Juli-Download - schwulesbisches Zentrum Würzburg
Juli-Download - schwulesbisches Zentrum Würzburg
Juli-Download - schwulesbisches Zentrum Würzburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Tims Gay Lexikon<br />
Was versteht man eigentlich unter einem „Quickie“?<br />
WuF History: The 80ies<br />
Teil VI:<br />
heute: küken, eier, homosexuelle – wie hängt das zusammen?<br />
Als Quickie wird ein rascher Geschlechtsverkehr<br />
bezeichnet. Der Name Quickie<br />
leitet sich vom englischen „quick“ =<br />
„schnell“ ab. Quickies dienen meist zur<br />
möglichst schnellen Triebbefriedigung.<br />
Ein typisches Merkmal von Quickies ist,<br />
dass ein Vorspiel stark verkürzt ist oder<br />
häufig auch komplett fehlt.<br />
Im Gegensatz zum so genannten normalen<br />
Geschlechtsverkehr spielen bei<br />
einem Quickie Gefühle und Emotionen<br />
eine untergeordnete Rolle, da es in erster<br />
Linie auf den körperlichen Geschechtsakt<br />
ankommt. Der Sex kann jedoch auch<br />
hier von großer Leidenschaft geprägt<br />
und für beide Seiten sehr erfüllend sein.<br />
Häufig finden Quickies an außergewöhnlichen<br />
Orten statt, so dass der<br />
Reiz hinzutritt, beim Sex erwischt zu<br />
werden. Aufgrund der Tatsache, dass<br />
bei einem Quickie eine starke Erregung<br />
vorhanden ist und der Sexakt schnell<br />
vollzogen wird, besteht die Gefahr, dass<br />
der Kondomgebrauch vernachlässigt<br />
wird. Aber auch bei schnellem Sex sollte<br />
stets darauf geachtet werden, sich vor<br />
sexuell übertragbaren Krankheiten und<br />
insbeondere dem HI-Virus zu schützen.<br />
Der Quickie ist vom One-Night-Stand<br />
zu unterscheiden. Während beim<br />
One-Night-Stand der einmalige Sex<br />
zwischen zwei Menschen gemeint ist,<br />
ist der Quickie eine Sexform, die auch in<br />
Partnerschaften vorkommt.<br />
(th)<br />
Treue Leser_innen dieser Rubrik<br />
erinnern sich sicherlich noch an Richard<br />
Weißkopf, von dem im letzten Monat<br />
an dieser Stelle die Rede war; jenen<br />
Studentenpfarrer der esg, der 1988 – in<br />
Bayern bis dahin einmalig – ein lesbisches<br />
Pärchen gesegnet und daraufhin<br />
sein Amt als Studentenpfarrer verloren<br />
hatte. Dass wenig später sogar der Elternbeirat<br />
des Schönborn-Gymnasiums<br />
seine Einsetzung als Religionslehrer<br />
verhindern wollte, weil man es bedenklich<br />
fand, „wenn Kinder im Alter von<br />
10 bis 18 Jahren dem Einfluss eines<br />
Geistlichen mit solchem Hintergrund<br />
im Religionsunterricht ausgesetzt<br />
sind“, hatte ich letztens noch gar nicht<br />
erwähnt. Weißkopf durfte letztlich<br />
doch unterrichten, was sicherlich auch<br />
an dem großen Rückhalt lag, den er<br />
unter anderem von Dekan Martin Elze<br />
erfuhr. Es ist bemerkenswert, wie weit<br />
sich auch dieser Mann für uns aus dem<br />
Fenster lehnte, obwohl er am Beispiel<br />
Weißkopfs hautnah miterlebt hatte,<br />
wohin das führen konnte. Unerschrocken<br />
nahm Elze am 9. April 1990 sogar<br />
auf dem „heißen Stuhl“ bei RTL Platz<br />
(„Explosiv – Der heiße Stuhl“), um dort<br />
in aller Öffentlichkeit den kirchlichen<br />
Segen für homosexuelle Paare zu<br />
fordern. Seine Meinung verteidigte er<br />
in einer Art Kreuzverhör gegen einen<br />
Mediziner (Dr. A. Häusler), eine evangelische<br />
Theologin (E. Motschmann),<br />
einen katholischen Moraltheologen<br />
(Prof. Dr. Dr. W. Molinski) und einen<br />
Journalisten (M. Lohmann). Wer sich<br />
die Sendung heute ansieht, kommt<br />
um ein Schmunzeln nicht umhin, etwa<br />
dann, wenn der Internist Dr. Alfred<br />
Häusler Schwule tatsächlich mit<br />
Entenküken vergleicht, als er über die<br />
Ursachen von Homosexualität sinniert<br />
… Kleine Auszüge der Sendung, die<br />
über das WuF ausgeliehen werden<br />
kann, nun hier:<br />
Häusler: „In der<br />
Verhaltensforschung<br />
wurde festgestellt,<br />
dass wenn wir – äh<br />
– Ententiere, also<br />
männliche Ententiere,<br />
die frisch aus dem Ei geschlüpft<br />
sind, fünf – äh – männliche Tiere, 75<br />
Tage lang zusammen – ohne dass sie<br />
mit weiblichen Tieren in Berührung<br />
TIMS GAY LEXIKON 6<br />
7 wuf history