Rotavirus Latextest D - mibius
Rotavirus Latextest D - mibius
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BESCHREIBUNG DER REAGENZIEN, VORBEREITUNG UND<br />
EMPFOHLENE LAGERUNGSBEDINGUNGEN<br />
Siehe auch Vorsichtsmaßnahmen.<br />
<strong>Rotavirus</strong><br />
<strong>Latextest</strong><br />
VERWENDUNGSZWECK<br />
Der <strong>Rotavirus</strong> <strong>Latextest</strong> ist ein Latex-Agglutinations-Schnelltest zum<br />
qualitativen Nachweis von <strong>Rotavirus</strong> bzw. <strong>Rotavirus</strong>-Antigen in<br />
humanen Stuhlproben.<br />
Der <strong>Rotavirus</strong> <strong>Latextest</strong> dient zum Nachweis von <strong>Rotavirus</strong> bei<br />
epidemisch oder sporadisch auftretender Gastroenteritis oder<br />
Diarrhoe, besonders bei Diarrhoen im Kindesalter, und kann für<br />
epidemiologische Studien eingesetzt werden.<br />
ZUSAMMENFASSUNG UND ERLÄUTERUNG DES TESTS<br />
Rotaviren stellen eine Hauptursache der Diarrhoe und Gastroenteritis<br />
in den Industrieländern 5 dar. Sie können zu einer schweren<br />
Erkrankung mit Dehydration, besonders bei Säuglingen und<br />
Kleinkindern, führen. Studien in verschiedenen Ländern wiesen bei<br />
19 - 45% der Gastroenteritis-Fälle eine <strong>Rotavirus</strong>-Beteiligung nach,<br />
bei einer Hospitalisierungsrate bei Kindern von bis zu 11% 5 .<br />
Rotaviren sind eine Hauptursache für die Mortalität bei Kindern in<br />
der Dritten Welt. Jährlich sind schätzungsweise mehrere Millionen<br />
Todesfälle auf eine <strong>Rotavirus</strong>-Infektion zurückzuführen.<br />
Bis vor kurzem erfolgte der Nachweis von <strong>Rotavirus</strong> in Stuhlproben<br />
durch Elektronenmikroskopie 9 . Die Einführung von immunologischen<br />
Testsystemen, wie Enzymimmunoassay 3,7 und Latexagglutination 8,13<br />
hat die Untersuchungen in den meisten Labors erleichtert.<br />
Der <strong>Rotavirus</strong> <strong>Latextest</strong> basiert auf dem Latex-Agglutinationsverfahren,<br />
mit dem ein schnelles Screening von Stuhlproben durchgeführt<br />
werden kann und das besonders in epidemischen Situationen<br />
nützlich ist. Die Leistungsdaten für Sensitivität und Spezifität des<br />
Testsystems fallen ähnlich aus, allerdings geringfügig schlechter als<br />
die von Enzymimmunoassay oder Elektronenmikroskopie.<br />
GRUNDLAGEN DES VERFAHRENS<br />
Der <strong>Rotavirus</strong> <strong>Latextest</strong> ist ein Objektträger-Schnelltest, bei dem<br />
mit spezifischem Antikörper beschichtete Latexpartikel mit <strong>Rotavirus</strong><br />
und <strong>Rotavirus</strong>-Antigen in einer Stuhlprobe reagieren, was zu einer<br />
Agglutination führt. Bei einigen Stuhlproben kommt es zu einer nicht<br />
spezifischen Agglutination der beschichteten Latexpartikel. Zur<br />
Identifikation dieser Proben wird ein präpariertes Kontroll-<br />
Latexreagenz mitgeliefert. Eine Agglutination des Testlatex, jedoch<br />
nicht des Kontroll-Latex, weist auf das Vorliegen von <strong>Rotavirus</strong> in<br />
der Probe hin.<br />
REAGENZIEN<br />
INHALT DES KITS<br />
<strong>Rotavirus</strong> <strong>Latextest</strong><br />
25 Tests (ZL40/30950401)<br />
1. Testlatex 1 Tropffläschchen<br />
(weißer Verschluss)<br />
2. Kontroll-Latex 1 Tropffläschchen<br />
(blauer Verschluss)<br />
3. Positives Kontroll-Antigen 1 Tropffläschchen<br />
(roter Verschluss)<br />
4 Extraktionspuffer 1 Tropffläschchen<br />
(weißer Verschluss)<br />
5. Einweg-Rührstäbchen 1 Bündel<br />
6. Einweg-Reaktionskarten 14<br />
7. Einweg-Tropfer 25<br />
8. Gummiaufsatz 1<br />
9. Packungsbeilage 1<br />
D<br />
Die Reagenzien werden gebrauchsfertig geliefert und müssen bei<br />
2 - 8°C gelagert werden. Unter diesen Lagerungsbedingungen<br />
bleibt die Reaktivität bis zu dem auf dem Fläschchenetikett<br />
angegebenen Verfallsdatum erhalten.<br />
VORSICHTSMASSNAHMEN<br />
Testlatex<br />
1 Fläschchen mit einer Suspension von<br />
Polystyrol-Latexpartikeln, beschichtet mit<br />
Antikörpern (Kaninchen) gegen Nebraska-<br />
Kälber-Diarrhoe-<strong>Rotavirus</strong>, in Puffer mit<br />
Proteinstabilisatoren. Konservierungsmittel:<br />
0,1% Natriumazid. Ausreichend für 25<br />
Tests (mindestens 1 ml).<br />
Kontroll-Latex<br />
1 Fläschchen Polystyrol-Latexpartikel,<br />
beschichtet mit Kaninchenserum in Puffer<br />
mit demselben Konservierungsmittel (0,1%<br />
Natriumazid) und denselben Stabilisatoren<br />
wie beim Testlatex. Ausreichend für 25<br />
Tests (mindestens 1 ml).<br />
Positives Kontroll-Antigen<br />
1 Fläschchen (0,5 ml) inaktiviertes Nebraska-<br />
Kälber-Diarrhoe-<strong>Rotavirus</strong> mit zugefügten<br />
Stabilisatoren. Konservierungsmittel: 0,1%<br />
Natriumazid.<br />
Extraktionspuffer<br />
1 Fläschchen (25 ml) 0,1 mol/l Phosphatgepufferte,<br />
0,85%ige Kochsalzlösung (pH 7,3).<br />
Konservierungsmittel: 0,1% Natriumazid.<br />
Nur zur Verwendung durch Fachpersonal.<br />
In-vitro Diagnostikum.<br />
Achtung: Dieses Produkt enthält trockenes Naturgummi.<br />
Hinweise auf potenziell gesundheitsgefährdende Substanzen<br />
entnehmen Sie bitte den Sicherheitsdatenblättern des Herstellers<br />
und den Produktetiketten.<br />
SICHERHEITSVORKEHRUNGEN<br />
Die Reagenzien enthalten 0,1% Natriumazid, welches nach EU-<br />
Richtlinien als schädlich (Xn) eingestuft wird. Folgende Risiko- (R)<br />
und Sicherheitssymbole (S) sollten beachtet werden.<br />
Xn R22 Gesundheitsschädlich beim Verschlucken<br />
R32 Entwickelt bei Berührung mit Säure sehr giftige<br />
Gase<br />
S35 Abfälle und Behälter müssen in gesicherter<br />
Weise beseitigt werden<br />
S36 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung tragen<br />
S46 Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen<br />
und Verpackung oder Etikett vorzeigen<br />
HINWEIS: Azide können mit Kupfer und Blei in Laborausgüssen<br />
reagieren und explosive Salze bilden. In diesem Kit werden nur<br />
geringe Mengen verwendet, dennoch sollte bei der Entsorgung Azidhaltiger<br />
Materialien mit viel Wasser nachgespült werden.<br />
1
WICHTIGE HINWEISE ZUR HANDHABUNG<br />
1. Nach längeren Lagerungszeiten kann es zu Aggregations- oder<br />
Austrocknungserscheinungen des Latex im oberen Bereich des<br />
Fläschchens kommen. In diesem Fall sollte das Latexfläschchen<br />
einige Minuten lang vorsichtig geschwenkt werden, bis die<br />
Reagenzien wieder vollständig suspendiert sind. NICHT<br />
EINFRIEREN.<br />
2. Die Reagenzien nicht über das angegebene Verfallsdatum<br />
hinaus verwenden.<br />
3. Keine Reagenzien aus unterschiedlichen Chargen oder anderer<br />
Hersteller verwenden.<br />
4. Die Patientenproben, das Positive Kontroll-Antigen und alle<br />
Materialien, die mit diesen Materialien in Berührung kommen,<br />
müssen als potenziell infektiös gehandhabt und mit der<br />
entsprechenden Vorsicht entsorgt werden.<br />
5. Niemals mit dem Mund pipettieren.<br />
6. Eine mikrobielle Kontamination der Reagenzien ist zu vermeiden,<br />
da es andernfalls zu falschen Ergebnissen kommen kann.<br />
7. Alle Reagenzien müssen vor Gebrauch auf Raumtemperatur<br />
(vorzugsweise auf 18 - 25°C) gebracht werden.<br />
8. Eine Kreuzkontamination der Proben ist zu vermeiden, da es<br />
andernfalls zu falsch-positiven Reaktionen kommen kann.<br />
9. Verschüttete oder verspritzte potenziell infektiöse Materialien<br />
müssen mit einer 1%igen Natriumhypochlorit-Lösung<br />
dekontaminiert werden. Alle zur Untersuchung der Proben<br />
verwendeten Materialien sollten als infektiös entsorgt werden,<br />
vorzugsweise durch Autoklavieren bei 121°C, 20 Minuten lang.<br />
PROBENENTNAHME, TRANSPORT UND LAGERUNG<br />
Die Stuhlprobe in einen sauberen Plastik- oder Glasbehälter<br />
entnehmen. Eine Probe kann auch von einer gebrauchten Windel<br />
entnommen werden. Für die Testdurchführung ist ein<br />
Mindestvolumen von 0,1 ml erforderlich. Abstrichproben sind nicht<br />
zu empfehlen, da die Stuhlmenge nur schwer festzustellen ist. Kann<br />
die Probenentnahme jedoch nicht anders erfolgen, sollte die<br />
Untersuchung wie im Abschnitt Testdurchführung beschrieben<br />
durchgeführt werden.<br />
Die Probe sollte nicht zusammen mit potenziell interferierenden<br />
Materialien wie Detergenzien oder Gewebekulturmedien verwendet<br />
werden, die aufgrund ihres Kälber- bzw. Rinderserumgehaltes<br />
möglicherweise <strong>Rotavirus</strong>-Antikörper enthalten.<br />
Um eine maximale Sensitivität des Testsystems zu erreichen, sollten<br />
die Stuhlproben innerhalb eines Zeitraumes von 3 bis 5 Tagen nach<br />
Einsetzen der Symptome entnommen werden, da in dieser Phase<br />
die Anzahl der Rotaviren am höchsten ist. Proben, die 8 Tage oder<br />
später nach Einsetzen der Symptome entnommen wurden, enthalten<br />
möglicherweise keine ausreichende Menge an nachweisbarem<br />
Antigen 1,2,4,10,11 . Die Proben sollten so bald wie möglich getestet<br />
werden. Sie können jedoch über Nacht bei 2 - 8°C oder tiefgefroren<br />
bei -15°– -25°C gelagert werden, falls eine längere Lagerungszeit<br />
erforderlich ist. Dennoch kann bei Verwendung von zuvor<br />
tiefgefrorenen Proben ein Sensitivitätsverlust des Testverfahrens<br />
eintreten. Diese Proben nicht wiederholt einfrieren und wieder<br />
auftauen. Zur Lagerung möglichst keine Gefriergeräte mit<br />
Abtauautomatik verwenden.<br />
Für den Transport zur Untersuchung in einem Labor sollten die<br />
Proben unmittelbar mit Kältepackungen verpackt werden 15 .<br />
Mekonium-Proben und Stuhlproben von Neugeborenen, die jünger<br />
als einen Monat alt sind, wurden nicht ausreichend validiert und<br />
sind daher nicht als Proben zu empfehlen.<br />
TESTVERFAHREN<br />
MITGELIEFERTE MATERIALIEN<br />
Der <strong>Rotavirus</strong> <strong>Latextest</strong> enthält ausreichend Material für die<br />
Durchführung von 25 Tests (siehe Abschnitt Inhalt des Kits).<br />
BENÖTIGTE, JEDOCH NICHT MITGELIEFERTE MATERIALIEN<br />
Spatel oder Probenentnahmestäbchen.<br />
Plastik- oder Glasentnahmebehälter für die Proben.<br />
• Vortex-Mischer.<br />
Zentrifugenröhrchen (2 ml oder größer) mit Stopfer oder<br />
Schraubverschluß, mit einem Widerstand von 1000 x g.<br />
• Laborzentrifuge mit einer Mindestgeschwindigkeit von 1000 x g*<br />
(muss nicht gekühlt werden).<br />
Stoppuhr (2 Minuten).<br />
• Stuhlproben, negativ für <strong>Rotavirus</strong>, zur Verwendung bei der<br />
Qualitätskontrolle.<br />
* g = 1,12 x 10-5 x (U/min)2 x R (R = Radius des Zentrifugenarmes<br />
bzw. -kopfes)<br />
TESTDURCHFÜHRUNG<br />
Schritt 1 Während der Probenbearbeitung alle Reagenzien auf<br />
Raumtemperatur (vorzugsweise auf 18 - 25°C) bringen.<br />
Schritt 2 Eine ca. 10%ige Suspension der Probe in Extraktionspuffer<br />
herstellen. Diesen Schritt durch Überführen von 1 ml<br />
Extraktionspuffer (2 Teile 0,5 ml aus dem kalibrierten Tropfer<br />
in dem Fläschchen) in ein Zentrifugenröhrchen durchführen.<br />
Mit einem Spatel oder einem Probenentnahmestäbchen ca.<br />
0,1 ml Stuhlprobe, d.h. etwa ein Zehntel des Volumens des<br />
Extraktionspuffers, hinzufügen, das Röhrchen verschließen und<br />
zum Homogenisieren des Pellet auf dem Vortex mischen.<br />
Mindestens 5 Minuten bei Raumtemperatur (vorzugsweise bei<br />
18 - 25°C) stehen lassen und danach bei 1000 x g 10 Minuten<br />
lang zentrifugieren. Der Überstand kann bei 2 - 8°C bis zu 3<br />
Tage lang oder zur Lagerung über einen längeren Zeitraum bei<br />
-15° - -25°C gelagert werden. Das Extrakt nicht auftauen<br />
und wieder einfrieren, da dies die Sensitivität des Tests<br />
beeinträchtigen kann.<br />
Wird eine Abstrichprobe verwendet, den Tupfer in ein kleines<br />
Röhrchen mit 1 ml Extraktionspuffer geben und gründlich<br />
mischen. Den Tupfer herausnehmen und wie oben beschrieben<br />
zentrifugieren.<br />
Zur Vermeidung von nicht spezifischen Reaktionen muss ein<br />
klarer Überstand gewonnen werden. Falls nötig, erneut<br />
zentrifugieren und anschließend die Probe wie beschrieben<br />
bearbeiten.<br />
Schritt 3 Mit einem der mitgelieferten Einwegtropfer je 1 Tropfen des<br />
Probenüberstandes auf beide Kreise auf der Karte geben.<br />
Darauf achten, dass die Proben korrekt identifiziert werden.<br />
Schritt 4 Die Latexreagenzien schütteln und jeweils 1 Teil (40 µl) des<br />
Testlatex bzw. des Kontroll-Latex neben jeweils einen Tropfen<br />
des Überstandes geben.<br />
Schritt 5 Für jede Probe den Inhalt jedes Kreises mit einem separaten<br />
Rührstäbchen mischen. Die Mischung so verteilen, dass der<br />
ganze Kreis so vollständig wie möglich ausgefüllt ist. Darauf<br />
achten, dass keine der Proben über den Kreisrand hinausläuft,<br />
da andernfalls eine Kreuzkontamination zu falschen Ergebnissen<br />
führen kann. Jedes Rührstäbchen nach Gebrauch entsorgen.<br />
Schritt 6 Die Karte vorsichtig schwenken und beobachten, ob es innerhalb<br />
von 2 Minuten zu einer Agglutination kommt. Dabei die Karte in<br />
normalem Leseabstand (25 - 35 cm) von den Augen entfernt<br />
halten. Kein Vergrößerungsglas verwenden. Die erhaltenen<br />
Muster zeichnen sich deutlich ab und können unter normalen<br />
Lichtverhältnissen erkannt werden.<br />
Schritt 7 Die Karte sicher entsorgen - nicht wiederverwenden.<br />
ERGEBNISSE<br />
ABLESEN DER ERGEBNISSE<br />
Ein positives Ergebnis wird durch Auftreten einer Agglutination, die<br />
innerhalb von 2 Minuten nach dem Mischen des Latex mit dem<br />
Stuhlextrakt eine deutlich sichtbare Verklumpung der Latexpartikel<br />
aufweist, angezeigt. Die Schnelligkeit und die Qualität der<br />
Agglutination hängen von der Konzentration des Antigens ab. Es<br />
kann z. B. innerhalb weniger Sekunden nach dem Mischen zu einer<br />
starken Verklumpung oder zu einer langsamer eintretenden,<br />
schwachen Verklumpung kommen. (Siehe Abbildung 1).<br />
2
Bei einem negativen Ergebnis agglutiniert der Latex nicht, und das<br />
milchige Aussehen bleibt während des zweiminütigen Tests im<br />
wesentlichen unverändert. In den negativen Mustern können jedoch<br />
leichte Spuren von granulierten Strukturen beobachtet werden,<br />
was jedoch von der Sehschärfe des Bedieners abhängt. (Siehe<br />
Abbildung 2).<br />
Abbildung 1 Abbildung 2<br />
QUALITÄTSKONTROLLE<br />
Reagieren die Reagenzien nicht wie beschrieben, deutet dies auf<br />
den Zerfall der Reagenzien. Latexreagenzien, die sich nicht<br />
vollständig resuspendieren lassen, können eingefroren gewesen<br />
sein und sollten nicht verwendet werden. Eine Kontamination des<br />
Puffers wird durch Schimmelbildung bzw. eine generelle Trübung<br />
angezeigt.<br />
Die Reaktivität der Latexsuspensionen sollte an jedem Tag, an dem<br />
der Test durchgeführt wird, mit einem Tropfen des Positiven Kontroll-<br />
Antigens an Stelle der Stuhlprobe überprüft werden. Im Testlatex<br />
sollte eine eindeutige Agglutination eintreten, im Kontroll-Latex<br />
hingegen sollte es zu keiner deutlichen Agglutination kommen. Ist eine<br />
Negative Kontrolle erforderlich, sollten Proben der für <strong>Rotavirus</strong><br />
negativen Stuhlextrakte zu diesem Zweck aufbewahrt werden,<br />
vorzugsweise tiefgefroren in Aliquoten bei -20° bis -25°C. Bei<br />
Verwendung einer Negativen Kontrolle sollte weder mit dem Testnoch<br />
mit dem Kontroll-Latex eine Agglutination sichtbar sein. Die<br />
Latexsuspensionen sollten immer auf Aggregation untersucht<br />
werden, sobald sie auf den Testobjektträger getropft werden. Falls<br />
es zu einer Autoagglutination kommt, sollte die Suspension nicht<br />
mehr verwendet werden.<br />
Reagieren die Kontrollen anders als erwartet, sind die Ergebnisse<br />
der Tests ungültig.<br />
INTERPRETATION DER ERGEBNISSE<br />
a) Positives Ergebnis<br />
Eine deutliche Agglutination des Testlatex zusammen mit dem<br />
Ausbleiben einer Agglutination des Kontroll-Latex weist auf das<br />
Vorliegen von <strong>Rotavirus</strong> in der Stuhlprobe hin.<br />
b) Negatives Ergebnis<br />
Das Ausbleiben einer Agglutination in beiden Latexreagenzien<br />
bedeutet, daß <strong>Rotavirus</strong> im Stuhlextrakt nicht nachweisbar ist.<br />
Dieses Ergebnis schließt die Möglichkeit einer Infektion nicht<br />
aus, da aufgrund einer unangemessenen oder inkorrekten<br />
Probenentnahme möglicherweise keine ausreichende Menge an<br />
Antigen vorliegen könnte. Der Test sollte mit einer frischen<br />
Stuhlprobe, die so bald wie möglich entnommen werden muss,<br />
durchgeführt werden.<br />
c) Nicht interpretierbares Ergebnis<br />
Eine sichtbare Agglutination des Kontroll-Latex, die stärker oder<br />
schwächer als die des Testlatex ist, zeigt eine nicht spezifische<br />
Reaktion an und weist darauf hin, dass die Probe für dieses<br />
Testverfahren ungeeignet ist.<br />
d) Spurenreaktion<br />
Spurenreaktionen (±) sollten als negativ protokolliert werden.<br />
GRENZEN DES VERFAHRENS<br />
Das Testergebnis hängt davon ab, ob die Proben korrekt<br />
entnommen, gelagert und transportiert wurden. Der <strong>Rotavirus</strong><br />
<strong>Latextest</strong> ist spezifisch für <strong>Rotavirus</strong> und wurde so standardisiert,<br />
dass er eine ähnliche Sensitivität besitzt wie herkömmliche<br />
elektronenmikroskopische Verfahren. Die Sensitivität basiert jedoch<br />
auf der Reaktivität des Positiven Kontroll-Antigens, das nach der<br />
Antigenkonzentration, nicht nach der Anzahl der Viruspartikel<br />
standardisiert wurde. Gelegentlich können Proben mit Antigen in dem<br />
<strong>Latextest</strong> zu einem positiven Ergebnis führen, das mit der<br />
Elektronenmikroskopie nicht bestätigt werden kann. Mekonium-<br />
Proben und Proben von Neugeborenen, die jünger als einen Monat<br />
alt sind, wurden nicht validiert.<br />
Von asymptomatischen <strong>Rotavirus</strong>trägern und Mischinfektionen wurde<br />
berichtet 14 . Daher sollten bakteriologische Untersuchungen parallel<br />
zum <strong>Rotavirus</strong>test durchgeführt werden, um bakterielle Ursachen<br />
auszuschließen.<br />
Rotaviren können zusammen mit anderen bakteriellen<br />
Krankheitserregern, die Gastroenteritis verursachen, auftreten und<br />
die durch andere Erreger, wie enterotoxische E. coli-Stämme,<br />
verursachte Erkrankung verschlimmern 14 .<br />
Bei einigen Proben kann <strong>Rotavirus</strong> eventuell nicht mit serologischen<br />
Assays nachgewiesen werden, da das Virusantigen durch<br />
sekretorische Darmantikörper verdeckt wird 16 .<br />
Ein kleiner Teil der Proben enthält <strong>Rotavirus</strong>-ähnliche Partikel (Para-<br />
<strong>Rotavirus</strong>), die morphologisch nicht von dem klassischen <strong>Rotavirus</strong><br />
zu unterscheiden sind. Diese Partikel reagieren jedoch nicht mit<br />
gruppenspezifischen Antikörpern 6,12 .<br />
Proben mit Simian-<strong>Rotavirus</strong> reagieren unter Umständen nicht mit<br />
diesem Kit.<br />
ERWARTETE ERGEBNISSE<br />
Proben, die eine erfassbare Konzentration des <strong>Rotavirus</strong>-Antigens<br />
enthalten, weisen eine Agglutination im Testlatex auf.<br />
SPEZIFISCHE LEISTUNGSDATEN<br />
Der <strong>Rotavirus</strong> <strong>Latextest</strong> wurde in 2 Labors, eines in Großbritannien<br />
und eines in Finnland, evaluiert. In beiden Labors wurde die<br />
Elektronenmikroskopie als Referenzverfahren verwendet. In einem<br />
Labor wurde zusätzlich ein Enzymimmunoassayverfahren angewandt,<br />
bei dem die Antikörperneutralisation eingesetzt wurde, um die im<br />
<strong>Latextest</strong> positiven, in der Elektronenmikroskopie jedoch negativen<br />
Ergebnisse zu bestätigen. Von den insgesamt 408 getesteten, zuvor<br />
tiefgekühlten Proben ergaben 10 nicht spezifische Reaktionen und<br />
wurden bei der Gesamtzahl nicht berücksichtigt. Die Mehrzahl der<br />
Proben wurde Kindern (Neugeborene und Kinder im Alter von bis<br />
zu 24 Monaten) entnommen. Einige der untersuchten Proben<br />
stammten von Erwachsenen. Alle Patienten wiesen Symptome<br />
einer Gastroenteritis auf. Die Sensitivität des Latexreagenzes lag<br />
bei 90% (138/153), die Spezifität bei 99% (244/245).<br />
Tabelle 1<br />
Vergleich der Leistungsdaten des <strong>Rotavirus</strong> <strong>Latextest</strong>s<br />
mit denen der Elektronenmikroskopie bei Stuhlproben<br />
<strong>Rotavirus</strong> <strong>Latextest</strong><br />
Positiv Negativ Gesamt<br />
E.M. Positiv 136 15 151<br />
E.M. Negativ* 3* 244 247<br />
*2 Proben wurden im Enzymimmunoassay als positiv bestätigt.<br />
EVALUIERUNG DER SPEZIFITÄT<br />
Das Latexreagenz wurde getestet und reagierte mit repräsentativen<br />
Rotaviren der Serotypen 1 - 4 (WA, 7729, SA-11 und VA 70) sowie<br />
mit dem Nebraska-Kälber-Diarrhoe-Virus positiv.<br />
Reproduzierbarkeit<br />
Aus 3 Stuhlproben (eine stark positive, eine schwach positive und<br />
eine negative Probe) wurden Extrakte hergestellt. Diese Extrakte<br />
wurden jeweils sechsmal in 3 separaten Messreihen über einen<br />
Zeitraum von 1 Woche mit dem Test- und dem Kontroll-Latex<br />
getestet. Es wurden die zu erwartenden Ergebnisse erzielt. Eine<br />
nachweisbare Änderung der Reaktivität der positiven Proben<br />
wurde weder innerhalb eines Tages noch zwischen den Tagen<br />
festgestellt. Das negative Extrakt ergab in allen 18 Tests ein<br />
negatives Ergebnis.<br />
3
Prozonen-Studie<br />
Eine Probe einer konzentrierten positiven Kontrolle mit einem<br />
<strong>Rotavirus</strong>-Gehalt von 10 7 CFU/ml wurde mit dem Test- und dem<br />
Kontroll-Latex getestet. Mit dem Testlatex wurde eine starke<br />
Reaktion (3+) erzielt, mit dem Kontroll-Latex konnte keine Reaktion<br />
festgestellt werden. Daher wurde mit dieser <strong>Rotavirus</strong>-Konzentration<br />
kein Prozonenphänomen (falsch-negatives Ergebnis) festgestellt.<br />
Bakterielle Kreuzreaktivität<br />
Eine Anzahl bekannter pathogener Darmbakterien und anderer,<br />
gelegentlich im Stuhl vorkommender Organismen, wurden mit dem<br />
<strong>Rotavirus</strong>-<strong>Latextest</strong> untersucht. Bei den folgenden, in Extraktionspuffer<br />
in Konzentrationen zwischen 10 6 und 10 8 pro ml suspendierten<br />
Organismen kam es zu keiner Agglutination:<br />
Staphylococcus aureus (Protein A-Lieferant) ATCC 12598<br />
Klebsiella pneumoniae ATCC 13883<br />
Escherichia coli ATCC 25922<br />
Escherichia coli<br />
Klinischer Stamm<br />
Enterobacter aerogenes ATCC 35029<br />
Candida albicans<br />
Klinischer Stamm<br />
Pseudomonas aeruginosa ATCC 27853<br />
Proteus mirabilis<br />
Klinischer Stamm<br />
Enterococci<br />
Klinischer Stamm<br />
Virale Kreuzreaktivität<br />
Die folgenden hoch-konzentrierten (10 7 /ml), auf Gewebekultur<br />
gewachsenen Viren, die in einem <strong>Rotavirus</strong>-negativen<br />
Stuhlprobenextrakt suspendiert wurden, ergaben im <strong>Latextest</strong> ein<br />
negatives Ergebnis.<br />
Polio 1 und 3 (kombiniert)<br />
Coxsackie B1<br />
Polio 2<br />
Coxsackie B2<br />
Polio 3<br />
Coxsackie B3<br />
Echo 6<br />
Coxsackie B4<br />
Echo 11<br />
Coxsackie B5<br />
Echo 17<br />
Coxsackie B6<br />
Echo 27<br />
Eine bestimmte Anzahl an Stuhlproben, bei denen das<br />
entsprechende Virus mit der Elektronenmikroskopie nachgewiesen<br />
wurde und nach Möglichkeit die Subtypen bestimmt wurden,<br />
wurden im Verhältnis 1:10 in Extraktionspuffer verdünnt und mit<br />
dem <strong>Latextest</strong> untersucht. Alle Proben ergaben im <strong>Latextest</strong> ein<br />
negatives Ergebnis.<br />
Caliciviren<br />
8 Proben<br />
Adenovirus (nicht typisiert)<br />
24 Proben<br />
Adenovirus Typ 40<br />
2 Proben<br />
Adenovirus Typ 41<br />
2 Proben<br />
Kleines Virus mit runder Strukturv<br />
26 Proben<br />
Parvovirus<br />
1 Probe<br />
Astrovirus (nicht typisiert)<br />
9 Proben<br />
Astrovirus Typ 1<br />
2 Proben<br />
Astrovirus Typ 4<br />
2 Proben<br />
Norwalk-Virus<br />
2 Proben<br />
Corona (-ähnliches) Virus<br />
6 Proben<br />
LITERATUR<br />
1<br />
Blacklow, N.R., and Cukor, G. (1985). Viral Gastroenteritis Agents. Chapter<br />
80 in Manual of Clinical Microbiology, Fourth edition, edited by E.H. Lennette,<br />
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for Microbiology, Washington, D.C., 805-812.<br />
2<br />
Blacklow, N.R., and Cukor, G. (1981). Viral Gastroenteritis. N. Engl. J. Med.,<br />
304, 397-406.<br />
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12<br />
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Pai, C.H.,Shahrabadi, M.S., et al (1985). Rapid Diagnosis of <strong>Rotavirus</strong><br />
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VERPACKUNG<br />
ZL40/30950401.....................................................25 Tests<br />
Legende:<br />
Katalognummer<br />
In-vitro Diagnostikum<br />
In der Packungsbeilage (IFU) nachlesen<br />
Temperatureinschränkungen (Lagertemperatur)<br />
Chargencode (Lotnummer)<br />
„Verwendbar bis“ (Verfallsdatum)<br />
IFU C08ZL40DE, überarbeitet am 28. Oktober 2003<br />
Gedruckt in GB<br />
Hergestellt von:<br />
Remel Europe Ltd.<br />
Clipper Boulevard West, Crossways<br />
Dartford, Kent, DA2 6PT<br />
UK<br />
Bei technischen Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren zuständigen<br />
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12076 Santa Fe Drive, Lenexa, KS 66215, USA<br />
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