Jürgen Piehler. Grundstücks- und<br />

Gebäu<strong>de</strong>wertermittlung für die Praxis<br />

Ansicht <strong>de</strong>s<br />

Bewertungsobjekts<br />

(Süd-West)


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 4<br />

Gemeinschaftszuweg<br />

Garage<br />

Küche (nur Ansicht<br />

einer Zeile von zwei)<br />

Allinger Straße<br />

Umgebungskarten<br />

Hier nicht wie<strong>de</strong>rgegeben


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 5<br />

2 Wertrelevante Merkmale<br />

2.1 Lage<br />

Lage und Anbindung • P. Ortsteil B.<br />

• Entfernung nach F.: Ca. 10 KM<br />

• Entfernung nach München: Ca. 25 KM<br />

Nähere Umgebung<br />

In <strong>de</strong>r näheren Umgebung <strong>de</strong>s Bewertungsgrundstücks sind<br />

überwiegend 2-3-geschossige Wohnhäuser als Einzel- bzw.<br />

Doppelhäuser vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Verkehrsanbindung • Autobahnanschluss München-L.<br />

• Bushaltestelle (S-Bahn-Zubringer in <strong>de</strong>r Nähe vorhan<strong>de</strong>n<br />

• S-Bahn-Haltestelle P. in ca. 1100 m Entfernung<br />

Parkplätze<br />

Zum Wertermittlungsobjekt gehört eine Einzelgarage. Im<br />

öffentlichen Straßenraum sind weitere Parkplätze vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Immissionen Die A- Straße ist eine Querverbindung von <strong>de</strong>r Staatsstraße 2069<br />

zur B11 sowie zur B2 Sie wird beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n<br />

Berufsverkehrszeiten stärker frequentiert. Die 4 Einzelgaragen <strong>de</strong>r<br />

zwei Doppelhäuser befin<strong>de</strong>n sich zwischen <strong>de</strong>r Allinger Straße und<br />

<strong>de</strong>r Südseite <strong>de</strong>s Bewertungsobjektes. Dies bewirkt eine<br />

geringfügige Abschirmung <strong>de</strong>s Bewertungsobjektes. Die<br />

Immissionsbelastung bleibt jedoch im wesentlichen erhalten.<br />

Infrastruktur<br />

Insgesamte Lagebeurteilung<br />

Wo wird die Lage bei<br />

<strong>de</strong>r Wertermittlung<br />

berücksichtigt?<br />

P. hat eine städtische Infrastruktur. Schulen, Kin<strong>de</strong>rgärten, Ärzte,<br />

Apotheken etc. sind in genügen<strong>de</strong>r Anzahl am Ort vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Geschäfte für <strong>de</strong>n kurzfristigen Bedarf befin<strong>de</strong>n sich in ca. 1 KM<br />

vom Bewertungsobjekt. Der langfristige Bedarf kann ebenfalls am<br />

Ort durch Großverbrauchermärkte etc. ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Wohnlage an <strong>de</strong>r A- Straße ist als verkehrsbelastete Wohnlage<br />

einzustufen.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re im Bo<strong>de</strong>nwert.<br />

2.2 Rechtliche Gegebenheiten<br />

Mietverträge<br />

Das Gebäu<strong>de</strong> wird von Hr. u. Fr. Martin (Auftraggeber) mit <strong>de</strong>n<br />

bei<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn selbst bewohnt. Es existieren keine Miet- o<strong>de</strong>r<br />

Pachtverträge.<br />

Rechte und Lasten in<br />

Abt. II <strong>de</strong>s<br />

In Abt. II <strong>de</strong>s Grundbuchs (Anlage) sind u. a. Geh- u. Fahrtrechte<br />

für die angrenzen<strong>de</strong>n Grundstücke eingetragen. Dieses Geh- u.


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 6<br />

Grundbuchs<br />

Fahrtrecht lastet auf einer Fläche von 31,5 m² (9x3,50) vor <strong>de</strong>m<br />

Bewertungsobjekt. Es weist folgen<strong>de</strong> wertbeeinflussen<strong>de</strong>n<br />

Merkmale auf:<br />

Derzeit keine wesentlichen Immissionen<br />

Zusätzliche Immissionsbelastungen bei Neubebauung <strong>de</strong>r Flur-Nr.<br />

möglich<br />

Keine bauliche Einschränkung <strong>de</strong>s Bewertungsgrundstücks<br />

Wegerecht verläuft am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bewertungsgrundstücks zur<br />

Hauseingangsseite<br />

Ich halte dafür einen Abschlag in Höhe von 5% vom Bo<strong>de</strong>nwert als<br />

angemessen.<br />

Baurecht<br />

Abgabenrechtliche<br />

Situation<br />

Es wird davon ausgegangen, dass die baulichen Anlagen im<br />

Rahmen einer rechtsgültigen Baugenehmigung errichtet wur<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r Recherche <strong>de</strong>r wertrelevanten Zustandsmerkmale konnte<br />

nicht festgestellt wer<strong>de</strong>n, ob zum Wertermittlungsstichtag noch<br />

öffentlich-rechtliche Beiträge und nichtsteuerliche Abgaben zu<br />

entrichten waren. Es wird daher vorausgesetzt, dass <strong>de</strong>rartige<br />

Beiträge und Abgaben am Stichtag nicht mehr zu entrichten waren.<br />

Dabei han<strong>de</strong>lt es sich vor allem um<br />

• Erschließungsbeiträge nach <strong>de</strong>n §§ 124 BauGB<br />

• Umlegungsausgleichsleistungen nach § 64 BauGB<br />

• Ausgleichsbeträge für Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

nach <strong>de</strong>n §§ 154 f. BauGB<br />

• Abgaben nach <strong>de</strong>n Kommunalabgabengesetzen <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r<br />

• Ablösebeiträge für Stellplatzverpflichtungen<br />

• Naturschutzrechtliche Ausgleichsabgaben<br />

(Kostenerstattungsbeträge)<br />

• Versiegelungsabgaben<br />

• Ablösebeträge nach Baumschutzsatzungen<br />

• Beiträge aufgrund von Satzungen <strong>de</strong>r Wasser- und<br />

Bo<strong>de</strong>nverbän<strong>de</strong>


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 7<br />

2.3 Bauliche Anlagen<br />

Vorbemerkung<br />

Die nachfolgen<strong>de</strong>n Angaben beziehen sich auf dominieren<strong>de</strong><br />

Ausstattungsmerkmale. Teilbereiche können hiervon abweichend<br />

ausgeführt sein. Beschreibungen <strong>de</strong>r nicht sichtbaren Bauteile<br />

beruhen auf Auskünften während <strong>de</strong>s Ortstermins, vorgelegten<br />

Unterlagen o<strong>de</strong>r Annahmen.<br />

Baujahr Das Baujahr <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s ist laut Bauunterlagen ca. 2001.<br />

Bauweise • dreigeschossig<br />

• ausgebautes Satteldach in Holzkonstruktion<br />

• Ziegelein<strong>de</strong>ckung<br />

• Dachgeschoss wärmeisoliert<br />

• Massivbauweise (Liapor) 36,5 cm<br />

• Fassa<strong>de</strong> in Außenputz<br />

• Geschosstreppen aus Stahlbeton mit Granit-Belag<br />

• voll unterkellert<br />

• übliche Außenanlagen (Garten, Einfriedung, Zuweg, Ver- und<br />

Entsorgungsleitungen)<br />

• Überdachtes Gerätehaus in Leichtbauweise mit Dachspeicher<br />

Wesentliche<br />

Ausstattungsmerkmale<br />

• Fußbö<strong>de</strong>n überwiegend in Fliesen und Teppichbö<strong>de</strong>n<br />

• Wän<strong>de</strong> und Decken mit Innenputz, weiß gestrichen<br />

• Sprossen-Holzfenster (Fichte) mit Isolierverglasung<br />

• Kunststoffrolllä<strong>de</strong>n<br />

• Holzinnentüren (Eiche natur)<br />

• Bad im OG mit Dusche(Echtglaskabine), Waschbecken,WC u.<br />

Fußbo<strong>de</strong>nerwärmung<br />

• separates Gäste-WC im EG<br />

• Anschluss für Bad im DG<br />

• Gas-Thermoblockheizung mit Aussentemperatursteuerung<br />

• Ein Kellerraum ist hobbymäßig ausgebaut (mit Heizung)<br />

• Holzeinschubtreppe zum Spitzbo<strong>de</strong>n<br />

• Dachgeschoss teilweise ausgebaut (Arbeitszimmer)<br />

Zustand • Das Gebäu<strong>de</strong> befin<strong>de</strong>t sich größtenteils in einem normal bis gut<br />

gepflegten Unterhaltungszustand. Es konnten keine<br />

wesentlichen offensichtlichen Unterhaltungsrückstän<strong>de</strong> und<br />

Schä<strong>de</strong>n festgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Kleinere Mängel sind im Übrigen auch im Ansatz <strong>de</strong>r<br />

Normalherstellungskosten und <strong>de</strong>r Alterswertmin<strong>de</strong>rung mit<br />

enthalten. Es wird vorausgesetzt, dass das Gebäu<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>n<br />

üblichen Regeln <strong>de</strong>s Bauhandwerks errichtet wur<strong>de</strong>.<br />

Aufteilung und<br />

wohnlich nutzbare<br />

Fläche<br />

Das Gebäu<strong>de</strong> ist wie folgt aufgeteilt:<br />

EG: Windfang, Gar<strong>de</strong>robe separates Gäste-WC,<br />

Wohnzimmer, Küche, Terrasse rd. 52,92 m²<br />

OG: Flur, Bad, drei Zimmer, Balkon rd. 52,40 m²


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 8<br />

DG: ein Zimmer ausgebaut, Flur rd. 22,38<br />

–––––––––<br />

rd. 127,70 m²<br />

Die genaue Aufteilung kann <strong>de</strong>n als Anlage beigefügten<br />

Bauzeichnungen entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die wohnlich nutzbare Fläche wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Plänen<br />

und Wohnflächenberechnung <strong>de</strong>s Dipl. Ing. Heinz Roiger<br />

übernommen.<br />

Brutto-Grundfläche<br />

<strong>de</strong>s Wohngebäu<strong>de</strong>s<br />

Die Brutto-Grundfläche ist die Summe <strong>de</strong>r Grundflächen aller<br />

Grundrissebenen eines Bauwerks. Sie ist die Grundlage für die<br />

Ermittlung <strong>de</strong>r Normalherstellungskosten, die an späterer Stelle<br />

durchgeführt wird.<br />

Die Brutto-Grundfläche <strong>de</strong>s Wohngebäu<strong>de</strong>s wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r<br />

Grundlage <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Baupläne und <strong>de</strong>r Flurkarte in einer für<br />

die Wertermittlung ausreichen<strong>de</strong>n Genauigkeit wie folgt ermittelt:<br />

KG: ca. 68,87 m²<br />

EG: ca. 68,87 m²<br />

DG: ca. 68,87 m²<br />

–––––––––<br />

ca. 206,61 m²<br />

In <strong>de</strong>r obigen Brutto-Grundfläche ist die Garage und <strong>de</strong>r überdachte<br />

Anbau(Geräteschuppen) nicht enthalten. Diese Teile wer<strong>de</strong>n später<br />

bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>r Normalherstellungskosten geson<strong>de</strong>rt<br />

berücksichtigt.<br />

Wo wer<strong>de</strong>n die<br />

Gebäu<strong>de</strong>merkmale bei<br />

<strong>de</strong>r Wertermittlung<br />

berücksichtigt?<br />

• Im Wesentlichen bei <strong>de</strong>n Normalherstellungskosten und <strong>de</strong>r<br />

Alterswertmin<strong>de</strong>rung.


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 9<br />

2.4 Sonstiges<br />

Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit<br />

Die Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit (z.B. Bo<strong>de</strong>ngüte, Eignung als Baugrund,<br />

Belastung mit Altablagerungen) wur<strong>de</strong> im Rahmen dieses<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong>s nicht untersucht. Diesbezügliche<br />

Untersuchungen können nur durch einen entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Fachgutachter durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Rahmen dieses Verkehrswert<strong>gutachten</strong>s wur<strong>de</strong> lediglich bei <strong>de</strong>r<br />

Sichtung <strong>de</strong>r vorgelegten Unterlagen und beim Ortstermin auf<br />

mögliche Indikatoren für Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns geachtet. Es<br />

waren jedoch keine Auffälligkeiten erkennbar. Dementsprechend<br />

wird eine standortübliche Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit ohne<br />

bewertungsrelevante Beson<strong>de</strong>rheiten unterstellt.<br />

Erschließung<br />

Anmerkung<br />

Das Grundstück wird von <strong>de</strong>r Allinger Straße aus verkehrsmäßig<br />

erschlossen. Es wird davon ausgegangen, dass die übrige Erschließung<br />

(z.B. Kanal, Wasser und Strom) ebenfalls über diese<br />

Straße verläuft.<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich im vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Fall</strong> um ein Wert<strong>gutachten</strong> und<br />

nicht um ein Bausubstanz<strong>gutachten</strong>! Es wur<strong>de</strong>n nur<br />

augenscheinliche, stichprobenartige Feststellungen getroffen.<br />

Vorhan<strong>de</strong>ne Ab<strong>de</strong>ckungen von Bo<strong>de</strong>n-, Wand- o<strong>de</strong>r Deckenflächen<br />

wur<strong>de</strong>n nicht entfernt. Bei <strong>de</strong>r Substanzbeschreibung muss daher<br />

unter Umstän<strong>de</strong>n eine übliche Ausführungsart und ggf. die<br />

Richtigkeit von Angaben unterstellt wer<strong>de</strong>n. Aussagen über<br />

tierische und pflanzliche Holzzerstörer o<strong>de</strong>r sog. Rohrleitungsfraß,<br />

Baugrund- und statische Probleme, Schall- und Wärmeschutz, gesundheitsschädliche<br />

Stoffe etc. sind daher im Rahmen dieses<br />

Gutachtens ohne weitere Untersuchungen eines entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Spezialunternehmens unvollständig und unverbindlich. Weiterhin<br />

wird vorausgesetzt, dass bis auf die eventuell festgestellten Mängel<br />

die zum Bauzeitpunkt gültigen einschlägigen technischen<br />

Vorschriften und Normen (z.B. Statik, Schall- und Wärmeschutz,<br />

Brandschutz) eingehalten wor<strong>de</strong>n sind.


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 10<br />

3 Sachwert<br />

3.1 Verfahrenswahl<br />

Begründung <strong>de</strong>r<br />

Verfahrenswahl<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich im vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Fall</strong> um eine Doppelhaushälfte.<br />

Derartige Objekte wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel nicht ertragsorientiert<br />

genutzt. Der gewöhnliche Geschäftsverkehr schätzt solche Objekte<br />

im Allgemeinen nach Baukosten o<strong>de</strong>r nach Vergleichspreisen ein.<br />

Demzufolge müssen auch bei <strong>de</strong>r Verkehrswertermittlung die<br />

Baukosten o<strong>de</strong>r Preise von vergleichbaren Objekten im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund stehen. Dies ist im Rahmen <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r WertV<br />

vorgegebenen Verfahren über das Sachwert- bzw. das<br />

Vergleichswertverfahren möglich.<br />

Die Anwendung <strong>de</strong>s Sachwertverfahrens gem. WerV ist im<br />

vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Fall</strong> unproblematisch. Für die Anwendung <strong>de</strong>s<br />

ebenfalls in <strong>de</strong>r WertV normierten Vergleichswertverfahrens stehen<br />

nach einer Recherche beim Gutachterausschuss <strong>de</strong>s Landratsamtes<br />

Fürstenfeldbruck jedoch nicht genügend Kaufpreise von Objekten<br />

zur Verfügung, die mit <strong>de</strong>m Bewertungsobjekt hinreichend genau<br />

vergleichbar sind. Insbeson<strong>de</strong>re fehlen Vergleichsobjekte mit <strong>de</strong>m<br />

maßgeblich wertbestimmen<strong>de</strong>n Merkmal <strong>de</strong>r Allinger Straße.<br />

Insofern wird im vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Fall</strong> <strong>de</strong>r Verkehrswert mittels <strong>de</strong>s<br />

Sachwertverfahrens abgeleitet.<br />

Vorgehensweise im<br />

vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Fall</strong><br />

Sach- und Verkehrswert ergeben sich im vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Fall</strong> aus<br />

folgen<strong>de</strong>n Komponenten:<br />

Bo<strong>de</strong>nwert<br />

+ Herstellungswert <strong>de</strong>r baulichen Anlagen<br />

– Korrektur wegen <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>alters<br />

± Korrektur wegen sonstiger Umstän<strong>de</strong><br />

= Sachwert<br />

± Marktanpassung<br />

= Verkehrswert<br />

3.2 Bo<strong>de</strong>nwert<br />

Bo<strong>de</strong>nrichtwert • Nach aktuellem Bericht 2004 <strong>de</strong>s Gutachterausschusses <strong>de</strong>r<br />

Stadt F. wur<strong>de</strong> für die Gemein<strong>de</strong> P. im Bo<strong>de</strong>nrichtwertgebiet II<br />

(=übriger Ortsbereich) ein mittlerer Bo<strong>de</strong>nrichtwert für von Euro<br />

490.-/m², erschließungsbeitragsfrei, bei einer GFZ von 0,40<br />

festgestellt. Dieser Wert bezieht sich auf Wohnbauflächen. Der<br />

Gutachterausschuss <strong>de</strong>finiert die <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nrichtwerten zugrun<strong>de</strong><br />

liegen<strong>de</strong> GFZ inkl. <strong>de</strong>n Aufenthaltsräumen in Nicht-<br />

Vollgeschossen einschl. <strong>de</strong>r zugehörigen Sanitär- u.<br />

Treppenräume. Demnach ergibt sich für das<br />

Bewertungsgrundstück folgen<strong>de</strong> GFZ-Berechnung:


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 11<br />

EG: ca. 63,6 m²<br />

OG: ca. 63,6 m²<br />

DG: ca. 62,6 m²<br />

Gesamt: 189,8 m²<br />

Berechnung <strong>de</strong>r GFZ:<br />

Zulässige Grundfläche <strong>de</strong>s Bewertungsgrundstücks:<br />

190 m²<br />

+ ¼ MEA Garagengrundstück: 19,75<br />

Gesamt: 209,75<br />

GFZ= 189,8/209,75 = 0,90<br />

Das Kellergeschoss erfüllt nicht die Bestimmungen für<br />

Aufenthaltsräume gem. Bayer. Bauordnung. Demnach wur<strong>de</strong> das<br />

Kellergeschoss bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>r GFZ nicht berücksichtigt.<br />

Der Speicherraum im Dachgeschoss ist für ein zusätzliches<br />

Ba<strong>de</strong>zimmer technisch vorbereitet. Der Verkehr sieht solche<br />

vorbereiteten Räume bereits als wohnlich nutzbare Flächenreserve.<br />

Daher wur<strong>de</strong> dieser Raum auch bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>r GFZ<br />

hinzugerechnet. Der 1m² große Stellplatz für die Gastherme wur<strong>de</strong><br />

nicht berücksichtigt.<br />

Die genannten Aspekte führen dazu, dass <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nrichtwert <strong>de</strong>s<br />

Gutachterausschusses umgerechnet. wer<strong>de</strong>n muss. Dies erfolgt<br />

mittels <strong>de</strong>r Umrechnungskoeffizienten gem. WertR 2002,<br />

Anlage 11:<br />

Für die Werte 0,9 und 0,4 ergibt sich ein Umrechnungskoeffizient<br />

von 1,44.<br />

Wertmin<strong>de</strong>rungen<br />

Bo<strong>de</strong>nwert<br />

a) Aufgrund <strong>de</strong>r Immissionen von <strong>de</strong>r A.- Straße halte ich<br />

einen Abschlag von 10% vom Bo<strong>de</strong>nwert für angemessen.<br />

b) Das eingetragene Geh- u. Fahrtrecht führt in einer Länge<br />

von 9 m am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bewertungsgrundstücks vorbei. Es<br />

sind <strong>de</strong>rzeit nur geringe Immissionsbelastungen vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Ich halte daher, wie bereits o. a. einen Abschlag von 5%<br />

vom unbelasteten Bo<strong>de</strong>nwert für angemessen.<br />

Somit erhält man folgen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nwert:<br />

Bo<strong>de</strong>nrichtwert gem. Gutacherausschuss 490,00 EUR/m²<br />

x Umrechnungskoeffizient 1,44<br />

705,60 EUR/m²<br />

– Abschlag 10 % (Allinger Straße) 70,56 EUR<br />

= unbelasteter Bo<strong>de</strong>nwert 635,04 EUR/m²<br />

- Abschlag 5% (Geh- u. Fahrtrecht) 31,75 EUR<br />

= belasteter Bo<strong>de</strong>nwert 603,29 EUR/m²<br />

x Grundstücksgröße 190 m²


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 12<br />

= Bo<strong>de</strong>nwert 114.625,10 EUR<br />

Der ¼ Miteigentumsanteil an <strong>de</strong>r Zufahrt bleibt bei <strong>de</strong>r Ermittlung<br />

<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nwerts unberücksichtigt.<br />

Begründung: Die Zufahrt ist Teil <strong>de</strong>r Erschließung und somit bereits<br />

beim vorliegen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nrichtwert für erschlossenes Bauland<br />

berücksichtigt.<br />

3.3 Herstellungswert <strong>de</strong>r baulichen Anlagen<br />

Ausgangswert zur<br />

Ermittlung <strong>de</strong>r<br />

Normalherstellungskosten<br />

Der Herstellungswert <strong>de</strong>r baulichen Anlagen wird auf <strong>de</strong>r<br />

Grundlage von Normalherstellungskosten ermittelt. Diese wer<strong>de</strong>n<br />

im vorliegen<strong>de</strong>n Bewertungsfall in Anlehnung an die im Erlass <strong>de</strong>s<br />

Bun<strong>de</strong>sministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau<br />

angegebenen Normalherstellungskosten gewählt (NHK 2000).<br />

Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um die <strong>de</strong>rzeit aktuellsten Werte. Dort wer<strong>de</strong>n<br />

folgen<strong>de</strong> Normalherstellungskosten für das Jahr 2000 angegeben:<br />

• Bauweise:............................Doppelhaushälfte (Reihenendhaus)<br />

• Geschosse: ..........................KG, EG, ausgebautes DG<br />

• Ausstattungsstandard:.........mittel<br />

• Baujahr:...............................2001<br />

• Normalherstellungskosten...€ 675.-/m² BGF (2000)<br />

Korrekturen<br />

Korrektur wegen <strong>de</strong>s<br />

Regionaleinflusses<br />

Korrektur wegen <strong>de</strong>r<br />

Ortsgröße<br />

Korrektur wegen <strong>de</strong>r<br />

Baupreisentwicklung<br />

Bei <strong>de</strong>n oben angegebenen Normalherstellungskosten han<strong>de</strong>lt es<br />

sich um durchschnittliche Werte für die gesamte Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland. Sie müssen im Allgemeinen noch an die regionalen<br />

und örtlichen Verhältnisse angepasst wer<strong>de</strong>n. Schließlich muss noch<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, dass die oben ermittelten<br />

Normalherstellungskosten sich auf das Jahr 2000 beziehen und <strong>de</strong>r<br />

Wertermittlungsstichtag im Jahr 2005 liegt.<br />

Der Regionaleinfluss berücksichtigt die unterschiedliche Höhe <strong>de</strong>r<br />

Baukosten in <strong>de</strong>n einzelnen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn. Der Korrekturfaktor für<br />

Bayern beträgt etwa 1,10.<br />

Die Korrektur wegen <strong>de</strong>r Ortsgröße berücksichtigt über <strong>de</strong>n<br />

Regionaleinfluss hinaus noch die Abhängigkeit <strong>de</strong>r Baukosten von<br />

<strong>de</strong>r Ortsgröße. Für P. liegt <strong>de</strong>r diesbezügliche Korrekturfaktor bei<br />

etwa 0,95<br />

Der o. a. Baupreis (Normalherstellungskosten 2000) bezieht sich<br />

auch auf das Basisjahr 2000 mit entsprechen<strong>de</strong>m In<strong>de</strong>x = 100.<br />

Dieser Baupreisin<strong>de</strong>x hat sich von 2000 bis zum<br />

Wertermittlungsstichtag laut <strong>de</strong>m letzten verfügbaren Statistischen<br />

Bericht <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes für Datenverarbeitung und Statistik auf<br />

102 erhöht. Demnach ergibt sich die Baupreissteigerung zum<br />

Wertermittlungsstichtag wie folgt:<br />

102/100 x € 675= € 688,50


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 13<br />

Normalherstellungskosten<br />

im<br />

vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Fall</strong><br />

Brutto-Grundfläche<br />

Herstellungskosten<br />

<strong>de</strong>s Wohngebäu<strong>de</strong>s<br />

Die endgültigen Normalherstellungskosten berechnen sich somit<br />

wie folgt:<br />

Ausgangswert<br />

688,50 €/m²<br />

x Regionaleinfluss 1,10<br />

= Zwischenwert 757,35 €/m²<br />

x Einfluss Ortsgröße 0,95<br />

= Normalherstellungskosten 719,48 €/m²<br />

= gerun<strong>de</strong>t 719,00 €/m²<br />

Die Brutto-Grundfläche wur<strong>de</strong> in einer für die Wertermittlung<br />

ausreichen<strong>de</strong>n Genauigkeit zu ca. 206,61 m² ermittelt.<br />

Mit <strong>de</strong>n oben ermittelten Normalherstellungskosten und <strong>de</strong>r<br />

berechneten Brutto-Grundfläche ergeben sich die<br />

Herstellungskosten <strong>de</strong>s Wohngebäu<strong>de</strong>s wie folgt:<br />

Normalherstellungskosten 719 EUR/m²<br />

x Brutto-Grundfläche 206,61 m²<br />

= Herstellungskosten Wohngebäu<strong>de</strong>148.553 EUR (gerun<strong>de</strong>t)<br />

Herstellungskosten<br />

<strong>de</strong>r Garage<br />

Herstellungskosten<br />

<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong><br />

Außenanlagen<br />

Baunebenkosten<br />

Der Herstellungswert <strong>de</strong>r Garage inklusive <strong>de</strong>s Geräteschuppens<br />

wird von mir auf 10.000 EUR geschätzt.<br />

Herstellungskosten Wohngebäu<strong>de</strong> 148.553 EUR<br />

+ Herstellungskosten Garage u.<br />

Geräteschuppen<br />

10.000 EUR<br />

––––––––––<br />

= Herstellungskosten <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> 158.553 EUR<br />

Es wird von Erfahrungssätzen ausgegangen, nach <strong>de</strong>nen die<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Außenanlagen mit rd. 3 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Herstellungskosten <strong>de</strong>r baulichen Anlagen hinreichend erfasst sind.<br />

Somit ergeben sich Herstellungskosten <strong>de</strong>r Außenanlagen von rd.<br />

4.757 EUR (3 Prozent von 158.553 EUR).<br />

Die beim Bau angefallenen Honorare für Architekten, Statiker,<br />

Makler und Gutachter, öffentliche Gebühren, Notar- und<br />

Gerichtsgebühren sowie Kosten <strong>de</strong>r Zwischenfinanzierung und<br />

sonstige Nebenkosten bezeichnet man als Baunebenkosten. Sie<br />

gehören zu <strong>de</strong>n Herstellungskosten eines Gebäu<strong>de</strong>s.<br />

Im Allgemeinen betragen die Baunebenkosten bei<br />

Doppelhaushälften und Reihenhäusern rund 14 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Herstellungskosten <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> einschließlich <strong>de</strong>r Außenanlagen<br />

(gem. WertR 2002). Dieser Prozentsatz erscheint auch im<br />

vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Fall</strong> als angemessen.<br />

Herstellungswert Herstellungskosten Gebäu<strong>de</strong> 158.553 EUR<br />

+ Außenanlagen 4.757 EUR


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 14<br />

= Zwischenwert 163.310 EUR<br />

+ Baunebenkosten 22.863 EUR<br />

––––––––––<br />

= Herstellungswert <strong>de</strong>r baulichen Anlagen186.173 EUR<br />

3.4 Korrektur wegen <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>alters<br />

Vorbemerkung<br />

Wirtschaftliche<br />

Restnutzungsdauer<br />

Je älter ein Gebäu<strong>de</strong> wird, <strong>de</strong>sto mehr verliert es an Wert. Dieser<br />

Wertverlust ergibt sich aus <strong>de</strong>r Tatsache, dass die Nutzung eines<br />

"gebrauchten" Gebäu<strong>de</strong>s im Vergleich zur Nutzung eines neuen<br />

Gebäu<strong>de</strong>s mit zunehmen<strong>de</strong>m Alter immer unwirtschaftlicher wird.<br />

Der Wertverlust muss als Korrekturgröße im Sachwertverfahren<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Zur Bemessung <strong>de</strong>r Korrekturgröße müssen<br />

zunächst die wirtschaftliche Gesamtnutzungsdauer und die<br />

wirtschaftliche Restnutzungsdauer <strong>de</strong>s Bewertungsobjekts ermittelt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die wirtschaftliche Restnutzungsdauer ist <strong>de</strong>r Zeitraum, in <strong>de</strong>nen<br />

die baulichen Anlagen bei ordnungsgemäßer Unterhaltung und<br />

Bewirtschaftung voraussichtlich noch wirtschaftlich genutzt wer<strong>de</strong>n<br />

können. Sie wird im Allgemeinen durch Abzug <strong>de</strong>s Alters von <strong>de</strong>r<br />

wirtschaftlichen Gesamtnutzungsdauer <strong>de</strong>r baulichen Anlagen<br />

ermittelt. Gem. WertR 2002 liegt die Gesamtnutzungsdauer von<br />

Doppelhaushälften bzw. Reihenhäusern bei 60 bis 100 Jahren. Im<br />

vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Fall</strong> erscheint ein Wert von 80 Jahren als angemessen.<br />

Mit <strong>de</strong>m Alter <strong>de</strong>s Objekts von rd. 4 Jahren ergibt sich eine<br />

Restnutzungsdauer von 76 Jahren.<br />

Wertmin<strong>de</strong>rung<br />

wegen Alters<br />

Auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Gesamtnutzungsdauer und <strong>de</strong>r<br />

wirtschaftlichen Restnutzungsdauer wird die Wertmin<strong>de</strong>rung wegen<br />

Alters im Mo<strong>de</strong>ll nach Ross wie folgt berechnet:<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

1<br />

×<br />

2<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

(GND − RND)<br />

GND<br />

2<br />

2<br />

(GND − RND)<br />

+<br />

GND<br />

⎞⎞<br />

⎟<br />

⎟<br />

⎠⎠<br />

× 100<br />

Bei einer Gesamtnutzungsdauer von 80 Jahren und einer<br />

Restnutzungsdauer von 76 Jahren erhält man eine Korrekturgröße<br />

von rund 3 Prozent <strong>de</strong>s Herstellungswerts <strong>de</strong>r baulichen Anlagen,<br />

<strong>de</strong>mnach rund 5585 EUR.


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 15<br />

3.5 Sachwert<br />

Unterhaltungsrückstän<strong>de</strong><br />

Weitere Korrekturen<br />

Das Objekt weist keine offensichtlichen Unterhaltungsrückstän<strong>de</strong><br />

auf<br />

Im Bewertungsobjekt befin<strong>de</strong>t sich eine Einbauküche <strong>de</strong>r Marke<br />

Habemat mit Geräten von Neff. Gem. Originalrechnung betrug <strong>de</strong>r<br />

Preis zum Kaufdatum 11.11.2000 für diese Küche ohne Nachlass<br />

DM 19.958 inkl. MwSt (=EUR 10.204,36). Ein Zuschlag dieser<br />

Küche als sog. beson<strong>de</strong>re Betriebseinrichtung zum oben ermittelten<br />

Herstellungswert <strong>de</strong>r baulichen Anlagen wür<strong>de</strong> aufgrund <strong>de</strong>r<br />

anschließend durchzuführen<strong>de</strong>n Alterwertmin<strong>de</strong>rung nach Ross<br />

einen Zeitwert zum Wertermittlungsstichtag für diese Küche von<br />

EUR 9898,23 ergeben (3% von EUR 10.204,36). Dies erscheint im<br />

vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Fall</strong> als unangemessen, da in <strong>de</strong>r Praxis die<br />

Wertmin<strong>de</strong>rung von gebrauchten Einbauküchen wesentlich höher ist<br />

als die von Gebäu<strong>de</strong>n. Daher berechne ich <strong>de</strong>n Zeitwert dieser<br />

Küche praxisgerecht nach <strong>de</strong>m Verfahren nach Sternel:<br />

Anschaffungskosten: EUR 10.204,36<br />

Jährliche Abschreibung: 15%<br />

Alter: 4 Jahre<br />

Gesamtabschreibung: 60 %<br />

Zeitwert <strong>de</strong>r Küche zum Wertermittlungsstichtag:<br />

rund € 4082.-<br />

Ein werterhöhen<strong>de</strong>r Aufschlag dieses Zeitwertes sowohl auf <strong>de</strong>n<br />

Sachwert als auch auf <strong>de</strong>n Verkehrswert entspricht <strong>de</strong>n üblichen<br />

Anschauungen auf <strong>de</strong>m regionalen Markt im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren,<br />

ähnlichen Objekten.<br />

Berechnung <strong>de</strong>s Sachwerts<br />

Somit ergibt sich <strong>de</strong>r Sachwert wie folgt:<br />

Bo<strong>de</strong>nwert<br />

114.625,10 EUR<br />

+ Herstellungswert <strong>de</strong>r baulichen Anlagen 186.173,00 EUR<br />

– Korrektur wegen <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>alters 5.585,00 EUR<br />

+ Korrektur (Zeitwert Küche) 4.082 EUR<br />

+/- Sonst. wertbeeinflussen<strong>de</strong>n Merkmale<br />

(§ 25 WertV) keine<br />

––––––––––<br />

= Sachwert (gerun<strong>de</strong>t) 299.295 EUR


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 16<br />

4 Verkehrswert<br />

Definition<br />

Marktanpassung<br />

Der Verkehrswert, wie er in § 194 <strong>de</strong>s Baugesetzbuchs normiert ist,<br />

wird im Allgemeinen als <strong>de</strong>r Preis angesehen, <strong>de</strong>r im gewöhnlichen<br />

Geschäftsverkehr unter Berücksichtigung aller wertrelevanten<br />

Merkmale zu erzielen wäre. Insofern han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong>de</strong>m<br />

Verkehrswert um die Prognose <strong>de</strong>s wahrscheinlichsten Preises.<br />

Der Sachwert ist eine Größe, die überwiegend aus<br />

Kostenüberlegungen heraus entsteht (Erwerbskosten <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns<br />

und Herstellungskosten <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s). Dieser Wert ist auch<br />

maßgeblich für die von <strong>de</strong>n Auftraggebern angestrebte interne<br />

Vermögensauseinan<strong>de</strong>rsetzung, da in diesem <strong>Fall</strong> das<br />

Wertermittlungsobjekt nicht auf <strong>de</strong>m freien Markt veräußert wer<strong>de</strong>n<br />

soll. Bei einem freien Verkauf auf <strong>de</strong>m Markt muss allerdings<br />

neben <strong>de</strong>m Sachwert noch die individuelle Marktsituation<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n um <strong>de</strong>n sog. Verkehrswert, also <strong>de</strong>n Preis <strong>de</strong>r<br />

auf <strong>de</strong>m Grundstücksmarkt am wahrscheinlichsten zu erzielen wäre,<br />

zu ermitteln ( gem. § 194 BauGb).<br />

Im vorliegen<strong>de</strong>n Bewertungsfall han<strong>de</strong>lt es sich um eine<br />

Doppelhaushälfte auf eigenem Grund. Objekte dieser Art sind in <strong>de</strong>r<br />

Region P. in <strong>de</strong>r Regel gefragt. Obwohl es sich bei <strong>de</strong>m<br />

Bewertungsobjekt um eine verkehrsmäßig belastete Wohnlage<br />

han<strong>de</strong>lt, halte ich daher eine Marktanpassung in Höhe von 5% auf<br />

<strong>de</strong>n Sachwert für angemessen.<br />

Sachwert EUR 299.295.-<br />

+ 5% Marktanpassung EUR 14.964,75<br />

= Verkehrswert EUR 314.259,75<br />

gerun<strong>de</strong>t EUR 314.000,00


Michael Kleisel<br />

Verkehrswert<strong>gutachten</strong> für das bebaute Grundstück A-Straße in P. Seite 17<br />

Verkehrswert<br />

Unter Berücksichtigung aller wertbeeinflussen<strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong> wird<br />

<strong>de</strong>r Verkehrswert zum Wertermittlungsstichtag 25. November 2005<br />

geschätzt auf<br />

314.000 EUR<br />

Ich versichere, das vorstehen<strong>de</strong> Gutachten parteilos und ohne persönlichem Interesse am<br />

Ergebnis verfasst zu haben.<br />

Unterschleißheim, <strong>de</strong>n 07. Dezember 2005<br />

Michael Kleisel

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!