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Neptunreport 03/2013 - Baugenossenschaft Neptun e.G.

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Familienseiten<br />

Die Tannenfee<br />

Im hohen, dichten Nadelwald, dort wo die Bäume so dicht stehen,<br />

dass kein Mensch mehr hindurch dringen kann, wohnt die Tannenfee.<br />

Sie kennt jeden Baum in ihrem Reich ganz genau. Sie achtet darauf, dass keiner Pflanze<br />

und keinem Tier etwas Böses geschieht.<br />

Nun sah die Tannenfee noch öfter nach ihrem Bäumchen, um zu sehen, ob die Mäuse ihr Versprechen<br />

hielten. Voller Freude sah sie, wie die kleine Tanne Jahr für Jahr etwas wuchs. Bald schon war sie eine<br />

anschauliche Tanne geworden. Wieder hatte der Winter Einzug gehalten.<br />

Schnee bedeckte die Bäume, die Natur hielt ihren Winterschlaf.<br />

Plötzlich erschütterten Stiefeltritte den Waldboden, Schnee rieselte von den Ästen.<br />

„Der, Vati, der soll es sein!“ erscholl die Stimme des kleinen Peter. „Ja, schön sieht er aus, die Zweige sind<br />

gut gewachsen und der Stamm ist auch gerade.“ Antwortete der Vater. Er sah sich noch einige andere<br />

Bäume an, dann holte er die Axt und die Säge aus dem Rucksack und rückte der kleinen Tanne zu Leibe.<br />

Oh, wie seltsam wurde der Tanne zumute. Gerade in diesem Moment kam die Tannenfee vorbei. Sie stellte<br />

sich ganz nahe an ihr Bäumchen und redete ein letztes mal mit ihm.<br />

„Sei nicht bange“ tröstete sie „du wirst ein Wunder sehen! Nicht alle Tannen haben die Ehre ein Weihnachtsbaum<br />

zu werden. Du wirst in hellem Glanz erstrahlen. Ich wünsche dir alles gute zu deiner Reise.“<br />

Noch einmal sah sie die kleine Tanne zur Fee hinüber, sie wollte ihr noch sagen, dass sie viel lieber hier<br />

im Walde bliebe, aber es war zu spät. Die Säge und die Axt hatten ihr Werk getan, die Tanne fiel in den<br />

Schnee. Peters Vater schnürte sie zusammen, legte das Werkzeug in den Rucksack zurück<br />

und trat mit Peter den Heimweg an.<br />

Zu Hause angekommen schüttelte er den restlichen Schnee von der Tanne und löste den Strick. Dann<br />

stellte er die Tanne in den Schuppen. Traurig träumte sie von ihrer Zeit im Wald und von der Tannenfee.<br />

Lange blieb ihr keine Zeit für ihren Kummer, der Vater kam und schraubte etwas an den Stamm.<br />

Nun fühlte sich die Tanne schon viel wohler. Jetzt konnte sie wieder stehen, stolz reckte er sich in die<br />

Höhe. „Bist ein schöner Christbaum“ lobte der Vater lächelnd, hob ihn auf und trug ihn in die Stube.<br />

Hell und warm war es hier, im Gegensatz zum Wald. Die kleine Tanne fühlte sich, als sei der Sommer<br />

zurück gekehrt. Nun wurden Strohsterne und Goldpapiernetze in seine Zweige gehangen, die Krönung<br />

bildeten gelbe Bienenwachskerzen. „Oh, welch ein Duft, welche Wärme! Da hat die Fee mir nicht zuviel<br />

versprochen“ dachte das Bäumchen und fiel in einen süßen Traum.<br />

Die Mäuse blieben in ihrem Bau, zwischen den Wurzeln der kleinen Tanne wohnen und dachten noch<br />

lange an sie, selbst als die Wurzeln den Saft verloren und austrockneten.<br />

Copyright © by Christina Telker<br />

Internet: http://weihnachtstraum.cms4people.de/<br />

mit freundlicher Erlaubnis von Christina Telker<br />

24<br />

NEPTUN REPORT

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