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12.0 Normen und Richtlinien - Schneider Elektronik GmbH

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<strong>Normen</strong> <strong>und</strong> <strong>Richtlinien</strong><br />

Kapitel <strong>12.0</strong><br />

<strong>12.0</strong><br />

LabSystem<br />

<strong>Normen</strong> <strong>und</strong> <strong>Richtlinien</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Abschnitt Titel Seite<br />

1.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.1 Nationale <strong>Normen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.1.1 Vergleich der nationalen <strong>Normen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

3.1 Europäische Norm EN 14175 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3.1.1 Nachweis der Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

4.1 Sicherheitsanforderungen an Laborabzüge nach EN 14175 . . . . . . . . . . 4<br />

LabSystem Planungshandbuch ● Lufttechnik für Laboratorien<br />

1


<strong>Normen</strong> <strong>und</strong> <strong>Richtlinien</strong><br />

Kapitel <strong>12.0</strong><br />

1.0 Einleitung<br />

Im Zuge der europäischen Harmonisierung werden nationale<br />

<strong>Normen</strong> für Laborabzüge durch europäische <strong>Normen</strong><br />

ersetzt oder ergänzt. Bei der Festschreibung der europäischen<br />

Norm EN wird unter den Mitgliedsländern eine<br />

gemeinsame Plattform erarbeitet, wobei die nationalen<br />

Belange der einzelnen Länder weitgehend berücksichtigt<br />

werden.<br />

Folgende Mitgliedstaaten beteiligen sich aktiv an der europäischen<br />

Labornormung im technischen Komitee 332:<br />

Dänemark<br />

Deutschland<br />

Finnland<br />

Frankreich<br />

Niederlande<br />

Österreich<br />

Schweden<br />

Schweiz<br />

Spanien<br />

UK<br />

Die Übernahme einer europäischen Norm EN als nationale<br />

Norm erfolgt normalerweise von allen CEN-Mitgliedsstaaten<br />

innerhalb von 6 Monaten.<br />

Die existierende nationale Norm wird damit durch die europäische<br />

Norm desselben Inhalts ersetzt. Es folgt dann<br />

die Veröffentlichung in der nationalen Sprache.<br />

2.1 Nationale <strong>Normen</strong><br />

Nachfolgend sind die nationalen existierenden <strong>Normen</strong><br />

aufgeführt. Bei Bedarf können Sie hier weitergehende Informationen<br />

erhalten.<br />

Europa:<br />

Dänemark: DS 457 (1993)<br />

Deutschland: DIN 12924, Teil 1-4 (1991/93)<br />

<strong>und</strong> DIN 12925 (1995)<br />

Der technische Inhalt der existierenden <strong>Normen</strong> bezieht<br />

sich im Wesentlichen auf folgende Themen:<br />

Prinzip des Rückhaltevermögens<br />

Prüfraum<br />

Prüfgas (Zusammensetzung)<br />

Messgerät<br />

Gasejektor<br />

Probengitter<br />

Prüfmethodik<br />

Grenzwerte<br />

2.1.1 Vergleich der nationalen <strong>Normen</strong><br />

In der Tabelle 12.1 sind die in den verschiedenen Ländern<br />

gültigen Anforderungen zusammengefasst.<br />

Der Vergleich der <strong>Normen</strong> zeigt, dass nur in Deutschland<br />

keine Anforderungen bezüglich der Einströmgeschwindigkeit<br />

gestellt werden. Nach dem Stand der Technik müssen<br />

in Deutschland die Laborabzüge typgeprüft sein <strong>und</strong><br />

mit den Abluftvolumenströmen, mit denen die Typprüfung<br />

bestanden wurde, betrieben werden. Damit die Abluftvolumenströme<br />

nicht unterschritten werden, wird die Abzugsfunktion<br />

überwacht.<br />

Ein ähnliches Prozedere gilt auch in Norwegen <strong>und</strong> Finnland,<br />

wobei diese Länder jedoch zusätzliche Mindestwerte<br />

für die Einströmgeschwindigkeit (0,3 m/s bis 0,5 m/s)<br />

fordern.<br />

In den anderen Ländern sind Typprüfungen nicht vorgeschrieben.<br />

Die Laborabzüge werden durch sogenannte<br />

On-Site-Tests vor Ort geprüft.<br />

Wie in der Tabelle 12.1 dargestellt, sind in den ausländischen<br />

nationalen <strong>Normen</strong> Anforderungen für die Einströmgeschwindigkeiten<br />

defi niert. Aus den geforderten<br />

Einströmgeschwindigkeiten ergeben sich Abluftvolumenströme<br />

von ca. 900m³/hm (pro laufendem Meter Abzugsbreite<br />

bei 0,5m Öffnungshöhe <strong>und</strong> 0,5m/s Einströmgeschwindigkeit).<br />

Diese Werte liegen um mehr als das<br />

Doppelte über den nach der deutschen Typprüfung ermittelten<br />

Abluftvolumenströmen.<br />

Finnland: nordtest nt VVS 095 (1993)<br />

Norwegen: nordtest nt VVS 095 (1993)<br />

Frankreich: NF X 15-203 <strong>und</strong> 206 (1978)<br />

NF X 15-210 (8/1996) <strong>und</strong><br />

XP X 15-203 (1996)<br />

UK: BS 7258 Parts 1-4 (1994)<br />

Andere Länder:<br />

Australien: AS 2243.8 (1986)<br />

Kanada: Z 316.5-94 (1994)<br />

USA: ANSI/ASHRAE 110-1995 (1995)<br />

2<br />

LabSystem Planungshandbuch ● Lufttechnik für Laboratorien


<strong>Normen</strong> <strong>und</strong> <strong>Richtlinien</strong><br />

Kapitel <strong>12.0</strong><br />

DIN 12924<br />

Deutschland<br />

BS 7258<br />

UK<br />

ASHRAE<br />

110-1985<br />

USA<br />

NFX 15-203<br />

Frankreich<br />

DS 457<br />

Dänemark<br />

NT VVS 095<br />

Finnland/<br />

Norwegen<br />

Einströmgeschwindigkeit<br />

nein ja ja ja ja ja<br />

Containment-<br />

Test, statisch<br />

ja ja ja -- ja ja<br />

Containment-<br />

Test, dynamisch<br />

ja -- ja -- ja ja<br />

Anreicherung ja -- -- -- -- --<br />

Überwachung ja -- -- -- -- --<br />

Typtest ja -- -- -- -- ja<br />

On-Site-Test -- ja ja ja ja --<br />

typische Luftströme<br />

ca. 400m 3 /hm<br />

0,4m/s oder<br />

700m 3 /hm<br />

0,5m/s oder<br />

900m 3 /hm<br />

0,5m/s oder<br />

800m 3 /hm<br />

0,4m/s oder<br />

700m 3 /hm<br />

0,5m/s oder<br />

600-900m 3 /hm<br />

Tabelle 12.1:<br />

Vergleich der nationalen <strong>Normen</strong><br />

3.1 Europäische Norm EN 14175<br />

Die europäische Norm EN 14175, Teil 1-6 ersetzt für<br />

Deutschland die nationale DIN-Norm. Die wesentlichen<br />

Unterschiede zur nationalen Norm in Bezug auf die Laborabzugsüberwachung<br />

sind folgende Punkte:<br />

Verzicht auf die Pufferbatterie zur Erhaltung einer gesicherten<br />

Spannungsversorgung bei Netzspannungsausfall.<br />

Generierung eines optischen <strong>und</strong> akustischen Signals,<br />

wenn der Frontschieber über die Arbeitsöffnungshöhe<br />

von 50 cm geschoben wird. Dazu muss ein mechanischer<br />

Anschlag entriegelt werden.<br />

Die Laborabzugsüberwachung FM100, FM500 <strong>und</strong> die<br />

Laborabzugsregelungen FC500 <strong>und</strong> iCM mit integrierter<br />

Überwachung nach EN 14175 von SCHNEIDER erfüllen<br />

diese neue Norm bereits seit Jahren <strong>und</strong> signalisieren das<br />

Überschreiten der Arbeitsöffnungshöhe des Frontschiebers<br />

mit der im Laborabzug integrierten Funktionsanzeige.<br />

Für den Labormöbelhersteller ist somit diese neue Forderung<br />

mit nur sehr geringen Mehrkosten realisierbar. Bei<br />

der Laborabzugsüberwachung FM100 <strong>und</strong> FM500 muss<br />

nur ein Schalter am Laborabzug an der Position (Frontschieberhöhe<br />

≥ 50 cm) montiert werden.<br />

Bei der Laborabzugsregelung FC500 erfolgt die Erkennung<br />

vollautomatisch, da der Wegsensor die Frontschieberposition<br />

bereits erfasst.<br />

Die einzelnen Teile der EN 14175 sind in der Tabelle 12.2<br />

aufgelistet.<br />

EN 14175<br />

Teil 1<br />

Teil 2<br />

Teil 3<br />

Teil 4<br />

Teil 5<br />

Teil 6<br />

Titel<br />

Begriffe <strong>und</strong> Maße<br />

Anforderung an Sicherheit <strong>und</strong> Leistungsvermögen<br />

Baumusterprüfverfahren<br />

Vor-Ort Prüfverfahren<br />

Empfehlung für Installation <strong>und</strong> Wartung<br />

Abzüge mit variablem Luftstrom<br />

Tabelle 12.2: EN 14175, Teil 1-6<br />

An lufttechnischen Prüfungen wurden in die europäische<br />

Norm EN 14175 folgende Punkte neu aufgenommen:<br />

Einströmgeschwindigkeit<br />

Robustheit des Rückhaltevermögens<br />

Luftaustauschvermögen<br />

Druckverlust<br />

Die lufttechnische Prüfung wurde vollständig geändert. Es<br />

wurde eine zusätzliche Messebene für das Rückhaltevermögen<br />

aufgenommen, wobei aber keine Grenzwerte für<br />

das Rückhaltevermögen festgelegt wurden.<br />

Die Prüfung von Anreicherungen im Abzugsinnenraum<br />

entfällt.<br />

LabSystem Planungshandbuch ● Lufttechnik für Laboratorien<br />

3


<strong>Normen</strong> <strong>und</strong> <strong>Richtlinien</strong><br />

Kapitel <strong>12.0</strong><br />

In der Tabelle 12.3 sind die Anforderungen der europäischen<br />

Norm EN 14175 aufgelistet.<br />

3.1.1 Nachweis der Sicherheit<br />

Dem Laborbetreiber stehen zwei gleichwertige Prüfmethoden<br />

offen, um die Sicherheit eines Abzugs im Rahmen<br />

seiner Betreiberpfl ichten nachzuweisen:<br />

Baumusterprüfung nach EN 14175-3<br />

On-Site-Test nach EN 14175-4<br />

EN 14175<br />

Einströmgeschwindigkeit<br />

ja<br />

Containment-Test, statisch<br />

ja<br />

Containment-Test, dynamisch<br />

ja<br />

Anreicherung --<br />

Überwachung<br />

ja<br />

Typtest<br />

ja<br />

On-Site-Test<br />

ja<br />

Typische Luftströme<br />

0,5m/s oder<br />

600-900m 3 /hm<br />

Tabelle 12.3:<br />

Anforderungen der europäischen Norm<br />

EN 14175<br />

Konformitätsbescheinigungen für Abzüge sind nur nach<br />

einer Baumusterprüfung möglich.<br />

4.1 Sicherheitsanforderungen an Laborabzüge<br />

nach EN 14175<br />

In Laboratorien ist der Laborabzug die wichtigste Sicherheitseinrichtung.<br />

Für die Erfüllung der Schutzfunktionen eines Abzugs stellt<br />

der Abluftvolumenstrom, den ein Abzug benötigt, das<br />

wichtigste Kriterium zur Prüfung des Rückhaltevermögens<br />

dar.<br />

Nach der DIN 12924-1 wurde für den entsprechenden Laborabzug<br />

ein Anschlusswert für den benötigten minimalen<br />

Abluftvolumenstrom ermittelt, der die vorgegebenen Prüfgas-Höchstwerte<br />

für Schwefelhexafl uorid eingehalten hat.<br />

Hierbei wird in einem speziellen Prüfraum untersucht, wie<br />

viel von einem als Spürgas im Abzug freigesetzten Gemisch<br />

von Schwefelhexafl uorid <strong>und</strong> Stickstoff aus dem<br />

Abzug austritt.<br />

Das Rückhaltevermögen für gefährliche Stoffe im Abzugsinneren<br />

<strong>und</strong> die Robustheit gegen äußere Luftströmungen,<br />

die den Abzug stören, ist eindeutig vom Abzugsvolumenstrom<br />

abhängig. Bei zu geringen Volumenströmen<br />

kann die Schutzfunktion des Laborabzugs stark reduziert<br />

werden.<br />

Der Robustheitstest wird in der EN 14175 beschrieben<br />

<strong>und</strong> testet die Fähigkeit eines Laborabzugs das Rückhaltevermögen<br />

bei einer externen genormten Störung aufrecht<br />

zu erhalten. Für den Robustheitstest wird durch eine<br />

sich vor dem Laborabzug mit 1m/s bewegende Platte mit<br />

den Abmessungen 1900x400x20mm (HxBxT) ein Schadstoffausbruch<br />

provoziert. Gemessen werden die sich im<br />

Abstand von 50 mm vor dem Frontschieber einstellenden<br />

Spürgaskonzentrationen bei verschiedenen Frontschieberstellungen<br />

bei stehender <strong>und</strong> bei fahrender Platte.<br />

Zur Beurteilung des Rückhaltevermögens werden die<br />

Messungen „äußeren Messebene“ <strong>und</strong> die Messungen für<br />

den Robustheitstest heran gezogen.<br />

Der minimale Volumenstrom muss so gewählt werden,<br />

dass der Wert der Spürgaskonzentration von 0,65 ppm<br />

Schwefelhexafl uorid <strong>und</strong> die jeweils höchste zulässige<br />

Spitzenkonzentration von 3,25 ppm für den Robustheitstest<br />

nicht überschritten wird.<br />

Das sicherste Arbeiten am Laborabzug ist bei geschlossenem<br />

Frontschieber gewährleistet. Je weiter der Frontschieber<br />

geöffnet wird, desto mehr werden das Rückhaltevermögen<br />

<strong>und</strong> die Robustheit des Abzuges beeinträchtigt.<br />

SCHNEIDER bietet zwei Produkte an, die die Arbeitssicherheit<br />

wesentlich verbessern <strong>und</strong> zusätzlich Energiekosten<br />

sparen:<br />

Der Frontschieber Controller SC500 schließt den<br />

Frontschieber automatisch nach einer einstellbaren<br />

Zeit, wenn sich kein Laborpersonal vor dem Laborabzug<br />

befi ndet.<br />

Die Laborabzugsregelungen FC500 <strong>und</strong> iCM, die den<br />

sicheren Abluftvolumenstrom bedarfsgerecht, in Abhängigkeit<br />

der Frontschieberstellung, ausregeln.<br />

So beträgt der Abluftvolumenstrom bei geschlossenem<br />

Frontschieber ca. 200-300 m³/h (je nach Abzugsbreite),<br />

während bei geöffnetem Frontschieber Abluftvolumenströme<br />

von ca. 400--1000 m³/h erforderlich<br />

sind, um die EN 14175 einzuhalten.<br />

Die EN 14175 nennt keinen expliziten Abluftvolumenstrom<br />

mehr. Dafür enthält die Baumusterprüfung eine Messreihe<br />

von bestimmten Spürgaskonzentrationen bei den jeweils<br />

zugehörigen eingestellten Abluftvolumenstromwerten. Der<br />

Laborabzug kann also bei verschiedenen Abluftvolumenströmen<br />

betrieben werden.<br />

4<br />

LabSystem Planungshandbuch ● Lufttechnik für Laboratorien

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