Foto Thorsten Milse 5 Der Überflieger Die <strong>Canon</strong>- Kameras mit der Bezeichnung 1D sind von jeher die rasenden Arbeitstiere <strong>für</strong> professionelle Sport- und Reportagefotografen. Nun gibt es seit einigen Monaten das neueste Modell mit der Bezeichnung Mark IV. Und wieder ist es ein Renner geworden, der mit neuesten Technologien antritt, nicht nur um der angestammten Klientel aus der Sport- und Reportagewelt die Arbeit zu erleichtern, sondern um diese in kreativer und technischer Hinsicht zu erweitern. <strong>Canon</strong> EOS 1D Mark IV <strong>Das</strong> kennt man ja schon von <strong>Canon</strong>: Folgemodelle von erfolgreichen Serien, hier die 1D-Serie, werden äußerlich nur wenig oder gar nicht verändert. Warum auch, wenn das Design nahezu perfekt ist. So auch bei der im Oktober 2009 vorgestellten und im Dezember desselben Jahres ausgelieferten EOS 1D Mark IV. Wäre da nicht der Schriftzug vorne auf der Kamera, keiner würde merken, dass es sich um den aktuellen Boliden handelt. Die Optimierungen am Gehäuse sind eher unsichtbar, aber dennoch wirkungsvoll. Die Ingenieure bei <strong>Canon</strong> haben die Anzahl der Bauteile reduziert, um eine Abdichtung der Kamera gegen Staub und Feuchtigkeit mit weniger Dichtung zu realisieren. Trotzdem sind es noch immer 76 Teile, die die EOS 1D Mark IV zusammen mit dem Magnesium- Gehäuse extrem robust gestalten. Zwar ist die Kamera ideal <strong>für</strong> Reportage- oder Outdoor-Fotoprofis, aber letztendlich profitiert jeder Fotograf davon und erhält so ein Arbeitsgerät mit hoher Investitionssicherheit. Hierzu zählt auch der langlebige Verschluss, der die Lebensdauer einer Kamera mit bestimmt. Bei der EOS 1D Mark IV sind 300.000 Auslösungen möglich, bevor man an einen Austausch denken muss. Neues unter der Haube So wenig wie sich außen verändert hat, so viel Neues gibt es im Inneren. Für Fotografen, die so eine schnelle Kamera professionell einsetzen, ist die Qualität und Ausstattung des Autofokus ein ganz entscheidender Faktor. Darum hat <strong>Canon</strong> das AF-System in der EOS 1D Mark IV vollständig neu entwickelt und, um noch mehr Geschwindigkeit und Präzision zu erreichen, mit einem eigenen Prozessor ausgestattet. Dieser steuert die 45 AF-Messfelder, von denen 39 als Kreuzsensoren gestaltet sind, extrem schnell, auch bei der höchsten Bildrate von zehn Bildern pro Sekunde. Diese Kombination von vielen Sensoren und hoher Rechenleistung sorgt <strong>für</strong> noch höhere Nachführgeschwindigkeiten auch bei sich schnell bewegenden Objekten. Mit 16 Individualfunktionen kann die Art und Weise, wie der Autofokus arbeitet, genau an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. So sorgt zum Beispiel die Custom Function C.Fn III-3 <strong>für</strong> das Verhalten der Fokussierung bei sich ins Bild bewegenden Objekten. Entweder bleibt die Schärfe auf dem anvisierten Motiv oder sie wechselt auf das hereinkommende Bildteil. Diese Individualfunktionen sind zusammen mit Profifotografen entwickelt worden und erleichtern die Arbeit in jeder Situation. Eine weitere Neuheit zum Thema Autofokus ist die Möglichkeit, <strong>für</strong> die verschiedenen Formatvorlagen, also Hoch- oder Querformat, verschiedene AF-Messfelder zu programmieren. Da man die Kamera im Hochformat entweder mit dem Auslöser oben oder unten nutzen kann, entstehen so drei verschiedene Optionen. In der Portraitfotografie könnte zum Beispiel der AF-Punkt immer genau auf ein Auge gelegt werden, egal wie herum die Kamera gehalten wird, ohne diesen jedes Mal neu anwählen zu müssen. Neu ist auch der Spot-AF. Zusammen mit EF-Linsen, die eine AF-Stopptaste besitzen, kann so ganz genau auf kleinste Details fokussiert werden. <strong>Das</strong> nun wiederum ist toll, wenn sich das Motiv nicht so sehr bewegt und höchste Präzision gefordert ist, etwa bei Detailaufnahmen während einer Hochzeit. Die Bildverarbeitung in der Kamera wird von einem nagelneuen, von <strong>Canon</strong> selbst entwickelten und gefertigten Dual DIGIC 4 Prozessor übernommen, der sechsmal so leistungsstark wie sein Vorgänger ist. Dieser kleine Rechner sorgt <strong>für</strong> die Rauschfreiheit, auch bei hohen ISO-Werten, <strong>für</strong> die Schärfe und Detailzeichnung. Richtig zur Höchstform läuft er aber erst auf, wenn diese Prozesse in großer Menge bei der schnellsten Bildfolge von zehn Bildern pro Sekunde berechnet werden müssen, bei voller Auflösung und 14-Bit-Analog-Digitalwandlung. Für das neue Kraftpaket ist das kein Problem. Damit nach dem schnellen Rechenprozess kein Flaschenhals die Kamera ausbremst, wurde der nachgelagerte Pufferspeicher großzügig ausgelegt. Bei der Nutzung von UDMA 6 CF-Karten passen bis zu 121 JPEGs in voller Auflösung oder 28 RAWs auf den Speicher. Diese Parameter rund um die Geschwindigkeit der EOS 1D Mark IV zeigen wie prädestiniert sie <strong>für</strong> dynamische Aufnahmesituationen, Sportfotografie oder Reportagen in Krisengebieten ist. Genau hier braucht man höchste Geschwin-