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Aktuelles<br />
kurz<br />
berichtet<br />
Gießener Intersex*‐Proteste von<br />
2012 ohne Spätfolgen<br />
Mithilfe bei der Kampagne für die Klage auf<br />
e<strong>in</strong>en 3. Geschlechtse<strong>in</strong>trag im Personenstand<br />
Nachdem der Senat der Justus‐Liebig‐Universität<br />
Gießen im Juni 2012 e<strong>in</strong>stimmig<br />
beschloss hatte über e<strong>in</strong>e wissenschaftshistorische<br />
Aufarbeitung der Praxis der geschlechtszuweisenden<br />
Maßnahmen bei<br />
Intersex*‐K<strong>in</strong>dern nachzudenken (wir berichteten<br />
<strong>in</strong> <strong>Queerulant</strong>_<strong>in</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2, August<br />
2012, S. 6), hat sich nicht viel getan.<br />
Auf Nachfrage wurde mitgeteilt, dass das<br />
Institut für Geschichte der Mediz<strong>in</strong> gerne<br />
e<strong>in</strong> solches Projekt durchführen könne.<br />
Voraussetzung dafür wäre die Schaffung<br />
e<strong>in</strong>er entsprechenden Personalstelle von<br />
der Universitätsleistung oder dem Fachbereichs<br />
Mediz<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> solches Projekte wäre<br />
ansonsten zu umfangreich um es zusätzlich<br />
durchzuführen und würde e<strong>in</strong>en Durchführungszeitraum<br />
von mehreren Jahren<br />
umfassen, teilte der Direktor des Instituts<br />
für Geschichte der Mediz<strong>in</strong>, V. Roelcke,<br />
mit.<br />
Weder vom Fachbereich Mediz<strong>in</strong>, noch von<br />
der Universitätsleitung der Universität<br />
Gießen lassen sich Bestrebungen erkennen<br />
für die Aufarbeitung e<strong>in</strong>e Stellen zu schaffen<br />
um die geschlechtszuweisenden Genitaloperationen,<br />
welche bei<br />
Intersex*‐K<strong>in</strong>dern stattfanden und nach<br />
Auffassung der Menschenrechtsorganisation<br />
Zwischengeschlecht.org noch heute<br />
stattf<strong>in</strong>den, aufzuarbeiten.<br />
E<strong>in</strong>e Zusammenfassung der Proteste f<strong>in</strong>den<br />
sich auf der Seite des Autonomen<br />
Schwulen‐Trans*‐Queer‐Referats im AStA<br />
der JLU Gießen:<br />
http://www.schwulenreferatgi.de/?page_id=337.<br />
Leser_<strong>in</strong>nen-Brief-Ecke.<br />
Die Kampagne für die Schaffung e<strong>in</strong>es dritten Geschlechtse<strong>in</strong>trag<br />
im Personenstand (dritte Option) ist derzeit mit der<br />
Ausarbeitung der Klage beschäftigt. Für die detailreiche juristische<br />
Argumentation suchen die Aktivist*<strong>in</strong>nen Hilfe, beispielsweise<br />
von Wissenschaftler*<strong>in</strong>nen, um für die<br />
Unterfütterung der Klage mit Fakten zu sorgen: Stellungnahmen,<br />
dass die Beschränkung auf zwei Geschlechter nicht der<br />
Realität der Menschen entspricht. Weiterh<strong>in</strong> jedoch auch<br />
fundierte Aussagen, welche das Gutachter‐System, wie etwa<br />
im Transsexuellengesetz verankert, für nichtig erklärt. Die<br />
Aktivist*<strong>in</strong>nen von dritte Option sagen dazu: "Wir s<strong>in</strong>d alle<br />
selbst die Expert*<strong>in</strong>nen über unsere Geschlechter und wollen<br />
nicht begutachtet und bevormundet werden."<br />
Die Kampagne sucht für derartige Stellungnahmen deutschund<br />
englischsprachige Wissenschaftler*<strong>in</strong>nen, Psychiater*<strong>in</strong>nen<br />
und Psycholog*<strong>in</strong>nen".<br />
Für die Durchführung der konkreten Klage s<strong>in</strong>d bereits Spenden<br />
e<strong>in</strong>gegangen. Momentan werden jedoch noch etwa 2.000<br />
Euro gesucht. Neben der Spendenmöglichkeit auf der Crowdfund<strong>in</strong>g‐Plattform<br />
betterplace, bietet die Gruppe auch<br />
Vorträge gegen Honorar und kostenlose<br />
Kampagnenvorstellungen an.<br />
Die nächsten Term<strong>in</strong>e für die Kampagnenvorstellungen f<strong>in</strong>den<br />
am 23.01.2014 <strong>in</strong> Bielefeld und am 28.01.2014 <strong>in</strong> Bochum<br />
statt.<br />
Im Internet f<strong>in</strong>det ihr die Kampagne unter:<br />
www.dritte‐option.de<br />
Facebook: www.facebook.com/dritteoption<br />
Twitter: @dritteoption<br />
Spenden: www.betterplace.org/p15073<br />
Möchtest du<br />
e<strong>in</strong>en Leser_<strong>in</strong>nen‐<br />
Brief e<strong>in</strong>reichen?<br />
Dieses Mal gab es ke<strong>in</strong>e Leser_<strong>in</strong>nen‐Brief:<br />
Seraf<strong>in</strong>e, die beauftragte Person für die Briefe, konnte<br />
deshalb seit vielen Tagen nicht schlafen (...). Gerne könnt ihr<br />
uns fürs nächste Mal wieder Leser_<strong>in</strong>nen‐Briefe schicken. Bei der Wahl<br />
eures Anliegens s<strong>in</strong>d euch ke<strong>in</strong>e Grenzen gesetzt. Bitte habt jedoch<br />
Verständnis dafür, wenn euer Schreiben nicht <strong>in</strong> jedem Fall veröffentlicht wird.<br />
Schreibt uns e<strong>in</strong>fach an kontakt@queerulant<strong>in</strong>.de ‐ wir freuen uns über eure "Post".