Fluester´Tuete 73 - Kolpingsfamilie-Vorst.de
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Berichte <strong>de</strong>r <strong>Kolpingsfamilie</strong> <strong>Vorst</strong><br />
Für eine präzise Beschreibung <strong>de</strong>r Kirchen, Burgen, Denkmäler und Landschaften<br />
fehlt mir das Wissen. Im einschlägigen Buchhan<strong>de</strong>l gibt es genügend gute Literatur<br />
von kompetenten Autoren. Das Aufzeichnen von persönlichen Erlebnissen und<br />
Begegnungen ist <strong>de</strong>r eigentliche Grund meines Berichtes.<br />
Unser Tipp für heute: „Jutta“. Nach 12 Kilometer Fußmarsch, auch das noch, die<br />
Herberge „Jutta“ hat Ruhetag. Die Zeit drohte zu verrinnen. In Santo Domingo wollten<br />
wir unser Glück versuchen. Hatten es. Mit einer großen Herberge, 70 Betten, nahm<br />
uns auf. Viele bekannte Pilger haben wir hier wie<strong>de</strong>rgesehen. Auch Kurt, <strong>de</strong>n<br />
Medizinmann. Ums Aben<strong>de</strong>ssen brauchte ich mich nicht zu sorgen. Freundliche<br />
Pilgerinnen aus <strong>de</strong>r Nähe von Bonn lu<strong>de</strong>n mich zum selbstgekochten Nu<strong>de</strong>lgericht<br />
ein. Es geht häufig familiär und freundlich zu, vorausgesetzt, man trägt selbst dazu<br />
bei.<br />
Die Streckenführung für <strong>de</strong>n nächsten Tag war nicht in unserem Sinne. Da haben wir<br />
schon schönere Wege durchlaufen. Wir fuhren mit <strong>de</strong>m Bus bis Borgos und mieteten<br />
uns privat ein. Georg wollte noch einmal in einem großen Bett nächtigen, bevor sich<br />
unsere Wege teilen. Nach <strong>de</strong>m Check-In ging es in die nahe Innenstadt. Ein tolles<br />
Gefühl überkam mich, unter Plantanen in <strong>de</strong>r untergehen<strong>de</strong>n Sonne zu wan<strong>de</strong>ln.<br />
Herz, was willst du mehr. Natürlich haben wir vorher die monomentale Basilika<br />
besichtigt, eine museale Schatzkammer von unsäglichem Wert. Mir fehlten einfach<br />
die Worte, um nur annähernd das Gesehene zu beschreiben.<br />
Georg war die letzten zehn Tage mehr als mein begleiten<strong>de</strong>r Sohn. Über viele<br />
intensive Gespräche sind wir uns noch näher gekommen. Georg will noch nach<br />
Bilbao ins Guggelheim Museum und ans Meer. Ich wer<strong>de</strong> weiter nach Santiago<br />
unterwegs sein.<br />
Vor <strong>de</strong>r Basilika haben wir uns dann mit feuchten Augen verabschie<strong>de</strong> – Bou Camino.<br />
Über Muschel und Pfeil gelangte ich schnell aus <strong>de</strong>r Stadt raus. Im freien Gelän<strong>de</strong><br />
treffe ich auf zwei Damen aus Düsseldorf. Die bei<strong>de</strong>n hatten wir zwei Tage vorher auf<br />
<strong>de</strong>m großen Marktplatz in Burgos kennengelernt. Bei einer Tasse Kaffee und <strong>de</strong>m<br />
Adressenaustausch entwickelte sich großes Erstaunen. Rita hat in <strong>de</strong>r Dresdner<br />
Bank Düsseldorf eine Banklehre gemacht und meinen Vetter aus St. Tönis war zu <strong>de</strong>r<br />
Zeit Personalchef. Spontan wur<strong>de</strong> beim überraschen<strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>rsehen beschlossen<br />
ein Stück <strong>de</strong>s Weges gemeinsam zu gehen. Bei trübem Wetter, aber kurzweiligem<br />
Marsch, es gab ja einiges zu erzählen, erreichten wir Tratjagos. In einer kleinen<br />
Herberge fan<strong>de</strong>n wir Unterkunft . . . Das Wetter hatte sich zum Guten verän<strong>de</strong>rt. Im<br />
Schein <strong>de</strong>r Abendsonne haben wir vor <strong>de</strong>r Herberge zu Abend gegessen. Es gab<br />
lei<strong>de</strong>r keinen Aufenthaltsraum. Bei Vino tinto aus Tetra-Pack, Brot, Wurst und Käse<br />
haben wir es uns gut gehen lassen.<br />
Fortsetzung folgt<br />
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